INFORMATIONEN, MEINUNGEN, TERMINE

1/2006 KiEK INFORMATIONSDIENST FÜR KIRCHENMUSIKER, KIRCHENMUSIKERINNEN UND KIRCHENCHÖRE KIRCHENMUSIK IM ERZBISTUM KÖLN REFERAT LITURGIE UND KIRCHENMUSIK HAUPTABTEILUNG SEELSORGE KIEK 1/2006 ______

IMPRESSUM Herausgeber: Hauptabteilung Seelsorge im Erzbistum Köln, Referat Liturgie und Kirchenmusik Heft 1/2006 Verantwortlich: Richard Mailänder, Erzdiözesankirchenmusikdirektor Redaktion : Jonas Dickopf Layout: Stephanie Aragione Red. Mitarbeit: Gisela Wolf Anschrift: Erzbischöfliches Generalvikariat Referat Liturgie und Kirchenmusik -KiEK- Marzellenstraße 32 50606 Köln E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für II/2006: 15.09.2006

1 KIEK 1/2006 INHALT ______

Impuls

„Karsamstag, Tag des Begräbnisses Gottes - ist das nicht auf eine unheimliche Weise unser Tag? Fängt unser Jahrhundert nicht an, zu einem großen Karsamstag zu werden, einem Tag der Abwesenheit Gottes, an dem auch den Jüngern eine eisige Leere ins Herz steigt, so- dass sie beschämt und verängstigt sich zum Heimweg rüsten und auf ihrem Emmaus-Gang dumpf und verstört sich in ihre Hoffnungslosigkeit hineinbohren, gar nicht bemerkend, dass der Totgeglaubte in ihrer Mitte ist? Gott ist tot, und wir haben ihn getötet: Haben wir eigentlich bemerkt, dass dieser Satz fast wörtlich der Sprache der christli- chen Überlieferung entnommen ist, dass wir oft genug in unseren Kreuzweggebeten schon Ähnliches gelallt haben, ohne den erschreckenden Ernst, die unheimliche Wirklichkeit des Gesagten zu gewahren? Wir haben ihn getötet, in dem wir ihn ins Gehäuse veralteter Denkgewohnheiten ein- schlossen, indem wir ihn in eine Frömmigkeit verbannten, die wirklichkeitslos war und immer mehr zur devotionellen Phrase und zur archäologischen Kostbarkeit wurde; wir haben ihn getötet durch die Zweideutigkeit unseres Lebens, die ihn selbst verdunkel- te, denn was könnte Gott fragwürdiger machen in dieser Welt als die Fragwürdigkeit des Glaubens und der Liebe seiner Gläubigen? Die Gottesfinsternis dieses Tages, dieses Jahrhunderts, das mehr und mehr zum Kar- samstag wird, redet uns ins Gewissen. Sie hat auch mit uns zu tun. Aber sie hat trotz allem etwas Tröstendes an sich. [...] Wir brauchen die Gottesfinsternis, wir brauchen das Schweigen Gottes, um wieder den Abgrund seiner Größe zu erfahren, den Abgrund unserer Nichtigkeit, der sich auftun wür- de, wenn er nicht wäre.“

Papst Benedikt XVI (Kardinal Ratzinger für das deutsche Programm von Radio Vatikan, 1996

2 KIEK 1/2006 INHALT ______

Inhalt

IMPRESSUM 1 SB-Musiker-Tagung Wissen „1625er“ Impuls Bernhard Nick 38 Claudia Mandelartz 49 Joseph Kardinal Ratzinger 2 600 Stimmen nach Kevelaer „Endlich gescheite Musik“ Bernhard Nick 38 Bernhard Nick 50 INHALT 3

Der Wunsch nach mehr ANKÜNDIGUNGEN 51 EDITORIAL Richard Mailänder 4 Michael Schruff 39 REZENSIONEN Nacht der Chöre in Neuss Chorbuch Eucharistie DISKUSSION: Michael Landsky 40 Christoph Biskupek 56 GEDANKEN, AUFSÄTZE Veni, Sancte Spiritus Dr. D. Schwaderlapp 5 Ausflug zur Domorgel „Dir singe ich ein Lied“ Maria Bennemann 40 Richard Mailänder 56 Antwortgesang oder Psalmle- sung? Chorprojekt zum Mozartjahr Vier Stücke Rudolf Pacik 7 Sonja Bargende 41 Odilo Klasen 57

Mit Liedern verkündigen? Kinderchortag in STELLEN 58 Rudolf Pacik 10 Meckenheim Bernhard Blitsch 41 KURIOSES 60

SACHFRAGEN Alles im Lot? Dieter Böttcher 11

Software für Kirchenmusiker Martin Außem 11

Wie weiß ich, was ich tue? Christoph Kuhlmann 13

MITTEILUNGEN 15

PERSONALIA 20

SEELSORGEBEREICHSMUSI- 22 KER

AUS DEM AMTSBLATT 31

AUS DER KIRCHENZEITUNG 33

BERICHTE Aus den Stadt- und Neue Orgel in Hennef Kreisdekanaten 35 42 KONTAKTE 62 N. Schmitz-Witter Ein großes Fest des Glaubens DER SACHDIENLICHE HINWEIS 14 Markus Karas 35 Musik soll Freude bereiten Jonas Dickopf Hubert Pane 43 32 37 WJT in Düsseldorf Werkwoche in Marienburg 47 Odilo Klasen 36 55 Peter Höller 45 „Gemeinsam sind wir stark“ B. Hebborn 37 Kirchenmusiknacht in St. Marien Dr. J. Sarwas 46 Faszinierende Gregorianik Sylvia Barth 37 Pueri-Cantores-Chortag im KHH Claudia Mandelartz 48

49 3 KIEK 1/2006 EDITORIAL ______

Liebe Leserinnen und Leser, nach dem Weltjugendtag sind wir nun vollends angekommen in „Zukunft heute“.

Zwischenzeitlich hat sich Vieles verändert: Nachdem erst zum 01.01.2005 die neuen Tätigkeitsmerkmale für Kirchen- musiker in Kraft getreten waren, wurde unser gesamtes Tarifsystem zum 01.10.2005 auf den TVöD umgestellt, was für Viele von Ihnen auch unangenehme Folgen hat. Es gibt z.B. keine Bewährungsaufstiege, keine Ortszuschläge etc. mehr.

Des Weiteren wurde die Abteilung Gemeindepastoral, zu der das Referat Kirchenmusik bislang gehörte, zum 31.12.2005 aufgelöst und das Referat Kirchenmusik gehört seit dem 01.01.2006 zum Referat Liturgie und Kirchenmu- sik in der neuen Abteilung „Spiritualität, Liturgie und Verkündigung“, deren Leitung beim Leiter der Hauptabteilung Seelsorge liegt. Dies war bis zum Mai 2006 Prälat Dr. Heiner Koch, der zwischenzeitlich Weihbischof wurde. Ihm ist nun Herr Pfarrer Robert Kleine nachgefolgt, der der Kirchenmusik seit vielen Jahren gut verbunden ist, insbesondere durch seine Tätigkeit als Seelsorger für die Chöre am Kölner Dom. Er folgt Prälat Dr. Koch auch als Vorsitzender der Kirchenmusikkommission.

Eine weitere wichtige Änderung für Sie alle ist die Schaffung einer neuen Hauptabteilung „Seelsorgebereiche“. Diese neue Hauptabteilung hat sechs Abteilungen, für die sechs Regionen des Erzbistums Köln. Näheres dazu bitten wir dazu auf der Internetseite des Erzbistums Köln: www.erzbistum-koeln.de einzusehen.

Damit haben sich viele Änderungen ergeben und manche Abläufe müssen noch zur Routine bzw. manchmal auch ge- klärt werden. So werden arbeitsrechtliche Fragen, Stellenpläne, Folgedienste, Haushalt, Kindergärten etc. von der neuen Hauptabteilung Seelsorgebereiche bearbeitet. Für die fachlichen Dinge im Bereich Kirchenmusik bleibt unser Referat zuständig. Wir arbeiten an einem engen Miteinander der beiden Hauptabteilungen Seelsorgebereiche und Seelsorge und hoffen, dadurch auch unsere Bemühungen für die Kirchenmusik weiter fördern zu können. An dieser Stelle möchte ich sowohl Herrn Alfred Lohmann, der lange Zeit die Abteilung Gemeindepastoral geleitet hat, wie auch Prälat Dr. Heiner Koch, ein herzliches Danke sagen für all die Jahre der guten und segensreichen, vor allem auch vertrauensvollen Zu- sammenarbeit. In die Zeit der beiden Herren fallen z.B. die Einführung des Konzeptes Kirchenmusik und damit der Seelsorgebereichsmusiker und viele andere Ereignisse rund um die Kirchenmusik (z.B. Fortbildungsangebote für die Seelsorgebereichsmusiker, Moderationen von Seminaren etc.). Unabhängig davon glaube ich sagen zu dürfen, dass wir uns auf die Zusammenarbeit mit Pfarrer Robert Kleine freuen.

Wie sie sehen hat sich das Layout unseres Heftes deutlich geändert. Dadurch dass das Referat Kirchenmusik nicht mehr zur Abteilung Gemeindepastoral gehört, können wir auch nicht mehr das Layout der Abteilung Gemeindepastoral ver- wenden und sind froh mit Jonas Dickopf, einem Absolventen unserer C-Ausbildung, jemanden gefunden zu haben, der nun das KIEK-Heft redaktionell betreut und auch an der optischen Gestaltung mitarbeitet. Genauso froh und dankbar sind wir aber, dass Frau Stephanie Aragione die Umsetzung des Heftes vorgenommen hat und hoffentlich auch weiter- hin vornehmen wird. Es ist dies eine äußerst mühsame und zeitaufwändige Arbeit.

Erstmals versuchen wir in diesem Heft eine Reihe zu installieren, in der die Seelsorgebereichsmusiker und Seelsorgebe- reichsmusikerinnen vorgestellt werden. Der Bitte mancher Einsender, Konzertankündigen aufzunehmen, können wir leider nicht entsprechen, da dann das Heft schnell den möglichen Rahmen sprengen würde.

Gerne nehmen wir Anregungen für diesen Informationsdienst entgegen und hoffen, auch mit diesem Heft interessante Informationen für Sie bereit zu stellen.

Richard Mailänder

4 KIEK 1/2006! DISKUSSION: AUFSÄTZE, GEDANKEN ______

Veni Sancte Spiritus! Die Predigt des Generalvikars Dr. Dominik Schwaderlapp anlässlich der heiligen Messe zur Zeugnisüberga- be an die Absolventen des C-Musiker-Kurses am 5. Februar 2006 in St. Andreas Köln

Liebe Schwestern und Brüder, kunft betrachten? Ich glaube, das ben der Kirche und hier unübertreff- wäre zu kurz gegriffen. Betrachten bar im Sakrament der heiligen welche Kirchenmusik ist gut? wir doch der Einfachheit halber ein- Eucharistie, in der Tod und Auferste- Über diese Frage könnten wir schnell mal die genannten Stilrichtungen des hung des Herrn reale Gegenwart in eine leidenschaftliche und ausgie- Kirchenliedes als Reichtum, der zu- werden. Das liturgische Jahr betrach- bige Diskussion geraten. Da gibt es nächst einmal gut ist. Und wenn die- tet diese zentralen Geheimnisse in welche, die schwören auf das so ge- se Musik von guter Qualität ist, dann ihren verschiedenen Aspekten und nannte Neue Geistliche Liedgut. hat sie auch einen legitimen Platz in Verästelungen. Und welchen Aspekt Nicht selten werden hier Anleihen der Kirchenmusik. die Liturgie jeweils in den Blick aus der Popmusik in Lieder einge- Und damit sind wir wieder bei nimmt, ist entscheidend für das Ge- bracht, die vor allen Dingen junge der anfangs gestellten Frage: Welche präge der Kirchenmusik, die dies Menschen ansprechen sollen. In die- Kirchenmusik ist gut? Um sich dieser ebenfalls zum Ausdruck bringen will. sem Bereich gibt es sicher gute Frage zu nähern, möchte ich mit Ih- Unvergesslich ist mir hier ein Kompositionen und andere, die le- nen drei Überlegungen bedenken, mich sehr bewegendes Beispiel. Ich diglich gut gemeint sind. drei Überlegungen, die nicht zu ei- denke an die Vigil auf dem Marien- Manche schwören auf den grego- nem abschließenden Katalog von feld. Vielleicht erinnern Sie sich: Als rianischen Choral als sozusagen die guter Kirchenmusik führen, wohl das Allerheiligste in der Monstranz gemeinsame Stimme der Weltkirche. aber Kriterien an die Hand geben auf den Altarhügel gebracht wurde, Tatsächlich kann dieser liturgische können, welche Kirchenmusik gut ist sang der Chor den eucharistischen Gesang, der besonders in den päpstli- oder, besser gesagt, welche Kir- Hymnus des heiligen Thomas von chen Liturgien in Rom Verwendung chenmusik wann gut ist. Aquin, das „Adoro te devote“ – findet, von Menschen aller Rassen „Gottheit tief verborgen“ – mit einem und Nationen mitgesungen werden. 1) Gute Kirchenmusik nimmt neuen Liedsatz, der die altbekannte Eine Besonderheit deutscher Kir- Maß am Mysterium des Glaubens, Melodie in sehr bewegender Weise chenmusik ist sicher unser traditio- das wir feiern variierte. Es wurde immer stiller und nelles Liedgut, wie es sich im Gottes- Die kirchenmusikalischen Werke, gesammelter auf dem Marienfeld. lob wiederfindet. Gerade Südeuropä- seien sie instrumental oder vokal, Hier hat die Musik die Herzen der er wie Spanier und Italiener beneiden sind nicht im luftleeren Raum Menschen ergriffen und auf das Mys- uns um dieses in ihren Ohren sehr entstanden. Sie wollen unterstreichen terium hin gelenkt. In meinen Augen festliche, lebendige und zugleich und verdeutlichen, was wir mit Wor- ist dies ein sehr schönes Beispiel für volkstümliche Liedgut. Bei manchen ten kaum ausdrücken können. Ja, wo gute Kirchenmusik, die am Mysteri- ist es hierzulande bisweilen stark die menschliche Sprache an ihre um, das sie darstellen soll, Maß kritisiert worden. Manche Texte aus Grenzen kommt, beginnt in gewis- nimmt. dem 19. Jahrhundert seien nicht mehr sem Sinne erst die Sprache der Mu- Gute Kirchenmusik nimmt Maß- zeitgemäß, die Melodien nicht selten sik. stab am Geheimnis, das sie zum schwülstig oder triumphalistisch. Das erleben wir schon im ganz Klingen bringt. So wie ein Prediger Fakt ist allerdings: So eine klassische menschlichen Bereich. Stellen Sie auch am Geheimnis, das er verkün- katholische „Schlagerparade“ in ei- sich nur den Karneval vor ohne jegli- det, Maß nehmen muss. Und ebenso nem Gottesdienst wird immer wieder che Musik. Das wäre das reinste wie ein Prediger wird ein Kirchen- gerne gesungen und das auch mit Trauerspiel. Hier vermag gerade die musiker dies nur können, wenn er Leibeskräften. Musik eine Freude zu wecken, die selbst mit diesem Mysterium vertraut Das Liedgut, das uns Taizé prä- mit Worten allein nicht zu wecken ist ist, wenn er selbst seine persönliche sentiert, hat in ganz besonderer Wei- – auch wenn unsere kölschen Karne- Beziehung, eine wirkliche Freund- se viele, gerade junge Menschen an- valslieder nicht selten einen senti- schaft zu Gott aufbaut und sie im gesprochen. Die meditativen Melo- mentalen Touch haben. Alltag lebt, sicher in aller Gebro- dieführungen mit ihren ständigen Doch kehren wir zurück zu dem chenheit und auch Unvollkommen- Wiederholungen vermögen es auf Mysterium, das die Kirchenmusik heit, aber doch ehrlich und aufrichtig. ganz besondere Weise viele zu faszi- zum Ausdruck bringen soll und will. nieren. Auch der Weltjugendtag hat Im Zentrum dieses Mysteriums steht 2) Gute Kirchenmusik nimmt die dies wieder gezeigt: Die eingängigen die Menschwerdung Gottes, der He- Gläubigen in den Blick. Melodien, die kurzen Texte, der im- rabstieg Gottes in , in die So sehr die Kirchenmusik das mer wiederkehrende Refrain - schön er sich ganz und gar hineinbegibt, Glaubensgeheimnis unterstreichen zu singen, praktisch zu merken, ohne sich in ihr zu verlieren. Das und verdeutlichen soll, so sehr ist kurzum: Liedgut, das funktioniert. Mysterium des Mensch gewordenen dies jedoch kein Selbstzweck. Kir- Müssen wir also jetzt alle Taizé Gottessohnes, der durch seinen Tod chenmusik hat einen klaren pastoral- kopieren und das als den einzigen und seine Auferstehung die Welt mit liturgischen Auftrag. Sie soll und will Weg der Kirchenmusik, zumindest sich versöhnt. Und dieses Geheimnis Herz und Verstand der Menschen was das Liedgut angeht, in die Zu- setzt sich fort im sakramentalen Le- berühren, erheben und so die Feier

5 KIEK 1/2006! DISKUSSION: AUFSÄTZE, GEDANKEN ______des Glaubens verschönern und vertie- Kirchenmusiker, die dies nicht mehr Liebe Schwestern und Brüder, ob fen. Alle noch so gut und geistreich im Blick haben, verfehlen ihr Ziel. als Kirchenmusiker oder Prediger, es komponierte Musik, die aber ver- ist schön und erfüllend, an der Ver- gisst, dass sie im Dienst des Glau- 3) Gute Kirchenmusik ist schließ- kündigung des Evangeliums, an der bens der Menschen steht, verfehlt ihr lich die, die gut dargeboten wird Feier des Geheimnisses Gottes teil- Ziel. Was meine ich damit? Liebe nehmen zu dürfen. Das Maß unseres So gibt es im Gotteslob Lieder Schwestern und Brüder, man muss Dienstes bildet das Mysterium, dem mit großartigen Texten und sicher nicht Mozart sein, um gute Musik zu wir dienen. Unser Mühen zielt auf auch hoch qualifizierten Melodien. machen und auch nicht ein Herbert das Herz der Gläubigen. Unsere Ta- Und dennoch: Wenn sie nicht von von Karajan, um ein guter Dirigent lente und unser Können sind die Mit- den Gläubigen, die konkret im Got- zu sein. Und ein guter Organist ist tel, die Gott uns anvertraut hat. tesdienst da sind, gesungen werden nicht nur der, der es vermag, die Ich glaube, wenn wir diese Elemente können, sind sie relativ nutzlos. Bachschen Trio-Sonaten zu spielen. beachten – ob als Prediger oder Kir- Oder nehmen wir hier noch ein- Das Wort „Schuster, bleib bei deinen chenmusiker –, dann wird unser mal den Weltjugendtag als Beispiel. Leisten“ gilt auch für Kirchenmusi- Dienst vor Gott und den Menschen Das Mottolied, das mir persönlich ker. gut und wirksam. Amen. übrigens sehr gut gefallen hat, ist für Bringen Sie Ihre ganz persönli- den musikalischen Laien nicht ganz chen Fähigkeiten ein. Versuchen Sie einfach zu singen, ohne Text und nicht, sich selbst und anderen zu be- Noten ohnehin. Nach meiner Be- weisen, dass Sie viel mehr können. obachtung hat es sich während des Und dennoch: Nutzen Sie Ihre Fä- Weltjugendtages nicht wirklich higkeiten, Ihre Talente, die Gott Ih- durchgesetzt. Zum praktischen Mot- nen geschenkt hat. tolied, das überall in allen Situatio- Denken Sie nur an das Gleichnis nen gesungen wurde, hat sich das von den Talenten. Der Herr des Lied „Jesus Christus, you are my Gleichnisses gibt seinen Dienern eine life“ entwickelt, das bereits beim unterschiedliche Anzahl von Talen- Weltjugendtag 2000 in Rom gesun- ten. Entscheidend ist es, mit den Ta- gen wurde. Und wenn ich es jetzt lenten zu wuchern, die der Herr mir wieder höre, läuft es mir immer noch anvertraut hat, nicht mehr, aber auch eiskalt den Rücken herunter, und all nicht weniger. Und mit der Entfal- die wunderbaren Bilder und Momen- tung der eigenen Talente kommt man te des Weltjugendtages werden wie- nie an ein Ende. der in mir lebendig. Es kann bisweilen mühsam sein, Liebe Schwestern und Brüder, die sein Können immer weiter zu verbes- Sie in der Kirchenmusik tätig sind, sern durch dauerndes konzentriertes ich bitte Sie an dieser Stelle sehr ein- Üben. Dennoch lohnt es sich. Und dringlich: Nehmen Sie das gläubige auch Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer Gottesvolk sehr ernst, wenn Sie Lie- spüren, ob Ihre Darbietungen mit der und Instrumentalstücke für den Sorgfalt und Liebe geschehen oder Gottesdienst aussuchen. Es kann nur leichtfertig hingeworfen sind. nicht recht sein, wenn die Gemeinde Niemand ist vollkommen, niemand zum Experimentierfeld der eigenen kann alles. Und dennoch gehört es zu Kreativität wird. Sicher, man muss unserer Pflicht als Christen, dass wir auch einmal etwas Neues ausprobie- die Talente, die uns Gott anvertraut ren können – ein neues Lied oder ein hat, auch einsetzen. Im Alltag kann neues Stück – doch gehen Sie hier dieses Bemühen schon einmal unter- sensibel vor. Haben Sie ein offenes gehen. Doch sollten wir uns dies Herz und ein offenes Ohr für die nicht zur Regel machen, sondern Gemeinden und die dort vorhandenen immer wieder daran arbeiten, unsere Traditionen, haben Sie Geduld und Talente zu entfalten, unser Können Verständnis, wenn nicht alle Ihr zu vertiefen, unsere Darbietungen zu Verständnis und Ihren musikalischen perfektionieren. Horizont teilen können. Die Kirchenmusik ist gut, die den Gute Kirchenmusik nimmt Maß Fähigkeiten dessen entspricht, der sie am Glaubensgeheimnis und richtet darbringt. Auch das verbindet wie- sich aus auf die anwesenden Gläubi- derum Kirchenmusiker mit Predi- gen. Auch dies verbindet den Kir- gern. Entsprechend Ihren Begabun- chenmusiker mit dem Prediger. Bei- gen, die Ihnen Gott anvertraut hat, den muss es darum gehen, das Herz sollten beide ihren Dienst tun und der Menschen für Gott zu gewinnen, dabei die und nur die, aber auch all ihren Glauben zu ermutigen, ihre die Talente zum Einsatz zu bringen, Hoffnung zu stärken. Prediger wie die Gott ihnen anvertraut hat.

6 KIEK 1/2006! DISKUSSION: AUFSÄTZE, GEDANKEN ______

Antwortgesang oder Psalmlesung? Der Antwortpsalm in der Messfeier – Ein Aufsatz von Rudolf Pacik

1) Der Name kommt von der 2. Der Psalm – Antwort auf die die Funktion des Psalms als Antwort Form. Lesung? der Gemeinde auf Gottes Wort5, sei- Dass der Psalm im Wortgottes- Das einleitend geschilderte Verständ- ne Gestalt als „eine Psalmlesung in dienst der Messe mehr ist als bloß nis des Psalms bzw. des Graduales responsorischer Form“ 6. Aber auch Zwischengesang, eine musikalische war schon vor dem II. Vatikanischen andere Deutungen wurden in diesem Brücke zwischen zwei Lesungen, Konzil verbreitet.1 Etliche Liturgie- Gremium vertreten: Meditation, wissen heute so gut wie alle. Viele wissenschaftler vertraten die Ansicht, Schriftlesung, Bindeglied zwischen schreiben ihm auch eine ganz be- auf die Lesung müsse als Antwort Altem und Neuem Testament.7 stimmte Funktion zu: Er antworte auf Gesang folgen. Josef Andreas Jung- Wohl wegen dieser Uneinigkeit die Lesung, sei Echo des zuvor ver- mann stellte 1939 in seinem Buch unter den Experten enthält die All- kündeten Schriftabschnittes. „Die liturgische Feier“ als Grundge- gemeine Einführung in das Römische Diese Sicht findet sich bis heute setz jedes Wortgottesdienstes den Messbuch gerade für den Antwort- selbst in offiziösen Veröffentlichun- Dreischritt Lesung/Gesang/Gebet psalm keine Funktionsbeschreibung, gen. So heißt es im Cantionale zum fest. „Das Wort Gottes nun nehmen sondern bezeichnet ihn einfach als Katholischen Gesangbuch der wir gläubig und dankbar auf, wir „wesentlichen Teil des Wortgottes- Schweiz (S. 19): „Es entspricht der lassen es gewissermaßen nachklingen dienstes“ (pars integralis liturgiae innern Dynamik der Verkündigung in unseren Herzen; es weckt darin verbi) (AEM1 Nr. 36; Allgemeine des Wortes Gottes, dass die Hören- Echo und Antwort: Diese Antwort Einführung in das Römische Mess- den auf die Begegnung mit diesem tritt hervor als Gesang; darum folgt buch. 3. authentische Ausgabe 2000/ Wort antworten. Dem an sie ergan- auf die Lesung Gesang.“ Dass hier 2002 [=AEM³] Nr. 61).8 Dazu genen Wort entspricht die Ant-Wort, ein responsorial ausgeführter Psalm kommt noch die sehr pauschale Aus- der Aktion Gottes die Re-Aktion des stand, begründet Jungmann damit, sage, die vermutlich die dialogische Menschen. Warum erfolgt diese dass sich so die ganze Gemeinde Struktur der Wortliturgie im Ganzen Antwort immer schon mit einem beteiligen konnte.2 Während es ihm meint: „Dieses Wort Gottes macht Psalm? [...] Der eigentliche theologi- in erster Linie um Gesang in gemein- sich die Gemeinde in der Stille und sche Grund ist dies: Wir antworten degerechter Form geht, legen andere in den Gesängen zu eigen [...]“ Gott mit seinem eigenen Wort. Nach Autoren den Akzent auf den Psalm. (AEM³ Nr. 55; AEM1 Nr. 33 [ohne der Zusage seines Wortes nehmen Denn, so erklärt es Pierre Jounel Nennung der Stille]). wir Gott ‚beim Wort‘, denn Gott ist (1958), „die Kirche antwortet auf das Die Interpretation des Psalms als verlässlich und treu.“ Wort Gottes mit dem Wort Gottes“ 3. Antwort ist, wie wir sehen werden, Zwar passt der Psalm inhaltlich Es verwundert nicht, dass Mit- historisch falsch. Trotzdem war sie zur ersten Lesung. Doch ist er des- glieder des „Consiliums“ (= Rat zur sehr nützlich. Denn sie bildete den halb Antwort auf sie? Zugegeben: Durchführung der Liturgiekonstituti- Anstoß, bei der Revision der Lese- Die Bezeichnung „Antwortpsalm“ im on), das nach dem II. Vaticanum die ordnung die alte responsoriale Psal- deutschen Messbuch ist mehrdeutig. Liturgiereform vorbereitete, ebenso modie (statt des nur zwei Verse um- „Psalmus responsorius“ meint jeden- dachten. Lucien Deiss, Berater der fassenden Graduales) zur Normal- falls nicht die Funktion, sondern die Consiliums-Arbeits-gruppe XI form zu machen und dafür Psalmen übliche Art der Ausführung: Ein So- „Schriftlesungen“ 4 – er hat zusam- bzw. Psalm-Abschnitte so zusam- list / eine Solistin trägt den Psalm men mit deren Sekretär Gaston Fon- menzustellen, dass sie zur (neu ein- vor; mit einem Kehrvers nach jeder taine die Ordnung der Psalmen im geführten) alttestamentlichen Lesung Strophe stimmt die Gemeinde ein. Lektionar geschaffen –, beschreibt passten.

1 Vgl. D. Daschner: Meditation oder Antwort – Zur Funktion des Antwortpsalms. In: Heiliger Dienst 48 (1994) 131–153. 200–220, hier 138–153.

2 J. A. Jungmann: Die liturgische Feier. Grundsätzliches und Geschichtliches über Formgesetze der Liturgie. Regensburg 1939, 55. 56 (Zitat). 72.

3 P. Jounel: La Bible dans la Liturgie. In: Parole de Dieu et Liturgie. Le congrès de Strasbourg (3e Congrès National du C.P.L.). Paris 1958 (Lex oran- di 25), 17–49, hier 25.

4 Mit den Gesängen des Wortgottesdienstes befassten sich auch die Coetus X (Ordo Missae), XIV (Gesänge), XV (Gesamtstruktur der Messe).

5 „Der Gradualpsalm ist die Antwort, mit der die Gemeinde das Wort Gottes aufnimmt.“ L. Deiss: Le psaume graduel. In: Notitiae 2 (1966) 365–372, hier 365; ähnlich: ders.: Le Psaume responsorial. In: Maison-Dieu 166 (1986) 61–82, hier 62.

6 „une lecture – psalmodiée – de forme responsoriale“. Deiss 1966 (s. Anm. 5) 367.

7 Vgl. E. Nübold: Entstehung und Bewertung der neuen Perikopenordnung des Römischen Ritus für die Meßfeier an Sonn- und Festtagen. Paderborn 1986, 322f.

8 Mündliche Mitteilung von H. Hucke (der dem Coetus XIV angehört hatte) im Jahr 1980.

7 KIEK 1/2006! DISKUSSION: AUFSÄTZE, GEDANKEN ______

Dank dieses „glücklichen Miss- in alter Zeit – etwa seit dem 4./5. aber das Buch der Psalmen dem verständnisses“ 9 hört die Gemeinde Jahrhundert – gestaltet? 11 Aufmerksamen etwas Besonderes Jahr für Jahr beträchtliche Teile des Die Reihenfolge der Lesungen dar. Denn jedes Buch hat eine beson- Psalters, und der Wortgottesdienst bleibt stets gleich: Man beginnt mit dere Aufgabe, mit der es sich befasst. der Messfeier besitzt eine inhaltliche Abschnitten aus dem Alten Testa- [...] Das Buch der Psalmen aber trägt Geschlossenheit, wie es sie vor der ment, dann folgen solche aus dem wie ein Garten, was in allen [Bü- Reform nie gegeben hat: An den Neuen Testament, zuletzt ein Text chern] vorkommt, als Pflanzungen in Sonntagen im Jahreskreis sind erste aus den Evangelien. Doch auch sich [...].“ Lesung, Psalm und Evangelium auf- mehrgliedrige Serien enthalten in der Offenbar ist der Psalm der Wortli- einander abgestimmt, in den gepräg- Regel nur einen einzigen Psalm! (Er- turgie also ursprünglich eine Lesung ten Zeiten (Advent, Weihnachts-, forderte zumindest jede alttestament- – freilich spezieller Art. Aufgrund Fasten-, Osterzeit) alle Schrifttexte, liche Lesung eine Psalm-Antwort, so seines literarischen Genus wird er in also auch die zweite Lesung. (Aus wäre die Reihenfolge: Lesung / besonderer Weise vorgetragen: mit heutiger Sicht wäre freilich zu kriti- Psalm / Lesung / Psalm...) reicherer Melodie und mit einem sieren, dass hier das Alte Testament Dieser Psalm bildet den Ab- Refrain der Gemeinde. Erst später, vorwiegend zur Illustration der E- schluss der alttestamentlichen Le- als wegen der kunstvollen Melisma- vangeliums-Perikopen dient, also in sungen. Kommen nur neutestament- tik der Psalm auf die Antiphon und seinem Eigengewicht nicht ernst ge- liche Texte vor, so beginnt die Reihe einen Vers verkürzt wurde, betrachte- nommen wird.10) mit dem Psalm. (Ausnahmen sind die te man ihn als Gesang nach der Le- römische und die afrikanische Litur- sung. 3) Ursprünglich: Psalm-Lesung gie, die an Sonntagen nur eine Le- Treffend beschreibt das französi- Ein Blick in die Geschichte hilft sung aus den Apostelbriefen und eine sche Gesangbuch „Missel noté“ uns erkennen, welche Funktion dem aus den Evangelien hatte; hier folgte (1990) den Sinn des Antwortpsalms: Psalm im Wortgottesdienst ursprüng- der Psalm auf die Epistellesung.) „Der Psalm ist eine der Schriftlesun- lich zukam. Sie wird besonders in Anders als die übrigen Gesänge gen, die jeder Messe eigen sind. Auf- Riten deutlich, die mehr als drei Le- der Messe singt den Psalm ein beauf- grund seiner poetischen Form bildet sungen enthalten. tragter Dienstträger – Lektor oder diese besondere Weise, das Wort als Wir schauen zunächst in die jün- Diakon –, und zwar vom Ambo aus. heutiges zu verkünden, das Band gere Vergangenheit. Die Liturgie des Im Osten leitet der Diakon den zwischen den verschiedenen Lesun- Karsamstags, wie sie bis 1951 galt, Psalm mit demselben Ruf „Lasst uns gen aus dem Alten und dem Neuen hatte vor der Taufwasserweihe zwölf aufmerken!“ ein wie die anderen Testament. Aufgrund ihrer poetischen Lesungen („Prophetien“). Jeder Le- Lesungen. und lyrischen Form sind die Psalmen sung folgen stilles Gebet der Ge- Über den Psalm wird gepredigt. eine Einladung, sich das Wort [Got- meinde (eingeleitet durch „Oremus. Dies zeigen zahreiche Homilien der tes] anzueignen, indem man es ‚isst‘ Flectamus genua“) und eine Oration. Kirchenväter, z. B. von Athanasius (en la ‚mangeant‘), rezitierend oder Nur an drei Stellen gehen dem Gebet (295–373), Basilius (330–379), Au- psalmodierend.“ 12 biblische Gesänge voran: nach der 4. gustinus (354–430), Caesarius von Prophetie (Ex 14,24–31;15,1a) der Arles (470–542). 4) Konsequenzen für heute Lobpreis der geretteten Israeliten (Ex Die Psalmen werden, jedenfalls in Den Psalm im Wortgottesdienst 15,1b–3); nach der 8. Prophetie (Jes älterer Zeit, weithin in der Reihen- der Messe als gesungene Lesung zu 4,1–6) das Weinberglied (Jes folge des Psalters ausgewählt; sie deuten ist mit der Charakterisierung 5,1b–2ab.7a); nach der 11. Prophetie sind damit von den anderen – eben- „wesentliches Element des Wortgot- (Dtn 31,22–30) das Lied des Mose falls fortlaufend vorgetragenen – tesdienstes“ (AEM³ Nr. 61; PELM [= (Dtn 32,1–4). Diese Tractus-Gesänge Lesungen inhaltlich unabhängig. Die Pastorale Einführung in die Leseord- setzen jeweils den biblischen Text besondere Stellung des Psalms in der nung der Messfeier] Nr. 19) durchaus fort; offenbar werden sie gesungen, Wortliturgie erklärt sich unter ande- vereinbar. Die Psalmen sind Teil der weil es sich um poetische Stücke rem daraus, dass das Psalmenbuch Leseordnung; ihr Text steht im Lek- handelt. Erst die jetzige Ordnung als Summe der ganzen Bibel galt. So tionar. Ein eigener Dienstträger, der sieht nach jeder der sieben alttesta- schreibt Athanasius im Brief an Mar- Psalmist (AEM³ Nr. 102. 129;PELM mentlichen Lesungen einen Psalm cellinus über den Gebrauch des Psal- Nr. 20. 56), der vom Kantor unter vor; doch kann man statt dessen auch ters (Kap. 2): „Unsere ganze Schrift schieden wird (AEM³ Nr. 104), singt Stille halten (Rubrik Nr. 23). [...] ist von Gott eingegeben und sie. – Der besondere Rang des Gehen wir nun weiter zurück: nützlich zur Belehrung, wie ge- Psalms zeigt sich auch in folgenden Wie war die Wortliturgie der Messe schrieben steht [Röm 15,4]. Es bietet

9 A. Verheul: Le psaume responsorial dans la liturgie eucharistique. In: Questions Liturgiques 73 (1992) 232–252, hier 234. 241.

