Bundestag Direkt
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Bundestag direkt Info-Brief der Landesgruppe Schleswig-Holstein in der SPD-Bundestagsfraktion Ausgabe 4/12 - Dezember 2012 Mit Zuversicht und Siegeswillen ins Wahljahr 2013 Rückblick und Ausblick von für die A20 vom Kopf auf Landesgruppensprecher die Füße gestellt hat. Wel- Ernst Dieter Rossmann cher Wahnsinn war es, dass - die alte CDU-Landesre- Das war sicherlich das größ- gierung ein Autobahnstück te Ereignis für uns Abgeord- zwischen Hohenfelde und nete aus Schleswig-Hol- Süderau mit höchster Priori- stein: Am 6. Mai gewann tät ausbauen lassen wollte, Torsten Albig die Landtags- aber für den unmittelbaren wahl und bald darauf konn- Anschluss von Segeberg te er zusammen mit den Richtung A7 nichts vorbei- Grünen und dem SSW die reitet hatte? Als die neue Schleswig-Holstein-Koalition Landesregierung in diesem bilden. Auch die Landes- Jahr der landespolitischen gruppe hat im Rahmen ihrer Wahrheiten die Illusions- Möglichkeiten an diesem schleier der CDU beiseite Gesamtprojekt der Sozial- gezogen hat, war das Ge- demokraten in Schleswig- schrei erst groß. Aber mit Holstein mitgewirkt, wo im- vereinten Kräften der SPD- Erst Rot-Grün in Niedersachsen, dann Rot-Grün im Bund — mit mer es ging. Der Lohn für Abgeordneten in Land und den Spitzenkandidaten Stephan Weil und Peer Steinbrück hat uns ist immer noch, dass Bund zusammen mit der die SPD diese Ziele fest im Blick Foto: Marco Urban wir jeden Donnerstag bei Landesregierung ist es uns dann in vielen Gesprächen unserem Frühstück in der tens funktioniert und wir mit Seiten nicht entziehen. Al- auch gerade mit der regio- schleswig-holsteinischen vereinten Kräften zum Woh- lein, die Resultate sind nur nalen Wirtschaft gelungen, Landesvertretung ohne An- le des Landes wirken kön- zum Teil befriedigend. Im- hier den nüchternen Blick maßung, aber mit Stolz sa- merhin konnte die Achse nen. auf die Realitäten sprechen gen können: „Es ist unsere Schleswig-Holstein - Ham- Wie gut diese Achse arbei- zu lassen. Landesvertretung.“ tet, wurde bei einem zentra- burg mit Bettina Hagedorn Zu den Realitäten gehört Dass an diesen Landes- len Vorhaben für Schleswig- und Johannes Kahrs im auch, dass wir als hoch in- gruppenrunden dann auch Holstein schon im Vorfeld Haushaltsausschuss des novatives und attraktives, die Landesminister und bei der Landtagswahlen deut- Bundestages durchsetzen, aber eben auch kleines Gelegenheit auch der Minis- lich: Zusammen mit der dass zusätzliche Millionen- Bundesland die norddeut- terpräsident teilnehmen, Landtagsfraktion, dem Lan- beträge für die Ertüchtigung sche Zusammenarbeit brau- sorgt dafür, dass der direk- desverband und den Perso- der Schleusen in Brunsbüt- chen, wenn wir die mariti- te Draht von Berlin nach nalräten wie der regionalen tel freigemacht worden men Potentiale und die Kiel und umgekehrt bes- Wirtschaft stellte die Lan- sind. Doch auch für die Re- Chancen beim Ausbau der desgruppe im Frühjahr eine paratur und Sanierung der Schleusenanlage in Holte- erneuerbaren Energien nut- Weitere Themen regelrechte NOK-Bewegung auf die Beine. Verkehrsmi- nau und die Verbesserung zen wollen. dieser Ausgabe nister Ramsauer hatte