Historisches Kulturland Historisches
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ckhaltestruktur Historisches Kulturland Neandertaler im Mäandertal? Das Mäandertal ist immer wieder Schauplatz künstlerischer Die Ursprünge eines alten MäandertalAktivitäten. Die regionalen Künstler Örni Poschmann und Kelten, Römer, Bajuwaren, Richard Haberl haben hier schon – z.T. vergängliche – Zeichen Kulturlandes gesetzt. Die Geschichte des Vilstals reicht bis in die Niederbayern und Doch auch das Umfeld hat vieles zu bieten: Der namhafte Zeit der Neandertaler zurück. Über 100.000 Landshuter Künstler Fritz Koenig schuf die weithin sichtbare Jahre alt sind die Steingeräte, die bei Vils- ihre Spuren Skulptur „Große Zwei IX” auf dem Damm des Vilstalsees. hofen ausgegraben wurden. Die Jäger und Koenig ist auch der Schöpfer der „Kugelkaryatide”, die den Sammler durchstreiften damals die nieder- Einsturz der World Trade Centers am 11. September 2001 bayerische Tundra. Nach der letzten Eiszeit überstand. vor 10.000 Jahren eroberte sich dichter Kunst und Spiel In Marklkofen lädt ein von Künstlern gestalteter Skulpturen- Urwald das Vilstal. spielplatz Kinder und Jugendlichen ein. Die „Vilstalmaler” Um 5600 v. Chr. wurden die Nomaden nach und „Vils-Seitigen e.V.” bringen die Schönheiten des Vilstals und nach zu sesshaften Bauern. Sie rodeten in immer wieder neue künstlerische Formen. Wälder, bestellten Äcker und Wiesen, züch- Mit zahllosen Mühlen nutzte der Mensch seit Alters her die teten Vieh und verwandelten das Vilstal in Wasserkraft der Vils. Auch wenn mittlerweile das Müller- das blühende Bauernland, das es bis heute und Schmiedehandwerk oder das Walken von Stoffen und geblieben ist. Viele archäologische Funde aus Leder völlig an Bedeutung verloren haben, treibt auch dieser Zeit wie z.B. die berühmte „Venus von heute noch der Fluss an vielen Mühlen Sägewerke und Aufhausen” bezeugen die hoch entwickelte Stromgeneratoren an. Freilich sind einige Mühlen, wie Kultur und die handwerklichen Fähigkeiten z.B. die Kloimühle an der Paulibrücke, mittlerweile auch der Menschen im Vilstal. verschwunden. Die Höfertsmühle bei Marklkofen ist im wahrsten Wortsinne im Vilstalstausee versunken. Auch die Bronzezeit (2200-750 v. Chr.) und Viele Handelswege kreuzten v.a. seit dem Mittelalter den die Kelten (Laténe-Zeit 450-15 v. Chr.) haben Alte Mühlen und Burgställe Lauf der Vils. Meist konnten die Fuhrwerke der Händler und zahlreiche Spuren in der Region hinterlassen. Reisenden damals die Vils aber nur bei Furten - dort wo Einige Hügelgräber und Viereckschanzen die Vils besonders breit und seicht war - überqueren. Diese sind heute noch als markante Zeitzeugen Überfahrten waren häufig durch kleine hölzerne Wehrtürme in der Landschaft zu bewundern. gesichert. Die Erdhügel („Motten”), auf denen diese Türme Nicht zuletzt gehört das Vilstal auch zur errichtet wurden, und die sie umgebenden Schutzgräben Wiege der Bajuwaren, die sich um sind z.T. heute noch in der Landschaft erkennbar. 