<<

Dr. Alexandra Kankeleit

Archäologische Aktivitäten in Griechenland während der deutschen Besatzungszeit, 1941-1944

Vortrag 2015 / 2016 – Frankfurt – Athen Bei dem folgenden Text handelt es sich um einen Vortrag, der 2015 und 2016 an verschiedenen Orten in Deutschland und Griechenland gehalten wurde. Für Unterstützung und Anregungen danke ich der Archäologischen Gesellschaft in Athen und dem Deutschen Archäologischen Institut, insbesondere Herrn Prof. B. Petrakos und Frau Prof. K. Sporn. Eine tiefergehende Untersuchung zum Thema ist aktuell in Vorbereitung. Inhalt

Einleitung...... 6 1. Bedeutung der deutschen Archäologie in Griechenland ...... 9 1.1. Herausragende Altertumswissenschaftler in Griechenland...... 9 1.2. Das Deutsche Archäologische Institut in Athen...... 10 1.3. Einfluss deutscher Politik und Wissenschaft auf griechische Altertumsforscher...... 13 2. Strukturen und Organisation während der NS-Zeit...... 14 2.1. Situation vor 1934...... 14 2.2. Situation nach 1934...... 15 2.3. Einmarsch der Wehrmacht im April 1941...... 16 2.4. Aufteilung Griechenlands in drei Besatzungszonen ...... 16 2.5. Situation während der Besatzungszeit vom 27.04.1941 bis 12.10.1944. .17 3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944 ...... 18 3.1. Leitung und Angestellte von 1930-1936...... 18 3.2. Leitung und Angestellte von 1937-1944 ...... 19 3.3. Die Direktoren ...... 20 3.4. Grabungsleiter Olympia ...... 23 4. Aktivitäten des DAI Athen von 1936-1944 ...... 28 4.1. Olympiade und „Führergrabung“...... 28 4.2. Olympia: Ausgrabungen und Publikationen...... 30 4.3. Kerameikos: Ausgrabungen und Publikationen...... 33 4.4. Kreta: Ausgrabungen und Puplikationen...... 34 4.5. Sonstige Ausgrabungen und Publikationen ...... 35

4 5. Zusammenarbeit mit dem Kunstschutz der Wehrmacht ...... 36 5.1. Merkblätter und sonstige Publikationen...... 36 5.2. Prospektion und Luftbildaufnahmen...... 37 5.3. Propaganda und Öffentlichkeitsarbeit...... 39 5.4. Ausgrabungen ...... 42 6. Kontroverse mit dem Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg...... 42 7. Pläne der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe der SS. . 45 8. Funktion des Auswärtigen Amtes...... 45 9. Konflikte: Diebstähle, illegale Grabungen, materieller und ideeller Schaden...... 46 9.1. Kriegsmaßnahmen: Sicherheitsvorkehrungen in 18 Museen. . . . .46 9.2. Raub und Zerstörung ...... 48 10. Fazit und Ausblick ...... 50 Abbildungsnachweis...... 53 Literaturverzeichnis...... 56 Institutionen und Arbeitsgruppen ...... 73 Publikationen im Internet...... 74 Kontakt ...... 83

5 Einleitung

Einleitung

Im Oktober 1944 zogen sich die deutschen Truppen der Wehrmacht aus Griechenland zurück. Sie hinterließen ein Land, das durch Zerstörung, Chaos und Hungersnot ge- kennzeichnet war.

Leseempfehlung Die Bilanz ihrer dreieinhalbjährigen Besetzung ist Fleischer 1988 verheerend: Fleischer 1998 ►► Verlust von 10% der Bevölkerung. Fleischer 2010 ►► Massenexekutionen: Ermordung von über 130.000 Mazower 1993 Zivilisten, darunter Frauen, Kinder und Greise. Schminck-Gustavus 2010 ►► Beschlagnahme von Lebensmitteln und Brennstoffen: über 300.000 Hunger-und Kältetote. ►► Ermordung von 90% der Juden (Sepharden und Romaniotes): über 60.000 Tote. ►► Zerstörung von über 100 Ortschaften. ►► Hinzu kommt die deutsche Zwangsanleihe in Höhe von 476 Millionen Reichsmark (heute ca. 11 Milliarden Euro), die niemals zurückgezahlt worden ist.

Die Historiker Hagen Fleischer und Mark Mazower haben in ihren Untersuchungen eindrucksvoll dargelegt, wie das Land während der Besatzungszeit systematisch geplün- dert und terrorisiert wurde. Ziel war die totale Unterwer- fung der griechischen Bevölkerung.

In Deutschland sind diese Ereignisse weitgehend unbe- kannt, was zum großen Teil an der offiziellen Außenpolitik der Bundesrepublik seit den 50er Jahren liegt. Erst in jün- gerer Zeit werden die Massaker, die in über 50 Orten Grie- chenlands verübt wurden, überhaupt thematisiert. Einen ersten Annäherungsversuch machte 2000 Johannes Rau in Kalavrita. 2014 bat Joachim Gauck als erster Repräsen- tant Deutschlands offiziell um Verzeihung für die Besat- zungsverbrechen: „Und ich schäme mich, dass das demokratische Deutsch- land, selbst als es Schritt für Schritt die Vergangenheit aufarbeitete, so wenig über deutsche Schuld gegenüber den Griechen wusste und lernte“.

In Griechenland hingegen ist der Zweite Weltkrieg noch sehr präsent. Neben der seriösen Fachliteratur gibt es einen regelrechten Boom an Biographien, Romanen

6 E i n l e i t u n g

und populärwissenschaftlichen Abhandlungen zum grie- chisch-italienischen Krieg, zur Besatzungszeit und zum folgenden Bürgerkrieg. Dass diese Epoche aktuell beson- ders im Brennpunkt steht, wird nicht nur an den Auslagen der Buchläden und den Headlines bekannter Webseiten deutlich, sondern auch an der Ausrichtung spezieller For- schungsprojekte und Dissertationsthemen an griechi- schen Universitäten. Im Internet gibt es zahlreiche Foren (beispielsweise in Facebook), die sich über die historischen Leseempfehlung Geschehnisse austauschen. Dokumente, die aus privaten Kambas-Mitsou 2010 Archiven stammen und zum Teil noch unpubliziert sind, Kambas-Mitsou 2015 werden dort präsentiert. Krumme 2012

Ein Bild, das sich in das kollektive Gedächtnis der Griechen eingebrannt hat, zeigt den Archäologen Walter Wrede, wie er im April 1941 Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch über die Akropolis führt. Wrede war zugleich amtierender Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Athen (1937-44) und Landes- gruppenleiter der Auslands-Organisation der NSDAP in Griechenland (1935-44).

Walther Wrede (rechts) mit Walther von Brauchitsch auf der Akropolis

Im Kontext dieser historischen Ereignisse überrascht es, dass die archäologischen Kulturgüter die Kriegszeit rela- tiv unbeschadet überlebt haben (Die Situation lässt sich in keiner Weise mit dem gegenwärtigen Wüten von ISIS im Nahen Osten vergleichen). Wie sich im Vortrag zeigen wird, hat die Besatzungszeit auch zu Raub und Beschä- digung von Antiken geführt. Doch reichen diese Verluste nicht an das Ausmaß der mit dem Krieg einhergehenden menschlichen Tragödie heran.

7 Einleitung

Es ist vor allem den Schutzmaßnahmen griechischer Ar- chäologen zu verdanken, dass bedeutende Objekte we- der gestohlen, noch beschädigt wurden. Auch hatte die deutsche Besatzung kein Interesse daran, die archäologischen Stätten zu zerstören. Als Sieger und Vertreter der führenden Kulturnation sah sie sich als wah- rer Nachfolger der antiken Griechen an und trieb die In- szenierung in antiker Kulisse zur Perfektion. Leseempfehlung Kulturschutzbericht GB 1946 Bereits 1946 wurde in zwei Kulturschutzberichten eine Kulturschutzbericht GR 1946 Bestandsaufnahme der Schäden und Verluste aus der Be- satzungszeit vorgelegt. Sie stützten sich auf die Meldun- gen griechischer Archäologen. Herausgeber waren zum einen das Griechische Ministerium für Religion und Natio- nale Erziehung (das spätere Kultusministerium) und zum anderen die Britische Kommission für Kulturgüterschutz.

Grundlage des griechischen und des britischen Kultur- schutzberichtes sind die Aussagen und Aufzeichnungen griechischer Archäologen. Nur am Rande wird der anhal- tende Bürgerkrieg in Griechenland erwähnt. In der britischen Bestandsaufnahme werden die Folge- schäden der Kämpfe zwischen der royalistischen Armee der konservativen griechischen Regierung (unterstützt durch Großbritannien und später die USA) und der sog. „Demokratischen Armee Griechenlands“ (DSE) der Kom- munistischen Partei des Landes (unterstützt durch die ehemaligen Ostblockländer wie Albanien, Bulgarien, Ju- goslawien und die Sowjetunion) generell als gering ein- gestuft. Die kriegerischen Auseinandersetzungen sollten allerdings noch bis 1949 anhalten. Eine abschließende Be- trachtung aller Schäden wurde nie in Angriff genommen.

Beide Kulturschutzberichte sind im Internet abrufbar und dienen griechischen Journalisten, Schriftstellern und Hi- storikern heute noch als Primärquelle. Eine wissenschaft- liche Aufarbeitung der Verlustlisten von 1946, auch in Zu- sammenarbeit mit den ehemaligen Besatzungsmächten (Deutschland, Italien und Bulgarien), erscheint zuneh- mend schwierig und ist offensichtlich politisch nicht ge- wollt.

Die Kulturschutzberichte zeigen, dass hauptsächlich klei- nere Museen und Sammlungen von Raub und Zerstörung betroffen waren. Am meisten hatten jedoch die byzan-

8 1. Bedeutung der deutschen Archäologie in Griechenland

tinischen Kirchen und Klöster unter der Besatzungszeit zu leiden. Bei Vergeltungsaktionen wurden sie niederge- brannt und zerstört. Attacken waren die Meteora Klöster in Thessalien, das Kloster Hosios Loukas in Stiri, das Klo- ster Hosios Meletios auf Berg Kithairon und Agia Lavra in der Nähe von Kalavrita ausgesetzt.

In Bezug auf die Archäologie spielt der „menschliche Faktor“ eine zentrale Rolle. Deutsche Archäologen, die Leseempfehlung in den 30er Jahren Partner, Freund und Vorbild gewesen Petrakos 1994 waren, traten während der Besatzungszeit plötzlich als Petrakos 2013 Herrenmenschen auf, gaben ihren griechischen Kollegen Tiverios 2013 Direktiven und nutzten die privilegierte Situation für eige- ne Zwecke aus. Das Leid des griechischen Volkes wurde komplett ausgeblendet. Ein häufig wiederholter Vorwurf von griechischer Seite ist deshalb die „Arroganz“ und „Selbstbezogenheit“ der deutschen Archäologen, die fast schon als „wissenschaftlicher Autismus“ bezeichnet werden kann. Dieser psychologische Aspekt wird in den neueren Publikationen griechischer Wissenschaftler häu- fig angesprochen.

1. Bedeutung der deutschen Archäologie in Griechenland

1.1. Herausragende Altertumswissenschaftler in Griechenland

Seit der Entstehung des modernen griechischen Staates im Jahre 1830 haben deutsche Gelehrte einen großen Ein- fluss auf die archäologische Forschung und das kulturelle Leben in Griechenland ausgeübt. Ein Grund ist, dass 30 Jahre lang, von 1832-1862, der Wittelsbacher König Otto I. über Griechenland regierte. Ihm folgte Georg I. aus dem dänischen Haus Glücksburg. Bis 1973, dem Ende der grie- chischen Monarchie, stellten seine Nachfahren die Köni- ge.

Für einen engen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Austausch mit Deutschland wurde im 19. Jahrhundert das Fundament gelegt.

Im Bereich der Altertumswissenschaften machte sich der Klassische Archäologe und Philologe Ludwig Ross (1806- 1859) einen Namen. Als Beauftragter des Königs war er für

9 1. Bedeutung der deutschen Archäologie in Griechenland

die Aufsicht der antiken Denkmäler zuständig. Seit 1837 lehrte er als erster Professor für Archäologie an der neu gegründeten Universität Athen. Bei seinen Ausgrabun- gen auf der Akropolis entwickelte er neue, wegweisende Methoden, beispielsweise Beobachtung, Dokumentation und Analyse von Befund und Stratigraphie.

Für das 20. Jahrhundert hat der Bauforscher Wilhelm Leseempfehlung Dörpfeld (1853-1940) maßgeblich das Bild vom deutschen Goette-Palagia 2005 Archäologen auf griechischem Boden geprägt. Seit dem Herrmann 1988 a 19. Jahrhunderts arbeitete er in Olympia und wirkte an Kalpaxis 1993 Ausgrabungen von Heinrich Schliemann in Troja und Ty- Mallouchou-Tufano 1998 rins mit. Seine Arbeit zeichnete sich durch präzise Doku- Minner 2006 mentation, analytische Untersuchung und valide Ergeb- Petrakos 2013 nisse aus. Er gilt als Begründer des wissenschaftlichen Trigger 2006 Grabungswesens in der Archäologie. 1896 gründete er die Deutsche Schule in Athen, die noch heute nach ihm benannt ist.

Internationale Konferenzen und Publikationen würdi- gen das Lebenswerk der beiden Männer. Ihre Bedeu- tung für die griechische Archäologie lässt sich erahnen, wenn man einen Blick in die 2013 erschienene Studie von Bassilis Petrakos zur Geschichte der Archäologie in Grie- chenland („Πρόχειρον Αρχαιολογικών 1828-2012“) wirft. Kaum Erwähnung findet hingegen Johann Joachim Winckelmann (1717-1768). Bei den Forschungen griechi- scher Archäologen hat er, wenn überhaupt, nur eine mar- ginale Rolle gespielt.

1.2. Das Deutsche Archäologische Institut in Athen

Die Abteilung Athen des Deutschen Archäologischen Instituts wurde 1874 auf Beschluss des Deutschen Reichstages gegründet. Seit 1888 befindet sich das In- stitut im Zentrum von Athen, in der Phidias-Straße 1. Heinrich Schliemann ließ es nach Plänen von Wilhelm Dör- pfeld und Ernst Ziller errichten. Aufgrund seiner heraus- ragenden Bibliothek und der umfangreichen Photothek war das DAI Athen schon früh eine zentrale Anlaufstelle für deutsche und griechische Wissenschaftler.

10 1. Bedeutung der deutschen Archäologie in Griechenland

Leseempfehlung Mackroth 1930

Das Deutsche Archäologische Institut in Athen, Straßenszene in den 20er Jahren

1930 stellte der Chronist Siegfried Mackroth fest, dass in Athen durch „wertvolle Beziehungen zu den vorüberge- hend anwesenden Archäologen und anderen Gelehrten stets die Verbindung mit dem Vaterlande aufrecht er- halten“ werden kann. In seiner Untersuchung über „Das Deutschtum in Griechenland“ konnte er nachweisen, dass in ganz Griechenland ca. 560 Deutsche lebten, die sich vorwiegend in den Bereichen Handel, Industrie und Erziehung betätigten. Eine besondere Rolle nahmen da- bei die Altertumswissenschaftler ein. Sie waren bestens vernetzt und verfügten über ausgezeichnete Landes- und Sprachkenntnisse. Einige von ihnen hatten in griechische Familien eingeheiratet.

11 1. Bedeutung der deutschen Archäologie in Griechenland

In den 30er Jahren organisierten sich viele Mitarbeiter des DAI Athen in der NSDAP. 1934 konstatierte DAI-Präsident Theodor Wiegand: „Unser Institut nimmt von allen deut- schen Athener Behörden die bei weitem einflussreichste Stelle ein“.

Zu den wichtigsten Projekten des DAI Athen gehörten die Ausgrabungen im Zeusheiligtum von Olympia (seit 1875), Leseempfehlung im Athener Kerameikos (seit 1913/1914) und im Heraion DAI 2014 von Samos (seit 1925). Fittschen 1996 b Korka 2005 Neben dem DAI Athen befinden sich heute noch 16 weite- Krumme 2012 re ausländische archäologische Institute in Griechenland. Petrakos 2013 In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg prägten hauptsäch- lich die Zweigstellen Deutschlands, Frankreichs, Großbri- tanniens und der Vereinigten Staaten die archäologische Forschung in Griechenland. Sie wurden zum großen Teil im 19. Jahrhundert gegründet: die École française d’Athènes (1846), die American School of Classical Studies at Athens (1881), die British School at Athens (1886), das Österreichische Archäologische Insti- tut, Zweigstelle Athen (1898) und die Scuola Archeologica Italiana di Atene (1909).

Auf griechischer Seite gibt es die Archäologische Gesell- schaft in Athen (Η Εν Αθήναις Αρχαιολογική Εταιρεία). Sie wurde 1837, nur 16 Jahre nach der „Griechischen Revo- lution“ gegründet.

Vielfalt und Kooperationen zeichnen heute die archäolo- gische Forschung in Griechenland aus. Dieses wertvolle Gut ist über viele Jahre gewachsen.

Während der beiden Weltkriege des vergangenen Jahr- hunderts wurden die Beziehungen zwischen den Wissen- schaftlern allerdings auf eine harte Bewährungsprobe gestellt.

Das Verhältnis der in- und ausländischen Institutionen in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts untereinander – Allianzen, Ko- operationen, Rivalitäten und Konflikte – ist bisher nur zum Teil wissenschaftlich aufgearbeitet worden. Eine gezielte und systematische Recherche in den Athener Archiven wür- de hier möglicherweise neue Erkenntnisse liefern.

12 1. Bedeutung der deutschen Archäologie in Griechenland

1.3. Einfluss deutscher Politik und Wissenschaft auf griechische Altertumsforscher

Mehrere griechische Archäologen hatten in den 20er und 30er Jahren in Deutschland studiert. Sehr beliebt waren die Universitäten in München, Heidelberg und Berlin. Auch an der Universität von Athen lehrten deutsche Pro- fessoren (z.B. Dörpfeld, Karo und Buschor). Deutsche Leseempfehlung Kultur und Wissenschaft erfreuten sich allgemein großer Doxiadis 1937 Wertschätzung in Griechenland. Fahrner 2008 Die vom Deutschen Archäologischen Institut initiierten Gehrke 2010 Ausgrabungen, Publikationen und Kongresse genossen Kambas-Mitsou 2010 in der griechischen Fachwelt ein hohes Ansehen. Griechi- sche und deutsche Archäologen pflegten freundschaftli- che Beziehungen. Ihr Verhältnis zeichnete sich durch Ver- trauen und Respekt aus.

Im Vorwort seiner 1937 gedruckten Doktorarbeit „Raum- ordnung im griechischen Städtebau“ bedankt sich der Bauforscher Konstantinos Doxiadis ausdrücklich bei sei- nen Berliner Förderern und Kollegen: Theodor Wiegand, Daniel Krencker und Hans Schleif.

