Deutscher Bundestag Drucksache 15/3300

15. Wahlperiode 17. 05. 2004

Unterrichtung durch die Bundesregierung

Bundesbericht Forschung 2004

Inhaltsverzeichnis Seite

Forschungspolitische Präambel ...... I

Teil I Strukturen der deutschen Forschung und ihre Finanzierung . . . 1

Teil II Die Ressourcen für Wirtschaft, Forschung und Entwicklung in Deutschland und im internationalen Vergleich ...... 169

Teil III Forschungs- und Technologiepolitik des Bundes ...... 211

Teil IV Forschungs- und Technologiepolitik in den Ländern ...... 379

Teil V Innovationsindikatoren zur technologischen Leisungsfähigkeit Deutschlands ...... 473

Teil VI Internationale Zusammenarbeit in Forschung und Technologie . . 521

Teil VII Tabellen/Statistiken ...... 595

Zugeleitet mit Schreiben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom 14. Mai 2004 gemäß Beschluss des Deutschen Bundestages vom 23. Juni 1976 – Drucksache 7/5389.

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

Inhaltsverzeichnis

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Forschungspolitische Präambel I

1 Grundlinien II 1.1 Gründe für die staatliche Forschungsförderung III 1.2 Instrumente der Forschungsförderung IV 1.2.1 Institutionelle Förderung V 1.2.2 Projektförderung an der Schnittstelle Wissenschaft – Wirtschaft VI 1.2.3 Kompetenznetze und -zentren VI 1.2.4 Indirekte Förderung VII 1.3 Heute schon das Morgen denken VII 2 Aktuelle politische Ziele und Maßnahmen VIII 2.1 Die Aufgabe: Zukunftsinvestitionen steigern IX 2.2 Humanressourcen fördern und fordern IX 2.2.1 Ganztagsschulen – Zeit für mehr IX 2.2.2 Studierendenquote steigern X 2.2.3 Mit Spitzenuniversitäten die klügsten Köpfe nach Deutschland holen X 2.2.4 Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verstärken XI 2.2.5 Brain-gain statt Brain-drain XI 2.2.6 Personalmobilität fördern XI 2.3 Strukturen der Forschungslandschaft modernisieren XII 2.3.1 Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern neu gestalten XII 2.3.2 Forschungsorganisationen stärker vernetzen XII 2.3.3 Forschungsmittel stärker im Wettbewerb vergeben XII 2.3.4 Durch neue Förderverfahren mehr Mut zum Risiko beweisen XII 2.3.5 Hohe Forschungsqualität garantieren XII 2.3.6 Ressortforschung evaluieren XIII 2.3.7 Großgeräteinfrastruktur sichern XIII 2.4 Technologien für neue Märkte fördern XIII 2.4.1 Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft stimulieren XIII 2.4.2 Zusammenarbeit Wissenschaft – Wirtschaft intensivieren XIV 2.4.3 KMU besonders fördern XV 2.5 Forschung für Mensch und Umwelt XV 2.5.1 Erkenntnisse der Biowissenschaften für die Medizin nutzen XV 2.5.2 Forschung für eine nachhaltige Entwicklung ausbauen XVI 2.5.3 Forschung für die Arbeitswelt von morgen XVI 2.5.4 Mobilität sichern – Verkehrsfolgen minimieren XVI 2.6 Frauen in der Forschung fördern XVI 2.7 Forschung in Ostdeutschland stärken XVII 2.8 Internationalisierung vertiefen XVIII 2.9 Dialog über Forschung führen XVIII

Teil I Strukturen der deutschen Forschung und ihre Finanzierung 1

Einführung 2 3 Rahmenbedingungen und Arbeitsstrukturen 2 3.1 Rechtliche Rahmenbedingungen 2 3.2 Arbeitsstrukturen 3 3.2.1 Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) 3 3.2.2 Wissenschaftsrat 3 3.2.3 Planungsausschuss für den Hochschulbau 4 Drucksache 15/330 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

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4 Förderinstrumente des Staates 5 4.1 Projektförderung 5 4.2 Institutionelle Förderung 5 5 Qualitätssicherung 6 5.1 „easy“ – das elektronische Antrags-/und Angebotssystem des BMBF und des BMWA und „profi“ – das Projektförder-Informationssystem für die interne elektronische Bearbeitung 6 5.2 Verwertung von Projektergebnissen 7 6 Forschungsförderung – Struktur und Akteure 7 6.1 Struktur der deutschen Forschungsförderung 7 6.1.1 Bund und Länder 7 6.1.2 Wirtschaft 9 6.1.3 Stiftungen 9 6.2 Europäische Union 10 7 Förderorganisationen 10 7.1 Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 10 7.2 Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) 16 7.3 Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) 16 7.4 Begabtenförderungswerke im Hochschulbereich 17 8 Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) 20 9 Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) 21 10 Stiftung „Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland“ (DGIA) 21 11 Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) 24 12 Projektträger und DLR-Raumfahrtmanagement 25 12.1 Projektträger 25 12.1.1 Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) 26 12.1.2 Projektträger des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) 29 12.2 DLR-Raumfahrtmanagement 31 13 FuE-durchführende Organisationen und Einrichtungen 31 13.1 Hochschulen 31 13.2 Max-Planck-Gesellschaft (MPG) 53 13.3 Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) 80 13.4 Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) 98 13.5 Leibniz-Gemeinschaft (WGL) 102 13.6 Bundes- und Landeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben 118 13.6.1 Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben 118 13.6.2 Landeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben 130 13.7 Akademien und Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 158 13.8 Stiftung caesar (center of advanced european studies and research) 161 14 Unternehmen der Wirtschaft 161 15 Externe Industrieforschungseinrichtungen in den ostdeutschen Ländern 162 16 Zentrale Fachinformationseinrichtungen und zentrale Fachbibliotheken 162

Teil II Die Ressourcen für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung in Deutschland und im internationalen Vergleich 169

Einführung mit Begriffserläuterungen 170 17 Die Wissenschaftsausgaben 173 18 Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung 174 19 Das in Forschung und Entwicklung tätige Personal 178 19.1 Struktur und Entwicklung 178 19.2 Anteil an Akademikerinnen und Akademikern 178 19.3 Frauenanteil 178 19.4 FuE-Dichte (FuE-Personal je 1000 Einwohner) 182 20 Die Bundesausgaben für Forschung und Entwicklung 2000 bis 2004 182 20.1 Struktur und Entwicklung 182 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

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20.2 Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung insgesamt und nach Ressorts 182 20.3 Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten 183 20.4 Ausgaben des Bundes und des BMBF für Forschung und Entwicklung 189 20.5 Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung nach Förderungsarten 189 20.6 Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung nach Empfängergruppen 189 20.7 Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung in regionaler Gliederung 192 21 Die Ausgaben der Länder für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung 193 22 Gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder 195 22.1 Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 195 22.2 Max-Planck-Gesellschaft (MPG) 196 22.3 Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) 196 22.4 Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) 196 22.5 Leibniz-Gemeinschaft (WGL) 196 22.6 Akademienprogramm 196 22.7 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 196 23 Die Ressourcen der Hochschulen für Forschung und Entwicklung 197 23.1 Bedeutung der Hochschulen für Forschung und Entwicklung 197 23.2 Ausgaben der Hochschulen für Lehre und Forschung 197 23.3 Ausgaben der Hochschulen für Lehre und Forschung nach Wissenschaftszweigen 197 23.4 Ausgaben der Hochschulen für Lehre und Forschung nach Hochschularten 197 23.5 FuE-Ausgaben der Hochschulen insgesamt 198 23.6 FuE-Ausgaben der Hochschulen nach Wissenschaftszweigen 198 23.7 FuE-Ausgaben der Hochschulen in den westdeutschen sowie den ostdeutschen Ländern und Berlin 199 23.8 Finanzierung der FuE-Ausgaben der Hochschulen 199 23.9 FuE-Personal der Hochschulen insgesamt 199 23.10 FuE-Personal der Hochschulen nach Wissenschaftszweigen 199 23.11 FuE-Personal der Hochschulen und seine regionale Verteilung 200 24 Förderung von Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft 200 24.1 Die Förderung des Bundes von Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft 200 24.2 Struktur der FuE-Förderung des Bundes in der Wirtschaft 200 25 Die Ressourcen für Forschung und Entwicklung im internationalen Vergleich 203 25.1 FuE-Personal je 1000 Erwerbspersonen 203 25.2 Anteil der staatlichen FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt 205 25.3 Staatlich finanzierte FuE-Ausgaben in der Europäischen Union 205

Teil III Forschungs- und Technologiepolitik des Bundes 211

Einführung 213 26 Förderorganisationen, Hochschulbau und überwiegend hochschulbezogenen Sonderprogramme 213 26.1 Grundfinanzierung der Max-Planck-Gesellschaft 213 26.2 Grundfinanzierung der Deutschen Forschungsgemeinschaft 215 26.3 Grundfinanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft 215 26.4 Ausbau und Neubau von Hochschulen 216 26.5 Überwiegend hochschulbezogene Sonderprogramme 217 27 Großgeräte der Grundlagenforschung 220 28 Meeresforschung und Polarforschung; Schifffahrt und Meerestechnik 224 28.1 Meeres- und Polarforschung 224 28.1.1 Meeresforschung 224 28.1.2 Polarforschung 227 28.2 Schifffahrt und Meerestechnik 228 29 Weltraumforschung und Weltraumtechnik 230 30 Energieforschung und Energietechnologie 234 30.1 Kohle und andere fossile Energieträger 234 30.2 Erneuerbare Energien und rationelle Energieverwendung 235 30.3 Nukleare Energieforschung 238 Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

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30.4 Beseitigung kerntechnischer Pilot- und Versuchsanlagen 239 30.5 Fusionsforschung 239 31 Forschung für Nachhaltigkeit 240 31.1 System Erde 241 31.1.1 Atmosphäre, Klimasystem, Großgeräte 242 31.1.2 Meeres- und geowissenschaftliche Forschung für Nachhaltigkeit 242 31.2 Nachhaltigkeitskonzepte 242 31.2.1 Gesellschaftliches Handeln in Richtung Nachhaltigkeit 243 31.2.2 Konzepte für Nachhaltigkeit in Industrie und Wirtschaft 244 31.2.3 Nachhaltige Nutzungskonzepte für Regionen 245 31.2.4 Nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen 245 31.3 Friedens- und Konfliktforschung, Humanitäres Minenräumen 247 32 Forschung und Entwicklung im Dienste der Gesundheit 248 33 Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen 261 34 Informationstechnik 264 34.1 Softwaresysteme 265 34.2 Basistechnologien der Informationstechnik 268 34.3 Anwendung der Mikrosystemtechnik 272 34.4 Fertigungstechnik 275 34.5 Internet – Grundlagen und Dienste 277 34.6 Multimedia 278 34.7 Wissenschaftliche und technische Information im weltweiten Verbund 280 35 Biotechnologie 283 36 Materialforschung; physikalische und chemische Technologien 289 36.1 Materialforschung 290 36.2 Physikalische und chemische Technologien 291 37 Luftfahrtforschung 298 38 Forschung und Technologie für Mobilität und Verkehr (einschließlich Verkehrssicherheit) 299 39 Geowissenschaften und Rohstoffsicherung 302 39.1 Geowissenschaften 303 39.2 Rohstoffsicherung 306 40 Raumordnung und Städtebau; Bauforschung 306 40.1 Raumordnung, Städtebau, Wohnungswesen 307 40.2 Bauforschung – Bautechnische Forschung; Straßenbauforschung 309 41 Forschung und Entwicklung im Ernährungsbereich 312 42 Forschung und Entwicklung in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei 314 43 Bildungsforschung 317 43.1 Forschung in der allgemeinen Bildung 318 43.2 Berufsbildungsforschung 325 43.3 Hochschulforschung 328 43.4 Lebensbegleitendes Lernen / Weiterbildungsforschung 332 43.5 Weitere Bereiche der Bildungsforschung 334 44 Innovation und verbesserte Rahmenbedingungen 348 44.1 Innovationsfinanzierung für technologieorientierte Unternehmen und Gründer 349 44.2 Verbesserung des Technologie- und Wissenstransfers / Förderung von Forschungskooperationen und innovativen Netzwerken 351 44.3 Technisch-ökonomische Infrastruktur 353 44.4 Übrige indirekte Fördermaßnahmen 354 45 Geisteswissenschaften; Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 355 45.1 Geisteswissenschaften 356 45.2 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 356 46 Übrige, anderen Bereichen nicht zugeordnete Aktivitäten 364 47 Wehrforschung und -technik 370 47.1 Forschung und Technologie 371 47.2 Wehrtechnische Entwicklung 372 47.3 Nichttechnische Forschungs- und Studienarbeit der Bundeswehr 373 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

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47.4 Forschung im Bereich Wehrmedizin und –psychologie (unter Einschluss der Veterinär- und Zahnmedizin sowie der Wehrpharmazie) 374 47.5 Forschung im Bereich Geoinformationswesen 375 47.6 Forschung im Bereich Militärgeschichte 376 47.7 Forschung im Bereich Sozialwissenschaften 376

Teil IV Forschungs- und Technologiepolitik in den Ländern 379 Länderselbstdarstellung

Einführung 382 48 Baden-Württemberg 382 48.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 383 48.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Technologiepolitik 384 48.3 Technologieförderung und Technologietransfer 387 48.4 Internationale Zusammenarbeit 389 49 Freistaat Bayern 390 49.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 390 49.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 391 49.3 Technologieförderung und Technologietransfer 393 49.4 Internationale Aktivitäten 394 49.5 Sonstige Programme und Maßnahmen des Landes 395 50 Berlin 396 50.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 396 50.2 Hochschulforschung 396 50.3 Außerhochschulische Forschung 397 50.4 Technologieförderung und Technologietransfer 398 50.5 Internationale Aktivitäten 399 51 Brandenburg 399 51.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 399 51.2 Hochschulen und außerhochschulische Forschungseinrichtungen 400 51.3 Technologieförderung und Technologietransfer 404 51.4 Internationale Zusammenarbeit 405 51.5 Sonstige Programme und Maßnahmen des Landes 405 52 Freie Hansestadt Bremen 406 52.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 406 52.2 Hochschulforschung 407 52.3 Außerhochschulische Forschung 408 52.4 Technologieförderung und Technologietransfer 410 52.5 Internationale Aktivitäten 410 53 Freie und Hansestadt Hamburg 411 53.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 411 53.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 411 53.3 Technologieförderung und Technologietransfer 412 53.4 Internationale Zusammenarbeit 413 54 Hessen 414 54.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 414 54.2 Hochschulforschung 415 54.3 Außerhochschulische Forschung 416 54.4 Technologieförderung und Technologietransfer 417 54.5 Internationale Aktivitäten 419 55 Mecklenburg-Vorpommern 420 55.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 420 55.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 421 55.3 Technologieförderung und Technologietransfer 423 55.4 Internationale Zusammenarbeit 425 Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

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56 Niedersachsen 426 56.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 426 56.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 428 56.3 Technologieförderung und Technologietransfer 430 56.4 Internationale Zusammenarbeit 432 57 Nordrhein-Westfalen 433 57.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 433 57.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 434 57.3 Technologieförderung und Technologietransfer 439 57.4 Internationale Zusammenarbeit 441 57.5 Sonstige Programme und Maßnahmen des Landes 441 58 Rheinland-Pfalz 442 58.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 442 58.2 Hochschulforschung und Forschung außerhalb der Hochschulen 442 58.3 Technologieförderung und Technologietransfer 444 58.4 Internationale Zusammenarbeit 445 58.5 Sonstige Programme und Maßnahmen des Landes 446 59 Saarland 447 59.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 447 59.2 Hochschulforschung 448 59.3 Außerhochschulische Forschung 450 59.4 Technologieförderung und Technologietransfer 451 59.5 Internationale Aktivitäten 451 60 Freistaat Sachsen 452 60.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 453 60.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 455 60.3 Technologieförderung und Technologietransfer 456 60.4 Internationale Zusammenarbeit 456 60.5 Sonstige Programme und Maßnahmen des Landes 457 61 Sachsen-Anhalt 457 61.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 457 61.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 457 61.3 Technologieförderung und Technologietransfer 462 61.4 Internationale Fördermaßnahmen bzw. Zusammenarbeit 462 61.5 Sonstige Programme des Landes 462 Schleswig-Holstein 463 62.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 463 62.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 464 62.3 Technologieförderung und Technologietransfer 465 62.4 Internationale Zusammenarbeit 466 63 Freistaat Thüringen 467 63.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 467 63.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 468 63.3 Technologieförderung und Technologietransfer 470 63.4 Internationale Zusammenarbeit 471

Teil V Innovationsindikatoren zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands 473 Bericht der Arbeitsgruppe Innovationsindikatoren

Einführung 474 64 Forschung und Entwicklung in der deutschen Wirtschaft 474 64.1 FuE-Ressourcen der Wirtschaft 474 64.2 Entwicklung der FuE-Intensität in der Wirtschaft 475 64.3 Sektorale FuE-Schwerpunkte und –Intensitäten – Struktur und Entwicklung 476 64.4 FuE-Kooperationen und -Auftragsvergabe der Wirtschaft 478 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

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64.5 Bedeutung von FuE in Klein- und Mittelunternehmen 479 64.6 FuE in den östlichen und westlichen Ländern 481 64.7 FuE von ausländischen Unternehmen in Deutschland 482 64.8 Technologische Zahlungsbilanz 486 65 Forschung und Entwicklung im internationalen Vergleich 488 65.1 Entwicklung der FuE-Ressourcen insgesamt 488 65.2 FuE-Ressourcen und -Intensität der Wirtschaft 490 65.3 Sektorale Schwerpunkte der Wirtschaft in FuE 491 65.4 Das 3%-Ziel der EU-Kommission 492 66 Das Fundament: Bildung und Wissenschaft 494 66.1 Der Einsatz von Hochqualifizierten in der deutschen Wirtschaft 494 66.2 Der Nachwuchs an Hochqualifizierten in Deutschland im internationalen Vergleich 495 66.3 Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen Forschung im internationalen Vergleich 497 66.4 Relevanz der öffentlichen Forschung für die technologische Entwicklung 500 67 Die Umsetzung: Erfindungen und Patente, Innovationen, Unternehmensstrukturwandel 503 67.1 Dynamik und Struktur der weltmarktrelevanten Patente 503 67.2 Die technologische Ausrichtung: Spitzen- und gehobene Gebrauchstechnologie 504 67.3 Grenzüberschreitende Erfindungen 504 67.4 Innovationsaktivitäten der deutschen Wirtschaft 504 67.5 Qualität und Effizienz des Innovationsgeschehens 509 67.6 Unternehmensgründungen im forschungs- und wissensintensiven Sektor der Wirtschaft 510 68 Die Marktergebnisse: Beschäftigung, Produktion und Wettbewerbsposition im wissens- und forschungsintensiven Sektor 511 68.1 Spezialisierung Deutschlands im Handel mit forschungsintensiven Gütern 512 68.2 Produktion und Beschäftigung in forschungsintensiven Industrien 512 68.3 Sektoraler Strukturwandel zugunsten des forschungs- und wissensintensiven Sektors 515

Teil VI Internationale Zusammenarbeit in Forschung und Technologie 521

Einführung 523 69 Zusammenarbeit mit den Ländern Europas 523 69.1 Europäische Union, Europäische Kommission 523 69.1.1 Grundlagen der Forschungsförderung der Europäischen Union 523 69.1.2 Die „Lissabon-Strategie“ 524 69.1.3 Inhalte der gemeinschaftlichen Forschungspolitik 524 69.2 Bilaterale Zusammenarbeit mit den Ländern West-, Nord- und Südeuropas 536 69.2.1 Grundlagen und Inhalte 536 69.2.2 Bilaterale Institutionen 538 69.2.2.1 Stiftung Deutsch-Niederländische Windkanäle (DNW) 538 69.2.2.2 Deutsch-Französische Hochschule 539 69.2.2.3 Centre Marc Bloch 540 69.2.2.4 Villa Vigoni 540 69.2.2.5 Deutsch-Französisches Forschungsinstitut Saint-Louis 541 69.3 Bilaterale Zusammenarbeit mit den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas 542 69.4 Bilaterale Zusammenarbeit mit den Nachfolgestaaten der Sowjetunion 545 69.5 Europäische Initiativen, Organisationen und Forschungseinrichtungen 547 69.5.1 EUREKA 547 69.5.2 COST - Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung 548 69.5.3 Europäische Weltraumorganisation (ESA) 550 69.5.4 Europäische Organisation für Kernforschung - Europäisches Laboratorium für Teilchenphysik (CERN) 551 69.5.5 Europäische Organisation für Astronomische Forschung in der Südlichen Hemisphäre (ESO) 552 69.5.6 Europäische Konferenz für Molekularbiologie (EMBC) 553 69.5.7 Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) 554 69.5.8 Europäisches Synchrotron-Strahlungsanlage (ESRF) 555 69.5.9 Institut Max von Laue - Paul Langevin (ILL) 555 69.5.10 Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) 556 Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

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69.5.11 Europäisches Hochschulinstitut (EHI) 557 69.5.12 Europäischer Transschall-Windkanal (ETW) 558 69.5.13 Europarat 558 70 Zusammenarbeit mit Ländern und Regionen außerhalb Europas 559 70.1 Zusammenarbeit mit den USA und Kanada 559 70.2 Zusammenarbeit mit Lateinamerika 561 70.3 Zusammenarbeit mit Ländern des Mittelmeerraums und Afrika 563 70.4 Zusammenarbeit mit dem asiatisch-pazifischen Raum 564 70.5 Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern 568 71 Multilaterale Organisationen 569 71.1 Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 569 71.2 Internationale Energieagentur (IEA) 569 71.3 Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) 570 71.4 Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 571 71.5 Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission der UNESCO (IOC) 572 71.6 Universität der Vereinten Nationen 572 71.7 VN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD) 573 71.8 Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen 573 71.9 Zwischenstaatlicher Ausschuss über Klimaänderungen (IPCC) 574 71.10 Weltorganisation für Meteorologie (WMO) – VN-Sonderorganisation 574 71.11 Nordatlantikpakt – Organisation (NATO) 575 71.12 Human Frontier Science Program Organisation (HFSPO) 576 71.13 Übereinkommen der Vereinten Nationen über biologische Vielfalt 577 71.14 Informationssystem über globale biologische Vielfalt (GBIF) 577 71.15 Consulatative Group on International Agriculture Research (CGIAR, Beratungsgruppe für internationale Agrarforschung) 578 72 Verzeichnis der internationalen wissenschaftlich-technischen Vereinbarungen 579

Teil VII Tabellen / Statistiken 595

73 Einführung mit Begriffserläuterungen 597 74 Tabellen 600

Tabelle 1: Wissenschaftsausgaben der Bundesrepublik Deutschland 600 Tabelle 2: FuE-Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland und ihre Finanzierung 601 Tabelle 3: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (BAFE) der Bundesrepublik Deutschland nach durchführenden Sektoren 603 Tabelle 4: Wissenschaftsausgaben der öffentlichen Haushalte nach Aufgabenbereichen und Finanzierungsquellen 606 Tabelle 5: Wissenschaftsausgaben der öffentlichen Haushalte nach Aufgabenbereichen und Ausgabearten 608 Tabelle 6: Gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder 1999 bis 2001 (institutionelle Förderung) 610 Tabelle 7: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Ressorts 612 Tabelle 8a: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten 616 Tabelle 8b: FuE-Ausgaben des BMBF nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten 622 Tabelle 9: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Förderungsarten 628 Tabelle 10: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Empfängergruppen 630 Tabelle 11: Ausgaben des Bundes an Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Wirtschaftsgliederung 634 Tabelle 12: Ausgaben des Bundes an internationale wissenschaftliche Organisationen und an zwischenstaatliche Forschungseinrichtungen 638 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

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Tabelle 13: FuE-Ausgaben des Bundes und der Länder nach Forschungszielen 640 Tabelle 14: Grundmittel der Länder und Gemeinden (Gv.) für Wissenschaft nach Aufgabenbereichen in länderweiser Gliederung 641 Tabelle 15: offen Tabelle 16: Interne FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors sowie Anteil der eigenfinanzierten internen FuE-Aufwendungen nach der Wirtschaftsgliederung 648 Tabelle 17: FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors nach der Wirtschaftsgliederung (interne sowie FuE-Gesamtaufwendungen) 650 Tabelle 18: Beschäftigte, Umsatz und interne FuE-Aufwendungen der Unternehmen nach der Wirtschaftsgliederung und nach Beschäftigungsgrößenklassen 654 Tabelle 19: offen Tabelle 20: Ausgaben der Hochschulen für Lehre und Forschung nach Hochschularten und Wissenschaftszweigen 660 Tabelle 21a: Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Ausgabearten 663 Tabelle 21b: Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen für Forschung und Lehre nach Wissenschaftszweigen – in Mio. € 669 Tabelle 22: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Patente, Erfindungen und Verfahren (ohne Urheberrechte) nach der Wirtschaftsgliederung 675 Tabelle 23: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Patente, Erfindungen und Verfahren (ohne Urheberrechte) nach den wichtigen Partnerländern 678 Tabelle 24: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland im Außenwirtschafts- verkehr für technische Forschung und Entwicklung nach der Wirtschaftsgliederung und Ländergruppen 684 Tabelle 25: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung nach finanzierenden und durchführenden Sektoren in ausgewählten OECD-Staaten 688 Tabelle 26: Staatlich finanzierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Staaten der Europäischen Union 694 Tabelle 27: Staatlich finanzierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Staaten der Europäischen Union nach verschiedenen Kriterien 698 Tabelle 28: Patente und Lizenzen in den Zahlungsbilanzen ausgewählter Länder 702 Tabelle 29: In Forschung und Entwicklung tätiges Personal nach Personalgruppen und Sektoren 704 Tabelle 30: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach der Wirtschaftsgliederung 706 Tabelle 31: FuE-Personal in Unternehmen nach Personalgruppen und nach der Wirtschaftsgliederung 707 Tabelle 32: FuE-Personal in Institutionen für Gemeinschaftsforschung und experimentelle Entwicklung nach Personengruppen und der Wirtschaftsgliederung 709 Tabelle 33: Personal der Hochschulen nach Personalgruppen und Wirtschaftszweigen 711 Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Institutionen und Personalgruppen 715 Tabelle 35: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Institutionen und Wissenschaftszweigen 727 Tabelle 36: offen Tabelle 37: offen Tabelle 38: FuE-Personal in ausgewählten OECD-Staaten nach Personalgruppen und Sektoren 733 Tabelle 39: Regionale Aufteilung der FuE-Ausgaben des Bundes – Finanzierung von FuE 737 Tabelle 40: Regionale Aufteilung FuE-Ausgaben der Länder – Finanzierung von FuE 738 Tabelle 41: Regionale Aufteilung der FuE-Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland insgesamt – Durchführung von FuE 739 Tabelle 42: Regionale Aufteilung der internen FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors auf Sitzländer der Forschungsstätten – Durchführung von FuE 740 Tabelle 43: FuE-Ausgaben der Hochschulen in länderweiser Gliederung – Durchführung von FuE 741 Tabelle 44: FuE-Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen in länderweiser Gliederung – Durchführung von FuE 743 Tabelle 45: FuE-Personal der Bundesrepublik Deutschland insgesamt in länderweiser Gliederung 744 Tabelle 46: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach der Wirtschaftsgliederung und in länderweiser Gliederung 746 Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

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Tabelle 47: FuE-Personal der Hochschulen in länderweiser Gliederung 752 Tabelle 48: FuE-Personal in wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen in länderweiser Gliederung 754 Tabelle 49: Welthandelsanteile ausgewählter OECD-Länder bei FuE-intensiven Waren 755 Tabelle 50a: Grunddaten zum Bildungswesen – Bildungsbeteiligung 757 Tabelle 50b: Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft 1997 bis 2002 nach durchführenden Institutionen 759 Tabelle 50c: Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft für das Jahr 2001 nach finanzierenden Institutionen 760 Tabelle 51a: Kennzahlen zu Bevölkerung, Erwerbstätigkeit etc. – Strukturdaten 761 Tabelle 51b: Bevölkerung, Erwerbstätige und Bruttoinlandsprodukt in länderweiser Gliederung 763 Tabelle 52a: Anteil der Studienanfänger am Altersjahrgang (ISCED 5A) im Vergleich 766 Tabelle 52b: Studienanfänger absolut und am Altersjahrgang in Deutschland (ISCED 5A) nach Fächergruppen und Studienbereichen 767 Tabelle 53a: Anteil der Hochschulabsolventen am Altersjahrgang (ISCED 5A) im internationalen Vergleich 769 Tabelle 53b: Hochschulabsolventen absolut und am Altersjahrgang in Deutschland (ISCED 5A) nach Fächergruppen und Studienbereichen 770 Tabelle 54: Einsatz von Hochqualifizierten in Deutschland in wissensintensiven Wirtschaftszweigen 772 Tabelle 55: Wissenschaftliche Publikationen im internationalen Vergleich 773 Tabelle 56: Weltmarktrelevante Patente im internationalen Vergleich 774 Tabelle 57a: Kenngrößen zum Innovationsverhalten im verarbeitenden Gewerbe und Bergbau 775 Tabelle 57b: Kenngrößen zum Innovationsverhalten im unternehmensnahen Dienstleistungssektor 778 Tabelle 58: Unternehmensgründungen in Deutschland in wissensintensiven Wirtschaftszweigen 781 Tabelle 59: Beitrag des forschungsintensiven Sektors zum Außenbeitrag in ausgewählten Industrieländern 1991 bis 2001 782 Tabelle 60: Produktion und Beschäftigung im forschungsintensiven Sektor der Industrie in Deutschland 784

Stichwortverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – I – Drucksache 15/3300

Forschungspolitische Präambel

1 Grundlinien II 1.1 Gründe für die staatliche Forschungsförderung III 1.2 Instrumente der Forschungsförderung V 1.2.1 Institutionelle Förderung V 1.2.2 Projektförderung an der Schnittstelle Wissenschaft – Wirtschaft VI 1.2.3 Kompetenznetze und -zentren VI 1.2.4 Indirekte Förderung VII 1.3 Heute schon das Morgen denken VII 2 Aktuelle politische Ziele und Maßnahmen VIII 2.1 Die Aufgabe: Zukunftsinvestitionen steigern IX 2.2 Humanressourcen fördern und fordern X 2.2.1 Ganztagsschulen – Zeit für mehr X 2.2.2 Studierendenquote steigern X 2.2.3 Mit Spitzenuniversitäten die klügsten Köpfe nach Deutschland holen XI 2.2.4 Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verstärken XI 2.2.5 Brain-gain statt Brain-drain XI 2.2.6 Personalmobilität fördern XII 2.3 Strukturen der Forschungslandschaft modernisieren XII 2.3.1 Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern neu gestalten XII 2.3.2 Forschungsorganisationen stärker vernetzen XII 2.3.3 Forschungsmittel stärker im Wettbewerb vergeben XIII 2.3.4 Durch neue Förderverfahren mehr Mut zum Risiko beweisen XIII 2.3.5 Hohe Forschungsqualität garantieren XIII 2.3.6 Ressortforschung evaluieren XIII 2.3.7 Großgeräteinfrastruktur sichern XIV 2.4 Technologien für neue Märkte fördern XIV 2.4.1 Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft stimulieren XIV 2.4.2 Zusammenarbeit Wissenschaft – Wirtschaft intensivieren XIV 2.4.3 KMU besonders fördern XV 2.5 Forschung für Mensch und Umwelt XVI 2.5.1 Erkenntnisse der Biowissenschaften für die Medizin nutzen XVI 2.5.2 Forschung für eine nachhaltige Entwicklung ausbauen XVI 2.5.3 Forschung für die Arbeitswelt von morgen XVI 2.5.4 Mobilität sichern – Verkehrsfolgen minimieren XVI 2.6 Frauen in der Forschung fördern XVII 2.7 Forschung in Ostdeutschland stärken XVII 2.8 Internationalisierung vertiefen XVIII 2.9 Dialog über Forschung führen XIX Drucksache 15/3300 – II – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

1 Grundlinien

Forschung schafft Wissen. Wissen, das unseren Kenntnis- Heute stehen wir vor der Aufgabe, auf dem Weg in stand erweitert und unser Selbstbild verändert. Wissen, das die Wissensgesellschaft voranzugehen und einen gemeinsa- unser Denken prägt und Orientierung gibt. Wissen, mit dem men Europäischen Forschungs- und Innovationsraum zu wir wirtschaftliches Wachstum, zukunftssichere Arbeitsplätze gestalten. Forschungsintensive Industrien, wissensintensive und Wohlstand schaffen. Wissen, das uns hilft, unsere Le- Dienstleistungen und eine enge Verzahnung zwischen Pro- bens- und Arbeitswelt menschengerechter zu gestalten. dukten und Dienstleistungen gewinnen an volkswirtschaft- Die Forschung von heute eröffnet neue Möglich- licher Bedeutung. Europa hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2010 keiten für unser Leben von morgen. Viele Dinge, die uns das zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum zu Leben erleichtern, wären ohne die Neugier der Forscherin- werden. Die Bundesregierung hat an dieser Zielsetzung aktiv nen und Forscher nie möglich geworden: Kommunikations- mitgewirkt und wird ihren Beitrag leisten, damit dieses Ziel satelliten im Weltall, Handys, Medikamente gegen viele ge- erreicht wird. fährliche Krankheiten oder Laserskalpelle für sanfte Opera- tionen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Abbildung 1: Entwicklung der Mittel des BMBF in den Jahren 1995 bis 2004

10.000 9.706

9.500

9.099

9.000 8.838 1.000 300 8.520 431

8.500 435 445 354

8.000 7.70 1

7.500 287 8.407 8.364 8.261 8.166 7.000 7.513 7. 47 1 7. 470 7.414 7.263 7.200 6.500 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Ganztagsschulen BAföG-Darlehensanteil Einzelplan 30

Forschung und Bildung haben seit 1998 wieder Priorität. tierten Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft und die Allein die dem Bundesministerium für Bildung und For- Dienstrechtsreform an den Hochschulen tragen zu mehr schung (BMBF) zur Verfügung stehenden Mittel sind von 1998 Qualität, mehr Wettbewerb und einer stärker internationa- bis 2004 um 34 Prozent gestiegen – auf über 9,7 Mrd. €. len Orientierung von Wissenschaft und Forschung bei. Nun Wichtige Reformen wie die Einführung der programmorien- gilt es, den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – III – Drucksache 15/3300

1.1 Gründe für die staatliche Forschungs- Neugier zu folgen. Deshalb ist der Staat hier in einer besonde- förderung ren Verantwortung, um den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Mittel zu geben, die sie brauchen, um Wissenschaft und Forschung sind zum Motor der technologi- ihre Freiheit zum Nutzen aller einzusetzen. schen und damit auch der wirtschaftlichen Entwicklung ge- Grundlagenforschung hat auch einen kulturellen worden. Die Vision von Francis Bacon (1561–1626), die zu sei- Aspekt. Die Suche nach Antworten auf Fragen nach unserer nen Lebzeiten entstehende Naturwissenschaft werde zur Ver- Herkunft, nach der Entwicklung des Weltalls oder die Tradie- besserung der Lebensverhältnisse beitragen, nahm im 19. Jahr- rung alter Schriften gehören zu unserer Kultur, ebenso wie hundert Gestalt an, als Physik und Chemie ihre Nützlichkeit Kunst und Musik. Auch die Spitzenleistungen in der Wissen- in der Elektrotechnik und der Farbenproduktion unter Be- schaft tragen zum Ansehen Deutschlands in der Welt bei. weis stellten. Im 20. Jahrhundert hat die Informationstechnik Grundlagenforschung gibt aber auch Impulse für die unser Leben nachhaltig verändert. Mit den Lebenswissen- anwendungsorientierten Zweige von Wissenschaft und For- schaften ist nun ein weiteres großes Wissensgebiet in die schung. Der Staat unterstützt insbesondere solche Forschung, Phase eingetreten, in der wissenschaftliche und technologi- die im Interesse der Allgemeinheit liegt oder späteren Gene- sche Entwicklung stärker in Wechselbeziehung treten. rationen zugute kommt. Beispiele für diese Vorsorge-For- Außerdem haben Physik und Chemie im Nanometer-Bereich schung sind die Sicherheitsforschung, die Gesundheitsfor- neue Phänomene entdeckt und erschließen mit der Nano- schung, die Umweltforschung oder die Energieforschung. technologie zahlreiche neue Anwendungsgebiete. Rund 1/3 aller Aufwendungen für Forschung und Nicht alle Wissenschaftszweige haben einen derart Entwicklung (FuE) werden vom Staat finanziert. Die Entwick- unmittelbaren Bezug zur technologischen und damit wirt- lung neuer Technologien, die volkswirtschaftlichen Wohl- schaftlichen Entwicklung. Sie sind aber trotzdem unentbehr- stand schaffen, ist jedoch vorrangig Aufgabe der Wirtschaft. lich für die Gesellschaft. Denn die Forschung ist zum verlänger- Entsprechend werden auch rund 2/3 aller Aufwendungen für ten „Auge der Menschheit“ geworden: Wissenschaftliche Be- FuE in Deutschland von der Wirtschaft getragen. Dies ent- obachtung zeigt uns die Welt in neuen und vielfältigen Facetten. spricht 35 Mrd. € oder 1,7 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt Ohne Mikroskope wüssten wir nichts von Bakterien und Viren; (Daten für 2002). ohne die Arbeit der Historikerinnen und Historiker würden wir Wenn Unternehmen selbst Forschung betreiben, so unsere Wurzeln in der Geschichte vergessen. Wissenschaft- bringt dies positive externe Effekte mit sich, weil Forschungs- liche Theorien geben uns oft erst das Denkgebäude, innerhalb ergebnisse oft nicht allein dem Unternehmen nützen, das die dessen wir unsere Ziele und Wünsche formulieren. Forschung durchgeführt hat. Andererseits birgt Forschung Wissenschaft hat eine weitere Funktion: Sie bildet die immer die Möglichkeit des Scheiterns in sich. Deshalb muss hoch qualifizierten Arbeitskräfte der Wissensgesellschaft der Staat das wirtschaftliche Risiko für die forschenden Un- aus. Die Studierenden von heute sind die Fachkräfte von mor- ternehmen reduzieren. Es liegt im Interesse der Allgemein- gen. Nur Länder, die ausreichend Hochqualifizierte ausbilden heit, die Innovationskraft der heimischen Unternehmen und für ausländische Fachkräfte attraktiv sind, können im durch innovationsfreundliche Rahmenbedingungen und internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe bestehen. staatliche Förderung von Forschung und Entwicklung zu In der Wissensgesellschaft kommt es mehr denn je darauf an, stärken. Nur innovative Unternehmen bieten dauerhaft wett- dass Deutschland seine wichtigste Ressource optimal nutzt: bewerbsfähige Arbeitsplätze an. Wichtig ist dabei die Ver- Die Talente und Fähigkeiten der Menschen. netzung der Unternehmen mit der Forschung an Hochschu- Forschung ist auf das Unbekannte gerichtet. Die Lösun- len und außerhochschulischen Forschungsinstituten. Vor gen von morgen sind oft dort zu suchen, wo wir sie heute nicht allem kleine und mittelständische Unternehmen, die das erwarten. Niemand kann präzise voraussagen, zu welchen wirtschaftliche Rückgrat Deutschlands bilden, werden von Ergebnissen Forschungsvorhaben führen werden. Das gilt vor der Bundesregierung zielgerichtet unterstützt. Sie sind oft- allem für die Grundlagenforschung, die nach unbekannten mals Vorreiter bei der Umsetzung von FuE-Ergebnissen in Phänomenen sucht und Theorien formuliert, die schon beob- neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. achtete Phänomene erklären. Die erzielten Forschungsergeb- Forschung stimuliert wirtschaftliches Wachstum. Die nisse werden offen publiziert und sind damit allen zugänglich. Wege zwischen Forschung und Markterfolg verlaufen jedoch Wissenschaftliches Wissen ist ein öffentliches Gut. Um immer selten geradlinig, sondern sind ein dynamischer, interaktiver wieder in das Neuland jenseits der Grenzen unserer Kenntnis Prozess. Deshalb ist es schwierig, die Wirkung der Forschungs- vorstoßen zu können, brauchen Wissenschaftlerinnen und förderung mit Zahlen eindeutig zu messen. Dennoch zeigen Wissenschaftler die Freiheit und die Möglichkeiten, ihrer viele Beispiele: Der Nettoeffekt von Innovationen ist positiv. Drucksache 15/3300 – IV – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Beispiele verschiedenster Art machen auch deutlich, dass die Das BMWA hat im Rahmen seiner FuE-Förderung von öffentliche Förderung die positiven Effekte erst ausgelöst hat: Multimedia in den letzten Jahren die Strategie verfolgt, mit ver- Deutschland war in den 80er Jahren noch Importeur schiedenen Wettbewerben die Entwicklung und Erprobung des von Lasertechnik. Der Maschinenbau erkannte das hohe Po- elektronischen Rechts- und Geschäftsverkehrs zu beschleuni- tenzial des Lasers als künftiges Werkzeug. Durch gezielte gen. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt MEDIA@Komm, das Forschungsförderung hat sich Deutschland heute zu einem nicht nur auf die Modernisierung von Verwaltungsstruktu- führenden Anbieter optischer Technologien entwickelt: ren, sondern auch auf die Entfaltung von E-Government als Deutschland produziert heute 40 Prozent aller für die Ma- zukunftsweisendem Wirtschaftsbereich mit neuen Wachs- terialbearbeitung eingesetzten Laser. Allein der Umsatz der tums- und Beschäftigungspotenzialen abzielt. Im Rahmen Laser herstellenden Unternehmen hat sich mehr als verzehn- von MEDIA@Komm sind auf kommunaler Ebene in den letz- facht und beträgt heute 1 Mrd. € im Jahr. Heute sind 110.000 ten 3 Jahren mehr als 300 E-Government-Lösungen, davon Menschen in Deutschland bei Herstellern optischer Kompo- rund 200 mit qualifizierter Signatur, entstanden, die jetzt nenten und Geräte beschäftigt. Mehr als 50.000 zusätzliche umgesetzt werden. Gleichzeitig wurden Standards für den Arbeitsplätze sind in den letzten Jahren allein in diesem Be- sicheren und rechtsverbindlichen Datenaustausch geschaf- reich entstanden. Laser schaffen außerdem Arbeitsplätze bei fen, die auch auf europäischer Ebene Maßstäbe gesetzt ha- den Laseranwendern. Dazu zählt nicht zuletzt der Maschinen- ben. Um die E-Government-Best-Practise-Beispiele noch bau, denn eine moderne Maschine kann ihre Arme nur des- rascher zu verbreiten und die Standardisierung weiterer halb zielgenau bewegen, weil optische Systeme die Orientie- Fachverfahren auf den Weg zu bringen, wurde im März 2004 rung im Raum ermöglichen. Auch Patienten beim Zahnarzt der Startschuss für die neue Maßnahme MEDIA@Komm- profitieren von der Lasertechnik, weil optische Systeme dafür Transfer gegeben. MEDIA@Komm-Transfer ist auch Teil von sorgen, dass die Anpassung z.B. von Brücken an die indivi- DeutschlandOnline, der Gesamtstrategie von Bund, Ländern duelle Form der menschlichen Kiefer fehlerfrei gelingt. und Gemeinden für integrierte E-Government-Lösungen in Nacharbeiten werden dadurch überflüssig, die Produktion Deutschland. wird preiswerter und in bester Qualität möglich. Die Biotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie des Deutschland ist heute wieder einer der modernsten 21. Jahrhunderts. Ihre Förderung ist daher ein zentraler IT-Standorte der Welt. Laut OECD beruhen 38 Prozent des Schwerpunkt der Forschungspolitik der Bundesregierung. Als jährlichen Wirtschaftswachstums in Deutschland auf dem Ergebnis der Förderung der Biotechnologie existieren heute Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnolo- 25 Bioregionen in Deutschland mit rund 600 jungen Unter- gien. Unter dem Dach der Fraunhofer-Gesellschaft hat die nehmen, davon allein 360 im biomedizinischen Bereich. Bundesregierung die europaweit größte IT-Forschungsein- Damit liegt Deutschland europaweit an der Spitze. In zahlrei- richtung geschaffen. Mit dem Programm „IT-Forschung chen Bioregionen konnte zusätzlich zu den öffentlichen 2006“ stellt die Bundesregierung insgesamt 3 Mrd. € für die Mitteln in einem hohen Maße auch privates Kapital zum Forschung zur Verfügung, um die Innovationskraft in diesem Aufbau von Biotech-Unternehmen mobilisiert werden. Bereich langfristig zu sichern. In der Region Dresden ist mit Die enge Verzahnung von Biotechnologie und erheblicher Förderung des BMBF das Silicon Valley Europas Medizin weist den Weg in die Zukunft. Viele medizinische entstanden. Insgesamt wurden so bereits jetzt 6 Mrd. € zu- Wirkstoffe gäbe es ohne biotechnologische Verfahren heute sätzlicher Wertschöpfung mobilisiert und unmittelbar 11.000 nicht. Das von der Bundesregierung seit 2001 geförderte neue Arbeitsplätze geschaffen. Weitere zukunftssichere Arbeits- Nationale Genomforschungsnetz befasst sich mit der Auf- plätze werden hinzukommen. Im Oktober 2003 wurde ein Mas- klärung der molekularen Ursachen der wichtigsten Volks- kenhaus für die Chipproduktion eröffnet. Auch dieses Vor- krankheiten. Bisher sind über 1400 Publikationen, rund 80 haben ist mit der Forschungsförderung des BMBF verbunden. Patentanmeldungen, 68 Produkte und sechs Unternehmens- Das Beispiel Dresden zeigt auch, wie Bildung und Forschung ausgründungen daraus hervorgegangen. einander ergänzen: Mit den Halbleiterunternehmen ist gleich- Deutschland gehört traditionell zu den bedeutendsten zeitig ein beachtenswertes Netzwerk an Ausbildungsgängen an Herstellern in der Medizintechnik. Bei der Entwicklung mo- Hochschulen im Raum Dresden entstanden. Um den Bedarf an dernster Bildgebung wie CT und Kernspintomographie, aber hoch qualifizierten Arbeitskräften der IT-Branche zu decken, auch bei therapeutischen Anwendungen liegen deutsche Unter- hat die Bundesregierung in den letzten Jahren gemeinsam mit nehmen weltweit an der Spitze. Mit rund 100.000 Beschäftig- den Sozialpartnern mehrere Initiativen ins Leben gerufen, dar- ten – überwiegend in KMU – ist die Medizintechnik ein wichti- unter die Green Card, das IT-Weiterbildungssystem und die ger Wirtschaftszweig, dessen jährlicher Umsatz ca. 10 Mrd. € arbeitsprozessorientierte Weiterbildung. beträgt. Die Hälfte davon wird im Export erwirtschaftet. Die Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – V – Drucksache 15/3300

Dynamik dieses Industriezweiges wird durch ein Wachstum Förderung zu steigern, hat die Bundesregierung in den letz- von ca. 5 Prozent sowie sehr kurze Innovationszyklen belegt: ten Jahren wettbewerbliche Vergabeverfahren gestärkt. So Mehr als die Hälfte des Umsatzes wird mit Produkten erwirt- wurde die Projektförderung des BMBF zwischen 1998 und schaftet, die noch keine zwei Jahre auf dem Markt sind. 2004 um 32 Prozent ausgeweitet. Die Projektförderung Die Nanotechnologie verspricht den nächsten großen schafft Wettbewerb unter den Forschern und kurbelt so die Innovationsschub. Die Mehrzahl deutscher Firmen sieht in Leistungsfähigkeit an; sie schweißt Wissenschaft und Wirt- ihr einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor mit einem schaft zusammen und hat sich so in zentralen Bereichen zum Beschäftigungspotenzial von bis zu 38.000 neuen Arbeits- Treibriemen für Innovationen entwickelt. Außerdem wurde plätzen in den nächsten Jahren. In der Forschung zur Nano- die institutionelle Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft technologie belegt Deutschland Platz 2 hinter den USA. Das auf eine wettbewerbliche, programmorientierte Förderung BMBF hat seine Fördermittel für diesen Bereich seit 1998 um umgestellt. 220 Prozent gesteigert. Die seit 1998 geförderten Kompetenz- zentren haben die Vernetzung der deutschen Forschung mit 1.2.1 Institutionelle Förderung den Anwendern vorangetrieben. Dadurch wurde eine exzel- lente Ausgangsbasis für eine wirtschaftliche Umsetzung der Insbesondere die Grundlagenforschung muss sich frei entfal- Nanotechnologie geschaffen. Im Februar 2004 hat das BMBF ten können. Die dafür nötigen Mittel werden den in der mit dem Rahmenkonzept „Nanotechnologie erobert Märk- Grundlagenforschung tätigen Organisationen deshalb von te – Deutsche Zukunftsoffensive für Nanotechnologie“ eine Bund und Ländern in erster Linie institutionell zur Verfügung neue Förderphase gestartet. Damit wird die Förderung auf gestellt. Der Anteil der institutionellen Grundfinanzierung an Anwendungen der Nanotechnologie insbesondere im Auto- den Gesamtmitteln der Forschungsorganisationen hängt mobilbau, in der Beleuchtungstechnik, in der Pharmazie und dabei von ihrem Profil ab. Medizintechnik sowie in der Halbleiterfertigung fokussiert. Die Hochschulen sind die Basis des deutschen For- Der Markt für Nachhaltigkeit und fortschrittliche schungssystems. Sie bilden den wissenschaftlichen Nach- Umwelttechnik wächst dynamisch. Forschung für nachhalti- wuchs aus und stehen damit für die Einheit von Lehre und ges Wirtschaften fördert Wettbewerbsfähigkeit und ökologi- Forschung. Die Grundfinanzierung der Hochschulen, für die sche Zukunftsfähigkeit des Wirtschafts- und Umweltstand- die Länder verantwortlich sind, wird zunehmend an Leis- ortes Deutschland – bei zunehmender Nachfrage nach höhe- tungsindikatoren geknüpft. Neben der Grundfinanzierung ren Qualifikationen und einer Verbesserung der Arbeitsplätze spielen verstärkt auch Projektmittel aus der Wirtschaft und selbst. Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigen in Deutsch- von Forschungsförderern wie z.B. dem BMBF oder der EU- land ca. 900.000 Menschen – eine Größenordnung vergleich- Kommission eine Rolle, die zu stärkerer Anwendungsnähe bar derjenigen im Straßenfahrzeugbau. Die mit der Förde- und durch mehr Wettbewerb zu mehr Effizienz führen. rung des BMBF erarbeiteten Innovationen haben in der Regel Eine besondere Rolle bei der Förderung erkenntnis- Querschnitts-Nutzen für viele Wirtschaftssektoren. Zwei Bei- orientierter Forschung spielt die Deutsche Forschungsge- spiele: Innovativer Klebstoff für Montage und Recycling einer meinschaft (DFG). Die DFG vergibt ihre Mittel im Wettbewerb breiten Produktpalette, der sich unter definierten Bedin- an die besten Projektvorschläge insbesondere aus Hochschu- gungen wieder lösen lässt, also „ein- und ausgeschaltet“ wer- len und auch aus Forschungsinstituten. Dies sichert Effizienz den kann, und wasserfreie Färbe- und Reinigungsverfahren auf und Qualität der geförderten Vorhaben. der Basis überkritischer Flüssigkeiten tragen dazu bei, Wasser- Deutschland verfügt neben den Hochschulen über ressourcen einzusparen und Verunreinigungen zu verhindern. eine historisch gewachsene und ausdifferenzierte außer- All diese Beispiele zeigen: Die Zukunft Deutschlands hochschulische Forschungslandschaft. liegt in unserem Wissen und unseren Kompetenzen. Wirt- Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der schaftliches Wachstum und neue Arbeitsplätze entstehen in Max-Planck-Gesellschaft (MPG) betreiben überwiegend er- Deutschland vor allem auf der Basis von hervorragender kenntnisorientierte Grundlagenforschung. Der Anteil der Qualifikation, Spitzenforschung und der Entwicklung neuer Grundfinanzierung liegt dementsprechend bei knapp 90 Technologien. Prozent. Adolf von Harnack, der erste Präsident der heutigen Max-Planck-Gesellschaft, hat als Maxime für die Gründung 1.2 Instrumente der Forschungsförderung eines Forschungsinstituts einst formuliert: „Man wähle einen hervorragenden Wissenschaftler und baue um ihn herum ein Je nach Zielsetzung sind unterschiedliche Förderverfahren in Institut.“ Darin spiegelt sich die Überzeugung, dass neue Hori- der Forschungsförderung notwendig. Um die Effizienz der zonte eröffnende Forschung am besten gedeiht, wenn hervor- Drucksache 15/3300 – VI – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

ragende Forscherinnen und Forscher ihrer Neugier folgen kön- Für wirtschaftlich interessante Felder, z.B. die Bio- nen. Der Erfolg zeigt sich in der großen Zahl an Nobelpreisen, technologie, die Nanotechnologie oder die Informations- die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der MPG errin- und Kommunikationstechnologien, hat die Bundesregierung gen konnten. Forschungsförderprogramme aufgelegt. Antragsteller – in Eine weitere wichtige Säule der deutschen Forschungs- der Regel Verbünde aus Forschung und Unternehmen – kön- landschaft ist die Helmholtz-Gemeinschaft (HGF). Bei ihren nen sich mit Projektanträgen um die Mittel bewerben. Unter- 15 Zentren, die neben der Grundlagenforschung vor allem an nehmen bekommen nur einen Teil ihrer Forschungskosten Großgeräten auch längerfristige Themen der Daseinsvorsor- erstattet. Weil sie die Forschungsprojekte mit eigenem Geld ge wie Gesundheit, Luft- und Raumfahrt, Energie, Verkehr mitfinanzieren müssen, haben die Unternehmen selbst ein und Umwelt als Kernaufgaben verfolgen, beträgt der Anteil entscheidendes Interesse an der Zieldefinition des Projektes der institutionellen Grundfinanzierung ca. 90 Prozent. und der Umsetzung der erzielten Forschungsergebnisse. Die Bei der anwendungsorientiert arbeitenden Fraunhofer- Hebelwirkung der staatlichen Forschungsförderung geht Gesellschaft (FhG) hingegen hat die Grundfinanzierung nur jedoch deutlich darüber hinaus: Studien zeigen, dass jeder einen Anteil von ungefähr 40 Prozent der Gesamtmittel. Sie öffentliche Euro weit mehr als einen weiteren Euro aus der dient zur Finanzierung von Vorlaufforschung, um den Fraun- Wirtschaft mobilisiert. Die Innovationskraft der Wirtschaft hofer-Instituten eine kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer wird so nachhaltig gestärkt. Kompetenzen zu ermöglichen und den Kontakt zur übrigen Die Förderprogramme haben eine Laufzeit von akademischen Welt zu erhalten. Da die Grundfinanzierung mehreren Jahren. Wichtig dabei ist die richtige Balance: sich nach der Höhe der eingeworbenen Drittmittel richtet, Einerseits brauchen Anwendungsgebiete eine gewisse besteht ein hoher Anreiz zur Einwerbung von Drittmitteln. Reifezeit, andererseits darf es auch nicht zu einer Dauerali- Sehr unterschiedlich in ihrem Profil sind die 80 Ein- mentierung kommen. Zahlreiche Expertinnen und Exper- richtungen der Leibniz-Gemeinschaft (WGL). Die Bandbreite ten aus Wissenschaft und Praxis beraten die Bundesregie- reicht von wissenschaftlichen Serviceeinrichtungen bis zu rung bei der Gestaltung und der Erfolgskontrolle der För- grundlagenorientierten Instituten. Entsprechend ist der derprogramme. Anteil der Drittmittel in den einzelnen Leibniz-Instituten Neben Verbundvorhaben, zu denen sich Partner aus unterschiedlich hoch. Forschung und Unternehmen zusammenfinden, werden Darüber hinaus unterhalten der Bund und auch die auch überzeugende Einzelvorhaben unterstützt. Die Konzen- Länder Ressortforschungseinrichtungen. Diese haben die tration auf Schlüsselvorhaben erhöht die Sichtbarkeit und Aufgabe, wissenschaftliche Grundlagen für die Entscheidun- damit die Signalwirkung der Projektförderung. gen und Aufgaben der Ministerien zu erarbeiten. Neben der Politikberatung nehmen die Einrichtungen wissenschaftlich 1.2.3 Kompetenznetze und -zentren eingebundene, hoheitliche Aufgaben wahr und führen be- gleitende Vorlaufforschung durch. Durch ihre vornehmlich Eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Forschern und anwendungsorientierten Forschungsaktivitäten erweitern Praktikern, die über die Dauer eines einzelnen Projekts hinaus- sie zugleich die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Nutzen geht, lässt sich vor allem in regionalen Clustern erzielen. Ergeb- des Gemeinwohls. nisse der Innovationsforschung bestätigen: Regional gebündel- te Exzellenz stimuliert ein innovationsfreundliches Klima. Das 1.2.2 Projektförderung an der Schnittstelle prominenteste Beispiel ist das Silicon Valley, wo sich eine Viel- Wissenschaft – Wirtschaft zahl von Forschungseinrichtungen und Unternehmen der IT- Branche auf engem Raum befindet. Diese lokale Konzentration In wissenschaftlich gereiften Gebieten liegen Erkenntnis und fördert den gegenseitigen Austausch und schafft ein spezielles Anwendung oft nicht weit voneinander entfernt. Eine eindeuti- soziales Klima. Denn hier sind Hochschulen und Forschungs- ge Grenze zwischen Grundlagenforschung und angewandter einrichtungen sowie High-Tech-Unternehmen und Risiko- Forschung gibt es hier nicht. Damit die Wirtschaft die neuesten kapitalgeber eng miteinander verzahnt. Aus exzellenten For- Forschungsergebnisse möglichst rasch aufgreifen und Forscher schungszentren gehen High-Tech-Unternehmen hervor, die die Fragen der Anwender berücksichtigen, kommt es darauf an, wiederum als Kondensationskeime für die Ansiedlung von einen engen Kontakt zwischen akademischen Forschern und neuen Unternehmen mit komplementären Kompetenzen in Anwendern herzustellen. Die Projektförderung von Bund, der Region wirken. Ein solches Zentrum wirkt wie ein Magnet, Ländern und EU unterstützt deshalb besonders die Zusammen- der weitere Ansiedlungen von komplementären Unternehmen arbeit zwischen Forschungsinstituten und Wirtschaft. und Einrichtungen anzieht und so seine Sogwirkung weiter ver- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – VII – Drucksache 15/3300

stärkt. Aus einem zunächst nur regional sichtbaren Zentrum Das Internetportal „kompetenznetze.de“ bietet den kann so ein international bekanntes werden. deutschen Kompetenznetzen und Kompetenzzentren die Deutschland zeichnet sich durch eine historisch ge- Möglichkeit, sich mit ihrem Leistungsprofil gemeinsam wachsene und sehr differenzierte Forschungslandschaft aus, einer internationalen Öffentlichkeit vorzustellen. Das Portal in der die außerhochschulischen Forschungseinrichtungen ist als Wegweiser für in- und ausländische Zielgruppen kon- eine viel größere Rolle als in anderen Ländern spielen. Des- zipiert. Heute präsentieren sich bei www.kompetenznetze.de halb misst das BMBF der fachbezogenen Vernetzung von über 100 ausgewählte Netzwerke aus 20 Innovationsfeldern Wissenschaftsbereichen an Hochschulen, außerhochschuli- und mit 30 regionalen Schwerpunkten. schen Forschungsinstituten und Forschung treibenden Unternehmen seit mehreren Jahren eine hohe Bedeutung zu. 1.2.4 Indirekte Förderung Eine intensive Vernetzung – über die Grenzen institutioneller Zugehörigkeiten hinweg – ist eine unabdingbare Vorausset- Die indirekte Förderung dient der technologie- und bran- zung dafür, dass sich Cluster herausbilden können, die genü- chenübergreifenden Unterstützung von kleinen und mitt- gend kritische Masse haben, um international zur Spitzen- leren Unternehmen. Dabei unterstützt das BMWA techno- gruppe zu gehören. logieorientierte Unternehmensgründungen und gibt An- Aber auch außerhalb der großen Zentren sind inno- reize zur Mobilisierung von Beteiligungskapital für junge, vative Unternehmen, Forschungsinstitute und gute Hoch- innovative Unternehmen. Über branchen- und technolo- schul-Fachbereiche angesiedelt. Besonders in hoch speziali- gieoffene Programme werden zudem Kooperationen und sierten oder neu entstehenden Feldern sind die relevanten Vernetzungen bei FuE-Aktivitäten zwischen Unternehmen Akteure oft räumlich weit verteilt und nur einem engen und mit Forschungseinrichtungen angeregt. Damit sollen Zirkel von Fachleuten bekannt. Überregional vorhandene die Zusammenarbeit und der Technologietransfer zwischen Potenziale werden daher noch zu wenig erkannt und folglich Wissenschaft und Wirtschaft vertieft und die Basis für inno- nur unzureichend genutzt. Deshalb ist es wichtig, auch über- vative Netzwerke bereitet werden. Das BMWA fördert darü- regional agierende Kompetenznetze zu bilden. Die Bundesre- ber hinaus die technologische Beratung und Qualifizierung gierung unterstützt gezielt deren Aufbau. Dadurch werden für mittelständische Unternehmen und das innovative Hand- Leistungsstärken über den kleinen, bereits gut informierten werk. Ziel ist es, den Mittelstand bei der Nutzung modernster Expertenkreis hinaus bekannt. Denn im internationalen Techniken zu unterstützen und seine Forschungs- und Inno- Standortwettbewerb muss Deutschland seine Kompetenzen vationskompetenz weiter zu erhöhen. noch stärker als bisher sichtbar machen und Ausstrahlungs- und Anziehungskraft entfalten. 1.3 Heute schon das Morgen denken Die Förderung regionaler Kompetenzzentren und überregionaler Kompetenznetze hat sich in den letzten Die Zukunft ist offen. Das gilt für die Forschung in ganz Jahren zu einem zentralen Instrument in der Förderung ent- besonderem Maße. Denn Forschung fragt ja gerade nach wickelt. In fast allen wichtigen Technologien werden exzel- dem, was wir noch nicht wissen. lente Zentren und Netze gefördert, die in einem Wettbe- Viele gesellschaftliche Herausforderungen – etwa die werb ermittelt wurden. Das BMBF hat 1995 mit dem Bio- Schaffung zukunftssicherer Arbeitsplätze oder die Bekämp- Regio-Wettbewerb angefangen, deutsche Zentren in der fung von Krankheiten – sind ohne Forschung nicht zu bewäl- Biotechnologie aufzubauen. Danach folgten Wettbewerbe tigen. Deshalb gilt gerade für die Forschungspolitik: Wir unter anderem in der Nanotechnologie, den Optischen müssen heute schon das Morgen denken! In der Forschungs- Technologien und der Medizintechnik. Spezifische Maßnah- politik stellen wir uns daher ständig die Fragen: men für die neuen Länder sind der themenunspezifische Regionen-Wettbewerb InnoRegio sowie die „innovativen • Setzen wir auf die richtigen, zukunftsorientierten Themen regionalen Wachstumskerne“ und die „Zentren für Inno- und Forschungsschwerpunkte? vationskompetenz“. Einen wirksamen Beitrag leisten auch das Programm „Förderung von innovativen Netzwerken“ • Haben wir wichtige Themen übersehen und gefährden (InnoNet), mit dem vernetzte Forschung von kleinen und somit die Innovationskraft unseres Landes im internationa- mittleren Unternehmen mit Forschungseinrichtungen len Wettbewerb? unterstützt wird, sowie der Förderwettbewerb „Netzwerk- management-Ost“ (NEMO) des Bundesministeriums für • Trägt unsere Forschungsförderung zur Problemlösung in Wirtschaft und Arbeit (BMWA). unserer Gesellschaft und auf diesem Globus bei? Drucksache 15/3300 – VIII – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Diesen Fragen geht das BMBF mit zwei Ansätzen nach: Zum schaftlichen Entwicklungen und Veränderungen aus und einen wird innerhalb der Fachprogramme stetig nach neuen, fragt, was Forschungs- und Technologiepolitik zur Lösung zukunftsorientierten Themen gesucht. Die Fachprogramme gesellschaftlicher Fragestellungen beitragen können. des BMBF haben sich in den letzten Jahren immer mehr zu FUTUR ist ein Dialogprozess, der Expertinnen und dynamischen, zu „lernenden“ Programmen entwickelt, um Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und schneller auf immer kürzer werdende Innovationszyklen rea- Nicht-Regierungsorganisationen, Querdenker, Etablierte gieren zu können. Zum anderen wird das kontinuierliche und Nachwuchskräfte einbezieht. Etwa 1.500 Menschen Screening der Fachprogramme durch den thematisch unge- haben sich bisher beteiligt. Das BMBF setzt auf eine breite bundenen FUTUR-Prozess ergänzt. So wird verhindert, dass Partizipation bei der Identifikation seiner Forschungsför- interdisziplinäre Themen, die nicht in die existierenden derthemen. Wesentliches Ergebnis von FUTUR sind Leit- Strukturen der Forschungsförderung passen, durch das visionen für die Forschungspolitik. Sie zeigen auf, wohin Raster der Suche fallen. Während die Fachprogramme meist die gesellschaftliche Entwicklung gehen könnte und was die Weiterentwicklung vorhandener Forschungs- und Tech- Forschung und Technologieentwicklung dazu beitragen nologielinien im Auge haben, geht FUTUR von den gesell- können.

