Gemeinde Budenheim

Bebauungsplan „2. Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein“ i. V. m. 1. Änderung des Bebauungsplans „Budenheimer Parkallee“ und 3. Änderung des Bebauungsplans „Industriegebiet am Rhein“ sowie 8. Änderung des Flächennutzungsplanes (1983) für den Geltungsbereich dieses Bebauungsplans

Begründung nach § 9 (8) BauGB und § 5 (5) BauGB 15. Juni 2020 Begründung zum Bebauungsplan „2. Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein“ und zur 8. Änderung des Flächen- nutzungsplans, Gemeinde Budenheim

INHALTSVERZEICHNIS

1 Anlass, Erfordernis und Ziele der Planaufstellung ...... 3 2 Verfahrensvermerk...... 4 3 Plangebiet ...... 6 3.1 Lage und Abgrenzung des Plangebiets ...... 6 3.2 Vorhandene Nutzungen im Plangebiet ...... 9 3.3 Eigentumsverhältnisse ...... 9 4 Planungsbindungen und sonstige Planungen ...... 9 4.1 Raumordnung und Landesplanung ...... 9 4.2 Flächennutzungsplan ...... 10 4.3 Landesplanerische Stellungnahme ...... 11 4.4 Rechtskräftige Bebauungspläne ...... 12 4.5 Schutzgebiete und -objekte ...... 13 4.6 Planungs- und Standortalternativen...... 14 5 Beschreibung des Vorhabens ...... 18 5.1 Straßenplanung...... 18 5.2 Realisierung des Vorhabens ...... 19 6 Inhalte des Bebauungsplans ...... 21 6.1 Verkehrsflächen ...... 21 6.2 Flächen für die Wasserwirtschaft ...... 21 6.3 Flächen für Hochwasserschutzanlagen und für die Regelung des Wasserabflusses ...... 21 6.4 Bewirtschaftung von Niederschlagswasser und bodenschützende Maßnahmen ...... 22 6.5 Biotopentwicklung und Ausgleichsmaßnahmen ...... 22 6.6 Maßnahmen zum Artenschutz ...... 23 6.7 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen sowie mit Bindungen für Bepflanzungen und die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen ...... 23 6.8 Geh-, Fahr- und Leitungsrechte ...... 24 6.9 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen ...... 24 6.10 Nachrichtliche Übernahmen ...... 24 6.11 Hinweise ...... 25 7 Fachgutachten und Planungen ...... 27 7.1 Boden und Baugrund ...... 27 7.2 Wasserwirtschaftliche Planungen ...... 28 7.3 Verkehr ...... 28 7.4 Schallschutz ...... 29 7.5 Flora und Fauna, Artenschutz ...... 29 7.6 NATURA 2000-Verträglichkeit ...... 31 7.7 Überprüfung der landwirtschaftlichen Betroffenheit ...... 32 8 Auswirkungen des Bebauungsplans ...... 33 8.1 Auswirkungen auf vorhandene Nutzungen ...... 33

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8.2 Auswirkungen auf Natur, Landschaft, Umwelt ...... 34 8.3 Überschwemmungsgebiet und Hochwasserschutz ...... 34 8.4 Auswirkungen auf den Straßenverkehr ...... 35 8.5 Auswirkungen auf die Bahnlinie ...... 36 8.6 Eigentumsverhältnisse und bodenordnende Maßnahmen ...... 36 8.7 Kosten und Finanzierung ...... 36 8.8 Flächenstatistik ...... 37

ANLAGEN Anlage I Umweltbericht gemäß § 2a BauGB

FACHPLANUNGEN UND GUTACHTEN Zur 8. Änderung des Flächennutzungsplans und zum Bebauungsplan „2. Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein“ wurden folgende Fachgutachten und Pläne erarbeitet, die mit den Bauleit- plänen öffentlich ausgelegt werden und bei der Gemeinde Budenheim eingesehen werden können:  Straßenplanung, Wildenstein-S-Variante: Gesamtlageplan zur Ausführungsplanung, Ingenieurgesellschaft Weiland AG Beratende Ingenieure, 19.03.2020 und Erläuterungsbericht RE-Genehmigungsentwurf 2018  Fachbeitrag Fauna und artenschutzrechtliche Prüfung, Beratungsgesellschaft Natur dbR, Juni 2018, ergänzt und überarbeitet April 2020  Schalltechnische Untersuchung, Ingenieurbüro Pies, September 2017  Geotechnische Berichte für Verkehrswegebau und Brückenbau und ergänzende geotechnische Stellungnahmen, Kern Geolabor, April 2011, Juni 2011, Oktober 2012, November 2019  Verkehrsuntersuchung, Krebs und Kiefer Ingenieure GmbH, Mai 2017  Leistungsfähigkeitsnachweis für einen vierarmigen Knotenpunkt an der L 423 in Budenheim, Krebs und Kiefer Ingenieure GmbH, August 2008

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1 Anlass, Erfordernis und Ziele der Planaufstellung Die Gemeinde Budenheim beabsichtigt das ‚Industriegebiet am Rhein‘ sowie die nördlich der Bahnlinie -Bingen gelegenen Siedlungsflächen mit einer zweiten Straßenbrücke an den überörtlichen Verkehr anzubinden. Die Bahnlinie 3510 Mainz-Bingen quert die Siedlungsflächen der Gemeinde Budenheim von Ost nach Südwest. Nördlich der Bahnlinie liegt das „Industriegebiet am Rhein“, das mit den dort angesiedelten Gewerbe- und Industriebetrieben ein wichtiger Wirtschaftsstandort für die Gemeinde und die Region ist. Außerdem befinden sich im nördlichen Siedlungsteil wichtige gemeindliche Einrichtungen für die öffentliche Daseinsvorsorge wie Feuerwehr, Friedhof und Gemeindewerke. Diese Einrichtungen und das Industriegebiet sind derzeit für den LKW-Verkehr nur über die Kreisstraße K 49 an den überörtlichen Verkehr angebunden. Diese innerörtliche Zufahrtsstraße K 49 quert die Bahnlinie Mainz-Bingen über ein Brückenbauwerk auf Höhe des Budenheimer Bahnhofs. Das Brückenbauwerk ist sanierungsbedürftig, so dass umfangreiche Baumaßnahmen innerhalb der nächsten drei Jahre absehbar sind. Im Falle eines möglichen Ausfalls der Brücke oder bei Verkehrsbehinderungen auf dieser Zufahrtsstraße ist derzeit für den Schwerverkehr keine Ausweichmöglichkeit vorhanden. Das Industriegebiet sowie Feuerwehr und Gemeindewerke wären vom überörtlichen Verkehrsnetz und den südlichen gelegenen Siedlungs- gebieten abgeschnitten. Die südlich der Bahnlinie gelegenen Wohngebiete könnten von den großen Löschfahrzeugen der Feuerwehr Budenheim nicht mehr im vorgesehenen Zeitfenster erreicht werden. Zudem ist die bisherige Zufahrt zum Industriegebiet nicht hochwasserfrei. Deshalb ist es erforderlich, die Verkehrserschließung des Industriegebietes sowie der nördlichen Siedlungsflächen zeitnah durch eine zweite Straßenanbindung dauerhaft abzusichern. Die Rohstoffandienung und die Produktauslieferung der im Industriegebiet ansässigen Betriebe sowie der Brandschutz werden damit deutlich sicherer. Nach Fertigstellung der 2. Anbindungs- brücke kann die bestehende innerörtliche Brücke unter Vollsperrung grundlegend saniert werden. Die neue Brücke über die Bahnlinie Mainz-Bingen soll mit einer Erschließungsstraße an die Mainzer Landstraße (L 423) am vorhandenen Knotenpunkt Gewerbegebiet ‚Budenheimer Parkallee‘ angeschlossen werden. Sie bindet jenseits der Bahnlinie im Nordwesten an den Steinweg an. Nach einer vorlaufenden Machbarkeitsstudie und mehrjähriger Prüfung zahlreicher Varianten hat sich die gewählte Trassenführung östlich der Ortslage als geeignetste Lösung erwiesen. Die Alternativenprüfung ist in der vorliegenden Begründung ausführlich dargelegt (siehe Kapitel 4.6). Die geplante Straßentrasse liegt im planungsrechtlichen Außenbereich nach § 35 BauGB. Deshalb sollen mit der 8. Änderung des Flächennutzungsplans und einem Bebauungsplan die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Projekt geschaffen werden. Mit dem Bebauungsplan setzt die Gemeinde Budenheim unter Berücksichtigung des § 1 Abs. 5 sowie des § 1 Abs. 6 Baugesetzbuch folgende städtebauliche Ziele um:  Sicherung der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur (Personen- und Güterverkehr) zum Erhalt und zur Entwicklung des Wirtschaftsstandorts „Industriegebiet am Rhein“ und zur Sicherung öffentlicher Einrichtungen der Daseinsvorsorge,  Sicherung der Belange der Wirtschaft und Sicherung und Erhalt von Arbeitsplätzen,  Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landespflege (u. a. Neuordnung der teilweise unzulässigen Garten- und Freizeitnutzungen nördlich der Bahnlinie als Ausgleichsflächen für das Straßenbauvorhaben),  Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes,  Umsetzung des Vorhabens unter Berücksichtigung der Belange des Hochwasserschutzes und der Hochwasservorsorge.

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2 Verfahrensvermerk Der Gemeinderat fasste gemäß § 2 Abs.1 BauGB in der Sitzung am 19.02.2014 den Beschluss über die Aufstellung des Bebauungsplans „2. Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein“ einschließlich 3. Änderung des Bebauungsplanes „Industriegebiet am Rhein“ sowie über die 8. Änderung des Flächennutzungsplans. Das geplante Vorhaben entspricht nicht den Darstellungen des gültigen Flächennutzungsplans (1983) der Gemeinde Budenheim. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans erfolgt deshalb die 8. Änderung des Flächennutzungsplans im Parallelverfahren gemäß § 8 (3) BauGB. Im Planungsprozess wurde der Geltungsbereich des Bebauungsplanes angepasst. Ein erneuter Aufstellungsbeschluss mit geändertem Geltungsbereich wurde in der Gemeinderatssitzung am 28.09.2016 gefasst. Der Vorentwurf des Bebauungsplans mit Begründung sowie die 8. FNP-Änderung lagen vom 18.07.2017 bis zum 24.08.2017 zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden nach §§ 3 Abs. 1 und 4 Abs. 1 BauGB vor. Der Entwurf des Bebauungsplans sowie die 8. Änderung des Flächennutzungsplans mit Begründung und Umweltbericht lagen zur Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 Abs. 2 BauGB vom 12.11.2018 bis 14.12.2018 öffentlich aus. Parallel dazu wurden die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange nach § 4 Abs. 2 BauGB mit Schreiben vom 02.11.2018 innerhalb eines Monats beteiligt. Nach diesem Verfahrensschritt haben sich Änderungen ergeben, die eine Überarbeitung des Bebauungsplanentwurfs erforderlich machten. Der Entwurf des Bebauungsplans wurde in folgenden Punkten geändert:  Aufgrund fehlender Flächenverfügbarkeit entfallen ursprünglich geplante naturschutz- rechtliche Ausgleichsflächen im nördlichen Plangebietsteil.  Im Gegenzug wurden gemeindeeigene Flächen der ehemaligen Obstplantage in den Geltungsbereich einbezogen. Der geänderte Geltungsbereich ist Abbildung 2 in Überlagerung mit dem alten Geltungsbereich ersichtlich.  Die zu entwidmende Parzelle 306 der Deutschen Bahn wird nach Teilungsvermessung in die Flurstücke 306/1 und 306/2 zerlegt. Gewidmet als Bahnanlage bleibt nur die Teilfläche 306/1.  Die öffentlichen Straßenverkehrsflächen im Bebauungsplan werden an die fortgeschrie- bene Ausführungsplanung zum Verkehrsbauwerk angepasst (u.a. Ergänzung Pflegeweg).  Die Planzeichnung, die textlichen Festsetzungen und die Begründung mit Umweltbericht wurden für die geänderten Sachverhalte angepasst. Diese Änderungen erfordern gemäß § 3 Abs. 2 BauGB i. V. m. § 4 a Abs. 3 BauGB eine erneute öffentliche Auslegung der Planentwürfe sowie die erneute Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange. Die vorliegenden Entwürfe des Bebauungsplans und der 8. Änderung des Flächennutzungsplans mit Begründung und Umweltbericht liegen zur Beschlussfassung über den erneuten Verfahrensschritt vor. Mit dem Beschluss über die erneute öffentliche Auslegung werden auch die geänderten Geltungsbereiche beschlossen.

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Abbildung 1: Vergleichende Darstellung zum geänderten Geltungsbereich – alter Geltungsbereich rot, neuer Geltungsbereich schwarz gekennzeichnet (ohne Maßstab, Kartengrundlage ALKIS 2016)

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3 Plangebiet

3.1 Lage und Abgrenzung des Plangebiets Das Bebauungsplangebiet liegt nordöstlich der Ortslage von Budenheim. Es grenzt im Süden auf Höhe des Gewerbegebiets „Budenheimer Parkallee“ an die Mainzer Landstraße (L 423) an und schließt einen Teil der Bahnlinie Mainz-Bingen ein. Jenseits der Bahnlinie umfasst das Plangebiet Teilflächen der Rheinaue und schließt westlich an den Steinweg an.

Abbildung 2: Lage des Bebauungsplan-Gebiets in der Gemeinde Budenheim (Darstellung o.M. Kartengrundlage (C) Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz, Geobasisdaten: (C) Kataster- und Vermessungsverwaltung Rheinland-Pfalz) Das Plangebiet beinhaltet die geplanten Straßenverkehrsflächen und ihre Anbindung an die vorhandenen Straßen, die erforderlichen Böschungskörper, Verkehrsbegleitgrün, Entwässe- rungseinrichtungen und Ausgleichsflächen. Der Geltungsbereich des Bebauungsplans ist 8,4 ha groß und umfasst 95 Flurstücke vollständig oder anteilig (siehe Tabelle 1). Der Geltungsbereich der 8. Änderung des Flächennutzungsplans umfasst vollständig den Geltungsbereich des Bebauungsplans „2. Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein“. Darüber hinaus sind die Flächen der Freizeitgärten nördlich der Bahnlinie bis zum Wiesenweg in der Plandarstellung der FNP-Änderung vollständig dargestellt, um die langfristigen Entwicklungs- ziele der Gemeinde für diese Flächen abzubilden und die kleinteilige „Kammstruktur“ in der FNP- Darstellung zu vermeiden. Der Geltungsbereich der 8. Änderung des Flächennutzungsplans hat eine Flächengröße von 9,7 ha.

