DeutscherDeutscher MusikratMusikrat gemeinnützigegemeinnützige ProjektgesellschaftProjektgesellschaft mbHmbH 2009 2009

U1 DokumentationDokumentation Dokumentation 2009

Auftakt...... 2

Förderung professioneller Musiker

Deutscher Musikwettbewerb...... 4 Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler...... 8 Dirigentenforum...... 10 UNTERSTÜTZT DURCH PopCamp – Meisterkurs für Populäre Musik...... 14

Jugendprojekte

Jugend musiziert und Deutscher Kammermusikkurs...... 16 Bundesjugendorchester...... 20 Bundesjazzorchester...... 23 Bundesjugendorchester & Bundesjazzorchester in Südafrika...... 26 Bundesbegegnung „Jugend jazzt“...... 28 SchoolJam – bundesweites Schülerbandfestival...... 32

Laienmusizieren

Deutscher Chor- und Orchesterwettbewerb...... 34

Zeitgenössische Musik

Förderprojekte Zeitgenössische Musik...... 36

Information und Dokumentation

Deutsches Musikinformationszentrum...... 40 Europäische Musikbörse...... 43

Ausblick 2010...... 44 Kontaktdaten...... 46 Zentrale Verwaltung...... 47 Geschäftsführung und Mitarbeiter...... 48 Aufsichtsrat...... 49 Projektbeiräte...... 50 kulturPARTNER Impressum...... 52

inhalt Auftakt

Liebe Freunde der Projekte des Deutschen Musikrates, sehr geehrte Damen und Herren,

wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr 2009 zurück, in dem die jugendorchesters in der Musikakademie Schloss Weikersheim, der Hier danken wir insbesondere den Landesmusikräten für ihre kon- Projekte viele bereits etablierte Maßnahmen fortsetzen konn- sich Konzerte in Hamburg, Wiesloch, Nürnberg und anschlos- struktive Mitarbeit in den Projektbeiräten zur Vorbereitung der ten, aber auch neue Wege beschritten: Ein ganz besonderes sen. einzelnen Maßnahmen. Highlight des vergangenen Jahres war die gemeinsame Süd- Daran sieht man: Für die laufenden und ständigen Projekte des Unsere preisgekrönten Träger musikalischer Spitzenleistungen ge- afrika-Tournee von Bundesjugend- und Bundesjazzorchester. Musikrates gibt es keinen Stillstand, erst recht nicht zum Jahres- ben ihr künstlerisches Können, ihr Wissen und ihre Erfahrungen Mit einer Verschmelzung von Klassik und Jazz begeisterten die wechsel. Die Termine stehen bereits für die nächsten fünf bis zehn unmittelbar überall im Lande wie auch international weiter – in beiden Spitzennachwuchsensembles das Publikum in fünf Jahre fest. Konzerten, auf Festivals, in den Medien, aber auch als Pädagogen, südafrikanischen Städten und hatten Gelegenheit, gemein- An diesen vielfältigen Aktivitäten wird deutlich, wie wichtig die Dozenten und Juroren in Fortbildungs- und Begegnungsmaß- sam mit einheimischen Musikern zusammenzuarbeiten und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren öffentlichen und nahmen aller Art und nicht zuletzt in landesweiten Wettbewer- Erfahrungen auszutauschen. privaten Förderern ist, und dies in Zeiten, in denen gerade die Kul- ben. Mit dem Jubiläumskonzert „60 Jahre Konzerte Junger Künst- tur unter den sich verändernden wirtschaftlichen und finanziellen Mit mehr als 10 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben die ler“, dem PopCamp Abschlusskonzert in und den Inter- Rahmendaten unserer Gesellschaft zu leiden hat. Projekte des Deutschen Musikrates auf Bundesebene auch in 2009 nationalen Meisterkursen des Dirigentenforums unter Leitung Im Anschluss an die Mitgliederversammlung des Deutschen wieder eine beachtliche Resonanz gefunden, was für uns Bestäti- von Kurt Masur endete das Jahr 2009 und das neue Jahr be- Musikrates e.V. im Herbst 2009, auf der turnusgemäß ein neues gung und Ansporn zugleich ist. gann traditionsgemäß mit der Winterarbeitsphase des Bundes- Präsidium gewählt wurde, hat sich im Dezember der neue Auf- Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Jahre 2010. Dafür bieten sichtsrat der Projektgesellschaft konstituiert. Hier freuen wir uns sich wiederum zahlreiche Gelegenheiten wie beispielsweise am auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem alten wie neu- bundesweiten Tag der Musik, den der Musikrat 2009 zum ersten en Präsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Martin Maria Mal landesweit ausgerufen hatte und der im Jahre 2010 vom 17. bis Krüger, der sich Kraft seiner Ämter stets engagiert für die Projekte zum 21. Juni seine Fortsetzung finden wird, u.a. mit einer zentralen einsetzt. Veranstaltung im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt am Besonders erwähnen möchte ich an dieser Stelle ebenso das hohe Samstag, 19. Juni, bei dem zahlreiche Spitzenensembles aus den persönliche Engagement der Mitglieder unserer Projektbeiräte, Projekten des Deutschen Musikrates zu hören und zu sehen sein die ehrenamtlich Projektleitung und Projektgesellschaft fachlich werden. beratend begleiten und unterstützen sowie helfen, die Projekte Nicht zuletzt gebührt mein persönlicher Dank den Mitarbeiter- auf Kurs zu halten. Dies findet unsere uneingeschränkte Anerken- innen und Mitarbeitern des Deutschen Musikrates, die sich in ide- nung. eller Weise den Projekten verbunden fühlen und in hohem Maß zu Fördernde Effekte sind der integrale Bestandteil aller Projekte. Da- ihren Erfolgen beitragen. von profitieren Jung und Alt, Laien und Profis, die traditionellen Gemeinsam mit meinem Kollegen Norbert Pietrangeli, unserem wie auch fortschrittlichen, in jedem Falle aber die kreativen Kräfte Kaufmännischen Geschäftsführer, wünsche ich Ihnen nun eine an- unseres Musiklebens. Zahlreiche Maßnahmen wirken aufgrund regende wie auch angenehme Lektüre. ihres zuverlässigen föderalen Aufbaus in die Länder, Regionen und Kommunen und damit in die vielfältige musikalische Breite un- seres Landes. Ohne diese Breite gibt es keine Spitze – und ohne Spitze gibt es umgekehrt keine Breite.

Projektgeschäftsführer Peter Ortmann eröffnet die Preisverleihung Dr. Peter Ortmann der 7. Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ am 15. Juni 2009 in der Galerie der Königlichen Gärten in Hannover-Herrenhausen. Projektgeschäftsführer

2 3 Auftakt Deutscher Musikwettbewerb 1 3

Seit 1975 bietet der Deutsche Musikwettbewerb (DMW) dem Stipendiaten 2009 Junger Musiker Meerbusch-Düsseldorf für junge Pianistinnen musikalischen Spitzennachwuchs ein Sprungbrett für die in- 15 weitere Spitzenmusiker und Ensembles erspielten sich ein Sti- und Pianisten ging an Boris Kusnezow, den ZONTA Musikpreis der pendium. Sie wurden zusammen mit den Preisträgern vorgeschla- ZONTA International / Union Deutscher ZONTA Clubs erhielt ternationale Karriere. Alljährlich präsentieren sich hochbe- gen für die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler: Korbinian Yvonne Gesler. gabte Musiker in den vielseitigsten Kategorien einer Fachju- Altenberger (Violine), Benedikt Schneider (Viola), Wieland Bach- ry. Den Stipendiaten und Preisträgern winken langfristige För- mann (Kontrabass), Alexandra Hengstebeck (Kontrabass), Markus Abschlusskonzerte dermaßnahmen, darunter die Vermittlung von Konzerten und Krusche (Klarinette), Dawid Jarzynski (Klarinette), Daniel Mohr- Für das Orchesterfinale und das Abschlusskonzert stand das mann (Fagott), Christoph Eß (Horn), Lars Niederstrasser (Saxo- Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Matthi- die Produktion von CDs. Der abwechselnd in Bonn und Berlin phon), Patrick Stadler (Saxophon), Petra Marianowski (Cembalo), as Foremny zur Verfügung. Das Kammerkonzert mit Preisträgern durchgeführte Wettbewerb war 2009 Gast in Berlin. 122 Musi- Yvonne Gesler (Klavierpartnerin), Duo Rauh/Nies (Duo Violoncello/ und Stipendiaten im Kleinen Saal des Konzerthauses Berlin sowie ker nahmen in zwölf kammermusikalischen und solistischen Klavier), duo imPuls (Klavierduo), Hofkapelle Schloß Seehaus (En- das Abschlusskonzert mit Preisträgern im Großen Saal des Kon- semble für Alte Musik). zerthauses Berlin bildeten mit der Verleihung der Preise und Sti- Kategorien teil. pendien durch den Vizepräsidenten des Deutschen Musikrates, Sonderpreise und Stipendien Prof. Dr. Hans Bäßler, und den stellvertretenden Vorsitzenden des Der Deutsche Musikwettbewerb 2009 fand vom 10. bis Das Duo Staemmler erhielt zusätzlich ein Jahresstipendium der Projektbeirates und Vorsitzenden der Gesamtjury, Hansjoachim

21. März in Berlin statt. Er war ausgeschrieben für Solisten der Deutschen Stiftung Musikleben und den Förderpreis der Marie- Reiser, den abschließenden Höhepunkt des Wettbewerbs. Beide 4 Kategorien Violine, Viola, Kontrabass, Klarinette, Fagott, Horn, Luise Imbusch-Stiftung. Der Erika Claussen-Preis der Freunde Konzerte wurden von Deutschlandradio Kultur aufgezeichnet Saxophon, Cembalo, Klavierpartner Instrumentalmusik/Lied, und ausgestrahlt. Duo Violoncello/Klavier, Klavierduo, Streichquartett und En- sembles für Alte Musik. 99 Kandidaten (85 Solisten, 14 Ensem- Aufnahme in die Künstlerliste bles) stellten sich im I. Durchgang der Fachjury, davon erreich- Die Preisträger der Solokategorien (Byol Kang, Violine) und aus- ten 54 den II. Durchgang und 30 den III. Durchgang. Für das Or- gewählte Finalisten (Daniel Mohrmann, Fagott; Christoph Eß, chesterfinale (IV. Durchgang für Solisten) qualifizierten sich Horn und Dawid Jarzynski, Klarinette) wurden in die Künstlerliste Byol Kang (Violine), Dawid Jarzynski (Klarinette), Daniel Mohr- des DMW aufgenommen und für Solokonzerte an Orchester ver- mann (Fagott) und Christoph Eß (Horn). mittelt. Orchester, die Musiker aus der Künstlerliste als Solisten 1 Alexandra Hengstebeck erspielte sich ein Stipendium in der Kategorie für Orchesterkonzerte engagieren, erhalten auf Antrag Honorar- „Kontrabass“ Preisträger 2009 zuschüsse aus Mitteln der GVL. Im Jahr 2009 konnten 14 Musiker 2 Christoph ESS, Stipendiat in der Kategorie „Horn“ Drei Interpreten vermochten es schließlich die Gesamtjury zu der Künstlerliste mit 25 Orchestern konzertieren und in diesem 3 Das Konzerthaus Berlin – einer der Veranstaltungsorte des DMW 2009 überzeugen und wurden für ihre herausragenden Leistungen Rahmen an 57 Konzerten (davon 23 Wiederholungskonzerte) mit- 4 Preisträger DMW 2009: Hansjakob Staemmler, Peter-Philipp Staemmler, mit dem Preis des Deutschen Musikwettbewerbs belohnt: Byol wirken. Byol Kang, Boris Kusnezow Kang (Violine), Boris Kusnezow (Klavierpartner Lied) und das Duo Staemmler (Duo Violoncello/Klavier). Die Solisten er- hielten ein Preisgeld in Höhe von je 5.000 ¤, das Duo 8.000 ¤.

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4 5 Förderung Professioneller Musiker Vermittlung von Preisträgerkonzerten In vain – Von der Vergänglichkeit Das Projektbüro DMW/BAKJK vermittelt ferner Preisträger- Quartet New Generation konzerte an Festivals und Konzertreihen in Deutschland und Werke von Samuel Scheidt, Anton Bruckner, – meist in Kooperation mit dem Goethe-Institut - Bereich Dorothée Hahne, Paul Moravec u. a. „Laienmusizieren und Förderung des musikalischen Nach- wuchses“ – auch ins Ausland. Im Jahr 2009 fanden in diesem Des Lebens Hauch Rahmen etwa 50 Konzerte statt, Aufführungsorte im Ausland Musik für Blockflöten-Quartett waren u. a. Skopje, Krakau und Turin. „Von Dorothée Hahnes „Dance Edition Primavera macabre“ bis zum letzten Hauch Auch die Produktion der CDs für die Edition Primavera mit von Johann Sebastian Bachs viel- Preisträgern des DMW wurde fortgesetzt. 2009 erschienen die leicht letzter Fuge: Repertoire Debut-CDs des Blockflötenquartetts QNG – Quartet New Ge- und Interpretation dieser CD sind neration (DMW 2006), von Sophia Jaffé (Violine, DMW 2005) herausragend und lassen einen und Johannes Fischer (Schlaginstrumente, DMW 2007). Die immer wieder vor Spannung den Atem anhalten. Mit Worten drei CDs, die vom Deutschen Musikrat in Kooperation mit nicht zu beschreiben - hören Sie selbst!“ [www.genuin.de] Deutschlandradio Kultur und dem Label Genuin produziert wurden, sind die 78.-80. Produktion der Edition Primavera mit Preisträgern des DMW seit 1980. Traces – Spuren Johannes Fischer (Percussion), DMW Komposition Christian Hommel (Oboe), Nari Hong (Flöte) Während des DMW fand auch das Finale des in Kooperation mit der Philharmonie Essen und Deutschlandfunk erstmalig Werke von Iannis Xenakis, durchgeführten Deutschen Musikwettbewerb Komposition Rozalie Hirs, Dieter Mack statt. Malte Giesen („Insomnia“ für Saxophonquartett) und und Gerald Eckert Martin Sadowski („Sonata quasi una fantasia per clarinetto in Sib e pianoforte“) teilten sich den mit 5.000 dotierten von der „Mindestens vierfach einzigartig Philharmonie Essen gestifteten ersten Preis. Mit einem Kom- ist die neue CD mit dem Schlag- positionsauftrag des Deutschlandfunk in Höhe von 1.500 wur- zeug-Shooting-Star Johannes Fi- de Bowen Liu für sein Werk „Out of Frame“ für Klarinette und scher: Sie präsentiert den Gewin-

Klavier belohnt. ner des Deutschen Musikwettbe- 2 Die drei Kompositionen erklangen erstmals am 16. Mai im Rah- werbs 2007 und des ARD Wettbewerbs 2009. Die Aufnahme men einer „Langen Nacht mit Gewinnern des Deutschen Mu- wartet mit gleich drei Ersteinspielungen auf. Wie außergewöhn- Readers Edition, 09.03.2009 sikwettbewerbs“ in der Philharmonie Essen und wurden am lich aber Johannes Fischer ist, versteht man erst, wenn dann die 5. Juli im Deutschlandfunk ausgestrahlt. Die prämierten Stücke CD anfängt, sich zu drehen: meditative, archaische Klänge von Berlin sucht den Klassikstar von morgen sind Teil des Programms der 53. bzw. 54. BAKJK. Iannis Xenakis, irisierende Klangflächen von Rozalie Hirs, exo- Während Deutschland gerade auf der Suche nach dem Super- Im Juni 2009 wurde der Deutsche Musikwettbewerb Komposi- tische Dialoge von Dieter Mack – es gibt sehr viel zu entdecken!“ star ist, stellt sich die Hauptstadt ihrem ganz eigenen Wett- tion zum zweiten Mal ausgeschrieben. Bis Dezember 2009 [www.genuin.de] kampf. Ganz ohne Dieter Bohlen und Co. fragen sie: Welcher konnten Kompositionen für die Besetzung Kontrabass solo Klassikstar von morgen erspielt sich die Meisterschaft? [...] oder Cembalo solo eingereicht werden. Die Entscheidung über Während der vier zu absolvierenden Wettbewerbsdurchgänge die Preisvergabe erfolgt während des DMW 2010 in Bonn. Für CD Sophia Jaffé [...] erfüllen die Künstlerinnen und Künstler die Säle des Kon- die Jury konnten erneut die Komponisten Christian Jost, Sophia Jaffé (Violine), Björn Lehmann (Klavier) zerthauses Berlin, der Universität der Künste sowie des Kultur- Dr. Charlotte Seither und Prof. Manfred Trojahn sowie der Fach- hauses Mitte mit den farbigsten Klängen. redakteur des Deutschlandfunk Frank Kämpfer und der Pianist Werke für Violine und Klavier von und Musikwissenschaftler Prof. Dr. Siegfried Mauser gewon- Johann Sebastian Bach, nmz, 22.03.2009 nen werden. Ludwig van Beethoven, Eugène Ysaÿe und Josef Suk Deutscher Musikwettbewerb: Abschluss mit hochkarätiger Preisverleihung „Mehr als eine Debüt-CD ist die Die preisgekrönte Violinistin Byol Kang schließlich entließ die Produktion, die die Berliner Gei- rund 1.100 begeisterten Zuhörer mit einem wahrlich meister- gerin Sophia Jaffé nun bei Genuin 3 haft gespielten Violinkonzert op. 47 in d-Moll von Jean Sibelius. vorgelegt hat. Gewinnerin des Alle Solisten wurden vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Deutschen Musikwettbewerbs zu sein, ist sicherlich ein Ver- 1 DMW Komposition in der Philharmonie Essen (von links): Johannes Bultmann, Manfred Trojahn, Bowen Liu, Thomas Rabbow, unter der Leitung von Matthias Foremny begleitet. Am Vora- sprechen. Jaffé aber löst dieses mit den vier Werken von Suk, Martin Sadowski, Malte Giesen und Michael Kaufmann. bend bereits begeisterten die Kammermusikensembles im Bach, Ysaye und Beethoven nicht nur ein, sondern schenkt dem 2 Wertungsspiel der Preisträgerin Byol Kang Kleinen Saal des Konzerthauses mit einem vielseitigen Pro- Hörer noch viel mehr: Ihr feinnerviges und differenziertes Spiel 3 Flügeltransport am Veranstaltungsort gramm von Brahms bis Kurtág. fasziniert, schlägt einen in seinen Bann. Gemeinsam mit ihrem Duopartner Björn Lehmann zeigt sie sich wandelbar und lei- denschaftlich, schmiegt sich den kleinsten Verästelungen der sehr unterschiedlichen Werke an, nimmt uns mit in kammer- musikalische Tiefen. Mehr davon!“ [www.genuin.de]