10 Vgl. z. B. Deiss 1986 (s. Anm. 5) 76f; N. Lohfink: Zur Perikopenordnung für die Sonntage im Jahreskreis. In: Heiliger Dienst 55 (2001) 37–57, hier 43f.

11 Zum folgenden vgl. A. G. Martimort: Fonction de la Psalmodie dans la Liturgie de la Parole. In: Liturgie und Dichtung. Ein interdisziplinäres Kompendium. Hg. H. Becker / R. Kaczynski. Bd. 2. St. Ottilien 1983 (Pietas Liturgica 2), 837–856, hier bes. 850–853; Verheul (s. Anm. 9) 234–247.

12 Missel noté. Chanter la Liturgie. Livre de chant pour la messe, les sacrements et autres célébrations. Turnhout [u. a.] 1990, 116.

8 KIEK 1/2006! DISKUSSION: AUFSÄTZE, GEDANKEN ______

Bestimmungen: Fehlt der Psalmist, mune-Texte ausweichen. Den Psalm dann trägt den Psalm ein Lektor vor. zu sprechen (vgl. AEM³ Nr. 61; (AEM³ Nr. 99). Kann man den Psalm PELM Nr. 22) erscheint als Notlö- nicht singen, so entfällt er nicht, son- sung, wenn man ihn irgendwie he- dern soll gesprochen werden, freilich runterleiert, um der Vorschrift zu „auf eine Weise [...], die geeignet ist, genügen. Aber lässt sich ein poeti- die Betrachtung des Wortes Gottes zu scher Text nicht auch sprechend sei- fördern“ (AEM³ Nr. 61; PELM Nr. ner Eigenart gemäß vortragen (viel- 22). All dies weist darauf hin, dass leicht mit instrumentalen Einwürfen der Psalm des Wortgottesdienstes oder mit Klanghintergrund)? selbst Verkündigung ist. Das „Missel noté“ nennt als eine der Was folgt aus dieser neu-alten Ausführungs-Formen: „Ein Psalmist Sicht für die Praxis heute? rezitiert auf poetische Weise (poéti- Da der Psalm eine der Schriftle- quement) [!] den Psalm, den alle an- sungen ist, sollte man ihn nicht weg- hören.“ 13 lassen oder ersetzen (auch nicht, trotz Die Antwortpsalmen des Lektio- der von Diözesan-Direktorien ge- nars sind – um der Kürze oder um machten Zugeständnisse, durch einen des leichteren Verständnisses willen Liedpsalm). Wählt man – was das und auch, weil man vor allem Ent- deutsche Messbuch „im Notfall“ sprechungen zum vorhergehenden erlaubt – hier etwa ein Lied oder ein Schrifttext suchte – oft nur Bruchstü- Chorstück, dann geht ein für den Tag cke (z. B. am 9. Sonntag im Jahres- typischer Bibeltext verloren. Wenn kreis A: Ps 31, 2–3a. 3b–4. 17 u. man sich heute darum bemüht, dass 20ab. 24ab u. 25). Manche so be- in Sonn- und Festtagsmessen alle schnittenen Psalmperikopen glei- Lesungen vorgetragen werden, gilt chen, wie Lucien Deiss es ausdrück- dies ebenso für den Psalm. te, Ruinen.14 Deshalb ein Wunsch an Die Art des Vollzugs soll dem die Zuständigen in Rom: Es sollte Verkündigungscharakter des Psalms möglich sein, ganze Psalmen oder entsprechen: solistisch und in einer zumindest längere, in sich geschlos- Weise, die dem Text dient. Das muss sene Psalm-Abschnitte zu wählen. nicht schlichteste Rezitation bedeu- Der Psalm könnte wie die ande- ten. Alle gestalterischen Mittel sind ren Schriftlesungen Gegenstand der möglich, die das Wort lebendig ma- Predigt sein. Vermutlich braucht es – chen. (Die in PELM Nr. 20 [nicht in neben der überzeugenden musikali- AEM³ Nr. 61] erwähnte Variante, sche Gestalt und Vortragsweise – dass die ganze Gemeinde den Psalm Hinführung und Auslegung, damit singt, verändert dessen Charakter.) die Gemeinde Freude an den Psal- Der Psalmist / die Psalmistin ist men findet. ein(e) singende(r) Lektor(in). Darum agiert er/sie normalerweise vom Am- bo aus (AEM³ Nr. 61. 309), an den nur der „minister verbi“ treten darf (AEM³ Nr. 309). Dass der Psalm inhaltlich zur vorhergehenden Lesung stimmt (AEM³ Nr. 61), ist eine pastoral und liturgisch bedeutsame Neuerung. Sie sollte man nützen, darum möglichst den im Lektionar vorgesehenen Psalm verwenden (vgl. ebd.) und nur ausnahmsweise auf einen der Com-

13 Ebd.

14 Deiss 1986 (s. Anm. 5) 77, im Abschnitt „Regard critique sur le Psautier responsorial“ (75–78). – Gerade viele alttestamentliche Perikopen sind „am Ran- de gestutzt und auch im Innern zusammengestrichen“. Lohfink (s. Anm. 10) 41.

9 KIEK 1/2006! DISKUSSION: AUFSÄTZE, GEDANKEN ______

„Mit Liedern verkündigen?“ Auf einen Artikel von Guido Fuchs in „Gottesdienst“ antwortet Prof. Dr. Rudolf Pacik

Die von Guido Fuchs zitierten das Plädoyer zugunsten von Liedern. sangbuch in der Ausgabe für die E- Aussagen Luthers und der Liturgie- Nur: Ein Liedpsalm machte die Wort- vangelisch-reformierte Kirche Bay- konstitution, dass Gott zu uns redet liturgie der Messe etwas bunter, aber erns und Nordwestdeutschlands und und wir ihm mit Gesang und Gebet nicht kürzer; denn ihn müsste man die Evangelisch-altreformierte Kir- antworten, meinen wohl das gottes- wohl vollständig, mit allen Strophen, che in Niedersachsen [1997] enthält dienstliche Geschehen als Dialog im singen. wieder alle 150 Liedpsalmen mit den gesamten, nicht ein bestimmtes Ele- Man sollte die Gegebenheiten Genfer Melodien.) Obwohl ment der Wortliturgie. auch pragmatisch sehen: Derzeit Liedpsalmen inhaltlich (nicht in Lieder und darüber hinaus jede können wir nicht mit einer flexible- Form und Stil) nahe am Original Art von Musik können – wie schon ren Ordnung rechnen. (Vgl. AEM3 bleiben, müsste man trotzdem über- Martin Luther betont hat – Verkündi- [2002] n. 57: „Es ist daher ange- legen: Sollen Kirchen, welche die gung, Träger von Gottes Wort sein. bracht, sich an die Leseordnung zu Tradition des Liedpsalters ursprüng- Das bleibt unbestritten. Und prinzipi- halten, durch die die Einheit der bei- lich nicht hatten, diese übernehmen? ell ließen sich in der Wortliturgie den Testamente und der Heilsge- Markus Jenny hat seinerzeit davon auch Lieder einsetzen; solche Tradi- schichte dargestellt wird; auch ist es abgeraten und deshalb dafür plädiert, tionen bestehen ja, etwa bei den Lu- nicht erlaubt, die Lesungen und den im „Gotteslob“ für Psalmparaphrasen theranern das – dem Evangelium Antwortpsalm, die Gottes Wort ent- keinen eigenen Abschnitt vorzuse- zugeordnete – Graduallied. Doch halten, gegen andere, nichtbiblische hen, sondern sie unter den jeweiligen dem Missale Romanum von 1970 Texte auszutauschen.“) Themen einzureihen. (Siehe seinen liegt nun einmal ein anderes Konzept In dem Zusammenhang liegt eine Aufsatz: Psalmlieder und Liedpsal- zugrunde: Es sieht keinen Meditati- weitere, grundsätzliche Frage nahe: men im Einheitsgesangbuch, in: Mu- ons- oder Antwortgesang vor, son- Sollen Liedpsalmen bzw. Psalmlieder sik und Altar 22 [1970] 145–154.) dern einen Psalm(abschnitt) als zwei- in der Liturgie – vom Antwortpsalm Eine Verwendungsmöglichkeit te alttestamentliche Lesung. (Die einmal abgesehen – überhaupt an die für Liedpsalmen und Psalmlieder Eigenrubrik des deutschen Mess- Stelle von Psalmen treten? Psalmlie- scheint mir überzeugend: in Gottes- buchs lässt „einen anderen dazu ge- der bringen theologisch reiche, aber diensten, die der Meditation eines eigneten Gesang“ nur „im Notfall“ individuelle Deutungen, entsprechen Psalms gewidmet sind. Hier würde zu!) also nicht einfach dem Wortlaut der das Lied den biblischen Psalm nicht Ob hier ein Einzelner Gottes Wort Schrift. (Man vergleiche etwa Lu- ersetzen, sondern ihn ergänzen. Auch der Gemeinde vorträgt oder ob sie es thers „Aus tiefer Not schrei ich zu alte wie neue Psalmlieder hätten da – selbst (noch dazu in einer Umdich- dir“ mit Psalm 130, „Ein feste Burg als Aktualisierung – ihren Platz. tung) singt, ist nicht dasselbe. Die ist unser Gott“ mit Psalm 46.) Im Gestalt ändert sich, verschiedene Unterschied dazu wollten die Dichter Akte entstehen. (Ein wenig kommt von Liedpsalmen – in den Reformier- mir das vor, als sänge die Gemeinde, ten Kirchen ebenso wie z. B. der Ka- aus: Gottesdienst 37 (2003) 173 statt das Osterevangelium anzuhören, tholik Caspar Ulenberg (1548–1617) das Lied „Gelobt sei Gott im höchs- – den reinen Bibeltext wiedergeben. ten Thron“ [GL 218 / EG 103].) Die Reformierten verwendeten ja (Wir veröffentlichen diese Reaktion Das Argument, vier (bzw. drei) diese – lange Zeit allein zugelassenen ohne den Ausgangstext von Guido Schriftlesungen überforderten viele – Gesänge in der Funktion des Psal- Fuchs, da es uns hier um klare Aus- Gottesdienstteilnehmer, hat durchaus ters. (Dieser erlebt übrigens jetzt eine differenzierung von Psalm und etwas für sich. Von da versteht man Renaissance: Das Evangelische Ge- Psalmlied geht. Die Red.)

10 KIEK 1/2006 DISKUSSION: SACHFRAGEN ______

Alles im Lot? – Fragebogenaktion im Kirchenchor Wie man einen Chor befragt, warum dessen Antworten dann doch überraschen, was man dabei alles lernt und was das dann alles bringt, beschreibt Dieter Böttcher.

In diesem Jahr gab es im Kirchen- ziehen sich auf die subjektive Mei- natürlich die Gefahr gegeben, falsche chor St. Aldegundis Büttgen zum nung des einzelnen („Ist die Probe Ergebnisse zu erhalten oder die Er- ersten Mal eine Fragebogenaktion. abwechslungsreich oder langwei- gebnisse falsch zu interpretieren. Viele meiner Kollegen haben mich lig?“), manche auf die Gruppendy- Daher ist Vorsicht geboten – die Sta- daraufhin gebeten, den verwendeten namik im Chor („Ist der Zusammen- tistik ist zwar sehr aufschlussreich, Fragebogen zu veröffentlichen, und halt im Chor gut oder schlecht?“), sollte aber nicht zu voreiligen ich möchte dem hiermit gerne nach- wieder andere sind rein statistischer Schlüssen verleiten. kommen. Art („Wie oft besuchen Sie außerhalb Recht interessant sind beispielsweise Der Bogen besteht aus 54 unter- der Chorauftritte den Gottesdienst?“). die Vergleiche zwischen Frage 37 schiedlichsten Fragen. Viele Fragen Fast alle Themen werden im Multi- („Finden Sie, dass die Chormitglie- sind unter Umständen überflüssig, ple-Choice-Verfahren abgefragt, vie- der mehr Zeit und Engagement in andere Fragen müssen vielleicht an- le mit einer Schulnotenbewertung den Chor stecken sollten?“) und 38 ders – oder überhaupt erst - gestellt von 1 bis 6, einige Antworten müssen („Hätten Sie mehr Zeit, die Sie für werden, um den jeweiligen Struktu- frei formuliert werden. Viele Fragen ehrenamtliche Arbeit im Kirchenchor ren der Chöre gerecht zu werden; hätte ich gerne noch mitaufgenom- verwenden könnten?“). Sollten hier manche Fragen werden auch mitunter men, aber das hätte den Rahmen ge- Differenzen auftreten, wird eine Dis- ganz anders verstanden als sie ge- sprengt. krepanz zwischen dem Engagement meint waren – man ist eben Kir- Das gemeinsame Ausfüllen bei der des einzelnen und der Forderung chenmusiker und kein Statistiker. Jahreshauptversammlung bewirkt, nach Engagement an die anderen Dennoch war dieser Fragebogen für dass auch wirklich alle den Bogen deutlich. mich ein nützliches Instrument, um ausfüllen und dass bei Unklarheiten Richtig spannend wird es dann, wenn verschiedene Bereiche im Chor ein- nachgefragt werden kann. Eine halbe der Bogen jährlich einmal ausgefüllt fach mal abzufragen. Dabei spielte es Stunde sollte man sich für das Aus- wird. Vor allem bei den Schulnoten- für mich keine Rolle, ob ich nach füllen mindestens Zeit nehmen. Fra- Fragen nach der Qualität des Chores veränderbaren Gegebenheiten fragte gen nach Alter, Dauer der Mitglied- (Nr. 27) kann man hier Entwicklun- („Fühlen Sie sich über Termine aus- schaft im Chor habe ich ausgelassen, gen festmachen. reichend informiert?“) oder nach weil sonst schnell Rückschlüsse auf unveränderbaren („An welchem A- den Ausfüllenden bestehen. Die A- Sie können den Fragebogen als bend sollte die Probe am besten statt- nonymität der Chormitglieder muss Word-Dokument oder als pdf-Datei finden?“). Auch Fragen, die man in in jedem Fall gewahrt bleiben – eini- d o w n l o a d e n u n t e r der Regel nicht so gerne fragt, weil ge SängerInnen wollen ja aus Ge- www.aldegundis-buettgen.de und man sich nicht ins Handwerk pfu- wohnheit immer ihren Namen auf Ihren Gegebenheiten anpassen. Über schen lassen möchte („Finden Sie das das Blatt schreiben… eine Rückmeldung via Email an Einsingen vor der Probe wichtig?“), Für die Auswertung der Bögen soll- [email protected] würde habe ich bewusst mit aufgenommen, ten Sie – je nach Chorgröße – einige ich mich sehr freuen. Verbesserungs- weil dadurch die Stimmung im Chor Stunden Zeit einplanen (ich empfehle vorschläge, Ergänzungen oder An- in mancherlei Hinsicht besser „Excel“, das die Arbeit wenigstens merkungen nehme ich gerne entge- verständlich wird. Viele Fragen be- erleichtert). Wie bei jeder Statistik ist gen.

Software für Kirchenmusiker Dass Ordnung das halbe Leben ist, weiß man. Dass der Computer bei Erstellung und Erhalt dieser Ordnung hilfreich sein kann, ist bekannt. Aber wie? Ein Bericht von Martin Außem

Seit einigen Jahren entwickle ich wie Excel oder Access, bzw. der Die im folgenden vorgestellte hobbymäßig Software für Kirchen- kostenlosen Alternative OpenOffice Software befindet sich momentan nur musiker aus verschiedenen Gründen: 2.0 ist zwar durchaus effektiv, doch im Alpha-Stadium. Dies bedeutet, Zum einen möchte ich meine Ar- muss man, um die gewünschten dass sie funktionsfähig ist, aber beit als Kirchenmusiker effizient Funktionen zu haben, diese Software längst nicht ausgereift. Ich habe die gestalten, besonders für die Automa- derart gut beherrschen und anwen- Programme bislang so weit entwi- tisierung wiederkehrender Tätigkei- den, dass sich die Entwicklung von ckelt, dass ich gut mit ihnen arbeiten ten. neuer Software, die speziell auf die kann. Sollte viel Interesse seitens Zum andern habe ich bemerkt, Bedürfnisse des Kirchenmusikers anderer Kirchenmusiker bestehen, dass es wenig Software für Kirchen- ausgerichtet ist, durchaus lohnen bin ich gerne bereit, die Software musiker auf dem Markt gibt. Entwe- kann. über das Beta-Stadium hinaus wei- der ist sie zu teuer oder sie leistet Und nicht zuletzt bereitet mir das terzuentwickeln. Zur Zeit stehen alle nicht das, was ich mir wünsche. Das Entwickeln von Computerprogram- Programme für 32Bit-Windows zur Arbeiten mit Standardprogrammen men sehr viel Spaß. Verfügung.

11 KIEK 1/2006 DISKUSSION: SACHFRAGEN ______

Es ist mir möglich, sie bei ent- „Gotteslob“ viele urheberrechtlich Alle Noten sollen grafisch angezeigt sprechendem Interesse auch für Mac geschützte Gesänge hat. Eine einge- und ggf. auch vorgespielt werden OS X und Linux zu kompilieren, schränkte Version mit „freien“ Lie- können (Capella-Format). allerdings fehlt mir für Mac OS X dern und Gesängen kann eingerichtet der entsprechende Rechner. werden. Für die Erweiterbarkeit wäre „Orgaprint“ dann jeder Kirchenmusiker selbst Mit dieser Software lassen sich „MASS Gottesdienstordnung“ verantwortlich. Kalendereinlagen in verschiedenen Wie der Name schon sagt, lassen Formen und Größen drucken. Für sich mit diesem Programm Liedzettel „MASS Mitgliederverwaltung“ Kirchenmusiker besteht ja das Prob- entwerfen und archivieren. Folgende Mit dieser Software lassen sich lem, dass es kaum Kalendereinlagen Funktionen sind bereits implemen- Chormitglieder „verwalten“. Folgen- gibt, die einen „vollwertigen“ Sonn- tiert: de Funktionen sind implementiert: tag darstellen. Folgende Funktionen Erstellen und Drucken von Lied- Erfassen von Chormitgliedern in sind implementiert plänen, automatische Einfügung des Tabellenform, inkl. Adresse, Ruf- Die automatische Erstellung von ersten Liedzeiltextes neben der Lied- nummern, Ein- und Austrittsdatum, Kalendereinlagen mit sieben gleich nummer, automatische Einblendung Geburtstag; Erstellen von „Anwe- großen Spalten einschließlich Mo- des gesamten Liedtextes bei der Ein- senheitslisten“ mit farbigen Markie- natsübersichten des Vormonats, des gabe, Suche in allen Liedern und rungen von Ferien, Feiertagen und aktuellen Monats und des Folgemo- Gesängen nach Stichwörtern; gefun- Sonderterminen; Erstellen von Revi- nats, wobei zwei Seiten (DIN A5) dene Einträge können automatisch in sionslisten, in denen alle Mitglieder einer Woche entsprechen; farbige den Liedplan eingefügt werden. Das ihre persönlichen Daten überprüfen Darstellung von Sonn- und Feierta- Suchen von einem Begriff im gesam- können. gen (Spalten von Ferien- und Ur- ten „Gotteslob“ dauert etwa zwei Für zukünftige Versionen vorge- laubstagen können eingefärbt wer- Sekunden. Diese Funktion ist sehr sehen: den); jährlich wiederkehrende Termi- hilfreich, wenn man Lieder und Ge- Erstellen von Anwesenheitsstatis- ne werden automatisch eingefügt und sänge passend zu einem Thema er- tiken, Erstellen von Statistiken ver- alle Termine können nachträglich mitteln möchte. Des weiteren sind für schiedener Art: Chorzugehörigkeit, ediert werden; das Directorium wird zukünftige Versionen vorgesehen: Sortierung nach Geburtstagen etc., für jedes Jahr neu errechnet und kann Berücksichtigung von Liedern und automatische Markierung von Ge- automatisch in den Kalender einge- Gesängen aus anderen Liedsamm- burtstagen in der Anwesenheitsliste, tragen werden. Die liturgischen Far- lungen wie etwa „Kommt und singt“, automatisches Versenden von E- ben und „Ränge“ der Heiligen und nähere Informationen zu allen Lie- Mails an ausgewählte Mitglieder. aller Feste werden dabei berücksich- dern und Gesängen, wie Textdichter, tigt; eine edierbare Monatsübersicht Komponist, Jahrgang, Stichwörter, „MASS Notenarchiv“ des Folgejahres. Termine können Reimschema und Versform. Es wird Mit dieser Software lassen sich bereits berücksichtigt werden; Kon- dann möglich sein, eine andere Me- Noten-„Schränke“ verwalten. Fol- taktlisten (Adressen und Telefon- lodie zu einem bestimmten Liedtext gende Funktionen sind implemen- nummern) können verwaltet und als oder Gedicht zu finden, automatische tiert: Anhang für den Kalender gedruckt Liedvorschläge passend zum Direc- Verwaltung von Notenarchiven werden. Die Adressen können aus torium, Abrufbereitschaft des Alten mit folgenden Datenfeldern: verschiedenen Programmen impor- und Neuen Testaments, um Lieder Farbcode, Nummer, Verweis, Titel, tiert werden (z.B. aus „The Bat!“); passend zu den Schrifttexten zu fin- Sammlung, Textanfang, Komponist, Geburtstage werden automatisch in den, Abrufbereitschaft von Antwort- Textdichter, Bearbeiter, Musikalische den Kalender mit entsprechender psalmen und Rufen vor dem Evange- Form, Besetzung, Merkmale, The- Altersanzeige eingefügt. lium mit Vorsängervers, einfügbar in mengebiet, Stichwörter, Anschaf- Für zukünftige Versionen ist die den Liedplan (mit Notengrafiken), fungsdatum, Aufführungsdatum, No- Erstellung von verschiedenen Kalen- Online-Abrufbereitschaft der Lied- tengrafiken, Noten im Capella-For- derformaten und –größen, z.B. als pläne für Organistenvertreter, farbige mat. Auch ein Ausdruck der Archive Wochenkalendarium mit sechs oder Darstellung von Aufgabenverschie- in verschiedenen Sortierungen ist sieben Spalten oder mit zeilenweiser dener Liturgen (Beispiel: Der Chor- bereits möglich. Aufteilung, als Tageskalendarium leiter bekommt seine Einsätze rot Für zukünftige Versionen vorge- etc. vorgesehen. eingetragen), Anzeige von Liedern in sehen: Für alle Softwareprodukte kön- Schrift und Notengrafik, Abspielbar- Vielfältige Suche im Notenar- nen Screenshots angeschaut werden keit im Capella-Format, automati- chiv,; Auflistung, wann welches u n t e r d e r A d r e s s e : sches Erstellen eines Gemeindelied- Werk aufgeführt worden ist (etwa: www.software.kamaus.de. Demover- blattes mit Text und Notengrafik, An welchen Tagen wurde Werk X sionen werden nur auf Anfrage sofern mit dem Urheberrechtsgesetz vorgetragen? Welche Werke wurden erstellt. Für weitere Fragen und An- vereinbar. Pfingstsonntag in den Jahren 1990- regungen stehe ich gerne unter Das Problem bei dieser Software 2006 vorgetragen? Welche Werke aus [email protected] zur Verfü- ist, dass sie nicht mit der „Gottes- dem Bereich „Kirche“ wurden an gung. lob“-Datei, in der sich alle Lieder Kirchweihfesten schon lange nicht und Gesänge in Textform befinden, mehr vorgetragen? Usw.); Erstellung weitergegeben werden darf, weil das von Statistiken verschiedener Art.

12 KIEK 1/2006 DISKUSSION: SACHFRAGEN ______

Wie weiß ich, was ich tue? Bewertung kirchenmusikalischer Tätigkeiten anhand eines Fallbeispiels. Von Christoph Kuhlmann

Bei der Bewertung kirchenmusi- 2) Zuarbeitung: nat, Regionale Kinder- u. Jugendar- kalischer Tätigkeiten kommt es oft Einsingen von Chören, Literatur/ beit zu Schwierigkeiten. Zwar gibt die Arrangement-Üben, Auf- und Abbau e) Schulungen: Kirchenmusiker KODA mit den Zahlen aus dem Jahre von Ton, Licht, Podesten und No- C-Ausbildung, Ehrenamtler, Kanto- 1989 einen verbindlichen Rahmen tenmaterial für die jeweiligen Feiern, ren/Lektorenschulung vor – diese können jedoch allenfalls Ablaufplan-Erstellungen und Ab- f) MAV-Arbeit: Sitzungen, Vor- u. zur Kalkulation konkreter Dienste sprachen, Generalproben in der Kir- Nachbereitung, Fortbildung dienen und beinhalten nicht die zahl- che, sowie die Betreuung der Ein- reichen Tätigkeiten der Koordination, spielphasen von Solisten/Instrument- IV. Organisation: Konzeption, Organisation und Aus- alisten vor Gottesdiensten a) Dienstgespräche: Seelsorger - Kir- bildung, wie sie seitdem konstitutiver a) normale Gottesdienste: Sonntags- chenmusiker, Pfarrer - Kirchenmusi- Bestandteil vor allem von SBM-Stel- gottesdienste, Werktagsgottesdienste, ker, Team - Kirchenmusiker, Kir- len sind. Taufen, Trauungen, Sondergottes- chenmusiker unter sich, Dienstvertei- Um dem abzuhelfen, sind einige dienste nach Vereinbarung: KiTas, lung Kirchenmusiker, SB Dienstver- Kirchenmusiker dazu übergegangen, Schulen, Senioren, kfd, sonstige teilung mit Team, SB Orga, Klausur die von Ihnen geleisteten Tätigkeiten Gruppen, Geistliche Woche, außer- Team - Kirchenmusiker nach Stunden aufzulisten, um an- halb der Gemeinde, Bittage/Ewg. b) weitere Dienstgespräche: Runder schließend zu einer Bewertung zu Gebet, Gemeindewallfahrt, Bußgot- Tisch, Einzelgespräche mit Seelsor- gelangen. tesdienst, Sondertermine, Exequien gern, KV, PGR, Rendantur/Fi- Im Folgenden möchte ich ein Feiertage, Hochfeste nanzausschuss, Koopbüro, Bezirkbü- solches Vorgehen dokumentieren, ros, Küster kann es doch wichtige strukturelle II. Gruppenarbeit Hilfeleistungen bieten, um das eigene Beinhaltet: Aktivitätenbetreuung, V. Einzeldienste: Tun für sich und gegenüber Dienst- Freizeitlogistik, Antragswesen (Be- a) Erwachsenen-Angebote: gebern zu beschreiben, und damit zuschussung) Abrechnungen, Listen- Diese Veranstaltungen und Pro- eine Basis für weitere Diskussionen führung, Terminplaner / Informati- jekte sind in der Regel für sich ein- sein, wie sie das aktuelle Projekt onsaustausch, Vorstandssitzungen, malig, zeigen aber ein großes Konti- „Zukunft heute“ mit sich bringt. Da- Elterngespräche, Durchführung von nuum in ihrer Summe. Sie stellen das bei sei darauf hingewiesen, dass die Proben, Raumdisposition, Literatur- außergottesdienstliche Veranstal- angesetzten Stundenzahlen möglichst sichtung/Auswahl/Planung, Noten- tungsangebot für Erwachsene (25-50 objektiv nachvollziehbar sein sollten, kauf/Vervielfältigung/Einrichtung, jährige) in der Gemeinde dar. d.h. über einen signifikanten Zeit- Materialerarbeitung - Eltern von raum durch genaues zeitliches Erfas- Kinderchorlern (bei Ausflügen o. Beinhaltet anteilig (!) z.B.: Üben sen der jeweiligen Tätigkeiten ermit- Feiern) nicht eingerechnet. der Orgelnachspiele, Instandhaltung telt wurden und belegbar sind. a) Chorproben: nach Chorgruppen „Kommt & Singt“, Notenmateria- Im vorliegenden Fall handelt es differenziert lerstellung Projekt 1, Notenmateria- sich um eine Großgemeinde mit b) Orga/Verwaltung: nach Chorgrup- lerstellung Projekt 2, Reihe „Musik mehreren Kirchen, in der zwei Kir- pen differenziert am Abend“, Projektreihe „Auf dem chenmusiker beschäftigt sind. Diese c) Konzerte / Fortbildungen / Festivi- Weg nach Ostern“ , Gastkonzert wurden mit der Forderung konfron- täten / Ausflüge: nach Chorgruppen „Halleluja“, Jazzensemble, Liedhef- tiert, ihren bisherigen Beschäfti- differenziert. tanhang-Erstellung, Ausstellungspro- gungsumfang von 77 Wochenstunden jekt 1, PueriCantores-Festival, Orgel- bis 2007 auf 59 Wochenstunden zu III. Sachdienste: reihe „Kontraste“, Gospelworkshop, verringern. Auf diesen Kürzungs- a) Instrumentenpflege: Stimmung Pfarrfest... wunsch, der deutlich über der Vorga- (auch Tastenhalter), kl. Reparaturen be des Generalvikariats liegt, haben der vorhandenen Instrumente In einem zweiten Schritt wurden die Kirchenmusiker in zwei Schritten b) Öffentlichkeitsarbeit: z.B. Kir- zwei Konzepte erarbeitet, die die reagiert: chenmusikalische Akzente, Daten- geforderten Kürzungen umsetzen, In einem ersten Schritt wurde der bänke, Wochenblatteinlagen, Hand- basierend auf folgenden Vorgaben Ist-Stand sämtlicher Tätigkeiten er- zettel, Plakate, Internetpflege und Erfahrungen: fasst, strukturiert, stundenmäßig be- c) Technikpflege/Ersatzteile: z.B. 1) keine Kürzungen bei „Liturgie“, wertet (hier nicht aufgeführt) und auf Kirchenbeschallungsanlagen, Trans- alle Gottesdienste sollen weiterhin die wöchentliche Arbeitszeit umge- portable Ton-Anlage, Licht-Anlage, orgelbegleitet sein. rechnet: Podeste, Material- und Ersatzteilein- 2) „Sachdienste“ nicht kürzbar, da kauf Grundvoraussetzung für Liturgie, d) Übergemeindliche Arbeit: DCV- Gruppen, Einzeldienste I. Liturgie Arbeit, Seelsorgebereichsveranstal- 3) „Organisation“ aus denselben 1) Anwesenheit bei Gottesdiens- tungen/Sitzungen, ökumenische Gründen nicht kürzbar ten Konvente, Kirchenmusik im Deka-

13 KIEK 1/2006 DISKUSSION: SACHFRAGEN ______

Konzept A übernimmt die geforderte zugrunde. Demnach käme es zwar die klare Strukturierung die zunächst Kürzung voll und sieht auf dieser auch zum Wegfall von Seniorenchor nur abstrakt wahrgenommenen weg- Grundlage neben Kürzungen bei und Vokalensemble sowie Kürzungen fallenden Stunden in ihren Auswir- „Einzeldiensten“ den Wegfall von bei „Einzeldiensten“ – allerdings kungen drastische Gestalt annahmen Kirchenchor, Vokalensemble und bliebe Raum für weitere Zukunftsin- und auch Problemfelder aufgezeigt Seniorenchor vor – ein recht dramati- vestitionen wie Aufstockung der wurden (Gottesdienstdopplungen sches Ergebnis, welches langfristig Kinderchorgruppen und verstärkte etc.), an denen zukünftig verstärkt die Gefahr einer weitgehenden Ero- Aktivitäten im Bereich Kindergarten/ gearbeitet werden soll. Es ist ein sion des kirchenmusikalischen Mi- Schule. Diskussions- und Arbeitsprozess in lieus mit sich bringt. Fazit: Die gemeindlichen Gremien Gang gekommen, der hoffen lässt, Dem Konzept B liegt die – im haben zunächst mit Anerkennung und dass ein für die Gemeinde und für Vergleich geringere - Kürzungszahl Dank diese fundierte Auseinander- alle kirchenmusikalisch Tätigen des Bistums (9,37 Stunden) und eine setzung mit der Problematik aufge- gangbarer Weg gefunden werden überlegte Prioritätenliste der Dienste nommen. Es zeigte sich, dass durch kann.

