INFORMATIONEN, MEINUNGEN, TERMINE
1/2006 KiEK INFORMATIONSDIENST FÜR KIRCHENMUSIKER, KIRCHENMUSIKERINNEN UND KIRCHENCHÖRE KIRCHENMUSIK IM ERZBISTUM KÖLN REFERAT LITURGIE UND KIRCHENMUSIK HAUPTABTEILUNG SEELSORGE KIEK 1/2006 ______
IMPRESSUM Herausgeber: Hauptabteilung Seelsorge im Erzbistum Köln, Referat Liturgie und Kirchenmusik Heft 1/2006 Verantwortlich: Richard Mailänder, Erzdiözesankirchenmusikdirektor Redaktion : Jonas Dickopf Layout: Stephanie Aragione Red. Mitarbeit: Gisela Wolf Anschrift: Erzbischöfliches Generalvikariat Referat Liturgie und Kirchenmusik -KiEK- Marzellenstraße 32 50606 Köln E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss für II/2006: 15.09.2006
1 KIEK 1/2006 INHALT ______
Impuls
„Karsamstag, Tag des Begräbnisses Gottes - ist das nicht auf eine unheimliche Weise unser Tag? Fängt unser Jahrhundert nicht an, zu einem großen Karsamstag zu werden, einem Tag der Abwesenheit Gottes, an dem auch den Jüngern eine eisige Leere ins Herz steigt, so- dass sie beschämt und verängstigt sich zum Heimweg rüsten und auf ihrem Emmaus-Gang dumpf und verstört sich in ihre Hoffnungslosigkeit hineinbohren, gar nicht bemerkend, dass der Totgeglaubte in ihrer Mitte ist? Gott ist tot, und wir haben ihn getötet: Haben wir eigentlich bemerkt, dass dieser Satz fast wörtlich der Sprache der christli- chen Überlieferung entnommen ist, dass wir oft genug in unseren Kreuzweggebeten schon Ähnliches gelallt haben, ohne den erschreckenden Ernst, die unheimliche Wirklichkeit des Gesagten zu gewahren? Wir haben ihn getötet, in dem wir ihn ins Gehäuse veralteter Denkgewohnheiten ein- schlossen, indem wir ihn in eine Frömmigkeit verbannten, die wirklichkeitslos war und immer mehr zur devotionellen Phrase und zur archäologischen Kostbarkeit wurde; wir haben ihn getötet durch die Zweideutigkeit unseres Lebens, die ihn selbst verdunkel- te, denn was könnte Gott fragwürdiger machen in dieser Welt als die Fragwürdigkeit des Glaubens und der Liebe seiner Gläubigen? Die Gottesfinsternis dieses Tages, dieses Jahrhunderts, das mehr und mehr zum Kar- samstag wird, redet uns ins Gewissen. Sie hat auch mit uns zu tun. Aber sie hat trotz allem etwas Tröstendes an sich. [...] Wir brauchen die Gottesfinsternis, wir brauchen das Schweigen Gottes, um wieder den Abgrund seiner Größe zu erfahren, den Abgrund unserer Nichtigkeit, der sich auftun wür- de, wenn er nicht wäre.“
Papst Benedikt XVI (Kardinal Ratzinger für das deutsche Programm von Radio Vatikan, 1996
2 KIEK 1/2006 INHALT ______
Inhalt
IMPRESSUM 1 SB-Musiker-Tagung Wissen „1625er“ Impuls Bernhard Nick 38 Claudia Mandelartz 49 Joseph Kardinal Ratzinger 2 600 Stimmen nach Kevelaer „Endlich gescheite Musik“ Bernhard Nick 38 Bernhard Nick 50 INHALT 3
Der Wunsch nach mehr ANKÜNDIGUNGEN 51 EDITORIAL Richard Mailänder 4 Michael Schruff 39 REZENSIONEN Nacht der Chöre in Neuss Chorbuch Eucharistie DISKUSSION: Michael Landsky 40 Christoph Biskupek 56 GEDANKEN, AUFSÄTZE Veni, Sancte Spiritus Dr. D. Schwaderlapp 5 Ausflug zur Domorgel „Dir singe ich ein Lied“ Maria Bennemann 40 Richard Mailänder 56 Antwortgesang oder Psalmle- sung? Chorprojekt zum Mozartjahr Vier Stücke Rudolf Pacik 7 Sonja Bargende 41 Odilo Klasen 57
Mit Liedern verkündigen? Kinderchortag in STELLEN 58 Rudolf Pacik 10 Meckenheim Bernhard Blitsch 41 KURIOSES 60
SACHFRAGEN Alles im Lot? Dieter Böttcher 11
Software für Kirchenmusiker Martin Außem 11
Wie weiß ich, was ich tue? Christoph Kuhlmann 13
MITTEILUNGEN 15
PERSONALIA 20
SEELSORGEBEREICHSMUSI- 22 KER
AUS DEM AMTSBLATT 31
AUS DER KIRCHENZEITUNG 33
BERICHTE Aus den Stadt- und Neue Orgel in Hennef Kreisdekanaten 35 42 KONTAKTE 62 N. Schmitz-Witter Ein großes Fest des Glaubens DER SACHDIENLICHE HINWEIS 14 Markus Karas 35 Musik soll Freude bereiten Jonas Dickopf Hubert Pane 43 32 37 WJT in Düsseldorf Werkwoche in Marienburg 47 Odilo Klasen 36 55 Peter Höller 45 „Gemeinsam sind wir stark“ B. Hebborn 37 Kirchenmusiknacht in St. Marien Dr. J. Sarwas 46 Faszinierende Gregorianik Sylvia Barth 37 Pueri-Cantores-Chortag im KHH Claudia Mandelartz 48
49 3 KIEK 1/2006 EDITORIAL ______
Liebe Leserinnen und Leser, nach dem Weltjugendtag sind wir nun vollends angekommen in „Zukunft heute“.
Zwischenzeitlich hat sich Vieles verändert: Nachdem erst zum 01.01.2005 die neuen Tätigkeitsmerkmale für Kirchen- musiker in Kraft getreten waren, wurde unser gesamtes Tarifsystem zum 01.10.2005 auf den TVöD umgestellt, was für Viele von Ihnen auch unangenehme Folgen hat. Es gibt z.B. keine Bewährungsaufstiege, keine Ortszuschläge etc. mehr.
Des Weiteren wurde die Abteilung Gemeindepastoral, zu der das Referat Kirchenmusik bislang gehörte, zum 31.12.2005 aufgelöst und das Referat Kirchenmusik gehört seit dem 01.01.2006 zum Referat Liturgie und Kirchenmu- sik in der neuen Abteilung „Spiritualität, Liturgie und Verkündigung“, deren Leitung beim Leiter der Hauptabteilung Seelsorge liegt. Dies war bis zum Mai 2006 Prälat Dr. Heiner Koch, der zwischenzeitlich Weihbischof wurde. Ihm ist nun Herr Pfarrer Robert Kleine nachgefolgt, der der Kirchenmusik seit vielen Jahren gut verbunden ist, insbesondere durch seine Tätigkeit als Seelsorger für die Chöre am Kölner Dom. Er folgt Prälat Dr. Koch auch als Vorsitzender der Kirchenmusikkommission.
Eine weitere wichtige Änderung für Sie alle ist die Schaffung einer neuen Hauptabteilung „Seelsorgebereiche“. Diese neue Hauptabteilung hat sechs Abteilungen, für die sechs Regionen des Erzbistums Köln. Näheres dazu bitten wir dazu auf der Internetseite des Erzbistums Köln: www.erzbistum-koeln.de einzusehen.
Damit haben sich viele Änderungen ergeben und manche Abläufe müssen noch zur Routine bzw. manchmal auch ge- klärt werden. So werden arbeitsrechtliche Fragen, Stellenpläne, Folgedienste, Haushalt, Kindergärten etc. von der neuen Hauptabteilung Seelsorgebereiche bearbeitet. Für die fachlichen Dinge im Bereich Kirchenmusik bleibt unser Referat zuständig. Wir arbeiten an einem engen Miteinander der beiden Hauptabteilungen Seelsorgebereiche und Seelsorge und hoffen, dadurch auch unsere Bemühungen für die Kirchenmusik weiter fördern zu können. An dieser Stelle möchte ich sowohl Herrn Alfred Lohmann, der lange Zeit die Abteilung Gemeindepastoral geleitet hat, wie auch Prälat Dr. Heiner Koch, ein herzliches Danke sagen für all die Jahre der guten und segensreichen, vor allem auch vertrauensvollen Zu- sammenarbeit. In die Zeit der beiden Herren fallen z.B. die Einführung des Konzeptes Kirchenmusik und damit der Seelsorgebereichsmusiker und viele andere Ereignisse rund um die Kirchenmusik (z.B. Fortbildungsangebote für die Seelsorgebereichsmusiker, Moderationen von Seminaren etc.). Unabhängig davon glaube ich sagen zu dürfen, dass wir uns auf die Zusammenarbeit mit Pfarrer Robert Kleine freuen.
Wie sie sehen hat sich das Layout unseres Heftes deutlich geändert. Dadurch dass das Referat Kirchenmusik nicht mehr zur Abteilung Gemeindepastoral gehört, können wir auch nicht mehr das Layout der Abteilung Gemeindepastoral ver- wenden und sind froh mit Jonas Dickopf, einem Absolventen unserer C-Ausbildung, jemanden gefunden zu haben, der nun das KIEK-Heft redaktionell betreut und auch an der optischen Gestaltung mitarbeitet. Genauso froh und dankbar sind wir aber, dass Frau Stephanie Aragione die Umsetzung des Heftes vorgenommen hat und hoffentlich auch weiter- hin vornehmen wird. Es ist dies eine äußerst mühsame und zeitaufwändige Arbeit.
Erstmals versuchen wir in diesem Heft eine Reihe zu installieren, in der die Seelsorgebereichsmusiker und Seelsorgebe- reichsmusikerinnen vorgestellt werden. Der Bitte mancher Einsender, Konzertankündigen aufzunehmen, können wir leider nicht entsprechen, da dann das Heft schnell den möglichen Rahmen sprengen würde.
Gerne nehmen wir Anregungen für diesen Informationsdienst entgegen und hoffen, auch mit diesem Heft interessante Informationen für Sie bereit zu stellen.
Richard Mailänder
4 KIEK 1/2006! DISKUSSION: AUFSÄTZE, GEDANKEN ______
Veni Sancte Spiritus! Die Predigt des Generalvikars Dr. Dominik Schwaderlapp anlässlich der heiligen Messe zur Zeugnisüberga- be an die Absolventen des C-Musiker-Kurses am 5. Februar 2006 in St. Andreas Köln
Liebe Schwestern und Brüder, kunft betrachten? Ich glaube, das ben der Kirche und hier unübertreff- wäre zu kurz gegriffen. Betrachten bar im Sakrament der heiligen welche Kirchenmusik ist gut? wir doch der Einfachheit halber ein- Eucharistie, in der Tod und Auferste- Über diese Frage könnten wir schnell mal die genannten Stilrichtungen des hung des Herrn reale Gegenwart in eine leidenschaftliche und ausgie- Kirchenliedes als Reichtum, der zu- werden. Das liturgische Jahr betrach- bige Diskussion geraten. Da gibt es nächst einmal gut ist. Und wenn die- tet diese zentralen Geheimnisse in welche, die schwören auf das so ge- se Musik von guter Qualität ist, dann ihren verschiedenen Aspekten und nannte Neue Geistliche Liedgut. hat sie auch einen legitimen Platz in Verästelungen. Und welchen Aspekt Nicht selten werden hier Anleihen der Kirchenmusik. die Liturgie jeweils in den Blick aus der Popmusik in Lieder einge- Und damit sind wir wieder bei nimmt, ist entscheidend für das Ge- bracht, die vor allen Dingen junge der anfangs gestellten Frage: Welche präge der Kirchenmusik, die dies Menschen ansprechen sollen. In die- Kirchenmusik ist gut? Um sich dieser ebenfalls zum Ausdruck bringen will. sem Bereich gibt es sicher gute Frage zu nähern, möchte ich mit Ih- Unvergesslich ist mir hier ein Kompositionen und andere, die le- nen drei Überlegungen bedenken, mich sehr bewegendes Beispiel. Ich diglich gut gemeint sind. drei Überlegungen, die nicht zu ei- denke an die Vigil auf dem Marien- Manche schwören auf den grego- nem abschließenden Katalog von feld. Vielleicht erinnern Sie sich: Als rianischen Choral als sozusagen die guter Kirchenmusik führen, wohl das Allerheiligste in der Monstranz gemeinsame Stimme der Weltkirche. aber Kriterien an die Hand geben auf den Altarhügel gebracht wurde, Tatsächlich kann dieser liturgische können, welche Kirchenmusik gut ist sang der Chor den eucharistischen Gesang, der besonders in den päpstli- oder, besser gesagt, welche Kir- Hymnus des heiligen Thomas von chen Liturgien in Rom Verwendung chenmusik wann gut ist. Aquin, das „Adoro te devote“ – findet, von Menschen aller Rassen „Gottheit tief verborgen“ – mit einem und Nationen mitgesungen werden. 