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6 7 Förderung Professioneller Musiker Ostfriesischer Kurier, 25.08.2009 Rhein-Zeitung, 22.10.2009 Entspannende Frische in einer Villa Michels: Gelungener Auftakt der Spätsommernacht Matinee-Saison Wenn der Deutsche Musikrat junge Künstler empfiehlt, kann man Das Duo Riul eröffnet die Spielzeit 2009/2010 und sich auf einen qualitätvollen Konzertabend freuen. […] Balthasar begeistert das Publikum – Werke großer Meister vorgetragen Baumgartners Interpretationen der reinen Orgelliteratur zeichne- In der Villa Michels sorgte das junge Duo Riul für einen schwung- ten sich durch ihre große Lebendigkeit aus, die eine spritzige, fast vollen Auftakt der vier Konzertveranstaltungen umfassenden übermütige Spielweise und langen, entspannenden ruhigen Atem Saison 2009/2010. […] Untadelige Tonbildung der Klarinette, dy- Bundesauswahl homogen nebeneinander stellte. namisch außerordentlich variabel bei klarer Artikulation auch in heiklen Passagen. Das Klavierspiel aussagekräftig durch fein dif- Schlitzer Bote, 28.09.2009 Konzerte Junger ferenzierenden Anschlag, aufmerksam und anpassungsbereit Künstler Spannweite des Atems im reizvollen Miteinander und virtuos in Alleingängen. Akademiekonzert für junge Künstler in der Landesmusikakade- GieSSener Allgemeine Zeitung, 09.11.2009 1 mie mit Andreas Kißling (Flöte) und Andreas Hering (Klavier) Mit großer Weite in der Tongestaltung, mit tief ausholenden […] Gut aufeinander eingespielt Spannungsbögen in den langsamen Sätzen, ein- und ausschwin- Das Duo Hecker-Simowitsch spielte bei „KulTour“ im Alten mit einem Oktett, zwei Quartetten, acht Duos und einem Solisten Die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler (BAKJK) ist eine genden Bewegungen in den Feinstrukturen, und durch behut- Schloss wurden den 31 Musikern bisher 235 Konzertauftritte vermittelt. der kontinuierlichsten und effizientesten Fördermaßnahmen sames Auffangen der musikalischen Nebenmotive setzte Andre- [Thomas Hecker und Janka Simowitsch] beeindrucken zu Be- Insgesamt buchten in 2009 etwa 150 Veranstalter Konzerte mit as Kißling von Beginn an hohe Maßstäbe und überzeugte durch ginn in drei Romanzen für Oboe und Klavier op. 94 von Robert für den professionellen musikalischen Nachwuchs in Deutsch- Bundesauswahl-Ensembles. große Musikalität. Dabei wurde er mit viel Empathie am Klavier Schumann durch einfühlsame Tongebung und nuancierte Dy- land. Sie vermittelt Preisträger und Stipendiaten des Deut- 60 Jahre „Konzerte Junger Künstler“ unterstützt von einem mitatmenden und sensibel unterstüt- namik [...]. Ein überzeugendes Konzert der beiden jungen Mu- schen Musikwettbewerbs über eine Konzertsaison bundes- zenden Andreas Hering – ein kongeniales Miteinandermusizieren siker, die in ihrer künstlerischen Laufbahn bereits ein so reifes weit für Kammerkonzerte und erleichtert den jungen Musi- In der Reihe „Konzerte Junger Künstler“ (KJK) im Landesfunkhaus der beiden, das sich durch das gesamte Programm zog. Niveau erreicht haben. des NDR in Hannover fanden 2009 das 475. bis 482. Konzert statt. kern den Einstieg in die Karriere: Sie gehen auf Deutschland- Die Konzertreihe wird vom Deutschen Musikrat in Kooperation mit tournee, gewinnen Podiumserfahrung, knüpfen wichtige Kon- dem Norddeutschen Rundfunk veranstaltet, der alle Konzerte Jun- takte und bereichern den Konzertbetrieb unseres Landes. Vie- ger Künstler aufzeichnet und ausstrahlt. Freunde, Förderer und (ehemalige) Mitwirkende feierten im No- len ist die Teilnahme an der Bundesauswahl eine entschei- vember in Hannover das 60. Jubiläum der Konzertreihe. Musiker, 52. Bundesauswahl (2008/2009) 53. Bundesauswahl (2009/2010) dende Karrierehilfe auf dem Weg aus dem Studium in das Be- die in den vergangenen Jahrzehnten selbst ein oder mehrere Kon- rufsleben. Ein Stipendium aus Mitteln der GVL und ein Arbeits- zerte innerhalb der Reihe gegeben haben und in diesem Rahmen arirang-Quintett Ensemble „Classic & Drums“ sonic.art Alexander Schmipf stipendium des Deutschen Musikrates ermöglichen den Musi- gefördert wurden, präsentierten ein vielfältiges musikalisches Pro- Friedrich Haberstock, Flöte Jakob Spahn, Violoncello Ruth Velten, Saxophon Klavier solo gramm, u. a. konzertierten Ania Wegrzyn (Sopran), Nils Mönke- kern, sich adäquat auf die Konzertsaison vorzubereiten. Jörg Schneider, Oboe Julian Belli, Schlaginstrumente Alexander Doroshkevich, meyer (Viola), Friedrich Wilhelm Schnurr (Klavier) und das Posau- Steffen Dillner, Klarinette Maria Ollikainen, Klavier Saxophon Duo Lesch-Buchberger nenensemble Hannover (Posaunenoktett). Sebastian Schindler, Horn Martin Posegga, Saxophon Marie Lesch, Oboe Konzertsaison 2008/2009 Aus den Konzerten Junger Künstler, die 1949 ins Leben gerufen Monika Schneider, Fagott Duo Künkel-Schmidt Annegret Schmiedl, Saxophon Lena-Maria Buchberger, Harfe und 2009/2010 wurden, entstand die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler, Christian Künkel, Posaune welche seit 1957 an den Deutschen Musikrat angegliedert ist. Seit Ménage à cinq Mareile Schmidt, Orgel / Cembalo Duo Riul Duo Lesch-Baumgartner Im Sommer 2009 ging die Konzertsaison der 52. Bundesauswahl dem ersten „Konzert Junger Künstler“ im Jahr 1949 traten etwa Kana Takenouchi, Flöte Sebastian Manz, Klarinette Marie Lesch, Oboe André van Daalen, Oboe Trio Belli-Fischer-Rimmer Martin Klett, Klavier Balthasar Baumgartner, Orgel Konzerte Junger Künstler zu Ende. Zwei Quintette, ein Quartett, 1.500 Musiker im Rahmen dieser Konzertreihe auf und wurden zu Georg Wettin, Klarinette Frederic Belli, Posaune vier Trios und fünf Duos mit insgesamt 33 Musikern tourten Beginn ihrer Karriere gefördert, wie etwa die Dirigenten Christoph David Harloff, Horn Johannes Fischer, Schlaginstrumente Duo Lorenz-von Bernstorff Duo Hecker-Simowitsch seit September 2008 durch Deutschland und gaben insgesamt von Dohnanyi, Gerd Albrecht, Bruno Weil und Christian Thiele- 229 Konzerte. Für die im August angelaufene Konzertsaison Daniel Bäz, Fagott Nicholas Rimmer, Klavier Antonia Lorenz, Klarinette Thomas Hecker, Oboe mann, die Pianisten Christoph Eschenbach, Justus Frantz und Isabel von Bernstorff, Klavier Janka Simowitsch, Klavier 2009/2010 der 53. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler Christian Zacharias, der Geiger Ulf Hoelscher, der Cellist Alban sonic.art Ensemble Vox Cellestis Gerhard oder die Klarinettistin Sabine Meyer. Ruth Velten, Saxophon Georg Gädker, Bariton Flügelschlag-Quartett Duo Kißling-Hering Alexander Doroshkevich, Saxophon Peter-Philipp Staemmler, Violoncello Barbara Rieder, Klavier Andreas Kißling, Flöte Symposium Junger Künstler Martin Posegga, Saxophon Hansjacob Staemmler, Klavier Sebastian Bartmann, Klavier Andreas Hering, Klavier Zum dritten Mal fand im Juni in der Musikakademie Schloss Wei- Annegret Schmiedl, Saxophon Claudius Heinzelmann, kersheim ein Symposium für junge Künstler statt, das der Vorberei- Duo Wegrzyn-Sam Schlagzeug Duo Kißling-Lohmeyer Duo Kim-von Radowitz Ania Wegrzyn, Sopran Ákos Nagy, Schlagzeug Andreas Kißling, Flöte tung auf die BAKJK und einer über das Musikalische hinausge- Andrea Kim, Violine Trung Sam, Klavier Lea Lohmeyer, Orgel henden Beratung der Musiker dient. Teilnehmer der 54. Bundesaus- Florian von Radowitz, Klavier Posaunenensemble Hannover wahl trafen sich, um gemeinsam zu musizieren, Erfahrungen aus- Ensemble Bourvé-Gädker-Sam Frederic Belli Duo Köhler-Overlach zutauschen und Workshops zu den Themen Steuerrecht, GEMA, GVL, Duo Meyer-Reznik Antonia Bourvé, Sopran Michael Zühl Christine Köhler, Flöte KSK und Eigenpräsentation zu besuchen. Mischa Meyer, Violoncello Georg Gädker, Bariton Tobias Schiessler Miriam Overlach, Harfe Eleonora Reznik, Klavier Trung Sam, Klavier Lars Karlin Angelos Kritikos Duo Schwabe-Ollikainen Mateusz Sczendzina Gabriel Adriano Schwabe, Hannes Dietrich 1 sonic.art, 52. Bundesauswahl Violoncello Tomer Maschkowski 2 Duo Lorenz-von Bernstorff, 53. Bundesauswahl Maria Ollikainen, Klavier

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8 9 Förderung Professioneller Musiker 2

mit den europäischen Nachbarn. Die 3. Beethoven-Meister- kurse für Dirigieren unter Leitung von Prof. Kurt Masur, wieder in Kooperation mit dem Beethoven-Haus und dem Beethoven Orchester Bonn, waren 2009 erstmals international ausge- schrieben. Aus über 100 Bewerbern wählte Kurt Masur mit sei- nen Beratern, dem Dirigenten Peter Gülke sowie dem Projekt- Dirigentenforum leiter des DIRIGENTENFORUMs Andreas Bausdorf, 12 Teilneh- mer für seinen Meisterkurs aus. Die öffentlichen Proben und 1 Konzerte fanden großen Anklang beim Publikum: Insgesamt 7.000 Zuschauer kamen in die Beethovenhalle Bonn, um Kurt Masur mit der „Crème de la crème“ des dirigentischen Nach- Das bundesweite Förderprogramm DIRIGENTENFORUM wen- Preise und Stipendien wuchses zu erleben. det sich an den dirigentischen Nachwuchs in Deutschland. Gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern konnte das DIRIGENTENFORUM im Jahr 2009 mehrere neue Preise und Meisterkurse und Akademie Überdurchschnittlich begabte junge Dirigenten werden mit Stipendien vergeben. Der im Januar erstmals von Oper Leipzig Weitere Künstlerische Leiter waren u.a. Johannes Fritzsch, Jo- der Teilnahme an Meisterkursen und der Vermittlung von Assi- und DIRIGENTENFORUM verliehene „Deutsche Operettenpreis für hannes Kalitzke, Jun Märkl, Prof. Colin Metters sowie erstmals 3 stenzen und Förderkonzerten auf verantwortungsvolle Positi- junge Dirigenten“ ermöglicht dem Preisträger eine Assistenz an der Schweizer Dirigierpädagoge Prof. Johannes Schlaefli. Im onen im deutschen und im internationalen Musikleben vorbe- der Musikalischen Komödie. Die Auszeichnung ging an Francesco Förderzweig DIRIGENTENFORUM – Chor standen Projekte mit Angelico. dem Philharmonischen Chor Berlin, mit dem Opernchor der reitet. Über mehrere Jahre hinweg erhalten die Stipendiaten Im Rahmen eines Konzertes mit dem Sinfonieorchester des Baye- Staatsoper Stuttgart und mit der Singakademie Dresden auf Auszeichnungen die Möglichkeit, mit Berufsorchestern zu proben und zu kon- rischen Rundfunks Anfang Mai im Münchner Gasteig erhielt Pa- dem Programm. Durch die Partnerschaft mit dem RIAS Kam- Francesco Angelico 2. Preis beim “Malko Competition for trick Lange das erste mit 5.000 Euro dotierte „Eugen-Jochum-Sti- merchor kam eine Einladung des Stipendiaten Markus Lande- zertieren. International renommierte Dirigenten wirken dabei Young Conductors”, Gewinner des pendium“ aus den Händen von Herbert Blomstedt. Das von Eugen- rer zustande, der die Leitung eines Konzertes beim Bundesprä- als ihre Mentoren. “Rhein-Mosel-Musikpreises” 2009 Jochum-Gesellschaft, Sinfonieorchester des BR und DIRIGENTEN- sidenten übernahm. Die seit 2008 bestehende Dirigentenfo- Patrick Lange 1. Eugen-Jochum-Stipendium FORUM neu ausgelobte Stipendium wird Eugen Jochums Wirken rum-Akademie wurde mit einem Workshop zur Konzeptent- und seine Sicht auf den Dirigentenberuf einer nachwachsenden wicklung und Moderation von Kinder- und Familienkonzerten Engagements Deutscher Dirigentenpreis Generation junger Dirigenten vermitteln. fortgesetzt. Unter der Leitung von Prof. Barbara Stiller und Höhepunkt im Jahr 2009 war die Verleihung des Deutschen Di- Im September wurde in Zusammenarbeit mit dem Staatsorchester Christian Schruff wurden die Bereiche Konzertdramaturgie, David Afkham Assistenzdirigent und stellvertretender rigentenpreises in Kooperation mit der BHF-Bank-Stiftung und Rheinische Philharmonie in Koblenz außerdem der mit insgesamt Kommunikation und Rhetorik mit dem Ziel erörtert, die jungen Musikdirektor des Gustav Mahler Jugend- dem Konzerthaus Berlin. Ausgezeichnet wurde der Schweizer 10.000 Euro dotierte „Rhein-Mosel-Musikpreis“ sowie die Position Dirigenten auf Ihre Tätigkeit als Musikvermittler vorzuberei- orchesters (Musikdirektor: Claudio Simon Gaudenz, seine Mitbewerber Shi-Yeon Sung und Ras- des „Conductor-in-progress“ an Francesco Angelico vergeben. ten. Abbado) Aurélien Bello Assistent des GMD und des Chordirektors mus Baumann wurden mit Sonderpreisen geehrt. Mit insge- am Theater Kiel samt 35.000 Euro Preisgeld und umfangreichen weiteren För- Internationales Maestros von Morgen Markus Bieringer 2. Kapellmeister am Badischen dermaßnahmen gilt der Deutsche Dirigentenpreis als eine der Neben der Fülle an Preisen und Auszeichnungen stand die Arbeit Über die Künstlerliste „Maestros von Morgen“ konnten im Jahr Staatstheater Karlsruhe höchstdotierten Auszeichnungen für Dirigenten in Europa und des DIRIGENTENFORUMs 2009 im Zeichen internationaler Begeg- 2009 wiederum über 40 Konzerte durch die Mittel der Gesell- Johannes Klumpp 1. Kapellmeister am Musiktheater im ist zugleich Höhepunkt und Abschluss des Förderprogramms. nungen. Durch eine Kooperation mit der Zürcher Hochschule der schaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten gefördert Revier Gelsenkirchen Im ausverkauften Finalkonzert mit dem Konzerthausorchester Künste wurde das Bewerbungsverfahren des Förderprogramms werden. Berlin konnten sich die Finalisten einer anspruchsvollen und erstmals für Studenten der Schweizer Hochschule geöffnet. Mei- vielversprechenden Zuhörerschaft präsentieren: Zwei Stuhlrei- sterkurse in Graz und bei den Bregenzer Festspielen (Österreich) hen im Parkett waren allein mit Intendanten und Orchesterdi- sowie zum vierten Mal im Theater Vanemuine in Tartu (Estland) rektoren des deutschsprachigen Raums besetzt. stehen ebenfalls beispielhaft für die Tendenz zu Kooperationen

10 11 Förderung Professioneller Musiker Projektaktivitäten 2009 03. – 06. JuNI AUFTAKT Stuttgart Stuttgart Künstl. Leitung: Michael Alber Opernchor der Staatsoper Stuttgart 06. – 10. Januar OPERETTENWORKSHOP Leipzig „Junge Dirigenten in der MuKo“ 17. – 20. JuNI DIRIGIERKURS Aachen Künstl. Leitung: Roland Seiffarth Aachen Künstl. Leitung: Marcus R. Bosch Orchester und Solisten der Musikalischen Sinfonieorchester Aachen Komödie Leipzig 29. – 30. JuNI Abschlussdirigieren der 1. Förderstufe 26. Januar – 01. Februar DIRIGIERKURS Aachen ReutlingEN Württembergische Philharmonie Reutlingen Aachen Künstl. Leitung: Marcus R. Bosch Sinfonieorchester Aachen 01. Juli Auswahldirigieren GelsenkirCHEN Neue Phiharmonie Westfalen 05. – 07. Februar Deutscher Dirigentenpreis eine Initiative der Berlin BHF-Bank-Stiftung und des Deutschen Musikrats in 03. – 04. JuLI AUFTAKT Berlin Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus Berlin Berlin Künstl. Leitung: Prof. Jörg-Peter Weigle Konzerthausorchester Berlin Philharmonischer Chor Berlin

16. Februar – 09. April OPERNKURS Schwerin 01. – 07. August Bregenzer Festspiele – Kunst aus der Zeit Schwerin Künstl. Leitung: Matthias Foremny Bregenz Künstl. Leitung: Johannes Kalitzke Staatskapelle Schwerin oesterreichisches ensemble für neue musik

4 01. – 03. MärZ DIRIGIERKURS Konstanz 01. – 04. September WERKSTATT Eri Klas Konstanz Künstl. Leitung: Prof. Bernhard Kontarsky Tartu Künstl. Leitung: Eri Klas Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.02.2009 Rheinischer Merkur, 05.11.2009 Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz Theater Vanemuine Tartu

Junger Jupitersymphoniker Beethoven ist ein Gefühl 02. – 04. AprIL Auswahldirigieren Orchester 15. – 18. September AKADEMIE Moderationsworkshop Den Dirigentenpreis erringt ein Blitzeschleuderer Kurt Masur probt in der Geburtsstadt des Komponisten mit jun- Nürnberg Nürnberger Symphoniker Hammelburg Fachl. Leitung: Prof. Barbara Stiller und VON JAN BRACHMANN gen Berufskollegen und gibt Lebensweisheiten preis. Eine davon: Christian Schruff Wer ernste Musik macht, sollte lachen können 17. – 18. AprIL Auswahldirigieren Chor Lothar Zagrosek, Jury-Vorsitzender und zugleich Chefdirigent VON CHristiane Florin Berlin ensemberlino vocale, Philharmonischer Chor Berlin 15. September – OPERNKURS Musiktheater im Revier (MiR) des Konzerthausorchesters, moderierte das Finale, gratulierte 23. Oktober Künstl. Leitung: Rasmus Baumann seinem wahrhaft glanzvollen Orchester, weil es dreimal so ge- Manchmal spricht Masur über presto und piano, selten über 19. – 22. AprIL AUFTAKT Hof GelsenkirCHEN Neue Philharmonie Westfalen spielt habe, wie es dirigiert worden sei, und kommentierte den Schlagtechnik. Meistens gibt er, ganz lebende Legende, neben dem Hof Künstl. Leitung: Prof. Johannes Schlaefli lebhaften Applaus des Publikums mit einem Spruch des Sachs Wissen vor allem Weisheit weiter. [...] Masur trägt ein kleines Mi- Hofer Symphoniker 21. – 24. September Rhein-Mosel-Musikpreis und Auswahl aus Wagners „Meistersingern“: „Euch macht ihr’s leicht, mir krofon, das jedes Räuspern und jedes mahnende „Oh, oh“ an die Koblenz „Conductor in progress“ macht ihr’s schwer“. Wer von den drei Bewerbern, alle zwi- Lautsprecher weitergibt. Das Publikum nimmt die kleinste Kom- 27. April – 2. MAI DIRIGIERKURS Chorsinfonik Staatsorchester Rheinische Philharmonie schen Jahrgang 1973 und 1975, würde nun den Hauptpreis ge- mentierung des ganz Großen dankbar an. […] Er [Seokwon Hong] Dresden Künstl. Leitung: Prof. Ekkehard Klemm winnen? [...] Die Wahl fiel schließlich auf Simon Gaudenz, ver- dirigiert den ersten Satz der „Pastorale“ beherzt, er sagt dem Or- Orchester der Landesbühnen Sachsen 28. – 30. September DIRIGIERKURS Graz kündete Lothar Zagrosek, wegen seiner musikalischen Persön- chester bescheiden, aber deutlich, wie er die Triolen von Viola und Graz Künstl. Leitung: Johannes Fritzsch lichkeit, seines großen körperlichen Potentials und seiner kom- Cello in Takt 150 haben möchte. „Es muss …“, setzt er an, „es sollte 11. – 14. MAI DIRIGIERKURS Kiel Philharmonisches Orchester Graz munikativen Begabung. …“, verbessert er sich. Hong steht nicht einfach da, er hat eine Hal- Kiel Künstl. Leitung: Georg Fritzsch tung zu Beethoven. „Du machst es wunderschön“, lobt Masur. Er Philharmonisches Orchester der 26. Oktober – 3. Beethoven-Meisterkurse für Dirigieren Süddeutsche Zeitung, 09.02.2009 verbessert hier ein Legato, dort ein Crescendo, am Schluss gibt es Landeshauptstadt Kiel 04. November Künstl. Leitung: Prof. Kurt Masur ein Bravo. Frei geschwommen Bonn Beethoven Orchester Bonn Simon Gaudenz gewinnt den Deutschen Dirigentenpreis 24. – 27. MAI WERKSTATT Colin Metters, VON HARALD EGGEBRECHT Flensburg Künstl. Leitung: Prof. Colin Metters 08. – 13. Dezember WERKSTATT Jun Märkl Schleswig-Holsteinisches Sinfonieorchester Leipzig Künstl. Leitung: Jun Märkl Simon Gaudenz, linkshändig den Stab führend, ging bei Igor MDR Sinfonieorchester Strawinskys „Feuervogel“-Suite wirklich auf das Orchester ein, fing an, den Klang zu strukturieren, erzeugte mit einfalls- reicher Gestik, in der endlich auch Piano und Pianissimo deut- 1 Simon Gaudenz, Gewinner des Deutschen Dirigentenpreises 2009 lich wurden, einen tief gestaffelten Klangraum für Strawinskys Musik. Plötzlich tönte das Orchester farbig, vielschichtig, hat- 2 Bundespräsident Horst Köhler, Staatspräsident Anibal Cavaco Silva, Maria Alves da Silva, Eva Luise Köhler (Mitte) mit dem RIAS Kammerchor unter ten die Gruppen musikalischen Bezug zueinander, wurde der Leitung von Markus Landerer (hinten links) Glanz möglich. Man begann, aufeinander zu hören, weil Gau- denz selbst hinhörte und auf das Entstehende spontan eing- 3 Verleihung des ersten Eugen-Jochum-Stipendiums. Patrick Lange mit Herbert Blomstedt ing, je freier er und damit seine Körpersprache wurden, was die prächtige Dvorak-Zugabe nach der Preisverleihung überzeu- 4 INTERNATIONALE BEETHOvEN-MEISTERKURSE 2009. MIRGA GRAZINYTE, gend bewies. KURT MASUR