NEUE SERIE:

NEUE SERIE: „Der sachdienliche Hinweis!“ (1) KiEK belehrt, KiEK begehrt, KiEK verehrt, KiEK verwehrt und zwar einfache Lösungen. Wie immer kommt es auf die Lesart an und zwar auf IHRE! IRRE!! INTERAKTIV!!!

Teil 1: Vorbemerkung und erster Teil

Vorbemerkung: Die Welt wird immer mehr zum „globalen Dorf“, ihre letzten Geheimnisse werden von einer immensen Schar akribischer Wissenschaftler gelüftet, durch die Poliermaschine der Massenmedien geschleudert und schließlich in appetitlichen Häppchen Fräulein Hinz und Herrn Dr. Lieschen-Müller auf den Couchtisch drapiert. Eine allseitige Informationsübersättigung ist immer deutlicher festzustellen und legt ein Bild künftiger Zeiten nahe, wie es düsterer und verhängnisvoller kaum auszudenken ist: Apathisch hängen die Menschen in ihren Sesseln, erdrückt von der Bil- derflut, unfähig, falsch von richtig, gut von böse, schwarz von weiß zu trennen, unfähig, überhaupt noch irgend etwas zu entscheiden. Manchmal meint man eines Zuckens, einer einzigen letzten Regung dieser, wie man so bezeichnend sagt, „ferti- gen“ Menschen, die wir selbst ja letztlich alle sind, gewärtig zu werden – und hat sich doch nur täuschen lassen von einem „krassen Schnitt“, einer „schnellen Überblendung“, die uns aus unserem Fernseher, jenem alles verzerrenden „Fenster zur Welt“, anspringen und das ohnmächtige Treiben, ja, Getrieben-Werden, nur zum, im wahrsten Sinne des Wortes, „Schein“ unterbrechen, tatsächlich aber den ewig gleichen Strom der öden Informationslawine immer weiter befeuern. Und in diese Welt hinein will „KiEK“ nun noch mehr Informationen setzen? Natürlich haben auch wir uns diese Frage gestellt, mussten aber bald konstatieren, dass es durchaus noch Infor- mationsbedarf gibt, ja, dass die Gedankenmaschine, die uns jede Frage zu beantworten und uns selbst zu überflüssi- gen Betrachtern der eigenen Lebensgeschichte zu degradieren scheint, in ihrem unbarmherzigen Pflügen durch den Acker, darauf das Leben einst reichhaltig blühte, gerade neue Fragen aufwirft; kleine Fragen vielleicht, jedenfalls aber brennende Fragen, die bei allem – sicher berechtigten – Lamento über diese unglücksseligen Zeiten nicht aus den Augen verloren werden dürfen. „Wer den Pfennig nicht ehrt...“: Das gilt auch für den für den intellektuellen Dis- kurs! Bedarf es also des „sachdienlichen Hinweises für Kirchenmusiker“? Und wie! Wer aber kann diesen nur liefern? Nur die „KiEK“, denn das ist unser Auftrag! (Fortsetzung auf Seite 32)

14 KIEK 1/2006 MITTEILUNGEN ______

18 Zeugnisse, ein neuer Titel und gute Ratschläge von Harald Schmidt Den angehenden Kirchenmusikern des C-Kurses 2004-2006 gab kein Geringerer als „Kollege“ Harald Schmidt wertvolle Tipps mit auf den Weg

Kirchenmusiker seien langweilige worden, davon dreimal an Absolven- seine eigene aktive Zeit war durchaus und konservative Leute – dieses Vor- ten, die noch Schüler sind. Mit seinen von schwarzem Humor geprägt; gab urteil habe er oft zu hören bekom- 60 Jahren hat aber auch der älteste es doch, wie er sich entsann, Kolle- men, wenn er von seiner Kirchenmu- Kursteilnehmer bewiesen, dass er- gen, die ihren Lebensunterhalt vor- siker-Ausbildung erzählt habe, be- folgreiches Lernen keine Altersfrage nehmlich durch das „Bespielen“ von richtete Gerhard Brück. Er ist Kir- ist. Übrigens: Neben den Schülern Beerdigungen bestritten und deshalb chenmusiker, und das hat er nun auch waren unter den Teilnehmenden vom „die Todesanzeigen wie den Wirt- schriftlich: Am vergangenen Sonntag Juristen bis zum Betriebswirt die schaftsteil lasen“. Sowohl bei Beer- erhielten er und weitere 17 Absolven- unterschiedlichsten Branchen vertre- digungen als auch bei Hochzeiten tinnen und Absolventen des so ge- ten. erscheine unter den Gottesdienstbe- nannten „C-Kurses 2004/2006“ im Für den Kurs bedankte sich Absol- suchern ja auch immer wieder der Kölner Maternushaus ihre Ab- vent Gerhard Brück vor allem für den Typ des kirchenunkundigen „Fuß- schlusszeugnisse aus der Hand von großartigen Zusammenhalt unterei- ballspielers“, der dann den Musiker Generalvikar Dr. Dominik Schwader- nander – niemals sei das bloße Ler- frage: „Können’s net de Eurovision lapp – und straften mit einem mitrei- nen zum Selbstzweck geworden. Die spielen?“, womit unzweifelhaft das ßenden Programm sämtliche Vorur- spirituellen Aspekte der Ausbildung Te Deum von Charpentier gemeint teile Lügen. Einer der Höhepunkte: habe sich sinnbildlich etwa in einer sei. Der inzwischen verebbten Welle die kirchenmusikalischen Beobach- Kerze aus dem Kölner Karmel ge- des so genannten „Sacro Pop“ ver- tungen und Ratschläge des „Kolle- zeigt, die stets bei den Veranstaltun- mochte Schmidt nur wenig Gutes gen“ Harald Schmidt, der vor drei gen brannte. Der Kurs habe nicht nur abzugewinnen: Es sei einfach nur Jahrzehnten in Rottenburg selbst die Fach- und Sachwissen vermittelt, furchtbar gewesen, wie sich da „Ty- C-Prüfung erfolgreich absolvierte. sondern auch die persönliche Ent- pen in engen Hosen auf der Gitarre Das „C-Examen“ eröffnet vor allem wicklung gerade in Glaubensfragen einen abschrammelten“ – was er nebenberuflichen Organisten und befördert und diesen Aspekten „ein schon allein deshalb beurteilen kön- Chorleitern die (Kirchen-)Türen für Nest“ bereitet, wie Brück bildlich ne, weil er das eine Zeit lang selbst eine qualitätvolle kirchenmusikali- ausdrückte. gemacht habe. Statt seine Drohung sche Arbeit – sei es als Wiederein- Den angehenden Kirchenmusikern wahr zu machen, „das gesamte steiger oder als Schüler in der Vorbe- gab kein Geringerer als „Kollege“ ‚Wohltemperierte Klavier’ in jeder reitung auf ein Musikstudium. Der Harald Schmidt wertvolle Tipps mit beliebigen Tonart“ vorzutragen, be- zweijährige Lehrgang umfasst nicht auf den Weg. So empfahl er, etwai- schränkte sich Schmidt schlussend- nur das Singen und Orgelspielen, gen Beschwerden über zu schnelle lich auf eine zweistimmige Invention sondern auch Chorleitung, Orgelkun- Liedbegleitung mit der Information von Bach, die er am Klavier höchst de und Liturgik, also gottesdienstli- zu begegnen, dass man ja jetzt persönlich interpretierte. ches Fachwissen. Was die jetzt frisch schließlich das C-Examen besitze, „Hat jetzt jeder ein Zeugnis?“, ver- examinierten Kirchenmusiker in die- „das müssen Sie natürlich rechtzeitig gewisserte sich Generalvikar Dr. ser Zeit gesanglich gelernt hatten, in der Gemeinde streuen“. Schmidt – Dominik Schwaderlapp nach der bewiesen sie mit chorischen Kost- „ich musste meine Pianistenkarriere Gratulation bei den Absolventen, um proben aus dem 16. bis zum 20. wegen einer Elfenbeinallergie leider dann verschmitzt hinzuzufügen: „Ich Jahrhundert. Die ehemalige Kursteil- frühzeitig beenden“ – erwies sich als habe aber noch eins übrig“ – und nehmerin Daniela Dott arbeitet gar profunder und geradezu ökumeni- zwar für Richard Mailänder, dem er inzwischen in Wien an ihrer Opern- scher Kenner des kirchlichen Chor- damit den Titel des Erzdiözesan-Kir- karriere und glänzte mit drei Arien; wesens, hatte er doch nach seiner C- chenmusikdirektors verlieh. Schwa- Jonas Dickopf ließ in seinem selbst Prüfung in der schwäbischen Heimat derlapp verband damit den Dank für komponierten „C-Kurs-Song“ für zunächst auch einen evangelischen das Engagement des Referats Kir- Soli und gemischten Chor Freud und Chor geleitet. Daher kannte er aus chenmusik, das in die Musikeraus- Leid der Musikerausbildung - unter eigener Anschauung die liebe Not bildung immer auch eine profunde besonderer Berücksichtigung der des Chorleiters mit Plätzchen kauen- theologische Schulung einfließen Dozenten und ihrer Fächer – buchs- den Tenören in der Christmette. Gern ließe. täblich Revue passieren. Mehr als griff er das Bild der „religiösen Nes- zufrieden zeigte sich Kirchenmusik- ter“ auf und ermunterte die Musiker: (PEK 060206/he) referent Richard Mailänder: Allein „Jetzt ist es an Ihnen, da die Eier viermal sei die Note „Eins“ vergeben hineinzulegen.“ Die Erinnerung an

15 KIEK 1/2006 MITTEILUNGEN ______

C-Ausbildung 18 Absolventen beenden ihre Diözesane Kirchenmusikerausbildung mit dem C-Examen Mit der letzten Prüfung am 28.1.2006 haben folgende Teilnehmerinnen und Teilnehmer der C-Kirchenmusiker Aus- bildung im Erzbistum Köln den zweijährigen Ausbildungsgang zum/zur C-Kirchenmusiker/in für den teilzeitbeschäftig- ten Dienst erfolgreich abgeschlossen:

Herr Jens Besten (TBQ Orgel) Frau Julia Kaiser Herr Boris Braukmann (TBQ Orgel) Herr Jan Esra Kuhl Frau Yvonne Bresgen Herr Valentin Kunert Herr Horst-Gerhard Brück Herr Heinz Limbach (TBQ Orgel) Frau Ursula Brühn-Heimann Herr Klaus Lubisch Herr Jonas Dickopf (TBQ Chor) Frau Sandra Pantenburg Frau Anja Hassel-Richartz (TBQ Orgel) Herr Theodor Rüber Frau Svetlana Hennes Herr Peter Schaaf Frau Sarah Leonie Herzog Herr Christian Siegert

Wir gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen sehr herzlich und wünschen ihnen alles Gute, insbesondere für ihre zukünftigen kirchenmusikalischen Tätigkeiten. Für das Referat Kirchenmusik Thomas Höfling

Notenarchiv für Kirchenmusiker Neue Domwallfahrt beginnt am 27. Angebote durch kulturelle Elemente. im Generalvikariat September PEK (060109) Alle Pilger werden unter dem Schrein der Heiligen Drei Könige Seit vielen Jahren hält das Referat Am Hohen Dom zu Köln wird hindurchgehen und sich so unter ih- Kirchenmusik im Erzbischöflichen wieder jährlich eine Domwallfahrt ren Schutz stellen können. Die dies- Generalviakriat, Marzellenstraße 32, stattfinden. Das hat Erzbischof Joa- jährige Wallfahrt 2006 beginnt mit in Köln im „Medienraum“ ein um- chim Kardinal Meisner am Festtag einem Pontifikalamt am 27. Septem- fangreiches und ständig aktualisiertes der Heiligen Drei Könige in einem ber und endet mit einem Gottesdienst Notenarchiv insbesondere für Chorli- Gottesdienst erklärt. Die erneuerte am 1. Oktober (Erntedankfest). teratur zur praktischen Anwendung Domwallfahrt nimmt die positiven vor. (Wissenschaftliche Ausgaben Erfahrungen des Domjubiläums 1998 gibt es übrigens in der Diözesanbib- und des Weltjugendtages 2005 auf. 4. Internationaler Hermann- liothek). Das Motto für 2006 lautet nach Schroeder-Orgelwettbewerb Im Medienraum besteht die Mög- Matthäus 2,10: „Als sie den Stern lichkeit, auf der Suche nach neu ein- sahen, wurden sie von großer Freude Trier. Zwei erste Preisträger gab zustudierenden Chorwerken das ge- erfüllt.“ Dazu erklärte Seelsorge- es beim 4. Internationalen Orgel- samte vorhandene Material nach den amtsleiter Prälat Dr. Heiner Koch: wettbewerb um den Hermann-Schro- verschiedensten Kriterien durchzu- „Das Motto sieht im Stern das Zei- eder-Preis 2005 im Dom zu Trier: schauen. chen der Nähe Gottes. Gottes Nähe Adam Lenart (Polen) und Lenka Eine elektronische Datei, die die sollen die Pilger spüren und dadurch Fehl-Gajdosová (Tschechien) erhiel- unterschiedlichsten Suchkriterien froh werden.“ Geplant ist die Wall- ten den 1. Preis, Albert Miklós (Un- (Stimmenanzahl, Solisten, Instru- fahrt zum Schrein der Heiligen Drei garn) wurde Zweiter. Der Wettbe- mentierung usw.) bereithält, ist über Könige jedes Jahr jeweils um den 27. werb ist dem Kölner Komponisten den im Medienraum vorhandenen September, dem Weihetag der Dom- Hermann Schroeder (1904-1984) Computer bei der Suche ebenfalls kirche. Vom 27. September bis zum gewidmet und findet alle 2 Jahre im nutzbar. Gedenktag der Heiligen Drei Könige Rahmen des „Kultursommers Rhein- Zu besuchen ist der Medienraum am 6. Januar vergehen rund 100 Tage land-Pfalz“ statt. Der nächste Wett- in der Regel dienstags, bzw. nach und markieren so den langen Weg bewerb wird im September 2007 vorheriger telefonischer Vereinba- der Pilger zur Anbetung. Die Dom- wieder in Trier ausgerichtet, Aus- rung auch zu anderen Zeiten. wallfahrt nimmt die bewährten Ele- kunft erteilt die Hermann-Schroeder- Anmeldung im Referat Kirchen- mente auf: Gottesdienst, Andacht, Gesellschaft e.V., Goethestr. 5, 55270 musik bei Thomas Höfling, 0221/ Vigil, Nachtgebet, Evensong, Orgel- Zornheim. 1642-1166 musik. Ergänzt werden die religiösen

16 KIEK 1/2006 MITTEILUNGEN ______

Einladung zum 2. Diözesan-Jugendchortag

In Verbindung mit der Musikhochschule Köln, der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, dem Diözesan-Cäcilien- verband, der Abteilung Jugendseelsorge in der Hauptabteilung Seelsorge und dem AK Singles lädt das Referat Kir- chenmusik herzlich zum nächsten Diözesan-Jugendchortag ein, der am

16.09.2006 in der Musikhochschule Köln stattfindet. Eingeladen sind alle aktiven Mitglieder und Leiter/innen von Jugendchören und Jugendbands im Erzbistum Köln.

Es gibt zahlreiche Angebote für Mitglieder von Instrumentalgruppen, wie auch von Chören, aber auch für Leiter, In- strumentalisten etc.

Der Jugendchortag soll einerseits ein Danke für das bisherige Mittun in den kirchenmusikalischen Gruppen sein, ande- rerseits hoffen wir, damit Anregungen für die weitere Arbeit geben zu können. Das Repertoire, das Jugendchöre heute singen, ist so vielfältig, dass wir glauben mit den im beigefügtem Leporello dargestellten Kursen bzw. Workshops ge- nügend Anregungen für alle Gruppen geben zu können.

Wie zu sehen ist, finden viele Kurse doppelt statt. Somit ist es möglich, sich selber die Zeiten flexibel zu gestalten.

Der Teilnehmerbeitrag beträgt 5,00 € und ist unter Angabe des Kassenzeichens 5 12200 1390 bis zum 01.09.2006 auf das Konto Erzbistumskasse Köln Pax-Bank Köln BLZ: 370 601 93 Kto.-Nr. 55050 zu überweisen - jeweils für die gesamte Gruppe Da die Kapazitäten der Musikhochschule Köln, wenn auch groß, aber doch beschränkt sind, auf jeden Fall geringer als die Gesamtzahl der Mitglieder in Jugendchören und Bands, entscheidet über die Teilnahme die Reihenfolge der Anmel- dung, für den Fall, dass sich zu Viele anmelden.

Der Anmeldeschluss ist der 10.06.2006. Spätestens zu diesem Termin bitte alle Anmeldeformulare ausgefüllt an den jeweils zuständigen Regionalkantor weitergeben, von dem Sie die Einladung erhalten haben.

In der Hoffnung, dass Sie das Angebot zahlreich nutzen und dass es Ihnen nützt, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Ihr

Richard Mailänder Erzdiözesankirchenmusikdirektor

Die Anmeldeformulare und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.dj-day-2006.de

17 KIEK 1/2006 MITTEILUNGEN ______

W E T T B E W E R B S - A U S S C H R E I B U N G 2006

der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Musik- schulen in NRW e.V. (LVdM NRW) in Verbindung mit der AG Laienmusik des Landesmusikrat NRW e.V.

SPARDA-MusikNetzWerk 2006 Beispielhafte Kooperationen von Musikschulen und Laienmusikvereinen

Der Wettbewerb Um die kulturellen, sozialen und integrativen Wirkungen von Kooperationsprojekten zwischen Musikschulen und Lai- enmusikvereinen regelmäßig zu unterstützen und innovative Projekte auf diesem Gebiet zu initiieren, wurde der Wett- bewerb „SPARDA-MusikNetzWerk“ ins Leben gerufen. Es werden herausragende Formen von Kooperationen zwi- schen öffentlichen Musikschulen und Laienmusikvereinen in den folgenden vier Kategorien prämiert:

- Nachwuchs: Gewinnung neuer Zielgruppen aus allen Altersstufen

- Begegnung: Kommunikation und Begegnung verschiedener Kulturen und Generationen

- Kulturleben: Bereicherung des Kulturlebens vor Ort

- Innovationsfeld Schule: Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen

Bewerben können sich Musikschulen im LVdM NRW e.V. und Laienmusikvereine, die innerhalb der letzten 12 Monate Kooperationsprojekte durchgeführt oder begonnen haben.

Einzureichen sind die ausgefüllten Formulare „Anmeldung zum Kooperationswettbewerb“ und „Projektbeschreibung“ sowie vorhandene weitere Materialien (Druckerzeugnisse, Bild-/Tonträger).

Die Jury

Die Jury setzt sich aus Fachleuten der Bereiche Wissenschaft, Musik, Kultur und Politik sowie Vertretern der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West, des LVdM NRW und des Landesmusikrates NRW zusammen.

Die Preise

In den vier Wettbewerbskategorien Nachwuchs, Begegnung, Kulturleben und Innovationsfeld Schule wird jeweils ein 1. Preis vergeben, der mit 1.000 Euro dotiert ist. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und zur Preisverleihung eingeladen.

Die Verleihung

Die von einer namhaften Fachjury ausgewählten Kooperationsprojekte werden voraussichtlich im September 2006 im Stadttor in Düsseldorf in einer Feierstunde prämiert und gebeten, sich mit einem kleinen Musikbeitrag vorzustellen.

Einsendeschluss für die Bewerbung ist der 18. August 2006

Senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bitte an: LVdM NRW e.V., Stichwort „SPARDA-MusikNetzWerk“, Breidenplatz 10, 40627 Düsseldorf

Weitere Informationen: LVdM NRW, Tel. (0211) 25 10 09, Fax (0211) 25 10 08, Mail: [email protected] und auf der Wettbewerbs-Homepage www.sparda-musiknetzwerk.de

18 KIEK 1/2006 MITTEILUNGEN ______

Diözesane Fachgruppe für Chorschule im Seelsorgebereich ins Leben gerufen

Im November des vergangenen Jahres trat auf Initiative von R. Mailänder zum ersten Mal eine Gruppe von Kollegen aus (beinah) allen Regionalkantoraten zusammen, die

a) im Bereich der Kinderchorarbeit als Multiplikatoren in Zusammenarbeit mit den Regionalkantoren sowie b) bei der Konzeption einer Kinderchorarbeit auf Bistumsebene mitarbeiten möchten.

Diese neue Fachgruppe für Chorschule im Seelsorgebereich befasst sich derzeit mit den Themen

- Offene Ganztagsschule (Grundschule), - mögliche Strukturierung von Chorschulen im SB, - die sog. Kölner Methode.

Die intensive Beschäftigung mit den Möglichkeiten innerhalb der Offenen Ganztagsschule ist im Interesse der Weiter- führung unserer Kinderchorarbeit unter veränderten schulischen Bedingungen (Ausweitung der OGS auf den Haupt- schulbereich und die erkennbare Tendenz zur Geschlossenen Ganztagsschule) ein Gebot der Stunde. Die Gründung von Chorschulen auf SB-Ebene könnte ein Weg sein, den Kindern mittels einer musikalischen Grund- ausbildung (z.B. in einem Jahreskurs) den Weg aus der musikalischen Breitenarbeit zu anspruchsvoller Literatur in den Jugend- und Erwachsenenchören zu ebnen.

Vor diesem Hintergrund hat ein Team um R. Mailänder die sog. Kölner Methode als pädagogische Hilfe in Grundzügen entwickelt. Sie richtet sich an Kinder „…ohne musikalischen oder sängerischen Erfahrungshintergrund und soll diesen in kurzer Zeit das Handwerkszeug für ein selbständiges Chorsingen vermitteln“ (aus dem Vorwort). Die ersten zehn Stunden der Kölner Methode werden derzeit in der Fachgruppe erprobt. Wenn dieser Artikel erscheint, werden bereits die ersten Erfahrungen hierüber ausgetauscht und eingearbeitet worden sein. Am Ende soll der Kirchenmusiker (oder die Aushilfskraft) ein Stundenschema in Händen halten, das so wie gedruckt abgehalten werden kann. Dies soll die Kollegen bei der Vorbereitung ihrer Proben entlasten. Um während der Zeit der Chorschule den Kinderchören und ihren Leitern nicht die Spontaneität zu nehmen, ist inner- halb der Methode Raum für freies Singen vorgesehen, das eigentliche Ziel bleibt jedoch das Erlernen des Blattsingens.

Selbstverständlich kann es sinnvoll sein, die Kölner Methode als fundiertes pädagogisches Instrument zum Singenler- nen in der Offenen Ganztagsschule anzubieten. Während des ersten Treffens der Fachgruppe wurde deutlich, dass die Träger der Offenen Ganztagsschule besonders im musischen Bereich auch auf nicht gut fundierte Angebote zurückgrei- fen, um anderen Anbietern gegenüber konkurrenzfähig zu sein. Wir Kirchenmusiker haben mit unserer Ausbildung und Erfahrung im Umgang mit Kinderstimmen ein hervorragendes Potential, diese Lücke zu füllen.

Marcus Steven, SB Solingen-West

19 KiEK 1/2006 PERSONALIA ______

Theo Gast

* 4. Dezember 1925 in Hennef + 16. November 2005 in Bensberg

Theo Gast machte sich einen Namen als Organist und Chorleiter an St. Nikolaus, Bensberg, von 1950 bis 1991. Ein für ihn charakteristischer Schwerpunkt seiner musikalischen Interessen war der gregorianische Choral, die „eigentliche Musik der Kirche“. Die Choralschola von St. Nikolaus entwickelte sich unter seiner engagierten Leitung zu einer in der ganzen Region beachteten Reife. Die Sonntagsmessen in St. Nikolaus wurden (mit Ausnahme des jeweils 1 Sonntags im Monat) regelmäßig als Choralmessen gefeiert. Seine Einstellung zur Kirchenmusik war im wahrsten Sinne des Wortes „Gottesdienst“ – Dienst in der Kirche zum Lobe und zur Ehre Gottes. Beifall der Kirchenbesucher nach einem festlich gestalteten Hochamt war ihm unangenehm und aus seiner Sicht sogar unangebracht. In der Tat hatten die Besucher von St. Nikolaus oft Anlass, besonders gelun- gene und anspruchsvolle Chormusik zu würdigen. Theo Gast hat im Laufe seiner Arbeit in dieser Pfarrei mehrere Or- chestermessen von Mozart und Bruckner für die Orgel umgesetzt. So erklangen die großen Werke dieser und anderer Komponisten in St. Nikolaus häufiger, als dies heute oft aus finanziellen Gründen noch möglich ist – eben in der Fas- sung Theo Gasts. Als Gymnasiallehrer (Mathematik und Musik) baute Theo Gast auch am AMG in Bensberg einen großen und leis- tungsstarken Schulchor auf, der gemeinsam mit dem Kirchenchor von St. Nikolaus große Werke (Matthäuspassion, Weihnachtsoratorium u.a.) gekonnt zur Aufführung brachte. Vielen Bensberger Kindern und Jugendlichen hat er damit die geistliche Chormusik nahegebracht. Seine Tätigkeit als Lehrer und Chorleiter wurde 1984 durch einen Herzinfarkt für über ein Jahr unterbrochen. 1991 ging Theo Gast in den Ruhestand – und wechselte doch eigentlich nur von der bisherigen Orgelbank in St. Nikolaus auf die der Edith-Stein-Kapelle (Thomas-Morus Akademie) und des Vinzenz Pallotti Hospitals. An beiden Stätten führte er die Tradition des gregorianischen Chorals mit seiner bewährten Schola fort, wie er auch regelmäßig die Messen durch sein nach wie vor gekonntes und variationsreiches Orgelspiel begleitete - bis zu seinem überraschenden Tod im No- vember vorigen Jahres.

Mit Theo Gast verlieren Bensberg und der ganze Kreis einen verdienstvollen und vorbildlichen Kirchenmusiker. (Helmut Sippel)

Verabschiedung von Wilfried Brochhagen

Am 13.9.2005 trafen sich die Seelsorgebereichsmusiker der Kreisdekanate Gummersbach und Altenkirchen in En- gelskirchen-Loope nicht nur um über ihre Arbeit zu sprechen, sondern insbesondere um ihren Kollegen Wilfried Brochhagen zu verabschieden. Der in Köln Aufgewachsene, der unter anderen Josef Zimmermann, Hermann Schroeder und P. Wilhelm Lueger zu seinen Lehrern zählt, legte an der Musikhochschule Köln das A - Examen und die künstleri- sche Reifeprüfung ab. Nach fünfjähriger Amtszeit in der Diasporagemeinde Maria Königin, Lüdenscheid, wechselte Wilfried Brochhagen 1974 nach Wissen, wo ihn in der Pfarrgemeinde Kreuzerhöhung ein breites Aufgabenfeld erwarte- te. Seit 2000 ist Wilfried Brochhagen Seelsorgebereichskirchenmusiker im Seelsorgebereich „Obere Sieg“. Neben der Lehrtätigkeit im Rahmen der C-Ausbildung hat er viele koordinative Aufgaben übernommen mit dem Ziel, die Qualität der Kirchenmusik auf die Zukunft hin zu sichern. Mit Wilfried Brochhagen verlieren wir einen liebenswerten, humor- vollen, zuverlässigen und kompetenten Kollegen, dessen Rat und Erfahrung uns immer wichtig waren. Für die Zukunft wünschen wir ihm von Herzen Gottes Segen auf all seinen Wegen. (Bernhard Nick)

20 KiEK 1/2006 PERSONALIA ______

Nachruf Josef Robrecht

Am 25. Januar 2006 verstarb überraschend Josef Robrecht im Alter von 82 Jahren. Er war seit 1946 als Kantor in Düs- seldorf tätig. Mit seiner vermittelnden Art hinterließ er deutliche Spuren im Musikleben der Stadt. Seine Aufgabe sah er schon früh darin, Kirchenmusik über Gemeindegrenzen hinaus zu führen. 1971 gründete er den katholischen Kantorenkonvent. In der 18-Jährigen Zeit als Vorsitzender des Konvents rief er die Veranstaltungsreihen „Winterliche Orgelkonzerte“ und „Düsseldorfer Tage der Kirchenmusik“ ins Leben. Mit finanzieller Unterstützung des Katholikenrates gab er den Kirchenmusikalischen Wegweiser heraus. Durch seine Initiative fand 1981 ein gemeinsames Psalmfestival mit dem evangelischen Kantorenkonvent in der Ton- halle statt. Die ökumenische Zusammenarbeit war ihm immer ein großes Anliegen. Bereits 1966 führte er gemeinsam mit der evangelischen Kantorei der Lutherkirche den Messias von G. Fr. Händel auf. Dies war zur damaligen Zeit schon eine kleine Sensation. Josef Robrecht übte zahlreiche Tätigkeiten aus, die weit über sein Engagement als Kirchenmusiker hinaus gingen: So war er Landesvorsitzender der Kirchenmusiker in NRW, stellvertretender Bundesvorsitzender des ZKD, Mitglied im Schlichtungsausschuss und bis zu seiner Pensionierung 1988 Kirchenmusikbeauftragter für das Stadtdekanat Düssel- dorf. (Hanjo Robrecht)

Nachruf Hubert Röttgen

Am 16. November 2005 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit Herr Hubert Röttgen, Bergisch Gladbach im Alter von 75 Jahren. Nach dem Kirchenmusikstudium in Köln (Orgel bei Prof. Josef Zimmermann) trat Hubert Röttgen seine erste Stelle als Küster/Organist in Kommern/Eifel an. Von 1970 - 1994 war er Organist und Chorleiter an St. Laurentius, Bergisch Gladbach. In den ersten Jahren seiner Tätigkeit baute er den Kirchenchor St. Laurentius neu auf und erarbeitete in den Folgejahren ein großes Repertoire, das sowohl in der Liturgie wie auch in kirchenmusikali- schen Konzerten seinen Niederschlag fand. Maßgeblich beteiligt war er auch an den regelmäßig stattfindenden Deka- natstreffen der Kirchenchöre. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Laurentiusfriedhof in Bergisch Gladbach, wenige Meter entfernt von seiner langjährigen Wirkungsstätte. Möge er ruhen in Frieden!

21 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______

Seelsorgebereichsmusiker im Erzbistum Köln

In dieser neuen Reihe stellen wir Ihnen die Seelsorgebereichsmusiker des Erzbistums Köln vor. Den Anfang machen Kollegen aus Neuss und Düsseldorf.

Neuss

Michael Landsky

wurde 1964 in Bremen geboren. Seine Eltern gaben erste Anleitung für Ge- sang und Klavierspiel. Im Knabenchor von Unser Lieben Frauen, Bremen, unter der Leitung von Harald Wolff und Chris Vandrè erhielt er seine musika- lische Grundausbildung.

Während der Schulzeit erhielt er privaten Klavierunterricht u.a. bei Prof. Ste- phan Seebass, Bremen, und Domorganist Prof. Dr. Winfried Schlepphorst, Osnabrück. Das Studium der Katholischen Kirchenmusik führte ihn an die Musikhochschulen Bremen, Stuttgart und D¸sseldorf. 1993 schloss er mit dem A-Examen für Kirchenmusik ab. Auf Einladung des Landes Nordrhein-West- falen nahm er an der 5.Internationalen Orgelakademie zum Thema "Improvi- sation" am Altenberger Dom teil. Schwerpunktkurse bei Wolfgang Seifen (Kevelaer), Winfried Petersen (Schwerin), Joos van der Koy (Amsterdam) und Daniel Roth (Paris).

1993 war er Teilnehmer beim Internationalen Orgel-Improvisations-Meisterkurs anl. der 42. Internationalen Orgelwo- che in Nürnberg bei Prof. Hans Haselböck, Wien. 1994 CD-Produktion mit Gregorianischem Choral auf Einladung des Motette-Verlages D¸sseldorf. 1999 DVD- und CD-Produktion bei Denon und Sonate in der Besetzung Sopran, Trompete, Orgel. Kirchliche Rundfunksendungen mit Radio Bremen, dem Westdeut- schen Rundfunk und dem Deutschlandfunk. Konzerttätigkeit in Deutschland und Italien. Seit 1995 ist Michael Landsky Regionalkantor für das Kreisdekanat Rhein-Kreis-Neuss und unterrichtet im Rahmen der kirchenmu- sikalischen Ausbildung im Erzbistum Köln. Er arbeitet zugleich als Seelsorgebereichsmusiker im Pfarrverband Greven- broich Elsbach / Erft.

Adam Birkenfurth, geb.04.06.1953, erster Klavierunterricht mit 7 Jahren, studierte am Robert Schumann - Institut der MH Rheinland in Düsseldorf Kir- chenmusik - B Examen und Musikpädagogik, Abschluss staatl. Musiklehrerprüfung, HF Klavier Prof.Giesen, /Gesang Prof. R. Delorko/musikal. Früherziehung Prof.K.H. Zarius. Als Kirchenmu- siker tätig an der KG St. Andreas in Neuss - Norf. Weiter Studien an der Bundesakademie Trossingen im Bereich Kinderchorleitung. Lehrbefähigung im Bereich `Musik mit Behinderten in Zusammen- arbeit mit der Uni Bochum und der Akademie Remscheid. Fortbil- dungen und Meisterkurse u.a. bei Prof. Kurt Hofbauer, Wien und Prof. Janos Cziffra, Salzburg runden seine Ausbildung ab. Seit 1998 als Seelsorgebereichmusiker an St. Andreas Neuss -Norf und St. Peter Neuss - Rosellen tätig.

22 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______

Dieter Böttcher

erhielt seinen ersten Orgelunterricht mit sieben Jahren. Er studierte Kirchenmusik an der Hoch- schule für Kirchenmusik in Aachen u.a. bei Walter Brouwers, Johannes Viehöver und Joachim Neugart. Er brachte 1998 das Studium mit dem B-Examen zum Abschluß. 1998 nahm er auf Einladung des Landes Nordrhein-Westfalen an der 10. Internationalen Altenberger Orgelaka- demie teil. Seit 1999 ist er Seelsorgebereichsmusiker in Kaarst und künstlerischer Leiter der dortigen Konzertreihe. Es folgte ein Aufbaustudium in Aachen, das er mit dem Kantorenexa- men (A-Examen) 2000 abschloss. Meisterkurse bei T.Mechler, W.Seifen, P. Pincemaille, Jos van der Koy, u.a. runden das Studium der Orgelliteratur und der Improvisation ab.