Ein Studium oder ein Stipendium in Deutschland waren ein wichtiger Karriereschritt, allerdings nicht unbedingt die Voraussetzung für eine Professur in Griechenland. Die meisten griechischen Intellektuellen waren ohnehin Kos- mopoliten und beherrschten mindesten vier Sprachen fließend. Der gebildete Mittelstand war vor dem Krieg kulturell eher an Frankreich orientiert.

Betrachtet man die Biographien einiger herausragender Wissenschaftler wird deutlich, wie international und po- lyglott die archäologische Forschung in Griechenland aus- gerichtet war. Ein spielerischer Umgang mit verschiede- nen Kulturkreisen und ihren Sprachen kennzeichnet diese Epoche:

►► Anastasios Orlandos (1887-1979) ►► Christos Karouzos (1900-1967) ►► (1901-1974) ►► Ioannis Travlos (1908-1985) ►► Konstantinos Doxiadis (1913-1975) ►► Manolis Andronikos (1919-1992)

13 2. Strukturen und Organisation während der NS-Zeit

Greifen wir uns als Beispiel den Bauforscher Ioannis Trav- los heraus. Bekannt geworden ist er vor allem durch sein „Bildlexikon zur Topographie des antiken Athen“, das in griechischer, englischer und deutscher Sprache vorliegt. Travlos hatte an der Technischen Universität von Athen studiert und arbeitete seit 1935 für die amerikanische Schule auf der Agora von Athen. Er war ein Schüler von Anastasios Orlandos, der wiederum bei Dörpfeld an der Leseempfehlung Universität Athen studiert hatte. Vigeener 2012 Marchand 2014 2. Strukturen und Organisation während der NS-Zeit

In ihrer 2012 erschienenen Dissertation zeigt Marie Vige- ner die Abhängigkeit des DAI von den generellen politi- schen Strömungen in Deutschland und Europa auf. Es wird deutlich, dass die Angestellten des DAI neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit auch eine repräsenta- tive und vermittelnde Funktion hatten. Insbesondere im Ausland galten sie als offizielle Vertreter des Deutschen Reiches und waren für Öffentlichkeitsarbeit, Pflege inter- nationaler Kontakte und Netzwerke zuständig.

In Fachbüchern und Romanen wird gelegentlich eine Spio- nage-Tätigkeit ausländischer Archäologen in Griechenland angedeutet. Auch dieses Thema harrt noch einer wissen- schaftlichen Aufarbeitung.

2.1. Situation vor 1934

Das DAI war eine „Reichsanstalt“ mit Mitarbeitern im Be- amtenstatus. Während der Weimarer Republik gehörte das Institut zum Auswärtigen Amt. Struktur und Aufga- benverteilung waren klar definiert. Kompetenzstreitig- keiten gab es nur gelegentlich zwischen dem Auswärti- gen Amt und dem Kultusministerium. Die Tätigkeit des DAI wurde dadurch nicht belastet. Die Politik Gustav Stresemanns (1923-1929) kam dem DAI sehr entgegen. Vigener hebt in ihrer Arbeit hervor, dass das DAI besonders gefördert wurde und trotz Wirt- schaftskrise großzügige finanzielle Unterstützung erhielt. Dennoch waren die meisten Archäologen in den 20er Jahren eher kritisch gegenüber der jungen Republik ein- gestellt und hielten an ihrer nationalkonservativen, meist königstreuen Gesinnung fest.

14 2. Strukturen und Organisation während der NS-Zeit

Deutscher Reichstag

Kompetenz streitigkeiten Preußisches Auswärtiges Kultusministerium Amt

Haushaltsausschuss Kulturabteilung Leseempfehlung des AA Reichsfinanz- ministerium Conze 2010 Koerfer 2013 Zuschuss

Deutsches Archäologisches Institut

Situation vor 1934

2.2. Situation nach 1934

Während der NS-Zeit wurden die Machtstrukturen in Deutschland zunehmend unübersichtlich. Auch im kulturellen Bereich nahm die Zahl der Funktions- träger und der dazugehörigen Organisationen dramatisch zu. Die daraus resultierenden Konkurrenzkämpfe sollten zu besseren Leistungen anspornen und in herausragende Ergebnisse münden.

Dienststelle Ribbentrop Propagandaministerium Joachim von Ribbentrop, Joseph Goebbels Rudolf Heß Deutsche Kulturpolitik im Ausland Außenpolitisches Amt Auslandsorganisation der NSDAP der NSDAP (AO) Alfred Rosenberg Ernst Wilhelm Bohle Reichserziehungs- ministerium (REM) Bernhard Rust

Deutsches Archäologisches Institut (DAI) Theodor Wiegand (bis 1936) Martin Schede (1937-1945)

Situation nach 1934

15 2. Strukturen und Organisation während der NS-Zeit

1934 wurde das DAI dem Reichserziehungsministerium unter Bernhard Rust zugeordnet. Es handelte sich dabei um den Nachfolger des Kultusministeriums. Für die Arbeit der Abteilung in Athen hatte diese Neustruk- turierung keine Konsequenzen. Einen wirklichen Einschnitt bedeuteten hingegen der Aus- bruch des griechisch-italienischen Krieges und der folgen- de Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland. Leseempfehlung Ciano 1946 2.3. Einmarsch der Wehrmacht im April 1941 Richter 1973 Richter 1997 Im Jahr 1940 hatte Italien mehrfach durch verbale Pro- vokationen und punktuelle Angriffe seine territorialen Ansprüche gegenüber Griechenland zum Ausdruck ge- bracht. Am 28. Oktober forderte Mussolini schließlich frei- en Durchmarsch sowie militärische Stützpunkte für seine Truppen in Griechenland. Diktator Metaxas reagierte dar- aufhin mit seinem berühmten „ΟΧΙ“ (Nein). Es folgte der Krieg zwischen den italienischen und griechischen Streit- kräften. Die Kämpfe fanden im Winter, unter schlimmsten Bedingungen in den Bergen von Epirus statt. Die Italiener waren schlecht vorbereitet, trafen falsche Entscheidun- gen und konnten vom griechischen Militär vernichtend geschlagen werden. Im April 1941 wurden sie komplett auf ihre albanische Ausgangsbasis zurückgedrängt.

Die Niederlage der italienischen Streitkräfte hatte zur Fol- ge, dass Deutschland seinem Achsenpartner zur Hilfe ei- len musste. Am 1. März 1941 war Bulgarien dem Dreimäch- tepakt beigetreten und hatte dem Deutschen Reich die Stationierung von Truppen auf seinem Gebiet gestattet. Am 6. April 1941 begann der Balkanfeldzug („Unterneh- men Marita“). Bereits am 9. April 1941 durchbrachen deut- sche Truppen die sog. Metaxas-Linie. Gegen die Wehr- macht konnte das geschwächte griechische Militär nichts ausrichten. Am 27. April wurde Athen eingenommen und auf der Akropolis die Hakenkreuzfahne gehisst. Ende Mai fiel nach verlustreichen Kämpfen schließlich auch Kreta („Luftlandeoperation Merkur“).

2.4. Aufteilung Griechenlands in drei Besatzungszonen

Griechenland wurde in drei Besatzungszonen aufgeteilt: Bulgarien beherrschte den Nordosten Griechenlands: das

16 2. Strukturen und Organisation während der NS-Zeit

östliche Makedonien und das nördliche Thrakien. Italien war hauptsächlich für Zentralgriechenland, die Ionischen Inseln und die Peloponnes zuständig. In deutscher Hand befanden sich die beiden größten Städte, Athen und Thes- saloniki, mehrere Ägäische Inseln und über die Hälfte Kre- tas.

Leseempfehlung Charalambidis 2012 Fleischer 1988

Aufteilung Griechenlands in drei Besatzungszonen

Die Kerameikos-Ausgrabung in Athen gehörte zur deut- schen Besatzungszone. Die beiden anderen Großgrabungen, Olympia und Samos, befanden sich hingegen in der italienischen Besatzungs- zone.

Am 8. September 1943 änderten sich nochmals die Macht- verhältnisse in Griechenland. Im „Waffenstillstand von Cassibile“ besiegelte Italien seine Kapitulation vor den Al- liierten und löste sich offiziell aus dem Bündnis mit dem Deutschen Reich. Dies führte zu einer Auflösung der ita- lienischen Besatzungszone, die nun der deutschen zuge- schlagen wurde.

2.5. Situation während der Besatzungszeit vom 27.04.1941 bis 12.10.1944

Bisher hatte ausschließlich das DAI als offizieller Vertreter des Deutschen Reiches die Oberhoheit über die archäolo- gischen Aktivitäten in Griechenland gehabt. Nun kamen weitere Akteure hinzu, von denen einige ebenfalls ausge- bildete Altertumswissenschaftler waren, somit Kollegen und mögliche ehemalige Weggefährten.

17 3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944

Sie vertraten unterschiedliche Organisationen: den Kunst- schutz der Wehrmacht, die Kulturabteilung des Auswär- tigen Amtes in Athen und den Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg. Auch das Deutsche Ahnenerbe war für kurze Zeit in Griechenland archäologisch aktiv. Einzelne Wehr- machtsangehörige wollten sich durch eigene Ausgrabun- gen und/oder Raub bereichern bzw. ein Denkmal setzen. Es blieb nicht aus, dass die undurchsichtigen Strukturen Leseempfehlung und komplizierten Beziehungsgeflechte zu Spannungen Hiller 1995 und zum Teil erbitterten Machtkämpfen führten. Jantzen 1995 Junker 1997 Deutsches Archäologisches Selbständige Auswärtiges Amt Petrakos 1995 Institut Athen Archäologen Kulturabteilung

Kunstschutz Archäologische Angestellte der der Wehrmacht Aktivitäten in “Führergrabung” Griechenland

Einzelne Vertreter Deutsches der Wehrmacht Ahnenerbe Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg

Archäologisch aktive Organisationen in Griechenland während der NS-Zeit

Bevor ich ausführlicher auf diese Situation in Griechen- land eingehe, soll erstmal kurz die eigentliche Abteilung des DAI in Athen vorstellt werden.

3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944

3.1. Leitung und Angestellte von 1930-1936

Eine Übersicht der für das DAI Athen tätigen Archäologen hat 1986 Ulf Jantzen zusammengestellt. Als Erster Direk- tor des DAI Athen von 1967 bis 1974 publizierte er sie in der Jubiläumsschrift „Einhundert Jahre Athener Institut 1874-1974“.

Von 1930 bis 1936 leitete Georg Karo das DAI in Athen. Trotz seiner jüdischen Herkunft konnte er sich lange Zeit auf dem Posten halten. Sein Vertreter war Walther Wre- de. Von den Assistenten seien hier Wilhelm Kraiker, Emil Kunze und Roland Hampe erwähnt.

18 3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944

Erster Direktor Karo, Georg 1930-1936 Zweiter Direktor Wrede, Walther bis 1937

Assistenten und Hilfskräfte Kraiker, Wilhelm bis 1931 Kunze, Emil bis 1933 Leseempfehlung Johannes, Heinz 1931-1937 Jantzen 1986 Schefold, Karl 1933-1935 Kyrieleis 1979. Eilmann, Richard 1933-1934 Crome, Friedrich 1934-1936 Hampe, Roland 1935-1937 Homann-Wedeking, Ernst seit 1936 Gebauer, Kurt 1936 Grundmann, Kimon seit 1930

3.2. Leitung und Angestellte von 1937-1944

1937 übernahm Walther Wrede das Amt des Ersten Di- rektors. Sein Vertreter wurde Karl Kübler, der für die Ke- rameikos-Grabung zuständig war. 1939 kam Otto Walter, der ursprüngliche Direktor des Österreichischen Archäo- logischen Instituts in Athen (ÖAI), hinzu. Die byzantini- sche Abteilung von Edmund Weigand existierte „nur auf dem Papier“, ist somit irrelevant. Ein Neuzugang bei den Assistenten war 1937 Ulf Jantzen. Er übernahm den Po- sten von Roland Hampe.

In der hier gezeigten Liste von Ulf Jantzen fehlen Emil Kunze, Hans Schleif, Roland Hampe, Friedrich Matz und Gabriel Welter. Sie waren ebenfalls in Griechenland ar- chäologisch aktiv – in welcher Funktion bzw. welchem Anstellungsverhältnis ist noch zu klären.

Während des „Mesopolemos“ (Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, auch „Interbellum“ genannt) fanden alle deutschen Unternehmungen in Griechenland in Abspra- che und mit der Unterstützung des DAI statt.

Erster Direktor Wrede, Walther 1937-1944 Zweiter Direktor Kübler, Karl 1937-1944

19 3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944

Zweiter Direktor Walter, Otto 1939-1944 Direktor der byzantinischen Abteilung Weigand, Edmund 1942

Assistenten und Hilfskräfte Jantzen, Ulf 1937-1939 Homann-Wedeking, Ernst bis 1938 Leseempfehlung Brommer, Frank 1938-1940 Brands-Maischberger 2012 Gebauer, Kurt 1939-1942 Davis 2009 Riemann, Hans 1937 Lindenlauf 2015 Peek, Werner 1940-1941 Lindenlauf 2016 Buttlar, Herbert von 1940 Pfeiff, Karl Arno 1942-1943 Grundmann, Kimon 1941-1944

3.3. Die Direktoren

Zu einigen, besonders markanten Vertretern des DAI Athen sind biographische Studien vorgelegt worden. Die von Gunnar Brands und Martin Maischberger herausge- gebenen „Lebensbilder“ liefern hier neue Ansätze und in- teressante Hintergrundinformationen. Gut recherchierte Untersuchungen zu einzelnen Mitarbeitern hat auch Klaus Fittschen, langjähriger Erster Direktor des DAI Athen, bei- gesteuert.

Zu Georg Karo hat zuletzt Astrid Lindenlauf geforscht. Karo entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie. Er wuchs in Italien auf und kam in den 80er Jahren zum Studium nach Deutschland. Seit 1905 war er für das DAI in Athen tätig. Er bekleidete das Amt des Ersten Direktors von 1911 bis 1916 und dann wieder von 1930 bis 1936.

Karo war sehr konservativ und deutsch-national einge- stellt. In Bezug auf den Ersten Weltkrieg führte er einen publizistischen Kampf gegen die „Kriegsschuldlüge“ und brach eine Zeit lang alle Kontakte zu seinen französischen Kollegen in Griechenland ab. Zu den englischsprachigen Kollegen pflegte er hingegen freundschaftliche Beziehun- gen. 1934 führte er Herrmann Göring durch Griechenland. Er nutzte die Gelegenheit, um Werbung für Olympia zu ma- chen und auf die Notwendigkeit weiterer Grabungen hin- zuweisen. Sein Engagement trug mit dazu bei, dass das

20 3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944

DAI-Projekt in den Fokus der Politik rückte und im Rah- men der Berliner Olympiade große mediale Aufmerksam- keit und finanzielle Unterstützung erhielt.

Karo war international sehr gut vernetzt. Zum griechi- schen Diktator Ioannis Metaxas pflegte er freundschaftli- che Beziehungen. Noch im Sommer 1939 nahm er an einer Geburtstagsfeier des britischen Archäologen Alan Wace (1879-1957) in Mykene teil. Leseempfehlung Krumme 2012 Er war kein praktizierender Jude. Schon seine Eltern hat- Petrakos 1994 ten ihn protestantisch getauft. Er sah sich als voll inte- Vigener 2012 griertes Mitglied der deutschen Gesellschaft an und war- tete auf die Verleihung des Reichsbürgerrechtes. Dass diese Hoffnung nicht ganz unberechtigt war, macht der Ausspruch Görings „Wer Jude ist, bestimme ich!“ deut- lich.

Trotz wichtiger Fürsprecher in deutschen Kreisen musste er im Herbst 1939 in die USA emigrieren. In Amerika wur- de seine politische Gesinnung allerdings als so radikal ein- gestuft, dass das FBI über ihn eine Akte anlegte. Es stand der Vorwurf im Raum, dass Karo als Spion des Deutschen Reiches in Griechenland tätig gewesen sei. Er wurde als „Schläfer“ verdächtigt. Nach dem Krieg ließ er sich in Freiburg nieder und wurde dort zum Honorarprofessor ernannt.

Zu Walther Wrede hat Michael Krumme einen Beitrag in den „Lebensbildern“ geschrieben. Wrede war der Sohn eines namhaften Germanistikprofessors. In den 20er Jah- ren kam er nach Griechenland und war von 1921 bis 1926 als Lehrer und dann als Leiter an den Deutschen Schulen in Athen und tätig. 1927 wurde er Zweiter Direktor am DAI Athen. Zu seinen Vorgesetzten, Buschor und Karo, hatte er ein gutes Verhältnis. 1933 erschien sei- ne Arbeit über die Mauern von Attika. 1934 wurde er Mitglied der NSDAP und engagierte sich in der neu gegründeten Landesgruppe Griechenland. 1935 stieg er zum Landesgruppenleiter auf und bekleidete so- mit das höchste Amt der NSDAP in Griechenland.

Die Posten der Ortsgruppenleiter in Rom und Kairo wurden ebenfalls von Archäologen bekleidet.

21 3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944

1937 wurde Wrede zum Ersten Direktor des DAI Athen er- nannt. Die Zentraldirektion in Berlin hatte ursprünglich den Bauforscher Armin von Gerkan für diesen Posten vor- gesehen. Eine Intervention von Hess und Goebbels führ- te jedoch kurzfristig zu einer erzwungenen Umdisponie- rung. Goebbels hatte Wrede 1936 auf seiner Reise durch Griechenland persönlich kennen und offensichtlich schät- zen gelernt. Hitler entschied sich gegen den ausdrückli- Leseempfehlung chen Wunsch des DAI-Präsidiums (Wiegand und Schede) Jantzen 1986 für Wrede. Es war das erste Mal, dass sich das NS-Regime Kyrieleis 1979 direkt in die Personalpolitik des DAI eingemischt hatte. Schiering 1991 Wrede war ein überzeugter Nazi, der dies demonstrativ zur Schau stellte. Seine Tagebücher, die er 1942 in Auszü- gen veröffentlichte, bringen ganz unverhohlen seine Be- geisterung über die Besetzung Griechenlands zum Aus- druck.

Nach dem Krieg war er als Mitarbeiter des DAI nicht mehr tragbar. Er ließ sich vorzeitig pensionieren und wurde eh- renamtlicher Mitarbeiter in der Bodendenkmalpflege. In seiner Entnazifizierungsakte findet sich erstaunlicherwei- se auch eine positive Stellungnahme seines jüdischen Leh- rers Paul Jacobsthal.