1) Gute Kirchenmusik nimmt neuen Liedsatz, der die altbekannte Eine Besonderheit deutscher Kir- Maß am Mysterium des Glaubens, Melodie in sehr bewegender Weise chenmusik ist sicher unser traditio- das wir feiern variierte. Es wurde immer stiller und nelles Liedgut, wie es sich im Gottes- Die kirchenmusikalischen Werke, gesammelter auf dem Marienfeld. lob wiederfindet. Gerade Südeuropä- seien sie instrumental oder vokal, Hier hat die Musik die Herzen der er wie Spanier und Italiener beneiden sind nicht im luftleeren Raum Menschen ergriffen und auf das Mys- uns um dieses in ihren Ohren sehr entstanden. Sie wollen unterstreichen terium hin gelenkt. In meinen Augen festliche, lebendige und zugleich und verdeutlichen, was wir mit Wor- ist dies ein sehr schönes Beispiel für volkstümliche Liedgut. Bei manchen ten kaum ausdrücken können. Ja, wo gute Kirchenmusik, die am Mysteri- ist es hierzulande bisweilen stark die menschliche Sprache an ihre um, das sie darstellen soll, Maß kritisiert worden. Manche Texte aus Grenzen kommt, beginnt in gewis- nimmt. dem 19. Jahrhundert seien nicht mehr sem Sinne erst die Sprache der Mu- Gute Kirchenmusik nimmt Maß- zeitgemäß, die Melodien nicht selten sik. stab am Geheimnis, das sie zum schwülstig oder triumphalistisch. Das erleben wir schon im ganz Klingen bringt. So wie ein Prediger Fakt ist allerdings: So eine klassische menschlichen Bereich. Stellen Sie auch am Geheimnis, das er verkün- katholische „Schlagerparade“ in ei- sich nur den Karneval vor ohne jegli- det, Maß nehmen muss. Und ebenso nem Gottesdienst wird immer wieder che Musik. Das wäre das reinste wie ein Prediger wird ein Kirchen- gerne gesungen und das auch mit Trauerspiel. Hier vermag gerade die musiker dies nur können, wenn er Leibeskräften. Musik eine Freude zu wecken, die selbst mit diesem Mysterium vertraut Das Liedgut, das uns Taizé prä- mit Worten allein nicht zu wecken ist ist, wenn er selbst seine persönliche sentiert, hat in ganz besonderer Wei- – auch wenn unsere kölschen Karne- Beziehung, eine wirkliche Freund- se viele, gerade junge Menschen an- valslieder nicht selten einen senti- schaft zu Gott aufbaut und sie im gesprochen. Die meditativen Melo- mentalen Touch haben. Alltag lebt, sicher in aller Gebro- dieführungen mit ihren ständigen Doch kehren wir zurück zu dem chenheit und auch Unvollkommen- Wiederholungen vermögen es auf Mysterium, das die Kirchenmusik heit, aber doch ehrlich und aufrichtig. ganz besondere Weise viele zu faszi- zum Ausdruck bringen soll und will. nieren. Auch der Weltjugendtag hat Im Zentrum dieses Mysteriums steht 2) Gute Kirchenmusik nimmt die dies wieder gezeigt: Die eingängigen die Menschwerdung Gottes, der He- Gläubigen in den Blick. Melodien, die kurzen Texte, der im- rabstieg Gottes in diese Welt, in die So sehr die Kirchenmusik das mer wiederkehrende Refrain - schön er sich ganz und gar hineinbegibt, Glaubensgeheimnis unterstreichen zu singen, praktisch zu merken, ohne sich in ihr zu verlieren. Das und verdeutlichen soll, so sehr ist kurzum: Liedgut, das funktioniert. Mysterium des Mensch gewordenen dies jedoch kein Selbstzweck. Kir- Müssen wir also jetzt alle Taizé Gottessohnes, der durch seinen Tod chenmusik hat einen klaren pastoral- kopieren und das als den einzigen und seine Auferstehung die Welt mit liturgischen Auftrag. Sie soll und will Weg der Kirchenmusik, zumindest sich versöhnt. Und dieses Geheimnis Herz und Verstand der Menschen was das Liedgut angeht, in die Zu- setzt sich fort im sakramentalen Le- berühren, erheben und so die Feier
5 KIEK 1/2006! DISKUSSION: AUFSÄTZE, GEDANKEN ______des Glaubens verschönern und vertie- Kirchenmusiker, die dies nicht mehr Liebe Schwestern und Brüder, ob fen. Alle noch so gut und geistreich im Blick haben, verfehlen ihr Ziel. als Kirchenmusiker oder Prediger, es komponierte Musik, die aber ver- ist schön und erfüllend, an der Ver- gisst, dass sie im Dienst des Glau- 3) Gute Kirchenmusik ist schließ- kündigung des Evangeliums, an der bens der Menschen steht, verfehlt ihr lich die, die gut dargeboten wird Feier des Geheimnisses Gottes teil- Ziel. Was meine ich damit? Liebe nehmen zu dürfen. Das Maß unseres So gibt es im Gotteslob Lieder Schwestern und Brüder, man muss Dienstes bildet das Mysterium, dem mit großartigen Texten und sicher nicht Mozart sein, um gute Musik zu wir dienen. Unser Mühen zielt auf auch hoch qualifizierten Melodien. machen und auch nicht ein Herbert das Herz der Gläubigen. Unsere Ta- Und dennoch: Wenn sie nicht von von Karajan, um ein guter Dirigent lente und unser Können sind die Mit- den Gläubigen, die konkret im Got- zu sein. Und ein guter Organist ist tel, die Gott uns anvertraut hat. tesdienst da sind, gesungen werden nicht nur der, der es vermag, die Ich glaube, wenn wir diese Elemente können, sind sie relativ nutzlos. Bachschen Trio-Sonaten zu spielen. beachten – ob als Prediger oder Kir- Oder nehmen wir hier noch ein- Das Wort „Schuster, bleib bei deinen chenmusiker –, dann wird unser mal den Weltjugendtag als Beispiel. Leisten“ gilt auch für Kirchenmusi- Dienst vor Gott und den Menschen Das Mottolied, das mir persönlich ker. gut und wirksam. Amen. übrigens sehr gut gefallen hat, ist für Bringen Sie Ihre ganz persönli- den musikalischen Laien nicht ganz chen Fähigkeiten ein. Versuchen Sie einfach zu singen, ohne Text und nicht, sich selbst und anderen zu be- Noten ohnehin. Nach meiner Be- weisen, dass Sie viel mehr können. obachtung hat es sich während des Und dennoch: Nutzen Sie Ihre Fä- Weltjugendtages nicht wirklich higkeiten, Ihre Talente, die Gott Ih- durchgesetzt. Zum praktischen Mot- nen geschenkt hat. tolied, das überall in allen Situatio- Denken Sie nur an das Gleichnis nen gesungen wurde, hat sich das von den Talenten. Der Herr des Lied „Jesus Christus, you are my Gleichnisses gibt seinen Dienern eine life“ entwickelt, das bereits beim unterschiedliche Anzahl von Talen- Weltjugendtag 2000 in Rom gesun- ten. Entscheidend ist es, mit den Ta- gen wurde. Und wenn ich es jetzt lenten zu wuchern, die der Herr mir wieder höre, läuft es mir immer noch anvertraut hat, nicht mehr, aber auch eiskalt den Rücken herunter, und all nicht weniger. Und mit der Entfal- die wunderbaren Bilder und Momen- tung der eigenen Talente kommt man te des Weltjugendtages werden wie- nie an ein Ende. der in mir lebendig. Es kann bisweilen mühsam sein, Liebe Schwestern und Brüder, die sein Können immer weiter zu verbes- Sie in der Kirchenmusik tätig sind, sern durch dauerndes konzentriertes ich bitte Sie an dieser Stelle sehr ein- Üben. Dennoch lohnt es sich. Und dringlich: Nehmen Sie das gläubige auch Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer Gottesvolk sehr ernst, wenn Sie Lie- spüren, ob Ihre Darbietungen mit der und Instrumentalstücke für den Sorgfalt und Liebe geschehen oder Gottesdienst aussuchen. Es kann nur leichtfertig hingeworfen sind. nicht recht sein, wenn die Gemeinde Niemand ist vollkommen, niemand zum Experimentierfeld der eigenen kann alles. Und dennoch gehört es zu Kreativität wird. Sicher, man muss unserer Pflicht als Christen, dass wir auch einmal etwas Neues ausprobie- die Talente, die uns Gott anvertraut ren können – ein neues Lied oder ein hat, auch einsetzen. Im Alltag kann neues Stück – doch gehen Sie hier dieses Bemühen schon einmal unter- sensibel vor. Haben Sie ein offenes gehen. Doch sollten wir uns dies Herz und ein offenes Ohr für die nicht zur Regel machen, sondern Gemeinden und die dort vorhandenen immer wieder daran arbeiten, unsere Traditionen, haben Sie Geduld und Talente zu entfalten, unser Können Verständnis, wenn nicht alle Ihr zu vertiefen, unsere Darbietungen zu Verständnis und Ihren musikalischen perfektionieren. Horizont teilen können. Die Kirchenmusik ist gut, die den Gute Kirchenmusik nimmt Maß Fähigkeiten dessen entspricht, der sie am Glaubensgeheimnis und richtet darbringt. Auch das verbindet wie- sich aus auf die anwesenden Gläubi- derum Kirchenmusiker mit Predi- gen. Auch dies verbindet den Kir- gern. Entsprechend Ihren Begabun- chenmusiker mit dem Prediger. Bei- gen, die Ihnen Gott anvertraut hat, den muss es darum gehen, das Herz sollten beide ihren Dienst tun und der Menschen für Gott zu gewinnen, dabei die und nur die, aber auch all ihren Glauben zu ermutigen, ihre die Talente zum Einsatz zu bringen, Hoffnung zu stärken. Prediger wie die Gott ihnen anvertraut hat.
6 KIEK 1/2006! DISKUSSION: AUFSÄTZE, GEDANKEN ______
Antwortgesang oder Psalmlesung? Der Antwortpsalm in der Messfeier – Ein Aufsatz von Rudolf Pacik
1) Der Name kommt von der 2. Der Psalm – Antwort auf die die Funktion des Psalms als Antwort Form. Lesung? der Gemeinde auf Gottes Wort5, sei- Dass der Psalm im Wortgottes- Das einleitend geschilderte Verständ- ne Gestalt als „eine Psalmlesung in dienst der Messe mehr ist als bloß nis des Psalms bzw. des Graduales responsorischer Form“ 6. Aber auch Zwischengesang, eine musikalische war schon vor dem II. Vatikanischen andere Deutungen wurden in diesem Brücke zwischen zwei Lesungen, Konzil verbreitet.1 Etliche Liturgie- Gremium vertreten: Meditation, wissen heute so gut wie alle. Viele wissenschaftler vertraten die Ansicht, Schriftlesung, Bindeglied zwischen schreiben ihm auch eine ganz be- auf die Lesung müsse als Antwort Altem und Neuem Testament.7 stimmte Funktion zu: Er antworte auf Gesang folgen. Josef Andreas Jung- Wohl wegen dieser Uneinigkeit die Lesung, sei Echo des zuvor ver- mann stellte 1939 in seinem Buch unter den Experten enthält die All- kündeten Schriftabschnittes. „Die liturgische Feier“ als Grundge- gemeine Einführung in das Römische Diese Sicht findet sich bis heute setz jedes Wortgottesdienstes den Messbuch gerade für den Antwort- selbst in offiziösen Veröffentlichun- Dreischritt Lesung/Gesang/Gebet psalm keine Funktionsbeschreibung, gen. So heißt es im Cantionale zum fest. „Das Wort Gottes nun nehmen sondern bezeichnet ihn einfach als Katholischen Gesangbuch der wir gläubig und dankbar auf, wir „wesentlichen Teil des Wortgottes- Schweiz (S. 19): „Es entspricht der lassen es gewissermaßen nachklingen dienstes“ (pars integralis liturgiae innern Dynamik der Verkündigung in unseren Herzen; es weckt darin verbi) (AEM1 Nr. 36; Allgemeine des Wortes Gottes, dass die Hören- Echo und Antwort: Diese Antwort Einführung in das Römische Mess- den auf die Begegnung mit diesem tritt hervor als Gesang; darum folgt buch. 3. authentische Ausgabe 2000/ Wort antworten. Dem an sie ergan- auf die Lesung Gesang.“ Dass hier 2002 [=AEM³] Nr. 61).8 Dazu genen Wort entspricht die Ant-Wort, ein responsorial ausgeführter Psalm kommt noch die sehr pauschale Aus- der Aktion Gottes die Re-Aktion des stand, begründet Jungmann damit, sage, die vermutlich die dialogische Menschen. Warum erfolgt diese dass sich so die ganze Gemeinde Struktur der Wortliturgie im Ganzen Antwort immer schon mit einem beteiligen konnte.2 Während es ihm meint: „Dieses Wort Gottes macht Psalm? [...] Der eigentliche theologi- in erster Linie um Gesang in gemein- sich die Gemeinde in der Stille und sche Grund ist dies: Wir antworten degerechter Form geht, legen andere in den Gesängen zu eigen [...]“ Gott mit seinem eigenen Wort. Nach Autoren den Akzent auf den Psalm. (AEM³ Nr. 55; AEM1 Nr. 33 [ohne der Zusage seines Wortes nehmen Denn, so erklärt es Pierre Jounel Nennung der Stille]). wir Gott ‚beim Wort‘, denn Gott ist (1958), „die Kirche antwortet auf das Die Interpretation des Psalms als verlässlich und treu.“ Wort Gottes mit dem Wort Gottes“ 3. Antwort ist, wie wir sehen werden, Zwar passt der Psalm inhaltlich Es verwundert nicht, dass Mit- historisch falsch. Trotzdem war sie zur ersten Lesung. Doch ist er des- glieder des „Consiliums“ (= Rat zur sehr nützlich. Denn sie bildete den halb Antwort auf sie? Zugegeben: Durchführung der Liturgiekonstituti- Anstoß, bei der Revision der Lese- Die Bezeichnung „Antwortpsalm“ im on), das nach dem II. Vaticanum die ordnung die alte responsoriale Psal- deutschen Messbuch ist mehrdeutig. Liturgiereform vorbereitete, ebenso modie (statt des nur zwei Verse um- „Psalmus responsorius“ meint jeden- dachten. Lucien Deiss, Berater der fassenden Graduales) zur Normal- falls nicht die Funktion, sondern die Consiliums-Arbeits-gruppe XI form zu machen und dafür Psalmen übliche Art der Ausführung: Ein So- „Schriftlesungen“ 4 – er hat zusam- bzw. Psalm-Abschnitte so zusam- list / eine Solistin trägt den Psalm men mit deren Sekretär Gaston Fon- menzustellen, dass sie zur (neu ein- vor; mit einem Kehrvers nach jeder taine die Ordnung der Psalmen im geführten) alttestamentlichen Lesung Strophe stimmt die Gemeinde ein. Lektionar geschaffen –, beschreibt passten.
1 Vgl. D. Daschner: Meditation oder Antwort – Zur Funktion des Antwortpsalms. In: Heiliger Dienst 48 (1994) 131–153. 200–220, hier 138–153.
2 J. A. Jungmann: Die liturgische Feier. Grundsätzliches und Geschichtliches über Formgesetze der Liturgie. Regensburg 1939, 55. 56 (Zitat). 72.
3 P. Jounel: La Bible dans la Liturgie. In: Parole de Dieu et Liturgie. Le congrès de Strasbourg (3e Congrès National du C.P.L.). Paris 1958 (Lex oran- di 25), 17–49, hier 25.
4 Mit den Gesängen des Wortgottesdienstes befassten sich auch die Coetus X (Ordo Missae), XIV (Gesänge), XV (Gesamtstruktur der Messe).
5 „Der Gradualpsalm ist die Antwort, mit der die Gemeinde das Wort Gottes aufnimmt.“ L. Deiss: Le psaume graduel. In: Notitiae 2 (1966) 365–372, hier 365; ähnlich: ders.: Le Psaume responsorial. In: Maison-Dieu 166 (1986) 61–82, hier 62.
6 „une lecture – psalmodiée – de forme responsoriale“. Deiss 1966 (s. Anm. 5) 367.
7 Vgl. E. Nübold: Entstehung und Bewertung der neuen Perikopenordnung des Römischen Ritus für die Meßfeier an Sonn- und Festtagen. Paderborn 1986, 322f.