2 Aktuelle politische Ziele und Maßnahmen

Europa soll zum dynamischsten wissensbasierten Wirt- die Grundlage für nachhaltigen Wohlstand und sozialen Frie- schaftsraum der Welt werden. So haben es die Staats- und den. Deshalb müssen wir unsere wichtigsten Ressourcen stär- Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2000 ken: das Wissen und Können der Menschen in Deutschland, in Lissabon beschlossen. Bis 2010 soll deshalb der Anteil der unsere technologische Leistungsfähigkeit und die Innova- Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 3 Prozent des tionskraft unserer Unternehmen. Bruttoinlandsprodukts steigen. Davon sollen die Wirtschaft 2/3 Deutschland muss sich wieder stärker auf die Funda- und der Staat 1/3 aufbringen. 2003 lag Deutschland bei einem mente seines Wohlstandes besinnen. Innovationen sind der Anteil von 2,5 Prozent – gegenüber unter 2,3 Prozent im Jahr Königsweg, um das zentrale Ziel der Bundesregierung zu 1995. Davon brachte die Wirtschaft 2/3 und der Staat 1/3 auf. erreichen – die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Zur Erreichung des 3%-Ziels bedarf es weiterer Anstrengungen. Innovationswille und Innovationsfähigkeit können aber Das 3%-Ziel ist kein Selbstzweck. Die Ausgaben für nicht von der Politik verordnet werden. Forschung und Entwicklung sind eine wichtige Messgröße Deshalb hat die Bundesregierung mit führenden für Innovationswillen und Innovationsvermögen eines Lan- Vertretern von Wirtschaft, Gewerkschaften und Wissen- des. Innerhalb der EU liegt Deutschland hinsichtlich des schaft die Initiative „Partner für Innovation“ verabredet. Ziel Anteils der FuE-Ausgaben am BIP hinter Schweden und ist, das deutsche Innovationssystem auf allen Ebenen zu stär- Finnland an dritter Stelle und damit vor Ländern wie ken. Hemmnisse sollen abgebaut und neues Vertrauen in die Frankreich und Großbritannien. Allerdings sind wichtige Leistungsfähigkeit unseres Landes geweckt werden. Die Wettbewerber wie Japan und USA im internationalen Ver- „Partner für Innovation“ werden von einem Innovationsbüro gleich engagierter als Deutschland. Deshalb sind verstärkte mit Sitz in Berlin unterstützt. Zukunftsinvestitionen der einzige Weg, die deutsche Po- Die Bundesregierung hat als erste Schritte in Angriff sition langfristig zu verbessern. Die Erfahrung zeigt: Län- genommen: der mit hoher Priorität für Bildung, Forschung und Inno- vation erreichen auch das höchste Wirtschaftswachstum. 1. High-Tech Masterplan Deutschland muss stark in Bildung und Forschung sein, um Der innovative Mittelstand ist der Motor für Wachstum und erfolgreich bei Innovationen zu bleiben. Beschäftigung. Allerdings hat die Wachstumsschwäche der Ohne Bildung fehlen uns die Fachkräfte von morgen. vergangen Jahre deutliche Spuren im Innovations- und Ohne Forschung fehlen uns die Ideen für Innovationen. Ohne Gründungsverhalten hinterlassen. Deshalb ist es eine der Innovationen fehlen zukunftsfähige Arbeitsplätze und damit zentralen Herausforderungen einer zukunftsorientierten Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – IX – Drucksache 15/3300

Politik, Hindernisse für das Wachstum innovativer Unter- der Breite zum Ziel hat. Exzellenz muss sich immer wieder nehmen zu beseitigen, für wachstumsfreundliche Rahmen- neu bewähren; daher soll der Wettbewerb wiederholt wer- bedingungen zu sorgen und Unternehmensgründungen den. zu unterstützen. Mit der Initiative „Innovationen und Zu- kunftstechnologien im Mittelstand – High-Tech Master- 4. Pakt für Forschung und Innovation plan“ hat die Bundesregierung ein Maßnahmenbündel zur Um den Forschungsorganisationen Planungssicherheit zu Förderung des innovativen Mittelstands vorgelegt, das auf geben, will ihnen die Bundesregierung einen berechenba- vier Säulen fußt: ren Anstieg ihrer Mittel ermöglichen. Flankierend sollen bürokratische Hürden beseitigt werden. Im Gegenzug • Verbesserung der Rahmenbedingungen für technologieo- erwartet der Bund, dass die verlässliche Finanzgrundlage rientierte Unternehmensgründungen, für Maßnahmen zur Steigerung von Effizienz und Qualität in Forschung und Wissenschaft genutzt wird. Zentrale • Ausbau von Forschungs- und Innovationsstrategien in Ziele sind: kleinen und mittleren Unternehmen durch ein neu ge- staltetes und erweitertes Angebot an Forschungspro- • Förderung von Qualität und Leistung durch Wettbe- grammen, werb innerhalb und zwischen den Forschungsorga- nisationen, • Förderung der Kooperation zwischen öffentlicher Forschung und mittelständischen Unternehmen, • mehr Innovation durch Kooperation und Vernetzung,

• Bekämpfung des Fachkräftemangels durch eine engagier- • Nachwuchsförderung für eine nachhaltige intellektuelle te Bildungs- und Qualifikationspolitik. Basis,

2. Masterplan „Informationsgesellschaft Deutschland 2006“ • ergänzende Förderwege für neue, nicht etablierte Mit dem Aktionsprogramm „Informationsgesellschaft Forschungsansätze. Deutschland 2006“ hat die Bundesregierung im Dezember 2003 einen Masterplan zur Entwicklung in den Informa- 5. Stärkung der Förderung von Forschungsprojekten in tions- und Kommunikationstechnologien vorgelegt, denn ausgewählten Zukunftsfeldern eine Spitzenposition in der weltweiten Informationsgesell- Die Bundesregierung wird ihre anwendungsorientierte schaft ist unverzichtbar für die Stärkung von Wachstum Forschungs- und Technologieförderung in solchen Zu- und Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. Informations- kunftsfeldern besonders stärken, die eine große Hebelwir- und Kommunikationstechnologien beschleunigen Inno- kung auf Wachstum und Beschäftigung erwarten lassen. vationen in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Das sind Technologien wie die Bio- und die Nanotechnologie, Über 80 Prozent der Exporte Deutschlands hängen mittler- die neue Wachstumsfelder erschließen, und Basistechnolo- weile vom Einsatz moderner Informationstechnologien gien wie die Informations- und Kommunikationstechnolo- und elektronischer Systeme ab. Ein Schwerpunkt des gien, die als Wachstumstreiber in vielen Branchen wirken. Programms ist die IT- Forschung. Das BMBF wird gemeinsam mit Wissenschaft und Wirt- schaft Leitinnovationen definieren, die entlang von 3. Förderung von Exzellenz durch Spitzenuniversitäten und Wertschöpfungsketten mit großem volkswirtschaftlichem ein Netzwerk der Exzellenz im Wissenschaftsbereich Potenzial vorhandene, besondere Fähigkeiten stärken. Deutschland hat viele gute Hochschulen und Forschungs- Außerdem wird die Projektförderung in geeigneten Fel- einrichtungen. Was in Deutschland aber fehlt, sind Spit- dern künftig stärker missionsorientiert ausgerichtet. zenuniversitäten, die weltweit ausstrahlen und die klüg- sten Köpfe anlocken. Deshalb hat die Bundesregierung 2.1 Die Aufgabe: Zukunftsinvestitionen einen Wettbewerb vorgeschlagen, an dem sich alle deut- steigern schen Universitäten beteiligen können. Bund und Länder haben Konsens erzielt, durch wettbewerbliche Verfahren Je weiter die Grenzen des Wissens hinausgeschoben werden, eine positive Leistungsspirale in Gang zu setzen, die die desto teurer und aufwendiger wird Forschung. Forschung Ausbildung von Spitzen und die Anhebung der Qualität des löst zuerst die einfachen Probleme und wagt sich dann an die Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Deutschland in schwierigeren heran. Wie relativ einfach sind doch die Ge- Drucksache 15/3300 – X – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

setze der Mechanik im Vergleich zur Entschlüsselung des In dieselbe Richtung zielen die BMBF-Projekte „Chemie menschlichen Genoms oder gar der Vorgänge im Gehirn! im Kontext“, „Physik im Kontext“ und „Lernort Labor“: Kinder Forscher wie Galileo Galilei (1564–1642) konnten schon mit lernen spielerisch Naturwissenschaften. Das BMBF unterstützt einfachen Mitteln bahnbrechende Entdeckungen machen. daher auch die Begabtenförderung der Länder durch Bundes- Heute brauchen wir Teleskope im Weltraum, gewaltige Be- wettbewerbe, wie zum Beispiel „Jugend forscht“ und den „Bun- schleuniger und superschnelle Computer, um ähnliche deswettbewerb Informatik“. Durchbrüche zu erzielen. Nur wenn es gelingt, den stetig wachsenden Ressour- 2.2.2 Studierendenquote steigern cenbedarf der Forschung zu stillen, kann der stete Wissens- zuwachs gesichert werden. Die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft hängt entschei- Deutschland hat im Jahr 2003 rund 53 Mrd. € für For- dend von einem hohen Qualifikationsniveau der Bevölke- schung und Entwicklung ausgegeben. Das sind über 600 € rung ab. Höhere Anforderungen des Arbeitsmarktes erfor- pro Kopf oder 2,5 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP). dern verstärkte Anstrengungen, junge Menschen an die Die Bundesregierung hat seit 1998 erhebliche Anstrengungen Hochschulen zu holen. Der Bedarf an hoch qualifizierten unternommen, ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung Arbeitskräften mit Hochschulabschluss wird sich in Deutsch- deutlich zu erhöhen. Während in den Jahren 1992 bis 1998 die land bis zum Jahre 2015 um ca. 1 Million erhöhen. Deshalb FuE-Ausgaben um umgerechnet etwa 670 Mio. € abgesenkt müssen mehr junge Erwachsene ein Hochschulstudium wurden, sind sie zwischen 1998 und 2003 um über 1 Mrd. € beginnen und es auch erfolgreich beenden. Im Durchschnitt gestiegen. Und: In Zukunft werden die Aufwendungen für aller OECD-Mitgliedstaaten liegt die Studienanfängerquote Bildung, Forschung und Entwicklung weiter deutlich steigen. bei 46 Prozent. In Deutschland ist die Zahl von 27,7 Prozent in 1998 auf inzwischen 35,7 Prozent für das Studienjahr 2003 2.2 Humanressourcen fördern und fordern angewachsen. Ziel ist eine Erhöhung auf mindestens 40 Pro- zent. Zugleich sollen die Studienzeiten verkürzt und die Zahl Forschung wird von Menschen gemacht. Diese elementare der Studienabbrecher gesenkt werden. Einsicht bedeutet für die Bundesregierung, Bildungs- und Mit der Verbesserung der individuellen Förderung Forschungspolitik eng zu verzahnen. Gut gebildete Men- der Studierenden durch die BAföG-Reform 2001 hat die Bun- schen sind die wichtigste Ressource in der Wissensgesell- desregierung wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen, die schaft. Hemmschwellen für ein Studium abbauen. Ein Vergleich der Zahl der geförderten Studierenden im Jahr 2000 mit der des 2.2.1 In den Schulen beginnen Jahres 2002 zeigt eine Steigerung um 72.000. Das im Jahr 2001 eingeführte Bildungskreditprogramm hat sich zudem Bildung ist für den Einzelnen die beste Versicherung gegen Ar- als flexibles und unbürokratisches Instrument bewährt, das beitslosigkeit. Für die Volkswirtschaft ist sie die Grundlage wirt- ziel- und bedarfsgerecht zeitlich begrenzte Finanzierungs- schaftlichen Wohlstands. Ein rohstoffarmes Land wie Deutsch- lücken überbrücken kann. land muss alle Begabungspotenziale nutzen. Deshalb brauchen Junge Menschen erwarten zu Recht, dass sie in unse- wir eine Bildungskultur, in der Kinder früh gefordert und geför- ren Hochschulen auf hohem Niveau schnell, praxisorientiert dert werden. Wer sich schon als Kind für Naturwissenschaften und international ausgebildet werden. Um die internationale begeistert, wird sie später zum Beruf machen – hoch qualifiziert. Anschlussfähigkeit des deutschen Hochschulsystems sicher- Ein erster Schritt ist das Investitionsprogramm „Zu- zustellen, unterstützt die Bundesregierung mit Nachdruck kunft Bildung und Betreuung“, mit dem die Bundesregierung die Ziele des 1999 begonnenen Bologna-Prozesses, bis 2010 in den Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen mit insgesamt allen europäischen Ländern vergleichbare Hochschulstruktu- 4 Mrd. € in den Jahren 2003 bis 2007 unterstützt. An den Ganz- ren und damit einen einheitlichen Europäischen Hochschul- tagsschulen wird mehr Zeit sein, um individuelle Begabungen raum zu schaffen. zu fördern, aber auch auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Die Bundesregierung ist bereit, ihren Part dabei aktiv Zudem fördert das BMBF gemeinsam mit den Ländern wahrzunehmen. Sie hat den Ländern und den Hochschulen die Stärkung der mathematisch-naturwissenschaftlichen angeboten, die Umsetzung des Bologna-Prozesses zu begleiten Kompetenzen. Beispielsweise wird mit dem Programm SINUS und zu fördern. Vorrangige Aufgabe ist die flächendeckende die Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Einführung des gestuften Bachelor-Master-Studiensystems. Unterrichts gesteigert. Die erste Transmissionswelle von SINUS Damit verbunden ist die Durchsetzung des ETCS-Kreditpunkte- erreicht über 700 Schulen in dreizehn Ländern. systems für Studienleistungen, das Diploma Supplement sowie Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – XI – Drucksache 15/3300

eine internationalen Standards entsprechende Qualitätssiche- schaftlergruppen ermöglichen es jüngeren Wissenschaftle- rung durch Akkreditierung und Evaluation. rinnen und Wissenschaftlern, eigenständig Forschungsauf- gaben zu übernehmen und selbstständig umzusetzen. Die 2.2.3 Mit Spitzenuniversitäten die klügsten Bundesregierung strebt deshalb an, die Anzahl der Nach- Köpfe nach Deutschland holen wuchswissenschaftlergruppen – insbesondere in Fächern mit Nachwuchsmangel – in den Forschungseinrichtungen bis Deutschland braucht neben einer soliden Breitenausbil- 2010 mindestens zu verdoppeln. dung an Hochschulen auch Spitzenuniversitäten mit welt- Als ein Element des „Pakts für Forschung und Inno- weiter Ausstrahlung, um international für Studierende und vation“ ist der Ausbau strukturierter Graduierten- und Dok- Forschende attraktiver zu werden. Deutsche Hochschulen torandenausbildungen vorgesehen – in den Hochschulen müssen in die Lage versetzt werden, mit den weltweit aner- und in den außerhochschulischen Forschungseinrichtungen. kannten Spitzenhochschulen wie ETH Zürich, Stanford Dabei sind grenzüberschreitende Kooperationen wie z. B. oder Oxford in Forschung und Lehre konkurrieren zu kön- durch internationale Graduiertenkollegs der DFG und ge- nen. Exzellenz in Bildung und Forschung wird angesichts meinsam mit den Universitäten betriebene International globalisierter Wissensmärkte heute nicht mehr regional Max Planck Research Schools wegweisende Ansätze für eine oder national definiert, sondern weltweit. Eine Spitzen- zu verstärkende Internationalisierung. hochschule ist nicht nur in einem Fachgebiet exzellent, Die Entscheidung von Nachwuchswissenschaftlerin- sondern weist mehrere exzellente und forschungsstarke nen und -wissenschaftlern zugunsten deutscher Hochschu- Wissenschaftsbereiche auf. Eine solche breite Basis ist len und Forschungseinrichtungen hängt neben anderen erforderlich, um neue Forschungschancen an den Rändern Faktoren davon ab, ob ihnen die Möglichkeit zu selbstständi- etablierter Fächer und Disziplinen rasch aufgreifen zu kön- ger Bearbeitung von Forschungsprojekten geboten wird. Da- nen. Neue Ideen werden auch in einem exzellenten Umfeld mit Deutschland für den exzellenten wissenschaftlichen eher entstehen. Nachwuchs aus dem In- und Ausland attraktiver wird, hat die Die Bundesregierung hat mit ihrer Ankündigung zur Bundesregierung die Juniorprofessur eingeführt. Seitdem Förderung von Spitzenuniversitäten die Entwicklung ange- besteht die Möglichkeit, schon mit Anfang 30, also zehn Jahre stoßen. Bund und Länder haben Konsens erzielt, gemeinsam früher als bisher, selbstständig zu forschen und zu lehren. Für drei Bereiche zu fördern: Die strukturelle Weiterentwicklung das Juniorprofessurenprogramm stellt die Bundesregierung von Hochschulen zu Spitzenuniversitäten auf der Grundlage 180 Mio. € bereit. profilbildender Wissenschaftsbereiche der Universitäten, Jetzt kommt es darauf an, die Perspektiven für die die Schaffung von Exzellenzzentren und -clustern zur besse- längerfristige Karriereplanung des wissenschaftlichen Nach- ren Verknüpfung hochschulischer und außerhochschulischer wuchses zu verbessern. Exzellenten jungen Wissenschaftle- Forschung sowie die Einrichtung von Graduiertenschulen zur rinnen und Wissenschaftlern müssen attraktive Karriere- Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. wege in Forschung und Wissenschaft geboten werden. Die stärkere Nutzung des Modells „tenure track“ ist in diesem 2.2.4 Förderung des wissenschaftlichen Zusammenhang eine Möglichkeit, auch im internationalen Nachwuchses verstärken Wettbewerb um die besten Nachwuchsforscher und -forsche- rinnen konkurrenzfähiger zu sein. Deutschland wird seine Position als eine der führenden Industrie- und Wissenschaftsnationen nur halten können, 2.2.5 Brain-Gain statt Brain-Drain wenn möglichst viele junge Menschen eine anspruchsvolle akademische Ausbildung absolvieren. Begabte Nachwuchs- Forschung ist auf eine enge Vernetzung mit internationalen wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler müssen deshalb Partnern angewiesen. Die Bundesregierung unterstützt des- verstärkt durch gezielte Förderung auf die spätere Über- halb die Anstrengungen von Wissenschaft und Wirtschaft, nahme von Führungsaufgaben – in der Wissenschaft, aber ihre Forschungskooperationen innerhalb Europas und welt- auch in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft – vorbereitet weit auszubauen. werden. Deutschland braucht Spitzenkräfte in allen Die Bundesregierung hat sich zugleich zum Ziel ge- Bereichen. setzt, Deutschland für Nachwuchsforscherinnen und -forscher Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus dem In- und Ausland zu einem der weltweit attraktivsten ist Aufgabe der Hochschulen, aber auch aller anderen For- Standorte zu machen. Mit der Initiative „Brain Gain statt Brain schungseinrichtungen. Insbesondere Nachwuchswissen- Drain“ konnte die Attraktivität deutscher Hochschulen deutlich Drucksache 15/3300 – XII – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

gesteigert werden. Die Zahl ausländischer Studierender ist im Bund und den Sitzländern an die Einrichtungen der HGF ver- Wintersemester 2002/03 um über 10 Prozent gestiegen. An die- geben werden. Gleichzeitig sind die Gestaltung und Bewer- sem Erfolg haben die von der Bundesregierung unterstützten tung der Forschung in der HGF mit höherer Eigenverantwor- Marketingkampagnen für den Bildungs- und Forschungs- tung und größerer Flexibilität ausgestattet worden. Für die standort Deutschland einen erheblichen Anteil. Die deutschen Zukunft strebt die Bundesregierung einen „Pakt für For- Hochschulen sind auf dem internationalen Bildungsmarkt wie- schung und Innovation“ mit den deutschen Forschungs- der präsent. Mit den 2001 bzw. 2002 erstmalig verliehenen organisationen an, der Planungssicherheit für die Forschungs- Wolfgang-Paul- und Sofja-Kovalevskaja-Preisen konnten inter- organisationen mit weitergehenden Reformen und struktu- nationale Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für rellen Innovationen verbindet. Daneben stehen mit der Neu- Deutschland gewonnen werden. Die aus dem Zukunftsinvesti- regelung der Kompetenzverteilung zwischen Bund und Län- tionsprogramm der Bundesregierung finanzierte Initiative dern, dem Bau neuer Großgeräte und der Evaluierung der „Export deutscher Studienangebote“ hat es den deutschen Ressortforschung weitere wichtige Themen auf der Agenda. Hochschulen erlaubt, im Ausland Fuß zu fassen. So wurde bei- spielsweise im Oktober 2003 die German University in Kairo 2.3.1 Kompetenzverteilung zwischen Bund und eröffnet. Die Bundesregierung wird die erfolgreich angelaufene Ländern neu gestalten Marketingkampagne für den Bildungs- und Forschungsstand- ort Deutschland weiter unterstützen. Die am 16./17.10.2003 von Bundestag und Bundesrat einge- setzte gemeinsame Kommission zur Modernisierung der 2.2.6 Personalmobilität fördern bundesstaatlichen Ordnung befasst sich auch mit der Kom- petenzverteilung und den Finanzbeziehungen zwischen Die deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen Bund und Ländern, insbesondere mit den Gemeinschafts- müssen attraktive Konditionen bieten können, um exzellente aufgaben und Mischfinanzierungen. Nach Ansicht des Bun- Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im harten interna- des sollte auch künftig an der gemeinsamen Verantwortung tionalen Wettbewerb um die besten Köpfe zu gewinnen und zu des Bundes und der Länder für die Bereiche Bildungsplanung halten. Die Bundesregierung und die Wissenschafts- und For- und Forschungsförderung festgehalten werden. Eine zumin- schungsorganisationen wollen deshalb mit modernen tarif- dest teilweise Beseitigung der Mischfinanzierung würde je- lichen Regelungen, z.B. verbesserten Möglichkeiten für variable doch dem Aspekt einer klareren Aufgabenverteilung und und leistungsorientierte Vergütungen oder flexibleren Arbeits- einer effizienten und transparenten Gestaltung der Entschei- zeitregelungen, den Realitäten in diesem hochdynamischen dungsstrukturen Rechnung tragen. Die zunehmende Inter- Beschäftigungsbereich Rechnung tragen. Bei der Professoren- nationalisierung der Wissenschaft, die transnationale Aus- besoldung wurde bereits eine leistungsbezogene Vergütung richtung der Unternehmen und die Bedeutung von For- eingeführt. Mobilitätshemmnisse für Forscherinnen und For- schung und Entwicklung für die Wettbewerbsfähigkeit scher, die zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wechseln wol- Deutschlands erfordern eine profilierte Forschungspolitik, len, müssen abgebaut werden, damit neue Ideen schneller den eine Steigerung der Leistungsfähigkeit und eine bessere Weg in die Anwendung finden. Denn Wissenstransfer findet Überschaubarkeit des Forschungs- und Innovationssystems. vor allem über Köpfe statt. 2.3.2 Forschungsorganisationen stärker 2.3 Strukturen der Forschungslandschaft vernetzen modernisieren Deutschland verfügt über eine leistungsfähige und sehr diffe- Das einzig Konstante ist der Wandel. Das gilt auch für die renzierte Forschungslandschaft. Die verschiedenen Förder- Forschungslandschaft, die sich den stetig wandelnden Be- und Trägerorganisationen verfolgen unterschiedliche, aber dingungen einer zunehmend globalen Wissensgesellschaft nicht unverbundene Ziele. Angesichts wachsenden Mittelbe- anpassen muss. Bereits in der letzten Legislaturperiode wur- darfs der Forschung bei gleichzeitig knappen öffentlichen de die bis dahin einrichtungsbezogene Finanzierung der Mitteln wird in Zukunft die Effizienz der eingesetzten Mittel HGF-Zentren auf eine wettbewerbliche, nach inhaltlichen oberster Maßstab forschungspolitischen Handelns sein müs- Kriterien und Vorgaben bewertete, programmorientierte sen. Die Bundesregierung unterstützt deshalb den Vorschlag Förderung umgestellt. Damit gehören Wettbewerb und des Wissenschaftsrates, die Abstimmung zwischen den For- Transparenz sowie die Sicherung von Qualität und Effizienz schungsträgern und -förderern zu intensivieren. Basis dafür zu den grundlegenden Prinzipien, nach denen die Mittel von sollen Portfolio-Analysen für wichtige Forschungsfelder bil- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – XIII – Drucksache 15/3300

den, die Stärken und Schwächen im internationalen Ver- Research Schools ihre Nachwuchsförderung ausgebaut und gleich aufzeigen. Außerdem setzt sich die Bundesregierung die Kooperation mit Hochschulen intensiviert. nachdrücklich für mehr organisationsübergreifende und Die Finanzierung der Helmholtz-Zentren wurde 2001 interdisziplinäre Forschungsvorhaben der Forschungsorga- auf die programmorientierte Förderung umgestellt. Dazu nisationen ein. wurden die Aktivitäten der Helmholtz-Gemeinschaft in sechs Forschungsbereiche gegliedert: Struktur der Materie, Ver- 2.3.3 Forschungsmittel stärker im Wettbewerb kehr und Weltraum, Schlüsseltechnologien, Energie, Gesund- vergeben heit sowie Erde und Umwelt. Die Forschungspläne der Zen- tren werden in regelmäßigen Abständen von internationalen Im internationalen Vergleich ist der Wettbewerb innerhalb Experten und Expertinnen begutachtet. Für vier der sechs und zwischen den Forschungseinrichtungen in Deutschland Forschungsbereiche ist die Erstevaluation bereits erfolgt. Aus immer noch zu gering. Innerhalb der Forschungsorganisa- den Begutachtungen werden Schlussfolgerungen für die tionen müssen die Mittel verstärkt im Wettbewerb vergeben künftige finanzielle Prioritätensetzung gezogen. Neben den werden. Denn nur durch Wettbewerb lässt sich eine Steige- Mitteln für die Programmbereiche erhalten die HGF-Zentren rung der Qualität erreichen. Die Bundesregierung strebt mit 20 Prozent ihrer Mittel zur freien Verfügung. Mit dem Ver- dem „Pakt für Forschung und Innovation“ unter anderem an, netzungsfonds des Präsidenten sollen außerdem die Koope- die bereits erkennbaren Ansätze für eine Flexibilisierung der rationen zwischen den Zentren sowie die Vernetzung der Grundausstattungen durch Bildung zentraler Fonds inner- HGF-Zentren mit der übrigen nationalen und europäischen halb einzelner Wissenschaftseinrichtungen, die diese selbst Forschungslandschaft unterstützt werden. nach Leistungskriterien vergeben, weiter zu stärken. 2.3.6 Ressortforschung evaluieren 2.3.4 Durch neue Förderverfahren mehr Mut zum Risiko beweisen Die bisherigen Evaluierungen der deutschen Forschungs- landschaft haben wichtige Reformen angestoßen und maß- „Innovationssprünge“ finden häufig jenseits etablierter geblich zu Effizienzsteigerung und Qualitätssicherung im Fachgebiete statt. Gerade Nachwuchswissenschaftler und deutschen Forschungssystem beigetragen. Neben den gro- Nachwuchswissenschaftlerinnen, die in neue Forschungs- ßen Forschungsorganisationen wurden und werden auch themen einsteigen wollen, müssen die Chance haben, origi- Ressortforschungseinrichtungen des Bundes einer Evaluie- nelle Ansätze von hohem Innovationspotenzial, aber unge- rung unterzogen. So hat z.B. das Bundesministerium für Wirt- wissem Ausgang in Angriff nehmen zu können. Die gängigen schaft und Arbeit mit der im Jahre 2002 vorgenommenen Eva- Förderverfahren sind hier zu eng. Die Bundesregierung greift luation der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt und der deshalb die Anregung des Wissenschaftsrates auf, gemein- in diesem Jahr stattfindenden Evaluation der Bundesanstalt sam mit den Wissenschafts- und Forschungsorganisationen für Materialforschung und -prüfung eigene Anstrengungen stark vereinfachte Förderwege in Ergänzung zu den üblichen unternommen. Beide Evaluationen wurden und werden Verfahren einzurichten. durch international besetzte Expertenkommissionen durch- geführt. Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur 2.3.5 Hohe Forschungsqualität garantieren Ressortforschung des Bundesministeriums für Verbrau- cherschutz, Ernährung und Landwirtschaft vom Januar Exzellenz muss das Ziel forschungspolitischen Handelns in 2004 sind auch für die Weiterentwicklung des Gesamt- Wissenschaft und Forschungsförderung bleiben. Die Eva- systems Ressortforschung von Bedeutung. Die Bundes- luation von Forschungseinrichtungen und Wissenschafts- regierung stimmt dem Wissenschaftsrat insbesondere zu, organisationen ist und bleibt ein zentrales Element der dass auch in der Ressortforschung des Bundes Wettbe- Qualitätssicherung. werbselemente stärker als bisher zum Tragen kommen. Die Ergebnisse der bisherigen Evaluationen werden Die Bundesregierung hat den Wissenschaftsrat im Frühjahr kontinuierlich umgesetzt. Beispielsweise wurden als Reaktion 2004 gebeten, unter Einbeziehung der besonderen Auf- auf die Systemevaluation das Gutachterwesen der DFG modi- gabenstellung und Zweckbestimmung die Ressortfor- fiziert und ein einheitlicher Finanzierungsschlüssel (58 Pro- schungseinrichtungen exemplarisch hinsichtlich der Not- zent Bund, 42 Prozent Länder) eingeführt, um die Flexibilität wendigkeit eigenständiger wissenschaftlicher Forschung der DFG bei der Gestaltung ihrer Programme zu erhöhen. Die und deren wissenschaftlicher Qualität zu überprüfen. Max-Planck-Gesellschaft hat mit den International Max Planck Drucksache 15/3300 – XIV – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

2.3.7 Großgeräteinfrastruktur sichern Die Forschungspolitik der Bundesregierung zielt erstens auf die Verbesserung der forschungs- und innova- Exzellente Forschung benötigt modernste Infrastruktur. Der tionsrelevanten Rahmenbedingungen für junge und innova- Wissenschaftsrat hat auf Bitten der Bundesregierung neun tive Unternehmen. Dies fängt bei der Gründung von techno- Vorschläge für neue Großgeräte geprüft und bewertet. Auf- logieorientierten Unternehmen an, denn die wirtschaftliche grund der Empfehlungen des Wissenschaftsrates hat sich die Nutzung neuen technologischen Wissens erfolgt in besonde- Bundesregierung entschlossen, die Anschaffung des For- rer Weise über neu gegründete Unternehmen. Junge for- schungsflugzeuges HALO, den Bau des Magnetfeldlabors HLD schende Technologieunternehmen greifen Erkenntnisse aus in Rossendorf bei Dresden, die Errichtung des Freie-Elektronen- der Forschung auf, positionieren sich mit ihren Konzepten Lasers X-FEL und den Umbau des Ringbeschleunigers PETRA zu und Produktideen auf neu entstehenden Märkten und schaf- einer modernen Synchrotronstrahlungsquelle am DESY in fen zukunftsorientierte, international wettbewerbsfähige Hamburg sowie den Ausbau der GSI in Darmstadt zu unterstüt- Arbeitsplätze. Die Bundesregierung hat deshalb zum Ziel, zen. Bau und Unterhalt von Großgeräten für die Forschung Hindernisse für die Gründung und das Wachstum von jungen stellen eine erhebliche Herausforderung für die Forschungs- Technologieunternehmen zu beseitigen. Besonderes Augen- ressourcen und damit für das gesamte Wissenschafts- und For- merk gilt auch den Möglichkeiten junger und wachsender schungssystem eines Landes dar. Die Bundesregierung ist des- Technologieunternehmen, Forschungs- und Innovationspro- halb auf internationale Beteiligungen für den Ausbau von DESY jekte zu finanzieren. Finanzierungsfragen gehören zu den und GSI angewiesen. Außerdem ist es erforderlich, dass sich das häufigsten Innovationshemmnissen. Darüber hinaus gilt es, jeweilige Sitzland sowie die deutschen Wissenschaftsorganisa- die Rahmenbedingungen durch den weiteren Abbau büro- tionen an Bau und Unterhalt der neuen Großgeräte beteiligen. kratischer Hemmnisse im Bereich Forschung und Innovation zu verbessern. 2.4 Technologien für neue Märkte fördern Zweitens hilft die Bundesregierung mit gezielten Maß- nahmen, die Leistungsfähigkeit des Innovationssystems auszu- Aus Forschung entstehen Ideen und Konzepte für neue schöpfen. So erfolgen z.B. Forschungs- und Innovationsprojekte Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Ohne diese immer häufiger im Rahmen von Kooperationen mehrerer Part- Innovationen lassen sich weder bestehende Arbeitsplätze ner aus der Wirtschaft oder gemeinsam mit Partnern aus Wirt- sichern noch neue schaffen. Eine Fülle von Beispielen zeigt: schaft und Wissenschaft. Die Bundesregierung unterstützt diese Das zentrale Ziel der Bundesregierung – die Sicherung und Zusammenarbeit z.B. durch den Aufbau professioneller Struktu- Schaffung von Arbeitsplätzen in Deutschland – können wir ren zur Patentverwertung in der öffentlichen Forschung und die nur erreichen, wenn wir über Forschung, neue Technologien verstärkte Einbindung gerade kleiner und mittlerer Unternehmen und Innovationen neue Wachstumskräfte mobilisieren. in Netzwerke der Spitzenforschung. Darüber hinaus stimuliert die Bundesregierung durch Fachprogramme und indirekte Förder- 2.4.1 Forschung und Entwicklung in der programme Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft. Wirtschaft stimulieren 2.4.2 Zusammenarbeit Wissenschaft – Forschung, Entwicklung und Innovationen sind für Unter- Wirtschaft intensivieren nehmen unverzichtbar, wenn diese im nationalen und inter- nationalen Handel dauerhaft bestehen wollen. Forschung Unsere wirtschaftliche Zukunft hängt entscheidend davon ab, und Entwicklung in der Wirtschaft zu stimulieren lohnt sich wie entschlossen Chancen neuer Technologien ergriffen und also doppelt: Forschungsergebnisse und neues Wissen nüt- ihr Transfer in die wirtschaftliche Nutzung gefördert werden. zen nicht allein dem Forschenden, sondern sie tragen auch Wir brauchen neue Technologien, Produkte und Dienstleistun- zu Wirtschaftswachstum und Beschäftigung bei. Die Um- gen. Forschungs- und Innovationspolitik spielt dabei die zentra- sätze der Unternehmen wachsen im Ausland seit Jahren le Rolle. Eine Fokussierung der FuE-Förderung hat konsequen- schneller als im Inland. Dies trifft insbesondere auf forschungs- terweise vorrangig auf solche Technologieentwicklungen und intensive Industrien zu. Diese haben im Jahr 2002 rund 55 Prozesse zu erfolgen, die eine besondere Hebelwirkung auf Prozent ihrer Umsätze im Ausland erzielt. Die Forschungspolitik Wachstum und Beschäftigung entfalten. Das bedeutet: der Bundesregierung ist deshalb darauf gerichtet, zum Erhalt und Ausbau der technologischen Leistungsfähigkeit der Wirt- • Stärkung der entscheidenden Basistechnologien wie Werk- schaft beizutragen und ihre Profilbildung im globalen Wett- stofftechnologien, Chemische Technologien und Informa- bewerb zu unterstützen. tions- und Kommunikationstechnologien, Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – XV – Drucksache 15/3300

• die Erschließung neuer Wachstumsfelder z.B. auf der Basis Anwendungen für den elektronischen Geschäftsverkehr von Bio- und Nanotechnologie. (E-Business, E-Government), für E-Learning und Wissensma- nagement. Eine besondere Herausforderung ist der Übergang Zur Umsetzung dieser Ziele werden die Forschungsanstren- von der stationären zur mobilen Informations- und Wissensge- gungen bei der Projektförderung auf strategische Technolo- sellschaft. Die Zukunftspotenziale liegen in der Entwicklung gieentwicklungen und Prozesse konzentriert, die gemeinsam völlig neuer Hard- und Software sowie neuer Dienste und mit Wirtschaft und Wissenschaft identifiziert werden, bei Geschäftsmodelle für mobile Multimedia-Anwendungen. gleichzeitiger technologieübergreifender Bündelung der Forschungskapazitäten und Forschungsgelder. Eine enge 2.4.3 KMU besonders fördern Verzahnung mit den Forschungseinrichtungen sichert dabei eine inhaltlich-strategische Verbindung mit der institutionel- Gerade kleine und mittlere Unternehmen sind Vorreiter bei len Förderung. Einige Beispiele sollen das verdeutlichen: der Umsetzung von Ergebnissen aus Forschung und Entwick- Herkömmliche Glühlampen sind Energieverschwen- lung in neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. So der. Energieeffizienteren Lichtquellen gehört die Zukunft. ist in sehr forschungsintensiven Industriezweigen die FuE- Fortschritte in der Nanotechnologie bieten jetzt die Chance, Beteiligung von Unternehmen mit weniger als 100 Beschäf- die Leuchtkraft weißer Leuchtdioden um ein Zehnfaches zu tigten besonders hoch. Mit einem Anteil von 8,5 Prozent am steigern. Dadurch werden sie nicht nur für Nischenanwen- Gesamtpersonal forschen sie ähnlich intensiv wie große Un- dungen wie Handys oder Taschenlampen interessant, son- ternehmen mit über 1.000 Beschäftigten. Anders als diese dern auch für die Alltagsbeleuchtung. Mit „NanoLux“ fördert spezialisierten Unternehmen erreichen viele mittelständi- das BMBF daher industriegeführte Forschungsprojekte zur sche Unternehmen in ihren Märkten jedoch nicht die not- Entwicklung vielseitig verwendbarer weißer Leuchtdioden. wendige Mindestgröße, um eigene FuE-Abteilungen aufzu- Die volkswirtschaftliche Bedeutung nanotechnologi- bauen, kontinuierlich zu forschen oder riskante FuE-Vorha- scher Innovationen in der Automobilbranche resultiert so- ben allein durchzuführen. Forschung und Entwicklung kön- wohl aus der Position dieser Branche als Vorreiter-Markt nen diese Unternehmen oftmals nur in Kooperation mit (Lead Market) und ihrer Rolle als Technologietreiber mit externen Partnern in Wirtschaft und Wissenschaft durchfüh- Ausstrahlung für weitere Anwendungsbereiche als auch dar- ren. Kleine und mittlere Unternehmen messen dabei der aus, eine wichtige Komponente für die stark mittelständisch Wissenschaft als Kooperationspartner einen deutlich höhe- geprägte Zulieferindustrie auszumachen. Die Projektförde- ren Stellenwert bei als große Unternehmen. rung im Automobilbereich unter Nutzung von nanotechno- So fördert das BMWA in Zusammenarbeit mit der Ar- logischem Know-how für neue Funktionalitäten zielt ab auf beitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen Optimierung von Nachhaltigkeit, Sicherheit und Komfort. „Otto von Guericke“ e.V. im Förderprogramm zur Industriellen Softwaresysteme sind heute integraler Bestandteil Gemeinschaftsforschung vorwettbewerbliche Projekte, die einer Vielzahl technischer Anlagen und Geräte, an deren durch die Wirtschaft, insbesondere kleine und mittlere Unter- Sicherheit und Zuverlässigkeit höchste Anforderungen ge- nehmen, initiiert, fachlich begleitet und materiell unterstützt stellt werden. Das betrifft in erster Linie sicherheitskritische werden. Die Ergebnisse der Projekte dienen dazu, den Wettbe- Anwendungen, bei denen Softwarefehler zum Fehlverhalten werbsnachteil kleiner und mittlerer Unternehmen ohne eigene technischer Anlagen mit katastrophalen Folgen für Men- Forschungskräfte bei der Entwicklung neuer und innovativer schen, Sachwerte und Umwelt führen können. Dafür müssen Produkte auszugleichen. geeignete Methoden und Werkzeuge und zugehörige Ent- Die Bundesregierung will die Innovationskompetenz wicklungsumgebungen zum Sicherstellen von Funktions- und Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands weiter stärken. sicherheit, Korrektheit und Zuverlässigkeit der Systeme wei- Schwerpunkte der Unterstützung liegen bei jungen Techno- terentwickelt und erprobt werden. Der Verifikation von Soft- logieunternehmen sowie bei der FuE-Kooperation und Ver- ware kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Sichere und netzung zwischen innovativen Unternehmen und mit For- zuverlässige Software wird zum Qualitätsmerkmal von Pro- schungseinrichtungen. Den Finanzierungsmöglichkeiten dukten „Made in “ und erhöht deren Absatzchancen. für junge innovative Unternehmen gilt das Hauptaugen- Multimedia ist ein wichtiger Impulsgeber für Effi- merk, um Technologiegründungen anzuregen und Betei- zienz, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung. Die Ent- ligungskapital zu mobilisieren. Nachdem sich bis Ende wicklung und Erprobung neuer Multimedia-Technologien der 90er Jahre die Finanzierungsmöglichkeiten über und -Dienste ist daher ein Schwerpunkt der Technologie- Wagniskapital sehr positiv entwickelt hatten, brachen politik des BMWA. Es geht u. a. um die Entwicklung neuer nach dem Jahr 2000 insbesondere die Finanzierungen für Drucksache 15/3300 – XVI – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

die Gründungs- und Wachstumsphasen junger Techno- prägt. Insbesondere die Genomforschung erweitert unser logieunternehmen weg. Verständnis von Krankheitsursachen. Dadurch werden neue Die Bundesregierung hat deshalb Anfang 2004 die Wege für effektivere Therapien und Präventionsmaßnahmen Initiative „Innovationen und Zukunftstechnologien im Mittel- eröffnet. Dank der Zinsersparnisse aus den UMTS-Erlösen konn- stand – High-Tech Masterplan“ gestartet. In Zusammenarbeit te die Bundesregierung das „Nationale Genomforschungsnetz“ mit dem ERP-Sondervermögen und dem Europäischen Investi- auf den Weg bringen. Es befasst sich mit der Aufklärung der tionsfonds (EIF) wurde ein neuer Dachfonds für Beteiligungs- fünf wichtigsten Volkskrankheiten: Herz-Kreislauf-Erkrankun- kapital gestartet, der gemeinsam mit privaten Kapitalgebern in gen, Krebs, Erkrankungen des Nervensystems, umweltbedingte deutsche Beteiligungskapitalfonds für High-Tech-Gründungen Erkrankungen, Infektionen und Entzündungen. Die enge Ver- und junge technologieorientierte Unternehmen investiert. zahnung von Medizin und Biotechnologie weist den Weg in die Erreicht wurde zudem eine sachgerechte Abgrenzung von ver- Zukunft. Viele medizinische Wirkstoffe gäbe es ohne biotech- mögensverwaltenden und gewerblichen Private Equity und nologische Verfahren heute nicht. Venture Capital Fonds, mit der deren steuerliche Behandlung klar und verlässlich geregelt wird. Die Bundesregierung steht 2.5.2 Forschung für eine nachhaltige darüber hinaus Bestrebungen, den erhöhten Gewinnanteil der Entwicklung ausbauen Fonds-Initiatoren (sog. Carried Interest) nach dem Halbein- künfteverfahren zu besteuern, grundsätzlich positiv gegen- Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren überzeugend über. Damit verbessern sich die steuerlichen Rahmenbedingun- dargelegt, dass die Menschen auf dem Weg sind, ihren gen für junge und wachsende Technologieunternehmen, und Lebensraum Erde zu gefährden. Der ständig steigende der Wagniskapitalmarkt für Frühphasenfinanzierungen erhält Energieverbrauch einer wachsenden Erdbevölkerung wird einen neuen Impuls. Zudem partizipieren KMU erheblich an dramatische Auswirkungen haben, wenn die Ziele der den fachspezifischen Forschungsförderprogrammen. Betrug Klimaschutzpolitik nicht energisch durchgesetzt werden. der KMU-Anteil unter den teilnehmenden Unternehmen noch Genauso wichtig ist es, extremen Klimaereignissen wie im Jahr 1998 nur rund die Hälfte, so entfielen bereits 2002 rund Hochwasser, Stürmen und Dürren besser begegnen zu zwei Drittel der Förderzusagen auf KMU. können. Dazu bedarf es einerseits eines besseren Verständ- 2.5 Forschung für Mensch und Umwelt nisses der komplexen Naturvorgänge und andererseits der Entwicklung von Anpassungsstrategien an den globalen Wissenschaft und Forschung sind unverzichtbar geworden, Wandel. Die Bundesregierung stellt sich dieser Aufgabe mit um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Die zwei neuen Forschungsrahmenprogrammen zum „System Erwartungen an die wissenschaftliche Problemlösekapa- Erde“ und zum „nachhaltigen Wirtschaften“. zität sind hoch: Konzepte für den Umgang mit dem demo- grafischen Wandel, Impulse zur Bewältigung des wirt- 2.5.3 Forschung für die Arbeitswelt von schaftlichen Strukturwandels, Fortschritte bei der Überwin- morgen dung von Krankheiten, verbesserte Vorhersage und Beherr- schung von Naturkatastrophen, Lösung der Klimafrage und Innovation ist ein komplexer sozialer Prozess, in dem Men- des Welthungerproblems. Nur durch gezielte Förderung schen eine zentrale Rolle spielen. Die Wissenschaft hat in der Forschung für Mensch und Umwelt werden wir die den letzten Jahren anschaulich gezeigt, dass Menschen Zukunft lebenswert gestalten können. Der Kampf gegen innovativ sind, wenn sie über die entsprechende Hand- Krankheiten, die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt, die lungskompetenz und die erforderlichen Handlungsspiel- menschengerechte Gestaltung der Arbeitswelt und die Ge- räume verfügen. währleistung von Mobilität sind dabei wichtige Ziele der Mit der Forschung zur innovativen Arbeitsgestaltung Bundesregierung. und zu innovativen Dienstleistungen geht die Bundesregie- rung der Frage nach, wie unsere Arbeitswelt zu gestalten ist, 2.5.1 Erkenntnisse der Biowissenschaften für damit diese Spielräume vorhanden sind und von den Be- die Medizin nutzen schäftigten erfolgreich ausgeschöpft werden können. Ziel sind Arbeitsbedingungen, die Motivation fördern, innerbe- Die modernen Biowissenschaften sind durch eine beispiellose triebliche Innovationshemmnisse abbauen und so zum Dynamik des wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritts ge- Unternehmenserfolg beitragen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – XVII – Drucksache 15/3300

2.5.4 Mobilität sichern – Verkehrsfolgen Bereichen zu verwirklichen. Sie konzentriert ihre Aktivitäten minimieren insbesondere auf folgende Bereiche:

Mobilität zählt zu den Grundvoraussetzungen für wirtschaft- • Erweiterung des Berufswahlspektrums von jungen Frauen lichen Erfolg, gesellschaftlichen Wohlstand und individuelle in Richtung naturwissenschaftlich-technischer Ausbil- Zufriedenheit. Gleichzeitig werden negative Folgeerschei- dungs- und Studienfächer, nungen des Verkehrs, der unser Bedürfnis nach Mobilität zu befriedigen sucht, immer deutlicher sichtbar: Staus, Lärm, • Steigerung der Beteiligung von Frauen in der Umweltbelastung, Ressourcenverbrauch und Eingriffe in das Informationsgesellschaft, Landschaftsbild resultieren aus einem weltweit zunehmen- den Verkehrsaufkommen. • Steigerung des Anteils von Frauen in führenden Positionen Mobilität so zu gestalten, dass sie auch zukünftig der Wissenschaft und Forschung, nicht nur der wirtschaftlichen Entwicklung und der sozialen Sicherheit, sondern auch der langfristigen Erhaltung der na- • Unterstützung von Frauen bei Unternehmensgründungen. türlichen Lebensgrundlagen Rechnung trägt, ist ein wesentli- ches forschungspolitisches Ziel der Bundesregierung. For- 2.7 Forschung in Ostdeutschland stärken schung und Entwicklung können maßgeblich dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit, Effizienz, Sicherheit und Nutzerfreund- Die ostdeutschen Länder verfügen inzwischen über eine lichkeit des Verkehrssystems zu verbessern sowie gleichzeitig moderne öffentliche Forschungsinfrastruktur, die in Europa die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und keinen Vergleich zu scheuen braucht. Forschungseinrich- Arbeitsplätze in der Verkehrswirtschaft zu sichern. tungen wie das Geoforschungszentrum in Potsdam, das Max- Mit dem Forschungsprogramm „Mobilität und Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin, der Wis- Verkehr“ vom Jahr 2000 hat die Bundesregierung die pro- senschaftsstandort Berlin-Adlershof, das Leibniz-Institut für grammatische Basis für die Erreichung dieser Ziele geschaf- Neurobiologie in Magdeburg oder das Umweltforschungs- fen. Das Luftfahrtforschungsprogramm des BMWA folgt, zentrum Leipzig-Halle sind ausgewiesene Kompetenzzentren abgestimmt mit dem entsprechenden EU-Forschungspro- und betreiben weltweit anerkannte Spitzenforschung. Ost- gramm, diesen Vorgaben. deutsche Hochschulen erreichen im gesamtdeutschen Ver- gleich Spitzenplätze, unter anderem wegen der überdurch- 2.6 Frauen in der Forschung fördern schnittlichen Betreuungsangebote für die Studierenden. Hochschulen verfügen über modernste Geräte und Labore. Die Zeiten, in denen die Mathematikerin Emmy Noether Die Forschungsinfrastruktur in den ostdeutschen (1882–1935) sich nicht habilitieren durfte, nur weil sie Ländern entspricht somit heute im Bereich der Hochschulen eine Frau war, sind lange vorbei. Inzwischen machen in und öffentlichen wissenschaftlichen Einrichtungen der in Deutschland mehr junge Frauen als Männer Abitur. Zu- Westdeutschland. gleich beginnen mehr Frauen als Männer ein Studium. Viele ostdeutsche Regionen besitzen spezifische Auch später, beim Einstieg in die Forschung, haben Frauen Qualifikationen und Kompetenzen, die als Standortstärken in den letzten Jahren aufgeholt. Jede dritte Dissertation gute Grundlagen für Wachstumsregionen bilden. So weist wird heute von einer Frau geschrieben. Dagegen wird noch die BioRegion Jena heute eine hohe Gründungsdynamik bei immer lediglich jede achte Professur von einer Frau Biotechnologieunternehmen auf. Auch Dresden, Berlin und besetzt. Immerhin konnte der Anteil zwischen 1998 und Potsdam sind hervorragende BioTech-Standorte. Die Region 2002 von 9 Prozent auf knapp 12 Prozent gesteigert wer- Leipzig-Halle-Bitterfeld ist mittlerweile auch international den. Bei den Juniorprofessuren liegt der Anteil sogar bei 32 eines der führenden neuen Zentren in der Umwelttechnik. Prozent. Deutschland liegt im internationalen Vergleich Thüringen und Sachsen haben sich weltweit als Elektronik- aber noch immer weit zurück. Das kann nicht befriedigen. standorte profiliert. In Sachsen-Anhalt und Sachsen entste- Denn gleiche Chancen für Frauen sind nicht nur ein Gebot hen wettbewerbsfähige Cluster in der Automobilzuliefer- der sozialen Gerechtigkeit, sondern zugleich ein wichtiger industrie. In Mecklenburg-Vorpommern bildet sich u.a. eine Erfolgsfaktor in der Wissensgesellschaft. Allianz der innovativen maritimen Wirtschaft. Die Bundesregierung hat sich zur Aufgabe gemacht, Um zukünftig auf den Märkten erfolgreich zu sein, die Chancengleichheit von Frauen in allen gesellschaftlichen verfolgt die ostdeutsche Wirtschaft eine vergleichsweise Drucksache 15/3300 – XVIII – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

hohe Spezialisierung auf forschungsintensive Spitzentechno- re Spitzenforschung: Mit dem Auf- und Ausbau von Zentren logien. Damit bereichert sie zugleich das Forschungsprofil für Innovationskompetenz wird exzellentes Forschungs- und Deutschlands. Verwertungspotenzial fit für den internationalen Wettbe- Die FuE-Intensität insgesamt bleibt jedoch wegen der werb gemacht. In einer ersten Förderrunde erhalten sechs nach wie vor bestehenden wirtschaftsstrukturellen Nachteile Zentren nach positiver Begutachtung über fünf Jahre verteilt in den ostdeutschen Ländern hinter der Westdeutschlands insgesamt rund 50 Mio. € für die Förderung von besonders zurück. Zu den wesentlichen strukturellen Besonderheiten talentierten Nachwuchsforschungsteams mit internationaler zählt der Mangel an Großunternehmen, ihrer Unterneh- Besetzung. menszentralen und Forschungsbereiche in Ostdeutschland. Die Innovationsförderung in den ostdeutschen Ländern Die Industrieforschung findet daher im Gegensatz zum Wes- hat auch weiterhin hohe Priorität. Mit dem neuen Programm ten Deutschlands vorwiegend in kleinen und mittleren Un- „Förderung von Forschung und Entwicklung bei Wachstums- ternehmen statt. Über 40 Prozent des FuE-Personals sind in die- trägern in benachteiligten Regionen – INNOvative WAchs- sen Unternehmen beschäftigt, während es in Westdeutsch- TumsTräger/ INNO-WATT“ wird die FuE-Förderung des BMWA land nur rund 15 Prozent sind. Die verbreitete Eigenkapital- auf aussichtsreiche Wachstumsträger in benachteiligten schwäche verhindert oft die dringend erforderliche Verfah- Regionen konzentriert. Ziel ist es, leistungsfähige Wachstums- rens- und Produktinnovation und verstellt den Blick für ein träger in den ostdeutschen Ländern und Berlin bei der Ent- wettbewerbsfähiges Management. In besonderem Maße be- wicklung neuer Erzeugnisse und Verfahren zu unterstützen. einträchtigt sie aber die Gründung von wissensbasierten, for- Große Unterstützung erfahren innovative Unterneh- schungs- und entwicklungsintensiven Unternehmen. men in den neuen Ländern bei der Durchführung gemeinsa- Mit den verschiedenen Programmen von „Unterneh- mer, technologisch anspruchsvoller FuE-Projekte mit ande- men Region“, der BMBF-Innovationsinitiative für die neuen ren Unternehmen oder mit Forschungseinrichtungen durch Länder, hat die Bundesregierung in der Innovationspolitik das BMWA-Programm PRO INNO. Die neuen Länder sind einen neuen Ansatz entwickelt. Er unterstützt die Vernet- jährlich mit einem überproportionalen Anteil von 60 Prozent zung der verschiedenen Akteure vor Ort und stärkt ihre In- an diesem Basisprogramm der KMU-Förderung beteiligt und novationsfähigkeit. Durch gemeinsame Forschungs- und erhalten durchschnittlich 75 Mio. €. Entwicklungsprojekte und ein vorausschauendes unterneh- Als Weiterführung der Kooperationsförderung und merisches Management schaffen sie sich Wettbewerbsvor- zur Überwindung vorhandener Defizite im Netzwerkma- teile am Markt. Dabei entsteht ein eigenes wirtschaftliches nagement werden kleine und mittlere Unternehmen in den und wissenschaftliches Profil der Region, das auch die Grün- neuen Ländern im Rahmen des BMWA-Förderwettbewerbs dung neuer Unternehmen und das Angebot bedarfsgerech- „Netzwerkmanagement-Ost (NEMO)“ bei der Entwicklung ter Ausbildungsgänge umfasst. Zu „Unternehmen Region“ wirtschaftsnaher innovativer Netzwerke unterstützt. zählen InnoRegio, Wachstumskerne, Innovationsforen und Zentren für Innovationskompetenz. 2.8 Internationalisierung vertiefen Aus den Netzwerken des InnoRegio-Wettbewerbs kommen heute, fünf Jahre nach dem Beginn der Förderung Europa steht auch in der Forschung im Wettbewerb mit Ja- durch die Bundesregierung, viele positive Nachrichten. Von pan und USA. Die Staaten innerhalb Europas haben zuneh- den 23 Regionen sei stellvertretend das Netzwerk der sach- mend gelernt, dass sie in der heutigen Welt nur mit vernetz- sen-anhaltinischen Automobilzulieferindustrie vorgestellt. In ten Ressourcen bestehen können. Dies gilt insbesondere auch dieser einen InnoRegio wurden seit 1999 neun neue Un- für Deutschland. Die deutsche Wirtschaft hat ihre FuE- und ternehmen gegründet. Es wurden 3.000 neue Arbeitsplätze Innovationstätigkeiten stark internationalisiert. Inzwischen geschaffen, der Gesamtumsatz der beteiligten Unternehmen stammt jeder vierte Euro, den Unternehmen in Deutschland wurde um 30 Prozent gesteigert und das Image der Region in FuE investieren, von ausländischen Unternehmen. Für US- durch weitere Kooperationen erheblich verbessert. Die För- amerikanische Unternehmen ist Deutschland hinter Groß- derung durch das BMBF – insgesamt rund 10 Mio. € – hat an britannien der wichtigste ausländische Forschungsstandort. diesen Erfolgen einen erheblichen Anteil. Umgekehrt investieren deutsche Unternehmen in wichtigen Der erfolgreiche Ansatz von „InnoRegio“ und den aus Auslandsmärkten nicht nur in Produktion und Absatz, son- UMTS-Mitteln unterstützten „Wachstumskernen“ wird inner- dern auch in Forschung und Entwicklung. Die beachtliche halb der Initiative „Unternehmen Region“ mit neuen Förder- Internationalisierung des Forschungsgeschehens ging dabei initiativen fortgeführt. Unter dem Motto „Exzellenz schaffen - nicht zu Lasten Deutschlands. Im Gegenteil: Deutschland Talente sichern“ unterstützt die Bundesregierung universitä- bleibt ein attraktiver Forschungsstandort. Im Ausland for- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – XIX – Drucksache 15/3300

