Allendorf/, Höringhausen, , Rennertehausen, Battenfeld

Bertha Reis, geb. Lazarus1 geb. 17.9.1865 in Höringhausen gest. 3.10.1922 in Allendorf (Eder) Eltern: Viehhändler Abraham Lazarus (1828-1912) und Johanne, geb. Löb, aus Höringhausen Geschwister: Dora (1860-?) Elise (1863-?) Joseph (1867-87) Louis (1871-ca 1943) Ehemann: Moses Reis (1864-1937)2 aus Rennertehausen Eheschließung: 29.11.1893 in Korbach Kinder: Erna (1894-?) Hermann (1896-1944 Auschwitz) Julius (1900-?) Wohnung: Korbach ab 1869 Grabenstraße 3

1865 Bertha wurde am 17. September in Höringhausen als dritte Tochter des 37jährigen Viehhändlers Abraham Lazarus und seiner 30jährigen Ehefrau Johanne, geb. Löb, geboren. Zur Familie gehörten die fünfjährige Dora und die zweijährige Elise.

1867 Bruder Joseph wurde am 26. November in Korbach geboren.

1869 Im Dezember zog Abraham Lazarus mit seiner Familie von Höringhausen nach Korbach.

1871 Am 16. Mai wurde Bruder Louis in Korbach geboren.

1882 Im September wanderte Schwester Dora Lazarus nach New York aus.

1887 Am 9. März starb Bruder Joseph in Korbach. Im Dezember meldete sich Schwester Elise nach Bicken ab.

1893 Am 29. November heiratete Bertha Lazarus im Alter von 28 Jahren Moses Reis aus Rennertehausen.

1894 Tochter Erna wurde geboren.

1 alle nicht anders bezeichneten Informationen: Dokumentensammlung Heinrich Figge, Höringhausen 2 Geburts- und Todesdatum von Hermann Reis und Name und Geburtsjahr der Tochter: Norbert Henkel: Dorfbuch Allendorf (Eder). Beiträge zur Geschichte einer hessischen Gemeinde, S. 261 Allendorf/Eder, Höringhausen, Korbach, Rennertehausen, Battenfeld

1896 Am 16. September wurde Sohn Hermann in Allendorf (Eder) geboren.

1900 Am 7. August wurde Sohn Julius in Allendorf (Eder) geboren.

1922 Am 3. Oktober starb Bertha Reis in Allendorf (Eder) im Alter von 57 Jahren. Sie wurde auf dem jüdischen Friedhof in Battenfeld beigesetzt.

Übersetzung der hebräischen Inschrift3:

Hier ruht die geachtete Frau, eine gute Hausfrau; sie erbarmte sich der Armen, die Ehefrau des Moses, Sohn des David. Sie starb am 11. Tischri [5] 683 n.d.k.Z. Ihre Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

(Deutsche Inschrift darunter:)

3 Foto, Inschrift und Übersetzung: Landesgeschichtsliches Informationssystem Hessen (lagis) http://web.uni- .de/hlgl/lagis//juf.html Allendorf/Eder, Höringhausen, Korbach, Rennertehausen, Battenfeld

Hier ruht Berta Reis geb. Lazarus geb. 17. Sept. 1865, gest. 3. Okt. 1922

Allendorf/Eder, Höringhausen, Rennertehausen

Erna Reis geb. 28.8.1894 in Allendorf (Eder) Eltern1: Moses Reis (1864-1937) und Bertha, geb. Lazarus (1865-1922) Geschwister: Hermann (1896-?) Julius (1900-?) Ehemann: Siegfried Bachenheimer aus Wetter

1 alle nicht anders bezeichneten Informationen: Norbert Henkel: Dorfbuch Allendorf (Eder). Beiträge zur Geschichte einer hessischen Gemeinde, S. 261 Allendorf/Eder, Höringhausen, Rennertehausen

Dr. Hermann Reis1 geb. 16.9.1896 in Allendorf gest. wahrscheinlich am 30.9.1944 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau Eltern2: Viehhändler Moses Reis (1864-1937) und Bertha, geb. Lazarus (1865-1922) Geschwister: Erna (1894-?) Julius (1900-?) Ehefrau3: wohl Selma, geb. Levi (1902-44) Kind: Marion (1925-44 Auschwitz)

Rechtsanwalt und Notar in Marburg, zuletzt Berater aller Juden in Marburg.

Er wurde mit Ehefrau Selma und Tochter Marion wahrscheinlich am 6. September aus seinem Haus abgeholt und zum Bahnhof gebracht, von wo aus er zusammen mit anderen Marburger Juden nach fuhr. Dort brachte man sie – wie schon die Teilnehmer an früheren Transporten – in der Turnhalle der Bürgerschulen in der Schillerstraße unter. Die Staatspolizei hatte die Transporte nach Kassel akribisch vorbereitet: aus 20 Ortschaften wurden die Juden am 5., aus 28 Ortschaften am 6. September 2006 zu vorher exakt festgelegten Zeiten abgeholt. Einer oder – nach Bedarf – mehrere Polizeibeamte hatten die Juden bis Kassel zu begleiten. Auch eine aus Juden bestehende Transportleitung, die auch Ordner einsetzt, sollte nach der Weisung der Staatspolizei Kassel eingerichtet werden Zu dem Transport, der in Kassel zusammengestellt wurde gehörten: Stadt Kassel 373 Juden (Altersheime der Mombach- und der Großen Rosentraße) Stadt Fulda 73 Stadt Hanau 21 Stadt Marburg 44 aus den Landkreisen: Eschwege 53 Frankenberg 21 Fritzlar-Homberg 19 Fulda 7 Gelnhausen 3 Hanau 57 Hersfeld 2 Hünfeld 22 Marburg 34 Melsungen 12 Rotenburg 13 Schlüchtern 14 Witzenhausen 15