Zu Karl Kübler hat Wolfgang Schiering einen Nachruf ver- fasst. 1926 kam er zum ersten Mal nach Griechenland. Von 1927 bis 1943 arbeitete er auf dem Kerameikos in Athen. Zu seinen Mitarbeitern gehörten u.a. Willy Schwabacher und Peter Kahane, beide jüdischen Glaubens. 1935 wurden sie von der Grabung und aus dem DAI Athen ausgeschlossen. Sie fanden vorübergehend Aufnahme im ÖAI Athen unter der Leitung von Otto Walter. Wilhelm Kraiker und Kurt Gebauer waren ebenfalls als As- sistenten für Kübler tätig. 1937 wurde Kübler zum Zweiten Direktor am DAI Athen ernannt. Nachdem er 1943 Grie- chenland verlassen musste, meldete er sich freiwillig zum Wehrdienst. Über seine Rolle während der Besatzungszeit ist wenig bekannt. Vermutlich gibt es Dokumente im Kerameikos, die hier noch Auskunft geben könnten. Nach dem Krieg ließ Kübler sich in Tübingen nieder und bearbeitete von dort aus das Material, das er in Athen angesammelt hatte. Dort pflegte er den Kontakt zu Wrede, der ebenfalls in Baden-Württemberg (Nagold) wohnhaft geworden war.

22 3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944

Kübler ist nach dem Krieg nicht mehr nach Griechenland zurück gekehrt.

Der Österreicher Otto Walter wurde in einer Publikation des ÖAI von Mitsopoulos-Leon gewürdigt. Er kam schon 1908 nach Griechenland. Er war mit der Griechin Olga Sak- kopoulou verheiratet. Wie schon erwähnt, bot er nach 1933 Emigranten Schutz im ÖAI. Leseempfehlung Jantzen weist in seinen Memoiren darauf hin, dass im ÖAI Mitsopoulos-Leon 1998 „Schwule und Juden“ anzutreffen waren. Wlach 1998

Der Anschluss Österreichs führte 1938 zur Eingliederung des ÖAI in das DAI. Walter wurde neben Kübler 2. Direktor des DAI Athen. Während er seinen Arbeitsplatz im Gebäu- de des ÖAI behielt, stellte er die ausführlichen Berichte „Archäologische Funde in Griechenland“ für den Archäo- logischen Anzeiger zusammen. In griechischen Archäologenkreisen war Walter sehr be- liebt. Er galt als einer der wenigen Archäologen, die wäh- rend der Besatzungszeit „korrekt“ und „unbescholten„ waren. Als einziger deutschsprachiger Archäologe unter- stützte er 1940 die griechischen Kollegen bei ihren Schutz- maßnahmen in den Museen. Im Archiv des DAI Athen befinden sich Briefe, die Walter unmittelbar nach dem Krieg an das Archäologenehepaar Karouzo geschrieben hat. Sie sind sehr berührend, zeu- gen von Empathie und einer durchaus kritischen Selbst- wahrnehmung. Ihn bedrückte auch sehr, dass er 1944 sei- ne kranke Frau alleine in Athen zurücklassen musste. Er sollte sie nie wieder sehen. 1948 übernahm Walter einen Lehrstuhl an der Universität in Salzburg, anschließend in Wien. Er wurde 1953 emeri- tiert.

3.4. Grabungsleiter Olympia

Zu dem wichtigsten Projekt des DAI gehörte zweifelsoh- ne die Grabung im Heiligtum von Olympia.

Die erste offizielle Grabungskampagne während der NS- Zeit fand im Frühjahr 1937 unter der Leitung von Roland Hampe und Ulf Jantzen statt. Zu beiden Archäologen liegen noch keine tiefer gehenden biographischen Un- tersuchungen vor. Was man über ihren Werdegang, ihre

23 3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944

Lebensanschauung und ihre Aktivitäten während der Besatzungszeit weiß, stammt zum großen Teil von ihnen selbst, ist also eigenen Erzählungen oder Publikationen entnommen.

Ulf Jantzen war der Sohn eines berühmten Kunsthistori- kers und arbeitete schon als 20jähriger für das DAI in Rom. 1936/37 kam er als Reisestipendiat nach Griechenland und Leseempfehlung wurde im Oktober 1937 Referent am DAI Athen. Jantzen 1986 In seinem Nachruf weist Fittschen darauf hin, dass Jant- Jantzen 1995 zen schon 1936 auf Betreiben seiner Frau die Mitglied- Krumme 2012 schaft in NSDAP und SA aufkündigte. Fittschen 2000a Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass Kurt Ge- bauer, der eigentlich von Walther Wrede favorisiert wurde, für die Olympiagrabung nicht in Frage kam, da Ulf Jantzen aus „Parteigesichtspunkten“ besser passte.

1940 wurde Jantzen zum Militärdienst eingezogen. Wäh- rend der Besatzungszeit war er für den Kunstschutz in Griechenland tätig. Beim Abzug der deutschen Truppen aus Griechenland schloss er am 12. Oktober 1944 gemeinsam mit Roland Hampe das DAI in Athen ab („Oberfähnrich R. Hampe und sein Untergebener Wachtmeister U. Jantzen“).

Nach dem Krieg habilitierte er bei Friedrich Matz und wur- de 1960 Professor in Hamburg.

Von 1967 bis 1974, also während der griechischen Militär- diktatur, bekleidete er das Amt des Ersten Direktors im DAI Athen. Laut Fittschen soll er sich in dieser Zeit mit ge- fährdeten griechischen Kollegen solidarisiert haben.

Roland Hampe war der Sohn eines angesehenen Ge- schichtsprofessors. Er erhielt 1934/35 das Reisestipen- dium und wurde 1936 Referent am DAI Athen. 1937 hei- ratete er die Athenerin Eleni Dragoumi. Seit 1938 war er Assistent an der Universität Würzburg und schloss dort seine Habilitation über den Wagenlenker von Delphi ab. Über Hampes politische Einstellung sowie seine militäri- schen Aktivitäten während der Besatzungszeit ist bisher nur wenig bekannt. In der Biographie seines Vaters wird erwähnt, dass Ro- land Hampe seit 1933 Mitglied der Reiter-SS war.

24 3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944

Offensichtlich pendelte Hampe während der Besatzungs- zeit zwischen Deutschland und Griechenland hin und her. Er verfügte über beste Beziehungen zur Wehrmacht und zum Kunstschutz in Griechenland. Als Dolmetscher von General Felmy war er schließlich 1944 an der Organisation des Abzuges der deutschen Wehrmacht aus Griechenland beteiligt.

Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hampe Profes- Leseempfehlung sor in Kiel. Es folgte ein Ruf nach Mainz und schließlich Hampe 1937 nach Heidelberg, wo er bis zu seiner Emeritierung blieb. Hampe 1955 Hampe 1994 Auf der Homepage der Universität Heidelberg findet sich ein Hölscher 1988 Hinweis, dass Hampe während der NS-Zeit Schwierigkeiten Reichert 2009 hatte, in Deutschland zum Dozenten ernannt zu werden. Es folgt keine Erklärung. Die Hintergründe (Alter, kriegswichti- ge Funktion, politische Gesinnung?) bleiben im Dunklen.

1950 publizierte Hampe in der Zeitschrift Gnomon eine Re- zension zu den oben genannten Kulturschutzberichten. Seine Bewertung der von Griechen und Briten erstellten Kulturschutzberichte liest sich in weiten Teilen wie eine Apologie des deutschen Kunstschutzes. Das DAI Athen wird nur am Rande erwähnt. Viele vermeintliche Diebstähle stuft er als „Verschlep- pungen“ ein, d.h. die entwendeten Objekte gingen nach Kriegsende wieder zurück nach Griechenland. Bei kleineren Objekten handelte es sich seiner Meinung nach um die gängige „Mitnahme von Souvenirs“. Hampe listet Schäden auf, die durch griechische, italieni- sche oder britische Truppen verursacht wurden und be- tont, dass der deutsche Kunstschutz seine originäre Be- stimmung, „Kunst zu schützen“, nachweislich erfüllt hat. Das einzige Defizit des Kunstschutzes sieht er in der man- gelnden Ausstattung mit Personal und Ressourcen. Offen bleibt, von wem er seine Detailinformationen hat. So weiß er über den Verlauf bestimmter archäologischer Kampagnen und den Verbleib einiger Kunstschätze er- staunlich gut Bescheid. Auch kennt er alle Details der deutschen Dokumente und wirft den griechischen Kolle- gen vor, diese „bruchstückhaft und sinnentleerend“ wie- derzugeben. Durch die mehrfache Erwähnung des Bürgerkrieges („griechisch-britische Kampfhandlungen“, „Partisanen- kämpfe“) wirkt die deutsche Besatzungszeit eher wie

25 3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944

eine harmlose Episode, die nicht gravierend aus dem hi- storischen Rahmen fällt: „Diese Parallelbeispiele nehmen den Ereignissen während der Besatzungszeit doch den Stachel der Singularität und damit viel von ihrer Schärfe“.

In einer weiteren 1955 erschienenen Monographie, streicht Hampe heraus, dass er selbst als Dolmetscher des Generals Hellmuth Felmy daran mitwirkte, dass Athen Leseempfehlung beim Abzug der deutschen Soldaten im Herbst 1944 nicht Fittschen 1995a zerstört wurde. Herrmann 2001 Schiering 1995 Im Oktober 1937 übernahmen Hans Schleif und Emil Kunze die Leitung der Olympiagrabung. Auf die Hinter- gründe für diesen personellen Wechsel ist in der bisheri- gen Literatur nicht eingegangen worden. Klaus Hermann deutet in einem Artikel zur Grabungsgeschichte von Olympia vorausgehende „unerfreuliche Querelen und Pressionen“ an.

Vielleicht spielte es eine Rolle, dass das etwas ältere Team Schleif-Kunze über mehr Grabungserfahrung und bessere Kontakte in Griechenland verfügte. Schleif war für Tech- nik und Baugeschichte zuständig, während Kunze den archäologischen Part betreute. Beide unterstanden dem Direktor des DAI Athen, Walther Wrede, konnten aber aufgrund ihrer Expertise unabhängig von ihm agieren, selbständig wissenschaftlich arbeiten und publizieren.

Zur Person von Emil Kunze ist bisher erstaunlich wenig ge- schrieben worden. In den Nachrufen von Klaus Fittschen und Wolfgang Schiering wird hauptsächlich auf seinen beruflichen Werdegang eingegangen. In die „Lebensbil- der“ von Brands und Maischberger wurde er trotz seiner Bedeutung für das DAI Athen nicht mit aufgenommen. Kunze kam schon 1926/27 als Reisestipendiat nach Grie- chenland. Er nahm an verschiedenen Ausgrabungen statt, u.a. in Tiryns und Orchomenos. 1931 heiratete er die Grie- chin Athina Drinis, die eng mit der angesehenen Archäo- login Semni Karouzou befreundet war. 1937 wurde er zum Beamten an der Abteilung Athen ernannt und Grabungs- leiter von Olympia. 1944 mussten die Grabungen dort ein- gestellt werden. 1950 kam er auf Einladung der British School at Athens nach Griechenland zurück. Er nutzte die Gelegenheit, um Gespräche mit griechischen Freunden und Dienststel-

26 3. Mitarbeiter des DAI Athen von 1933-1944

len zu führen. Trotz der Einwände der Alliierten war der griechische Staat bereit, das DAI-Gebäude wieder freizu- geben. Im Frühsommer 1951 konnte das DAI Athen seine Arbeit in Griechenland wieder aufnehmen. Im Herbst 1952 wurden die Grabungen in Olympia und Samos fortgesetzt. Kunze war von 1951-1966 Erster Direktor des DAI Athen.

Relativ reich ist das Material zu Hans Schleif. Mit seinem Leben haben sich bisher drei Archäologen intensiver be- Leseempfehlung schäftigt: Klaus Herrmann (1988), Veit Stürmer (2002) und Dörpfeld 1942 Stephan Lehmann (2012). Der Schauspieler Matthias Neu- Herrmann 1988b kirch setzt sich in dem Theaterstück „Hans Schleif - eine Herrmann 2001 Spurensuche“ auf sehr persönliche Weise mit dem Leben Kater 2006 seines Großvaters auseinander. Er und der Regisseur Ju- Lehmann 2012 lian Klein haben intensiv recherchiert, in privaten und Stürmer 2002 staatlichen Archiven wichtige Dokumente und Informa- tionen zu Tage gebracht. 1927/28 erhielt Schleif das Reisestipendium des DAI, übri- gens gemeinsam mit Karl Kübler. Als Dörpfeld Ende der 20er Jahre erblindete, wurde Schleif seine rechte Hand. Dörpfeld war sein wichtigster Mentor und väterlicher Freund. Die Bezeichnung „Firma Dörpfeld & Sohn“ mach- te in Archäologenkreisen die Runde. Schleif war extrem begabt und ehrgeizig. Er war ein aus- gezeichneter Architekt und Bauforscher und strebte eine Professur an der TU Berlin an. Es kam jedoch ganz anders: von 1937 bis 1942 war er gemeinsam mit Kunze für die Aus- grabung in Olympia zuständig. 1938 wurde er zum Reichs- beamten am DAI ernannt. Parallel dazu machte er eine rasante Karriere in der SS. Seit 1935 war er in Himmlers Organisation „Deutsches Ahnenerbe“ eingebunden und gehörte zur Führungselite der SS. 1939 war Schleif in Polen für die Beschlagnahme von Kul- turgütern sowie die SS-Grabung in Biskupin verantwort- lich. Ob er auch in Griechenland an verbrecherischen Ak- tionen beteiligt war, lässt sich zurzeit nicht nachweisen. Seit 1943 nahm Schleif im SS-Wirtschafts- und Verwal- tungshauptamt in Berlin eine führende Position ein. Er war dort in Amt C für Bauwesen unter SS-Gruppenführer Hans Kammler am Ausbau der unterirdischen Waffenpro- duktion und der Konstruktion von Konzentrationslagern beteiligt. Schleif wurde Kammlers rechte Hand und ver- fügte über viele interne Kenntnisse im Stab. In dieser Po- sition muss er vom Arbeitseinsatz der Kriegsgefangenen und der Vernichtung von KZ-Häftlingen gewusst haben.

27 4. Aktivitäten des DAI Athen von 1936-1944

Über seine unmittelbare Beteiligung und Verantwortung ist noch recht wenig bekannt.

Am 27. April 1945 tötete Hans Schleif seine zweite Ehefrau, seine beiden Zwillingssöhne und anschließend sich selbst.

In Olympia wurde Schleif durch die beiden Architekten Ulrich Schneider (1911-1945?) und Ernst Samesreuther (1908-1995) Leseempfehlung unterstützt. Die in Darmstadt lebende Tochter von Sames- Diem 1937 reuther verfügt über ein Fotokonvolut aus dieser Zeit, das Kinkel 2002 sie dem DAI Athen zukünftig zur Verfügung stellen möchte Meid 2011 (mündliche Auskunft). Möglicherweise ergeben sich daraus Mylona 2014 weitere Anhaltspunkte zu den Ausgrabungen in Olympia. Wiskott 1936 Zacharia 2015 Der Geophysiker Artur Kolodziey hat im Rahmen einer Stu- die zu den unterirdischen Anlagen Kammlers auch neues Material über Schleif zusammengetragen. Eine Publikation ist in Vorbereitung.

4. Aktivitäten des DAI Athen von 1936-1944

Nach der Präsentation der Hauptakteure, soll nun ihr Tä- tigkeitsfeld vorgestellt werden.

4.1. Olympiade und „Führergrabung“

Die Olympiade von 1936 führte zu einer deutlichen In- tensivierung der Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland. Auf allen Ebenen – politisch, kulturell, wirtschaftlich und militärisch – fand ein reger Austausch statt. Griechische Politiker und Militärangehörige nutzten den Besuch der Olympiade in Berlin, um Absprachen zu treffen, die wirtschaftliche und militärische Zusammenar- beit zu intensivieren.

Der Sportfunktionär Carl Diem trug dazu bei, dass die Kultur Griechenlands in der deutschen Öffentlichkeit ver- stärkt wahrgenommen wurde. Er initiierte den Olympi- schen Fackellauf, den es in dieser Form in der Antike nicht gegeben hat. Bilder des griechischen Fackelläufers Kon- stantin Kondylis gingen 1936 um die ganze Welt. Die Po- pularität Griechenlands hatte ihren Höhepunkt erreicht.

1936 drehte Leni Riefenstahl ihren Film „Olympia“. Sie ließ sich dabei von der griechischen Fotografin Nelly´s (Elli

28 4. Aktivitäten des DAI Athen von 1936-1944

Sougioultzoglou-Seraidari) beraten. In Griechenland er- hielt sie zusätzliche Unterstützung durch Walther Wrede, der damals noch Zweiter Direktor des DAI Athen war. In Olympia und anderen antiken Stätten stellte sie die Szene des Fackellaufs mit dem russischstämmigen Anatol Dobri- ansky nach. Für die Realisierung des Olympia-Films erhielt Riefenstahl insgesamt 1,5 Millionen Reichsmark (davon 400.000 RM Honorar). Leseempfehlung Griechenland erlebte aus deutscher Sicht einen regelrech- Junker 1997 ten Aufschwung. Deutsche Reiseliteratur zu Griechenland Koutsoukou 2010 wurde populär. Touristen bereisten das Land, besuchten Sünderhauf 2004 antike Stätten wie Athen, Delphi, Delos und Olympia. Wolbert 1982

Auch das DAI profitierte von der Griechenlandbegeiste- rung in Deutschland. Die Olympiade war der Motor für die großflächige Ausgrabung von Olympia. Diese wurde als „Führergrabung“ bezeichnet und direkt von Hitler aus den Erlösen seines Buches „Mein Kampf“ finanziert (seit 1938: 50.000 RM jährlich).

Hitler hatte mehrere Einnahmequellen, für die er keine Steuern zahlen musste. Allein an dem Buch „Mein Kampf“ verdiente er bis Kriegsende fast 8 Millionen Reichsmark. Ihm standen der Dispositionsfonds des Staatsoberhauptes und der Etat des Reichskanzlers „zu allgemeinen Zwecken“ zur Verfügung. Seine Ausgaben wurden weder durch den Reichstag noch durch einen Rechnungshof kontrolliert.

Die deutschen Zeitungen berichteten ausführlich über das Prestigeprojekt des DAI. Wie selten zuvor standen die archäologischen Forschungen im Fokus der Medien und erfreuten sich großer Wertschätzung in der deutschen Öffentlichkeit.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im September 1939 bedeutete keine Einschränkung der Aktivitäten des DAI in Griechenland. Erst ein Jahr später führte der griechisch-italienische Krieg dazu, dass auf Anordnung der griechischen Regierung alle Ausgrabungen stillgelegt wurden. Die Pause hielt ca. 8 Monate an. Sofort nach dem Einmarsch der Wehrmacht im April 1941 nahm das Institut wieder seine Grabungstätigkeit auf. Diese konzentrierte sich jetzt hauptsächlich auf Olympia und den Kerameikos.

