Heinrich Christoph Kochs Versuch Einer Anleitung Zur Composition Im Spiegel Der Zeitgenössischen Kompositionslehren
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Felix Gabriel Steiner Heinrich Christoph Kochs Versuch einer Anleitung zur Composition im Spiegel der zeitgenössischen Kompositionslehren Veröffentlicht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 Felix Gabriel Steiner Heinrich Christoph Kochs Versuch einer Anleitung zur Composition im Spiegel der zeitgenössischen Kompositionslehren Die vorliegende Arbeit wurde vom Fachbereich Lehrämter und Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main als Disserta- tion zur Erlangung des Grades einer Doktorin oder eines Doktors der Philosophie angenommen. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. 978-3-95983-077-5 (Paperback) 978-3-95983-078-2 (Hardcover) © 2016 Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz Veröffentlicht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 www.schott-campus.com Inhaltsverzeichnis Vorwort 9 Einleitung 11 Untersuchungsgegenstand und Ziel . 11 Aufbau und Vorgehensweise . 14 1. Versuch einer Anleitung zur Composition: Die Kompositionslehre nach Heinrich Christoph Koch (1749–1816) 17 1.1. Zum Werk . 17 1.2. Die interpunktische Form . 42 1.2.1. Hauptperioden . 42 1.2.2. Die interpunktischen Hauptteile . 43 1.2.3. Der enge, viertaktige Satz . 45 1.2.4. Der erweiterte Satz . 47 1.2.5. Der zusammengeschobene Satz . 50 1.3. Taktarten . 51 1.3.1. Einfache, gerade Taktarten . 52 1.3.2. Einfache, ungerade Taktarten . 53 1.3.3. Vermischte Taktarten . 55 1.3.4. Zusammengesetzte Taktarten . 56 1.4. Koch und die Sonatenform . 57 2. Andere zeitgenössische Musiktheoretiker 59 2.1. Ernst Gottlieb Baron (1696–1760) . 59 2.1.1. Abriß einer Abhandlung von der Melodie . 60 2.2. Johann Adolph Scheibe (1708–1776) . 64 2.2.1. Ueber die Musikalische Composition . 64 2.3. Joseph Riepel (1709–1782) . 100 2.3.1. De Rhythmopoeïa oder von der Tactordnung . 101 2.3.2. Grundregeln zur Tonordnung insgemein . 104 2.3.3. Gründliche Erklärung der Tonordnung insbesondere, zugleich aber für die mehresten Organisten insgemein 110 2.3.4. Erläuterung der betrüglichen Tonordnung . 113 2.3.5. Unentbehrliche Anmerkungen zum Contrapunct . 115 2.4. Christoph Nichelmann (1717–1762) . 119 2.4.1. Die Melodie nach ihrem Wesen sowohl, als nach ihren Eigenschaften . 119 2.5. Friedrich Wilhelm Marpurg (1718–1795) . 139 2.5.1. Handbuch bey dem Generalbasse und der Composition 140 2.6. Johann Philipp Kirnberger (1721–1783) . 153 2.6.1. Die Kunst des reinen Satzes in der Musik . 153 5 2.7. Johann Friedrich Daube (1733–1797) . 172 2.7.1. Der Musikalische Dilettant . 173 2.7.2. Anleitung zur Erfindung der Melodie und ihrer Fortsetzung . 205 2.8. Johann Georg Albrechtsberger (1736–1809) . 215 2.8.1. Gründliche Anweisung zur Composition . 215 2.9. Johann Gottlieb Portmann (1739–1798) . 223 2.9.1. Leichtes Lehrbuch der Harmonie, Composition und des Generalbasses . 224 2.10. Georg Joseph Vogler (1749–1814) . 237 2.10.1. Kuhrpfälzische Tonschule . 237 2.10.2. Tonwissenschaft und Tonsezkunst . 240 2.11. Christian Kalkbrenner (1755–1806) . 255 2.11.1. Theorie der Tonkunst . 