12 13 Förderung Professioneller Musiker beitsphase fand Anfang September in der Bundesakademie Tros- Band Frieder. Er empfand es als besonders bereichernd, dass singen statt, die zweite Ende November in der Bundesakademie die Arbeit im PopCamp über das Musikalische hinausging. So Rheinsberg. Zum Abschluss der zweiten Arbeitsphase präsen- haben sie sich damit beschäftigt, wie das Verhältnis zwischen tierten sich die Bands im traditionellen Konzert im Kesselhaus der den einzelnen Bandmitgliedern ist. Kulturbrauerei Berlin. Deutsche Welle: „Pop“ im Oktober 2009 „pop_cracks“ in ZDF und 3sat PopCamp erfuhr 2009 eine besonders intensive Medienpräsenz Lehrberuf Popstar und wurde von SWR DASDING im Tuttlinger Rittergarten und von Von Ulrich José Anders radioeins des rbb in der Berliner Kulturbrauerei live präsentiert. Da- Kann man Popmusik lernen? Ja, meinen die Veranstalter des rüber hinaus widmete sich erstmalig eine eigene Sendung „On PopCcamp. Im Meisterkurs für populäre Musik des Deutschen Stage“ (Deutschlandfunk) dem Meisterkurs für Populäre Musik. Musikrats bekommen junge Musiker Profitips, die garantiert 2008 begleitete ein ZDF-Fernsehteam das PopCamp über mehrere zum Erfolg führen ... Unter den Musikern ist die Stimmung gut. Monate. Das Ergebnis dieser Produktion konnte im Frühjahr 2009 in Beim gemeinsamen Abendbrot wird gefachsimpelt, was sie der Sendereihe „pop_cracks“ verfolgt werden. Mehr als drei Stun- von den einzelnen Dozenten lernen konnten, wie ein Coach sie den erhielten Zuschauer von ZDF, 3sat und ZDFinfo Einblicke in das in einer verzwickten Situation weitergebracht hat. Termine Förderprojekt PopCamp und in Musikerleben jenseits von Casting- mit Produzenten werden ausgemacht, die mal über den Song Shows. hören sollen, der letzte Atemtipp von Vocalcoach eingefor- dert. Die Bands, die hier sind, wollen alle nach vorne. PopCamp – Meisterkurs Best of PopCamp 2005-2009 Das fünfte PopCamp-Jahr endete mit einem Soundcheck 07/2009 weiteren Höhepunkt, der Herausgabe der für Populäre Musik Doppel-CD „Best of PopCamp 2005-2009“: In Ab nach vorn! 1 Kooperation mit dem Deutschlandfunk ist eine Ernsthafte Förderung statt schneller Hype, dafür steht das Pop- Compilation entstanden, die dem Leitsatz „Viel- Camp des Deutschen Musikrates seit den Anfängen im Jahr falt statt Mainstream“ voll und ganz gerecht 2005. Und auch in diesem Jahr stellten sich wieder viele PopCamp steht für individuelle und bedarfsgerechte Förde- die Teilnahme am PopCamp zu nominieren. Aus dem Pool an Vor- wird. Eine bunte Mischung, die den Hörer Nachwuchshoffnungen dem harten Auswahlmara- rung und Begleitung von hochtalentierten Bands auf ihrem schlägen ermittelte eine 14-köpfige Jury im Frühjahr acht Acts, die davon überzeugt, dass „Pop“ nicht gleich thon der Jury. Nur fünf Acts kamen bis ins Intensivför- sich beim Live-Audit in Celle einem Team aus renommierten Juro- „Pop“ ist. derprogramm. […] Wenn man als Musiker eine neue Weg in die Professionalität. Dabei werden die Band als Gan- ren und Dozenten vorstellten. Fünf Bands schafften es schließlich Band startet, türmen sich vor einem erstmal dutzende zes, aber auch die einzelnen Künstlerpersönlichkeiten berück- in das Förderprogramm: Abel and Cain (Düsseldorf), Baby Benzin Musikmarkt 50/2009 Herausforderungen auf: Musiker finden, Songs schreiben, sichtigt. Die teilnehmenden Musiker absolvieren drei Arbeits- (Hamburg), Christian Troitzsch (Leipzig), Frieder (Stuttgart) und „PopCamp 2009: Wir wollen alles geben!“ Gigs organisieren, bekannter werden und, und, und ... wenn phasen, in denen sie gemeinsam mit (Wunsch-) Dozenten ihr Luis und Laserpower (Mannheim). man das alles geschafft hat und den Schritt in Richtung (Semi-) Drei Stunden Rock und Emotion beim PopCamp-Konzert der 5. Staffel Profi wagen will kommt man ohne professionelle Unterstüt- musikalisches Profil herausarbeiten, Grundlagen über Musik- Vielfalt statt Mainstream Von Lothar Scholz zung eigentlich nicht mehr aus. Genau hier setzt PopCamp, das recht und -wirtschaft erfahren sowie in Zusammenarbeit mit Seinem Motto – „Vielfalt statt Mainstream“ – blieb der Meister- Beim Konzert hatten die Bands das erste Mal Gelegenheit, die im Bandförderprogramm des Deutschen Musikrates, unterstützt der Deutschen Rockmusik Stiftung eine Homepage oder einen kurs mit dieser Auswahl verschiedenster Stilrichtungen auch 2009 PopCamp gewonnenen Erkenntnisse auf der Bühne auszuprobie- vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, treu: Baby Benzin überzeugten mit deutschsprachiger Rockmusik, Videoclip erstellen. ren. Auf eines kam es dabei allen an: Das Vermitteln von Emoti- an. Hier werden die vielversprechendsten Newcomeracts iden- Abel and Cain verzauberten mit großen Melodien eines 90er-Jah- onen. Frieder Does hat sehr viel über sich selbst und seine Band im tifiziert und gezielt gefördert. Hier geht es um den langfristigen re-Brit-Pop und der Singer/Songwriter Christian Troitzsch er- PopCamp erfahren, erzählt der Frontmann und Namensgeber der Ausbau zum Profiact und nicht um schnellen Hype oder einfach Das Tor zum PopCamp, dem Meisterkurs für Populäre Musik, frischte mit handgemachtem Akustikpop. Die Stuttgarter Band irgendeinen Gewinn. öffnet sich für die Bands erst nach einem erfolgreich durchlau- Frieder legte Deutschrock aufs Parkett und Luis und Laserpower fenen mehrstufigen Auswahlverfahren. An dessen Beginn ihren energiegeladenen Electro-Rap. steht die Nominierung von Acts und Bands durch vorschlags- berechtigte Institutionen, Verbände, Medien. Auch 2009 PopCamp-Stundenplan nutzten diese wieder ihre Chance herausragende Musiker für Zweimal im Jahr trafen sich die ausgewählten Musiker zu eigens auf sie zugeschnittenen Workshops. Ziel war es, das jeweils eige- ne Profil zu schärfen und sich gleichzeitig von anderen inspirieren zu lassen – nicht nur von den namhaften Dozenten, sondern auch von den teilnehmenden Bands. Gemeinsam hörten sie Seminare über Medien- und Urheberrecht, Marketing, Management und Projektaktivitäten 2009 Juni Popförderkonferenz, Rostock Kommunikation sowie GEMA, GVL und KSK. Sie arbeiteten ausgie- c/o Pop Köln big an Songs und Arrangements und feilten tage- und nächtelang Januar – Juni Mediale Arbeitsphase – EPK Produktion der an Kompositionen und künstlerischer Performance. Die erste Ar- PopCamp Teilnehmer 2008 unter dem Dach der September PopCamp Arbeitsphase 1, Trossingen „Deutschen Rockmusik Stiftung“ in Hannover PopCamp live im Rittergarten Tuttlingenpräsentiert von DAS DING (SWR) Januar MIDEM, Cannes November/ PopCamp Arbeitsphase 2, Rheinsberg / Berlin April Musikmesse Frankfurt Dezember 1 PopCamp-Band 2009: „Frieder“ aus Stuttgart 2 „Luis und Laserpower“ überzeugen mit energiegeladenem Electro-Rap Mai Pop Open Stuttgart Dezember PopCamp live im Kesselhaus der Kulturbrauerei Berlin PopCamp Live-Audit, CD-Kaserne Celle präsentiert von radioeins (rbb)

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14 15 Förderung Professioneller Musiker 1.Preis ab, 581 von ihnen erhielten einen 2. Preis, 643 wurden mit einem 3. Bundespreis ausgezeichnet. Musikalische Überraschungen Aus zwei Kategorien sind besonders erfreuliche Nachrichten zu vermelden: Die noch junge Kategorie Musical hat sich deutlich po- sitiv entwickelt. Die Jury zeigte sich von den musikalischen, schau- spielerischen und tänzerischen Leistungen beeindruckt. Zu den schönsten Überraschungen des Bundeswettbewerbs 2009 gehört jedoch die Kategorie Klavier vierhändig. Bis vor wenigen Jahren versammelten sich dort eher Pianisten, die sich in der Solowertung Klavier geringe Chancen auf einen 1. Bundespreis ausrechneten. In diesem Wettbewerb erlebte man phantastische künstlerische 4 Leistungen, harmonisches Zusammenspiel auf allerhöchstem Ni- veau und eine große Zahl von Geschwisterpaaren, die sich in die- ser Kategorie präsentierten. Höhe von 5.000 Euro erhielten die Schwestern Vanessa und Jessica Porter aus Laupheim für ihre hervorragende Leistung in Popkategorie E-Bass der Kategorie „Schlagzeug-Ensemble“. Die Deutsche Stiftung Jugend musiziert Erstmals hatten auch Bassisten den Sprung in den Bundeswettbe- Musikleben überreichte unter anderem den mit 6.000 Euro 1 werb geschafft. Sie stellten in beeindruckender Weise die Band- dotierten „Eduard-Söring-Preis“ an das Berliner Streicherduo breite des E-Basses vor. Damit hat die erste der vier neuen Pop-Ka- Philipp Wollheim/ Adam Tomaszewski und den neu eingerich- tegorien erfolgreich bei „Jugend musiziert“ Einzug gehalten. Im teten „Exzellenz-Preis“ an Johannes Lang für seine Höchst- Seit 46 Jahren ist die Begeisterung für den bundesweiten Mu- der 30 Auslandsschulen und schließlich die eindrucksvolle Preis- kommenden Jahr wird dann Pop-Gesang zu hören sein. punktierung in drei verschiedenen Wettbewerbskategorien. sikwettbewerb „Jugend musiziert“ bei tausenden von Kin- statistik. Das Begegnungszelt vor der Folkwang Musikschule lud Die Walter-Kaminsky-Stiftung verlieh einen Sonderpreis in ein zum Austausch, zu gemeinsamen Mahlzeiten und zu knapp Begegnung mit der Langhalslaute Höhe von 1.500 Euro an die 20-jährige Nesma Mahgoub aus dern und Jugendlichen ungebrochen. Daher treffen jedes Jahr 100 Ergebnisbekanntgaben. An manchen Tagen feierten fast 1.000 Während der Wettbewerbstage lud „Jugend musiziert“ in Koope- Alexandria, die in der Kategorie Musical einen 1. Bundespreis aufs Neue talentierte junge Musiker in rund 150 Regional- Gäste im Zelt gemeinsam Momente großen Glücks und Stolzes ration mit dem NRW Kultursekretariat und dem Netzwerk Neue mit Höchstpunktzahl erhalten hatte. Der Gesamtwert aller wettbewerben, 19 Landeswettbewerben in Deutschland und über die erbrachten Leistungen. Musik 15 Landespreisträger Bag˘lama aus NRW und Berlin zu einer Sonderpreise 2009 beträgt über 100.000 Euro. den Deutschen Schulen im Ausland und einem Bundeswett- „Bundesbegegnung“ ein. Ein informativer Tag mit Wertungsspie- Eltern als wichtige Multiplikatoren len, einer Podiumsdiskussion und einem abschließenden Konzert WESPE bewerb aufeinander. In einer Vielzahl von Kategorien können Höhepunkt war der Besuch von Bundesjugendministerin Ursula machte das interessierte Publikum am 1. Juni mit der türkischen Nach dem Ende des Bundeswettbewerbs hatte „Jugend musi- sich die Jugendlichen bewerben – sowohl solistisch als auch von der Leyen beim 2. Preisträgerkonzert. In ihrer Rede dankte sie Langhalslaute bekannt. ziert“ alle ersten, zweiten und dritten Bundespreisträger ein- im Ensemble. Das Angebot an Instrumental- und Vokalkatego- allen Verantwortlichen für die Organisation und die Durchführung geladen, sich unter interpretatorischen Aspekten mit Werken von „Jugend musiziert“, insbesondere dem Hauptsponsor, der Sonderpreise der Musikliteratur, vor allem des 20. und 21. Jahrhunderts, aus- rien hat sich im Laufe der Jahrzehnte stark erweitert. Im An- Sparkassen-Finanzgruppe, ohne dessen finanzielles Engagement Am 6. Juni erhielten in der Philharmonie Essen im Rahmen eines einander zu setzen und das Ergebnis ihrer intensiven Beschäf- schluss an die Wettbewerbsphase vermittelt „Jugend musi- ein Wettbewerb in dieser Dimension nicht realisierbar sei. Den Festaktes ausgewählte herausragende Bundespreisträger Sonder- tigung im Rahmen des Wettbewerbs WESPE zunächst vor ei- ziert“ Konzertauftritte im In- und Ausland und lädt Bundes- größten Raum in ihrer Ansprache nahm die Würdigung der Eltern preise aus den Händen privater Stifter und stiftender Instituti- ner Jury, dann auch dem Konzertpublikum zu präsentieren. 157 preisträger zum Deutschen Kammermusikkurs ein. aller Teilnehmer ein. Ihr herzlicher Dank galt deren persönlichem onen: Den „Sparkassen-Sonderpreis für Familienensembles“ in Musiker hatten die Zulassung zu den sieben Kategorien von Einsatz, der selbstverständlich erbracht werde und nicht nach Zeit und Geld frage. Die Überzeugung, dass eine qualifizierte Mu- sikausbildung auch die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen wie Toleranz, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl befördert, mache El- tern zu wichtigen Multiplikatoren der Idee „Jugend musiziert“. Sie ist einer der Gründe, weshalb bei „Jugend musiziert“ 2009 auf re- gionaler Ebene mehr als 23.000 Kindern gestartet waren. Teilnehmerrekord Kein Bundeswettbewerb hat jemals so viele Teilnehmer verzeich- net wie „Jugend musiziert“ 2009. Dies ist ein deutliches Indiz da- für, wie bekannt und beliebt der Wettbewerb inzwischen ist. Neun Tage lang, vom 29. Mai bis zum 6. Juni, hatte „Jugend musiziert“ 2.232 Jugendliche, allesamt bereits 1. Preisträger auf Landesebene, zum Bundesfinale nach Essen eingeladen. Ein erstes Signal für das 2 3 kommende Kulturhauptstadtjahr 2010. An mehr als 20 Wettbe- werbsorten präsentierten sich die Nachwuchsmusiker vor 31 Jury- Frischer Wind bei stabiler Wetterlage, so konnte man die At- gremien in 10 Instrumental- und Vokal-Kategorien. Wesentliche fi- mosphäre beim 46. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ nanzielle und ideelle Unterstützung erhielt „Jugend musiziert“ beschreiben. Denn viel Neues, aber auch Bekanntes und Ver- von Experten des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Es- trautes war in Essen zu erleben: Dazu gehörten das hohe mu- sen, um die enormen logistischen Herausforderungen zu meistern. sikalische Niveau, Teilnehmerzahlen, die die des Vorjahres er- Nach neun Wettbewerbstagen standen schließlich die Ergebnisse neut überstiegen, die heitere, kameradschaftliche Atmosphäre fest: 427 Teilnehmer, die in Solo- oder Ensemble-Kategorien ange- zwischen den Jugendlichen aus allen Teilen Deutschlands und treten waren, schlossen den 46. Bundeswettbewerb mit einem

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16 17 jugendprojekte „WESPE“ erhalten. Die „Wochenenden der Sonderpreise“, so Recklinghäuser Zeitung, 05.06.2009 die Langfassung von „WESPE“, wurde am 19. September in Mün- ster und vom 25. bis 27. September in Freiburg durchgeführt. 20 Minuten der Wahrheit Stand das Wochenende in Münster im Zeichen der Wiener Klas- bei „Jugend musiziert“ sik – dort wurde der traditionsreiche „Klassikpreis“ ausgespielt Ein Blick in den Bundeswettbewerb in der Essener – sollten in Freiburg zu Unrecht vergessene Werke (wieder)-ent- Folkwang-Musikschule deckt und neue Werke komponiert werden. Gefordert war im Von Martin Schrahn Wettbewerb die jeweils beste Interpretation eines Werks der zeitgenössischen Musik, eines eigenen Werks, eines Werks der Wer hier, beim 46. Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ be- Klassischen Moderne, eines speziell für „Jugend musiziert“ kom- stehen will, muss sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen. Tech- ponierten Werks, des Werks einer Komponistin und eines Werks nische Souveränität ist ebenso gefragt wie musikalisches Einfüh- der „verfemten Musik“. 48 junge Musiker wurden im Rahmen lungsvermögen und Stilsicherheit. […] Hier in Essen gilt es aber eines dicht besetzten Matieneekonzertes mit Sonderpreisen erst einmal, die vierköpfige Jury zu überzeugen. Ganz nah am Po- ausgezeichnet. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, dium der Aula hat sie sich platziert. Sieht jede Regung des Solisten, Frauen und Jugend, die Gesellschaft zur Verwertung von Lei- seine Atemtechnik und Tongebung. Achtet auf exakte Stakkati und stungsschutzrechten, die Stadt Freiburg, die Sparkasse Freiburg, die rechten Phrasierungen, bewertet die musikalische Gestal- die Bertold Hummel Stiftung, der Verband deutscher Musik- tungskraft. schulen (vdm), die Hindemith Stiftung, die Irino Foundation To- kio, der Deutsche Musikverleger-Verband (DMV), die Stadtwerke Schwerin, die Stadt Erlangen und ZONTA International stifteten 8 Sonderpreise im Gesamtwert von 25.000 Euro. 1 Miriam Zimmermann aus Lahr, 1. Bundespreisträgerin in der Kategorie 6 12 Cellisten aus Baden-Württemberg während des Akustiktestes für Intensivkurs für Kammermusiker „Horn“. die Kategorie „Besondere Ensembles“ 2 Stephen Moyles, Deutsche Schule Dublin, 2. Bundespreisträger in der 7 Severin Stitzenberger und Artemij Bussovikov, 1. Bundespreisträger Der 45. Deutsche Kammermusikkurs fand vom 27. Juli bis 9. August Kategorie „Bass (Pop)“ mit Höchstpunktzahl in der Kategorie „Schlagzeug-Ensemble“ in der thüringerischen Landesmusikakademie Sondershausen 3 Elisabeth Köstner, Brannenburg, 1. Bundespreisträgern in der Kategorie 8 Die Bundespreisträger Franziska LäSSle, Lina Luise Bauer, Leandra statt. Die Einladung zur ältesten Fördermaßnahme im Anschluss „Musical“ Damaris Brehm, Bertan Balli, Constantin Gerstein-Ichimescu und