1 Wilke, S. 217f. 2 Eltern und Geschwister: Norbert Henkel: Dorfbuch Allendorf (Eder). Beiträge zur Geschichte einer hessischen Gemeinde, S. 261 3 Dass Selma die Ehefrau und Marion die Tochter von Hermann Reis ist, wird daraus geschlossen, dass sie in Marburg unter derselben Anschrift – Schwanenallee 15 – wohnten und gemeinsam nach Theresienstadt deportiert wurden. Weitere Bestätigung durch: https://www.geni.com/people/Dr-Hermann- Reis/6000000026341535035 Allendorf/Eder, Höringhausen, Rennertehausen

Waldeck 1 Ziegenhain 13 Schmalkalden (Thür.) 8 Am 7. September wurden die nordhessischen Juden von Kassel aus mit dem Transport XV/14 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Der Zug fuhr über Bebra, Erfurt und Weimar zunächst nach Chemnitz, wo weitere Juden aus dem Südwesten Sachsens zustiegen. In Theresienstadt kam der Zug am 8. September an. Von diesem einzigen Transport von Kassel nach Theresienstadt wurden 207 Personen bereits im selben oder im folgenden Monat nach Treblinka deportiert und umgebracht. 244 Personen aus diesem Transport wurden im Frühjahr 1943 und im Jahre 1944 nach Auschwitz deportiert. 70 Personen aus dem Kasseler Transport erlebten die Befreiung des Lagers Theresienstadt im Mai 1945.5

Über das KZ Theresienstadt

Theresienstadt6 Terezin oder Theresienstadt wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts als eine Festungsstadt gebaut. Sie gliedert sich in die Garnisonsstadt und die Kleine Festung. Nachdem das Deutsche Reich Böhmen und Mähren annektiert hatte, wurde hier ein Konzentrationslager eingerichtet. 1940 kam ein Gestapo-Gefängnis in die Kleine Festung, und 1941 wurde aus der Garnisonsstadt ein Sammellager für die Juden aus dem Protektorat. Hierfür war es notwendig, zunächst die ca 3500 Soldaten der Garnison, dann auch die ungefähr gleich hohe Zahl tschechischer Bewohner der Stadt zu verlegen bzw. zwangsauszusiedeln. Ab 1942 wurden insbesondere ältere Juden auch aus dem Deutschen Reich nach Theresienstadt deportiert. Nun war es hauptsächlich ein Durchgangslager für den Transport in die Gaskammern von Auschwitz, Treblinka und die anderen Vernichtungsstätten in Osteuropa. Ab Januar 1942 fuhren die Züge in die Vernichtungslager. Die nationalsozialistische deutsche Regierung bezeichnete Theresienstadt nicht als Konzentrationslager, sondern als „Ghetto“. Die Zahl der Gefängnisinsassen für die Zeit zwischen 1940 und 1945 wird auf 32.000 geschätzt. Von ihnen starben 2500 in Theresienstadt an den Folgen von Folter, Hunger und durch Hinrichtung; über 8000 Gefängnisinsassen wurden in andere Lager verbracht und dort ermordet. Die Garnisonsstadt war Durchgangslager oder in vielen Fällen auch Endstation für insgesamt mehr als 140.000 Juden aus ganz Europa. Ungefähr die Hälfte waren Juden aus dem Protektorat, fast 60.000 kamen aus dem Deutschen Reich und Österreich, die anderen aus anderen von den Deutschen besetzten Ländern Europas. In Theresienstadt starben ca 33.000 Menschen; 88.000 wurden in die Vernichtungslager deportiert und fast alle umgebracht; knapp 17.000 erlebten die Befreiung Anfang Mai 19457.

Theresienstadt

4 Unter der Nummer XV/1 wurde der Zug in Theresienstadt registriert; in Kassel hatte er die Nummer Da 511. 5 Quelle: Alfred Gottwaldt, Diana Schulle: Die >>Judendeportationen<< aus dem Deutschen Reich 1941-1945, Wiesbaden 2005; nach einer „Liste aller Transporte aus Theresienstadt“ der Theresienstädter Initiative (http://www.terezinstudies.cz/deu/ITI/database/tr_out_date) gab es Ende Januar und Anfang Februar und dann erst wieder ab September Transporte von Theresienstadt nach Auschwitz. 6 Quelle für das Bild: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:THERES1.jpg 7 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Theresienstadt, Stand : 27.10.06 Allendorf/Eder, Höringhausen, Rennertehausen

1944 Hermann Reis wurde am 29. September 1944 als einer von ca 1500 Juden von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert, wo der Zug am 30. September eintraf. Frau und Tochter wurden erst zwei Wochen später, am 12. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und vermutlich sofort vergast.

Transportschein

Allendorf/Eder, Höringhausen, Rennertehausen

Am 29. September 1944 begannen die sogenannten „Herbsttransporte“. Nachdem die Liquidation der Ungarn im Sommer und die der letzten Transporte aus dem Ghetto von Lodz abgeschlossen waren, waren Liquidationskapazitäten in Birkenau frei. Da die deutschen Truppen außerdem an allen Fronten auf dem Rückzug waren, wollte man wohl vor dem Ende noch so viele Juden wie möglich töten. In 11 Transporten wurden über 18.000 Juden von Theresienstadt nach Auschwitz gebracht. Die Alten wurden in der Regel sofort in den Gaskammern umgebracht, während man die jungen, gesunden und kräftigen Männer in das Durchgangslager aufnahm.

Auf der Rampe in Auschwitz

Hermann Reis wurde am 2. Oktober 1944 für den Arbeitseinsatz in Golleschau eingeteilt und dorthin transportiert. In Golleschau, ca 60 km südwestlich von Auschwitz, entstand im Juli 1942 das erste ständige Außenlager des KZ Auschwitz. Die dortigen Zementfabriken wurden der SS unterstellt. Bis Anfang 1942 wurde dort produziert. Wann und unter welchen Umständen Hermann Reis starb, ist unbekannt.