29 4. Aktivitäten des DAI Athen von 1936-1944

4.2. Olympia: Ausgrabungen und Publikationen

Die Grabung in Olympia wurde am 14. Mai 1941 fortge- setzt. Dabei war die neue Situation durchaus von Vorteil für das DAI, denn im November 1941 erstellte ein Vermes- sungstrupp der Wehrmacht einen neuen Plan des Gelän- des. Leseempfehlung Kyrieleis 1979 Eine Reihe von Publikationen dokumentiert die bruchlose Kyrieleis 2002 Kontinuität der archäologischen Forschung vor, während und nach der Besatzungszeit. Der griechisch-italienische Krieg stellte eine kurze Zäsur dar. Es folgten die archäolo- gischen Großgrabungen in Olympia. Die Phase nach 1944, in der das DAI Athen geschlossen war, wurde schließlich dazu genutzt, die Forschungsberichte fertig zu stellen.

Publikationen zu Olympia: ►► E. Kunze und H. Schleif, Berichte über die Ausgrabungen in Olympia I. Herbst 1936-Frühjahr 1939 (1937) ►► E. Kunze und H. Schleif, Berichte über die Ausgrabungen in Olympia II. Winter 1937/38 (1938) ►► E. Kunze und H. Schleif, Berichte über die Ausgrabungen in Olympia III. Winter 1938/39. Mit Beiträgen von R. Eilmann (1939) ►► E. Kunze und H. Schleif, Berichte über die Ausgrabungen in Olympia IV. 1940 und 1941. Mit Beiträgen von R. Eilmann und U. Jantzen (1944) ►► E. Kunze und Hans Schleif, Olympische Forschungen I (1944) ►► E. Kunze, Archaische Schildbänder. Ein Beitrag zur frühgriechischen Bildgeschichte und Sagenüberlieferung, Olympische Forschungen II (1950) ►► E. Kunze, Berichte über die Ausgrabungen in Olympia V. Winter 1941 und 1942. Herbst 1952. Mit Beiträgen von H.-V. Herrmann und H. Weber (1956)

Während der Besatzungszeit wurde Band IV der Berich- te über die Ausgrabungen in Olympia fertig gestellt. In der Einleitung von 1944 bedanken sich Schleif und Kun- ze ausdrücklich bei Reichsführer Heinrich Himmler, dass er Sturmbannführer Hans Schleif für die Arbeit in Olympia freigestellt hat:

30 4. Aktivitäten des DAI Athen von 1936-1944

„Dem Unternehmen waren natürlich mannigfaltige und wechselnde äußere Hindernisse im Wege. Sie zu überwin- den half außer dem Verständnis aller zuständigen Behör- den zumal das tätig bezeugte Interesse führender Män- ner des Reiches. Ihnen zu danken sei daher unsere erste Pflicht. Im Dezember 1939 besuchte der Reichssportfüh- rer v. Tschammer und Osten die noch verwaiste Grabungs- stätte und unterrichtete sich über die den Wiederbeginn hemmenden Umstände. Seinem persönlichen Eingreifen Leseempfehlung ist es vor allem zu danken, dass wenige Wochen danach Richter 1997 die Voraussetzungen geschaffen waren, um die erste Kriegskampagne mit nur geringer Verzögerung einzulei- ten und planmäßig durchzuführen. Auch danken wir ihm für das kostbare Geschenk eines starken Rundfunkemp- fängers, der seither das Grabungshaus, das im Verlauf des Krieges mehrfach von jeder Verbindung abgeschnitten war, stetig mit der Heimat verknüpft. Die Weiterführung der Grabung vom Herbst 1940 ab hat der Reichsführer SS Heinrich Himmler durch persönliche und tatkräftige Anteilnahme besonders gefördert: er stellte ihren leitenden Architekten, SS-Sturmbannführer H. Schleif, nach einjährigem Einsatz im Generalgouver- nement und in den wiedergewonnenen deutschen Ost- gebieten für die Arbeiten in Olympia frei. Und nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Griechenland be- auftragte er bei Gelegenheit seines kurzen Aufenthaltes in Athen das SD-Einsatzkommando Athen, die geplante sofortige Wiederaufnahme der Olympia-Grabung nach Kräften zu fördern. Ohne die Unterstützung, die uns die genannte Dienststelle vielfach zu Teil werden ließ, wäre es nicht möglich gewesen, die Grabung knapp vierzehn Tage nach Abschluß des Balkanfeldzuges wieder in Gang zu bringen.“

Der Einmarsch der deutschen Truppen in Griechenland wird ebenfalls erwähnt: „Am 6. April 1941 überschritten die deutschen Truppen die griechische Grenze, am 27. April betraten deutsche Gebirgsjäger den Boden Athens. Am 28. April kam als einziger geschlossener Truppenverband eine Abteilung der Leibstandarte SS Adolf Hitler auch nach Olympia. Im olympischen Stadion versammelte ihr Kommandeur, SS-Obergruppenführer Sepp Dietrich, seine Mannschaft und hielt an dieser ehrwürdigen Stätte vor den Soldaten des Führers eine Ansprache.“

31 4. Aktivitäten des DAI Athen von 1936-1944

Die Ausgrabungen des DAI Athen konzentrierten sich auf die Peripherie des heiligen Bezirks von Olympia: das Sta- dion sowie die römischen Anlagen am Leonidaion und am Kladeos. Weiterhin nahm Schleif die Neuveröffentlichung des Philippeion in Angriff.

Leseempfehlung Vigener 2012

Grabungsplan Olympia von Hans Schleif

Roland Hampe publizierte etwa zeitgleich mit Kunze und Schleif seine Ergebnisse zu Olympia in verschiedenen Zeit- schriften. Die Zeitschrift „Forschungen und Fortschritte“ hatte einen halbamtlichen Charakter und diente in erster Linie der Kulturpropaganda im Ausland. Auch die Zeit- schrift Pantheon war eher populärwissenschaftlich aus- gerichtet und für ein breites Publikum gedacht.

►► R. Hampe und U. Jantzen, Die Grabung im Frühjahr 1937, Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts 53, 1937, S. 25-97 ►► R. Hampe, Ein bronzenes Beschlagblech aus Olympia. Nachtrag zum Grabungsbericht 1937, Archäologischer Anzeiger. Beiblatt zum Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts. Berlin. (53) 1938, Sp. 359-369 ►► R. Hampe, Die neuen deutschen Ausgrabungen in Olympia, Die Antike 14, 1938, S. 243-248 ►► R. Hampe, Olympia. Die Grabung im Frühjahr 1937, Forschungen und Fortschritte 14, 1938, S. 277-279 ►► R. Hampe, Neue Funde aus Olympia, Die Antike 15, 1939, S. 19-50

32 4. Aktivitäten des DAI Athen von 1936-1944

►► R. Hampe, Olympiafunde (eine Auswahl), Pantheon 27, 1941, S. 97-101 ►► R. Hampe, Olympiafunde, Pantheon 29, 1942, S. 125- 128

4.3. Kerameikos: Ausgrabungen und Publikationen

Die Arbeiten auf dem Kerameikos gingen ebenfalls wäh- Leseempfehlung rend der Besatzungszeit ohne große Einschnitte weiter. Stroszeck 2014

Publikationen zum Kerameikos: ►► W. Kraiker, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen I. Die Nekropolen des 12. bis 10. Jahrhunderts (1939) ►► K. Gebauer, Ausgrabungen im Kerameikos, AA 1940, S. 308–362 ►► H. Riemann, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen II. Die Skulpturen vom 5. Jahrhundert bis in Römische Zeit (1940) ►► W. Peek, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen III. Inschriften, Ostraka, Fluchtafeln (1941) ►► K. Kübler, in: H. Berve (Hrsg.), Das neue Bild der Antike (1942) Bd. I S. 35ff. ►► K. Kübler, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen IV. Neufunde aus der Nekropole des 11. und 10. Jahrhunderts (1943) ►► K. Kübler, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen V 1. Die Nekropole des 10. bis 8. Jhs. (1954)

Werner Peek, der seit 1934 in der NSDAP-Ortgruppe Athen aktiv war, widmete seinen 1941 erschienen Band III „Den Freunden in Athen“. Im Vorwort wird deutlich, dass damit in erster Linie die deutschen Freunde gemeint waren.

Die Wissenschaftsgeschichte hat sich noch nicht mit der Frage beschäftigt, ob die äußeren politischen Umstände in Deutschland und Griechenland einen Einfluss auf die Aus- richtung der Forschung sowie auf Form und Inhalt der Publi- kationen hatten. Es ist auch nicht bekannt, ob führende Politiker wie Hitler, Goebbels, Hess und Göring mit den Ergebnissen der Archäo- logen zufrieden waren und dies öffentlich kundtaten. Das DAI legte jedenfalls auch in dieser Zeit Wert auf eine se- riöse und wissenschaftliche Arbeitsweise.

33 4. Aktivitäten des DAI Athen von 1936-1944

Bei den vorgelegten Büchern handelt es sich um Standard- werke, die heute noch Gültigkeit haben.

4.4. Kreta: Ausgrabungen und Puplikationen

Weitere archäologische Unternehmungen fanden 1942 in Zusammenarbeit mit dem Kunstschutz und der Wehr- macht auf Kreta statt. Leseempfehlung Andreae 1988 Alexander Andrae, General der Luftwaffe, wollte mit Hiller 1995 der fachmännischen Unterstützung von DAI und Kunst- Matz 1951 schutz ein zukunftsweisendes Großprojekt ins Leben rufen. Eine ganze Armada deutscher Archäologen schwärmte daraufhin auf Kreta aus, um einen möglichst ergiebigen Grabungsplatz zu finden. Da der General un- geduldig wurde, einigte man sich schließlich auf ver- schiedene kleine Grabungen in West- und Mittelkre- ta. Der erhoffte Jahrhundertfund blieb allerdings aus. Die Ergebnisse der Ausgrabungen fanden 1951 ihren Nie- derschlag in der Publikation von Friedrich Matz, der eben- falls an der Aktion beteiligt war.

Archäologische Aktivitäten auf Kreta im Jahr 1942

Inhaltsverzeichnis: ►► Friedrich Matz, Vorwort ►► Ulf Jantzen, Die Kumaro-Höhle ►► August Schörgendorfer, Ein mittelminoisches Tholosgrab vei Apesokari ►► August Schörgendorfer, Die minoische Siedlung von Apesokari ►► Ernst Kirsten, Die Grabung auf der Charakeshöhe bei Monastiraki I ►► Kimon Grundmann, Die Grabung auf der Charakeshöhe bei Monastiraki II ►► Ulf Jantzen, Die spätminoische Nekropole von Kydonia

34 4. Aktivitäten des DAI Athen von 1936-1944

►► Heinrich Drerup, Spätminoischer Vasenfund bei Suda ►► Heinrich Drerup, Paläokastro-Aptara ►► Heinrich Drerup, Zweizelliges Heiligtum in Aptara ►► Gabriel Welter, Das Diktynnaion ►► Ernst Kirsten, Siedlungsgeschichtliche Forschungen in Westkreta ►► Verzeichnis der Ortsnamen ►► Tafelverzeichnis Leseempfehlung In den frühen 50er Jahren erschienen englisch- und fran- Fortounas 2012 zösischsprachige Rezensionen zu dem Sammelband. Petrakos 1994 Einleitend wird angemerkt, dass das DAI nur im Zusam- Wünsche 1988 menhang mit der militärischen Besetzung Kretas die For- schungen durchführen konnte. Auf die wissenschaftliche Qualität des Werkes hatte dies offensichtlich keinen Ein- fluss.

4.5. Sonstige Ausgrabungen und Publikationen

Sehr umstritten sind die archäologischen Aktivitäten von Gabriel Welter während der Besatzungszeit. Dass er mit DAI und Kunstschutz gut vernetzt war, demonstriert sei- ne Teilnahme an der eben beschriebenen Aktion auf Kre- ta. Während der Besatzungszeit hielt sich Welter haupt- sächlich auf der Insel Ägina auf, wo er ein großes Haus besaß. Bei der einheimischen Bevölkerung hinterließ er einen negativen Eindruck. Argyris Fortounas hat in seinen Me- moiren festgehalten, dass sich Welter während der Besat- zungszeit als Befehlshaber aufspielte und der Komman- dantur mehrfach seine Dienste anbot. Er soll an illegalen Ausgrabungen und dem Diebstahl von antiken Objekten mitgewirkt haben. Fortounas schreibt: „Die Rolle dieses Menschen in jener Zeit war undurchsichtig und schwer zu verstehen. Das habe ich auch seinem Enkel gesagt, der (…) im Sommer 2011 nach Ägina kam. Ein sympathischer junger Holländer, der wirklich betroffen war, als ich ihm von dem Verhalten seines Großvaters während der Besatzungszeit erzählte“. Nach dem Krieg heiratete Welter in zweiter Ehe die Grie- chin Marika Stini und blieb bis zu seinem Tod in Athen.

Die Richterin Gabriele Goumas hat mich auf die Publikatio- nen von Fortounas aufmerksam gemacht. Sie bereitet zur Zeit eine deutsche Übersetzung vor.

35 5. Zusammenarbeit mit dem Kunstschutz der Wehrmacht

5. Zusammenarbeit mit dem Kunstschutz der Wehrmacht

Fließend waren die Grenzen zwischen den offiziellen An- gehörigen des DAI Athen und den Mitarbeitern des Kunst- schutzes. Beim Kunstschutz handelte es sich im Prinzip um eine Elitetruppe, den verlängerten militärischen Arm des DAI. DAI-Präsident Martin Schede konnte aufgrund Leseempfehlung seiner guten Kontakte in Berlin direkten Einfluss darauf Hiller 1995 nehmen, wer für den Kunstschutz in Griechenland aus- Jantzen 1995 gewählt wurde. Ulf Jantzen und Wilhelm Kraiker waren Junker 1997 dem DAI Athen als ehemalige Mitarbeiter gut bekannt. Petrakos 1994 Weitere Vertreter des Kunstschutzes waren u.a. Hans-Ul- rich von Schoenebeck, Ernst Kirsten und Ludger Alscher. Roland Hampe war an größeren Aktionen des Kunst- schutzes nicht direkt beteiligt, verfügte aber offensicht- lich über enge Kontakte und Insiderkenntnisse.

Es ist noch zu klären, ob die Tätigkeit im Kunstschutz eine (bewusste) „Ausweichmöglichkeit“ zum Einsatz an der Front bot.

5.1. Merkblätter und sonstige Publikationen

Der Kunstschutz koordinierte die Veröffentlichung der "Merkblätter für den deutschen Soldaten an den ge- schichtlichen Stätten Griechenlands". Es wurden insge- samt 466.200 Exemplare gedruckt, von denen heute wegen der schlechten Papierqualität nur noch wenige er- halten sind.

Die Merkblätter enthielten Beschreibungen der antiken Stätten. Sie hatten eine erzieherische Funktion und wa- ren mit Verhaltensrichtlinien für die deutschen Soldaten versehen, zum Beispiel: "Soldaten, achtet die Ruinenstätten, welche Jahrtausen- de überdauert haben und weiter Jahrtausende überdau- ern sollen. Wer seinen Namen in den Marmor kratzt, verschandelt das Zeugnis einer großen Vergangenheit. Kunst und Kultur des Griechentums sind erschlossen und lebendig durch Tatkraft und Geist deutscher Männer. Urinieren an Marmorsäulen verdirbt den Marmor, hat Be- schädigungen der Kunstwerke zur Folge und ist eine Dis- ziplinlosigkeit."

36 5. Zusammenarbeit mit dem Kunstschutz der Wehrmacht

Leseempfehlung Bohtz 1944 Kirsten-Kraiker 1955 Schoenebeck-Kraiker 1943

Merkblätter zum antiken Athen

Außer den Merkblättern wurden während der Besat- zung noch Bücher verfasst, an denen bedeutende Wis- senschaftler wie Andreas Rumpf, Gerhardt Rodenwaldt, Ernst Buschor und Wolfgang Schadewaldt beteiligt wa- ren. Das 1944 erschienene Buch über die Peloponnes trug auf seinem Titelblatt die Widmung "Von Soldaten für Sol- daten"!

Das vom Kunstschutz gesammelte Material (Fotos, Zeich- nungen und Texte) wurde nach dem Krieg für weiterfüh- rende Forschungen und Publikationen genutzt. In den 50er Jahren erschien beispielsweise das Standardwerk die „Griechenlandkunde“ von Kirsten und Kraiker. In der Einleitung sucht man vergeblich nach einem Hinweis dar- auf, unter welchen Bedingungen die Inhalte zustande ge- kommen sind.

5.2. Prospektion und Luftbildaufnahmen

Während der Besatzungszeit wurde ein umfangreiches Luftbildarchiv aufgebaut. Das DAI erhielt von der Luft- waffe über 10.000 Fotos, bei denen es sich hauptsächlich um Reihenaufnahmen von Athen und Attika handelte. 1942 wurde die Sammlung durch Luftbilder von Kreta er- gänzt. Das Ziel, ganz Griechenland aus der Luft zu erfas- sen, konnte nicht erreicht werden.

37 5. Zusammenarbeit mit dem Kunstschutz der Wehrmacht

Leseempfehlung Hiller 1995

Luftbild von Athen aus dem Jahr 1941: Agora mit Hephaistos-Tempel („Theseion“), Straße Apostolou Pavlou, Nymphenhügel, Philopapposhügel („Musenhügel“), Pnyxhügel, Stern- warte und Kirche Agia Marina

Luftbild von 2013 (google earth): veränderter Straßenverlauf, keine Durchfahrt mehr vor dem Hephais- tos-Tempel, größere Grünflächen, neue Plätze und Fußwege, denkmalge- rechte Maßnahmen und touristische Nutzung

38 5. Zusammenarbeit mit dem Kunstschutz der Wehrmacht

Die Negative der Luftbilder sind heute zum großen Teil verschollen bzw. schwer auffindbar. Die Positive im Archiv des DAI Athen können von interessierten Wissenschaft- lern eingesehen werden. Sie harren noch einer wissen- schaftlichen Aufarbeitung und sind aus heutiger Sicht interessant, da die Topographie von Athen und Attika in den vergangenen 70 Jahren stark verändert worden ist.