an den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, richtete sich 2009 4 Franziska Maier, Thansau (Bayern), 2. Bundespreisträgerin in der Katego- Deborah Mirjam Brehm mit Bundesministerin Ursula von der Leyen an 800 Preisträger des aktuellen Wettbewerbs. Zugelassen wur- rie „Orgel“ 9 Linnéa Haug, erste Preisträgerin im norwegischen Partnerwettbe-

den schließlich Musiker aus 12 Bundesländern und den deutschen 5 Dorothée Riedel, Andrea Meltzer und Benedikta Herrmann, Mitglieder werb „Ungdommens Musikkmesterskap“. Auslandsschulen. Für die Kursarbeit waren klassische Werke in tra- des 12-köpfigen Cello-Ensembles, das schlieSSlich als 2. Preisträger vom ditioneller Besetzung vorgesehen, ebenso wie Raritäten in sel- Bundeswettbewerb zurückkehrte. teneren Besetzungen und Beispiele der zeitgenössischen Musik. Für die Durchführung des 45. Deutschen Kammermusikkurses berief der Deutsche Musikrat renommierte Künstlerpersönlich- Thüringische Landeszeitung, 05.08.2009 Rademacher. Nur auf Empfehlung werden Preisträger aus die- sem erlauchten Kreise wiederum zum Klassikpreis zugelassen. keiten des deutschen Musiklebens. Mit drei Abschlusskonzerten Drei Abschlusskonzerte in Weimar, Jena und Sondershausen endete der 14-tägige Kurs. 6 Badische Zeitung, 02.10.2009 Deutscher Kammermusikkurs findet in Sondershausen statt Hörbare Freude zeitigt der Deutsche Kammermusikkurs „Jugend Die Tuba kommt ins Rollen musiziert“, der seit zwei Wochen in der Landesmusikakademie Son- „Wespe“: Preisträgerkonzert von „Jugend musiziert“ dershausen abgehalten wird. Die 46 jungen Künstler, die, aufgrund Von Georg Rudiger ihres hohen Leistungsvermögens ausgewählt, aus der ganzen Re- publik in die nordthüringische Residenzstadt eingeladen wurden, Mit einer Blockflöte verbinden viele ihre ersten musikalischen stellen in drei Konzerten in Jena, Weimar und in Sondershausen ihre Erlebnisse, die indes nicht unbedingt positiv sein müssen. Das klingenden Ergebnisse vor. Fast alle der einstudierten 23 Werke aus Instrument steht für einfache Handhabung und einen eher be- vier Epochen werden aufgeführt – darunter etwa ein klassisches Di- grenzten musikalischen Ausdruck. Tabea Debus aus Münster vertimento Joseph Haydns ebenso wie „D-S-C-H“ von Edison Denis- beweist bei ihrem spektakulären Auftritt im voll besetzten Frei- sow. burger Paulussaal das Gegenteil. Bei Dorothee Hahnes „Com- mentari III“ beginnt sie zunächst mit schnellen Läufen, ehe eine Münstersche Zeitung, 21.09.2009 rhythmisch punktierte Oktavfigur Klassikpreis der Stadt Münster elektronisch gespeichert und über die Lautsprecher in eine Endlos- geht an zwei Duos schleife geschickt wird. Die Musik Jury teilt den Preis wird zweistimmig, die live gespie- Von Günter Moseler lten Klänge von Tabea Debus fä- Der Klassikpreis der Stadt Münster und des Westdeutschen Rund- deln sich genau in die elektronisch funks wird in diesem Jahr zum 21. Mal ausgelobt. Er konzentriert wiederholten ein. Und als sie dann sich dezidiert auf die Epoche der Klassik, die mit Haydn, Mozart und zur Altflöte greift und mit beiden Beethoven die High Society der Musikgeschichte stellt. Von den Instrumenten gleichzeitig spielt, 23 000 Teilnehmern der Regionalwettbewerbe „Jugend musiziert“ gerät die Eröffnung des „Wespe“- in diesem Jahr nahmen 2300 am Bundeswettbewerb teil. An 400 Preisträgerkonzerts von „Jugend Personen - Solisten und Ensembles - wurden Erste Preise vergeben, musiziert“ endgültig zur umju- so der Juryvorsitzende und Direktor der Musikschule Münster, Ulrich belten Performance.

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18 19 jugendprojekte Bundesjugendorchester 1

Auch in seinem 40. Jahr bot das Bundesjugendorchester be- Vielfältige Welten sonders begabten jungen Musikerinnen und Musikern zwi- Die Arbeitsphase im April trug den Titel „Vielfältige Welten“, was die Übersetzung des Werkes „…miramondo multiplo…“ für Solo- 3 schen 15 und 19 Jahren die Möglichkeit, unter Anleitung re- trompete und Orchester von Olga Neuwirth ist. Die Sätze („Arias“) nommierter Dirigenten wichtige Orchestererfahrung zu sam- des Konzertes zeigten fünf vielfältig gebrochene Blicke auf die Südafrika-Tournee Berliner Morgenpost, 16.01.2009 meln. Dreimal jährlich kommen die Jugendlichen zu Arbeits- Welt, vor allem auf die Welt der Musik. Die Solotrompete, bei die- Im Sommer erarbeitete das Bundesjugendorchester ein ge- phasen zusammen, die der Erarbeitung anspruchsvoller Kon- sem Werk zwischen Barocktrompete, Musicalsound und Miles Da- Kirill Petrenkos Trommelfeuer vis changierend, spielte Reinhold Friedrich, der als ehemaliges Mit- meinsames Programm mit dem Bundesjazzorchester, das beide zertprogramme dienen. Anschließende Tourneen im In- und glied des Bundesjugendorchesters eine besonders enge Bezieh- Ensembles im Anschluss in Deutschland und Südafrika präsen- Noch nie hat das Bundesjugendorchester, diesmal unter der Ausland sowie Rundfunkproduktionen bieten Gelegenheit, die ung zum Ensemble hat. Unter der Leitung von Peter Hirsch erklan- tierten (s. S. 26/27). exzellenten Leitung von Kirill Petrenko, derart zu überraschen verstanden, wie jetzt beim Gastspiel in der Philharmonie. Ergebnisse zu präsentieren. gen des Weiteren Alban Bergs „Drei Stücke für Orchester“ und das Klavierquartett von Johannes Brahms in der Orchestrierung von Klänge zum Stummfilm Arnold Schönberg. Die im Jahr 2008 mit Hilfe des Goethe-Instituts Ein Sonderprojekt im Oktober sorgte für einen runden Abschluss Süddeutsche Zeitung, 20.04.2009 „Vielfältige Welten“, so ließe sich die musikpädagogische Arbeit ermöglichte Begegnung mit chinesischen Musikern in Peking des BJO-Jahres des interkulturellen Dialogs: Der deutsch-libane- des Bundesjugendorchesters im Jahr 2009 zusammenfassen. wurde bei dieser Arbeitsphase mit zwanzig Gastmusikern aus sische Komponist Rabih Abou Khalil komponierte im Auftrag von Erfühlt und erfüllt Der Schwerpunkt der drei Arbeitsphasen lag auf internationa- China intensiviert. Sie ergänzten den Streicherapparat des ARTE und ZDF eine Filmmusik, die den 1920 gedrehten und lange Die Bühne des Herkulessaals ist randvoll – allein sechs len Programmen und Kooperationen mit Musikern aus der Mon- Orchesters während der gesamten Proben- und Konzertzeit. als verschollen geglaubten Stummfilm „Nathan der Weise“ von Schlagzeuger, dazu zwei Harfen, üppig besetzte Streicher und golei, China und Südafrika. Mit dieser Arbeit konnte das Orche- Manfred Noa untermalte. Gemeinsam mit den Solisten Jarrod eine beeindruckende Bläser-Batterie. Was zunächst aussah ster im Jahr 2009 über 12.000 Konzertbesucher begeistern. Cagwin (Percussion), Michel Godard (Tuba), dem Dirigenten Frank wie eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für den klassischen Strobel und dem Bundesjugendorchester brachte er als Oud- Nachwuchs, entpuppte sich schnell als PR-Maßnahme, dieses Musikalische Reise in den Osten Spieler die Musik gemeinsam mit dem Stummfilm am 24. Oktober Bundesjugendorchester ernster zu nehmen, als man gemeinhin Im Januar stand die „Transsibirische Eisenbahn“ im Zentrum der in der Philharmonie am Gasteig München zur Uraufführung. geneigt ist. Schon in Alban Bergs ‚Drei Stücken für Orchester op. musikalischen Arbeit, denn die Musikwerke führten die Musiker 6‘ entfalteten die jungen Musiker ungezähmte Klangkraft und thematisch von West nach Ost entlang der abenteuerreichen Westfälischer Anzeiger, 12.01.2009 ein enormes Spektrum an Farben und dynamischen Nuancen. und sagenumwobenen Strecke. Mit dem Werk „Pacific 231“ des komponierenden Eisenbahn-Enthusiasten Arthur Honegger Mit Elan in die Fremde Goethe Institut, 26.10.2009 startete die gedankliche Reise von Westeuropa ausgehend in Die Musik Igor Strawinskys fordert jedes Orchester technisch bis an die Mongolei: Drei mongolische Obertonsänger und Pferde- die Grenzen. Umso bewundernswerter ist die Souveränität, mit der Nathan als Filmkonzert: So klingt die kopfgeiger hatten mit einer kleinen Gruppe von Jugendlichen sich das Bundesjugendorchester bei seinem gefeierten Konzert in Ringparabel auf dem Oud Obertongesang und Melodien der mongolischen Steppe erar- der Essener Philharmonie der Partitur des „Feuervogels“ stellte. Kirill Ein Comeback der besonderen Art: Aufwendig instandgesetzt beitet. Mit Igor Strawinskys Ballettmusik „Der Feuervogel“ ging Petrenko, der 36-jährige Star unter den jüngeren Dirigenten, führte und stimmungsvoll koloriert, kommt der Stummfilmklassiker es weiter nach Russland, um mit dem „Paper-Concerto“ von Tan die 14- bis 19-jährigen Musiker des groß besetzten Klangkörpers mit Nathan der Weise in München zurück auf die Leinwand. Stumm? Dun die Reise in China enden zu lassen. In Tan Duns Konzert für Disziplin und befeuerndem Optimismus zu Höchstleistungen: viel- Von wegen! Papier und Orchester entlockte der Schlagzeuger Johannes Fi- fältig abgeschattete Piano-Gelassenheit, aufzischende Tutti, in jeder Das Bundesjugendorchester unter Leitung von Frank Strobel scher, unter anderem Gewinner des ARD-Musikwettbewerbs Nuance kontrolliert geformter Klang, überlegte Dynamik. schwingt sich zum Fortissimo auf, die Leinwand färbt sich kar- 2007 und mit nur 27 Jahren als Schlagzeugprofessor an die Mu- minrot: Schon im Prolog des Filmkonzerts Nathan der Weise sind sikhochschule Lübeck berufen, dem Papier ungeahnte Klang- 1 Traditionelle Klänge aus der mongolische Steppe in der Berliner Phil- Film, Orchester und Publikum eins geworden. Manfred Noas Ver- welten: Das Papier wurde gerieben, zusammengeknüllt, zerris- harmonie: Im Winter 2009 arbeitete das Bundesjugendorchester u.a. filmung von Lessings Versdrama Nathan der Weise erlebt ihre sen, geschlagen es wurde darauf gepfiffen und geblasen. Gelei- mit mongolischen Obertonsängern zusammen. Wiederauferstehung dank einer kongenialen Neuinterpretation. tet wurde das Orchester dabei von dem ehemaligen General- 2 Im Konzert für Papier und Orchester des chinesischen Komponisten musikdirektor der Komischen Oper Berlin, Kirill Petrenko. Tan Dun entlockte Schlagzeuger Johannes Fischer Papier ungeahnte Klangwelten. 4 Gruppenfoto in der City Hall Kapstadt (Südafrika): Gemeinsam mit dem Bundesjazzorchester gab das Bundesjugendorchester im Som- 3 Das Bundesjugendorchester unter Leitung von Frank Strobel bei der mer 2009 sechs erfolgreiche Konzerte in Südafrika. Uraufführung der neuen Musik zum Stummfilm „Nathan der Weise“ im Münchener Gasteig.

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20 21 jugendprojekte 4 Bundesjazzorchester Projektaktivitäten 2009 Tan Dun Paper Concerto 1 Arbeitsphasen im Jugendbildungszentrum Blossin (114. AP), in der Giuseppe Verdi Cortigiani aus Rigoletto Akademie für musische Bildung und Medienerziehung e.V. Remscheid Giuseppe Verdi O don fatale aus Don Carlo (115. AP) und im Kleist-Forum Frankfurt / Oder (116. AP). Giuseppe Verdi Brindisi: Libiamo ne‘lieti calici aus La Traviata Im BuJazzO, dem Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutsch- Das Jahr 2009 war ein sehr abwechslungs- und ereignisreiches land, treffen sich qualifizierte und talentierte junge Jazzmusiker. Jahr für das Bundesjazzorchester. Interkulturelle Einflüsse Konzerte Dirigenten durch die Zusammenarbeit mit indischen Musikern und eine Über 50 Instrumentalisten, Sängerinnen und Sänger zwischen 14 Konzerttournee in Südafrika waren ebenso Thema wie die Ver- Dennis Russell Davies Januar Celle, Congress Union und 24 Jahren erhalten für jeweils zwei Jahre die Gelegenheit, ihr bindung von Jazz mit Neuer Musik. Essen, Philharmonie Peter Hirsch Können zu Spitzenleistungen zu entwickeln. In regelmäßigen Ar- Schweinfurt, Theater Kirill Petrenko Frauen im Jazz Wien, Musikverein Bernd Ruf beitsphasen, die als intensives Musiktraining in professioneller Berlin, Philharmonie Frank Strobel Als zentrale Förderinstanz für junge Jazzmusiker, die besten Meisterkursatmosphäre konzipiert sind, wird ein jeweils aktuelles April Interlaken (CH), Kurssaal und talentiertesten des „Young German Jazz“, verfolgt das Bu- Hamburg, Laeiszhalle Solisten Konzertrepertoire unter der Leitung wechselnder Gastdirigenten JazzO das Ziel, gleichermaßen für Jungen und Mädchen Vor- Köln, Philharmonie und Jazzkomponisten einstudiert. An die Arbeitsphasen schließen bild zu sein. Letztere sind jedoch im Jazz rar gesät, und so prä- Garmisch-Partenkirchen, Kongresszentrum Rabih Abou-Khalil (Oud) sentierte das BuJazzO zum Auftakt des Jahres das Programm sich Gastspiele im In- und Ausland an, bei denen die Ergebnisse Fürth, Stadttheater Amartuvshin Baasadorj (Obertongesang, Schwanenhalslaute) „Women in Jazz“, das Jazzkompositionen und -arrangements Samdandamba Badamkhorol (Urtiin Du Gesang) München, Herkulessaal einem internationalen Publikum präsentiert werden. Erfolgreiche von Frauen in den Vordergrund stellte und die beiden Gastso- August Berlin, Konzerthaus Jarrod Cagwin (Percussion) Absolventen des BuJazzO prägen heute das gesamte europäische listinnen Julia Hülsmann und Meike Goosmann einlud, ihr Bonn, Museumsplatz Enkhjargal Dandarvaanchin (Morin Khur und Obertongesang) Können zu präsentieren. Unter der Leitung von Steffen Schorn Stuttgart, Liederhalle Dennis Russell Davies (Klavier) Musikleben und haben die „Jazzhitparaden“ erobert. Pretoria (ZA), State Theatre Michel Godard (Tuba) wurde das Programm auf dem „Women in Jazz-Festival“ in Johannesburg (ZA), Lindner Auditorium Johannes Fischer (Schlagzeug) Halle vorgestellt, gastierte im Anschluss in der Philharmonie in September Bloemfontein (ZA), Sand du Plessis Theatre Caspar Frantz (Klavier) Essen, im Mai auf dem 1. Bundes Big Band Festival in Bonn und Port Elizabeth (ZA), Feathermarket Hall Reinhold Friedrich (Trompete) anlässlich einer Veranstaltung zu „20 Jahre Freiheit – Deutsch- Kapstadt (ZA), City Hall land sagt Danke“ im Juni in Bratislava, Slowakei. Das Essener Oktober München, Philharmonie im Gasteig Auszeichnungen Konzert wurde von angehenden Tonmeistern der Musikhoch- schule Detmold aufgenommen und dokumentiert. Werke Europäischer Komponistenpreis für Niels Klein Indische Klänge im BuJazzO Anonymus Dschingis Khans Jurte. Traditionelle Musik aus Sendungen Die Musik Indiens zog in der 44. Arbeitsphase die „BuJazzOs“ in der mongolischen Steppe Rabih Abou-Khalil Nathan der Weise (UA), Musik zum gleich- Januar Deutschlandradio Kultur „Konzert“; ihren Bann. Unter der Leitung von Mike Herting beschäftigten namigen Stummfilm von 1922 Live aus der Philharmonie Essen sich die deutschen Nachwuchs-Jazzer zehn Tage lang mit der Alban Berg Drei Stücke für Orchester, op. 6 Bayern 4 Klassik „Junge Philharmonie“ Verbindung indischer Musik mit westlichen Rhythmen und Johannes Brahms Klavierquartett g-moll, op. 25 (f. Orchester Februar WDR3, Konzertmitschnitt aus der Melodien. Die 20 Bläser, die 17-köpfige Rhythmusgruppe und von A. Schönberg) Philharmonie Essen zwölf Vokalisten wurden während der gesamten Arbeitspha- Wolfgang Dauner Second Prelude to the Primal Scream (UA) April Bayern 4 Klassik, Radiofeature, se von den indischen Virtuosen Ramamani (Gesang) und T.A.S. Moritz Eggert Illumination (UA) WDR3 Live-Übertragung aus der Mani (Percussion) sowie seinem Schüler Ramesh Shotham be- Philharmonie Köln George Gershwin Rhapsody in Blue gleitet. Das Ergebnis präsentierte das BuJazzO gemeinsam mit Mai NDR Kultur, Mittschnitt aus der Umberto Giordano Fedora aus Amor ti vieta den Gastsolisten in einem fulminanten Konzert, das vom WDR Joseph Haydn Trompetenkonzert Es-Dur Laeiszhalle Hamburg aufgezeichnet wurde, in der Trossinger Musikhochschule. Arthur Honegger Pacific 231 Juli Deutschlandradio Kultur Feature Lawrence Johnson Synthesis für Bigband und Sinfonieorchester August WDR-Fernsehen, »Abenteuer Klassik!« 1 „BujazzO meets Splash“ – Gemeinschaftprojekt mit dem Niels Klein Refractions (UA) SWR2 Journal am Abend, Werkstattbericht ­Percussionsensemble NRW unter Leitung von Niels Klein Gideon Nxumalo Jazz Fantasia von der Arbeitsphase 2 „Women in Jazz“ – Gastsolistin Meike Goosmann Matyas Seiber / ARD-Radiofestival 2009, Live-Übertragung Sir John Dankworth Improvisationen für Bigband und Orchester aus der Liederhalle Stuttgart Igor Strawinsky Der Feuervogel (Erstfassung)

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22 23 jugendprojekte Projektaktivitäten 2009

Februar Konzert „Women in Jazz“, Halle

1 Auftritt des BuJazzO beim 1. Bundes Big Band Festival Bonn unter der Leitung von Steffen Schorn Februar Konzert „Women in Jazz“, Essen

2 „BuJazzO meets India“ – Das BuJazzO im Dialog mit den indischen Gastsolisten Ramamani (Gesang), T.A.S. Mani und Ramesh Shotham März 43. Arbeitsphase (beide Percussion) „BuJazzO meets India“, Trossingen

3 Workshop-Projekt mit der Schülerbigband „Da capo Jazz“ unter der LEitung von Niels Klein April jazzahead! | Bremen

Mai Konzert Bundes Big Band Festival, Bonn

1 Juni Konzert „Women in Jazz“, Bratislava

August 44. Arbeitsphase Programm „Synthese“ (mit BJO) nmz, 19.01.2009 Bundes Big Band Festival Bonn Programm „Progressions“ Anlässlich der Feierlichkeiten zu „60 Jahre Grundgesetz“ und der Konzerte in Berlin, Bonn, Stuttgart Wahl des Bundespräsidenten, wurde das „1. Bundes Big Band Fe- Frontfrauen auf die Rolltreppe stival Bonn“ in der Trägerschaft des Deutschen Musikrates im Ein Festival präsentiert die weibliche Seite des Jazz September Südafrika-Tournee Mai zelebriert. An drei Tagen spielten vor vollen Rängen bei ko- Auch ein Projekt des Deutschen Musikrats tritt in Halle an: das Konzert „Progressions“, Potsdam stenfreiem Eintritt sechs hochrangige Big Bands, neben dem Bu- 1988 gegründete Bundesjazzorchester, das derzeit nur zwei weib- Workshop und Konzert mit „Splash“, Viersen JazzO auch die WDR Big Band und Peter Herbolzheimers Grey liche Mitglieder hat. Dieser Anteil wird in Halle prominent aufge- Hair Convention. Im Rahmen des Festivals leitete Peter Herbolz- stockt: „Das BuJazzO erarbeitet hier ein neues Programm mit der November Workshop und Konzert mit „Da capo Jazz“, heimer einen Workshop für Schülerbigbands der Region. Die Er- Pianistin Julia Hülsmann und der Saxophonistin Meike Goosma- Düsseldorf

gebnisse wurden am zweiten Tag präsentiert und zogen viele nn“, erklärt Peter Ortmann, Geschäftsführer des Musikrats. „Ge- 2 junge Leute auf den Museumsplatz. spielt werden Kompositionen der beiden Gastmusikerinnen.