schende Unternehmen weisen in Deutschland selbst eine mal zu nutzen. Um deutsche innovative mittelständische höhere FuE-Intensität auf als hiesige Unternehmen ohne FuE Unternehmen bei der Suche geeigneter FuE-Kooperations- im Ausland. Die zunehmende Internationalisierung von For- partner im Ausland zu unterstützen, stellt das BMWA ein schungsaktivitäten wie auch die hohe Qualität der hiesigen „Netzwerk internationale Technologiekooperation“ mit 15 Forschung zeigen sich auch in den Patentanmeldungen: Kontaktstellen in 13 Ländern Mittel- und Osteuropas, in China Deutsche Anmeldungen von Patenten am Europäischen und in Indien als Serviceeinrichtung bereit. Patentamt, die aus internationalen Kooperationen entstan- den sind, haben sich im Verlaufe der 90er Jahre nahezu ver- 2.9 Dialog über Forschung führen vierfacht. Bei den weltmarktrelevanten Patenten konnte Deutschland unter den großen Industrienationen das höchs- Gerade die jüngsten wissenschaftlichen Fortschritte – etwa te Wachstum erreichen. im Feld der Biomedizin – werfen fundamentale ethische Für die Bundesregierung bleibt es ein vorrangiges Fragen auf, die das Selbstverständnis des Menschen berüh- Ziel, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen ren, Fragen, auf die nur im Dialog zwischen Wissenschaft, Wissenschafts- und Forschungssystems auszubauen und die Politik und Gesellschaft eine Antwort gefunden werden europäischen und internationalen Verbindungen von Wis- kann. Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sind deshalb auf- senschaft und Forschung weiter zu intensivieren. Von beson- gefordert, sich in kritischer, ergebnisoffener Diskussion über derer Bedeutung sind dabei die enge Kooperation innerhalb die Chancen des wissenschaftlich-technischen Fortschritts zu Europas, die bilaterale Zusammenarbeit auf der Basis von verständigen, auch wirtschaftliche Interessen klar zu benen- Abkommen zur wissenschaftlich-technischen Zusammen- nen, Risiken abzuwägen, sie wenn möglich auszuschließen arbeit (WTZ) mit insgesamt über 50 Staaten sowie das En- oder auf ein tolerierbares Maß zu reduzieren. Es geht in die- gagement in multinationalen Organisationen. Ein weiterer ser Diskussion allerdings nicht um einen Gegensatz zwischen Schwerpunkt ist und bleibt die Förderung von Auslands- Schwarz und Weiß, zwischen „guter“ und „böser“ Forschung, erfahrungen der Studierenden und des wissenschaftlichen sondern darum, dass wir einen gemeinsamen Weg finden, Nachwuchses. Die Bundesregierung hat sich auch zum Ziel ge- die Fortschritte und Errungenschaften der modernen For- setzt, Deutschland für Nachwuchswissenschaftlerinnen und schung verantwortungsbewusst für uns zu nutzen. -wissenschaftler zu einem der weltweit attraktivsten Stand- Die Bundesregierung stellt sich auch weiterhin ihrer orte zu machen. Initiativen wie „Brain Gain statt Brain Drain“ Verantwortung, geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen haben es ermöglicht, dass deutsche Hochschulen im Ausland insbesondere für die biomedizinische Forschung und ihre Fuß gefasst haben und die Zahl ausländischer Studierender Anwendung zu schaffen und fortzuentwickeln. Neben klaren an deutschen Hochschulen zuletzt deutlich gestiegen ist. rechtlichen Regelungen bedarf es auch einer öffentlichen Die Integration innerhalb Europas ist weit vorange- Diskussion und einer kontinuierlichen Begleitforschung zu schritten. Symbol dafür sind die Europäische Weltraum- den Chancen und Risiken der wissenschaftlich-technischen agentur ESA und die europäischen Großforschungseinrich- Entwicklung. Das BMBF fördert deshalb den Diskurs mit der tungen wie CERN und ESO, an denen Deutschland aktiv betei- Öffentlichkeit sowie Forschungsarbeiten zu ethischen, recht- ligt ist. Mit dem Bologna-Prozess entsteht sukzessive ein ein- lichen und sozialen Aspekten der Biowissenschaften im heitlicher Europäischer Hochschulraum. Damit verbunden Speziellen sowie zur Innovations- und Technikanalyse im ist die flächendeckende Einführung des gestuften Bachelor- Allgemeinen. Master-Studiensystems, das Diploma Supplement, die Bewer- Darüber hinaus strebt die Bundesregierung auch tung von Studienleistungen nach dem ECTS-Kreditpunkte- innerhalb der Europäischen Union und im internationalen system und die Qualitätssicherung durch Akkreditierung und Rahmen eine größere Harmonisierung bioethischer Stan- Evaluation von Studienangeboten. dards an. Die Bundesregierung tritt dabei dafür ein, for- Eine nicht zu unterschätzende Bedeutung haben schungsfreundliche Regelungen mit hohen ethischen auch die Forschungsförderprogramme der EU. Die Bundes- Standards zu vereinbaren. regierung strebt eine starke deutsche Beteiligung am 6. For- Nur wenn über den Stand der Wissenschaft Klarheit schungsrahmenprogramm der EU an. Wissenschaft und besteht, nur wenn bekannt ist, welche Folgen sich aus wissen- Wirtschaft sind aufgerufen, bei integrierten Projekten und schaftlichen Fortschritten ergeben und welche Handlungs- Exzellenznetzwerken aktiv zu werden und möglichst oft auch alternativen zur Verfügung stehen, ist eine Diskussion über die die Konsortialführung zu übernehmen. Das bundesweite Chancen und Risiken verantwortungsbewusst zu führen. Ge- Netz der nationalen Kontaktstellen hilft deutschen Antrag- nau hier muss der Austausch zwischen Wissenschaft und Ge- stellern, die Möglichkeiten des 6. Rahmenprogramms opti- sellschaft ansetzen. Es ist die Aufgabe der Politik, Initiativen, die Drucksache 15/3300 – XX – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

den Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft fördern, anzusto- ten“ und das „Jahr der Chemie“ haben die Erfolgsgeschichte ßen, die laufenden Prozesse zu begleiten und so weit zu unter- fortgeschrieben. Auf das „Jahr der Technik“ wird 2005 das „Ein- stützen, bis sie sich fest etabliert haben. Die Bundesregierung stein-Jahr“ folgen, mit dem an die bahnbrechenden Arbeiten hat seit 1998 in Zusammenarbeit mit vielen Partnern ein breites Albert Einsteins erinnert werden soll. Gemeinsam mit den „Part- Angebot an Partizipationsformen geschaffen. nern für Innovation“ soll das „Einstein-Jahr“ im Rahmen der Hervorzuheben ist die von allen großen Forschungs- Innovationsinitiative dazu genutzt werden, Verständnis und Be- organisationen, dem Stifterverband für die Deutsche Wissen- geisterung für Wissenschaft und Forschung zu wecken sowie schaft und dem BMBF getragene Initiative „Wissenschaft im die wechselseitige Verantwortung von Wissenschaft und Ge- Dialog“. Jedes Jahr wird ein anderes Wissenschaftsgebiet in sellschaft stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Geplant den Fokus zahlreicher Veranstaltungen gerückt. Ein besonde- ist unter anderem eine große Einstein-Ausstellung in Berlin. rer Akzent wird mit dem Wissenschaftssommer gesetzt, der Mit der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ ist es jeweils an wechselnden Standorten eine Woche lang stattfin- gelungen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu det. Als im Januar 2000 der Startschuss zum „Jahr der Physik“ ermuntern, die Erkenntnisse aus ihren Forschungstätigkeiten erfolgte, war das für viele ein großes Experiment. Mittler- stärker als bisher öffentlich zu vermitteln. Der interessierten weile kann die Initiative „Wissenschaft im Dialog“ auf vier Öffentlichkeit wurden neue Zugänge zur faszinierenden erfolgreiche Jahre zurückblicken. Nach dem gelungenen Welt der Wissenschaft eröffnet und zahlreiche junge Men- Auftakt übertraf das folgende „Jahr der Lebenswissenschaf- schen für die Arbeit in der Wissenschaft gewonnen. Nur eine ten“ alle Erwartungen. Über eine halbe Million Menschen Wissenschaft, die die Erwartungen und die Kritik der Men- haben die unterschiedlichsten Veranstaltungen besucht und schen aufnimmt und entsprechend berücksichtigt, wird auf damit die gegenseitige Verständigung von Wissenschaft und Dauer die gesellschaftliche Unterstützung erhalten, die sie Öffentlichkeit vorangetrieben. Das „Jahr der Geowissenschaf- für ihre eigene Entwicklung benötigt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 1 – Drucksache 15/3300

Teil I: Strukturen der deutschen Forschung und ihre Finanzierung

Einführung 2 3 Rahmenbedingungen und Arbeitsstrukturen 2 3.1 Rechtliche Rahmenbedingungen 2 3.2 Arbeitsstrukturen 3 3.2.1 Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) 3 3.2.2 Wissenschaftsrat 3 3.2.3 Planungsausschuss für den Hochschulbau 4 4 Förderinstrumente des Staates 5 4.1 Projektförderung 5 4.2 Institutionelle Förderung 5 5 Qualitätssicherung 6 5.1 „easy“ – das elektronische Antrags-/und Angebotssystem des BMBF und des BMWA und „profi“ – das Projektförder-Informationssystem für die interne elektronische Bearbeitung 6 5.2 Verwertung von Projektergebnissen 7 6 Forschungsförderung – Struktur und Akteure 7 6.1 Struktur der deutschen Forschungsförderung 7 6.1.1 Bund und Länder 7 6.1.2 Wirtschaft 9 6.1.3 Stiftungen 9 6.2 Europäische Union 10 7 Förderorganisationen 10 7.1 Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 10 7.2 Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) 16 7.3 Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) 16 7.4 Begabtenförderungswerke im Hochschulbereich 17 8 Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) 20 9 Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) 21 10 Stiftung „Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland“ (DGIA) 21 11 Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) 24 12 Projektträger und DLR-Raumfahrtmanagement 25 12.1 Projektträger 25 12.1.1 Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) 26 12.1.2 Projektträger des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) 29 12.2 DLR-Raumfahrtmanagement 31 13 FuE-durchführende Organisationen und Einrichtungen 31 13.1 Hochschulen 31 13.2 Max-Planck-Gesellschaft (MPG) 53 13.3 Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) 80 13.4 Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) 98 13.5 Leibniz-Gemeinschaft (WGL) 102 13.6 Bundes- und Landeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben 118 13.6.1 Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben 118 13.6.2 Landeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben 130 13.7 Akademien und Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 158 13.8 Stiftung caesar (center of advanced european studies and research) 161 14 Unternehmen der Wirtschaft 161 15 Externe Industrieforschungseinrichtungen in den ostdeutschen Ländern 162 16 Zentrale Fachinformationseinrichtungen und zentrale Fachbibliotheken 162 Drucksache 15/3300 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Einführung

Die deutsche Forschung hat eine große verpflichtende Tra- Elektroindustrie, die Chemie und Pharmaindustrie und die dition. Sie brachte herausragende Wissenschaftlerinnen und Fahrzeugindustrie. Deutschland zu Anfang des 20. Jahrhun- Wissenschaftler und Erfinder wie beispielsweise Gottfried derts galt als der Standort für Wissenschaft und Forschung in Wilhelm Leibniz (1646 – 1716), die Gebrüder Alexander (1769 – der Welt schlechthin. Seine Wirtschaftsprodukte („Made in 1859) und Wilhelm von Humboldt (1767 – 1835) sowie Joseph Germany“) fanden weltweite Anerkennung. von Fraunhofer (1787 – 1826) hervor. Frauen kam in dieser Zeit Die deutsche Forschung hat nicht nur diese Höhen lediglich eine im Hintergrund unterstützende Rolle zu, deren erlebt, sondern auch große Tiefen durchmessen. Die Diktatur eigenständige Bedeutung heute kaum mehr entschlüsselt des Nationalsozialismus hat nicht nur zu einer Vertreibung werden kann. Stellvertretend dafür seien die Arbeiten von führender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Caroline Herschel im Bereich der Astronomie (1750 – 1848) Deutschland geführt, sondern die deutsche Forschung zu- genannt. nehmend von der internationalen Entwicklung isoliert. Eine Blütezeit erreichte die deutsche Forschung in Mit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 der Periode wirtschaftlicher Prosperität, die Mitte des 19. Jahr- wurden nach Jahren der Trennung und unterschiedlicher hunderts begann und bis zu den 20er Jahren des 20. Jahr- Entwicklung alle deutschen Wissenschafts- und Forschungs- hunderts anhielt. Diese Zeit ist untrennbar verbunden mit kapazitäten wieder zusammengeführt und in eine einheitli- hervorragenden Namen wie Hermann Helmholtz (1821 – che und differenzierte Struktur gebracht. 1894) und Max Planck (1858 – 1947). Neben den männlichen Zahlreiche Nobelpreise für deutsche Forscherinnen Spitzenforschern gelang es in dieser Zeit auch herausragen- und Forscher im In- und Ausland sind ein Beweis für die den Wissenschaftlerinnen für ihre in der Forschung erzielten Leistungsfähigkeit der deutschen Forschung seit Ende des grundlegenden Erkenntnisse und bahnbrechenden Entwick- 2. Weltkriegs. lungen Anerkennung zu erhalten. In diesem Zusammen- Zu Anfang des 21. Jahrhunderts kennzeichnet die hang ist insbesondere die Mathematikerin Emmy Noether deutsche Forschung die große, historisch gewachsene Breite (1882 – 1935) zu erwähnen. und Vielfalt ihrer Forschungsstrukturen und ihr verstärktes Die deutsche Forschung wurde Auslöser und Motor Bemühen um internationale Zusammenarbeit in der Euro- für sich ganz neu entwickelnde Wirtschaftszweige – die päischen Union und weit darüber hinaus.

3 Rahmenbedingungen und Arbeitsstrukturen

3.1 Rechtliche Rahmenbedingungen Gesamtheit bedeutsam sind und die Mitwirkung des Bun- des zur Verbesserung der Lebensverhältnisse erforderlich Die Förderung der Forschung ist eine gemeinsame Aufgabe ist. Zu diesen so genannten Gemeinschaftsaufgaben gehört von Staat und Gesellschaft. Eine international wettbewerbsfä- der Ausbau und Neubau von Hochschulen einschließlich hige Forschung und die grundrechtlich verbürgte (Art. 5 Abs. der Hochschulkliniken. 3 GG) freie Entfaltung der Forscherinnen und Forscher bedür- fen entsprechender finanziellen Rahmenbedingungen. • Nach Artikel 91 b GG können Bund und Länder auf Grund In einem föderalen System wie in Deutschland muss von Vereinbarungen bei der Förderung von Einrichtungen deshalb festgelegt werden, ob der Bund oder die Länder eine und Vorhaben der wissenschaftlichen Forschung von über- Staatsaufgabe finanzieren bzw. ob sie es gemeinsam tun. Die regionaler Bedeutung zusammenwirken. entsprechenden Finanzierungskompetenzen ergeben sich aus dem Grundgesetz und aus ungeschriebenem Recht. • Der Bund hat über die genannten Finanzierungskompeten- Zentrale verfassungrechtliche Bestimmungen für zen hinaus (ungeschriebene) Finanzierungskompetenzen aus den Hochschulbau und für die Forschungsförderung sind Art. der Natur der Sache bzw. kraft Sachzusammenhangs. Dies 91 a und Art. 91 b GG. gilt im Bereich der Forschung insbesondere für Vorhaben der wissenschaftlichen Großforschung (z.B. Luftfahrt, Weltraum-, • Nach Artikel 91 a GG wirkt der Bund bei der Erfüllung von Meeres-, Kernforschung), die wegen ihrer besonderen wis- Aufgaben der Länder mit, wenn diese Aufgaben für die senschaftlichen Bedeutung und ihres außerordentlichen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 3 – Drucksache 15/3300

Teil I

finanziellen Aufwands sinnvollerweise nur vom Gesamt- 3.2.2 Wissenschaftsrat staat gefördert werden können. Bund und Länder haben schließlich Finanzierungskompetenzen im Zusammenhang Zur politischen Beratung in Sachen Wissenschaft und For- mit der Erfüllung ihrer staatlichen Aufgaben (Ressort- schung haben die Regierungen von Bund und Ländern durch forschung). ein Verwaltungsabkommen 1957 den Wissenschaftsrat ein- gerichtet. Der Wissenschaftsrat wird von Bund und Ländern • Die am 16./17.10.2003 von Bundestag und Bundesrat einge- je zur Hälfte finanziert. setzte gemeinsame Kommission zur Modernisierung der Der Wissenschaftsrat berät die Bundesregierung und bundesstaatlichen Ordnung befasst sich auch mit den Fi- die Regierungen der Länder. Er hat die Aufgabe, Empfehlun- nanzbeziehungen (insbesondere Gemeinschaftsaufgaben gen zur inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der und Mischfinanzierungen) zwischen Bund und Ländern. Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung sowie des Hochschulbaus zu erarbeiten. Seine Empfehlungen sollen mit Überlegungen zu den quantitativen und finanziellen Auswir- 3.2 Arbeitsstrukturen kungen und ihrer Verwirklichung verbunden sein; sie sollen den Erfordernissen des sozialen, kulturellen und wirtschaft- 3.2.1 Bund-Länder-Kommission für Bildungs- lichen Lebens entsprechen. Der Wissenschaftsrat gibt Empfeh- planung und Forschungsförderung (BLK) lungen und Stellungnahmen im wesentlichen zu zwei Auf- gabenfeldern der Wissenschaftspolitik ab, nämlich zu Durch Verwaltungsabkommen vom 25. Juni 1970 haben Bund und Länder auf der Grundlage von Art. 91 b GG die • wissenschaftlichen Institutionen (Universitäten, Fachhoch- Errichtung einer gemeinsamen Kommission, der Bund- schulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtun- Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungs- gen), insbesondere zu ihrer Struktur und Leistungsfähig- förderung (BLK), vereinbart. Sie ist das ständige Gesprächs- keit, Entwicklung und Finanzierung, forum für alle Bund und Länder gemeinsam berührenden Fragen der Forschungsförderung. Die gemeinsame For- • übergreifenden Fragen des Wissenschaftssystems, zu aus- schungsförderung ist durch Rahmenvereinbarung vom gewählten Strukturaspekten von Forschung und Lehre 28. November 1975 und einer Reihe von Ausführungs- sowie zur Planung, Bewertung und Steuerung einzelner vereinbarungen näher geregelt. Bereiche und Fachgebiete. Die BLK hat nach der Rahmenvereinbarung For- schungsförderung insbesondere folgende Aufgaben: Träger des Wissenschaftsrates sind gemeinsam die Regierun- gen des Bundes und der Länder. Er besteht aus zwei Kom- • Sie strebt eine Abstimmung der forschungspolitischen missionen, der Wissenschaftlichen Kommission und der Ver- Planungen und Entscheidungen von Bund und Ländern waltungskommission, die in der Vollversammlung zusam- an und entwickelt eine mittelfristige Planung für diesen mentreten und dort Beschlüsse – insbesondere zur Verab- Bereich. schiedung von Empfehlungen und Stellungnahmen – fassen. Die Wissenschaftliche Kommission hat 32 Mit- • Sie plant Schwerpunktmaßnahmen und gibt Empfehlungen glieder. Sie werden vom Bundespräsidenten berufen, und für die gegenseitige Unterrichtung von Bund und Ländern zwar 24 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf in Angelegenheiten der Forschungsförderung. gemeinsamen Vorschlag der Deutschen Forschungsge- meinschaft (DFG), der Max-Planck-Gesellschaft zur Förde- • Sie schlägt die Aufnahme von Forschungseinrichtungen rung der Wissenschaften (MPG), der Hochschulrektoren- und Forschungsvorhaben in die gemeinsame finanzielle konferenz (HRK) und der Hermann von Helmholtz-Gemein- Förderung und deren Ausscheiden aus der gemeinsamen schaft Deutscher Forschungszentren (HGF) sowie 8 Per- Förderung vor. sönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf gemeinsamen Vorschlag der Bundesregierung und der Landesregie- • Sie schlägt den Regierungschefs des Bundes und der Länder rungen. die Feststellung des jährlichen Zuschussbedarfs der von Die Verwaltungskommission besteht aus 22 Mitglie- allen Vertragsschließenden gemeinsam finanzierten For- dern, wobei die Vertreter der 16 Länder jeweils eine Stimme schungs- und Serviceeinrichtungen, Forschungsförderungs- und die 6 Vertreter des Bundes 16 Stimmen führen. Die organisationen und Forschungsvorhaben vor. Vollversammlung hat somit 54 Mitglieder, die zusammen Drucksache 15/3300 – 4 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

64 Stimmen führen. Die Beschlüsse des Wissenschaftsrates 3.2.3 Planungsausschuss für den Hochschulbau werden in der Vollversammlung gefasst und müssen von einer Zweidrittelmehrheit getragen werden; dies fördert die Für die gemeinsame Rahmenplanung nach dem Hochschul- Suche nach konsensfähigen Lösungen. bauförderungsgesetz von 1969 bilden die Bundesregierung Die derzeitigen Arbeitsbereiche des Wissenschafts- und die Landesregierungen einen Planungsausschuss Hoch- rats umfassen: schulbau. Den Vorsitz hat der Bund. Jedes Land führt eine Stimme, der Bund führt 16 Stimmen. Ein Beschluss des Pla- • Lehre, Studium und wissenschaftlicher Nachwuchs nungsausschusses kommt dann zustande, wenn diesem der Bund und die Mehrheit der Länder zustimmen. • Forschung Das komplexe Zusammenspiel zwischen Bund und • Evaluation und quantitative Analysen Ländern in der BLK und mit anderen wichtigen Akteuren bei der Forschungsförderung ergibt sich aus dem Schaubild die- • Hochschulplanung, Investitionsplanung für Großgeräte ser Seite.

• Medizin.

Abbildung 2: Akteure der gemeinsamen Forschungsförderung von Bund und Ländern

Bundestag Regierungschefs 16 Landtage des Bundes und der Länder Bundesregierung 16 Landesregierungen Minister- präsidenten- BLK – Bundeskanzleramt konferenz – BM für Bildung Kommunale Hauptausschuß des – Kultusministerien Kultusminister- und Forschung Spitzenverbände Bundesinstituts für konferenz – BM des Innern Berufsbildung – BM der Finanzen – Wissenschafts- – BM für Wirtschaft Wissenschaftsrat ministerien und Arbeit – BM für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Finanzministerien Finanzminister- konferenz – BM für Gesundheit und Soziales – andere Ressorts Planungsausschuss – andere Ressorts andere für den Fachminister- Hochschulbau konferenzen

Quelle: Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 5 – Drucksache 15/3300

4 Förderinstrumente des Staates Teil I

Die Bundesregierung bedient sich zur Förderung von For- ketten hinweg gemeinsam an der Lösung einer Aufgabe schung und Entwicklung einer Reihe unterschiedlicher zusammenarbeiten. Instrumente. Die Finanzierung der deutschen Forschungs- Nach dem Abschluss des BioRegio-Wettbewerbs folgten landschaft erfolgt zum einen durch zielorientierte, kurz- bis Wettbewerbe zu Kompetenzzentren für die Nanotechnologie, mittelfristige Forschung („Projektförderung“) und zum ande- Kompetenznetzwerke für die Medizin, Kompetenzzentren ren durch mittel- und langfristig angelegte institutionelle für die Medizintechnik und der themenunspezifische Regio- Forschung. nen-Wettbewerb InnoRegio. Zu nennen ist auch das Pro- gramm „Förderung von innovativen Netzwerken (InnoNet)“ 4.1 Projektförderung des BMWA, mit dem vernetzte Forschung von kleinen und mittleren Unternehmen mit Forschungseinrichtungen unter- Projektförderung – insbesondere des BMBF und des BMWA – stützt wird. erfolgt grundsätzlich im Rahmen von Förder- bzw. Fachpro- Projekte, insbesondere des BMBF und des BMWA, wer- grammen, und zwar auf der Grundlage eines Antrags für ein den überwiegend von Projektträgern wissenschaftlich-tech- zeitlich befristetes Vorhaben. nisch und administrativ betreut, die insbesondere bei der Be- Die direkte Projektförderung bezieht sich jeweils auf ratung von Antragstellern, der Vorbereitung der Förderent- ein konkretes Forschungsfeld. Ziel der Förderung ist es, in aus- scheidung, der Abwicklung von Vorhaben sowie der Erfolgs- gewählten Bereichen einen im internationalen Maßstab hohen kontrolle (einschließlich Verwertung) eingeschaltet werden. Leistungsstand von Forschung und Entwicklung zu erreichen. Der Bund hat einzelne Projektträger beliehen. Mit der Zunehmende Bedeutung hat die Verwertung der Beleihung sind diese befugt, Förderentscheidungen inner- Forschungsergebnisse, zu der die Zuwendungsempfänger halb bestimmter rechtlicher und fachlicher Rahmenvorga- verpflichtet sind. Vordringliches Ziel ist es dabei, den For- ben selbst zu treffen. schungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland durch Inno- vationen zu stärken. Die Frage der Verwertung erfordert – 4.2 Institutionelle Förderung auch aus Gründen der Ressourcenschonung im Interesse aller Beteiligten – eine einzelfallspezifische Herangehens- Die institutionelle Förderung bezieht sich nicht auf einzelne weise. Teilweise sind schwierige Abwägungsprozesse erfor- Forschungsvorhaben, sondern jeweils insgesamt auf eine derlich, bei denen komplexe rechtliche und tatsächliche Forschungseinrichtung, die über einen längeren Zeitraum Rahmenbedingungen einbezogen werden müssen. vom Bund oder gemeinsam mit den Ländern gefördert wird. Das Ziel der indirekten Projektförderung besteht Damit werden die Kompetenz und die strategische Ausrich- darin, Forschungseinrichtungen und Unternehmungen – ins- tung der deutschen Forschungslandschaft gesichert. Wich- besondere kleine und mittlere Unternehmen – bei der Auf- tige Beispiele hierfür sind die Zuwendungen, die von Bund nahme von Forschungs- und Entwicklungstätigkeit zu unter- und Ländern im Rahmen der gemeinsamen Forschungs- stützen. Die Förderung richtet sich dabei nicht auf ein be- förderung nach Artikel 91b GG geleistet werden. stimmtes Forschungsthema oder Technologiefeld, sondern Die Flexibilität der gemäß Art. 91b GG von Bund und auf die Entwicklung und Stärkung von Forschungsinfrastruk- Ländern gemeinsam geförderten Einrichtungen, sich in tur, Forschungskooperationen, innovativen Netzwerken und Umfang und fachlicher Ausrichtung der Kapazitäten auf Personalaustausch zwischen Forschungseinrichtungen und wechselnde Schwerpunkte einzustellen, darf durch die der Wirtschaft. Abstimmungsprozesse der öffentlichen Zuwendungsgeber Grundsätzlich können neben Einzelprojekten auch nicht behindert werden. Verbundprojekte mit mehreren gleichrangigen Partnern Die institutionelle Förderung ist mit hohen Anfor- finanziert werden, die im Rahmen einer Kooperationsverein- derungen und dementsprechender Rechenschaftslegung barung eng zusammenarbeiten. verbunden. Soweit keine konkreten Vorgaben für die Ergeb- Eine besondere Form ist die Unterstützung von Kom- nisverwertung bestehen, ermöglichen die generellen An- petenznetzen. Im Wettbewerbsverfahren werden Innova- forderungen an den Tätigkeitsbericht der geförderten Ein- tionscluster identifiziert und gefördert, deren Akteure über richtung über das abgelaufene Haushalts-/Wirtschaftsjahr verschiedene Branchen, Technologien und Wertschöpfungs- eine Kontrolle der Ergebnisverwertung. Drucksache 15/3300 – 6 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

5 Qualitätssicherung

Forschungsförderung bedarf interner und externer Qualitäts- Begleitende Qualitätssicherung und Evaluationen sicherung. Insbesondere die Förderung des BMBF und des sollen dazu beitragen, im deutschen Wissenschafts- und BMWA wird durch entsprechende flankierende Maßnahmen Forschungssystem die Orientierung an Qualitätsstandards begleitet. Dies betrifft sowohl den Bereich der Projektförde- und den Wettbewerb um die beste Zielerreichung zum nor- rung als auch die institutionelle Förderung von Forschungs- malen Arbeitsauftrag zu machen. einrichtungen. Zu den bewährten Qualitätssicherungsmaßnahmen 5.1 „easy“ – das elektronische Antrags-/und auf Projektebene gehören die Beurteilung der Erfolgsaus- Angebotssystem des BMBF und des sichten eines Vorhabens vor der Förderentscheidung und die BMWA und „profi“ – das Projektförder- Überprüfung des Erreichens von Teilzielen während der Lauf- Informationssystem für die interne zeit anhand von festgelegten Meilensteinen. Diese begleiten- elektronische Bearbeitung de Bewertung erfolgt zum Beispiel in Form von Statussemi- naren und externen Zwischenbegutachtungen und bis hin Das elektronische Antrags- und Angebotssystem „easy“ wur- zur Ergebnisbewertung nach Abschluss des Vorhabens. Für de auf Initiative des BMBF gemeinsam vom BMBF und BMWA die geförderten Einrichtungen besteht die Pflicht zur Ver- entwickelt. Mit „easy“ haben Förderinteressenten seit Mitte wertung ihrer Vorhabensergebnisse, die auch noch nach 1999 die Möglichkeit, Anträge auf Projektförderung am PC zu Abschluss des jeweiligen Vorhabens nachgehalten wird. erstellen. Da „easy“ nicht nur einfach zu handhaben ist, son- Die Forschungslandschaft und ihre Organisations- dern zahlreiche Hilfefunktionen und Plausibilitätsprüfungen formen werden im Rahmen externer Systemevaluationen enthält, wird die Antragstellung wesentlich erleichtert und bewertet. Zuletzt wurden die Großforschungseinrichtungen der Beratungsaufwand und Klärungsbedarf für die Projekt- (HGF) durch den Wissenschaftsrat evaluiert. Zudem ist die For- träger und Fachreferate der Ministerien erheblich reduziert. schungsplanung der HGF im Rahmen der Programmorien- Der Antragsassistent „easy“ bietet dem Antragsteller nicht tierten Förderung, nach Forschungsbereichen aufgeteilt, in nur eine Software zur Erstellung seiner Antragsunterlagen, etwa 5-jährigem Zyklus einem strategischen Begutachtungs- sondern beinhaltet auch die erforderlichen Informationen verfahren mit internationalen Experten unterworfen. (z. B. Richtlinien und Merkblätter). Inzwischen ist „easy“ ein Darüber hinaus werden durch das Controlling-Sys- wichtiger Baustein im Projektfördersystem geworden. Dies tem des BMBF regelmäßig die Planungs- und Statusdaten von zeigen über 150 000 elektronische Anforderungen der An- Programmen erhoben, bewertet und für künftige Entschei- tragssoftware (downloads) seit Einführung von „easy“ sowie dungen aufbereitet (Monitoring von Programmen). Zur syste- die zunehmende Zahl der „easy“-Anträge (1999 wurden 18 matischen Evaluierung der Förderprogramme und -schwer- Prozent aller Anträge mit „easy“ erstellt, 2000 waren es be- punkte des BMBF werden externe Audits durchgeführt. Ziel reits 55 Prozent, 2001 rd. 85 Prozent, 2002 rd. 92 Prozent und ist es, flächendeckend über einen Zeitraum von rd. 8–10 Jah- 2003 rd. 97 Prozent). ren alle Förderbereiche mindestens einer externen Evalua- Die Daten des Antrags-/Angebotssystems „easy“ flie- tion zu unterziehen. ßen in das vom BMBF entwickelte Projektförder-Informa- Das BMWA hat im Jahr 2000 eine unabhängige Kom- tionssystem „profi“ ein, mit dem die weitere Antrags- und mission zur Evaluierung seiner Förderung für Forschungs- Vorhabenabwicklung bis zum Vorhabenende durchgeführt kooperation eingesetzt, um die Effizienz und Transparenz der wird. „easy“ und das Projektförder-Informationssystem Förderprogramme für Kooperation und Vernetzung zwi- „profi“ werden im BMBF und seinen Projektträgern für alle schen Wirtschaft und Forschung weiter zu steigern. Die Förderbereiche, im BMWA in den Förderbereichen Energie- Empfehlungen, die die Kommission Ende 2001 vorlegt hat, forschung, Luftfahrtforschung, Multimedia und InnoNet, im werden im BMWA derzeit umgesetzt. 1 BMU in den Förderbereichen Erneuerbare Energien und

1 Die Förderbedingungen der Programme PRO INNO, InnoNet, Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) und der Programmsäule „FuE-Projektförderung“ im Rahmen des FuE-Sonderprogramms NBL werden durch abgestimmte Konditionen und einheitliche Kalkulationsgrundlagen angeglichen. Bei der IGF werden die Leistungen der Wirtschaft projektbezogen ausgewiesen. Zudem kommen mehr Wettbewerbselemente bei der Auswahl der Projekte zum Zuge. Kleine und mittlere Unternehmen erhalten mehr Einfluss bei der Projektgenerierung und -begleitung. Im Rahmen des Programms PRO INNO entfällt die Beschränkung auf zwei Projekte; statt dessen wird eine Obergrenze für die mögliche Gesamtförderung eingeführt. Transnationale Kooperationen werden mit einer höheren Förderquote unterstützt. Das FuE-Sonderprogramm NBL wird unter der Bezeichnung INNO-WATT (INNOVATIVE WACHSTUMSTRÄGER) fortgeführt. Antragsberechtigt sind künftig forschungsintensive Unternehmen auch des produzierenden Gewerbes und gemeinnützige Forschungseinrichtungen aus den ostdeutschen Bundes- ländern und Berlin, die sich als Wachstumsträger erwiesen haben. Die Förderung von neu gegründeten Unternehmen erfolgt dann ausschließlich aus anderen bestehenden Förderprogrammen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 7 – Drucksache 15/3300

Teil I

„ZIP-Programm“, im BMVEL im Förderbereich Nachwachsen- tivation und Chancen zur Verwertung und die Finanzkraft de Rohstoffe, im BMGS für das Modellprogramm „Heroin- von Zuwendungsempfängern mit hohem Innovations- gestützte Behandlung Opiatabhängiger“ sowie im Bundes- potential. institut für Sportwissenschaften angewendet. Weitere Res- sorts prüfen derzeit die Einsatzmöglichkeiten. • Die Einräumung des ausschließlichen Nutzungsrechts korre- Mit „easy“ und „profi“, zwei Systemen, die kontinuier- spondiert mit der Einführung der Ausübungs- und Verwer- lich aktualisiert und weiterentwickelt werden, wird den tungspflicht. Diese Pflicht soll sicherstellen, dass Projektergeb- Forderungen nach Verfahrensvereinfachung und -beschleu- nisse verwertet und soweit wie möglich vermarktet werden. nigung Rechnung getragen. Der Effekt wird noch dadurch Sie verstärkt darüber hinaus den Ergebnistransfer von Hoch- verstärkt, dass die Anzahl der Zuwendungsgeber bzw. För- schulen und Forschungseinrichtungen in die Wirtschaft mit derer, die beide Systeme nutzen, ständig wächst. Durch die dem Ziel der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen. hiermit verbundene Vereinheitlichung der Fördersysteme wird der Zugang zur Förderlandschaft immer einfacher. Für • Die Festschreibung des Grundsatzes der Standortreziprozi- 2004 ist der Start von „profi-online“ geplant, mit dem An- tät für alle Projektergebnisse garantiert, dass mit öffent- tragstellung und Zahlungsabwicklung vollelektronisch und lichen Mitteln geförderte Ergebnisse in erster Linie dem online durchgeführt werden könnten. Forschungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu gute kommen. 5.2 Verwertung von Projektergebnissen • Die Umsetzung vorstehender Grundsätze wird durch den Die Projektförderung des BMBF war früher weitgehend auf Verwertungsplan sichergestellt. Dieser fördert eine zeitnahe die Durchführung der Förderprogramme mit ihren einzelnen Verwertung im Interesse des Zuwendungsempfängers. Projekten fokussiert. Mit Inkrafttreten neuer Regelungen zur Gleichzeitig erhält der Zuwendungsgeber Anhaltspunkte Verwertung von Projektergebnissen am 01.03.1999 (u. a. zur Effizienz und Effektivität seiner Förderung. NKBF 98 und BNBest 98) wurde ein Paradigmenwechsel voll- zogen, um die Ergebnisverwertung zu forcieren: Seit dem 01.03.1999 finden diese Regelungen auch im BMWA in den Förderbereichen Energieforschung, Luftfahrtfor- • Dem Zuwendungsempfänger gehören die Projektergebnis- schung, Multimedia und InnoNet Anwendung. se, d. h. ihm steht ein ausschließliches Nutzungsrecht zu. Ab Mitte 1999 haben alle Bundesressorts einheitliche Der wirtschaftliche Gewinn aus der Verwertung verbleibt Regelungen für die Verwertung von Projektergebnissen ver- ihm im vollen Umfang. Diese Neuregelung stärkt die Mo- einbart.

6 Forschungsförderung – Struktur und Akteure

6.1 Struktur der deutschen Forschungs- deutschen Forschung, ohne dass dafür gesonderte Forschungs- förderung förderungsgesetze erlassen wurden. Beide wirken gemäß Art. 91 b des Grundgesetzes bei Die Struktur der deutschen Forschungslandschaft ist vielsei- der Förderung von Einrichtungen und Vorhaben der wissen- tig und komplex. So finanzieren sich beispielsweise öffentli- schaftlichen Forschung von überregionaler Bedeutung zu- che Einrichtungen nicht nur aus staatlichen Mitteln, sondern sammen. Dies entspricht der gemeinsamen Verantwortung auch über Drittmittel aus der Wirtschaft, während private von Bund und Ländern für die Forschung, die in vielen Fällen Forschung auch öffentlich gefördert wird. ein aufeinander abgestimmtes und am gesamtstaatlichen Interesse orientiertes Handeln erfordert. 6.1.1 Bund und Länder Viele der wichtigsten Akteure der deutschen For- schungslandschaft, wie die Deutsche Forschungsgemein- Das föderative System der Bundesrepublik Deutschland eröff- schaft (DFG), die Zentren der Hermann von Helmholtz-Ge- net sowohl dem Bund als auch den Ländern in ihren jeweili- meinschaft (HGF), die Max-Planck-Gesellschaft (MPG), die gen Aufgabenbereichen die Möglichkeit der Förderung der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) oder die Institute der Leibniz- Drucksache 15/3300 – 8 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abbildung 3: Struktur finanzieller deutscher Forschungsförderung (vereinfachtes System) Wirtschaft AiF-Institute wirtschaftsnahe von Unternehmen Forschungsstätten FuE-Einrichtungen Projektförderung (nur für Bund und Wirtschaft) Akademien Stiftungen Hochschulen mit FuE-Aufgaben Landeseinrichtungen Länder DFG WGL BLK MPG 58:42 50:50 50:50 Wissenschaftsrat HGF FhG 90:10 90:10 Bund Bundes- FuE-Aufgaben Institutionalisierte Förderbeziehungen einrichtungen mit EU sationen ETW, IAEO ETW, tungen und nachrichtlich: internationale ESA, ESFR, ESO, z.B. CERN, EMBL, Forschungsorgani- Forschungseinrich- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 9 – Drucksache 15/3300

Teil I

Gemeinschaft sowie der von Bund und Ländern eingerichtete sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Der Forschungsstand- Wissenschaftsrat (WR), werden gemeinsam durch Bund und ort Deutschland kann seine gute Position im Prozess einer Länder gefördert. immer engeren internationalen Verflechtung behaupten. Trotz unterschiedlicher regionaler Interessen hat Deutschland durch Abstimmung von Bund und Ländern eine 6.1.3 Stiftungen – auch aus gesamtstaatlicher Sicht – leistungsfähige For- schungslandschaft geschaffen. Dies schließt auch die ostdeut- Die großen wissenschaftsfördernden Stiftungen leisten einen schen Länder ausdrücklich mit ein. wertvollen Beitrag zur Sicherung der Qualität der Forschung in Deutschland. 6.1.2 Wirtschaft Die Stiftungen wirken ergänzend zur staatlichen Forschungsförderung und sind Ausdruck privaten finanziel- Die Wirtschaft ist der größte Finanzier der deutschen For- len Engagements. Die Stifter geben damit ein Beispiel für ver- schung. Mit 34,5 Mrd. € entfielen rund zwei Drittel der Brutto- antwortliches Handeln im demokratischen Staat, weil dieser inlandsausgaben für FuE in 2002 auf Wirtschaftsunterneh- nicht alle Aufgaben übernehmen und nicht alle Anforderun- men in Deutschland. Damit finanziert die Wirtschaft die von gen und Herausforderungen bewältigen kann. ihr durchgeführte Forschung und Entwicklung im Wesent- Die Novellierung des Stiftungssteuerrechts verstärkt lichen selbst. Der Staat unterstützt Forschungsvorhaben der die steuerlichen Anreize für potentielle Stifter und verbessert Wirtschaft mit weiteren rund 2,3 Mrd. €. die Instrumente zur dauerhaften Erhaltung der Leistungs- Die Wirtschaft ist in den letzten Jahren vermehrt fähigkeit von Stiftungen. Damit will der Bund Stiftungen und dazu übergegangen, Forschung und Entwicklung weniger die Errichtung von Stiftungen unterstützen und stärken, d.h. im eigenen Hause als mit Partnern in Wissenschaft und ein stiftungsfreundliches Klima schaffen. Wirtschaft durchzuführen. So erhöhte sich der Anteil exter- Eine Gemeinschaftsaktion der Wirtschaft zur För- ner FuE-Aufträge auf über ein Sechstel gegenüber einem derung der deutschen Wissenschaft und Forschung ist bei- Zehntel in 1995. Insbesondere Großunternehmen gehen spielsweise der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zunehmend dazu über, FuE-Aufträge an Dritte zu erteilen. e.V.. Ende 2002 wurden unter seinem Dach 347 Stiftungen Auch partielles „Outsourcing“ eigener FuE-Abteilungen oder betreut und ein Gesamtvermögen von knapp 1,4 Mrd. € ver- die Gründung von FuE-durchführenden Gemeinschaftsun- waltet. Aber auch andere große deutsche Stiftungen – wie ternehmen mit Wettbewerbern, Kunden oder Zulieferern beispielsweise die Volkswagen-Stiftung, die Thyssen-Stiftung, führt zu einer Erhöhung des Umfangs externer FuE-Aufwen- die Robert Bosch Stiftung, die Deutsche Bundesstiftung Um- dungen. welt, die Deutsche Stiftung Friedensforschung oder die Von dem Geld, das Wirtschaftsunternehmen für FuE Bertelsmann Stiftung – fördern Projekte bzw. Einrichtungen an Dritte zahlen, verbleiben über 70 Prozent in der deutschen aus den verschiedensten Bereichen der Wissenschaft. Wirtschaft. Ein weiteres Sechstel fließt der Wissenschaft zu. Die elf überwiegend aus Bundesmitteln geförderten Sie hat von der erheblich gestiegenen Nachfrage der Wirt- Begabtenförderungswerke nehmen mit ihrer Stipendienför- schaft nach FuE-Leistungen jedoch nicht in gleichem Maße derung für Studierende und Doktoranden einen besonderen profitieren können wie die Wirtschaft und deshalb relativ an Platz in der deutschen Stiftungslandschaft ein. In ihren unter- Gewicht verloren. 2001 erhielt die Wissenschaft 11 Prozent der schiedlichen Trägern spiegelt sich der Pluralismus unserer externen FuE-Aufträge der Wirtschaft. Zugenommen haben Gesellschaft wider. Gemeinsam ist den Begabtenförderungs- vor allem die Aufträge an Hochschulen, die ihr Volumen werken ihre Verantwortung gegenüber der individuellen innerhalb von zehn Jahren verdoppeln konnten. Begabung und zugleich gegenüber der freiheitlich-demokra- Erhebliche Steigerungen hat das Volumen der FuE- tisch verfassten Gesellschaft im Ganzen, die ohne funktionale Aufträge und -Kooperationen mit dem Ausland erfahren. In Leistungseliten nicht lebensfähig ist. Deutschland wird jeder vierte Euro, den Unternehmen in FuE Der Stiftungszweck der ebenfalls überwiegend aus investieren, von ausländischen Unternehmen ausgegeben. Bundesmitteln geförderten Alexander von Humboldt-Stif- Umgekehrt stiegen die FuE-Aufwendungen deutscher Unter- tung (AvH) besteht darin, hochqualifizierten ausländischen nehmen im Ausland zwischen 1995 und 2001 nominal um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Durchfüh- etwa das 2,3-fache. Im Ausland forschende Unternehmen rung von Forschungsvorhaben in Deutschland oder in Zu- weisen in Deutschland eine höhere FuE-Intensität auf als hie- sammenarbeit mit deutschen Wissenschaftlerinnen und sige Unternehmen ohne FuE im Ausland. Dies zeigt, Interna- Wissenschaftlern zu ermöglichen und dadurch längerfristige tionalisierung und eine hohe Innovationskraft in Deutschland wissenschaftliche Kontakte zu ausländischen Spitzenwissen- Drucksache 15/3300 – 10 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

schaftlerinnen und Wissenschaftlern zu knüpfen. Dazu ge- Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Europa zur hört auch die Förderung von Forschungsaufenthalten deut- Verfügung steht. Diese ausschließlich von den Interessen von scher Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Wissenschaft und Wirtschaft angetriebenen Kooperations- an Instituten von ehemaligen Humboldt-GastWissenschaft- systeme stellen eine hervorragende Ergänzung der europäi- lerinnen und Wissenschaftlern im Ausland. schen Rahmenprogramme in variabler Geometrie dar. Die EU-Bildungsprogramme SOKRATES (Schulen / 6.2 Europäische Union Hochschulen / Erwachsenenbildung) und LEONARDO (Beruf- liche Bildung) mit einem Gesamtvolumen von 3 Mrd. € für die Eine zunehmend größere Rolle im Gefüge der FuE-fördern- Laufzeit 2000–2006 sehen neben umfangreichen Austausch- den Akteure nehmen die von der Europäischen Kommission maßnahmen insbesondere transnationale Projekte zur Steige- verwalteten Forschungsrahmenprogramme ein. Das von rung der Qualität der Bildungssysteme vor. Dabei werden auch 2002 bis 2006 laufende 6. EU-Forschungsrahmenprogramm transnationale Netze in der Hochschul- und Berufsbildungs- hat ein Gesamtvolumen von 17,5 Mrd. €. Mit dem Beitritt forschung gefördert. Erstmals sind ausdrücklich gemeinsame neuer Mitgliedstaaten soll das Rahmenprogramm auf 19,235 Projekte mit dem EU-Forschungsrahmenprogramm möglich. Mrd. € aufgestockt werden. Gemessen an der Beteiligung an In einem breiten Konsultationsverfahren zwischen den ersten Aufrufen können deutsche Partner über die Ge- Bund, Ländern und den Sozialpartnern haben das Bundes- samtlaufzeit des Programmes mit ca. 1 Mrd. € Förderung rech- ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die nen. Damit ist die finanzielle Bedeutung der EU-Förderung für Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) im Juni 2003 der die verschiedenen Fachbereiche erheblich. Über diese rein fi- Europäischen Kommission ihre gemeinsame Stellungnahme nanziellen Aspekte hinaus tragen die europäischen Forschungs- zur Zukunft der EU-Bildungsprogramme LEONARDO DA- programme maßgeblich zur Vernetzung von Wissenschaft und VINCI und SOKRATES übermittelt. Die Stellungnahme fließt Forschung in Europa bei und leisten damit einen wichtigen nunmehr in die bereits frühzeitig begonnenen Brüsseler Beitrag zur Herausbildung eines weltweit sichtbaren Profils der Beratungen zur Gestaltung der neuen Generation der EU- europäischen Forschungslandschaft. Bildungsprogramme ab 2007 ein. Daneben existieren mit COST (Coopération européen- Die Stellungnahme kann in deutscher und englischer ne dans le domaine de la recherche scientifique et technique Fassung bei der Nationalen Agentur Bildung für Europa – Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissen- abgerufen werden: schaftlichen und technischen Forschung) und EUREKA (Initiative für verstärkte technologische Zusammenarbeit in www.na-bibb.de/uploads/zusatz1/nat_stellungnahme_de.pdf Europa) zwei Kooperationsmechanismen, in denen ohne direkte Projektförderung ein Rahmen für Kooperationen von www.na-bibb.de/uploads/zusatz1/nat_stellungnahme_engl.pdf

7 Förderorganisationen

7.1 Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Mitglieder Kennedyallee 40 53175 Bonn 68 Hochschulen, 16 außerhochschulische Forschungs- Tel.: (02 28) 8 85 - 1 einrichtungen, 7 Akademien, 3 Wissenschaftsverbände. Fax: (02 28) 8 85 - 27 77 E-Mail: [email protected] Finanzierung Internet: www.dfg.de Die Finanzierungsanteile von Bund und Ländern wurden bis Gründung einschließlich 2001 je nach Programm unterschiedlich aus- gewiesen und lagen für die allgemeine Forschungsförderung 1920 als Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, bei 50:50, für die Sonderforschungsbereiche und das Leib- wiederbegründet 1949, nach Verschmelzung mit dem nizprogramm bei 75:25 und für die Graduiertenkollegs Forschungsrat (1951) Umbenennung in DFG. bei 63:35 (bis 1998) bzw. 50:50 ab 1999. Aufgrund der Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 11 – Drucksache 15/3300

Teil I

Rahmenvereinbarung Forschungsförderung i. d. F. vom Stimmen) angehören. Über die Sonderforschungsbereiche 11.04.2001 und der Ausführungsvereinbarung über die ge- und die Graduiertenkollegs entscheiden wie bisher eigene meinsame Förderung der DFG fördern Bund und Länder ab Bewilligungsausschüsse, denen die Mitglieder der Senats- dem Jahr 2002 mit einem einheitlichen Finanzierungs- ausschüsse für die Sonderforschungsbereiche und für die schlüssel von 58 Prozent Bund zu 42 Prozent Länder. Dieser Graduiertenkollegs sowie Vertreter des Bundes und der Schlüssel orientiert sich an der bisherigen Lastenverteilung Länder angehören. zwischen Bund und Ländern bei der DFG-Förderung und schließt alle Förderverfahren der DFG mit ein. Aufgaben Einzelheiten zur Finanzierung ergeben sich aus Teil II, Kapitel 22 dieses Berichts. Die Hauptaufgabe der DFG besteht in der finanziellen Unter- stützung von Forschung an Hochschulen und öffentlichen Struktur Forschungseinrichtungen, wobei die Mittel überwiegend in den Hochschulbereich fließen. Zu den satzungsgemäßen Die DFG ist die zentrale Selbstverwaltungsorganisation der Aufgaben der DFG gehören ferner die Förderung der Zusam- Wissenschaft in Deutschland. menarbeit zwischen den Forschern, die Förderung des wissen- Die Gremienstruktur der DFG ist im Zuge der Ein- schaftlichen Nachwuchses, die Beratung von Parlamenten und führung des einheitlichen Finanzierungsschlüssels für alle Behörden in wissenschaftlichen Fragen und die Pflege der Programme reformiert worden. Die Mitgliederversammlung Verbindungen der Forschung zur ausländischen Wissenschaft. hat am 2. Juli 2002 eine entsprechende Satzungsänderung Zur Erfüllung dieser Aufgaben stehen der DFG insbe- beschlossen. sondere die folgenden Instrumente und Verfahren zur Zentrales wissenschaftliches Entscheidungsgremium Verfügung: ist wie bisher der Senat, dem 39 wissenschaftliche Mitglieder aller Fachrichtungen angehören. Der Senat berät und ent- • Einzelförderung im Normalverfahren – Förderung von scheidet über die forschungspolitischen Grundsätze der Forschungsvorhaben, die auf Initiative eines einzelnen Arbeit der DFG. Er verabschiedet jährlich die Schwerpunkt- Forschers beantragt werden, Förderungsdauer ein bis drei programme der DFG; die Einrichtung neuer Forschergrup- Jahre, Verlängerung möglich; pen und Hilfseinrichtungen bedürfen seiner Zustimmung. Der Hauptausschuss ist für die finanzielle Förderung • Schwerpunktverfahren – Finanzierung und Koordinierung der Forschung zuständig und berät auf der Grundlage von von Vorhaben mehrerer Forscher an verschiedenen Orten Beschlüssen des Senats über die Entwicklung der Förder- zu einer bestimmten Thematik oder einem Projekt, politik und Programmplanung der DFG. Die Zuständigkeit Förderungsdauer in der Regel sechs Jahre; und Zusammensetzung des Hauptausschusses wurde durch die Satzungsänderung erweitert. Er entscheidet seit 2002 • Forschergruppen – für eine Dauer von bis zu sechs Jahren über die Verteilung der global zugewendeten Mittel auf die angelegte Zusammenschlüsse von jeweils wenigen Wissen- verschiedenen Förderinstrumente und beschließt den Wirt- schaftlerinnen und Wissenschaftlern zur gemeinsamen schaftsplan, der der Bund-Länder-Kommission für Bildungs- Bearbeitung besonders innovativer, meist interdisziplinärer planung und Forschungsförderung zur Verabschiedung vor- Forschungsvorhaben; gelegt wird. Das bislang für die Feststellung des Wirtschafts- plans zuständige Kuratorium wurde aufgelöst. Der Haupt- • Sonderforschungsbereiche - für eine Dauer von bis zu 12 ausschuss setzt sich zusammen aus den 39 Mitgliedern des Jahren angelegte Forschungseinrichtungen an einer Hoch- Senats, aus 16 Vertretern der Länder (vorher 8), aus zwei schule, oftmals in Zusammenarbeit mit außerhochschuli- Vertretern des Bundes, die insgesamt 16 Stimmen führen, schen Forschungseinrichtungen, in denen Wissenschaft- sowie zwei Vertretern des Stifterverbandes für die Deutsche lerinnen und Wissenschaftler im Rahmen fächerübergrei- Wissenschaft. fender Forschungsprogramme zusammenarbeiten. Die Förderentscheidungen im Rahmen der Allge- meinen Forschungsförderung, die bislang im Hauptaus- Programmvarianten: schuss getroffen wurden, obliegen seit 2002 einem neuen Bewilligungsausschuss, dem 19 wissenschaftliche Mitglieder Sonderforschungsbereiche / Transregio – längerfristige des Hauptausschusses, vier Ländervertreter mit je einer Kooperation mehrerer (2-3) Standorte mit komplementären Stimme und der Bund (vertreten durch das BMBF mit vier Forschungsansätzen; Drucksache 15/3300 – 12 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Transferbereiche – bis zu dreijährige Kooperationen • Forschungsstipendien – Förderung zeitlich zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und begrenzter Forschungsvorhaben (bis zu 2 Jahren) im Anwendern für den raschen Transfer innovativer Ideen aus In- oder Ausland. den Sonderforschungsbereichen in die Praxis. • Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Programm - Auszeichnung und • Forschungszentren – für eine Dauer von bis zu 12 Jahren Förderung herausragender Wissenschaftlerinnen und angelegte Forschungsschwerpunkte an Hochschulen von Wissenschaftler für exzellente wissenschaftliche Leis- hohem personellen und investivem Gewicht, die auf der tungen; Basis vorhandener Strukturen der Bündelung und gezielten Ausweitung wissenschaftlicher Kompetenz auf besonders • Heinz-Maier-Leibnitz-Preis – von der DFG betreuter Preis aus innovativen Forschungsgebieten; Sondermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Anerkennung exzellenter Leistungen von • Graduiertenkollegs – für eine Dauer von bis zu 9 Jahren ange- promovierten NachwuchsWissenschaftlerinnen und legte Einrichtungen der Hochschulen zur Förderung des wis- Wissenschaftlern bis zum 33. Lebensjahr; senschaftlichen Nachwuchses in der Promotionsphase; • Communicator-Preis – persönlicher Preis für Wissen- • Geisteswissenschaftliche Zentren – ergänzende Förderung schaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich in hervorra- für sechs aus Instituten der Akademie der Wissenschaften gender Weise um die Vermittlung ihrer wissenschaftlichen der ehemaligen DDR hervorgegangenen Einrichtungen der Ergebnisse in der Öffentlichkeit bemüht haben; Geisteswissenschaften mit Projektmitteln; • Hilfseinrichtungen der Forschung – langfristig angelegte • Instrumente der direkten Nachwuchsförderung: zentrale Einrichtungen zur Stärkung der forschungsrele- vanten Infrastruktur der Wissenschaft; • Emmy Noether Programm – Förderung der frühen Selbständigkeit in der Post-doc Phase; • Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik – Finanzierung von wissenschaftlichen Großgeräten; Be- • Heisenberg-Programm – Förderung hoch qualifi- gutachtung der Großgeräteanträge im HBFG-Verfahren; zierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach der Habilitation bzw. mit gleichwertiger • Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informations- Qualifikation; systeme (LIS) – Förderung des Gesamtsystems der überregio- nalen Literaturversorgung, Weiterentwicklung neuer • „eigene Stelle“ – Möglichkeit im Rahmen der Publikationsformen und -verfahren. Einzelförderung die eigene Stelle als Projektleiter einzuwerben; Die DFG hat im Jahre 2003 in Form eines Schaubilds eine Analyse ihrer Bewilligungen an Hochschulen und außer- • Nachwuchsgruppen in Sonderforschungsbereichen hochschulische Forschungseinrichtungen in den Jahren 1999 – Finanzierung einer eigenen, in einen Sonderfor- bis 2001 nach regionaler Verteilung vorgelegt: schungsbereich integrierte Arbeitsgruppe ein- schließlich Projektleiterstelle; Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 13 – Drucksache 15/3300

Abbildung 4: Bewilligungen der DFG an Hochschulen und außerhochschulische Forschungs- einrichtungen in den Jahren 1999 bis 2001 nach regionaler Verteilung Teil I

Kiel 52,4 Rostock Greifswald 15,9 Segebg. 12,2 Lübeck 4,4 11,1 Bremerhaven 6,7 Hamburg 105,1 Oldenbg. (SK) 14,9 Bremen 51,7 Potsdam 30,5 Braunschweig Osnabrück (SK) /O. 49,5 Potsdam- Berlin 2,0 13,9 Hannover Magdeburg Mittelm. 306,9 105,1 Bielefeld 29,4 5,9 Münster 42,3 Goslar Cottbus 70,4 16,1 Aschersl.-Straßfurt Duisb. Essen Paderborn 4,5 4,3 21,3 29,8 17,5 Göttingen Dortmund Mühlhm./Ruhr Bochum 88,3 Halle (Saale) 3,3 50,5 73,1 Kassel (SK) 40,0 Wuppertal Leipzig D’dorf 9,7 Dresden Düren 10,0 Siegen- 51,4 8,7 48,7 Weimar 75,2 Wittgenst. Jena Marbg.-Biedenk. 5,7 Freiberg Bonn 10,8 47,6 Chemnitz Köln 59,5 Im-Kreis 26,2 83,7 5,7 28,0 Aachen (SK) 80,0 Gießen 127,5 Koblenz Frankfurt/M. 45,3 2,1 81,2

Bayreuth (SK) Trier Mainz Bambg. (SK) Darmstadt Würzbg. (SK) 28,2 14,9 65,9 3,7 55,1 92,0 Mannhm. Saarbrücken K’lautern (SK) 17,8 Heidelbg. Erlangen 40,7 34,5 118,8 95,9

Regensbg. (SK) Karlsruhe (SK) 34,5 94,6 Stuttgart Passau (SK) 116,5 Tübingen 2,9 München (SK) 105,0 Ulm 243,3 38,2 Augsbg. (SK) 13,0 Konstanz München (LK) Freiburg 43,2 26,8 91,5

Wissenschaftsbereich

Geistes- und Sozialwiss. Biologie/Medizin Naturwissenschaften Ingenieurwissenschaften Drucksache 15/3300 – 14 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Bewilligungen1 der DFG nach Wissenschaftsbereichen und Fachgebieten

2001 2002

Wissenschaftsbereich/ Betrag Anteil Betrag Anteil Fachgebiet Mio € % Mio € %

Geistes- und Sozialwissenschaften Gesellschaftswissenschaften 43,8 3,9 51,5 4,3 Geschichts- und Kunstwissenschaften 55,3 5,0 57,9 4,8 Sprach- und Literaturwissenschaften 42,2 3,8 35,4 3,0 Theologie, Philosophie, Psychologie; Pädagogik 33,8 3,0 44,0 3,7 zusammen 175,1 15,7 188,8 15,8

Biologie/Medizin Medizin, Ernährungsforschung 220,0 19,8 242,7 20,3 Biologie 163,1 14,7 185,7 15,5 Veterinärmedizin 4,0 0,4 5,5 0,5 Agrar- und Forstwissenschaften 19,2 1,7 22,9 1,9 zusammen 406,3 36,5 456,8 38,2

Naturwissenschaften Mathematik 27,9 2,5 32,9 2,8 Physik 120,4 10,8 118,9 9,9 Chemie 69,8 6,3 85,2 7,1 Geowissenschaften2 51,8 4,7 50,5 4,2 zusammen 269,9 24,3 287,5 24,0

Ingenieurwissenschaften Allgemeine Ingenieurwissenschaften und Maschinenwesen 157,8 14,2 166,1 13,9 Architektur, Städtebau, Bauingenieurwesen 16,3 1,5 16,9 1,4 Bergbau und Hüttenwesen 16,9 1,5 11,1 0,9 Elektrotechnik, Informatik 69,7 6,3 68,4 5,7 zusammen 260,7 23,4 262,5 22,0

Insgesamt 1112,0 100,0 1195,6 100,0

Basis: Einzelförderung, direkte Nachwuchsförderung und koordinierte Programme (ohne Geisteswissenschaftliche Zentren).