8 Mündliche Mitteilung von H. Hucke (der dem Coetus XIV angehört hatte) im Jahr 1980.
7 KIEK 1/2006! DISKUSSION: AUFSÄTZE, GEDANKEN ______
Dank dieses „glücklichen Miss- in alter Zeit – etwa seit dem 4./5. aber das Buch der Psalmen dem verständnisses“ 9 hört die Gemeinde Jahrhundert – gestaltet? 11 Aufmerksamen etwas Besonderes Jahr für Jahr beträchtliche Teile des Die Reihenfolge der Lesungen dar. Denn jedes Buch hat eine beson- Psalters, und der Wortgottesdienst bleibt stets gleich: Man beginnt mit dere Aufgabe, mit der es sich befasst. der Messfeier besitzt eine inhaltliche Abschnitten aus dem Alten Testa- [...] Das Buch der Psalmen aber trägt Geschlossenheit, wie es sie vor der ment, dann folgen solche aus dem wie ein Garten, was in allen [Bü- Reform nie gegeben hat: An den Neuen Testament, zuletzt ein Text chern] vorkommt, als Pflanzungen in Sonntagen im Jahreskreis sind erste aus den Evangelien. Doch auch sich [...].“ Lesung, Psalm und Evangelium auf- mehrgliedrige Serien enthalten in der Offenbar ist der Psalm der Wortli- einander abgestimmt, in den gepräg- Regel nur einen einzigen Psalm! (Er- turgie also ursprünglich eine Lesung ten Zeiten (Advent, Weihnachts-, forderte zumindest jede alttestament- – freilich spezieller Art. Aufgrund Fasten-, Osterzeit) alle Schrifttexte, liche Lesung eine Psalm-Antwort, so seines literarischen Genus wird er in also auch die zweite Lesung. (Aus wäre die Reihenfolge: Lesung / besonderer Weise vorgetragen: mit heutiger Sicht wäre freilich zu kriti- Psalm / Lesung / Psalm...) reicherer Melodie und mit einem sieren, dass hier das Alte Testament Dieser Psalm bildet den Ab- Refrain der Gemeinde. Erst später, vorwiegend zur Illustration der E- schluss der alttestamentlichen Le- als wegen der kunstvollen Melisma- vangeliums-Perikopen dient, also in sungen. Kommen nur neutestament- tik der Psalm auf die Antiphon und seinem Eigengewicht nicht ernst ge- liche Texte vor, so beginnt die Reihe einen Vers verkürzt wurde, betrachte- nommen wird.10) mit dem Psalm. (Ausnahmen sind die te man ihn als Gesang nach der Le- römische und die afrikanische Litur- sung. 3) Ursprünglich: Psalm-Lesung gie, die an Sonntagen nur eine Le- Treffend beschreibt das französi- Ein Blick in die Geschichte hilft sung aus den Apostelbriefen und eine sche Gesangbuch „Missel noté“ uns erkennen, welche Funktion dem aus den Evangelien hatte; hier folgte (1990) den Sinn des Antwortpsalms: Psalm im Wortgottesdienst ursprüng- der Psalm auf die Epistellesung.) „Der Psalm ist eine der Schriftlesun- lich zukam. Sie wird besonders in Anders als die übrigen Gesänge gen, die jeder Messe eigen sind. Auf- Riten deutlich, die mehr als drei Le- der Messe singt den Psalm ein beauf- grund seiner poetischen Form bildet sungen enthalten. tragter Dienstträger – Lektor oder diese besondere Weise, das Wort als Wir schauen zunächst in die jün- Diakon –, und zwar vom Ambo aus. heutiges zu verkünden, das Band gere Vergangenheit. Die Liturgie des Im Osten leitet der Diakon den zwischen den verschiedenen Lesun- Karsamstags, wie sie bis 1951 galt, Psalm mit demselben Ruf „Lasst uns gen aus dem Alten und dem Neuen hatte vor der Taufwasserweihe zwölf aufmerken!“ ein wie die anderen Testament. Aufgrund ihrer poetischen Lesungen („Prophetien“). Jeder Le- Lesungen. und lyrischen Form sind die Psalmen sung folgen stilles Gebet der Ge- Über den Psalm wird gepredigt. eine Einladung, sich das Wort [Got- meinde (eingeleitet durch „Oremus. Dies zeigen zahreiche Homilien der tes] anzueignen, indem man es ‚isst‘ Flectamus genua“) und eine Oration. Kirchenväter, z. B. von Athanasius (en la ‚mangeant‘), rezitierend oder Nur an drei Stellen gehen dem Gebet (295–373), Basilius (330–379), Au- psalmodierend.“ 12 biblische Gesänge voran: nach der 4. gustinus (354–430), Caesarius von Prophetie (Ex 14,24–31;15,1a) der Arles (470–542). 4) Konsequenzen für heute Lobpreis der geretteten Israeliten (Ex Die Psalmen werden, jedenfalls in Den Psalm im Wortgottesdienst 15,1b–3); nach der 8. Prophetie (Jes älterer Zeit, weithin in der Reihen- der Messe als gesungene Lesung zu 4,1–6) das Weinberglied (Jes folge des Psalters ausgewählt; sie deuten ist mit der Charakterisierung 5,1b–2ab.7a); nach der 11. Prophetie sind damit von den anderen – eben- „wesentliches Element des Wortgot- (Dtn 31,22–30) das Lied des Mose falls fortlaufend vorgetragenen – tesdienstes“ (AEM³ Nr. 61; PELM [= (Dtn 32,1–4). Diese Tractus-Gesänge Lesungen inhaltlich unabhängig. Die Pastorale Einführung in die Leseord- setzen jeweils den biblischen Text besondere Stellung des Psalms in der nung der Messfeier] Nr. 19) durchaus fort; offenbar werden sie gesungen, Wortliturgie erklärt sich unter ande- vereinbar. Die Psalmen sind Teil der weil es sich um poetische Stücke rem daraus, dass das Psalmenbuch Leseordnung; ihr Text steht im Lek- handelt. Erst die jetzige Ordnung als Summe der ganzen Bibel galt. So tionar. Ein eigener Dienstträger, der sieht nach jeder der sieben alttesta- schreibt Athanasius im Brief an Mar- Psalmist (AEM³ Nr. 102. 129;PELM mentlichen Lesungen einen Psalm cellinus über den Gebrauch des Psal- Nr. 20. 56), der vom Kantor unter vor; doch kann man statt dessen auch ters (Kap. 2): „Unsere ganze Schrift schieden wird (AEM³ Nr. 104), singt Stille halten (Rubrik Nr. 23). [...] ist von Gott eingegeben und sie. – Der besondere Rang des Gehen wir nun weiter zurück: nützlich zur Belehrung, wie ge- Psalms zeigt sich auch in folgenden Wie war die Wortliturgie der Messe schrieben steht [Röm 15,4]. Es bietet
9 A. Verheul: Le psaume responsorial dans la liturgie eucharistique. In: Questions Liturgiques 73 (1992) 232–252, hier 234. 241.
10 Vgl. z. B. Deiss 1986 (s. Anm. 5) 76f; N. Lohfink: Zur Perikopenordnung für die Sonntage im Jahreskreis. In: Heiliger Dienst 55 (2001) 37–57, hier 43f.
11 Zum folgenden vgl. A. G. Martimort: Fonction de la Psalmodie dans la Liturgie de la Parole. In: Liturgie und Dichtung. Ein interdisziplinäres Kompendium. Hg. H. Becker / R. Kaczynski. Bd. 2. St. Ottilien 1983 (Pietas Liturgica 2), 837–856, hier bes. 850–853; Verheul (s. Anm. 9) 234–247.
12 Missel noté. Chanter la Liturgie. Livre de chant pour la messe, les sacrements et autres célébrations. Turnhout [u. a.] 1990, 116.
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Bestimmungen: Fehlt der Psalmist, mune-Texte ausweichen. Den Psalm dann trägt den Psalm ein Lektor vor. zu sprechen (vgl. AEM³ Nr. 61; (AEM³ Nr. 99). Kann man den Psalm PELM Nr. 22) erscheint als Notlö- nicht singen, so entfällt er nicht, son- sung, wenn man ihn irgendwie he- dern soll gesprochen werden, freilich runterleiert, um der Vorschrift zu „auf eine Weise [...], die geeignet ist, genügen. Aber lässt sich ein poeti- die Betrachtung des Wortes Gottes zu scher Text nicht auch sprechend sei- fördern“ (AEM³ Nr. 61; PELM Nr. ner Eigenart gemäß vortragen (viel- 22). All dies weist darauf hin, dass leicht mit instrumentalen Einwürfen der Psalm des Wortgottesdienstes oder mit Klanghintergrund)? selbst Verkündigung ist. Das „Missel noté“ nennt als eine der Was folgt aus dieser neu-alten Ausführungs-Formen: „Ein Psalmist Sicht für die Praxis heute? rezitiert auf poetische Weise (poéti- Da der Psalm eine der Schriftle- quement) [!] den Psalm, den alle an- sungen ist, sollte man ihn nicht weg- hören.“ 13 lassen oder ersetzen (auch nicht, trotz Die Antwortpsalmen des Lektio- der von Diözesan-Direktorien ge- nars sind – um der Kürze oder um machten Zugeständnisse, durch einen des leichteren Verständnisses willen Liedpsalm). Wählt man – was das und auch, weil man vor allem Ent- deutsche Messbuch „im Notfall“ sprechungen zum vorhergehenden erlaubt – hier etwa ein Lied oder ein Schrifttext suchte – oft nur Bruchstü- Chorstück, dann geht ein für den Tag cke (z. B. am 9. Sonntag im Jahres- typischer Bibeltext verloren. Wenn kreis A: Ps 31, 2–3a. 3b–4. 17 u. man sich heute darum bemüht, dass 20ab. 24ab u. 25). Manche so be- in Sonn- und Festtagsmessen alle schnittenen Psalmperikopen glei- Lesungen vorgetragen werden, gilt chen, wie Lucien Deiss es ausdrück- dies ebenso für den Psalm. te, Ruinen.14 Deshalb ein Wunsch an Die Art des Vollzugs soll dem die Zuständigen in Rom: Es sollte Verkündigungscharakter des Psalms möglich sein, ganze Psalmen oder entsprechen: solistisch und in einer zumindest längere, in sich geschlos- Weise, die dem Text dient. Das muss sene Psalm-Abschnitte zu wählen. nicht schlichteste Rezitation bedeu- Der Psalm könnte wie die ande- ten. Alle gestalterischen Mittel sind ren Schriftlesungen Gegenstand der möglich, die das Wort lebendig ma- Predigt sein. Vermutlich braucht es – chen. (Die in PELM Nr. 20 [nicht in neben der überzeugenden musikali- AEM³ Nr. 61] erwähnte Variante, sche Gestalt und Vortragsweise – dass die ganze Gemeinde den Psalm Hinführung und Auslegung, damit singt, verändert dessen Charakter.) die Gemeinde Freude an den Psal- Der Psalmist / die Psalmistin ist men findet. ein(e) singende(r) Lektor(in). Darum agiert er/sie normalerweise vom Am- bo aus (AEM³ Nr. 61. 309), an den nur der „minister verbi“ treten darf (AEM³ Nr. 309). Dass der Psalm inhaltlich zur vorhergehenden Lesung stimmt (AEM³ Nr. 61), ist eine pastoral und liturgisch bedeutsame Neuerung. Sie sollte man nützen, darum möglichst den im Lektionar vorgesehenen Psalm verwenden (vgl. ebd.) und nur ausnahmsweise auf einen der Com-
13 Ebd.
14 Deiss 1986 (s. Anm. 5) 77, im Abschnitt „Regard critique sur le Psautier responsorial“ (75–78). – Gerade viele alttestamentliche Perikopen sind „am Ran- de gestutzt und auch im Innern zusammengestrichen“. Lohfink (s. Anm. 10) 41.
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„Mit Liedern verkündigen?“ Auf einen Artikel von Guido Fuchs in „Gottesdienst“ antwortet Prof. Dr. Rudolf Pacik
Die von Guido Fuchs zitierten das Plädoyer zugunsten von Liedern. sangbuch in der Ausgabe für die E- Aussagen Luthers und der Liturgie- Nur: Ein Liedpsalm machte die Wort- vangelisch-reformierte Kirche Bay- konstitution, dass Gott zu uns redet liturgie der Messe etwas bunter, aber erns und Nordwestdeutschlands und und wir ihm mit Gesang und Gebet nicht kürzer; denn ihn müsste man die Evangelisch-altreformierte Kir- antworten, meinen wohl das gottes- wohl vollständig, mit allen Strophen, che in Niedersachsen [1997] enthält dienstliche Geschehen als Dialog im singen. wieder alle 150 Liedpsalmen mit den gesamten, nicht ein bestimmtes Ele- Man sollte die Gegebenheiten Genfer Melodien.) Obwohl ment der Wortliturgie. auch pragmatisch sehen: Derzeit Liedpsalmen inhaltlich (nicht in Lieder und darüber hinaus jede können wir nicht mit einer flexible- Form und Stil) nahe am Original Art von Musik können – wie schon ren Ordnung rechnen. (Vgl. AEM3 bleiben, müsste man trotzdem über- Martin Luther betont hat – Verkündi- [2002] n. 57: „Es ist daher ange- legen: Sollen Kirchen, welche die gung, Träger von Gottes Wort sein. bracht, sich an die Leseordnung zu Tradition des Liedpsalters ursprüng- Das bleibt unbestritten. Und prinzipi- halten, durch die die Einheit der bei- lich nicht hatten, diese übernehmen? ell ließen sich in der Wortliturgie den Testamente und der Heilsge- Markus Jenny hat seinerzeit davon auch Lieder einsetzen; solche Tradi- schichte dargestellt wird; auch ist es abgeraten und deshalb dafür plädiert, tionen bestehen ja, etwa bei den Lu- nicht erlaubt, die Lesungen und den im „Gotteslob“ für Psalmparaphrasen theranern das – dem Evangelium Antwortpsalm, die Gottes Wort ent- keinen eigenen Abschnitt vorzuse- zugeordnete – Graduallied. Doch halten, gegen andere, nichtbiblische hen, sondern sie unter den jeweiligen dem Missale Romanum von 1970 Texte auszutauschen.“) Themen einzureihen. (Siehe seinen liegt nun einmal ein anderes Konzept In dem Zusammenhang liegt eine Aufsatz: Psalmlieder und Liedpsal- zugrunde: Es sieht keinen Meditati- weitere, grundsätzliche Frage nahe: men im Einheitsgesangbuch, in: Mu- ons- oder Antwortgesang vor, son- Sollen Liedpsalmen bzw. Psalmlieder sik und Altar 22 [1970] 145–154.) dern einen Psalm(abschnitt) als zwei- in der Liturgie – vom Antwortpsalm Eine Verwendungsmöglichkeit te alttestamentliche Lesung. (Die einmal abgesehen – überhaupt an die für Liedpsalmen und Psalmlieder Eigenrubrik des deutschen Mess- Stelle von Psalmen treten? Psalmlie- scheint mir überzeugend: in Gottes- buchs lässt „einen anderen dazu ge- der bringen theologisch reiche, aber diensten, die der Meditation eines eigneten Gesang“ nur „im Notfall“ individuelle Deutungen, entsprechen Psalms gewidmet sind. Hier würde zu!) also nicht einfach dem Wortlaut der das Lied den biblischen Psalm nicht Ob hier ein Einzelner Gottes Wort Schrift. (Man vergleiche etwa Lu- ersetzen, sondern ihn ergänzen. Auch der Gemeinde vorträgt oder ob sie es thers „Aus tiefer Not schrei ich zu alte wie neue Psalmlieder hätten da – selbst (noch dazu in einer Umdich- dir“ mit Psalm 130, „Ein feste Burg als Aktualisierung – ihren Platz. tung) singt, ist nicht dasselbe. Die ist unser Gott“ mit Psalm 46.) Im Gestalt ändert sich, verschiedene Unterschied dazu wollten die Dichter Akte entstehen. (Ein wenig kommt von Liedpsalmen – in den Reformier- mir das vor, als sänge die Gemeinde, ten Kirchen ebenso wie z. B. der Ka- aus: Gottesdienst 37 (2003) 173 statt das Osterevangelium anzuhören, tholik Caspar Ulenberg (1548–1617) das Lied „Gelobt sei Gott im höchs- – den reinen Bibeltext wiedergeben. ten Thron“ [GL 218 / EG 103].) Die Reformierten verwendeten ja (Wir veröffentlichen diese Reaktion Das Argument, vier (bzw. drei) diese – lange Zeit allein zugelassenen ohne den Ausgangstext von Guido Schriftlesungen überforderten viele – Gesänge in der Funktion des Psal- Fuchs, da es uns hier um klare Aus- Gottesdienstteilnehmer, hat durchaus ters. (Dieser erlebt übrigens jetzt eine differenzierung von Psalm und etwas für sich. Von da versteht man Renaissance: Das Evangelische Ge- Psalmlied geht. Die Red.)