Zusammenarbeit mit Niels Klein Jazz-Zeitung, 01.04.2009 Gemeinsam mit den Musikern des Bundesjugendorchesters tourte das BuJazzO im Sommer durch Deutschland und Südafri- Konzentration und Freude ka. Neben einem gemeinsamen Konzertprogramm (siehe S. Ein Bericht von der 43. Arbeitsphase des BuJazzO im März 2009 26/27) hatten die Jazzer auch ein reines Jazzprogramm mit dem Sowohl spannende Herausforderung als auch persönliche Berei- Titel „Progressions“ im Gepäck. Unter der Leitung von Niels cherung eigener Spielkunst brachte die Begegnung mit indischer Klein, Preisträger des Europäischen Komponistenpreises der Musik. [...] Hier prallten keineswegs zwei Welten aufeinander, son- Stadt Berlin, präsentierten die BuJazzOs dieses Programm auch dern fand fruchtbarer Dialog, fand Verständnis füreinander statt. im Rahmen der Reihe „Grundton D“ des Deutschlandfunks in Hertings Idee vom „musikalischen Austausch, gegenseitigen Potsdam. Auch die daran anschließende Zusammenarbeit mit Durchdringen von Kreativität und Spiritualität im Spielprozess“, dem Percussionsensemble NRW, „Splash“, leitete Niels Klein. mithin ein Ziel dieser Arbeitsphase, wurde unverkrampft, ja vor- bildlich vorgeführt. Die jungen Musikerinnen und Musiker waren Workshop mit „Da capo Jazz“ allzeit bereit, sich auf ein neues Klangabenteuer einzulassen. Wäh- Am Ende des Jahres war das BuJazzO vom Jazzorchester und rend Herting die präzisen Einsätze mit Händen, Armen und dem Jazzchor der evangelischen Gymnasien des Rheinlands „Da ganzen Körper gab, gelegentlich auch die Reihen abschritt und die capo Jazz“ zu einem Workshop mit Doppelkonzert eingeladen. Solisten anfeuerte, agierte das Orchester mit bewundernswerter Die Dozenten aus den Reihen der BuJazzOs und Ex-BuJazzOs Konzentration und großer Spielfreude. begeisterten die Schüler, die vor vollem Haus als Vorband für das BuJazzO die neuen Erkenntnisse gleich in die Tat umsetzten. Generalanzeiger Bonn, 25.05.2009 Das Projekt wurde vom WDR begleitet und übertragen. Großer Applaus für die Nachwuchsmusiker Das Landesjugend- und das Bundesjazzorchester eröffnen die GA-Sommergarten Saison Im Wechselspiel zwischen orchestralen Arrangements und ge- konnten Solo-Darbietungen entfaltete sich eine harmonische Ge- samtheit, die vom Publikum mit großem Applaus bedacht wurde. Das Konzert der beiden Orchester bildete zugleich den Abschluss des ersten Bonner Big Band Festivals.

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24 25 jugendprojekte Bundesjugendorchester & Bundesjazzorchester in Südafrika 1

Grenzüberschreitende und völkerverbindende Erfahrungen Ausgezeichnet! sowie der Austausch mit Musikern anderer Nationen sind für Vor der Abreise nach Südafrika gaben die Ensembles unter der Lei- tung von Dennis Russell Davies drei Konzerte in Berlin, Bonn und die Arbeit der beiden Spitzennachwuchsensembles Bundes- Stuttgart. Neben Wolfgang Dauners Komposition „Second Prelude jugend- und Bundesjazzorchester selbstverständlich – immer to the Primal Scream“ und Moritz Eggerts „Illumination“, einer wieder treten sie in Europa und Übersee als gefragte Botschaf- Auftragskomposition des Deutschen Musikrates, wurde das Werk 3 ter auf. Anlässlich des Jubiläums „20 Jahre Mauerfall“ schlos- „Refractions“ des jungen Komponisten Niels Klein uraufgeführt. Für eben dieses Werk erhielt Niels Klein, der zu den profiliertesten Der Tagesspiegel, 25.08.2009 Esslinger Zeitung, 29.08.2009 sen sich die beiden nationalen Jugendorchester im Som- jungen Musikern der aktuellen deutschen Jazzszene gehört, beim mer 2009 zu einer gemeinsamen Arbeitsphase mit anschlie- Abschlusskonzert des Festivals Young.Euro.Classic im Konzerthaus Partys ohne Sperrstunde Variationen eines Urschreis ßender Konzerttournee durch Deutschland und Südafrika zu- am Gendarmenmarkt den Europäischen Komponistenpreis. Für Von Daniel Wixforth von Hans Kumpf den Komponisten, aber auch für alle beteiligten Musiker eine be- sammen. Die beiden Ensembles feierten die Öffnung der Gen- Ausgedient hat Young Euro Classic nach zehn Jahren [...] mit- Jazz und Sinfonik bieten im 21. Jahrhundert keinen Anlass mehr sondere Ehre. Die viel beachteten Konzerte in Berlin, Bonn und nichten. Das zeigte am Sonntag auch das Abschlusskonzert des zu Kontroversen. Dies demonstrierten diese beiden deutschen res für Neues ganz bewusst im Zusammenhang mit dem Zu- Stuttgart wurden von Dennis Russell Davies geleitet und waren Bundesjugendorchesters mit dem Bundesjazzorchester. Ein Auf- Spitzenensembles der jungen Generation beim Stuttgarter Gast- sammenwachsen Deutschlands. der Auftakt zu einer Tournee nach Südafrika, bei der dann der tritt, der mit seinem hohen Jazz-Anteil womöglich gar visionär spiel nachdrücklich. Crossover-Spezialist Bernd Ruf das Dirigat übernahm. sein sollte? Den „Europäischen Komponistenpreis 2009“ des Festi- Synthese Südafrika – Gemeinsame Konzertreise vals erhielt am Ende Niels Klein für sein Avantgarde-Jazz-Kombina- tionswerk „Refractions“. Mit einer Kooperation von Klassik und Jazz widmeten sich die In Südafrika standen für die jungen Musiker fünf repräsentative Nachwuchsmusiker der Entstehung einer dritten Strömung, Konzerte in Pretoria, Johannesburg, Bloemfontein, Port Elisabeth General-Anzeiger Bonn, 27.08.2009 dem „Third Stream“, als Symbol für die grenzüberschreitende und Kapstadt im Mittelpunkt. Solist der Reise war der junge Pia- 1 Begegnung nahe Johannesburg (Südafrika): Spontanes Musizieren, Sin- gen und Tanzen der südafrikanischen und deutschen Musiker vor ei- Kraft von Musik. Sie erarbeiteten ein gemeinsames Konzert- nist und Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben Caspar „Musik ist das Schönste“ ner Schule in Soweto. programm „Synthese“, das Jazzelemente mit Neuer Musik ver- Frantz: Mit seiner Interpretation von George Gershwins „Rhapsody bernhard Hartmann 2 BJO und BuJazzO proben unter der Leitung des Crossover-Spezialisten schmelzen ließ. Im Gepäck waren vor allem jüngere und frisch in blue“ gewann er die Sympathie des Publikums für den ganzen Bernd Ruf in Port Elisabeth (Südafrika).

komponierte Werke für groß besetztes Sinfonieorchester und Konzertabend. Workshops und kleinere Sessions, die die jungen In der „Improvisation for Jazzband and Orchestra“ von Mátyás Seiber 3 Musik verbindet: In Bloemfontein (Südafrika) studierten die Musiker Big Band. Es standen Originalkompositionen für über 130 Mit- Nachwuchstalente immer wieder auch mit einheimischen Musi- und Sir John Dankworth begeisterten die ungeheuer präzise ge- des BJOs und BuJazzos mit südafrikanischen Schülern traditionelle wirkende, Jazzer und Klassiker, im Mittelpunkt – darunter die kern zusammenbrachte umrahmten die Konzertreise. Unterstützt spielten Kollektiv-Improvisationen. Gekrönt wurde dies von einem Melodien des Landes ein. „Rhapsody in blue“, George Gershwins berühmtes Beispiel für wurde die Tournee vor Ort von dem südafrikanische Partner MIAGI fulminanten Schlagzeug-Solo. Wenn das Publikum „richtig tobt“, den starken Einfluss des Jazz’ auf die klassische Musik. („music is a great investment“), dessen Schwerpunkt auf der mu- hatte Davies in Aussicht gestellt, gebe es eine Zugabe. Mit einem sikalischen Arbeit mit Kindern aus sozialen Randgebieten in Süd- Satz aus Laurie Johnsons „Synthesis for Big Band and Orchestra“ lö- afrika liegt. ste er sein Versprechen ein. Und wieder tobte das Publikum.

BJO und BuJazzO weltweit live zu hören Stuttgarter Zeitung, 28.08.2009 Tourneedaten Das gemeinsame Konzert der beiden nationalen Jugendorchester 23. August Berlin, Konzerthaus in der Stuttgarter Liederhalle wurde vom SWR im Rahmen des ARD- Von den Schönheiten des Amalgams Radiofestivals nicht nur in alle deutschen Kulturprogramme übertra- von Frank armbruster 25. August Bonn, Museumsplatz gen, sondern gleichzeitig über Societatea Romana de Radiodifuzione, Lässt man das Orchester wie eine große Big Band swingen oder inte- Latvijas Valsts Radio, Australian Broadcasting Corporation, Danmarks 26. August Stuttgart, Liederhalle Radio, British Broadcasting Corporation, Polskie Radio, Radio Belge, griert man die Big-Band-Instrumente in den Orchestersatz? Niels Langue Francaise (RFI) und Balgarsko Nationalno Radio ausge- Klein hat dazu eine überzeugende Lösung gefunden, indem er beide 30. August Pretoria, State Theatre strahlt. Klangidiome auf intelligente Art verschränkt und dabei allen Kli- schees aus dem Weg geht. Statische Passagen gehen organisch über 31. August Johannesburg, Linder Auditorium in rhythmisch pointierte, wobei Big Band und Orchester auf eine Art amalgamiert erscheinen, die an die quasi-sinfonischen Big-Band- 01. September Bloemfontein, Sand du Plessis Theatre Kompositionen des Maria Schneider Orchestra denken lässt. Auch harmonisch ist das durchaus avanciert. 03. September Port Elisabeth, Feathermarket Hall

06. September Cape Town, City Hall

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26 27 jugendprojekte Bundesbegegnung „Jugend jazzt“

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„Jugend jazzt“ ist wie „Jugend musiziert“ – nur anders – und Die Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ gibt es seit 1997, alle zwei fördert den besonders talentierten Jazznachwuchs. Junge Mu- Jahre ging sie bisher von Land zu Land. Nach Düsseldorf, Erfurt, Ko- blenz, Halle an der Saale und Rostock, kam sie 2009 erstmals nach siker und ihre Bands haben hier die Chance ihr Können vor Jury Niedersachsen. Hannover richtete die 7. Bundesbegegnung „Ju- und Publikum unter Beweis zu stellen. Die Teilnehmer sind gend jazzt“ vom 11. bis 14. Juni aus, deren zentrales Ereignis der Preisträger der Landeswettbewerbe „Jugend jazzt“ oder ver- Wettstreit von Combos aus allen deutschen Bundesländern war. gleichbarer Veranstaltungen. Neben dem eigentlichen Wett- Die Sieger der „Jugend jazzt“-Landeswettbewerbe stellten sich den Ohren hochkarätiger Jazzexperten und Publikum in der Tell- bewerbsdurchgang ist „Jugend jazzt“ eine Art Mischung aus kampfschule am Maschsee und rangen um wertvolle Preise: Auf- Festival, Konzertpodium, Kontakt- und Informationsbörse, nahmen und CD-Produktionen, Workshops, Konzert- und Festival- Workshop und Seminar. vermittlungen, Instrumente und Spezialcoachings. Die jungen Jazztalente bekamen aber auch die Gelegenheit, von den Jazzprofis Feedback zu erhalten, sich in einem Workshop wei- ter zu bilden und ihr Können in zahlreichen Abendkonzerten in hannoverschen Clubs zu präsentieren. Was musikalisch darüber hinaus möglich ist, zeigten ihnen die Experten im Konzert „Ger-

1 Philipp Gerschlauer (Saxophon) und Oliver Lutz (Kontra- man Jazz Generations“ im Theater am Aegi. Beim abschließenden bass) vom Preisträger-Quartett „Besaxung“ Preisträgerkonzert im Galeriegebäude der Königlichen Gärten

2 Frank Schlüter von den“ Freaky Fingers“ beim Preisträger- Herrenhausen überreichte Ministerin Ursula von der Leyen die Ur- konzert in den Königlichen Gärten Herrenhausen kunden an die jungen Musiker. 3 „Gruppenbild mit Dame“ – Teilnehmer und Organisatoren der Bundesbegegnung Jugend jazzt mit Bundesministerin Ursula von der Leyen

4 Dozentenkonzert „German Jazz Generations“ im Theater am Aegi

5 6 Workshop mit Prof. Michael Küttner

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28 29 jugendprojekte Dozenten Jugend jazzt 2009

Pepe Berns (Bass) Manfred Bründl (Bass) Jens Düppe (Schlagzeug) Bill Elgart (Schlagzeug) Gunter Hampel (Vibraphon/Bassklarinette) Sandra Hempel (Gitarre) Julia Hülsmann (Klavier) Achim Kaufmann (Klavier) Frederik Köster (Trompete) Michael Küttner (Schlagzeug) Emil Mangelsdorff (Saxophon) Werner Neumann (Gitarre) Angelika Niescier (Saxophon) Hubert Nuß (Klavier) Céline Rudolph (Gesang) Jo Thönes (Schlagzeug) 4

Preisträger Jugend jazzt 2009

1. Preis Studiopreis des Deutschlandfunk 3 Besaxung, Hessen

2. Preis Recording-Preis, gestiftet von den FWL Studios

www.Jazz-over-hannover.de, Juni 2009 Leipzig Quartet No 2, Sachsen Auszug aus der Rede der Bundesfami- „Jugend jazzt“: Ein Festival der musika- 3. Preis Konzertpreise, gestiftet von den lienministerin Ursula von der Leyen lischen Begegnungen Landesmusikräten News From The North, Niedersachsen „Duke Ellington hat einmal gesagt: ‚Jazz ist die Freiheit, Hier war zwischen modalem Feingeist, schlankem Bebop und viele Formen zu haben‘. Dieser Satz ist ein Volltreffer, wie Trafo, Bayern kraftvoll-hymnischem Finaltutti große Teamgeschlossenheit Cinematic Experience, Nordrhein-Westfalen wir bei den soeben gehörten Stücken erleben durften. […] zu vernehmen. Freaky Fingers, Sachsen-Anhalt Und was liegt für ein Ministerium, das für Jugend zustän- Silence Polution, Schleswig-Holstein dig ist, näher, als junge Menschen darin zu unterstützen, Neue Presse, 15.06.2009 ihren Weg im Jazz zu gehen. Der Bund hat deshalb vor 4. Preis Mentorenpreise zwölf Jahren die Anregung des Deutschen Musikrates, Reihenweise ausgezeichneter Jazz Quartet No. 2, Sachsen eine Bundesbegegnung ‚Jugend jazzt‘ auf die Beine zu Von Andreas Voigt News From The North, Niedersachsen stellen, gerne aufgegriffen. […] Nicht zuletzt möchte ich Cinematic Experience, Nordrhein-Westfalen den Förderern und Sponsoren danken, die auch diese In ihren selbstkomponierten Stücken versucht Besaxung aus 7. Bundesbegegnung ‚Jugend jazzt‘ wieder erst möglich Hessen dem zeitgenössischen Jazz neue Impulse zu geben, in- 5. Preis Solistenpreise gemacht haben, allen voran das Land Niedersachsen, die dem sie das Tonspektrum durch Vierteltöne erweitert. Die grö- Philipp Gerschlauer, Saxophon/ Besaxung Matthias Petri, Bass/ Silence Polution Stadt Hannover, mit ihren zahlreichen Spielstätten, und ßere melodische Vielfalt hat der Jury der 7. Bundesbegegnung Matias Andreasen, Schlagzeug/ dem Deutschlandradio, das sich in den vergangenen Jah- „Jugend jazzt“ so gut gefallen, dass sie das Quartett zum Sie- Silence Polution ren als zuverlässiger Partner der jungen Jazz-Szene erwie- ger des Musik-Nachwuchsfestivals gekürt hat. 5 Konstantin Döben, Trompete/ Cinematic sen hat.“ Experience Jazzzeitung, 01.09.2009 Julius Eberhard, Klavier/ Quartet No. 2 Festival der Begegnungen Paul Immel-Kandl, Schlagzeug/ Quartet No. 2 Jugend jazzt-Landessieger treffen Hannover-Acts, Sessions 6. Preis BuJazzO-Stipendium und Konzerte der Experten Julian Fischer, Gitarre/ Jazz AG Kippenberg Von Johannes Klose Gymnasium Janning Trumann, Posaune/ News From Diese Szene war sympathisch und stellvertretend für Verlauf The North und Idee der 7. Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ in Hannover: Bundesjugendministerin Ursula von der Leyen, die gerade ihre 7. Preis Zentraler-Jazz-Workshop-Preis Festrede gehalten und allen Teilnehmern ihre Urkunden über- Alle Teilnehmer-Ensembles reicht hatte, erkannte angesichts der auf dem Podium herum- stehenden musikalischen Hundertschaft die Probleme der Fo- tografen und setzte sich ganz pragmatisch auf die Bühnen- kante – so gestaffelt war es allen möglich, in die Kameras zu lä- cheln. Hier stand sie also, die Familie der talentiertesten und kreativsten Jungjazzer Deutschlands, mitten im prunkvollen Galeriegebäude der Königlichen Gärten Herrenhausen.

