Tourismus Und Regionalentwicklung in Bayern Hubert Job, Marius Mayer (Hrsg.)
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ARBEITSBERICHTE DER ARL 9 Tourismus und Regionalentwicklung in Bayern Hubert Job, Marius Mayer (Hrsg.) ISBN 978-3-88838-387-8 (PDF-Version) ISBN 978-3-88838-388-5 (Print-Version) AKADEMIE FÜR RAUMFORSCHUNG UND LANDESPLANUNG www.arl-net.de 9 Bayern in Regionalentwicklung und Tourismus LEIBNIZ-FORUM FÜR RAUMWISSENSCHAFTEN ARBEITSBERICHTE 9 DER ARL Tourismus und Regionalentwicklung in Bayern Hubert Job, Marius Mayer (Hrsg.) Hannover 2013 Es wurden überwiegend grammatische Formen gewählt, die weibliche und männliche Personen gleichermaßen einschließen. War dies nicht möglich, wurde zwecks besserer Lesbarkeit und aus Gründen der Vereinfachung nur eine geschlechtsspezifische Form verwendet. Die Beitragsentwürfe der Autorinnen und Autoren wurden in der Arbeitsgruppe „Tou- rismus und Regionalentwicklung in Bayern“ der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern mehrfach diskutiert (interne Qualitätskontrolle). Das Manuskript wurde darüber hinaus einer wissenschaftlichen Begutachtung unterzogen (externe Qualitätskontrolle) und nach Berücksichtigung der Gutachterempfehlungen der Geschäftsstelle der ARL zur weiteren Bearbeitung und zur Veröffentlichung übergeben. Die wissenschaftliche Verantwortung für die Beiträge liegt bei den Autorinnen und Autoren. Wissenschaftliches Lektorat in der Geschäftsstelle der ARL: Dr. Andreas Klee ([email protected]) Arbeitsberichte der ARL 9 ISBN 978-3-88838-387-8 (PDF-Version) ISSN 2193-1283 (PDF-Version) Die PDF-Version ist unter shop.arl-net.de frei verfügbar (Open Access). CC-Lizenz BY-NC-ND 3.0 Deutschland ISBN 978-3-88838-388-5 (Print-Version) ISSN 2193-1542 (Print-Version) Druck: Books on Demand GmbH, 22848 Norderstedt Verlag der ARL – Hannover 2013 Akademie für Raumforschung und Landesplanung Satz und Layout: C. Moghaddesi, G. Rojahn, O. Rose, H. Wegner Zitierempfehlung für die Netzpublikation: Job, Hubert; Mayer, Marius (Hrsg.) (2013): Tourismus und Regionalentwicklung in Bayern. Hannover. = Arbeitsberichte der ARL 9. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0156-38783 Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL®) Leibniz-Forum für Raumwissenschaften Hohenzollernstraße 11, 30161 Hannover Tel. +49 511 34842-0, Fax +49 511 34842-41 [email protected], www.arl-net.de Inhalt INHALT Hubert Job, Marius Mayer, Reinhard Paesler Einführung: Tourismus in Bayern 1 Daniel Metzler, Die Destinationsmarke Bayern. Kritische Gerhild Abler Stellungnahme zur Rolle der Marke im Tourismuspolitischen Konzept der Bayerischen Staatsregierung 26 Jörg Maier, Analyse und Evaluierung ausgewählter Jürgen Weber, tourismuspolitischer Leitziele in Bayern Sabine Weizenegger 2011/2012 anhand von Fallstudien im Allgäu, Bayerischen Wald und Fichtelgebirge 42 Andreas Klee In der Abschwungsphase der touristischen Entwicklung – Fallbeispiel Bayerisch Eisenstein 69 Peter Lintner Der Arbeitsmarkt im Tourismus 90 Reinhard Paesler Zwischen Städtetourismus, ländlichem Tourismus und Naherholungsverkehr – Chancen der Tourismusentwicklung im Stadtumland, untersucht am Beispiel des Kreises Fürstenfeldbruck 111 Diana Schödl Windkraft und Tourismus – planerische Erfassung der Konfliktbereiche 125 Sandra Wappelhorst Klimaverträglicher touristischer Verkehr und die Rolle der Raumordnung 142 Marius Mayer, Skitourismus in den Bayerischen Alpen – Robert Steiger Entwicklung und Zukunftsperspektiven 164 Hubert Job, Hellmut Fröhlich, Anna Geiger, Felix Kraus, Der Alpenplan – eine raumplanerische Marius Mayer Erfolgsgeschichte 213 Hubert Job, Andreas Klee, Marius Mayer, Daniel Metzler, Reinhard Paesler, Jürgen Weber Handlungsempfehlungen 243 Kurzfassung / Abstract 251 III Einführung: Tourismus in Bayern Hubert Job, Marius Mayer, Reinhard Paesler Einführung: Tourismus in Bayern Gliederung 1 Einleitung 2 Tourismus in Bayern: ein Überblick 2.1 Begriffsklärungen 2.2 Quantitativer raumzeitlicher Überblick des Tourismus in Bayern 2.3 Touristischer Einfluss auf regionale Entwicklung 3 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeitsgruppe 4 Kernaussagen und Defizite des „Tourismuspolitischen Konzepts der Bayerischen Staatsregierung“ 5 Aufbau des Bandes im Überblick Literatur Kurzfassung Für Bayern als Ganzes kann nicht von einer flächendeckenden „Leitökonomie Touris- mus“ (StMWIVT 2010: 3, 7) gesprochen werden, da weite Landesteile kaum oder nur sehr wenig vom Übernachtungstourismus geprägt sind. Eher ist eine starke Konzentration auf einzelne Destinationen bzw. Teilregionen zutreffend. Neben einem bundesweiten Verlust an touristischen Marktanteilen ist der bayerische Tourismus durch eine disparate räumliche Entwicklung gekennzeichnet, d. h. durch das Auseinanderklaffen von touris- tisch stark wachsenden Agglomerationsräumen (mit boomendem Incoming-Tourismus) und den