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Alles im Lot? – Fragebogenaktion im Kirchenchor Wie man einen Chor befragt, warum dessen Antworten dann doch überraschen, was man dabei alles lernt und was das dann alles bringt, beschreibt Dieter Böttcher.
In diesem Jahr gab es im Kirchen- ziehen sich auf die subjektive Mei- natürlich die Gefahr gegeben, falsche chor St. Aldegundis Büttgen zum nung des einzelnen („Ist die Probe Ergebnisse zu erhalten oder die Er- ersten Mal eine Fragebogenaktion. abwechslungsreich oder langwei- gebnisse falsch zu interpretieren. Viele meiner Kollegen haben mich lig?“), manche auf die Gruppendy- Daher ist Vorsicht geboten – die Sta- daraufhin gebeten, den verwendeten namik im Chor („Ist der Zusammen- tistik ist zwar sehr aufschlussreich, Fragebogen zu veröffentlichen, und halt im Chor gut oder schlecht?“), sollte aber nicht zu voreiligen ich möchte dem hiermit gerne nach- wieder andere sind rein statistischer Schlüssen verleiten. kommen. Art („Wie oft besuchen Sie außerhalb Recht interessant sind beispielsweise Der Bogen besteht aus 54 unter- der Chorauftritte den Gottesdienst?“). die Vergleiche zwischen Frage 37 schiedlichsten Fragen. Viele Fragen Fast alle Themen werden im Multi- („Finden Sie, dass die Chormitglie- sind unter Umständen überflüssig, ple-Choice-Verfahren abgefragt, vie- der mehr Zeit und Engagement in andere Fragen müssen vielleicht an- le mit einer Schulnotenbewertung den Chor stecken sollten?“) und 38 ders – oder überhaupt erst - gestellt von 1 bis 6, einige Antworten müssen („Hätten Sie mehr Zeit, die Sie für werden, um den jeweiligen Struktu- frei formuliert werden. Viele Fragen ehrenamtliche Arbeit im Kirchenchor ren der Chöre gerecht zu werden; hätte ich gerne noch mitaufgenom- verwenden könnten?“). Sollten hier manche Fragen werden auch mitunter men, aber das hätte den Rahmen ge- Differenzen auftreten, wird eine Dis- ganz anders verstanden als sie ge- sprengt. krepanz zwischen dem Engagement meint waren – man ist eben Kir- Das gemeinsame Ausfüllen bei der des einzelnen und der Forderung chenmusiker und kein Statistiker. Jahreshauptversammlung bewirkt, nach Engagement an die anderen Dennoch war dieser Fragebogen für dass auch wirklich alle den Bogen deutlich. mich ein nützliches Instrument, um ausfüllen und dass bei Unklarheiten Richtig spannend wird es dann, wenn verschiedene Bereiche im Chor ein- nachgefragt werden kann. Eine halbe der Bogen jährlich einmal ausgefüllt fach mal abzufragen. Dabei spielte es Stunde sollte man sich für das Aus- wird. Vor allem bei den Schulnoten- für mich keine Rolle, ob ich nach füllen mindestens Zeit nehmen. Fra- Fragen nach der Qualität des Chores veränderbaren Gegebenheiten fragte gen nach Alter, Dauer der Mitglied- (Nr. 27) kann man hier Entwicklun- („Fühlen Sie sich über Termine aus- schaft im Chor habe ich ausgelassen, gen festmachen. reichend informiert?“) oder nach weil sonst schnell Rückschlüsse auf unveränderbaren („An welchem A- den Ausfüllenden bestehen. Die A- Sie können den Fragebogen als bend sollte die Probe am besten statt- nonymität der Chormitglieder muss Word-Dokument oder als pdf-Datei finden?“). Auch Fragen, die man in in jedem Fall gewahrt bleiben – eini- d o w n l o a d e n u n t e r der Regel nicht so gerne fragt, weil ge SängerInnen wollen ja aus Ge- www.aldegundis-buettgen.de und man sich nicht ins Handwerk pfu- wohnheit immer ihren Namen auf Ihren Gegebenheiten anpassen. Über schen lassen möchte („Finden Sie das das Blatt schreiben… eine Rückmeldung via Email an Einsingen vor der Probe wichtig?“), Für die Auswertung der Bögen soll- [email protected] würde habe ich bewusst mit aufgenommen, ten Sie – je nach Chorgröße – einige ich mich sehr freuen. Verbesserungs- weil dadurch die Stimmung im Chor Stunden Zeit einplanen (ich empfehle vorschläge, Ergänzungen oder An- in mancherlei Hinsicht besser „Excel“, das die Arbeit wenigstens merkungen nehme ich gerne entge- verständlich wird. Viele Fragen be- erleichtert). Wie bei jeder Statistik ist gen.
Software für Kirchenmusiker Dass Ordnung das halbe Leben ist, weiß man. Dass der Computer bei Erstellung und Erhalt dieser Ordnung hilfreich sein kann, ist bekannt. Aber wie? Ein Bericht von Martin Außem
Seit einigen Jahren entwickle ich wie Excel oder Access, bzw. der Die im folgenden vorgestellte hobbymäßig Software für Kirchen- kostenlosen Alternative OpenOffice Software befindet sich momentan nur musiker aus verschiedenen Gründen: 2.0 ist zwar durchaus effektiv, doch im Alpha-Stadium. Dies bedeutet, Zum einen möchte ich meine Ar- muss man, um die gewünschten dass sie funktionsfähig ist, aber beit als Kirchenmusiker effizient Funktionen zu haben, diese Software längst nicht ausgereift. Ich habe die gestalten, besonders für die Automa- derart gut beherrschen und anwen- Programme bislang so weit entwi- tisierung wiederkehrender Tätigkei- den, dass sich die Entwicklung von ckelt, dass ich gut mit ihnen arbeiten ten. neuer Software, die speziell auf die kann. Sollte viel Interesse seitens Zum andern habe ich bemerkt, Bedürfnisse des Kirchenmusikers anderer Kirchenmusiker bestehen, dass es wenig Software für Kirchen- ausgerichtet ist, durchaus lohnen bin ich gerne bereit, die Software musiker auf dem Markt gibt. Entwe- kann. über das Beta-Stadium hinaus wei- der ist sie zu teuer oder sie leistet Und nicht zuletzt bereitet mir das terzuentwickeln. Zur Zeit stehen alle nicht das, was ich mir wünsche. Das Entwickeln von Computerprogram- Programme für 32Bit-Windows zur Arbeiten mit Standardprogrammen men sehr viel Spaß. Verfügung.
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Es ist mir möglich, sie bei ent- „Gotteslob“ viele urheberrechtlich Alle Noten sollen grafisch angezeigt sprechendem Interesse auch für Mac geschützte Gesänge hat. Eine einge- und ggf. auch vorgespielt werden OS X und Linux zu kompilieren, schränkte Version mit „freien“ Lie- können (Capella-Format). allerdings fehlt mir für Mac OS X dern und Gesängen kann eingerichtet der entsprechende Rechner. werden. Für die Erweiterbarkeit wäre „Orgaprint“ dann jeder Kirchenmusiker selbst Mit dieser Software lassen sich „MASS Gottesdienstordnung“ verantwortlich. Kalendereinlagen in verschiedenen Wie der Name schon sagt, lassen Formen und Größen drucken. Für sich mit diesem Programm Liedzettel „MASS Mitgliederverwaltung“ Kirchenmusiker besteht ja das Prob- entwerfen und archivieren. Folgende Mit dieser Software lassen sich lem, dass es kaum Kalendereinlagen Funktionen sind bereits implemen- Chormitglieder „verwalten“. Folgen- gibt, die einen „vollwertigen“ Sonn- tiert: de Funktionen sind implementiert: tag darstellen. Folgende Funktionen Erstellen und Drucken von Lied- Erfassen von Chormitgliedern in sind implementiert plänen, automatische Einfügung des Tabellenform, inkl. Adresse, Ruf- Die automatische Erstellung von ersten Liedzeiltextes neben der Lied- nummern, Ein- und Austrittsdatum, Kalendereinlagen mit sieben gleich nummer, automatische Einblendung Geburtstag; Erstellen von „Anwe- großen Spalten einschließlich Mo- des gesamten Liedtextes bei der Ein- senheitslisten“ mit farbigen Markie- natsübersichten des Vormonats, des gabe, Suche in allen Liedern und rungen von Ferien, Feiertagen und aktuellen Monats und des Folgemo- Gesängen nach Stichwörtern; gefun- Sonderterminen; Erstellen von Revi- nats, wobei zwei Seiten (DIN A5) dene Einträge können automatisch in sionslisten, in denen alle Mitglieder einer Woche entsprechen; farbige den Liedplan eingefügt werden. Das ihre persönlichen Daten überprüfen Darstellung von Sonn- und Feierta- Suchen von einem Begriff im gesam- können. gen (Spalten von Ferien- und Ur- ten „Gotteslob“ dauert etwa zwei Für zukünftige Versionen vorge- laubstagen können eingefärbt wer- Sekunden. Diese Funktion ist sehr sehen: den); jährlich wiederkehrende Termi- hilfreich, wenn man Lieder und Ge- Erstellen von Anwesenheitsstatis- ne werden automatisch eingefügt und sänge passend zu einem Thema er- tiken, Erstellen von Statistiken ver- alle Termine können nachträglich mitteln möchte. Des weiteren sind für schiedener Art: Chorzugehörigkeit, ediert werden; das Directorium wird zukünftige Versionen vorgesehen: Sortierung nach Geburtstagen etc., für jedes Jahr neu errechnet und kann Berücksichtigung von Liedern und automatische Markierung von Ge- automatisch in den Kalender einge- Gesängen aus anderen Liedsamm- burtstagen in der Anwesenheitsliste, tragen werden. Die liturgischen Far- lungen wie etwa „Kommt und singt“, automatisches Versenden von E- ben und „Ränge“ der Heiligen und nähere Informationen zu allen Lie- Mails an ausgewählte Mitglieder. aller Feste werden dabei berücksich- dern und Gesängen, wie Textdichter, tigt; eine edierbare Monatsübersicht Komponist, Jahrgang, Stichwörter, „MASS Notenarchiv“ des Folgejahres. Termine können Reimschema und Versform. Es wird Mit dieser Software lassen sich bereits berücksichtigt werden; Kon- dann möglich sein, eine andere Me- Noten-„Schränke“ verwalten. Fol- taktlisten (Adressen und Telefon- lodie zu einem bestimmten Liedtext gende Funktionen sind implemen- nummern) können verwaltet und als oder Gedicht zu finden, automatische tiert: Anhang für den Kalender gedruckt Liedvorschläge passend zum Direc- Verwaltung von Notenarchiven werden. Die Adressen können aus torium, Abrufbereitschaft des Alten mit folgenden Datenfeldern: verschiedenen Programmen impor- und Neuen Testaments, um Lieder Farbcode, Nummer, Verweis, Titel, tiert werden (z.B. aus „The Bat!“); passend zu den Schrifttexten zu fin- Sammlung, Textanfang, Komponist, Geburtstage werden automatisch in den, Abrufbereitschaft von Antwort- Textdichter, Bearbeiter, Musikalische den Kalender mit entsprechender psalmen und Rufen vor dem Evange- Form, Besetzung, Merkmale, The- Altersanzeige eingefügt. lium mit Vorsängervers, einfügbar in mengebiet, Stichwörter, Anschaf- Für zukünftige Versionen ist die den Liedplan (mit Notengrafiken), fungsdatum, Aufführungsdatum, No- Erstellung von verschiedenen Kalen- Online-Abrufbereitschaft der Lied- tengrafiken, Noten im Capella-For- derformaten und –größen, z.B. als pläne für Organistenvertreter, farbige mat. Auch ein Ausdruck der Archive Wochenkalendarium mit sechs oder Darstellung von Aufgabenverschie- in verschiedenen Sortierungen ist sieben Spalten oder mit zeilenweiser dener Liturgen (Beispiel: Der Chor- bereits möglich. Aufteilung, als Tageskalendarium leiter bekommt seine Einsätze rot Für zukünftige Versionen vorge- etc. vorgesehen. eingetragen), Anzeige von Liedern in sehen: Für alle Softwareprodukte kön- Schrift und Notengrafik, Abspielbar- Vielfältige Suche im Notenar- nen Screenshots angeschaut werden keit im Capella-Format, automati- chiv,; Auflistung, wann welches u n t e r d e r A d r e s s e : sches Erstellen eines Gemeindelied- Werk aufgeführt worden ist (etwa: www.software.kamaus.de. Demover- blattes mit Text und Notengrafik, An welchen Tagen wurde Werk X sionen werden nur auf Anfrage sofern mit dem Urheberrechtsgesetz vorgetragen? Welche Werke wurden erstellt. Für weitere Fragen und An- vereinbar. Pfingstsonntag in den Jahren 1990- regungen stehe ich gerne unter Das Problem bei dieser Software 2006 vorgetragen? Welche Werke aus [email protected] zur Verfü- ist, dass sie nicht mit der „Gottes- dem Bereich „Kirche“ wurden an gung. lob“-Datei, in der sich alle Lieder Kirchweihfesten schon lange nicht und Gesänge in Textform befinden, mehr vorgetragen? Usw.); Erstellung weitergegeben werden darf, weil das von Statistiken verschiedener Art.