500 n. Chr. aus einem Gemisch verschie- Poxau Bei Marklkofen wurde einer dieser Burgställe neben der Reisbach denster Volksstämme im niederbayerischen Umgehungsstraße erst kürzlich wieder nachgebildet Raum entwickelten. Ein beeindruckender und inszeniert. Grabhügel mitten im Ort Reisbach stammt aus dieser Zeit. Marklkofen Frontenhausen Die Mäandertaler... Lust auf mehr? Das sind Ihre ersten Ansprechpartner: Marklkofen Gemeinde Marklkofen Die Geschichte von Marklkofen reicht bis Tel.: 08732-9119-0 ins Mittelalter zurück. Um 1000 n. Ch. wurde „Marchiluchoven” erstmals urkund- Dr. Hans Mirtes, lich erwähnt. Dem Geschlecht der Zachreisen Heimatkundliche Interessengemeinschaft Poxau Reisbach Frontenhausen verdankt Marklkofen sein einmaliges Wappen Mittleres Vilstal mit dem Schriftzug „lieb”, das mittlerweile schon Das Schloss Poxau ist eines der Reisbach ist nach den Städten Der Markt Frontenhausen hat sich an Tel.: 08732-2680 beeindruckendsten Bauwerke des Dingolfing und Landau die größte einem Kreuzungspunkt zweier wichti- zum Wahlspruch des Orts „Marklkofen hat Euch lieb” geworden ist. Von mittelalterlichen Zeiten zeugt noch heute Vilstals. Das ehemalige Schloss, das Gemeinde des Landkreises Dingolfing- ger Handelswege im Vilstal entwickelt. Dr. Ludwig Kreiner, Kreisarchäologe später als Kloster und Hauswirtschafts- Landau. Eine besondere Sehenswür- Der stattliche, nahezu quadratisch die gotische Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt, die auch als schule diente, wird heute als Fortbil- digkeit ist die Pfarrkirche St. Michael mit angelegte Marktplatz zeugt heute noch „Dom des Vilstals” bekannt ist. Nach umfangreichen Reno- Tel.: 08731-3938-55 dungsstätte und Seminarhaus genutzt. ihrem markanten romanischen Turm. Sie von dem einstigen Reichtum. Platz und die vierungsarbeiten erstrahlt sie heute wieder in altem Glanz. Den höchsten Punkt von Poxau markiert ein war zwischen 799 und 900 Schauplatz mehre- umstehenden Bürgerhäuser vermitteln einen Das markante Rathaus zeugt mit seiner modernen Klinker- www.maeandertal-marklkofen.de ehemaliger Burghügel, der wohl schon aus dem rer wichtigen Provinzialsynoden. Das barocke Kleinod schon fast südländischen Flair. Und tatsächlich waren architektur von der alten Tradition des Ziegelhandwerks in 12./13. Jahrhundert stammt. Seit dem 18. Jahrhundert St. Salvator und viele schöne Bürgerhäuser rahmen hier schon vor langer Zeit Südländer ansässig. dieser Region. Die ortsansässige Ziegelei GIMA hält diese zeugt er als Gnadenstätte von der lebendigen christli- den typischen niederbayerischen Marktplatz ein, den Noch heute zeugen davon einige „Italienerhöfe” in Tradition bis heute hoch und macht Marklkofen auch auf chen Tradition des Landes. Der Kalvarienberg und die die Dorferneuerung zu einem kleinen Juwel gemacht der Umgebung, typisch mediterrane Güter ehemaliger dem internationalen Markt zum Begriff. In den letzten Kapelle mit Heiligem Grab waren lange Zeit Ziel vieler hat. Vor den Toren des Marktes zeugt eine romantisch „Gastarbeiter” im Ziegeleigewerbe. Besonders interes- Jahren wurde Marklkofen mit Hilfe der bayerischen Städte- Wallfahrer. gelegene Wallfahrtskapelle vom sagenumwobenen sant ist auch ein typisches Kleinhausviertel aus dem bauförderung ordentlich herausgeputzt. Der Höhepunkt ist Martyrium der heiligen Wolfsindis. 19. Jahrhundert, das in Teilen bis heute erhalten die Neugestaltung eines Orts- und Geschäftszentrums. geblieben ist. Der historische Marktplatz wurde jüngst mit Hilfe des bayerischen Städtebauförderungs- programms noch attraktiver gestaltet. Layout: Peter Fraundorfer, Dipl. Designer FH.