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Tabelle 1: Übersicht der Grundstücke im Geltungsbereich des Bebauungsplans

Flur Flurstück Anmerkungen 8 447/2 teilweise öffentliche Straßenverkehrsfläche Mainzer Straße 8 453/2 teilweise öffentliche Straßenverkehrsfläche Steinweg 8 442 vollständig 8 414 vollständig 8 325/1 vollständig Straßenböschung/Graben 8 323 vollständig 8 322 vollständig 8 321 vollständig 8 320 teilweise 8 318/1 teilweise 8 319/1 teilweise 8 317 vollständig 8 316 vollständig 8 315 teilweise 8 314 vollständig 8 313 vollständig 8 312 vollständig 8 311 vollständig 8 410 teilweise Gewässerparzelle (Graben), Entwidmung beantragt 8 310 vollständig 8 309 vollständig 8 308 vollständig 8 307/1 vollständig 8 307/2 vollständig 8 306/1 vollständig Verkehrsfläche 8 306/2 vollständig 8 358/2 vollständig 8 359/2 vollständig 8 360/4 vollständig 8 375/2 vollständig 8 380/1 teilweise 8 381/1 vollständig 8 382/4 vollständig 8 382/6 teilweise 8 385/2 teilweise 8 386/4 vollständig 8 386/6 teilweise 8 387/2 vollständig 8 388/4 teilweise 8 388/6 teilweise 8 389/2 teilweise 8 390/2 teilweise 8 391/2 teilweise 8 392/2 teilweise 8 393/2 vollständig 8 393/3 vollständig 8 394/4 teilweise 8 394/5 vollständig

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8 394/7 teilweise 8 394/8 vollständig 8 395/3 teilweise 8 395/4 vollständig 8 396/1 vollständig 8 396/2 vollständig 8 396/3 vollständig 8 411/5 teilweise Wirtschaftsweg 8 273/2 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 274 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 275 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 276 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 277 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 278 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 279 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 280 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 281 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 282 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 283 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 284/1 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 284/2 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 285 vollständig ehem. Obstbauflächen 8 123/8 teilweise Verkehrsfläche Deutsche Bahn 9 46 vollständig 9 88/1 teilweise Verkehrsfläche Deutsche Bahn 9 89 vollständig ehem. Obstbauflächen 9 90 vollständig ehem. Obstbauflächen 9 91 vollständig ehem. Obstbauflächen 9 92 vollständig ehem. Obstbauflächen 9 93 vollständig ehem. Obstbauflächen 9 94 vollständig ehem. Obstbauflächen 9 95 vollständig ehem. Obstbauflächen 9 96 vollständig ehem. Obstbauflächen 9 97/1 vollständig 9 99 vollständig ehem. Obstbauflächen 9 102/2 vollständig ehem. Obstbauflächen 9 87/3 vollständig 9 86/5 vollständig 9 85/6 teilweise 9 84/12 teilweise 9 84/11 teilweise 9 83/5 teilweise 9 82/12 teilweise 9 82/11 teilweise 9 81/6 teilweise 9 496 teilweise überlagerte Ausgleichsfläche A6 9 497 teilweise Wirtschaftsweg

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3.2 Vorhandene Nutzungen im Plangebiet Zwischen der Mainzer Landstraße und der Bahnlinie befinden sich hauptsächlich intensiv ge- nutzte Obstbaumkulturen (Erwerbsobstanlage) mit zugehörigen Nebengebäuden und Lager- flächen sowie ein Freizeitgarten und Gehölze. Die Obstbaumanlagen wurden von einem ortsansässigen Landwirt bewirtschaftet. Inzwischen sind die Flächen in gemeindliches Eigentum übergegangen und die landwirtschaftliche Nutzung wurde aufgegeben (siehe Kap 7.7). Nördlich der Bahnlinie entlang des Wiesenwegs gibt es zahlreiche Freizeitgärten und Grabeland mit verschiedenen Nutzungsintensitäten. Baurechtlich gesehen handelt es sich hier um baulichen Außenbereich nach § 35 BauGB, sodass hier vorhandene bauliche Anlagen zu großen Teilen nicht zulässig sind. Zudem findet sich hier ein Mosaik aus Wiesen, Streuobstbrachen, Gebüschen und Hochstaudenfluren. Dazwischen liegen einzelne Gehölzflächen. Nördlich der Bahnlinie verläuft ein meist trockener und teilweise verfüllter Graben, der als Parzelle im Kataster zu erkennen ist. Nordöstlich an das Plangebiet angrenzend wurde ein leicht erhöht liegender, gesetzlich geschützter Halbtrockenrasen kartiert. Auf dem Halbtrockenrasen wurden u. a. einige sehr seltene und geschützte Schmetterlingsarten nachgewiesen. Im Norden queren eine 220 KV-Hochspannungsfreileitung und eine Bahnstromleitung das Plangebiet von Südost nach Nordwest. Die Gleisanlagen der Bahnlinie Mainz-Bingen sowie die Maststandorte der Bahnfreileitung sind planfestgestellte Bahnflächen. An den Anschluss-Stellen zur Mainzer Landstraße und zum Steinweg liegen bereits bestehende öffentliche Straßenverkehrsflächen sowie ein Wirtschaftsweg im Plangebiet.

3.3 Eigentumsverhältnisse Die Grundstücke im Plangebiet befinden sich zu großem Teil im Eigentum der Gemeinde Budenheim. Die Gemeinde führt derzeit Kaufverhandlungen für die übrigen erforderlichen Grundstücke, die sich in privatem Besitz bzw. im Besitz öffentlicher Körperschaften befinden. Außerdem liegen öffentliche Straßenverkehrsflächen (Mainzer Landstraße, Mainzer Straße/ Steinweg) im Geltungsbereich. Das Flurstück 306, Flur 8 wurde nach Teilungsvermessung in die Flurstücke 306/1 und 306/2 zerlegt. Flurstück 306/2 wird durch die Gemeinde Budenheim von der Deutschen Bahn AG erworben. Die Entwidmung der Parzelle 306/2 als Bahnfläche wird von der DB Services Immobilien GmbH beim Eisenbahnbundesamt beantragt.

4 Planungsbindungen und sonstige Planungen

4.1 Raumordnung und Landesplanung Die Bauleitpläne sind gemäß § 1 Abs. 4 BauGB den Zielen der Raumordnung anzupassen. Folgende Erfordernisse der Raumordnung sind für das Plangebiet der FNP-Änderung und des Bebauungsplans relevant: Das Landesentwicklungsprogramm IV 2008 (LEP IV 2008) ordnet das Gebiet der Gemeinde Budenheim von seiner Raumstruktur dem hoch verdichteten Raum zu. Nach ökologischer Raumgliederung handelt es sich vorwiegend um einen Sanierungsraum. Alle Maßnahmen und Ziele sind so auszurichten, dass vorhandene Beeinträchtigungen vordringlich abgebaut, neue vermieden und die Leistungsfähigkeit der natürlichen Ressourcen wieder- hergestellt bzw. verbessert werden. Nach dem Leitbild Freiraumschutz ist das Gemeindegebiet eingebettet in einen regionalen Grünzug mit landesweiter Bedeutung für den Freiraumschutz.

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Im Regionalen Raumordnungsplan Rheinhessen-Nahe 2004 (ROP)1 ist die Gemeinde Budenheim in ihrer Raumstruktur dem verdichteten Raum und dem Mittelbereich Mainz zugeordnet. Als Grundzentrum ist ihr die besondere Funktion F (= Fremdenverkehr) zugewiesen. Ein Regionaler Grünzug umgibt die Ortslage von Budenheim (Regionaler Grünzug - multi- funktional für Hochwasserschutz, Klimaschutz, Biotopverbund, Grundwasserschutz, Erholung, Landschaftsbild, Kulturlandschaft). Der Geltungsbereich des Bebauungsplans und der 8. Flächennutzungsplan-Änderung liegt zu Teilen im „Vorranggebiet für den Hochwasserschutz“, Ziel Z4 des ROP Rheinhessen-Nahe. In Vorranggebieten für den Hochwasserschutz sind Maßnahmen nicht zulässig, die den Hoch- wasserabfluss hemmen. Das Vorhaben beansprucht Hochwasserretentionsraum der Rheinaue, der gemäß den Zielen der Raumordnung zu schützen ist. Für die 8. FNP-Änderung und den Bebauungsplan hat die Gemeinde Budenheim daher eine Abweichung von dem raumordnerischen Ziel Z 4 „Vorranggebiet für den Hochwasserschutz“ beantragt. Die Abweichung wurde mit Schreiben der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd vom 14.11.20142 zugelassen. Zu den Zulassungsvoraussetzungen siehe Kapitel 8.3. Im Oktober 2015 wurde die Gesamtfortschreibung des Regionalen Raumordnungsplans 2014 für die Region Rheinhessen-Nahe genehmigt. Darin werden der Gemeinde Budenheim die besonderen Funktionen W (= Wohnen) und G (= Gewerbe) zugewiesen. Der ROP 2014 stellt im nördlichen Plangebiet kein Vorranggebiet für den Hochwasserschutz mehr dar. Die FNP-Änderung und der Bebauungsplan entsprechen den Zielen der Raumordnung.

4.2 Flächennutzungsplan Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Budenheim (1983) sind im Geltungsbereich des Bebauungsplans hauptsächlich Flächen für die Landwirtschaft nach § 5 (2) Nr. 9a BauGB dargestellt, außerdem von West nach Ost eine Bahnanlage nach § 5 (2) Nr. 3 und am Südostrand des Industriegebiets Verkehrsfläche nach § 5 (2) Nr. 3 sowie Grünfläche nach § 5 (2) Nr. 5 (siehe Abbildung 3). Folgende Flächen und Regelungen, die nach anderen gesetzlichen Vorschriften festgesetzt sind, führt der Flächennutzungsplan nachrichtlich auf:  Planfestgestellte Flächen der Bahnanlage (Bahnlinie Mainz-Bingen),  Überschwemmungsgebiet nach Wasserhaushaltsgesetz nördlich der Bahnlinie,  die Mainzer Landstraße als überörtliche Hauptverkehrsstraße nach § 5 (2) Nr. 3 BauGB,  Hauptversorgungsleitung nach § 5 Abs. 4 BauGB,  Landschaftsschutzgebiet nach Naturschutzrecht.

1 Zum Zeitpunkt des Aufstellungsbeschlusses der Bauleitpläne im Jahr 2014 war der bis 2015 gültige ROP Rheinhessen-Nahe 2004 maßgeblich, um die Anpassung der Bauleitpläne an die Ziele der Raumordnung zu beurteilen. 2 Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd: Schreiben zur Zulassung des Zielabweichungsverfahrens zum Hochwasserschutz AZ. 14-435-15:41 vom 14.11.2014

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Abbildung 3: Planausschnitt gültiger Flächennutzungsplan und räumlicher Geltungs- bereich des Bebauungsplans Das geplante Straßenbauvorhaben mit öffentlichen Verkehrsflächen, begleitenden Grünflächen und Ausgleichsmaßnahmen entspricht nicht den Darstellungen des gültigen Flächennutzungs- plans (1983) der Gemeinde Budenheim. Es wird deshalb parallel zum Bebauungsplan ein Änderungsverfahren des Flächennutzungs- planes nach § 8 Abs. 3 BauGB durchgeführt. Die Entwicklungsziele des Landschaftsplans zum Flächennutzungsplan sind im Umweltbericht (Anlage I) dargestellt.

4.3 Landesplanerische Stellungnahme Die Gemeinde Budenheim hat gemäß § 20 Landesplanungsgesetz (LPlG) die Abgabe einer landesplanerischen Stellungnahme für die vorgesehene 8. Änderung des Flächennutzungsplans bei der unteren Landesplanungsbehörde der Kreisverwaltung Mainz-Bingen beantragt. Die zuständige Landesplanungsbehörde gibt im Benehmen mit der regionalen Planungs- gemeinschaft den Trägern der Bauleitplanung in einer landesplanerischen Stellungnahme die maßgeblichen Erfordernisse der Raumordnung bekannt. Sie enthält Maßgaben, die zu beachten sind und Hinweise und Anregungen für den nachfolgenden Prozess der Bauleitplanung. Mit Schreiben vom 07.05.2015 erging folgende landesplanerische Entscheidung: „Aus raumordnerischer und landesplanerischer Sicht kann der 2. Anbindungsbrücke (Wildenstein S-Variante) zum Industriegebiet am Rhein in der Gemarkung der Gemeinde Budenheim zugestimmt werden. […] Das Benehmen mit der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe wurde am 05. Mai 2015 her- gestellt. Aufgrund der Anordnung über die Zuständigkeit nach § 20 Landesplanungsgesetz hat

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die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd als Obere Landesplanungsbehörde der landes- planerischen Stellungnahme am 07. Mai 2015 zugestimmt.“3

Die landesplanerische Entscheidung ergeht unter folgenden Maßgaben: Die Beanspruchung von Hochwasserretentionsraum der Rheinaue und die Abweichung von dem raumordnerischen Ziel „Vorranggebiet für den Hochwasserschutz“ wurden bereits in einem Zielabweichungsverfahren geprüft und zugelassen. Der Ausgleich für den Retentionsraumverlust wurde zwischen dem Land Rheinland-Pfalz (vertr. durch SGD-Süd, Regionalstelle WAB) und der Gemeinde Budenheim geregelt. Durch das Vorhaben gehen landwirtschaftliche Flächen (Obstplantagen) verloren. Die Landwirtschaftskammer geht von einer Existenzgefährdung des im Plangebiet wirtschaftenden Obstbaubetriebs aus. Ein Sachverständigengutachten über die Auswirkungen des Vorhabens auf den Betrieb muss angefertigt werden. Der Konflikt ist im Bauleitplanverfahren abschließend zu klären. Weitere Hinweise für das Bauleitplanverfahren:  Auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung ist eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (SaP) durchzuführen.  angemessene Einbindung des Bauvorhabens in die Umgebung,  gutachterliche Überprüfung der Lärmimmissionen,  Einholen einer wasserrechtliche Ausnahmegenehmigung nach § 78 WHG für das Bauen im Überschwemmungsgebiet,  Plangenehmigungsverfahren für die Verlegung des Grabens und wasserrechtliche Erlaubnis bei bauzeitlicher Grundwasserhaltung. Die landesplanerische Stellungnahme muss für den veränderten Geltungsbereich der FNP- Änderung nicht erneut eingeholt werden. Die landesplanerische Stellungnahme gilt auch nach Beschluss des ROP 2014 weiter fort, da die Ziele und Grundsätze des Entwurfs dieser Fortschreibung bereits in der Stellungnahme berücksichtigt waren. Die Maßgaben aus der landesplanerischen Stellungnahme wurden im Planungsprozess bereits vollständig berücksichtigt.