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Wie weiß ich, was ich tue? Bewertung kirchenmusikalischer Tätigkeiten anhand eines Fallbeispiels. Von Christoph Kuhlmann
Bei der Bewertung kirchenmusi- 2) Zuarbeitung: nat, Regionale Kinder- u. Jugendar- kalischer Tätigkeiten kommt es oft Einsingen von Chören, Literatur/ beit zu Schwierigkeiten. Zwar gibt die Arrangement-Üben, Auf- und Abbau e) Schulungen: Kirchenmusiker KODA mit den Zahlen aus dem Jahre von Ton, Licht, Podesten und No- C-Ausbildung, Ehrenamtler, Kanto- 1989 einen verbindlichen Rahmen tenmaterial für die jeweiligen Feiern, ren/Lektorenschulung vor – diese können jedoch allenfalls Ablaufplan-Erstellungen und Ab- f) MAV-Arbeit: Sitzungen, Vor- u. zur Kalkulation konkreter Dienste sprachen, Generalproben in der Kir- Nachbereitung, Fortbildung dienen und beinhalten nicht die zahl- che, sowie die Betreuung der Ein- reichen Tätigkeiten der Koordination, spielphasen von Solisten/Instrument- IV. Organisation: Konzeption, Organisation und Aus- alisten vor Gottesdiensten a) Dienstgespräche: Seelsorger - Kir- bildung, wie sie seitdem konstitutiver a) normale Gottesdienste: Sonntags- chenmusiker, Pfarrer - Kirchenmusi- Bestandteil vor allem von SBM-Stel- gottesdienste, Werktagsgottesdienste, ker, Team - Kirchenmusiker, Kir- len sind. Taufen, Trauungen, Sondergottes- chenmusiker unter sich, Dienstvertei- Um dem abzuhelfen, sind einige dienste nach Vereinbarung: KiTas, lung Kirchenmusiker, SB Dienstver- Kirchenmusiker dazu übergegangen, Schulen, Senioren, kfd, sonstige teilung mit Team, SB Orga, Klausur die von Ihnen geleisteten Tätigkeiten Gruppen, Geistliche Woche, außer- Team - Kirchenmusiker nach Stunden aufzulisten, um an- halb der Gemeinde, Bittage/Ewg. b) weitere Dienstgespräche: Runder schließend zu einer Bewertung zu Gebet, Gemeindewallfahrt, Bußgot- Tisch, Einzelgespräche mit Seelsor- gelangen. tesdienst, Sondertermine, Exequien gern, KV, PGR, Rendantur/Fi- Im Folgenden möchte ich ein Feiertage, Hochfeste nanzausschuss, Koopbüro, Bezirkbü- solches Vorgehen dokumentieren, ros, Küster kann es doch wichtige strukturelle II. Gruppenarbeit Hilfeleistungen bieten, um das eigene Beinhaltet: Aktivitätenbetreuung, V. Einzeldienste: Tun für sich und gegenüber Dienst- Freizeitlogistik, Antragswesen (Be- a) Erwachsenen-Angebote: gebern zu beschreiben, und damit zuschussung) Abrechnungen, Listen- Diese Veranstaltungen und Pro- eine Basis für weitere Diskussionen führung, Terminplaner / Informati- jekte sind in der Regel für sich ein- sein, wie sie das aktuelle Projekt onsaustausch, Vorstandssitzungen, malig, zeigen aber ein großes Konti- „Zukunft heute“ mit sich bringt. Da- Elterngespräche, Durchführung von nuum in ihrer Summe. Sie stellen das bei sei darauf hingewiesen, dass die Proben, Raumdisposition, Literatur- außergottesdienstliche Veranstal- angesetzten Stundenzahlen möglichst sichtung/Auswahl/Planung, Noten- tungsangebot für Erwachsene (25-50 objektiv nachvollziehbar sein sollten, kauf/Vervielfältigung/Einrichtung, jährige) in der Gemeinde dar. d.h. über einen signifikanten Zeit- Materialerarbeitung - Eltern von raum durch genaues zeitliches Erfas- Kinderchorlern (bei Ausflügen o. Beinhaltet anteilig (!) z.B.: Üben sen der jeweiligen Tätigkeiten ermit- Feiern) nicht eingerechnet. der Orgelnachspiele, Instandhaltung telt wurden und belegbar sind. a) Chorproben: nach Chorgruppen „Kommt & Singt“, Notenmateria- Im vorliegenden Fall handelt es differenziert lerstellung Projekt 1, Notenmateria- sich um eine Großgemeinde mit b) Orga/Verwaltung: nach Chorgrup- lerstellung Projekt 2, Reihe „Musik mehreren Kirchen, in der zwei Kir- pen differenziert am Abend“, Projektreihe „Auf dem chenmusiker beschäftigt sind. Diese c) Konzerte / Fortbildungen / Festivi- Weg nach Ostern“ , Gastkonzert wurden mit der Forderung konfron- täten / Ausflüge: nach Chorgruppen „Halleluja“, Jazzensemble, Liedhef- tiert, ihren bisherigen Beschäfti- differenziert. tanhang-Erstellung, Ausstellungspro- gungsumfang von 77 Wochenstunden jekt 1, PueriCantores-Festival, Orgel- bis 2007 auf 59 Wochenstunden zu III. Sachdienste: reihe „Kontraste“, Gospelworkshop, verringern. Auf diesen Kürzungs- a) Instrumentenpflege: Stimmung Pfarrfest... wunsch, der deutlich über der Vorga- (auch Tastenhalter), kl. Reparaturen be des Generalvikariats liegt, haben der vorhandenen Instrumente In einem zweiten Schritt wurden die Kirchenmusiker in zwei Schritten b) Öffentlichkeitsarbeit: z.B. Kir- zwei Konzepte erarbeitet, die die reagiert: chenmusikalische Akzente, Daten- geforderten Kürzungen umsetzen, In einem ersten Schritt wurde der bänke, Wochenblatteinlagen, Hand- basierend auf folgenden Vorgaben Ist-Stand sämtlicher Tätigkeiten er- zettel, Plakate, Internetpflege und Erfahrungen: fasst, strukturiert, stundenmäßig be- c) Technikpflege/Ersatzteile: z.B. 1) keine Kürzungen bei „Liturgie“, wertet (hier nicht aufgeführt) und auf Kirchenbeschallungsanlagen, Trans- alle Gottesdienste sollen weiterhin die wöchentliche Arbeitszeit umge- portable Ton-Anlage, Licht-Anlage, orgelbegleitet sein. rechnet: Podeste, Material- und Ersatzteilein- 2) „Sachdienste“ nicht kürzbar, da kauf Grundvoraussetzung für Liturgie, d) Übergemeindliche Arbeit: DCV- Gruppen, Einzeldienste I. Liturgie Arbeit, Seelsorgebereichsveranstal- 3) „Organisation“ aus denselben 1) Anwesenheit bei Gottesdiens- tungen/Sitzungen, ökumenische Gründen nicht kürzbar ten Konvente, Kirchenmusik im Deka-
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Konzept A übernimmt die geforderte zugrunde. Demnach käme es zwar die klare Strukturierung die zunächst Kürzung voll und sieht auf dieser auch zum Wegfall von Seniorenchor nur abstrakt wahrgenommenen weg- Grundlage neben Kürzungen bei und Vokalensemble sowie Kürzungen fallenden Stunden in ihren Auswir- „Einzeldiensten“ den Wegfall von bei „Einzeldiensten“ – allerdings kungen drastische Gestalt annahmen Kirchenchor, Vokalensemble und bliebe Raum für weitere Zukunftsin- und auch Problemfelder aufgezeigt Seniorenchor vor – ein recht dramati- vestitionen wie Aufstockung der wurden (Gottesdienstdopplungen sches Ergebnis, welches langfristig Kinderchorgruppen und verstärkte etc.), an denen zukünftig verstärkt die Gefahr einer weitgehenden Ero- Aktivitäten im Bereich Kindergarten/ gearbeitet werden soll. Es ist ein sion des kirchenmusikalischen Mi- Schule. Diskussions- und Arbeitsprozess in lieus mit sich bringt. Fazit: Die gemeindlichen Gremien Gang gekommen, der hoffen lässt, Dem Konzept B liegt die – im haben zunächst mit Anerkennung und dass ein für die Gemeinde und für Vergleich geringere - Kürzungszahl Dank diese fundierte Auseinander- alle kirchenmusikalisch Tätigen des Bistums (9,37 Stunden) und eine setzung mit der Problematik aufge- gangbarer Weg gefunden werden überlegte Prioritätenliste der Dienste nommen. Es zeigte sich, dass durch kann.
NEUE SERIE:
NEUE SERIE: „Der sachdienliche Hinweis!“ (1) KiEK belehrt, KiEK begehrt, KiEK verehrt, KiEK verwehrt und zwar einfache Lösungen. Wie immer kommt es auf die Lesart an und zwar auf IHRE! IRRE!! INTERAKTIV!!!
Teil 1: Vorbemerkung und erster Teil
Vorbemerkung: Die Welt wird immer mehr zum „globalen Dorf“, ihre letzten Geheimnisse werden von einer immensen Schar akribischer Wissenschaftler gelüftet, durch die Poliermaschine der Massenmedien geschleudert und schließlich in appetitlichen Häppchen Fräulein Hinz und Herrn Dr. Lieschen-Müller auf den Couchtisch drapiert. Eine allseitige Informationsübersättigung ist immer deutlicher festzustellen und legt ein Bild künftiger Zeiten nahe, wie es düsterer und verhängnisvoller kaum auszudenken ist: Apathisch hängen die Menschen in ihren Sesseln, erdrückt von der Bil- derflut, unfähig, falsch von richtig, gut von böse, schwarz von weiß zu trennen, unfähig, überhaupt noch irgend etwas zu entscheiden. Manchmal meint man eines Zuckens, einer einzigen letzten Regung dieser, wie man so bezeichnend sagt, „ferti- gen“ Menschen, die wir selbst ja letztlich alle sind, gewärtig zu werden – und hat sich doch nur täuschen lassen von einem „krassen Schnitt“, einer „schnellen Überblendung“, die uns aus unserem Fernseher, jenem alles verzerrenden „Fenster zur Welt“, anspringen und das ohnmächtige Treiben, ja, Getrieben-Werden, nur zum, im wahrsten Sinne des Wortes, „Schein“ unterbrechen, tatsächlich aber den ewig gleichen Strom der öden Informationslawine immer weiter befeuern. Und in diese Welt hinein will „KiEK“ nun noch mehr Informationen setzen? Natürlich haben auch wir uns diese Frage gestellt, mussten aber bald konstatieren, dass es durchaus noch Infor- mationsbedarf gibt, ja, dass die Gedankenmaschine, die uns jede Frage zu beantworten und uns selbst zu überflüssi- gen Betrachtern der eigenen Lebensgeschichte zu degradieren scheint, in ihrem unbarmherzigen Pflügen durch den Acker, darauf das Leben einst reichhaltig blühte, gerade neue Fragen aufwirft; kleine Fragen vielleicht, jedenfalls aber brennende Fragen, die bei allem – sicher berechtigten – Lamento über diese unglücksseligen Zeiten nicht aus den Augen verloren werden dürfen. „Wer den Pfennig nicht ehrt...“: Das gilt auch für den für den intellektuellen Dis- kurs! Bedarf es also des „sachdienlichen Hinweises für Kirchenmusiker“? Und wie! Wer aber kann diesen nur liefern? Nur die „KiEK“, denn das ist unser Auftrag! (Fortsetzung auf Seite 32)
14 KIEK 1/2006 MITTEILUNGEN ______
18 Zeugnisse, ein neuer Titel und gute Ratschläge von Harald Schmidt Den angehenden Kirchenmusikern des C-Kurses 2004-2006 gab kein Geringerer als „Kollege“ Harald Schmidt wertvolle Tipps mit auf den Weg
Kirchenmusiker seien langweilige worden, davon dreimal an Absolven- seine eigene aktive Zeit war durchaus und konservative Leute – dieses Vor- ten, die noch Schüler sind. Mit seinen von schwarzem Humor geprägt; gab urteil habe er oft zu hören bekom- 60 Jahren hat aber auch der älteste es doch, wie er sich entsann, Kolle- men, wenn er von seiner Kirchenmu- Kursteilnehmer bewiesen, dass er- gen, die ihren Lebensunterhalt vor- siker-Ausbildung erzählt habe, be- folgreiches Lernen keine Altersfrage nehmlich durch das „Bespielen“ von richtete Gerhard Brück. Er ist Kir- ist. Übrigens: Neben den Schülern Beerdigungen bestritten und deshalb chenmusiker, und das hat er nun auch waren unter den Teilnehmenden vom „die Todesanzeigen wie den Wirt- schriftlich: Am vergangenen Sonntag Juristen bis zum Betriebswirt die schaftsteil lasen“. Sowohl bei Beer- erhielten er und weitere 17 Absolven- unterschiedlichsten Branchen vertre- digungen als auch bei Hochzeiten tinnen und Absolventen des so ge- ten. erscheine unter den Gottesdienstbe- nannten „C-Kurses 2004/2006“ im Für den Kurs bedankte sich Absol- suchern ja auch immer wieder der Kölner Maternushaus ihre Ab- vent Gerhard Brück vor allem für den Typ des kirchenunkundigen „Fuß- schlusszeugnisse aus der Hand von großartigen Zusammenhalt unterei- ballspielers“, der dann den Musiker Generalvikar Dr. Dominik Schwader- nander – niemals sei das bloße Ler- frage: „Können’s net de Eurovision lapp – und straften mit einem mitrei- nen zum Selbstzweck geworden. Die spielen?“, womit unzweifelhaft das ßenden Programm sämtliche Vorur- spirituellen Aspekte der Ausbildung Te Deum von Charpentier gemeint teile Lügen. Einer der Höhepunkte: habe sich sinnbildlich etwa in einer sei. Der inzwischen verebbten Welle die kirchenmusikalischen Beobach- Kerze aus dem Kölner Karmel ge- des so genannten „Sacro Pop“ ver- tungen und Ratschläge des „Kolle- zeigt, die stets bei den Veranstaltun- mochte Schmidt nur wenig Gutes gen“ Harald Schmidt, der vor drei gen brannte. Der Kurs habe nicht nur abzugewinnen: Es sei einfach nur Jahrzehnten in Rottenburg selbst die Fach- und Sachwissen vermittelt, furchtbar gewesen, wie sich da „Ty- C-Prüfung erfolgreich absolvierte. sondern auch die persönliche Ent- pen in engen Hosen auf der Gitarre Das „C-Examen“ eröffnet vor allem wicklung gerade in Glaubensfragen einen abschrammelten“ – was er nebenberuflichen Organisten und befördert und diesen Aspekten „ein schon allein deshalb beurteilen kön- Chorleitern die (Kirchen-)Türen für Nest“ bereitet, wie Brück bildlich ne, weil er das eine Zeit lang selbst eine qualitätvolle kirchenmusikali- ausdrückte. gemacht habe. Statt seine Drohung sche Arbeit – sei es als Wiederein- Den angehenden Kirchenmusikern wahr zu machen, „das gesamte steiger oder als Schüler in der Vorbe- gab kein Geringerer als „Kollege“ ‚Wohltemperierte Klavier’ in jeder reitung auf ein Musikstudium. Der Harald Schmidt wertvolle Tipps mit beliebigen Tonart“ vorzutragen, be- zweijährige Lehrgang umfasst nicht auf den Weg. So empfahl er, etwai- schränkte sich Schmidt schlussend- nur das Singen und Orgelspielen, gen Beschwerden über zu schnelle lich auf eine zweistimmige Invention sondern auch Chorleitung, Orgelkun- Liedbegleitung mit der Information von Bach, die er am Klavier höchst de und Liturgik, also gottesdienstli- zu begegnen, dass man ja jetzt persönlich interpretierte. ches Fachwissen. Was die jetzt frisch schließlich das C-Examen besitze, „Hat jetzt jeder ein Zeugnis?“, ver- examinierten Kirchenmusiker in die- „das müssen Sie natürlich rechtzeitig gewisserte sich Generalvikar Dr. ser Zeit gesanglich gelernt hatten, in der Gemeinde streuen“. Schmidt – Dominik Schwaderlapp nach der bewiesen sie mit chorischen Kost- „ich musste meine Pianistenkarriere Gratulation bei den Absolventen, um proben aus dem 16. bis zum 20. wegen einer Elfenbeinallergie leider dann verschmitzt hinzuzufügen: „Ich Jahrhundert. Die ehemalige Kursteil- frühzeitig beenden“ – erwies sich als habe aber noch eins übrig“ – und nehmerin Daniela Dott arbeitet gar profunder und geradezu ökumeni- zwar für Richard Mailänder, dem er inzwischen in Wien an ihrer Opern- scher Kenner des kirchlichen Chor- damit den Titel des Erzdiözesan-Kir- karriere und glänzte mit drei Arien; wesens, hatte er doch nach seiner C- chenmusikdirektors verlieh. Schwa- Jonas Dickopf ließ in seinem selbst Prüfung in der schwäbischen Heimat derlapp verband damit den Dank für komponierten „C-Kurs-Song“ für zunächst auch einen evangelischen das Engagement des Referats Kir- Soli und gemischten Chor Freud und Chor geleitet. Daher kannte er aus chenmusik, das in die Musikeraus- Leid der Musikerausbildung - unter eigener Anschauung die liebe Not bildung immer auch eine profunde besonderer Berücksichtigung der des Chorleiters mit Plätzchen kauen- theologische Schulung einfließen Dozenten und ihrer Fächer – buchs- den Tenören in der Christmette. Gern ließe. täblich Revue passieren. Mehr als griff er das Bild der „religiösen Nes- zufrieden zeigte sich Kirchenmusik- ter“ auf und ermunterte die Musiker: (PEK 060206/he) referent Richard Mailänder: Allein „Jetzt ist es an Ihnen, da die Eier viermal sei die Note „Eins“ vergeben hineinzulegen.“ Die Erinnerung an