Allendorf/Eder, Höringhausen, Rennertehausen

An Dr. Hermann Reis wird auf einer Gedenktafel in Battenfeld erinnert. Allendorf/Eder, Höringhausen, Rennertehausen

Allendorf/Eder, Höringhausen, Rennertehausen

Julius Reis1 geb. 7.8.1900 in Allendorf Eltern: Moses Reis (1864-1937) und Bertha, geb. Lazarus (1865-1922) Geschwister: Hermann (1896-1945 Auschwitz2) Erna (1894-?) Ehefrau: ja, aus Weiskirchen

Er studierte Medizin und heiratete 1935 nach Weiskirchen.

1 alle nicht anders bezeichneten Informationen: Norbert Henkel: Dorfbuch Allendorf (Eder). Beiträge zur Geschichte einer hessischen Gemeinde, S. 261 2 Quelle für den Tod in Auschwitz: https://www.geni.com/people/Dr-Hermann-Reis/6000000026341535035 Allendorf/Eder, Höringhausen, Korbach, Rennertehausen

Moses Reis1 geb. 20.11.1864 in Rennertehausen gest. 24.5.1937 in Frankfurt am Main Eltern: Viehhändler David Reis (*10.3.827, +27.6.1903) und Bertha Bickhard aus Rennertehausen Ehefrau: Bertha, geb. Lazarus, aus Höringhausen (1865-1922) Eheschließung: 29.11.1893 in Korbach Kinder: Erna (1894-?) Hermann (1896-1944 Auschwitz) Julius (1900-?) Beruf: Viehhändler

Moses Reis war um 1924 und 1932 Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde.

Settchen Reis wohnte in Allendorf bei Moses Reis.2

Übersetzung der hebräischen Inschrift3:

Hier ruht Moses, Sohn des David. Er liebte die Geschöpfe und leitete die Gemeinde. Er starb in gutem Ruf am 14. Sivan [5] 697 (= 24.5.1937). Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

1 Wilke, S. 217f. 2 Quelle: Sammlung des Battenfelder Heimatforschers Reiner Gasse. Vielleicht waren Moses und Settchen Geschwister. 3 Grabstein auf dem jüd. Friedhof in Battenfeld; Quelle für Bild, Inschrift und Übersetzung: Landesgeschichtsliches Informationssystem Hessen (lagis) http://web.uni-marburg.de/hlgl/lagis//juf.html Allendorf/Eder, Höringhausen, Korbach, Rennertehausen

(Deutsche Inschrift darunter:)

Hier ruht unser lieber Vater Moses Reis aus Allendorf Eder Er starb am 24. Mai 1937 im 73 ten Jahre seines Lebens Höringhausen

Hermann Rhein geb. 28.4.1874 in Dortmund Eltern: Moses Rhein und Johanna, geb. Heitfeld Ehefrau: Selma, geb. Katzenstein (1879-?) Eheschließung: 27.8.1907

Höringhausen

Selma Rhein, geb. Katzenstein geb. 11.8.1879 Eltern: Handelsmann Elias Katzenstein (1847-1908) und Rika, geb. Rothschild (1855-1934) Geschwister: Isidor (1878-?) Siegfried (1886-1942 Sobibor) Paula (1887-?) Ehemann: Hermann Rhein aus Dortmund Eheschließung: 27.8.1907

Höringhausen

Leßer Rosenberg 1848 Er zahlt einen freiwilligen Beitrag von 50 Gulden zum Bau der Synagoge in Höringhausen. Dies ist der höchste der insgesamt 41 Beiträge Höringhäuser Juden.

1850 Die Großherzoglich Hessische Regierungs-Commission des empfiehlt dem Vorstand der jüdischen Gemeinde Höringhausen im Zusammenhang mit der Zusage Rosenbergs, die freiwilligen Beiträge zum Bau der Synagoge durch den Rechner eintreiben zu lassen. Wenn ein Widerspruch erfolge, müsse der Vorstand den Rechtsweg bestreiten. Dazu brauche sie die Ermächtigung der Commission.

Höringhausen

David Meyer Rosenbusch1 Ehefrau: Janette, geb. Adler (1858-?) Kinder: Johanna, geb. 26.3.1895 in Borken, lebte in Treysa zusammen mit ihrem Ehemann Simon Matthias (geb. 4.8.1895 in Deisel), beide wurden über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert, wo sie wohl starben.

1 Quelle: Personenstandsregister für Höringhausen im Staatsarchiv Wiesbaden. Geburtsreg. Nr. 93,, recherchiert von Hans-Peter Klein, Melsungen

Höringhausen

Jeanette Rosenbusch, geb. Adler geb. 30.6.1858 in Höringhausen1 Eltern: Baruch Adler (1826-?), Handelsmann, und Liebchen, geb. Böhm (1827-?) Geschwister: Gerson (1853-?) Johanna (1854 oder 1857-1941) Schafti Adler (1856-1943) Schönchen (1858-?) Malchen (1859-?) Siemon (1860-?) Isaak (1862-62) Rosa (1863 oder 1865-?) Fanni (1865-?) Ehemann: David Meyer Rosenbusch Kinder: Johanna, geb. 26.3.1895 in Borken, lebte in Treysa zusammen mit ihrem Ehemann Simon Matthias (geb. 4.8.1895 in Deisel), beide wurden über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert, wo sie wohl starben.

1 Quelle: Personenstandsregister für Höringhausen im Staatsarchiv Wiesbaden. Geburtsreg. Nr. 93,, recherchiert von Hans-Peter Klein, Melsungen

Höringhausen

Albert Bernhard Rosengarten geb. 20.6.1875 in Westherbed gest. 14.12.1955 in Hamburg Eltern: Handelsmann Leser Rosengarten und Julie Ehefrau: Rickchen, geb. Kugelmann (1874-1932) Eheschließung: 16.5.1900 Kinder: Julius (erstes Kind) Thekla (1904-?) Alfred (1906-ca 1943 in Buchenwald) Martha (1907-29) Gerhard (1911-1911) Johanna (1913-75) Beruf: Schlosser

Albert Rosengarten wohnte mit seiner Familie 1925 und 1933 in Haus Nr. 66 in Höringhausen.

1936 Er verkaufte seinen Besitz und verließ als erster Jude nach 1933 das Dorf.

1946 Am 4. September teilt der Bürgermeister dem Landrat mit, dass Albert Rosengarten 1933 in Höringhausen ansässig gewesen und 1936 nach Hamburg verzogen sei.