5.3. Propaganda und Öffentlichkeitsarbeit Leseempfehlung Mathiopoulos 1982 Ein weiterer Punkt, der bereits in der Einführung erwähnt Mathiopoulos 2006 wurde, ist die propagandistische Nutzung der antiken Stätten. Politiker und Angehörige der Wehrmacht lieb- ten es, in antiker Kulisse zu posieren und damit auch die kulturelle Überlegenheit Deutschlands zum Ausdruck zu bringen. Von diesen Inszenierungen zeugt reiches Foto- material. Bei den Besichtigungen antiker Stätten wurden sie häufig von Archäologen des DAI oder des Kunstschut- zes beraten und begleitet

Deutsche Soldaten auf der Akropolis 1941

39 5. Zusammenarbeit mit dem Kunstschutz der Wehrmacht

Leseempfehlung Fleischer 1988 Mazower 1993 Richter 1997

Nachrichtenhelferinnen vor den Propyläen

Luftwaffendivision vor den Propyläen

40 5. Zusammenarbeit mit dem Kunstschutz der Wehrmacht

Leseempfehlung Charalambidis 2012 Meyer 2008 Schminck-Gustavus 2013

Gebirgsjäger der Edelweiß-Division im Parthenon

Die Wehrmacht in Delphi

Die Wehrmacht in Phaistos auf Kreta

41 6. Kontroverse mit dem Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg

5.4. Ausgrabungen

Direkt nach der Besetzung Kretas ordnete der Komman- deur der 5. Gebirgsdivision, Julius Ringel, Ausgrabungen in Knossos an. Im Herbst 1941 wurden diese auf einem 20 x 20m großen Areal in der Nähe des Kleinen Palastes durchgeführt. Die Grabungsmannschaft bestand aus griechischen Kriegsgefangenen. Vom Kunstschutz war Leseempfehlung Ulf Jantzen beteiligt. Alram-Stern 2015 Hiller 1995 6. Kontroverse mit dem Einsatzstab Miller 2012 Reichsleiter Rosenberg Piper 2005 Der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR) wurde 1940 gegründet. Benannt wurde er nach dem Chefideologen der NSDAP Alfred Rosenberg. Rosenberg war von 1941 bis 45 Leiter des Reichsministe- riums für die besetzten Ostgebiete (RMfdbO). 1946 wur- de er im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß zum Tode verurteilt.

Bei dem ERR handelte sich um eine „Special Task Force”, die für den Raub und die Plünderung von Kulturschätzen in den besetzten Gebieten zuständig war. Dazu gehörten auch Wertgegenstände (Schmuck, Kunstgegenstände und kostbare Bücher) aus jüdischem Besitz.

In Griechenland waren fünf Sonderstäbe für den ERR tä- tig. Zwei davon konzentrierten sich auf die Archäologie: der Sonderstab Vorgeschichte und der Sonderstab Al- tertumskunde. Ihre Aktivitäten zielten darauf ab, die ras- sisch-völkische Ideologie – Entstehung der griechischen Hochkultur unter dem Einfluss nordischer Einwanderer – zu untermauern.

Mitarbeiter des Sonderstabes Vorgeschichte in Griechen- land: Hans Reinerth (1900-1990), Rudolf Stampfuss (1904- 1978), Waldemar Stössel (Lebensdaten unbekannt).

Mitarbeiter des Sonderstabes Griechische Altertumskun- de in Griechenland: Richard Harder (1896-1957), Otto Wil- helm von Vacano (1910-1997), Sigfried Lauffer (1911-1986)

Der Archäologe Otto Wilhelm von Vacano versuchte bei seinen Ausgrabungen in der Umgebung von Sparta die

42 6. Kontroverse mit dem Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg

gewünschten "Spuren der vorgriechischen (d.h. germani- schen) Bevölkerung“ nachzuweisen.

Für Ausgrabungen in Thessalien, Euböa und Lakonien wurden bei der griechischen Regierung Genehmigungen beantragt. Ein sehr scharf formuliertes Schreiben des Gräzisten Richard Harder vom Sonderstab Altertumskun- de an den Bevollmächtigten des Reiches in Griechenland macht allerdings deutlich, dass dieser formale Akt eine Leseempfehlung reine Farce war. Schöbel 2015

Reinerth führte topographische Forschungen in Lakonien sowie Ausgrabungen in Chalkis und bei Velostino durch. Während des Krieges wurde das Grabungsmaterial illegal nach Deutschland gebracht.

Erst vor wenigen Jahren wurde ein Teil der Funde im Pfahl- baumuseum am Bodensee wieder „entdeckt“. Als lang- jähriger Direktor des Museums konnte Hans Reinerth das Material dort mehrere Jahrzehnte lang ungestört lagern.

Sein Nachfolger, der jetzige Direktor Gunter Schöbel, brachte die Funde 2014 in einer offiziellen Zeremonie wie- der zurück nach Griechenland. Er bereitet zurzeit eine Pu- blikation zu diesem Thema vor.

Über 10.000 Fragmente neolithischer Keramik wurden 2014 vom Pfahl- baumuseum Unteruhldingen an Griechenland zurückgegeben

43 6. Kontroverse mit dem Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg

Leseempfehlung Edsel 2014

Karte aus einem Schulatlas von 1938: Ausstrahlung der „nordischen Rasse“ bis nach China, Indien und Sibirien

Bemerkenswert ist auch in diesem Fall, dass während der Besatzungszeit begonnene Projekte bruchlos nach dem Krieg weitergeführt werden konnten. In den 50er Jahren wurden bei deutschen Ausgrabungen in Thessalien Un- terlagen der ERR-Mitarbeiter Reinerth und Stössel wieder verwendet (freundlicher Hinweis Gunter Schöbel).

Karte des „Monument Man“ Isaac Bencowitz von 1946: Darstellung der Raubzüge des ERR in Europa

44 7. Pläne der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe der SS

Das Deutsche Archäologische Institut bekämpfte offen den ERR. Es störte sich nicht an dessen ideologischer Ausrichtung, sondern befürchtete in erster Linie einen Machtverlust. Zu Kompetenzstreitigkeiten führten vor- wiegend die Ausgrabungen von Hans Reinerth. Mit Hilfe des Auswärtigen Amtes wurde schließlich erreicht, dass der ERR 1942 keine weiteren Ausgrabungen in Griechen- land mehr durchführen konnte. Leseempfehlung 7. Pläne der Forschungsgemeinschaft Boehringer 1973 Deutsches Ahnenerbe der SS Conze 2010 Gebauer 1939 Eine ähnliche Ideologie wie das Amt Rosenberg verfolg- Kater 2006 te Himmlers SS-Forschungs- und Lebensgemeinschaft Koerfer 2013 Das Ahnenerbe. Das Ahnenerbe sollte dem Ursprung der Pinkwart 1988 arischen Rasse auf den Grund gehen. Das Ergebnis – Ab- Sailer 2014 stammung der antiken Griechen von den Germanen – war freilich schon vorgegeben.

Im Mai 1941 wurde Himmler von Schleif durch Sparta ge- führt. Es entstand die Idee eines gemeinsamen Projektes. Himmler beantragte daraufhin beim DAI eine Grabungs- erlaubnis, wobei er darauf hinwies, dass er die Untersu- chungen aus eigenen Mitteln finanzieren würde. Haupt- verantwortlicher sollte „SS-Hauptsturmführer Prof. Dr. Schleif“ sein. Trotz der Unterstützung des DAI und der offiziellen Genehmigung des griechischen Kultusministe- riums kam die Grabung nicht zustande.

8. Funktion des Auswärtigen Amtes

Seit 1940 war der Archäologe Erich Boehringer an der deutschen Gesandtschaft in Athen tätig. Er hatte eine enge Beziehung zu den Mitarbeitern des DAI und sorgte in seiner Funktion als Kulturattaché u. a. dafür, dass die ausländischen archäologischen Institute in Athen wäh- rend der Besatzungszeit nicht geschlossen wurden. Auch verhinderte er angeblich die Beschlagnahme ihrer Gebäu- de durch die Wehrmacht. An der Vertreibung des ERR aus Griechenland war er aktiv beteiligt. 1946 erhielt Boehringer in Göttingen einen Lehrauftrag für „klassische Archäologie, Ausgrabungswesen, antike Ikonographie und Numismatik“. 1954 wurde er zum Präsi- denten des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin gewählt.

45 9. Konflikte: Diebstähle, illegale Grabungen, materieller und ideeller Schaden

9. Konflikte: Diebstähle, illegale Grabungen, materieller und ideeller Schaden

9.1. Kriegsmaßnahmen: Sicherheitsvorkehrungen in 18 Museen

Auf griechischer Seite führte der sich ankündigende Krieg mit Italien zu einer Reihe von Schutzmaßnahmen. Leseempfehlung Petrakos 1995 Bereits im Juni 1940 verbot Kultusminister N. Spentzos Petrakos 2013 die Erteilung von Forschungsgenehmigungen in Griechen- Tiverios 2013 land. Alle Ausgrabungen, auch die des DAI in Olympia, Sa- mos und im Kerameikos, mussten stillgelegt werden.

Am 20.6.1940 wurden erste Schutzmaßnahmen in den Museen angeordnet. Vorrangig war hierbei die siche- re Unterbringung der Ausstellungsobjekte. Die meisten Skulpturen wurden vergraben. Hierzu legte man in den Museumshallen Gräben an, in denen Marmor- und Bron- zestatuen mit Sand zugedeckt verwahrt wurden. Es wur- den auch antike Brunnen, Gräber und Höhlen als Versteck genutzt.

Kriegsmaßnahmen 1940: Schätze aus 18 Museen werden in Sicherheit gebracht

Kleinere Gegenstände wie Vasen oder Bronzebleche wur- den in Holzkisten gelagert. Münzen verschloss man in

46 9. Konflikte: Diebstähle, illegale Grabungen, materieller und ideeller Schaden

Banktresoren. Vor den Museen wurden Schutzwälle aus Sandsäcken errichtet.

Diese Aktionen zum Schutz der antiken Kunstschätze sind in erschütternden Fotografien dokumentiert.

Im Athener Nationalmuseum werden antike Statuen in Gräben unter dem Museumsboden eingelassen und mit Sand zugedeckt

Der Kouros aus Sounion wird in einer Grube versenkt

Dokumente (Briefe, offizielle Anschreiben und Notizen) im Archiv der Archäologischen Gesellschaft von Athen be- legen, dass der Kunstschutz während der Besatzungszeit mehrfach auf eine Öffnung der Museen sowie die Präsen- tation der Exponate drang.

47 9. Konflikte: Diebstähle, illegale Grabungen, materieller und ideeller Schaden

Der griechische Antikendienst konnte diese Forderung erfolgreich abwehren. Erst nach der Besatzungszeit und teilweise erst nach dem Bürgerkrieg wurden die Objek- te in ihren angestammten Ausstellungshallen wieder zu- gänglich gemacht.

Ioannis Miliadis (1895-1975), Direktor der Akropolis von 1940-1960, bei der Bergung einer Athena-Statue aus dem Akropolis-Museum

9.2. Raub und Zerstörung

Deutsche Soldaten stahlen kleinere Kunstgegenstände aus Museen oder Grabungen. Während einer Führung durch das Kerameikos-Museum entwendeten Offiziere einen schwarzfigurigen Tonpinax. Der DAI-Assistent Kurt Gebauer wurde hierfür verantwortlich gemacht. Er kam 1942 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Ob tatsächlich Kurt Gebauer irgendeine Schuld am Diebstahl des Tonpinax traf, ist umstritten und wird im Internet kon- trovers diskutiert. Generell zeichnet sich hier die Tendenz ab, nach dem Krieg die Toten/Gefallenen oder die offen fana- tisch agierenden Nazis für alles verantwortlich zu machen.

Viele Deutsche machten sich die Hungersnot zu Nutze und kauften antike und byzantinische Gegenstände zu Spott- preisen auf. Dies konnte auch mit der Unterstützung von DAI-Mitarbeitern geschehen.

48 9. Konflikte: Diebstähle, illegale Grabungen, materieller und ideeller Schaden

Zu diesem Thema forscht aktuell Dagmar Stutzinger. Sie wird neue Erkenntnisse zu Objekten aus dem archäologi- schen Museum in Frankfurt am Main vorlegen.

Unermesslich waren die Schäden, wenn antike Stätten wie das Heiligtum des Poseidons auf Sounion in moderne Befestigungsanlagen umgewandelt wurden.

Gestohlen wurden auch größere Objekte wie eine rö- Leseempfehlung mische Frauenstatue („Kleine Herkulanerin“) von der Despinis 2003 Agora in Thessaloniki. Sie wurde 1944 beim Aushub für Befestigungsanlagen von deutschen Soldaten entdeckt. Die Statue gelangte zuerst nach Wien, wurde dann vor- übergehend in Hitlers Haus in Berchtesgarden und an- schließend in Goebbels Haus in Grundlsee ausgestellt. Nach Kriegsende wurde sie gemeinsam mit anderen, aus verschiedenen Ländern geraubten Kunstschätzen in einem Salzwerk in Bad Aussee entdeckt. Nach einer Zwischenstation in München kam sie im November 1946 schließlich zurück nach Thessaloniki.

Ausgrabung der weiblichen Gewandstatue 1944 in Thessaloniki

Zu den bekannteren Diebstählen gehört auch ein archa- ischer Marmorlöwe von der Insel Kythira. Eine Meldung im Archäologischen Anzeiger von 1948/49 berichtet über den Abtransport der Statue durch den deutschen Oberst Brunz. Der Löwe wurde in den 50er Jahren in einer Kies- grube in Brandenburg gefunden. Die DDR gab den Über- raschungsfund an den griechischen Staat zurück.

49 10. Fazit und Ausblick

Leseempfehlung Blümel 1953 Strocka 1977

Gestohlener Marmorlöwe von der Insel Kythira aus dem 6. Jh. v. Chr.

10. Fazit und Ausblick

Der Vortrag hat deutlich gemacht, dass der materielle Schaden in Griechenland schwer zu ermessen ist. Feh- lende oder beschädigte Inventarlisten, Personal- und Zeitmangel führen auf griechischer Seite dazu, dass noch keine aktualisierten Verlustlisten vorgelegt werden konn- ten. Von den ehemaligen Besatzungsmächten war und ist diesbezüglich keine Unterstützung zu erwarten.

Grabungsfunde aus der Besatzungszeit können auch heute noch eher zufällig wieder auftauchen (s. „Fall Rei- nerth“). Einzelne Objekte, die durch Diebstahl oder Han- del illegal ins Ausland gebracht wurden, lassen sich gele- gentlich identifizieren (Beispiel Stuzinger in Frankfurt). Eine Rückführung nach Griechenland ist aber auch in die- sen Fällen nicht immer gegeben.

Festzuhalten bleibt, dass während der Besatzungszeit kein systematischer Raub oder eine von oben verordnete Zerstörung der Antiken stattgefunden hat.

50 10. Fazit und Ausblick

Vergeltungsaktionen galten eher orthodoxen Kirchen und ihren Kulturschätzen. Die byzantinische Kultur hatte bei den Besatzern offensichtlich nicht den gleichen Stel- lenwert wie die antike. Die Frage nach der Ursache ist sehr spannend und soll in späteren Untersuchungen wis- senschaftlich aufgearbeitet werden.

Die Kirchen waren zentraler Angelpunkt der lebendigen Kultur in Griechenland. Die Einheimischen suchten dort häufig Trost oder Zuflucht. Die Zerstörung der religiösen Bauwerke traf die Bevölkerung ins Mark. Auch die Prie- sterschaft, die oft im Widerstand gegen die Besatzungs- macht aktiv war, sollte dadurch bestraft werden.

Die Grabungsstätten mit ihrer überreichen Ausstattung (Architektur, Skulpturen, Mosaiken etc.) wurden hinge- gen verschont, da die deutsche Besatzungsmacht für sich die Rolle des legitimen Hüters und Verwalters der grie- chischen Antike beanspruchte. Den modernen Griechen wurde dadurch ihr Anspruch auf das kulturelle Erbe der alten Griechen aberkannt.

Auf der einen Seite trug dies zum Schutz der Antiken bei (die Besatzungsmacht hätte ohne großen Aufwand die Schätze aus ihren Verstecken holen können), auf der an- deren Seite wurden die im Vortrag gezeigten Formen der „Aneignung und Vereinnahmung“ von der griechischen Bevölkerung als Vergewaltigung empfunden (zahlreiche Zeugnisse von Schriftstellern, Journalisten und Archäolo- gen, inbesondere Karouzos).

Die in Griechenland tätigen deutschen Archäologen wa- ren Repräsentanten eines gebildeten Großbürgertums philhellenischer Prägung. Sie profitierten von der natio- nalsozialistischen Ideologie, die ihre „geistige und kultu- relle Überlegenheit“ gegenüber anderen Völkern manife- stierte. Mit staatlicher Unterstützung konnten sie sich auf ihre archäologischen Aktivitäten konzentrieren und alle Verbrechen, die in der direkten Umgebung stattfanden, ignorieren. Dieses Gefühl, einer geistigen Elite anzuge- hören und für das Leid der griechischen Bevölkerung in keiner Weise mitverantwortlich zu sein, wird vor allem in den publizierten Erinnerungen der Archäologen Hampe und Jantzen deutlich.

51 10. Fazit und Ausblick

Die während der Besatzungszeit vorherrschende Arro- ganz und Ignoranz galt nicht nur den griechischen Kolle- gen, sondern auch der lebendigen Kultur des Landes, das sie beherbergte.

Nach 1945 waren die involvierten Archäologen weder zu Selbstkritik noch zu einer differenzierten Analyse der Kriegsereignisse bereit. Ihre persönliche Rolle und Ver- antwortung während der Besatzungszeit – sei es als Wis- senschaftler, Parteimitglied, Wehrmachtsangehöriger und/oder Vertreter des Auswärtigen Amtes – ist teilweise noch immer ein Tabu.

Hierzu ein Auszug aus einem Brief, den Otto Walter am 17.11.1946 an das Ehepaar Karouzou schrieb: “Es ist so schade, dass so wenig Menschen jetzt den Mut haben, ihre frühere Einstellung zu bekennen und ev. zuzu- geben, dass sie sich geirrt haben, und die Konsequenzen ziehen. Das wird wohl in Griechenland nicht anders sein. Ueberhaupt koennte man an der Menschheit irre werden, besonders wenn man sie frueher zu hoch eingeschaetzt hat.“

Die kritische Aufarbeitung der Besatzungszeit in Grie- chenland ist mit Vorraussetzung für eine zukunftswei- sende Zusammenarbeit in Europa. Das DAI hat mit seinen aktuellen Projekten zur NS-Vergangenheit des Hauses ei- nen wichtigen Schritt zur Verbesserung des Dialoges und Wissenstransfers geleistet. Weitere kooperative Maßnah- men fördern eine gewisse Selbstreflexion zur Verantwor- tung des Wissenschaftlers in der Gesellschaft und unter- stützen uns hoffentlich beim Umgang mit den Krisen der Zukunft.

52 A bb i l d u n g s n a c h w e i s

Abbildungsnachweis

Ein Teil der hier gezeigten Aufnahmen stammt aus dem Internet. Es existieren of- fene und geschlossene Online-Gruppen, die sich mit der neueren Geschichte Grie- chenlands befassen. Fotos aus Büchern, privaten und staatlichen Archiven sowie Fotoalben werden dort präsentiert, in der Regel leider ohne einen Hinweis auf die Quelle, den Fotografen und das Aufnahmedatum. Aus diesem Grund bin ich für jeden Hinweis sowie weiterführende Informationen sehr dankbar.