255 3. Heinrich Christoph Kochs Kompositionslehre im Kontext der zeitgenössischen Schriften 263 3.1. Aufbau und Form . 263 3.2. Terminologie . 266 3.2.1. Die Tonkunst . 266 3.2.2. Die Harmonie . 268 3.2.3. Die Melodie . 271 3.2.4. Die Setzarten . 273 3.2.5. Der Takt . 275 3.2.6. Der Kontrapunkt . 277 3.2.7. Der Grund- und Quintabsatz . 280 3.2.8. Der Einschnitt, Abschnitt und Absatz . 281 3.3. Parallelitäten und Polaritäten . 284 4. Schlussfolgerungen und Fazit 305 5. Abkürzungsverzeichnis 311 6. Quellenschriften 313 6.1. Kompositionslehren . 313 6.2. Weitere Schriften zu Einzelaspekten der Kompositionslehre . 316 7. Sekundärliteratur 321 Personenregister 329 Sachregister 333 6 Meinen Eltern und meiner lieben Daria Vorwort Mein aufrichtiger Dank gilt meinem Betreuer, Herrn Professor Dr. Peter Ackermann, der meine wissenschaftliche Arbeit wesentlich vorangebracht, meine Vorgehensweise zuverlässig und mit großer Hilfsbereitschaft begleitet und richtungsweisende Denkanstöße gegeben hat. In vielen Gesprächssitzun- gen ist er mir engagiert zur Seite gestanden und hat zu der hier vorliegenden Form der Arbeit verholfen. Großen Dank mache ich meinen Eltern und meinen Großeltern geltend, die mich während meiner Forschung maßgeblich unterstützt haben. Ohne diesen Rückhalt wäre die Umsetzung dieser Arbeit nicht gelungen. An dieser Stelle sei meinem Herrn Vater besonders gedankt, der mir bei der wissenschaftlichen Arbeit treu und äußerst motivierend zur Seite stand. Mein Dank gilt weiterhin Herrn Professor Ernst August Klötzke, der wäh- rend meines Studiums an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main mein großes Interesse gerade für das Fach Musiktheorie geweckt, mich zur eingehenden wissenschaftlichen Befassung hiermit moti- viert und mir während meiner Arbeit wichtige Quellen und musiktheoretische Schriften zur Verfügung gestellt hat. Ich bedanke mich zudem für die Unter- stützung von Herrn Professor Dr. mult. Adorján Kovács. Weiterer Dank gilt der Zweitgutachterin Frau Professor Dr. Marion Saxer. Insbesondere möchte ich mich aber bei meiner Frau Daria bedanken, die mir mit viel Geduld und Verständnis den Rücken freigehalten hat. Ihr umfassen- der Rückhalt hat in großem Maße zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen. 9 Einleitung Untersuchungsgegenstand und Ziel »Die Kompositionslehre gewinnt erst bei Heinrich Christoph Koch we- senhaft neue Züge.«1 Heinrich Christoph Koch und seiner Kompositionslehre sind ein hoher Stel- lenwert in der kompositionsgeschichtlichen und musiktheoretischen Entwick- lung beizumessen. Dies zeigt sich besonders deutlich in dieser Bewertung Pe- ter Benarys. So widmet sich auch das einschlägige Schrifttum in besonderer Weise dem Schaffen dieses Kompositionslehrers. In den musikgeschichtlichen und -theoretischen Abhandlungen und Publikationen wird sein Wirken un- ter verschiedenen Perspektiven herausgestellt. Günther Wagner befasst sich mit der Formtheorie Kochs in einer Anwendung auf musikalische Werke der »Vorklassik«, da seiner Ansicht nach Koch in der Zeit der Klassik lebte, die Musik dieser Epoche für ihn aber keine Rolle spielt.2 Wolfgang Budday wie- derum bezieht in seinen Forschungen Werke Wolfgang Amadeus