4.4 Rechtskräftige Bebauungspläne Im Bereich der Anschluss-Stelle an den „Steinweg“ überlagert der Geltungsbereich des Bebauungsplans „2. Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein“ den rechtskräftigen Bebauungsplan „Industriegebiet am Rhein“, in Kraft getreten am 11.07.1991, und ersetzt diesen im überlagerten Teilbereich. Dabei handelt es sich um die 3. Änderung des Bebauungs- plans „Industriegebiet am Rhein“. Im Bereich der Überlagerung setzt der Bebauungsplan „Industriegebiet am Rhein“ derzeit Straßenverkehrsflächen, Verkehrsflächen besonderer Zweck- bestimmung und Verkehrsbegleitgrün fest. Am Knotenpunkt Mainzer Landstraße/Budenheimer Parkallee überlagert der Geltungsbereich des Bebauungsplans „2. Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein“ Teile des seit 5. Mai 2011 rechtskräftigen Bebauungsplans „Budenheimer Parkallee“ und ersetzt diesen im über- lagerten Teilbereich. Es handelt sich um die 1. Änderung des Bebauungsplans „Budenheimer Parkallee“. Ziel ist es an der Mainzer Landstraße einen 4-armigen Knoten zu schaffen, der sowohl

3 Kreisverwaltung Mainz-Bingen, Landesplanerische Stellungnahme zur 2. Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein, Ingelheim, AZ. 21-2/79-10 9 03/15 vom 07.05.2015

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das Gewerbegebiet Budenheimer Parkallee anbindet, als auch die neue Straße zum Industrie- gebiet am Rhein. Der 4-armige Knoten wird über die beiden Bebauungspläne planungsrechtlich gesichert. Der Bebauungsplan „Budenheimer Parkallee“ setzt im überlagerten Teilbereich derzeit eine Verkehrsfläche mit der Zweckbestimmung ‚Wirtschaftsweg‘ fest, die in öffentliche Straßenverkehrsfläche geändert wird.

Abbildung 4: Grenze des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplanes mit Über- lagerung der rechtskräftigen Bebauungspläne (rot markiert)

4.5 Schutzgebiete und -objekte Der nordwestliche Teil des Plangebiets sowie eine kleine Teilfläche südlich der Bahnlinie sind als Überschwemmungsgebiet des Rheins (HQ 100) nach Landeswassergesetz festgesetzt. Das nachrichtliche Überschwemmungsgebiet, das auf die überschwemmungsgefährdeten Gebiete hinweist, die bei einem Extremhochwasser oder aber auch beim Versagen von Hochwasser- schutzeinrichtungen überschwemmt werden, reicht bis an die Bahnlinie heran und erstreckt sich auch auf Teilflächen südlich der Bahnunterführung. Die Geltungsbereiche von Bebauungsplan und der 8. FNP-Änderung liegen innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Rheinhessisches Rheingebiet“ festgesetzt durch die Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Rheinhessisches Rheingebiet“ vom 17. März 1977 (Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz Nr. 12, S. 227 vom 28.03.1977). Gemäß § 1 Abs. 2 der Verordnung sind Flächen innerhalb des räumlichen Geltungsbereichs eines Bebauungsplans nicht Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes. Mit Inkrafttreten des Bebauungsplans kommen die Verbotstatbestände des § 4 der Landschaftsschutzgebiets-Verordnung für die im Bebauungsplan zulässigen Nutzungen nicht mehr zum Tragen. Der Schutzzweck des LSG „Rheinhessisches Rheingebiet“ ist in der verbindlichen Bauleitplanung zu berücksichtigen z. B. durch eine angemessene Einbindung des Bauvorhabens in die Umgebung.

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In der Umgebung des Plangebiets liegen mehrere Natura 2000-Gebiete am Rhein und in den Kalkmergelgebieten westlich von Mainz:  im Süden FFH-Gebiet Nr. 6014-302 Kalkflugsandgebiet Mainz-Ingelheim (RLP), nächster Bereich: ca. 150 m im Südosten  im Süden Vogelschutzgebiet Nr. 6014-401 Dünen- und Sandgebiet Mainz-Ingelheim (RLP), nächster Bereich: ca. 150 m Entfernung im Südosten  im Westen FFH-Gebiet 5914-303 Rheinniederung Mainz- Bingen (RLP), ca. 1,5 km Entfernung  im Westen Vogelschutzgebiet Nr. 6013-401 Rheinaue Bingen-Ingelheim (RLP), ca. 1,5 km Entfernung  im Nordosten FFH-Gebiet Nr. 5914-351 Wanderfischgebiete im Rhein (Hessen), ca. 800 m Entfernung  im Nordosten FFH-Gebiet Nr. 5915-301 Rettbergsaue bei Wiesbaden (Hessen), ca. 800 m Entfernung  im Norden Vogelschutzgebiet Nr. 5914-450 Inselrhein (Hessen), ca. 600 m Entfernung.

Das Biotopkataster des Landes Rheinland-Pfalz verzeichnet im Geltungsbereich keine gesetzlich geschützte Biotoptypen gemäß § 30 BNatSchG. Etwa 90 m nördlich sind in der alten Flutrinne im Mombacher Unterfeld gesetzlich geschützte Schilfröhrichtbestände verzeichnet. An das Plangebiet grenzt im Nordosten ein gesetzlich geschützter Halbtrockenrasen unmittelbar an, der im Rahmen der floristischen Erfassungen kartiert wurde.

4.6 Planungs- und Standortalternativen Die Gemeinde Budenheim hat seit 2004 mittels einer Machbarkeitsstudie und verschiedenen Vorplanungen eine realisierbare Lösung für eine zweite verkehrliche Anbindung des Industriegebiets am Rhein geprüft. Der Straßenverlauf und das Brückenbauwerk über die Bahnlinie wurden in einem umfangreichen Abstimmungsprozess mit dem Landesbetrieb Mobilität, verschiedenen Fachbehörden und der Deutschen Bahn entwickelt. Es wurden verkehrsplanerische, umweltfachliche, artenschutzrechtliche und wirtschaftliche Belange sowie Aspekte des Hochwasserschutzes und der Flächenverfügbarkeit geprüft und in die Abwägung einbezogen. Die geprüften Varianten sind ausführlich im Erläuterungsbericht zum RE-Genehmigungsentwurf Straßenplanung der ING.-GESELLSCHAFT WEILAND AG (2018) dargestellt (siehe Anlage).

Wichtige Prüfkriterien bei den Varianten 1 - 10 waren:  Verkehrstechnische Aspekte wie z. B. die Wahl des Anschlusspunktes an die L 423 bzw. die übergeordneten Straßen, Straßenradien, technische Umsetzbarkeit des Brückenbauwerks,  die Länge der Anbindung unter Berücksichtigung einer Flächenminimierung und einer Verfügbarkeit der Grundstücke,  die Hochwasserfreiheit,  die Vorgaben der Deutschen Bahn AG zur Querung von Bahnlinie und Schutz der Freileitungen und  naturschutzrechtliche Aspekte wie z.B. der Schutz des gesetzlich geschützten Biotops (Halbtrockenrasens). Zum Zielabweichungsverfahren wurde darüber hinaus eine Alternative geprüft, die den Verlust von Retentionsraum im Überschwemmungsgebiet des Rheins minimiert.

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Die Prüfung einer „Null-Variante“ ergab, dass die 2. Anbindungsbrücke für die nördlichen Siedlungsflächen der Gemeinde Budenheim ohne Alternative ist. Die bestehenden innerörtlichen Unterführungen unter der Bahnlinie Mainz-Bingen können für den Schwerverkehr nicht genutzt oder ertüchtigt werden. Zudem ist die Ortslage durch den LKW-Verkehr stark belastet. Eine dauerhafte Lösung mit nur einem für Schwerverkehr nutzbarem Brückenbauwerk ist aufgrund der Versorgungssicherheit der Industriebetriebe und der Verkehrserschließung des Feuerwehr- standortes nicht tragbar.

Machbarkeitsstudie 2004 Dieterich Beratende Ingenieure

In der Machbarkeitsstudie von DIETERICH BERATENDE INGENIEURE (2004) wurden 4 Varianten geprüft: Variante 1 - „14 Morgen – Steinweg“: Anbindung an die L 423 am Knotenpunkt Gewerbegebiet „14 Morgen“, Querung der Bahnlinie, Trassenverlauf als Damm nördlich parallel zur Bahnlinie und Anbindung an den Steinweg. Variante 2 – „Wildenstein – Steinweg“: Anbindung an die L 423 im Bereich Wildenstein, lang geschwungenes Brückenbauwerk zur Querung der Bahnlinie, Trassenverlauf als Damm nördlich der Bahnlinie wesentlich kürzer als bei Variante 1. Variante 3 – „“: Anbindung an die Industriestraße in MZ-Mombach, Unterquerung der , paralleler, sehr langer Trassenverlauf als Damm nördlich der Bahnlinie, keine Querung der Bahnlinie erforderlich. Variante 4 „Unterführung Kirchstraße“: Variante zur ortsnahen Anbindung im Bereich der bestehenden kleinen Unterführung Mainzer Straße/Steinweg durch eine neue Unterführung. Die Variante ist nicht realisierbar, da die Anschlusshöhe an die übergeordnete Landesstraße L 423 wesentlich über der Schienenoberkante der DB AG liegt und der Abstand beider zu gering ist. Die Lage im Überschwemmungsgebiet führt zu erheblichen Kosten durch Auftriebssicherung und Hochwasserschutz. Als Vorzugsvariante wird Variante 2 „Wildenstein – Steinweg“ empfohlen. Es wird also schon 2004 Wert gelegt auf eine kurze Gesamtstrecke und damit auch geringen Flächenverbrauch.

Erweiterung Machbarkeitsstudie 2008 Dieterich Beratende Ingenieure Die Gemeinde Budenheim entwickelt den „Freizeit-, Sport- und Erholungspark Lenneberg“ und das Gewerbegebiet „Budenheimer Parkallee“. Dafür liegt ein positiver raumordnerischer Entscheid vor. Dies führt zu einem neuen Knotenpunkt an der Mainzer Landstraße L 423 im Bereich der neu geplanten Budenheimer Parkallee mit zusätzlichen Quell- und Zielverkehren, die über das bestehende Straßennetz abzuwickeln sind. In einer erweiterten Machbarkeitsstudie wurden deshalb Lösungen für einen gemeinsamen Knotenpunkt zur Anbindung des FSE und des Industriegebiets untersucht. In Variante 5 „Kreuzung L423/Budenheimer Parkallee“ werden in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Mobilität die Anbindungen aus nördlicher und südlicher Richtung in einem gemeinsamen Kreuzungspunkt am Einmündungsbereich der Budenheimer Parkallee zusammengeführt. Die ursprünglich favorisierte Trasse der Variante 2 verlängert sich damit um 250 m. Variante 5 wird 2011 von der Ingenieurgesellschaft Weiland als Entwurf ausgearbeitet.

Variantenprüfung zum Erhalt des Halbtrockenrasens Bei den faunistischen und floristischen Erfassungen im Jahr 2011 wird im Trassenverlauf nördlich der Bahnlinie ein gemäß § 30 Bundesnaturschutzgesetz gesetzlich geschützter Trespen- Schwingel-Halbtrockenrasen kartiert. Dieser ist gemäß Kartieranleitung zur Erfassung der

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Erhaltungszustände der FFH-Lebensraumtypen in Rheinland-Pfalz als „B-gut“ zu bewerten. Das gesetzlich geschützte Biotop kann aufgrund der naturräumlichen Bedingungen und der Artenvorkommen nicht an anderer Stelle ausgeglichen werden. Der Eingriff ist somit nach BNatSchG nicht zulässig. Bei den Varianten 6 - 10 kommt es nun darauf an mit der Trassenführung die festgestellte Halbtrockenrasenfläche auszusparen und nach Möglichkeit an den mittlerweile fertiggestellten Knotenpunkt Budenheimer Parkallee anzuschließen. Der Variante 6 „Kreuzung L 423 Budenheimer/Parkallee S-Führung“ mit S-förmig verschwenkter Straßentrasse nach Südwesten mit Anbindung an Knotenpunkt Budenheimer Parkallee wird aus verkehrstechnischen Gründen vom LBM ungünstig bewertet (Radien, Quergefälle, schräge Anbindung an die L 423). Die Varianten 7 bis 9 verschieben den Knotenpunkt mit der Mainzer Landstraße nach Westen mit senkrechter Anbindung an die L 423. Die Variante 7 „Wildenstein Ost – Steinweg“ ist aufgrund unzureichender Abstände im Bereich der Hochspannungsleitung nicht realisierbar. Variante 8 „Wildenstein West (Gaststätte El Torro)“ scheidet aufgrund mangelnder Grundstücksverfügbarkeit für eine Linksabbiegerspur aus. Die Variante 9 „Wildenstein Mitte“ mündet maximal westlich an die Landesstraße 423. Der Einmündungspunkt ergibt sich aus der Anordnung der Fahrdrahtmasten der DB Fahrstrecke mit den erforderlichen Abständen zu den Hochspannungsleitungen. Diese Variante berücksichtigt die senkrechte Anbindung an die L 423 sowie die erforderlichen Abstände zu den Hochspannungs- leitungen. Diese Planung fand auch die technische Zustimmung des LBM Worms. Die aus technischen Gründen zur Umsetzung empfohlene Variante „Wildenstein Mitte“ wird nicht weiterverfolgt. Als wesentlicher Kritikpunkt wird der relativ kurze Abstand von ca. 230 Metern der zwei aufeinander folgenden Einmündungen von Budenheimer Parkallee und der 2. Anbindungsbrücke an die L 423 angesehen. Der Gemeinderat hat mit seiner Entscheidung zwingend die Anbindung an den vorhandenen Knoten Budenheimer Parkallee gefordert. Deshalb wird auf Grundlage der Variante 6 die Variante 10 „Wildenstein-S-Variante“ entwickelt. Diese Variante liegt den Bauleitplanverfahren zugrunde. Sie sieht eine Anbindung zwischen dem Steinweg über eine S-förmige Straßenführung mit Überquerung der DB-Gleisanlagen, bei Umfahrung der geschützten Biotopfläche, mit einer Anbindung an den neuen Knoten Budenheimer Parkallee vor. Die Trasse wird im folgenden Kapitel (5.1) beschrieben.

Vorteile Variante 10, „Wildenstein-S-Variante“ - Die Anbindung an die L 423 ist gut ausgelegt, da die Budenheimer Parkallee und die 2. Anbindung zum Industriegebiet hier an einem Knoten zusammengeführt werden. - Der Trespen-Schwingel-Halbtrockenrasen mit geschützten Schmetterlingsarten wird erhalten. - Die technischen Voraussetzungen für eine praktikable Trassenführung sind gegeben: Radien, Steigung, Abstände. - Die Obstanbaufläche eines Betriebes wird zwar zu Teilen in Anspruch genommen, jedoch nicht in zwei unwirtschaftliche Bewirtschaftungsflächen geteilt wie bei den Varianten 7, 8 und 9. - Die Variante ist mit der DB Netz AG vorabgestimmt. (Eine Kreuzungsvereinbarung zwischen der DB und der Gemeinde Budenheim wurde zwischenzeitlich abgeschlossen).