Albert Rosengarten war nach dem Krieg in Höringhausen zu Besuch.

Höringhausen

Alfred Rosengarten geb. 28.3.1906 in Höringhausen1 gest. 6.7.1943 in Auschwitz 3.3.1943 (Todeserklärung) Eltern: Schlosser Albert Bernhard Rosengarten (1875-1955) und Rickchen, geb. Kugelmann (1874-1932) Geschwister: Julius (erstes Kind) Thekla (1904-?) Martha (1907-29) Gerhard (1911-1911) Johanna (1913-?) Ehefrau: Fanny, geb. Stein (1907-1943? Auschwitz) Wohnung: 1925: Haus Nr. 66 Berlin: Annenstraße 39 (bis zur Deportation)2

1933 Alfred Rosengarten wohnt noch in Höringhausen.

1936 Möglicherweise verlässt Rosengarten Höringhausen in diesem Jahr. Denkbar ist, dass er zunächst nach Hamburg und später nach Hannover zieht. (vgl. die Angaben zu 1946). Jedenfalls wohnt er wohl auch in Hannover.

1943 Am 3. März wurden Alfred und Fanny Rosengarten mit 1724 weiteren Juden von Berlin nach Auschwitz deportiert.3 Der Zug mit 632 Männern und 1118 Kindern und Frauen trifft am Folgetag in Auschwitz ein. 517 Männer und 200 Frauen werden in das Lager eingewiesen, während alle anderen in den Gaskammern getötet werden. Anschließend berichtet der Leiter der Abteilung Arbeitseinsatz, SS-Obersturmführer Schwarz dem für die Konzentrationslager zuständigen Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der SS in Berlin, dass man bei den Buna-Werken vor allem „jüngere bzw. kräftige Gestalten“ brauche.4 Alfred Rosengarten gehörte zu jenen, die am 4. März noch nicht in die Gaskammer mussten. Er wurde in das Lager eingewiesen und musste wohl Zwangsarbeit – vielleicht in den Buna- Werken des Lagers Auschwitz-Monowitz – leisten.

Sein Schicksal ist durch Dokumente des Internationalen Suchdienstes in belegt: Er wurde laut der folgenden Transportliste mit dem 33. Transport nach Auschwitz gebracht;

1 Geburts-, Deportations- und Sterbedaten sowie die Angabe auf den Wohnort Hannover: Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, 2., wesentlich erweiterte Auflage; bearbeitet und herausgegeben vom Bundesarchiv Koblenz 2006 2 Quelle für den Wohnsitz in Berlin: Transportliste (s. unten) 3 Alfred Gottwaldt, Diana Schulle: Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941-1945. Eine kommentierte Chronologie, Wiesbaden 2005, S. 412f. 4 Danuta Czech, Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939-1945, Hamburg 1989, S. S. 430

Höringhausen die Liste verzeichnet 1868 Personen – also mehr als von Gottwaldt/Schulle oder Czech angegeben.

Höringhausen

Das folgende Schreiben der Gestapo – der Transportliste beigefügt - dokumentiert die Vermögenseinziehung der deportierten Juden zugunsten des Reiches.

Der folgende Ausriss der Transportliste nennt Alfred und Fanny Rosengarten, ihre Geburtsdaten und die Anschrift in Berlin.

Höringhausen

Alfred Rosengarten musste im April 1943 wohl im Krankenbau von Auschwitz-Monowitz behandelt werden. Seine Häftlingsnummer ist die 105 880. Der Überstellungsnachweis nach Ausweis datiert vom 23. April 1943.

Höringhausen

Ausweislich des Krematoriumsverzeichnisses stirbt er am 6. Juli 1943 und wird zusammen mit 7 weiteren Personen verbrannt.

Höringhausen

Auschwitz-Monowitz5

Alfred Rosengarten starb am 6. Juli 1943 in Auschwitz.

1946 Am 4. September teilt der Bürgermeister dem Landrat mit, dass Alfred Rosengarten 1933 in Höringhausen ansässig gewesen und 1936 nach Hamburg verzogen sei.

5 http://www.ynet.co.il/PicServer2/01082004/551214/Auschwitz-Monowitz_wa.jpg

Höringhausen

Fanny Rosengarten, geb. Stein geb. 21. Juli 1907 in Emden gest. wohl am 4. März 1943 in Auschwitz Ehemann: Alfred Rosengarten (1906-43) aus Höringhausen Wohnung: Berlin: Annenstraße 39 (bis zur Deportation)1

1943 Am 3. März wurden Alfred und Fanny Rosengarten mit 1724 weiteren Juden von Berlin nach Auschwitz deportiert.2 Der Zug mit 632 Männern und 1118 Kindern und Frauen trifft am Folgetag in Auschwitz ein. 517 Männer und 200 Frauen werden in das Lager eingewiesen, während alle anderen in den Gaskammern getötet werden. Anschließend berichtet der Leiter der Abteilung Arbeitseinsatz, SS-Obersturmführer Schwarz dem für die Konzentrationslager zuständigen Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der SS in Berlin, dass man bei den Buna-Werken vor allem „jüngere bzw. kräftige Gestalten“ brauche.3

Alfred Rosengarten gehörte zu jenen, die am 4. März noch nicht in die Gaskammer mussten. Er wurde in das Lager eingewiesen und musste wohl Zwangsarbeit – vielleicht in den Buna-Werken des Lagers Auschwitz-Monowitz – leisten. Fanny Rosengarten wurde möglicherweise gleich nach der Ankunft vergast.

1 Quelle für den Wohnsitz in Berlin: Transportliste (s. unten) 2 Alfred Gottwaldt, Diana Schulle: Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941-1945. Eine kommentierte Chronologie, Wiesbaden 2005, S. 412f. 3 Danuta Czech, Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939-1945, Hamburg 1989, S. S. 430 Höringhausen

Das folgende Schreiben der Gestapo – der Transportliste beigefügt - dokumentiert die Vermögenseinziehung der deportierten Juden zugunsten des Reiches.