Seite 7: © Bayerische Staatsbibliothek/Bildarchiv Heinrich Hoffmann hoff-35216 Walther Wrede mit Walther von Brauchitsch auf der Akropolis

Seite 11: © DAI Athen Neg. D-DAI-ATH-Athen-Varia-0434 Das Archäologische Institut in Athen, Straßenszene in den 20er Jahren

Seite 15: © Alexandra Kankeleit Situation vor 1934

Seite 15: © Alexandra Kankeleit Situation nach 1935

Seite 17: © Wikipedia https://en.wikipedia.org/wiki/File:Triple_Occupation_of_Greece.png Aufteilung Griechenlands in drei Besatzungsszonen

Seite 18: © Alexandra Kankeleit Archäologisch aktive Organisationen in Griechenland während der NS-Zeit

Seite 32: Kunze-Schleif 1944 S. 3 Abb. 1 Grabungsplan Olympia von Hans Schleif

Seite 34: Alexandra Kankeleit unter Verwendung einer Karte von d-maps.com Karte von Kreta mit Ausgrabungsplätzen von 1942

53 Abbildungsnachweis

Seite 37: Petrakos 1994 S. 144 Merkblätter zum antiken Athen

Seite 38: © DAI Athen Neg. RLM12448 Luftbild von Athen aus dem Jahr 1941

Seite 38: © google earth Luftbild von Athen aus dem Jahr 2013

Seite 39: © Bayerische Staatsbibliothek/Bildarchiv Heinrich Hoffmann hoff-35231 Deutsche Soldaten auf der Akropolis

Seite 40: © Bayerische Staatsbibliothek/Bildarchiv Heinrich Hoffmann hoff-42852 Nachrichtenhelferinnen vor den Propyläen

Seite 40: BeeldbankWO2 – NIOD (Karl Rauscher) Luftwaffendivision vor den Propyläen

Seite 41: Facebook-Gruppe „Παλιές φωτογραφίες της Ελλάδας“ Gebirgsjäger der Edelweißdivision imParthenon

Seite 41: Facebook-Gruppe „Παλιές φωτογραφίες της Ελλάδας“ Die Wehrmacht in Delphi

Seite 41: Mathiopoulos 1982 S. 97 Die Wehrmacht in Phaistos auf Kreta

Seite 43: http://www.deutschlandfunk.de/raubkunst-baden-wuerttemberg-gibt-nazibeute-zu- rueck.691.de.html?dram:article_id=289527 (picture alliance / dpa / Felix Kästle) Über 10.000 Fragmente neolithischer Keramik wurden 2014 vom Pfahlbaumuseum Un- teruhldingen an Griechenland zurückgegeben

54 A bb i l d u n g s n a c h w e i s

Seite 44: Schulkarte aus Bernhard Kumsteller, Werden und Wachsen. Ein Geschichtsatlas auf völkischer Grundlage (1938) Karte aus einem Schulatlas von 1938: Ausstrahlung der nordischen Rasse bis nach China, Indien und Sibirien

Seite 44: © collections.yadvashem.org Karte des „Monument Man“ Isaac Bencowitz von 1946: Darstellung der Raubzüge des ERR in Europa

Seite 46: Alexandra Kankeleit unter Verwendung einer Karte von d-maps.com Kriegsmaßnahmen 1940: Schätze aus 18 Museen werden in Sicherheit gebracht

Seite 47: Petrakos 1994 S. 89 Im Athener Nationalmuseum werden antike Statuen in Gräben unter dem Museumsbo- den eingelassen und mit Sand zugedeckt

Seite 47: Petrakos 1994 S. 89 Der Kouros aus Sounion wird in einer Grube versenkt

Seite 48: Petrakos 1994 S. 102 Ioannis Miliadis (1895-1975), Direktor der Akropolis von 1940-1960, bei der Bergung einer Athena-Statue aus dem Akropolis-Museum

Seite 49: Facebook-Gruppe „Παλιά θεσσαλονίκη“ Ausgrabung der weiblichen Gewandstatue 1944 in Thessaloniki

Seite 50: Blümel 1953 S. 13 Νρ. 7 Abb. 6 und Taf. 7 Gestohlener Marmorlöwe von der Insel Kythira aus dem 6. Jh. v. Chr.

55 Literaturverzeichnis

Literaturverzeichnis

Alram-Stern 2015 E. Alram-Stern und A. Dousougli-Zachos (Hrsg.), Die deut- schen Ausgrabungen 1941 auf der Visviki Magula/Velesti- no. Die neolithischen Befunde und Funde (2015)

Altekamp 2008 S. Altekamp, Klassische Archäologie und Nationalsozialis- mus, in: J. Elvert und J. Sikora (Hrsg.), Kulturwissenschaf- ten und Nationalsozialismus (2008) S. 167-209

Andreae 1988 B. Andreae, Friedrich Matz d. J. 1890-1974, in: R. Lullies und W. Schiering (Hrsg.), Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deut- scher Sprache (1988) S. 250-251

Armbruster 2009 T. Armbruster, Rückerstattung der Nazi-Beute. Die Su- che, Bergung und Restitution von Kulturgütern durch die westlichen Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg (2009)

Bali 2010 C. Bali, Direkte und indirekte Einflußnahme auf die Univer- sität Athen während der deutschen Besatzung. Zur Ver- änderung des Deutschlandbildes der Professorenschaft, in: C. Kambas und M. Mitsou (Hrsg.), Hellas verstehen. Deutsch-griechischer Kulturtransfer im 20. Jahrhundert (2010) S. 175-187

Biddiss 1999 M. Biddiss, The invention of modern Olympic tradition, in: M. Biddiss und M. Wyke (Hrsg.), The Uses and Abuses of Antiquity (1999) S. 125-143

Blümel 1953 C. Blümel, Antike Kunstwerke (1953) 13 Nr. 7 Abb. 6 und Taf. 7

Boehringer 1973 R. Boehringer, Erich Boehringer. Leben und Wirken (1973)

Bohtz 1944 H. Bohtz, F. Gerke, H. Helmy u.a., Der Peloponnes. Land- schaft, Geschichte, Kunststätten. Herausgegeben von ei- nem Generalkommando (1944)

Bollmus 2006 R. Bollmus, Das Amt Rosenberg und seine Gegener, Stu- dien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herr- schaftssystem (2006)

56 l i t e r at u r v e r ze i c h n i s

Brands 2012 G. Brands, Archäologen und die deutsche Vergangenheit, in: in: G. Brands und M. Maischberger (Hrsg.), Lebensbil- der. Klassische Archäologen und der Nationalsozialismus (2012) S. 1-34

Brands-Maischberger G. Brands und M. Maischberger (Hrsg.), Lebensbilder. Klas- 2012 sische Archäologen und der Nationalsozialismus (2012)

Chamoux 1955 F. Chamoux, L’Aurige. Fouilles de Delphes IV 5 (1955)

Chapoutot 2014 J. Chapoutot, Der Nationalsozialismus und die Antike (2014)

Charalambidis 2012 M. Χαραλαμπίδης, Η εμπειρία της Κατοχής και της Αντίστασης στην Αθήνα (2012)

Charalambidis 2014 M. Χαραλαμπίδης, Δεκεμβριανά 1944: Η μάχη της Αθήνας (2014)

Charonitis 2000 Γ. Χαρωνίτης, Ακρόπολη, Δεκέμβριος 1944, Τα νέα του ΕΛΙΑ 56, 2000, S. 31

Christ 1999 K. Christ, Hellas. Griechische Geschichte und deutsche Geschichtswissenschaft (1999)

Christidis 2013 M. Christidis, Die archäologischen Sammlungen der Uni- versität Graz, in: F. M. Müller (Hrsg.), Archäologische Uni- versitätsmuseen und -sammlungen im Spannungsfeld von Forschung, Lehre und Öffentlichkeit (2013) S. 223 - 254

Ciano 1946 G. G. Ciano, Tagebücher 1939-1943 (1946)

Cliadakis 2015 H. Cliadakis, The Metaxas Dictatorship 1936-1941 (2015)

Close 1993 D. Close (Hrsg.), The Greek Civil War, 1943-1950: Studies of Polarization (1993)

Conze 2010 E. Conze, N. Frei, P. Hayes und M. Zimmermann, Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik (2010)

57 Literaturverzeichnis

Coulmas 2010 D. Coulmas, Athen ΄41. Peter Coulmas im „Deutschen Wis- senschaftlichen Institut“, in: C. Kambas und M. Mitsou (Hrsg.), Hellas verstehen. Deutsch-griechischer Kultur- transfer im 20. Jahrhundert (2010) S. 117-136

Davis 2009 J. L. Davis, „That special atmosphere outside of national boundaries“. Three jewish directors and the American School of Classical Studies at Athens, ASAtene 87 I, 2009, S. 124-127

Despinis 2003 Γ. Δεσπίνης, Θ Στεφανίδου-Τιβερίου, Ε. Βουτυράς, Κατάλογος γλυπτών του αρχαιολογικού μουσείου Θεσσαλονίκης II (2003)

Diem 1937 C. Diem, Olympische Reise. Unter der Sonne Homers, dazu ein Körnlein attischen Salzes (1937)

Dimakopoulos 2009 K. Dimakopoulos, Deutscher Philhellenismus ade!, Exan- tas 11, Berlin 2009, S. 90-95

Dörpfeld 1942 W. Dörpfeld, Erechtheion. Zeichnungen und Bearbeitung von Hans Schleif (1942)

Doxiadis 1937 K. Doxiadis, Raumordnung im griechischen Städtebau (1937)

Doxiadis 1946 K. Doxiadis (Hrsg.), Έκθεση Πολέμου και Θυσιών Ελλάδος 1941-1944 (1946)

Doxiadis 1947 K. Doxiadis, Θυσίες της Ελλάδος: Αιτήματα και επανορθώσεις στον Β’ Παγκόσμιο πόλεμο (1947)

Edsel 2014 R. M. Edsel und B. Witter, Monuments Men. Die Jagd nach Hitlers Raubkunst (2014)

Eickhoff 2015 M. Eickhoff, Replik auf Klaus Junker oder: Warum die Ge- schichte der Klassischen Archäologie im „Dritten Reich“ nicht gleichzeitig Fachgeschichte sein kann, JdI 130, 2015, S. 411-420

Eideneier 1982 H. Eideneier, Hellenen und Philhellenen, in: Griechen und Deutsche. Bilder vom Anderen (1982) S. 63-75

58 l i t e r at u r v e r ze i c h n i s

Eideneier 2010 H. Eideneier, Wo im kulturellen Europa liegt das moderne Griechenland?, in: C. Kambas und M. Mitsou (Hrsg.), Hel- las verstehen. Deutsch-griechischer Kulturtransfer im 20. Jahrhundert (2010) S. 35-50

Emrich 2010 G. Emrich, Isidora Rosenthal-Kamarinea und ihre Antho- logie Neugriechische Erzähler, in: C. Kambas und M. Mit- sou (Hrsg.), Hellas verstehen. Deutsch-griechischer Kul- turtransfer im 20. Jahrhundert (2010) S. 347-353

Étienne 1996 R. Étienne, École française d´Athènes 1846-1996, BCH 120, 1996, S. 3-22

Fahrner 2008 S. Bianca und B. Pieger (Hrsg.), Rudolf Fahrner. Gesam- melte Werke in 2 Bänden (2008)

Fittschen 1995a K. Fittschen, Gedenkfeier für Emil Kunze und Semni Karu- su am 10. März 1995, AM 110, 1995, S. 1-11

Fittschen 1995b K. Fittschen, Vorbemerkung des Herausgebers, AM 110, 1995, S. 460

Fittschen 1996a K. Fittschen, Die Gründung des Deutschen Archäologi- schen Instituts in Athen, Ernst Curtius (1814-1896) zum Gedächtnis, AM 111, 1996, S. 1-44

Fittschen 1996b K. Fittschen, École française d´Athènes et l´Institut ar- chéologique allemand, BCH 120, 1996, S. 487-500

Fittschen 1998 K. Fittschen, Von Athen nach Salzburg. Das Deutsche Ar- chäologische Institut in Athen zwischen dem Anschluß Österreichs und dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches, in: V. Mitsopoulos-Leon, Hundert Jahre Öster- reichisches Archäologisches Institut Athen 1898-1998 (1998) S. 57-60

Fittschen 2000a K. Fittschen, Ulf Jantzen (1909-2000), AM 115, 2000, S. 1-10

Fittschen 2000b K. Fittschen, Franz Willemsen (1910-1999), AM 115, 2000, S. 12-17

Fittschen 2007 K. Fittschen, Museen in Griechenland im 19. Jahrhundert, Kölner Jahrbuch 40, 2007, S. 31-44

59 Literaturverzeichnis

Fleischer 1988 Χ. Φλαϊσερ, Στέμμα και Σβάστικα. Η Ελλάδα τής Κατοχής και τής Αντίστασης 1941-1944 (1988)

Fleischer 1998 H. Fleischer, Europas Rückkehr nach Griechenland. Kul- turpolitik der Großmächte in einem Staat der Peripherie, in: H. Heppner und O. Katsiardi-Hering (Hrsg.), Die Grie- chen und Europa. Außen- und Innenansichten im Wandel der Zeit (1998) S. 125-191

Fleischer 2010 H. Fleischer, Der lange Schatten des Krieges und die grie- chischen Kalenden der deutschen Diplomatie, in: C. Kam- bas und M. Mitsou (Hrsg.), Hellas verstehen. Deutsch- griechischer Kulturtransfer im 20. Jahrhundert (2010) S. 205-240

Fortounas 2011 A. Φορτούνας, Κάποτε στην Αίγινα (2011)

Fortounas 2012 A. Φορτούνας, Αίγινα, στα χρόνια της γερμανικής κατοχής (2012)

French 1948 T. W. French, Losses and Survivals in the Dodecanese, BSA 43, 1948, S. 193-200

Fuchs 1995 W. Fuchs, Semni Papaspyridi-Karusu, AM 110, 1995, S. 30- 41

Gebauer 1939 K. Gebauer, Forschungen in der Argolis, AA 1939, S. 268- 294

Gebauer 1940 K. Gebauer, Ausgrabungen im Kerameikos, AA 1940, S. 308-362

Gehrke 2010 H.-J. Gehrke, Die Rolle der deutschen Archäologie in Grie- chenland, in: W. Schultheiss and E. Chrysos (Hrsg.), Mei- lensteine deutsch-griechischer Beziehungen (2010) S. 119- 126

Goette-Palagia 2005 H. R. Goette und O. Palagia (Hrsg.), Ludwig Ross und Grie- chenland. Akten des internationalen Kolloquiums, Athen, 2.-3. Oktober 2002 (2005)

60 l i t e r at u r v e r ze i c h n i s

Hampe 1937 R. Hampe und U. Jantzen, Die Grabung im Frühjahr 1937, Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts 53, 1937, S. 25-97

Hampe 1938a R. Hampe, Ein bronzenes Beschlagblech aus Olympia. Nachtrag zum Grabungsbericht 1937, Archäologischer An- zeiger. Beiblatt zum Jahrbuch des Deutschen Archäologi- schen Instituts. Berlin. (53) 1938, Sp. 359-369

Hampe 1938b R. Hampe, Die neuen deutschen Ausgrabungen in Olympia, Die Antike 14, 1938, S. 243-248

Hampe 1938c R. Hampe, Olympia. Die Grabung im Frühjahr 1937, Forschungen und Fortschritte 14, 1938, S. 277-279

Hampe 1939a R. Hampe, Neue Funde aus Olympia, Die Antike 15, 1939, S. 19-50

Hampe 1939b R. Hampe, Ein Denkmal für die Schlacht von Marathon, Die Antike 15, 1939, S. 168-174

Hampe 1941a R. Hampe, Der Wagenlenker von Delphi. München (1941)

Hampe 1941b R. Hampe, Göttingische Gelehrte Anzeigen 203, 1941, S. 350-358

Hampe 1941c R. Hampe, Olympia-Funde, Pantheon 27, 1941, S. 97-101

Hampe 1942 R. Hampe, Olympiafunde, Pantheon 29, 1942, S. 125-128

Hampe 1950 R. Hampe, Griechischer und englischer Kunstschutzbe- richt, Gnomon 1950, S. 1-17

Hampe 1955 R. Hampe, Die Rettung Athens im Oktober 1944 (1955)

Hampe 1960 R. Hampe, Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Jahresheft 1959/60, S. 21-26

Hampe 1994 R. Hampe, Η διάσωση της Αθήνας τον Οκτώβριο του 1944 (1994, herausgegeben und kommentiert von T. Kalpaxis)

61 Literaturverzeichnis

Hampe 2011 R. Hampe, Die Rettung Athens im Oktober 1944 (2011, herausgegeben und kommentiert von R. Stupperich und H. A. Richter)

Hanel 2014 M. Hanel, Normalität unter Ausnahmebedingungen. Die TH Darmstadt im Nationalsozialismus (2014)

Herrmann 1988a K. Herrmann, Wilhelm Dörpfeld, in: R. Lullies und W. Schiering (Hrsg.), Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache (1988) S. 112-113

Herrmann 1988b K. Herrmann, Hans Schleif, in: R. Lullies und W. Schiering (Hrsg.), Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiogra- phien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache (1988) S. 285-286

Herrmann 2001 K. Herrmann, Bauforscher und Bauforschung in Olympia, in: H. Kyrieleis (Hrsg.), Olympia 1875-2000. 125 Jahre Deut- sche Ausgrabungen; Internationales Symposion, Berlin 9.-11. November 2000 (2002) S. 109-130

Hiller 1994 J. F. Hiller von Gaertringen, „Meine Liebe zu Griechenland stammt aus dem Krieg“. Studien zum Literarischen Werk Erhart Kästners (1994)

Hiller 1995 J. F. Hiller von Gaertringen, Deutsche archäologische Un- ternehmungen im besetzten Griechenland 1941-1944, AM 110, 1995, S. 461-490

Hofter 2012 M. Hofter, Ernst Buschor (1886-1961), in: G. Brands und M. Maischberger (Hrsg.), Lebensbilder. Klassische Archäolo- gen und der Nationalsozialismus (2012) S. 129-140

Hölscher 1988 T. Hölscher, Roland Hampe 1908–1981, in: R. Lullies und W. Schiering (Hrsg.), Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache (1988) S. 307-308

Irmscher 1989 J. Irmscher, Οι επιτημονικές σχέσεις του Πανεπιστημίου του Βερολίνου με τη φασιστική Ελλάδα, in: H. Fleischer und N. Svoronos (Hrsg.), Η Ελλάδα 1936-1944. Δικτατορία, Κατοχή, Αντίσταση (1989) S. 336-356

62 l i t e r at u r v e r ze i c h n i s

Jansen 2015 C. Jansen, Das Deutsche Archäologische Institut im Zeit- alter des Nationalismus, JdI 130, 2015, S. 355-374

Jantzen 1986 U. Jantzen, Einhundert Jahre Athener Institut, 1874-1974, Das Deutsche Archäologische Institut. Geschichte und Dokumente 10 (1986)