Quelle: Jahresberichte der DFG 2001 und 2002 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 15 – Drucksache 15/3300

Teil I

Bewilligungen nach Verfahren und Programmen 2002 Anzahl

Programme Einzel- Mio € % maßnahmen

Einzelförderung1 5 170 434,0 33,7 Sachbeihilfen 4 626 430,1 33,4 Druckbeihilfen 493 3,1 0,2 Publikationsbeihilfen 35 0,2 0,0 Forschungssemester 16 0,6 0,0 Preise 37 17,3 1,3 Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Programm 12 15,5 1,2 Gerhard-Hess-Programm 13 1,6 0,1 Sonstige Preise2 12 0,2 0,0 Direkte Nachwuchsförderung 730 65,8 5,1 Forschungsstipendien 406 15,2 1,2 Nachwuchsgruppen 10,50,0 Heisenberg-Programm 101 11,4 0,9 Habilitanden-Stipendien 50 0,9 0,1 Emmy-Noether-Programm 0,0 Auslandsstipendien 44 2,5 0,2 Nachwuchsgruppen 112 29,4 2,3 Nachwuchsgruppen (Aktionsplan Informatik) 16 5,9 0,5 Koordinierte Programme 905 11 179 698,4 54,3 Sonderforschungsbereiche3 312 4 640 361,9 28,1 DFG-Forschungszentren 53024,11,9 Graduiertenkollegs4 276 4 150 75,0 5,8 Schwerpunktprogramme5 148 1 612 164,8 12,8 Forschergruppen 145 721 69,2 5,4 Klinische Forschergruppen 15 9 0,8 0,1 Geisteswissenschaftliche Zentren 4172,60,2 Infrastrukturförderung 27 317 48,9 3,8 Hilfseinrichtungen der Forschung 4 18,7 1,5 Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme 27 313 30,2 2,3 Ausschüsse und Kommissionen 23 2,4 0,2 Internationale wissenschaftliche Kontakte 3 4710 20,1 1,6 Beiträge an internationale Organisationen 18 2,2 0,2 Förderung bilateraler Zusammenarbeit 1304 5,7 0,4 Wahrnehmung internationaler Verpflichtungen 134 0,6 0,0 Aus BMZ6-Mitteln unterstützte Kooperationsprojekte mit Wissenschaftlern aus Entwicklungsländern 27 0,8 0,1 Gastprofessuren im Mercator-Programm 42 2,1 0,2 Internationale wissenschaftliche Veranstaltungen in Deutschland 3 429 5,1 0,4 Kongress-, Vortrags- und Informationsreisen 2756 3,6 0,3 Insgesamt 935 22 166 1 286,9 100,0

1 Bewilligungen erfolgen im Rahmen des Normalverfahrens; 2 Bernd-Rendel-Preis, Communicator-Preis, Heinz Maier-Leibnitz-Preis – die Finanzierung erfolgt aus Sondermitteln; 3 einschließlich Transferbereiche; 4 Einzelmaßnahmen: Zahl der in Graduiertenkollegs geförderten Stipendiaten; 5 ohne Forschungsstipendien; 6 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (vgl. www.bmz.de)

Quelle: Jahresbericht der DFG 2002 Drucksache 15/3300 – 16 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

7.2 Deutscher Akademischer dierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Austauschdienst (DAAD) zu fördern. Seine Programme sind in der Regel offen für alle Kennedyallee 50 Fachrichtungen und alle Länder und kommen Ausländern 53175 Bonn wie Deutschen gleichermaßen zugute. Tel.: (02 28) 8 82-0 Mit seinen über 200 Einzelprogrammen verfolgt er Fax: (02 28) 8 82-4 44 die folgenden fünf übergeordneten Zielsetzungen: E-Mail: [email protected] Internet: www.daad.de • Individuelle Qualifizierung durch grenzüberschreitende Mobilität in Forschung, Lehre und Studium durch Indivi- Gründung dualstipendien, Gruppenprogramme deutscher Hoch- schulen, Praktikantenförderung, bilateralen Hochschul- Ursprünglich 1925; als eingetragener Verein privaten Rechts lehreraustausch, Kurzprogramme; 1950 wiedergegründet. • Institutionelle und projektbezogene wissenschaftliche Zusam- Mitglieder menarbeit mit dem Ausland durch regionale Sonderprogram- me, Hilfen beim personellen Ausbau akademischer Strukturen, Ordentliche Mitglieder sind die in der Hochschulrektoren- Vermittlung deutscher wissenschaftlicher Lehrkräfte an aus- konferenz vertretenen Hochschulen sowie die Studenten- ländische Hochschulen, Förderung von Hochschulpartner- schaften dieser Hochschulen. schaften und des projektorientierten Personenaustausches;

Finanzierung • Förderung der deutschen Sprache und der Germanistik im Ausland durch Vermittlung von Lektoren und Dozenten für In erster Linie aus öffentlichen Mitteln, vornehmlich vom deutsche Sprache, Sonderprogramme für ausländische Ger- Bund (ca. 85 Prozent) und der EU (ca. 6 Prozent), andere manisten, Förderung der Information und Zusammenar- Geldgeber 9 Prozent. beit in der Germanistik; Dem DAAD standen / stehen in den Jahren 2000 bis 2004 folgende Mittel in Mio. € zur Verfügung: • (Nach-)Betreuung von Stipendiaten, Information und Publikation, Hochschulmarketing, Politikberatung durch Organisation von Stipendiaten- und Nachkontaktveran- 2000 (Ist) 2001 (Ist) 2002 (Ist) 2003 (Soll) 2004 (Soll) staltungen, Informationen und Publikationen für Auslän- 218,80 238,66 261,58 257,57 262,62 der (Deutsche) zum Studium in Deutschland (im Ausland), Stellungnahmen zu Fragen auswärtiger Kulturpolitik und Quelle: Wirtschaftspläne DAAD internationaler Hochschulzusammenarbeit;

Struktur • In den Jahren 2001 – 2003 erhielt der DAAD Fördermittel aus dem Zukunftsinverstitionsprogramm der Bundesregie- Organe des Vereins sind neben der Mitgliederversammlung das rung. Mit ihnen wurden neue Inititativen zur Internationa- Kuratorium – bestehend aus bestellten Vertretern von Bund, lisierung und Attraktivitätssteigernung der deutschen Ländern, Hochschullehrern, Studierenden, wissenschaftlichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen gestartet; hier- Organisationen sowie gewählten Vertretern der Mitgliederver- zu zählten insb. die Gewinnung von Gastdozenten, der sammlung – und der Vorstand. Diesem gehören neben dem Aufbau eines professionellen Marketing und die Förderung Präsidenten, Vizepräsidenten und neun in der Auslandsarbeit der Präsenz der Hochschulen im Ausland. erfahrene Persönlichkeiten, ein Vertreter des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft sowie drei Studentenvertreter an. 7.3 Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) Jean-Paul-Str. 12 Aufgaben 53173 Bonn Tel.: (02 28) 8 33 - 0 Der DAAD als eine gemeinsame Einrichtung der deutschen Fax: (02 28) 8 33 - 1 99 Hochschulen hat die Aufgabe, die Hochschulbeziehungen E-Mail: [email protected] mit dem Ausland, vor allem durch den Austausch von Stu- Internet: www.humboldt-foundation.de oder www.avh.de Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 17 – Drucksache 15/3300

Teil I

Gründung und Wissenschaftler. 80 dieser Forschungspreise werden an NaturWissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Ursprünglich 1860 in Berlin; 1953 von der Bundesrepublik den USA vergeben. Hinzu kommen bis zu zwölf Max- Deutschland als rechtsfähige Stiftung des privaten Rechts Planck-Forschungspreise für internationale Koopera- wiedererrichtet. tionen.

Finanzierung • Im Bundeskanzler-Stipendienprogramm stehen zehn Sti- pendien für künftige Führungskräfte der USA in Wissen- Mit ca. 90 Prozent überwiegend aus Bundesmitteln, zusätz- schaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft für einen langfri- lich jeweils rund 5 Prozent aus den Länderhaushalten und stigen Aufenthalt in Deutschland zur Verfügung. Dieses von privater Seite. Programm wurde im Jahr 2002 auf künftige Führungskräfte Der AvH standen / stehen in den Jahren 2000 bis 2004 aus der Russischen Föderation ausgedehnt, für die ebenfalls folgende Mittel in Mio. € zur Verfügung: 10 Stipendien zur Verfügung stehen. Schließlich verwaltet die AvH weitere Forschungsstipendien für besondere Zwecke. 2000 (Ist) 2001 (Ist) 2002 (Ist) 2003 (Soll) 2004 (Soll)

52,30 67,63 72,74 69,89 54,17 • Einen Forschungsaufenthalt für deutsche Wissenschaft- lerinnen und Wissenschaftler im Ausland ermöglicht die Quelle: Wirtschaftspläne AvH AvH insbesondere durch die Vergabe von jährlich bis zu 150 Feodor-Lynen-Forschungsstipendien. Für Forschungsauf- Struktur enthalte in Japan können sich deutsche Wissenschaftlerin- nen und Wissenschaftler um eines der jährlich 35 For- Dem Vorstand der Humboldt-Stiftung gehören neben ihrem schungsstipendien der Japan Society for the Promotion of Präsidenten auch die Präsidenten der großen Selbstverwal- Science (JSPS) und der Science and Technology Agency (STA) tungsorganisationen der deutschen Wissenschaft, der Prä- bewerben. sident der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Län- der und zwei Bundesminister an. • In den Jahren 2001 bis 2003 erhielt die Humboldt-Stiftung im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bun- Aufgaben desregierung die Möglichkeit, SpitzenWissenschaftlerin- nen und Wissenschaftler aus dem Ausland für langfristi- Der Zweck der Stiftung besteht insbesondere darin, wissen- ge Aufenthalte nach Deutschland einzuladen (Wolfgang schaftlich hochqualifizierten ausländischen Akademikerin- Paul- und Sofia Kovalevskaja-Preise). Die Preisgelder er- nen und Akademikern die Möglichkeit zu geben, ein For- möglichen es den Preisträgern, für drei Jahre eine eigene schungsvorhaben in Deutschland durchzuführen und die Arbeitsgruppe an deutschen Forschungseinrichtungen daraus entstehenden Verbindungen mit Wissenschaftlerin- aufzubauen. nen und Wissenschaftlern in Deutschland zu erhalten. In die- sem Zusammenhang fördert die Stiftung auch Forschungs- 7.4 Begabtenförderungswerke im aufenthalte von deutschen Wissenschaftlerinnen und Hochschulbereich Wissenschaftlern im Ausland. Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Zur Erfüllung dieser Aufgaben stehen der AvH die Begabtenförderungswerke: folgenden Instrumente zur Verfügung: jährlich wechselnd – in 2004: Friedrich-Naumann Stiftung • Sie vergibt jährlich bis zu 600 Forschungsstipendien an pro- Frau Marie-Luise Wohlleben movierte ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissen- Alt-Nowawes 67 schaftler im Alter von bis zu 40 Jahren. Länder- oder Fächer- 14482 Potsdam-Babelsberg quoten bestehen dabei nicht. Tel.: (03 31) 70 19 – 4 10 Fax: (03 31) 70 19 – 2 22 • Sie verleiht ferner jährlich in verschiedenen Program- E-Mail: [email protected] men bis zu 150 Humboldt-Forschungspreise an interna- Internet: www.fnst.org tional anerkannte ausländische Wissenschaftlerinnen Drucksache 15/3300 – 18 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Gründung befähigter und motivierter Studierender und Promo- vierender einen bedeutenden Beitrag bei der für die For- Die ältesten Begabtenförderungswerke – Friedrich-Ebert- schung unabdingbaren Heranbildung eines hoch qualifi- Stiftung und Studienstiftung des deutschen Volkes – wur- zierten wissenschaftlichen Nachwuchses. Dabei kommt der den bereits in den 20er Jahren gegründet; weitere kamen individuellen Betreuung und ideellen Förderung, die sich in den 50er, 70er und die beiden letzten in den 90er Jahren sowohl auf fachliche als auch auf persönliche Fragen er- hinzu. strecken kann, besondere Bedeutung zu. Informationen über das gemeinsame Selbstver- Mitglieder ständnis, Schwerpunkte der einzelnen Werke und ihre Arbeit insgesamt sind über die Homepage im Internet Die Begabtenförderungswerke haben eine Arbeitsgemein- unter www.begabentenfoerderung.de zu erreichen. Über schaft gebildet, der folgende Mitglieder angehören: diese Adresse sind auch die Darstellungen der einzelnen Werke zugänglich. • Studienstiftung des deutschen Volkes Struktur • Cusanuswerk – Bischöfliche Studienförderung Die Werke bzw. die sie tragenden Stiftungen – insbesonde- • Evangelisches Studienwerk Villigst re die politischen Stiftungen – sind in privatrechtlicher Form organisiert. Zusammen bilden sie die Arbeitsgemein- • Hans-Böckler-Stiftung schaft der Begabtenförderungswerke, die sich seit Anfang der 70er Jahre sowohl als Organ der Binnendiskussion und • Stiftung der Deutschen Wirtschaft für Qualifizierung und Abstimmung unter den Werken selbst wie auch als Ge- Kooperation–Studienförderwerk Klaus Murmann sprächspartner von Politik und Wissenschaftsverwaltung, vor allem gegenüber dem zuständigen BMBF, bewährt hat. • Konrad-Adenauer-Stiftung Finanzierung • Heinrich-Böll-Stiftung Die Träger der einzelnen Werke finanzieren – nach Art und • Friedrich-Ebert-Stiftung Umfang – in unterschiedlicher Weise die Basisstruktur der Werke. Der ganz überwiegende Teil der von diesen an Stu- • Rosa-Luxemburg-Stiftung dierende und Promovierende vergebenen Mittel kommt aus dem Haushalt des BMBF, die nach einheitlichen Richt- • Friedrich-Naumann-Stiftung linien als Stipendien, Familien- und Auslandszuschläge, Büchergeld und weitere, für Studium und Promotion för- • Hanns-Seidel-Stiftung derliche Leistungen vergeben werden. Nach einer Phase rückläufiger Bundeszuwendun- Aufgaben gen sind diese seit 1998/99 weit überproportional zu den Steigerungsraten von Bundes- und BMBF-Haushalt erhöht Die elf bundesweit tätigen Begabtenförderungswerke leis- worden (siehe die nach der Anschriftenliste folgende Über- ten durch ihre materielle und ideelle Förderung besonders sicht für die Jahre 2000 bis 2004). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 19 – Drucksache 15/3300

Anschriftenliste der Begabtenförderungswerke Teil I

Studienstiftung des deutschen Volkes e.V. Heinrich-Böll-Stiftung e.V. Ahrstrasse 41 Studienwerk 53173 Bonn Rosenthaler Straße 40/41 Tel.: (02 28) 8 20 96 – 0 10178 Berlin Fax: (02 28) 8 20 96 – 1 03 Tel.: (0 30) 2 85 34 – 4 00 E-Mail: [email protected] Fax: (0 30) 2 85 34 – 4 09 Internet: www.studienstiftung.de E-Mail: [email protected] Internet: www.boell.de Cusanuswerk – Bischöfliche Studienförderung – Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Baumschulallee 5 Godesberger Allee 149 53115 Bonn 53175 Bonn Tel.: (02 28) 9 83 84 – 0 Tel.: (02 28) 8 83 – 0 Fax: (02 28) 9 83 84 – 99 Fax: (02 28) 8 83 – 6 97 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.cusanuswerk.de Internet: www.fes.de

Evangelisches Studienwerk e. V. Rosa-Luxemburg-Stiftung e.V. Haus Villigst Studienwerk Iserlohner Straße 25 Franz-Mehring-Platz 1 58239 Schwerte 10243 Berlin Tel.: (0 23 04) 7 55 – 1 96 Tel.: (0 30) 4 43 10 – 2 23 Fax: (0 23 04) 7 55 – 2 50 Fax: (0 30) 4 43 10 – 1 88 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.evstudienwerk.de Internet: www.rosaluxemburgstiftung.de

Hans-Böckler-Stiftung Friedrich-Naumann-Stiftung Abt. Studienförderung Begabtenförderung Hans-Böckler-Straße 39 Karl-Marx-Straße 2 40476 Düsseldorf 14482 Potsdam-Babelsberg Tel.: (02 11) 77 78 – 0 Tel.: (03 31) 70 19 – 0 Fax: (02 11) 77 78 – 2 10 Fax: (03 31) 70 19 – 1 88 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.boeckler.de Internet: www.fnst.de

Stiftung der Deutschen Wirtschaft e.V. Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Studienförderwerk – Förderwerk – Klaus Murmann Lazarettstraße 33 Breite Str. 29 80636 München 10178 Berlin Tel.: (0 89) 12 58 – 0 Tel.: (0 30) 20 33 – 15 03 Fax: (0 89) 12 58 – 4 03 Fax: (0 30) 20 33 – 15 55 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.hss.de Internet: www.sdw.org Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Begabtenförderung Rathausallee 12 53757 St. Augustin Tel.: (0 22 41) 2 46 – 3 28 Fax: (0 22 41) 2 46 – 5 73 E-Mail: [email protected] Internet: www.kas.de Drucksache 15/3300 – 20 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Zuwendungen des BMBF für die Begabtenförderung im Hochschulbereich in den Jahren 2000 bis 2004

Studienförderung Promotionsförderung Jahr Zuwendungen Stipendiaten Zuwendungen Stipendiaten

2000 38 669 11 032 20 794 2 187

2001 45 569 11 597 26 012 2 434

2002 51 179 12 261 29 020 2 828

2003 51 670 12 762 28 830 2 804

2004 51 670 28 830

Quelle: BMBF

8 Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF)

Am Ledenhof 3-5 rer zur Leitung der Geschäftsstelle. Ein wissenschaftlicher 49074 Osnabrück Beirat berät den Stiftungsrat in Fragen der inhaltlichen Aus- Tel.: (05 41) 6 00 35 42 richtung der Forschungsförderung und der Vermittlung der Fax: (05 41) 60 07 90 39 aus den geförderten Projekten hervorgehenden Forschungs- E-Mail: [email protected] ergebnisse. Internet: www.bundesstiftung-friedensforschung.de Aufgaben Gründung Die DSF hat die Aufgabe, die Friedensforschung in Deutschland Als zunächst unselbstständige, später rechtsfähige Stiftung ihrer außen- und sicherheitspolitischen Bedeutung gemäß dau- bürgerlichen Rechts durch das BMBF im Auftrag der Bundes- erhaft zu stärken und zu ihrer politischen und finanziellen regierung im Jahr 2000. Unabhängigkeit beizutragen. Die Stiftung verwirklicht ihre Zielsetzungen durch Förderung und Initiierung wissenschaft- Finanzierung licher Vorhaben, Durchführung nationaler und internationaler wissenschaftlicher Konferenzen und Projekte zur Förderung Die DSF wurde vom Bund mit einem Stiftungskapital von 25,56 des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Stiftung führt selbst Mio. € ausgestattet. Mit den Erträgen der Kapitalbewirtschaf- keine wissenschaftlichen Untersuchungen durch. tung und dem begrenzten Verzehr des Stiftungskapitals wer- Die geförderten Projekte lassen sich den Themen- den die Kosten der Förderung und der Geschäftsstelle gedeckt. komplexen Konfliktprävention und Rüstungskontrolle, Kon- fliktintervention, Aufbau von Friedensordnungen einschließ- Struktur lich ihrer völkerrechtlichen Grundlagen, Historische Frie- densforschung und Förderung interdisziplinärer Zusammen- Der fünfzehnköpfige Stiftungsrat mit Vertretern aus Wissen- arbeit zuordnen. Eine besondere Beachtung gilt der Kommu- schaft, Regierung und Bundestag wird von der Bundesregie- nikation von Forschungsergebnissen im In- und Ausland. rung berufen. Er wählt einen Geschäftsführenden Vorstand, der Für die Forschungsprojektförderung wurden 2003 sich aus dem Vorsitzenden und zwei stellvertretenden Vorsit- rund 1 Mio. € ausgezahlt, für das Programm zur Nachwuchs- zenden zusammensetzt. Er bestellt ferner einen Geschäftsfüh- förderung rund 400 Tsd. €. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 21 – Drucksache 15/3300

9 Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Teil I

An der Bornau 2 • für eine breite Anwendung, z.B. eine ganze Branche, inter- 49090 Osnabrück essant sind und sich unter marktwirtschaftlichen Kondi- Tel.: (05 41) 96 33 - 0 tionen zeitnah umsetzen lassen (Modellcharakter), Fax: (05 41) 96 33 - 1 90 E-Mail: [email protected] • neue, ergänzende Umweltentlastungspotenziale erschlie- Internet: www.dbu.de ßen (Umweltentlastung) und

Gründung • der Bewahrung und Wiederherstellung des nationalen Naturerbes dienen. (Vorhaben mit gesamtstaatlicher Durch Gesetz des Bundestages vom 18. Juli 1990 als rechtsfähi- Bedeutung). ge Stiftung bürgerlichen Rechts errichtet. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt setzt den Schwerpunkt Finanzierung ihrer Fördertätigkeit bei der Entwicklung innovativer, auf die Anforderungen der Praxis abgestimmter Problemlösungen, Erträge aus dem Stiftungskapital, dem Erlös aus dem Verkauf insbesondere im produkt- und produktionsintegrierten der bundeseigenen Salzgitter AG, in Höhe von rd. 1,3 Mrd. €. Umweltschutz, im Klimaschutz durch Energieeffizienz und technologische Optimierung der Erneuerbaren Energien, in Struktur der Flächenschonung, bei nachhaltigen Chemieprodukten und -verfahren sowie biotechnologischen Produkten und Ein Kuratorium von 14 Mitgliedern wird von der Bundesregie- Verfahren ohne Gentechnik. Grundlagenforschung wird rung berufen, dieses bestellt einen Generalsekretär, der die nicht gefördert. Geschäftsstelle leitet. Neben der Projektförderung hat die Umweltstiftung auch ein Stipendienprogramm zur Förderung des hochquali- Aufgaben fizierten wissenschaftlichen Nachwuchses aufgelegt. Sie stellt jährlich 50 Stipendien für Promotions- und Habilitations- Hauptaufgabe der Stiftung ist die Förderung von Vorhaben vorhaben auf dem Gebiet des angewandten Umweltschutzes zum Schutz der Umwelt unter besonderer Berücksichtigung zur Verfügung. kleiner und mittlerer Unternehmen. Sie fördert Projekte Darüber hinaus verleiht die DBU den Deutschen außerhalb der staatlichen Programme aus den Bereichen Umweltpreis für Einsatz und Leistungen, die entschei- Umwelttechnik, Umweltforschung und Naturschutz sowie dend und in vorbildlicher Weise zum Schutz und zur Umweltkommunikation. Erhaltung der Umwelt beigetragen haben bzw. in Zu- kunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen Förderfähig sind Vorhaben, die werden. Für Forschungsprojekte stehen derzeit jährlich ca. • sich klar vom gegenwärtigen Stand der Forschung und Technik 6,5 Mio. € zur Verfügung, insgesamt für Förderprojekte jähr- abgrenzen und eine Weiterentwicklung darstellen (Innovation), lich ca. 38 Mio €.

10 Stiftung „Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland“ (DGIA)

Geschäftsstelle: Gründung Heinemannstraße 6 53175 Bonn Die Stiftung DGIA wurde durch Gesetz vom 20. Juni 2002 als Tel.: (0 18 88) 57 – 45 13 rechtsfähige bundesunmittelbare Stiftung öffentlichen Fax: (0 18 88) 57 – 45 19 Rechts mit Sitz in Bonn errichtet. Damit wurden sieben deut- E-Mail: [email protected] sche Auslandsinstitute, die das Bundesministerium für Internet: www.stiftung-dgia.de Bildung und Forschung (BMBF) bisher in unterschiedlicher Drucksache 15/3300 – 22 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Rechtsform gefördert hat, unter einem einheitlichen institu- Die Stiftung unterhält zum einen die fünf Deutschen tionellen Dach zusammengeführt. Historischen Institute in Rom, Paris, London, Warschau und Washington D.C sowie das Deutsche Institut für Japanstudien Finanzierung in Tokio und das Orient-Institut in Beirut und Istanbul. Im Rahmen eines zunächst befristeten Projektes be- Die Stiftung wird vom Bund finanziert, sie verfügt im Jahr findet sich zudem der Aufbau eines Deutschen Historischen 2003 über einen Gesamthaushalt von rund 23 Mio. €. Instituts in Moskau in Vorbereitung.

Struktur Aufgaben

Oberstes Entscheidungs- und Lenkungsorgan ist der Stif- Zweck der Stiftung ist die Förderung der Forschung mit tungsrat. Ihm gehören neben den Vertretern des BMBF und Schwerpunkten auf den Gebieten der Geschichts-, Kul- des Auswärtigen Amts Persönlichkeiten an, die von der Max- tur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in ausge- Planck-Gesellschaft, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, wählten Ländern und die Förderung des gegenseitigen der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Stifterver- Verständnisses. Die Institute betreiben Forschung, bil- band der Wirtschaft für die deutsche Wissenschaft benannt den wissenschaftlichen Nachwuchs aus und sind mit werden. Ferner werden die wissenschaftlichen Beiräte der ihren exzellenten Bibliotheken und Veranstaltungen Institute durch insgesamt vier Mitglieder im Stiftungsrat ver- Ansprechpartner für die wissenschaftliche Community treten. Die neue Organisationsstruktur ermöglicht den Ins- der Gaststaaten. Damit fördern sie den wissenschaftli- tituten mehr wissenschaftliche Selbstverwaltung und ver- chen wie kulturellen und politisch-gesellschaftlichen setzt sie in Stand, ihre Interessen gemeinsam noch besser zu Dialog mit Wirkungen weit über ihre fachliche Aufgabe bündeln und zu vertreten. hinaus.

Institute

Bezeichnung Aufgabe

Deutsches Historisches Institut in Paris (DHI Paris) • Sozialgeschichte der Spätantike und des frühen Mittelalters 8, rue du Parc-Royal in Gallien F-75003 Paris • Papsturkunden in Frankreich Tel: 00 33/142 71 56 16 • Frankreich in Europa zwischen Humanismus und Fax: 00 33 /142 71 56 43 Absolutismus E-Mail: [email protected]; [email protected]; ver- • Deutsche Besatzung in Frankreich 1940-1944 [email protected] • Dt.- frz. Wirtschaftsbeziehungen im 20. Jahrhundert Internet: www.dhi-paris.fr

Deutsches Historisches Institut in Rom (DHI Rom) • Erforschung der deutsch-italienischen Beziehungen in Via Aurelia Antica, 391 Mittelalter und Neuzeit I-00165 Roma • Herausgabe von Nuntiaturberichten, Repertorium Tel.: 0 03 96/06 66 04 921 Germanicum (Nachweis deutscher Personen und Orte in Fax: 0 03 96/06 66 23 838 päpstlichen Registern), Italia Pontificia (Papsturkunden) E-Mail: [email protected] Internet: http//www.dhi-roma.it

Deutsches Historisches Institut in London (DHI London) • Britisch-deutsche Beziehungen, im bes.: Englische 17 Bloomsbury Square Gesandtschaftsberichte (1815 - 1871) und Britische GB-London WC 1A 2 NJ Besatzungspolitik nach 1945 Tel.: 0 044/20 73 09 20 50 • Empire und Commonwealth Fax: 0 044/20 74 04 55 73 • Englische Sozialgeschichte E-Mail: [email protected] Internet: www.ghil.ac.uk ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 23 – Drucksache 15/3300

Teil I

Bezeichnung Aufgabe

Deutsches Historisches Institut in Washington D.C. • Vergleichende Forschung zu politischen, gesellschaft- (DHI Washington) lichen, kulturellen und intellektuellen Entwicklungen in 1607 New Hampshire Avenue, NW, Deutschland und den USA Washington D.C. 20009 – 2562/USA • Deutschland und die Vereinigten Staaten im Kalten Krieg Tel.: 00 12 02/3 87 33 55 • Deutsch-amerikanische Beziehungen im internationalen Fax: 00 12 02/4 83 34 30 Kontext E-Mail: [email protected] • Einzelstudien zur Sozialgeschichte und politischen Internet: ghi-dc.org Geschichte der USA und Deutschland

Deutsches Historisches Institut in Warschau • Erforschung der deutsch-polnischen Beziehungen, Fragen (DHI Warschau) der vergleichenden Geschichte Deutschlands und Polens Palac Karnickich, Aleje Ujazdowskie 39 und Historiographie PL-00-540 Warszawa, • Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und Quellen Tel.: 00 48/22 525 8300 zu den deutsch-polnischen Beziehungen Fax: 00 48/22 525 8337 • Vermittlung wissenschaftlicher Kontakte zwischen Polen E-Mail: [email protected] und Deutschland sowie zu wissenschaftlichen Internet: www.dhi.waw.pl Einrichtungen anderer Staaten

Deutsches Institut für Japanstudien in Tokyo (DIJ Tokyo) • Erforschung des modernen Japans und der deutsch-japani- Nissei Kojimachi Bldg. F 2 schen Beziehungen in den Geistes-, Sozial- und Wirtschafts- Kudan-Minami 3-3-6, Chiyoda-ku, wissenschaften 102-0074 Tokyo/Japan • Vermittlung der Ergebnisse japanischer Forschung nach Tel.: 0 08 13/32 22 50 77 Deutschland Fax: 0 08 13/32 22 54 20 • Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses E-Mail: [email protected] • Vergabe von Stipendien Internet: www.dijtokyo.org • Veranstaltung von Kolloquien und Tagungen • Beratung, Auskunftserteilung und Vermittlung wissen- schaftlicher Kontakte

Orient-Institut der DMG • Ethnogenese im Nahen Osten und im turksprachigen Rue Hussein Beyhum Zentralasien Zokak el-Blat • Urbanisierungsprozesse im Nahen Osten P.O.B. 11-2988 11072120 Riad El Solh • Literatursoziologie und Geschichte der Literaturen des Beirut – Lebanon Nahen Ostens Tel.: 00 96 1-1 37 29 40, 00 96 1-1 37 65 98 • Normenbildung und Normenwandel Fax: 00 96 1-1 37 65 99 a) im medialen Bereich E-Mail: [email protected] b) im Erziehungsbereich Internet: www.oidmg.org

Zweigstelle Istanbul: Susam Sokak 16/18, D.8 80060 Istanbul - Cihangir Türkei Tel.: 0090 21 22 936067 Fax: 0090 21 22 496359 Drucksache 15/3300 – 24 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

11 Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungs- vereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF)

Hauptgeschäftsstelle schaftlicher Rat, Geschäftsführerbeirat, Bewilligungsaus- Bayenthalgürtel 23 schuss sowie Revisionsausschuss. 50968 Köln Tel.: (02 21) 3 76 80 - 0 Aufgaben Fax: (02 21) 3 76 80 - 27 E-Mail: [email protected] Als Selbstverwaltungsorganisation der mittelständischen Internet: www.aif.de Wirtschaft liegt das Ziel der AiF in der Förderung angewand- ter Forschung und Entwicklung (FuE) zum Nutzen kleiner Geschäftsstelle Berlin und mittlerer Unternehmen (KMU). Tschaikowskistraße 45/49 Seit ihrer Gründung im Jahr 1954 ist die AiF ein kom- 13156 Berlin petenter Partner des Bundes, um im Rahmen unterschied- Tel.: (0 30) 4 81 63 - 3 licher Fördermaßnahmen an der Schnittstelle zwischen Fax: (0 30) 4 81 63 - 4 01 Wirtschaft und Wissenschaft zu wirken. Dabei agiert die AiF E-Mail: [email protected]; sowohl branchenweit als auch firmenspezifisch. Seit ihrer Internet: www.aif.de Gründung engagiert sie sich für das Förderprogramm IGF des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA). In Gründung diesem Programm werden vorwettbewerbliche Forschungs- projekte gefördert, die durch die Wirtschaft initiiert wurden 1954 als Dachorganisation von 20 der damals in der Bundes- und deren Ergebnisse allen interessierten Unternehmen aus republik Deutschland bestehenden industriellen Forschungs- einer oder auch mehreren Branchen zugänglich gemacht vereinigungen. werden, um so besonders die Innovationsfähigkeit der KMU zu stärken. Mitglieder Seit 1978 fungiert die AiF außerdem als Projektträger firmenspezifischer Maßnahmen des Bundes zur Förderung 104 Forschungsvereinigungen aus unterschiedlichen Bran- von FuE in KMU. Für die einzelnen Firmen ist diese Förderung chen der Wirtschaft und übergreifenden Technologiefeldern unmittelbar wettbewerbsrelevant. mit 48 eigenen Forschungseinrichtungen und insgesamt Gegenwärtig ist die AiF als Projektträger des BMWA über 700 eng verbundenen Instituten. für die Abwicklung des Förderprogramms „PROgramm INNOvationskompetenz mittelständischer Unternehmen“ Finanzierung (PRO INNO), das in 2004 startende Nachfolgeprogramm PRO INNO II, und den Förderwettbewerb „Netzwerkmanagement- Die Arbeit der AiF wird teils durch die mittelständische In- Ost“ (NEMO) tätig. dustrie und teils durch den Bund finanziert. Bei dem bran- 1999 haben BMWA und AiF im Rahmen des Pro- chenweit angelegten Programm zur Förderung der indu- gramms IGF die Initiative „Zukunftstechnologien für kleine striellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) und mittlere Unternehmen (ZUTECH)“ gestartet. Die Initia- fließen die öffentlichen Mittel ausschließlich in die Förde- tive hat das Ziel, neue Erkenntnisse aus der Grundlagenfor- rung einzelner Forschungsvorhaben. Der damit verbundene schung in höherwertige technologische Lösungen umzuset- Organisationsaufwand und das dahinter stehende Innova- zen, die genau auf die Bedingungen von kleinen und mittle- tionsnetzwerk werden aus industriellen Eigenleistungen ren Unternehmen zugeschnitten sind. Die Projekte, die durch finanziert. Bei den firmenspezifischen und fachhochschul- interdisziplinäre Zusammenarbeit und branchenübergrei- orientierten Fördermaßnahmen erhält die AiF als Projekt- fende Kooperationen mehrerer AiF-Forschungsvereinigun- träger Kostenersatz seitens der Ministerien des Bundes und gen gekennzeichnet sind, werden nach wettbewerblichen seit 2001 auch eines Landes. Grundsätzen ausgewählt. Insgesamt vergibt die AiF rund 250 Mio. € öffentliche Als Projektträger des Bundesministeriums für Bil- Mittel pro Jahr. dung und Forschung (BMBF) betreut die AiF das Programm „Angewandte Forschung an Fachhochschulen im Verbund Struktur mit der Wirtschaft“, weil die Intensivierung derartiger Akti- vitäten an Fachhochschulen vor allem KMU zugute kommt. In der Satzung der AiF sind die folgenden Organe verankert: Seit 2001 ist die AiF zudem als Projektträger eines Landes- Mitgliederversammlung, Präsidium, Kuratorium, Wissen- ministeriums für das Programm zur Förderung Transfer- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 25 – Drucksache 15/3300

Teil I orientierter Forschung an Fachhochschulen in Nordrhein- dem ist sie Projektträger des BMWA für das „Netzwerk inter- Westfalen (TRAFO) zuständig. nationale Technologiekooperation“. Es unterhält 15 Kontakt- Auf internationaler Ebene setzt sich die AiF für eine büros in Ländern Mittel- und Osteuropas, China und Indien, angemessene Beteiligung mittelständischer Unternehmen um die Anbahnung und Durchführung von transnationalen an den FuE-Maßnahmen der Europäischen Union ein. Außer- Forschungskooperationen zu unterstützen.

12 Projektträger und DLR-Raumfahrtmanagement

12.1 Projektträger Fachtagungen und Workshops, Aktivitäten im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit und die Beratung von An- Projektträger sind bei Helmholtz-Zentren oder anderen fach- tragstellern über Fachprogramme der EU. lich qualifizierten Einrichtungen angesiedelte Organisations- Das BMBF hat seit 1995 mehrere Projektträger belie- einheiten, die insbesondere für das BMBF und das BMWA wis- hen. Beliehene Projektträger sind befugt, Förderentschei- senschaftlich-technische und administrative Management- dungen nicht nur für das BMBF vorzubereiten, sondern sie aufgaben in verschiedenen Aufgabenbereichen wahrneh- innerhalb bestimmter fachlicher Rahmenvorgaben selbst zu men. treffen. Hauptaufgaben der Projektträger ist die Projekt- Neben den Projektträgern hält das BMBF zwei Bera- förderung. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt bei der fach- tungsangebote bereit, um Förderinteressenten eine rasche lichen und administrativen Beratung der Antragsteller, der und unbürokratische Information über die BMBF-Projektför- Vorbereitung von Förderentscheidungen, der Projektbeglei- derung zu ermöglichen. Die „Auskunftsstelle BMBF-Förde- tung und Erfolgskontrolle. rung“ steht allen Förderinteressenten offen, während die Hinzu kommen eine Reihe zusätzlicher Aufgaben der „KMU-Förderberatung“ gezielt kleine und mittlere Unterneh- Projektträger, wie z.B. die Unterstützung bei Planung, Ana- men berät. Beide Beratungsstellen sind beim Projektträger lyse und Bewertung von Programmen, die Organisation von der Forschungszentrum Jülich GmbH – PTJ – angesiedelt.2

2 Über die BMBF-Homepage www.bmbf.de steht jedem Interessenten ein Informations- und Dienstleistungsangebot zur Verfügung, das ständig zielgrup- penorientiert ergänzt und aktualisiert wird. Die BMBF-Homepage umfasst u. a. Informationen zum BMBF und seinen Arbeitsfeldern sowie aktuelle Themen der Bildungs- und Forschungspolitik. Sie informiert darüber hinaus über interessante Veröffentlichungen und Termine und ermöglicht Recherchen in einem umfangreichen Archivbereich. Durch zahlreiche Verknüpfungen mit anderen Informationsquellen wird ein einfacher und strukturierter Zugang zu vielfälti- gen vertiefenden Informationen eröffnet (z. B. sind über den „Förderkatalog“ von BMWA und BMBF Informationen zu über 90.000 Vorhaben aus den Bereichen Forschung und Entwicklung verfügbar). Allgemeine Informationen über Fördermöglichkeiten und -verfahren des BMBF bietet eine gebühren- freie Hotline unter Tel.: 0800–2623008 oder per E-Mail: [email protected]. Kleine und mittlere Unternehmen berät die KMU-Förderberatung gebührenfrei unter Tel.: 0800– 2623009, E-Mail: [email protected]. Darüber hinaus gibt die BMWA-Homepage www.bmwa.bund.de umfassende Informationen über die Technologie- und Innovationspolitik des BMWA sowie im Rahmen der Förderdatenbank einen vollständigen und aktuellen Überblick über die Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union. Informationen erteilt zudem die Förderberatung des BMWA (Tel. (0 30) 20 14 - 76 49, (0 18 88) 6 15 - 76 49, E-Mail: [email protected]). Drucksache 15/3300 – 26 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

12.1.1 Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

1. Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungs- • Angewandte Forschung an Fachhochschulen im Verbund vereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) mit der Wirtschaft Bayenthalgürtel 23 50968 Köln Tel.: (02 21) 3 76 80 - 0 Fax: (02 21) 3 76 80 - 27 E-Mail: [email protected] Internet: www.aif.de/afue

2. Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) • Innovationen in der Aus- und Weiterbildung Postfach 12 01 60 53043 Bonn Tel.: (02 28) 1 07 - 10 18 Fax: (02 28) 1 07 - 29 54 E-Mail: [email protected] Internet: www.bibb.de/pt-iaw

3. Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY) • Hochenergiephysik Notkestraße 85 • Astroteilchenphysik 22607 Hamburg • Erdgebundene Astrophysik Tel.: (0 40) 89 98 - 37 02 • Erforschung der kondensierten Materie Fax: (0 40) 89 94 - 37 02 E-Mail: [email protected] Internet: www.desy.de/desy-hs

4.a Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) • Arbeitsgestaltung und Dienstleistung Postfach 24 01 07 • Bildungsforschung 53154 Bonn • Chancengleichheit / Gendenforschung Tel.: (02 28) 38 21 - 1 67 • EU-Büro und Nationale Kontaktstelle für Schwerpunkte des Fax: (02 28) 38 21 - 2 48 6. EU-Forschungsrahmen-programms E-Mail: [email protected] • Geisteswissenschaften Internet: www.pt-dlr.de • Gesundheitsforschung • HGF-Fonds • Humangenomforschung • Umweltforschung und -technik

4.b Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) • Internetgrundlagen und –dienste Außenstelle Berlin: • Nanoelektronik- und systeme Rutherfordstr. 2 • Softwaresysteme 12489 Berlin Tel.: (0 30) 6 70 55 - 7 04 Fax: (0 30) 6 70 55 - 7 12 E-Mail: [email protected] Internet: www.dlr.de/IT

4.c Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) • Digitale Bibliothek Außenstelle Darmstadt: Postfach 10 01 38 64201 Darmstadt Tel.: (0 61 51) 8 69 - 7 26 Fax: (0 61 51) 8 69 - 7 40

4.d Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) • Basistechnologien für die Kommunikationstechnik Außenstelle Köln: • Globale strategische Synergien mit IT 2006 Linder Höhe 51147 Köln Tel.: (0 22 03) 6 01 - 35 82 Fax: (0 22 03) 6 01 - 38 03

4.e Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) • Neue Medien in der Bildung Außenstelle Sankt Augustin: Postfach 24 01 07 53154 Bonn Tel.: (0 22 41) 14 - 33 10 Fax: (0 22 41) 14 - 33 20 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 27 – Drucksache 15/3300

Teil I 5.a Forschungszentrum Jülich GmbH (FZJ) • Biotechnologie Leo-Brandt-Straße • Umweltforschung 52428 Jülich • Neue Materialien Tel.: (0 24 61) 61 - 46 22 • Chemische Technologien Fax: (0 24 61) 61 - 69 99 • Erforschung der kondensierten Materie E-Mail: [email protected] • Neue naturwissenschaftliche Methoden und Technologien Internet: www.fz-juelich.de/ptj in den Geisteswissenschaften • Ausgewählte Gebiete der Mathematik • InnoRegio / Wachstumskerne • Internationale Zusammenarbeit • Nationale Kontaktstelle für EU-Förderprogramme

5.b Forschungszentrum Jülich GmbH (FZJ) • Biotechnologie Außenstellen Berlin: • Umweltforschung Postfach 61 02 47 • InnoRegio, Wachstumskerne, Zentren für 10923 Berlin Innovationskompetenz Tel.: (0 30) 2 01 99 - 4 35 •EXIST Fax: (0 30) 2 01 99 - 4 70 • Schiffahrt und Meerestechnik E-Mail: [email protected] • Verwertung Internet: www.fz-juelich.de/ptj

5.c Forschungszentrum Jülich GmbH (FZJ) • Meeres- und Polarforschung Außenstelle Rostock-Warnemünde: Seestraße 15 18119 Rostock-Warnemünde Tel.: (03 81) 51 97 - 2 80 Fax: (03 81) 5 15 09 E-Mail: [email protected] Internet: www.fz-juelich.de/ptj

6.a Forschungszentrum Karlsruhe GmbH (FZK) • Produktions und Fertigungstechnologien Hermann-von-Helmholtz-Platz 1 • InnoRegio 76344 Eggenstein-Leopoldshafen • HGF-Strategiefonds • Nationale Kontaktstelle „Produktion“ der EU- – Projektbereich Produktions- und Forschungsprogramme Fertigungstechnologien Tel.: (0 72 47) 82 - 52 91 Fax: (0 72 47) 82 - 54 56 E-Mail: [email protected] Internet: www.fzk.de/pft

– Außenstelle Dresden: Hallwachstraße 3 01069 Dresden Tel.: (03 51) 4 63 – 3 14 35 Fax: (03 51) 4 63 – 3 14 44 E-Mail: [email protected] Internet: www.fzk.de/pft

6.b Forschungszentrum Karlsruhe GmbH (FZK) – • Nachhaltiges Wirtschaften in der Wasserwirtschaft • Nachhaltige Ressourcenwirtschaft Projektbereich Wassertechnologie und Ensorgung • Neue Technologien in der Wasserver- und –entsorgung Tel.: (0 72 47) 82 - 48 51 • Anpassung von Wassertechnologie an andere Klimazonen Fax: (0 72 47) 82 - 78 51 und Infrastrukturen E-Mail: [email protected] • Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen Internet: www.fzk.de/ptwte • Entsorgung gefährlicher Abfälle in tiefen geologischen Formationen Außenstelle Dresden: • Nationale Kontaktstellen für „Wasser und Boden“ und Hallwachsstraße 3 „Euratom, Entsorgung“ 01069 Dresden Tel.: (03 51) 4 63 - 3 14 33 Fax: (03 51) 4 63 - 3 14 42 E-Mail: [email protected] Internet: www.fzk.de/ptwte ▼ Drucksache 15/3300 – 28 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

7. GSF-Forschungszentrum für Umwelt und • Umwelt- und Klimaforschung Gesundheit GmbH Kühbachstraße 11 81543 München Tel.: (0 89) 65 10 88 - 51 Fax: (0 89) 65 10 88 - 54 E-Mail: [email protected] Internet: www.gsf.de/ptukf

8. Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH (GSI) • Hadronen- und Kernphysik (KKS) Planckstraße 1 64291 Darmstadt Tel.: (0 61 59) 71 - 26 28 Fax: (0 61 59) 71 - 29 83 E-Mail: [email protected] Internet: www.gsi.de/gsi-pt

9. TÜV–Akademie Rheinland GmbH • Mobilität und Verkehr Am Grauen Stein • Bauen und Wohnen 51105 Köln Tel.: (02 21) 6 50 35 - 1 11 Fax: (02 21) 6 50 35 - 1 15 E-Mail: [email protected] Internet: www.tuvpt.de

10. VDI Technologiezentrum GmbH • Optische Technologien Graf-Recke-Straße 84 • Physikalische Technologien 40239 Düsseldorf Tel.: (02 11) 62 14 - 4 01 Fax: (02 11) 62 14 - 4 84 E-Mail: [email protected] Internet: www.vditz.de

11. VDI/VDE Technologiezentrum • Mikrosystemtechnik Informationstechnik GmbH • Innovations- und Technikanalyse ITA Rheinstr. 10 B 14513 Teltow Tel.: (0 33 28) 4 35 - 0 Fax: (0 33 28) 4 35 - 1 41 E-Mail: [email protected] Internet: www.vdivde-it.de

PT „Mikrosystemtechnik“: Herr Berger Tel.: (0 33 28) 4 35 - 1 35 E-Mail: [email protected] Internet: www.vdivde-it.de/mst

PT „Innovations- und Technikanalyse ITA“: Herr Dr. Bieber Tel.: (0 33 28) 4 35 – 1 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.innovationsanalysen.de

Auskunftsstelle BMBF-Förderung: Gebührenfreie Telefon-Hotline: (08 00) 2 62 30 08

Projektträger Jülich (PTJ) Fax: (0 18 88) 57 - 27 10 Wallstr. 17 - 22 E-Mail: [email protected] 10179 Berlin Internet: www.fz-juelich.de/ptj/bmbf_auskunft_home.html Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 29 – Drucksache 15/3300

12.1.2 Projektträger des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA)

Teil I 1. Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungs- • PROgramm INNOvationskompetenz mittel-ständischer vereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) Unternehmen (PRO INNO) Geschäftsstelle Berlin • Netzwerkmanagement-Ost (NEMO) Tschaikowskistraße 49 13156 Berlin Tel.: (0 30) 4 81 63 - 4 50 Fax: (0 30) 4 81 63 - 4 02 E-Mail: [email protected] Internet: www.aif.de, www.forschungskoop.de

2.a Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) • Luftfahrtforschung und -technologie Projektträger Luftfahrtforschung und -technologie Königswinterer Str. 522-524 53227 Bonn Tel.: (02 28) 44 76 62 Fax: (02 28) 44 77 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.dlr.de/pt-lf

2.b Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) • Multimedia-Innovationsprogramm Projektträger Multimedia Linder Höhe 51170 Köln Tel.: (0 22 03) 6 01 - 36 72 Fax: (0 22 03) 6 01 - 30 17 E-Mail: [email protected] Internet: www.pt-multimedia.de

3. EuroNorm GmbH • Förderung von Forschung und Entwicklung von Stralauer Platz 34 Wachstumsträgern in benachteiligten Regionen – 10243 Berlin INNOvative WAchsTumsTräger / INNO-WATT Tel.: (0 30) 9 70 03 – 0 41 • Förderung des Innovationsmanagements Fax: (0 30) 9 70 03 - 44 E-Mail: [email protected] Internet: www.inno-watt.de

4. F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und • Technologieorientiertes Besuchs- und Medieninformationen Informationsprogramm (TOP) TOP-Team Mainzer Landstrasse 199 60326 Frankfurt am Main Tel.: (0 69) 75 91 - 21 67 Fax: (0 69) 75 91 - 21 67 E-Mail: [email protected] Internet: www.top-online.de

5.a Forschungszentrum Jülich GmbH • Energieforschung und -technik Projektträger Jülich (PTJ), Geschäftsbereich ERG 52425 Jülich Tel.: (0 24 61) 61 - 0, -47 44 Fax: (0 24 61) 61 - 28 40 E-Mail: [email protected]/ptj Internet: www.fz-juelich.de/ptj

5.b Forschungszentrum Jülich GmbH • FUTOUR 2000 – Förderung und Unterstützung, Projektträger Jülich (PTJ) • technologie-orientierter Unternehmensgründungen – Außenstelle Berlin – • in den ostdeutschen Bundesländern und Berlin (Ost) Wallstraße 17-22 10179 Berlin Tel.: (0 30) 2 01 99 - 4 35 Fax: (0 30) 2 01 99 - 4 70 E-Mail: [email protected] Internet: www.futour.de ▼ Drucksache 15/3300 – 30 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

6. Forschungszentrum Karlsruhe GmbH • Endlagerung von radioaktiven Stoffen Projektträgerschaft Wassertechnologie und Entsorgung (PTWT+E) Postfach 3640, 76021 Karlsruhe Tel.: (0 72 47) 82 57 90 Fax: (0 72 47) 82 23 77 E-Mail: [email protected]

7. Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit • Reaktorsicherheit (GRS) mbH Projektträger Reaktorsicherheit Schwertnergasse 1, 50667 Köln Tel.: (02 21) 20 68 7 20 Fax: (02 21) 20 68-6 29 E-Mail: [email protected] Internet: www.grs.de

8.a VDI-VDE Technologiezentrum • Förderung von innovativen Netzwerken (InnoNet) Informationstechnik GmbH PT-Gruppe InnoNet Rheinstr. 10 B 14513 Teltow Tel.: (0 33 28) 4 35 - 0 Fax: (0 33 28) 4 35 - 1 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.vdivde-it.de/innonet

8.b VDI-VDE Technologiezentrum • FUTOUR 2000 – Förderung und Unterstützung, technolo- Informationstechnik GmbH gie-orientierter Unternehmensgründungen in den neuen PT-Gruppe FUTOUR Bundesländern und Berlin (Ost) Rheinstr. 10 B 14513 Teltow Tel.: (0 33 28) 4 35 - 0 Fax: (0 33 28) 4 35 - 1 26 E-Mail: [email protected] Internet: www.vdivde-it.de/futour

Auskunftsstelle BMWA-Förderung:

Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) Förderberatung Scharnhorststraße 34 – 37 10115 Berlin Tel.: (0 30) 20 14 - 76 49, (0 18 88) 6 15 - 76 49 Fax: (0 30) 20 14 - 70 33, (0 18 88) 6 15 - 70 33 Internet: www.bmwa.bund.de E-Mail: [email protected] Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 31 – Drucksache 15/3300

Teil I

12.2 DLR-Raumfahrtmanagement • die Wahrnehmung deutscher Raumfahrtinteressen im internationalen Vergleich insbesondere gegenüber der Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) Europäischen Weltraumorganisation ESA, im Rahmen der nimmt auf dem Gebiet des Raumfahrtmanagements auf- Entscheidungen der Bundesregierung. grund der Aufträge des BMBF und der anderen mit Raum- fahrt befassten Bundesressorts folgende Aufgaben wahr: Die Einzelheiten des Umfangs und der Durchführung der Aufgaben werden in besonderen Ausführungsvereinbarun- • die Erstellung der von der Bundesregierung zu verabschie- gen zwischen dem DLR und den auftraggebenden Bundes- denden deutschen Raumfahrtplanung, ministerien geregelt.