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C-Ausbildung 18 Absolventen beenden ihre Diözesane Kirchenmusikerausbildung mit dem C-Examen Mit der letzten Prüfung am 28.1.2006 haben folgende Teilnehmerinnen und Teilnehmer der C-Kirchenmusiker Aus- bildung im Erzbistum Köln den zweijährigen Ausbildungsgang zum/zur C-Kirchenmusiker/in für den teilzeitbeschäftig- ten Dienst erfolgreich abgeschlossen:
Herr Jens Besten (TBQ Orgel) Frau Julia Kaiser Herr Boris Braukmann (TBQ Orgel) Herr Jan Esra Kuhl Frau Yvonne Bresgen Herr Valentin Kunert Herr Horst-Gerhard Brück Herr Heinz Limbach (TBQ Orgel) Frau Ursula Brühn-Heimann Herr Klaus Lubisch Herr Jonas Dickopf (TBQ Chor) Frau Sandra Pantenburg Frau Anja Hassel-Richartz (TBQ Orgel) Herr Theodor Rüber Frau Svetlana Hennes Herr Peter Schaaf Frau Sarah Leonie Herzog Herr Christian Siegert
Wir gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen sehr herzlich und wünschen ihnen alles Gute, insbesondere für ihre zukünftigen kirchenmusikalischen Tätigkeiten. Für das Referat Kirchenmusik Thomas Höfling
Notenarchiv für Kirchenmusiker Neue Domwallfahrt beginnt am 27. Angebote durch kulturelle Elemente. im Generalvikariat September PEK (060109) Alle Pilger werden unter dem Schrein der Heiligen Drei Könige Seit vielen Jahren hält das Referat Am Hohen Dom zu Köln wird hindurchgehen und sich so unter ih- Kirchenmusik im Erzbischöflichen wieder jährlich eine Domwallfahrt ren Schutz stellen können. Die dies- Generalviakriat, Marzellenstraße 32, stattfinden. Das hat Erzbischof Joa- jährige Wallfahrt 2006 beginnt mit in Köln im „Medienraum“ ein um- chim Kardinal Meisner am Festtag einem Pontifikalamt am 27. Septem- fangreiches und ständig aktualisiertes der Heiligen Drei Könige in einem ber und endet mit einem Gottesdienst Notenarchiv insbesondere für Chorli- Gottesdienst erklärt. Die erneuerte am 1. Oktober (Erntedankfest). teratur zur praktischen Anwendung Domwallfahrt nimmt die positiven vor. (Wissenschaftliche Ausgaben Erfahrungen des Domjubiläums 1998 gibt es übrigens in der Diözesanbib- und des Weltjugendtages 2005 auf. 4. Internationaler Hermann- liothek). Das Motto für 2006 lautet nach Schroeder-Orgelwettbewerb Im Medienraum besteht die Mög- Matthäus 2,10: „Als sie den Stern lichkeit, auf der Suche nach neu ein- sahen, wurden sie von großer Freude Trier. Zwei erste Preisträger gab zustudierenden Chorwerken das ge- erfüllt.“ Dazu erklärte Seelsorge- es beim 4. Internationalen Orgel- samte vorhandene Material nach den amtsleiter Prälat Dr. Heiner Koch: wettbewerb um den Hermann-Schro- verschiedensten Kriterien durchzu- „Das Motto sieht im Stern das Zei- eder-Preis 2005 im Dom zu Trier: schauen. chen der Nähe Gottes. Gottes Nähe Adam Lenart (Polen) und Lenka Eine elektronische Datei, die die sollen die Pilger spüren und dadurch Fehl-Gajdosová (Tschechien) erhiel- unterschiedlichsten Suchkriterien froh werden.“ Geplant ist die Wall- ten den 1. Preis, Albert Miklós (Un- (Stimmenanzahl, Solisten, Instru- fahrt zum Schrein der Heiligen Drei garn) wurde Zweiter. Der Wettbe- mentierung usw.) bereithält, ist über Könige jedes Jahr jeweils um den 27. werb ist dem Kölner Komponisten den im Medienraum vorhandenen September, dem Weihetag der Dom- Hermann Schroeder (1904-1984) Computer bei der Suche ebenfalls kirche. Vom 27. September bis zum gewidmet und findet alle 2 Jahre im nutzbar. Gedenktag der Heiligen Drei Könige Rahmen des „Kultursommers Rhein- Zu besuchen ist der Medienraum am 6. Januar vergehen rund 100 Tage land-Pfalz“ statt. Der nächste Wett- in der Regel dienstags, bzw. nach und markieren so den langen Weg bewerb wird im September 2007 vorheriger telefonischer Vereinba- der Pilger zur Anbetung. Die Dom- wieder in Trier ausgerichtet, Aus- rung auch zu anderen Zeiten. wallfahrt nimmt die bewährten Ele- kunft erteilt die Hermann-Schroeder- Anmeldung im Referat Kirchen- mente auf: Gottesdienst, Andacht, Gesellschaft e.V., Goethestr. 5, 55270 musik bei Thomas Höfling, 0221/ Vigil, Nachtgebet, Evensong, Orgel- Zornheim. 1642-1166 musik. Ergänzt werden die religiösen
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Einladung zum 2. Diözesan-Jugendchortag
In Verbindung mit der Musikhochschule Köln, der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, dem Diözesan-Cäcilien- verband, der Abteilung Jugendseelsorge in der Hauptabteilung Seelsorge und dem AK Singles lädt das Referat Kir- chenmusik herzlich zum nächsten Diözesan-Jugendchortag ein, der am
16.09.2006 in der Musikhochschule Köln stattfindet. Eingeladen sind alle aktiven Mitglieder und Leiter/innen von Jugendchören und Jugendbands im Erzbistum Köln.
Es gibt zahlreiche Angebote für Mitglieder von Instrumentalgruppen, wie auch von Chören, aber auch für Leiter, In- strumentalisten etc.
Der Jugendchortag soll einerseits ein Danke für das bisherige Mittun in den kirchenmusikalischen Gruppen sein, ande- rerseits hoffen wir, damit Anregungen für die weitere Arbeit geben zu können. Das Repertoire, das Jugendchöre heute singen, ist so vielfältig, dass wir glauben mit den im beigefügtem Leporello dargestellten Kursen bzw. Workshops ge- nügend Anregungen für alle Gruppen geben zu können.
Wie zu sehen ist, finden viele Kurse doppelt statt. Somit ist es möglich, sich selber die Zeiten flexibel zu gestalten.
Der Teilnehmerbeitrag beträgt 5,00 € und ist unter Angabe des Kassenzeichens 5 12200 1390 bis zum 01.09.2006 auf das Konto Erzbistumskasse Köln Pax-Bank Köln BLZ: 370 601 93 Kto.-Nr. 55050 zu überweisen - jeweils für die gesamte Gruppe Da die Kapazitäten der Musikhochschule Köln, wenn auch groß, aber doch beschränkt sind, auf jeden Fall geringer als die Gesamtzahl der Mitglieder in Jugendchören und Bands, entscheidet über die Teilnahme die Reihenfolge der Anmel- dung, für den Fall, dass sich zu Viele anmelden.
Der Anmeldeschluss ist der 10.06.2006. Spätestens zu diesem Termin bitte alle Anmeldeformulare ausgefüllt an den jeweils zuständigen Regionalkantor weitergeben, von dem Sie die Einladung erhalten haben.
In der Hoffnung, dass Sie das Angebot zahlreich nutzen und dass es Ihnen nützt, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Ihr
Richard Mailänder Erzdiözesankirchenmusikdirektor
Die Anmeldeformulare und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.dj-day-2006.de
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W E T T B E W E R B S - A U S S C H R E I B U N G 2006
der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Musik- schulen in NRW e.V. (LVdM NRW) in Verbindung mit der AG Laienmusik des Landesmusikrat NRW e.V.
SPARDA-MusikNetzWerk 2006 Beispielhafte Kooperationen von Musikschulen und Laienmusikvereinen
Der Wettbewerb Um die kulturellen, sozialen und integrativen Wirkungen von Kooperationsprojekten zwischen Musikschulen und Lai- enmusikvereinen regelmäßig zu unterstützen und innovative Projekte auf diesem Gebiet zu initiieren, wurde der Wett- bewerb „SPARDA-MusikNetzWerk“ ins Leben gerufen. Es werden herausragende Formen von Kooperationen zwi- schen öffentlichen Musikschulen und Laienmusikvereinen in den folgenden vier Kategorien prämiert:
- Nachwuchs: Gewinnung neuer Zielgruppen aus allen Altersstufen
- Begegnung: Kommunikation und Begegnung verschiedener Kulturen und Generationen
- Kulturleben: Bereicherung des Kulturlebens vor Ort
- Innovationsfeld Schule: Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen
Bewerben können sich Musikschulen im LVdM NRW e.V. und Laienmusikvereine, die innerhalb der letzten 12 Monate Kooperationsprojekte durchgeführt oder begonnen haben.
Einzureichen sind die ausgefüllten Formulare „Anmeldung zum Kooperationswettbewerb“ und „Projektbeschreibung“ sowie vorhandene weitere Materialien (Druckerzeugnisse, Bild-/Tonträger).
Die Jury
Die Jury setzt sich aus Fachleuten der Bereiche Wissenschaft, Musik, Kultur und Politik sowie Vertretern der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West, des LVdM NRW und des Landesmusikrates NRW zusammen.
Die Preise
In den vier Wettbewerbskategorien Nachwuchs, Begegnung, Kulturleben und Innovationsfeld Schule wird jeweils ein 1. Preis vergeben, der mit 1.000 Euro dotiert ist. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und zur Preisverleihung eingeladen.
Die Verleihung
Die von einer namhaften Fachjury ausgewählten Kooperationsprojekte werden voraussichtlich im September 2006 im Stadttor in Düsseldorf in einer Feierstunde prämiert und gebeten, sich mit einem kleinen Musikbeitrag vorzustellen.
Einsendeschluss für die Bewerbung ist der 18. August 2006
Senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bitte an: LVdM NRW e.V., Stichwort „SPARDA-MusikNetzWerk“, Breidenplatz 10, 40627 Düsseldorf
Weitere Informationen: LVdM NRW, Tel. (0211) 25 10 09, Fax (0211) 25 10 08, Mail: [email protected] und auf der Wettbewerbs-Homepage www.sparda-musiknetzwerk.de
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Diözesane Fachgruppe für Chorschule im Seelsorgebereich ins Leben gerufen
Im November des vergangenen Jahres trat auf Initiative von R. Mailänder zum ersten Mal eine Gruppe von Kollegen aus (beinah) allen Regionalkantoraten zusammen, die
a) im Bereich der Kinderchorarbeit als Multiplikatoren in Zusammenarbeit mit den Regionalkantoren sowie b) bei der Konzeption einer Kinderchorarbeit auf Bistumsebene mitarbeiten möchten.
Diese neue Fachgruppe für Chorschule im Seelsorgebereich befasst sich derzeit mit den Themen
- Offene Ganztagsschule (Grundschule), - mögliche Strukturierung von Chorschulen im SB, - die sog. Kölner Methode.
Die intensive Beschäftigung mit den Möglichkeiten innerhalb der Offenen Ganztagsschule ist im Interesse der Weiter- führung unserer Kinderchorarbeit unter veränderten schulischen Bedingungen (Ausweitung der OGS auf den Haupt- schulbereich und die erkennbare Tendenz zur Geschlossenen Ganztagsschule) ein Gebot der Stunde. Die Gründung von Chorschulen auf SB-Ebene könnte ein Weg sein, den Kindern mittels einer musikalischen Grund- ausbildung (z.B. in einem Jahreskurs) den Weg aus der musikalischen Breitenarbeit zu anspruchsvoller Literatur in den Jugend- und Erwachsenenchören zu ebnen.
Vor diesem Hintergrund hat ein Team um R. Mailänder die sog. Kölner Methode als pädagogische Hilfe in Grundzügen entwickelt. Sie richtet sich an Kinder „…ohne musikalischen oder sängerischen Erfahrungshintergrund und soll diesen in kurzer Zeit das Handwerkszeug für ein selbständiges Chorsingen vermitteln“ (aus dem Vorwort). Die ersten zehn Stunden der Kölner Methode werden derzeit in der Fachgruppe erprobt. Wenn dieser Artikel erscheint, werden bereits die ersten Erfahrungen hierüber ausgetauscht und eingearbeitet worden sein. Am Ende soll der Kirchenmusiker (oder die Aushilfskraft) ein Stundenschema in Händen halten, das so wie gedruckt abgehalten werden kann. Dies soll die Kollegen bei der Vorbereitung ihrer Proben entlasten. Um während der Zeit der Chorschule den Kinderchören und ihren Leitern nicht die Spontaneität zu nehmen, ist inner- halb der Methode Raum für freies Singen vorgesehen, das eigentliche Ziel bleibt jedoch das Erlernen des Blattsingens.
Selbstverständlich kann es sinnvoll sein, die Kölner Methode als fundiertes pädagogisches Instrument zum Singenler- nen in der Offenen Ganztagsschule anzubieten. Während des ersten Treffens der Fachgruppe wurde deutlich, dass die Träger der Offenen Ganztagsschule besonders im musischen Bereich auch auf nicht gut fundierte Angebote zurückgrei- fen, um anderen Anbietern gegenüber konkurrenzfähig zu sein. Wir Kirchenmusiker haben mit unserer Ausbildung und Erfahrung im Umgang mit Kinderstimmen ein hervorragendes Potential, diese Lücke zu füllen.
Marcus Steven, SB Solingen-West
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Theo Gast
* 4. Dezember 1925 in Hennef + 16. November 2005 in Bensberg
Theo Gast machte sich einen Namen als Organist und Chorleiter an St. Nikolaus, Bensberg, von 1950 bis 1991. Ein für ihn charakteristischer Schwerpunkt seiner musikalischen Interessen war der gregorianische Choral, die „eigentliche Musik der Kirche“. Die Choralschola von St. Nikolaus entwickelte sich unter seiner engagierten Leitung zu einer in der ganzen Region beachteten Reife. Die Sonntagsmessen in St. Nikolaus wurden (mit Ausnahme des jeweils 1 Sonntags im Monat) regelmäßig als Choralmessen gefeiert. Seine Einstellung zur Kirchenmusik war im wahrsten Sinne des Wortes „Gottesdienst“ – Dienst in der Kirche zum Lobe und zur Ehre Gottes. Beifall der Kirchenbesucher nach einem festlich gestalteten Hochamt war ihm unangenehm und aus seiner Sicht sogar unangebracht. In der Tat hatten die Besucher von St. Nikolaus oft Anlass, besonders gelun- gene und anspruchsvolle Chormusik zu würdigen. Theo Gast hat im Laufe seiner Arbeit in dieser Pfarrei mehrere Or- chestermessen von Mozart und Bruckner für die Orgel umgesetzt. So erklangen die großen Werke dieser und anderer Komponisten in St. Nikolaus häufiger, als dies heute oft aus finanziellen Gründen noch möglich ist – eben in der Fas- sung Theo Gasts. Als Gymnasiallehrer (Mathematik und Musik) baute Theo Gast auch am AMG in Bensberg einen großen und leis- tungsstarken Schulchor auf, der gemeinsam mit dem Kirchenchor von St. Nikolaus große Werke (Matthäuspassion, Weihnachtsoratorium u.a.) gekonnt zur Aufführung brachte. Vielen Bensberger Kindern und Jugendlichen hat er damit die geistliche Chormusik nahegebracht. Seine Tätigkeit als Lehrer und Chorleiter wurde 1984 durch einen Herzinfarkt für über ein Jahr unterbrochen. 1991 ging Theo Gast in den Ruhestand – und wechselte doch eigentlich nur von der bisherigen Orgelbank in St. Nikolaus auf die der Edith-Stein-Kapelle (Thomas-Morus Akademie) und des Vinzenz Pallotti Hospitals. An beiden Stätten führte er die Tradition des gregorianischen Chorals mit seiner bewährten Schola fort, wie er auch regelmäßig die Messen durch sein nach wie vor gekonntes und variationsreiches Orgelspiel begleitete - bis zu seinem überraschenden Tod im No- vember vorigen Jahres.