Nachteile Variante 10, „Wildenstein-S-Variante“ - Es wird Hochwasserretentionsraum des Rheins für ein HW 200 von 25.000 m³ in Anspruch genommen. Bei den Varianten 5 und 9, die vertieft geprüft wurden, wäre der gleiche bzw. ein höherer Retentionsraumverlust entstanden. - Zur Inanspruchnahme des Retentionsvolumens sind Alternativen zu prüfen.

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- Die Radien der Trasse wurden optimiert, sind jedoch mehr wechselnd als ohne S-Variante. Angesichts der Vorteile der Variante 10, sind die wechselnden Radien in optimierter Form akzeptabel und vom LBM freigegeben.

Im Rahmen des Zielabweichungsverfahrens vom „Vorranggebiet für den Hochwasserschutz“ wurde eine weitere Variante „S-Variante – alternativ Brücke“ geprüft. Statt des vorgesehenen Dammbauwerks wird im Überschwemmungsgebiet eine Brücke/Aufständerung der Trasse geplant, um eine Verringerung des Retentionsraumverlusts zu prüfen und zu bewerten. Die Trassenführung verläuft analog zur „S-Variante“ wird jedoch nördlich der Bahnlinie bis Station 0+620 auf Brückenpfeilern über das HHQ 200-Hochwasserniveau aufgeständert. Durch die Aufständerung wird der Retentionsraumverlust von 25.000 m³ auf 5.600 m³ reduziert (ING.- GESELLSCHAFT WEILAND AG 2014). Aufgrund der Mehrkosten von rund 10 Mio. Euro sowie der hohen Wartungskosten für das Brückenbauwerk kann diese Alternative wirtschaftlich nicht umgesetzt werden. Als weiterer Nachteil wird die unzureichende landschaftliche Einbindung genannt. Auch die zuständige Obere Landesplanungsbehörde stimmt nach erfolgter Alternativenprüfung der „Wildenstein-S-Variante“ zu.

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5 Beschreibung des Vorhabens

5.1 Straßenplanung Die zweite Anbindung zum Industriegebiet am Rhein soll hochwasserfrei konzipiert sein und östlich der Ortslage erfolgen. Über die Mainzer Landstraße L 423 soll ein direkter Anschluss an die Autobahn A 643 erreicht und gleichzeitig die Ortslage Budenheim vom Schwerverkehr entlastet werden. In Abstimmung mit dem Landesbetrieb Mobilität, der Deutschen Bahn und unter Berücksichtigung von verkehrsplanerischen, wirtschaftlichen und umweltfachlichen Belangen wurde 2013 mit der „Wildenstein-S-Variante“ ein Vorentwurf für die 2. Anbindung zum Industriegebiet am Rhein erarbeitet (INGENIEURGESELLSCHAFT WEILAND 2013) und vom Gemeinderat am 02.09.2013 beschlossen. Die Straßenplanung liegt inzwischen als RE- Genehmigungsentwurf vor (INGENIEURGESELLSCHAFT WEILAND 2018) und wurde als Ausführungsplanung (INGENIEURGESELLSCHAFT WEILAND 2020) konkretisiert. In den Plänen integriert ist die Darstellung des Brückenbauwerks über die Bahnlinie von IGM INGENIEURPLANUNG GMBH, Wiesbaden (2020). Der Gesamtlageplan ‚Ausführungszeichnung Straßenbauwerk‘ (siehe Abbildung 5) ist Grundlage der vorliegenden Bauleitplanverfahren und im Originalmaßstab im Anhang beigefügt. Die neue Verkehrsanbindung wird als anbaufreie Hauptverkehrsstraße mit zwei Richtungsfahr- bahnen von je 3,25 m Mindestbreite auf circa 550 m Gesamtlänge hergestellt. In den Radien wird die Fahrbahn entsprechend verbreitert. An der Südseite verläuft ein 2,75 m breiter Geh- und Radweg. Die Anbindung an die L 423 erfolgt als Teil eines vierarmigen Knotenpunkts. Dieser Knoten ist bereits als 3-armiger Knoten L 423/Budenheimer Parkallee ausgebaut. Die neue Straße mündet am Knotenpunkt rechtwinklig in die Mainzer Landstraße ein. Die Verkehrs- regelung erfolgt durch eine Lichtsignalanlage. Die Leistungsfähigkeit des 4-armigen Knotens wurde nachgewiesen (siehe Kapitel 7.3). Eine Ausbauvereinbarung zum Anschluss der neuen gemeindlichen Erschließung an die Mainzer Landstraße wird zwischen der Gemeinde und dem Straßenbaulastträger (LBM) abgeschlossen. Die Querung der Bahnlinie erfolgt über ein Brückenbauwerk. Die hochwasserfreie Höhenlage der Straße und die erforderliche Anrampung zur Brücke werden über ein Dammbauwerk erreicht. Nach Querung der DB-Trasse biegt die neue Verbindungsstraße nach Westen ab und verläuft parallel zur Bahnlinie bis zum Anschluss an die Mainzer Straße. Die Straße „Steinweg“, die heute direkt in die Mainzer Straße übergeht, wird an die neue Erschließungsstraße als Einmündung angeschlossen. Die Höhe des Dammbauwerks ergibt sich aus dem erforderlichen Lichtraumprofil innerhalb des Überführungsbauwerkes über der DB-Strecke sowie durch die Berücksichtigung des Hochwasserstandes HHQ 200 des Rheins. Die Höhe des Dammbauwerkes variiert im Straßenverlauf und liegt nördlich des Brückenbauwerks maximal bei etwa 11 m über bestehendem Geländeniveau. Die Trassenführung verläuft unter Berücksichtigung der Mindestparameter sowie einzuhaltender Zwangspunkte möglichst dicht entlang der Bahnstrecke. Für die Knotenpunkte am Steinweg und an der Mainzer Landstraße ist eine Beleuchtung vorgesehen.

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Abbildung 4: Lageplan zur „Wildenstein-S-Variante“, verkleinert (INGENIEURGESELLSCHAFT WEILAND 2020, Originalmaßstab im Anhang) Die Straßenentwässerung erfolgt durch Versickerung des anfallenden Niederschlagswassers in den Untergrund. Das Wasser von Straße und Gehweg wird zunächst in vier 50 cm tiefe Straßenbegleitgräben am Fuß des Straßendamms abgeleitet. An den Tiefpunkten der Gräben schließen Versickerungsmulden an, in denen bis zu einer maximalen Einstauhöhe von 50 cm das Wasser gesammelt, verdunstet und über die belebte Bodenzone versickert wird. Südlich der Bahnlinie sind die Mulden durch hydraulische Fenster ergänzt, da die Böden hier ungünstigere Versickerungseigenschaften aufweisen. Eine wasserrechtliche Erlaubnis wurde dafür beantragt und durch die SGD Süd erteilt mit Bescheid vom 14. Mai 20194. Am Dammfuss verläuft jeweils auf der Nord- und Südseite ein wasserdurchlässig befestigter Weg zur Unterhaltung und Pflege des Straßenbauwerks, der Mulden und des Begleitgrüns. Die Trassenführung, Straßenquerschnitte, Höhen und die Anbindung an die Bestandsstraßen sind ausführlich im RE-Genehmigungsentwurf Straßenplanung, Heft 1: Erläuterungsbericht der INGENIEURGESELLSCHAFT WEILAND (2018) beschrieben.

5.2 Realisierung des Vorhabens Der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan bzw. der Beschluss über die FNP-Änderung soll spätestens im 1. Quartal 2021 gefasst werden. Die Genehmigung des Flächennutzungsplans durch die höhere Verwaltungsbehörde wird innerhalb von 3 Monaten erteilt. Parallel zu den Bauleitplanverfahren sind folgende Genehmigungsverfahren anhängig bzw. wurden bereits positiv beschieden: - Ausnahmegenehmigung nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz vom Bauverbot im Über- schwemmungsgebiet erteilt durch die Obere Wasserbehörde (SGD Süd) am 9.Januar 20195 - Entwidmungsverfahren für den Graben als Gewässer II. Ordnung bei der Unteren Wasserbehörde anhängig,

4 Bescheid über die Erteilung einer Erlaubnis über die Einleitung von Niederschlagswasser von der Straße „2. Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein“ in der Gemarkung Budenheim in den Untergrund. Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Boden- schutz Mainz. 14. Mai 2019. 5 Bescheid über die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung gemäß § 78 WHG zur Errichtung einer zweiten Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein in der Gemarkung Budenheim Flur 8, Flurst. 306 bis 325/1 u. v. m. Im Überschwemmungsgebiet des Rheins. Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz Mainz. 09.Januar 2019.

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- Einleiterlaubnis für die Versickerung des anfallenden Niederschlagswassers der Straße in den Untergrund erteilt mit Bescheid vom 14.05.2019 (siehe 4).

Fortlaufende Planungen, Flächenverfügbarkeit, Vereinbarungen: - Die Verfügbarkeit der Grundstücke ist vor Satzungsbeschluss zu sichern. - Entwidmung des Grundstücks 306/2 als Bahnfläche (zu beantragen durch DB Services Immobilien GmbH beim Eisenbahnbundesamt). - Ausbauvereinbarung Kreuzungspunkt zwischen Gemeinde Budenheim und LBM, - Vertragliche Vereinbarung zwischen Gemeinde Budenheim und Kreisverwaltung/ Naturschutzbehörde über vorgezogene artenschutzrechtliche Maßnahmen.

Die gesamte Bauzeit wird voraussichtlich 2,5 Jahre betragen. Baubeginn erfolgt schnellstmöglich nach gesicherter Flächenverfügbarkeit und Rechtskraft des Bebauungsplans. Vorabmaßnahmen zur Baufeldfreimachung sind bereits 2020 erfolgt. Vorlaufende Maßnahmen zum Artenschutz (CEF-Maßnahmen) sind im Jahr vor Beginn der Hauptmaßnahme umzusetzen.

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6 Inhalte des Bebauungsplans

6.1 Verkehrsflächen Der Bebauungsplan setzt öffentliche Straßenverkehrsflächen fest. Diese beinhalten die geplanten Fahrbahnen, den begleitenden Fuß- und Radweg, die zugehörigen Straßenbankette, Dammböschungen und das Verkehrsbegleitgrün einschließlich der Flächen für die Nieder- schlagsversickerung und den Weg zur Unterhaltung und Pflege des Straßenbauwerks. Dazu kommen die Randflächen/Widerlager der Brücke, Verkehrsinseln und bestehende Anschlüsse und Einfahrten im Bereich Steinweg. Im Flächennutzungsplan werden diese Flächen entsprechend als Verkehrsflächen dargestellt. Die Einteilung der Straßenverkehrsflächen ist nicht Gegenstand der Festsetzung. Sie ist aus der Straßenplanung der ING.-GESELLSCHAFT WEILAND (Gesamtlageplan Ausführungszeichnung 2020), die dem Bebauungsplan zugrunde liegt, zu entnehmen. Die Höhe des Straßenkörpers und des Brückenbauwerks werden im Bebauungsplan nicht fest- gesetzt. Sie werden in der Ausführungszeichnung der Straßenplanung der ING.-GESELLSCHAFT WEILAND 2020 festgelegt. Die Höhenlage der Verkehrsbauwerke wird bestimmt durch das erforderliche Lichtraumprofil des Brückenbauwerks über der DB-Strecke, die hochwasserfreie Führung der Straße oberhalb HW 200-Niveau und durch die Anschlusshöhen an der Mainzer Straße sowie der Landesstraße L 423. Der Damm ist an seiner höchsten Stelle nördlich der Brücke etwa 10-11 m über GOK hoch. Zur Herstellung des Straßenkörpers erforderliche Aufschüttungen und Stützmauern liegen alle innerhalb der festgesetzten Verkehrsflächen und erfordern keine gesonderte planungsrechtliche Sicherung. Der nördlich parallel zur Mainzer Landstraße verlaufende Weg zur Erschließung von landwirt- schaftlichen Flächen und Freizeitgärten wird als Verkehrsfläche W1 mit besonderer Zweck- bestimmung ‚Wirtschaftsweg‘ festgesetzt. Die bisherige Wendeschleife des Wirtschaftsweges befindet sich im Bereich des künftigen Knotens und entfällt. Stattdessen wird eine Einmündung in die geplante Straße ausgebildet. Der bestehende asphaltierte Weg (Wiesenweg), der vom Steinweg nach Osten Richtung Mombacher Unterfeld verläuft, liegt mit einem kleinen Teilabschnitt im Geltungsbereich und wird als Verkehrsfläche mit besonderer Zweckbestimmung ‚Wirtschaftsweg‘ festgesetzt‘.

6.2 Flächen für die Wasserwirtschaft Der Graben auf Flurstück 410 war im Liegenschaftskataster als Gewässer III. Ordnung verzeichnet. Im Digitalen Wasserbuch ist der Graben nicht als Gewässer verzeichnet. Da der Graben keine Entwässerungsfunktion mehr hat und teilweise bereits verfüllt ist, hat die Gemeinde Budenheim einen Antrag auf Entwidmung des Grabens einschließlich Plangenehmigung nach § 68 WHG gestellt. Das Verfahren wird vor Satzungsbeschluss des Bebauungsplans abgeschlossen. Die Grabenparzelle wird deshalb nicht mehr als Wasserfläche im Bebauungsplan festgesetzt. Der nördliche Teil des Bebauungsplans liegt im gesetzlich festgesetzten Überschwemmungs- gebiet und im nachrichtlichen Überschwemmungsgebiet des Rheins, die in beiden Bauleitplänen nachrichtlich übernommen bzw. vermerkt werden (siehe Kapitel 6.10). Weitere Teilflächen der Überschwemmungsgebiete liegen südlich der Bahn-Unterführung außerhalb des Plangebiets.

6.3 Flächen für Hochwasserschutzanlagen und für die Regelung des Wasserabflusses Zwischen nördlichem Straßendamm und Bahnlinie wird im Bebauungsplan eine Fläche zum Hochwasserschutz und für die Regelung des Wasserabflusses festgesetzt. Für diese Fläche, die Teil des festgesetzten Überschwemmungsgebiets (HQ 100) des Rheins ist, muss die Überflutung

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im Hochwasserfall auf dem bestehenden Höhenniveau gewährleistet sein. Dazu ist das Straßen- bauwerk mit einem entsprechenden Durchlass für auftretende Hochwasser zu versehen. Auffüllungen über das bestehende Höhenniveau sind unzulässig. Für das Straßenbauwerk mit zugehöriger Dammböschung wurde eine Ausnahme nach § 78 WHG für das Bauen im Überschwemmungsgebiet beantragt. Der entstehende Retentionsraumverlust wurde bilanziert und ausgeglichen. Die gefangene Fläche südlich des Straßendamms wurde in der Retentions- raumbilanz nicht als Verlust berücksichtigt und ist nicht Bestandteil der Ausnahmegenehmigung. Aus Gründen des vorsorgenden Hochwasserschutzes soll diese Fläche weiterhin überflutet werden. Die Überflutung wird deshalb planungsrechtlich im Bebauungsplan gesichert.