Simone Euteneuer

1975 wurde ich in der Nähe von Heidelberg geboren und wuchs bei Bruchsal auf. Dort übernahm ich im Alter von zehn Jahren den Organistendienst in meiner Gemeinde und mit 12 Jahren den hiesigen Singkreis. Vier Jahre später wurde ich Vizedirigentin des Kirchenchores und absolvierte die C-Ausbildung. Nach der C- Prüfung war ich mehrere Jahre bei den Intensivkursen zur C-Ausbildung und kirchenmusikalischen Werkwochen als organisatorische Mitarbeiterin und nach dem Abitur zusätzlich als Assistentin im Amt für Kirchenmusik Freiburg bei Prof. Matthias Kreuels tätig. Mein Kirchenmusikstudium absolvierte ich in Rot- tenburg am Neckar und Lübeck und schloss es mit dem B-Diplom ab. Während meines gesamten Studiums war ich als Kirchenmusikerin tätig, versah dann den Dienst an einer A-Stelle in Stuttgart-Bad Cannstatt als Vertretung während der Vakanzzeit und trat schließlich im Juni 2004 die 100%-Stelle als SB-Musikerin in Neuss-Reuschenberg und im SB Neuss-Süd an, wo ich mich gut eingelebt habe, sehr wohl fühle und vor kurzem geheiratet habe.

Peter Faller-Lubczyk,

geb. 1952, begann seine kirchenmusikalische Tätigkeit 1967 als Organist an St. Stephanus in Hoeningen, übernahm 1974 den dortigen Kirchenchor, gründete 1977 den Jugendchor und 1979 den Kinderchor an St. Stephanus. 1981 wurde er hauptamtlicher Kirchenmusiker an St. Josef, in Grevenbroich-Süd. Seit 2003 ist er Seelsorgebereichsmusiker im Kirchengemeindeverband „Grevenbroich Vollrather Höhe“. Er leitet z.Zt. vier wöchentlich probende Chöre (Kirchenchor, Jugend- chor und zwei Kinderchöre) und vier projektorientierte Ensembles (Choralschola, Kam- merchor, Taizèchor und Seniorensingkreis). Seit Herbst 2005 übt er eine Lehrtätigkeit an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Grevenbroich-Süd aus.

23 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______

Guido Harzen,

geboren 1967, studierte katholische Kirchenmusik an der Folkwang-Hochschule Essen (A-Examen 1993) und Orchesterdirigieren an der Robert-Schumann-Hoch- schule Düsseldorf (Diplom 1996). Seine Studien vervollständigte er u.a. bei Petr Eben, Prag (Orgel), Werner Lechte, Düsseldorf (Gesang), sowie Hellmuth Rilling, Stuttgart und Christoph Biller, Leipzig (Dirigieren). Im Jahre 1991 übernahm er die Leitung des "Jungen KonzertChores Düsseldorf e.V.". Seit 1993 ist er Kantor an St. Josef, Neuss-Weissenberg, 1998 erfolgte die Ernen- nung zum Seelsorgebereichsmusiker. Im Seelsorgebereich leitet er 7 Ensembles mit insgesamt 160 aktiven Sängerinnen und Sängern. 2001 Ernennung zum „Chordirektor“ durch den Allgemeinen Deutschen Chor- verband. Seit 2002 Dirigent des Sinfonieorchesters der Musikschule Bonn. Homepage: www.guidoharzen.de

Horst Herbertz

Horst Herbertz, (*1964) studierte Kirchenmusik mit Abschluss A-Examen im St. Gregorius Haus in Aachen. Bedingt durch die enge Artverwandtschaft der Orgel zum Cembalo, nahm er 1991 sein Cembalostudium bei Ludger Rèmy an der Folkwang-Hochschule in Essen auf. Er nahm an verschiedenen Kursen, unter anderem bei Harald Vogel, Jesper Christensen und Ro- bert Hill teil. Seit 1987 ist er hauptberuflich als Kantor in Dormagen-Hackenbroich und seit 1994 zusätzlich in Dormagen-Zons tätig. Seit dem Jahr 1999 ist er für den Seelsorgebereich Dormagen-Süd als Kantor zuständig. Zu seinen Aufgaben in der Gemeinde St. Katharina - Hackenbroich gehört neben dem Organistendienst z. Zt. die musikalische Leitung des Kinder- und Jugendchores, von „Da Capo“ (Junger Chor an St. Katharina Hackenbroich), der Choral- schola und des Kirchenchores sowie die Leitung des Kirchenchores an St. Martinus - Zons. Neben seinem Dienst als Kantor wirkt er in verschiedenen Instrumentalensembles mit. 1999 übernahm er die musikalische Leitung des Männerchor Bayer Dormagen und seit Januar 2004 die des Jazz Chor Mönchengladbach. Immer wieder fungiert er regelmäßig als Leiter von Chor- und Orchesterkonzerten, sowie zuletzt bei der neuzeitlichen Wiederaufführung des Ora- toriums „Das Weltgericht“ von H. O. C. Zinck, welches er mit dem Vokalensemble „Ecclesia & mundus“, deren Leitung er seit 2003 übernahm, aufführte.

Annika Monz, geb. Rix

wurde in Nettetal-Breyell geboren. 1993 legte sie Ihr C-Examen an der jetzigen Kirchenmusikhochschule St. Grego- rius in Aachen ab. Nach dem Abitur 1994 dort auch Hauptstudium der Kirchen- musik u.a. bei Viktor Scholz, Norbert Richtsteig, Joachim Neugart und Berthold Botzet mit Abschluss B-Examen und entsprechender Qualifikation für die Kanto- renklasse. Der Abschluss erfolgte 2001 mit dem Kantorenexamen. Von 1998 - 2003 Kirchenmusikerin und Kantorin in den beiden Gemeinden St. Rochus, Balkhausen-Türnich und St. Josef, Kerpen-Brüggen. Seit November 2003 ist sie Kantorin in St. Martinus, Kaarst.

24 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______

Stefan Palm

Stefan Palm schloss seine Studien in Köln und New York mit drei Konzertexamen (Orgel, Klavier, Cembalo), der Staatlichen Prüfung für Kirchenmusiker (A-Examen) und dem "Master of Music" der Juilliard School ab. Nach einem Dutzend Preise bei internationalen Musikwettbewerben (ARD, Budapest, Nürnberg, Speyer etc.) ist er heute Kantor an St. Marien, Neuss, lehrt an der Musikhochschule Köln und übt eine umfangreiche internationale Konzerttätigkeit aus.

Andreas Reuß

Kurzbiographie - geb. am 30.11.1972 in Aschaffenburg - 1979-1983 Besuch der Grundschule in Sulzbach/Main - 1983-1990 Besuch des Hermann-Staudinger-Gymnasiums in Erlen- bach/Main (math.-naturwiss. Zweig) - erster Klavierunterricht mit 11, erster Orgelunterricht mit 14 Jahren - 1990-1992 Besuch des KarI-Theodor-von-Dalberg-Gymnasiums in Aschaffenburg (mus. Zweig); 1992 allg. Hochschulreife (Abitur) - 1991-1993 Vorstudium am Hermann-Zilcher-Konservatorium in Würz- burg (Orgelliteratur und liturg. Orgelspiel: Egidius Doll) - 1992-1993 Zivildienst bei der Lebenshilfe für Behinderte im Landkreis Miltenberg (Richard-Galmbacher-Schule in Elsenfeld/Main) - 1993-1998 Studium an der Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater in Saarbrücken (Orgel: Daniel Roth, Andreas Rothkopf, Theo Brandmüller; Chorleitung: Wolfgang Helbich, Andreas Göpfert): Studienbereiche Kath. Kir- chenmusik B (Diplomprüfung 1997) und Schulmusik LA Gymnasium (die dazugehörige Musikwissenschaft und das Zweitfach Frz. Romanistik an der Universität des Saarlandes) - 1994-1998 Leitung des Kirchenchores der kath. Pfarrgemeinde „Herz Mariä“ in Saarbrücken-Gersweiler - 1998-2002 Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main: Kath. Kirchenmusik A (Orgelliteratur: Daniel Roth; liturg. Orgelspiel: Gerd Wachowski; Chorleitung: Winfried Toll), Diplomprüfung 2002; Aufbau Künstlerische Ausbildung Orgel (Daniel Roth), Diplomprüfung 2001 - seit 01.05.2001 Seelsorgebereichsmusiker im Dekanat Neuss-Süd für die Pfarrgemeinden St. Paulus NE-Weckhoven und St. Peter NE-Hoisten.

Bert Schmitz geboren am 12. Oktober 1959 in Dormagen, verheiratet, 2 Töchter. Abitur, Studium an der Musikhochschule Köln, Kantoren A-Examen, künstlerische Reifeprüfung im Fach Cembalo. 1982 erste Anstellung als Organist und Chorleiter an der Klosterbasilika Knechtsteden. 1993 100%-Anstellung als Kirchenmusiker Dormagen-Delrath, -Stürzelberg und –Knechtsteden. Organistendienst, Kirchenchor, Choralschola, Kinder- und Jugendchor (ca. 70 Kinder in 6 verschiedenen Gruppen), Gospelchor, Coro Piccolo, Frauen-Ensemble, Kammerchor an der Basilika Knechtsteden. 1998 Ernennung zum SB-Musiker im Seelsorgebereich Nord des Dekanates Dormagen, Organisation und Leitung überpfarrlicher Dinge, u.a.: Projektchor des Seelsorgebereichs Nord im Dekanat Dormagen, Jährliche Vesper der Kirchenchöre des Dekanates Dormagen, Vorstandsmitglied im Förderverein, „Konzertante Kirchenmusik“ St. Pankratius, Nieven- heim. Schwerpunkt Chorleitung / Stimmbildung. Seminare u.a. bei: Eric Ericson, Gisbert Brandt, Uwe Gronostay, Martin Behrmann, Alastair Thompson, Jessica Cash, Hildegard von Born (Feldenkrais), Lichtenberg. Verleihung des Titels „Chordirektor“ ADC, Kreis-Chorlei- ter des Sängerkreises Neuss, Mitglied des Musikausschusses des Sängerbundes NRW (Tä- tigkeit als Dozent, Juror, ...). 2000 Anstellung als Lehrer im Fach Musik am Norbert-Gym- nasium Knechtsteden, 2005 Mitgründer und künstlerischer Leiter der Rheinischen Chorakademie Knechtsteden.

25 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______

Johannes Maria Strauss

Erster Kontakt zur Kirchenmusik über den Vater, ab dem zwölften Lebensjahr aktiv als Organist, Korrepetitor und Chorleiter. Studium 1994 bis 1998 in Regensburg (Abschlüsse Kirchenmusik (B) und Diplom-Musiklehrer), 1997 - 2001 Musikalischer Assistent am Würzburger Dom und Betreuer der Kirchenmusik am dortigen Priesterseminar, seitdem als Seelsorgebereichsmusiker in Büderich und dort mit wenigen Ausnahmen nicht nur das kirchenmusikalische "Mädchen für alles". Für den geistigen Ausgleich seit 1998 mit Unterbrechungen auch Magisterstudium Ger- manistik und Musikwissenschaft.

Robert Vossen

* 17.02.1973 1983 - 1992 Musisches Gymnasium Essen - Werden 1989 - 1992 C- Kurs Kirchenmusikschule Bistum Essen 1992 Abitur, C- Examen 1992 - 1994 Kirchenmusikschule Bistum Essen, B-Examen 1994 - 1998 Staatliche Hochschule für Musik Köln, A - Examen Kirchenmusikalische Tätigkeit: 1989 - 1995 Vertretungstätigkeit St. Peter, Essen - Kettwig 1996 - 1997 Assistent an St. Martinus, Kaarst seit 1998 Kirchenmusiker an St. Cyriakus Neuss-Grimlinghausen und St. Martinus Uedesheim, Seelsorgebereichsmusiker im Seelsorgebereich Neuss "Rund um die Erftmündung"

26 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______

Düsseldorf

Rudolf von Gersum

1952 in Alsdorf geboren. Nach Schulzeit und Wehrdienst Studium der kath. Kirchenmu- sik an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf mit dem Abschluss A-Exa- men, 1976. Während der Zeit des Studiums als KOCh an die St. Remigius-Pfarre in Düs- seldorf-Wittlaer, von dort 1981 als hauptamtlicher Kirchenmusiker nach Düsseldorf- Wersten. Seit 1998 als Seelsorgebereichsmusiker im Seelsorgebereich A im Dekanat Düs- seldorf-Benrath tätig und verantwortlich für vier Kirchen und neun Musikgruppen.

Markus Hinz geboren 1974 in Goch. Kirchenmusikstudium an der Hochschule für Musik in Köln (A-Exa- men 1999). Zu seinen Lehrern gehörten u.a. Bruno Dole und Peter Dicke (Orgel), Vera von Schnitzler (Klavier), Ulrich Schütte (Gesang), Henning Frederichs und Reiner Schuhenn (Chorleitung). Aufbaustudium 1999/2000 Künstlerische Instrumentalausbildung Hauptfach Orgel bei Prof. Johannes Geffert. 1995-2000 Organist an der Liebfrauenkirche in Goch. 1997-2001 Leiter des Jugendchores Liebfrauen Goch. 2000-2001 Organist und Chorleiter an St. Servatius in Bonn-Friesdorf und St. Augustinus in Bonn-Bad Godesberg,seit 2001 Seelsorgebereichsmusiker und Kantor an St. Antonius in Düs- seldorf-Oberkassel. Zu seinen musikalischen Vorlieben gehören besonders der Komponist Sigfrid Karg-Elert, minimal music und Gospel.

Ulrich Karg

1971 in Erkelenz geboren, Studium am St.-Gregorius-Haus in Aachen. Dort legte er 1995 das Examen ab. Außerdem absolvierte er ein zweijähriges Orgelstudium bei Carlo Hommel in Esch-sur-Alzette (Luxemburg), welches er mit dem „Premier Prix“ im Fach Orgel abschloß. Von 1994-1996 studierte Ulrich Karg Orgel bei Prof. Pierre Cogen in Paris,sowie Orgelimprovisation bei Domorganist Norbert Richtsteig in Aachen. Von 1995-1998 war er Student am Conservatoire royal de musique in Lüttich in der Orgelklasse von Prof. Anne Froide- bise. Dieses Studium schloß er mit dem „Diplom superieur“ (Konzertdiplom) ab. Orgelbaupraktika bei Orgelbau Schumacher in Eupen (Belgien) und bei Orgelbaumeister Martin Scholz in Mönchengladbach.Seit 1989 rege Konzerttä- tigkeit im In- und Ausland, sowie verschiedene Radio- und CD-Produktionen. Nach langjähriger Tätigkeit als Kirchenmusiker an St. Foillan in Aachen ist Ulrich Karg seit Sommer 2003 Seelsorgebe- reichs-Kirchenmusiker an St. Cäcilia in Düsseldorf-Benrath und Herzjesu, Düsseldorf-Urdenbach.

27 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______

Reinhard Kluth

geb. 1950 in Dülken, hier musikalische Erziehung, von 1973 bis 76 Kirchenmusikstudium und Kantorenexamen, währenddessen Assistenzorganist bei Viktor Scholz an der Münster- basilika Mönchengladbach, 1978 staatl.künstl.Reifeprüfung (Orgel); Meisterkurse für histo- rische Aufführungspraxis bei Hermann Max; Kantor in Mönchengladbach, Dozent a.d.Universität Köln, ab 1983 Kantor in D’dorf an St. Peter, ab 1989 an St. Antonius (Friedrichstadt), seit 2001 SB-Kantor in Düsseldorf-Eller; umfangreiche Konzerttätigkeit, CD-und Rundfunkeinspielungen; Herausgeber unbekannter Orgelmusik;

Pamela König geb. 13.04.69, begann ihre Musikhochschulausbildung mit dem Studium der Kath. Kirchenmusik an der staatl. Hochschule für Musik Karlsruhe. Zusätzlich absolvierte sie ein Orgelstudium am „Conservatoire municipal“ in Pontarlier (Frankreich) bei Sylvain Ciaravolo. Anschließend setzte sie ihre Beschäftigung mit Orgel, Cembalo und Improvisation mit Schwerpunkt „Alte Musik“ als externe Studentin an der „Scho- la Cantorum Baseliensis“ der Stadt Basel fort. In Düsseldorf folgte an der Robert- Schumann-Hochschule ein Aufbaustudium Kath. Kirchenmusik mit den Schwer- punktfächern Chorleitung, Cembalo und Orgel, wo sie auch als Korrepetitorin der Blockflötenklasse tätig war. Nachdem sie bereits in St. Stephan Andernach als Kir- chenmusikerin Erfahrung gesammelt hatte, ist sie seit Okt. 1999 Seelsorgebereichs- kirchenmusikerin in Düsseldorf Itter/Holthausen. Ihre Schwerpunkte sind Chorleitung und Nachwuchsförderung.

Johannes Koop

1968 in Nordhorn/Niedersachsen geboren. Seit dem 14. Lebensjahr Chorleiter und Or- ganist. Studium der Kath. Kirchenmusik an der Robert-Schumann-Hochschule, Düsseldorf bei Professor Herbert Callhoff (Orgel), Wolfgang Seifen (liturgisches Orgelspiel), Raimund Wippermann (Chorleitung), Werner Lechte (Gesang) und Janet Holdorf-Wood (Kla- vier). Seit 1992 in Düsseldorf Kantor in der Antonius-Gemeinde, D-Hassels. Seelsor- gebereichsmusiker seit 1998 im Dekanat Benrath für den Bereich Hassels-Reisholz. Mehrere Orgelkonzerte in Düsseldorf.

28 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______

Marcel Andreas Ober

wurde 1977 in Düsseldorf geboren. Ab 1998 Studium der Katholischen Kirchenmusik an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. 2002 Kirchenmusik-Diplom sowie im Jahr 2004 das Zertifikat des Kirchenmusik-Aufbaustudiums. Zurzeit folgt in der Musikhochschule Köln ein Dirigierstudium im Fach Orchesterleitung. Seit April 2005 ist er Seelsorgebereichskantor an St. Peter, St. Antonius und St. Martin im Seelsorgebereich D’dorf-Bilk/Friedrichstadt.

Bernhard Obst geb. in Mecklenburg, studierte an der Robert-Schumann-Hoschschule Düsseldorf ka- tholische Kirchenmusik. Seit 1975 im Kirchendienst, seit 1977 hauptamtlich in St. Katharina-St. Reinold, De- kanat D-Ost. Gründeung der Chorgemeinschaft der Kirchenchöre St. Katharina-St. Konrad-St. Reinhold im Jahre 1979, seitdem bis heute beste Zusammenarbeit in Litur- gie und Konzert. Bernhard Obst ist Seelsorgebereichsmusiker im Seelsorgebereich A im Dekanat Düs- seldorf-Ost mit 3 Kirchengemeinden und heute noch 3 zu betreuenden Kirchen. 1999 Gründung eines Förderkreises Musik. Seit 1976 nebenamtliche Lehrtätigkeit an der Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf und Künstlerischer Leiter des Sängerkreises 1881 Urdenbach und des Post-Telekom-Chores Düsseldorf 1904.

Hanjo Robrecht

Bereits im Alter von 6 Jahren Klavierunterricht vom Vater. 1977 Studium in der Hoch- schulklasse für Orgel bei Viktor Lukas, Musikhochschule Köln und Studium der Kir- chenmusik in Düsseldorf. 1983 staatliches Kantorenexamen. Studium der Musikwissenschaft bei Prof. Niemöl- ler an der Universität zu Köln und Aufnahme in die Meisterklasse für Orgel der Musikhochschule Düsseldorf bei Rosalinde Haas. 1985 Konzertexamen für Orgel. Seit 1988 Kantor der Herz-Jesu Kirche und ab 1999 Seelsorgebereichsmusiker für die Pfarreien Herz-Jesu, St. Lukas und St. Adolfus.

29 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______

Christoph Seeger

1968 in Ratingen geboren. Nach einigen Jahren Klavierunterricht bei Prof. Heuser in Düs- seldorf, Studium an der Kirchenmusikschule in Essen. 1991 Abschluss des Studiums und Anstellung an der Kirchengemeinde Heilige Familie in Düsseldorf-Stockum. 1987 Gründung des Tiefenbroicher Kammerchores. 1990 Gründung der „Stockumer Chor- tage", ein Chorprojekt, das sich intensiv mit allen Epochen der Chormusik befasst und im- mer in der letzten Sommerferienwoche stattfindet. Seit 1999 Seelsorgebereichskirchenmu- siker für den Seelsorgebereich A und C im Dekanat Düsseldorf-Nord. 2005 Gründung des Stockumer Kammerorchesters. Intensive Beschäftigung und Referententätigkeit im Bereich des "Neuen Geistlichen Liedes". Mitglied des AK-SINGLES im BDKJ im Erzbistum Köln. Redaktionsarbeiten für Publikationen im Bereich Kinder- und Jugendchorarbeit. Homepage: www.christoph-seeger.de

Björn Sommerfeldt

Jahrgang 1954

1975-1979 Studium Katholische Kirchenmusik (Abschluss B-Examen), 1979-1984 Studium Musikpädagogik, Hauptfach Orgel (Abschluss Allgemeine Musiker ziehung) seit 1975 Kirchenmusiker in Heilig Geist, Düsseldorf-Pempelfort, seit 1992 zusätzlich Kirchenmusiker in Hl. Dreifaltigkeit, Düsseldorf-Derendorf, seit 2001 Seelsorgebereichs- Kirchenmusiker im Pfarrverband Derendorf/Pempelfort, (Hl. Dreifaltigkeit, Heilig Geist und St. Rochus)

Klaus Wallrath geboren 1959, Studium der Kath. Kirchenmusik in Düsseldorf (A-Examen 1982), anschl. Klavierstudium (Konzertexamen 1985). Seit 1987 KM an der Basilika St. Margareta, D-Ger- resheim, seit 1998 SBKM. Chorarbeit vom Kinderchor bis zum Kammerchor (insgesamt 8 Gruppen), Konzertreihen, Mitarbeit bei Kindermusicals; Kammermusik ("Ensemble Quatu- or").

Peter Zimmer

geboren 1958 in Düsseldorf, Studium an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf in Katholischer Kirchenmusik und Instrumentalpädagogik u.a.bei Prof. Paul Heuser (Orgel) und Prof. Heinz Odenthal (Chorleitung). Nach dem Examen seit 1982 Kirchenmusiker an St. Benediktus in Düsseldorf-Heerdt und seit 1991 zusätzlich in der Nachbargemeinde St. Sak- rament (Bunkerkirche). Weiterführende Studien in Orchesterleitung bei Prof. C.W. Hegerfeldt sowie in Kinderchorleitung („Ward-Methode“) bei G. Brandt. Mit dem Neubau der Späth- Orgel in St. Benediktus (1983), Interpret und Organisator der regelmäßigen Reihe „Heerdter Orgelkonzerte“. Ausbau der Kirchenmusik durch rege Chorarbeit in Liturgie und Konzert, („Geistliche Abendmusiken“, Oratorien, Musicals mit Kindern und Jugendlichen). Seit April 1999 Seelsorgebereichsmusiker in der Pfarrgemeinde St. Benediktus Düsseldorf- Heerdt / Lörick.

30 KiEK 1/2006 AUS DEM AMTSBLATT ______

Anerkennung von Schulmusikexamina für den kirchenmusikalischen Dienst

Schulmusiker(innen), die als Kirchenmusiker(innen) bei einer Kirchengemeinde angestellt sind, bzw. ange- stellt werden sollen, jedoch über keine kirchenmusikalische Qualifikation verfügen, können durch externe Zusatzprüfungen eine Qualifikation entsprechend dem C-Examen erlangen.

Die Prüfungen werden vom Erzbischöflichen Prüfungsausschuss für Kirchenmusiker durchgeführt.

Im Einzelnen gelten folgende Regelungen:

Für Schulmusiker(innen) mit einem Abschluss im Fach Musik (Primarstufe/Sekundarstufe I und Sekundar- stufe II) wird die Möglichkeit von Ergänzungsprüfungen (mündlich und praktisch) zur Erlangung der C-Qua- lifikation angeboten. Die Prüfung erfolgt nach der jeweils gültigen C-Prüfungsordnung des Erzbistums Köln. a) Für Chor- bzw. Scholaleiter(innen) erfolgen die Prüfungen in den Fächern - Liturgik - Deutscher Liturgiegesang - Gregorianik

Hierbei werden ein Studium und eine Prüfung im Fach Chorleitung vorausgesetzt. b) Für Organisten(innen) erfolgen Prüfungen in den Fächern - Liturgik - Liturgisches Orgelspiel - Deutscher Liturgiegesang - Orgelbau

Ein Studium im Fach Orgel wird vorausgesetzt.

Sollte das Fach Orgel nicht studiert werden sein, sondern Klavier, muss eine Prüfung im künstlerischen Or- gelspiel ebenfalls abgelegt werden. c) Für Organisten(innen) und Chorleiter(innen) erfolgen die Prüfungen in allen unter a) und b) genannten Fächern.

Über die bestandenen Zusatzprüfungen wird ein Zeugnis ausgestellt.

Der kirchenmusikalische Qualifikationsnachweis findet bei der besoldungsmäßigen Eingruppierung nur Be- rücksichtigung, wenn auch der konkrete kirchenmusikalische Einsatz in dem entsprechenden Fachbereich erfolgt.

Diese Ordnung löst die am 20.11.1990 verfügte Ordnung „Anerkennung von Schulmusikexamina für den kirchenmusikalischen Dienst“ ab und tritt in Kraft am 01.07.2005.

Köln, den 26.07.2005

+ Joachim Kardinal Meisner Erzbischof von Köln

31 KiEK 1/2006 AUS DEM AMTSBLATT ______

Änderung der Satzung des Diözesan-Cäcilien-Verbandes (DCV) für das Erzbistum Köln

Die Vertreterversammlung des Diözesan-Cäcilien-Verbandes hat am 12.03.2005 eine Änderung des § 6 Abs. 2 b der Satzung des Verbandes (vgl. Amtsblätter des Erzbistums Köln vom 1.6.1996, Nr. 135, und vom 1.2.2002, Nr. 294) beschlossen.

§ 6 Abs. 2 regelt die Zusammensetzung der Vertreterversammlung. Der neue Wortlaut des § 6 Abs. 2b lautet wie folgt: b) den Stadt- und Kreisdechanten, die eine/n Vertreter/in entsenden können. Diese/r muss Priester, Diakon oder Mitarbeiter/in des pastoralen Dienstes sein. Sie/er wird vom zuständigen Dechantenkapitel für die Dau- er von 5 Jahren gewählt und dem Erzbischof von Köln zur Ernennung vorgeschlagen. Die Wahl im Dechan- tenkapitel erfolgt auf Vorschlag des zuständigen Regionalkantors, der sich nach Möglichkeit zuvor mit den Chorvorständen der jeweiligen Stadt- und Kreisdekanate abstimmen soll. Mit Erhalt der Ernennungsurkunde entsteht das Recht zur Vertretung des Stadt- bzw. Kreisdechanten. Die von der Vertreterversammlung beschlossene Satzungsänderung wird hiermit gemäß § 11 der Satzung genehmigt.

Köln, den 30. Mai 2005

+Joachim Kardinal Meisner Erzbischof von Köln

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DER SACHDIENLICHE HINWEIS ______

Der sachdienliche Hinweis (1): Hosenkultur

An fast allen Hosen finden sich rund um den Bund dünne Stoffstege. Sie sind zumeist weniger als einen Zen- timeter breit, drei bis sechs Zentimeter lang und an beiden Rändern des Bundsaumes mit der Hose vernäht, was ihnen eine gewisse „Brückenhaftigkeit“ verleiht (Abb. 1). Der Sinn dieser sogenannten „Laschen“ er- schließt sich nicht auf den ersten Blick – es bedarf einer kleinen Exkursion in die immer buntere „Waren- welt“: Sicher sind auch Ihnen schon...

(Fortsetzung auf Seite 37)

32 KIEK 1/2006 KIRCHENZEITUNG ______

Der Papst liebt Mozarts finde. machen, findet bei Mozart immer noch die schönsten Möglichkeiten. Klarinettenkonzert FRAGE: Stört es Sie, dass er Frei- maurer war? FRAGE: Was für ein Klavier hat er Interview mit dem ehemaligen denn? Regensburger Domkapellmeis- RATZINGER: Es steht mir nicht zu, ter Georg Ratzinger zum Mo- über Mozart den Richterstab zu bre- Es ist keine besondere Marke. Wir zart-Jahr 2006 chen. Er war ein Mensch mit vielen haben es gekauft, als er Dozent in Schwierigkeiten, die sich aus der Zeit Freising war. Die Technik ist nicht so Am 27. Januar vor 250 Jahren wurde damals und aus seinen Lebensum- toll, aber es schaut außen recht schön Wolfgang Amadeus Mozart geboren. ständen ergeben haben. Das mit der aus und der Klang ist ganz ordent- Der Komponist genießt auch in der Freimaurerei stört mich insofern, lich. Für den Papst-Palazzo in Cas- Familie von Papst Benedikt XVI. weil er nicht nur einfaches Mitglied telgandolfo hat die Firma Steinway höchstes Ansehen. Der frühere Dom- war, sondern den Meistertitel erwarb einen kleinen Flügel gestiftet. Ich kapellmeister und Bruder von Papst und sogar eine eigene Loge gründen habe ihn früher sehr gern gespielt. Benedikt XVI., Georg Ratzinger wollte. Die Freimaurerei war damals Dann sollte auch einer für den Vati- (81), sprach mit der Katholischen in Wien offenbar in Mode. Sicherlich kan angeschafft werden. Da hat mein Nachrichten-Agentur (KNA) in Re- hat er sich von seiner Mitgliedschaft Bruder gesagt, es lohnt sich nicht. gensburg über Mozart. wirtschaftliche Vorteile erhofft. Ob er Erstens hat er nicht viel Zeit und über die theologische Problematik zweitens schätzt er sein Können rea- FRAGE: Herr Domkapellmeister, nachgedacht hat, weiß ich nicht. listisch ein. Um das zu spielen, was wie kamen Sie und Ihr Bruder zum er möchte, tut`s sein altes Klavier ersten Mal mit Mozart in Berührung? FRAGE: Manche bezeichnen Ihren noch. Bruder als „Mozart der Theologie“. RATZINGER: Bei uns zu Hause ha- Wie finden Sie diesen Titel? FRAGE: Mit geistlichen Autoritäten ben wir Harmonium gespielt. Unsere wie dem Salzburger Erzbischof Eltern waren der Meinung, dass es RATZINGER: Der Kölner Kardinal Colloredo, seinem zeitweiligen uns auf die Orgel vorbereitet. In ei- Joachim Meisner hat diesen Ver- Dienstherrn, hatte der Komponist nem Übungsheft war auch ein zwei- gleich geprägt. Er hat eine gewisse seine Schwierigkeiten. zeiliges Stück, angeblich von Mozart. Berechtigung. Die Theologie meines Ich habe es später nie identifizieren Bruders ist nicht so problembeladen RATZINGER: Der Mozart hat seinen können. Eine Steigerung war das und schwierig wie die von Karl Rah- Kopf gehabt und Colloredo noch Mozartjahr 1941. Im 150. Todesjahr ner, den ich persönlich sehr schätze. mehr. Wobei ich sagen muss: Wenn des Komponisten kam im Radio je- Zielstrebigkeit, Klarheit und Form, ich Erzbischof gewesen wäre, hätte den Sonntag eine Mozartübertragung, das verbindet sein Werk schon ir- ich Mozart schon auch gesagt, wofür während der Mittagsessenszeit. Da gendwie mit Mozarts Musik. zahle ich Dich eigentlich, wenn Du ich in der Familie am meisten musi- so viel unterwegs bist? Wo gibt es kalisch engagiert war, durfte ich den FRAGE: Der Papst spielt auch Kla- das heute noch, dass ein Arbeitneh- Platz des Vaters am Tisch einnehmen, vier. Was ist seine Lieblinsmusik? mer jahrelang abwesend sein darf? der direkt beim Radio war. Im Juli Andererseits hätte sich Mozarts war ich dann mit meinem Bruder bei RATZINGER: Besonders gern hört künstlerisches Genie ohne die Reisen einem Mozartkonzert der Regen- er das Klarinettenkonzert und auch vielleicht nicht in dieser Weise ent- sburger Domspatzen in Salzburg. Sie das Klarinettenquintett. Ich muss wickelt. haben dort eine Bearbeitung aus „Der gestehen, mir persönlich ist die Oboe Schauspieldirektor“ gesungen, in lieber. Aber Mozart hat wirklich FRAGE. Auch der damalige Papst, Kostümen, es war ganz köstlich. Ich himmlische Werke für diese Instru- Benedikt XIV., hätte guten Grund konnte die ganze Nacht nicht schla- mente geschrieben und das sind die gehabt, über Mozart erzürnt zu sein. fen. Lieblingskompositionen von meinem Als vierzehnjähriger entriss er dem Bruder. Papst eines seiner bestgehütetsten FRAGE: Welches Mozartwerk mö- Geheimnisse, als er ein Stück zu Pa- gen Sie am liebsten? FRAGE: Hat er jetzt noch Zeit, selbst pier brachte, das er in der Sixtini- in die Tasten zu greifen? schen Kapelle gehört hatte und des- RATZINGER: Ein absolutes Lieb- sen Noten bis dahin nur Eingeweih- lingsstück könnte ich nicht nennen. RATZINGER: Sehr selten. Aber als ten bekannt waren. War das nicht Zu den Spitzenwerken, die meine ich das letzte Mal mit den Domspat- unanständig? größte Sympathie haben, gehört die zen im Oktober in Rom war, stand leider Gottes unvollendete C-Moll- der Klavierdeckel offen und es lagen RATZINGER: Man muss die ganze Messe, aber natürlich auch die Krö- Mozartsonaten aufgeschlagen da. Er Story erzählen. Der Papst hat nicht nungsmesse und die drei kleinen weiß selber, dass seine Interpretation engherzig und geizig reagiert, son- Messen in B-, D- und F-Dur. Das keine künstlerischen Ansprüche er- dern das junge Talent zum „Ritter sind reine Streichermessen mit Chor heben kann, aber er hat seine Freude vom Goldenen Sporn“ ernannt. Eine und Solisten, aber von einer großen souveräne Reaktion. Festlichkeit und Gläubigkeit, wie ich daran. Und sein Wollen, Musik zu

33 KIEK 1/2006 KIRCHENZEITUNG ______

FRAGE: Haben Sie einen persönli- Nach dem erfolgreichen Kinderlie- chen Wunsch für das Mozart-Jahr? derbuch „Sei eine Note in Gottes Melodie“ ist das Musical bereits die RATZINGER: Ich freue mich immer, zweite große Arbeit aus dem wenn ich Mozart hören kann. Leider Schwerpunkt „Musikalische Ar- bringt das von mir geschätzte Pro- beit mit Kindern“ der Hochschule für gramm Bayern 4 inzwischen oft Jazz Kirchenmusik. statt Klassik – und da werde ich im- Inhaltlich können sich besonders mer grantig. Ich bezweifle, dass der junge Zuschauer gut in das Stück Bayerische Rundfunk dadurch Hörer hineinversetzen: gewinnt. Das können Sie ruhig Es geht um eine Gruppe von schreiben. Schülern, die sich mit dem biblischen Schöpfungsthema auseinandersetzen. (Kirchenzeitung Köln 1/06 Zunächst erscheint ihnen der Text 6. Januar) weltfremd, da er so gar nicht ihren modernen wissenschaftlichen An- sprüchen entspricht. Erst nach einer Weile erschließt sich den Jugendli- „Der Beginn“- chen der tiefere Sinn. Schließlich stark umjubelt muss es ja auch für den Urknall eine Erklärung geben. Der ist ja nicht ein- fach passiert. Das zu erklären, das Musical der Kirchenmusik- versuchen Menschen schon lange. hochschule St. Gregorius Genau da setzt das Musical an und beschreibt die biblische Schöp- Was war am Anfang? Wo kom- fungsgeschichte als Bildergeschichte men wir eigentlich her? Wer hat sich voller Poesie, die den Menschen eine nicht schon einmal Gedanken über Erklärung an die Hand gibt. Die wis- den Ursprung unserer Welt gemacht. senschaftliche Forschung soll hier Erklärungsansätze, religiöser wie gar nicht angezweifelt werden, doch wissenschaftlicher Art gibt es einige. kann sie allein die Sehnsüchte des Die älteste, im Glauben verwurzelte Menschen nicht erfüllen. Das musi- Möglichkeit bietet die Bibel. kalische Spektrum reicht von der „Der Beginn“ – das ist der Titel klassischen Popballade bis zum mo- eines neuen Musicals, das sich mit dernen Rap. diesem Thema beschäftigt. Entstan- Die Umsetzung des Stücks auf der den ist es in einer Tonwerkstatt der Bühne wirkt äußerst modern und Katholischen Hochschule für Kir- frisch, alle drei Chöre sind in Rot chenmusik (KHK) durch Studierende gekleidet. Auch die vom Kinderchor unter der Leitung von Professor Mi- gestalteten bunten Kulissen tragen chael Hoppe. zur Lebendigkeit der Aufführung bei. Zwei Semester dauerte die Arbeit Sowohl auf der Bühne als auch im bis zum fertigen Stück, wie es kurz Publikum erblickt man Kinder, Ju- vor Beginn der Ferien in den beiden gendliche und Erwachsene. Das ge- Aachener Kirchen St. Apollonia und nerationsübergreifende Konzept St. Gregorius seine umjubelten ersten scheint voll aufgegangen zu sein. Die beiden Aufführungen erlebte. Die Häuser waren voll – knapp 400 Zu- Premiere fand statt in Zusammenar- schauer bei der Premiere. Musik und beit mit der Pfarre St. Severin Aa- Handlung des Musicals sprechen für chen-Eilendorf. Sie stand unter Lei- sich. Den Menschen bewusst zu ma- tung von Hoppe. Es wirkten sowohl chen, dass sie gefordert sind am der Kinder-, Jugend- und Erwachse- Menschsein mitzuwirken, das sei die nenchor von St. Severin als auch eine Botschaft, so Hoppe. Am Ende gehen große Band mit. Die folgende Auf- alle mit neuen Denkansätzen zufrie- führung mit dem Kinderchor von St. den nach Hause. Ph Gregorius und dem Hochschulchor der KHK leitete Prof. Steffen (Abdruck mit freundlicher Genehmi- Schreyer. gung der Aachener Kirchenzeitung, Angefangen hat beim „Beginn“ Erstveröffentlichung am 14.8.2005) alles mit der Recherche von Literatur zum Thema Schöpfung. Im nächsten Schritt entstanden dann die Hand- lung, Texte und natürlich Musik.