• die Durchführung der deutschen Raumfahrtprogramme Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und -aktivitäten, die Vergabe von Aufträgen und Zuwen- Königswinterer Straße 522-524 dungen im Rahmen der vorhandenen Raumfahrtmittel 53227 Bonn sowie Tel.: (02 28) 4 47 – 0 Fax: (02 28) 4 47 – 7 00 Internet: www.dlr.de/dlr/Raumfahrt/RF-Management

13 FuE-durchführende Organisationen und Einrichtungen

In Deutschland gibt es etwa 750 staatlich finanzierte Forschungs- für den Nachwuchs, als breite Plattform verschiedenster Dis- einrichtungen, die überwiegend vom Bund und von den Ländern ziplinen und Forschungsformen sowie als Kooperationspartner nach vereinbarten Schlüsseln finanziert werden. Angaben zur in ausgewählten Forschungsgebieten. Höhe der bereit gestellten Mittel finden sich in Teil II. Das Spektrum der Forschung an Hochschulen reicht von der Grundlagenforschung über anwendungsorientierte 13.1 Hochschulen Forschung bis hin zu Entwicklungsarbeiten:

Als Hochschulen werden in Deutschland alle staatlich aner- • Grundlagenforschung ist experimentelle oder theoretische kannten Universitäten und Fachhochschulen ausgewiesen. Arbeit, die in erster Linie auf die Gewinnung neuer Erkennt- Sie dienen entsprechend ihrer Aufgabenstellung der Pflege nisse über den zugrundeliegenden Ursprung von Phäno- und Entwicklung der Wissenschaften und Künste durch menen und beobachtbaren Tatsachen gerichtet ist, ohne Forschung, Lehre, Studium und Weiterbildung. Sie bereiten auf eine besondere Anwendung oder Verwendung abzuzie- auf berufliche Tätigkeiten vor, die die Anwendung wissen- len (vgl. Frascati Manual 1993, § 224). schaftlicher Erkenntnisse und Methoden oder die Fähig- keiten der künstlerischen Gestaltung erfordern. • Angewandte Forschung umfasst alle Anstrengungen, die auf die Traditionell bilden die Hochschulen das Rückgrat des Gewinnung neuer Erkenntnisse gerichtet sind. Sie ist jedoch in deutschen Forschungssystems. Diese herausragende Stellung erster Linie auf ein spezifisches, praktisches Ziel oder eine be- wird durch die thematische und methodische Breite der Hoch- stimmte Zielsetzung gerichtet (vgl. Frascati Manual 1993, § 229). schulforschung begründet und durch die Nachwuchsförde- rung abgesichert. Als Träger des größten und zugleich umfas- • Experimentelle Entwicklung ist systematische, auf vorhande- sendsten Potenzials der öffentlich finanzierten Forschung in nen Erkenntnissen aus Forschung und/oder praktischer Erf- Deutschland sowie als Basis und wichtigste Knotenpunkte des ahrung aufbauende Arbeit, die auf die Herstellung neuer Ma- deutschen Forschungssystems kommt den Hochschulen eine terialien, Produkte und Geräte und die Einführung neuer Ver- zentrale Rolle zu. Aufgrund der institutionellen Verbindung fahren, Systeme und Dienstleistungen sowie deren wesentliche von Forschung, forschungsorientierter Nachwuchsausbildung Verbesserung abzielt (vgl. Frascati Manual 1993, § 233). und Lehre wird die Leistungsfähigkeit der Hochschulen zu einer wichtigen Voraussetzung für den Erfolg des gesamten deut- An-Institute sind rechtlich selbständige Einrichtungen an schen Forschungssystems. Denn auch die außerhochschuli- Hochschulen, die zwar organisatorisch, personell und räum- schen Forschungseinrichtungen sind in hohem Maße auf lei- lich mit diesen verflochten sind, ohne jedoch einen integra- stungsstarke Hochschulen angewiesen – als Ausbildungsstätten len Bestandteil der jeweiligen Hochschule zu bilden. Als Drucksache 15/3300 – 32 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Bindeglied zwischen Hochschule und Wirtschaft ist ihre Auf- Der größte Teil dieser Hochschulen hat sich zusam- gabe die Erforschung wirtschaftsnaher Bereiche im Spannungs- men geschlossen in der feld zwischen angewandter Forschung und marktrelevanter Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Produktentwicklung. In den Universitäten, zwischen ihnen und Ahrstraße 39 mit außerhochschulischen Einrichtungen haben sich eine 53175 Bonn Reihe von Kooperationen entwickelt. Dies sind insbesondere Telefon: (02 28) 8 87 – 0 Verbundprojekte, Sonderforschungs- und Transferbereiche. Telefax: (02 28) 8 87 – 1 10 Die Fachhochschulen nahmen – entsprechend der E-Mail: [email protected] Tradition ihrer Vorläufereinrichtungen – bei ihrer Einrichtung Internet: www.hrk.de zu Beginn der 70er Jahre zunächst überwiegend keine For- schungsaufgaben wahr, sondern beschränkten sich auf die Berliner Büro: Lehre und konnten in einigen Ländern Forschung nur insoweit Hochschulrektorenkonferenz betreiben, als sie unmittelbar auf ihren Lehrauftrag bezogen Markgrafenstraße 37 war. Inzwischen spielen diese jedoch in der anwendungsorien- 10117 Berlin tierten Forschung und Entwicklung eine immer größere Rolle. Telefon: (0 30) 20 62 92 – 0 Wegen ihres Praxisbezuges und ihrer regionalen Einbindung Telefax: (0 30) 20 62 92 – 15 sind sie wichtige Bindeglieder zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und die „geborenen“ Partner, insbesondere der klei- Der Hochschulkompass ist das Informationsangebot der nen und mittleren Unternehmen der Region, die keine eigenen Hochschulrektorenkonferenz über alle deutschen Hoch- Forschungs- und Entwicklungsabteilungen aufweisen. Auch schulen, deren Studienangebote und internationale Koope- wenn die Fachhochschulen keinen Auftrag zur Heranbildung rationen (www.hochschulkompass.de). des wissenschaftlichen Nachwuchses haben, so erhält die Durch- Derzeit gibt es in Deutschland 350 Hochschulen, dar- führung von anwendungsnahen Forschungs- und Entwick- unter 79 in privater Trägerschaft. lungsprojekten auch im Hinblick auf die Qualifizierungsfunk- Einzelheiten zu allen deutschen Hochschulen erge- tionen der Fachhochschulen eine immer größere Bedeutung. ben sich aus der folgenden Übersicht:

Fachhochschule Aachen Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen – Kalverbenden 6 Hochschule für Technik und Wirtschaft 52066 Aachen Anton-Günther-Straße 51 Tel.: (02 41) 60 09-0 72488 Sigmaringen Fax: (02 41) 60 09-10 90 Tel.: (0 75 71) 7 32-0 www.fh-aachen.de Fax: (0 75 71) 7 32-2 29 www.fh-albsig.de Katholische Hochschule für Kirchenmusik Alanus Hochschule St. Gregorius Aachen Johanneshof Weyestraße 16 53347 Alfter 52072 Aachen Tel.: (0 22 22) 93 21-0 Tel.: (02 41) 1 50 48 Fax: (0 22 22)93 21-21 Fax: (02 41) 15 98 29 www.alanus.edu www.khkstgregorius.de Fachhochschule Amberg-Weiden – Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen Hochschule für Technik und Wirtschaft Templergraben 55 Kaiser-Wilhelm-Ring 23 52056 Aachen 92224 Amberg Tel.: (02 41) 80-1 Tel.: (0 96 21) 4 82-0 Fax: (02 41) 80-9 23 12 Fax: (0 96 21)4 82-1 10 www.rwth-aachen.de www.fh-amberg-weiden.de

Fachhochschule Aalen – Hochschule für Hochschule Anhalt (FH) – Technik und Wirtschaft Hochschule für angewandte Wissenschaften Beethovenstraße 1 Bernburger Straße 55 73430 Aalen 06366 Köthen Tel.: (0 73 61) 5 76-0 Tel.: (0 34 96) 67-10 00 Fax: (0 73 61) 5 76-2 50 Fax: (0 34 96)67-10 99 www.fh-aalen.de www.hs-anhalt.de Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 33 – Drucksache 15/3300

Teil I

Fachhochschule Ansbach Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit Residenzstraße 8 und Sozialpädagogik Berlin 91522 Ansbach Alice-Salomon-Platz 5 Tel.: (09 81) 48 77-0 12627 Berlin Fax: (09 81) 48 77-1 88 Tel.: (0 30) 9 92 45-0 www.fh-ansbach.de Fax: (0 30) 9 92 45-2 45 www.asfh-berlin.de Fachhochschule Aschaffenburg Würzburger Straße 45 E.A.P. Europäische Wirtschaftshochschule Berlin 63743 Aschaffenburg Heubnerweg 6 Tel.: (0 60 21) 3 14-5 14059 Berlin Fax: (0 60 21) 3 14-6 00 Tel.: (0 30) 3 20 07-0 www.fh-aschaffenburg.de Fax: (0 30) 3 20 07-1 11 www.eap.net Fachhochschule Augsburg Baumgartnerstraße 16 Evangelische Fachhochschule Berlin Fachhochschule für 86161 Augsburg Sozialarbeit und Sozialpädagogik Tel.: (08 21) 55 86-0 Teltower Damm 118-122 Fax: (08 21) 55 86-2 22 14167 Berlin www.fh-augsburg.de Tel.: (0 30) 8 45 82-0 Fax: (0 30) 8 45 82-4 50 Universität Augsburg www.evfh-berlin.de Universitätsstraße 2 86159 Augsburg Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Tel.: (08 21) 5 98-1 Treskowallee 8 Fax: (08 21) 5 98-55 05 10318 Berlin www.uni-augsburg.de Tel.: (0 30) 50 19-0 Fax: (0 30) 5 09 01 34 Internationale Fachhochschule Bad Honnef www.fhtw-berlin.de Mühlheimer Straße 38 53604 Bad Honnef Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin Tel.: (0 22 24) 96 05-0 Alt-Friedrichsfelde 60 Fax: (0 22 24) 96 05-5 00 10315 Berlin www.fh-bad-honnef.de Tel.: (0 30) 90 21-40 05 Fax: (0 30) 90 21-40 06 Otto-Friedrich-Universität Bamberg www.fhvr.berlin.de Kapuzinerstraße 16 96047 Bamberg Fachhochschule für Wirtschaft Berlin Tel.: (09 51) 8 63-0 Badensche Straße 50-51 Fax: (09 51) 8 63 10 05 10825 Berlin www.uni-bamberg.de Tel.: (0 30) 8 57 89-0 Fax: (0 30) 8 57 89-1 99 Hochschule für evangelische Kirchenmusik der www.fhw-berlin.de Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Wilhelminenstraße 9 Freie Universität Berlin 95444 Bayreuth Kaiserwerhther Straße 16-18 Tel.: (09 21) 7 59 34-17 14195 Berlin Fax: (09 21) 7 59 36-36 Tel.: (0 30) 8 38-1 www.hfk-bayreuth.de Fax: (0 30) 8 38-7 31 67 www.fu-berlin.de Universität Bayreuth Universitätsstraße 30 Universität der Künste Berlin 95447 Bayreuth Einsteinufer 43-53 Tel.: (09 21) 55-0 10587 Berlin Fax: (09 21) 55-52 90 Tel.: (0 30) 31 85-0 www.uni-bayreuth.de Fax: (0 30) 31 85-26 35 www.udk-berlin.de Philosophisch-Theologische Hochschule der Salesianer Don Boscos Benediktbeuern – Theologische Fakultät Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin Don-Bosco-Straße 1 Charlottenstraße 55 83671 Benediktbeuern 10117 Berlin Tel.: (0 88 57) 88-2 01/2 02 Tel.: (0 30) 9 02 69-7 00 Fax: (0 88 57) 88-2 49 Fax: (0 30) 9 02 69-7 01 www.pth-bb.de www.hfm-berlin.de Drucksache 15/3300 – 34 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Fachhochschule Biberach – Schnellerstraße 104 Hochschule für Bauwesen und Wirtschaft 12439 Berlin Karlstraße 11 Tel.: (0 30) 63 99 75-0 88400 Biberach Fax: (0 30) 63 99 75-75 Tel.: (0 73 51) 5 82-0 www.hfs-berlin.de Tel.: (0 73 51) 5 82-1 19 www.fh-biberach.de Humboldt-Universität zu Berlin Unter den Linden 6 Fachhochschule Bielefeld 10117 Berlin Kurt-Schumacher Straße 6 Tel.: (0 30) 20 93-27 29 33615 Bielefeld Fax: (0 30) 20 93-27 70 Tel.: (05 21) 1 06-01 www.hu-berlin.de Fax: (05 21) 1 06-77 90 www.fh-bielefeld.de Katholische Fachhochschule Berlin (KFB) staatlich anerkannte Fachhochschule für Sozialwesen Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) Köpenicker Allee 39-57 Ravensberger Straße 106 10318 Berlin 33602 Bielefeld Tel.: (0 30) 50 10 10-0 Tel.: (05 21) 9 66 55-10 Fax: (0 30) 50 10 10-88 Fax: (05 21) 9 66 55-11 www.kfb-berlin.de www.fhm.mittelstand.de

OTA Hochschule Universität Bielefeld Herzbergstraße 82 Universitätsstraße 25 10365 Berlin 33615 Bielefeld Tel.: (0 30) 5 57 56-2 72 Tel.: (05 21) 1 06-00 Fax: (0 30) 5 57 56-2 77 Fax: (05 21) 1 06-58 44 www.otahochschule.de www.uni-bielefeld.de

Steinbeis-Hochschule-Berlin Fachhochschule Bingen Gürtelstraße 29A/30 Berlinstraße 109 10247 Berlin 55411 Bingen Tel.: (0 30) 29 33 09-0 Tel.: (0 67 21) 4 09-0 Fax: (0 30) 29 33 09-20 Fax: (0 67 21) 4 09-1 00 www.steinbeis-hochschule.de www.fh-bingen.de

Technische Fachhochschule Berlin Fachhochschule Bochum Luxemburger Straße 10 Universitätsstraße 150 13353 Berlin 44801 Bochum Tel.: (0 30) 45 04-0 Tel.: (02 34) 32-1 07 00 Fax: (0 30) 45 04-27 05 Fax: (02 34) 32-1 42 19 www.tfh-berlin.de www.fh-bochum.de

Technische Universität Berlin Technische Fachhochschule Georg Agricola für Rohstoff, Straße des 17. Juni 135 Energie und Umwelt zu Bochum – Staatlich anerkannte 10623 Berlin Fachhochschule der DMT Tel.: (0 30) 3 14-0 Herner Straße 45 Fax: (0 30) 3 14-2 32 22 44787 Bochum www.tu-berlin.de Tel.: (02 34) 9 68-02 Fax: (02 34) 9 68-33 59 Kunsthochschule Berlin-Weißensee – www.tfh-bochum.de Hochschule für Gestaltung Bühringstraße 20 Ruhr-Universität Bochum 13086 Berlin Universitätsstraße 150 Tel.: (0 30) 4 77 05-0 44801 Bochum Fax: (0 30) 4 77 05-2 90 Tel.: (02 34) 3 22-2 01 www.kh-berlin.de Fax: (02 34) 32-1 42 01 www.ruhr-uni-bochum.de Kirchliche Hochschule Bethel Remterweg 45 33617 Bielefeld Tel.: (05 21) 1 44-39 48 Fax: (05 21)1 44-39 61 www.bethel.de/kiho Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 35 – Drucksache 15/3300

Teil I

Fachhochschule für das öffentliche Bibliothekswesen Bonn Hochschule für Künste Wittelsbacherring 9 Am Wandrahm 23 53115 Bonn 28195 Bremen Tel.: (02 28) 72 58-0 Tel.: (04 21) 30 19-1 00 Fax: (02 28) 72 58-1 89 Fax: (04 21) 30 19-1 19 www.fhoebb.de www.hfk-bremen.de

Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe – International University Bremen University of Applied Sciences – Bonn Campus Ring 1 Simrockstraße 4 28759 Bremen 53113 Bonn Tel.: (04 21) 2 00-40 Tel.: (02 28) 2 04-9 01 Fax: (04 21) 2 00-41 13 Fax: (02 28) 2 04 9 03 www.iu-bremen.de www.s-hochschule.de Universität Bremen Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Bibliotheksstraße 1 Regina-Pacis-Weg 3 28359 Bremen 53113 Bonn Tel.: (04 21) 2 18-1 Te.: (02 28) 73-0 Fax: (04 21) 2 18-42 59 www.uni-bonn.de www.uni-bremen.de

Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Hochschule Bremerhaven Grantham-Allee 20 An der Karlstadt 8 53757 Sankt Augustin 27568 Bremerhaven Tel.: (0 22 41) 8 65-0 Tel.: (04 71) 48 23-0 Fax: (0 22 41) 8 65-86 09 Fax: (04 71) 48 23-5 55 www.fh-bonn-rhein-sieg.de www.hs-bremerhaven.de

Fachhochschule Brandenburg International University in Germany Bruchsal GmbH – Magdeburger Straße 50 staatlich anerkannte wissenschaftliche Hochschule – 14770 Brandenburg Campus 3 Tel.: (0 33 81) 3 55-0 76646 Bruchsal Fax: (0 33 81) 3 55-1 99 Tel.: (0 72 51) 7 00-0 www.fh-brandenburg.de Fax: (0 72 51) 7 00-1 50 www.i-u.de Hochschule für Bildende Künste Braunschweig Johannes-Selenka-Platz 1 Europäische Fachhochschule Rhein/Erft 38118 Braunschweig -european university of applied sciences Tel.: (05 31) 3 91-91 22 Comesstraße 39 Fax: (05 31) 3 91-92 92 50321 Brühl www.hbk-bs.de Tel.: (0 22 32) 56 73-0 Fax: (0 22 32) 56 73-20 Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig www.eufh.de Pockelsstraße 14 38106 Braunschweig Technische Universität Chemnitz Tel.: (05 31) 3 91-0 Straße der Nationen 62 Fax: (05 31) 3 91-45 77 09111 Chemnitz www.tu-braunschweig.de Tel.: (03 71) 5 31-0 Fax: (03 71) 5 31-13 42 Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel www.tu-chemnitz.de Salzdahlumer Straße 46-48 38302 Wolfenbüttel Technische Universität Clausthal Tel.: (0 53 31) 9 39-0 Adolph-Roemer-Straße 2 A Fax: (0 53 31) 9 39-10 72 38678 Clausthal-Zellerfeld www.fh-wolfenbuettel.de Tel.: (0 53 23) 72-0 Fax: (0 53 23) 72-35 00 Hochschule Bremen www.tu-clausthal.de Neustadtswall 30 28199 Bremen Fachhochschule Coburg Tel.: (04 21) 59 05-0 Friedrich-Streib-Straße 2 Fax: (04 21) 59 05-22 92 96450 Coburg www.hs-bremen.de Tel.: (0 95 61) 3 17-0 Fax: (0 95 61)3 17-2 75 www.fh-coburg.de Drucksache 15/3300 – 36 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Brandenburgische Technische Universität Cottbus Universität Dortmund Universitätsplatz 3-4 August-Schmidt-Straße 4 03044 Cottbus 44227 Dortmund Tel.: (03 55) 69-0 Tel.: (02 31) 7 55-1 Fax: (03 55) 69-27 21 Fax: (02 31) 7 55-51 50 www.tu-cottbus.de www.uni-dortmund.de

Evangelische Fachhochschule Darmstadt Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden (FH) Zweifalltorweg 12 Semperstr. 2 A 64293 Darmstadt 01069 Dresden Tel.: (0 61 51) 87 98-0 Tel.: (03 51) 4 69 02-0 Fax: (0 61 51) 87 98-58 Fax: (03 51) 4 71 59 93 www.efh-darmstadt.de www.ehs-dresden.de

Private Fern-Fachhochschule Darmstadt Hochschule für Bildende Künste Dresden Ostendstr. 3 Güntzstraße 34 64319 Pfungstadt 01307 Dresden Tel.: (0 61 57) 8 06-4 04 Tel.: (03 51) 4 40 20 Fax: (0 61 57) 8 06-4 01 Fax: (03 51) 4 59 00 25 www.privatfh-da.de www.hfbk-dresden.de

Fachhochschule Darmstadt Hochschule für Kirchenmusik der Evangelisch- Haardtring 100 Lutherischen Landeskirche Sachsens 64295 Darmstadt Käthe Kollwitz Ufer 97 Tel.: (0 61 51) 16-02 01309 Dresden Fax: (0 61 51) 16-89 49 Tel.: (03 51) 3 18 64-0 www.fh-darmstadt.de Fax: (03 51) 3 18 64-22 www.home.t-online.de/home/hfkimudd Technische Universität Darmstadt Karolinenplatz 5 Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden 64289 Darmstadt Wettiner Platz 13 Tel.: (0 61 51) 16-0 01067 Dresden Fax: (0 61 51) 16-54 89 Tel.: (03 51) 49 23-60 www.tu-darmstadt.de Fax: (03 51) 49 23-6 57 www.hfmdd.de Fachhochschule Deggendorf Edlmairstraße 6+8 Palucca Schule Dresden – Hochschule für Tanz 94469 Deggendorf Basteiplatz 4 Tel.: (09 91) 36 15-0 01277 Dresden Fax: (09 91) 36 15-2 97 Tel.: (03 51) 2 59 06-0 www.fh-deggendorf.de Fax: (03 51) 2 59 06-11 www.palucca-schule-dresden.de Hochschule für Musik Detmold Neustadt 22 Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH) 32756 Detmold Friedrich-List-Platz 1 Tel.: (0 52 31) 9 75-0 01069 Dresden Fax: (0 52 31) 9 75-9 72 Tel.: (03 51) 4 62-31 01 www.hfm-detmold.de Fax: (03 51) 4 62-21 85 www.htw-dresden.de Fachhochschule Dortmund Sonnenstraße 96 Technische Universität Dresden 44139 Dortmund Mommsenstraße 13 Tel.: (02 31) 91 12-0 01069 Dresden Fax: (02 31) 91 12-3 13 Tel.: (03 51) 46 33-0 www.fh-dortmund.de Fax: (03 51) 4 71 02 94 www.tu-dresden.de International School of Management ISM Dortmund Universität Duisburg-Essen Otto-Hahn-Str. 19 Standort Essen 44227 Dortmund Universitätsstraße 2 Tel.: (02 31) 97 51 39-0 45141 Essen Fax: (02 31) 7 97 81 08 Tel.: (02 01) 1 83-1 www.ism-dortmund.de Fax: (02 01) 1 83-21 51 www.uni-essen.de Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 37 – Drucksache 15/3300

Teil I

Universität Duisburg-Essen Philosophisch-Theologisches Studium Erfurt Standort Duisburg Domstr. 10 Forsthausweg 2 99084 Erfurt 47057 Duisburg Tel.: (03 61) 5 90 77-0 Tel.: (02 03) 3 79-0 Fax: (03 61) 5 90 77-20 Fax: (02 03) 3 79-33 33 www.uni-erfurt.de/theol www.uni-duisburg.de Universität Erfurt Fachhochschule Düsseldorf Nordhäuser Straße 73 Universitätsstraße, Geb. 23.31/32 99089 Erfurt 40225 Düsseldorf Tel.: (03 61) 7 37-0 Tel.: (02 11) 81-00 Fax: (03 61) 7 37-52 69 Fax: (02 11) 81-1 50 49 www.uni-erfurt.de www.fh-duesseldorf.de Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf Schloßplatz 4 Fischerstraße 110 91054 Erlangen 40476 Düsseldorf Tel.: (0 91 31) 85-0 Tel.: (02 11) 49 18-0 Fax: (0 91 31) 85-2 21 31 Fax: (02 11) 4 91 16 18 www.uni-erlangen.de www.rsh-duesseldorf.de Fachhochschule für Oekonomie und Management (FOM) Kunstakademie Düsseldorf Staatlich anerkannte Fachhochschule für Berufstätige Eiskellerstraße 1 Herkulesstraße 32 40213 Düsseldorf 45127 Essen Tel.: (02 11) 13 96-0 Tel.: (02 01) 8 10 04-0 Fax: (02 11) 13 96-2 25 Fax: (02 01) 8 10 04-4 20 www.kunstakademie-duesseldorf.de www.fom.de

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Folkwang-Hochschule Essen Universitätsstraße 1 Klemensborn 39 40225 Düsseldorf 45239 Essen Tel.: (02 11) 81-00 Tel.: (02 01) 49 03-0 Fax: (02 11) 34 22 29 Fax: (02 01) 49 03-2 88 www.uni-duesseldorf.de www.folkwang-hochschule.de

Fachhochschule Eberswalde Universität – Gesamthochschule Essen Friedrich-Ebert-Straße 28 Universitätsstraße 2 16225 Eberswalde 45141 Essen Tel.: (0 33 34) 65-70 Tel.: (02 01) 1 83-1 Tel.: (0 33 34) 65-71 42 Fax: (02 01) 1 83-21 51 www.fh-eberswalde.de www.uni-essen.de

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt Fachhochschule Esslingen – Hochschule für Sozialwesen Ostenstraße 26 Flandernstraße 101 85072 Eichstätt 73732 Esslingen Tel.: (0 84 21) 93-0 Tel.: (07 11) 3 97-49 Fax: (0 84 21) 93-17 96 Fax: (07 11) 3 97-45 95 www.ku-eichstaett.de www.hfs-esslingen.de

Nordakademie Fachhochschule Esslingen – Hochschule für Technik Staatlich anerkannte private Fachhochschule Kanalstraße 33 der Wirtschaft 73728 Esslingen Köllner Chaussee 11 Tel.: (07 11) 3 97-49 25337 Elmshorn Fax: (07 11) 3 97-31 00 Tel.: (0 41 21) 40 90-0 www.fht-esslingen.de Fax: (0 41 21) 40 90-40 www.nordakademie.de Fachhochschule Flensburg Kanzleistraße 91-93 Fachhochschule Erfurt 24943 Flensburg Altonaer Str. 25a Tel.: (04 61) 8 05-01 99085 Erfurt Fax: (04 61) 8 05-13 00 Tel.: (03 61) 67 00-0 www.fh-flensburg.de Fax: (03 61) 67 00-7 03 www.fh-erfurt.de Drucksache 15/3300 – 38 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Universität Flensburg Technische Universität Bergakademie Freiberg Auf dem Campus 1 Akademiestraße 6 24943 Flensburg 09596 Freiberg Tel.: (04 61) 8 05-02 Tel.: (0 37 31) 39-0 Fax: (04 61) 8 05-21 44 Fax: (0 37 31) 2 21 95 www.uni-flensburg.de www.tu-freiberg.de

Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) Evangelische Fachhochschule Freiburg – Hochschule für Große Scharrnstr. 59 Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik 15230 Frankfurt (Oder) Bugginger Straße 38 Tel.: (03 35) 55 34-0 79114 Freiburg Fax: (03 35) 55 34-43 05 Tel.: (07 61) 4 78 12-0 www.euv-frankfurt-o.de Fax: (07 61)4 78 12-30 www.efh-freiburg.de Fachhochschule Frankfurt am Main Nibelungenplatz 1 Staatliche Hochschule für Musik Freiburg im Breisgau 60318 Frankfurt am Main Schwarzwaldstraße 141 Tel.: (0 69) 15 33-0 79102 Freiburg Fax: (0 69) 15 15 33-24 00 Tel.: (07 61) 3 19 15-0 www.fh-frankfurt.de Fax: (07 61)3 19 15-42 www.mh-freiburg.de Hochschule für Bankwirtschaft (HfB) Private Fachhochschule der Bankakademie Katholische Fachhochschule Freiburg – staatlich anerkannt – Sonnemannstraße 9-11 Hochschule für Sozialwesen, Religionspädagogik und Pflege 60314 Frankfurt am Main Karlstr. 63 Tel.: (0 69) 154008-0 79104 Freiburg Fax: (0 69) 154008-7 28 Tel.: (07 61) 2 00-4 86 www.hfb.de Fax: (07 61)2 00-4 44 www.kfh-freiburg.de Staatliche Hochschule für Bildende Künste (Städelschule) Frankfurt am Main Pädagogische Hochschule Freiburg Dürerstraße 10 Kunzenweg 21 60596 Frankfurt am Main 79117 Freiburg Tel.: (0 69) 60 50 08-0 Tel.: (07 61) 6 82-1 Fax: (0 69) 60 50 08-66 Fax: (07 61)6 82-4 02 www.staedelschule.de www.uni-freiburg.de/ph/phhome

Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau Frankfurt am Main Fahnenbergplatz Eschersheimer Landstraße 29-39 79085 Freiburg 60322 Frankfurt am Main Tel.: (07 61) 2 03-0 Tel.: (0 69) 15 40 07-0 Fax: (07 61)2 03-88 66 Fax: (0 69) 154007-108 www.uni-freiburg.de www.hfmdk-frankfurt.de Theologische Hochschule Friedensau Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen An der Ihle 19 Frankfurt am Main 39291 Friedensau Offenbacher Landstraße 224 Tel.: (0 39 21) 9 16-0 60599 Frankfurt am Main Fax: (0 39 21)9 16-1 20 Tel.: (0 69) 60 61-0 www.ThH-Friedensau.de Fax: (0 69) 60 61-3 07 www.st-georgen.de Zeppelin University – staatlich anerkannte Hochschule der International School of General Management GmbH & Co.KG Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Fallenbrunnen 2 Senckenberganlage 31 88045 Friedrichshafen 60325 Frankfurt am Main Tel.: (0 75 41) 39 90 99-0 Tel.: (0 69) 7 98-1 Fax: (0 75 41)39 90 99-34 Fax: (0 69) 7 98-2 83 83 www.zeppelin-university.de www.uni-frankfurt.de Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 39 – Drucksache 15/3300

Teil I

Fachhochschule Fulda Private Fachhochschule Göttingen Marquardstraße 35 Weender Landstr. 3-7 36039 Fulda 37073 Göttingen Tel.: (06 61) 96 40-0 Tel.: (05 51) 5 47 00-0 Fax: (06 61)96 40-1 99 Fax: (05 51) 5 47 00-1 90 www.fh-fulda.de www.pfh-goettingen.de

Theologische Fakultät Fulda Georg-August-Universität Göttingen Eduard-Schick-Platz 2 Gosslerstrasse 5-7 36037 Fulda 37073 Göttingen Tel.: (06 61) 87-2 20 Tel.: (05 51) 39-0 Fax: (06 61)87-2 24 Fax: (05 51) 39-96 12 www.TheologischeFakultaetFulda.de www.uni-goettingen.de

Fachhochschule Furtwangen – Hochschule für Technik Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und Wirtschaft Domstraße 11 Robert-Gerwig-Platz 1 17489 Greifswald 78120 Furtwangen Tel.: (0 38 34) 86-0 Tel.: (0 77 23) 9 20-0 Fax: (0 38 34) 86-11 05 Fax: (0 77 23)9 20-6 10 www.uni-greifswald.de www.fh-furtwangen.de FernUniversität – Gesamthochschule Hagen Fachhochschule Gelsenkirchen Feithstraße 152 Neidenburger Straße 43 58097 Hagen 45877 Gelsenkirchen Tel.: (0 23 31) 9 87-01 Tel.: (02 09) 95 96-0 Fax: (0 23 31) 9 87-3 30 Fax: (02 09) 95 96-4 45 www.fernuni-hagen.de www.fh-gelsenkirchen.de Evangelische Hochschule für Kirchenmusik Justus-Liebig-Universität Gießen Kleine Ulrichstraße 35 Ludwigstraße 23 06108 Halle 35390 Gießen Tel.: (03 45) 2 19 69-0 Tel.: (06 41) 99-0 Fax: (03 45) 2 19 69-29 Fax: (06 41) 99-1 22 59 www.ehk-halle.de www.uni-giessen.de Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle Fachhochschule Gießen-Friedberg Neuwerk 7 Wiesenstraße 14 06108 Halle 35390 Gießen Tel.: (03 45) 77 51-50 Tel.: (06 41) 3 09-0 Fax: (03 45) 77 51-5 69 Fax: (06 41) 3 09-29 01 www.burg-halle.de www.fh-giessen-friedberg.de Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche Universitätsplatz 10 der schlesischen Oberlausitz 06108 Halle Langenstraße 37 Tel.: (03 45) 5 52-0 02826 Görlitz Fax: (03 45) 5 5-2 70 75 Tel.: (0 35 81) 48 41-0 www.uni-halle.de Fax: (0 35 81) 48 41-20 www.eksol.de Bucerius Law School – Hochschule für Rechtswissenschaft Jungiusstraße 6 Clementine von Wallmenich Hochschule 20355 Hamburg Fachhochschule im DRK Tel.: (0 40) 3 07 06-0 Reinhäuser Landstr. 19-21 Fax: (0 40) 3 07 06-1 05 37083 Göttingen www.law-school.de Tel.: (05 51) 5 07 50-8 00 Fax: (05 51) 5 07 50-8 01 Europäische Fernhochschule Hamburg www.drk-fachhochschule.de Doberaner Weg 20 22143 Hamburg Tel.: (0 40) 6 75 70-7 00 Fax: (0 40) 6 75 70-7 10 http.//www.euro-fh.de Drucksache 15/3300 – 40 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Evangelische Fachhochschule für Sozialpädagogik der Evangelische Fachhochschule Hannover „Diakonenanstalt des Rauhen Hauses“ Hamburg Blumhardtstraße 2 Horner Weg 170 30625 Hannover 22111 Hamburg Tel.: (05 11) 53 01-0 Tel.: (0 40) 6 55 91-1 80 Fax: (05 11) 53 01-1 95 Fax: (0 40) 6 55 91-2 28 www.efh-hannover.de www.rauheshaus.de/fachhochschule Fachhochschule Hannover Fern-Fachhochschule Hamburg Ricklinger Stadtweg 118 Holstenwall 5 30459 Hannover 20355 Hamburg Tel.: (05 11) 92 96-0 Tel.: (0 40) 3 50 94-2 52 Fax: (05 11) 92 96-10 10 Fax: (0 40) 3 50 94-2 29 www.fh-hannover.de www.fern-fh.de Fachhochschule für die Wirtschaft (FHDW) Hannover Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg Freundallee 15 Stiftstr. 69 30173 Hannover 20099 Hamburg Tel.: (05 11) 2 84 83-70 Tel.: (0 40) 42875-0 Fax: (05 11) 2 84 83-72 Fax: (0 40) 42875-9149 www.fhdw.bib.de www.haw-hamburg.de Hochschule für Musik und Theater Hannover Hochschule für Bildende Künste Hamburg Emmichplatz 1 Lerchenfeld 2 30175 Hannover 22081 Hamburg Tel.: (05 11) 31 00-1 Tel.: (0 40) 9 89-2 72 Fax: (05 11) 31 00-2 00 Fax: (0 40) 9 89-2 71 www.hmt-hannover.de www.hfbk-hamburg.de Medizinische Hochschule Hannover Hochschule für Musik und Theater Hamburg Carl-Neuberg-Str. 1 Harvestehuder Weg 12 30625 Hannover 20148 Hamburg Tel.: (05 11) 5 32-1 Tel.: (0 40) 42848-2586 Fax: (05 11) 5 32-55 50 Fax: (0 40) 42848-2666 www.MH-Hannover.de www.musikhochschule-hamburg.de Tierärztliche Hochschule Hannover HWP-Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik Bünteweg 2 Von-Melle-Park 9 30559 Hannover 20146 Hamburg Tel.: (05 11) 9 53-6 Tel.: (0 40) 42838-2180 Fax: (05 11) 9 53-80 50 Fax: (0 40) 42838-4150 www.tiho-hannover.de www.hwp-hamburg.de Universität Hannover Universität Hamburg Welfengarten 1 Edmund-Siemers-Allee 1 30167 Hannover 20146 Hamburg Tel.: (05 11) 7 62-0 Tel.: (0 40) 42838-0 Fax: (05 11) 7 62-34 56 Fax: (0 40) 42838-2449 www.uni-hannover.de www.uni-hamburg.de Hochschule Harz Hochschule für angewandte Universität der Bundeswehr Hamburg Wissenschaften (FH) Holstenhofweg 85 Friedrichstraße 57-59 22043 Hamburg 38855 Wernigerode Tel.: (0 40) 65 41-1 Tel.: (0 39 43) 6 59-0 Fax: (0 40) 65 41-27 02 Fax: (0 39 43) 6 59-1 09 www.unibw-hamburg.de www.hs-harz.de

Technische Universität Hamburg-Harburg Fachhochschule Heidelberg – Staatlich anerkannte Schwarzenbergstr. 95 Fachhochschule der SRH-Gruppe – 21073 Hamburg Maaßstraße 32 Tel.: (0 40) 4 28 78-0 69123 Heidelberg Fax: (0 40) 4 2878-2040 Tel.: (0 62 21) 88-10 00 www.tu-harburg.de Fax: (0 62 21) 88-27 87 www.fh-heidelberg.de Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 41 – Drucksache 15/3300

Teil I

Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Fachhochschule Hof Landeskirche in Baden Alfons-Goppel-Platz 1 Hildastr. 8 95028 Hof 69115 Heidelberg Tel.: (0 92 81) 4 09 30-0 Tel.: (0 62 21) 2 70 62 Fax: (0 92 81) 4 09 40-0 Fax: (0 62 21) 2 18 76 www.fh-hof.de www.hfk-heidelberg.de Universität Hohenheim Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg Schloß Friedrichstraße 9 70599 Stuttgart 69117 Heidelberg Tel.: (07 11) 4 59-0 Tel.: (0 62 21) 4 38 51-0 Fax: (07 11) 4 59-39 60 Fax: (0 62 21) 4 38 51-29 www.uni-hohenheim.de www.hjs.uni-heidelberg.de Europa Fachhochschule Fresenius Pädagogische Hochschule Heidelberg Limburger Str. 2 Keplerstraße 87 65510 Idstein 69120 Heidelberg Tel.: (0 61 26) 93 52-0 Tel.: (0 62 21) 4 77-0 Fax: (0 61 26) 93 52-10 Fax: (0 62 21) 4 77-43 2 www.fh-fresenius.de www.ph-heidelberg.de Technische Universität Ilmenau Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Max-Planck-Ring 14 Grabengasse 1 98693 Ilmenau 69117 Heidelberg Tel.: (0 36 77) 69-0 Tel.: (0 62 21) 54-0 Fax: (0 36 77) 69-17 01 Fax: (0 62 21) 54-26 18 www.tu-ilmenau.de www.rektorat.uni-heidelberg.de Fachhochschule Ingolstadt Fachhochschule Heilbronn – Hochschule für Esplanade 10 Technik und Wirtschaft 85049 Ingolstadt Max-Planck-Straße 39 Tel.: (08 41) 93 48-0 74081 Heilbronn Fax: (08 41) 93 48-2 00 Tel.: (0 71 31) 5 04-0 www.fh-ingolstadt.de Fax: (0 71 31) 25 24 70 www.fh-heilbronn.de BiTS – Business and Information Technology School GmbH Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche Reiterweg 26 b von Westfalen 58636 Iserlohn Parkstr. 6 Tel.: (0 23 71) 7 76-0 32049 Herford Fax: (0 23 71) 7 76-5 03 Tel.: (0 52 21) 99 14 50 www.bits-iserlohn.de Fax: (0 52 21) 83 08 09 www.hfk-hf.de Fachhochschule Südwestfalen Hochschule für Technik und Wirtschaft Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen Frauenstuhlweg 31 Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst 58644 Iserlohn Hohnsen 4 Tel.: (0 23 71) 5 66-0 31134 Hildesheim Fax: (0 23 71) 5 66-2 74 Tel.: (0 51 21) 8 81-0 www.mfh-iserlohn.de Fax: (0 51 21) 8 81-1 25 www.fh-hildesheim.de Fachhochschule und Berufskollegs NTA Prof.Dr. Grübler gGmbH Universität Hildesheim Seidenstraße 12-35 Marienburger Platz 22 88316 Isny/Allgäu 31141 Hildesheim Tel.: (0 75 62) 97 07-0 Tel.: (0 51 21) 8 83-0 Fax: (0 75 62) 97 07-71 Fax: (0 51 21) 8 83-1 77 www.fh-isny.de www.uni-hildesheim.de Drucksache 15/3300 – 42 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Fachhochschule Jena Universität Fridericiana zu Karlsruhe Carl-Zeiss-Promenade 2 (Technische Hochschule) 07745 Jena Kaiserstraße 12 Tel.: (0 36 41) 2 05-1 00 76131 Karlsruhe Fax: (0 36 41) 2 05-1 01 Tel.: (07 21) 6 08-0 www.fh-jena.de Fax: (07 21) 6 08-42 90 www.uni-karlsruhe.de Friedrich-Schiller-Universität Jena Fürstengraben 1 Kassel International Management School 07743 Jena Mündener Straße 31 Tel.: (0 36 41) 93-00 34123 Kassel Fax: (0 36 41) 93-16 82 Tel.: (05 61) 5 20 34-51 www.uni-jena.de Fax: (05 61) 5 20 34-54 www.kims.de Fachhochschule Kaiserslautern Morlauterer Str. 31 Universität Gesamthochschule Kassel 67657 Kaiserslautern Mönchebergstraße 19 Tel.: (06 31) 37 24-0 34125 Kassel Fax: (06 31) 37 24-1 05 Tel.: (05 61) 8 04-0 www.fh-kl.de Fax: (05 61) 8 04-72 33 www.uni-kassel.de Technische Universität Kaiserslautern Gottlieb-Daimler-Straße Fachhochschule Kempten – Hochschule für 67663 Kaiserslautern Technik und Wirtschaft Tel.: (06 31) 2 05-0 Immenstädter Straße 69 Fax: (06 31) 2 05-32 00 87435 Kempten www.uni-kl.de Tel.: (08 31) 25 23-0 Fax: (08 31) 25 23-1 04 Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe www.fh-kempten.de Reinhold-Frank-Straße 67 76133 Karlsruhe Fachhochschule Kiel Tel.: (07 21) 8 50 18-0 Sokratesplatz 1 Fax: (07 21) 84 81 50 24149 Kiel www.kunstakademie-karlsruhe.de Tel.: (04 31) 2 10-0 Fax: (04 31) 2 10-19 00 Fachhochschule Karlsruhe – Hochschule für Technik www.fh-kiel.de Moltkestraße 30 76133 Karlsruhe Muthesius-Hochschule – Fachhochschule für Tel.: (07 21) 9 25-0 Kunst und Gestaltung Fax: (07 21) 9 25-20 00 Lorentzendamm 6-8 www.fh-karlsruhe.de 24103 Kiel Tel.: (04 31) 51 98-4 00 Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe Fax: (04 31) 51 98-4 08 Lorenzstraße 15 www.muthesius.de 76185 Karlsruhe Tel.: (07 21) 82 03-0 Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Fax: (07 21) 82 03-21 59 Christian-Albrechts-Platz 4 www.hfg-karlsruhe.de 24118 Kiel Tel.: (04 31) 8 80-00 Staatliche Hochschule für Musik Karlsruhe Fax: (04 31) 8 80-73 33, -13 55 Wolfartsweierer Str. 7a www.uni-kiel.de 76131 Karlsruhe Tel.: (07 21) 66 29-0 Fachhochschule Koblenz Fax: (07 21) 66 29-2 66 Finkenherd 4 www.hfm-karlsruhe.de 56075 Koblenz Tel.: (02 61) 95 28-0 Pädagogische Hochschule Karlsruhe Fax: (02 61) 95 28-5 67 Bismarckstraße 10 www.fh-koblenz.de 76133 Karlsruhe Tel.: (07 21) 9 25-3 Fax: (07 21) 9 25-40 00 www.ph-karlsruhe.de Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 43 – Drucksache 15/3300

Teil I

WHU Koblenz – Wissenschaftliche Hochschule für Universität Konstanz Unternehmensführung Otto-Beisheim-Hochschule Universitätsstraße 10 Burgplatz 2 78457 Konstanz 56179 Vallendar Tel.: (0 75 31) 88-0 Tel.: (02 61) 65 09-0 Fax: (0 75 31) 88-36 88 Fax: (02 61) 65 09-5 09 www.uni-konstanz.de www.whu.edu Süddeutsche Hochschule für Berufstätige Universität Koblenz-Landau Staatlich anerkannte Fachhochschule der AKAD Isaac-Fulda-Allee 3 Hohbergweg 15-17 55124 Mainz 77933 Lahr Tel.: (0 61 31) 3 74 60-0 Tel.: (0 78 21) 91 49-0 3 74 60-40 Fax: (0 78 21) 2 34 13 www.uni-koblenz-landau.de www.akad.de

Deutsche Sporthochschule Köln AKAD Wissenschaftliche Hochschule Lahr Carl-Diem-Weg 6 Hobergweg 15-17 50933 Köln 77933 Lahr Tel.: (02 21) 49 82-1 Tel.: (0 78 21) 92 38-50 Fax: (02 21) 49 82-8 33 Fax: (0 78 21) 92 38-52 www.dshs-koeln.de www.akad.de

Fachhochschule Köln Fachhochschule Landshut – Hochschule für Claudiusstraße 1 Wirtschaft – Sozialwesen – Technik 50678 Köln Am Lurzenhof 1 Tel.: (02 21) 82 75-1 84036 Landshut Fax: (02 21) 82 75-31 31 Tel.: (08 71) 5 06-0 www.fh-koeln.de Fax: (08 71) 5 06-5 06 www.fh-landshut.de Hochschule für Musik Köln Dagobertstraße 38 Fachhochschule Lausitz 50668 Köln Großenhainer Str. 57 Tel.: (02 21) 91 28 18-0 01968 Senftenberg Fax: (02 21) 13 12 04 Tel.: (0 35 73) 85-0 www.mhs-koeln.de Fax: (0 35 73) 85-2 09 www.fh-lausitz.de Kunsthochschule für Medien Köln Peter-Welter-Platz 2 Deutsche Telekom AG Fachhochschule Leipzig 50676 Köln Gustav-Freytag-Str. 43-45 Tel.: (02 21) 2 01 89-0 04277 Leipzig Fax: (02 21) 2 01 89-17 Tel.: (03 41) 30 62-0 www.khm.de Fax: (03 41) 3 01 50 69 www.fh-telekom-leipzig.de Rheinische Fachhochschule Köln Hohenstaufenring 16-18 Handelshochschule Leipzig 50674 Köln Jahnallee 59 Tel.: (02 21) 2 03 02-0 04109 Leipzig Fax: (02 21) 2 03 02-49 Tel.: (03 41) 98 51 60 www.rfh-koeln.de Fax: (03 41) 4 77 32 43 www.hhl.de Universität zu Köln Albertus-Magnus-Platz Fachhochschule Leipzig – AKAD-Hochschule 50931 Köln für Berufstätige Leipzig Tel.: (02 21) 4 70-0 Gutenbergplatz 1 E Fax: (02 21) 4 70-51 51 04103 Leipzig www.uni-koeln.de Tel.: (03 41) 22 61 93-0 Fax: (03 41) 22 61 93-9 Fachhochschule Konstanz – Hochschule für Technik, www.akad.de Wirtschaft und Gestaltung Brauneggerstraße 55 Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig 78462 Konstanz Wächterstraße 11 Tel.: (0 75 31) 2 06-0 04107 Leipzig Fax: (0 75 31) 2 06-4 00 Tel.: (03 41) 21 35-0 www.fh-konstanz.de Fax: (03 41) 21 35-1 66 www.hgb-leipzig.de Drucksache 15/3300 – 44 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Hochschule für Musik und Theater Fachhochschule Ludwigshafen – Hochschule für Wirtschaft „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig Ernst-Boehe-Str. 4 Grassistraße 8 67059 Ludwigshafen 04107 Leipzig Tel.: (06 21) 52 03-0 Tel.: (03 41) 21 44-55 Fax: (06 21) 52 03-2 00 Fax: (03 41) 21 44-5 03 www.fh-ludwigshafen.de www.hmt-leipzig.de Universität Lüneburg Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH) Scharnhorststr. 1 Karl-Liebknecht-Str. 132 21335 Lüneburg 04277 Leipzig Tel.: (0 41 31) 78-0 Tel.: (03 41) 30 76-60 Fax: (0 41 31) 78-10 91 Fax: (03 41) 30 73-64 56 www.uni-lueneburg.de www.htwk-leipzig.de Hochschule Magdeburg – Stendal (FH) Universität Leipzig Breitscheidstr. 2 Ritterstraße 26 39114 Magdeburg 04109 Leipzig Tel.: (03 91) 8 86-30 Tel.: (03 41) 97-1 08 Fax: (03 91) 8 86-41 04 Fax: (03 41) 97-3 00 99 www.fh-magdeburg.de www.uni-leipzig.de Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Fachhochschule Lippe und Höxter Universitätsplatz 2 Liebigstraße 87 39106 Magdeburg 32657 Lemgo Tel.: (03 91) 67-01 Tel.: (0 52 61) 7 02-0 Fax: (03 91) 67-1 11 56 Fax: (0 52 61) 7 02-2 22 www.uni-magdeburg.de www.fh-luh.de Fachhochschule Mainz Fachhochschule Lübeck Seppel-Glückert-Passage 10 Stephensonstraße 3 55116 Mainz 23562 Lübeck Tel.: (0 61 31) 28 59-0 Tel.: (04 51) 3 00-6 Fax: (0 61 31) 28 59-7 12 Fax: (04 51) 3 00-51 00 www.FH-mainz.de www.fh-luebeck.de Katholische Fachhochschule Mainz Musikhochschule Lübeck Saarstraße 3 Große Petersgrube 17-29 55122 Mainz 23552 Lübeck Tel.: (0 61(31) 2 89 44-0 Tel.: (04 51) 15 05-1 28 Fax: (0 61(31) 2 89 44-50 Fax: (04 51) 15 05-3 01 www.kfh-mainz.de www.mh-luebeck.de Johannes Gutenberg-Universität Mainz Medizinische Universität zu Lübeck Saarstraße 21 Ratzeburger Allee 160 55122 Mainz 23538 Lübeck Tel.: (0 61 31) 39-0 Tel.: (04 51) 5 00-0 Fax: (0 61 31) 39-2 29 19 Fax: (04 51) 5 00-30 16 www.uni-mainz.de www.uni-luebeck.de Fachhochschule Mannheim – Hochschule für Sozialwesen Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Ludolf-Krehl-Str. 7-11 Reuteallee 46 68167 Mannheim 71634 Ludwigsburg Tel.: (06 21) 39 26-0 Tel.: (0 71 41) 1 40-0 Fax: (06 21) 39 26-2 22 Fax: (0 71 41) 1 40-4 34 www.fhs-mannheim.de www.ph-ludwigsburg.de Fachhochschule Mannheim – Hochschule für Technik Evangelische Fachhochschule Ludwigshafen und Gestaltung Hochschule für Sozial- und Gesundheitswesen Windeckstr. 110 Maxstraße 29 68163 Mannheim 67059 Ludwigshafen Tel.: (06 21) 2 92-61 11 Tel.: (06 21) 5 91 13-0 Fax: (06 21) 2 92-64 20 Fax: (06 21) 5 91 13-59 www.fh-mannheim.de www.efhlu.de Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 45 – Drucksache 15/3300

Teil I

Staatliche Hochschule für Musik und Hochschule für Musik und Theater München Darstellende Kunst Mannheim Arcisstraße 12 N 7, 18 80333 München 68161 Mannheim Tel.: (0 89) 2 89-03 Tel.: (06 21) 2 92-35 12 Fax: (0 89) 2 89-2 74 19 Fax: (06 21) 2 92-20 72 www.musikhochschule-muenchen.de www.muho-mannheim.de Hochschule für Philosophie – Philosophische Fakultät S. J. Universität Mannheim Kaulbachstraße 31 Schloß 80539 München 68131 Mannheim Tel.: (0 89) 23 86-23 00 Tel.: (06 21) 1 81-0 Fax: (0 89) 23 86-23 02 Fax: (06 21) 1 81-10 10 www.hfph.mwn.de www.uni-mannheim.de Katholische Stiftungsfachhochschule München Philipps-Universität Marburg Preysingstraße 83 Biegenstraße 10 81667 München 35032 Marburg Tel.: (0 89) 4 80 92-2 71 Tel.: (0 64 21) 28-20 Fax: (0 89) 4 80 19 07 Fax: (0 64 21) 28-2 25 00 www.ksfh.de www.uni-marburg.de Munich Business School – Staatlich anerkannte private Fachhochschule Merseburg Fachhochschule Geusaer Straße 88 Elsenheimer Straße 61 06217 Merseburg 80687 München Tel.: (0 34 61) 46-0 Tel.: (0 89) 54 76 78-0 Fax: (0 34 61) 46-23 70 Fax: (0 89) 54 76 78-29 www.fh-merseburg.de www.munich-business-school.de

Hochschule Mittweida (FH) Technische Universität München Technikumplatz 17 Arcisstraße 21 09648 Mittweida 80333 München Tel.: (0 37 27) 58-0 Tel.: (0 89) 2 89-01 Fax: (0 37 27) 58-13 79 Fax: (0 89) 2 89-2 20 00 www.htwm.de www.tum.de

Evangelische Fachhochschule für Religionspädagogik Ludwig-Maximilians-Universität München und Gemeindediakonie Moritzburg Geschwister-Scholl-Platz 1 Bahnhofstr. 9 80539 München 01468 Moritzburg Tel.: (0 89) 21 80-0 Tel.: (03 52 07) 84-3 02 Fax: (0 89) 21 80-36 56 Fax: (03 52 07) 84-3 10 www.uni-muenchen.de www.fhs-moritzburg.de Universität der Bundeswehr München Akademie der Bildenden Künste München Werner-Heisenberg-Weg 39 Akademiestraße 2 85579 Neubiberg 80799 München Tel.: (0 89) 60 04-1 Tel.: (0 89) 38 52-0 Fax: (0 89) 60 04-35 60 Fax: (0 89) 38 52-2 06 www.unibw-muenchen.de www.adbk.mhn.de Fachhochschule Münster Fachhochschule München Hüfferstraße 27 Lothstr. 34 48149 Münster 80335 München Tel.: (02 51) 83-0 Tel.: (0 89) 12 65-0 Fax: (02 51) 83-6 40 60 Fax: (0 89) 12 65-14 90 www.fh-muenster.de www.fh-muenchen.de Kunstakademie Münster Hochschule für Fernsehen und Film Hochschule für Bildende Künste Frankenthaler Straße 23 Leonardo-Campus 2 81539 München 48149 Münster Tel.: (0 89) 6 89 57-0 Tel.: (02 51) 83-6 13 30 Fax: (0 89) 6 89 57-1 89 Fax: (02 51) 83-6 14 30 www.hff-muc.de www.kunstakademie-muenster.de Drucksache 15/3300 – 46 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Philosophisch-Theologische Hochschule Münster Fachhochschule Nordostniedersachsen Kirchlich und staatlich anerkannte Hochschule in Volgershall 1 freier Trägerschaft der Rheinisch-Westfälischen 21339 Lüneburg Kapuzinerprovinz Tel.: (0 41 31) 6 77-0 Hörsterplatz 4 Fax: (0 41 31) 6 77-5 11 48147 Münster www.fhnon.de Tel.: (02 51) 4 82 56-0 Fax: (02 51) 4 82 56-19 Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen www.pth-muenster.de Wörthstraße 10 50668 Köln Westfälische Wilhelms-Universität Münster Tel.: (02 21) 97 31 47-0 Schloßplatz 2 Fax: (02 21) 97 31 47-13 48149 Münster www.kfhnw.de Tel.: (02 51) 83-0 Fax: (02 51) 83-2 48 31 Akademie der Bildenden Künste Nürnberg www.uni-muenster.de Bingstraße 60 90480 Nürnberg Fachhochschule Neu-Ulm Tel.: (09 11) 94 04-0 Steubenstr. 17 Fax: (09 11) 94 04-1 50 89231 Neu-Ulm www.adbk-nuernberg.de Tel.: (07 31) 97 62-0 Fax: (07 31) 97 62-2 99 Evangelische Fachhochschule Nürnberg www.fh-neu-ulm.de Bärenschanzstr. 4 90429 Nürnberg Fachhochschule Neubrandenburg Tel.: (09 11) 2 72 53-6 Brodaer Straße 2 Fax: (09 11) 2 72 53-7 99 17033 Neubrandenburg www.evfh-nuernberg.de Tel.: (03 95) 56 93-0 Fax: (03 95) 56 93-1 99 Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg www.fh-nb.de Keßlerplatz 12 90489 Nürnberg Augustana-Hochschule Neuendettelsau Tel.: (09 11) 58 80-0 Waldstraße 11 Fax: (09 11) 58 80-83 09 91564 Neuendettelsau www.fh-nuernberg.de Tel.: (0 98 74) 5 09-0 Fax: (0 98 74) 5 09-5 55 Hochschule für Musik Nürnberg/Augsburg www.augustana.de Veilhofstraße 34 90489 Nürnberg Fachhochschule Niederrhein Tel.: (09 11) 2 31-84 43 Reinarzstraße 49 Fax: (09 11) 2 31-39 72 47805 Krefeld www.hfm-n-a.de Tel.: (0 21 51) 8 22-0 Fax: (0 21 51) 8 22-5 55 Fachhochschule Nürtingen – Hochschule für Wirtschaft, www.fh-niederrhein.de Landwirtschaft und Landespflege Neckarsteige 6-10 Katholische Fachhochschule Norddeutschland 72622 Nürtingen Detmarstraße 2 Tel.: (0 70 22) 2 01-0 49074 Osnabrück Fax: (0 70 22) 2 01-3 03 Tel.: (05 41) 3 58 85-0 www.fh-nuertingen.de Fax: (05 41) 3 58 85-35 www.kath-fh-nord.de Staatlich anerkannte Fachhochschule für Kunsttherapie Sigmaringer Straße 15 Fachhochschule Nordhausen 72622 Nürtingen Weinberghof 4 Tel.: (0 70 22) 9 33 36-0 99734 Nordhausen Fax: (0 70 22) 9 33 36-23 Tel.: (0 36 31) 4 20-0 www.fhkt.de Fax: (0 36 31) 4 20-8 10 www.fh-nordhausen.de Lutherische Theologische Hochschule Oberursel Altkönigstraße 150 Fachhochschule Nordhessen 61440 Oberursel Im Kurpark 1 Tel.: (0 61 71) 2 43 40 37242 Bad Sooden-Allendorf Fax: (0 61 71) 92 61 78 Tel.: (0 56 52) 91 70 83 www.lthh-oberursel.de Fax: (0 56 52) 91 70 81 www.diploma.de Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 47 – Drucksache 15/3300

Teil I

European Business School Oestrich-Winkel Theologische Fakultät Paderborn Schloß Reichartshausen Kamp 6 65375 Oestrich-Winkel 33098 Paderborn Tel.: (0 67 23) 69-0 Tel.: (0 52 51) 1 21-6 Fax: (0 67 23) 69-1 33 Fax: (0 52 51) 1 21-7 00 www.ebs.de www.paderborn.de/theofak

Hochschule für Gestaltung Offenbach Universität-Gesamthochschule Paderborn Schloßstraße 31 Warburger Straße 100 63065 Offenbach 33098 Paderborn Tel.: (0 69) 8 00 59-0 Tel.: (0 52 51) 60-0 Fax: (0 69) 8 00 59-1 09 Fax: (0 52 51) 60-40 00 www.hfg-offenbach.de www.uni-paderborn.de

Fachhochschule Offenburg – Hochschule für Universität Passau Technik und Wirtschaft Dr.-Hans-Kapfinger-Str. 22 Badstraße 24 94032 Passau 77652 Offenburg Tel.: (08 51) 5 09-0 Tel.: (07 81) 2 05-0 Fax: (08 51) 5 09-10 05 Fax: (07 81) 2 05-2 14/-3 33 www.uni-passau.de www.fh-offenburg.de Fachhochschule Pforzheim – Hochschule für Gestaltung, Fachhochschule ldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven Technik und Wirtschaft Constantiaplatz 4 Tiefenbronner Straße 65 26723 Emden 75175 Pforzheim Tel.: (01 80 ) 56 78 07-0 Tel.: (0 72 31) 28-5 Fax: (01 80 ) 56 78 07-1000 Fax: (0 72 31) 28-66 66 www.fh-oow.de www.fh-pforzheim.de

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg AKAD Fachhochschule Pinneberg Ammerländer Heerstraße 114-118 Am Rathaus 10 26129 Oldenburg 25421 Pinneberg Tel.: (04 41) 7 98-0 Tel.: (0 41 01) 85 58-0 Fax: (04 41)7 98-30 00 Fax: (0 41 01) 85 58-55 www.uni-oldenburg.de www.akad.de

Fachhochschule Osnabrück Vogtländische Fachhochschule Plauen Caprivistraße 30A Rückertstraße 35 49076 Osnabrück 08525 Plauen Tel.: (05 41) 9 69-21 04 Tel.: (0 37 41) 55 07-30 Fax: (05 41) 9 69-20 66 Fax: (0 37 41) 55 07-33 www.fh-osnabrueck.de www.fh-plauen.de

Universität Osnabrück Fachhochschule Potsdam Neuer Graben/Schloß Pappelallee 8-9 49074 Osnabrück 14469 Potsdam Tel.: (05 41) 9 69-0 Tel.: (03 31) 5 80-00 Fax: (05 41) 9 69-45 70 Fax: (03 31) 5 80-29 99 www.uni-osnabrueck.de www.fh-potsdam.de

Freie Kunst-Studienstätte Ottersberg Universität Potsdam Am Wiestebruch 68 Am Neuen Palais 10 28870 Ottersberg 14469 Potsdam Tel.: (0 42 05) 39 49-0 Tel.: (03 31) 9 77-0 Fax: (0 42 05) 39 49-79 Fax: (03 31) 97 21 63 www.fh-ottersberg.de www.uni-potsdam.de

Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ Fürstenallee 3-5 Potsdam-Babelsberg 33102 Paderborn Marlene-Dietrich-Allee 11 Tel.: (0 52 51) 3 01-02 14482 Potsdam Fax: (0 52 51) 3 01-1 88 Tel.: (03 31) 62 02-0 www.fhdw.de Fax: (03 31) 62 02-5 49 www.hff-potsdam.de Drucksache 15/3300 – 48 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Fachhochschule Ravensburg-Weingarten Fachhochschule Rosenheim Doggenriedstraße Hochschule für Technik und Wirtschaft 88250 Weingarten Hochschulstraße 1 Tel.: (07 51) 5 01-0 83024 Rosenheim Fax: (07 51) 5 01-98 76 Tel.: (0 80 31) 8 05-0 www.fh-weingarten.de Fax: (0 80 31) 8 05-1 05 www.fh-rosenheim.de Fachhochschule Regensburg Prüfeninger Straße 58 Hochschule für Musik und Theater Rostock 93049 Regensburg Beim Katharinenstift 8 Tel.: (09 41) 9 43-02 18055 Rostock Fax: (09 41) 9 43-14 22 Tel.: (03 81) 51 08 - 0 www.fh-regensburg.de Fax: (03 81) 51 08 - 2 02 www.hmt-rostock.de Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Universität Rostock Andreasstraße 9 Universitätsplatz 1 93059 Regensburg 18055 Rostock Tel.: (09 41) 8 30 09-0 Tel.: (03 81) 4 98-0 Fax: (09 41) 8 30 09-46 Fax: (03 81) 4 98-11 07 www.hfkm-regensburg.de www.uni-rostock.de

Universität Regensburg Fachhochschule Rottenburg – Hochschule für Universitätsstraße 31 Forstwirtschaft 93053 Regensburg Schadenweilerhof Tel.: (09 41) 9 43-01 72108 Rottenburg Fax: (09 41) 9 43-2305 Tel.: (0 74 72) 9 51-0 www.uni-regensburg.de Fax: (0 74 72) 9 51-2 00 www.fh-rottenburg.de Fachhochschule Reutlingen Hochschule für Technik und Wirtschaft Hochschule für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg– Alteburgstraße 150 Stuttgart 72762 Reutlingen St.-Meinrad-Weg 6 Tel.: (0 71 21) 2 71-0 72108 Rottenburg Fax: (0 71 21) 2 71-6 88 Tel.: (0 74 72) 93 63-0 www.fh-reutlingen.de Fax: (0 74 72) 93 63-63 www.hfk-rottenburg.de Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg Hochschule für Soziale Arbeit, Religionspädagogik und Hochschule der Bildenden Künste Saar Diakonie – staatlich anerkannte Fachhochschule der Keplerstraße 3-5 Evangelischen Landeskirche Württemberg 66117 Saarbrücken Auf der Karlshöhe 2 Tel.: (06 81) 9 26 52-0 71638 Ludwigsburg Fax: (06 81) 58 47-2 87 Tel.: (0 71 41) 9 65-0 www.hbks.uni-sb.de Fax: (0 71 41) 9 65-2 34 www.efh-reutlingen-ludwigsburg.de Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater Bismarckstraße 1 Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe 66111 Saarbrücken Immanuel-Kant-Str. 18-20 Tel.: (06 81) 9 67 31-0 44803 Bochum Fax: (06 81) 9 67 31-30 Tel.: (02 34) 3 69 01-0 www.hfm.saarland.de Fax: (02 34) 3 69 01-1 00 www.efh-bochum.de Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes Goebenstraße 40 Fernfachschule Riedlingen 66117 Saarbrücken Robert-Bosch-Straße 23 Tel.: (06 81) 58 67-0 88499 Riedlingen Fax: (06 81) 58 67-1 22 Tel.: (0 73 71) 93 15-0 www.htw-saarland.de Fax: (0 73 71) 93 15-15 www.fh-riedlingen.de Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 49 – Drucksache 15/3300

Teil I

Katholische Hochschule für Soziale Arbeit Saarbrücken Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Rastpfuhl 12 a Speyer 66113 Saarbrücken Freiherr-vom-Stein-Straße 2 Tel.: (06 81) 9 71 32-0 67346 Speyer Fax: (06 81) 9 71 32 40 Tel.: (0 62 32) 6 54-0 www.khsa.de Fax: (0 62 32) 6 54-2 08 www.dhv-speyer.de Universität des Saarlandes Campus Fachhochschule Stralsund 66123 Saarbrücken Zur Schwedenschanze 15 Tel.: (06 81) 3 02-0 18435 Stralsund Fax: (06 81) 3 02-26 09 Tel.: (0 38 31) 45-5 www.uni-saarland.de Fax: (0 38 31) 45-66 80 www.fh-stralsund.de Philosophisch-Theologische Hochschule SVD Sankt Augustin Theologische Fakultät Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Arnold-Janssen-Straße 30 Am Weißenhof 1 53754 Sankt Augustin 70191 Stuttgart Tel.: (0 22 41) 2 37-2 22 Tel.: (07 11) 2 84 40-0 Fax: (0 22 41) 2 37-2 04 Fax: (07 11) 2 84 40.1 02 www.philtheol-augustin.de www.abk-stuttgart.de