6.4 Bewirtschaftung von Niederschlagswasser und bodenschützende Maßnahmen Ziel ist es, das gesamte Niederschlagswasser vor Ort zurückzuhalten und breitflächig zu versickern, um Beeinträchtigungen des natürlichen Wasserhaushaltes zu minimieren. Die Nieder- schläge sollen ohne Einleitung in die Abwassersysteme beseitigt werden. Die Rückhaltung und Versickerung des anfallenden Niederschlagswassers der Verkehrsflächen in angrenzenden Flächen wird deshalb als boden- und grundwasserschützende Maßnahme nach § 9 Abs. 1 Nr. 20 festgesetzt. Das Entwässerungskonzept zum Straßenbauvorhaben sieht Entwässerungsgräben und Mulden zur Rückhaltung und Versickerung des anfallenden Niederschlagswassers der Verkehrsflächen vor. Der Bebauungsplan sichert die hierfür erforderlichen Flächen als Teil der festgesetzten öffentlichen Straßenverkehrsflächen überlagert mit einem Pflanzgebot nach § 9 Abs. 1 Nr. 25 zur Begrünung. Der Wirtschaftsweg W1 soll nur in wasserdurchlässiger Bauweise befestigt werden. Der Oberflächenwasserabfluss wird damit vermindert.

6.5 Biotopentwicklung und Ausgleichsmaßnahmen Durch den Bebauungsplan werden Eingriffe in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild ermöglicht, die gemäß § 1a Abs. 3 BauGB auszugleichen sind. Um diesen Ausgleich im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang zu realisieren, werden innerhalb des Geltungs- bereichs südlich und nördlich der geplanten Anbindungsstraße entsprechende Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft fest- gesetzt. Gleichzeitig können die erforderlichen artenschutzrechtlichen Maßnahmen hier realisiert werden (siehe Kapitel 6.6). Langfristiges Entwicklungsziel des Flächennutzungsplans ist es zudem mit der 8. Änderung, die ungeordneten und teilweise nicht legalen Nutzungen als Grabeland und Freizeitgärten im nördlichen Plangebiet in naturnahe Flächen der Rheinaue zu überführen. Für den gesamten Bereich zwischen nördlicher Anbindungsstraße und Wiesenweg stellt die 8. FNP-Änderung deshalb Maßnahmenflächen für Natur und Landschaft dar als Grundlage für eine zusammen- hängende Ausgleichskonzeption. Für die naturschutzrechtliche Kompensation ist im Umweltbericht ein Maßnahmenkonzept enthalten, das Schutz-, Biotopentwicklungs- und Pflegemaßnahmen definiert. Die Maßnahmen werden als Ausgleichsflächen A1 bis A8 im Bebauungsplan planungsrechtliche festgesetzt. Um den angestrebten Zielzustand und die gewünschte naturschutzfachliche Wertigkeit der Flächen zu erreichen, ist es erforderlich die dauerhafte Pflege wie z. B. die Häufigkeit und Art der Wiesenmahd sowie Mahdtermine festzusetzen, da dies unabdingbare Voraussetzung für funktionsfähige Ausgleichsmaßnahmen ist. Das Ausgleichskonzept orientiert sich an den vorhandenen naturräumlichen Gegebenheiten und den typischen Landschaftselementen der Rheinaue. Nördlich der Bahnlinie wird mit den Maßnahmen A1, A2, A3 und A7 ein Mosaik aus extensiven Wiesen- und Sukzessionsflächen festgesetzt, in dem anteilig Gehölze, Baumgruppen, Hochstaudenfluren, Weiden-Auengebüsche und temporär wasserführende Tümpel ausgebildet werden. Mit Bezug zum östlich angrenzend

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gelegenen Halbtrockenrasen werden auf den randlich liegenden Ausgleichsflächen A4 magere Wiesen mit Obstbäumen festgesetzt. Die Festsetzung der Maßnahmenfläche A5 sichert eine Nachnutzung der ehemaligen Erwerbsobstanlage als Ausgleichsflächen mit extensiven Wiesen und Baumgruppen, die gleichzeitig der landschaftlichen Einbindung des Verkehrsbauwerkes dienen. Mit der Ausgleichsfläche A6 werden Gehölze festgesetzt, die die Bestandsgehölze zwischen Mainzer Landstraße und geplanter Straßentrasse ergänzen. Mit der Fläche A8 wird kleinflächig im Bereich Steinweg eine Entsiegelung nicht mehr benötigter Verkehrsflächen festgesetzt, die Eingriffe in den Boden- und Wasserhaushalt ausgleicht. Bestehende Biotopflächen, die nicht anlage- oder baubedingt in Anspruch genommen werden, sind in die Maßnahmenflächen integriert (siehe Kap. 6.7). Alle Ausgleichsmaßnahmen wirken sich als multifunktionale Maßnahmen positiv auf die verschiedenen Umweltschutzgüter wie Landschaftsbild, Boden, Flora und Fauna aus (siehe Umweltbericht).

6.6 Maßnahmen zum Artenschutz Im Plangebiet kommen besonders und streng geschützte Tierarten vor (siehe Kap. 7.5 und Umweltbericht). Um Beeinträchtigungen der Fauna zu vermeiden und auszugleichen und um zu vermeiden, dass artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG eintreten, trifft der Bebauungsplan Festsetzungen zum Artenschutz nach § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB. Die Maßnahmen basieren auf dem Artenschutzkonzept zum Bebauungsplan gemäß Fachbeitrag Fauna von BG NATUR (2020). Durch den Bebauungsplan wird der Verlust von Lebensstätten der streng geschützten Zauneidechse ermöglicht. Vor der Umsetzung des Bauvorhabens sind daher Ersatzhabitate zu schaffen, die die ökologische Funktion der Lebensstätten im dem vom Vorhaben betroffenen Bereich gewährleisten (CEF-Maßnahmen). Der Umfang der artenschutzrechtlichen Maßnahmen wird im Fachbeitrag Artenschutz begründet, der dem Umweltbericht als Anlage beiliegt. Die Beleuchtung der Straße in der freien Landschaft ist mit insektenschonenden Leuchtmitteln wie LED oder Natriumdampflampen vorzunehmen. Die Festsetzung dient dem Schutz von Insekten und Vögeln insbesondere in räumlicher Nähe von Schutzgebieten. Außerdem soll die „Lichtverschmutzung“ im Ballungsraum Rhein-Main reduziert werden. Durch das Planungsvorhaben gehen u. a. Gehölzbestände und ältere Bäume/Obstbäume verloren. Um den Funktionsverlust für nachgewiesene Brutreviere von Nischen- /Halbhöhlenbrütern auszugleichen, werden Nisthilfen festgesetzt. Gleiches gilt für den Brutplatz- verlust des Turmfalken, der durch einen Turmfalkenkasten vor Beginn der Baumaßnahme zu ersetzen ist. Weitere artenschutzrechtliche Maßnahmen wie Bauzeitenregelungen und vorlaufende Kontrollen, werden als Hinweise aufgeführt. Es wird auf vorkommende streng geschützte Tierarten hingewiesen, da die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG abschließend bei der konkreten Vorhabenumsetzung zu beachten sind. Die vertragliche Regelung der erforderlichen CEF-Maßnahmen zwischen Gemeinde Budenheim und zuständiger Naturschutzbehörde erfolgt vor Satzungsbeschluss des Bebauungsplans.

6.7 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen sowie mit Bindungen für Bepflanzungen und die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen Bestehende Gehölz- und Wiesenflächen sowie Einzelbäume, die nach der Bestandsbewertung im Rahmen der Umweltprüfung als wertvoll eingestuft wurden, werden durch eine Pflanzbindung zum Erhalt festgesetzt. Die landschaftsgerechte Begrünung des Straßenbauwerks und der zugehörigen Böschungs- und Versickerungsflächen wird durch Pflanzgebote für Verkehrsbegleitgrün sichergestellt, die die

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Verkehrsflächen überlagern. Die Begrünung des Straßenbauwerks wird über textliche Festsetzungen nach § 9 Abs. 1 Nr. 25 BauGB detailliert geregelt, um diese Maßnahmen als Kompensation für Eingriffe in das Landschaftsbild und für Biotopverluste anzurechnen. Es werden differenzierte Festsetzungen für Pflanzflächen P1, P2, P3 und P4 getroffen. Die Straßenböschung auf der Nordseite wird als Pflanzfläche P1 zur Rheinaue mit festgesetzten Wiesen- und Gehölzflächen eingegrünt. Die süd- und südwestexponierten Böschungsflächen werden als Pflanzflächen P2 als trockene, magere Wiesenflächen festgesetzt, die Ersatzhabitat z B. für Tagfalterarten darstellen können. Für Verkehrsflächen, die u. a. als Funktionsflächen für die Niederschlagsversickerung dienen, wird über das Pflanzgebot P3 eine Wiesenansaat festgesetzt. Das Pflanzgebot P4 dient zur Aufwertung einer bestehenden, baubedingt teilweise beeinträchtigten Baumhecke.

6.8 Geh-, Fahr- und Leitungsrechte

Leitungsrechte Im Bebauungsplan werden eine 110 kV/220kV-Hochspannungsleitung, eine Bahnfreileitung und eine Gasleitung nachrichtlich übernommen (s.u.). Für diese Versorgungsleitungen werden mit Planeintrag L1 und L2 die Leitungsrechte zugunsten der Versorgungsträger gesichert. Die Details zu den Leitungsschutzstreifen und den hier geltenden Schutzvorschriften werden mit den Versorgungsträgern im Rahmen der Ausführungsplanung abgestimmt. Dazu erfolgt ein Hinweis im Bebauungsplan.

Geh- und Fahrrechte Für die neue Straßenbrücke, die über der planfestgestellten Bahnfläche verläuft, wird ein Geh- und Fahrrecht zugunsten der Allgemeinheit festgesetzt. Details zur Errichtung der Brücke über der Bahnlinie sind in der Kreuzungsvereinbarung geregelt (siehe Kapitel 8.5.).

6.9 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen Die Zulässigkeit von Werbeanlagen wird begrenzt um das Orts- und Landschaftsbild zu erhalten und zu schützen.

6.10 Nachrichtliche Übernahmen

Bahnanlagen Die Bahnlinie Mainz-Koblenz wird als planfestgestellte Fläche der Deutschen Bahn AG nachricht- lich in den Bebauungsplan übernommen. Die Überlagerung der Bahnflächen durch eine kommunale Bauleitplanung ist möglich, wenn die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Bahnanlagen gewährleistet ist und die Ziele der Bauleitplanung der Zweckbestimmung als Bahnanlage nicht zuwiderlaufen. Die Überlagerung durch das Brückenbauwerk wird als Plan- ausschnitt informativ dargestellt. Details regelt die Kreuzungsvereinbarung nach Eisenbahn- kreuzungsgesetz (siehe Kapitel 8.5). Die Bahnanlagen unter der geplanten Brücke sind weiterhin Fläche für Bahnanlagen mit allen rechtlichen Bindungen. In der Darstellung zur 8. Änderung des Flächennutzungsplans ist zusätzlich der im Plangebiet liegende Maststandort der Bahnstromleitung als Bahnanlage nachrichtlich übernommen.

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Hochspannungsfreileitung Am Nordrand des Plangebiets verläuft eine 110/220 KV-Freileitung der Mainzer Netze GmbH. Sie ist einschließlich Abstandsflächen von 25 m auf jeder Seite zu berücksichtigen. Die Mast- standorte sind im Grundbuch dinglich gesichert. Für Reparatur- und Wartungszwecke sind Zufahrtsmöglichkeiten für ein Allrad getriebenes Fahrzeug / LKW vorzusehen.

Freileitung der Deutschen Bahn Nördlich der geplanten Straßentrasse verläuft die 110kV-Freileitung der DB Netz AG mit einem 30 m breiten Schutzstreifen. Bei der Planung wurde die Bahnoberleitung mit ihren Maststandorten berücksichtigt.

Gasleitung Am südlichen Rand des Geltungsbereichs verläuft innerhalb der öffentlichen Verkehrsfläche der Mainzer Landstraße bzw. des Wirtschaftswegs eine Gasleitung der Stadtwerke Mainz.

Gesetzlich festgesetztes Überschwemmungsgebiet (HQ100) Das gesetzliche Überschwemmungsgebiet nach § 76 Abs. 2 Wasserhaushaltsgesetz wird in den Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan nachrichtlich übernommen. Es gelten die Schutzvorschriften des § 78 Wasserhaushaltsgesetz.

Nachrichtliches Überschwemmungsgebiet (HQ extrem) Das nachrichtliche Überschwemmungsgebiet wird im Flächennutzungsplan und im Bebauungsplan vermerkt. Es weist auf die überschwemmungsgefährdeten Gebiete hin, die bei einem Extremhochwasser oder aber auch beim Versagen von Hochwasserschutzeinrichtungen überschwemmt werden. Diese Gebiete sind nur nachrichtlich aufgezeigt, haben somit Warn- - und Hinweisfunktion. Die Ge- und Verbote der Rechtsverordnung zu festgesetzten Überschwemmungsgebieten finden in diesen Gebieten keine Anwendung. Die Grundsatz- regelung, Überschwemmungsgebiete von Bebauungen freizuhalten, besteht jedoch auch hier.

6.11 Hinweise In den Bebauungsplan werden Hinweise aufgenommen, die u. a. aus den Stellungnahmen der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange eingegangen sind: Auf die überlagerten rechtskräftigen Bebauungspläne wird hingewiesen. Bauzeitliche Grundwasserhaltung und die Bewirtschaftung des anfallenden Niederschlags- wassers bedürfen einer wasserrechtlichen Genehmigung durch die zuständige Wasserbehörde. Für die Errichtung des Straßenbauwerks im Überschwemmungsgebiet ist eine Ausnahmege- nehmigung nach Wasserhaushaltsgesetz erforderlich. Auf die bereits bestehende vertragliche Vereinbarung zum Ausgleich des Retentionsraumverlustes zwischen der Gemeinde Budenheim und dem Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch SGD Süd, Regionalstelle WAB, wird hingewiesen. Es wird darauf hingewiesen, dass im Geltungsbereich des Bebauungsplans streng geschützte Arten (u. a. Zauneidechse, Kamm-Molch) und geschützte europäische Brutvögel vorkommen. Deshalb sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um das Eintreten artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände zu vermeiden. Es wird empfohlen vor den Baumaßnahmen Baugrunduntersuchungen nach DIN 4020 durch- zuführen. Auf die vorliegenden Ergebnisse der geotechnischen Untersuchungen wird verwiesen. Falls von den Baumaßnahmen Altablagerungen betroffen sind oder Hinweise auf Verun- reinigungen von Boden, Bodenluft und Grundwasser auftreten, ist die zuständige Stelle der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Kenntnis zu setzen.