Mozarts und die Schriften Joseph Riepels mit ein und gibt einen weiteren Ausblick auf die Wiener Klassik selbst.3 Markus Waldura untersucht zum einen das Lehrwerk und das kompositorische Schaffen Kochs, setzt seine Schriften in Bezug zu Joseph Riepel und Friedrich Wilhelm Marpurg und widmet sich zum ande- ren verstärkt der Taktlehre Kochs.4 Fred Ritzel5 beschäftigt sich wie Carl Dahlhaus6 mit der Bedeutung des Lehrwerks von Koch für die Sonatenform. Peter Benary gibt in seiner Veröffentlichung Die deutsche Kompositionslehre des 18. Jahrhunderts einen Überblick über die Geschichte der Kompositi- onslehre des 18. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Er definiert in seinen Ausführungen »die Jahrzehnte von 1760 bis 1790 [...] als Endphase 1 Peter Benary, Die deutsche Kompositionslehre des 18. Jahrhunderts, (= Jenaer Beiträge zur Musikforschung, 3) Leipzig 1960, S. 114. 2 Günther Wagner, »Anmerkungen zur Formtheorie Heinrich Christoph Kochs«, in: AfMw 41/2 (1984), S. 86–112, S. 86f. Anm.: Er begründet dies mit Kochs Verwen- dung von Beispielen »vorklassischer« Komponisten in dessen Versuch einer Anlei- tung zur Composition. 3 Wolfgang Budday, Grundlagen musikalischer Formen der Wiener Klassik: an Hand der zeitgenössischen Theorie von Joseph Riepel und Heinrich Christoph Koch dar- gestellt an Menuetten und Sonatensätzen (1750–1790), Kassel 1983. 4 U. a. Markus Waldura, »Marpurg, Koch und die Neubegründung des Taktbegriffs«, in: Die Musikforschung 53/3 (2000), S. 237–253. 5 Fred Ritzel, Die Entwicklung der ›Sonatenform‹ im musiktheoretischen Schrifttum des 18. und 19. Jahrhunderts, (= Neue musikgeschichtliche Forschungen, 1), Wies- baden 1968. 6 Carl Dahlhaus, »Der rhetorische Formbegriff H. Chr. Kochs und die Theorie der Sonatenform«, in: AfMw 35/3 (1978), S. 155–177. 11 des Generalbaß-Zeitalters«, die er einerseits als Zeitraum des »Abklingens« und andererseits als Zeitraum des »Neubeginns, des Einmündens« interpre- tiert.7 Er beschäftigt sich auch mit dem Lehrwerk Kochs und einigen seiner Zeitgenossen sowie mit den Kompositionslehren zu Beginn des 18. Jahrhun- derts. Dabei gibt er aber, dem großen Blickwinkel einer Gesamtschau über ein ganzes Jahrhundert geschuldet, nur einen groben Einblick in die entspre- chenden Lehrwerke. Benary deckt zudem historische Bezüge der einzelnen Kompositionslehren auf. Dabei gliedert er das 18. Jahrhundert in verschiedene Abschnitte: den Beginn des Jahrhunderts, die Bachzeit, die Mitte des 18. Jahrhunderts und das Ende des Jahrhunderts als das Ende des Zeitalters des Generalbasses. Über diesen Phasen erkennt er beginnend mit der Bachzeit, in der die Mu- sikanschauung einen Wandel erfährt8, die Entwicklung von der »barocken Handwerklichkeit« hin zum galanten und empfindsamen Stil, während er auf den Wechsel des Musikerstandes in der Gesellschaft - vom Auftragskompo- nisten zum freischaffenden Künstler9 - aufmerksam macht. Die Kompositi- onslehren des beginnenden und mittigen 18. Jahrhunderts sind darüber hin- aus in einer Abhängigkeit zu den Generalbassschulen dieser Zeit zu sehen.10 Dabei können zur Bachzeit die Generalbassschulen als den Kompositionsleh- ren übergeordnet interpretiert werden, da der