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30 31 jugendprojekte SchoolJam – bundesweites Schülerbandfestival

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ell Deutschlands beste Schülerband. Die bayerische Band Das bundesweite Schülerbandfestival SchoolJam hat sich zur 1 SchoolJam-Finalisten „on stage“ Sonderpreis überzeugte nicht nur musikalisch, sondern warf sich auch auf- 2 Begeistertes Publikum beim Finale Den Sonderpreis des Deutsch-Französischen Jugendwerks er- Aufgabe gemacht, Schüler zum Musikmachen zu motivieren fällig in Schale. 3 „Heavy Ride“ aus Niederbayern sind „Beste Schülerband hielten Hip Rock Tized aus Frankfurt. Sie unternahmen eine Frank- und den Stellenwert sowie die Attraktivität des Musikunter- Deutschlands 2009“ reichreise, in deren Mittelpunkt ein Konzertauftritt sowie der Aus- WAZ, 30.10.2009 richts an allgemein bildenden Schulen zu erhöhen. Dazu för- tausch mit französischen Musikerkollegen stand. dert SchoolJam musikalische Aktivitäten in Ergänzung zum Neuer Medienpartner Der Westen verlost Fan-Pakete zu Regelunterricht, wie beispielsweise Rock/Pop-AG’s, und bietet In der Staffel 2008/2009 bewarben sich knapp 1.000 Bands bei SchoolJam. Aus diesen wurden 120 Schülerbands ausgewählt, die Im September 2009 begann die Bewerbungsphase für die fol- SchoolJam den Bands, deren Mitglieder Schüler der Klassen 5 bis 13 sind, in insgesamt 15 Städten die regionalen Vorausscheidungen bestrit- gende Staffel: Für SchoolJam 2009/2010 konnte MySpace als ex- SchoolJam geht in die nächste Runde die Möglichkeit, am Schülerbandfestival SchoolJam teilzuneh- ten. Je eine Jury bestimmte die 30 Siegerbands, die dann an den klusiver Medienpartner gewonnen werden. Erstmals erhalten 10 Bis zum 1. Dezember können Schülerbands sich für den Wett- men. Jede Band kann einen Song, egal ob Covertitel oder Ei- Online-Votings teilnahmen. Bands, welche über das MySpace Band Radar ausgewählt werden, bewerb anmelden. Schließlich gibt‘s eine Tour durch die USA eine Wildcard für eines der RegioFinals. genkomposition, einschicken und erlangt damit die Chance, Finale und einen Auftritt beim Festival Rock am Ring zu gewinnen. sich im Rahmen der Regio-Finals einer Fachjury live on stage Passend dazu verlost DerWesten jetzt Abos für Musik-Maga- Schließlich schafften diese acht Schülerbands den Einzug ins Fina- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.04.2009 zine und Fan-Pakete. zu präsentieren und Auftritte bei großen Openair-Festivals, le, das im Rahmen der Musikmesse Frankfurt im April stattfand: Band-Touren im In- und Ausland oder Aufnahmesessions in Hip Rock Tized aus Frankfurt, Skings aus Warendorf, Third Cucum- Musikmesse als Karriere-Sprungbrett ber aus Osnabrück, Cryptex aus Salzgitter, Rütli Band aus Berlin, Frankfurter Schülerband will heute Nachwuchswettbewerb professionellen Studios zu gewinnen. Ich, Alexander aus Kolochau, Our Own Opinion aus Bad Nauheim gewinnen und Heavy Ride aus Grafenau. Die acht Finalisten deckten die un- Auf der Bühne richtig abrocken und von den Fans gefeiert werden. terschiedlichsten Musikrichtungen ab und präsentierten sich Davon träumen die sieben jungen Musiker der Band Hip Rock Tized einem begeisterten Publikum und einer hochkarätig besetzten Projektaktivitäten 2009 aus Frankfurt. Heute kommen sie ihrem Traum ein Stückchen nä- Fachjury: Unter anderem Markus Adam (MTV Programmchef), Kos- her. Sie treten beim Schülerband-Wettbewerb SchoolJam auf der Januar – Februar Regio-Finals in 15 Städten ho (Söhne Mannheims), Gomez (Reamonn), Phillip Welsing (Visi- Internationalen Musikmesse Frankfurt auf. ons Magazin), Sascha Stadler (Manager Revolverheld), Lothar April Finale SchoolJam 2008-2009, Trampert (Redaktion Gitarre&Bass), Andre Lieberberg (Rock am Musikmesse Frankfurt Spiegel Online, 05.04.2009 Ring), Bettina Schwarz (Aktion Mensch) und Prof. Udo Dahmen (Deutscher Musikrat/Popakademie Mannheim). Zu den Gewin- SchoolJam-Gewinner „Heavy Ride“ – In Juni Heavy Ride bei Rock am Ring nern der SchoolJam-Staffel 2008/2009 wurde schließlich Heavy Ride aus Grafenau (Bayern) gekürt. Sie traten als „Beste Schüler- Uniform zum Hauptgewinn September Beginn der Bewerbungsphase SchoolJam band Deutschlands“ beim Rock am Ring-Festival auf und besuchen Staffel 2009/2010 Aus Grafenau zum „Rock am Ring“: „Heavy Ride“ haben sich den im Januar 2010 die amerikanische Musikmesse NAMM. Sieg beim SchoolJam-Finale gesichert – und sind nun ganz offizi- September/Oktober Hip Rock Tized in Montpellier (F), DFJW-SchoolJam-Sonderpreis

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32 33 jugendprojekte Seminar für Gitarren- und Zupfensembles Mario Solera | September 2009 Zum Workshop waren Gitarristen und Zupforchesterleiter aus ganz Deutschland angereist. Sie wollten sich diesen Intensiv- kurs zum Thema Lateinamerikanische Musik nicht entgehen lassen. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, unter fachkun- Deutscher Chor- und diger Anleitung das Mandolinen- und Gitarrenorchester Em- pelde, selbst mehrfach erfolgreicher DOW-Teilnehmer, zu diri- gieren. Mario Solera arbeitet u.a. als vom Kultusministerium Orchesterwettbewerb berufener „Director General de Bandas“ sowie als Professor für 1 3 Gitarre und Gehörbildung an der Universität in Palmares. Die Gitarristen bekamen an vier Tagen einen umfassenden Über- blick über die verschiedenen Stile der Lateinamerikanischen Der Deutsche Chor- und Orchesterwettbewerb (DCW/DOW) Mit insgesamt vier Workshops ist für den Deutschen Chor- und beiden Bands zu proben. Im theoretischen Teil der Veranstaltung Musik, wie Salsa, Son, Bolero, Merengue geboten. bringt seit über 25 Jahren die besten Musiker der Deutschen ­Orchesterwettbewerb das wettbewerbsfreie Jahr 2009 erfolgreich wurden probenspezifische Probleme besprochen. Außerdem stan- zu Ende gegangen. Von den Seminaren profitieren Bigbandleiter, den ein Improvisationsworkshop und ein Vortragsabend auf dem Chor- und Orchesterlandschaft zusammen. Neben dem Leis­ Jazzvocalisten und -leiter, klassische Dirigenten sowie die Fraktion Programm, bei dem wegweisende Aufnahmen und Videos der Seminar für Dirigenten von Sinfonie- tungsvergleich und dem Erfahrungsaustausch der Chöre der Gitarristen und Zupforchesterleiter. Jazz- und Bigbandgeschichte vorgestellt wurden. Das anschlie- und Kammerorchestern | Prof. Karl- bzw. Orchester untereinander machen international aner- ßende Abschlusskonzert begeisterte Teilnehmer wie Zuschauer Heinz Bloemeke | Oktober 2009 kannte Juroren und Fachleute beide im vierjährigen Wech- Bigbandleiterworkshop im bis auf den letzten Platz gefüllten Konzertsaal. Prof. Jiggs Whigham | April 2009 Zum Abschluss des DOW- Seminarjahres holten sich die Diri- sel stattfindenden Wettbewerbe zur wichtigsten kulturellen Masterclass für Swing und Scat genten der Sinfonie- und Kammerorchester in Potsdam den Kommunikationsplattform der Deutschen Amateurmusik. Zum Auftakt fand unter dem Motto „Go East“ diese bundesweit er- Dr. Matthias Becker | August 2009 letzten Schliff. Unter der konstruktiven, immer charmant formu- Darüber hinaus bieten DOW und DCW eigene Seminare für folgreiche Fördermaßnahme für Bigband-Dirigenten an der Musik- lierten Kritik von Prof. Karl-Heinz Bloemeke dirigierten sie im und Kunstschule Jena statt. Mit der Blue Beans Bigband und der Die Veranstaltung startete mit einem Teilnehmerrekord: 50 Jazz-Vo- fliegenden Wechsel – in der Regel hatte jeder Kandidat 10 Minu- Chor-, Orchester- und Bigbandleiter an und vergeben Dirigier- Master of Muppet Jugend Bigband unter der Leitung von Klaus kalisten und -chorleiter brachten eine Woche lang das Kloster Ilben- ten Probezeit zur Verfügung – das Jugendsinfonieorchester der stipendien. Ziel ist es, über den Wettbewerb hinaus eine nach- Wegener kamen gleich zwei aktuelle DOW-Teilnehmerbands in den stadt im Niddatal zum swingen und grooven. Denn hier hatten sie städtischen Musikschule „J. S. Bach“ Potsdam, das den ver- haltige Förderung anzubieten. Die Vergabe von Kompositions- Genuss, als Workshopensembles zu fungieren. 16 Bigbandleiter wa- die Gelegenheit, von den derzeit besten Dozenten und Jazzsängern gangenen DOW in Wuppertal auf einem der forderen Plätze be- aufträgen und Sonderpreisen für Zeitgenössische Chor- und ren aus dem gesamten Bundesgebiet angereist, um als aktive oder gecoacht zu werden: Kirby Shaw (USA), Bob Stoloff (USA), Roger endet hatte. Auf dem Programm standen jeweils die ersten Sät- passive Teilnehmer fünf Tage unter der fachkundigen Anleitung Treece (USA), Andrea Figallo (I), Prof. Wolfgang Schäfer (D) und Rei- ze aus Dvoráks 9. Sinfonie, Beethovens 1. Sinfonie und Mendels- Orchestermusik runden dieses Gesamtpaket ab. des international renommierten Jazzpädagogen und -posau- nette van Zijtveld- Lustig (NL) probten mit dem Teilnehmerchor und sohn Bartholdys Violinkonzert. nisten Jiggs Whigham und seines Assistenten Martin Gerwig mit boten tägliche Workshops zu Spezialthemen an. Das Abschlusskonzert im Frankfurter Dr. Hoch’s Konservatorium er- Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.08.2009 öffnete der DCW-Preisträgerchor und Gastgeber „Soundsation“. Es folgten die „str8voices“, ein Vokalensemble bestehend aus Stu- Lockerungsübungen für Geist und denten der Musikhochschule Hannover. Eine Neuerung, denn bei Zunge diesem Workshop konnten sich erstmals auch Ensembles anmel- Meisterklasse Jazzgesang an Dr. Hoch‘s Konservatorium den. Am Ende der Woche war die einhellige Meinung der Teilneh- VON WOLFGANG SANDNER mer: Dieser Workshop sollte öfter stattfinden. Eine Fortsetzung ist für 2011 geplant. Was auch immer in dieser einen Woche der Meisterklasse für Swing- und Scatgesang im Kloster Ilbenstadt im Niddatal pas- siert ist: Seraphisch, melancholisch, bierernst oder gar akade- misch steif kann es nicht zugegangen sein. Sonst hätte man im Abschlusskonzert am Dr. Hoch’s Konservatorium im Frankfur- ter Ostend, bei dem die Ergebnisse dieses landesweit ausge- schriebenen Workshops des Deutschen Musikrates jetzt vor- gestellt wurden, nicht so viele sichtlich vergnügte, ja geradezu enthusiasmierte Sänger auf der Bühne erlebt, deren Hoch- stimmung sich ohne Umschweife auf das Publikum übertrug.

1 Kirby Shaw mit Teilnehmerchor

2 Impressionen von der Masterclass für Swing und Scat

3 Jiggs Whigham und die Blue Beans Bigband 4 Seminarleiter Dr. Matthias Becker

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34 35 Laienmusizieren Förderprojekte Zeitgenössische Musik 1

Die Förderprojekte Zeitgenössische Musik des Deutschen Mu- 2009 pädagogisches Begleitmaterial, das Musiklehrer im Schulun- sikrates setzen sich ein für neue Wege und ästhetische Experi- terricht einsetzen können. Das komplette Arbeitsmaterial zu aus- gewählten CDs der Reihe EZM ist im Internet zu finden unter www. mente in der Kunstmusik unserer Zeit. Die Aktivitäten reichen abenteuer-neue-musik.de. von der Dokumentation des „kulturellen Erbes der Zukunft“ 3 mit der CD-Reihe Edition Zeitgenössische Musik über die fi- Konzert des Deutschen Musikrates nanzielle Förderung von Aufführungen Neuer Musik durch Der Förderfonds Konzert des Deutschen Musikrates vergibt Zu- schüsse für Aufführungen zeitgenössischer Musik. Die Förderaus- European Workshop for Und das Interesse am EWCM wächst: So wurden z.B. Teilneh- das Programm Konzert des Deutschen Musikrates bis hin zur schreibung signalisiert Offenheit für die vielfältigen aktuellen Contemporary Music mer des Workshops zum diesjährigen Baltic Sea Festival in musikalischen Begegnung von jungen Musikern im European Strömungen und Experimentierfelder der zeitgenössischen Mu- Im September 2009 fand die siebte Ensemblewerkstatt für Neue Stockholm eingeladen. Ein weiteres Ensemble, das aus dem Workshop for Contemporary Music und vielen weiteren Initia- sikkunst. „Qualität – Vermittlung – Experiment“ lautet die Kurzfas- Musik statt, die inzwischen unter dem Titel „European Workshop EWCM hervorgegangen ist, nahm im Herbst als „ensemble in sung der Förderkriterien. for Contemporary Music“ den Rahmen der bislang bilateralen pol- residence“ an der Internationalen Komponistenwerkstatt tiven und Publikationen. Die Jury wählte für das Jahr 2009 Projekte aus, die dem Publikum nisch-deutschen Zusammenarbeit auf ganz Europa ausgeweitet „Buckower Begegnungen“ teil. Neue Musik auf hohem Niveau mit vielfältigen Veranstaltungs- hat. Nach Probenphase und Konzert am 24. September im Rahmen konzepten und Aufführungsformen einladend präsentierten: the- des Festivals „Warschauer Herbst“ gastierten die 23 jungen Musi- Turning Sounds Edition Zeitgenössische Musik matische Ensemblekonzerte mit aktuellen Werken der letzten Jah- ker aus Deutschland, Polen und anderen europäischen Ländern am Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem polnischen DJ- und Mit den CD-Porträts der Reihe Edition Zeitgenössische Musik re, Klangkunst, szenisch-musiktheatrale Versuche, elektronische 6. Oktober beim Festival „TonLagen“ in Dresden. Im Mittelpunkt Composer-Meeting „Turning Sounds“ gastierte der deutsch- (EZM), die der Deutsche Musikrat seit 1986 bei WERGO heraus- Musik, Geräuschmusik, Vermittlungsprojekte, grenzüberschrei- des Programms standen die Komposition „Thalleïn“ von Iannis Xe- russische Klangpoet Valeri Scherstjanoi im Oktober beim Festi- gibt, wird das Schaffen junger deutscher oder in Deutschland tende Konzeptionen und Experimente mit multimedialer Technik. nakis und die Uraufführung des multimedialen Werks „Augen-Bli- val „Ad Libitum 4“ in Warschau. Scherstjanoi leitete einen Work- lebender Komponistinnen und Komponisten dokumentiert. Neben den üblichen Metropolen der Neuen Musik finden sich bei cke“ des deutschen Komponisten André Werner und der Künstlerin shop mit polnischen Musikstudenten, die sich im Anschluss zur Auf den 2009 veröffentlichten CDs von Sven-Ingo Koch, Jay den Aufführungsorten der über 60 Förderungen des Jahres 2009 Heike Schuppelius. Der Deutschlandfunk vergab traditionsgemäß polnischen Klangpoesieformation „Tak-Tak“ zusammenschlos- Schwartz, Hannes Seidl und Martin Schüttler finden sich hoch- auch Mittel- und Kleinstädte, in denen die Live-Begegnung mit ak- einen Kompositionsauftrag an einen jungen polnischen Kompo- sen und gemeinsam mit ihrem Mentor am 21. Oktober ein Kon- wertige Werkeinspielungen, die zum größten Teil tueller Kunstmusik nicht zum regelmäßigen Konzertangebot ge- nisten, in diesem Jahr an Filip Matuszewski. Als dritte Urauffüh- zert gaben. als Neuproduktionen in Kooperation des Deutschen Musi- hört. Eine beachtliche Zahl von Erstanträgen dokumentiert den rung wurde ein Werk von Karol Nepelski einstudiert. Gespräche, Workshops und Konzerte mit Studenten aus Polen krates mit den Sendeanstalten der ARD entstanden sind. Zu ungebrochenen Trend zu immer wieder neuen, kreativen Initiati- Die neue musikzeitung nmz stellte ihren Internet-Blog zur Verfü- gehörten auch zu dem Programm, das die deutschen Vokalar- den CDs von Jay Schwartz und Arnulf Herrmann erschien ven und Gruppierungen in der aktuellen Kunstmusik. gung, in dem die Teilnehmer des EWCM ein Online-Tagebuch tisten Michael Schiefel und Suse Wächter im Dezember 2009 in schrieben. Auf der Seite http://blogs.nmz.de/szenemusik/ kann Warschau präsentierten. Diese Veranstaltungen waren Teil des nachgelesen werden, wie die jungen Instrumentalisten Schritt für Festivals „Mouth-o-Fonic“, in dessen Rahmen sich Turning Schritt die neuen Werke erarbeiteten, wie sie Musikern aus ande- Sounds vom 2. bis 6. Dezember zum sechsten Mal mit neuar- ren Ländern begegneten, Komponisten kennen lernten und tigen und ungewöhnlichen Vokaltechniken zwischen Neuer schließlich ihr Konzertprogramm in Warschau und Dresden prä- Musik, Jazz und Improvisation befasste. sentierten. Ebenfalls in diesem Grenzbereich bewegt sich das deutsche Elektronik- und Improvisationsprojekt „HKM+“, das am 26. No- 1 „HKM+“ bei ihrem Auftritt in der Philharmonie Lódz´ vember 2009 gemeinsam mit Musikern aus Polen und den USA 2 Die Veröffentlichungen der EZM 2009: Sven-Ingo Koch, Jay Schwartz, das mehrstöckige offene Foyer der Philharmonie in Lódz´ in einen Hannes Seidl, Martin Schüttler einzigen instrumentalen Resonanzraum verwandelte. 3 Der EWCM bei der Aufführung des Werkes „Augen-Blicke“

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36 37 Zeitgenössische Musik Online-Tagebuch zum European Workshop for Contemporary Music 2009 Herausforderung Xenakis Margarethe Maierhofer-Lischka, Kontrabass

Je näher man scheinbar als Interpret einem Werk kommt, desto schwerer wird es, konkret in Worte zu fassen, was einen daran be- troffen macht. Musik an sich ist immer etwas Existentielles, aber diese hier, die alles Können, alle Kraft und Konzentration fordert, die man als Interpret aufbringen kann, lässt sich vielleicht erst im Nachhinein beschreiben, wenn man den Arbeitsprozess durchlebt hat, um sie im Konzert neu erstehen zu lassen. [...] Ich bin sicher,

dieses Stück wird mich verändern; nicht zuletzt, weil es mich seit 3 Monaten begleitet und am Instrument herausfordert.