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Auf die Ergebnisse der Kampfmittelvorerkundung wird hingewiesen. Auf die Anzeigepflicht nach § 17 Denkmalschutzgesetz bei Bodenfunden und sonstigen archäologischen Funden wird hingewiesen. Im Plangebiet verlaufen die folgenden Versorgungsleitungen, auf deren Schutzstreifen bzw. auf die Vorgaben und Restriktionen der Versorgungsträger im Trassenbereich hingewiesen wird:  Gas-Hochdruckleitung der Mainzer Netze GmbH,  110 kV-Hochspannungsfreileitung der Mainzer Netze GmbH,  Bahnstromfreileitung der DB Energie,  Mittelspannungskabel und Fernmeldekabel der Mainzer Netze GmbH,  TK-Kabel und TK-Anlagen der DB Netz AG und der Vodafone D2 GmbH.

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7 Fachgutachten und Planungen

7.1 Boden und Baugrund

Altlasten und Altablagerungen Im geplanten Trassenverlauf sind keine Altlasten, Altablagerungen, Altstandorte, schädliche Bodenveränderungen oder Verdachtsflächen bekannt. Die SGD Süd weist darauf hin, dass sich in der Nähe und im möglichen Einflussbereich des Vorhabens drei registrierte Altablagerungs- stellen befinden:6 - Altablagerungsstelle Budenheim, Gewerbegebiet Ost (2), Reg.-Nr. 339 0000 9-232, Ebene (Aufhaldung), 1955 – 1975, Bauschutt und Erdaushub, maximale Mächtigkeit 2 m; - Altablagerungsstelle Budenheim, Gelände Fa. Bender, Reg.-Nr. 339 0000 9-209, Ebene (Aufhaldung), 1960 – 1965, Bauschutt und Erdaushub, maximale Mächtigkeit 1 m; - Altablagerungsstelle Budenheim, Umspannwerk, Reg.-Nr. 339 0000 9-208, Ebene (Aufhaldung), 1982 – 1983, Bauschutt und Erdaushub, maximale Mächtigkeit 1 m. Die drei Altablagerungsstellen besitzen keinen direkten Bezug zur vorliegenden Straßenplanung. Sie liegen auf Flurstücken außerhalb des Bebauungsplangebiets.

Baugrundgutachten Durch das Ingenieurbüro KERN geolabor wurden im Jahr 2011 Baugrunduntersuchungen zur Trassenvariante 5 (Kreuzung L423/Budenheimer Parkallee) durchgeführt. Untersucht wurden die Baugrund- und Grundwasserverhältnisse für den Trassenverlauf der Straße (KERN-GEOLABOR 2011a) und für das Brückenbauwerk bei Bahn-Kilometer 24,700 (KERN-GEOLABOR 2011b). Im September 2012 wurden ergänzende Baugrunduntersuchungen für den Brückenstandort bei Bahn-Kilometer 24.452 der alternativ geprüften Trassenvariante Wildenstein Mitte durchgeführt (KERN-GEOLABOR 2012). Die untersuchten Varianten werden nicht weiterverfolgt. Für die Wilden- stein-S-Variante, die dem Bebauungsplan zugrunde liegt, sind die Untersuchungsergebnisse in Teilbereichen übertragbar. Die Baugrunduntersuchungen der vergangenen Jahre wurden im Zuge der Ausführungsplanung für das Brücken- und Straßenbauwerk ergänzt. Es liegen von KERN GEOLABOR (2020) vertiefende Aussagen vor zu  Setzungsverhalten der geplanten Dammschüttung,  Bodenkennwerten und maßgeblichen Homogenbereichen,  Versickerungsfähigkeit der Böden im Trassenverlauf und  zur ergänzenden abfallrechtlichen Deklaration der Aushubböden.

Kampfmittelvorerkundung Im Jahr 2019 wurden durch die LUFTBILDDATENBANK DR. CARLS GMBH (2019) Kampfmittelvorerkundung für das gesamte Plangebiet auf der Basis historischer Luftbilder und Quellenauswertungen vorgenommen. Es konnten keine potenziellen Kampfmittelbelastungen ermittelt werden. Gemäß Baufachlicher Richtlinien Kampfmittelräumung besteht kein weiterer Handlungsbedarf.

6 Landesplanerische Stellungnahme gemäß § 20 LPlG zur 8. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Budenheim vom 07.Mai 2015

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7.2 Wasserwirtschaftliche Planungen Für das Straßenbauvorhaben wurde durch die INGENIEURGESELLSCHAFT WEILAND (2018) ein Entwässerungskonzept erarbeitet und ein Entwässerungsgesuch für die Versickerung von Niederschlagswasser bei der zuständigen Behörde eingereicht und mit Bescheid vom 14.05.2019 genehmigt. Vorgesehen ist die Entwässerung in Mulden entlang des Böschungskörpers und die Ableitung von Regenereignissen in Rückhalte- und Versickerungsmulden innerhalb des Verkehrsbegleitgrüns P3. Südlich der Bahnlinie werden die Mulden mit hydraulischen Fenstern ausgebaut, aufgrund der ungünstigeren Versickerungseigenschaften der hier anstehenden Böden. Hinweise zur Versickerungsfähigkeit der anstehenden Böden und zur Ausgestaltung der Versickerungseinrichtungen sind bereits im Baugrundgutachten enthalten (KERN-GEOLABOR 2011a und 2020). Die Aufnahmefähigkeit des Untergrundes für die vorgesehene Einleitung von Niederschlagswasser in den Untergrund und die Dimensionierung der Mulden sind nachgewiesen. Die bestehende Grabenparzelle auf Flurstück 410 soll als Gewässer entwidmet werden7. Der Graben ist im Gelände nur noch als leichte Mulde wahrnehmbar und erfüllt keine Gewässer- funktion mehr. Die erforderliche Plangenehmigung gemäß § 68 WHG für die Entwidmung wurde von der Gemeinde Budenheim eingeleitet. Die Ergebnisse des wasserrechtlichen Verfahrens werden im Bebauungsplan bis zum Satzungsbeschluss berücksichtigt.

7.3 Verkehr

Leistungsfähigkeit Knotenpunkt L423 Mainzer Landstraße Für den vierarmigen Knotenpunkt an der Mainzer Landstraße liegt ein Leistungsfähigkeits- nachweis des Ingenieurbüros Krebs und Kiefer vom August 2008 vor. In dem Gutachten wird die Verkehrsverlagerung, die sich durch die zweite Anbindung des Industriegebiets ergibt, bereits berücksichtigt. Der Untersuchung liegen Verkehrsdaten für das Prognosejahr 2020 zugrunde. Die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes wird nachgewiesen. Die Verkehrsqualitäten auf der L 423 und auf den untergeordneten Knotenpunktzufahrten weisen eine gute Qualitätsstufe auf, wenn der Knotenpunkt mit einer Lichtsignalanlage ausgeführt wird (KREBS UND KIEFER 2008).

Verkehrsdaten für das Prognosejahr 2030 Als Grundlage für die schalltechnischen Untersuchungen wurden Verkehrsdaten für die Planungssituation bezogen auf das Prognosejahr 2030 ermittelt (KREBS UND KIEFER 2017). Die Untersuchung basiert auf Verkehrszählungen an vier relevanten Knotenpunkten an der L 423, der Mainzer Straße und an der K 49. Die Werte wurden für das Prognosejahr hochgerechnet. Verkehrsverlagerungen, die aus der neuen Anbindungsstraße resultieren, wurden dabei berücksichtigt. Für die neue Verbindungsstraße werden für 2030 folgende Verkehre ermittelt: - durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke DTV in Kfz / 24 h = 1060 Kfz davon 360 LKW - maßgebende Verkehrsstärke tags in Kfz / 16 h = 860 - maßgebende Verkehrsstärke nachts in Kfz / 8 h = 200

- maßgebender Lkw-Anteil tags pt in % = 28,9 %

- maßgebender Lkw-Anteil nachts pn in % = 52,5 %. „Auf der neuen Verbindung zwischen der L 423 und dem Gewerbegebiet ist eine durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke von annähernd 1.100 Kfz/24h zu erwarten. Die Verkehrsbelastung auf der K 49 geht um diesen Wert zurück und liegt bei rund 3.800 Kfz/24h. […] Die Ortsdurchfahrt im

7 Im rheinland-pfälzischen Gewässernetz ist der Graben nicht als Gewässer III. Ordnung klassifiziert (http://www.geoportal-wasser.rlp.de/servlet/is/2025/).

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Zuge der L 423 zwischen der K 49 und der Budenheimer Parkallee wird um etwa 500 Kfz/24h entlastet. Durch die stärke Orientierung des Schwerverkehrs in/aus Richtung Osten sind die Verlagerungen von der bestehenden Verbindung auf die neue Straße im Schwerverkehr höher als im Pkw- Verkehr. Die neue Verbindung ist täglich im Durchschnitt mit etwa 350 Schwerverkehrs- fahrzeugen > 2,8 t belastet. Für die K 49 wird im Schwerverkehr eine tägliche Belastung von etwa 380 Lkw > 2,8 t/24h erwartet. Die L 423 wird zwischen der Budenheimer Parkallee und der K 49 wird um rund 270 Schwerverkehrsfahrzeuge entlastet“ (KREBS UND KIEFER 2017, S. 8).

7.4 Schallschutz In der landesplanerischen Stellungnahme zur 8. FNP-Änderung wird darauf hingewiesen, dass im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens die Lärmemissionen gutachterlich zu prüfen sind. Insbesondere sind die Auswirkungen der neuen Straßentrasse mit hohem LKW-Verkehr auf die südlich gelegenen Wohn- und Mischnutzungen zu beurteilen. Die Gemeinde Budenheim hat das Ingenieurbüro Pies mit einer schalltechnischen Untersuchung des geplanten Straßenbauvorhabens beauftragt. Der Straßenneubau unterliegt der Verkehrslärmschutzverordnung - 16. BImSchV und den dort maßgebenden Immissionsgrenz- werten für schutzbedürftige Nutzungen in der Nachbarschaft. Relevant sind die nächstgelegenen Büro- und Wohnnutzungen in der Mainzer Straße bzw. am Steinweg, für die gemäß Bebauungsplan „Industriegebiet am Rhein“ die Immissionsgrenzwerte eines Gewerbegebiets gelten. Gleiches gilt für die Büronutzungen im Gewerbegebiet „Budenheimer Parkallee“. Für die Wohnbebauung entlang der Mainzer Landstraße, die sich im Außenbereich befindet, wurde die Schutzbedürftigkeit vergleichbar eines Mischgebiets zugrunde gelegt. Die schalltechnische Untersuchung basiert auf den Verkehrszahlen für das Prognosejahr 2030, die durch das Ingenieurbüro Krebs & Kiefer (2017) ermittelt wurden (siehe Kapitel 7.3) sowie auf den technischen Daten der Straßenplanung (Vorentwurf 2013). “Anhand eines digitalen Geländemodells erfolgte eine detaillierte Immissionsberechnung, die zum Ergebnis kam, dass an der vorhandenen Wohnbebauung entlang der Mainzer Landstraße (L 423), als auch im Bereich der Anbindungen der Mainzer Straße und Steinweg die jeweils maßgebenden Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV zur Tages- und Nachtzeit eingehalten werden“ (INGENIEURBÜRO PIES 2017, S. 14). Lärmschutzmaßnahmen sind somit nicht erforderlich. Details zu Untersuchungsmethoden und –umfang sind dem Fachgutachten (INGENIEURBÜRO PIES 2017) zu entnehmen. Die Wohngebäude im Umfeld der Mainzer Landstraße sind bereits heute durch Lärmimmissionen aus Straßen- und Bahnverkehr vorbelastet. Die Ortslage von Budenheim wird durch die geplante zweite Anbindung des Industriegebiets und die daraus resultierende Verlagerung des LKW- Verkehrs aus dem Ortskern von Verkehrslärm entlastet.

7.5 Flora und Fauna, Artenschutz Als Grundlage für die Vorprüfung der NATURA 2000-Verträglichkeit sowie für die artenschutz- rechtliche Prüfung gemäß § 44 BNatSchG wurden bereits im Jahr 2011 durch die BERATUNGS- GESELLSCHAFT NATUR (2011) die Artengruppen Vögel, Amphibien, Reptilien und Fledermäuse in einem erweiterten Untersuchungsraum zur Trassenvariante 5 erhoben (Abbildung 5). Im Rahmen der laufenden Untersuchung wurde, aufgrund bemerkenswerter Funde von Schmetterlingen, die Gruppe der Tagfalter in die Untersuchung mit einbezogen. Darüber hinaus erfolgte im Juli 2011 eine Begehung durch den Biotopbetreuer des Landes H.-J. Dechent.8

8 Begehung vom 26.07.2011 dokumentiert durch Vermerk der Kokon GmbH vom 26.07.2011

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Abbildung 5: Untersuchungsgebiet der faunistischen Erfassungen im Jahr 2011 Bei den floristischen und faunistischen Erfassungen wurde festgestellt, dass sich im nordöstlichen Untersuchungsbereich ein geschützter Halbtrockenrasen (Trespen-Schwingel-Halbtrocken- rasen) befindet, der zudem ein bemerkenswertes Vorkommen von drei geschützten, in Rhein- land-Pfalz vom Aussterben bedrohten Schmetterlingsarten, insbesondere dem Storchschnabel- Bläuling, aufwies. Auch das Vorkommen anderer Artengruppen wie z. B. der Zauneidechse unter- strich die herausgehobene Bedeutung dieser Fläche für den Arten-und Biotopschutz. Aufgrund dieser Befunde wurden alternative Trassen geprüft (siehe Kapitel 4.6). Die faunistischen Kartierungen wurden 2015 für die neue Trassenvariante „Wildenstein-S“ aktualisiert und für die zusätzlich im Geltungsbereich des Bebauungsplans liegenden Obstbau- flächen südlich der Bahnlinie ergänzt (siehe Abbildung 6).