Der folgende Ausriss der Transportliste nennt Alfred und Fanny Rosengarten, ihre Geburtsdaten und die Anschrift in Berlin. Höringhausen

Höringhausen

Gerhard Rosengarten geb. 19.10.1911 gest. 26.10. 1911 Eltern: Schlosser Albert Bernhard Rosengarten (1875-1955) und Rickchen, geb. Kugelmann (1874-1932) Geschwister: Julius (erstes Kind) Thekla (1904-?) Alfred (1906-ca 1943 in Buchenwald) Martha (1907-29) Johanna (1913-?)

Höringhausen

Hannah Rosengarten1 Ehegatte: Ja, Name unbekannt

Im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts geboren, lebte in Höringhausen

1 Hannah Rosengarten ist wahrscheinlich identisch mit Johanna Rosengarten. Höringhausen

Johanna Rosengarten1 geb. 1.2.1913, nachmittags um zehn ein halb Uhr2 gest. evtl. am 20.10.1975 in Panama3 Eltern: Schlosser Albert Bernhard Rosengarten (1875-1955) und Rickchen, geb. Kugelmann (1874-1932) Geschwister: Julius (erstes Kind) Thekla (1904-?) Alfred (1906-ca 1943 in Buchenwald) Martha (1907-29) Gerhard (1911-1911) Ehemann: Ja, Name unbekannt Eheschließung: 1936 in Hamburg Kind: Ja, mindestens eine Tochter Wohnung: Haus stand dort, wo sich 1998 der Lebensmittelmarkt Müller befindet. Es war ein Fachwerkhaus mit einer Laube vor dem Haus.4

Sie war Schulkameradin von Gerti Kohlhagen und der Mutter von Anneliese Laartz. Sie war mit ihrem Vater über Hamburg nach Panama ausgewandert. lebte in Panama und war in den 50er Jahren zwei Mal in Höringhausen.5

Entweder Thekla oder – wahrscheinlicher – Johanna lebt oder lebte nach dem Krieg in Israel und hat einmal Höringhausen besucht.

1 Johanna Rosengarten ist wahrscheinlich identisch mit Hannah Rosengarten. 2 Geburtsurkunde 3 Vermerk auf der Geburtsurkunde von 1976 4 Quelle: Vortrag Anneliese Laartz 1998/99 5 Quelle: Vortrag Anneliese Laartz 1998/99

Höringhausen

Julius Rosengarten geb. vor 1904 Eltern: Schlosser Albert Bernhard Rosengarten (1875-1955) und Rickchen, geb. Kugelmann (1874-1932) Geschwister: Thekla (1904-?) Alfred (1906-ca 1943 in Buchenwald) Martha (1907-29) Gerhard (1911-1911) Johanna (1913-?)

Er hat als Soldat im zweiten Weltkrieg gekämpft und nachher in Wiesbaden gewohnt.

Höringhausen, Sachsenhausen

Martha Rosengarten Vgl. Martha Bloch

Höringhausen

Rickchen Rosengarten, geb. Kugelmann geb. 8.9.1874 in Höringhausen gest. 21.2.1932 Eltern: Gumpert Kugelmann (1850-1909) und Delzchen, geb. Kohlhagen (1841-83) Geschwister: Jacob (1876-?) Baruch (1877-?) Isaak Bernhard (1879-81) Julius (1881-?) David (1883-89) Ehemann: Schlosser Albert Bernhard Rosengarten (1875-1955) Eheschließung: 16.5.1900 Kinder: Julius (erstes Kind) Thekla (1904-?) Alfred (1906-ca 1943 in Buchenwald) Martha (1907-29) Gerhard (1911-1911) Johanna (1913-75)

Die Höringhäuser erzählen, Rickchen stamme aus einer reichen Berliner Familie, die am Berliner Pressezentrum beteiligt gewesen sei.1

1 Quelle: WLZ 13.7.1999, Ursula Wolkers: Christen und Juden lebten in guter Nachbarschaft

Höringhausen

Thekla Rosengarten geb. 2.3.1904 Eltern: Schlosser Albert Bernhard Rosengarten (1875-1955) und Rickchen, geb. Kugelmann (1874-1932) Geschwister: Julius (erstes Kind) Thekla (1904-?) Alfred (1906-ca 1943 in Buchenwald) Martha (1907-29) Gerhard (1911-1911) Johanna (1913-?)

Entweder Thekla oder – wahrscheinlicher – Johanna lebt oder lebte nach dem Krieg in Israel und hat einmal Höringhausen besucht.

Höringhausen

1 Jeanette Baruch Rosner, geb. Gutman geb. 3.1.1909 in Philadelphia, Pennsylvannia, USA gest. September 1982 in Philadelphia Eltern: Louis Gutman (1877-1951) und Lina, geb. Baruch (1881-1964) Geschwister: Alice (1911-2003) Amelia Sondheimer (geb. 1914) Sol Baruch (1914-2003) Ehemann: Ralph Rosner, geb. 29.1.1908 in Philadelphia, gest. Mai 1979 in Philadelphia Kinder: Joel H.

1 Matthew Shenk Sichel, USA, Nachfahre der Kratzensteins, sandte im September 2005 die Ergebnisse seiner Recherchen über seine Familie.

Vöhl

Selig Salomo Rothschild geb. etwa 1770 gest. nach 1840 Er wird mehrmals als Seligman bezeichnet. Eltern: Salomon Abraham Rothschild Geschwister Ascher Rothschild Ehegatte: Ranchen Regine, geborene Rubine, geb. etwa 1776 Kinder: Belchen (1797-1882) Isaak (1800-75) Mathilde (1801/02-?) Minna (1803-92) Ruben (1805-95) Abraham (1808-87)

1816 Er wird als Gelderheber erwähnt.

1821 Er ist Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde.

1823 Er ist Rechner der jüdischen Gemeinde.

1824 1824 wird er in einem Brief des Landrats erwähnt, in dem letzterer jüdische Vertreter aus Altenlotheim, Höringhausen, Eimelrod und Vöhl auffordert, sich bei Selig Rothschild zu treffen, um Deputierte zu wählen. Er hatte wohl eine führende Stellung in der Gemeinde inne.