Klassik.com, 08.04.2009 Junge Zeitgenossen Dr. Stefan Drees

Man muss dem Deutschen Musikrat wirklich dankbar sein, dass er Projektaktivitäten 2009 mit den alljährlich mehrmals bei Wergo erscheinenden CDs seiner Januar-Dezember Deutschlandweit über 60 Projekte mit Reihe ‚Edition Zeitgenössische Musik’ den unterschiedlichsten jun- Neuer Musik gefördert durch das Programm gen Komponistinnen und Komponisten die Möglichkeit gibt, ihre „Konzert des Deutschen Musikrates“ Musik einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Die aktuelle Pro- duktion, dem 1974 geborenen Sven-Ingo Koch gewidmet, gehört März Veröffentlichung der Porträt-CD für mich zu den gelungensten Veröffentlichungen, die während Sven-Ingo Koch der letzten Jahre in diesem Rahmen zu haben waren, denn sie führt einen jungen Zeitgenossen vor, auf den es sich zu achten Mai Veröffentlichung der Porträt-CD Jay Schwartz lohnt. 1 Mai Konzert der Reihe „Klingt gut.“, Kunst- und Ausstellungshalle Bonn Neue Zeitschrift für Musik, Mai 2009 Konzertreihe „Klingt gut.“ rhythmischen und zugleich digital-orchestralen Klangabläufen im In der Konzertreihe „Klingt gut.“ wird zeitgenössische Musik Stil von oval komponieren, wie sie von der isländischen Sängerin Der Sound der rotierenden Venus August Veröffentlichung der Porträt-CD Hannes Seidl nicht nur live gespielt, sondern von einem Moderator unterhalt- Björk oder auch von Giorgio Armani für seinen Werbespot zu „Ac- Verena GroSSkreutz September Konzert von Teilnehmern des EWCM beim sam präsentiert. Thematisch widmete sich das letztjährige Kon- qua di Gio“ gesampelt worden sind. Ergänzt wird die DVD von Dass die ‚Bonner Durchmusterung‘ jetzt zum Titel eines Werks des Baltic Sea Festival, Stockholm zert den Verbindungen zwischen Musik und Astronomie: An- einem Booklet, in dem internationale Journalisten und Musiker Kölner Komponisten avancierte, verdankt sie lässlich des Internationalen Jahres der Astronomie nahm der das Phänomen „oval“ in den wissenschaftlichen Diskurs über Ge- einem vom Deutschen Musikrat angeregten Projekt, das am 29. September/ EWCM: Probenphase, Warschau Komponist und Elektronik-Künstler Marcus Schmickler für das schichte und Ästhetik der deutschen Elektronikmusik einordnen. Mai in der Bonner Bundeskunsthalle im Rahmen der Veranstal- Oktober Konzerte, Warschau/Dresden Konzert am 29. Mai eine „Sonifikation“ der Sternenkonstellation tungen zum aktuellen Internationalen Jahr der Astronomie zur Ur- dieses Abends vor und komponierte daraus ein Werk für Elektro- Sonderthema 2009/2010: Klangkunst Oktober Ausstellung „Klangkunst – A German Sound“ aufführung gelangt. nik mit dem Titel „Bonner Klangdurchmusterung“. Die Daten Als herausragendes Sonderprojekt widmen sich die Förderprojekte beim Festival „TonLagen“, Dresden dafür lieferte ihm der Astronom Dr. Michael Geffert vom Arge- Zeitgenössische Musik 2009 und 2010 dem Thema Klangkunst Berliner Zeitung, 09.07.2009 lander-Institut für Astronomie der Universität Bonn, der das und produzierten die Kompaktausstellung „Klangkunst – A Ger- Oktober Workshop und Auftritt von Valeri Scherstjanoi beim Festival „Ad Libitum 4“ im Konzert moderierte. man Sound“ mit Werken vieler deutscher Klangkünstler – kuratiert Textwürfel für sechs Stimmen Rahmen von „Turning Sounds“, Warschau 2010 steht „Klingt gut.“ unter dem Motto „SPIEL, SATZ ... MUSIK!“; von Johannes S. Sistermanns und Stefan Fricke. Die Ausstellung Peter Uehling Sabine Töpperwien und das Ensemble Différance präsentieren war erstmals Anfang Oktober beim Dresdner Festival „TonLagen“ In seiner ‚Music for orchestra‘, die sich wie das Stück für Stimmen November Veröffentlichung der Porträt-CD Verbindungen zwischen Neuer Musik, Sport und Spiel. zu sehen und ist seitdem weltweit auf Reise; 2010 wird sie u.a. im auf glissando-Bewegungen beschränkt, allerdings mit klanglich Martin Schüttler Goethe Institut Rom präsentiert. aufwühlenden Wirkungen, lässt Schwartz die Musik auf dem Hö- edition elektronik Mit dieser Wanderausstellung wird auch das Ziel verwirklicht, zeit- November EWCM als “ensemble in residence“ bei hepunkt in einen monumentalen Quintklang einrasten. Nach Experiment und Evaluation – dafür steht die vom Deutschen genössische Musik aus Deutschland und deutsche Künstler im der Internationalen Musikwerkstatt für zwölf Minuten Musik ohne erkennbare Akkorde ist dieser affirma- Musikrat geförderte Reihe edition elektronik. Im Grenzbereich Ausland bekannter zu machen. Komponisten, Buckow/Schloss Trebnitz tive Klang ein Skandal erster Güte, auch nach mehrfachem Hören zwischen elektronischer und instrumentaler Musik ist sie eine Ergänzende Informationen zu den Künstlern und ihren Exponaten, büßt er die Wirkung einer boshaften Dummheit nicht ein. Unge- neue Plattform für musikalische Wagnisse und deren Doku- ein kurzer Dokumentationsfilm sowie Informationen für Instituti- November Konzert von HKM+ mit Künstlern aus Polen heuerlich aber, wie sich das Ohr allmählich an diesen Akkord ge- mentation. onen, die die Ausstellung zeigen möchten, sind im Internet zu fin- und den USA, Lódz´ wöhnt, dem minutenlangen Ausglühen der klanglichen Energie 2009 präsentierte Markus Popp, weltweit bekannt unter sei- den unter www.musikrat.de/klangkunst lauscht und ihn schließlich für den einzig richtigen Klang hält. November/ Ausstellung „Klangkunst – A German Sound“, nem Alias „oval“, die Multiformat-DVD „ovalDNA“. Sie enthält Dezember Lódz´ nicht nur ein extensives Sounddatenarchiv mit Materialen aus über einem Jahrzehnt digitaler Klangforschung, sondern auch Dezember Workshop und Konzert von Michael Schiefel die neueste Version der da- und Suse Wächter, Festival „Mouth-o-Fonic 6“ zugehörigen, intuitiv bedi- 1 Klingt gut: Klingender Sternenregen in der Bundeskunsthalle im Rahmen von „Turning Sounds“ enbaren Kompositionssoft- 2 edition elektronik: Grafisches Interface zu „ovalDNA“ ware. Mit diesem Editor las- 3 Klangkunst: Sonderthema 2009/2010 Dezember Veröffentlichung der Dokumentation „oval“ sen sich die Klänge zu im- in der Reihe „edition elektronik“ mer neuen Strukturen, 2 zu den unverwechselbar

38 39 Zeitgenössische Musik Auf dem neuesten Stand: Angebote kontinuierlich­ aktualisiert und erweitert

Neben der inhaltlichen und informationstechnischen Erweite- Themenportalen des MIZ veröffentlicht oder in die Bibliothek rung wurde der bestehende Informationspool des MIZ fortlau- des MIZ integriert. fend aktualisiert und ausgebaut. So präsentiert sich das Statisti- Als Grundlage dafür, aber auch zur Optimierung der Arbeitsab- kangebot in weiten Teilen mit aktualisierten Daten. In das Infor- läufe im MIZ, wurde das Redaktionssystem des MIZ auf neue mationssystem Fort- und Weiterbildung konnten 2009 rund Beine gestellt. Seit Mitte 2009 erfolgt die Datenerfassung on- 2.300 Veranstaltungen eingepflegt werden und die Infrastruk- line-basiert, so dass Änderungen und Korrekturen sofort im In- Deutsches Musik- turdatenbanken des MIZ insbesondere in den Bereichen Musik- ternet sichtbar sind. Mit dem neuen Redaktionssystem konnte wirtschaft, Medien und Musikförderung wurden aktualisiert. auch der Versand von Korrektur- und Fragebögen weitgehend informationszentrum Nachrichten und kulturpolitische Dokumente, Studien und Un- automatisiert und die Erstellung der Druckvorlagen für den tersuchungen zu allen Bereichen des Musiklebens wurden in den Musik-Almanach wesentlich vereinfacht werden.

Das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) ist die zentra- Aufpoliert: Erweitertes Angebotsspektrum le Informationseinrichtung zum Thema Musik und Musikle- und neues Informationskonzept ben in Deutschland. Seit über 10 Jahren dokumentiert das MIZ Aktuelle Kongressankündigungen, Ausschreibungen bundeswei- Strukturen und Entwicklungen zentraler Bereiche unserer Mu- ter Wettbewerbe, Preise und Stipendien, wichtige Kennzahlen sikkultur, von der musikalischen Bildung und Ausbildung über zum Musikleben im Überblick, ausgewählte Studien und Untersuchungen, eine Sammlung topografischer Darstellungen, das Laienmusizieren, die Musikförderung und die professio- Informationen zu aktuell laufenden Musikfestivals: Das MIZ nelle Musikausübung bis zu den Medien und der Musikwirt- hat sein Angebotsspektrum im Jahr 2009 beachtlich ausge- schaft. Als eines der jüngsten Projekte des Deutschen Musi- baut und präsentiert sich im Internet fortan mit einem neuen krats steht das MIZ vor der besonderen Herausforderung, die Informationskonzept. Beim Einstieg in das Portal empfängt das MIZ seine Nutzer mit ei- mitunter nur schwer überschaubare Infrastruktur des Mu- ner komplett überarbeiteten Eingangsseite, die vielfältige Infor- siklebens in Deutschland zu analysieren und für die Vermitt- mationen zum aktuellen Musikgeschehen auf einen Blick vermit- lung an unterschiedliche Zielgruppen aufzubereiten. In Inhalt telt. Das neue Konzept, das in Zusammenarbeit mit professio- und Form einzigartig ist daher das Informationsangebot des nellen Dienstleistern entwickelt und realisiert wurde, macht sich zur Aufgabe, die Inhalte des Portals stärker in den Vordergrund zu MIZ, das aktuelle Daten und Fakten, Strukturinformationen rücken und öffentlichkeitswirksamer zu präsentieren. Das ge- und Fachbeiträge, kulturpolitische Dokumente und tagesak- wohnte Spektrum der Datenbanken sowie die aktuelle Nach- tuelle Nachrichten ebenso umfasst wie Spezialdatenbanken richtenrubrik bleiben erhalten. über Komponisten oder musikalische Fort- und Weiterbildung. Zu den neuen Angeboten gehören auch zusammenfassende Dos- siers und Sonderseiten, die das MIZ künftig speziellen Themen- Als Teil eines umfassenden Netzwerks steht das MIZ in inten- schwerpunkten widmet. In diesem Kontext wurde anlässlich des sivem Dialog mit zahlreichen Einrichtungen und Initiativen Kongresses „Zukunft der Musikberufe“ des Deutschen Musikrates des Musiklebens, darunter Musikdokumentationsstellen und im Juni 2009 bereits ein erstes Dossier mit aktuellen Daten, Fakten und Hintergrundinformationen erarbeitet, das einen detaillierten -archive ebenso wie Verbände, Bildungs- und Ausbildungsstät- Einblick in die Infrastruktur der musikalischen Aus- und Fortbil- ten, Forschungsinstitute und Medieninstitutionen. Auf dieser dung bietet. Basis bündelt das Zentrum Informationen der lokalen, regio- nalen und überregionalen Ebene und vernetzt Einrichtungen Neue Recherchemöglichkeiten: aus allen Bereichen der Musikkultur. Ausschreibungen und Festivals Auf internationaler Ebene arbeitet das MIZ mit weltweit über In Planung sind Kalenderfunktionen für aktuelle Ausschreibungen und Festivals in Deutschland. Sie ermöglichen die gezielte 40 nationalen Musikinformationszentren zusammen, die sich Recherche nach Förderungsmöglichkeiten und Veranstaltungen in der International Association of Music Information Centres bundesweit. Wer beispielsweise Wettbewerbe für Pianisten oder (IAMIC) zusammengeschlossen haben. Es fungiert somit auch Kammermusikensembles sucht oder sich einen Überblick über als Fachinformations- und Vermittlungsstelle für Anfragen Festivals mit Schwerpunkt Neuer Musik in Niedersachsen ver- schaffen will, wird im MIZ fündig. Die Kalenderfunktionen basie- aus dem Ausland. ren auf einer erweiterten Darstellung der gesammelten Daten und erlauben Recherchen mit unterschiedlichen Ansatzpunkten. So sind Suchanfragen sowohl nach Terminen, beispielsweise Bewerbungsschlüssen oder Durchführungszeiträumen, als auch unter systematischen Kriterien oder in Eingrenzung auf einzelne Bundesländer möglich. Die Veröffentlichung der neuen Angebote erfolgt im Frühjahr 2010.

40 41 Information und Dokumentation Musikleben auf einen Blick: Topographie Im Dialog mit seinen Nutzern: Individu- des Musiklebens erweitert eller Anfragen- und Beratungsservice Der große Erfolg der im Jahr 2008 in Kooperation mit dem Auf der Grundlage seiner breiten Quellenbasis und im Verbund Leibniz-Institut für Länderkunde entstandenen Karten zum mit seinen Partnern beantwortete das MIZ im Jahr 2009 rund Musikleben hat das MIZ veranlasst, seine Reihe topografischer 1.000 individuelle Anfragen aus dem In- und Ausland. Sie Darstellungen zum Musikleben weiter auszubauen. Erste Kar- deckten erneut ein überaus breites Themenspektrum ab, des- ten, für die das MIZ auch begleitende Texte verfasst hat, wid- sen Schwerpunkte in den Bereichen Musikalische Bildung und men sich der Orchesterlandschaft, der Ausbildung für Musik- Ausbildung, Musikberufe und Arbeitsmarkt, Musikschaffen Europäische Musikbörse berufe, dem Musikinstrumentenbau sowie Musikergedenk- und Musikaufführung sowie Musikförderung und Musikwirt- stätten und Museen. Die Karte „Kulturorchester“ wurde im Au- schaft lagen. Stark nachgefragt wurden auch musikstati- gust 2009 in der Online-Publikation des Leibniz-Instituts „Na- stische Informationen, beispielsweise über Besucher von Kon- tional Atlas Aktuell“ und im Musikforum veröffentlicht. zert- und Opernveranstaltungen, über Orchester, Chöre, Musi- zierende im Laienbereich, zu Musikpräferenzen, zur schu- „Musik verbindet Menschen. Musik verbindet Europa.“ Diesem Jahrmarkt der Musikkulturen Breite Resonanz: FAZ berichtet über lischen und außerschulischen Musikerziehung sowie zur staat- Grundsatz folgt die Europäische Musikbörse seit 2009. Das zwei- Neben Veranstaltern von Festivals und Kursen nutzen insbe- lichen und privaten Musikförderung. sondere auch Künstler und Ensembles die Musikbörse, um sich MIZ-Jubiläum sprachige Internetportal informiert über aktuelle musikkulturelle und ihr musikalisches Schaffen zu präsentieren. Im Communi- Aus Anlass seines 10-jährigen Bestehens, das im November Veranstaltungen und bietet Musikern, Veranstaltern und Organi- ty-Bereich treffen polnische Chöre auf baden-württember- 2008 mit einem Festakt begangen wurde, führte das MIZ sationen Möglichkeiten des Austauschs und der Vernetzung: Un- gische Sängerknaben, lettische Komponisten auf tschechische eine breit angelegte Pressekampagne bei Tageszeitungen, Blues-Bands, ein bayerischer Bass-Bariton auf eine österrei- Fachzeitschriften und Rundfunkanstalten durch. Als beson- ter www.music-connects.eu können sich Interessierte einer inter- chische Harfenistin oder ein estnisches folkloristisches Vokal- derer Erfolg konnten dabei die Berichterstattungen in der nationalen Community vorstellen und miteinander in Kontakt tre- ensemble auf einen Kölner Kammerchor. Eben dieser Reichtum Frankfurter Allgemeinen Zeitung und in der Frankfurter ten. Beginnend mit einer Auswahl osteuropäischer Länder ist es an Musikstilen, Besetzungen und Musikerpersönlichkeiten Rundschau gewertet werden. Auch die Rundfunkanstalten, das Ziel der Musikbörse, viele europäische Regionen miteinander macht – neben der geographischen Vielfalt – den Reiz und das die Fachpresse sowie zahlreiche Internetportale berichteten in Besondere der Europäischen Musikbörse aus. vielfältiger Weise über das MIZ. zu vernetzen und damit den musikkulturellen Austausch in Euro- pa zu fördern. Geographische Erweiterung Seit Ende des Jahres 2009 wird die Erweiterung der Musikbör- Innerhalb eines Jahres konnte sich das Angebot der Europäischen se vorbereitet. Zunächst soll die Expansion die Teilnahme der Musikbörse bereits erfolgreich etablieren. Zahleiche Musikschaf- osteuropäischen Staaten an der Internetplattform vervollstän- fende und -interessierte aus den sechs Partnerländern Polen, digen: Der Fokus liegt hierbei auf Slowenien, Ungarn und der Tschechien, Estland, Lettland, Litauen und Deutschland nutzten Slowakei. Aber auch weitere deutschsprachige Länder mit le- die Möglichkeiten der Kommunikations- und Austauschplattform bendiger Musikszene, wie die Schweiz und Österreich, sollen und füllten sie mit vielfältigen Informationen. Sowohl Nutzer als das Angebot bereichern. Trotz dieser Konzentration auf be- auch nicht registrierte Besucher der Musikbörse können sich so stimmte Regionen stehen die Funktionen und Möglichkeiten über das Musikleben der jeweiligen Länder informieren, Anre- der Website aktiven Musikern, Veranstaltern und Kulturorga- gungen für das eigene musikalische Schaffen erhalten und sich nisationen aus allen europäischen Ländern offen. untereinander vernetzen. Eine Erleichterung der Kommunikation ist durch das zweisprachige Angebot gegeben: Alle Beiträge finden Weiterentwicklung des Angebots sich auf der Website sowohl in deutscher als auch in englischer Um Aktualität und Nutzerfreundlichkeit der Website zu ge- Sprache. währleisten, steht die Angebots- und Leistungsoptimierung der Europäischen Musikbörse weiterhin im Vordergrund. Durch Kulturelle Vielfalt die im Laufe des ersten Jahres gewonnene Erfahrung kann das Regelmäßig gehen bei der Redaktion Veranstaltungshinweise ein, Angebot nun exakter auf die Bedürfnisse der Nutzer abge- die einen breit gefächerten Überblick über das musikalische Ge- stimmt werden. So wurde beispielsweise zusätzlich zu den be- schehen in Europa liefern. Die Bandbreite reicht vom tschechischen stehenden Kategorien eine Rubrik eingerichtet, in der Hinter- Gesangswettbewerb bis zum estnischen Jazzfestival, vom deut- grundberichte und Blog-artige Einträge mit Fotos und O-Tönen schen Musical-Nachwuchswettbewerb bis zum polnischen Per- zu bereits stattgefundenen Veranstaltungen veröffentlicht cussionsfestival, vom Meisterkurs für Kontrabass bis zum Jazz-Im- werden können. Somit bleiben beispielhafte Projekte, Kon- provisationskurs für Pianisten. Dabei ist allen Veranstaltungen ihr zerte oder interessante Tourneeberichte auf der Website prä- internationaler, den überregionalen musikalischen Austausch för- sent und dienen Nutzern und Besuchern zusätzlich als Anre- dernder Charakter gemein. gung und Informationsquelle.

Die öffentlich finanzierten Orchester in Deutschland markieren den Beginn einer Reihe topografischer Dar- stellungen zum Musikleben, die das MIZ in Kooperation mit dem LeiBniz-Institut für länderkunde erstellt.