Abbildung 6: Untersuchungsraum der faunistischen Erfassungen 2015, ergänzt 2020 um südliche Teilflächen der Erwerbsobstanlage

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Im Jahr 2019 fanden aufgrund der erneuten Anpassung des Geltungsbereichs eine zusätzliche Überprüfung auf streng geschützte Zauneidechsen für die gesamte Erwerbsobstanlage südlich der Bahnlinie statt. Die Ergebnisse wurden in den Fachbeitrag Fauna mit artenschutzrechtlicher Prüfung integriert, der in seiner Endfassung von März 2020 (BERATUNGSGESELLSCHAFT NATUR 2020) als Anlage zu den Bauleitplänen beiliegt. Die Untersuchungen ergaben folgende Ergebnisse, die ausführlich im Umweltbericht und im Gutachten der BERATUNGSGESELLSCHAFT NATUR (2015) dargestellt sind. „Es wurden insgesamt 52 Vogelarten [im Untersuchungsraum] nachgewiesen. Davon waren 8 Brutvögel streng geschützt oder gefährdet, 4 (Nahrungs-)Gäste werden als streng geschützt oder gefährdet geführt. Alle 6 nachgewiesenen Fledermausarten sind in Anhang IV FFH-Richtlinie gelistet. 5 Arten sind streng geschützt, der Große Abendsegler ist besonders geschützt. Jedoch wird das Gebiet aktuell nur als Nahrungs- bzw. Jagdhabitat genutzt. Hinweise auf eine Quartiernutzung gab es 2011 und 2015 nicht. Dies ist jedoch, aufgrund der vorhandenen geeigneten Strukturen in den Folgejahren möglich. Von den 5 im Gebiet und dessen Einzugsbereich nachgewiesenen Amphibienarten ist lediglich der Kammmolch streng geschützt. Zudem wird er in Anhang II und IV der FFH-Richtlinie geführt. Alle anderen Arten sind besonders geschützt. Zwei Reptilienarten wurden im Untersuchungsgebiet gefunden. Die in großer Zahl vorkommende Zauneidechse ist streng geschützt, die Ringelnatter besonders geschützt. Unter den 29 Tagfalterarten fand sich ein hoher Anteil seltener und geschützter Bewohner magerer Standorte. Insgesamt 12 Arten sind besonders geschützt, eine Art ist streng geschützt. Bemerkenswert ist, dass drei Arten in Rheinland-Pfalz vom Aussterben bedroht sind. Die Vorkommen konzentrieren sich auf die Halbtrockenrasenbereiche im östlichen Bereich der Untersuchungsfläche [außerhalb des Geltungsbereichs].“ (BERATUNGSGESELLSCHAFT NATUR 2015). Für die planungsrelevanten streng geschützten Tierarten und europäischen Brutvögel wurde ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) durch BG NATUR (2020) erarbeitet und 2020 für den erweiterten Geltungsbereich aktualisiert. Das durch den Bebauungsplan vorbereitete Straßenbauvorhaben kann artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG (Tötungs- und Störungsverbot und Verbot der Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten) besonders für die streng geschützte Zauneidechse, den Kamm-Molch, Fledermäuse oder europäische Brutvögel auslösen. Werden die dargelegten Vermeidungs- und CEF-Maßnahmen des artenschutzrechtlichen Fachbeitrags umgesetzt, kann das Eintreten der Verbotstatbestände vermieden werden. Das vorgesehene Artenschutzkonzept wurde über planungsrechtliche Festsetzungen und Hinweise im Bebauungsplan berücksichtigt. Die Biotopkartierung wurde gemäß Biotoptypenschlüssel der Biotopkartierung Rheinland-Pfalz 2015 vom Ingenieurbüro Dechent vorgenommen. Darüber hinaus wurden gesetzlich geschützte und gefährdete Pflanzenarten kartiert. Die Ergebnisse liegen als Biotoptypenkarte und Artenliste der wertgebenden Farn- und Blütenpflanzen zum Umweltbericht vor.

7.6 NATURA 2000-Verträglichkeit In Kapitel 5 des Umweltberichts sind die Vorprüfungen zur möglichen Betroffenheit benachbarter NATURA 2000-Gebiete im Bereich Mainzer Sand, , Rheinauen und Rhein dokumentiert. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzes gemäß den Erhaltungszielen in den der NATURA 2000-Gebieten durch das Vorhaben alleine oder in Zusammenwirken mit anderen Projekten ausgeschlossen werden können.

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7.7 Überprüfung der landwirtschaftlichen Betroffenheit Ein ortsansässiger Obstbaubetrieb bewirtschaftete im Geltungsbereich des Bebauungsplans rund 3,4 Hektar. Die Obstbauflächen liegen zusammenhängend zwischen Mainzer Landstraße und Bahnlinie. Es handelte sich hierbei um die Hauptbetriebsfläche des Landwirts, von der 2,64 ha als Produktionsfläche für Äpfel und verschiedene andere Obstarten genutzt wurden. Die übrigen Flächen werden von Gebäuden, Wegen und Lagerflächen eingenommen. Durch den Bau der geplanten Straße geht ein Teil der Erwerbsobstanlage verloren. Die Inanspruchnahme von 1,68 ha bedeutet einen Verlust von mehr als 25 % der Eigentumsflächen des Betriebes und mehr als 15 % der Gesamtfläche des Betriebes. Außerdem entstehen negative Auswirkungen auf die angrenzenden Anbauflächen, unter anderem durch die Veränderung des Kleinklimas aufgrund des Dammbauwerkes und baubedingte Verstaubung. Aus diesen Gründen ging die Landwirtschaftskammer in ihrer Stellungnahme zur 8. Änderung des Flächennutzungsplans10 von einer Existenzgefährdung des Obstbaubetriebs aus. Es wurde gefordert, die Auswirkungen des Vorhabens auf den Landwirtschaftsbetrieb durch einen öffentlich bestellten Sachverständigen gutachterlich zu überprüfen. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim wurde 2016 ein Gutachten durch das Sachverständigenbüro für den Gartenbau, Dr. Manfred Berndt erstellt (BERNDT 2016). Um die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Baumaßnahme zu beurteilen, wurde zunächst die Existenzfähigkeit des Betriebes ohne den geplanten Eingriff beurteilt. Daraus ergab sich bei der durchgeführten extensiven Bewirtschaftung die gesicherte Existenzfähigkeit als Nebenerwerbsbetrieb mit dem Potenzial für einen entwicklungsfähigen Vollerwerbsbetrieb. Durch den Bau der Straße mit Dammbauwerk entfallen 1,68 ha Produktionsflächen einschließlich nicht mehr nutzbarer Restflächen. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass der Betrieb nach der Baumaßnahme nicht mehr wirtschaftlich geführt werden kann. Der durchschnittliche erzielte Stundenlohn würde den geltenden landwirtschaftlichen Mindestlohn unterschreiten. Die Existenzfähigkeit des Betriebes ist damit bei Entzug der Teilfläche nicht mehr gegeben. Eine mögliche Entschädigung für den Eingriff und seine Folgen wurde gutachterlich ermittelt. Mit dem Inhaber des Obstbaubetriebs wurde durch die Gemeinde Budenheim eine Einigung über eine Entschädigung und einen Ankauf der Flächen erzielt und vertraglich vereinbart. Die Existenzgefährdung des landwirtschaftlichen Betriebes kann damit ausgeräumt werden. Die Grundstücke der Erwerbsobstanlage sind zwischenzeitlich vollständig in das Eigentum der Gemeinde Budenheim übergegangen. Die Erwerbsobstanlage wird seit Ende 2019 nicht mehr bewirtschaftet.

10 Fachstellungnahme der Landwirtschaftskammer zur Landesplanerischen Stellungnahme gemäß § 20 LPlG zur 8. Änderung des Flächennutzungsplans vom 07.05.2015

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8 Auswirkungen des Bebauungsplans

8.1 Auswirkungen auf vorhandene Nutzungen Das Straßenbauvorhaben einschließlich der begleitenden Grün- und Ausgleichsflächen führt im Wesentlichen zum Verlust von Biotopflächen, Erwerbsobstanlagen, Grabeland und Freizeit- gärten. Ziel des Bebauungsplans ist zudem die ungeordneten und teilweise nicht legalen Nutzungen als Grabeland und Freizeitgärten im nördlichen Plangebiet im Rahmen einer Gesamtkonzeption zu regeln. Soweit sich diese Flächen bereits in gemeindlichem Eigentum befinden, werden sie als naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen festgesetzt. Die Umsetzung des Bebauungsplans führt zu einem Verlust von rund 3,4 Hektar landwirt- schaftlich genutzter Obstanbauflächen einschließlich Wirtschaftswegen und Lagerflächen. Durch die Straßentrasse direkt sind lediglich 1,5 Hektar der ehemaligen Erwerbsobstanlage betroffen. Die landwirtschaftliche Betriebsbetroffenheit wurde in einem Sachverständigengutachten beurteilt (siehe Kapitel 7.7). Da der Obstbaubetrieb nach gutachterlicher Einschätzung durch den Entzug der Teilfläche nicht mehr wirtschaftlich geführt werden kann (DR. BERNDT 2015), wurde mit dem betroffenen Landwirt eine Entschädigungsregelung und eine Ankauf der gesamten Obstbauflächen durch die Gemeinde Budenheim vereinbart. Die verbleibenden Restflächen der Obstanlage können nicht mehr sinnvoll bewirtschaftet werden und sollen deshalb als dringend benötigte Ausgleichsfläche für das Straßenbauvorhaben entwickelt werden. Damit geht die landwirtschaftliche Nutzung vollständig verloren. Gemäß § 1a Abs. 2 BauGB sollen bei der Aufstellung der Bauleitpläne landwirtschaftlich genutzte Flächen nur im notwendigen Umfang ungenutzt werden. Die Umwandlung landwirtschaftlicher Flächen ist zu begründen. Dabei sollen Ermittlungen zu den Möglichkeiten der Innenentwicklung zugrunde gelegt werden. Das Planziel eine zweite Verkehrsanbindung zum Industriegebiet am Rhein mit einem Brückenbauwerk über die Bahnlinie zu schaffen, bezieht sich explizit auf eine außerörtliche Lage dieser Anbindungsbrücke. Möglichkeiten zur Nutzung innerörtlicher Flächen scheiden daher aus. Die Lage und der Verlauf der Straßentrasse ergeben sich noch sorgfältiger Variantenprüfung (siehe Kapitel 4.6) u. a. aus folgenden Gründen:  Verkehrstechnische Realisierbarkeit und Anbindung an die Mainzer Landstraße und den Knotenpunkt Budenheimer Parkallee,  Schutz eines nach § 30 BNatSchG geschützten Biotops (Halbtrockenrasen),  Trassenlänge, Grundstücksverfügbarkeit,  Hochwasserschutz, Vermeidung von Retentionsraumverlust,  Wirtschaftlichkeit. Gemäß § 1 Abs. 7 BauGB wird der Schutz landwirtschaftlicher Nutzfläche zugunsten überwiegender öffentlicher Belange abgewogen. Die Verfügbarkeit alternativer gemeindeeigener Flächen, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden und für Ausgleichsmaßnahmen geeignet sind, ist begrenzt. Gemäß § 15 Abs. 3 BNatSchG ist „bei der Inanspruchnahme von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen […] auf agrarstrukturelle Belange Rücksicht zu nehmen, insbesondere sind für die landwirtschaftliche Nutzung besonders geeignete Böden nur im notwendigen Umfang in Anspruch zu nehmen. Es ist vorrangig zu prüfen, ob der Ausgleich oder Ersatz auch durch Maßnahmen zur Entsiegelung, durch Maßnahmen zur Wiedervernetzung von Lebensräumen oder durch Bewirtschaftungs- oder Pflegemaßnahmen, die der dauerhaften Aufwertung des Naturhaushalts oder des Landschaftsbildes dienen, erbracht werden kann, um möglichst zu vermeiden, dass Flächen aus der Nutzung genommen werden“ (§ 15 Abs. 3 BNatSchG).

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Im gültigen Flächennutzungsplan der Gemeinde Budenheim (1983) sind die bestehenden Freizeit- und Nutzgärten nördlich der Bahnlinie als Flächen für die Landwirtschaft dargestellt. Bei der aktuellen Nutzung handelt es sich nicht um eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung. Dessen ungeachtet gehen durch die festgesetzten Ausgleichsflächen nach § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB potenzielle Flächen für die Landwirtschaft verloren. Die Lage der Flächen im Regionalen Grünzug des RROP (Hochwasserschutz, Biotopverbund etc.) und die kommunalen Entwicklungsziele für die Rheinaue rechtfertigen eine Änderung des Flächennutzungsplans und die Umwandlung der dargestellten Flächen für die Landwirtschaft in Ausgleichsflächen. Ein Vorranggebiet für die Landwirtschaft ist nicht betroffen. Der hohe Grünlandanteil der Ausgleichsmaßnahmen sowie festgesetzte Obstwiesen ermöglichen eine Nutzung durch Beweidung oder Mahd.

8.2 Auswirkungen auf Natur, Landschaft, Umwelt Für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB wird eine Umweltprüfung durchgeführt. Die Umweltprüfung gemäß § 2 Abs. 4 BauGB führt alle umwelt- relevanten Belange zusammen und legt sie in einem Umweltbericht den Behörden und der Öffentlichkeit zur Stellungnahme vor. Die umweltbezogenen Auswirkungen des Vorhabens auf den Naturhaushalt und das Landschaftsbild, auf den Menschen und seine Gesundheit sowie auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter wurden erarbeitet und mit den Fachbehörden abgestimmt. Die Vorgaben des gesetzlichen Artenschutzes wurden geprüft. Aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zu den NATURA 2000-Gebieten wurde eine Vorprüfung zur Verträglichkeit des Vorhabens mit den Erhaltungszielen der FFH- und Vogelschutzgebiete durchgeführt. Die zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft wurden im Rahmen der Umweltprüfung ermittelt. Auf der Basis der Bestandsaufnahme, der Eingriffsbewertung und des Artenschutz- konzepts wurden Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich der Eingriffe in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild abgeleitet. Die prognostizierten Beeinträchtigungen können durch Maßnahmen innerhalb des Geltungsbereichs vollständig kompensiert werden. Der Umweltbericht bildet einen selbständigen Bestandteil der Begründung des Bebauungsplanes (siehe Anlage) und wird im Verfahren laufend fortgeschrieben. Bei mehrstufigen Planungen kann die schwerpunktmäßige Ermittlung der Umweltauswirkungen auf einer nachfolgenden Planungsebene erfolgen, soweit die Prüfung aus fachlicher Sicht dort angemessener erscheint. Da es sich im vorliegenden Fall um die parallele Aufstellung von Bebauungsplan und FNP-Änderung handelt, deren Plangebiet und Gegenstand der Planung sich entsprechen, sind die Ergebnisse der Umweltprüfung für beide Planungsebenen heranzuziehen.