34 KIEK 1/2006 BERICHTE ______

Ein großes Fest des Glaubens, auch in Bonn! Über 200.000 Gläubige sangen, tanzten, beteten, meditierten und musizierten gemeinsam, rund 100.000 al- lein in Bonn. Die Organisation: tadellos. Die Musik? Ein Bericht von Markus Karas

XX. Weltjugendtag in Köln, Bonn garten, wo der Text des Magnificat Pilger, sondern auch die des Papstes und Düsseldorf. Ein großes Fest des mit den Zielen der Millenium-Cam- und der maßgeblichen katholischen Glaubens, auch in Bonn! Über zwei paign „No excuse“ 2015 der Verein- Würdenträger in Deutschland wurde Jahre haben unzählige Gremien in ten Nationen wörtlich und musika- zu einem eindrucksvollen Zeichen den katholischen Diözesen - insbe- lisch verknüpft wurde. Trotz strö- ökumenischer Zuneigung. Viele erin- sondere in den ausrichtenden Städten menden Regens waren mehr als nerten sich wieder an die Spendung Köln, Bonn und Düsseldorf - das 10.000 Menschen, darunter Bundes- der Kommunion an Frère Roger Großereignis XX. Weltjugendtag minister und andere Persönlichkeiten durch den damaligen Kardinalsdekan vorbereitet. aus Politik und Gesellschaft, ge- Joseph Ratzinger anlässlich des Re- Die Messlatte war hoch, viele kommen. Hier gab es unter der Lei- quiems für Johannes Paul II. Weltjugendtage in der Vergangenheit tung von Markus Karas Chormusik Die Ankunft dieses ehemaligen waren Feste der Superlative. Einiges von Bruckner, Distler, Miskinis, Kardinals als Papst Benedikt XVI. in lief im Vorfeld nicht ohne Reibungs- Wilson, Verdi u.v.a. Natürlich wur- Köln wurde am Donnerstag zu einem verlust: Vor allem die unsägliche den auch Taizé-Gesänge und neue Fest der Völker mit einer auch vor Episode um den Ort für die Ab- geistliche Lieder berücksichtigt. Die- den Großleinwänden der Städte spür- schlussgottesdienste mit dem Papst, se wurden aber ganz bewusst mit baren ausgelassenen Freude. In den nach dem Motto „Kreuzkröte vor „klassischer“ Literatur verknüpft. folgenden Tagen hat die Welt, nicht Pilger“, ging als Treppenwitz um die Die offiziellen Eröffnungsgottes- nur die katholische, einen Papst er- Welt: Der bei Bonn gelegene Hang- dienste in den drei ausrichtenden lebt, dem es - für viele gewiss über- elarer Flugplatz wurde von zwei ü- Städten wurden dann eine erste ein- raschend - gelang, eine Brücke zu bereifrigen Naturschützern mit der drucksvolle Manifestation dieses jungen Menschen zu schlagen. Sich Androhung eines endlosen Rechts- Treffens junger Christen aus aller häufig auf den Begründer der Welt- streits boykottiert. Den Einwohnern Welt. Über 200.000 Gläubige sangen, jugendtage, Johannes Paul II., beru- von Hangelar wird diese unwiderruf- tanzten, beteten, meditierten und fend, ihn aber niemals kopierend, hat lich verpasste Chance, im Mittel- musizierten gemeinsam, rund der deutsche Papst seinen eigenen punkt des Weltinteresses zu stehen, 100.000 allein in Bonn. Zugang zur Jugend gefunden: zu- angesichts der unglaublich beeindru- Die Musik während dieses Got- rückhaltend, nachdenklich, ohne er- ckenden Bilder am Ende des Weltju- tesdienstes in Bonn war dann für den hobenen Zeigefinger, aber auch ohne gendtages vom Marienfeld bei Ker- Verfasser dieser Zeilen doch ein we- jede Anbiederung. Seine herzliche pen, noch einmal schmerzlich be- nig einseitig und nicht immer den Bescheidenheit hat ihm und seinem wusst geworden sein. jeweiligen Teilen der Liturgie wirk- Amt jene Glaubwürdigkeit bewahrt, Alle Bürger und Stadtverwaltun- lich entsprechend. Meditatives fehlte die dem Vorgänger weltweite Vereh- gen der Region um Bonn hatten be- völlig, besonders während der Kom- rung eintrug. reits Unglaubliches geleistet. Für die munionausteilung. Dem überwiegen- Natürlich konnte in der Kürze der rund 100.000 Dauergäste waren Pri- den Teil der jungen Gottesdienstbe- Zeit im Dialog der Religionen und vatunterkünfte, städtische Quartiere, sucher gefiel diese Sacro-Pop-Musik Konfessionen keine bahnbrechenden Logistik jeder Art und vieles mehr allerdings ganz offensichtlich. Ein Fortschritte erzielt werden. Doch bereitgestellt worden. Dementspre- die Tage begleitendes Jugendkultur- auch hier hat Papst Benedikt XVI. chend war man sehr gespannt auf die festival bot Events, aber auch Aus- den Weg seines Vorgängers ent- Gäste aus aller Welt. Mit phantasie- druck neuer Frömmigkeit. Man schlossen fortgesetzt. Sein Synago- vollen Aktionen stimmten Kirchen- konnte aus allem wählen. genbesuch in Köln mag als ein- gemeinden die Gäste, aber auch die Mit ihrer ansteckenden Fröhlich- drucksvollstes Beispiel für diese Be- Gastgeber auf die Tage ein. Im für keit, mit einem für deutsche Verhält- mühungen gelten. die Gemeinschaft von Taizé leer ge- nisse ungewöhnlich offenen, unbe- Die beiden Gottesdienste mit räumten Bonner Münster wurden fangenen Glaubensbekenntnis haben 800.000 bzw. über 1 Million Gläubi- beispielsweise unmittelbar vor dem in dieser Woche hunderttausende gen am 20. und 21. August auf dem Weltjugendtag zwei Nächte mit Live- junger Rucksackträger das Rheinland Marienfeld bei Kerpen waren schon Musik und Lichtinstallationen ange- beschenkt. Deren Toleranz und Re- allein architektonisch ein Ereignis. boten. Die Resonanz war unglaub- spekt, Freundlichkeit und Friedfer- Der Altarhügel mit der Lichtwolke lich, tausende Zuhörer erlebten Mu- tigkeit verwandelten fast ausnahms- als scheinbar schwebendem Dach sik von Gregorianik bis Messiaen los jeden Einheimischen in einen und die in der Nacht leuchtenden und Rutter in der alten Basilika mit begeisterten Gastgeber. Als die unzähligen Kerzen zauberten selbst allen Sinnen. schreckliche Nachricht vom gewalt- auf den heimischen Bildschirm eine Am ersten Abend des WJT, dem samen Tod des Gründers der Ge- unvergleichliche Atmosphäre. 15. August, gab es nicht nur dezen- meinschaft von Taizé, Frère Roger Die Musik vor und während der Vigil trale Marienfeiern, sondern auch Schutz, bekannt wurde, gab es aller- bzw. während des Abschlussgottes- großartige zentrale Veranstaltungen orten bewegende Reaktionen des dienstes war eine weithin gelungene wie beispielsweise im Bonner Hof- Mitgefühls. Die Trauer nicht nur der Mischung aus Taizé-Gesängen,

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Neuen Geistlichen Liedern und einer wurden den enormen Herausforde- das Gemeinsame zu betonen und Crossover-Musik aus Gregorianik, rungen beider Liturgien souverän Streitfragen auszuklammern. Damit Weltmusik und mehr oder weniger gerecht. sind diese wichtigen Fragen aller- „aufgepepptem“ traditionellem Lied- Mancher, der kritische Töne ver- dings nur aufgeschoben, nicht aufge- gut. Authentischer waren allerdings misst haben mag, dürfte zumindest hoben. eine indische Ausdruckstanz-Gruppe bei der ersten großen Predigt des Sieben Tage wurde gefeiert. Nicht und ein afrikanisches Ensemble. Papstes aufgehorcht haben. Der Pon- nur von den Teilnehmern des Weltju- Bei der Messe von Thomas Gab- tifex räumte ein, dass man an der gendtages. Es war ein Fest der Zu- riel hätte man sich eine noch gelun- Kirche auch „sehr viel Kritik“ üben versicht. Ob die Erinnerung daran genere Verbindung zwischen den könne. „Sie ist ein Netz mit guten wirkt, wissen wir nicht. Aber wir Abschnitten der archaischen „Missa und schlechten Fischen, ein Acker dürfen es hoffen. Alle Erwartungen, mundi“ und der neu komponierten, mit Weizen und Unkraut.“ Immer die man vernünftigerweise an den diese alten Melodien umgebenden wieder von den Reportern des deut- Weltjugendtag knüpfen konnte, sind (Welt-)Musik gewünscht. Durch Pau- schen Fernsehens gestellte Fragen erfüllt, ja, übertroffen worden. Nichts sen, fehlende Überleitungen oder nach dem Verhältnis der Kirche zu ist eingetreten, was man zuvor be- motivische Verknüpfungen der einen Empfängnisverhütung, Sexualität vor fürchtet haben mag. Dies ist - in zwei mit der anderen Musik fehlte stre- der Ehe u.a. waren weder von den Sätzen - die Bilanz eines großen, ckenweise die bei Gabriel sonst oft Organisatoren vorgesehen, noch rundum gelungenen katholischen so geniale Verbindung von Alt und schien unter den Teilnehmern ein Kirchenfestes. Neu. Die musikalisch Ausführenden vordringliches Interesse daran zu waren freilich bestens vorbereitet und bestehen. Diesmal zog man es vor,

Die Welt zu Gast in Düsseldorf Sehr kurzfristig hatte das WJT-Büro festgestellt, dass es drei simultane Eröffnungsveranstaltungen in Bonn, Köln und Düsseldorf geben müsse. Wie man dies rheinabwärts anging, berichtet Odilo Klasen

Über 150 junge und junggebliebene ChorsängerInnen Probe sein kann...) unabdingbar. Aber: kein Problem - ein aus Düsseldorf mit starker Unterstützung aus dem Kreis- wunderbares Gefühl, dabei gewesen zu sein bei diesem dekanat Neuss gestalteten unter der Leitung von Markus lebenseinmaligen Ereignis! Hinz (Offenes Singen), Christoph Seeger (Eröffnungsgot- Eine wunderbare Stimmung während des Offenen tesdienst) und Gregor Linßen (AMI und überhaupt....) die Singens, eine tiefe Andacht während des langen Gottes- Auftaktveranstaltung in der Düsseldorfer LTU-Arena. dienstes bleiben in Erinnerung. Das bunte Festprogramm Zelebrant war Kardinal Lehmann. im Anschluß, inklusive Kölner Importe (z.B. „De Höh- Sehr kurzfristig hatte das WJT-Büro festgestellt, dass ner“) und einiger Düsseldorfer Karnevalsvereine fand es drei simultane Eröffnungsveranstaltungen in Bonn, hingegen deutlich weniger Beachtung. Die Arena leerte Köln und Düsseldorf geben müsse. Für solch ein Aus- sich zusehends. Ergreifend dann wieder das abschließen- nahmeevent waren eine Menge Logistik, viel gute Laune, de Nachtgebet, von 50 000 Gästen waren noch knappe Selbstvertrauen und Kondition (man glaubt gar nicht, wie 1000 da, mit Stadtdechant Steinhäuser und Christoph kalt so eine Arena in einer Sommernacht während der Seeger am Keyboard.

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Gemeinsam sind wir stark! Vier Chöre, vier gemeinsame Aktivitäten: Von Chorausflug, Cäcilienfest, Nachfeier und den Aktivitäten im Mozartjahr berichtet Schriftführer B. Hebborn

Die Gottesdienstbesucher in der Schneider). Zufall oder nicht: Eine Das Jahr 2006 steht auch in Heilig-Kreuz-Kirche in Aachen fül- Domführung, die aus fundiertem Heidkamp im Zeichen Mozarts. Im len am 10. September langsam die Wissen schöpfte und einen Hauch der ganzen Jahr begleiten uns seine Mo- Bänke zur Abendmesse. Vielleicht Wertschätzung früherer Generationen tetten, und für Pfingsten steht die ein wenig verwundert sehen sie einen für Formen und Feste vermittelte. Missa brevis in C-Dur sowie am mitgliederstarken Chor um den Altar Auch zu Hause lässt sich mit den 2.Weihnachtstag die Pastoralmesse aufgestellt. Und dann erleben sie Pfunden wuchern. Am 20.11. 2005 G-Dur auf dem Programm. unverhofft die vom Chor gestaltete wird das Cäcilienfest von den vier Ob bei der Gestaltung einer Mes- Messe. Chören des Nahbereichs gestaltet. se, der wöchentlichen Chorprobe, der Dies ist nur ein Programmpunkt Gemeinsam dargebotene Motetten Stimmbildung, einem Ausflug, einer des Chorausflugs der Chöre von St. sind ein schöner Ausdruck des Zu- Wanderung, einem Ständchen, einer Severin in Sand und St. Josef in sammenwachsens. In Einzelauftritten Nikolausfeier, immer machen die Heidkamp mit zusammen über 70 zeigt sich aber auch die Leistungsfä- guten Ideen, die liebevolle Vorberei- Sängern (Musikalische Leitung: higkeit jedes einzelnen Chores. Die tung und Engagement auch im Detail Christian Wiedemann u. Heinz-Peter lange Nachfeier spricht für sich. die Musik.

Faszinierende Welt der Gregorianik Im Gesellenhaus in Holpe kamen am Samstag, dem 3.12.2005, über 40 Gregorianikinteressierte aus der gan- zen Region von Wipperfürth bis Siegburg zum Seminar von Dr. Dirk van Betteray. Von Sylvia Barth

Die Veranstaltung war gemein- des 21. Jahrhunderts fanden großen dem Vokalensemble A cappella, Köln sam vom Sängerkreis Oberbergisch Anklang. Plötzlich war da nicht mehr anschließend das Erarbeite in eine Land e.V. und der Kath. Kirchenge- 1000 Jahre alte Musik, sondern et- Rorate-Messe in der Holper Pfarrkir- meinde Holpe organisiert worden, was, dass auch uns heute berührt und che einbringen konnten. Im nur durch und, um es gleich vorweg zu sagen, uns vor allem noch etwas zu sagen Kerzen erhellten Kirchenraum wurde sie war ein voller Erfolg! hat. das Choralamt zu einem Erlebnis, das In seiner humorvollen Art gelang Aufbauend auf dieser Grundlage alle Sinne ansprach und für etwas es dem Dozenten, historische Hinter- wurde auch das Singen zu einem öffnete, das jenseits des Alltagsge- gründe und die Grundprinzipien der Erlebnis: Man sang nicht mehr schö- schehens liegt. Komposition dieser über 1000 Jahre ne Tonfolgen, sondern deutete einen Die nächste Veranstaltung dieser alten Musik lebendig an die Teilneh- hoffnungsvollen Text mit musikali- Art wird am Pfingstsonntag, merinnen und Teilnehmer zu vermit- schen Mitteln aus. Mehr noch: Der 04.06.`06 „Gregorianik zum Mitsin- teln. Vor allem aber van Betterays Text wurde in genialer Weise einfach gen“ sein. Um 10.30 Uhr können alle Ausführungen zur theologischen Klang. Wunderschön war es deshalb, Interessierten gemeinsam mit dem Aussage der Gesänge und zu ihrer dass die Seminarteilnehmer gemein- Kirchenchor ein Choralamt zum Bedeutung für uns heutige Menschen sam mit dem Kirchenchor Holpe und Pfingstfest gestalten.

DER SACHDIENLICHE HINWEIS ______

Fortsetzung von Seite 32) Sicher sind auch Ihnen schon in solchen Läden, auf deren Schildern man Wörter wie „Leder“, „Accessoires“, „Herrenausstatter“ oder beliebige Kombinationen dieser oder semantisch verwandter Termini findet, merkwürdige „Bänder“ aufgefallen: von eher steifer Konsistenz, aber durchaus biegsam, am einen Ende zumeist perforiert, am anderen Ende in eine sogenannte „Schnalle“ – oftmals ein metallener, rechtecki- ger Rahmen mit mittig angebrachter, beweglicher und ebenfalls metallener Nadel – übergehend (Abb. 2). Diese sogenannten „Gürtel“ nun verleihen den „Laschen“ erst ihre ureigenste Existenzberechtigung, weswegen letztere bisweilen auch „Gürtella- schen“ genannt werden. Wie geht diese mysthische Sinnstiftung vor sich?... (Fortsetzung auf Seite 47)

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Klausurtagung der SB-Musiker in Wissen Intensive Gespräche in gutem Arbeitsklima dank guter Verpflegung. Von Bernhard Nick

Am 2.3.2006 trafen sich die SB Nach und nach ergaben sich, Musiker der Kreisdekanate Gum- unter Berücksichtigung in Zukunft mersbach und Altenkirchen in Wis- sich ändernder Voraussetzungen für sen zu einer Klausurtagung. Hier die kirchenmusikalische Arbeit, wurden zunächst die neuen SB-Mu- Aspekte für die Arbeit der Kir- siker Andreas Auel (Wissen) und chenmusiker, die eine neue Orien- Stefan Starnberger (Bergneustadt) tierung bezüglich ihrer Tätigkeit freudig begrüßt. zur Folge haben können. Jeder SB- Als Themen standen die Ar- Musiker hat sich die Entwicklung beitshilfe „Musik im Kirchenraum eines individuellen Konzeptes für außerhalb der Liturgie“, herausge- seine Kirchenmusik im SB zur geben vom Sekretariat der Deut- Aufgabe gemacht. schen Bischofskonferenz, die Offe- ne Ganztagsschule/Chorschule und Der Klausurtag ist sehr erfreu- vor allem grundlegende Überle- lich verlaufen, so dass der Wunsch gungen zum Arbeitsfeld der SB - nach Fortführung der intensiven Musiker auf der Tagesordnung. Gespräche besteht. Die gute Ver- Hier wurde der Blick durch Be- pflegung in Wissen (Pizza, Kaffee, standsaufnahmen und Analysen auf Kuchen...) hat sehr zum guten Ar- die aktuelle Situation geschärft. beitsklima beigetragen.

Mit 600 Stimmen auf Wallfahrt nach Kevelaer Die Chöre des Dekanats Wipperfürth wandern, singen und lernen sich besser kennen. Von B. Nick

Am 18.9.2004 war das Dekanat das Kreuz vollkommen zur Siche- Vorher bot die Orgelbaufirma den Wipperfürth chorfreie Zone. Dafür rung ausreichen würden. Interessierten eine Führung durch war Kevelaer an diesem Tag Mittel- Nach der Probe warteten die Chö- ihre Werkstatt an. punkt der Chöre dieses Dekanates, re gespannt auf das Wallfahrtshoch- Den ruhigen Abschluss des Tages die den bekannten Wallfahrtsort an amt mit Kardinal Joachim Meisner. bildete die gemeinsame Vesper im diesem Tag zur Chorstadt machten. Während des Wartens füllte sich die Pax Christi Forum, zu der Weihbi- 2002 wurde die Idee von Bernhard Basilika mit Pilgern vieler Orte bis schof Dr. Rainer Woelki eigens an- Nick geboren, das Ereignis der auf den wirklich letzten Stehplatz. reiste. Dankbar nahmen die Sänge- Domwallfahrt 1998 aufzugreifen und Um es kurz zu sagen: dieses Hoch- rinnen und Sänger seine klaren Worte wieder ein gemeinsames Chorprojekt amt war für alle Anwesenden ein zum Thema Marienverehrung an. zu starten. So konnte sich der ergreifendes Erlebnis. Nicht nur die Als Fazit dieses überaus gelunge- Wunsch, eine Wallfahrt nach Keve- Chöre sangen, sondern auch die übri- nen Projektes ist zu sagen, dass die- laer zu unternehmen, durchsetzen. gen Pilger konnten in die Missa de ses Ereignis gerade als geistliches Die Idee kam so gut an, das sich Angelis von W. Menschick und in die Erfahren bei allen noch weiter wirkt, letztendlich 600 Chormitglieder an- Chorsätze mit Überstimmen einbe- denn noch heute, über ein Jahr da- meldeten. Hinzu kamen noch gut 200 zogen werden, sodass wirklich alle nach, wird begeistert über „Die“ Ke- Angehörige und Gemeindemitglie- am Gesang beteiligt waren. Basilika- velaerwallfahrt gesprochen. Die Chö- der, denn die Pfarrgemeinde St. Ni- organist Elmar Leenen verstand es re im Dekanat sind näher zusammen- kolaus, Wipperfürth, hatte auch die meisterhaft, die weit über tausend- gerückt, weil sie in und bei dieser Gläubigen zur Wallfahrt aufgerufen. köpfige Gemeinde mit „seiner“ Orgel Sache einmütig an einem Strang ge- Nicht zu vergessen sind die zehn zu führen. zogen haben. Die mit den beteiligten jungen, begabten Bläser des Wipper- Unvergessen sind auch die ein- Kirchenmusikern erfolgte Literatur- fürther Musikvereins, die den Chor- dringlichen und motivierenden Worte auswahl bewirkte eine kooperative sound optimal ergänzen konnten. von Kardinal Meisner. Nach dem Zusammenarbeit auch auf die Zu- Am Morgen des 18.09. trafen ca. Hochamt zogen alle mit ihm gemein- kunft hin. Die SB-Musiker konnten 20 Busse in Kevelaer ein. Die Pilger sam zur Gnadenkapelle, um vor dem durch ihre Mitarbeit den Kontakt zu schritten unter Bläserbegleitung zur Marienheiligtum singend zu beten. ihren Kollegen und den Chören in Marienbasilika, um dort zunächst zu Anschließend konnten sich die Chöre den Seelsorgebereichen intensivieren proben. Im Vorfeld musste geklärt bei einer guten Suppe, die vom DRK und erhielten Ideen für zukünftige werden, ob eine so große Prozession Straelen bereitgestellt wurde, stärken. Projekte. Mit 660 Bestellungen des von der Polizei begleitet werden Am Nachmittag versammelten Chormaterials für die Wallfahrt ha- müsse. Diese meinte humorvoll, dass sich die Chormitglieder, um den ben fast alle Chöre des Dekanates ein eine Bläsergruppe, Messdiener und Kreuzweg zu gehen und zu beten. beachtenswertes übereinstimmendes

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Repertoire, welches auch immer wieder bei gemeinsamen Auftritten genutzt wird. Nicht zuletzt hat der Dekanatsrat Wipperfürth durch seine große Unterstützung die Bedeutung der Kirchenmusik für das Dekanat klar herausgestellt. Gerne entsprechen werden alle SängerInnen und Kirchenmusiker dem von Kardinal Meisner und Weihbischof Woelki verkündeten Wunsch: „Macht weiter so!“

Der Wunsch nach mehr Die Fortbildung mit dem Thema „Liturgisches Orgelspiel - Improvisation" in St. Andreas (Leverkusen) ver- lief äußerst positiv. Ein Bericht von Michael Schruff

Im Rahmen der halbjährlichen Eingebunden wurden die erschiene- meinsames Mittagessen. Hierbei er- Treffen der KirchenmusikerInnen des nen Teilnehmer, in dem sie nach den gab sich die Gelegenheit, das bis Dekanates Leverkusen hatte Regio- vorgestellten Beispielen selber eige- dahin Gehörte untereinander zu dis- nalkantor Michael Schruff am ne Erfahrungen zu dem jeweiligen kutieren und vom Referenten Zusatz- 21.01.2006 zu einer Fortbildung mit Themenkreis an der Orgel sammeln informationen zu erhalten. dem Thema „Liturgisches Orgelspiel konnten, und gegebenenfalls weitere Den Schluss der Fortbildung bil- - Improvisation" eingeladen. Ort der Tipps erhielten. dete die Harmonisierung des Chorals Fortbildung war die Orgelempore der Neben vielen Einzelinformatio- „Wie schön leucht uns der Morgen- St. Andreas Kirche in Leverkusen- nen wurden zum Beispiel Quintfall- stern" in Anlehnung an Johann Se- Schlebusch. Als Referent konnte sequenz, geschlossene und offene bastian Bach. Herr A. Wallenhorst aus Ratingen, Endungen, Harmonik, Begleitung des Herr Wallenhorst gab sein Wissen SB-Musiker und Preisträger bei ver- gregorianischen Chorals dargestellt. in kompetenter Form weiter und schiedenen Wettbewerben, gewonnen Die Intonation verschiedener Halle- zeigte den Teilnehmern die Vielfalt werden. luja-Rufe wurden besprochen, und an Improvisationsmöglichkeiten. Am Herr Wallenhorst gab den Teil- jeder Teilnehmer hatte Gelegenheit, Ende der Tagung wurde der Wunsch nehmern eine Fülle von Informatio- an der Orgel das Gehörte umzuset- geäußert, einen weiteren Kurs folgen nen, Anregungen und Ideen, die er an zen. Unterbrochen wurde die vier- zu lassen. Das zeigte, dass die Fort- der Orgel darstellte und erläuterte. stündige Fortbildung durch ein ge- bildung ein Erfolg war.