42 43 Information und Dokumentation Ausblick 2010

28. Juni – 02. Juli WERKSTATT Herbert Blomstedt, Stuttgart 07.- 09. April WDR-Produktion, Köln 18.-22. Oktober Gemeinschaftsprojekt mit Percussionsensemble Deutscher Musikwettbewerb 2010 Radio-Sinfonieorchester Stuttgart 09. April Konzert, Köln NRW „Splash“ 05. – 08. Juli DIRIGIERKURS Konstanz 10. April Konzert, Donaueschingen Leitung: Marko Lackner, Niels Klein 15.-27. März Deutscher Musikwettbewerb 2010, Bonn Künstl. Leitung: Sian Edwards 12. April Konzert, Berlin 22. Oktober Konzert, Witten 15.-25. März Öffentliche Wertungsspiele Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz Mai Sonderarbeitsphase 31. Oktober Konzert, Köln 24. März Finale Kompositionswettbewerb 01. – 04. September WERKSTATT Eri Klas, Estland Sting Solo with Orchestra – A Bow to the Old Masters 24.-25. März Orchesterfinale der Solisten mit dem Beethoven Theater Vanemuine Tartu Solist: Sting Bundesbegegnung Jugend jazzt Orchester Bonn 09. – 12. September Abschlussdirigieren der 2. Förderstufe 26. Mai Konzert, Wolfsburg 26. März Kammerkonzert der Stipendiaten und Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt Oder 27. Mai Konzert, Wolfsburg 16.-20 Mai Zentraler Jazzworkshop für Teilnehmer 7. Jugend Preisträgerensembles 27. – 30. September Abschlussdirigieren der 2. Förderstufe Juli Sonderkonzert (in Vorbereitung) jazzt 2009, Trossingen 27. März Abschlusskonzert mit Preisverleihung Jenaer Philharmonie Gartenfest des Bundespräsidenten 25.-27. Juni 8. Bundesbegegnung Jugend jazzt für Mai „Lange Nacht“ mit Preisträgern und Stipendiaten, 23. Oktober Abschlussdirigieren der 1. Förderstufe Werke von P. I. Tschaikowsky Jazzorchester, Bingen Essen Freiburger Kammerchor Leitung: Kurt Masur 05. – 07. November WERKSTATT Georg Grün, Saarbrücken 02. Juli Konzert, Schloss Bellevue SchoolJam – bundesweites Schülerbandfestival Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler KammerChor Saarbrücken Juni/Juli 119. Arbeitsphase, Hammelburg 13. – 16. Dezember WERKSTATT Kurt Masur, Bonn Werke von W. A. Mozart, Gustav Mahler Januar/Februar SchoolJam Regio-Finals Sommer Symposium Junger Künstler, Weikersheim Künstl. Leitung: Prof. Kurt Masur Solist: Stella Doufexis (Mezzo), Gabriel Feltz (Klavier) 27. März SchoolJam-Finale, Frankfurt Beethoven Orchester Bonn Leitung: Gabriel Feltz Dirigentenforum 09. Juli Konzert, Passau Deutscher Chor- und Orchesterwettbewerb PopCamp 10. Juli Konzert, Toblach 04. – 09. Januar OPERETTENKURS, Leipzig 11. Juli Konzert, Chorin 12.-16. Mai Deutscher Chorwettbewerb 2010, Dortmund Künstl. Leitung: Roland Seiffarth 23.-27. Januar MIDEM, Cannes 14. Juli Konzert, Neubrandenburg Herbst Seminar für Akkordeonorchester 19. – 22. Januar WERKSTATT Reinhard Goebel, Augsburg Ende März Ende der PopCamp Nominierungsphase August Sonderarbeitsphase Herbst Seminar für Blasorchester Bayerische Kammerphilharmonie 24.-27. März Musikmesse Frankfurt Musik zum Stummfilm „Nathan der Weise“ (1922) von 20. – 24. Januar DIRIGIERKURS Neubrandenburg 29.-30. Mai Live-Audit, CD-Kaserne Celle Rabih Abou-Khalil Förderprojekte Zeitgenössische Musik Künstl. Leitung: Stefan Malzew 05.-11. September Arbeitsphase 1, Trossingen Solisten: Rabih Abou-Khalil (Oud), Michel Godard Neubrandenburger Philharmonie 06. September PopCamp live im Rittergarten Tuttlingen präsentiert (Tuba), Jarrod Cagwin (Percussion) 18. Februar Ende der Einreichfrist für Anträge zur 07. – 12. März WERKSTATT Peter Gülke, Bielefeld von DAS DING (SWR) Leitung: Frank Strobel Frühjahrssitzung der Jury KDMR Bielefelder Philharmoniker 20. August Konzert, Berlin März Veröffentlichung der Porträt-CD von 16. – 18. März Auswahldirigieren ORCHESTER, Göttingen Jugend musiziert und Deutscher Kammermusikkurs sowie Konzerte in Boston und Washington, USA Arnulf Herrmann (EZM) Göttinger Symphonie Orchester (in Vorbereitung) 09.-20. März Klangkunst – A German Sound, April OPERNKURS, Rheinsberg Januar / Februar 1. Phase: Regionalwettbewerbe Ausstellung im Goethe Institut, Rom Musikakademie Rheinsberg März 2. Phase: Landeswettbewerbe Bundesjazzorchester 6.-11. April European Workshop for Contemporary Music 05. – 09. April WERKSTATT Stefan Parkmann, Hamburg 21. - 29. Mai 3. Phase: Bundeswettbewerb, Lübeck Probenphase und Konzerte, Düsseldorf / Köln NDR-Rundfunkchor Sommer Deutscher Kammermusikkurs 2010 09. Januar Auswahlvorspiel, Bonn 29. April Release-Konzert oval + zeitkratzer, Köln 21. – 24. April DIRIGIERKURS Neubrandenburg Herbst Wochenenden der Sonderpreise - WESPE, Münster 07.-16. März 45. Arbeitsphase, Trossingen edition elektronik Künstl. Leitung: Stefan Malzew Herbst Wochenenden der Sonderpreise - WESPE, Freiburg „Auf den Spuren des Nordens“ 30. April Konzert „SPIEL, SATZ ... MUSIK!“ Neubrandenburger Philharmonie Leitung: Steffen Schorn (gesamt), Lars Møller, in der Reihe „Klingt gut.“, Bonn 23. – 25. April Auswahldirigieren CHOR, Berlin Bundesjugendorchester Geir Lysne Mai Veröffentlichung der Porträt-CD von ensemberlino vocale, 14. März Konzert, Trossingen Achim Bornhöft (EZM) Philharmonischer Chor Berlin Januar 117. Arbeitsphase, Weikersheim 24. März Konzert, Neubrandenburg August Veröffentlichung der Porträt-CD von 12. – 16. Mai AUFTAKT Baden-Baden Werke von Peter Ruzicka, Ludwig van Beethoven, 18. April Konzert, Wittenberg Saed Haddad (EZM) Künstl. Leitung: Prof. Gunter Kahlert Igor Stravinsky 25. April Konzert, jazzahead! Bremen September European Workshop for Contemporary Music Baden-Badener Philharmonie Solist: Fazil Say (Klavier), Leitung: Peter Ruzicka 11. Juli Konzert, Thyrnau beim Festival „Warschauer Herbst“, Warschau u.a. 02. – 05. Juni WERKSTATT Daniel Raiskin, Koblenz 08. Januar Konzert, Hamburg Leitung: Steffen Schorn Mitte September Ende der Einreichfrist für Anträge Staatsorchester Rheinische Philharmonie 09. Januar Konzert, Wiesloch Solisten: Julia Hülsmann, Meike Goosmann zur Herbstsitzung der Jury KDMR 08. Juni – OPERNKURS Musiktheater im Revier 10. Januar Konzert, Nürnberg 29. August Konzert, Zülpich Septemer/ Veröffentlichung „sonig: CD+DVD 25. September Gelsenkirchen Künstl. Leitung: Rasmus Baumann 11. Januar Konzert, Bonn 03.-13. September 46. Arbeitsphase, Rheinsberg Oktober documentary“, edition elektronik Neue Philharmonie Westfalen März/April 118. Arbeitsphase, Remscheid „Young German Jazz – Big Band Version“ Dezember Veröffentlichung der Porträt-CD von 22. – 23. Juni Abschlussdirigieren der 1. Förderstufe Werke von Leos Janacek, W. A. Mozart, J. S. Bach, Leitung: Marko Lackner Oliver Schneller (EZM) Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt Oder Béla Bartók 15. Oktober Konzert, Osnabrück 25. – 26. Juni AUFTAKT Berlin Solist: Gottfried von der Goltz (Violine), 16. Oktober Konzert, Eisenach Künstl. Leitung: Prof. Jörg-Peter Weigle Leitung: Mario Venzago BuJazzO featuring Emil Mangelsdorff Philharmonischer Chor Berlin

44 45 Kontaktdaten Zentrale Verwaltung

Deutscher Musikwettbewerb und SchoolJam – bundesweites Schülerbandfestival Schlanke Strukturen kennzeichnen den kaufmännischen Bereich, Finanzierung Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler Hauptförderer der in der Projektgesellschaft zusammenge- Projektleitung Michael Teilkemeier dessen acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Aufgaben Kauf- fassten Projekte waren im Jahre 2008 Der Beauftragte der Projektleitung Thomas Rabbow Kontakt Telefon: 0228-2091-125, Telefax: 0228-2091-100 männische Geschäftsführung, Geschäftsführungssekretariat, Per- Kontakt Telefon: 0228-2091-160, Telefax: 0228-2091-250 [email protected] Bundesregierung für Kultur und Medien (33 % des Gesamte- [email protected] www.musikrat.de/schooljam sonalwesen, Finanzen, Zentrale Öffentlichkeitsarbeit, Förderer- tats), das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und [email protected] kontakte, Controlling und Reporting, Rechnungswesen, Recht und Jugend (19 %), die Kulturstiftung der Länder (7 %), einzelne www.musikrat.de/dmw Deutscher Chorwettbewerb und Deutscher Orchesterwettbewerb Steuern, Einkauf, Allgemeine Verwaltung, Informationstechnik Bundesländer und Kommunen (6 %) und das Auswärtige Amt www.musikrat.de/bakjk Projektleitung Helmut Schubach mit Goethe-Institut (3%), 32 % der Gesamteinnahmen und zentrale Veranstaltungen bei einem Kostenanteil von 10 % der Kontakt Telefon: 0228-2091-150, Telefax: 0228-2091-250 stammten aus Eigen- und Drittmitteln (zweckgebundene Dirigentenforum [email protected] Gesamtausgaben wahrnehmen. Spenden, Teilnehmergebühren und Konzerteinnahmen). Mit Projektleitung Andreas Bausdorf [email protected] 32 % liegt der Eigen- und Drittmittelanteil erheblich über dem Kontakt Telefon: 0228-2091-140, Telefax: 0228-2091-200 www.musikrat.de/dcw anderer Kulturorganisationen. Im Bereich der Jugendprojekte [email protected] www.musikrat.de/dow macht er sogar die Hälfte der Gesamtmittel aus. www.musikrat.de/dirigentenforum Förderprojekte Zeitgenössische Musik Das Gesamtbudget verteilt sich wie folgt Rechnungswesen und Controlling PopCamp Projektleitung Olaf Wegener auf die einzelnen Bereiche: Im Jahr 2009 wurden mehr als 10.000 Rechnungen im Rah- Projektleitung Michael Teilkemeier Kontakt Telefon: 0228-2091-170, Telefax: 0228-2091-200 men des Datev- Systemverbundes in der Haupt-, Kreditoren- Kontakt Telefon: 0228-2091-125, Telefax: 0228-2091-100 [email protected] Geschäftsführung und Verwaltung 10 % und Debitorenbuchhaltung zentral erfasst, bearbeitet und [email protected] [email protected] ausgewertet. Weitere im Einsatz befindliche Module des- Sy www.musikrat.de/popcamp www.musikrat.de/zeitgenossen Förderung professioneller Musiker 19 % stems sind die Kosten- und Leistungsrechnung sowie die Anla- davon: genbuchhaltung. Monatliche Statusberichte der einzelnen Jugend musiziert und Deutscher Kammermusikkurs Deutsches Musikinformationszentrum Deutscher Musikwettbewerb 7 % Projekte bilden die Basisdaten für das umfassende Planungs-, Projektleitung Edgar Auer Projektleitung Margot Wallscheid Bundesauswahl Steuerungs- und Überwachungskonzept zur Unterstützung Kontakt Bundesgeschäftsstelle Jugend musiziert Kontakt Telefon: 0228-2091-180, Telefax: 0228-2091-280 Konzerte Junger Künstler 3 % der Projektleitungen bei der ergebnisorientierten Planung und Postfach 662205, 81219 München [email protected] Dirigentenforum 6 % Telefon: 089-871002-0, Telefax: 089-871002-90 www.miz.org PopCamp 3 % Umsetzung aller unternehmerischen Aktivitäten. [email protected] www.musikrat.de/jumu Europäische Musikbörse Jugendprojekte 39 % Personalentwicklung davon: Die Anzahl der Beschäftigten blieb mit 42 festen Mitarbeitern Projektleitung Norbert Pietrangeli Bundesjugendorchester Jugend musiziert und auch 2009 konstant. In Bonn sind 34 und bei Jugend musiziert Kontakt Ariane Hannus Deutscher Kammermusikkurs 19 % Projektleitung Sönke Lentz in München 8 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest ange- Telefon: 0228-2091-105, Telefax: 0228-2091-200 Bundesjugendorchester 10 % Kontakt Telefon: 0228-2091-195, Telefax: 0228-2091-200 stellt. Frauen stellen rund zwei Drittel der Beschäftigten. Bei [email protected] Bundesjugendjazzorchester [email protected] großen Wettbewerben (Jugend musiziert, Deutscher Orche- www.musikrat.de/musikboerse und Jugend jazzt 9 % www.musikrat.de/bjo sterwettbewerb, Deutscher Chorwettbewerb) steigt die Zahl SchoolJam 1 % Geschäftsleitung der zu betreuenden Aushilfen pro Wettbewerb auf deutlich Bundesjazzorchester Projekt- Laienmusizieren über 150 Personen an. Im Berichtsjahr betrugen die Personal- Projektleitung Dr. Peter Ortmann geschäftsführer Dr. Peter Ortmann Deutscher Chor- und kosten ein Drittel der Gesamtkosten. Kontakt Telefon: 0228-2091-120, Telefax: 0228-2091-220 Kaufm. Orchesterwettbewerb 16 % [email protected] Geschäftsführer Norbert Pietrangeli www.musikrat.de/bujazzo Kontakt Telefon: 0228-2091-0, Telefax: 0228-2091-200 Zeitgenössische Musik 11 % [email protected] davon: Bundesbegegnung Jugend jazzt www.musikrat.de Förderprojekte Zeitgenössische Musik 9 % Projektleitung Dr. Peter Ortmann Musik in Deutschland 1950-2000 2 % Kontakt Telefon: 0228-2091-120, Telefax: 0228-2091-220 [email protected] www.musikrat.de/jugend-jazzt Information und Dokumentation Deutsches Musik- informationszentrum 5 %

46 47 Geschäftsführung Mitarbeiter Aufsichtsrat

Geschäftsführung Rolf Becker Martin Maria Krüger Gesellschaft zur Verwertung Vorsitzender von Leistungsschutzrechten Deutscher Musikrat (GVL)

Hans Peter Bergner Dr. Ulrike Liedtke Bundesministerium für Familie, Konferenz der Landesmusikräte Kaufmännischer Senioren, Frauen und Jugend Geschäftsführer Projektgeschäftsführer Norbert Pietrangeli Dr. Peter Ortmann

Mitarbeiter Projektgesellschaft Bonn

vordere Reihe v.l.n.r. Dr. Sigrid Bias-Engels Wilhelm Mixa Christiane Rippel, Thomas Weger, Marion Bach, Dr. Der Beauftragte der Deutscher Musikrat Kerstin Jaunich, Stefanie Kellner, Rosemarie Moizisch, Bundesregierung für Kultur und Marleen Mützlaff, Michael Teilkemeier, Claudia Medien Reisinger zweite Reihe v.l.n.r. Anke Krump, Susanne Bennedik, Iris Offermann, Witold Specius, Marieke Raabe, Ariane Hannus, Eva Marxen dritte Reihe v.l.n.r. Prof. Udo Dahmen Stefan Piendl Valentina Wunder, Claudia Hagen, Norbert Pietrangeli, Deutscher Musikrat Deutscher Musikrat Dr. Peter Ortmann, Yvonne Bastian, Markus Kritzokat, Anne Kersting vierte Reihe v.l.n.r. Edgar Auer, Andreas Bausdorf, Margot Wallscheid, Thomas Rabbow, Stephan Schulmeistrat, Helmut Schubach, Herwig Barthes Mitarbeiter Jugend musiziert München Hans-Willi Hefekäuser Heidi Schumacher Deutscher Musikrat Ministerium für Bildung, Wissenschaft, v.l.n.r. Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz Kristof Gerlach, Andreas Elsner, Susanne Fließ, Peter Worgall, Andrea Müller-Boecker, Angela Bornhorst, Sabine Stieglmeier, Oksana Bodnar, Edgar Auer

Hartmut Karmeier Deutscher Musikrat

48 49 Projektbeiräte

Pop Prof. Udo Dahmen Vorsitz Edition Zeitgenössische Musik Thomas Arp Prof. Wolfgang Rihm Markus Becker Deutscher Musikwettbewerb Vorsitz Peter James Bundesjugendorchester Deutscher Chorwettbewerb Bundesauswahl Konzerte Junger Carola Bauckholt Kerstin Janse Dr. Uli Kostenbader Jürgen Budday Künstler Dr. Meret Forster Deutsches Musikinformationszentrum Timo Krämer Vorsitz Vorsitz Prof. Wolfgang Gönnenwein Hans-Peter Jahn Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard Andrea Rothaug Werner Burkhoff Michael Blume Vorsitz Frank Kämpfer Vorsitz Henning Rümenapp Christoph Held Prof. Klaus-Jürgen Etzold Hansjoachim Reiser Dr. Ulrich Mosch Prof. Dr. Detlef Altenburg Prof. Bernd Ruf Dr. Christian Kuhnt Prof. Ernst Folz stellv. Vorsitz Isabel Mundry Dr. Jürgen Brandhorst Prof. Manfred Schoof Prof. Dr. Franz Müller-Heuser Gabriele Hertz-Eichenrode Prof. Nora Chastain Prof. Dr. Ortwin Nimczik Prof. Dr. Andreas Eckhardt Bernd Schweinar Stefan Piendl Wolfram Kössler Prof. Reinhold Friedrich Rainer Pöllmann Dr. Tilo Gerlach Paul Woog Dr. Dieter Rexroth Prof. Dr. Christoph-Hellmuth Mahling Prof. Christiane Iven Peter Rundel Dr. Joachim Jaenecke Michael Teilkemeier Thomas Rietschel Dolf Rabus Frank Kämpfer Dagmar Sikorski-Großmann Prof. Karl Karst Projektleitung Prof. Ingeborg Scheerer Prof. Gudrun Schröfel Prof. Michael Kaufmann Dr. Friedrich Spangemacher Dr. Ingo Kolasa Prof. Bernhard Wulff Prof. Rainer Schuhenn Dr. Uli Kostenbader Jugend musiziert Olaf Wegener Jürgen Krebber Sönke Lentz Theodor Weimer Prof. Dr. Siegfried Mauser Prof. Reinhart von Gutzeit Projektleitung Anke Leenings Michael Russ Vorsitz Projektleitung Helmut Schubach Konzert des Deutschen Musikrates Dr. Heinz Stroh Prof. Roswitha Staege Prof. Udo Dahmen Jazz Projektleitung Solf Schaefer Dr. Robert von Zahn Thomas Rabbow Bernhard Fromkorth Prof. Dr. Werner Lohmann Deutscher Orchesterwettbewerb Vorsitz Margot Wallscheid Projektleitung Ekkehard Hessenbruch Vorsitz Prof. Dieter Kreidler Jörg Birkenkötter Projektleitung Christian Höppner Prof. Udo Dahmen Vorsitz Dirigentenforum Dr. Jürgen Brandhorst Europäische Musikbörse Dr. Heike Kramer Ulf Drechsel Fred Artmeier Lothar Zagrosek Jens Cording Prof. Kapt. Ernst Folz Prof. Dieter Kreidler Eckhart Fischer Prof. Karl-Heinz Bloemeke Vorsitz Dr. Jörn Peter Hiekel Vorsitz Ernst-Ullrich R. Neumann Dietmar George Volker Buchloh Michael Alber Prof. Dr. Eckart Lange Simone Dudt Matthias Pannes Dr. Bernd Hoffmann Werner Burkhoff Marc Albrecht Catherine Milleken Dr. Joachim Jaenecke Prof. Ulrich Rademacher Karsten Jahnke Erik Hörenberg Rolf Becker Ilona Schmiel Prof. Dr. Eckart Lange Gideon Rosengarten Dr. Wolfram Knauer Dr. Markus Köhler Bernhard Hess Prof. Lothar Voigtländer Dr. Ulrike Liedtke Konstanze Sander Rainer Michalke Prof. Dr. Werner Lohmann Will Humburg Wolfram Wessel Wilhelm Mixa Prof. Dr. Dieter Zimmerschied Harald Rehmann Ernst-Ullrich Neumann Hartmut Karmeier Olaf Wegener Dr. Manuel Negwer Edgar Auer Prof. Manfred Schoof Frauke Peuker-Hollmann Louwrens Langevoort Projektleitung Margot Wallscheid Projektleitung Thomas Zoller Hedy Stark-Fussnegger Dr. Volker Mader Norbert Pietrangeli Dr. Peter Ortmann Bernhard Stopp Romely Pfund Projektleitung Prof. Gerd Uecker Projektleitung Helmut Schubach Prof. Jörg-Peter Weigle Projektleitung Andreas Bausdorf Projektleitung

50 51 Impressum

HERAUSGEBER Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH Weberstr. 59 53113 Bonn Telefon: +49-228-2091-0 Telefax: +49-228-2091-200 E-Mail: [email protected] www.musikrat.de

REDAKTION Ariane Hannus

FOTOS Peter Adamik, Christian Behrens, BJO, Henning Bornemann, BuJazzO, Wolfgang Dichans, Felix Eichert, Jannis Focke, Barbara Frommann, Jonathan Gröger, Michael Haring, BR/Alexander Heinzel, Jörg Hejkal, Jan Karow, Jürgen Keiper, Anja Koehler, Nicola Kohlhaas, Erich Malter, Joerg Metzner, Horst Müller, Musikmesse Frankfurt, Karol Piechocki, Johannes Radsack, Rickmann-Wunderlich, sonic.art, Sandra Steins, Tobias Stepper, Frank Vinken

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V.I.S.D.P. Dr. Peter Ortmann

FEBRUAR 2010

52 Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH Weberstraße 59, 53113 Bonn Telefon +49-228-2091-0 Telefax +49-228-2091-200 E-Mail: [email protected] Internet: www.musikrat.de