1827 Er ist Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde: in dieser Eigenschaft hat er sich mit der Weigerung der Basdorfer auseinanderzusetzen, sich an den Kosten der vor einiger Zeit fertiggestellten jüdischen Schule zu beteiligen.

1831 Landrichter Koch erkennt gegen Selig Rothschild auf Pfändung wegen 65 Thaler Schulden bei einem Mann namens Wittmer, evtl. aus Mahlsberg (?) 19. Okt.: Er erschien wegen angemahnter Schulden vor der Behörde in Vöhl.

1832 Rothschild betreibt beim Landgericht eine Pfändungssache gegen Georg Henkel; es geht um Schulden aus einem Getreidegeschäft. Am 9. Februar fertigt er ein Schreiben an das Regierungsamt Vöhl als Vorstand der jüdischen Gemeinde in einer Pfändungsangelegenheit an: Joseph Blum soll auf Kugelmanns Antrag ausgepfändet werden; Rothschild setzt sich für Blum ein; die jüdische Gemeindekasse soll wohl aushelfen. Seine Schrift wirkt recht ungeübt.

1833

Vöhl

Selig Rothschild hat 375 fg Schulden bei Simon Kugelmann, der gegen ihn klagt. Landrichter Koch ordnet Pfändung und Versteigerung an. U.a. werden gepfändet: eine Kuh, Ein Kontor, Ein Kannbeh (?), Eine Komote, Zwey Dische in der Wohnstube.

1834 Er unterzeichnet als Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde ein Schreiben über die Bezahlung der Stände in der Synagoge

1840 Laut „Verzeichniß des Salzbedarfs der Bürgermeisterei Vöhl - Gemeinde Vöhl nach Maasgabe der Seelenzahl und des Viehstandes vom Jahr 1840” gehören zu Haushalt und Besitz: 4 Personen über 8 Jahre, 0 Person unter 8 Jahre, 0 Pferde, 2 Ochsen, Kühe und Rinder, 9 Schaafe, Ziegen und Schweine

Höringhausen

Gerson Sabatki1 Aus Prag Ehefrau: Jutte, geb. Süßel Eheschließung: 13. Febr. 1793 Kinder: Liebe (1800-?) Hirsch (1804-?)

„13. Febr. 1793 Ißt Gerson Sabatki aus Prag mit Jutte Süßel copuliert worden.“

„1800 28. Febr. Ist dem Gerson Sarabatki (modo Böhm) u. s. Frau Judit ein Töchterl. geb., welches den Namen hat Liebe“

1804 „10.(?) Sept. Ist dem Gerson Sabatki u. s. Frau Judit ein Knäblein geboren, mit Namen Hirsch Sabatki“

1 In der Geburtsmatrikel für das Jahr 1800 heißt es für Gerson Sabatki : „modo Böhm“. Diese Formulierung ist wohl so zu verstehen, dass diese Familie jetzt oder seit kurzem den Familiennamen „Böhm“ trägt. Dieser Name mag daraus resultieren, dass Gerson Sabatki aus Prag kommt.

Höringhausen

Hirsch Sabatki geb. 10.(?) 9. 1804 Eltern: Gerson Sabatki und Jutte, geb. Süßel Geschwister: Liebe (1800-?)

1804 „10.(?) Sept. Ist dem Gerson Sabatki u. s. Frau Judit ein Knäblein geboren, mit Namen Hirsch Sabatki“

Höringhausen

Jutte Sabatki, geb. Süßel1 Ehemann: Gerson Sabatki aus Prag Eheschließung: 13. Febr. 1793 Kinder: Liebe (1800-?) Hirsch (1804-?)

„13. Febr. 1793 Ißt Gerson Sabatki aus Prag mit Jutte Süßel copuliert worden.“

„1800 28. Febr. Ist dem Gerson Sarabatki (modo Böhm) u. s. Frau Judit ein Töchterl. geb., welches den Namen hat Liebe“

1804 „10.(?) Sept. Ist dem Gerson Sabatki u. s. Frau Judit ein Knäblein geboren, mit Namen Hirsch Sabatki“

1 Da Jutte ihrem ältesten Sohn den Namen Hirsch gibt, könnte sie eine Tochter des 1795 verstorbenen Hirsch Süßel sein.

Höringhausen

Liebe Sabatki geb. 28.2.1800 Eltern: Gerson Sabatki und Jutte Bruder: Hirsch (1804-?)

„1800 28. Febr. Ist dem Gerson Sarabatki (modo Böhm) u. s. Frau Judit ein Töchterl. geb., welches den Namen hat Liebe“

Höringhausen

Aron Salomon Ehefrau : Klärchen, geb. Süßel Eheschließung: 2.11.1803 Kind: Benedid Aron (1804-?) Beierle (1808-?)

1803 „2. November 1803 Ist Aron Salomon mit Klärchen Süßel, des Bennes Süßels Tochter allhir Copulieret worden“

1804 „21. Sept. Ist dem Aron Salomon u.s. Frau ihr erstgeb. Söhnl. jung geworden, mit Namen Benedid Aron“

1808 „16. April zeigte Hebamme Maria Weißhauptin an, daß den Aron Salomon u. s. Frau Clara ein Töchterl. Gebohren, mit den Namen Beierle“

Höringhausen

Bär Salomon geb. 10.4.1778 Eltern: Itzig Salomon

„1778 10. April Ist Itzig Salomon ein Mädgen geboren, Namen Bär“

Höringhausen

Beierle Salomon geb. 16.4.1808 Eltern: Aron Salomon und Klärchen, geb. Süßel Geschwister: Benedid Aron (1804-?)

1808 „16. April zeigte Hebamme Maria Weißhauptin an, daß den Aron Salomon u. s. Frau Clara ein Töchterl. Gebohren, mit den Namen Beierle“

Höringhausen

Bende Salomon geb. 1705/06 gest. 1792 in Höringhausen Ehefrau: Ella (1704-94)

1786 ist er mit Familie im Heberegister Höringhausens aufgeführt.