Fachhochschule Schmalkalden Fachhochschule Stuttgart – Hochschule für Technik Blechhammer Schellingstr. 24 98574 Schmalkalden 70174 Stuttgart Tel.: (0 36 83) 6 88-0 Tel.: (07 11) 1 21-0 Fax: (0 36 83) 6 88-19 99 Fax: (07 11) 1 21-26 66 www.fh-schmalkalden.de www.fht-stuttgart.de

Fachhochschule Schwäbisch Gmünd Fachhochschule Stuttgart – Hochschule der Medien Hochschule für Gestaltung Wolframstraße 32 Rektor-Klaus-Straße 100 70191 Stuttgart 73525 Schwäbisch Gmünd Tel.: (07 11) 2 57 06-0 Tel.: (0 71 71) 60 26-00 Fax: (07 11) 2 57 06-0 Fax: (0 71 71) 6 92 59 www.hfg-gmuend.de Nobelstraße 10 70569 Stuttgart Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd Tel.: (07 11) 6 85-28 07 Oberbettringer Str. 200 Fax: (07 11) 6 85-66 50 73525 Schwäbisch Gmünd www.hdm-stuttgart.de Tel.: (0 71 71) 9 83-0 Fax: (0 71 71) 9 83-2 12 Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst www.ph-gmuend.de Stuttgart Urbanstraße 25 70182 Stuttgart Fachhochschule Schwäbisch Hall – Hochschule für Tel.: (07 11) 2 12-0 Gestaltung Fax: (07 11) 2 12-46 39 Salinenstraße 2 www.mh-stuttgart.de 74523 Schwäbisch-Hall Tel.: (07 91) 8 56 55-0 Merz Akademie Hochschule für Gestaltung Stuttgart Fax: (07 91) 8 56 55-10 Staatlich anerkannte Fachhochschule www.fhsh.de Teckstraße 58 70190 Stuttgart Universität – Gesamthochschule Siegen Tel.: (07 11) 2 68 66-0 Herrengarten 3 Fax: (07 11) 2 68 66-21 57072 Siegen www.merz-akademie.de Tel.: (02 71) 7 40-0 Fax: (02 71) 7 40-48 99/-49 11 Stuttgart Institute of Management and Technology (SIMT) www.uni-siegen.de Staatlich anerkannte wissenschaftliche Hochschule Filderhauptstr. 142 70599 Stuttgart Tel.: (07 11) 45 10 01-0 Fax: (07 11) 45 10 01-45 www.uni-simt.de Drucksache 15/3300 – 50 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Universität Stuttgart Universität Ulm Keplerstraße 7 Albert-Einstein-Allee 5 70174 Stuttgart 89081 Ulm Tel.: (07 11) 1 21-0 Tel.: (07 31) 50-2 01 Fax: (07 11) 1 21-21 13 Fax: (07 31) 50-2 20 38 www.uni-stuttgart.de www.uni-ulm.de

Fachhochschule Südwestfalen Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar der Frauenstuhlweg 31 Gesellschaft des Katholischen Apostolates (Pallottiner) 58644 Iserlohn Pallottistraße 3 Tel.: (0 23 71) 5 66-0 56179 Vallendar Fax: (0 23 71) 5 66-2 71 Tel.: (02 61) 64 02-0 www.fh-swf.de Fax: (02 61) 64 02-3 00 www.pthv.de Fachhochschule Trier – Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Hochschule Vechta Schneidershof Driverstr. 22 54293 Trier 49377 Vechta Tel.: (06 51) 81 03-0 Tel.: (0 44 41) 15-1 Fax: (06 51) 81 03-3 33 Fax: (0 44 41) 15-4 44 www.fh-trier.de www.uni-vechta.de

Theologische Fakultät Trier Private Fachhochschule für Wirtschaft und Technik Universitätsring 19 Vechta/Diepholz 54296 Trier Rombergstr. 40 Tel.: (06 51) 2 01-0 49377 Vechta Fax: (06 51) 2 01-42 99 Tel.: (0 44 41) 9 15-0 www.uni-trier.de/uni/theo Fax: (0 44 41) 9 15-1 09 www.fhwt.de Universität Trier Universitätsring 15 Fachhochschule Wedel 54286 Trier Feldstraße 143 Tel.: (06 51) 2 01-42 51 22880 Wedel Fax: (06 51) 2 01-42 97 Tel.: (0 41 03) 80 48-0 www.uni-trier.de Fax: (0 41 03) 80 48-39 www.fh-wedel.de Staatliche Hochschule für Musik Trossingen Schultheiß-Koch-Platz 3 Fachhochschule Weihenstephan 78647 Trossingen Am Hofgarten 4 Tel.: (0 74 25) 94 91-0 85354 Freising Fax: (0 74 25) 94 91-48 Tel.: (0 81 61) 71-33 39 www.mh-trossingen.de Fax: (0 81 61) 71-42 07 www.fh-weihenstephan.de Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Landeskirche in Württemberg Gustav-Siewerth-Akademie Gartenstraße 12 Staatlich anerkannte wissenschaftliche Hochschule 72074 Tübingen Oberbierbronnen 1 Tel.: (0 70 71) 9 25-9 97 79809 Weilheim-Bierbronnen Fax: (0 70 71) 9 25-9 98 Tel.: (0 77 55) 3 64 www.kirchenmusikhochschule.de Fax: (0 77 55) 8 01 09 www.siewerth-akademie.de Eberhard-Karls-Universität Tübingen Wilhelmstraße 7 Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar 72074 Tübingen Platz der Demokratie 2/3 Tel.: (0 70 71) 29-0 99423 Weimar Fax: (0 70 71) 29-59 90 Tel.: (0 36 43) 5 55-0 www.uni-tuebingen.de Fax: (0 36 43) 5 55-1 17 www.hfm-weimar.de Fachhochschule Ulm Hochschule für Technik Prittwitzstraße 10 Bauhaus-Universität Weimar 89075 Ulm Geschwister-Scholl-Straße 8 Tel.: (07 31) 50-2 08 99423 Weimar Fax: (07 31) 50-2 82 70 Tel.: (0 36 43) 58-0 www.fh-ulm.de Fax: (0 36 43) 58-11 20 www.uni-weimar.de Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 51 – Drucksache 15/3300

Teil I

Pädagogische Hochschule Weingarten Fachhochschule Würzburg – Schweinfurt Kirchplatz 2 Münzstraße 12 88250 Weingarten 97070 Würzburg Tel.: (07 51) 5 01-0 Tel.: (09 31) 35 11-0 Fax: (07 51) 5 01-82 00 Fax: (09 31) 35 11-1 59 www.ph-weingarten.de www.fh-wuerzburg.de

Fachhochschule Westküste – Hochschule für Wirtschaft Hochschule für Musik Würzburg und Technik Hofstallstraße 6-8 Fritz-Thiedemann-Ring 20 97070 Würzburg 25746 Heide Tel.: (09 31) 3 21 87-0 Tel.: (04 81) 85 55-0 Fax: (09 31) 3 21 87-2 40 Fax: (04 81) 85 55-1 01 www.hfm-wuerzburg.de www.fh-westkueste.de Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg Fachhochschule Wiesbaden Sanderring 2 Kurt-Schumacher-Ring 18 97070 Würzburg 65197 Wiesbaden Tel.: (09 31) 31-0 Tel.: (06 11) 94 95-01 Fax: (09 31) 31-26 00 Fax: (06 11) 44 46 96 www.uni-wuerzburg.de www.fh-wiesbaden.de Internationales Hochschulinstitut Zittau (IHI) Technische Fachhochschule Wildau Markt 23 Bahnhofstraße 02763 Zittau 15745 Wildau Tel.: (0 35 83) 77 15-0 Tel.: (0 33 75) 5 08-0 Fax: (0 35 83) 77 15-34 Tel.: (0 33 75) 5 00-3 24 www.ihi-zittau.de www.tfh-wildau.de Hochschule Zittau/Görlitz (FH) Hochschule Wismar – Fachhochschule für Technik, Theodor-Körner-Allee 16 Wirtschaft und Gestaltung 02763 Zittau Philipp-Müller-Straße Tel.: (0 35 83) 61-0 23966 Wismar Fax: (0 35 83) 51 06 26 Tel.: (0 38 41) 7 53-0 www.hs-zigr.de Fax: (0 38 41) 7 53-3 83 www.hs-wismar.de Westsächsische Hochschule Zwickau (FH) Dr.-Friedrichs-Ring 2 A Private Universität Witten/Herdecke GmbH 08056 Zwickau Alfred-Herrhausen-Str. 50 Tel.: (03 75) 5 36-0 58448 Witten Fax: (03 75) 5 36-11 27 Tel.: (0 23 02) 9 26-0 www.fh-zwickau.de Fax: (0 23 02) 9 26-4 07 www.uni-wh.de

Fachhochschule Worms Erenburgerstr. 19 67549 Worms Tel.: (0 62 41) 5 09-0 Fax: (0 62 41) 5 09-2 22 www.fh-worms.de

Kirchliche Hochschule Wuppertal Missionsstraße 9 b 42285 Wuppertal Tel.: (02 02) 28 20-0 Fax: (02 02) 28 20-1 01 www.kiho.uni-wuppertal.de

Bergische Universität – Gesamthochschule Wuppertal Gaußstraße 20 42119 Wuppertal Tel.: (02 02) 4 39-0 Fax: (02 02) 4 39-29 01 www.uni-wuppertal.de Drucksache 15/3300 – 52 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abbildung 5: Standorte von Hochschulen

Flensburg

Kiel Rostock Lübeck Greifswald 2 8 Schwerin 3 Bremerhaven Hamburg

Lüneburg Bremen

5 2 Hannover Braunschweig Berlin 2 Magdeburg 8 2 Münster 4 2 2 Potsdam Dortmund 3 2 Essen 2 2 Göttingen Cottbus 2 2 Halle Düsseldorf 2 Leipzig 2 4 2 Köln 3 2 Kassel Bonn 2 2 Dresden Erfurt 4 2 Gießen Jena Fulda 2 Frankfurt/M. Landeshauptstädte Koblenz 2 2 2 Wiesbaden Universitäten, Gesamthochschulen, Pädagogische Trier Mainz Darmstadt Würzburg 2 Hochschulen Theologische 3 Erlangen Hochschulen Saarbrücken 2 2 Heidelberg Kunsthochschulen 3 Allgemeine Fachhochschulen Regensburg 4 2 2 Anzahl der Einrich- 2 tungen am Ort Stuttgart 4 2 Ulm Tübingen Augsburg Passau 2 München 5 3 2 Freiburg Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 53 – Drucksache 15/3300

Teil I

13.2 Max-Planck-Gesellschaft (MPG) Das trägt dazu bei, dass sie in einer Reihe von For- schungsgebieten im internationalen Vergleich eine führende Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) unterhält derzeit 77 eige- Rolle übernimmt. Die Arbeit der MPG und ihre Kooperationen ne Institute, Forschungsstellen, Laboratorien und Arbeits- sind grundsätzlich interdisziplinär angelegt. Durch ein mehrstu- gruppen. Die Max-Planck-Gesellschaft fördert die Grundla- figes Verfahren der internen und externen Evaluation sichert sie genforschung außerhalb der Hochschulen in den Bereichen die Qualität ihrer Leistungen auf hohem Niveau und schafft zu- der Biologisch-Medizinischen Forschung, der Chemisch- gleich die Voraussetzungen, um auf neue, innovative Entwick- Physikalisch-Technischen Forschung sowie der Geisteswissen- lungen in der Wissenschaft flexibel reagieren zu können. Welt- schaftlichen Forschung. weit gelten daher ihre Institute als nationale bzw. internationale In den Max-Planck-Instituten (MPI) werden vorrangig „Centers of Excellence“ in der Grundlagenforschung. neue, besonders innovative Forschungsrichtungen aufge- Seit 1969 fördert die MPG besonders begabte junge griffen, die an den Hochschulen in Deutschland noch keinen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen von oder keinen ausreichenden Platz finden, wegen ihres inter- zeitlich befristeten „Selbständigen Nachwuchsgruppen“. disziplinären Charakters nicht in das Organisationsgefüge Die Positionen für Nachwuchsgruppenleiter sind begehrt. der Hochschulen passen oder einen personellen und appara- Sie bieten jungen, im internationalen Wettbewerb ausge- tiven Aufwand erfordern, der von Hochschulen nicht er- wählten Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit, auf bracht werden kann. der Basis eines begrenzten, aber gesicherten Etats in einer Max-Planck-Institute bestehen somit komplementär ersten Phase eigenverantwortlicher Forschungstätigkeit zur Hochschulforschung, sie haben in einzelnen Bereichen die Grundlagen für einen erfolgreichen beruflichen Weg eine Schwerpunkt-, in anderen Bereichen eine Ergänzungs- als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu legen. funktion. Mit vier Nachwuchsgruppen wurde das Fördermodell gestartet, nach mehr als 30 Jahren hat sich die Anzahl der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Gruppen verzehnfacht. Wissenschaften e.V. Im Jahr 2000 startete die MPG gemeinsam mit Uni- Hofgartenstraße 8 versitäten eine Initiative zur Nachwuchsförderung auf Gra- 80539 München duiertenebenen – die International Max Planck Research Postanschrift: Schools (IMPRS). 34 MPI und ihre Partneruniversitäten sind an Postfach 10 10 62 diesen Graduiertenschulen beteiligt. Die IMPRS ziehen Ta- 80084 München lente über die Grenzen hinweg an. Von den über 400 Dokto- Telefon: (0 89) 21 08 - 0 randen, die bisher aufgenommen werden konnten, kommen Telefax: (0 89) 21 08 - 11 11 etwa 65 Prozent aus dem Ausland. Damit trägt die MPG in Internet: www.mpg.de nicht unerheblichem Umfang zu der vom Wissenschaftsrat E-Mail: [email protected] geforderten flächendeckenden Einführung von Graduier- tenschulen in Deutschland bei. Die herausragende Stellung der MPG im deutschen Forschungs- In ihren Empfehlungen vom Juni 1999 hat die system und im internationalen Kontext beruht vor allem auf Internationale Kommission zur Systemevaluation der MPG den international anerkannten Forschungsleistungen ihrer und der DFG dafür plädiert, die Universitäten und die Wissenschaftlichen Mitglieder: Im aktuellen Ranking (Januar Institute der MPG noch stärker miteinander zu vernetzen. 2003) des Institute for Scientific Information (ISI) in Philadelphia / Daraus ist die Idee entstanden, neue wissenschaftliche USA gehören 35 Max-Planck-Wissenschaftlerinnen und Wis- Fragestellungen im Rahmen gemeinsam von der MPG und senschaftler zu den 88 meist zitierten in Deutschland arbeiten- den Hochschulen geförderten Forschungsgruppen aufzu- den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Darüber hin- greifen und diese mit geeigneten Konzept- und Beru- aus kann die MPG auf 15 Nobelpreisträger seit 1954 verweisen. fungsvorschlägen zu versehen. Die erste Max-Planck-For- Die MPG nutzt die mit der anteiligen Grundfinanzierung durch schungsgruppe für Optik, Information und Photonik wird Bund und Länder verbundene Autonomie sehr erfolgreich, um an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürn- zukunftsträchtige Forschungsfelder zu identifizieren und hier- berg eingerichtet. für die weltweit besten Wissenschaftlerinnen und Wissen- Einzelheiten zu den Max-Planck-Instituten ergeben schaftler zu gewinnen. sich aus der folgenden Übersicht: Drucksache 15/3300 – 54 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Land/Institut Aufgabenstellung

Baden-Württemberg

Max-Planck-Institut für Astronomie • Planung und Bau photometrischer und spektrographischer Königstuhl 17 Zusatzgeräte 69117 Heidelberg • Galaktische Astronomie: Stellarastronomie: Sternenent- Tel.: (0 62 21) 5 28 - 0 stehung und junge Objekte, interstellare Materie, galakti- Fax: (0 62 21) 5 28 - 2 46 sche Struktur, Infrarotuntersuchungen Internet: www.mpia-hd.mpg.de • Extragalaktische Astronomie: Quasare und Aktive Galaxien, E-Mail: [email protected] Entwicklung von Galaxien, Galaxienhaufen. Extraterrestri- sche Astronomie: Experiment auf dem europäischen Infra- rotsatelliten ISO

Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie • Frühentwicklung des Krallenfrosches Xenopus laevis: Spemannstr. 35 Analyse von Mechanismen der Zelldifferenzierung, der 72076 Tübingen Morphogenese und des Gastrulationsprozesses Tel.: (0 70 71) 6 01 - 3 50 • Evolutionsgeschichte der Proteine und Proteinsystematik; Fax: (0 70 71) 6 01 - 3 00 Neubildung von Form und Gestalt während der Embryonal- Internet: www.eb.tuebingen.mpg.de entwicklung bei der Taufliege Drosophila melanogaster und E-Mail: [email protected] beim Zebrabärbling Danio rerio • Morphogenese der Bakterienzelle; Zell-Zell-Wechselwir- kung bei der Entwicklung neuronaler Strukturen; Bio- mechanik • Evolution entwicklungsbiologischer Prozesse: vergleichen- de Analyse der Vulva-Entwicklung in frei lebenden Nema- toden • Integration von Umwelt- und genetischen Faktoren wäh- rend der Entwicklung der Ackerschmalwand Arabidopsis thaliana • Circadiane Rhythmen des Zebrafisches

Max-Planck-Institut für Festkörperforschung • Chemie: Präparative Festkörperchemie; synthetische Heisenbergstr. 1 Optimierung; Entwicklung moderner Materialien; optische, 70569 Stuttgart elektronische und magnetische Eigenschaften; Sol-Gel- Tel.: (07 11) 6 89 - 0 Prozess; elektrochemische Reaktionen; Spektroskopie; Fax: (07 11) 6 89 - 10 10 Fullerene; Nichtmetalloxide und Nitride; supraleitende Internet: www.fkf.mpg.de Oxide; Ionenleiter; strukturelle Oxidkeramiken E-Mail: [email protected] • Physikalische Festkörperchemie und Elektrochemie; Che- mische Thermodynamik und Kinetik; Transport; Defekt- chemie; inhomogene Systeme; Ionenverteilung an Ober- flächen; Grenzflächen; Sensoren, Batterien; Halbleiter; Ionenleiter; Elektronenleiter; gemischte Leiter • Struktur, Bindung und Eigenschaften; metallreiche Verbindungen; diskrete und kondensierte Cluster von Über- gangsmetallen, Verbindungen der Seltenerd-, Erdalkali und Alkalimetalle; Halogenide, Oxide, Nitride; Strukturunter- suchungen mit Röntgen- und Neutronenstrahlung, Elek- tronenmikroskopie; Bandstrukturrechnungen; Magnetis- mus, elektrischer Transport, Supraleitung • Physik: Struktur und Dynamik stark korrelierter Elektronen- systeme; magnetische und elektrische Eigenschaften; Spin- dynamik; Quantensysteme; Metall-Isolator-Übergang; Rönt- genstrukturanalyse; Perovskitstrukturen; Hochtemperatur- Supraleiter; Synchrotron; Neutronen • Nanowissenschaften und Nanotechnologie: Physik und Chemie niedrigdimensionaler Systeme; Selbstorganisation und epitaktisches Wachstum; Metall-, Halbleiter- und mole- kulare Nanostrukturen; Molekulare Elektronik und Quan- tentransport; Rastersondenmethoden; Nanooptik; Ober- flächen- und Grenzflächenspektroskopie • Magneto-elektrische Effekte in dimensions-reduzierten Materialien; elektronische Eigenschaften von Heterostruk- turen; Quantenphänomene; Transporteigenschaften; Quanten-Hall-Effekte; Photoleitungs-Sampling; optische ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55 – Drucksache 15/3300

Anregungen; Elektron-Phonon-Wechselwirkung; Spin- Teil I Wechselwirkungen; gekoppelte 2D-Elektronensysteme; Grenzflächen; Einelektron-Effekte; Fullerene; Nanotubes; Cluster; Polymere • Theorie: Elektronen- und Bandstrukturrechnungen; Dichte- funktionaltheorie; LMTO-Methode; Quanten-Monte-Carlo- Methoden; chemische Bindungen und Spektroskopie; Elektron-Phonon-Wechselwirkung; Supraleitung; metalli- sche Fullerene; Hochtemperatur-Supraleiter; elektrischer Widerstand; Elektronische Korrelationen in Festkörpern; Magnetismus; Supraleitung; Ladungsordnung; orbitale Ordnung; lektron-Phonon-Wechselwirkung; niedrigdimen- sionale und mesoskopische Systeme; feldtheoretische und numerische Methoden für korrelierte elektronische Sys- teme • Außenstelle Hochfeld-Magnetlabor Grenoble: magnetische Effekte; magnetooptische Untersuchungen; Hochfeld-Kern- spinresonanz; Metalle; Halbleiter; Supraleiter; 2D-Elektro- nensysteme; Polymere, Hochfeldmagnete; hohe Magnet- felder

Max-Planck-Institut für Immunbiologie • Biologie lymphoider Organe, insbesondere des Thymus; Stübeweg 51 Evolution des adaptiven Immunsystems 79108 Freiburg • Das zelluläre Immunsystem: Entwicklung, Aktivierung und Tel.: (07 61) 51 08 – 0 Bedeutung bei Allergie und Infektion. Zelladhäsionsmole- Fax: (07 61) 51 08 – 2 21 küle als Morphoregulatoren; Signalübertragungsprozesse Internet: www.immunbio.mpg.de in der Maus-Embryonalentwicklung. Genexpression in E-Mail: [email protected] Maus-Präimplantationsembryonen; molekulare Basis des genomischen Imprintings und der Keimblattentstehung in der Maus-Embryonalentwicklung • Rolle von LPS und anderen mikrobiellen Strukturen in der angeborenen Immunität • Zebrafischentwicklung; dorsoventrale Musterbildung; kar- diovaskuläres System • Signalübertragung; Erythropoietin-Rezeptor • Molekulare Mechanismen der MHC Klasse II-Regulation und der T-Zelldifferenzierung • Homeostase von Lymphozyten; molekulare Mechanismen der Lymphozyten-Differenzierung • Aktivierung und Differenzierung von B-Lymphozyten; Struktur- und Funktionsanalyse der B-Zell-Antigenrezep- toren

Max-Planck-Institut für Kernphysik • Atomare Schwerionenphysik, relativistische Schwerionen- Saupfercheckweg 1 reaktionen, Kernspektroskopie, doppelter Betazerfall, 69117 Heidelberg Beschleunigerphysik. Erzeugung und Zerfall schwerer Tel.: (0 62 21) 5 16 – 0 Quarks in Hochenergiereaktionen, Entwicklung von Fax: (0 62 21) 5 16 - 6 01 Teilchendetektoren Internet: www.mpi-hd.mpg.de • Höchstgeladene Ionen in der Falle, Spektroskopie, Laser- E-Mail: [email protected] spektroskopie, Wechselwirkung intensiver Felder (Laser, Schwerionen) mit Atomen und Molekülen, Ultrakurzzeit- Dynamik • korrelierter Wenigelektronensysteme • Theorie quantenmechanischer Vielteilchensysteme, chaoti- sche Systeme • Theorie der Kosmischen Strahlung und aktive galaktische Kerne, Infrarot- Astrophysik, Laborastrophysik; Messung solarer Neutrinos • Experimentelle Hochenergie-Astrophysik • Eigenschaften und Reaktionen des Ozonmoleküls in Labor- und Feldmessungen, Analyse von Spurengase und Aerosole in Troposphäre und Stratosphäre; Laborastrophysik Analyse von interplanetarer Materie • Archäometrie ▼ Drucksache 15/3300 – 56 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik • Psychophysische und theoretische Untersuchungen zur Spemannstr. 38 Raum- und Formwahrnehmung des Menschen 72076 Tübingen • Aufnahme und Verarbeitung von Information im Sehsys- Tel.: (0 70 71) 6 01 - 5 61 tem von Insekten und Wirbeltieren Fax: (0 70 71) 6 01 - 5 20 • Wirkung von Allgemeinanästhetika im Zentralnerven- Internet: www.kyb.tuebingen.mpg.de system E-Mail: [email protected] • Aufklärung der physiologischen Mechanismen, die der visuellen Wahrnehmung und der Kognition zugrunde lie- gen; Psychophysik und Elektrophysiologie an wachen, trai- nierten Affen • Mathematische und experimentelle Untersuchungen zu Lernen und Mustererkennung

Max-Planck-Institut für medizinische Forschung • Entwicklung neuer Methoden in der biologischen Mikro- Jahnstr. 29 skopie. Molekulare Mechanismen der Muskelkontraktion; 69120 Heidelberg Mechanismen nukleotidabhängiger Enzyme; Struktur und Tel.: (0 62 21) 4 86 - 0 physiologische Bedeutung von Komplexen des Aktins mit Fax: (0 62 21) 4 86 - 3 51 Aktinbindenen Proteinen; Kreatinkinase; Dynamin, Myosin; Internet: www.mpimf-heidelberg.mpg.de Struktur von Filamenten des Zellskeletts; Expression und E-Mail: [email protected] Charakterisierung von Proteinen des HIV • Molekulare Grundlagen der interzellulären Signalvermitt- lung im zentralen und peripheren Nervensystem; moleku- larer Aufbau transmitter- und spannungsgesteuerter Ionen- kanäle und Mechanismen der Regulation ihrer Expression • Molekularer Aufbau und genetische Regulation glutamat- gesteuerter Ionenkanäle im zentralen Nervensystem; Maus- linien mit genetisch manipulierten Glutamatrezeptoren; molekulare Mechanismen für synaptische Plastizität • Ligandenbindung an Hämproteine, molekularer Mecha- nismus der Allosterie in Tryptophan-Synthase, Phenolkopp- lungsmechanismen in der Biosynthese von Vancomycin, Spezifität und Mechanismus von NO-Synthasen, Mecha- nismus von Zwei-Komponenten-Signalproteinen • Studium von Genen, die für die Zielfindung von Nerven- fortsätzen im Nematoden C elegans von Bedeutung sind • Struktur und Funktion von Ionenkanälen

Max-Planck-Institut für Metallforschung • Materialsynthese und Gefügedesign; kristalline und amor- Heisenbergstr. 3 phe Keramiken, Pulver-technologie, Thermolyse präkerami- 70569 Stuttgart scher Verbindungen, CVD von Hartstoffen, Templat-indu- Tel.: (07 11) 6 89 - 0 zierte Abscheidung von Oxiden aus wässrigen Lösungen, Fax: (07 11) 6 89 - 10 10 Phasenuntersuchungen und Gefügeuntersuchungen, Internet: www.mpi-stuttgart.mpg.de Eigenschaften Strukturwerkstoffe und Dünnschichtsyste- E-Mail: [email protected] me; Mechanismen der Elektromigration, metallische Ver- bundwerkstoffe und zellulare Materialien, mechanische Spektroskopie, Mikromechanik biologischer Strukturen, Modellierung und Simulation • Theorie inhomogener kondensierter Materie; Benetzungs- phänomene; kritische Phänomene, kollektive Dynamik inhomogener Systeme, Orientierungsordnung, entropische Kräfte, Morphologie stochastischer Geometrien • Metastabile und niederdimensionale Materialien; Struktur- bildung, Fluktuationen, und Phasenumwandlungen in Nanosystemen und an Grenzflächen; magnetische und organische Filme; Nutzung von Synchrotonstrahlung und Neutronen • Mechanik und mechanische Eigenschaften dünner Filme; dynamische Eigenschaften von „smart Materials“, Versa- gensmechanismen, biologische und bionische (biomimeti- sche) Materialien, Reibung und Adhäsion in Nano- und Biomaterialien; Nanoröhrchen, Nanodrähte, Makromole- küle und ihr Zusammenbau; Entwurfskonzepte von Nano- maschinen, Nanobiosensoren • Phasenumwandlungen, Thermodynamik und Kinetik; dünne Schichten, Erstarrung, Diffusion und Ausscheidung, ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 57 – Drucksache 15/3300

Gas-Metall-Reaktionen, Röntgenbeugungsanalyse von Teil I Defekten und Eigenspannungen in Festkörpern • Gefüge und Grenzflächen; optische und elektronenmikro- skopische Werkstoffuntersuchungen, strukturelle und spektroskopische Analysen mit hoher Ortsauflösung • Analyse und Synthese moderner magnetischer Materialien; Entwicklung neuer und spektroskopischer und abbildender Verfahren, NMR, Wasserstoffspeicherung

Bereich Vogelwarte • Biologische Rhythmen, Jahresperiodik, insbesondere Vogel- Radolfzell der Max-Planck-Forschungsstelle für Ornithologie zug, Neurobiologie, Populations-, Verhaltens- und moleku- Schlossallee 2 lare Genetik, Evolutionsbiologie, Verhaltensendokrinolo- 78315 Radolfzell gie, Ökomorphologie und Etho-Ökologie, Populationsdyna- Tel.: (0 77 32) 15 01 – 0 mik, Ökosystemanalysen, Brutbiologie und Paarungssyste- Fax: (0 77 32) 15 01 – 69 me, Energetik und Verbreitung Internet: erl.ornithol.mpg.de • Grundlagenforschung für Natur- und Umweltschutz E-Mail: [email protected] • Evolution des Fortpflanzungssystems der Vögel, Mechanis- men der Spermienkonkurrenz und ihre Rolle bei der sexuel- (s. auch Bayern) len Selektion

Max-Planck-Institut für ausländisches und • Strafrechtliche Forschungsgruppe: Deutsches und ausländi- internationales Strafrecht sches Strafrecht, Strafverfahrensrecht und Strafvollzugs- Günterstalstr. 73 recht; Strafrechtsvergleichung 79100 Freiburg • Internationales Strafrecht (einschließlich Auslieferungs- Tel.: (07 61) 70 81 - 1 recht und Recht der internationalen Rechtshilfe), Völker- Fax: (07 61) 70 81 - 2 94 strafrecht und europäische Entwicklungen Internet: www.iuscrim.mpg.de • Menschenrechtsschutz durch Strafrecht; Strafrechtliche E-Mail: [email protected] ; [email protected] Bewältigung totalitärer Vergangenheit • Recht und Medizin • Kriminologische Forschungsgruppe. Gesamtbereich straf- rechtlicher Sozialkontrolle und der Kriminalitätsentste- hung unter Einschluss des Opfers der Straftat und seiner Bedürfnisse: Empirische Sanktions- und Strafvollzugsfor- schung • Empirische Strafverfahrensforschung; Opferforschung; Innere Sicherheit und Organisierte Kriminalität • Veränderung von Lebenslagen und Kriminalitäts-/Kontroll- entwicklungen • Europäische vergleichende kriminologische Forschung im Rahmen des Laboratoire Européen Associé • Eigenverlag des Instituts: edition iuscrim, FreiburgW

Weitere Tätigkeiten: Herausgabe des Auslandsteils der „Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft (ZStW)“, des „European Journal of Crime, Criminal Law and Criminal Justice“, der „Monats- schrift für Kriminologie und Strafrechtsreform“ und verschie- dener Schriftenreihen. Erstattung von Gutachten und Auskünften.

Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht • Allgemeines Völkerrecht; Recht der internationalen Orga- und Völkerrecht nisationen, insbesondere Vereinte Nationen; Recht der Im Neuenheimer Feld 535 Europäischen Gemeinschaften 69120 Heidelberg • völkerrechtliche Beziehungen und Rechtslage Deutsch- Tel.: (0 62 21) 4 82 - 1 lands Fax: (0 62 21) 4 82 - 2 88 • regionales Völkerrecht Internet: www.mpil.de • Verfassungs- und Verwaltungsrecht ausländischer Staaten E-Mail: [email protected] • öffentlich-rechtliche Rechtsvergleichung ▼ Drucksache 15/3300 – 58 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Friedrich-Miescher-Laboratorium für biologische • Mechanismen der Membranfunktion und Vesikelbildung Arbeitsgruppen in der Max-Planck-Gesellschaft • Mechanismen synaptischer Plastizität in Drosophila Spemannstr. 39 • kognitive Entwicklung: Prozesse der Gesichtserkennung im 72076 Tübingen Säuglingsalter Tel.: (0 70 71) 6 01 – 4 60 • Hefe und Würmer: Modellsysteme für intrazellulären Fax: (0 70 71) 6 01 – 4 45 Transport Internet: www.fml.tuebingen.mpg.de

Bayern

Max-Planck-Institut für Astrophysik • Die Sonne und der interplanetare Raum; Supernovae und Karl-Schwarzschild-Str. 1 Nukleosynthese. 85748 Garching • enge Doppelsterne und Akkretion; die Milchstraße, andere Tel.: (0 89) 3 00 00 - 0 Galaxien und aktive Galaxienkerne; Gravitationslinsen Fax: (0 89) 3 00 00 - 22 35 • Galaxienhaufen und großräumige Struktur; Galaxienbildung, Internet: www.mpa-garching.mpg.de intergalaktisches Medium und physikalische Kosmologie E-Mail: [email protected] • Physikalische Prozesse; numerische Verfahren • Quantenmechanik von Atomen und Molekülen, Astrochemie

Max-Planck-Institut für Biochemie • Strukturanalyse biologischer Makromoleküle mit mikrosko- Am Klopferspitz 18a pischen, elektronentomographischen und elektronenkri- 82152 Martinsried stallographischen Methoden Tel.: (0 89) 85 78 - 1 • Genetische Analysen der Zell-Matrix-Interaktion während Fax: (0 89) 85 78 - 37 77 der Mausentwicklung Internet: www.biochem.mpg.de • Aufbau und Analyse neuronaler Membransysteme; Selbst- E-Mail: [email protected] organisation in Membranen; einfache neuronale Netze; Neuron-Silizium-Systeme • Erforschung von Prozessen der Proteinfaltung mit zellbiolo- gischen, biochemischen und biophysikalischen Methoden • Präparation, Kristallisation und Struktur-analyse von Pro- teinen; Weiterentwicklung von experimentellen und theo- retischen Methoden der Kristallstrukturanalyse von Makro- molekülen • Mechanismen und Funktionen der selektiven Proteolyse in eukaryotischen Zellen • Mechanismen der Zellzyklus-Regulation mit Schwerpunk- ten auf Zellteilung (Mitose) und Zentrosomenfunktion; Rolle von deregulierten Zellzyklus-Vorgängen bei der Krebsentstehung • Struktur, Funktion und Biosynthese von Retinalproteinen; Lichtenergiewandlung und Bioenergetik photosyntheti- scher Organismen • Aufklärung der Struktur-Funktionsbeziehung verschiede- ner Proteine der extrazellulären Matrix; Klonierung und rekombinante Herstellung von neuen Matrixproteinen • Struktur, Biocchemie und Biologie von Rezeptoren der Tyrosinkinasefamilie, Bedeutung dieser biologischen Sig- nalsysteme für die Pathologie der Krebsentstehung und des Altersdiabetes • Intrazellulärer Proteintransport • Festkörper-NMR von Biomembranen • RNA-Metabolismus und neuronale Krankheiten • Programmierter Zelltod/Apoptose • Regulation der Zellproliferation; Molekulare Onkologie • Molekulare Endokrinologie

Max-Planck-Institut für Neurobiologie • Zelluläre und Systemneurobiologie Am Klopferspitz 18a • Neuronale Informationsverarbeitung; Zelltodregulierung 82152 Martinsried • Molekulare Neurobiologie Tel.: (0 89) 85 78 - 1 • Neuroimmunologie Fax: (0 89) 85 78 - 35 41 • Klinische Neuroimmunologie Internet: www.neuro.mpg.de E-Mail: [email protected] ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 59 – Drucksache 15/3300

Max-Planck-Forschungsstelle für Ornithologie • Biologische Rhythmen, Jahresperiodik, insbesondere Vo- Teil I Von-der-Tann-Str. 7 gelzug, Neurobiologie, Populations-, Verhaltens- und mole- 82346 Andechs kulare Genetik, Evolutionsbiologie, Verhaltensendokrino- Tel.: (0 81 52) 3 73 – 0 logie, Ökomorphologie und Etho-Ökologie, Populations- Fax: (0 81 52) 3 73 – 133 dynamik, Ökosystemanalysen, Brutbiologie und Paarungs- Internet: www.erl.ornithol.mpg.de systeme, Energetik und Verbreitung E-Mail: [email protected] • Grundlagenforschung für Natur- und Umweltschutz • Evolution des Fortpflanzungssystems der Vögel, Mechanis- men der Spermienkonkurrenz und ihre Rolle bei der sexuel- (s. auch Baden-Württemberg) len Selektion

Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, • Systematische Erforschung des deutschen, ausländischen, Wettbewerbs- und Steuerrecht europäischen und Rechts des Geistigen Eigentums (Patente, Marstallplatz 1 Urheberrechte; Gebrauchs- und Geschmacksmuster sowie 80539 München Marken), des unlauteren Wettbewerbs und des Kartell- Tel.: (0 89) 2 42 46 - 0 rechts sowie (seit 2002) des Rechts der Unternehmens- Fax: (0 89) 2 42 46 - 5 01 publizität und der Besteuerung auf rechtsvergleichender Internet: www.ip.mpg.de und interdisziplinärer Grundlage. Erforschung des Rechts E-Mail: [email protected] kommerzieller Kommunikation (Medien, Werbung, Kapi- talmarktinformation) unter Berücksichtigung moderner technischer Entwicklungen • Wissenschaftliche Erfassung der internationalen Rechtsent- wicklung (insbesondere der zwischen- und überstaatlichen Abkommen) auf den genannten Rechtsgebieten; Stellung- nahmen zu Abschluss und Revision dieser Verträge unter Einschluss der Probleme der Entwicklungsländer • Teilnahme an der internationalen Diskussion zur Fortent- wicklung des Welthandelsrechts, vor allem zum Immate- rialgüter- und Kartellrecht (WTO, TRIPS), und der interna- tionalen Besteuerung und Bilanzierung (OECD, IASB) • Mitwirkung an der Rechtsangleichung und Rechtsverein- heitlichung im europäischen Rahmen, insbesondere an der Fortentwicklung des Rechts der Europäischen Union • Untersuchung der wirtschaftlichen, sozialen und technolo- gischen Grundlagen in den genannten Rechtsgebieten • Fortlaufende Dokumentation der deutschen, ausländischen und internationalen Gesetzgebung, Rechtsprechung und Literatur • Herausgabe von laufenden Publikationen (Zeitschriften „Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht – Interna- tionaler Teil“, „International Review of Industrial Property and Copyright Law“, „Zeitschrift für das gesamte Handels- und Wirtschaftsrecht“ [Mitherausgabe]), Schriftenreihen zum gewerblichen Rechtsschutz und zum Urheberrecht, IIC-Studies, GRUR-Abhandlungen, Münchener Schriften zum deutschen und internationalen Kartellrecht, Schrif- tenreihe zum Wirtschaftsrecht Lateinamerikas, Max Planck Series on Asian Intellectual Property Law, Schriftenreihe „Rechtsordnung und Steuerwesen“ • Erstattung von Rechtsgutachten, insbesondere für Behör- den, Gerichte und zwischenstaatliche Organisationen

Max-Planck-Institut für Physik • Hochenergieexperimente am CERN: Elektron-Positron-Ver- (Werner-Heisenberg-Institut) nichtungsreaktionen bei LEP/OPAL und Detektorentwick- Föhringer Ring 6 lung für LHC/ATLAS; Re-Analyse der Daten des JADE-Expe- 80805 München riments am PETRA Elektron-Positron-Speicherring des DESY Tel.: (0 89) 3 23 54 - 0 in Hamburg; Physik der Kosmischen Strahlung (MAGIC); Fax: (0 89) 3 22 67 - 04 Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für Teilchendetek- Internet: www.mppmu.mpg.de toren E-Mail: [email protected] • Elektron/Positron-Proton-Reaktionen am HERA-Speicher- ring beim DESY in Hamburg; Kohärent erzeugte Röntgen- strahlung (Parametrische Röntgenstrahlung, Channeling- Strahlung) • Hochenergetische Kollisionen schwerer Atomkerne und Suche nach dem Quark-Gluon-Plasma am CERN und ▼ Drucksache 15/3300 – 60 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Brookhaven National Laboratory; Astro-Teilchenphysik, ins- besondere Physik der Kosmischen Strahlung (HEGRA- Experiment); Neutrinophysik • Theoretische Untersuchungen zur Astro-Teilchenphysik und Hochenergiephysik; Grundlagen der Quantenmechanik • Quantenfeldtheorie; Nichtkommutative Geometrie, Quan- tengravitation; Supergravitation

Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik • Physik des erdnahen Weltraums: Magnetosphärenphysik, Giessenbachstraße Sonnenphysik, Heliosphäre, Kometen, Entwicklung neuarti- 85748 Garching ger Teilchen- und Felddetektoren CLUSTER-II Tel.: (0 89) 3 00 00 - 0 • Infrarot- und Submillimeter-Astronomie: Physikalische Fax: (0 89) 3 00 00 - 35 69 Prozesse und Evolution der Galaxienkerne, Galaktisches Internet: www.mpe.mpg.de Zentrum, Galaxiendynamik und Existenz von Schwarzen E-Mail: [email protected] Löchern, Physik und Dynamik des interstellaren Mediums, Sternentstehungsgebiete, Entwicklung neuartiger Beob- achtungsinstrumente • Galaxienentwicklung bei hoher Rotverschiebung, Labor- spektroskopie an astronomisch relevanten Molekülen; Experimente: Herschel-PACS, SOFIA (Stratospheric Obser- vatory for Infrared Astronomy), SINFONI (Single Faint Object Near Infrared Investigation), PARSEC, CONICA (Coude Near Infrared Camera) • Röntgenastronomie: ROSAT-Himmelsdurchmusterung, ROSAT-Archiv, Röntgenemission von Kometen, extrasolaren Planeten, Röntgenemission von heißen und kühlen Sternen, Röntgendoppelsterne, Röntgenemission von Radiopulsa- ren. Supernova-Überreste, diffuse galaktische Röntgen- emission, Röntgenemission von Galaxien, Galaxienhaufen und Galaxien-gruppen, Röntgenemission von aktiven Ga- laxien und Quasaren, kosmologische Röntgenhintergrund- strahlung, CCD- und Teleskop-Entwicklung für den Rönt- genbereich (ROSITA, XEUS), Experimente auf den Chandra- und XMM (X-Ray Multi Mirror)-NEWTON-Satelliten • Gamma-Astronomie: Compton-Gammastrahlen-Observa- torium (CGRO), vollständige Himmelskarten der CGRO - Instrumente COMPTEL (Compton Telescope) und EGRET (Energetic Gamma Ray Experimental Telescope), Gamma- pulsare, Galaktisches Zentrum, Gamma-Blasare, Gamma- linienspektroskopie, Gamma-Bursts, solare Gamma- und Neutronenemission während starker Flares • Theoretische Grundlagen der Astrophysik: Astrophysikali- sche Plasmen, nichtideale Plasmen, komplexe Plasmen, interstellares Medium, vielphasige diffuse Medien, Stern- entstehung, Planetenentstehung, Braune Zwerge, großräu- mige Strukturen des Universums, aktive Galaxien, komple- xe Dynamik, medizinische Forschung, Plasmakristall- Experiment (PKE) auf der ISS (International Space Station)

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik • Bearbeitung der plasmaphysikalischen Grundlagen für die Boltzmannstr. 2 Entwicklung eines Kernfusionskraftwerks: Stabiler Ein- 85748 Garching schluss von Wasserstoffplasmen hoher Temperatur in Tel.: (0 89) 32 99 - 01 Magnetfeldern, Heizung und Nachfüllung von Plasmen, Fax: (0 89) 32 99 - 22 00 Plasmadiagnostik, Magnetfeldtechnik, Technologie und Internet: www.ipp.mpg.de Elektrotechnik E-Mail: [email protected] • Datenerfassung und -verarbeitung, Systemstudien, Plasmatheorie • Materialforschung, Plasma-Wand-Wechselwirkung und Oberflächenphysik; sozio-ökonomische Untersuchungen zur Fusion ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 61 – Drucksache 15/3300

Max-Planck-Institut für Psychiatrie • Psychiatrie: Depression, Angst, Schizophrenie, Demenz, Teil I (Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie) Sucht Kraepelinstr. 2 und 10 • Neurologie, Neuroradiologie: M. Parkinson, Multiple Skle- 80804 München rose, Schlafstörungen; Klinische Psychologie und Neuro- Tel.: (0 89) 3 06 22 - 1 psychologie; Physiologie des Schlafes; Molekulare und Fax: (0 89) 3 06 22 - 6 05 Klinische Psychopharmakologie; psychiatrische Genom- Internet: www.mpipsykl.mpg.de und Proteom-forschung; Verhaltensneuroendokrinologie; E-Mail: [email protected] Verhaltenspharmakologie; Klinische Chemie; klinische und molekulare Neuroendokrinologie; bildgebende Verfahren (Kernspintomographie, -spektroskopie); Verhaltensneuro- biologie; Mausgenetik; Neurodegeneration; Neuroadap- tation; Geschichte der Psychiatrie

Teilinstitut München des Max-Planck-Instituts für • Kognition und Handlung: Kognitions- und Neurowissenschaften Experimentelle Untersuchungen zu kognitiven Grundlagen Arbeitsbereich Psychologie der Handlungssteuerung; Vermittlung zwischen Wahr- Amalienstr. 33 nehmung und Handlung; insbesondere Funktionsanalyse 80799 München von Willenshandlungen und ihren Beziehungen zu bewuss- Tel.: (0 89) 3 86 02 – 0 ten Repräsentationen Fax: (0 89) 3 86 02 – 1 99 • Prozesse der Informationsselektion und -integration bei der Internet: www.psy.mpg.de Handlungsausführung E-Mail: [email protected] • Kognitive Psychophysiologie der Handlung: Psychophysiologische Untersuchung des Informations- flusses zwischen visuellem und motorischem System • Differentielle Verhaltensgenetik: Untersuchung der Stabilität und Veränderung individueller Unterschiede bis ins hohe Alter unter Berücksichtigung von Erb- und Umweltbedingungen • Moralforschung: Untersuchung des Wandels von Moralvorstellungen • Sensomotorische Koordination Experimentelle Untersuchung und Modellierung der moto- rischen Kontrolle durch die Interaktionen von Wahrneh- mung und Handlung • Kognitive Robotik: Untersuchung verhaltensbasierter Ansätze der visuellen Wahrnehmung durch „synthetische Modellierung“ mit Robotern Entwicklung von Kognition und Handlung Experimentelle Untersuchungen zur frühkindlichen Entwicklung der kognitiven Grundlagen der Handlungs- steuerung

Max-Planck-Institut für Quantenoptik • Quanteninformationstheorie; Theoretische Quantenoptik; Hans-Kopfermann-Str. 1 Bose-Einstein- Kondensation; stark korrelierte Systeme 85748 Garching • Hochauflösende Laserspektroskopie an einfachsten Ato- Tel.: (0 89) 3 29 05 - 0 men; direkte Messung optischer Frequenzen; Quanten- Fax: (0 89) 3 29 05 - 2 00 physik ultrakalter Atome; Mikrofallen; Atomlaser Internet: www.mpq.mpg.de • Molekulare und chemische Dynamik sowie optimale kohä- E-Mail: [email protected] rente Kontrolle mit Femtose-kundenzeitauflösung in Quan- tensystemen (Molekülen und an Oberflächen. Molekül- komplexen) • Ultrakalte Atome und kalte Moleküle; Bose-Einstein-Kon- densation; Einzel-Atom-Experimente; Quanteninforma- tionsverarbeitung; Einzel-Photonen-Lichttquelle • Untersuchung zur Strahlungs-Atom-Wechselwirkung an einzelnen Atomen und Ionen; Studium von Quanten- phänomenen und Quantenchaos; optische Frequenzstan- dards auf der Basis einzelner Ionen; Femtosekunden- und sub-Femtosekunden-Spektroskopie • Untersuchung von Oberflächenphänomenen mit Tunnel- und Kraftmikroskop sowie durch Oberflächenstreuung ▼ Drucksache 15/3300 – 62 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Max-Planck-Institut für ausländisches und • Aufgabe des Instituts ist die Gewinnung und Erprobung von internationales Sozialrecht methodischen Grundlagen für die Forschung auf dem Amalienstr. 33 Gebiet des ausländischen und internationalen Sozialrechts 80799 München sowie die Sozialrechtsvergleichung. Das Institut versucht, Tel.: (0 89) 3 86 02 – 0 dieser Aufgabe durch eine exemplarische Arbeitsweise Fax: (0 89) 3 86 02 – 4 90 gerecht zu werden. Eine Anzahl von Staaten – die Mehrzahl Internet: www.mpisoc.mpg.de der EU-Staaten, die USA, die Russische Föderation, die Tür- E-Mail: [email protected] kei u.a. – sowie die wichtigsten einschlägigen internationa- len Organisationen, namentlich Internationale Arbeitsorga- nisation, Europäische Union/Europäische Gemeinschaft und Europarat, werden ständig betreut. Andere Staaten und Organisationen werden fallweise einbezogen. • Schwerpunktmäßig wird eine Reihe von Sachthemen bear- beitet. Zu diesen Themen gehören insbesondere die sozia- len Risiken Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Invalidität, Alter, Arbeitslosigkeit sowie die soziale Grundsicherung/ Sozialhilfe. Im Übrigen ist es im Sinn der Konzeption des Instituts, immer neue Themen aufzugreifen und wissen- schaftliche Akzente zu setzen.

Berlin

Max-Planck-Institut für Bildungsforschung • Adaptives Verhalten und Kognition: Lentzeallee 94 Evolutionäre Grundlagen von Verhalten und Kognition, u.a. 14195 Berlin deren Bereichsspezifität und funktionale Anpassung; Risi- Tel.: (0 30) 8 24 06 - 0 koverhalten und Entscheidungen in einer unsicheren Welt; Fax: (0 30) 8 24 99 - 39 Statistisches Denken Internet: www.mpib-berlin.mpg.de • Bildung, Arbeit und gesellschaftliche Entwicklung: E-Mail: [email protected] Soziologie des Lebensverlaufs; Gesellschaftlicher Struktur- wandel; Ausbildung und Berufsverläufe; Transformation sozialistischer Gesellschaften; Sozialpolitik und soziale Ungleichheit im internationalen Vergleich; Theorie und Methoden der Lebensverlaufsforschung • Entwicklungspsychologie: Entwicklungspsychologie der Lebensspanne; Geistige Entwicklung im Erwachsenenalter; Strategien der Selbst- regulation; Konzepte und Variationen erfolgreichen Alterns • Erziehungswissenschaftt und Bildungssysteme: Bildungsverläufe und institutioneller Wandel; Schulleis- tungen im internationalen Vergleich; Entwicklungsauf- gaben im Jugendalter; Optimierung von Lehr-/Lernpro- zessen • Selbständige Nachwuchsgruppe zu Ausbildungslosigkeit: Bedingungen und Folgen mangelnder Berufsausbildung: Bildung als Selektionsmechanismus; Interdependenzen ver- schiedener Lebensbereiche; Reproduktion sozialer Un- gleichheit

Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft • Spektroskopie von Oberflächen und Adsorbatsystemen, Faradayweg 4-6 Präzisionsbestimmung von Strukturen freier und adsorbat- 14195 Berlin bedeckter Oberflächen, Spektro-Mikroskopie von Ober- Tel.: (0 30) 84 13 - 30 flächen, heterogene Reaktionen, metallische Cluster, Halb- Fax: (0 30) 84 13 - 31 55 leiter-Grenzflächenphysik, Atom- und Molekülphysik Internet: www.fhi-berlin.mpg.de • Dynamik der Molekül-Oberflächen-Wechselwirkung, Phä- E-Mail: [email protected] nomene der nichtlinearen Dynamik in heterogenen und biophysikalischen Prozessen, Clusterphysik, Grenzflächen- eigenschaften von Metallen und Halbleitern, Oberflächen- struktur, Heterogene Katalyse, Elektrochemie, Elektronen- übertragungsprozesse, Reaktionskinetik in Lösung und in Membranen • Oberflächenphysik wohldefinierter oxidischer Systeme, Dynamik heterogener Reaktionen an oxidischen und metal- lischen Oberflächen, Physik von oxidgetragenen Clustern, Spektroskopie von Oberflächen und Adsorbatsystemen, ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 63 – Drucksache 15/3300

magnetische Resonanz von Oberflächen und Dynamik von Teil I Radikalreaktionen, optische Spektroskopie an deponierten Clustern • Elektronische Struktur von Festkörpern, Oberflächen und Defekten, Theorie von Oberflächenstreumethoden, Theorie von Wachstum und Rekonstruktion von Oberflächen, Theo- rie der elektronischen Eigenschaften von Adsorbaten an Clustern, Theorie chemischer Reaktionen an Oberflächen • Grenzflächenreaktionen anorganischer Festkörper, hetero- gene Katalyse, Spektroskopie von Oberflächen während chemischer Reaktionen, Festkörperreaktionen, Säure-Base- Chemie an Oberflächen, Chemie des Kohlenstoffs, Chemie oxidischer Systeme, Chemie von Clustern • Elektronische Struktur, atomare Geometrie und Bildungs- energie von Halbleitern (glatte und gestufte Oberflächen, Punktdefekte, Versetzungen) und Biomolekülen (Stabilität, Phasenübergänge, Protonentransfer), Simulation von Wachstumsmechanismen auf Halbleiteroberflächen (Re- konstruktionen, kinetische Mechanismen, Surfactants), magnetische Halbleiter

Max-Planck-Institut für molekulare Genetik • Molekulargenetische Analyse des Vertebratengenoms und Ihnestr. 63-73 menschlicher Erbkrankheiten; Analyse menschlicher Gene, 14195 Berlin ihrer Funktion und Evolution; Entwicklung und Anwen- Tel.: (0 30) 84 13 - 0 dung neuer Techniken in der funktionellen Genomanalyse Fax: (0 30) 84 13 - 13 88 • Untersuchungen zur Struktur und Funktion des mensch- Internet: www.molgen.mpg.de lichen Genoms: Aufklärung monogener und komplexer E-Mail: [email protected] Erbkrankheiten; Entwicklung von Methoden zur Erkennung subtiler Unterschiede zwischen verwandten Genomen • Bioinformatik: theoretische Analyse von Regulation der DNA- und Aminosäuresequenzen von Genen sowie von Genfamilien; theoretische Methoden in der molekularen Evolution; Datenanalyse in der funktionellen Genomik, insbesondere Genexpressionsdaten • Molekulargenetische Identifikation und Analyse entwick- lungsgenetisch bedeutsamer Gene mit Schwerpunkt Skelettentwicklung im Menschen und im Mausmodell; Ursachen klinischer Variabilität und Penetranz genetisch bedingter Erkrankungen; molekulare Grundlagen der Evolution des Skelettsystems • Röntgenstrukturauflösung von Ribosomen thermophiler Organismen sowie Kryo-Elektronen-Mikroskopie an Funk- tionskomplexen von Ribosomen; Übertragung der riboso- malen Kristallstruktur auf Escherichia-coli-Ribosomen mittels Computer Graphics; biochemische und molekular- genetische Untersuchungen der Struktur und Funktion von Ribosomen • Entwicklung des Nematoden Caenorhabditis elegans; Re- gulation der einzelnen Lebensstadien, des Dauerstadiums und der gesamten Lebensspanne durch Insulin/IGF- und Nuklearrezeptor-Signaltransduktion • Molekulare Mechanismen der Genrepression in der Hefe Saccharomyces cerevisiae; Untersuchung der Rolle von Histonacetylierung und anderen Proteinmodifikationen bei der Inaktivierung von Genen • Kontrolle der endochondralen Ossifikation; Analyse der Interaktion verschiedener Signalwege während der Chon- drozytendifferenzierung; Identifikation von „neuen“ Genen durch subtraktives Screening und komplexe Hybridisie- rungen; Analyse in Huhn- und Mausmodellen ▼ Drucksache 15/3300 – 64 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie • Aufschlüsselung der Immunantwort gegen intrazelluläre Schumannstr. 21/22 Bakterien: Einsichten in die zellulären und molekularen 10117 Berlin Mechanismen der Infektabwehr und Pathogenese unter Tel.: (0 30) 2 84 60-0 besonderer Berücksichtigung der Erreger der Tuberkulose Fax: (0 30) 2 84 60-1 11 (Mycobacterium tuberculosis), des Typhus (Salmonella typhi) Internet: www.mpiib-berlin.mpg.de und der Listeriose (Listeria monocytogenes); Entwicklung E-Mail: [email protected] neuer Impfstoffträger für heterologe Antigene sowie eines neuen Impfstoffs gegen Tuberkulose • Analyse von Mechanismen der molekularen und zellulären Wechselwirkung zwischen Krankheitserregern des Men- schen und ihrem Wirt; Bedeutung bakterieller Erreger für die Entwicklung chronisch entzündlicher Prozesse und Krebs, z.B. nach Infektion des Magens mit dem Erreger Helicobacter pylori, Aufklärung der möglichen Rolle von Chlamydia pneumoniae bei der Pathogenese von Herz-Kreis- lauf-Erkrankungen und der Alzheimerschen Krankheit; neue Wege der Impfstoff- und Therapeutikaentwicklung • Wechselwirkungen zwischen enteropathogenen Bakterien und dem angeborenen Immunsystem; molekulare und zel- luläre Mechanismen der Entzündungsentstehung und ihre Funktion bei der Pathogenese von Darmerkrankungen; mechanistische Grundlagen der Apoptose-Induktion durch enteropathogene Erreger wie z.B. Shigellen und Salmonel- len; Funktionsanalyse bakteriell induzierter Signaltrans- duktionswege; Entwicklung präventiver und therapeuti- scher Maßnahmen sowohl gegen Darminfektionen als auch gegen andere entzündliche Erkrankungen

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte • Geschichte der epistemischen Kategorien, die das wissen- Wilhelmstr. 44 schaftliche Denken und seine Erklärungsstandards bestim- 10117 Berlin men: Geschichte der sich ändernden Formen und Standards Tel.: (0 30) 2 26 67 - 0 von Beweisen, Geschichte konkurrierender Formen wissen- Fax: (0 30) 2 26 67 - 2 99 schaftlicher Faktizität und historische Untersuchungen zu Internet: www.mpiwg-berlin.mpg.de den unterschiedlichen Auffassungen und konkreten wis- E-Mail: [email protected] senschaftlichen Manifestationen von Objektivität. Gegen- wärtige Forschungsbereiche: 1) Geschichte der Praxis und der Ideale der wissenschaft- lichen Objektivität seit dem 17. Jahrhundert, 2) die moralische Autorität der Natur (1999–2001), 3) die gemeinsamen Sprachen von Kunst und Wissenschaft (2001–2003). • Strukturveränderungen von Wissenssystemen im Bereich der Naturwissenschaft. Gegenwärtige Forschungsbereiche: 1) Die Entstehung formaler Wissenschaften: historische Rekonstruktionen des mathematischen Denkens in anti- ken Zivilisationen, 2) Die Entstehung empirischer Wissenschaften: Forschungs- arbeiten mit aktuellem Schwerpunkt auf der Rekonstruk- tion der Entstehung der klassischen Mechanik, 3) Strukturwandel in Wissenschaften mit entwickelten dis- ziplinären und integrierten theoretischen Grundlagen mit aktuellem Schwerpunkt in den Bereichen der moder- nen Biologie und modernen Physik. • Bedingungen wissenschaftlicher Innovation (gegenwärtige Schwerpunkte im Bereich der biologischen und medizini- schen Wissenschaften vom 18. bis zum 20. Jahrhundert): 1) Geschichte und Epistemologie von Experimentalpraktiken, 2) Geschichte epistemischer Objekte und Räume, 3) historische Pragmatik der Begriffsbildung und die Ver- wendungen von Theorie in den biologischen Wissen- schaften. • Experimentelle Wissenschaftsgeschichte (17. – 20. Jahr- hundert): Entstehung und Entwicklung handlungsgebunde- nen Wissens und nichtschriftlicher Überlieferungsformen; Experiment und sinnliche Wahrnehmung; materielle Kultur ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 65 – Drucksache 15/3300

und Arbeitsweisen der physikalischen Wissenschaften; Kul- Teil I turen der Präzision und Genauigkeit, Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Handwerk, Kunst und Technik. • Repräsentationsweisen unsichtbarer Forschungsobjekte in den Laborwissenschaften, Kulturen der Chemie im 18. Jahr- hundert, Klassifikationsweisen im 18. und 19. Jahrhundert.