Jantzen 1995 U. Jantzen, Anekdota II: Kreta 1941-1942, AM 110, 1995, S. 491-499

Junker 1997 K. Junker, Das Archäologische Institut des Deutschen Rei- ches zwischen Forschung und Politik: die Jahre 1929 bis 1945 (1997)

Junker 2015 K. Junker, Klassische Archäologie, Nationalsozialismus und Gegenwart, JdI 130, 2015, S. 377-410

Kakridis 1996 Θ. Κακριδής, Η γερμανική διαχείριση της ελληνικής κληρονομιάς, in: E. Χρυσός, Ένας νέος κόσμος γεννιέται. Η εικόνα του ελληνικού πολιτισμού στη γερμανική επιστήμη κατά τον 19ο αι. (1996) S. 38

Kalpaxis 1990 Θ. Καλπαξής, Αρχαιολογία και Πολιτική Ι. Σαμιακά αρχαιολογικά 1850-1914 (1990)

Kalpaxis 1993 Θ. Καλπαξής, Αρχαιολογία και Πολιτική ΙΙ. Η ανασκαφή του ναού της Αρτέμιδος, Κέρκυρα 1911 (1993)

Kalpaxis 2002 T. Kalpaxis, Die Vorgeschichte und die Nachwirkungen des Olympia-Vertrages aus griechischer Sicht, in: H. Kyrie- leis (Hrsg.), Olympia 1875-2000. 125 Jahre Deutsche Aus- grabungen; Internationales Symposion, Berlin 9.-11. No- vember 2000 (2002)

Kambas-Mitsou 2010 C. Kambas und M. Mitsou (Hrsg.), Hellas verstehen. Deutsch-griechischer Kulturtransfer im 20. Jahrhundert (2010)

Kambas-Mitsou 2015 C. Kambas und M. Mitsou (Hrsg.), Die Okkupation Grie- chenlands im Zweiten Weltkrieg. Griechische und deut- sche Erinnerungskultur (2015)

63 Literaturverzeichnis

Kater 2006 M. Kater, Das „Ahnenerbe“ der SS 1935–1945. Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches (2006)

Kessel 1980 D. Kessel, 1944: A Photographic Chronicle of Liberation and Civil War (1980, herausgegeben und kom- mentiert von L. Baerentzen)

Kinkel 2002 L. Kinkel, Die Scheinwerferin. Leni Riefenstahl und das „Dritte Reich“ (2002)

Kirsten 1942 E. Kirsten, Das dorische Kreta I. Die Insel Kreta im fünften und vierten Jahrhundert (1942)

Kirsten-Kraiker 1955 E. Kirsten und W. Kraiker, Griechenlandkunde (1955)

Koerfer 2013 D. Koerfer, Diplomatenjagd: Joschka Fischer, seine Unab- hängige Kommission und Das AMT (2013)

Kokkou 1977 A. Κόκκου, Η μέριμνα για τις αρχαιότητες στην Ελλάδα και τα πρώτα μουσεία (1977)

Korka 2005 E. Korka (Hrsg.): Foreign Archaeological Schools in Greece: 160 Years. Griechisches Kulturministerium (2005)

Kotsowilis 1995 K. Kotsowilis, Die griechischen Studenten in München un- ter König Ludwig I. von Bayern (von 1826 bis 1844). Wer- degang und späteres Wirken beim Wiederaufbau Grie- chenlands (1995)

Koutsoukou 2008 F. Koutsoukou, Die deutsche Kulturpolitik in Griechenland in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1944) (2008)

Koutsoukou 2010 P. Koutsoukou, Die NS-Kulturpolitik gegenüber Griechen- land in der Vorkriegszeit: Olympia 1936, Förderprogram- me Geisteswissenschaften, Abwerbung griechischer Künstler, in: C. Kambas und M. Mitsou (Hrsg.), Hellas ver- stehen. Deutsch-griechischer Kulturtransfer im 20. Jahr- hundert (2010) S. 139-155

Kraiker 1939 W. Kraiker, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen I. Die Nekropolen des 12. bis 10. Jahrhunderts (1939)

64 l i t e r at u r v e r ze i c h n i s

Kraiker 1951 W. Kraiker, Aigina. Die Vasen des 10. bis 7. Jahrhunderts v. Chr. (1951)

Krumme 2012 M. Krumme, Walther Wrede (1893–1990), in: G. Brands und M. Maischberger (Hrsg.), Lebensbilder. Klassische Ar- chäologen und der Nationalsozialismus (2012) S. 159-176

Kübler 1943 K. Kübler, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen IV. Neufunde aus der Nekropole des 11. und 10. Jahrhunderts (1943)

Kübler 1954 K. Kübler, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen V 1. Die Nekropole des 10. bis 8. Jhs. (1954)

Kunze-Schleif 1937 E. Kunze und H. Schleif, Berichte über die Ausgrabungen in Olympia I. Herbst 1936-Frühjahr 1939 (1937)

Kunze-Schleif 1938 E. Kunze und H. Schleif, Berichte über die Ausgrabungen in Olympia II. Winter 1937/38 (1938)

Kunze-Schleif 1939 E. Kunze und H. Schleif, Berichte über die Ausgrabungen in Olympia III. Winter 1938/39. Mit Beiträgen von R. Eil- mann (1939)

Kunze-Schleif 1944 E. Kunze und H. Schleif, Berichte über die Ausgrabungen in Olympia IV. 1940 und 1941. Mit Beiträgen von R. Eilmann und U. Jantzen (1944)

Kunze 1956 E. Kunze, Berichte über die Ausgrabungen in Olympia V. Winter 1941 und 1942. Herbst 1952. Mit Beiträgen von H.-V. Herrmann und H. Weber (1956)

Kyrieleis 1979 H. Kyrieleis, Abteilung Athen, in: K. Bittel, W. Deichmann, W. Grünhagen, W. Kaiser, T. Kraus und H. Kyrieleis (Hrsg.), Beiträge zur Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts 1929 bis 1979, Teil 1 (1979) S. 41-64

Kyrieleis 1994 H. Kyrieleis, Das Deutsche Archäologische Institut, Ar- chäologie in Deutschland 1994, S. 12-21

65 Literaturverzeichnis

Kyrieleis 1995 H. Kyrieleis, Berlin und das klassische Griechenland: Ar- chäologische Forschung in Geschichte und Gegenwart, Hellenika: Jahrbuch für die Freunde Griechenlands, 1994/95, S. 69-82

Kyrieleis 2002 H. Kyrieleis (Hrsg.), Olympia 1875-2000. 125 Jahre Deut- sche Ausgrabungen; Internationales Symposion, Berlin 9.-11. November 2000 (2002)

Kyrieleis 2011 H. Kyrieleis, Olympia: Archäologie eines Heiligtums (2011)

Lehmann-Oexle 2004 H. Lehmann und O. G. Oexle (Hrsg.), Nationalsozialismus in den Kulturwissenschaften (2004)

Lehmann 2012 S. Lehmann, Hans Schleif (1902–1945), in: G. Brands und M. Maischberger (Hrsg.), Lebensbilder. Klassische Archäo- logen und der Nationalsozialismus (2012) S. 214-218

Lindenlauf 2015 A. Lindenlauf, Georg Heinrich Karo. „Gelehrter und Ver- teidiger deutschen Geistes“, JdI 130, 2015, S. 259-354

Lindenlauf 2016 A. Lindenlauf, Der Archäologe und Politiker Georg Hein- rich Karo (11. 1. 1872-12. 11. 1963) und der Nationalsozialis- mus: ein „Sonderfall“? (im Druck)

Losemann 1977 V. Losemann, Nationalsozialismus und Antike. Studien zur Entwicklung des Faches Alte Geschichte 1933-1945 (1977)

Mackroth 1930 S. Mackroth, Das Deutschtum in Griechenland (1930)

Mallouchou-Tufano 1998 Φ. Μαλλούχου-Tufano, Η αναστήλωση των αρχαίων μνημείων στη νεώτερη Ελλάδα 1834-1939 (1998)

Mallwitz 1977 A. Mallwitz, Ein Jahrhundert deutsche Ausgrabungen in Olympia, AM 92, 1977, S. 1-31

Manderscheid 2010 H. Manderscheid, Opfer, Täter, schweigende Mehrheit : Anmerkungen zur deutschen Klassischen Archäologie während des Nazionalsozialismus Hephaistos 27, 2010, S. 41-69

Mantzourani-Marinatou Ε. Μαντζουράνη, Ν. Μαρινάτου, Σπυρίδων Μαρινάτος 2014 1901-1974. Η ζωή και η εποχή του (2014)

66 l i t e r at u r v e r ze i c h n i s

Marchand 1996 S. L. Marchand, Down from Olympos: Archaeology and Philhellenism in Germany, 1750-1970 (1996)

Marchand 2014 S. L. Marchand, Rezension zu M. Vigener, „Ein wichtiger kulturpolitischer Faktor“. Das Deutsche Archäologische Institut zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlich- keit, 1918-1954 (2012), Gnomon 86, 2014, S. 670-671

Mathiopoulos 1982 B. Mathiopoulos, Die Rolle Griechenlands im 2. Weltkrieg, in: Griechen und Deutsche. Bilder vom Anderen (1982) S. 94-103

Mathiopoulos 2006 Β. Π. Μαθιόπουλος, Εικόνες Κατοχής (2006)

Matz 1951 F. Matz (Hrsg.), Forschungen auf Kreta 1942 (1951)

Mavromatidis 2013 C. Mavromatidis, Die Judenpolitik Italiens und des Dritten Reiches im besetzten Griechenland während des Zweiten Weltkrieges (2013)

Mazower 1993 M. Mazower, Inside Hitler´s Greece. The Experience of Oc- cupation, 1941-44 (1993)

Meid 2011 C. Meid, Griechenland-Imaginationen. Reiseberichte im 20. Jahrhundert von Gerhart Hauptmann bis Wolfgang Koeppen (2011)

Meyer 2008 H. F. Meyer: Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg (2008)

Miller 2012 M. Miller, Otto Wilhelm von Vacano (1910-1997), in: G. Brands und M. Maischberger (Hrsg.), Lebensbilder. Klas- sische Archäologen und der Nationalsozialismus (2012) S. 237-252

Minner 2006 I. E. Minner, Ewig ein Fremder im fremden Lande – Lud- wig Ross (1806-1859) und Griechenland (2006)

Mitsopoulos-Leon 1998 V. Mitsopoulos-Leon (Hrsg.), Hundert Jahre Österreichi- sches Archäologisches Institut Athen 1898-1998 (1998)

67 Literaturverzeichnis

Muller 2012 A. Muller, D. Mulliez und C. Aubert (Hrsg.), Cent ans de fouilles françaises à Thasos – Εκατό Χρόνια Γαλλικές Ανασκαφές στη Θάσο – 1911-2011 (2012)

Mylona 2014 N. Mylona, Griechenlands Gedenkorte der Antike in der deutschsprachigen Reiseliteratur des 19. und 20. Jahrhun- derts (2014)

Näf 2001 B. Näf (Hrsg.), Antike und Altertumswissenschaften in der Zeit von Faschismus und Nationalsozialismus (2001)

Niemeier 2005 W.-D Niemeier, Γερμανικό Αρχαιολογικό Ινστιτούτο Αθηνών – German Archaeological Institute at Athens, in: E. Korka (Hrsg.): Foreign Archaeological Schools in Greece: 160 Years. Griechisches Kulturministerium (2005) S. 88-101

Panagiotopoulos 2012 D. Panagiotopoulos, Tsountas, Christos, in: P. Kuhlmann und H. Schneider (Hrsg.), Geschichte der Altertumswis- senschaften. Biographisches Lexikon (2012) Sp. 1234 f.

Papanastasiou 2000 N. Papanastasiou, Die Metaxas-Diktatur und das national- sozialistische Deutschland (1936-1941) (2000)

Papavasileiou-Filias 2004 Γ. Παπαβασιλείου-Φίλιας, Ελπίδες – Ενθουσιασμοί, Πόνοι & Απογοητεύσεις (2004)

Peek 1941 W. Peek, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen III. Inschriften, Ostraka, Fluchtafeln (1941)

Petrakos 1994 Β. Πετράκος, Tα αρχαία της Eλλάδος κατά τον πόλεμο 1940-1944, Mentor 7, Heft 31, Athen 1994, S. 69-185

Petrakos 1995 Β. Πετράκος, H περιπέτεια της ελληνικής αρχαιολογίας στο βίο του Xρήστου Kαρούζου (1995)

Petrakos 2011 Β. Πετράκος, Σέμνης Καρούζου, Αρχαιολογικά Θέματα ΙΙ (2011)

Petrakos 2013 Β. Πετράκος, Πρόχειρον Αρχαιολογικών 1828-2012 (2013)

68 l i t e r at u r v e r ze i c h n i s

Pinkwart 1988 D. Pinkwart, Erich Boehringer, in: R. Lullies und W. Schie- ring (Hrsg.), Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbio- graphien von Klassischen Archäologen deutscher Spra- che (1988) S. 272-273

Piper 2005 E. Piper, Alfred Rosenberg. Hitlers Chefideologe (2005)

Püllmann 2015 D. Püllmann, Melpo Axioti und Dimitris Chatzis. Zwei grie- chische Schriftsteller im Ostberliner Exil, in: M. Bircken und A. Degen (Hrsg.), Reizland DDR. Deutungen und Selbstdeutungen literarischer West-Ost-Migration (2015) S. 214-230

Reichert 2009 F. Reichert, Gelehrtes Leben. Karl Hampe, das Mittelalter und die Geschichte der Deutschen (2009)

Riemann 1940 H. Riemann, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen II. Die Skulpturen vom 5. Jahrhundert bis in römische Zeit (1940)

Richter 1973 H. A. Richter, Griechenland zwischen Revolution und Konterrevolution (1936-1946) (1973)

Richter 1997 H. A. Richter, Griechenland im Zweiten Weltkrieg 1939- 1941 (1997)

Richter 2012 H. A. Richter, Griechenland 1940-1950. Die Zeit der Bürger- kriege (2012)

Roland-Martin 1996 M. Roland-Martin, Souvenirs d´une femme de membre (1939-1945), BCH 120, 1996, S. 101-126

Rondholz 2011 E. Rondholz, Griechenland: Ein Länderporträt (2011)

Sailer 2014 G. Sailer, Monsignorina. Die deutsche Jüdin Hermine Speier im Vatikan (2014)

Sakellaraki 2013 Γ. Σακελλαράκη, Κύθηρα. Ο Αγιος Γεώργιος στο Βουνό (2013)

Schachtmann 2009 J. Schachtmann, M. Strobel und T. Widera (Hrsg.), Poli- tik und Wissenschaft in der prähistorischen Archäologie. Perspektiven aus Sachsen, Böhmen und Schlesien (2009)

69 Literaturverzeichnis

Schiering 1991 W. Schiering, Karl Kübler, Gnomon 63, 1991, S. 380-383

Schiering 1995 W. Schiering, Gedenkrede auf Emil Kunze, AM 110, 1995, S. 13-29

Schminck-Gustavus 2010 C. U. Schminck-Gustavus, Winter in Griechenland: Krieg – Besatzung – Shoah 1940-1944 (2010)

Schminck-Gustavus 2013 C. U. Schminck-Gustavus, Feuerrauch. Die Vernichtung des griechischen Dorfes Lyngiádes am 3. Oktober 1943 (2013)

Schöbel 2015 G. Schöbel, Hans Reinerth. Seine Forschungen und Gra- bungen zum Neolithikum in Thessalien, in: E. Alram-Stern und A. Dousougli-Zachos (Hrsg.), Die deutschen Ausgra- bungen 1941 auf der Visviki Magula/Velestino. Die neolithi- schen Befunde und Funde (2015) S. 17-49

Schoenebeck-Kraiker H. v. Schoenebeck und W. Kraiker (Hrsg.), Hellas: Bilder 1943 zur Kultur des Griechentums (1943)

Sève 2014 M. Sève, 1914-2014 – PHILIPPES – ΦΙΛΙΠΠΟΙ – PHILIPPI – 100 ans de recherches françaises – 100 χρόνια γαλλικών ερευνών – 100 years of french research (2014)

Simopoulos 2010 K. Σιμόπουλος, Η λεηλασία και καταστροφή των ελληνικών αρχαιοτήτων (2010)

Skalidakis 2014 Γ. Σκαλιδάκης, Η Ελεύθερη Ελλάδα. Η εξουσία του ΕΑΜ στα χρόνια της Κατοχής (1943-1944) (2014)

Smith-Kitromilides- M. L. Smith, P. M. Kitromilides, E. Calligas (Hrsg.), Scholars, Calligas 2009 Travels, Archives. Greek History and Culture through the British School at Athens. The British School at Athens (2009)

Strocka 1977 V. .Strocka, Neue archaische Löwen in Anatolien, Archäo- logischer Anzeiger 1977, S. 510 Anm. 84

Stroszeck 2014 J. Stroszeck, Der Kerameikos in Athen. Geschichte, Bauten und Denkmäler im archäologischen Park (2014)

70 l i t e r at u r v e r ze i c h n i s

Stürmer 2002 V. Stürmer, Hans Schleif. Eine Karriere zwischen Archäo- logischem Institut und Ahnenerbe, in: A. Leube (Hrsg.), Prähistorie und Nationalsozialismus. Die mittel- und ost- europäische Ur- und Frühgeschichtsforschung in den Jah- ren 1933-1945 (2002) S. 429-449

Sünderhauf 2004 E. S. Sünderhauf, Griechensehnsucht und Kulturkritik. Die deutsche Rezeption von Winckelmanns Antikenideal 1840-1945 (2004)

Tiverios 2013 M. Τιβέριος, ΜΝΗΣΘΗΤΕ ΤΩΝ ΕΝ ΤΟΙΣ ΠΟΛΕΜΟΙΣ ΠΑΡΑΛΟΓΩΝ. Οι αρχαιότητες στην κατοχή. Πρακτικά της Ακαδημίας Αθηνών (2013) S. 159-202

Trigger 2006 B. G. Trigger, A history of archaeological thought (2006)

Tsigakou 1995 F.-M., Tsigakou, Eine romantische Vision von Griechen- land, in: F.-M. Tsigakou und A. S. Dollinger (Hrsg.), Glanz der Ruinen. Die Wiederentdeckung Griechenlands in Ge- mälden des 19. Jahrhunderts (1995)

Vichlaki-Sofianou 2012 Μ. Βιγλάκη-Σοφιανού, Σάμος. Τα Αρχαιολογικά Μουσεία (2012)

Vigener 2012 M. Vigener, „Ein wichtiger kulturpolitischer Faktor“. Das Deutsche Archäologische Institut zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit, 1918-1954 (2012)

Voss 2013 S. Voss, Die Geschichte der Abteilung Kairo des DAI im Spannungsfeld deutscher politischer Interessen. Band 1, 1881-1929 (2013)

Wickert 1979 L. Wickert, Beiträge zur Geschichte des Deutschen Ar- chäologischen Instituts 1879 bis 1929 (1979)