8.3 Überschwemmungsgebiet und Hochwasserschutz Der nördliche Teilabschnitt der geplanten Straßentrasse liegt im gesetzlich festgesetzten Über- schwemmungsgebiet des Rheins, das durch Rechtsverordnung vom 29.07.2014 in Kraft getreten ist. Gemäß § 78 Abs. 1 Nr. 2 WHG ist die Errichtung von baulichen Anlagen im Überschwem- mungsgebiet untersagt. „Die zuständige Behörde kann […] die Errichtung oder Erweiterung einer baulichen Anlage genehmigen, wenn im Einzelfall das Vorhaben 1. die Hochwasserrückhaltung nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt und der Verlust von verloren gehendem Rückhalteraum zeitgleich ausgeglichen wird, 2. den Wasserstand und den Abfluss bei Hochwasser nicht nachteilig verändert, 3. den bestehenden Hochwasserschutz nicht beeinträchtigt und 4. hochwasserangepasst ausgeführt wird oder wenn die nachteiligen Auswirkungen durch Nebenbestimmungen ausgeglichen werden können“ (§ 78 Abs. 3 WHG).

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Das festgesetzte Überschwemmungsgebiet wurde im ROP Rheinhessen-Nahe 2004 gleichzeitig als Vorranggebiet für den Hochwasserschutz ausgewiesen. Das Vorranggebiet für den Hoch- wasserschutz ist ein Ziel der Raumordnung, das zu beachten ist. Deshalb wurde ein Ziel- abweichungsverfahren mit einer Alternativenprüfung durchgeführt. Durch die ING.-GESELLSCHAFT WEILAND (2014a) wurden die Auswirkungen auf das Überschwem- mungsgebiet durch die Wildenstein-S-Variante im Rahmen des Zielabweichungsverfahrens ermittelt. Der Retentionsraumverlust durch den geplanten Straßenkörper betrug nach vorläufigen Berechnungen 25.000 m³ für ein Bemessungshochwasser HW 200. Der Grund hierfür ist die erforderliche hochwasserfreie Anbindung des Industriegebiets am Rhein. Daraus, und aus der erforderlichen Querung der Bahnlinie, ergibt sich ein Dammbauwerk mit einer Höhenlage über dem Hochwasserstand des HHQ 200 des Rheins. Eine aufgeständerte Alternative (S-Variante- Alternativ Brücke) zur Vermeidung von Retentionsraumverlust kann wirtschaftlich nicht realisiert werden (siehe Kapitel 4.6). Zum Zielabweichungsverfahren musste ein Nachweis geführt werden, wie der Retentions- raumverlust ausgeglichen wird. Die Gemeinde Budenheim verfügt nicht über geeignete Flächen ein Ausgleichsvolumen dieser Größenordnung für ein Hochwasser HQ 200 zu schaffen. Deshalb leistet die Gemeinde eine finanzielle Erstattung für Anteile an einer Hochwasserschutz- maßnahme des Landes. Es handelt sich um die Rückverlegung des Rheinhauptdeiches vom Schöpfwerk Eich bis Schöpfwerk Gimbsheim (unterhalb Worms, Flusskilometer 467,6 - 468,3). Dazu wurde eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der Gemeinde Budenheim geschlossen.11 Zu leisten sind 6 Euro je Kubikmeter tatsächlich entstehendem Retentionsraumverlust, die bei Baubeginn fällig werden. Der Kostenansatz von 6 Euro je Kubikmeter ergibt sich aus Durch- schnittskosten bereits abgeschlossener Landesmaßnahmen zur Retentionsraumgewinnung. Der Vertrag wurde in der Sondersitzung des Budenheimer Gemeinderates am 28. Mai 2014 beschlossen. Er wurde am 3. November 2014 vom Land Rheinland-Pfalz und am 20. November 2014 von der Gemeinde Budenheim unterzeichnet. Parallel zum Bebauungsplanverfahren wurde durch die Gemeinde Budenheim für die Errichtung der baulichen Anlagen im Überschwemmungsgebiet eine Ausnahmegenehmigung nach § 78 WHG bei der oberen Wasserbehörde beantragt. Voraussetzung für eine Genehmigung ist u. a. der Nachweis eines Retentionsraumausgleichs. Dieser ist mit der oben beschriebenen vertraglichen Vereinbarung sichergestellt. Der genaue Retentionsraumverlust wurde festgestellt mit 26.865 m³. Die Erstattung von 161.190 € für das auszugleichende Volumen wurde durch eine Auflage in der wasserrechtlichen Ausnahmegenehmigung nach § 78 WHG vom 9.Januar 2019 festgelegt. Die Nachweise zum hochwasserangepassten Bauen und zum Abfluss bei Hochwasser sind mit den Antragsunterlagen erbracht.

8.4 Auswirkungen auf den Straßenverkehr Durch KREBS UND KIEFER 2017 wurden die Verkehrszahlen für das Prognosejahr 2030 ermittelt. Die Auswirkungen des Vorhabens auf den Verkehr und die zu erwartenden Verkehrsströme werden in Kapitel 7.3 dargestellt.

11 Vereinbarung zum Ausgleich der Wasserführung zwischen dem Land Rheinland-Pfalz vertreten durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, diese vertreten durch den Leiter der Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz Mainz und der Gemeinde Budenheim

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8.5 Auswirkungen auf die Bahnlinie Das geplante Brückenbauwerk der ‚2. Anbindung zum Industriegebiet am Rhein‘ quert die Bahn- linie Mainz-Koblenz und überlagert damit planfestgestellte Flächen der Deutschen Bahn AG. Die Überlagerung durch eine kommunale Bauleitplanung ist möglich, wenn die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Bahnanlagen gewährleistet ist und die Ziele der Bauleitplanung der Zweck- bestimmung als Bahnanlage nicht zuwiderlaufen. Für das Grundstück 306/2 in Flur 8, welches aus dem Eigentum der DB AG in gemeindlichen Besitz übergegangen ist, beantragt die DB Services Immobilien GmbH ein Entwidmungs- verfahren beim Eisenbahnbundesamt. Der Maststandort der Bahnstromleitung auf Grundstück 376/2 bleibt als Bahnanlage gewidmet und liegt außerhalb des Bebauungsplangebiets. Im Flächennutzungsplan ist das Flurstück des Maststandortes als Bahnanlage nachrichtlich übernommen. Zwischen der Gemeinde Budenheim und der DB Netz AG wurde eine Kreuzungsvereinbarung gemäß § 5 Eisenbahnkreuzungsgesetz (EKrG) geschlossen. Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs werden in Abstimmung mit den zuständigen Stellen der DB ausgeschlossen und die Nachweise im Rahmen der Entwurfs- und Ausführungsplanung erbracht. Baubedingte Sperrpausen für den Bahnverkehr werden in Abstimmung mit der DB geregelt.

8.6 Eigentumsverhältnisse und bodenordnende Maßnahmen Die für das Vorhaben erforderlichen Flächen werden durch die Gemeinde Budenheim erworben oder anderweitig rechtlich gesichert.

8.7 Kosten und Finanzierung Mit Stand von Mai 2020 wurden voraussichtliche Gesamtkosten für die gewählte Ausbauvariante „Wildenstein S-Variante“ von rund 11.463.500 € (brutto) ermittelt. Darin enthalten sind neben den Baukosten für das Brückenbauwerk und die Verkehrsanlagen die Kosten für Grunderwerb, naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen, Ausgleichszahlungen für Retentionsraumverlust sowie Kosten für Verkehrsbegleitgrün und Baufeldfreimachung (Rodung/Abbruch). In den Gesamtkosten bereits enthalten sind ebenfalls alle Aufwendungen für Gutachten, Planungen und Projektsteuerung. Das Vorhaben wird mit Eigenmitteln der Gemeinde Budenheim finanziert. Durch den Kreis Mainz- Bingen kann ein Zuschuss in Höhe von 1,57 Mio. Euro gewährt werden, der auf der Annahme einer fiktiven Ersatzbrücke basiert, die bei Renovierung des alten Brückenbauwerks erforderlich wäre. Die erforderlichen Unterlagen zur Fiktivbrücke wurden durch das LBM zur Prüfung beim Landesrechnungshof eingereicht. Weitere Fördermöglichkeiten oder Zuschüsse des Landes werden im weiteren Verfahren geprüft.

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8.8 Flächenstatistik Folgende Nutzungen und Flächenbedarfe werden durch den Bebauungsplan planungsrechtlich gesichert:

Tabelle 2: Flächenbilanz Geltungsbereich Öffentliche Straßenverkehrsflächen 3,64 ha davon Verkehrsbegleitgrün einschließlich Flächen für (1,96 ha) Niederschlagsentwässerung Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung 0,07 ha Bahnflächen 0,75 ha (davon überlagert durch Straßenverkehrsfläche) (0,03 ha) Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur 3,94 ha Entwicklung von Natur und Landschaft Gesamtfläche Geltungsbereich 8,4 ha

Aufgestellt

Untere Zahlbacher Straße 21 D – 55131 Mainz

Mainz, den 15.06.2020 FB …………………………………………..

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VERWENDETE QUELLEN UND GUTACHTEN

BERATUNGSGESELLSCHAFT NATUR DBR (2011): Bebauungsplan „Straßenplanung“ Budenheim/ Rhein, Fachbeitrag Fauna, Bericht. , 17.11.2011.

BERATUNGSGESELLSCHAFT NATUR DBR (2015): Bauleitplanverfahren „2. Anbindungsbrücke Budenheim zum IG am Rhein" Aktualisierung der Kartierung 2015, Fachbeitrag Fauna 2015; Nackenheim, Dezember 2015.

BERATUNGSGESELLSCHAFT NATUR DBR (2020): Bauleitplanverfahren „2. Anbindungsbrücke Budenheim zum IG am Rhein" Fachbeitrag Fauna und artenschutzrechtliche Prüfung; Nackenheim, März 2020.

BERNDT DR., MANFRED (2016): Gutachten Überprüfung der Existenzgefährdung des Obstbaubetriebes Schmitt, Budenheim durch die geplante Baumaßnahme „Zweite Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein“ mit Ermittlung der Entschädigung. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. Hannover 22.05.2016.

DIETERICH BERATENDE INGENIEURE (2004): Machbarkeitsstudie Budenheim. Verkehrsunter- suchung zur zweiten Verkehrsanbindung des Industriegebiets am Rhein. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. Mainz 29.04.2004.

DIETERICH BERATENDE INGENIEURE (2006): Erweiterung der Machbarkeitsstudie Budenheim. Verkehrsuntersuchung zur Anbindung des „FSE Lenneberg“ an die L 423. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. Juni 2006.

IGM INGENIEURPLANUNG GMBH, Wiesbaden (2020): Neubau zweite Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein in Budenheim. Zweite Anbindung zum SÜ Bahnstrecke 3510, km 24,454, Bauwerkspläne und Baubeschreibung. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. März 2020.

INGENIEURBÜRO PIES (2017): Schalltechnische Untersuchung zu einem geplanten Straßenneubau für eine zweite Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein in Budenheim. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. Boppard-Buchholz September 2017.

ING.-GESELLSCHAFT WEILAND AG (2013): RE-Vorentwurf Straßenplanung, Zweite Anbindungsbrücke zum Industriegebiet Budenheim. Heft 1 Erläuterungsbericht und Plan. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. September 2013.

ING.-GESELLSCHAFT WEILAND AG (2014): Vorplanung Straßenplanung, „Zweite Anbindungsbrücke Industriegebiet am Rhein“ Gemeinde Budenheim. S-Variante-Alternativ Brücke. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. Zornheim 05.02.2014.

ING.-GESELLSCHAFT WEILAND AG (2014a): Antrag auf Abweichung von den Zielen der Raumordnung: Erläuterung aktueller und vorausgehender Zahlen zum Retentionsvolumen und der zugehörigen Kostenansätze, Zornheim, August 2014.

ING.-GESELLSCHAFT WEILAND AG (2018): RE-Genehmigungsentwurf Straßenplanung, Zweite Anbindungsbrücke zum Industriegebiet am Rhein Budenheim. Heft 1 Erläuterungsbericht und Pläne. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. Zornheim Juli 2018.

ING.-GESELLSCHAFT WEILAND AG (2020): Zweite Anbindungsbrücke zum Industriegebiet Buden- heim mit Anbindung an die L 423. Ausführungszeichnung Gesamtlageplan Straßenplanung. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. Zornheim März 2020.

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KERN GEOLABOR (2011a): Geotechnischer Bericht zum Bauvorhaben Gemeinde Budenheim – Bau einer zweiten Verkehrsanbindung des Industriegebietes am Rhein an die L 423, Teilbericht Verkehrswegebau. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. 29.04.2011.

KERN GEOLABOR (2011b): Geotechnischer Bericht zum Bauvorhaben Gemeinde Budenheim – Bau einer zweiten Verkehrsanbindung des Industriegebietes am Rhein an die L 423, Teilbericht Brückenbauwerk über die Bahn bei Bahnkilometer 24,700. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. Sprendlingen 28.06.2011.

KERN-GEOLABOR (2012): Ergebnisbericht – Bau einer zweiten Verkehrsanbindung des Industriegebietes am Rhein am die L 423, neues Brückenbauwerk über die Bahn, Baugrunduntersuchung im Bereich des geplanten Brückenstandortes – Variante Wildenstein Mitte - Im Auftrag der Gemeinde Budenheim, Sprendlingen 05.10.2012.

KERN-GEOLABOR (2019): Ergänzende Geotechnische Stellungnahme. Bodenkennwerte und maßgebende Homogenbereiche, Versickerungsfähigkeit der Böden im Trassenverlauf, Ergänzende Abfallrechtliche Deklaration der Aushubböden, Setzungsverhalten der geplanten Dammschüttungen. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim, Sprendlingen 23.11.2019.

KREBS UND KIEFER Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH (2008): Leistungsfähigkeits- nachweis für einen vierarmigen Knotenpunkt an der L 423 in Budenheim. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. Darmstadt August 2008.

KREBS UND KIEFER INGENIEURE GMBH (2017): Verkehrsuntersuchung - Zusätzliche Anbindung des Gewerbegebietes nördlich der Bahnlinie an die L 423 in Budenheim. Im Auftrag der Gemeinde Budenheim. Darmstadt, 12.05.2017.

KOKON GMBH (2011): Aktenvermerk 4 zur Dokumentation der Begehung des Plangebiets am 26.07.2011 durch Herr Aichele (BAl) und Herrn Dechent (Biotopbetreuer des Landes). Mainz 26.07.2011.

LUFTBILDDATENBANK DR. CARLS GMBH (2019): Kampfmittelvorerkundung „Budenheim, Industrie- gebiet am Rhein, Anbindungsbrücke“. Auswertungsprotokoll Kampfmittelrisikoüberprüfung durch kombinierte Luftbild- und Aktenauswertung, Stufe 1: Kampfmittelvorerkundung. Im Auftrag der Gemeindewerke Budenheim. Stand 05.12.2019.

PLANUNGSGEMEINSCHAFT RHEINHESSEN-NAHE (2004): Regionaler Raumordnungsplan Rhein- hessen-Nahe, Mainz, 2004.

PLANUNGSGEMEINSCHAFT RHEINHESSEN-NAHE (2014): Regionaler Raumordnungsplan Rhein- hessen-Nahe, Mainz, 2014.

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