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Nacht der Chöre Am 21. Oktober 2005 fand das 2. Mal eine „Nacht der Chöre“ im Kreisdekanat Rhein-Kreis Neuss statt. Ein Bericht von Michael Landsky

Vorbereitet von der Konferenz der sche Programm konnte sich hören kenden, besonders Hausherr Pfr. Seelsorgebereichsmusikerinnen und und auch sehen lassen. Im 20-Minu- Korfmacher von St. Marien, Organist Seelsorgebereichsmusiker unter der ten-Takt wechselten die Chöre sich Stefan Palm, Seelsorgebereichsmusi- Leitung von Regionalkantor Michael ab, ließen Chorliteratur unterschied- ker Johannes Maria Strauss (Leitung Landsky gestalteten 24 Chöre mit licher Epochen erklingen und gaben Ansingechor und Programmheftge- 570 Sängerinnen und Sängern 4 einen vielfältigen Eindruck in die staltung) sowie Herrn Küster Zydek. Stunden Chormusik-Programm. Den Chorarbeit im Kreisdekanat. Dank auch dem Carus-Verlag (Stutt- Abschluss bildete ein Nachtgebet Bemerkenswert, dass kein Wettbe- gart) und der Fa. Arndt (Neuss) für nach dem Vorbild des Kölner Even- werbsgedanke aufkam, sondern dass die freundliche Unterstützung! songs. gemeinsame Singen neue Impulse Der geistliche Beirat Pfr. Matthias vermittelte und das Gespräch der Ein schöner Abend, der von der Idee Heidrich leitete die Liturgie und Chöre untereinander vermittelte. Der des gemeinsamen Singens her seine dankte für die große Bereitschaft der nächtliche Gottesdienst wurde vom Fortsetzung in einem großen Famili- Chöre, das gesungene Gotteslob in domradio Köln aufgezeichnet und en-Chor-Singetag im Frühjahr 2007 der Neusser St. Marien-Kirche er- kurze Zeit später gesendet. Michael finden kann. klingen zu lassen. Und das musikali- Landsky dankte den vielen Mitwir-

Ausflug zur Domorgel Am Abend des 19. März trafen sich die Seelsorgebereichsmusiker des Kreises Mettmann fast vollzählig vor dem Hauptportal des Kölner Doms, um nach getaner „Sonntagsarbeit" einmal ihrem „privaten" Interesse an Orgelmusik und Orgeln zu frönen. Mit dabei war auch Maria Bennemann

Domorganist Prof. Winfried Bö- sames Musizieren mit den Chören durch im Kirchenraum unsichtbare nig kam pünktlich um 20.00 Uhr auf dem Chorpodest jenseits des Al- Labyrinthe weiter nach oben, um in angeradelt und begrüßte uns mit tarraumes möglich sei, bekamen wir den Genuss der Aus- und Ansicht warmen Worten. Nach einem kurzen dann noch eine Ahnung von der der Schwalbennestorgel zu kommen, Geburtstagsständchen für Ursula „Verkabelung" des Doms: Laut- die ja bekanntermaßen gar keine Smetten betraten wir den Dom an der sprechanlagen, auch zum „Dazuhö- Schwalbennestorgel ist, sondern an Seite der Chorempore. Durch die ren" der Schwalbennestorgel und ein vier Seilen am Gewölbe aufgehängt imposante Sakristei nebst Erklärun- in den Spieltisch eingebauter ist. Das war dann wiederum nichts gen zu Messplänen und Verpflich- Flatscreen, der - „bsssst“ - elegant für schwindelige Organisten, da man tungen der Domorganisten ging es ausgefahren und wieder versenkt durch (Plexi?)Glasscheiben vor sei- dann zu Fuß oder mit dem Fahrstuhl werden kann, tun ihre Dienste, und nen Fußspitzen in den Kirchenraum in Richtung Orgelempore der Haupt- der Klang kommt für den unten sit- heruntersieht. Ein genialer Arbeits- orgel, die über den Chorprobenraum zenden Hörer tatsächlich zusammen! platz... obwohl Herr Bönig zugibt, erreicht wurde. Der Zugang zum Trotz der großen Entfernung ist nur selten den langen Weg auf sich Spieltisch der alten Orgel ist nichts eine Mischung beider Orgeln mög- zu nehmen, wo sie doch so bequem für klaustrophobisch Veranlagte, lich und verschmilzt im Klang so von unten zu spielen ist. denn der etwa 60 cm schmale Durch- miteinander, dass der Hörer von un- Als Sahnehäubchen führte Herr gang führt uns einmal durch die Or- ten kaum entscheiden kann, ob die Bönig uns Schwindelfreie schließlich gel hindurch und scheint extrem lang neue Orgel „mit dabei" ist oder nicht. noch mit dem Außenaufzug (mittelal- zu sein... Faszinierend! terlich???) bis hinauf zur Dombau- Der neugestaltete Cavaillé-Coll- Zurzeit wird noch ein Fernwerk hütte über den Gewölben des Haupt- artige Spieltisch bietet eine gute über dem Haupteingang dank der schiffes. Übersicht: Auf der linken Seite be- großzügigen Spende einer wohlsitu- Herzlichen Dank für zwei tolle findet sich die komplette große Or- ierten alten Dame eingerichtet. (Wer Stunden im Dom und das für eine gel, während die rechte Seite die wünscht sich solche Mäzeninnen Flasche Orgelwein und zwei mal neue Schwalbennestorgel abrufen nicht in seiner Gemeinde?...) Orgelmarmelade aus Mettmann. Das kann. Nach einer kurzen Vorstellung der zeigt uns, dass Herrn Bönig an einer Außerdem sind die Speicherknöp- interessantesten Register wurde der kollegialen und nicht an einer elitä- fe beidseits neben den Manualen, Wunsch nach einem Stück Orgelmu- ren Atmosphäre gelegen ist. Da kann nicht zwischen ihnen angeordnet - so sik geäußert, dem Herr Bönig in ei- ich nur sagen: sind sie viel zielsicherer zu treffen ner toccatenhaften Improvisation Hut ab und nochmals herzlichen und vorher ohne große Verbiegungen gerne nachkam. Der Dank dafür fiel Dank! anzuvisieren. Eine clevere Idee; das etwas verhalten aus, also an dieser muss ein Praktiker erfunden haben. Stelle noch einmal: vielen Dank! Auf die Frage, wie ein gemein- Damit nicht genug führte er uns

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Chorprojekt zum Mozartjahr vom 10.-12. Februar 2006 Ein Bericht von Sonja Bargende, Chor "te deum", Monheim

Eine tolle Sache - und ich glaube, unmöglich! Aber weit gefehlt: Mit nicht alle untereinander kannten, lief das ist nicht nur meine Meinung - Matthias Röttger und seiner Assisten- doch alles sehr harmonisch ab. Krö- sind immer wieder die Wochenend- tin Maria Bennemann ist alles drin! nender Abschluss war dann natürlich Chorprojekte, die regelmäßig von Ich persönlich finde es immer wieder die Messe am Sonntagmorgen mit Regionalkantor Matthias Röttger ins faszinierend, wie präzise man ein Orchester - für mich immer ein Gän- Leben gerufen werden. So auch in solches Projekt zeitlich und organisa- sehauterlebnis! diesem, dem "Mozart"-Jahr. torisch "durchziehen" kann. Genaue So war das Chorprojekt 2006 wie Mit Projektsängerinnen und -sän- Einhaltung der Einsingzeiten, der auch schon die ebenfalls sehr schöne gern aus vielen verschiedenen Chö- Probeneinheiten für die einzelnen Spatzenmesse im Jahr 2004 wieder ren des Kreises Mettmann galt es in Stücke (dafür steht extra eine Uhr auf ein rundum gelungenes Ereignis! diesem Jahr die Missa brevis solem- dem Klavier), Kaffee- und Mittags- Hierfür ein herzliches Dankeschön an nis in C-dur, KV 259, Orgelsolomes- pause und natürlich Disziplin und Matthias Röttger und Maria Benne- se, in zwei Probentagen mit insge- Konzentration der Sängerinnen und mann und bitte noch viele weitere samt „nur" acht Probenstunden zu Sänger machten es möglich. Auch solcher wundervollen Chortage!!! erarbeiten. Mancher wird denken: wenn sich die einzelnen Chorgruppen

Kinderchortag in Meckenheim-Ersdorf Es berichtet Bernhard Blitsch

Über 100 Kinder aus 7 Chören trafen sich am 2. April zum Kinderchortag des Kreisdekanats Rhein-Sieg-Kreis, linksr- heinisch in Meckenheim-Ersdorf. Das Motto dieses Tages, „Sei eine Note in Gottes Melodie“, ist auch der Titel des Kinderliederbuches, das von Dozenten der KHK St. Grego- rius in Zusammenarbeit mit dem Einhard-Verlag zusam- mengestellt wurde. Aus diesem Buch hatten die Chorleiter mit den Kindern einige Lieder vorbereitet. Nach einem kurzen Warm-up und der Probe in der Mehr- zweckhalle gingen alle gemeinsam in die Pfarrkirche St. Jakobus in Ersdorf, hörten ein Mini-Orgelkonzert für Kin- der und probierten die Akustik des Raumes aus. Vor dem Essen im Pfarrheim stellten sich alle Beteiligten zu einem Gruppenfoto für die Presse auf. Die Abendmesse feierte Pfarrer Dr. Stäps, Rektor des Gene- ralsekretariats des ZdK, gemeinsam mit der Pfarrgemeinde, den Chorkindern und ihren Eltern. Ein herzlicher Dank gilt allen Leiterinnen und Leitern, den vielen Helferin- nen und Helfern bei der Organisation und Pfarrer Dr. Stäps für die Feier der Abendmesse und für die Art und Weise, wie er auf die Kinder eingegangen ist.

41 KIEK 1/2006 BERICHTE ______

Menzingen – Essen – Hennef Die neue, an französischer Symphonik orientierte Orgel in St. Simon und Judas in Hennef wird Organisten wie Hörer begeistern, ist sich Norbert Schmitz-Witter sicher.

Nach jahrelangen Bemühungen Glockenspiel verteilen sich auf eine größere Speicherkapazität als ist es endlich soweit: Eine neue Orgel Hauptwerk, schwellbares Positiv, frühere Modelle, sondern kann diese für die kath. Pfarrkirche St. Simon Schwellwerk und Pedal. Der freiste- auch sinnvoller verwalten. So können und Judas in Hennef, an der die Re- hende Spieltisch wird das Dirigieren bereits programmierte Abschnitte gionalkantorenstelle für den Rhein- und Begleiten des Chores in Perso- beliebig verschoben, neu zusammen- Sieg-Kreis-rrh. angesiedelt ist, geht nalunion ermöglichen. Gleichzeitig gestellt und für den aktuellen Ge- in die letzte Bauphase. Am 29.10.06 muss nicht auf eine sensible, leicht- brauch „nach vorne“ geholt werden. soll die feierliche Einweihung des gängige mechanische Traktur ver- Für Gastorganisten wird der Spei- Instruments, das aus dem Hause Rie- zichtet werden, wie zahlreiche Refe- cherplatz je nach Bedarf individuell ger stammt und über 42 Stimmen renzinstrumente bezeugen. zugeteilt. (Disposition s. u.) verfügt, stattfin- Der Spieltisch ist ergonomisch Besonderes Augenmerk wird auf den. und übersichtlich gestaltet. So sind z. die Öffentlichkeitsarbeit gelegt: Sie Ausschlaggebend für die Konzep- B. die Schwelltritte aufgrund der sollte nicht nur den relativ kleinen tion waren die vielfachen Anforde- erweiterten Spieltischhöhe auch von Kreis orgelinteressierter Individualis- rungen durch Gottesdienst, Unter- größeren Organisten problemlos zu ten, sondern auch eine größere Ge- richt und Konzert. Die Disposition bedienen. Sehr wichtig war uns die meinde, insbesondere die Jugend beinhaltet eine ausgewogene Mi- Position des „Sequenzer-vorwärts- ansprechen. Deshalb werden z.B. schung aus grund- und obertönigen Schalters“, der in jeder Spiellage Musik- und Physikkurse von weiter- Registern und erlaubt die Darstellung erreichbar sein sollte. So findet er führenden Schulen mit einer beglei- von Literatur einer großen stilisti- sich als Piston auf beiden Seiten der tenden Dokumentation betraut. schen Bandbreite – bei einer gewis- Schwelltritte, außerdem unter jedem Da bislang im Kreisdekanat nur sen Präferenz für die französische Manual und auf jeder Seite für den eine Rieger-Orgel existiert (St. Hip- Symphonik. Registranten. Im Gegenzug haben polytus, Troisdorf, 1969), ergibt sich Für das Intonationskonzept dien- wir den in der Regel unnützen für die Orgellandschaft unserer Regi- ten insbesondere die Rieger-Orgeln Dschungel der weiteren Pistons ab- on, die in den letzten Jahren bereits von Menzingen (bei Zürich) und Es- geschafft. durch einige Projekte rheinischer sen (Dom) als Vorbilder. Die 33 La- Der Setzer mit seinen nahezu Orgelbauer bereichert wurde, ein bial- und 9 Lingualregister sowie ein 40.0000 Kombinationen hat nicht nur weiterer herausragender Akzent.

Disposition Schwellwerk (III. Man.) Pedal Hauptwerk (I. Man.) Bourdon 16‘ Cor de nuit 8‘ Principal 16‘ Bordun 16‘ Gambe 8‘ Subbass 16‘ Principal 8‘ Voix céleste 8‘ Quinte 10 2/3‘ Flute harmonique 8‘ Flute octaviante 4‘ Oktave 8‘ Metallgedackt 8‘ Fugara 4‘ Gemshorn 8‘ Oktave 4‘ Nazard 2 2/3‘ Choralbass 4‘ Blockflöte 4‘ Quarte de Nazard 2‘ Posaune 16‘ Superoktave 2‘ Tierce 1 3/5‘ Trompete 8‘ Mixtur 1 1/3‘ Sifflet 1‘ Cornet 8‘ Fourniture 2‘ Koppeln: Trompete 8‘ Basson 16‘ Trompette harmonique 8‘ I/P, II/P, III/P, III 4‘/P, Positiv (II.Man. schwellbar) Hautbois 8‘ II/I, III/I, III el./I, III el. 16‘/I, Voix humaine 8‘ III/II, III el. 16‘/II, III el 16‘/III Gedackt 8‘ Clairon 4‘ Salicional 8‘ Tremulant Principal 4‘ Rohrflöte 4‘ Setzer: Doublette 2‘ Larigot 1 1/3‘ 10.000 Kombinationen mit je 3 Plein jeu 1‘ Inserts, Cromorne 8‘ Dateiverwalter, individuelle Spei- Tremulant cherplatzzuweisung Glockenspiel

42 KIEK 1/2006 BERICHTE ______

Disposition: Adolf Fichter (Orgelsachverständiger) Wendelin Eberle Norbert Schmitz-Witter

Prospektentwurf (siehe Bild links): Wendelin Eberle

Intonation: Oswald Wagner

Technische Leitung: Georg Pfeifer

Orgelweihe:

Sonntag, 29.10.2006 10.30 h feierlicher Weihgottesdienst als Gemeindemesse mit Joachim Kardinal Meisner Orgel: Adolf Fichter Kirchenchor an St. Simon und Judas, Leitung: Norbert Schmitz-Witter

Musik soll Freude bereiten und gleichermaßen Sänger wie Zuhörer ergreifen. Die Rheinische Chorakademie will mit ihrem Angebot dazu beitragen, dass das Interesse an musikalischer Betätigung wächst und das Musikverständnis zunimmt. Den Weg dahin beschreibt Hubert Pane

Die Rheinische Chorakademie Knechtsteden (RCA) wurde am 1. Januar 2005 gegründet als Einrichtung des Sänger- kreises Neuss, in dem 53 Chöre der Region Neuss zusammengeschlossen sind. Der Sängerkreis Neuss ist Mitglied im Sängerbund Nordrhein-Westfalen. Der Sängerbund Nordrhein-Westfalen will die Verbreitung und Pflege des Chorge- sangs fördern und den Wert des Singens und der Musik breiten Bevölkerungskreisen, vor allem der Jugend aufzeigen. Die unbestrittene Erkenntnis, dass Singen gesundheitsfördernd ist, ein positives Lebensgefühl stärkt, zur Förderung von Gemeinschaft beiträgt und geistige Beweglichkeit bis ins höchste Alter fördert, unterstreicht die Bedeutung der Arbeit des Sängerbundes. Der Sängerkreis Neuss hat die Rheinische Chorakademie unter der künstlerischen Leitung von Kantor Bert Schmitz, Seelsorgebereichsmusiker im Dekanat Dormagen, gegründet, um die schon bestehenden Angebote zur Förderung des Chorgesangs zu bündeln und durch regionsspezifische Angebote zu ergänzen. Dadurch werden die Ziele des Sänger- bundes nachhaltiger verfolgt. Die Rheinische Chorakademie will in besonderem Maße Kinder und Jugendliche an die Musik und den Chorgesang heranführen. Basis hierfür sind die vom Sängerbund NRW gegründete Aktion „Liedergar- tenNRW" und die Unterstützung von „musikbetonten" Schulen und Klassen in den allgemeinbildenden Schulen der Region. Die Rheinische Chorakademie will mit ihrem Angebot dazu beitragen, dass das Interesse an musikalischer Betätigung wächst, das Musikverständnis zunimmt und die Fähigkeiten zur musikalischen Gestaltung ständig verbessert werden. Musik soll Freude bereiten und gleichermaßen Sänger wie Zuhörer ergreifen. Neben der Ausbildung von Chorleiterinnen, Chorleitern, Chorsängerinnen und Chorsängern verfolgt die RCA auch das Ziel, Sängerinnen und Sänger als Mitwirkende bei herausragenden Musikveranstaltungen wie etwa Konzertprojekten zu beteiligen und Chöre zu unterstützen, damit sie selbst derartige, ihre eigenen Ressourcen übersteigende Veranstaltungen durchführen können. Dabei ruht die Arbeit der RCA auf drei Säulen: 1) Konzertprojekte Durch den Chor der Rheinischen Chorakademie (Projektchor) werden große und bedeutende Werke der Musikweltlite- ratur aufgeführt, die ein einzelner Chor im Allgemeinen musikalisch, organisatorisch und finanziell nicht bewältigen kann. Durch solche Konzertprojekte sollen Anreize für Chöre und einzelne Chormitglieder geschaffen werden, sich

43 KIEK 1/2006 BERICHTE ______durch musikalische Herausforderungen weiterzuentwickeln. Im letzten Jahr waren dies der Finalsatz der 9. Symphonie L. van Beethovens („Ode an die Freude“) und die „Hohe Messe“ in h-Moll von J.S. Bach. Für 2006 sind als Konzertprojekte für den 16. und 17. Dezember die Vesperae sollenes de Confessore (KV 339) und die Missa in c-Moll (KV 427) von W. A. Mozart geplant. Interessenten erfahren Näheres unter der Internetadresse der RCA www.rheinchor.de. 2) Serienkonzerte Eine Serie, die interessierten Chören angeboten wird, soll Synergien durch mehrfache Aufführung eines Werkes durch verschiedene Chöre mit denselben Instrumentalisten und Solisten schaffen; die RCA koordiniert dabei Organisation und Musikerverträge und bietet werkbezogene Ausbildung an. Viele Chöre zeigen regelmäßig ihr musikalisches Niveau in Konzertveranstaltungen, manchen fehlt dazu die Erfahrung oder eine ausgewogene stimmliche Chorbesetzung, einigen auch die Verbindung zu Orchestern und Solisten. Die RCA bietet in diesen Fällen ihre Unterstützung an. Für 2006 wird die Missa Cellensis (Mariazeller Messe) von J. Haydn als Serienkonzert für interessierte Chöre angebo- ten. Bereits geplante Aufführungen finden am 30. September, am 7. Oktober in konzertanter und am 1. November in sakraler Form mit dem Projektchor der RCA statt.

3) Ausbildung und Musikerziehung Hier wird die Aus- und Weiterbildung von Chorleitern und Chorsängern aus dem bisherigen Angebot des Sängerkreises Neuss gebündelt, ausgeweitet und auch an Kooperationspartner wie die Chöre des Cäcilienverbandes herangetragen. Als Beispiele seien genannt: Grundlagen der Musiklehre, Gehörbildung, Metrik, Rhythmik, Singen, Harmonielehre, Musikalische Formen, Stimm- technik, die Kunst des Dirigierens sowie Stimmbildung, Gehörbildung, Atemtechniken, Probenmethodik, Werkeinfüh- rung. Im vergangenen Jahr fand folgendes Angebot überaus reges Interesse: "Die Bedeutung der 9. Sinfonie L. van Beethovens für die musikalische Nachwelt" Bert Schmitz "Komponieren und Arrangieren im Zeitalter des PCs" Prof. Michael Schmoll "Sonne, Mond und Stimme - Stimmbildung anders" – Einführung in die "Solar-Lunar-Methodik" Ulrike Kamps-Paulsen „Stimmbildung und Coaching für Männerchöre" Alastair Thompson Die vorhandenen technischen und räumlichen Möglichkeiten in Knechtsteden, im Kloster wie auch im Norbert-Gymna- sium, bieten eine ausgezeichnete Basis für die Intensivierung der auch weiterhin dezentral durchgeführten Ausbildung von Sängern und Chorleitern. Die RCA will nachhaltig die Beschäftigung mit Musik durch praktisches Erleben fördern. Dazu dient die Ausbildung von Liedergarten-Lehrkräften. Der LiedergartenNRW beinhaltet ein Angebot für musikalische Frühförderung von Kin- dern zwischen 18 Monaten und drei Jahren. Mit Eltern und Erziehern gemeinsam sollen Kinder Spaß am Singen und Musizieren bekommen. Ferner werden Angebote zur Fortbildung von Lehrern und Betreuern entwickelt; Lehrkräfte und Erzieherinnen in Kindergärten und Schulen werden darin unterstützt, altersgemäßen Musikunterricht zu erteilen, um fehlende Fachkräfte möglichst gut zu ersetzen. Die RCA will dazu beitragen, die häufig dürftige oder sogar gänzlich fehlende musikpädagogische Ausbildung von Erziehern, Lehrern und Betreuern so weit, wie mit begrenzten Mitteln möglich, zu beheben. Darüber hinaus unterstützt die RCA Schulen bei der Einführung von „musikbetonten Klassen“ in unseren Schulen. Guter Musikunterricht fördert nachweislich die Kreativität, trainiert die Konzentration und fördert allgemein die Leis- tungsbereitschaft, lässt in Chören und Ensembles Fähigkeiten zur Kooperation entstehen und dient der Sensibilität. Die Schülerinnen und Schüler erleben, wie es im Bildungsportal des Landes NRW heißt, eine „emotionale Bereicherung“. Abschließend möchte ich noch einmal darauf aufmerksam machen, dass dieses Angebot ALLEN musikalisch Interes- sierten offen steht und nicht auf Chöre oder ChorsängerInnen beschränkt ist, die dem Sängerbund angeschlossen sind. Ausführliche Informationen, vor allem über das aktuelle Fortbildungsangebot, finden Sie unter: www.rheinchor.de

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Werk- und Exerzitienwoche Kirchenmusik, 06.03.–10.03.’06, Marienburg Ruhe, Schweigen, Austausch, Begegnung, Herausgerissensein aus dem Alltag – die Werkwoche erfüllt all- jährlich die Erwartungen der Teilnehmer. Ein Bericht von Peter Höller

Die erste Fastenwoche bedeutet diszipliniert und konzentriert bei der wusste sie so in „spannende“ Musik für viele KirchenmusikerInnen im- Sache wie diesmal. Die ausgesuchten umzudeuten. mens viel. Alljährlich treffen sie sich Chorwerke waren ein überzeugendes Schließlich stellte der Maler in der Jugendbildungsstätte des Bis- Beispiel für den effektvollen, vom Thomas Jessen seine großformatigen tums Trier zu ihrer Werkwoche. He- Wort her konzipierten Chorklang: Bilder vor. Als artist in residence rausgerissensein aus der alltäglichen Bertold Hummel: Missa Cantabo malte er u.a. zwei Bilder für die Ab- Arbeit eines Kirchenmusikers, Ruhe Domini, ( aus den 60er Jahren) schlussmesse in einem sehr detailge- und Schweigen in der Begegnung mit Knut Nystedt: Laudate, treuen, natürlich abbildenden Stil. Gottes Wort, Begegnung und Aus- Bo Hansen: Med mitt öga se (einfa- Zudem war er auch immer als An- tausch mit den Kollegen und Kolle- ches Schwedisches Gebet als Grund- sprechpartner da, um durch und über ginnen, „einfach mal den Akku auf- lage für Chorimprovisation) seine Bilder und so über Glaubenser- tanken“, „einfach mal nicht verant- fahrungen zu sprechen. So entstand wortlich sein“ – das sind Stichworte, eine z.T. recht lebendige Diskussion die man da oft hört. über das Widerspiegeln von Glau- Das strukturelle Rückgrat der benserfahrung, spürbarer Gottesnähe Werkwoche ist die Feier des und religiösem Alltag in Malerei und Stundengebets mit Laudes, Non, Musik. Spannend allemal auch die geistlicher Einführung zur Schweige- diversen Gespräche, die man nicht zeit und Evensong. Um dieses be- nur zum Tagesabschluss im Club- währte Gerüst herum gruppieren sich raum und anderswo führte. Spannend Chorprobenzeit, geistliche Zeit und auch die klappernden Messer und Vorträge, sowie Notenausstellungen Gabeln zu Bachscher Musik; span- der Verlage Butz, Dohr und pro Or- nend wie immer die angesagten gano. Brennpunkte christlichen Le- Eric Whitacre: Lux aurumque,( ein Kampfschnarcherwettkämpfe. bens in der Eucharistiefeier beleuch- wirklich beeindruckende Klangkom- Spannend langsam: wie lange die tete Künstlerseelsorger Prälat Josef position) Mosel braucht, um Pünderich unter Sauerborn in seinen geistlichen Ein- Jaako Mäntyjärrvi: Ave Maria, ( ein Wasser zu setzen. führungen. Ausgehend vom Schlagen einfaches , modernes deklamatorisch Wieder eine Werkwoche - kein des Kreuzes über uns „können wir sinnvolles Chorgebet) großes Event, sondern ein kleines, mit allen Heiligen begreifen, welches Trond Kverno: Corpus Christi, wichtiges Leuchten und ein Erfahren die Breite und die Länge und die Rolf Rudin: Ave crux, spes unica von Gottes Nähe. Dies tut uns gut, Höhe und die Tiefe ist, auch die Lie- (Einführungsmotette für Bischof und diese Erfahrung können und sol- be Christi erkennen, die alle Er- Friedhelm Hofmann) len wir mit den Menschen unseres kenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt Diese Werke wurden dann auch Glaubens feiern und an sie weiterge- werdet mit der ganzen Gottesfülle.“ in Evensong und Messe integriert. ben. So gilt der Dank allen, die da (Eph 3,18-19). Anfragen an Leib und Seele wurden waren und auf ein Wiedersehen bei durch die drei Vortragsabende an der Werkwoche 2007 in Marienburg jeden einzelnen gestellt. Dr. Martin hoffen lassen. Fendel sprach über aktuelle Musiker- Thema dann: „007 - Dem Chor krankheiten, insbesondere bei Kir- auf der Spur. Ein Krimi in 4 Akten“? chenmusikerInnen, ihre Ursachen Bis dahin, alles Gute und ihre Behandlungsmöglichkeiten. Dr. Fendel, tätig in der Bundesstelle P.S. Ach ja – das Wetter? ....span- für Arbeitsmedizin im Bereich For- nend?! Na, wie immer!! schung, lotete anhand zahlreicher Fotos Risikofaktoren und berufsbe- dingte Krankheitsursachen aus. Im nächsten Jahr soll versucht werden, Brennende Anfragen an unser darüberhinaus vorbeugende Übungs- eigenes Tun als Leiter von Chören programme einmal auszuprobieren. und musikalischen Gruppen wurden Prof. Volker Wangenheim, Diri- durch die intensive und konzentrierte gent und Komponist, stellte in seiner Chorarbeit mit dem Würzburger sehr zurückhaltenden Art und Weise Domkapellmeister Martin Berger neueste Chorkompositionen vor. sichtbar. In seiner leidenschaftlichen Wangenheim stellte Lebenserfahrung und äußerst überzeugenden Art wur- und Auseinandersetzung mit Religion de spürbar, wie Musik als plausibles und Glauben als Musiker und als musikalisches Gebet gelingen kann. Mensch in seinen Werken dar und Selten war der Werkwochenchor so

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Ein Kaleidoskop an musikalischen Angeboten Die „Nacht der Kirchenmusik in St. Marien“ zum dreißigjährigen Bestehen des Arbeitskreises der Kirchen- musiker bot einem großen Publikum sechs Stunden Kirchenmusik. Von Dr. Joachim Sarwas

Am Samstag, den 22. Oktober Kantoreien, ein Kammerchor, drei zwei ev. Kantoreien – der Evangeli- 2005 fand zwischen 18.00 Uhr und Bläserensembles, das Godesberger sche Kirchenchor Oberwinter und der 24.00 Uhr eine „Nacht der Kirchen- Kantatenorchester, vier Solisten und Chor der Johannes-Kirchengemeinde musik“ zum vierten Mal – nach Instrumentalisten und eben der Chor - gemeinsam Motetten von Gluck, 1998, 2000 und 2002 – in der katho- der Kirchenmusiker. Fünfzehn Kir- Fauré und Tobias unter der wech- lischen Pfarrkirche St. Marien, Bonn- chenmusiker waren aktiv beteiligt, selnden Leitung von Christiane von Bad Godesberg, Burgstraße, statt. sei es in der Leitung der Gruppierun- Essen und Christoph Gießer auf. Initiiert wurde dieses Projekt vom gen, im Spiel der Instrumente, als Ein Oboenkonzert in g-moll von „Arbeitskreis evangelischer und ka- Solisten oder im Chor der Kirchen- G.Fr. Händel mit der Preisträgerin tholischer Kirchenmusik in Bad Go- musiker. Insgesamt musizierten al- Liselotte Barden als Solistin stand im desberg und Umgebung“ zum drei- ternierend in der Apsis, vor dem Al- Mittelpunkt ab 20.00 Uhr. Begleitet ßigjährigen Bestehen des Arbeits- tar, sowie von der Empore ca. 450 wurde das Konzert vom Bad Godes- kreises. Nachdem die Kirchenmusi- aktive Mitglieder aus den Ensembles berger Kantatenorchester unter dem ker als „Chor der Kirchenmusiker“ der einzelnen Kirchengemeinden. Dirigat von Wolfram Kuster. Das ihr Jubiläumsjahr schon am 13. Feb- Der Abend war musikalisch und Ochester war danach noch einmal im ruar des Jahres mit einem a cappella- organisatorisch jener volle Erfolg, als Einsatz, als der kath. Kirchenchor St. Chorkonzert und Werken von Pärt, der er auch in der hiesigen Presse Evergislus zusammen mit dem Chor Poulenc, Tobias u.a. eröffnet hatten, durch den „Generalanzeiger“ be- der ev. Christuskirche unter der Lei- war nun diese Mammut-Kirchenmu- schrieben wurde. Außerdem gab es tung von Ulrich Scheler drei bekann- sik-Nacht das zweite Kooperations- eine erstaunlich hohe Besucherzahl. te Chöre aus dem „Messias“ von G.F. „Highlight“ des Arbeitskreises. Zwi- Dem Eröffnungsgottesdienst wohn- Händel vortrugen. A cappella-Chor- schen 18.00 Uhr und 24.00 Uhr er- ten ca. 600 Besucher bei, bis zum musik von Kocher, Lassus und Dist- klang durchgehend Kirchenmusik, Ende der Kirchenmusik-Nacht gegen ler folgte dieser Chor-Orchestermu- dargeboten von vielen Kirchenchö- 24.00 Uhr blieben durchgehend ca. sik mit dem kath. Kirchenchor St. ren, Kantoreien, Instrumentenen- 400 Zuhörer in der Kirche. Evergislus unter Ludger Brück. sembles und Solisten aus den einzel- Ein ständiges leises Kommen und Als musikalischen Kontrapunkt nen Kirchengemeinden und den Gehen war jederzeit möglich. Zur bot nun Joachim Sarwas dem Publi- „Kantoren“ selbst. Im ca. viertel- bis „Erfrischung“ boten Mitglieder des kum eine „Musikalische Weinprobe“ halbstündigen Wechsel der Ensemb- Chores St. Marien im angrenzenden mit der Interpretation der „California les erklang Musik aus sechs Jahrhun- Pfarrheim belegte Brötchen und Ge- Wine Suite“ von Hans Uwe Hiel- derten, von Hildegard von Bingen tränke an. Ein Mitglied des Marien- scher an der großen Klais-Orgel der über Bach bis zu Jazz. Chores schaltete sogar ein Live-Ü- Marien-Kirche an, die schmunzelnd Ein Ziel bei der Planung der Kir- bertragung von der Kirche zum angenommen wurde. Mitglieder aus chenmusik-Nacht war es, dass mög- Pfarrheim, so dass niemand etwas gleich fünf Chören – Frieden Christi, lichst viele Ensembles in Kombinati- verpassen musste. Die Moderation St. Martin, St. Albertus Magnus, on in einer Musikeinheit zusammen- durch den musikalischen Abend in Herz Jesu, St. Severin - trugen nun musizieren sollten, um den Koopera- der Kirche hatte Kantor Dr. Joachim ab 21.00 Uhr im Wechsel mit dem tionsgedanken zu unterstreichen. Sarwas übernommen. Pfarrblasorchester St. Martin Muf- Dieser Gedanke wurde für die Hälfte Im Eröffnungsgottesdienst um fendorf unter der Leitung von Mi- der Musikblöcke umgesetzt und mit 18.00 Uhr sangen die Kath. Kirchen- chael Langenbach-Glintenkamp Solo-Ensembles und Instrumentalso- chöre St. Servatius und St. Marien Werke aus fünf Jahrhunderten vor. listen im Hinblick auf die Abwechs- unter der Leitung von Joachim Sar- Die ev. Kantorei der Erlöserkirche, lung im Programm aufgelockert. So was mit Hermann Schäfer an der dirigiert von Christian Frommelt ergab sich ein Kaleidoskop an musi- Chororgel die „Missa in D“ für Chor begleitet von Antonia Wiskirchen kalischen Angeboten: von der Messe und Orgel von Johann Georg Alb- und an der Orgel, trugen im An- bis zur Motette, von der musikali- rechtsberger. Im Anschluß daran ab schluss von der Empore„Kyrie“ und schen Schriftlesung bis zum Even- 19.20 Uhr präsentierte sich die erste „Gloria“ aus der Messe D-Dur von song, vom Solistenkonzert bis zur Bläsergruppe („Pecher Blech“, Lei- Antonín Dvorak vor. orchestral begleiteten Kirchenmusik, tung: Hans-Peter Glimpf) mit einer Mit „Spirituals und Swing“ war von vier- bis achtstimmigem a-cap- Telemann-Suite. Das gleiche Bläse- die nächste Musik betitelt. Im Wech- pella-Chorgesang, von der Orgellite- rensemble begleitete im Anschluss sel von Spirituals im Bläserarrange- ratur bis zur Orgelimprovisation, von daran die ev. Kantorei der Heiland- ment mit dem Ensemble„Pecher der Musik Hildegard von Bingens bis kirche und die kath. Kirchenchöre St. Blech“ (Leitung: Hans-Peter Glimpf) zum Jazz. Für jeden Geschmack Cäcilia Waldorf und Hemmerich- und Jazz-Orgelimprovisationen über wurde Musik verschiedener Epochen, Rösberg mit der „Turmbläsermesse“ „O wir armen Sünder“ und „Bewahre Besetzungen und Stile geboten. von Fridolin Limbacher. Diese Ein- uns Gott“ (Orgel: Ulrich Scheler) Es beteiligten sich zwölf katholi- heit wurde von Anna-Maria Michael konnten die Zuhörer innerlich mits- sche Kirchenchöre, fünf evangelische geleitet. Im folgenden führten die wingen.