1792 „14. Febr. Der alte Bente Salmen gestorben, 86 Jahre alt“

Höringhausen

Benedid Aron Salomon geb. 21.9.1804 Eltern: Aron Salomon und Klärchen, geb. Süßel Geschwister: Beierle (1808-?)

1804 „21. Sept. Ist dem Aron Salomon u.s. Frau ihr erstgeb. Söhnl. jung geworden, mit Namen Benedid Aron“

Höringhausen

Bennes Salomon geb. 2.1.1803 Eltern: Schmul Salmen und Bule Geschwister: Salmen (Salomon?) Schmul (1796-?) Schifertgen (1798-?))

1803 „2. Jan. Ist dem Salmen Schmul u. s. Frau Beile ein Knäbl. geb. mit Namen Bennes“

Höringhausen

Benneß Salomon gest. 20.4.1791 1786 ist er mit Familie im Heberegister Höringhausens aufgeführt.

1791 „20. April Ist Binnes Salmen gestorben“

Höringhausen

Bule Salomon, geb. Binne geb. um oder vor 1775 Eltern: Mantel Binne Ehemann : Schmul Salomon aus Medebach Eheschließung: 20.10.1795 Kinder: Salmen (Salomon?) Schmul (1796-?) Schifertgen (1798-?)) Bennes (1803-?)

„20. Okt. 1795 Ist Schmul Salmen aus Medebach mit des Mantel Binnes Ältester Tochter Namens Bule copulirt und hierhergezogen.“

„1796 20. Aug. ist dem Salmen Schmul und seiner Frau Beile ein Söhnl. geboren Namen Salmen Schmul“

„1798 10. Sept. ist dem Salmen Schmul und seiner Frau Bule ein Töchterlein geboren, welches den Namen führt Schifertgen“

1803 „2. Jan. Ist dem Salmen Schmul u. s. Frau Beile ein Knäbl. geb. mit Namen Bennes“

Höringhausen

Caroline Salomon geb. 30.3.1805 Eltern: Reken Salomon

1805 „30. Merz ist dem Reken Salomon u. s. Frau ein Mägdlein geb. Caroline“

Höringhausen

Ella Salomon geb. 1704 gest. 24.8.1794 Ehemann: Bende Salomon

1794 „24. Aug. Ist Ella Benten Salmen Witwe an der Ruhr gestorben 90 J. alt“

Höringhausen

Israel Salomon Ehefrau: Merle Kinder: Mädgen (1795-?) Salomon Israel (1798-?)

„1795 22. Januar war Israel Salmen (modo Schulhof) und seiner Frau Merle eine Tochter geboren Namens Mädgen“

„1798 26. Febr. Ist dem Israel Salmen u. seiner Frau Merle ein Söhnl. geboren, welches den Namen führt Salomon Israel“

Höringhausen

Itzig Salomon Kinder: Bär (Mädchen) (1778-?)

„1778 10. April Ist Itzig Salomon ein Mädgen geboren, Namen Bär“

Höringhausen

Klärchen Salomon, geb. Süßel geb. wohl 20.9.1779 Eltern: Bennes Süßel und Brendel Geschwister: Süßel Benneß (1784-?) Ehemann: Aron Salomon Eheschließung: 2.11.1803 Kind: Benedid Aron (1804-?) Beierle (1808-?)

„1779 20. Septb. Ist Binnes Süßels Frau mit 2 Kindern niedergekommen, ein Bub ein Mädgen, der Bub ist gestorben.“1

1803 „2. November 1803 Ist Aron Salomon mit Klärchen Süßel, des Bennes Süßels Tochter allhir Copulieret worden“

1804 „21. Sept. Ist dem Aron Salomon u.s. Frau ihr erstgeb. Söhnl. jung geworden, mit Namen Benedid Aron“

1808 „16. April zeigte Hebamme Maria Weißhauptin an, daß den Aron Salomon u. s. Frau Clara ein Töchterl. Gebohren, mit den Namen Beierle“

1 Die Geburtsmatrikel nennt den Namen des Mädchens nicht, doch passt das Geburtsjahr zu Tochter Klärchen; die Wahrscheinlichkeit ist so groß, dass die Angaben auf sie bezogen werden.

Höringhausen

Mädgen Salomon geb. 22.1.1795 Eltern: Israel Salomon und Merle Geschwister: Salomon Israel (1798-?)

„1795 22. Januar war Israel Salmen (modo Schulhof) und seiner Frau Merle eine Tochter geboren Namens Mädgen“

Höringhausen

Merle Salomon Ehemann: Israel Salomon Kinder: Mädgen (1795-?) Salomon Israel (1798-?)

„1795 22. Januar war Israel Salmen (modo Schulhof) und seiner Frau Merle eine Tochter geboren Namens Mädgen“

„1798 26. Febr. Ist dem Israel Salmen u. seiner Frau Merle ein Söhnl. geboren, welches den Namen führt Salomon Israel“

Höringhausen

NN Salomon Vgl. NN Levi, geb. Salomon1

1 In der Geburtsmatrikel für das Jahr 1795 heißt es für Israel Salmen (= Salomon ?) : „modo Schulhof“. Diese Formulierung ist wohl so zu verstehen, dass diese Familie jetzt oder seit kurzem den Familiennamen „Schulhof“ trägt. Ein Israel Salmen oder Salomon, der 1795 eine Tochter bekommen haben könnte, ist bisher nicht bekannt. Ob er mit Itzig Salomon identisch ist, ist angesichts des großen Abstands zwischen den Geburten der Kinder eher unwahrscheinlich. Ein Israel Schulhof, der altersmäßig ein Enkel des Israel Salomon sein könnte, hat in Hörighausen gewohnt.