Brandenburg

Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik • Geometrische Analysis und Gravitation: (Albert-Einstein-Institut) Physikalische Grundlagen und mathematische Methoden Am Mühlenberg 1 der Allgemeinen Relativitätstheorie; Lösungen der Gravi- 14476 Golm tationsfeldgleichungen zu gegebenen Anfangs- und Rand- Tel.: (03 31) 5 67 - 70 bedingungen mit verschiedenen Materiemodellen, Gravi- Fax: (03 31) 5 67 - 72 98 tationskollaps, Raumzeitsingularitäten. Internet: www.aei-potsdam.mpg.de • Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien: E-Mail: [email protected] Beziehungen zwischen Gravitationstheorie und Quanten- feldtheorie, kanonische und andere Quantisierungsverfah- (s. auch Niedersachsen) ren, dimensions-reduzierte Gravitations- und Supergravi- tationsmodelle, Supergravitationstheorien, Superstrings und Supermembranen, Quantenstruktur der Raumzeit. • Astrophysikalische Relativitätstheorie: Entstehung und Ausbreitung von Gravitationswellen, Verfahren zu deren Nachweis; Rückwirkung auf Struktur und Bewegung der Quellen, numerische Simulation von Schwarzloch-Wechselwirkungen. • Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie: Interferometrische Techniken und fundamentale Grenzen der Interferometrie; Laserentwicklung und Laserstabilisierung; Betrieb und Weiterentwicklung von laserinterferometrischen Gravitationswellendetektoren (Prototyp mit 12 m Armlänge in Garching und GEO600 mit 600 m Armlänge in Ruthe); Entwicklung eines Laserinterferometers im Weltraum, LISA.

Max-Planck-Institut für Kolloid- und • Polymerdispersionen, Polyelektrolyte, amphiphile Block- Grenzflächenforschung und Pfropfcopolymere, Kolloidstrukturen und -analytik Am Mühlenberg 1 • Grenzflächen und Membranen, geladene Polymere und 14476 Golm Kolloide, Biologische Physik Tel.: (03 31) 5 67 - 90 • Flüssige Grenzflächen, Makromoleküle an festen Ober- Fax: (03 31) 5 67 - 91 02 flächen, dünne organische Schichten, Hohlkapseln, Internet: www.mpikg-golm.mpg.de Benetzung, Methodenentwicklung E-Mail: [email protected]

Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie • Analyse der Synthese- und Speichervorgänge von Kohlen- Am Mühlenberg 1 hydraten in Höheren Pflanzen („sink-source“-Interaktion); 14476 Golm Untersuchungen zur Zellwandbiosynthese, zur Ionenauf- Tel.: (03 31) 5 67 - 80 nahme über Wurzelhaare, der Etablierung und Optimie- Fax: (03 31) 5 67 - 84 08 rung nicht- oder minimalinvasiver Messmethoden und Internet: www.mpimp-golm.mpg.de Entwicklung von Methoden zur automatisierten Einzelzell- E-Mail: [email protected] analytik, funktionelle Genomanalyse mittels Expressions- und Metabolitenprofiling • Untersuchungen zu komplexen metabolischen Netzwer- ken, funktionelle Genomik, Kohlenhydrate in Speicher- organen, Nukleotidstoffwechsel, Zellulosesynthese, Proteomanalysen und die Verstärkung der Bioinformatik • Untersuchungen zur molekularen Physiologie der Stick- stoffakquisition in Pflanzen, insbesondere zur Struktur, Funktion und Regulation von Nitrat- und Ammonium- transportern, Analyse spezifischer Mechanismen während der symbiontischen Stickstofffixierung • Untersuchungen zur Synthese von Zellwandpolysacchari- den, inklusive des Stoffwechsels der Nukleotid-Zucker und dessen Regulation, funktionelle Analyse von Zellwand- polymeren und deren Substrukturen durch Modifikation dieser Bestandteile in planta ▼ Drucksache 15/3300 – 66 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Bremen

Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie • Genetische Vielfalt mikrobieller Populationen im Meer und Celsiusstr. 1 in anderen aquatischen Ökosystemen; Entwicklung mole- 28359 Bremen kularbiologischer Methoden für die Ökologie Tel.: (04 21) 20 28 - 50 • Bakterielle Stoffumwandlungen im Meer, insbesondere in Fax: (04 21) 20 28 - 5 80 Sedimenten; Bedeutung physikalischer und chemischer Internet: www.mpi-bremen.de Faktoren für diese Prozesse E-Mail: [email protected] • Stoffwechselleistungen , Wachstum und Umweltanpassung von Bakterien aus marinen und anderen aquatischen Habitaten

Hamburg

Max-Planck-Institut für Meteorologie • Physikalisches Klimasystem: Fortentwicklung numerischer Bundesstr. 53 Klimamodelle durch verbesserte Parametrisierung und 20146 Hamburg höhere räumliche Auflösung; damit Abschätzung der Tel.: (0 40) 4 11 73 - 0 Vorhersagbarkeit und der Variabilität des Klimas im Fax: (0 40) 4 11 73 - 2 98 Zeitbereich von Monaten bis zu hundert Jahren, insbeson- Internet: www.mpimet.mpg.de dere sollen die quasi-zweijährigen Schwingungen und das E-Mail: [email protected] El Ni\~ no-Ereignis verstanden werden; Gekoppelte Ozean- Atmosphäre-Modelle, Entwicklung und Anwendung statis- tischer Methoden zur Erkennung von Klimaänderungen. • Klimaprozesse: Fernerkundung der Atmosphäre und der Erdoberfläche, sowohl vom Boden als auch vom Satelliten aus; Wechsel- wirkung Strahlung – Atmosphäre, insbesondere der Einfluss der Wolken, der Aerosolteilchen sowie atmosphärischer Spurengase; turbulente und konvektive Felder in der unte- ren Troposphäre, insbesondere geordnete konvektive Phänomene wie Wolkenstraßen und zellulare Wolken- strukturen; globaler Aerosoltransport und Klimawirkung der Aerosolteilchen. • Biogeochemisches System: Wechselwirkungen Atmosphäre-Ozean-Eis-Biosphäre; Modellierung globaler biogeo-chemischer Kreisläufe und Spurenstoffe im Klimasystem; atmosphärische Dynamik, Chemie und Aerosole; Ozeanzirkulation und Geochemie; globale Umwelt- und sozio-ökonomische Modelle; Assimi- lation von Satellitendaten in Klimamodelle; Seegang.

Max-Planck-Arbeitsgruppen für strukturelle • Arbeitsgruppe Proteindynamik: Molekularbiologie Entwicklung von Verfahren der Protein-kristallographie am DESY mit Synchrotronstrahlung; Betrieb einer Messstation an c/o DESY einer Wiggler-Strahlführung (BW6) am Speicherring Notkestr. 85, Gebäude 25 b DORIS; Untersuchung der Struktur-Funktionsbeziehungen 22607 Hamburg von Proteinen mit Hilfe zeitaufgelöster Röntgenbeugung; Tel.: (0 40) 89 98 - 28 01 Analyse statischer und dynamischer Aspekte von Protein- Fax: (0 40) 89 71 68 - 10 strukturen bei atomarer Auflösung. Internet: www.mpasmb-hamburg.mpg.de • Arbeitsgruppe Ribosomenstruktur: E-Mail: [email protected] Röntgenstrukturanalyse an Einkristallen von Ribosomen und ihren Untereinheiten mit Synchrotronstrahlung bei Kryotemperatur; dreidimensionale Bildrekonstruktion elektronenmikroskopischer Aufnahmen von Ribosomen- partikeln. • Arbeitsgruppe Zytoskelett: Struktur und Dynamik von Proteinfasern des Zytoskeletts (Mikrotubuli); Struktur, Biochemie und Molekularbiologie von Tubulin, Mikrotubuli-assoziierten Proteinen, Protein- kinasen und Motorproteinen aus Nervenzellen; Protein- kristallographie, Elektronenmikroskopie, Bildverarbeitung; computer-gestützte Lichtmikroskopie von zellulären Be- wegungs- und Transportprozessen; zeitaufgelöste Röntgen- beugung von biologischen Polymerisationsprozessen und Oszillationen mit Synchrotronstrahlung; Rolle des Tau- ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 67 – Drucksache 15/3300

Proteins und der Proteinphosphorylierung in der Alz- Teil I heimer-Krankheit und in Zellmodellen.

Max-Planck-Institut für ausländisches und • Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht: Europäisches Ge- internationales Privatrecht sellschafts- und Konzernrecht, europäisches und internatio- Mittelweg 187 nales Bank- und Kapitalmarktrecht, Corporate Governance 20148 Hamburg in der Triade Europa – USA – Japan, Wirtschaftsrecht der Tel.: (0 40) 4 19 00 - 0 Telekommunikation, Verkehrs- und Transportrecht, Wirt- Fax: (0 40) 4 19 00 - 2 88 schaftsrecht des MERCOSUR Internet: www.mpipriv-hh.mpg.de • Rechtsvergleichung und Rechtsvereinheitlichung: Euro- E-Mail: [email protected] päische Privatrechtsangleichung, Systemtransformation in Mittel-, Ost- und Südost-Europa, Kreditsicherheiten und Insolvenzrecht, International Encyclopedia of Comparative Law, ausländische Rechtsordnungen und Länderreferate • Internationales Privatrecht: Europäisches internationales Privatrecht, internationales und europäisches Zivilverfah- rensrecht, internationales Konkursrecht, internationales Wettbewerbsrecht

Hessen

Max-Planck-Institut für Biophysik • Funktionsanalyse primär und sekundär aktiv transportie- Marie-Curie-Str. 15 render Membranproteine (lichtgetriebene Pumpen und die 60439 Frankfurt/Main Transport-ATPasen bzw. Carrier und Antiporter). Stationäre Tel.: (0 69) 63 03 - 0 und zeitaufgelöste elektrische bzw. elektrophysiologische Fax: (0 69) 63 03 - 45 02 Methoden in Kombination mit zeitaufgelösten Fluoreszenz- Internet: www.mpibp-frankfurt.mpg.de techniken unter Voltage-Clamp-Bedingungen zur Bestim- E-Mail: [email protected] mung der dynamischen Eigenschaften von Membranprote- inen Zweidimensionale Kristallisation und elektronenkri- stallographische Strukturaufklärung von Membranpro- teinen. Hochauflösende Elektronenmikroskopie und Bild- analyse großer makromolekularer Komplexe. • Struktur- und Funktionsuntersuchungen an Membran- proteinen aus Photosynthese und Atmungskette sowie an Rezeptoren; Überexpression, Kristallisation und Röntgen- strukturanalyse, elektrostatische Rechnungen. • Dynamische Computersimulation des Protonentransports in Biomolekülen. Wechselwirkung des Elektronencarriers Cytochrom c mit Membranproteinen der Atmungskette und der Photosynthese. Strukturmodellierung von Mem- branproteinen.

Max-Planck-Institut für Hirnforschung • Analyse der synaptischen Übertragung, Biochemie synapti- Deutschordenstr. 46 scher Vesikel und Membranproteine; molekulare Mechanis- 60528 Frankfurt/Main men neuronaler Differenzierung, Synapsenbildung, neuro- Tel.: (0 69) 9 67 69 - 0 logische Erkrankungen Fax: (0 69) 9 67 69 - 4 40 • Neuronale Grundlagen der Wahrnehmung, strukturelle Internet: www.mpih-frankfurt.mpg.de und funktionelle Organisation der Großhirnrinde E-Mail: [email protected] • Aufbau und Funktion der Netzhaut des Auges: die Netzhaut als vereinfachtes Modell für Funktionsabläufe im Gehirn

Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie • Mikrobiologie und Biogeochemie von Spurengasen in Karl-von-Frisch-Straße Böden; Methan-oxidierende Bakterien; Mikrobiologie und 35043 Marburg Biogeochemie von Feuchtgebieten; molekulare Ökologie Tel.: (0 64 21) 1 78 - 0 und Phylogenie von Bodenmikroorganismen; anaerobe Fax: (0 64 21) 1 78 - 9 99 Bakterien des Bodens; sequenzielle Reduktionsprozesse in Internet: www.uni-marburg-de/mpi gefluteten Reisfeldböden. E-Mail: [email protected] • Molekulare Phytopathologie: phytopathogene Pilze; Sig- naltransduktion; Regulation der pathogenen Entwicklung; zytologische und molekulare Grundlagen des Dimorphis- mus: Signalmoleküle für die Kommunikation zwischen Pilz und Pflanze; Organ- und Wirtsspezifität; Molekularbio- logie: globale Kontrolle der Genregulation in E.coli; Rolle des Ubiqutinsystems bei DNA-Reparaturvorgängen. ▼ Drucksache 15/3300 – 68 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Biochemie und Ökophysiologie von anaeroben Mikroorga- nismen; Molekular-biologie der methanogenen Archaea; Molekulargenetik von vesikulararbusculärer Mykorrhiza; Zellbiologie von fädigen Bodenpilzen; Stressantwort in Bodenbakterien. • Thermoregulation in boden- und pflanzenassoziierten Bakterien.

Max-Planck-Institut für physiologische und klinische • Genexpression in Herzmuskelzellen des normalen und Forschung, ischämischen Säugerherzens und bei Herzerkrankungen W. G. Kerckhoff-Institut des Menschen. Parkstr. 1 • Molekulare und erbliche Ursachen der Herzinsuffizienz, 61231 Bad Nauheim Apoptose. Kollateralkreislauf (Arteriogenese) und Gefäß- Tel.: (0 60 32) 7 05 - 1 wachstumsfaktoren. Fax: (0 60 32) 7 05 - 2 11 • Regulation der Blutgefäßneubildung während der Embry- Internet: www.kerckhoff.mpg.de onalentwicklung (Vaskulogenese und Angiogenese) und in E-Mail: [email protected] malignen Tumoren. Rückbildung von Blutgefäßen und end- othelialer Zelltod (Apoptose). Signalübertragung in häma- topoietischen und endothelialen Zellen. Transgene Tier- modelle für regulierbare Genexpression im Gefäßsystem. Endothelaktivierende Faktoren, Blutgerinnung und Tumor- nekrose.

Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte • Römisches Recht. Byzantinisches Recht. Gemeines Recht in Hausener Weg 120 Mittelalter und Früher Neuzeit. Humanistische Jurispru- 60489 Frankfurt/Main denz Tel.: (0 69) 7 89 78 - 0 • Gesetzgebung. Juristische Zeitgeschichte Fax: (0 69) 7 89 78 - 1 69 • Wissenschaftsgeschichte Internet: www.mpier.uni-frankfurt.de • Nachwuchsgruppe: Recht in der Industriellen Revolution E-Mail: [email protected]

Mecklenburg-Vorpommern

Max-Planck-Institut für demografische Forschung • Determinanten von Altern, Langlebigkeit und Mortalität; Konrad-Zuse-Str. 1 mathematisch-statistische Methoden der Demografie; 18057 Rostock Altern und Familiendynamik Tel.: (03 81) 20 81 - 0 • Studien zur Geschichte demografischen Denkens Fax: (03 81) 20 81 - 2 02 • Fertilität und Familiendynamik im heutigen Europa Internet: www.demogr.mpg.de • Demografie des frühen Erwachsenenalters E-Mail: [email protected] • Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt • Soziale Dynamik und Fertilität • Reproduktive Gesundheit

Teilinstitut Greifswald des Max-Planck-Instituts siehe MPI für Plasmaphysik Garching für Plasmaphysik Wendelsteinstr. 1 17491 Greifswald Tel.: (0 38 34) 8 82 - 0 01 Fax: (0 38 34) 8 82 - 0 09 Internet: www.ipp.mpg.de E-Mail: [email protected]

(s. auch Bayern)

Niedersachsen

Max-Planck-Institut für Aeronomie • Physik der Planeten und Kometen Max-Planck-Str. 2 • Experimentelle Planetenphysik 37191 Katlenburg-Lindau • Physik der Sonne, Heliosphäre und sonnenähnlicher Sterne, Tel.: (0 55 56) 9 79 - 0 Sonne-Erde-Beziehungen Fax: (0 55 56) 9 79 - 2 40 • Magnetosphärenforschung Internet: www.linmpi.mpg.de • Atomsphärenphysik E-Mail: [email protected] ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 69 – Drucksache 15/3300

Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie • Molekulare Komponenten des Proteintransportes Teil I (Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut) • NMR-basierte Strukturbiologie Am Faßberg 11 • Analysen von Entwicklungs- und Differenzierungsprozes- 37077 Göttingen sen beim Säuger Tel.: (05 51) 2 01 - 0 • Entwicklung der Fruchtfliege Fax: (05 51) 2 01 - 12 22 • Untersuchung der Mechanismen der synaptischen Trans- Internet: www.mpibpc.mpg.de mission E-Mail: [email protected] • Aufklärung von Struktur-Funktions-Beziehungen auf mole- kularer Ebene wie auch in der Zelle • RNA-Prozessierung und –Transport • Untersuchung von Mechanismen der Freisetzung von Neurotransmittern und Hormonen, besonders aber die Funktion von Ca++ in der Signalübertragung • Untersuchung photochemisch induzierter Dynamik von Molekülen in Kristallen, Flüssigkeiten und Gasen • Erforschung der Organisation der zellulären Architektur • Theoretische und experimentelle Untersuchungen zur Evolution selbstorganisierender Systeme • Entwicklung und Anwendung der magnetischen Kernre- sonanz für nichtinvasive Untersuchungen lebender Systeme • Nichtlineare optische Mikroskopie für die Biologie • Keimzellentwicklung im Zebrafisch

Max-Planck-Institut für Geschichte • Kulturen der mittelalterlichen Gesellschaft: Denkformen, Hermann-Föge-Weg 11 Praktiken und Institutionalisierungen 37073 Göttingen • Transformationen des Religiösen in der Neuzeit und Histori- Tel.: (05 51) 49 56 – 0 sche Anthropologie von Übergangsprozessen in die Moderne Fax: (05 51) 49 56 – 170 • Erfassung und Aufbereitung historischen Materials; Histo- Internet: www.geschichte.mpg.de rische Fachinformatik; Theorie und Geschichte historischer E-Mail: [email protected] Erkenntnis; Kulturen des Wissens und Wissenschaftskultu- ren der Moderne im Vergleich

Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin • Das Institut besteht aus vier Abteilungen sowie unabhängig Hermann-Rein-Str. 3 arbeitenden Gruppen. Mit den zuletzt erfolgten Berufun- 37075 Göttingen gen wurde das Ziel einer Fokussierung auf neurobiologi- Tel.: (05 51) 38 99 - 0 sche Forschung erreicht. Vorklinische Fragestellungen und Fax: (05 51) 38 99 - 3 89 die Arbeit mit Tiermodellen humaner neurologischer/psy- Internet: www.mpiem.gwdg.de chiatrischer Störungen spielen dabei eine besondere Rolle. E-Mail: [email protected] • Molekulare Mechanismen der Entstehung von Synapsen zwischen Nervenzellen; molekulare Mechanismen der Neurotransmitterfreisetzung an Synapsen. • Transgene Tiermodelle neurodegenerativer Erkrankungen; Genetik und molekulare Pathologie von Myelinisierungs- störungen; Gentranskriptionskontrolle in der Entwicklung des Nervensystems. • Molekular- und verhaltensbiologische Analyse von Neuro- transmitter-Rezeptoren, insbesondere des Corticotropin- Releasing-Factor -Rezeptors. • Struktur-Funktionsbeziehung an genetisch modifizierten Ionenkanälen; physiologische Funktion von Ionenkanälen bei neuronalen Interaktionen und bei der Krebsentstehung. Elektrophysiologie sekretorischer Zellen.

Max-Planck-Institut für Strömungsforschung • Nichtlineare Dynamik mit Anwendungen auf festkörper- Bunsenstr. 10 physikalische und neuronale Systeme 37073 Göttingen • Untersuchungen elementarer Wechselwirkungen zwischen Tel.: (05 51) 51 76 - 0 Atomen, Molekülen, Clustern und Photonen Fax: (05 51) 51 76 - 6 69 • Experimentelle und theoretische Untersuchung molekula- Internet: www.mpisf.mpg.de rer Wechselwirkungen in der Gasphase, in Flüssigkeiten E-Mail: [email protected] und an Oberflächen ▼ Drucksache 15/3300 – 70 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Teilinstitut Hannover des Max-Planck-Instituts für • Siehe Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert- Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) Einstein-Institut), Golm Callinstr. 38 30167 Hannover Tel.: (05 11) 7 62 - 23 56 Fax: (05 11) 7 62 - 27 84 Internet: www.aei-potsdam.mpg.de E-Mail: [email protected]

(s. auch Brandenburg)

Nordrhein-Westfalen

Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH • Metallurgie und Prozesstechnik: Max-Planck-Str. 1 Entwicklung der Grundlagen metallurgischer Prozesse 40237 Düsseldorf durch mathematische Simulation; Untersuchung neuer Tel.: (02 11) 67 92 - 0 Reduktionsverfahren; Grundlagenuntersuchungen zu Fax: (02 11) 67 92 - 4 40 neuen Gießverfahren, insbesondere das Zweiwalzen- Internet: www.mpie.de Dünnbandgießen. E-Mail: [email protected] • Werkstofftechnik: Analyse von Rascherstarrungsprozessen beim Planar Flow Casting Meltspinning und Draht gießen; Entwicklung und Charakterisierung der Mikrostrukturen und Eigenschaften von superplastischen Stählen und höherfesten Leichtbau- stählen sowie von kriech- und oxidationsfesten Interme- tallische-Phasen-Legierungen niedriger Dichte; strukturelle Untersuchung der Fehlordnung von Überstrukturgittern mit der Atomsonden-Feldionenmikroskopie. • Mikrostrukturphysik und Umformtechnik: Interdisziplinär ausgerichtete Mikrostrukturforschung an Konstruktions- und Funktionsmaterialien unter metallphy- sikalischen und makromechanischen Gesichtspunkten; Forschungsthemen gemäß der Abteilungsgliederung in Bereiche Umformtechnik, Thermomechanik, Beugung und Mikroskopie sowie Theorie und Simulation • Physikalische Metallkunde: Mechanisches Verhalten, Zeitstandfestigkeit; Legierungs- entwicklungen für Hochtemperaturanwendungen; Phasen- gleichgewichte und Ordnungsreaktionen in Vielstoffsyste- men; Diffusionskontrollierte Phasenumwandlungen. • Grenzflächenchemie und Oberflächentechnik: Chemische und tribologische Stabilität von Werkstoff- oberflächen, Adhäsion und Reaktionen an inneren Grenz- flächen (z.B. Metall/Polymer, Metall/Oxid, Oxid/ flüssiges Zink).: Grundlagenuntersuchungen zur Herstellung von funktionellen Schichten mittels Experimenten an Model- lsystemen aus supramolekular geordneten organischen Strukturen, definiert halbleitenden anorganischen Schichten, gradierten Plasmapolymeren und ultradün- nen CVD-/PVD-(Chemical-/Physical-Vapour- Deposition-) Oberflächenschichten.

Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung • Problemlösungsfähigkeit der europäischen Mehrebenen- Paulstr. 3 politik, mit Anwendung auf Probleme der Beschäftigungs- 50676 Köln und Sozialsysteme, des Steuerwettbewerbs, der Deregulie- Tel.: (02 21) 27 67 - 0 rung und Reregulierung von Finanzdienstleistungen, der Fax: (02 21) 27 67 - 5 55 Umsetzung des Binnenmarkts und der Sozialrichtlinien in Internet: www.mpi-fg-koeln.mpg.de der EU, und der Arzneimittelregulierung E-Mail: [email protected] • Regimewettbewerb und Integration in den industriellen Beziehungen, mit Untersuchungen zur Europäisierung organisierter Interessen, zur Europäisierung von Arbeits- beziehungen, zur Entwicklung einer europäischen Sozial- politik, zur Interdependenz zwischen industriellen Bezieh- ungen und sozialstaatlichen Strukturen im internationalen Vergleich ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71 – Drucksache 15/3300

• Vergleichende Untersuchungen zur Struktur und Funk- Teil I tionsweise regionaler Industriepolitik, nationaler For- schungs- und Innovationssysteme und des Internets

Max-Planck-Institut für Kohlenforschung • Homogene Katalyse und Komplexchemie; Chirale Liganden; (rechtsfähige Stiftung) Synthetische Organische Chemie; Selektive metallorganische Kaiser-Wilhelm-Platz 1 Agenzien und Katalysatoren; Asymmetrische Katalyse 45470 Mülheim an der Ruhr • Naturstoffsynthesen Tel.: (02 08) 3 06 - 1 • Biokatalyse; Reaktionen in superkritischem CO2; Sol-Gel- Fax: (02 08) 3 06 - 29 80 Prozesse; Metallkolloide Internet: www.mpi-muelheim.mpg.de • Kombinatorische Katalyse E-Mail: [email protected] • Heterogene Katalyse; Zeolithe und amorphe Mischoxide; Funktionsmaterialien • Theorie: Quantenmechanische Methoden; Molecular Modeling

Max-Planck-Institut für vaskuläre Biologie (im Aufbau) • Regulation der Kontaktaufnahme zwischen Leukozyten und Endothelzellen bei der Einwanderung von Leukozyten derzeit: in Entzündungsherde. Regulation solcher Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE), Zelladhäsionsvorgänge durch post-translationale Universität Münster Modifikationen von Adhäsionsmolekülen. Bildung und Öff- Von-Esmarch-Str. 56 nung von Zellkontakten zwischen Endothelzellen. 48149 Münster • Molekulare Grundlagen der Rezirkulation von Tel.: (02 51) 83 – 5 86 17 Lymphozyten. Leukozyten-Endothel-Interaktionen bei ent- Fax: (02 51) 83 – 5 86 16 zündlichen Hirnerkrankungen. Internet: www.mpi-muenster.mpg.de E-Mail: [email protected]

Max-Planck-Institut für Mathematik • Algebraische Gruppen und arithmetische Untergruppen, Vivatsgasse 7 Darstellungstheorie. Zahlentheorie, arithmetische algebrai- 53111 Bonn sche Geometrie, automorphe Formen. Tel.: (02 28) 4 02 - 0 • Algebraische Geometrie, Singularitäten. Komplexe Fax: (02 28) 4 02 - 2 77 Analysis. Algebraische Topologie, Homotopietheorie, Internet: www.mpim-bonn.mpg.de Differentialtopologie. Differentialgeometrie, partielle E-Mail: [email protected] Differentialgleichungen. • Mathematische Physik, Stringtheorie.

Max-Planck-Institut für neurologische Forschung • Untersuchung regionaler physiologischer Variablen (u.a. Gleueler Str. 50 Durchblutung, Sauerstoffverbrauch, Glukosestoffwechsel, 50931 Köln Blutvolumen) im Gehirn mittels Positronen-Emissions- Tel.: (02 21) 47 26 - 0 Tomographie (PET) unter physiologischen und pathologi- Fax: (02 21) 47 26 - 2 98 schen Bedingungen, insbesondere bei Schlaganfall, Hirn- Internet: www.mpin-koeln.mpg.de tumoren, Demenzen und Epilepsien E-Mail: [email protected] • Entwicklung therapeutischer Strategien • Pathophysiologie, Pathobiochemie und Therapie des expe- rimentellen Hirninfarkts • Reanimation des Nervensystems durch Stammzelltransplan- tation; funktionelle NMR-Tomographie und Spektroskopie

Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie • Untersuchungen der Struktur-Funktionsbeziehungen von Otto-Hahn-Str. 11 Proteinen, insbesondere von Phosphotransferasen; Ent- 44227 Dortmund wicklung von biophysikalischen Methoden zur Erfassung Tel.: (02 31) 1 33 - 0 zeitabhängiger Strukturveränderungen Fax: (02 31) 1 33 - 26 99 • Analyse der zellphysiologischen und molekularen Grund- Internet: www.mpi-dortmund.mpg.de lagen der Funktion von Epithelien; hier besonders Trans- E-Mail: [email protected] port, Stoffwechsel, Volumenregulation und ihre Wechsel- wirkungen in Niere und Leber • Synthese und biologische Evaluierung von Lipo-, Glyco-, Nucleo- und Phosphopeptiden und Proteinen, Naturstoff- synthese, kombinatorische Chemie • Strukturelle und funktionelle Untersuchungen kleiner GTP- bindender Proteine und ihrer Mutanten sowie des Tumor- suppressor-Proteins APC, Charakterisierung der Interaktio- nen dieser Proteine mit aktivierenden, inaktivierenden und Effektorproteinen ▼ Drucksache 15/3300 – 72 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Max-Planck-Institut für Radioastronomie • Hauptarbeitsgebiete sind die Radio- und Infrarot-Astrono- Auf dem Hügel 69 mie. Die technologischen Entwicklungen im Institut um- 53121 Bonn spannen den gesamten Beobachtungsbereich. Tel.: (02 28) 5 25 - 0 • Die theoretische Astrophysik ist ein weiteres Arbeitsgebiet. Fax: (02 28) 5 25 - 2 29 Die Erforschung der Physik von Sternen, Galaxien und des Internet: www.mpifr-bonn.mpg.de Universums beinhaltet als Schwerpunkte die Sternentste- E-Mail: [email protected] hung, junge stellare Objekte, Sterne in späten Entwick- lungsstadien, Pulsare, das interstellare Medium der Milch- straße und externer Galaxien, das galaktische Zentrum und seine Umgebung, Magnetfelder im Universum, Radiogala- xien, Quasare und andere aktive Galaxien, Staub und Gas in kosmologischen Entfernungen, Galaxien in den Frühpha- sen des Universums, die Kosmische Strahlung, Hochener- gie-Teilchenphysik und die Theorie der Sternentwicklung und aktiver galaktischer Kerne. • Das Institut ist an mehreren Großprojekten beteiligt. Zu die- sen Projekten gehören unter anderem das deutsch-amerikani- sche Flugzeugobservatorium SOFIA, das Atacama Pathfinder Experiment (APEX; Entwicklung eines Submm-Teleskops zur Aufstellung in der Atacama-Wüste in Chile), das Atacama Large Millimeter Array (ALMA), das Far-Infrared and Submilli- metre Telescope Satellitenobservatorium (HERSCHEL), der Ausbau des 100-m-Radioteleskops in Effelsberg, die Konzep- tion eines Radioteleskops mit einer Sammelfläche von einem Quadratkilometer (Square Kilometer Array), das Very Large Telescope Interferometer (VLTI) in Chile, das Large Binocular Telescope (LBT) in Arizona und die Weiterentwicklung der Very-Long-Baseline-Interferometrie (VLBI) bis in den Millime- terbereich sowie hin zu extremen Winkelauflösungen durch die Einbindung von Weltraumteleskopen.

Max-Planck-Institut zur Erforschung von • Abfallrecht und Abfallpolitik; Formen und Grenzen der Gemeinschaftsgütern Rationalität Poppelsdorfer Allee 45 • Bereitstellung von Gemeinschaftsgütern: Regieren in multi- 53115 Bonn plen Arenen Tel.: (02 28) 9 14 16 – 0 Fax: (02 28) 9 14 16 – 55 Internet: www.mpp-rdg.mpg.de E-Mail: [email protected]

Max-Planck-Institut für bioanorganische Chemie • Bioanorganische Chemie; Koordinationschemie Stiftstr. 34-36 • Metalloproteine: Struktur und Funktion des Photosystem II, 45470 Mülheim an der Ruhr Nicht-häm Eisen- und Mangankomplexe mit biologischer Tel.: (02 08) 3 06 - 4 Relevanz; Radikalkomplexe in der Biologie Fax: (02 08) 3 06 - 39 51 • Biophysikalische Chemie und Biospektroskopie; Primär- Internet: www.mpi-muelheim.mpg.de prozesse der Photosynthese; magnetische Resonanzspek- E-Mail: [email protected] troskopie (EPR, ENDOR); Metalloproteine; molekularbiolo- gische Techniken; Proteinchemie

Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung • Molekulare Mechanismen der Kontrolle von Wachstum und Carl-von-Linné-Weg 10 Differenzierung in Pflanzen und Entwicklung von Metho- 50829 Köln den zur Untersuchung solcher Mechanismen; Übertragung Tel.: (02 21) 50 62 - 0 von Pilzresistenzgenen auf Pflanzen; Modifizierung der Fax: (02 21) 50 62 - 5 13 Fettsäuresynthese bei ölhaltigen Pflanzen. Internet: www.mpiz-koeln.mpg.de • Differenzierung pathogener Pilze; Zelltodkontrolle; pflanz- E-Mail: [email protected] liche Pathogenerkennung; Mechanismen der Gen-Aktivie- rung/ Reprimierung; systemisch erworbene Resistenz; „Genetic Engineering“ verbesserter Resistenz (künstlicher Zelltod); niedermolekulare Abwehrsubstanzen; Mechanis- men der UV-Resistenz. Intregration biotischer und abioti- scher Stress-Signale. • Molekulare Analyse der Blüteninduktion von Antirrhinum majus, Arabidopsis thaliana und Zea mays; molekulare Stu- dien zur Evolution der MADS-Box-Gene und der Blütenorga- ne in informativen Taxa; Transposons und genetische ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 73 – Drucksache 15/3300

Diversität: populationsgenetische Studien an En/Spm-haltigen Teil I Arabidopsis-Linien; Genmaschine bei Arabidopsis thaliana. • RFLP-Marker in Kartoffeln; Gene gegen Nematoden und Phytophthora; Solanum-Hybridlinien; Resistenz gegen PLRV; Molekularbiologie der Endospermentwicklung; RFLP, RAPD und AFLP in Zuckerrüben; Entwicklungsgene von Gerste; Diagnostik in Kokosnuss; Trockentoleranz in Crate- rostigma plantagineum; Backqualität und Herkunft von Einkorn.

Rheinland-Pfalz

Max-Planck-Institut für Chemie • Untersuchungen zur Wechselwirkung Biosphäre/Atmo- (Otto-Hahn-Institut) sphäre; Spurengas-Produktion/ Emission in Ozeanen; Emis- Joh.-Joachim-Becher-Weg 27 sion aus Biomasseverbrennung; Studium atmosphärischer 55128 Mainz Spurenstoffe und ihrer globalen Kreisläufe; Klimaeinfluss Tel.: (0 61 31) 3 05 - 0 von Aerosolteilchen; chemische Vorgänge in der tropischen Fax: (0 61 31) 3 05 - 3 88 Atmosphäre. Internet: www.mpch-mainz.mpg.de • Chemische Zusammensetzung von Aerosol- und Wolken- E-Mail: [email protected] tröpfchen, Bildung von Wolkenkondensationskeimen aus Aerosolpartikeln; heterogene Reaktionen auf Aerosol- und Wolkenpartikeln; dynamisches Verhalten von Wolken- tröpfchen und Eiskristallen; Aufnahme von Spurenstoffen auf Partikeln. • Studium atmosphärischer Spurenstoffe und ihrer globalen Kreisläufe; Entwicklung mathematischer Modelle zur Ozon- zerstörung und -bildung und zu Oxidationsprozessen in der Troposphäre; Laborsimulation relevanter Reaktionen in der Gasphase und an Oberflächen (Eis, Bodenstaub, Seesalz). Feldmessungen von Spurenstoffen, z.B. mit Flugzeugen. • Isotopen- und spurenelementgeochemische Untersuchun- gen zur Entwicklung von Erdmantel und Erdkruste und zum Verständnis geologischer Prozesse; Geochronologie; geochemische Studien integriert mit geologischen Feldar- beiten; experimentelle Studien zum Schmelzverhalten, Phasenbeziehungen und thermo-dynamischen Zustands- größen von Mineralen bei extremen Drücken und Tempera- turen. • Chemische Spurenanalysen und Isotopenhäufigkeits- messungen zur Bestimmung physikalischer und chemi- scher Bedingungen von Prozessen im frühen Sonnensystem und deren Zeitabläufe; Isotopenmessungen präsolarer Materie aus Meteoriten zum Verständnis der Synthese che- mischer Elemente in Sternen; Edelgasanalysen extraterres- trischer Proben – Geschichte der kosmischen Strahlenein- wirkung; Beteiligung an Raummissionen zur chemischen Analyse auf Planeten- und Kometenoberflächen.

Max-Planck-Institut für Polymerforschung • Struktur und Dynamik makromolekularer Systeme: Ackermannweg 10 Übergeordnetes Ziel dieses Projektbereichs ist es, Zusammen- 55128 Mainz hänge zwischen mikroskopischen und makroskopischen Tel.: (0 61 31) 3 79 - 0 Eigenschaften aufzuweisen, u.a. in einer Kooperation im Fax: (0 61 31) 3 79 - 1 00 Rahmen des Sonderforschungsbereichs 262 „Glaszustand und Internet: www.mpip-mainz.mpg.de Glasübergang nichtmetallischer amorpher Materialien“. E-Mail: [email protected] • Polymertheorie: Analytische Theorie auf Grundlage der Statistischen Mecha- nik. Computer-simulationen zum Zweck der Simulation der Statik und Dynamik von z.B. Schmelzen, Netzwerken, Mischungen und Lösungen. Struktur-Eigenschaftsbezie- hungen unter mikroskopischen und makroskopischen Aspekten. • Thermodynamik, Phasenumwandlungen und kritische Phänomene: Sie spielen eine wichtige Rolle für die Anwendung und bei der Verarbeitung polymerer Materialien. Dieser Projektbereich ▼ Drucksache 15/3300 – 74 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

beschäftigt sich mit der Ausbildung supramolekularer Ordnungszustände verknüpft mit Phasenübergängen, die synthetischen und biologischen Systemen gemeinsam sind. • Aufbau und Eigenschaften supramolekularer Strukturen: Die Eigenschaften von Polymeren sind nicht nur abhängig von ihrer molekularen (Primär-)Struktur, sondern besonders von der Überstruktur (Sekundärstruktur), die durch Wech- selwirkung von Molekülsegmenten entsteht. Das Phäno- men der Selbstorganisation von Makromolekülen kann zu komplexen dreidimensionalen Strukturen führen, deren Synthesen und Charakterisierung Gegenstand dieses Projektbereichs sind. • Spezielle physikalische Eigenschaften von Polymeren: Untersucht werden die molekularen und strukturellen Grundlagen von z.B. organischen Metallen und der Ladungstransfer und Elektronentransfer in organischen Systemen. • Neuartige Polymere und Syntheseverfahren: Polymere mit maßgeschneiderten Eigenschaften, wie z.B. nichtlineare optisch aktive Materialien, elektrisch leitfähige Polymere und Systeme mit der Tendenz zur Selbstorgani- sation. • Weiter- und Neuentwicklung von Methoden zur Untersuchung von Polymeren: Entwicklung neuer Messmethoden sowie Adaption bereits etablierter Methoden zur Untersuchung der Beziehung zwi- schen makroskopischen Eigenschaften und der molekula- ren Struktur, Dynamik und übermolekularen Organisation von Polymeren, z.B. Massenspektrometrie, Festkörper-NMR- Spektroskopie, ESR-Spektroskopie, dielektrische Spektrosko- pie, Optik, analytische Elektronenmikroskopie, Nahfeldme- thoden, Röntgen- und Neutronenstreuung.

Saarland

Max-Planck-Institut für Informatik • Logik der Programmierung: Automatisches Beweisen; Stuhlsatzenhausweg 85 Nichtklassische Logiken und Wissensrepräsentation; Logik- 66123 Saarbrücken programmierung; Programmspezifikation, -verifikation Tel.: (06 81) 93 25 - 0 und -synthese. Fax: (06 81) 93 25 - 9 99 • Algorithmen und Komplexität: Datenstrukturen und kom- Internet: www.mpi-sb.mpg.de binatorische Algorithmen; algorithmische Geometrie; pa- E-Mail: [email protected] rallele und verteilte Algorithmen; Optimierung NP-schwe- rer Probleme; Komplexitätstheorie; Software-Bibliotheken: LEDA (Library of Efficient Data Types and Algorithms), PAD (Library of PRAM Algorithms and Data Structures) und CGAL (Computational Geometry Algorithms Library). • Bioinformatik und Angewandte Algorithmik: Analyse biolo- gischer Sequenzen; Analyse und Vorhersage von Protein- strukturen; Analyse von intermolekularen Wechselwirkun- gen und Wechselwirkungsnetzen; Analyse von Gen- und Proteinexpressionsdaten; Analyse genetischer Variationen; Rechnergestützte Suche nach und Entwurf von Wirkstof- fen; Analyse molekularer und supramolekularer Struktu- ren; Kombinatorische Optimierung in Entwurf und Ferti- gung, vor allem Zuschnitt- und Packungsprobleme. • Computergraphik: Flächenmodellierung und -rekonstruk- tion; Unterteilungsflächen; effiziente Polygonnetze; 3D-Kompression; Multi-Resolution-Modellierung; Bild- synthese; Globale Beleuchtungsbetrachtung; Bildbasierte Verfahren; Rendering mit Hardwareunterstützung; Visua- lisierung; Medical Imaging; Virtual-Reality-Anwendungen. ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 75 – Drucksache 15/3300

Sachsen Teil I

Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie • Primatologie; Linguistik Deutscher Platz 6 • Evolutionäre Genetik 04103 Leipzig • Entwicklungspsychologie und komparative Psychologie Tel.: (03 41) 35 50 - 0 • Kulturelle Ontogenese Fax: (03 41) 35 50 - 1 19 • Kulturelle Phylogenese Internet: www.eva.mpg.de E-Mail: [email protected]

Max-Planck-Institut für Mathematik in den • Numerische Lösung von partiellen Differentialgleichungen Naturwissenschaften und Integralgleichungen, Mehrgitterverfahren, Rand- Inselstr. 22 elementverfahren. Anwendungen in der Quantenchemie. 04103 Leipzig • Differentialgeometrie, Riemannsche und Kählersche Geo- Tel.: (03 41) 99 59 - 50 metrie, Algebraische Geometrie, Geometrische Analysis, Fax: (03 41) 99 59 - 6 58 Nichtlineare Partielle Differentialgleichungen und Mathe- Internet: www.mis.mpg.de matische Physik, Variationsrechnung, Symplektische Geo- E-Mail: [email protected] metrie und Hamiltonsche Systeme, Mathematische Biolo- gie, Neuronale Netze und Kognitionswissenschaft. • Analysis, Nichtlineare Partielle Differentialgleichungen, Variationsrechnung, Singuläre Störungstheorie, Mathe- matische Grundlagen der Materialwissenschaften, Mikro- strukturen, Mikromagnetismus, Kontinuumsmechanik. • Klassische und moderne Mathematische Physik (z.B. All- gemeine Relativitätstheorie und Quantenfeldtheorie), Nichtlineare Funktionsanalysis und Nichtlineare Partielle Differentialgleichungen, Unendlichdimensionale Dyna- mische Systeme, Bifurkationstheorie, Inverse Mathema- tische Probleme in der Hirnforschung. • Mathematische Materialwissenschaften

Max-Planck-Institut für neuropsychologische Forschung • Neurokognition der Sprache, des Gedächtnisses und der Stephanstr. 1a Musik 04103 Leipzig • Funktionelle Neuroanatomie des Frontalappens; Klinische Tel.: (03 41) 99 40 – 00 Neuropsychologie; Signal- und Bildverarbeitung; mathema- Fax: (03 41) 99 40 – 1-01 tische Methoden der funktionellen Bildgebung (fMRT) Internet: www.cns.mpg.de • Methodenentwicklung in der Magnetresonanz-Tomogra- E-Mail: [email protected] phie und der Magnetenzephalographie • Neurokognition der Prosodie

Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme • Elektronische Korrelationen in Molekülen und Festkörpern, Nöthnitzer Str. 38 stark und schwach korrelierte Elektronensysteme, schwere 01187 Dresden Fermionensysteme, Hochtemperatur-Supraleitung (P. Fulde); Tel.: (03 51) 8 71 - 0 Endliche Systeme (J.-M. Rost); Biologische Physik (F. Jülicher) Fax: (03 51) 8 71 - 19 99 • Elektronische Korrelationen in Molekülen, Festkörpern und Internet: www.mpipks-dresden.mpg.de an Oberflächen; Quantenchemie und Cluster Clusterein- E-Mail: [email protected] bettung, optische Anregungen, Leitungs- und Valenzband- zustände, geometrische und elektronische Struktur komple- xer Materialien • Nichtlineare Dynamik und Zeitreihenanalyse, Rauschen in Systemen mit chaotischer Dynamik, hochdimensionales Chaos und Chaos in räumlich ausgedehnten Systemen • Nichtlineare Dynamik in Quantensystemen; Musterbildung in Reaktions- Diffusionsprozessen • Quantenchaos und mesoskopische Systeme • Wellen in komplexen Medien und mesoskopische Phäno- mene ▼ Drucksache 15/3300 – 76 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Max-Planck-Institut für chemische Physik fester Stoffe • Gallide, Aluminide, Clathrate und clathratartige intermetal- Nöthnitzer Straße 40 lische Verbindungen. Alternative Präparationswege und 01187 Dresden detaillierte Charakterisierung. Phasengleichgewichte, -um- Tel.: (03 51) 46 46 - 0 wandlungen, und -zusammensetzung. Bindungsanalyse im Fax: (03 51) 46 46 - 10 direkten Raum. Chemische Aspekte physikalischer Erschei- Internet: www.cpfs.mpg.de nungen. E-Mail: [email protected] • Metallreiche Stickstoffverbindungen sowie Übergänge zu kovalenten und/oder ionischen Verbindungen. Struktur/ Eigenschafts-Beziehungen. Verbindungen mit neuartigen chemischen und physikalischen Eigenschaften. Entwick- lung neuer Syntheseverfahren. Valenzzustände und chemi- sche Bindung. • Neue intermetallische Verbindungen mit stark korrelierten Elektronen sowie quanten-kritischen Phänomenen. Suche nach unkonventionellen Ordnungsphänomenen (Ladungs- ordnung, magnetische Ordnung, Supraleitung) und Cha- rakterisierung ihrer Phasendiagramme in Schwere-Fermio- nen-Metallen und -Halbleitern, sowie niedrigdimensiona- len Quantenspinsystemen.

Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie • Zellteilung: Wie werden die wichtigsten Zellbestandteile und Genetik gezielt auf die Tochterzellen verteilt? Pfotenhauerstr. 108 • Struktur von Zellorganellen (insbesondere des Golgi-Komplexes 01307 Dresden und der Endosomen): Wie wird der Membrantransport kon- Tel.: (03 51) 2 10 - 0 trolliert? Fax: (03 51) 2 10 - 20 00 • Zellpolarität: Wie entstehen asymmetrisch aufgebaute Internet: www.mpi-cbg.de Zellen? E-Mail: [email protected] • Gewebebildung: Wie organisieren sich Zellen zu Geweben? • Wir untersuchen besonders geeignete Modellorganismen: der Wurm Caenorhabditis elegans, die Fliege Drosophila melanogaster, den Zebrafisch und die Maus.

Sachsen-Anhalt

Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer • Netzwerktheorie für verfahrenstechnische und bioverfah- Systeme renstechnische Systeme Sandtorstr. 1 • Hierarchische Konzepte;Eigenschaftsverteilte Systeme. 39106 Magdeburg • Modellreduktion. Multifunktionale und instationäre Pro- Tel.: (03 91) 61 10 – 0 zesse. Integrierte und vernetzte Prozesse. Dynamische Fax: (03 91) 61 10 – 5 00 Methoden zur Ermittlung thermodynamischer und kineti- Internet: www.mpi-magdeburg.mpg.de scher Parameter E-Mail: [email protected] • Virtuelles biologisches Labor • Virtuelles Technikum für verfahrenstechnische Prozesse. • Autonom mobile Systeme

Max-Planck-Forschungsstelle für Enzymologie der • Dynamik von Konformationsänderungen in Polypeptid- Proteinfaltung ketten; Katalysemechanismen und biologische Funktion Weinbergweg 22 von Faltungshelferenzymen; ribosomenassoziierte 06120 Halle (Saale) Chaperone Tel.: (03 45) 5 52 - 28 01 • HTS-fähige enzymkinetische Messeinrichtungen Fax: (03 45) 5 51 - 19 72 • Chemosynthese modifizierter Proteine Internet: www.enzyme-halle.mpg.de E-Mail: [email protected]

Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung • Integration und Konflikt mit regionalem Schwerpunkt in Advokatenweg 36 den Ländern Afrikas 06114 Halle (Saale) • Besitz und Eigentum mit regionalem Schwerpunkt in den Tel.: (03 45) 29 27-0 postsozialistischen Ländern Eurasiens Fax: (03 45) 29 27- 5 02 • Rechtspluralismus mit regionalem Schwerpunkt in den Internet: www.eth.mpg.de Ländern Südostasiens E-Mail: [email protected] ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 77 – Drucksache 15/3300

Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik • Niedrigdimensionale Systeme, ihre Bildung, Strukturen und Ei- Teil I Weinberg 2 genschaften, Wachstum und Struktur dünner Schichten, mag- 06120 Halle/Saale netische und elektronische Eigenschaften von Nano-Magneten Tel.: (03 45) 55 82 - 50 • Durch Grenzflächen oder reduzierte Dimensionen beein- Fax: (03 45) 55 11 - 2 23 flusste Materialien für Informations- und Telekommunika- Internet: www.mpi-halle.me tionstechnologien – Herstellung und Eigenschaften E-Mail: [email protected] • Theorie der Eigenschaften von mikro- und nanostrukturier- ten Festkörpern

Schleswig-Holstein

Max-Planck-Institut für Limnologie • Ökophysiologische, evolutionsbiologische und populations- August-Thienemann-Str. 2 genetische Mechanismen der Entstehung von Lebens- 24306 Plön gemeinschaften in Seen Tel.: (0 45 22) 7 63 - 0 • Sexuelle Selektion und Koevolution in Wirt-Parasit-Syste- Fax: (0 45 22) 7 63 - 3 10 men, Evolutionsökologie von Konkurrenz und Kooperation. Internet: www.mpil-ploen.mpg.de • Tropenökologie: Ökologie tropischer Überschwemmungs- E-Mail: [email protected] gebiete • Limnologische Flussstation Schlitz: Struktur und Funktion kleiner Fließgewässer

Thüringen

Max-Planck-Institut für Biogeochemie • Integration biogeochemischer Kreisläufe: Modellhafte Winzerlaer Str. 10 Verknüpfung globaler und erdgeschichtlicher Daten mit 07745 Jena Prozessen auf Ökosystemebene Tel.: (0 36 41) 57 - 60 • Biogeochemische Systeme: Typisierung und Analyse bio- Fax: (0 36 41) 57 - 70 geochemischer Quellen und Senken Internet: www.bgc-jena.mpg.de • Biogeochemische Prozesse: Verknüpfung verschiedener E-Mail: [email protected] Kreisläufe mit Funktionsabläufen in Ökosystemen

Max-Planck-Institut für chemische Ökologie Das Institut erforscht die Rolle, Vielfalt und Eigenschaften Winzerlaer Str. 10 von chemischen Signalen, die die Wechselbeziehungen zwi- 07745 Jena schen Organismen und ihrer Umwelt steuern. Das komplexe Tel.: (0 36 41) 57 - 0 System dieser Beziehungen lässt sich nur in einem interdiszi- Fax: (0 36 41) 57 - 20 11 plinären Ansatz von Ökologie, Biochemie, Populationsgene- Internet: www.ice.mpg.de tik und Organischer Chemie exemplarisch untersuchen. Die E-Mail: [email protected] Themen im Einzelnen sind: • Molekularbiologische Untersuchungen zur induzierten Abwehr bei Wildem Tabak und verwandten Arten; Chemie und Biochemie von Wehrsubstanzen des Tabaks, ökologi- sche Untersuchungen zu den Abwehrstrategien des Tabaks. Chemie und Biochemie von pflanzlichen Duft- und Abwehr- stoffen; Aufklärung von Signalwegen in Pflanzen, chemi- sche Kommunikation bei marinen Algen; Chemie und Bio- chemie von Wehrdrüsensystemen bei Insekten (Boland). • Biochemie und Molekularbiologie von pflanzlichen Sekun- därstoffen aus der Gruppe der Terpenoide und Glucosinolate, biochemische Untersuchungen im Kontext induzierbarer Ab- wehrmechanismen bei Gymnospermen und Angiospermen. • Molekulare Genetik der Insektenresistenz bei Arabidopsis und nahverwandten Arten, populationsgenetische Unter- suchungen zur Insektenresistenz.

Max-Planck-Institut zur Erforschung von • Evolutionsökonomik: Regelmäßigkeiten wirtschaftlichen Wirtschaftssystemen Wandels; Anpassungs- und Lernvorgänge im ökonomi- Kahlaische Str. 10 schen Kontext; Institutionenentwicklung. 07745 Jena • Erforschung strategischer Interaktion: Spieltheorie – Lösungs- Tel.: (0 36 41) 6 86 - 5 konzepte zur Gleichgewichtsauswahl, evolutionäre Spieltheo- Fax: (0 36 41) 6 86 - 9 90 rie, sozialwissenschaftliche Anwendungen; Experimentelle Internet: www.mpiew-jena.mpg.de Wirtschaftsforschung; Mikroökonomie – Oligopolmärkte und E-Mail: [email protected] Verhandlungstheorie; Theorie (un-)eingeschränkter Rationa- lität (Berücksichtigung von mehr oder minder einschlägigen Erfahrungen, Zielbestimmung, Anspruchsbildung und An- spruchsanpassung, Entscheidungskontrolle); Verhaltens- orientierte Finanzierungstheorie; Auktionen. Drucksache 15/3300 – 78 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Darüber hinaus haben das MPI für Limnologie, Plön, eine Radioastronomie, Bonn, eine Außenstelle in Bad Münstereifel Außenstelle in Schlitz (Hessen) und das MPI für (Nordrhein-Westfalen).

Ausland

Bibliotheca Hertziana - Max-Planck-Institut für • Kunst des 4.–14. Jahrhunderts Kunstgeschichte • Nachleben der Antike Palazzo Zuccari • Kunst in Rom, 15.–20. Jh. Via Gregoriana, 28 • Architektur und Architekturtheorie außerhalb Roms, I-00187 Rom 13.–20. Jh., italienische Architekturzeichnung; Tel.: (00 39 06) 6 99 93 1 Architekturzeichnungsdatenbank Lineamenta Fax: (00 39-06) 6 99 93 3 33 • Skulptur und Kunstgewerbe Internet: www.biblhertz.it • Malerei, Zeichnung, Grafik, 15.–20. Jh. E-Mail: [email protected] • Strategien frühneuzeitlicher Repräsentation

Kunsthistorisches Institut in Florenz – • Interdisziplinäre Erforschung der Kunst der Renaissanse Max-Planck-Institut (gemeinsam mit Romanisten, Historikern und Philoso- Via Giuseppe Giusti 44 phen) I-50121 Firenze • Kunsttopographie in der Toskana mit besonderer Tel.: (00 39 05 5) 2 49 11 – 1 Berücksichtigung von Siena und Lucca Fax: (00 39 05 5) 2 49 11 - 55 • Neue Technologien im Bereich der Geisteswissenschaften Internet: www.khi.fi.it E-Mail: [email protected]

Max-Planck-Institut für Psycholinguistik • Sprachentwicklung: Erst- und Zweitspracherwerb, Erwerb Wundtlaan 1 von Diskursskopusfähigkeiten, Argumentstruktur, semanti- NL-6525 XD Nijmegen sche Kategorien (Raum, Zeit), Syntaxerwerb. Tel.: (00 31-24) 35 21 - 9 11 • Sprachverstehen: - Sprachverstehen im Diskurskontext, se- Fax: (00 31-24) 35 21 - 2 13 mantische, phonologische und morphologische Repräsen- Internet: www.mpi.nl tationen lexikalischer Einheiten, Struktur des Wortschatzes, E-Mail: [email protected] Worterkennung, Segmentierung kontinuierlicher Sprache, Satzverarbeitung, Erwerb von Sprachperzeptionsfähig- keiten und Entwicklung des Wortschatzes bei jungen Kindern. • Sprachproduktion: Abruf lexikalischer und morphologischer Information, syntaktische phonologische und phonetische Enkodierung. Neurologische Grundlagen der Sprachverar- beitung, zerebrale bildgebende Verfahren bei Sprachpro- duktion und -verstehen, Aphasiologie. • Sprache und Kognition: Interaktion von Sprache, Kultur und Kognition im zwischensprachlichen Vergleich bei schriftlo- sen, nicht-indoeuropäischen Sprachfamilien. Theoretische Ansätze zur Epistemologie, zu Sprachuniversalien und zur Modularität des Geistes.