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Eine Tradition aus England grif- „Virga jesse“ und „Ave Maria“ er- werden zu lassen. Mit dem besinnli- fen die kath. Kirchenchöre St. Johan- gänzte. Eine kurze freie Improvisati- chen „Bleib bei uns Herr“ in Melodie nes der Täufer, Meckenheim, und die on an der großen Marien-Orgel mit und Satz von Henry Monk beendeten Chorgemeinschaft St. Gereon, Nie- Markus Riebartsch leitete zum letz- die Kirchenmusiker erfolgreich ihren derbachem, auf. Unter der Leitung ten Programmpunkt über: Vortrag um 24.00 Uhr. von Bernhard Blitsch und Antonia Der Chor der Kirchemusiker bil- Nachdem der letzte Ton verklun- Wiskirchen gestalteten sie die Mu- dete den Abschluss der Kirchenmu- gen war, gab es langanhaltende sikeinheit ab 22.00 Uhr als „Even- sik-Nacht und bot den immer noch „standing ovations“ für die Kirchen- song“ und füllten diese Gottesdienst- ausharrenden ca. 400 Zuhörern ein musiker, die damit die wohlverdiente form u.a. mit Werken von M. Haydn, kleines a cappella-Programm. Die Anerkennung für die enorme im Vor- B. Blitsch, A. Wilson. Musiker begannen mit der Motette feld geleistete Arbeit ernten konnten. Fast 20 Mitglieder des Posaunen- „Aus der Tiefe“ für vierstimmigen Dieses Organisieren und das Musi- chores der evangelischen Gemeinden Chor und Sopran-Solo von Heinrich zieren der Chöre und der Kirchenmu- in Bad Godesberg trugen jetzt Werke Kaminski. In ruhiger Grundstim- siker miteinander ist ein positives von Purcell, Junker, Wendel und Kie- mung erklangen nun zwei fünfstim- Beispiel für die hervorragende Zu- fer unter ihrem Leiter Christian mige Reger-Chorsätze aus op.138: sammenarbeit des Arbeitskreises Frommelt vor. In etwa die gleiche „Die Nacht ist kommen“ und „O evangelischer und katholischer Kir- Chorstärke wies der Meckenheimer Lamm Gottes“. Mit dem Quintbor- chenmusiker hier in Bad Godesberg Kammerchor mit ihrem Dirigenten dun der Männerstimmen unter die und Umgebung. Auf unserer Home- Martin Kahle auf, der ab 22.45 Uhr gregorianische Melodie gelegt gelang page im Internet (s.u.) lassen sich in die Klangwelt Bruckners einführte es den Musikern, das Mittelalter mit unsere vielfältigen Aktivitäten jeder- und Teile aus der großen e-moll- der Musik „Caritas abundat“ der Hil- zeit aktuell verfolgen. Messe mit den Motetten „Os justi“, degard von Bingen wieder lebendig www.godesberger-kirchenmusik.de

DER SACHDIENLICHE HINWEIS ______

(Fortsetzung von Seite 37) ...Wie geht diese mystische Sinnstiftung vor sich? Nun, Sie ziehen die Hose wie gewohnt an (Abb. 3 oder ähnlich), neh- men dann den „Gürtel“ zur Hand... (Fortsetzung auf Seite 55)

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Lob dir, Christus, König und Erlöser! Im Kardinal-Höffner-Haus sowie in der kath. Kirchengemeinde Tomas Morus fand am 25. März 2006 der 6. Pueri-Cantores-Chortag des Diözesanverbandes Köln statt. Ein Bericht von Claudia Mandelartz übrigens wieder: Nach einigem Bis zum Kölner Neumarkt reist Zusammenrücken der Pilger stand er jede Gruppe für sich allein. Hier tau- unversehens mitten unter ihnen. chen plötzlich weitere große und In der Messe setzen beide Chor- kleine Gruppen aus allen Richtungen gruppen das über den Tag geprobte auf, begrüßen sich - schließlich ist Programm zum gemeinsamen Got- die Erinnerung an die Chorfahrt im teslob zusammen, beflügeln und er- Dezember nach Rom noch frisch -, gänzen einander. Nach Schlusslied stürmen die Straßenbahnen und er- („Bewahre uns Gott“) und Segen gießen sich als wuseliger Strom ins dankt Pia Gensler-Schäfer allen Mit- Kardinal-Höffner-Haus. Hier wird wirkenden und sendet sie mit der die Menge geteilt: Die jüngeren Kin- Zweischicht-Mittage ssen für über Vorfreude auf das kommende Oster- der bleiben in der Domsingschule, 200 hungrige Kinder kein Problem. fest zurück in die Heimatgemeinden. die 90 Jugendlichen (ab dem 7. (Herzlichen Dank!). Schuljahr) proben in der Lindenthaler Oliver Sperlings Herzenswunsch: Pfarrei Thomas Morus. Erstmals ist „Noch einmal in ‚schööön‘!“ erklingt der Chortag so angewachsen, dass es nicht allzu oft, was erkennen lässt, die Möglichkeiten der Domsingschu- dass die Kinder zu Hause häufig an le übersteigen würde, mit allen 300 Intonation und Aussprache feilen und Kindern und Jugendlichen an einem hochmotiviert bei der Sache sind. Ort zu proben. Die Jugendlichen proben unter- Die Diözesanvorsitzende Pia dessen in etwas kleinerem Platzange- Gensler-Schäfer begrüßt zwanzig bot, nach Männer- und Frauenstim- Chöre und zwölf ChorleiterInnen im men getrennt, unter anderem: „I Hear Kardinal-Höffner-Haus und teilt nach Someone A-Comin´“ (Patti dem Einsingen weitere Gruppen ein. Drennan), „Heaven Is A Wonderful Danach wird es ernst, denn die zu Place“ (Wolfgang Koperski) und „Im Jubel ernten“. Viele von ihnen sind nicht zum ersten Mal dabei, und es gefällt ihnen, wie Verena und Stefan Diesing aus Leichlingen bekräftigen, „richtig gut“. Am späten Nachmittag setzt sich die Kinderlawine erneut in Bewe- gung, diesmal zur Pfarrei Thomas Morus. Diözesanjugendseelsorger Ab dem Neumarkt ist jede Gruppe Kaplan Ulrich Hennes erwartet sie wieder allein. Und jeder Einzelne bereits und freut sich, nach 2003 ein nimmt im Herzen den Klang der Vie- erarbeitende Literatur erfordert volle weiteres Mal am Chortag teilzuneh- len mit, um die Freude an Christus Konzentration: „Also hat Gott die men und mit Chören und angereisten weiterzusagen. Welt geliebt“ (Siegfried Strohbach), Eltern die Abendmesse zu feiern. „Der Psalm 51“ (Dirk Naumann), In der Predigt berichtet er vom „Santo“ (aus der Eröffnungsmesse Verloren-Sein: Ähnlich wie dem des WJT von Wim Mergenbaum) und „kleinen Dennis“, der im Kaufhaus nicht zuletzt das Motto des Tages nach seinen Eltern fahnden lässt, sei „Lob dir, Christus, König und Erlö- es ihm auf dem Pariser Weltjugend- ser“ (Oliver Sperling). tag 1997 gegangen. In der Menge Dank der mitgereisten Chorleite- verlor er seine Reisegruppe und stand rInnen proben die Stimmgruppen plötzlich ohne Gepäck allein inmitten hochkonzentriert. Hinter den Kulis- einer brasilianischen Gruppe, bar sen meistern die „Hausherren“ Eber- jeder Möglichkeit „seine“ Pilger hard Metternich, Oliver Sperling und wiederzufinden, denn der Rückweg Winfried Krane neben der Probenar- war aus Sicherheitsgründen versperrt. beit auch die organisatorischen Klip- Gott liebt uns so sehr, dass er seinen pen, und dank der engagierten Mitar- Sohn für uns so verloren gibt. Er beiter der Domsingschule ist ein sucht auch nach uns, wenn wir verlo- ren gehen. Kaplan Hennes fand seine Gruppe

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„1625er“, „kephalo-caudale“ und eine „Variante für Fortgeschrittene“ Prof. Werner Rizzis Fortbildung zur Chorarbeit mit Kindern und Jugendlichen am 5. November 2005 im Chorsaal des Kölner Doms vereinte Spaß und Erkenntnis. Ein Bericht von Claudia Mandelartz

„Dabdudah, dabdudah“: Die fast für diese Altersgruppe nicht geeignet. 30 ChorleiterInnen hielt es nicht auf Wichtig: auch Volkslieder pflegen den Stühlen. In der „Variante für und diese mit dem passenden Hinter- Fortgeschrittene“ wurden sie, natür- grundwissen zu versehen. lich vierstimmig singend, von Werner Im zweiten Teil ging es um die Rizzi, Professor für Allgemeine Mu- Entwicklung der Kinder nach Arnold sikerziehung an der Folkwang Hoch- Lucius Gesell, einem amerikanischen schule in Essen, kreuz und quer Arzt, Forscher und Entwicklungspsy- durch den Chorsaal des Kölner Doms chologen. Die erste Stufe ist die „ke- geschickt. phalo-caudale“. Sie dauert etwa bis Danach ging es um die „Ökono- zum 2. Lebensjahr. Das Bewusstsein mie der Stimmleistung“. Unökono- des Kindes wächst vom Kopf (kepha- misch zu singen heißt fehlerhaft zu lo) zu den Füßen. Daran schließt sich singen. Die häufigsten Stimmfehler die „Proximo-diostale“ Phase an, die beim Singen mit Kindern sind unter bis ca. 6 Jahre dauert. Die Kompe- anderem zu nachlässige oder über- tenz der Kinder entwickelt sich von triebene Artikulation, Verschlucken der „Nähe“ in die „Ferne“. Danach der Endsilben, Verhauchen oder entwickeln sich Kinder in „symme- Pressen, Näseln, modeabhängiger trisch-asymmetrischer“ Richtung. Stimmgebrauch und mühevolle und Nun können sie beim Klatschen Fuß- geräuschvolle Atmung. sich fragen, ob er von sich selbst und Handbewegungen abwechseln, Beim Singen geht es darum, dirigiert werden möchte. Und nur, was Vierjährige noch nicht können. Grenzen auszutesten – Kinder sollen wer diese Frage rückhaltlos mit „ja“ (diese können allerdings auf Hüfte nicht genormt singen. Anhand einer beantwortet, darf weitermachen wie und Hände abwechslend klatschen). beispielhaften Stimmbildungseinheit bisher. Es ist wichtig, sich diese Ent- erläuterte Prof. Rizzi sein Anliegen: Ein Mittel, Lieder mit Kindern zu wicklungsschritte vor Augen zu füh- Wichtig ist, den Chor zum Zuhö- erarbeiten, ist, sie die Melodie er- ren, um Kinder entsprechend ihrer ren zu erziehen, gerade dann, wenn schreiten zu lassen. Prof. Rizzi er- jeweiligen Entwicklungsstufe zu for- man unter dem zeitlichen Druck klärt das am bekannten Kanon: dern und zu fördern und z.B. Text- steht, etwas möglichst bald präsenta- „Gaudeamus hodie“. Dabei sollen die probleme mit Hilfe von Rhythmen zu bel einstudiert zu haben. Ein Hilfs- Kinder die jeweiligen musikalischen bewältigen (oder umgekehrt). mittel dabei ist das „Handy-Ohr“: Abschnitte in den passenden Rhyth- Zum Schluss der Fortbildung eine Hand hinter das Ohr, die andere men durchschreiten. Also den Anfang nahm Prof. Rizzi die TeilnehmerIn- verlängert bis zum Mund. Raum- in Vierteln, Teil 3 aber in Ganzen. nen mit auf eine Reise nach „Kanta- klang nimmt besser wahr, wer die Keinesfalls das ganze Stück in ein rien“ und gab in beispielhafter Weise Ohrmuscheln nach vorn abschirmt. und demselben Wert, denn den Kin- Anregungen zur spielerischen Kin- Ein Hilfsmittel, die Einstimmig- dern soll sich der unterschiedliche derstimmbildung. Da kam das Pa- keit in die Mehrstimmigkeit zu sprei- Notenwerte erschließen. piertaschentuch ebenso zum Einsatz zen sind Kanons, besonders beliebt Ein wichtiger Gesichtspunkt bei wie Trinkhalm und Spülmittelwasser die sogenannten “1625er“, also sol- der Arbeit mit Kindern sind die Tex- (verschieden große Luftblasen ver- che, deren harmonisches Modell auf te. Diese kommen aus drei unter- deutlichen den Atemtyp). Danach der 1., 6., 2. und 5. Stufe aufgebaut schiedlichen Bereichen: 1. sachlich wurden die TeilnehmerInnen auf den ist. Diese lassen sich beliebig unter- richtige Texte, 2. Texte aus der Welt Weg durch den „Zauberwald“ ge- einander kombinieren. Also zum Bei- der Märchen und Mythen (z.B. Geis- schickt: Bäume säumen den Weg, spiel: „I like the flowers“ (Ich mag ter, die Auto fahren oder Krokodile wer angetippt wird, öffnet die Augen den Frühling) mit „Zwei kleine Wöl- mit gelben Beinen), 3. Phonem und und wandert durch den Zauberwald. fe geh´n des nachts im Dunkeln“. Wer wieder Baum werden möchte, Nonsenstexte (z.B. die bekannten Letzterer ist ein „Bewegungslied“. „Drei Chinesen mit dem Kontra- tippt einfach einen noch stehenden Bewegungen mit bestimmten Melo- Baum an und nimmt seinen Platz ein. bass“). Texte wie: „Die Qualle lässt dieabschnitten zu kombinieren, hilft Umfangreiches Notenmaterial sich treiben, sie schwimmt hin und Kindern, sich Lieder einzuprägen. her. Sie will alleine bleiben und (das die TeilnehmerInnen im Wichtig ist, dass Chorleiter/innen Schnelldurchlauf testeten) und Lite- manchmal brennt sie sehr.“ gehören immer etwas früher an die jeweilige raturliste ergänzten einen anregenden in keinen der genannten Bereiche Bewegung erinnern, als sie gesungen Tag, an dem viel aus der Praxis für und sind daher mit größter Vorsicht wird. Grundsätzlich sollte sich auch die Praxis hängen blieb. zu behandeln. Ebenfalls problema- jeder, der eine Gruppe dirigiert, gele- tisch ist das bekannte „Kindermut- (Literatur siehe nächste Seite un- gentlich vor den Spiegel stellen und ten) machlied“. Textlich passt es eher zu 5-6jährigen Kindern, die Melodie ist

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„Endlich einmal eine gescheite Musik“ Um die tausend Sänger waren Teil des „Chorprojekts 2006“ mit einer Uraufführung der Missa terra super- montale von Thomas Gabriel. Bernhard Nick berichtet aus Radevormwald

Der 4. Februar 2006 war für 19 Chores aufbereiten lässt. Zu dieser einmal gescheite“ Musik lernen wür- Jugend- und Kirchenchöre der Kreis- Idee haben auch die zu erwartenden den. Thomas Gabriel war schließlich dekanate Gummersbach und Alten- Einschnitte im Finanzbereich beige- von der Begeisterung und dem Enga- kirchen ein großer, denkwürdiger tragen. Die meisten Chöre und Kir- gement der Chöre so erfreut, dass er Tag. Dieser Tag war zwar der Tag chengemeinden sind finanziell kaum bereitwillig zur ursprünglich gedach- einer sehr gelungenen Uraufführung, oder gar nicht in der Lage die Kosten ten Fassung eine faszinierende Or- aber dieses ist nicht der Kern dieses für die Anschaffung einer Messe zu chesterfassung entwickelte. Unternehmens. 30 Gemeinden mit tragen. So entstand der Gedanke, ob Die überaus gelungene Urauffüh- ihren Chören hatten sich 2004 ent- eine Auftragskomposition nur für die rung in der Pfarrkirche St. Peter und schlossen das von Regionalkantor Chöre der Region nicht kostengüns- Paul in Engelskirchen mit 600 Sän- Bernhard Nick geplante „Chorprojekt tiger ist, als eine etablierte Mess- gerinnen und Sängern, davon 80 aus 2006“ mitzutragen. Die Ideen, dieses komposition in Chorstärke anzu- Jugendchören, wurde durch die Be- Projektes in Angriff zu nehmen, wa- schaffen. Da sich 30 Gemeinden, geisterung der Chöre nicht nur zu ren vielfältig: sowie die Dekanatsräte an der Finan- einem musikalischen Erlebnis; viel- Die Anforderungen an liturgische zierung beteiligten, war der Kosten- mehr hat die Tiefe des Erlebens der Musik sind vielfältig und wandeln faktor für die einzelnen Gemeinden Liturgie, in der Chor, Gemeinde und sich stets mit dem Wandel der Ein- jedoch nicht nennenswert. Diese Zelebranten Einheit wurden, diesen stellung von Gläubigen und Priestern Gemeinden haben so mit geringem Tag nachhaltig geprägt. Wie Haupt- zur Musik in der Liturgie. So lag es finanziellem Einsatz neue Musik zelebrant Msgr. Wolfgang Bret- nahe, Kirchenmusik zu schaffen, die erhalten. schneider sagte: Dieses Ereignis wird aktuelle Anforderungen an Liturgie Damit auch Kommunikation zwi- „Folgen“ haben. in den Blick nimmt und den Chören schen Jugendchören und Kirchenchö- Festzuhalten bleibt, dass ca. 1000 und Gemeinden neue, begeisternde ren, die meistens in Gemeinde und Sänger und Sängerinnen sich die Musik wird. Vor dem Hintergrund Liturgie getrennte Wege gehen, ent- Gabriel Messe angeeignet haben, der Strukturierung von Einzelge- stehen kann, verfolgte Bernhard Nick dass sich viele Chöre mit ihren Chor- meinden zu Seelsorgebereichen und den Komponisten Thomas Gabriel - leitern zu gemeinsamen Proben der damit einhergehenden Konzepti- manchmal penetrant, so dieser - mit (-Wochenenden) entschlossen haben, on der Kirchenmusik für diese See- seinen Vorstellungen, die neue Messe wodurch wirkliche Zusammenarbeit lsorgebereiche sollte durch die in solle auch noch von den Jugendchö- möglich geworden ist, dass viele Auftrag gegebene Komposition ein ren der Region akzeptiert werden Chöre eine Vernetzung für die Zu- Einheit stiftendes Zeichen gegeben können. Thomas Gabriel schaffte es, kunft erfuhren, dass die Motivation werden, unter und mit welchem Zu- diese Ideen umzusetzen, und schuf der Chöre, Neues zu wagen, gestie- sammenarbeit und Vernetzung geför- mit der „Missa terra supermontale“ gen ist, dass einige Chöre durch die dert wird. Auch war es wichtig, der ein Werk, das neue Musik geworden neue Messe Chornachwuchs be- Leistungsfähigkeit der Chöre Rech- ist, ohne hörfällige Anleihen bei kommen haben (insgesamt ca. 30 nung zu tragen. Diese Komposition Klassik, Pop oder NGL zu machen. Personen) und dass somit schließlich sollte von der Mehrheit der sich in Diese neue Messe vermag es, Chor- ein Zeichen der Hoffnung wider das den Kreisdekanaten Gummersbach sänger und Gemeinde gleichermaßen so oft bemerkte Chorsterben und und Altenkirchen befindenden Chöre die Liturgie durch Singen und Hören wider alle Abstriche durch Finanz- im Sinne einer realistischen Heraus- - wobei auch die Gemeinde mitsin- und Glaubensverlust gesetzt werden forderung erlernbar sein, sodass die gen kann - vollziehen zu lassen. konnte. Chöre auch eine Qualitätsförderung Viele Chöre gaben in der Phase Bemerkenswert ist auch die Re- erführen. So lag es nahe, mit dieser des Einstudierens trotz mancher un- sonanz der Medien (Presse, Radio, Messe den Chorleitern ein Werk zu gewohnter Herausforderungen ihren Fernsehen) auf dieses Ereignis, das geben, das sich probentechnisch gut Chorleitern und Thomas Gabriel die sie wirkungsvoll in Wort und Bild in zum Gewinn des Chorleiters und des Rückmeldung, dass sie nun „endlich die Öffentlichkeit transportierten.

Literatur zur Chorarbeit mit Kindern (Auswahl): Coblenzer, H./Muhar, F.: Atem und Stimme; Anleitung zum guten Sprechen; Wien, 1976) Chilla, Klaus Peter: Handbuch der Kinderchorleitung, Mainz 2003 Führe, Ulli: Stimmicals 1 und 2, Mehr Spaß beim einsingen, Boppard/Rhein 2002 Münden, Gert-Peter: Kinderchorleitung; Arbeitshilfen und Hilfen für eine ganzheitlich ausgerichtete Kinderchorarbeit, München 1993 Werner Rizzi (Hrsg.): „Start Ups“, Einstiege zum Singen Band 1, Fidula Verlag, 1997 Trüün, Friedhilde: Sing Sang Song. Praktische Stimmbildung für 4-8jährige Kinder in 10 Geschichten, Stuttgart 2002

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Fortbildungen im Rheinisch-Bergischen Kreis 2006/2.Halbjahr - 2007/1.Halbjahr

Regionalkantor Thomas Kladeck

Dorfstraße 14 51519 Odenthal Tel.: 02202/979171 [email protected]

Kantorenkurs – Der Tag schließt mit dem gemeinsamen Mittagessen in Der Vorsängerdienst in den liturgischen Feiern Haus Altenberg Termine: Termin: Samstag, 14.Oktober 2006 2. September 2006 Zeit: 10 Uhr 28. Oktober 2006 Ort: Altenberger Dom 10. Februar 2007 Referent: Rolf Müller / Thomas Kladeck 17. März 2007 Zielgruppe: Nebenamtliche Organisten 5. Mai 2007, Kosten: keine Zeit: 10 - 12 Uhr Anmeldung: bis 25.September 2006 Ort: Pfarrheim an St.Pankratius Zielgruppe: Kantoren oder all jene, die sich zutrauen, in Was gibt's neues vom Neuen GL? den liturgischen Feiern etwas anzustimmen oder vorzu- Nicht zuletzt durch den Weltjugendtag 2005 ist einiges an singen neuer Literatur aus dem Bereich NGL publiziert worden. Referent: RK T.Kladeck Chr. Seeger, selbst Mitglied des AK Singles, gibt einen Anmeldung: bis 17.Oktober 2005 Überblick über die Neuerscheinungen der gesamten Sze- ne und erarbeitet einige Werke exemplarisch. Probentag für die Chöre im Rheinisch-Bergischen Termin: Samstag, 24.Februar 2007 Kreis Zeit: 10 Uhr Zur Vorbereitung des Chortages in Altenberg (April 2007) Ort: Pfarrheim Odenthal wird ein Probentag angeboten, um die Chorliteratur ge- Zielgruppe: (Jugend-) Chorleiter und (Jugend-) Chorsän- meinsam einzustudieren. gerInnen Termin: 13. Januar 2007 Referent: Christoph Seeger (Düsseldorf) Zeit: ab 13.00 Uhr Kosten: keine Ort: Rathaussaal Bensberg Teilnehmerbeitrag: --- Anmeldung: bis 1.Februar 2007 Anmeldung: bis 15.Dezember 2006 Reading Session "Englische & Amerikanische Chorli- Chortag im Rheinisch-Bergischen Kreis 2007 teratur" Termin: 22. April 2007 Chormusik aus England und Amerika findet zunehmend Zeit: ab 14.30 Uhr mehr Anhänger. Allerdings ist es nicht immer einfach, Ort: Altenberg / Altenberger Dom sich einen Überblick über die entsprechende Literatur zu Teilnehmerbeitrag: 5,00 Euro verschaffen oder überhaupt an sie heranzukommen. Ver- Anmeldung: bis 25. März 2007 schiedene Werke aus diesen Ländern werden angesungen. Termin: Samstag, 12.Mai 2007 Orgelfahrt 2007 Zeit: 10 Uhr Dass auch unser Nachbarbistum Essen eine interessante Ort: Pfarrheim Odenthal Orgellandschaft zu bieten hat, ist sicher nicht neu. Wir Zielgruppe: Chorleiter und ChorsängerInnen wollen einige herausragende Instrumente aus alter und Referent: Thomas Kladeck neuer Zeit aufsuchen und dem Zeitgeist des Orgelbaus Kosten: keine nachspüren. Anmeldung: bis 21.April 2007 Termin: Frühjahr 2007 Referent: Jürgen Kursawa (Essener Domorganist) Alle Anmeldungen an Thomas Kladeck, Adresse, Tel., mail s. o.

Tag der nebenamtlichen Kirchenmusiker im RBK Altenberg erstrahlt zur Zeit wieder in neuem Glanze. Da- zu trägt auch die erweiterte und neu intonierte Altenberger Domorgel mit ihrem neuen Spieltisch bei. Domorganist R.Müller stellt die Orgel in ihren verschiedenen Facetten vor. Anschließend gibt es Gelegenheit zum Austausch über neue Orgelliteratur sowie über Gestaltungsmöglich- keiten der Liturgie, die über das Orgelspiel hinausgehen.

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… Musik liegt in der Luft! kirchenmusikalische Kursangebote und Fortbildungen für das Kreisdekanat Mettmann 2006 Teilnehmern soll der Zugang zum Orgelspiel durch Ma- 1) Orgelkurse - Orgelbau nualiter-Literatur sowie Literatur mit leichtem Pedal- gebrauch und einfachen 1a-c) offenes orgelFORUM Improvisationsübungen ermöglicht werden. Nicht nur an Organisten, sondern eben ganz offen an Vorkenntnisse: Grundfertigkeiten im Klavierspiel (z.B. Orgel- & Musikinteressierte, Orgelfans & Neugierige Inventionen von J.S. Bach) Welt richtet sich das Angebot des orgelFORUMS. Ganz im Sinne seines pädagogischen Credos einer Ver- 2a) Mettmann netzung von Interpretation, Improvisation und musikali- Termine: 4 x mittwochs, 6.9., 13.9.; 20.9.; 27.9.; 17:30 - scher Analyse bietet Ansgar Wallenhorst Einblicke in aus- 19 Uhr gewählte Themen. Eine ideales Aus- und Weiterbildung Ort: St. Thomas Morus, Düsseldorfer Str. / Breslauer Str. für nebenamtliche Organisten! Anmeldung/Referent: bis zum 5.6. bei Oleg Pankratz Ort: St. Peter und Paul in Ratingen 2 b) Heiligenhaus 1a) Montag, 6.3.06, 20 h Termine: 2 x freitags, 12.5. & 19.5.; 18 - 19:30 Uhr Pierre Cochereau – L’organiste de Notre-Dame Ort:St. Suitbertus, Hauptstrasse 130 Filmabend Anmeldung/Referent: bis zum 8.5. bei Christoph Zirener zum 22. Todestag von Pierre Cochereau im Kantorenhaus (Grütstraße 12). 2c) Hilden Französische DVD über Pierre Cochereau mit engl. Un- Termine: 3 x mittwochs, 26.4.; 3.5.; 17.5.; 18 - 20 Uhr tertitel. Ort: Kirche St. Jacobus; Mühlenstraße., Hilden Anmeldung/Referent: bis zum 25.4. Carlos Alberto Rei- 1b) Freitag, 12.5.06, 17 - 20 h gadas kurz und gut Orgelliteratur für die Liturgie 3a) Die Orgel - das unbekannte Wesen Vorstellung von Orgelliteratur verschiedenster Epochen Einführung in die Funktionsweise der „Königin der In- und Schwierigkeitsgrade für Liturgiefeiern im Kirchen- strumente“. jahr. Hören, sehen & ausprobieren. In diesem Kurs werden Grundkenntnisse über die Funkti- 1c) Freitag, 1.9.06, 17-20 h onsweise der Königin der Instrumente und ihre vielfälti- typisch romantisch gen klanglichen Möglichkeiten vermittelt. Die Orgel be- Orgelkomposition & Improvisation im 19. Jahrhundert sitzt wie kaum ein zweites Instrument die Fähigkeit, ver- Einführung in die Sprache der Romantik anhand von schiedenste Stile authentisch darzustellen. Deshalb wird Hörbeispielen und Analysen. neben dem „wie“ des technischen Aspektes in diesem Romantik kennen & spielen lernen samt Improvisati- Kurs auch deutlich werden, „was“ eine Orgel durch die onsanregungen. Vielfalt ihrer Klangfarben zu leisten imstande ist. 3a1)Düsseldorf-Unterbach Die Kurse finden auf der Orgelempore von St. Peter und Termin: Samstag, 1.4.06; 10 – 12 Uhr Paul statt. Ort: Kirche St. Mariä Himmelfahrt, Wittenbruchplatz , D.dorf-Unterbach 1a-c) Anmeldung/Referent: eine Woche vor Kursbeginn Anmeldung/Referent: bis zum 25.03. Mathias Baumeister bei Ansgar Wallenhorst 3a2) Heiligenhaus Termin: Samstag, 26.08.06; 10:30 Uhr Ort: St. Ludgerus, Heiligenhaus 2) Orgelworkshop für Klavierspieler Anmeldung / Referent: bis zum 21.8. bei Christoph Zire- Dieses Angebot richtet sich an Klavierspieler, die sich ner gerne einmal im Orgelspielen versuchen möchten. Den

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3b) Essen-Kettwig 6a) Mettmann Mit der Orgel von St. Peter (1982) und der von St. Joseph Termin: Fr. 19.5.: 19:30 – 21 Uhr & Sa. 20.5.: 10 - 12 Uhr (1936) besitzt Kettwig Anmeldung/Referent: bis zum 5.5. bei Matthias Röttger zwei ganz unterschiedliche Instrumente der renommierten Orgelbaufirma Klais aus Bonn. Diese sollen vorgestellt 6b) Velbert und damit Einblicke in die Funktionsweise und die klang- Termin: Fr., 1.9.: 19:30 – 21 Uhr & Sa., 2.9.: 11:30 – 14 lichen Möglichkeiten des Instrumentes Orgel gegeben Uhr werden. Ort: Pfarrzentrum St. Paulus, Poststr. 191 in Velbert Alle Interessierten sind zu diesem Blick „hinter die Kulis- Anmeldung/Referent: bis 15.8. bei Ada von Lüninck sen“ eingeladen.

Termin: Samstag, den 9.9. 2006, 10 – 12 Uhr 7) Referat: Die Kirchenmusik von Wolfgang Amadeus Ort: Kirche St. Peter, Ruhrstr. (Treffpunkt) Mozart Anmeldung/Referent: bis zum 6.9.06 bei Franz-Josef In 2006 feiert die Musikwelt den 250. Geburtstag des Reidick großen Komponisten. Dieser Vortrag gibt einen Über- blick über die geistlichen Kompositionen Mozarts und 3c) Orgelvorführungen informiert mit vielen Musik- und Notenbeispielen über .... bieten einen Blick hinter die Kulissen des Orgelpro- historische Zusammenhänge und interessante Details. spektes, wo bis zu mehreren Tausend Orgelpfeifen solisti- Dabei wird durchaus am klischeehaften Bild des ewigen sche und orchestrale Klänge erzeugen, von der unteren bis Wunderkindes Wolfgang Amadeus gekratzt. zur oberen Hörgrenze. Regiert wird alles vom cockpitmä- Der Vortrag wendet sich an alle Fans seiner Musik; insbe- ßigen, mehrmanualigen Spieltisch der Orgel. sondere jeder (Kirchen-)Chorsänger wird viel Neues über oft gesungene Orgelvorführungen für Schulklassen, aber auch bei priva- Stücke erfahren. Oder wussten Sie, dass heutige Kirchen- ten Festivitäten oder für interessierte Kleingruppen mit chöre Mozarts ungeliebtem Fürstbischof eine Menge zu „Orgelbau-Grundkurs“ und packender Musik sind jeder- verdanken haben? zeit nach Absprache mit den Seelsorgebereichsmusikern möglich! Termin: Montag, 13.11.06, 20 Uhr Ort: Forum der kath. Kirchengemeinde Haan, Breidenho- Termine: (keine Anmeldung erforderlich) fer Straße 1 Mettmann: St. Lambertus, 5.11.06, im Anschluss an das Anmeldung/ Referent: Stefan Scheidtweiler Orgelkonzert um 18:30 h: Referent: Matthias Röttger

Ratingen, St. Peter und Paul, im Rahmen der Wiederein- 8) Kantorenkurs weihungswoche Ähnlich wie der Lektor hat der Kantor im Gottesdienst 28.11. – 1.12.2006, täglich; 17 Uhr, Referent: Ansgar eine wichtige und vielseitige Aufgabe: er stimmt Lieder Wallenhorst an, trägt den Antwortpsalm und das Halleluja vor und übernimmt Wechselgesänge mit der Gemeinde. Die Kurse wollen in diese interessante und vielfältige Aufgabe ein- 4) Singen mit Erzieherinnen im Seelsorgebereich führen. Langenfeld-Süd Ziel ist es, den Erzieherinnen Handreichungen zu geben, 8a) Kantorenkurs in Hilden wie man mit Kindern Lieder einüben und in für die Kin- Termine: 3 x freitags: 3.11.; 10.11.; 17.11.06: 18 - 20 der richtiger Tonlage singen kann. Uhr Termine: tgl. Mo. – Fr., 18. - 22.9. 06, (Abschluss: So.: Ort: Jugendheim St. Jacobus, Hilden 24.9.) Anmeldung/Referent: bis 20.10. bei Carlos Alberto Rei- Thema: ein Singspiel zum Erntedank gadas Info/Anmeldung/Referent: Matthias Krella 8b) Mettmann Termine: 4 x freitags: 3.11.;10.11.; 17.11.; 24.11.06; 17:15 5) Dirigieren – Chorleitung – Orchesterleitung - 18:45 Uhr Dirigierkurs mit Chor- und Orchesterliteratur Ort: Jugendheim St. Lambertus, Lutterbecker Str. 30 in Mettmann Termine: 3 x mittwochs, 23.8.; 30.8.; 6.9.; 18 – 20 Uhr Anmeldung/Referent: bis 20.10. bei Matthias Röttger Ort: Jugendheim St. Jacobus; Mühlenstraße., Hilden Anmeldung/Referent: bis zum 15.8. Carlos Alberto Rei- 8c) Langenfeld gadas Termine: 2 x freitags: 1.9.; 8.9.;: 18-20 Uhr Ort: Pfarrkirche St. Josef, Langenfeld Anmeldung/Referent: bis zum 26.8. bei Matthias Krella 6) Notenlehre für Chorsänger und Interessierte Den Teilnehmern soll auf möglichst praktischem Wege das Umwandeln des abstrakten Notenbildes in lebendige Musik vermittelt werden

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8c) Kantoren-Coaching in Ratingen Mit einigen wenigen Gitarrengriffen lässt sich schon Das Angebot bei vollem Terminkalender. eine Vielzahl von Liedern begleiten. An 2 Abenden wol- Übung für Vorsängerdienste in der Liturgie in allen Kir- len wir die wichtigsten Griffe kennen lernen und damit chen des Pfarrverbandes. schon Lieder begleiten. Im November besteht die Mög- Ideal für junge Erwachsene, die keine regelmäßige Pro- lichkeit für die Kursteilnehmer das Erlernte zu vertiefen benverpflichtung eingehen können, aber gerne etwas für und sich mit Advents- und Weihnachtsliedern zu be- ihre Stimme & ihr Singen als Vorsänger/in und/oder En- wappnen (Novembertermin nach Absprache). Bitte ne- semblemitglied in der Kantorenschola tun möchten! ben einer Gitarre auch unbedingt einen Notenständer Termin: samstags n.V. mitbringen! Ort: Pfarrzentrum St. Peter und Paul Termin: 2 x mittwochs, 26.7. & 2.08.06, jeweils von Anmeldung/Info/Referent: Ansgar Wallenhorst 19:30 - 21 Uhr Ort: Probenraum im Pfarrheim „Glocke“, Tönisheider 9) Gitarrenworkshop für Anfänger Str. 8, Velbert-Neviges Die ersten Griffe – die ersten Lieder Anmeldung/Referent: bis 1. 6. bei Ursula Klose (be- grenzte Teilnehmerzahl)

Chortage im Kreisdekanat Mettmann Termine Kirchenmusik Kreisdekanat In diesem Jahr möchten die SB-Musiker des Rhein-Kreis Neuss Kreises Mettmann zu einigen Chortagen einla- den: Donnerstag, 8. Juni 2006, 10.00 Uhr Konferenz der Seelsorgebereichsmusiker (SB) Kinderchortag am 10. Juni 2006 Marienhaus, Neuss, Kapitelstr. in Ratingen Lintorf, St. Johannes, Pfarrer Ars Gesprächsrunde mit Richard Mailänder

Über 250 Kinder aus den Chören des gesamten Kreisge- Freitag, 9. Juni 2006, 10.00 Uhr bietes haben sich bisher angemeldet. Gemeinsam wollen Konferenz Arbeitsgemeinschaft Kirchenmusik (AG) sie das Musical „Das lebendige Buch“ von Ruthild Ei- Marienhaus, Neuss, Kapitelstr. cker erarbeiten. Viele Aktionen werden zudem rund um das Singspiel von fleißigen Helfern gestaltet. Donnerstag, 19. Oktober 2006, 10.00 Uhr Konferenz der Seelsorgebereichsmusiker (SB) Evensongnachmittag Marienhaus, Neuss, Kapitelstr. am 22. Oktober 2006 von 14 – 19 Uhr in St. Josef, Wül- frath Freitag, 27. Oktober 2006, 10.00 Uhr Konferenz Arbeitsgemeinschaft Kirchenmusik (AG) Gemeinsam wollen wir aus dem „Kölner Chorbuch A- Marienhaus, Neuss, Kapitelstr. bendlob – Evensong“ verschiedene Sätze erarbeiten, um damit einen Evensong zu gestalten. Weitere Infos folgen Der für 2006 geplante Familien-Chor-Singetag bzw. bei: Regionalkantor Matthias Röttger, Tel.: 02104- ist auf Frühjahr 2007 verlegt. Nähere Informationen 74971, [email protected] folgen.