näm- der Fahrrinne müssen noch Selbst wenn wir aktuell nur lich die ursprünglich für Gelder bereit gestellt wer- sechs Abgeordnete aus Der Bundeshaushalt Baumaßnahmen am Nord- den. Für uns als oberste Schleswig-Holstein für die 2013 Seite 3 Ostsee-Kanal bereitgestell- Lobbyisten und Kämpfer für SPD im Bundestag sind, ist Europa-Dialog der SPD ten finanziellen Mittel für den Nordostsee-Kanal unsere Präsenz, ohne Ei- Schleswig-Holstein andere Verkehrsvorhaben bleibt also noch viel zu tun. genlob zu verbreiten, den- Seite 4 verwendet, so dass Still- Dass Lug und Trug gerade noch überdurchschnittlich. Das gilt sowohl für die Tref- Auf dem Weg zum Volks- stand bei der Sanierung der in der Verkehrspolitik ange- fen der sogenannten Küs- entscheid Schleusen in Brunsbüttel sichts der Unterfinanzierung tengang mit den Abgeord- Seite 6 drohte. Am Ende konnten der Investitionspläne und sich die damals noch der fehlenden Prioritäten- neten aus allen norddeut- Internet für alle Seite 10 schwarz-gelbe Landesregie- setzung dicht beisammen schen Bundesländern, wie Weniger Bahnlärm rung und das Bundesver- liegen, konnte die neue auch die Arbeit und Diskus- Seite 11 kehrsministerium diesem Landesregierung auch mer- sionsfreude in der Fraktion öffentlichen Druck von allen ken, als sie die Bauplanung - Fortsetzung auf Seite 2 - Seite 2 - Bundestag direkt - - Fortsetzung von Seite 1 - und in wichtigen Aufgaben Ein Arbeiter im Weinberg der Demokratie in den Ausschüssen und Michael Bürsch ist tot. Diese Nachricht Kuddl Schnööf alias Jochen Steffen, von Arbeitsgruppen. Und die ist uns, seinen ehemaligen Kolleginnen Tucholsky, Ringelnatz und anderen bei Erfolge bleiben auch nicht und Kollegen aus der Landesgruppe der den Weihnachtstreffen der Landesver- aus. Bundestagsabgeordneten, sehr nahege- tretung sind uns noch sehr gegenwärtig: Vielleicht ist dies auch die gangen. Noch im September hat Micha- Gut ausgewählt, pointiert vorgetragen, Erklärung dafür, dass sich el, schon von der Krankheit gezeichnet, immer auch mit der Distanz und Selbst- alle sechs gegenwärtigen an dem großen Zukunftskongress der ironie, die Michael auch als Menschen Bundestagsabgeordneten SPD-Bundestagsfraktion zur Vision 2020 so sympathisch machten. erneut um eine Kandidatur teilgenommen. Er wollte einfach wissen, Wir als seine Kolleginnen und Kollegen für den nächsten Bundes- was sich seine SPD für das nächste Jahr- im Bundestag wissen, dass nicht zuletzt tag beworben haben. Bei zehnt vorgenommen hat. Auch wenn auch seine Wortmeldungen in der Frakti- all der „Maloche“ im Wahl- Stimme und Körper schon schwächer on und im Parlament immer von großer kreis und im Bundesparla- geworden waren im September — Geist, Argumentationsstärke, von Engagement ment sagen wir zusammen: Witz, kritische Nachfrage, Interesse am und damit von Durchschlagskraft ge- Es machte auch im Jahr Menschen und an der Sache waren so prägt waren. Das Wünschbare formulie- 2012 einfach Freude, da, wie wir Michael immer kannten. ren, das Erreichbare genau im Blick ha- Volksvertreterin oder Volks- 55 Jahre alt war Michael, als er am 17. ben – das ist die kürzeste Formel für vertreter zu sein. Und das Juni 1997 das erste Mal in den Bundes- seinen Politikstil. Das