Mit Theo Gast verlieren Bensberg und der ganze Kreis einen verdienstvollen und vorbildlichen Kirchenmusiker. (Helmut Sippel)
Verabschiedung von Wilfried Brochhagen
Am 13.9.2005 trafen sich die Seelsorgebereichsmusiker der Kreisdekanate Gummersbach und Altenkirchen in En- gelskirchen-Loope nicht nur um über ihre Arbeit zu sprechen, sondern insbesondere um ihren Kollegen Wilfried Brochhagen zu verabschieden. Der in Köln Aufgewachsene, der unter anderen Josef Zimmermann, Hermann Schroeder und P. Wilhelm Lueger zu seinen Lehrern zählt, legte an der Musikhochschule Köln das A - Examen und die künstleri- sche Reifeprüfung ab. Nach fünfjähriger Amtszeit in der Diasporagemeinde Maria Königin, Lüdenscheid, wechselte Wilfried Brochhagen 1974 nach Wissen, wo ihn in der Pfarrgemeinde Kreuzerhöhung ein breites Aufgabenfeld erwarte- te. Seit 2000 ist Wilfried Brochhagen Seelsorgebereichskirchenmusiker im Seelsorgebereich „Obere Sieg“. Neben der Lehrtätigkeit im Rahmen der C-Ausbildung hat er viele koordinative Aufgaben übernommen mit dem Ziel, die Qualität der Kirchenmusik auf die Zukunft hin zu sichern. Mit Wilfried Brochhagen verlieren wir einen liebenswerten, humor- vollen, zuverlässigen und kompetenten Kollegen, dessen Rat und Erfahrung uns immer wichtig waren. Für die Zukunft wünschen wir ihm von Herzen Gottes Segen auf all seinen Wegen. (Bernhard Nick)
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Nachruf Josef Robrecht
Am 25. Januar 2006 verstarb überraschend Josef Robrecht im Alter von 82 Jahren. Er war seit 1946 als Kantor in Düs- seldorf tätig. Mit seiner vermittelnden Art hinterließ er deutliche Spuren im Musikleben der Stadt. Seine Aufgabe sah er schon früh darin, Kirchenmusik über Gemeindegrenzen hinaus zu führen. 1971 gründete er den katholischen Kantorenkonvent. In der 18-Jährigen Zeit als Vorsitzender des Konvents rief er die Veranstaltungsreihen „Winterliche Orgelkonzerte“ und „Düsseldorfer Tage der Kirchenmusik“ ins Leben. Mit finanzieller Unterstützung des Katholikenrates gab er den Kirchenmusikalischen Wegweiser heraus. Durch seine Initiative fand 1981 ein gemeinsames Psalmfestival mit dem evangelischen Kantorenkonvent in der Ton- halle statt. Die ökumenische Zusammenarbeit war ihm immer ein großes Anliegen. Bereits 1966 führte er gemeinsam mit der evangelischen Kantorei der Lutherkirche den Messias von G. Fr. Händel auf. Dies war zur damaligen Zeit schon eine kleine Sensation. Josef Robrecht übte zahlreiche Tätigkeiten aus, die weit über sein Engagement als Kirchenmusiker hinaus gingen: So war er Landesvorsitzender der Kirchenmusiker in NRW, stellvertretender Bundesvorsitzender des ZKD, Mitglied im Schlichtungsausschuss und bis zu seiner Pensionierung 1988 Kirchenmusikbeauftragter für das Stadtdekanat Düssel- dorf. (Hanjo Robrecht)
Nachruf Hubert Röttgen
Am 16. November 2005 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit Herr Hubert Röttgen, Bergisch Gladbach im Alter von 75 Jahren. Nach dem Kirchenmusikstudium in Köln (Orgel bei Prof. Josef Zimmermann) trat Hubert Röttgen seine erste Stelle als Küster/Organist in Kommern/Eifel an. Von 1970 - 1994 war er Organist und Chorleiter an St. Laurentius, Bergisch Gladbach. In den ersten Jahren seiner Tätigkeit baute er den Kirchenchor St. Laurentius neu auf und erarbeitete in den Folgejahren ein großes Repertoire, das sowohl in der Liturgie wie auch in kirchenmusikali- schen Konzerten seinen Niederschlag fand. Maßgeblich beteiligt war er auch an den regelmäßig stattfindenden Deka- natstreffen der Kirchenchöre. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Laurentiusfriedhof in Bergisch Gladbach, wenige Meter entfernt von seiner langjährigen Wirkungsstätte. Möge er ruhen in Frieden!
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Seelsorgebereichsmusiker im Erzbistum Köln
In dieser neuen Reihe stellen wir Ihnen die Seelsorgebereichsmusiker des Erzbistums Köln vor. Den Anfang machen Kollegen aus Neuss und Düsseldorf.
Neuss
Michael Landsky
wurde 1964 in Bremen geboren. Seine Eltern gaben erste Anleitung für Ge- sang und Klavierspiel. Im Knabenchor von Unser Lieben Frauen, Bremen, unter der Leitung von Harald Wolff und Chris Vandrè erhielt er seine musika- lische Grundausbildung.
Während der Schulzeit erhielt er privaten Klavierunterricht u.a. bei Prof. Ste- phan Seebass, Bremen, und Domorganist Prof. Dr. Winfried Schlepphorst, Osnabrück. Das Studium der Katholischen Kirchenmusik führte ihn an die Musikhochschulen Bremen, Stuttgart und D¸sseldorf. 1993 schloss er mit dem A-Examen für Kirchenmusik ab. Auf Einladung des Landes Nordrhein-West- falen nahm er an der 5.Internationalen Orgelakademie zum Thema "Improvi- sation" am Altenberger Dom teil. Schwerpunktkurse bei Wolfgang Seifen (Kevelaer), Winfried Petersen (Schwerin), Joos van der Koy (Amsterdam) und Daniel Roth (Paris).
1993 war er Teilnehmer beim Internationalen Orgel-Improvisations-Meisterkurs anl. der 42. Internationalen Orgelwo- che in Nürnberg bei Prof. Hans Haselböck, Wien. 1994 CD-Produktion mit Gregorianischem Choral auf Einladung des Motette-Verlages D¸sseldorf. 1999 DVD- und CD-Produktion bei Denon und Sonate in der Besetzung Sopran, Trompete, Orgel. Kirchliche Rundfunksendungen mit Radio Bremen, dem Westdeut- schen Rundfunk und dem Deutschlandfunk. Konzerttätigkeit in Deutschland und Italien. Seit 1995 ist Michael Landsky Regionalkantor für das Kreisdekanat Rhein-Kreis-Neuss und unterrichtet im Rahmen der kirchenmu- sikalischen Ausbildung im Erzbistum Köln. Er arbeitet zugleich als Seelsorgebereichsmusiker im Pfarrverband Greven- broich Elsbach / Erft.
Adam Birkenfurth, geb.04.06.1953, erster Klavierunterricht mit 7 Jahren, studierte am Robert Schumann - Institut der MH Rheinland in Düsseldorf Kir- chenmusik - B Examen und Musikpädagogik, Abschluss staatl. Musiklehrerprüfung, HF Klavier Prof.Giesen, /Gesang Prof. R. Delorko/musikal. Früherziehung Prof.K.H. Zarius. Als Kirchenmu- siker tätig an der KG St. Andreas in Neuss - Norf. Weiter Studien an der Bundesakademie Trossingen im Bereich Kinderchorleitung. Lehrbefähigung im Bereich `Musik mit Behinderten in Zusammen- arbeit mit der Uni Bochum und der Akademie Remscheid. Fortbil- dungen und Meisterkurse u.a. bei Prof. Kurt Hofbauer, Wien und Prof. Janos Cziffra, Salzburg runden seine Ausbildung ab. Seit 1998 als Seelsorgebereichmusiker an St. Andreas Neuss -Norf und St. Peter Neuss - Rosellen tätig.
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Dieter Böttcher
erhielt seinen ersten Orgelunterricht mit sieben Jahren. Er studierte Kirchenmusik an der Hoch- schule für Kirchenmusik in Aachen u.a. bei Walter Brouwers, Johannes Viehöver und Joachim Neugart. Er brachte 1998 das Studium mit dem B-Examen zum Abschluß. 1998 nahm er auf Einladung des Landes Nordrhein-Westfalen an der 10. Internationalen Altenberger Orgelaka- demie teil. Seit 1999 ist er Seelsorgebereichsmusiker in Kaarst und künstlerischer Leiter der dortigen Konzertreihe. Es folgte ein Aufbaustudium in Aachen, das er mit dem Kantorenexa- men (A-Examen) 2000 abschloss. Meisterkurse bei T.Mechler, W.Seifen, P. Pincemaille, Jos van der Koy, u.a. runden das Studium der Orgelliteratur und der Improvisation ab.
Simone Euteneuer
1975 wurde ich in der Nähe von Heidelberg geboren und wuchs bei Bruchsal auf. Dort übernahm ich im Alter von zehn Jahren den Organistendienst in meiner Gemeinde und mit 12 Jahren den hiesigen Singkreis. Vier Jahre später wurde ich Vizedirigentin des Kirchenchores und absolvierte die C-Ausbildung. Nach der C- Prüfung war ich mehrere Jahre bei den Intensivkursen zur C-Ausbildung und kirchenmusikalischen Werkwochen als organisatorische Mitarbeiterin und nach dem Abitur zusätzlich als Assistentin im Amt für Kirchenmusik Freiburg bei Prof. Matthias Kreuels tätig. Mein Kirchenmusikstudium absolvierte ich in Rot- tenburg am Neckar und Lübeck und schloss es mit dem B-Diplom ab. Während meines gesamten Studiums war ich als Kirchenmusikerin tätig, versah dann den Dienst an einer A-Stelle in Stuttgart-Bad Cannstatt als Vertretung während der Vakanzzeit und trat schließlich im Juni 2004 die 100%-Stelle als SB-Musikerin in Neuss-Reuschenberg und im SB Neuss-Süd an, wo ich mich gut eingelebt habe, sehr wohl fühle und vor kurzem geheiratet habe.
Peter Faller-Lubczyk,
geb. 1952, begann seine kirchenmusikalische Tätigkeit 1967 als Organist an St. Stephanus in Hoeningen, übernahm 1974 den dortigen Kirchenchor, gründete 1977 den Jugendchor und 1979 den Kinderchor an St. Stephanus. 1981 wurde er hauptamtlicher Kirchenmusiker an St. Josef, in Grevenbroich-Süd. Seit 2003 ist er Seelsorgebereichsmusiker im Kirchengemeindeverband „Grevenbroich Vollrather Höhe“. Er leitet z.Zt. vier wöchentlich probende Chöre (Kirchenchor, Jugend- chor und zwei Kinderchöre) und vier projektorientierte Ensembles (Choralschola, Kam- merchor, Taizèchor und Seniorensingkreis). Seit Herbst 2005 übt er eine Lehrtätigkeit an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Grevenbroich-Süd aus.
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Guido Harzen,
geboren 1967, studierte katholische Kirchenmusik an der Folkwang-Hochschule Essen (A-Examen 1993) und Orchesterdirigieren an der Robert-Schumann-Hoch- schule Düsseldorf (Diplom 1996). Seine Studien vervollständigte er u.a. bei Petr Eben, Prag (Orgel), Werner Lechte, Düsseldorf (Gesang), sowie Hellmuth Rilling, Stuttgart und Christoph Biller, Leipzig (Dirigieren). Im Jahre 1991 übernahm er die Leitung des "Jungen KonzertChores Düsseldorf e.V.". Seit 1993 ist er Kantor an St. Josef, Neuss-Weissenberg, 1998 erfolgte die Ernen- nung zum Seelsorgebereichsmusiker. Im Seelsorgebereich leitet er 7 Ensembles mit insgesamt 160 aktiven Sängerinnen und Sängern. 2001 Ernennung zum „Chordirektor“ durch den Allgemeinen Deutschen Chor- verband. Seit 2002 Dirigent des Sinfonieorchesters der Musikschule Bonn. Homepage: www.guidoharzen.de
Horst Herbertz
Horst Herbertz, (*1964) studierte Kirchenmusik mit Abschluss A-Examen im St. Gregorius Haus in Aachen. Bedingt durch die enge Artverwandtschaft der Orgel zum Cembalo, nahm er 1991 sein Cembalostudium bei Ludger Rèmy an der Folkwang-Hochschule in Essen auf. Er nahm an verschiedenen Kursen, unter anderem bei Harald Vogel, Jesper Christensen und Ro- bert Hill teil. Seit 1987 ist er hauptberuflich als Kantor in Dormagen-Hackenbroich und seit 1994 zusätzlich in Dormagen-Zons tätig. Seit dem Jahr 1999 ist er für den Seelsorgebereich Dormagen-Süd als Kantor zuständig. Zu seinen Aufgaben in der Gemeinde St. Katharina - Hackenbroich gehört neben dem Organistendienst z. Zt. die musikalische Leitung des Kinder- und Jugendchores, von „Da Capo“ (Junger Chor an St. Katharina Hackenbroich), der Choral- schola und des Kirchenchores sowie die Leitung des Kirchenchores an St. Martinus - Zons. Neben seinem Dienst als Kantor wirkt er in verschiedenen Instrumentalensembles mit. 1999 übernahm er die musikalische Leitung des Männerchor Bayer Dormagen und seit Januar 2004 die des Jazz Chor Mönchengladbach. Immer wieder fungiert er regelmäßig als Leiter von Chor- und Orchesterkonzerten, sowie zuletzt bei der neuzeitlichen Wiederaufführung des Ora- toriums „Das Weltgericht“ von H. O. C. Zinck, welches er mit dem Vokalensemble „Ecclesia & mundus“, deren Leitung er seit 2003 übernahm, aufführte.
Annika Monz, geb. Rix
wurde in Nettetal-Breyell geboren. 1993 legte sie Ihr C-Examen an der jetzigen Kirchenmusikhochschule St. Grego- rius in Aachen ab. Nach dem Abitur 1994 dort auch Hauptstudium der Kirchen- musik u.a. bei Viktor Scholz, Norbert Richtsteig, Joachim Neugart und Berthold Botzet mit Abschluss B-Examen und entsprechender Qualifikation für die Kanto- renklasse. Der Abschluss erfolgte 2001 mit dem Kantorenexamen. Von 1998 - 2003 Kirchenmusikerin und Kantorin in den beiden Gemeinden St. Rochus, Balkhausen-Türnich und St. Josef, Kerpen-Brüggen. Seit November 2003 ist sie Kantorin in St. Martinus, Kaarst.