Familien- Singetag am Samstag, 23.6.2007 in Langenfeld Richrath

Termin schon einmal vormerken! An diesem Tag sollen junge und „alte“ Sänger zusammengeführt werden, für alle ist etwas dabei! Weitere Infos folgen. Matthias Röttger

54 KIEK 1/2006! ANKÜNDIGUNGEN ______

(Fortsetzung von Seite 47) ...nehmen dann den „Gürtel“ zur Hand - „perforiertes Ende“ in die rechte, „Schnalle“ in die linke Hand - und „ziehen“ den „Gürtel“ mit dem „perforierten Ende“ „voran“ „mit“ dem „Uhrzeigersinn“ unter den „Laschen“ hindurch einmal um den gesamten „Bund“ herum, beginnend mit der „ersten Lasche“ „rechts“ vom „Hosenstall“. Der „Gürtel“, um im „Bild“ zu bleiben, bildet nun sozusagen einen „Fluss“ unter den nach wie vor brü- ckenähnlichen „Laschen“ hindurch (Abb. 4.1/4.2). Jetzt fädeln Sie das perforierte Ende des Gürtels durch den Metallrahmen der Schnalle und fixieren es, indem Sie die Nadel behutsam durch eines der Löcher stoßen (Abb. 5). Das Loch sollten Sie dabei so wählen, dass einerseits sich zwischen Bund und Gürtel an keiner Stelle mehr sichtbare Lücken ergeben und andererseits eine normale Blutzirkulation auch in Ihre Beine hinein gewähr- leistet werden kann. Faustregel: Je weiter das auserkorene Loch vom Ende des Gürtels entfernt ist, desto „en- ger“ fühlt es sich an. Das überstehende perforierte Ende schieben Sie sodann ein zweites Mal unter den La- schen hindurch, sodass es nicht schlaff zu Boden hängt und unpassende Assoziationen erweckt.

(Falls das alles nicht auf Anhieb klappt: Keine Sorgen – es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Für Rat besuchen Sie doch unsere Homepage: www.dieseverdammtengürtelunddiesenochvielschlimmerenlaschenwerdenmich einesnahentagesinsallzufrühegrabbringen.de oder einfach eine e-mail an: werzurhöllehatsichDASnunwiederausgedacht@dieseverdammtengürtelunddiese nochvielschlimmerenlaschenwerdenmicheinesnahentagesinsallzurühegrabbrin gen.de)

Die Vorzüge dieser Erfindung, die übrigens überraschend alt ist, mehr als fünfzehn Jahre oder so, liegen zum einen in der Vermeidung der sogenannten Klempner- bzw. Organis- ten-beim-Registrieren-Spalte (Abb. 6.1/6.2) und zum anderen in einer generellen opti- schen Überlegenheit gegenüber der herkömmlichen Bekleidungsweise. Schon bald wer- den Sie auf das Gefühl, „so richtig ‚angezogen‘“ zu sein, nicht mehr verzichten wollen!

„Die Katholische Kirche und die Kunst sind die letzten Bastionen höherer Ästhetik in einer dreckigen, dem Mittelmaß hörigen, autodestruktiven Welt – Kirchenmusiker: Handelt jetzt!“ (aus: Martin Luther, Noch ein paar Thesen. Frankfurt a.M., Zürich, New York 1994)

55 KIEK 1/2006 REZENSIONEN ______

Das Gotteslob reichhaltig und qualitätvoll erklingen lassen Hier wird sich für die meisten Chöre etwas finden, von wirklich Schönem über Einfühlsames und Feinglied- riges bis hin zu archaisch Anmutendem. Von Christoph Biskupek

Das gerade erschienene „Chorbuch Dabei ist das Ganze kein Sammelsu- ner Chorsatz zu „Deinem Heiland, Eucharistie – Kommen, um Christus rium, sondern pointierter Ausdruck deinem Lehrer“ von Reiner Schuh- anzubeten“ ist eine konsequente vielfältiger (musikalischer) Spiritua- enn, eine einfühlsame und feinglied- Fortsetzung der bisher von der lität. Das Chorbuch erschien zudem rige Orgelbearbeitung zu Franz Hauptabteilung Seelsorge des Erzbis- im von Johannes Paul II. ausgerufe- Schuberts „Domine, non sum dig- tums Köln herausgegebenen Chorbü- nen Eucharistischen Jahr und will nus“ von Markus Hinz, ein geradezu cher, wie z. B. zur Gestaltung der damit die Frömmigkeit der Chöre archaisch anmutender dreistimmiger Evensongs. Konsequent in der Inten- und Gemeinden angesichts des Satz zu „Gottheit, tief verborgen“ tion, Chöre und ihre Gemeinden mit Eucharistischen Herrn anregen und von Odilo Klasen, auch französische ihren Chorleitern darin zu fördern, inspirieren. Das wird Richard Mai- Charismatik aus dem Werk „Er lebt!“ das Gotteslob sowohl innerhalb als länder, Andreas Schwenzer und Ro- der Gemeinschaft Emmanuel ist hier auch außerhalb der Eucharistiefeiern bert Schukalla, die es zusammenge- zu finden. Es lohnt sich einfach. reichhaltig und qualitätvoll erklingen stellt haben, gelingen. zu lassen. Gerade für neben- und Das Chorbuch sollte unbedingt Erzbistum Köln, Hauptabteilung ehrenamtliche Chorleiter, deren Zahl Gesprächsthema in den Dienstbe- Seelsorge (Hg.): in den nächsten Jahren weiter zu- sprechungen der pastoralen Kräfte Kommen, um Christus anzubeten. nehmen wird, ist das vorliegende sein, zu denen ja auch die Regional- Chorbuch Eucharistie. Werk eine hervorragende Hilfe, sich kantoren und zuständigen Kirchen- Dr. J. Butz Musikverlag, Sankt fürs Erste schnell zu orientieren und musiker gehören: Im Gespräch wer- Augustin 2004. 80 S. liturgische Feiern praktikabel anzu- den sich leicht die Chancen finden gehen. Schwierigkeitsgrade und Stile lassen, die dieses Chorbuch eröffnet. variieren – für die meisten Chöre Im Übrigen bietet das Chorbuch wird sich hier etwas finden. auch ganz Neues: Ein wirklich schö-

„Dir singe ich mein Lied“ Besprechung des neuen Kinder- und Familiengesangbuches des Bistums Rottenburg-Stuttgart von Richard Mailänder

Fast 15 Jahre nach dem Kölner Lieder, Kanons, Taizégesänge, zung der Lieder in Bewegung. Kinderliederbuch „Kommt und Liedrufe etc., sowie Materialien aus Insgesamt also ein durchaus loh- singt“ hat nun das Bistum Rotten- dem Gotteslob und natürlich auch nendes Buch, in dem sich mit Freu- burg-Stuttgart ein Kinder- und aus- vieles, was in den letzten 15 Jahren de und Gewinn stöbern lässt. drücklich auch Familiengesangbuch dazu gekommen ist. Besonders herausgebracht, das von der Anzahl hervorzuheben ist die Integration Amt für Kirchenmusik der Diöze- der Lieder her unserem Kölner von kleinen Kommentaren und se Rottenburg-Stuttgart Kinderliederbuch vergleichbar ist, Gebetstexten als Inserts. Walter Hirt, Martin Schmeisser: sich jedoch durch Hardcoverein- Während wir nach dem Kölner Dir singe ich mein Lied. Das band und ein deutlich kleineres, Kinderliederbuch als Begleitheft Kinder- und Familiengesangbuch dafür dickeres Format merklich ein Spielheft herausgebracht haben Schwabenverlag, Ostfildern 2006 unterscheidet. (Efi Goebel), ist ein solches hier „Dir singe ich mein Lied“ enthält, sinnvollerweise und in kluger Ma- ähnlich dem Kölner Kinderlieder- nier bereits integriert. Sie finden buch, zahlreiche neue geistliche zahlreiche Hinweise zur Umset-

56 KIEK 1/2006 REZENSIONEN ______

Vier Stücke und die Frage nach Sinn und Möglichkeit des „Spartionismus” Eine vergleichende Besprechung von Odilo Klasen

Gezielt hatte ich mir, als es wie- Lehrer von Clara Schumann und ist pfiffig, besonders das Intermezzo der um einige Rezensionen für KiEK Förderer Wagners war eine wichtige ohne Text. Die Zeit, in der es modern ging, vier grundverschiedene Stücke Gestalt des musikalischen Bieder- war, jedweden historischen Zusam- aus einem weit gespannten Zeitraum meier. Lang und gewichtig ist auch menhang vordergründig zu „aktuali- ausgesucht, liegt doch allein schon in sein Oratorium „David“, dessen Vor- sieren“ haben wir wohl weiter hinter dieser Zusammenstellung eine we- teil der relativen Neuheit auch uns gelassen als der Dichter. sentliche Aussage: Kirchenmusik ist gleichzeitig sein Nachteil ist: Nie- Ja, und auch Benatis „Credo“ ist, heute breitestmöglich gefächert, ein mand kennt es. Will es jemand ken- diesmal musikalisch, sehr rückwärts Begeisterungskonsens seitens der nen, als Sänger, als Hörer? Muß man gewandt: So sehr ich Ligeti und Pen- Ausführenden oder seitens der Hörer das klingende Dokument einer Zeit derecki schätze, so wenig macht ein in Bezug auf alle vier Werke scheint der Resaturation der Monarchie ken- noch so differenziertes Epigonentum allerdings nicht vorstellbar - ver- nen? Ist es Kirchenmusik? Auf jeden für einen zwölfstimmigen Chor Sinn, schiedene Zielgruppen halt, nicht Fall ist es gute Musik, sogar sehr der „sehr erfahren im Singen von „eine Gemeinde“. Ob für einen sol- gute: reizvolle Einfälle, mehr als Halb-und Ganztonclustern“ sein chen Spartionismus aber die Kräfte Mendelssohn, wirkungsvolle Melo- muss. Dazu kommt textlich ein nach quantitiv reichen, darf zumindest dien, prächtige Chöre. Aber ein Ora- eigenem Bekunden höchst subjekti- angefragt werden. torium ist nicht nur Musik, es ist ves Bekenntnis aus ‚Salva me, credo, Vom Schwierigkeitsgrad her sind auch Handlung und Aussage. Erstere agnus dei, miserere’, das man ehrli- alle vier Werke jenseits des „ ge- ist sehr bunt - Davids langes Leben -, cherweise allenfalls „Credo meus“ meindlich Brauchbaren“, das aller- was zu recht kurzen Einzelbildern (mit einem kräftigen Knirscher der dings auch nach Worten unseres führt, zweitere ist - vorsichtig be- lateinischen Grammatik) betiteln Papstes den Keim der Selbsterschöp- nannt - nicht gerade von überzeitli- könnte. fung in sich trägt. cher Qualität. Offenkundiges Dilemma: Keiner Für du Monts „Magnificat“, das Legen wir ähnlich strenge Maß- der vier Stile eignet sich wirklich für für mich das stärkste Stück der Aus- stäbe an die zeitgenössischen Pro- eine heutige liturgische Kirchenmu- wahl ist, würde man sich selbst an dukte an, so ist für Michels Musical- sik bzw. bereichert diese, einge- einer mittleren Musikhochschule Messe gleichfalls der Text ein schränkt kann - bei entsprechenden nicht leicht tun, die benötigten Sän- k.o.-Kriterium: Wenn im „Credo“ Voraussetzungen - eine Verwendung ger und Instrumentalisten - Streicher genannten Gesamtabschnitt Maria (!) im Rahmen eines Evensongs oder und Continuo - zur kundigen Ad- bei Esel und Rind wohnt, auf „Heu“, Konzertes sinnvoll sein, wobei es hocbesetzung der genau genommen das überraschend die angenehm gilt, Aufwand, Wert und Botschaft drei jeweils fünfstimmigen pracht- reimdienliche Eigenschaft entwickelt, sorgfältig miteinander in Beziehung vollen Chöre zu finden. Kundig soll- „treu“ zu sein (wie wahr, man kriegt zu setzen. Interessant ist in diesem te man allerdings sein, um jenes kar- es wirklich schwer von der Klei- Zusammenhang, dass die Ausgaben ge Notenbild Alter Musik zum adä- dung...), um dann relativ zügig ins selbst (außer Strube, die ist einfach, quaten Leben zu erwecken, auch heutige Frankfurt umzuziehen, wo angemessen solide) von überragen- wenn der Notentext als solcher nicht das „Kind keine Bäume hat“ und wir der Qualität sind: Historische Ein- besonders schwer ist - und ob ein den „Stern von Bethlehem immer ordnung, Quellenkritik, auffüh- noch so gutes Stück von am Ende mehr“ brauchen, bis Mutter und Sohn rungspraktische Hinweise, im Falle max. zwölf Minuten Dauer es recht- doch endlich in die Einfamilienhaus- Reissigers der Ansatz einer offenen fertigt, in einer Pfarre, einem SB idylle, „wo das Licht und die Blumen Textdiskussion - alles das findet sich lange, lange Probenzeit aufzuwenden sind“, ziehen können - da kann die da über den sauberen Notentext hi- und möglicherweise teure Zukäufe Musik gut sein, wie sie will, da ist naus. Vielleicht ein Grund: Je weni- zu tätigen, kann wohl nur im gut nicht mehr viel zu retten. Spezialisten ger selbstverständlich ein Werk ist, gelagerten Einzelfall und entspre- und womöglich ein kundiger Arran- um so mehr müht man sich darum. chenden Kontext positiv beantwortet geur werden außerdem gebraucht, um Wie aber könnte eine „selbst- werden. die „variable Besetzung“ in „kleine- verständliche“ Kirchenmusik heute Reissiger, Hofkapellmeister in ren Verhältnissen“ zu realisieren. und für die Zukunft aussehen? Dresden, mit Mendelssohn bekannt, Schade ums Ganze, manche Nummer

Henry du Mont (1610-1684): Carl Gottlieb Reissiger (1798-Johannes Matthias Michel Chiara Benati ‘Magnificat pour deux choeurs’ 1859): (*1962): *1956 Carus 21.005 ‚David, Oratorium in zwei Teil-Musical-Messe 1997 Credo (1999) en’ Strube 1568 carus novus 9.909 Dohr 23028

57 KIEK 1/2006 STELLEN ______

In der Katholischen Kirchengemeinde „St. Andreas Der Seelsorgebereich Barmen-West in Wuppertal und Evergislus“ sucht zum nächstmöglichen Termin eine/n in Bonn – Bad Godesberg ist die Stelle einer/eines nebenamtliche/n Seelsorgebereichsmusikers/in (B-Stelle) Kirchenmusiker/in (C-Examen) zu besetzen. BU: insg. 15,5 Wochenstunden (ca. 40,26%)

Voraussetzung ist ein berufsqualifizierender Ab- Der Bechäftigungsumfang besteht aus 12,5 Wo- schluss in katholischer Kirchenmusik an einer Mu- chenstunden in den Pfarrgemeinden und 3 Wochen- sikhochschule. stunden im Bereich der Citypastoral. Neben Orgel- diensten in den beiden Pfarrkirchen Herz-Jesu Der Beschäftigungsumfang beträgt 100 % (38,5 (Faust, III, 37) und St. Antonius (Klais, III, 48) und Wochenstunden) und wird nach der KAVO/TVÖD Mitarbeit im Team der Kirchenmusiker liegt ein 10 vergütet. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt Hauptschwerpunkt auf der musikalischen Arbeit zurzeit in den Ortsteilen Rüngsdorf und Villenvier- mit Kindern. An St. Antonius bestehen zur Zeit drei tel mit den Kirchen St. Andreas, Herz Jesu und St. Kinderchorgruppen (Mitglied im Pueri-Cantores- Hildegard. Ihre Aufgabe wird die lebendige und Verband). Weiterhin kooperiert die Kirchenmusik vielfältige Gestaltung der Liturgie im Blick auf alle mit der kath. Grundschule und teilweise den Kin- Altersstufen sein. Die Leitung des Kirchenchores, dergärten der Gemeinden. Vorgesehen ist sowohl die Fortführung der Kinder- und Jugendchorarbeit, die Mitbetreuung als auch die eigenständige Über- die Begleitung einer Tageseinrichtung für Kinder nahme von Chorgruppen und Projekten. Die Über- mit musischem Schwerpunkt und die Arbeit an ei- nahme der Dienste geschieht in Absprache mit dem ner hauptamtlichen Kirchenmusiker. Die Tätigkeit im OGS sowie die Kirchenmusik im Seelsorge-bereich Bereich der Citypastoral bietet viele Möglichkeiten wird Ihre zukünftige Arbeit prägen. Darüber hinaus zur Entfaltung liturgischer Kreativität: Stundenge- erwarten wir das Interesse und die Fähigkeit, geist- bet, Jugendvesper, geistlichen Kirchenführungen liche Konzerte zu koordinieren und durchzuführen. u.v.m.

Wenn Sie sich diesen Herausforderungen stellen Einen Überblick über die Aktivitäten der antonius- möchten und die erforderlichen Voraussetzungen musik finden sie im Internet unter erfüllen, bitten wir um Ihre schriftliche Bewerbung www.antoniusmusik.de mit den üblichen Unterlagen an die Für weitere Informationen steht Ihnen gerne zur Verfügung: Regionalkantor Meik Impekoven, Tel.: Kath. Kirchengemeinde St. Andreas 0202/974 60 25. und Evergislus, Herrn Pfarrer Dr. Picken, Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen sen- Hardtstr. 16, 53175 Bonn den Sie bitte kurzfrstig an:

______Kath. Kirchengemeinde St. Antonius, Unterdörnen 137, 42275 Wuppertal

Der Kath. Kirchengemeindeverband Bad Godes- berg West sucht zum 01.02.2006 für die Kirchen- gemeinde St. Servatius (Bonn-Friesdorf) eine El- ternzeitvertretung bis zum 31.12.2006 mit einem Beschäftigungsumfang von 19,25 Wochenstunden. Die Vergütung richtet sich nach dem TVöD (KA- VO) und die Eingruppierung erfolgt in Entgelt- gruppe 5.

Bewerbungen bitte an den

Kath. Kirchengemeindeverband Bad Godesberg West Pfarrer Pater John Nampiamparambil Annaberger Str. 201 53175 Bonn

58 KIEK 1/2006 STELLEN ______

Ab dem 1.7.2006 ist die Stelle eines/einer Die Übernahme von Teildiensten ist möglich. Wegen der verschiedenen Tätigkeiten ist es notwendig, Seelsorgebereichsmusiker/in mit B-Examen dass der/die Bewerber/in mobil ist. Die Vergütung erfolgt nach KVO (Erzbistum Köln). Ihre Bewer- für den Seelsorgebereich C im Dekanat Köln-Rodenkir- bung mit Lebenslauf richten Sie bitte an: chen neu zu besetzen. Der Stellenumfang beträgt 38,5 Wochenstunden. Die Ver- gütung erfolgt nach KAVO. Kirchengemeindeverband Rheinland Pater Nikolaus Gröters SAC Der Seelsorgebereich C besteht aus den Kirchengemein- Langgasse 12, 53359 Rheinbach den St. Matthias und Tel.: 02226/2167 Maria Königin in Köln-Bayenthal und -Marienburg und ______der Kirchengemeinde St. Mariä Empfängnis in Köln-Raderberg in stadtnaher, In der katholischen Kirchengemeinde St. Kosmas ruhiger Lage mit und Damian in Pulheim ist zum 1. Oktober 2006 die hervorragender Infrastruktur, dem kulturellen und kirchli- Stelle eines chen Leben aufgeschlossen. Zur Verfügung stehen eine Allen-Digitalorgel mit 60 Re- Kirchenmusikers / einer Kirchenmusikerin gistern, 3 Man/Ped. (St. Matthias), (B-Stelle) eine Pfeifenorgel Seifert/Kevelaer mit 22 Registern, 2 Man/Ped. (St. Maria Königin), zu besetzen. Der Stellenumfang beträgt 28,85 Stun- eine Pfeifenorgel Seifert/Köln mit 35 Registern 3 den pro Woche. Die Vergütung erfolgt nach KAVO/ Man./Ped. (St. Mariä Empfängnis), TVÖD Gr. 9 sowie ein Kinderchor, der Chor "Saitenwind" (NGL) und Die Pfarrgemeinde St. Kosmas und Damian ist mit ein Kirchenchor. 10.300 katholischen Christen ein eigener Seelsorge- bereich. Wir wünschen uns eine/n Musiker/in, der Freude hat am Die Stadt Pulheim ist ein Mittelzentrum im nördli- liturgischen Orgelspiel und chen Umfeld von Köln. Literaturspiel. Er/Sie soll gegenüber den verschiedenen musikalischen Epochen bis hin Die Kirchengemeinde verfügt über Grundstücke, die zum modernen Liedgut aufgeschlossen sein. Dabei gilt es, als Erbbaurecht vergeben werden. die vielfältige Chorarbeit für alle Altersstufen weiter zu pflegen und zu entwickeln so- wie Aufgaben der Konzeption, Schwerpunkte sind: Koordination und Ausbildung im gesamten Seelsorgebe- Die Mitgestaltung der Liturgie im Hinblick auf alle reich wahrzunehmen. Altersklassen durch Begleitung des Gemeindege- sangs, Orgelspiel sowie die Leitung von 2 Chören Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, freuen wir uns (Kirchenchor und Chor junger Erwachsener „Young über Ihre Voices“). Bewerbung bis zum 21.6.2006 zu Händen Pfarrer Hans Die Gemeinde verfügt über eine Orgel der Fa. Ro- Stieler Matthiaskirchplatz 1-3, 50968 Köln manus Seifert Kevelaer mit 21 Registern, verteilt auf [email protected] 2 Manuale und Pedal. ______Wir erwarten: Der Kirchengemeindeverband Rheinbach sucht zum 01.04.2006 für die Pfarrgemeinden St. Martin,  fachliche Qualifikation als B-Musiker/in Flerzheim (8 St.), St. Martin Hilberath (3 Std.) und  Engagement für Gottesdienst und Musik St. Margaretha, Neukirchen (13 Std.) eine/n  Geschick in der Leitung der beiden Chöre  Zusammenarbeit mit den Seelsorgern und Kirchenmusiker/in ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeite- mit C-Examen rinnen im Bereich der Liturgie

Der gesamte Arbeitsumfang beträgt 24 Wochenstun- Anfragen und Bewerbungen bitte an: den und umfasst das Orgelspiel in den Sonntags- und Feiertagsmessen in den Abendmessen sowie bei Kath. Kirchengemeinde St. Kosmas und Damian Exequien, Trauungen, Taufen und verschiedenen Pfr. Hubert Ludwikowski Gottesdiensten im Laufe des Jahres und die Leitung Escher Str. 4 der Kirchenchöre in Neukirchen und Flerzheim (in 50259 Pulheim Flerzheim wäre ein Kirchenchor neu zu gründen). Tel: 02238/6187, Fax: 02238/840675, e-mail: [email protected]

59 KIEK 1/2006 KURIOSES ______

Mein kleiner WW-Kaktus

1. Montags um achte, da heißt es sachte: „Na los, wir fahren an die Mosel! Doch Wein und Biere bleib´n vor der Türe. Wir wollen proben und Gott loben!“ Refr. Es fehlte nur der Richard, der hat ´nen hohlen Zahn: Aua-au, Aua-au, Aua-weh! Den mußt´ er erst kurieren, wir fangen später an: Aua-au, Aua-au, Aua-weh! Und wenn ein dummer Wicht was Hinterhält´ges spricht, dann holt er Dr. Fendel, der macht Krk, Krk, Krk.

2. Unten im Keller, da riecht es strenger. Nanu, wer ist denn hier zugange? Da ist es bunter und oft recht munter: Besucher sind des Künstlers Plage. Refr. Hier residiert Herr Jessen in seinem Atelier: Pinselstrich, Pinselstrich, Pinsel --- Klecks. Wir finden zu ihm runter, es riecht nach Terpentin: Pinselstrich, Pinselstrich, Pinsel ---Klecks. Und wenn ein böser Wicht ´ne schlechte Kritik spricht, dann holt er seinen Pinsel und macht: Punkt - Punkt – Strich!

3. Mensch, liebe Leute, seid leise heute! Ihr könnt beim Abendessen ------schweigen. Das ist erquicklich und auch echt schicklich. Vorstellen, Atmen dann erst ------singen. Refr. Wir haben Martin Berger, der probt mit uns im Chor: Hola-sst, hola-sst, hola-sst. Wir werden super proben und achtet auf den Flow: Hola-sst, hola-sst, hola-sst. Und wenn im Bass ein Wicht, trotzdem dazwischen spricht, dann holt er seinen Taktstock und hat ------Spaß, Spaß, Spaß!

4. Strophe: Tacet - Solo B.B.

Refr. Beim Abendessen schweigen, das fiel uns allen ------leicht. ------hi, ------hi, ------ho. ------HOLERO! Und wenn ein armer Wicht beim Essen trotzdem spricht, holt Richard seinen Blaster und spielt Bach, Bach, Bach!

©laudia Mandelartz 9.3.2006 Marienburg – wo sonst!

60 KIEK 1/2006 KURIOSES ______

Radio Vatikan Frankfurter Musikologe ordnet Musikbestände

Eine der bedeutendsten Musik- Unsere Hauptaufgabe ist es, Hilfs- Und hier haben wir - das ist ganz sammlungen Europas ruht im Vati- mittel wie Kataloge, Inventare usw. einzigartig - das Repertoire einer kan. Bloß: Keiner weiß es. Denn die zu erstellen. Daneben wird von uns Institution für ein halbes Jahrtausend Musikbestände der Vatikanischen wissenschaftliche Arbeit verlangt." heute noch unter einem Dach." Bibliothek sind zum Großteil nicht Um Musikalien-Kataloge ist es an Wie sich die Gesänge dieses katalogisiert. Papst Benedikt XVI. der renommierten päpstlichen Biblio- päpstlichen Chores in der Sixtina vor hat nun einen deutschen Musikwis- thek trist bestellt: Es hat nie welche 500 Jahren anhörten, vermag Roth senschaftler damit beauftragt, Ord- gegeben. Adalbert Roth ist tatsäch- nicht zu sagen. Einspielungen inte- nung ins Gewirr der jahrhunderteal- lich der erste Musikwissenschaftler, ressieren ihn wenig; in seinem engen ten Bestände zu bringen. den sich der Vatikan leistet, um seine Büro steht kein CD-Player. Dafür Adalbert Roth aus Frankfurt a. M. eigenen Bestände zu sichten. Die hängt da ein alter Stich: Eine Innen- ist seit vergangener Woche „Scriptor Herausforderung liegt darin, dass die ansicht der vollbesetzten Sixtina, mit Latinus" - zu Deutsch: „Latein- Musikbestände quer über die ver- Michelangelo-Fresken, einem dem schreiber“ - an der vatikanischen schiedenen Sammlungen der Biblio- Gottesdienst vorstehenden Papst, Bibliothek. Roth arbeitet seit fünf thek verstreut sind. „Zigtausend Kurienleuten und - natürlich - den Jahren im Vatikan. Die Bestellung Handschriften und Drucke sind das - Sängern, die auf ihrer Empore ste- zum Skriptor Latinus kam für den Zigtausende. Wie viele Tausend, das hen. 52-jährigen überraschend, auch wenn kann ich Ihnen gar nicht sagen." Adalbert Roth hat einen Traum: er wusste, dass die aus allen Nähten Das Herzstück des vatikanischen Die Rekonstruktion einer solchen platzende Bibliothek zu wenige Musikbestandes bildet das Archiv der historischen Papstmesse in der Sixti- Skriptoren hatte: Laut Statut sollten so genannten „Cappella Sistina", also na - originalgetreu bis ins Detail. es elf sein - mit Roth sind es fünf. des Papst-Chores, der in der sixtini- „Das läuft in meinen Augen ab wie Das Amt des Skriptoren gibt es schen Kapelle bei Papstmessen sang. Fetzen eines Films, es gibt ja auch seit dem 16. Jahrhundert. Ihre Auf- Adalbert Roth: „Die Cappella Sistina eine genaue Choreographie. Vor al- gabe war es damals, Handschriften war die tonangebende Institution der lem hängen meistens noch die Teppi- abzuschreiben und zu ergänzen. Heu- katholischen Kirche. Wenn wir heute che! Man müsste auch die Raffael- te sind Skriptoren, erklärt Roth, von ‚a cappella‘ sprechen, heißt das: Teppiche aufhängen, und ob da das „wissenschaftliche Bibliothekare: nach Art der päpstlichen Kapelle. Museum mitspielt, weiß ich nicht!

Nochmal Radio Vatikan:

Der US-Popstar Michael Jackson soll angeblich die Vertonung von Gebeten des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. planen. Das berichten mehrere Nachrich- tenagenturen. Vom Vatikan gibt es dazu keine Stellungnahme. Ein italienischer Pau- liner-Pater, der Musikproduzent ist, bestätigte aber Pläne, Michael Jackson und an- dere US-Stars um eine solche Vertonung von Papst-Texten zu bitten. Allerdings sei- en die Pläne noch nicht sehr ausgereift; zu einem Gespräch mit dem umstrittenen Musiker ist es bislang offenbar noch nicht gekommen. Unklar ist auch, ob der Vati- kan, der die Rechte an den Texten hat, dem Projekt überhaupt zustimmen würde. Die Musik-Gesellschaft des Pauliner-Paters ist keine Vatikan-Einrichtung.

61 KIEK 1/2006 KONTAKTE ______

Kontakte Regionalkantoren

Bonn: Mettmann: Markus Karas Matthias Röttger Schulstr. 36 Kreuzstr.14 53913 Swisttal; Tel: 02226 / 10918; Fax: -32 40822 Mettmann [email protected] Tel: 02104 / 74671; Fax: 02104 / 76557 [email protected] Düsseldorf: Odilo Klasen Rhein-Kreis-Neuss: Mörsenbroicher Weg 6 Michael Landsky 40470 Düsseldorf Erftstr. 39 Tel.: 0211 / 610193-17; Fax -24 [email protected] 41363 Jüchen (Gierath) Tel: 02181 / 21 22 33 Fax: - 77 Rhein-Erftkreis: [email protected] Manfred Hettinger-Kupprat Kirchstr. 43a Oberbergischer Kreis / Altenkirchen: 50126 Bergheim Bernhard Nick Tel: 02271 / 43818 Hohenfuhrstr. 12 [email protected] 42477 Radevormwald Tel: 02195 / 69871; Fax: 02195 /5669, Michael Koll [email protected] Wallstr. 93 50321 Brühl Remscheid/Wuppertal: Tel: 02232 / 43762 Meik Impekoven [email protected] Bocksledde 33 42283 Wuppertal Euskirchen: Tel.: 0202 / 974 60 25 Manfred Sistig Brunhildestr. 47 Rheinisch-Bergischer Kreis: 53881 Euskirchen Thomas Kladeck Tel.: 02255 /202026 Dorfstr. 14 [email protected] 51519 Odenthal Tel: 02202 / 979171; Fax: 02202 / 79028 Köln (linksrheinisch): [email protected] Christoph Kuhlmann Boltensternstr. 39 Rhein-Sieg-Kreis (linksrheinisch): 50735 Köln Bernhard Blitsch Tel.: 0221 / 2870925; Fax: 0221 / 9771897 Niedertorplatz 12 [email protected] 53340 Meckenheim Tel: 02225 / 702046; Fax: 705764 Köln (rechtsrheinisch): [email protected] Wilfried Kaets Am Nußberger Pfad 22 Rhein-Sieg-Kreis (rechtsrheinisch): 50827 Köln Norbert Schmitz-Witter Tel: 0221/95350-43 Fax: -38 Am Helenenstift 15 [email protected] 53773 Hennef Tel: 02242 / 48 47 Leverkusen/Solingen: [email protected] Michael Schruff Walder Kirchplatz 26 42719 Solingen Tel.: 0212 / 652231 [email protected]

62 KIEK 1/2006 KONTAKTE ______

Kontakte Referat Kirchenmusik

Richard Mailänder Thomas Höfling Erzdiözesankirchenmusikdirektor Referent für Kirchenmusik Tel.: 0221 / 1642-1544 Tel.: 0221 / 1642-1166 E-Mail: E-Mail: richard.mailä[email protected] [email protected]

Gisela Wolf Sekretariat Tel.: 0221 / 1642-1539 Fax: 0221 / 1642-1558 E-Mail: [email protected]

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