politische Laien- im Kreis einer sehr harmo- tag einzog. Davor spiel war ihm immer nischen Landesgruppe und hatte der in Stettin ein Graus. Wo gute einer sehr kämpferischen geborene und in Ideen waren und und erfolgreichen schles- Kiel aufgewachse- Engagierte, die sich wig-holsteinischen SPD. ne promovierte dafür einsetzen, Uns beflügelt die Aussicht, Jurist schon viele fühlte er sich hinge- mit Peer Steinbrück als politische Statio- gen zu Hause. unserem Kandidaten für nen hinter sich: als Sein Engagement für das Bundeskanzleramt im Referent im Bun- die Förderung der nächsten Herbst einen hal- despresseamt un- Bürgergesellschaft ben Schleswig-Holsteiner ter Klaus Bölling, und den bürgerli- zum dritten sozialdemokra- als Mitarbeiter vom chen Gemeinsinn tischen Kanzler dieser Re- Bundeskanzler Hel- war deshalb genau- publik wählen zu können. mut Schmidt, als so naheliegend wie Schließlich kennt Peer als Staatssekretär für sein wegweisendes geborener Hamburger un- Bundes- und Euro- und frühes Eintreten ser Land nicht nur aus eige- paangelegenheiten für eine moderne nen Jugend- und Studien- des Landes Schles- zeiten. Auch als Mitglied wig-Holstein und Integrationspolitik. der Regierung Engholm und Leiter der Landes- Gerade hier hat sich Simonis von 1990 bis vertretung Schles- gezeigt, was Micha- 1998 ist er bestens ver- wig-Holstein in der els besondere Quali- traut mit allen umwelt-, Regierungszeit von tät als Abgeordneter, verkehrs- und wirtschafts- Björn Engholm. Bundestagskollege politischen Fragen unseres und politischer Freund und Schleswig- Drei Mal hat Michael dann für die Landes. Das Ziel ist klar: Holsteiner ausmachte: Leidenschaftlich schleswig-holsteinische SPD das Direkt- Die SPD will eine rot-grüne und zugleich unaufgeregt und professio- mandat in seinem Wahlkreis Plön- Regierung im Bund mit nell zu agieren und den Dingen auf den Neumünster gewonnen. Das ist vor ihm Peer Steinbrück als Bun- Grund zu gehen. Was die Menschen von lange keinem Sozialdemokraten ver- deskanzler an ihrer Spitze. ihrem Volksvertreter erwarten dürfen, gönnt gewesen. Die Wahlkreisarbeit war Dafür arbeiten auch wir hat sich seit Max Weber nicht grundsätz- für ihn ebenso notwendiges wie schönes sechs Bundestagsabgeord- lich geändert: Kompetenz, Augenmaß Tagewerk im Weinberg der Demokratie. nete mit ganzer Kraft. Und und Leidenschaft. Dies hat Michael bei- Er hat dabei auch ganz eigene Akzente dafür wollen wir dann mit spielhaft verwirklicht. deutlich mehr als sechs gesetzt, nicht zuletzt mit anspruchsvol- Mandaten bei der nächsten len Literaturveranstaltungen, die Kunst Wir werden Michael als Abgeordneten, Bundeskanzlerwahl aus und Politik an einen Tisch brachten und als Bundestagskollegen und als politi- Schleswig-Holstein einen Michaels Freude und Talent am Vorlesen schen Freund nicht vergessen. eigenen Beitrag leisten. für die Politik entwickelten. Seine Vorträ- ge aus den Werken des unvergesslichen Ernst Dieter Rossmann Seite 3 - Bundestag direkt - Seite 3 Der Bundeshaushalt 2013 — ein Armutszeugnis Am 23. November hat Schwarz-Gelb den Bundeshaushalt für 2013 verabschiedet, drei Tage später war er schon Makulatur: Da stimmte Kanzlerin Merkel nämlich (von uns prophezeit