24 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______
Stefan Palm
Stefan Palm schloss seine Studien in Köln und New York mit drei Konzertexamen (Orgel, Klavier, Cembalo), der Staatlichen Prüfung für Kirchenmusiker (A-Examen) und dem "Master of Music" der Juilliard School ab. Nach einem Dutzend Preise bei internationalen Musikwettbewerben (ARD, Budapest, Nürnberg, Speyer etc.) ist er heute Kantor an St. Marien, Neuss, lehrt an der Musikhochschule Köln und übt eine umfangreiche internationale Konzerttätigkeit aus.
Andreas Reuß
Kurzbiographie - geb. am 30.11.1972 in Aschaffenburg - 1979-1983 Besuch der Grundschule in Sulzbach/Main - 1983-1990 Besuch des Hermann-Staudinger-Gymnasiums in Erlen- bach/Main (math.-naturwiss. Zweig) - erster Klavierunterricht mit 11, erster Orgelunterricht mit 14 Jahren - 1990-1992 Besuch des KarI-Theodor-von-Dalberg-Gymnasiums in Aschaffenburg (mus. Zweig); 1992 allg. Hochschulreife (Abitur) - 1991-1993 Vorstudium am Hermann-Zilcher-Konservatorium in Würz- burg (Orgelliteratur und liturg. Orgelspiel: Egidius Doll) - 1992-1993 Zivildienst bei der Lebenshilfe für Behinderte im Landkreis Miltenberg (Richard-Galmbacher-Schule in Elsenfeld/Main) - 1993-1998 Studium an der Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater in Saarbrücken (Orgel: Daniel Roth, Andreas Rothkopf, Theo Brandmüller; Chorleitung: Wolfgang Helbich, Andreas Göpfert): Studienbereiche Kath. Kir- chenmusik B (Diplomprüfung 1997) und Schulmusik LA Gymnasium (die dazugehörige Musikwissenschaft und das Zweitfach Frz. Romanistik an der Universität des Saarlandes) - 1994-1998 Leitung des Kirchenchores der kath. Pfarrgemeinde „Herz Mariä“ in Saarbrücken-Gersweiler - 1998-2002 Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main: Kath. Kirchenmusik A (Orgelliteratur: Daniel Roth; liturg. Orgelspiel: Gerd Wachowski; Chorleitung: Winfried Toll), Diplomprüfung 2002; Aufbau Künstlerische Ausbildung Orgel (Daniel Roth), Diplomprüfung 2001 - seit 01.05.2001 Seelsorgebereichsmusiker im Dekanat Neuss-Süd für die Pfarrgemeinden St. Paulus NE-Weckhoven und St. Peter NE-Hoisten.
Bert Schmitz geboren am 12. Oktober 1959 in Dormagen, verheiratet, 2 Töchter. Abitur, Studium an der Musikhochschule Köln, Kantoren A-Examen, künstlerische Reifeprüfung im Fach Cembalo. 1982 erste Anstellung als Organist und Chorleiter an der Klosterbasilika Knechtsteden. 1993 100%-Anstellung als Kirchenmusiker Dormagen-Delrath, -Stürzelberg und –Knechtsteden. Organistendienst, Kirchenchor, Choralschola, Kinder- und Jugendchor (ca. 70 Kinder in 6 verschiedenen Gruppen), Gospelchor, Coro Piccolo, Frauen-Ensemble, Kammerchor an der Basilika Knechtsteden. 1998 Ernennung zum SB-Musiker im Seelsorgebereich Nord des Dekanates Dormagen, Organisation und Leitung überpfarrlicher Dinge, u.a.: Projektchor des Seelsorgebereichs Nord im Dekanat Dormagen, Jährliche Vesper der Kirchenchöre des Dekanates Dormagen, Vorstandsmitglied im Förderverein, „Konzertante Kirchenmusik“ St. Pankratius, Nieven- heim. Schwerpunkt Chorleitung / Stimmbildung. Seminare u.a. bei: Eric Ericson, Gisbert Brandt, Uwe Gronostay, Martin Behrmann, Alastair Thompson, Jessica Cash, Hildegard von Born (Feldenkrais), Lichtenberg. Verleihung des Titels „Chordirektor“ ADC, Kreis-Chorlei- ter des Sängerkreises Neuss, Mitglied des Musikausschusses des Sängerbundes NRW (Tä- tigkeit als Dozent, Juror, ...). 2000 Anstellung als Lehrer im Fach Musik am Norbert-Gym- nasium Knechtsteden, 2005 Mitgründer und künstlerischer Leiter der Rheinischen Chorakademie Knechtsteden.
25 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______
Johannes Maria Strauss
Erster Kontakt zur Kirchenmusik über den Vater, ab dem zwölften Lebensjahr aktiv als Organist, Korrepetitor und Chorleiter. Studium 1994 bis 1998 in Regensburg (Abschlüsse Kirchenmusik (B) und Diplom-Musiklehrer), 1997 - 2001 Musikalischer Assistent am Würzburger Dom und Betreuer der Kirchenmusik am dortigen Priesterseminar, seitdem als Seelsorgebereichsmusiker in Büderich und dort mit wenigen Ausnahmen nicht nur das kirchenmusikalische "Mädchen für alles". Für den geistigen Ausgleich seit 1998 mit Unterbrechungen auch Magisterstudium Ger- manistik und Musikwissenschaft.
Robert Vossen
* 17.02.1973 1983 - 1992 Musisches Gymnasium Essen - Werden 1989 - 1992 C- Kurs Kirchenmusikschule Bistum Essen 1992 Abitur, C- Examen 1992 - 1994 Kirchenmusikschule Bistum Essen, B-Examen 1994 - 1998 Staatliche Hochschule für Musik Köln, A - Examen Kirchenmusikalische Tätigkeit: 1989 - 1995 Vertretungstätigkeit St. Peter, Essen - Kettwig 1996 - 1997 Assistent an St. Martinus, Kaarst seit 1998 Kirchenmusiker an St. Cyriakus Neuss-Grimlinghausen und St. Martinus Uedesheim, Seelsorgebereichsmusiker im Seelsorgebereich Neuss "Rund um die Erftmündung"
26 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______
Düsseldorf
Rudolf von Gersum
1952 in Alsdorf geboren. Nach Schulzeit und Wehrdienst Studium der kath. Kirchenmu- sik an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf mit dem Abschluss A-Exa- men, 1976. Während der Zeit des Studiums als KOCh an die St. Remigius-Pfarre in Düs- seldorf-Wittlaer, von dort 1981 als hauptamtlicher Kirchenmusiker nach Düsseldorf- Wersten. Seit 1998 als Seelsorgebereichsmusiker im Seelsorgebereich A im Dekanat Düs- seldorf-Benrath tätig und verantwortlich für vier Kirchen und neun Musikgruppen.
Markus Hinz geboren 1974 in Goch. Kirchenmusikstudium an der Hochschule für Musik in Köln (A-Exa- men 1999). Zu seinen Lehrern gehörten u.a. Bruno Dole und Peter Dicke (Orgel), Vera von Schnitzler (Klavier), Ulrich Schütte (Gesang), Henning Frederichs und Reiner Schuhenn (Chorleitung). Aufbaustudium 1999/2000 Künstlerische Instrumentalausbildung Hauptfach Orgel bei Prof. Johannes Geffert. 1995-2000 Organist an der Liebfrauenkirche in Goch. 1997-2001 Leiter des Jugendchores Liebfrauen Goch. 2000-2001 Organist und Chorleiter an St. Servatius in Bonn-Friesdorf und St. Augustinus in Bonn-Bad Godesberg,seit 2001 Seelsorgebereichsmusiker und Kantor an St. Antonius in Düs- seldorf-Oberkassel. Zu seinen musikalischen Vorlieben gehören besonders der Komponist Sigfrid Karg-Elert, minimal music und Gospel.
Ulrich Karg
1971 in Erkelenz geboren, Studium am St.-Gregorius-Haus in Aachen. Dort legte er 1995 das Examen ab. Außerdem absolvierte er ein zweijähriges Orgelstudium bei Carlo Hommel in Esch-sur-Alzette (Luxemburg), welches er mit dem „Premier Prix“ im Fach Orgel abschloß. Von 1994-1996 studierte Ulrich Karg Orgel bei Prof. Pierre Cogen in Paris,sowie Orgelimprovisation bei Domorganist Norbert Richtsteig in Aachen. Von 1995-1998 war er Student am Conservatoire royal de musique in Lüttich in der Orgelklasse von Prof. Anne Froide- bise. Dieses Studium schloß er mit dem „Diplom superieur“ (Konzertdiplom) ab. Orgelbaupraktika bei Orgelbau Schumacher in Eupen (Belgien) und bei Orgelbaumeister Martin Scholz in Mönchengladbach.Seit 1989 rege Konzerttä- tigkeit im In- und Ausland, sowie verschiedene Radio- und CD-Produktionen. Nach langjähriger Tätigkeit als Kirchenmusiker an St. Foillan in Aachen ist Ulrich Karg seit Sommer 2003 Seelsorgebe- reichs-Kirchenmusiker an St. Cäcilia in Düsseldorf-Benrath und Herzjesu, Düsseldorf-Urdenbach.
27 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______
Reinhard Kluth
geb. 1950 in Dülken, hier musikalische Erziehung, von 1973 bis 76 Kirchenmusikstudium und Kantorenexamen, währenddessen Assistenzorganist bei Viktor Scholz an der Münster- basilika Mönchengladbach, 1978 staatl.künstl.Reifeprüfung (Orgel); Meisterkurse für histo- rische Aufführungspraxis bei Hermann Max; Kantor in Mönchengladbach, Dozent a.d.Universität Köln, ab 1983 Kantor in D’dorf an St. Peter, ab 1989 an St. Antonius (Friedrichstadt), seit 2001 SB-Kantor in Düsseldorf-Eller; umfangreiche Konzerttätigkeit, CD-und Rundfunkeinspielungen; Herausgeber unbekannter Orgelmusik;
Pamela König geb. 13.04.69, begann ihre Musikhochschulausbildung mit dem Studium der Kath. Kirchenmusik an der staatl. Hochschule für Musik Karlsruhe. Zusätzlich absolvierte sie ein Orgelstudium am „Conservatoire municipal“ in Pontarlier (Frankreich) bei Sylvain Ciaravolo. Anschließend setzte sie ihre Beschäftigung mit Orgel, Cembalo und Improvisation mit Schwerpunkt „Alte Musik“ als externe Studentin an der „Scho- la Cantorum Baseliensis“ der Stadt Basel fort. In Düsseldorf folgte an der Robert- Schumann-Hochschule ein Aufbaustudium Kath. Kirchenmusik mit den Schwer- punktfächern Chorleitung, Cembalo und Orgel, wo sie auch als Korrepetitorin der Blockflötenklasse tätig war. Nachdem sie bereits in St. Stephan Andernach als Kir- chenmusikerin Erfahrung gesammelt hatte, ist sie seit Okt. 1999 Seelsorgebereichs- kirchenmusikerin in Düsseldorf Itter/Holthausen. Ihre Schwerpunkte sind Chorleitung und Nachwuchsförderung.
Johannes Koop
1968 in Nordhorn/Niedersachsen geboren. Seit dem 14. Lebensjahr Chorleiter und Or- ganist. Studium der Kath. Kirchenmusik an der Robert-Schumann-Hochschule, Düsseldorf bei Professor Herbert Callhoff (Orgel), Wolfgang Seifen (liturgisches Orgelspiel), Raimund Wippermann (Chorleitung), Werner Lechte (Gesang) und Janet Holdorf-Wood (Kla- vier). Seit 1992 in Düsseldorf Kantor in der Antonius-Gemeinde, D-Hassels. Seelsor- gebereichsmusiker seit 1998 im Dekanat Benrath für den Bereich Hassels-Reisholz. Mehrere Orgelkonzerte in Düsseldorf.
28 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______
Marcel Andreas Ober
wurde 1977 in Düsseldorf geboren. Ab 1998 Studium der Katholischen Kirchenmusik an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. 2002 Kirchenmusik-Diplom sowie im Jahr 2004 das Zertifikat des Kirchenmusik-Aufbaustudiums. Zurzeit folgt in der Musikhochschule Köln ein Dirigierstudium im Fach Orchesterleitung. Seit April 2005 ist er Seelsorgebereichskantor an St. Peter, St. Antonius und St. Martin im Seelsorgebereich D’dorf-Bilk/Friedrichstadt.
Bernhard Obst geb. in Mecklenburg, studierte an der Robert-Schumann-Hoschschule Düsseldorf ka- tholische Kirchenmusik. Seit 1975 im Kirchendienst, seit 1977 hauptamtlich in St. Katharina-St. Reinold, De- kanat D-Ost. Gründeung der Chorgemeinschaft der Kirchenchöre St. Katharina-St. Konrad-St. Reinhold im Jahre 1979, seitdem bis heute beste Zusammenarbeit in Litur- gie und Konzert. Bernhard Obst ist Seelsorgebereichsmusiker im Seelsorgebereich A im Dekanat Düs- seldorf-Ost mit 3 Kirchengemeinden und heute noch 3 zu betreuenden Kirchen. 1999 Gründung eines Förderkreises Musik. Seit 1976 nebenamtliche Lehrtätigkeit an der Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf und Künstlerischer Leiter des Sängerkreises 1881 Urdenbach und des Post-Telekom-Chores Düsseldorf 1904.
Hanjo Robrecht
Bereits im Alter von 6 Jahren Klavierunterricht vom Vater. 1977 Studium in der Hoch- schulklasse für Orgel bei Viktor Lukas, Musikhochschule Köln und Studium der Kir- chenmusik in Düsseldorf. 1983 staatliches Kantorenexamen. Studium der Musikwissenschaft bei Prof. Niemöl- ler an der Universität zu Köln und Aufnahme in die Meisterklasse für Orgel der Musikhochschule Düsseldorf bei Rosalinde Haas. 1985 Konzertexamen für Orgel. Seit 1988 Kantor der Herz-Jesu Kirche und ab 1999 Seelsorgebereichsmusiker für die Pfarreien Herz-Jesu, St. Lukas und St. Adolfus.
29 KIEK 1/2006 SEELSORGEBEREICHSMUSIKER ______
Christoph Seeger
1968 in Ratingen geboren. Nach einigen Jahren Klavierunterricht bei Prof. Heuser in Düs- seldorf, Studium an der Kirchenmusikschule in Essen. 1991 Abschluss des Studiums und Anstellung an der Kirchengemeinde Heilige Familie in Düsseldorf-Stockum. 1987 Gründung des Tiefenbroicher Kammerchores. 1990 Gründung der „Stockumer Chor- tage", ein Chorprojekt, das sich intensiv mit allen Epochen der Chormusik befasst und im- mer in der letzten Sommerferienwoche stattfindet. Seit 1999 Seelsorgebereichskirchenmu- siker für den Seelsorgebereich A und C im Dekanat Düsseldorf-Nord. 2005 Gründung des Stockumer Kammerorchesters. Intensive Beschäftigung und Referententätigkeit im Bereich des "Neuen Geistlichen Liedes". Mitglied des AK-SINGLES im BDKJ im Erzbistum Köln. Redaktionsarbeiten für Publikationen im Bereich Kinder- und Jugendchorarbeit. Homepage: www.christoph-seeger.de