Wiskott 1936 C. T. Wiskott, Griechenland im Auto erlebt (1936)

Wlach 1998 G. Wlach, Otto Walter, in: 100 Jahre Österreichisches Archäologisches Institut 1898-1998 (1998) S. 113-114

71 Literaturverzeichnis

Wolbert 1982 K. Wolbert, „Hellenen, Germanen und wir“ – Verstreute Stationen einer politischen Wirkungsgeschichte des An- tikenvorbilds in Deutschland von Winckelmann bis Hitler, in: Griechen und Deutsche. Bilder vom Anderen (1982) S. 76-93

Wünsche 1988 R. Wünsche, Gabriel Welter 1890-1954, in: R. Lullies und W. Schiering (Hrsg.), Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache (1988) S. 246-247

Zacharia 2015 K. Zacharia, Nelly´s Iconography of Greece, in: P. Carabott, E. Papargyriou und Y. Hamilakis (Hrsg.), Camera Graeca: Photographs, Narratives, Materialities (2015) S. 233-256

Zarifi 2010 M. Zarifi, Im Fadenkreuz der NS-Kulturpolitik. Förderstra- tegien für die Natur-, Technik- und Humanwissenschaften Griechenlands, in: C. Kambas und M. Mitsou (Hrsg.), Hel- las verstehen. Deutsch-griechischer Kulturtransfer im 20. Jahrhundert (2010) S. 157-174

Zacharioudakis 2002 E. Zacharioudakis, Die deutsch-griechischen Beziehun- gen 1933-1944. Interessengegensätze an der Peripherie Europas (2002)

Zinovieff 2013 S. Zinovieff, Athen, Paradiesstraße (2013)

72 l i t e r at u r v e r ze i c h n i s

Institutionen und Arbeitsgruppen

BBAW 2014 Der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akade- mie der Wissenschaften, Günter Stock (Hrsg.), Ver- trieben aus rassistischen Gründen. Die Akademie der Wissenschaften 1933-1945 (2014)

DAI 2014 Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Athen (Hrsg.), DAI ATHENEA Athen 2014 (2014)

Kulturschutzbericht GB 1946 The British Committee on the Preservation and Resti- tution of Works of Art, Archives and other Material in Enemy Hands (Hrsg.), Works of Art in Greece, the Greek Islands and the Dodecanese. Losses and Survi- vals in the War (1946)

Kulturschutzbericht GR 1946 Υπουργείον Θρησκευμάτων και Εθνικής Παιδείας (Hrsg.), Ζημίαι των αρχαιοτήτων εκ του πολέμου και των στρατών κατοχής. Αθήναι (1946)

73 Online-Publikationen

Publikationen im Internet

Stand: März 2016

Falls es beim Aufrufen der Hyperlinks aus dem PDF-Dokument heraus Probleme geben sollte, kopieren Sie bitte die komplette Zieladresse in die Zwischenablage (mit der linken Maustaste markieren, Strg C) und fügen Sie anschließend die URL direkt in die Adresszeile Ihres Browsers ein (Strg V).

Altekamp, Stefan Klassische Archäologie und Nationalsozialismus. PDF- Fassung vor Drucklegung: http://edoc.hu-berlin.de/oa/bookchapters/reD5IMz1lbP- VM/PDF/291OSMHgfjGYo.pdf

BBAW 2014 Katalog zur Ausstellung „Vertrieben aus rassistischen Gründen“: http://www.bbaw.de/publikationen/dokumentationen- tagungsbaende/ausstellung-vertrieben-aus

Brauer, Wiebke Riefenstahl-Filme. Die Frau, die den perfekten Nazi- Körper schuf: http://www.spiegel.de/einestages/riefenstahl-filme- a-946887.html

Chekimoglou, Achilleas Χεκίμογλου Αχιλλέας, Η έκθεση του Κωνσταντίνου Δοξιάδη για τις πολεμικές αποζημιώσεις. Λεπτομερή στοιχεία – Συσσωρευμένο εθνικό εισόδημα 33 ετών οι καταστροφές κατά την Κατοχή: http://www.tovima.gr/society/article/?aid=536525

Christmann, Holger Der heimliche Milliardär: Adolf Hitler: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/fernsehen-der- heimliche-milliardaer-adolf-hitler-172309.html

Churchill, Winston Winston Churchill – Heroes fight like : https://www.youtube.com/watch?v=KzZPJqaVadY

74 o n l i n e - P u b l i k at i o n e n

Das Gupta, Oliver Lyngiades – ausgelöscht von deutschen Gebirgsjägern: http://www.sueddeutsche.de/politik/verbrechen-der- wehrmacht-in-griechenland-wie-deutsche-gebirgsjae- ger-lyngiades-ausloeschten-1.1902678

Delvoye, Charles Buchrezension zu Matz 1951: http://www.persee.fr/doc/rbph_0035-0818_1953_ num_31_2_2179_t1_0701_0000_2

Dörpfeld, Wilhelm; Digitalisat der Publikation „Erechtheion“: Schleif, Hans http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/doerpfeld1942

Dunbabin, Thomas Buchrezension zu Matz 1951: http://journals.cambridge.org/action/displayAbstra ct?fromPage=online&aid=9407219&fileId=S000359 8X00023954

Ètienne, Roland L’École française d’Athènes: http://www.clio.fr/bibliotheque/lecole_francaise_dathe- nes.asp

Fleischer, Hagen „Wenn ihr euch erinnert, können wir vergessen“. Deut- sche Besatzungszeit: http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/griechen- land/177895/deutsche-besatzungszeit

Fleischer, Hagen; Die Opfer und nicht die Täter sollen in der Bringschuld Roth, Karl-Heinz; sein? Zur Medienkampagne gegen die griechischen Re- Schminck-Gustavus, parationsansprüche aus dem Zweiten Weltkrieg: Christoph https://griechenlandsoli.com/2016/04/11/die-opfer-und- nicht-die-taeter-sollen-in-bringschuld-sein/

Fonzi, Paolo Zweierlei Besatzung. Italienische und deutsche Besat- zungspolitik in Griechenland im zweiten Weltkrieg: https://www.academia.edu/1752336/Zweierlei_Besat- zung_italienische_und_deutsche_Besatzungspolitik_ in_Griechenland_im_zweiten_Weltkrieg

Freiburg, Friederike Die Akte Hitler: „Der Führer ist damit steuerfrei!“: http://www.spiegel.de/panorama/die-akte-hitler-der- fuehrer-ist-damit-steuerfrei-a-333186.html

75 Online-Publikationen

Frohn, Axel Kassenbuch aus dem „Dritten Reich“. Hitlers letzte Abrechnung: http://www.spiegel.de/einestages/kassenbuch-aus-dem- dritten-reich-a-947417.html

Gallus, Alexander Biographik und Zeitgeschichte: http://www.bpb.de/apuz/29309/biographik-und- zeitgeschichte?p=all

Gebauer, Gregor (Enkel Diskussion auf Wikipedia zu Kurt Gebauer: von Kurt Gebauer); http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Kurt_Gebauer Stroszeck, Jutta

Glezos, Manolis Interview zur Hakenkreuzfahne auf der Akropolis: http://www.arte.tv/fr#/manolis-glezos/ (2016 online nicht mehr verfügbar)

Glezos, Manolis Μαύρη βίβλος της κατοχής. Schwarzbuch der Besatzung: http://www.kairatos.com.gr/vivlia/mavrivivlos.pdf

Grossekemper, Fabian Deutsch-italienische Beziehung 1937-1943. Der Mythos der Achse: http://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/deutsch-ita- lienische-beziehungen-1937-1943/

Gunkel, Christoph; NS-Kriegsgräuel in Griechenland. Die Hölle von Hellas: Iken, Katja http://www.spiegel.de/einestages/kriegsverbrechen- von-ss-und-wehrmacht-in-griechenland-a-1016511.html

Hartmann, Stefanie Buchrezension zu F. Lenger und A. Nünning (Hrsg.), Medienereignisse der Moderne (2008): http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_ id=12079

Hille, Peter Stichwort: Reparationszahlungen an Griechenland: http://www.dw.com/de/stichwort-reparationszahlun- gen-an-griechenland/a-18220733

76 o n l i n e - P u b l i k at i o n e n

Hitler, Adolf Hitler – Reichstagsrede am 4.5.1941 nach Beendigung des Balkanfeldzugs: https://archive.org/details/Hitler-ReichstagsredeAm4.5.1 941NachBeendigungDesBalkanfeldzugs1h10m

Höhler, Gerd Griechenland fordert Reparationen von Deutschland: http://www.tagesspiegel.de/politik/zweiter-weltkrieg- griechenland-fordert-reparationen-von-deutsch- land/8046184.html

Jonasch, Melanie Geschichte des Reisestipendiums: https://www.dainst.org/dai/geschichte/geschichte-der- stipendien

Junker, Klaus Beschämender Niedergang einer Disziplin?: http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/bes- chaemender-niedergang-einer-disziplin-11983320.html

Kakouriotis Spyros Οκτώβριος 1944: Ο σύντομος μήνας της απελευθέρωσης: http://www.avgi.gr/article/5904674/oktobrios-1944-o- suntomos-minas-tis-apeleutherosis

Kankeleit, Alexandra Das Schicksal der griechischen Kulturschätze während der deutschen Besatzungszeit im 2. Weltkrieg. Auszüge aus dem Buch von Basileios Petrakos, Generalsekretär der Archäologischen Gesellschaft Athen: http://www.kankeleit.de/katochi.html

Kampmann, Sandra Benito Mussolini: http://www.planet-wissen.de/geschichte/diktatoren/ mussolini_italienischer_diktator_und_faschist/pwwb- mussoliniitalienischerdiktatorundfaschist100.html

Katz, Christiane Zwischen Narration und Methode: Neue Impulse in der historischen Biographieforschung: http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungs- berichte-4095

Klein, Julian „Hans Schleif“ – Skizzen zu einer Theaterinszenierung: https://www.academia.edu/11592583/_Hans_Schleif_-_ Skizzen_zu_einer_Theaterinszenierung

77 Online-Publikationen

Kouparanis, Panagiotis Athen – Berlin. Schuldenschnitt als Reparationszahlung?: http://www.dw.com/de/athen-berlin-schuldenschnitt- als-reparationszahlung/a-16867574

Kulturschutzbericht GB http://trove.nla.gov.au/work/27457454?q&version 1946 Id=33099824

Kulturschutzbericht GR http://anemi.lib.uoc.gr/metadata/4/2/9/metada- 1946 ta-1333521439-162633-20737.tkl

Lehmann, Wolfgang 125 Jahre deutsche Ausgrabungen in Olympia. Diplomati- sches Ringen um Olympia: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/125- jahre-deutsche-ausgrabungen-in-olympia-diplomati- sches-ringen-um-olympia/178416.html

Markessinis, Andreas Metaxas Project: http://metaxas-project.com/

Martens, Michael Entschädigung für Griechenland. Wer Deutschland sagt, muss auch Italien sagen: http://www.faz.net/aktuell/politik/europaeische-union/ griechenland-die-kriegsverbrechen-deutschlands-itali- ens-und-bulgariens-13477565.html

Morawietz, Martina; Deutschland schuldet Griechenland Milliarden Euros: Stoll, Ulrich https://www.youtube.com/watch?v=59bOjquKb6o

Mentel, Christian Die Debatte um „Das Amt und die Vergangenheit“: http://www.bpb.de/apuz/141909/die-debatte-um-das- amt-und-die-vergangenheit?p=all http://www.zeitgeschichte-online.de/md=Auswaertiges- Amt

Neuber, Harald Historiker-Streit um Griechenland: Die Rechnung geht nicht auf: http://www.heise.de/tp/news/Historiker-Streit-um-Grie- chenland-Die-Rechnung-geht-nicht-auf-3135040.html

Neukirch, Matthias Matthias Neukirch und Julian Klein im Gespräch mit (Enkel von Hans Schleif) Kolja Mensing, Radiosendung „Der Fall Hans Schleif“: http://www.artistic-research.de/projekte/aktuelle-pro- jekte/hans-schleif

78 o n l i n e - P u b l i k at i o n e n

Oikonomou-Meurer, Nafsika Mylona: Griechenlands Gedenkorte der Antike Maria; Neugschwentner, in der deutschsprachigen Reiseliteratur des 19. und 20. Peter Jahrhunderts: http://www.sehepunkte.de/2015/02/25221.html

Panagiotopoulos, Roland Hampe: Diamantis https://www.propylaeum.de/klassische-archaeologie/ themenportale/rolandhampe/biographie/ (2016 online nicht mehr verfügbar)

Papadimitriou, Jannis Reparationszahlungen wieder ein Thema: http://www.dw.com/de/reparationszahlungen-wieder- ein-thema/a-16279257

Papazoglou, Niki Οι μεγάλες καταστροφές και το γερμανικό χρέος στην Ελλάδα μέσα από ντοκουμέντα: http://www.newsbeast.gr/greece/arthro/796214/oi-me- gales-katastrofes-kai-to-germaniko-hreos-stin-ellada- mesa-apo-dokoumeda

Reinecke, Rüdiger Erinnerungskultur und Geschichtspolitik der Okkupation Griechenlands 1941-1944: http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungs- berichte-4389

Richter, Heinz Griechenland 1940-1950. Die Zeit der Bürgerkriege: http://www.rutzen-verlag.de/publikationen/peleus59. html

Rondholz, Eberhard Ein Hellas für blonde Achaier. Erhart Kästners Griechen- landbücher aus dem Zweiten Weltkrieg: http://eberhard-rondholz.de/ein-hellas-fur-blonde-achai- er/

Rondholz, Eberhard Eine längst vergessene Geschichte. Warum Johannes Rau um die Jüdische Gemeinde von Thessaloniki einen so großen Bogen gemacht hat: http://www.hagalil.com/archiv/2001/05/saloniki.htm

Rondholz, Eberhard Radiosendung „Politikum“ zu den Reparationszahlun- gen an Griechenland: https://www.youtube.com/watch?v=at-nokuYGBw

79 Online-Publikationen

Rondholz, Eberhard Das griechische Jerusalem. Tagung über die Geschichte der Juden von Thessaloniki: http://www.deutschlandfunk.de/das-griechische-jerusa- lem.691.de.html?dram:article_id=48289

Rondholz, Eberhard Die Verbrechen der Gebirgsjäger. Hermann Frank Meyer: „Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg“: http://www.deutschlandfunk.de/die-verbrechen-der-ge- birgsjaeger.730.de.html?dram:article_id=103042

Roosevelt, Franklin D. Franklin D. Roosevelt encourages Greek Resistance: http://www.history.com/speeches/franklin-d-roosevelt- encourages-greek-resistance http://www.presidency.ucsb.edu/ws/?pid=16185

Santas, Apostolos Interview zur Hakenkreuzfahne auf der Akropolis: http://www.arte.tv/fr#/apostolos-santas/die-fahne-auf- der-akropolis/ (2016 online nicht mehr verfügbar)

Seewald, Berthold Graben für Hitler – Archäologen auf Germanensuche: http://www.welt.de/geschichte/article114267924/Gra- ben-fuer-Hitler-Archaeologen-auf-Germanensuche.html

Skordos, Adamantios Buchrezension zu C. Kambas und M. Mitsou (Hrsg.), Hel- las verstehen. Deutsch-griechischer Kulturtransfer im 20. Jahrhundert (2010): http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbue- cher-15057

Souyoudzoglou- Buchrezension zu Petrakos 2013: Haywood, Christina http://bmcr.brynmawr.edu/2015/2015-02-34.html

Stark, Florian Der griechische Kult des Nein-Sagens: http://www.welt.de/geschichte/article143262788/Der- griechische-Kult-des-Nein-Sagens.html

Stein, Heinz Wie ein griechischer Faschist die Nazis besiegte: http://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/artic- le121268621/Wie-ein-griechischer-Faschist-die-Nazis-be- siegte.html

80 o n l i n e - P u b l i k at i o n e n

Stroszeck, Jutta Zum 100jährigen Jubiläum der Kerameikosgrabung: http://stroszeck.academia.edu/JuttaStroszeck

Sykka, Giota Δίψα για αρχαιολογία: http://www.kathimerini.gr/804139/article/epikairothta/ ellada/diya-gia-arxaiologia

Tiverios, Michalis "Μνήσθητε των εν τους πολέμοις παραλόγων. Οι αρχαιότητες στην κατοχή", Πανηγυρική Συνεδρία της 25ης Οκτωβρίου 2013 για τον εορτασμό της επετείου της 28ης Οκτωβρίου 1940, Πρακτικά της Ακαδημίας Αθηνών, τ. 88 Β΄ (2013): https://auth.academia.edu/MichalisTiverios

USHMM The Holocaust in Greece: (United States Holocaust http://www.ushmm.org/information/exhibitions/online- Memorial Museum) features/special-focus/holocaust-in-greece

Vogeikoff, Natalia Jack L. Davis , A Preamble to the Nazi Holocaust in Greece: Two Micro-Histories from the American School of Classical Studies at Athens: http://nataliavogeikoff.com/2014/11/01/a-preamble-to- the-nazi-holocaust-in-greece-two-micro-histories-from- the-american-school-of-classical-studies-at-athens/

Vrazitulis, Georgios Γερμανοί ταξιδιώτες στην Ελλάδα του ’36: http://www.agon.gr/news/157/ARTIC- LE/18458/2012-09-07.html

Vulliamy, Ed; Athens 1944. Britain’s dirty secret: Smith, Helena http://www.theguardian.com/world/2014/nov/30/ athens-1944-britains-dirty-secret

Wace, Alan Buchrezension zu Matz 1951: http://journals.cambridge.org/action/displayAbstract?fr omPage=online&aid=7863729

Welter, Ferréol und Frank Präsentation der Familie Welter mit dem Ziel, weitere In- (Sohn und Enkel von formationen zu Gabriel Welter und mögliche Verwandte Gabriel Welter) in Griechenland zu finden: https://www.youtube.com/watch?v=PpaOducb4v0

81 Online-Publikationen

Welter, Marion und Präsentation der Familie Welter zu Leben und Werk von Christian (Enkel von Gabriel Welter: Gabriel Welter) http://www.gabrielwelter.com/

Willing, Matthias Buchrezension zu G. Brands und M. Maischberger (Hrsg.), Lebensbilder.Klassische Archäologen und der National- sozialismus (2012): http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbue- cher-19272

Ένωση Αρχαιολόγων Η αρχαιολογία στην Ελλάδα του σήμερα. Μνημεία και Ελλάδας «Ηώς» άνθρωποι σε κρίση: http://www.eos-archaeo.gr/images/Eos_19-20%20Mar- tiou%202015_Perilipseis_2.pdf

82 k o n ta k t

Kontakt

Dr. Alexandra Kankeleit Hannoversche Straße 1 10115 Berlin www.kankeleit.de [email protected]

83 © alexandra kankeleit