Höringhausen

NN Salomon Vgl. NN Sulzberg, geb. Salomon

Höringhausen

NN Salomon gest. 7.9.1798 Ehemann: Simon Salomon Kinder: 2 Töchter

1786 ist Simon Salomon mit Familie im Heberegister Höringhausens aufgeführt. „7. Sept. 1788 ist Meier Levi mit Simon Salmen Tochter copulirt“1 „8. Januar 1794 Ist Abraham Sulzberg aus Frankenland mit Simon Salmen Tochter copuliert worden.“

1798 „7. Sept. Ist Simon Salmens Frau gestorben“

1 Es wird davon ausgegangen, dass Simon Salomon und Simon Salmen identisch sind.

Höringhausen

NN Salomon Ehemann: Reken Kind: Caroline (1805-?)

1805 „30. Merz ist dem Reken Salomon u. s. Frau ein Mägdlein geb. Caroline“

Höringhausen

Reken Salomon Ehefrau: Ja, Name unbekannt Kinder: Caroline (1805-?)

1805 „30. Merz ist dem Reken Salomon u. s. Frau ein Mägdlein geb. Caroline“

Höringhausen

Rösgen Salomon vgl. Rösgen Levy

Höringhausen

Salomon Israel Salomon1 geb. 26.2.1798 Eltern: Israel Salomon und Merle Geschwister: Mädgen (1795-?)

„1798 26. Febr. Ist dem Israel Salmen u. seiner Frau Merle ein Söhnl. geboren, welches den Namen führt Salomon Israel“

1 In jenen Jahren hatten Juden oft keinen Familiennamen; dem Vornamen wurde dann der Vorname des Vaters nachgestellt. Im 18./19. Jh. wurden dann Familiennamen eingeführt. Manchmal war das der gerade aktuelle Vatersname einer Person. Israels Vater hieß wohl Salomon , und er hat deshalb seinem Vornamen den seines Vaters folgen lassen. In vielen aschkenasischen Familien war es Sitte, ein Kind nach einem kürzlich verstorbenen Großelternteil zu benennen. Möglicherweise deshalb hat Israel Salomon seinen Sohn zu Ehren seines Vaters dessen Namen Salomon gegeben. Wenn der Verfasser dieses Verzeichnisses den Namen Salomon Israel – der nach jüdischem Brauch vollständig ist – den Namen Salomon nachstellt, so deshalb, weil er den Vatersnamen von Israel wie einen Familiennamen behandelt, damit die Zugehörigkeit erkennbar bleibt.

Höringhausen

Salomon Schmul Salomon1 geb. 20.8.1796 Eltern: Schmul Salomon und Bule Geschwister: Schifertgen (1798-?) Bennes (1803-?)

„1796 20. Aug. ist dem Salmen Schmul und seiner Frau Beile ein Söhnl. geboren Namen Salmen Schmul“

1 In jenen Jahren hatten Juden oft keinen Familiennamen; dem Vornamen wurde dann der Vorname des Vaters nachgestellt. Im 18./19. Jh. wurden dann Familiennamen eingeführt. Manchmal war das der gerade aktuelle Vatersname einer Person. Schmuls Vater hieß wohl Salomon , und er hat deshalb seinem Vornamen den seines Vaters folgen lassen. In vielen aschkenasischen Familien war es Sitte, ein Kind nach einem kürzlich verstorbenen Großelternteil zu benennen. Möglicherweise deshalb hat Schmul Salomon seinen Sohn zu Ehren seines Vaters dessen Namen Salomon gegeben. Wenn der Verfasser dieses Verzeichnisses den Namen Salomon Schmul – der nach jüdischem Brauch vollständig ist – den Namen Salomon nachstellt, so deshalb, weil er den Vatersnamen von Schmul wie einen Familiennamen behandelt, damit die Zugehörigkeit erkennbar bleibt.

Höringhausen

Sara Salomon Vgl. Sara Sulzbach

Höringhausen

Schifertgen Salomon geb. 10.9.1798 Eltern Schmul Salomon und Bule Geschwister: Salomon (1796-?) Bennes (1803-?)

„1798 10. Sept. ist dem Salmen Schmul und seiner Frau Bule ein Töchterlein geboren, welches den Namen führt Schifertgen“

Höringhausen

Schmul1 Salomon Aus Medebach Ehefrau: Bule, geb. Binne Eheschließung: 20.10.1795 Kinder: Salmen (Salomon?) Schmul (1796-?) Schifertgen (1798-?) Bennes (1803-?)

„20. Okt. 1795 Ist Schmul Salmen aus Medebach mit des Mantel Binnes Ältester Tochter Namens Bule copulirt und hierhergezogen.“

„1796 20. Aug. ist dem Salmen Schmul und seiner Frau Beile ein Söhnl. geboren Namen Salmen Schmul“

„1798 10. Sept. ist dem Salmen Schmul und seiner Frau Bule ein Töchterlein geboren, welches den Namen führt Schifertgen“

1803 „2. Jan. Ist dem Salmen Schmul u. s. Frau Beile ein Knäbl. geb. mit Namen Bennes“

1 Wahrscheinlich ist der Vorname Samuel.

Höringhausen

Simon Salomon geb. 1715 oder 1716 gest. 10. 4. 1799 Ehefrau: Ja, Name noch unbekannt (? – 1798) Kinder: Rösgen Sara

1786 ist er mit Familie im Heberegister Höringhausens aufgeführt. „7. Sept. 1788 ist Meier Levi mit Simon Salmen Tochter copulirt“1 „8. Januar 1794 Ist Abraham Sulzberg aus Frankenland mit Simon Salmen Tochter copuliert worden.“

1798 „7. Sept. Ist Simon Salmens Frau gestorben“

1799 „10. April ist Simon Salomon gestorben, seines Alters 83 Jahre“

1 Es wird davon ausgegangen, dass Simon Salomon und Simon Salmen identisch sind.

Höringhausen

Gerso Sambet gest. 9.4.1805

1805 „9. April ist Gerso Sambet, ein hiesiger Schutzjude gestorben“

Höringhausen

Sara1 Kinder: Markus (1812-?)

1812 „15. August gebahr Sara einen unehelichen Knaben, der den Namen Markus erhielt.“

1 Ein Familien- oder Vatersname wird in der Matrikel nicht genannt.