rückläufigen bis maximal stagnierenden Peripherräumen. Ein wesentliches Problem bei der Analyse der Bedeutung des Tourismus für Bayern stellt die unbefriedi- gende Datensituation beim Tagestourismus dar. Aktuelle und künftige Herausforderun- gen ergeben sich aus bestehenden Angebots- und Vermarktungsschwächen, verbunden mit globalen Trends wie beispielsweise dem demographischen Wandel, dem Klima- wandel, den Auswirkungen von „Peak Oil“ und der Energiewende. Schlüsselwörter Tourismus – Bayern – quantitative Entwicklung – räumliche Ausprägung – SWOT-Analyse – Trends 1 Einführung: Tourismus in Bayern Introduction: Tourism in Bavaria Abstract Across-the-board tourism cannot be said to be an economic driver for Bavaria as a whole (StMWIVT 2010: 3, 7), as many parts of the federal state are very little influenced by over- night tourism. It is rather the case that tourism is strongly concentrated on specific desti- nations or sub-regions. Bavarian tourism has lost tourism market share in Germany and is further characterised by uneven spatial development, i. e. by divergence between strong- ly growing tourism in agglomeration areas (with booming incoming tourism) and declin- ing or even stagnating tourism in peripheral areas. A significant problem for the analysis of the importance of tourism for Bavaria is posed by unsatisfactory data availability for day trips. Current and future challenges arise from weaknesses in offerings and market- ing, combined with global trends like, for instance, demographic transformation, climate change, the effects of "peak oil" and the energy transition. Keywords Tourism – Bavaria – quantitative development – spatial patterns – SWOT-analysis – trends 1 Einleitung „Der Tourismus ist für Bayern eine Leitökonomie, deren Bedeutung weiter zunehmen wird“. Mit dieser Feststellung beginnt das „Tourismuspolitische Konzept der Bayerischen Staatsregierung“ (StMWIVT 2010: 7), das die aktuellen Grundlagen und strategischen Zielsetzungen der Tourismuspolitik des Freistaates umreißt. Die getroffene Aussage ist richtig und falsch zugleich. Bayern als Ganzes ist unzweifelhaft eine ernst zu nehmende Tourismusdestination. Das momentane Angebot umfasst etwa 13.300 gewerbliche Beherbergungsbetriebe (≥ 9 Gästebetten) mit insgesamt rund 576.000 Gästebetten (über ein Fünftel Deutschlands); etwa 5.500 landwirtschaftliche Betriebe bieten Urlaub auf dem Bauernhof an und genau 451 Campingplätze sind von der amtlichen Statistik erfasst. Die touristische Nachfrage belief sich im Jahr 2012 auf mehr als 31 Mio. Gästeankünfte und 84 Mio. Übernachtungen in gewerblichen Betrieben, einschließlich der Campingplätze (StMWIVT 2012: o. S.; LfStaD 2013). Allerdings zeigt die räumliche Verteilung von Angebot und Nachfrage im Tourismus, dass vor allem zwei Regionen – wenn zunächst die Betrachtung des Städtetourismus au- ßen vor bleibt – echte touristische Schwerpunkte darstellen: einerseits gehören Oberbayern und das Allgäu, darunter besonders der Alpenraum, dazu, andererseits Niederbayern mit dem Bayerischen Wald und seinem Bäderverkehr. Nur hier verkörpert der landschaftsbezogene und auf Wellness orientierte Besucherverkehr zu allen Jahres- zeiten den entscheidenden regionalökonomischen Faktor. Im Landesentwicklungsprogramm Bayern von 2006 (StMWIVT 2006) wird unter B II 1.3, wenn auch nur knapp, über die Tourismuswirtschaft reflektiert. Außerhalb der Met- ropolräume München und Nürnberg existieren zwei touristische Regionstypen: Regio- nen mit intensiver touristischer Nutzung („Gebiete mit erheblichem Urlaubstourismus“) sowie Regionen, in denen der Tourismus in Teilen eine Rolle spielt („Gebiete mit in An- satzpunkten vorhandenem und entwicklungsfähigem Urlaubstourismus“). Diese Typisie- rung wird der Vielfalt teilräumlicher touristischer Entwicklungen nicht mehr gerecht, da 2 Einführung: Tourismus in Bayern es in beiden Regionstypen boomende Destinationen gibt, neben solchen, wo Stillstand besteht oder es gar Niedergang gibt. Betrachtet man den vorliegenden Entwurf des neuen Landesentwicklungsprogramms (LEP-E vom 05.02.2013), fällt dieses Thema unter Punkt 5 „Wirtschaft“ ganz weg. Die Nichtbeachtung lässt sich nicht dadurch rechtfertigen, dass es das o. g. Tourismuspoliti- sche Konzept gibt. Denn die entsprechenden Belange sind dort erstens nicht fachrecht- lich gesichert und zweitens ist das besagte Papier räumlich unspezifisch: Es wird, wie eingangs erwähnt, nämlich von der Leitökonomie Tourismus für den Gesamtraum des Freistaates gesprochen. Das ist aber weit entfernt von der Realität. Gerade für den baye- rischen Alpenanteil und viele Gebiete, die zur neuen LEP-E Gebietskulisse „Teilräume mit besonderem Handlungsbedarf“ zu rechnen sind, gilt es, festzuhalten: Dort verkörpert der Tourismus einen sehr wichtigen Faktor der Raumentwicklung, der nicht im künftigen Landesentwicklungsprogramm behandelt wird. Hier stiehlt man