Darüber hinaus haben das MPI für Festkörperforschung, (Spanien) und das MPI für Limnologie, Plön, eine Außenstelle Stuttgart, eine Außenstelle in Grenoble (Frankreich), das MPI in Manaus (Brasilien). für Astronomie, Heidelberg, eine Außenstelle in Almeria Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 79 – Drucksache 15/3300

Abbildung 6: Standorte der Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft Teil I

SCHLESWIG-HOLSTEIN Rostock Plön Greifswald HAMBURG Forschungstätten 2 MECKLENBURG-VORPOMMERN im Ausland Bremerhaven

3 BREMEN Institute

NIEDERSACHSEN BERLIN Hannover 5

Magdeburg 3 Golm NORDRHEIN-WESTFALEN BRANDENBURG Mülheim/Ruhr Münster Katlenburg-Lindau SACHSEN-ANHALT Dortmund 4 Göttingen Halle/S. Düsseldorf 2 3 Leipzig THÜRINGEN Köln SACHSEN 3 Marburg Dresden 3 Bonn 2 Jena HESSEN Bad RHEINLAND-PFALZ Nauheim Frankfurt am Main 3 2 Mainz Stammsitz

Zweig- bzw. SAARLAND Außenstelle Saarbrücken 4 Heidelberg Arbeitsgruppe 2 Anzahl der Einrichtungen BAYERN am Ort 2 Stuttgart

2 Tübingen BADEN-WÜRTTEMBERG Garching 2 Freiburg 4 München Radolfzell Martinsried Andechs Drucksache 15/3300 – 80 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

13.3 Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) Länder werden Forschungsprojekte durchgeführt, die zu Innovationen im öffentlichen Nachfragebereich und in Die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Schlüsseltechnologien beitragen. Dazu gehören die For- Forschung e.V. (FhG) ist die führende Trägerorganisation für schungsgebiete Kommunikation, Energie, Mikroelektronik, Einrichtungen der angewandten Forschung in Deutschland. Produktion, Verkehr und Umwelt. Ihren Namen verdankt die Gesellschaft dem als Forscher, Rund 12 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Erfinder und Unternehmer gleichermaßen erfolgreichen der FhG beschäftigt. Von dem jährlichen Forschungsvolumen Gelehrten Joseph von Fraunhofer (1787-1826). entfallen mehr als 90 Prozent auf den Leistungsbereich Ver- tragsforschung. Rund zwei Drittel dieses Bereiches erwirt- Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten schaftet die FhG aus Aufträgen der Industrie und der öffent- Forschung e.V. lichen Hand. Hansastraße 27 c Die Globalisierung von Wirtschaft und Forschung 80686 München erfordert zunehmend eine internationale Zusammenarbeit. Telefon: (0 89) 12 05 - 01 Niederlassungen der Fraunhofer-Gesellschaft in Europa, in Telefax: (0 89) 12 05 - 75 31 den USA und in Asien sorgen für Kontakt zu den wichtigsten Internet: www.fraunhofer.de gegenwärtigen und zukünftigen Wirtschaftsräumen. Die FhG ist auf eine enge Zusammenarbeit mit den Die Fraunhofer-Gesellschaft führt Vertragsforschung für die Hochschulen angewiesen. Sie ergänzt dadurch ihre Ressourcen Industrie, für Dienstleistungsunternehmen und die öffentli- in der Grundlagenforschung und gewinnt wissenschaftlichen che Hand aus und bietet Informations- und Serviceleistungen Nachwuchs. Die Universitäten ziehen durch eine praxisnahe an. Sie betreibt derzeit 58 Forschungseinrichtungen an Ausbildung und die gemeinsame Bearbeitung praxisrelevanter Standorten in der gesamten Bundesrepublik. Forschungsthemen ihrerseits Nutzen aus der Kooperation mit Die FhG orientiert sich konsequent am Ziel der Um- der FhG. Kennzeichnend für diese Zusammenarbeit sind setzung von Forschungsergebnissen in neue und innovative gemeinsame Berufungen auf Lehrstühle oder Honorarprofes- Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Eine weitere suren und in die Leitung von Fraunhofer-Instituten. wichtige Aufgabe der FhG ist die strategische Forschung. Im Einzelheiten zu den Fraunhofer-Instituten ergeben Rahmen der institutionellen Förderung des Bundes und der sich aus folgender Übersicht:

Land / Institut Aufgabenstellung

Baden-Württemberg

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und • Betriebsorganisation und Strukturplanung Automatisierung IPA • Produktionssysteme und Instandhaltung Nobelstraße 12 • Montage- und Handhabungssysteme 70569 Stuttgart • Anwendung von Industrierobotern Tel.: (07 11) 9 70 - 00 • Produktionsverfahren und Oberflächentechnik, Fax: (07 11) 9 70 - 13 99 Automatisierung von Prüfvorgängen E-Mail: [email protected] Internet: www.ipa.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und • Molekulare Wirkstoffe für Pharma und Chemie Bioverfahrenstechnik IGB • Tissue Engineering, Biomaterialien und biomimetrische Nobelstraße 12 Grenzflächen 70569 Stuttgart • Bio- und Membranverfahren für Umwelt- und Energie- Tel.: (07 11) 9 70 - 01 technik Fax: (07 11) 9 70 - 42 00 • Funktionelle Materialien und Membrantrenntechnik E-Mail: [email protected] Internet: www.igb.fraunhofer.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 81 – Drucksache 15/3300

Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und • Dienstleistungswirtschaft Teil I Organisation IAO • Informationssysteme, Softwaretechnik und –management Nobelstraße 12 • E-Business, Virtual Reality and Human Engineering 70569 Stuttgart • F&E-Management und Rapid Product Development Tel.: (07 11) 9 70-01 • Personal- und Produktionsmanagement Fax: (07 11) 9 70-22 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.iao.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP • Wärme- und Feuchteschutz im Bauwesen; Nobelstraße 12 Niedrigenergiehäuser 70569 Stuttgart • Tageslichttechnik; Energiesysteme in Gebäuden Tel.: (07 11) 9 70 - 00 • Neue Baustoffe und Bausysteme; Recyclingfragen; Fax: (07 11) 9 70 - 33 95 Untersuchungen von Bauprodukten im Freiland E-Mail: [email protected] • Bau- und Raumakustik; Lärmbekämpfung; technische und Internet: www.ibp.fraunhofer.de Raum-Akustik

Fraunhofer-Institut für Raum und Bau IRB • Information und Dokumentation für Bauwesen, Nobelstraße 12 Raumordnung, Städtebau und Wohnungswesen 70569 Stuttgart • Datenbanken, Fachbibliographien, Bauforschungsberichte Tel.: (07 11) 9 70 - 25 00 Fax: (07 11) 9 70 - 25 08 E-Mail: [email protected] Internet: www.irb.fraunhofer.de

Technologie-Entwicklungsgruppe Stuttgart TEG • Optimierung der Entwicklungszeiten durch Simultaneous Nobelstraße 12 Engineering, Planungsmethodik und Simulationstechnik 70569 Stuttgart • Planung logistischer Materialflußsysteme Tel.: (07 11) 9 70 - 35 00 Fax: (07 11) 9 70 - 39 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.teg.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Physikalische Meßtechnik IPM • Integriert optische Komponenten und Gassensoren Heidenhofstraße 8 • Optische Spektroskopie und optische Systeme 79110 Freiburg • Optische Fertigungsmeßtechnik Tel.: (07 61) 88 57 - 0 • Mikrosensoren und Mikrosysteme, Bioanalytik Fax: (07 61) 88 57 - 2 24 • Laserbelichtungssysteme E-Mail: [email protected] • Berührungslose optische Abstands- und ID-Meßsysteme Internet: www.ipm.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM • Physikalisch-mechanisches Verhalten von Bauteilen und Wöhlerstraße 11-13 Konstruktionen unter statischen und dynamischen 79108 Freiburg Belastungen Tel.: (07 61) 51 42 - 0 • Bewertung von Makro- und Mikrobauteilen durch experi- Fax: (07 61) 51 42 - 1 10 mentelle und theoretisch-numerische Methoden E-Mail: [email protected] • Entwicklung und Optimierung von Fertigungs-, Bearbei- Internet: www.iwm.fraunhofer.de tungs- und Beschichtungsprozessen

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Entwicklung von Systemen, Komponenten, Materialien und Heidenhofstraße 2 Verfahren auf den Gebieten: 79100 Freiburg • Solarthermie, Solares Bauen, Solarzellen Tel.: (07 61) 45 88 - 0 • Elektrische Energieversorgung, Mikroenergietechnik Fax: (07 61) 45 88 - 90 00 • Chemische Energiewandlung, Energiespeicherung E-Mail: [email protected] • Rationelle Energienutzung Internet: www.ise.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF • Materialforschung und Prozesstechnologien (GaAs/GCN) Tullastraße 72 • Bauelemente- und Schaltkreisentwicklung (GaAs) 79108 Freiburg • Optoelektronik Tel.: (07 61) 51 59 - 0 • Infrarottechnik Fax: (07 61) 51 59 - 4 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.iaf.fraunhofer.de ▼ Drucksache 15/3300 – 82 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik - Ernst-Mach- • Experimentelle und numerische Analyse von Schockwellen Institut EMI in Medien, Strömungs- und Verbrennungsvorgängen, Eckerstraße 4 Impact- und Penetrationsprozessen 79104 Freiburg • Verhalten von Strukturen unter stoßartigen Belastungen Tel.: (07 61) 27 14 - 0 • Bestimmung dynamischer Werkstoffeigenschaften Fax: (07 61) 27 14 - 3 16 E-Mail: [email protected] Internet:www.emi.fraunhofer.de

Institutsteil Efringen-Kirchen Am Klingelberg 1 79588 Efringen-Kirchen Tel.: (0 76 28) 90 50 - 0 Fax: (0 76 28) 90 55 - 77

Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und • Technikbeobachtung und -bewertung auf den Gebieten Innovationsforschung ISI Energie, Umwelt, Produktion, Informations- und Kommu- Breslauer Straße 48 nikationstechnologie und Biotechnologie 76139 Karlsruhe • Technikvorausschau Tel.: (07 21) 68 09 - 0 • Innovationsstrategien und -politik Fax: (07 21) 68 91 - 52 • Begleitforschung zu förderpolitischen Maßnahmen E-Mail: [email protected] Internet: www.isi.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Informations- und • Produktionssteuerungs- und -leitsysteme Datenverarbeitung IITB • Echtzeit-Bildauswertung für die Qualitätskontrolle Fraunhoferstraße 1 • Telematiksysteme, Software-Plattformen, Internet-Anwen- 76131 Karlsruhe dungen Tel.: (07 21) 60 91 - 0 • Erkennungs- und Diagnosesysteme, Kognitive Systeme Fax: (07 21) 60 91 - 4 13 • Interaktionssysteme, Mensch-System-Kommunikation E-Mail: [email protected] Internet: www.iitb.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT • Energetische Materialien, energiereiche Polymere, Joseph-von-Fraunhofer-Straße 7 Polymer-Compounds, Treibmittel, Explosivstoffe 76327 Pfinztal (Berghausen) • Energetische Systeme, Reaktionskinetik, Tel.: (07 21) 46 40 - 0 Gasgeneratorsysteme Fax: (07 21) 46 40 - 1 11 • Polymertechnik, Rapid Prototyping, Rapid Tooling E-Mail: [email protected] • Umweltengineering, Verwertung, Entsorgung von Internet: www.ict.fraunhofer.de Problemstoffen, Kreislaufwirtschaft • Angewandte Elektrochemie, Hochleistungsbatterien, elektrochemische Sensoren

Bayern

Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und • Physikalisch-chemische Analytik Verpackung IVV • Lebensmitteltechnologie, Lebensmittelqualität Giggenhauser Straße 35 • Verfahrenstechnik (neue Proteintechnologien, Kunststoff- 85354 Freising recycling) Tel.: (0 81 61) 4 91 - 0 • Materialentwicklung (Packstoffentwicklung, Hochbarriere- Fax: (0 81 61) 4 91 - 4 91 schichten, Funktionsfolien) E-Mail: [email protected] • Ökologische Aspekte der Verpackung, Verfahrensmodellie- Internet: www.ivv.fraunhofer.de rung

Fraunhofer-Einrichtung für Schaltung und Systeme der • Systeme für Access- und Inhousekommunikation Kommunikationstechnik ESK • Multiservice Networks (Internet, Mobilfunk, universelle Hansastraße 32 Breitbandtechniken) 80686 München Tel.: (0 89) 54 70 88 - 0 Fax: (0 89) 54 70 88 - 2 20 E Mail: [email protected] Internet: www.esk.fraunhofer.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 83 – Drucksache 15/3300

Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und • Polytronische Systeme Teil I Mikrointegration IZM • Vertikale Integrationstechnik Institutsteil München Hansastraße 27 d 80686 München Tel.: (0 89) 5 47 59 - 5 51 Fax: (0 89) 5 47 59 - 5 50 E-Mail: [email protected] Internet: www.izm.fraunhofer.de

Fraunhofer-Patentstelle für die Deutsche Forschung PST • Unterstützung bei der Erwirkung, Aufrechterhaltung und Leonrodstraße 68 Verwertung von Schutzrechten für Forscher, 80636 München Forschungsinstitute ohne Patentabteilung, Selbständige, Tel.: (0 89) 12 05 - 4 04 freie Erfinder und Inhaber kleiner Unternehmen Fax: (0 89) 12 05 - 4 98 • Patentabteilung der Fraunhofer-Gesellschaft E-Mail: [email protected] Internet:www.pst.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP (Aufgabenstellung siehe unter Fraunhofer-Institut für Institutsteil Holzkirchen Bauphysik IBP in Baden-Württemberg) Fraunhoferstraße 10 83626 Valley / Oberlaindern Tel.: (0 80 24) 6 43 - 0 Fax: (0 80 24) 6 43 - 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.hoki.ibp.fhg.de

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, • Entwurf anwendungsspezifischer Schaltungen (ASICs; Bereich Angewandte Elektronik Analog/Digital) Am Wolfsmantel 33 • Analoge und digitale Schaltungen für sehr hohe Fre- 91058 Erlangen quenzen Tel.: (0 91 31) 7 76 - 0 • Schaltungen, Systeme und Dienstleistungen in der Tele- Fax: (0 91 31) 7 76 - 9 99 kommunikation E-Mail: [email protected] • Bildverarbeitung Internet: www.iis.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, • Konzipierung und Modellierung von Prozessschritten der Bereich Bauelementetechnologie Halbleiterfertigung Schottkystraße 10 • Entwicklung von Prozesssimulationsprogrammen 91058 Erlangen • Halbleiterfertigungsgeräte Tel.: (0 91 31) 7 61 - 0 • Analytik zur Oberflächencharakterisierung Fax: (0 91 31) 7 61 - 3 90 • Kristallzucht E-Mail: [email protected] • Leistungselektronik Internet: www.iisb.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC • Entwicklung von nichtmetallischen anorganischen Neunerplatz 2 Werkstoffen (Glas, Keramik, Bindemittel) und anorganisch- 97082 Würzburg organischen Copolymeren (ORMOCERe) und deren Tel.: (0931) 41 00 - 0 Technologien Fax: (0931) 41 00 - 199 • Einsatz der Sol-Gel-Technologien zur Herstellung von E-Mail: [email protected] Pulvern, Fasern, Schichten für Werkstoffe mit speziellen Internet:www.isc.fraunhofer.de mechanischen, thermischen, optischen, elektronischen oder photonischen Eigenschaften Außenstelle Bronnbach: • In-situ-Messung der Eigenschaftsänderung bei Bronnbach 28 Wärmebehandlungsprozessen zur Prozessoptimierung 97877 Wertheim Tel.: (09 31) 41 00 - 7 00 Fax: (09 31) 41 00 - 7 99 ▼ Drucksache 15/3300 – 84 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Drahtlose Telekommuni- • Multimedia-Kommunikation kations- und Multimediatechnik ADTM des Fraunhofer- • Mobile bzw. portable Endgeräte Instituts für Integrierte Schaltungen IIS • Verschlüsselungsverfahren Am Weichselgarten 3 • Multimedia-Entwicklungswerkzeuge 91058 Erlangen/Tennenlohe • Digitaler Rundfunk Tel.: (09131) 7 76-0 Fax. (09131) 7 76-999 E-Mail: [email protected] Internet: www.iis.fraunhofer.de

Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Technologien der Logistik- • Kommunikationstechnisch unterstützte Verkehrslogistik Dienstleistungswirtschaft (ATL) des Fraunhofer-Instituts • Integrierte Verkehrssysteme für Integrierte Schaltungen IIS • Zeitorientiertes Management von Produktions- und Nordostpark 93 Geschäftsprozessen 90411 Nürnberg Tel.: (0911) 58 06 - 5 00 Fax: (0911) 58 06 - 5 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.atl.fraunhofer.de

Berlin

Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und • Konstruktionstechnik (Virtuelle Produkt- und Prozeß- Konstruktionstechnik IPK entwicklung, Konstruktions- und Planungssysteme) Pascalstraße 8-9 • Planungstechnik (Produktionsplanung und -steuerung, 10587 Berlin Qualitäts- und Umweltmanagement) Tel.: (030) 3 90 06 - 0 • Prozesstechnik (Mustererkennung Sicherheitstechnik, Fax: (030) 3 91 10 - 37 Überwachung und Diagnose) E-Mail: [email protected] • Steuerungstechnik (Ferndiagnose, Roboter- und Anlagen- Internet: www.ipk.fraunhofer.de steuerung, Bedien- und Programmiersysteme) • Verkehrs- und Medizintechnik (Fahrzeugkonstruktion und -herstellung, Telematik/medizintechnische Manipulatoren und Steuerungen)

Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST • Internet-/Intranet-Technologien und -Management (Tech- Institutsteil Berlin nische Infrastrukturen, Systemmanagement, Content Mollstraße 1 Management, Anwendungsarchitekturen) 10178 Berlin • Informationsdienste (Multimediale verteilte Anwendun- Tel.: (030) 2 43 06 - 1 00 gen, Datenintegration, Metainformation) Fax: (030) 2 43 06 - 1 99 • Verläßliche technische Systeme (Softwaretechnik für E-Mail: [email protected] Echtzeitsysteme (Schwerpunkt SW-Entwurf), Safeware- Internet: www.isst.fraunhofer.de Technik/Design für Sicherheit)

Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und • Zuverlässigkeitsbeurteilung von mikroelektronischen Mikrointegration IZM Komponenten, insbesondere der Aufbau- und Gustav-Meyer-Allee 25, Geb. 17.2 Verbindungstechnik 13355 Berlin • Numerische Bewertungsmodelle in Verbindung mit laser- Tel.: (030) 4 64 03 - 100 optischen, röntgenographischen und werkstoffkundlichen Fax: (030) 4 64 03 - 111 Untersuchungen E-Mail: [email protected] • Aufbau- und Verbindungstechnik in der Internet: www.izm.fraunhofer.de Mikrosystemtechnik • Systemintegration

Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und • Modellierung, Entwurf, Simulation und Realisierung kom- Softwaretechnik FIRST plexer Systeme, Systementwurfstechnologie, Hardware- Kekuléstraße 7 design und Realisierung, Zeitreihenanalyse, Quellentren- 12489 Berlin nung, Klassifikation und Regression, Lerntheorien, Inter- Tel.: (0 30) 63 92 - 18 00 aktive 3D-Visualisierungsumgebungen, Planung und Opti- Fax: (0 30) 63 92 - 18 05 mierung auf der Basis constrainbasierter Verfahren und E-Mail: [email protected] KI-Methoden, Umwelt- und Verkehrssimulation, Software- Internet: www.first.fraunhofer.de technologie für Simulationswerkzeuge als Basis für Mensch- Modell-Interaktion ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 85 – Drucksache 15/3300

Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme • Personenorientierte Kommunikationsumgebungen und - Teil I FOKUS dienste, Technologien für 3G, 4G Mobilsysteme, Intelligente Kaiserin-Augusta-Allee 31 Home-Netz-Umgebungen, Realisierung offener 10589 Berlin Dienstemärkte, z.B. eGovernment, Systematisches Testen Tel.: (0 30) 34 63 - 70 00 verteilter Systeme, Internet der nächsten Generation Fax: (0 30) 34 63 - 80 00 E-Mail: [email protected] Internet: fokus.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik • Photonik-Netze Heinrich-Hertz-Institut (HHI) • Mobile Breitbandsysteme Einsteinufer 37 • Elektronische Bildtechnik für Multimedia 10587 Berlin Tel.: (0 30) 3 10 02 - 0 Fax: (0 30) 3 10 02 - 2 13 E-Mail: [email protected] Internet: www.hhi.de

Außenstelle Alt-Moabit Alt-Moabit 74 10555 Berlin Fax: (0 30) 3 92 72 00

Brandenburg

Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP • Synthetische Polymere, Retardabgabesysteme Geiselbergstraße 69 • Wasserlösliche Polymere / Polymerdispersionen, 14476 Golm Wasserreinigung Tel.: (03 31) 5 68 - 10 • Polysaccharide (Cellulose, Stärke) Fax: (03 31) 5 68 - 30 00 • Strukturbildung und Strukturcharakterisierung (mechani- E-Mail: [email protected] sche, optische Charakterisierung) Internet: www.iap.fraunhofer.de • Materialien mit speziellen physikalischen Eigenschaften, Funktionspolymere • Nachwachsende Rohstoffe

Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und • Klebtechniken in der Aufbau- und Verbindungstechnik der Mikrointegration IZM Mikroelektronik Außenstelle für Polymermaterialien und Composite • Polymere Systeme Kantstraße 55 14513 Teltow, Tel.: (03328) 46 - 284 Fax: (03328) 46 - 282 E-Mail: [email protected] Internet: www.epc.izm.fraunhofer.de

Fraunhofer-Anwendungszentrum für Logistiksystem- • Modellierung und Verifizierung von Prozeßketten in der planung – Informationssyteme des Fraunhofer-Instituts Materialfluß- und Lagerplanung und im Qualitätsmanage- für Materialfluß und Logistik IML ment Universitätsplatz 3-4 • Werkzeuge und deren Einsatz in der Beschaffungs-, Pro- 03044 Cottbus duktions-, Entsorgungs-, Distributions- und Verkehrs- Tel.: (0355) 69 - 45 80 logistik Fax: (0355) 69 - 48 00 • Informationssysteme in der Logistik als notwendige E-Mail: [email protected]: Klammerfunktion über alle Arbeitsräume Internet: www.ali.fraunhofer.de

Bremen

Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und • Pulvermetallurgische Formgebung (Pressen/Sintern) und Angewandte Materialforschung IFAM Metallpulverspritzguß Bereich Endformnahe Fertigungstechnologien • Leichtbaustrukturen aus Metallschäumen, Hohlkugel- Wiener Straße 12 strukturen, Metallfasern 28359 Bremen • Herstellung/Verarbeitung nanoskaliger Metallpulver Tel.: (0421) 22 46 - 0 • Formgebung durch Gießtechnik (Druckguß, Thixo- und Fax: (0421) 22 46 - 3 00 Squeeze-Casting) E-Mail: [email protected] • Entwicklung pulvermetallurgischer Funktionswerkstoffe Internet: www.ifam.fraunhofer.de • CAD-gestütztes Rapid Prototyping, virtuelle Produktent- wicklung (CAE) ▼ Drucksache 15/3300 – 86 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und • Grundlagen der Adhäsion, Entwicklung, Formulierung und Angewandte Materialforschung IFAM Charakterisierung von Polymeren (Klebstoffe, Laminier- Bereich Klebtechnik und Oberflächen und Gießharze) Wiener Staße 12 • Plasma- und Oberflächentechnik 28359 Bremen • Mikromontage, Hybridfügetechniken Tel.: (0421) 22 46 - 0 • Fügen im Leichtbau Fax: (0421) 22 46 - 4 30 • Aus- und Weiterbildung im Bereich Klebtechnik E-Mail: [email protected] Internet: www.ifam.fraunhofer.de

Hessen

Fraunhofer-Institut für Integrierte Publikations- und • Arbeitswelten der Zukunft, Content Engineering, Digitale Informationssysteme IPSI Bibliotheken, Digitale Wasserzeichen, Kooperative Lehr- Dolivostraße 15 und Lernsysteme, Mobile Netze, Multimedia Datenbanken, 64293 Darmstadt Wissensmanagement, Virtuelle Welten, XML-Datenbanken Tel.: (0 61 51) 8 69 - 0 Fax: (0 61 51) 8 69 - 69 68 E-Mail: [email protected] Internet: www.ipsi.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Sichere Telekooperation SIT • Sicherheits- und SmartCard-Technologien, Marktplatz Rheinstraße 75 Internet, Kooperative Räume – Arbeitswelten der Zukunft, 64295 Darmstadt Methodische Grundlagen für sicherheitssensitive Tel.: (0 61 51) 8 69 - 2 82 Telekooperationsanwendungen, Innovationsberatung und Fax: (0 61 51) 8 69 - 2 24 –entwicklung E-Mail: [email protected] Internet: www.sit.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit LBF • Bemessung von tragenden / sicherheitsrelevanten Bau- Bartningstraße 47 teilen und Konstruktionen sowie komplexen Baugruppen 64289 Darmstadt-Kranichstein und Systemen hinsichtlich Festigkeit, Gewicht und Her- Tel.: (06151) 705 - 1 stellungskosten Fax: (06151) 705 - 214 • Entwicklung und Optimierung rechnerischer und experi- E-Mail: [email protected] menteller Bemessungsverfahren Internet: www.lbf.fraunhofer.de • Messung, Analyse und Simulation von Betriebsbelastungen

Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD • Integrierte Lösungen für Publishing and eBusiness Fraunhoferstraße 5 • Animation und Bildkommunikation, Wissenschaftlich-tech- 64283 Darmstadt nische Visualisierung, Virtuelle Realität, Augmented Tel.: (06151) 155 - 0 Reality Fax: (06151) 155 - 199 • Graphische Informationssysteme E-Mail: [email protected] • E-learning and Knowledge Management – Cognitive Internet: www.igd.fraunhofer.de Computing & Medical Imaging • Sicherheitstechnologie für Graphik- und Kommunikationssysteme • Multimediale Kommunikation und Kooperation

Fraunhofer-Anwendungszentrum Computergraphik in • Branchenlösungen für Chemie und Life Sciences durch Chemie und Pharmazie des Fraunhofer-Instituts für Visualisierungs- und Animationstechnologien und Tech- Graphische Datenverarbeitung IGD nologien der Virtuellen Realität Varrentrappstraße 40-42 • Kommunikationstechnologien und Multimedia 60484 Frankfurt • Graphische Datenbank- und Datenverwaltungstechnolo- Tel.: (0 69) 9 79 95 - 0 gien, graphische Benutzerschnittstellen Fax: (069) 9 79 95 - 1 99 E-Mail: [email protected] ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 87 – Drucksache 15/3300

Mecklenburg-Vorpommern Teil I

Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD • Multimediale Kommunikation Institutsteil Rostock • Visualisierungs- und Interaktionstechniken Joachim-Jungius-Straße 11 • Mobile Multimedia-Technologien 18059 Rostock • Entertainment-Technologien Tel.: (0381) 40 24 - 110 Fax: (0381) 40 24 - 199 E-Mail: [email protected] Internet: www.rostock.igd.fraunhofer.de

Fraunhofer-Anwendungszentrum für Großstrukturen in • Neue Füge- und Trenntechnologien für Großstrukturen in der Produktionstechnik AGP des Fraunhofer-Instituts für Schiffbau/Offshoretechnik, Hoch- und Stahlbau, Maschinen- Produktionstechnik und Automatisierung IPA bau, Flugzeug- und Schienenfahrzeugbau Joachim-Jungius-Straße 9 • Mechanisierung/Automatisierung bei der Produktion und 18059 Rostock Montage von Großstrukturen Tel.: (0381) 40 59 - 7 20 • Produktionsorientierte Informationstechnologie (Bau- Fax: (0381) 40 59 - 6 94 stellenfertigung) E-Mail: [email protected] Internet: www.ipa.fraunhofer.de

Niedersachsen

Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle • Klinische Pharmaforschung und -entwicklung Medizin ITEM • Klinische Allergie-, Asthma- und Inhalationsforschung Nikolai-Fuchs-Straße 1 • Gewebe-/Umwelthygiene und Verbraucherschutz 30625 Hannover • Prüfung und Registrierung von Chemikalien, Bioziden und Tel.: (0511) 53 50 - 0 Pflanzenschutzmitteln Fax: (0511) 53 50 - 155 • Medizinische Biotechnologie und Molekulare Medizin E-Mail: [email protected] Internet:www.item.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Holzforschung - • Entwicklung und Optimierung von Holz- und Verbund- Wilhelm-Klauditz-Institut WKI werkstoffen Bienroder Weg 54 E • Verfahrensentwicklung für die Holzwerkstoff- und Möbel- 38108 Braunschweig industrie Tel.: (0531) 21 55 - 0 • Recycling- und Entsorgungskonzepte für Rest- und Alt- Fax: (0531) 35 15 87 hölzer E-Mail: [email protected] • Oberflächentechnik / Klebstoffchemie Internet: www.wki.fraunhofer.de • Bauteilprüfung und Analytik

Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik • Entwicklung von mechanisch-tribologischen, elektrischen IST und optischen Funktionsschichten bzw. Schichtsystemen Bienroder Weg 54 E Verfahren und Systeme zur physikalischen und plasmaakti- 38108 Braunschweig vierten oder chemischen Schichtabscheidung, Atmosphä- Tel.: (0531) 21 55 - 0 rische Beschichtungsverfahren Fax: (0531) 21 55 - 900 • Diamanttechnologie, Haft- und Antihaftschichten, galvani- E-Mail: [email protected] sche Dispersionsschichten Internet: www.ist.fraunhofer.de • Schichtcharakterisierung und Qualitätssicherung

Nordrhein-Westfalen

Fraunhofer-Institut für Autonome intelligente Systeme AiS • Globale Wissensnetzwerke, Wissensmanagement, Media- Schloss Birlinghoven tionssysteme, Knowledge Discovery, visuelle Wissens- 53754 Sankt Augustin exploration, Mikrosimulationssysteme, autonome Service- Tel.: (0 22 41) 14 - 27 56 Roboter, Biomimetische Roboter, Biomaschinen, RoboCup, Fax: (0 22 41) 14 - 23 84 Roboter-Architekturen, SW-Entwicklungsumgebungen für E-Mail: [email protected] Roboter, Team Robotik Internet: www.ais.fraunhofer.de ▼ Drucksache 15/3300 – 88 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Fraunhofer-Institut für Angewandte Informations- • CSCW – Computer Support for Cooperative Work technik FIT • HEB – Human Enabling in der Biomedizin Schloss Birlinghoven • ICON – Information Contextualization 53754 Sankt Augustin Tel: 02241-14-2659, Fax: 02241-14-2080 E-Mail: [email protected] Internet: www.fit.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation IMK • Interaktives TV, Virtual Studio Systeme, Multimedia Home Schloss Birlinghoven Plattform, Virtual Reality, Virtuelle Umgebungen, Visua- 53754 Sankt Augustin lisierung, Simulation, Telepräsenz, Digital Storytelling, Tel.: (0 22 41) 14 - 29 13 CyberStage Produktionen, stereoskopische Displaysysteme Fax: (0 22 41) 14 - 29 17 • Medienkunst, intuitive interaktive Schnittstellen, Hoch- E-Mail: [email protected] geschwindigkeitsnetze, Optische Netze, Datensicherheit, Internet: www.imk.fraunhofer.de Audio/Video Übertragung, Sprachanwendungen, Multi- media Retrieval, MPEG-7 Metadata, integrierte Medien- systeme, digitale Bibliotheken, E-Learning

Fraunhofer-Institut für Algorithmen und • Numerische Simulation und Visualisierung, Schnelle Löser, Wissenschaftliches Rechnen SCAI Paralleles Rechnen, Multidisziplinäre Simulation, Bioinfor- Schloss Birlinghoven matik, diskrete Optimierung, Computational Chemistry 53754 Sankt Augustin Tel.: (0 22 41) 14- - 29 44 Fax: (0 22 41) 14- - 21 67 E-Mail: [email protected] Internet: www.scai.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen • Entwurf und Prototypenfertigung analoger/digitaler und Systeme IMS Schaltungen Finkenstraße 61 • Mikrosystemtechnik 47057 Duisburg • Industrieelektronik Tel.: (0203) 37 83 - 0 • Intelligente Leistungselektronik (Smart Power) Fax: (0203) 37 83 - 266 • Mikroprozessorsysteme E-Mail: [email protected] Internet: www.ims.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Materialfluß und Logistik IML • Planung, Simulation und Gestaltung logistischer Systeme Joseph-von-Fraunhofer-Straße 2-4 • Entwicklung, Konstruktion und Prototypenrealisierung 44227 Dortmund materialflußtechnischer Komponenten und Systeme zur Tel.: (0231) 97 43 - 0 Automatisierung logistischer Prozesse Fax: (0231) 97 43 - 211 • Konzeptionierung, Organisation und Controlling logisti- E-Mail: [email protected] scher Prozesse aus betriebswirtschaftlicher Perspektive Internet: www.iml.fraunhofer.de • Ver- und Entsorgungslogistik

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT • Entwicklung innovativer Fertigungstechnologien wie Rapid Steinbachstraße 17 Prototyping, Laserstrahlbearbeitung und Aufbau umwelt- 52074 Aachen gerechter Fertigungssysteme Tel.: (0241) 89 04 - 0 • Präzisions-, Ultrapräzisions- und Mikrobearbeitung Fax: (0241) 89 04 - 198 • Entwicklung, Konstruktion und Aufbau von Produktions- E-Mail: [email protected] maschinen Internet: www.ipt.fraunhofer.de • Entwicklung von optoelektronischen Meßsystemen • Methodenbasierte Produkt- und Technologieplanung, Entwicklung von Qualitätsmanagementsystemen

Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT • Lasergestützte Fertigungstechnik Verfahrensentwicklung Steinbachstraße 15 und Prozeßregelung 52074 Aachen • Laseranlagen und Systemtechnik Tel.: (0241) 89 06 - 0 • Entwicklung von Laser- und Plasmastrahlquellen Fax: (0241) 89 06 - 121 • Lasermeß- und Prüftechnik E-Mail: [email protected] • Entwicklung multimedialer Ausbildungssoftware Internet: www.ilt.fraunhofer.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 89 – Drucksache 15/3300

Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und • Erfassung der ökotoxikologischen Wirkung von Chemika- Teil I Angewandte Ökologie IME lien in der Umwelt Auf dem Aberg 1 • Freiland-Untersuchungen (Fließgewässer, aquatische 57392 Schmallenberg-Grafschaft Mikrokosmen und Lysimeter-studien) Tel.: (02972) 302 - 0 • Kontrolle biologischer Bodensanierung Fax: (02972) 302 - 319 • Modelluntersuchungen zur Kompostierung und Abfall- E-Mail: [email protected] deponie Internet: www.ime.fraunhofer.de • Molekulare Biotechnologie (Applied Genomics und Pro- teomics, Pharmazeutische Produktentwicklung, Mole- kulares Farming, Applied Plant Biotechnology)

Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich- • Erfassung und Auswertung von Informationen über die Technische Trendanalysen INT langfristigen Entwicklungslinien in allen technologischen Appelsgarten 2 Schlüsselbereichen; Technologiefolgenabschätzungen und 53879 Euskirchen Gutachten in speziellen Technologiefeldern Tel.: (02251) 18 - 1 • Wehrtechnische Analysen als Entscheidungshilfen für die Fax: (02251) 18 - 277 langfristige Bundeswehrplanung E-Mail: [email protected] Internet:www.int.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und • Vorsorgende Umwelttechnik; betrieblicher Umweltschutz / Energietechnik UMSICHT Umweltmanagement Osterfelder Straße 3 • Prozess- und Anlagensicherheit; Prozessentwicklung; 46047 Oberhausen Reaktorberechnung und –absicherung Tel.: (0208) 85 98 - 0 • Energieverfahrenstechnik; Energieversorgung; Fernwärme Fax: (0208) 85 98 - 290 und Kraft-Wärme-Kopplung E-Mail: [email protected] • Brennstoffzellen-Systemtechnik Internet:www.umsicht.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST • Prozessmanagement (Methoden und Werkzeuge, Prozeß- Institutsteil Dortmund management-Anwendung) Emil-Figge-Str. 91 • Informationsmanagement (Methoden, Werkzeuge, Syste- 44227 Dortmund me zur Informationsverwaltung, integrierte multimediale Tel.: (0231) 9 76 77 – 1 00 Datenbankanwendungen) Fax: (0231) 9 76 77 – 1 99 • Qualitätsmanagement (Qualitätsmanagement in der Soft- E-Mail: [email protected] ware-Entwicklung, Qualitätsbeurteilung von Software- Internet: www.isst.fraunhofer.de Produkten, Langlebigkeit von Software-Produkten)

Fraunhofer-Anwendungszentrum für Logistikorientierte • Modellierung von Betriebsmitteln und Produkten und ihrer Betriebswirtschaft ALB des Fraunhofer-Instituts für Strukturierung mit allen für die Beurteilung eines Logistik- Materialfluß und Logistik IML prozesses notwendigen Daten Fürstenallee 11 • Modellierung von Logistikprozessen 33102 Paderborn • Werkzeuge für die Planung von Logistiksystemen wie z.B. Tel.: (05251) 60 64 85 Simulations-Systeme Fax: (05251) 60 64 82 E-Mail: [email protected] Internet: www.alb.fraunhofer.de

Rheinland-Pfalz

Fraunhofer-Einrichtung für Experimentelles Software Forschung und Entwicklung zur kontinuierlichen Qualitäts- Engineering IESE verbesserung von Software-Produkten und Software-Ent- Sauerwiesen 6 wicklungsprozessen: 67661 Kaiserslautern (Siegelbach) • Prozeßmodellierung, Meßprogramme, Experience Factory, Tel.: (06301) 7 07 - 1 01 Lernorganisation Fax: (06301) 7 07 - 200 • Anforderungs-Engineering, Reengineering, domänenspezi- E-Mail: [email protected] fische Software-Architekturen Internet: www.iese.fraunhofer.de • Software-Entwicklung für Produktlinien, objektorientierte Software-Entwicklung, Cleanroom Engineering • Systematische Inspektionstechniken, Testen von Software ▼ Drucksache 15/3300 – 90 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Fraunhofer-Institut für Techno- und • Entwicklung zuverlässiger Modelle und effizienter Algorith- Wirtschaftsmathematik ITWM men für die Simulation und Optimierung von Fertigungs- Gottlieb-Daimler-Straße, Geb. 49 prozessen und Produkten; Erstellung maßgeschneiderter 67663 Kaiserslautern Software-Lösungen Tel.: (06 31) 2 05 - 41 41 • Beratung beim Hard- / Software-Einsatz, Auftragsrechnun- Fax: (06 31) 2 05 - 41 39 gen mit kommerziellen Software-Paketen, Parallelisierung E-Mail: [email protected] von Berechnungscodes, Visualisierung technischer Prozesse Internet: www.itwm.fraunhofer.de

Saarland

Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren • Prüfgeräte und Systeme IZFP • Qualitäts- und Ablaufsicherung Universität, Gebäude 37 • Prozeß und Betriebsprüfungen (automatisierte zerstörungs- 66123 Saarbrücken freie Prüfverfahren) Tel.: (0681) 9302 - 0 • Bestimmung intrinsischer Werkstoffeigenschaften auf der Fax: (0681) 93 02 - 59 01 Basis von Ultraschall und mikromagnetischer, elektromag- E-Mail: [email protected] netischer und thermischer Wechselwirkungen Internet: www.izfp.fraunhofer.de • Integration der zerstörungsfreien Prüfverfahren in die Fertigungsprozesse und bestehende QM-Systeme

Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT • Sensorsysteme / Mikrosysteme (Biointerfaces, Biokompa- Ensheimer Straße 48 tibilitätsprüfungen) 66386 St. Ingbert • Ultraschall-Systemtechnik, -Anwendungstechnik (Ultra- Tel.: (06894) 980 - 0 schall-Meßtechnik, -Mikroskopie, Bildsysteme) Fax: (06894) 980 - 400 • Sensor-Fertigungstechnik E-Mail: [email protected] • Magnetische Resonanz (NMR, AFM, IR, EM, Bildverarbeitung) Internet: www.ibmt.fraunhofer.de • Biohybride Systeme • Gesundheitstelematik

Sachsen

Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und • Entwicklung von Elektronenstrahl- und Plasmaprozessen in Plasmatechnik FEP der Fertigung Winterbergstraße 28 • Oberflächenbearbeitung und -behandlung im Elektro- 01277 Dresden nenstrahl Tel.: (0351) 25 86 - 0 • Verfahren und Systeme zur Abscheidung dünner Schichten Fax: (0351) 25 86 - 105 durch plasmagestützte Hochrateverdampfung und Mag- E-Mail: [email protected] netronzerstäubung Internet: www.fep.fraunhofer.de • Entwicklung prozeßangepaßter Elektronenstrahl- und Zerstäubungsquellen

Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS • Oberflächenveredelung von Werkstoffen und Bauteilen Winterbergstr. 28 mittels Laserstrahlung und anderer Hochleistungs- 01277 Dresden Energiequellen Tel.: (0351) 25 83 - 3 24 • Laser-Makro- und Mikromaterialbearbeitung Fax: (0351) 25 83 - 300 • Applikationen von Diodenlasern im Anwendungszentrum E-Mail: [email protected] Hochleistungs-Diodenlaser Internet: www.iws.fraunhofer.de • Werkstoff- und Verfahrensentwicklung für Schichten von Nanometer- bis Millimeterdicke • Ultrapräzisions- und Hochratebeschichtungen

Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und • Beanspruchungsrelevante Entwicklung von Werkstoffen, Sinterwerkstoffe IKTS Technologien und keramischen Bauteilen Winterbergstraße 28 • Hochleistungssysteme aus den Bereichen Strukturkeramik, 01277 Dresden Funktionskeramik, Cermets Tel.: (0351) 25 53 - 519 • Verfahrenstechnische Lösungen für Pulverentwicklung, Fax: (0351) 25 53 - 600 Pulverprocessing, Formgebung, Sinterverfahren, Prozeß- E-Mail: [email protected] und Werkstoffcharakterisierung Internet: www.ikts.fraunhofer.de • Systemorientierte Auslegung und Endfertigung von Bauteilen/Funktionsmustern ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 91 – Drucksache 15/3300

Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und • Prozeßgestaltung, -überwachung, -regelung und -simula- Teil I Umformtechnik IWU tion sowie konstruktive Entwicklung, vorzugsweise für: Reichenhainer Straße 88 • Karosserie- und Fahrwerkselemente 09126 Chemnitz • Werkzeug- und Formenbau Tel.: (0371) 53 97 - 4 00 • Werkzeugmaschinen und Produktionsanlagen Fax: (0371) 53 97 - 404 E-Mail: [email protected] Internet: www.iwu.fraunhofer.de

Institutsteil Dresden Bamberger Straße 7 01187 Dresden Tel.: (03 51) 47 72 - 2 01 Fax: (03 51) 47 72 - 2 03

Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS • Ausbeute, Zuverlässigkeit und Skalierung der CMOS- Institutsteil Dresden Technologie Grenzstraße 28 • Prozeß- und Bauelementesimulation 01109 Dresden • Entwicklung von Sensoren Tel.: (0351) 88 23 - 0 • Analog-digitale Schaltungstechnik Fax: (0351) 88 23 - 266 • Entwurfsmethodik, speziell für Sensorik und Signalverar- E-Mail: [email protected] beitung Internet: www.ipms.fraunhofer.de • Anzeigensysteme (OLED) • photonische Mikrosysteme

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS • Entwicklung von Werkzeugen (Tools) für den VLSI- und Außenstelle für Entwurfsautomatisierung Systementwurf Zeunerstraße 38 • Schaltkreisentwicklung 01069 Dresden • Simulation von Schaltungen und Systemen Tel.: (0351) 46 40 - 700 Fax: (0351) 46 40 - 703 E-Mail: [email protected] Internet: www.eas.iis.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und • Verkehrsinformationssysteme, Verkehrsmanagementsys- Infrastruktursysteme IVI teme und Verkehrsleitsysteme (Verkehrstelematik) Teilinstitut des Fraunhofer-Instituts für Informations- und • Multimediale Verkehrs- und Transportsysteme Datenverarbeitung IITB • Prozeßführung, -optimierung und -steuerung von Energie- Zeunerstraße 38 und Versorgungssystemen sowie von verfahrenstechni- 01069 Dresden schen Prozessen Tel.: (0351) 46 40 - 8 01 Fax: (0351) 46 40 - 8 03 E-Mail: [email protected] Internet: www.ivi.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Angewandte Materialforschung • Fasermetallurgie (PM-Schnellabkühlung, Faserherstellung IFAM und –anwendung, MMC-Verbundwerkstoffe) Außenstelle für Pulvermetallurgie und Verbundwerkstoffe EPW • Funktionswerkstoffe (Intermetallide, metallische HT- Winterbergstraße 28 Werkstoffe, Verbundwerkstoffe) 01277 Dresden • Zellulare Werkstoffe (Hohlkugeln, Hohlkugelformkörper, Tel.: (0351) 25 37 - 300 Leichtbaustrukturen) Fax: (0351) 25 37 - 399 Internet: www.epw.ifam.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren • Anwendung passiver und aktiver akustischer Methoden IZFP • Röntgen- und Neutronenanalytik Außenstelle für Akustische Diagnostik und Qualitätssicherung • Prüfgeräte und -systeme (Gerätebau) EADQ • Mikrotechnische Qualitätssicherung Krügerstraße 22 • Anlagensicherheit, Umwelt-, Geologieprüftechnik 01326 Dresden Tel.: (0351) 2 64 82 - 0 Fax: (0351) 2 64 82 - 18 E-Mail: [email protected] Internet: www.eadq.izfp.fraunhofer.de ▼ Drucksache 15/3300 – 92 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Fraunhofer-Anwendungszentrum für Verarbeitungs- • Analyse, Entwicklung und Optimierung von Verarbeitungs- maschinen und Verpackungstechnik AVV des Fraunhofer- und Verpackungsmaschinen Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV • Analyse und Optimierung von Verarbeitungsanlagen der Räcknitzhöhe 35a stoffverarbeitenden Verpackungsindustrie 01217 Dresden Tel.: (0351) 4 36 14 - 30 Fax: (0351) 4 36 14 - 59 E-Mail: [email protected] Internet: www.ivv.fraunhofer.de

Sachsen-Anhalt

Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und • Prozessautomatisierung/Leittechnik -automatisierung IFF • Steuerung von Montage- und Handhabetechnik Sandtorstraße 22 • Produktionslogistik, Produktionsplanung und –steuerung 39106 Magdeburg • Fabrikmanagement/-planung/-ökologie Tel.: (0391) 40 90 - 0 Fax: (0391) 40 90 - 5 96 E-Mail: [email protected] Internet: www.iff.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM • Diagnose und Bewertung mikroskopischer Strukturen und Institutsteil Halle Systeme Heideallee 19 • Modellierung des mechanischen Verhaltens von 06120 Halle / Saale Werkstoffen und Mikrosystemen Tel.: (0345) 58 89 - 0 • Struktur-/Eigenschaftsbeziehungen für Polymere und Fax: (0345) 55 89 - 101 Faserverbünde E-Mail: [email protected] • Charakterisierung, Modifizierung und Funktionalisierung Internet: www.iwmh.fraunhofer.de biologischer Oberflächen

Schleswig-Holstein

Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT • Power-MOS-Prozesse/Systeme und Pilotfertigung Fraunhoferstraße 1 • Mikromechanische Bauteile 25524 Itzehoe • Hybridintegration Tel.: (04821) 17 - 0 • HL-Fertigungsgeräte Fax: (04821) 17 - 42 50 E-Mail: [email protected] Internet: www.isit.fraunhofer.de

Thüringen

Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und • Dünne Schichten für optische und mikroelektronische Feinmechanik IOF Bauelemente und Sensoren Schillerstraße 1 • Optische/mechanische Präzisionssysteme und hologra- 07745 Jena phisch-optische Elemente für Meß-, Prüf- und Produktions- Tel.: (03641) 8 07 - 0 verfahren, Feinwerktechnik Fax: (03641) 8 07 - 600 • Optische Meßtechnik E-Mail: [email protected] • Mikrooptik, integrierte Optik Internet: www.iof.fraunhofer.de

Fraunhofer-Anwendungszentrum für Systemtechnik AST • Energiemanagement (Elektro/Fernwärme/Gas) des Fraunhofer-Instituts für Informations- und Daten- • Management von Wasserver- und –entsorgungssystemen verarbeitung IITB • Informationssystemen für Technik und Umwelt Am Ehrenberg 8 98693 Ilmenau Tel.: (0 36 77) 6 69 - 40 Fax: (0 36 77) 6 69 - 40 01 E-Mail: [email protected] Internet: www.ast.iitb.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für digitale Medientechnologie IDMT • Medieninhalte, Musikerkennung, MPEG-7 Langewiesener Straße 22 • Autocodierung, Übertragung von Autosignalen über 98693 Ilmenau Internet Tel.: (0 36 77) 69 - 43 40 • Technologie der Unterhaltungselektronik, Heimkino, Fax: (0 36 77) 69 - 43 99 Medientechnik für das Heimstudio E-Mail: [email protected] Internet: www.emt.iis.fraunhofer.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 93 – Drucksache 15/3300

Ausland: Europa Teil I

Fraunhofer-Gesellschaft • Das Fraunhofer Büro in Brüssel fungiert als Schnittstelle Büro Brüssel zwischen den europäischen Institutionen und der Fraun- 31, Rue du Commerce hofer-Gesellschaft. Zum einen bietet es auf Anfrage Dienst- 1000 Brüssel leistungen für die Fraunhofer Institute an, zum anderen Belgien unterstützt es den Vorstand in der strategischen Positio- Tel.: +32 (0) 2/506 42-40 nierung der Fraunhofer-Gesellschaft im europäischen for- Fax: +32 (0) 2/506 42-49 schungspolitischen Dialog. E-Mail: [email protected]

Coopération Laser Franco-Allemande CLFA • Förderung der Kooperation im Bereich Lasertechnik zwi- 16 bis, Av. Prieur de la Côte d’Or schen Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT und französi- 94114 Arcueil Cedex schen Partnern. Frankreich Tel.: +33 1 42 31-94 01 Fax: +33 1 42 31-97 47 E-Mail: [email protected] Internet: www.clfa.fr

IPA Slovakia • Förderung des Technologietransfers im Bereich VUD, Vel’k ´y Diel 3323 Produktionstechnologie, Koordination der 01008 Zilinaˇ Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer-Institut für Slowakei Produktionstechnik und Automatisierung IPA und der Tel.: +421 (0) 41/5686 426/422 Universität Zilinˇ Fax: +421 (0) 41/5652 915 E-Mail: [email protected] Internet: www.ipaslovakia.sk

Fraunhofer-Chalmers Research Centre for Industrial • Förderung des Technologietransfers im Bereich Mathematics Mathematik Chalmers Science Park SE-412 88 Göteborg Schweden Tel.: +46 (0)31 7724000 Fax: +46 (0)31 7724260 E-Mail: [email protected] Internet: www.fcc.chalmers.se

Ausland: USA

Fraunhofer Center for Research in Computer Graphics, Inc. • Telemedizin und computerunterstützte Behandlung; 321 South Main Street, Suite 2 Visualisierung von Volumen- und 3-D-Daten; Technologien Providence, RI 02903 für Fernausbildung, Fernkurse und lebenslanges Lernen; USA internationale Kurse über Neue Medien und interaktive Phone +1 401 453 6363 Computergraphik. Fax +1 401 453 0444 • Frameworks für Kommunikationssoftware zur Erstellung E-Mail: [email protected] kollaborativer Systeme und Programmierung; kollaborative Internet: www.crcg.edu virtuelle Umgebungen; Virtual und Augmented Reality für verteilte Arbeitsgruppen; Cross-Media für verteiltes Publizieren. • Neue Methoden für Mensch-Maschine-Schnittstellen und Technologien für Immersive Displays; Sicherheits-, Schutz- und Identifikationstechniken für digitale Medien; Techni- ken für Electronic Commerce.

Fraunhofer Center for Energy and Environment (CEE) • Das Fraunhofer Center for Energy and Environment be- 5940 Baum Square, Suite 7 treibt marktorientierte Forschung und Entwicklung in den Pittsburgh, PA 15206 Bereichen Umwelt- und Energietechnik. Kernkompetenzen USA liegen in der Membrantechnik, der Bioverfahrenstechnik Phone: +1 412 362 8982 und der effizienten Energieerzeugung und -umwandlung. Fax: +1 412 362 8535 E-mail: [email protected] Internet: www.fraunhofer.org ▼ Drucksache 15/3300 – 94 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Fraunhofer Center for Experimental Software • Software-Entwicklungsumgebungen; Software-Prozeß- Engineering Maryland (CESE) verbesserung; Entwicklung Lernender Organisationen mit University of Maryland Hilfe des Experience-Factory-Ansatzes. 4321 Hartwick Road, Suite 500 • Messen und Bewerten (Feedback) des Entwicklungspro- College Park, MD 20742 zesses; Tool-Unterstützung für Prozeßaktivitäten; Analyse, USA Baselining und empfohlene Ansätze für Software Support Phone +1 301 403 2705 Groups in Querschnitts- und Entwicklungsabteilungen; Fax +1 301 403 8976 Technologietransferaktivitäten. E-Mail: [email protected] • angewandte Forschung im Bereich Software-Engineering- Internet: http://fc-md.umd.edu Technologien.

Fraunhofer Center for Laser Technology (CLT) • Entwicklung und Implementierung neuer Laser-Techno- 46025 Port St. logie-Anwendungen für das gesamte Spektrum des Schnei- Plymouth, MI 48170 dens, Schweißens und der Oberflächenbehandlung mittels USA Phone +1 734 354 63 00 ext. 210 CO2-, Nd:YAG- und Hochleistungsdiodenlaser. Fax +1 734 354 33 35 • Service-Angebot in folgenden Bereichen: Prozessentwick- E-Mail: [email protected] lung, System- und Komponenten-Konstruktion sowie Füge- Internet: www.clt.fraunhofer.com verfahren, Prototypenbau, Qualitätssicherung, Extended Enterprise (Übernahme von Aufgaben im Rahmen des Extended Enterprises [Einbindung in die Kundenprozess- kette]), Beratung, Ausbildung und Schulung. • Spezialoptiken für die Oberflächenbehandlung und für Hochbrillanzdioden.

Fraunhofer Center for Manufacturing and Advanced • Entwicklung von Leichtbaukomponenten über Metall- Materials, Delaware (CMAM) schäume aus Aluminiumlegierungen als Sandwich- 9 Innovation Way, Suite 100 strukturen. Newark, DE 19711 • Entwicklung von Produktionsmethoden und Anlagenbau USA für metallische Prototypen durch Rapid Prototyping; Phone +1 302 369 6761 Herstellung und Verarbeitung von ultrafeinen und Nano- Fax +1 302 369 6763 pulvern; Anlagenbau für industrielle Anwendungen. E-Mail: [email protected] • Entwicklung, Beratung, Kleinserienfertigung und Erarbei- Internet: www.fc-de.org tung von Konzepten für die Anwendung des Metallpulver- spritzgießens. • Mitarbeiterschulung; Entwicklung, Studien und Klein- serienfertigungen bei der Warmformgebung von Sinter- stählen; Zielgruppe: kleine und mittlere Unternehmen.

Fraunhofer Center for Manufacturing Innovation, • Produktionstechnologie und Mechatronik; fortgeschritte- Massachusetts (CMI) ner und Hochpräzisionsmaschinenentwurf und -konstruk- 15 St. Mary's Street tion, Alpha-Level-Maschinen für den Hochtechnologie- Brookline, MA 02446-8200 bereich, Photonik-Verpackung. USA • Entwurf und Redesign von Produktionssystemen, Phone +1 617 353 1888 Prozeßanalyse und -optimierung, Benchmarking; Fax +1 617 353 1896 Optimierung der Herstellungsstrategie und -parameter von email: [email protected] Werkzeugen und Gußformen. Internet: www.fhcmi.org • Bearbeitung anspruchsvoller Materialien (Keramik, Titan), laserunterstütztes Fräsen; Training von Studenten; Master- Abschluß in Global Manufacturing. • Unterstützung von amerikanischen und deutschen Unternehmen in Nordamerika.

Fraunhofer Center for Coatings and Laser Applications (CCL) • Beratung, Machbarkeitsstudien, FuE-Projekte, Installation B 100 Engineering Research Complex und Betreuung von Pilotanlagen und die Entwicklung und Michigan State University Evaluierung von neuen Applikationen in der Laser- und East Lansing, MI 48824-1226 Dünnschichttechnik. USA • Anlagentechnik: PVD-Beschichtungsanlage mit kontrollier- Phone: + 1 517 355 4620 tem Plasmabogen, Oberflächenmessplatz zur Schicht- Fax: +1 517 353 1980 charakterisierung, multifunktionale Laserinduktions- E-mail: [email protected] anlage, 2-kW Hochleistungsdiodenlaser; Zugang zu zahlrei- Internet: www.ccl.fraunhofer.org chen CO2 und Nd:YAG-Lasern in allen Leistungsklassen, ver- schiedenen Roboter- und Bewegungsmaschinen sowie einer Plasmaschweißanlage. ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 95 – Drucksache 15/3300

Laser Technology Division • Prozessentwicklungen Dünnschichttechnik: Beschichtun- Teil I 46025 Port Street gen für Schneid- und Umformwerkzeuge zur Erhöhung des Plymouth, MI 48170 Verschleißschutzes. USA • Entwicklung und Erprobung neuartiger Schichtsysteme Phone: +1 734 354 6300 ext. 231 (DLC) sowie Beschichtung dekorativer Produkte; Prozess- Fax: +1 734 354 3335 entwicklung Lasertechnik: Schweißen von Leichtmetallen E-mail: [email protected] (Aluminium, Magnesium etc.); induktiv unterstützte Laser- Internet: www.ccl.fraunhofer.org applikationen für hochkohlenstoffhaltige Stähle im Bereich Schweißen, Härten, Legieren und Beschichten; Diodenlaser- Coating Technology Division applikationen, wie das Schweißen dünner Bleche, Härten, B 100 Engineering Research Complex Löten und Beschichten. Michigan State University East Lansing, MI 48824-1226 USA Phone: + 1 517 432 8173 Fax: +1 517 432 8168 E-mail: [email protected] Internet: www.ccl.fraunhofer.org

Fraunhofer Center for Molecular Biotechnology (CMB) • Entwicklung pharmazeutischer Wirkstoffe in Pflanzen 9 Innovation Way, Suite 200 • Kostengünstige Produktion technischer Enzyme für Newark, DE 19711 Biokatalyse USA Phone: +1 302 369 3635 Fax: +1 302 369 8955 E-mail: [email protected] Internet: www.fraunhofer-cmb.org

Ausland: Asien

Fraunhofer Representative Office Beijing Die vier Representative Offices der Fraunhofer-Gesellschaft in Unit 0606, Landmark Tower II China, Indonesien, Japan und Singapur haben ihren 8 North Dongsanhuan Road Schwerpunkt im Marketing und in der Geschäftsfelderwei- Chaoyang District terung. Für die Fraunhofer-Gesellschaft und ihre deutschen 100004 Beijing Industriepartner evaluieren und erschließen sie den asiati- PR China schen Markt. Die Representative Offices bilden eine Brücke E-Mail: [email protected] zwischen den lokalen asiatischen Märkten und den Fraun- Internet: www.fraunhofer.cn hofer Instituten. Die Offices repräsentieren alle Fraunhofer-Institute mit ihrer Fraunhofer/UNESCO Chair ganzen Bandbreite von Consulting, Forschungs- und Ent- Information Technology for Industry and Environment wicklungsdienstleistungen, z.B.: Phone: +86 10 65900 620/621 • Problemanalysen und Markteinschätzung, Optimierung Fax: +86 10 65900 619 von Produkten und Prozessen E-Mail: [email protected] • Unterstützung bei der Einführung neuer Technologien und E-Mail: [email protected] Formen der Organisation

Fraunhofer Representative Office Indonesia •s.o. German Centre, Suite 6020/6030 Jl. Kapt. Subijanto Dj. Bumi Serpong Damai Tangerang 15321 Indonesia Phone: +62 21 537 6212, Fax: +62 21 537 6214 E-Mail: [email protected]

Fraunhofer Liaison Office Indonesia •s.o. German Centre, Suite 6020/6030 Bumi Serpong Damai Tangerang 15321 Indonesia Phone: +62 21 537 6212, Fax: +62 21 537 6214 E-Mail: [email protected] Internet: www.floindo.com ▼ Drucksache 15/3300 – 96 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Fraunhofer Representative Office Japan •s.o. German Cultural Center 1F Akasaka 7-5-56, Minato-ku Tokyo 107-0052 Japan Phone: +81 (0) 3 3586 7104 Fax: +81 (0) 3 3586 7187 E-Mail: [email protected] Internet: www.fraunhofer.jp

Fraunhofer Representative Office Singapore •s.o. 15 Beach Road, #05-08 Beach Centre Singapore 189677 Phone: + 65 6338 4355, Fax: + 65 6338 9456 E-Mail: [email protected] Internet: www.fhg.de/fhgsin-e.html

KITECH-Fraunhofer Joint Office Korea • Förderung der bilateralen Kooperation zwischen der Dong-il Bld 4th Floor Fraunhofer-Gesellschaft und koreanischen Partnern 1719-4 Seocho 3-Dong Seocho-Gu Seoul 137-885 Korea Phone: +82 2 591 2651-3 Fax: +82 2 591 2654 E-Mail: [email protected] Internet: www.kitech-fhg.re.kr

1 Einer Empfehlung des Wissenschaftsrates folgend wurde das Institut für Atmosphärische Umweltforschung (IFU) in Garmisch-Partenkirchen mit Wirkung vom 1. Januar 2002 in das Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) integriert. Sein Standort bleibt weiterhin Garmisch-Partenkirchen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 97 – Drucksache 15/3300

Abbildung 7: Standorte der Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft Teil I

SCHLESWIG-HOLSTEIN Rostock Itzehoe HAMBURG MECKLENBURG-VORPOMMERN Forschungstätten im Ausland BREMEN 21 2 Institute

NIEDERSACHSEN BERLIN Hannover 6 2 Braunschweig Magdeburg Golm Teltow NORDRHEIN-WESTFALEN BRANDENBURG Oberhausen Paderborn SACHSEN-ANHALT 2 Duisburg Göttingen Cottbus Dortmund Halle/S. Schmallenber- Grafschaft SACHSEN Dresden Aachen Sankt Augustin 2 3 6 4 Jena THÜRINGEN Chemnitz Euskirchen HESSEN Illmenau Frankfurt am Main

RHEINLAND-PFALZ Stammsitz 4 Darmstadt Zweig- bzw. Würzburg Außenstelle SAARLAND Kaisers- Arbeitsgruppe Wertheim 2 Erlangen Sankt Ingbert lautern Saarbrücken Anwendungszentren Nürnberg Karlsruhe 2 2 Anzahl der Pfinztal Einrichtungen BAYERN 6 Stuttgart am Ort

BADEN-WÜRTTEMBERG

Freising 5 Freiburg 3 München Efringen-Kirchen Valley-Oberlaindern Drucksache 15/3300 – 98 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

13.4 Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Die HGF stellen Großgeräte und entsprechende Infrastruktur Forschungszentren (HGF) für nationale und internationale Forschergruppen bereit und nehmen darüber hinaus Forschungsaufgaben wahr, die In der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungs- durch Vorsorgeinteressen von Staat und Gesellschaft gekenn- zentren (HGF), einem eingetragenen Verein, sind derzeit 15 zeichnet und in den Schlüsseltechnologien auf längerfristig Großforschungseinrichtungen zusammengeschlossenen. angelegte Anforderungen der Wirtschaft ausgelegt sind. Die Finanzierung der HGF erfolgt gemeinsam durch Geschäftsstelle der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Bund und Länder im Rahmen der nach inhaltlichen Kriterien Forschungszentren und Vorgaben bewerteten Programmorientierten Förderung Ahrstraße 45 der Helmholtz-Zentren. 53175 Bonn-Bad Godesberg Die Programmorientierte Förderung wird in sechs Postanschrift: zentrenübergreifenden Forschungsbereichen organisiert: Postfach 20 14 48 „Gesundheit“, „Verkehr und Weltraum“, „Struktur der Ma- 53144 Bonn terie“, „Erde und Umwelt“, „Energie“ und „Schlüsseltechno- Telefon: (02 28) 3 08 18 - 0 logien“. Innerhalb der Forschungsbereiche sind die For- Telefax: (02 28) 3 08 18 - 30 schungsaktivitäten in langfristige, aber befristete, in der E-Mail: [email protected] Regel zentrenübergreifende Programme gegliedert. Internet: www.helmholtz.de Einzelheiten zu den Großforschungseinrichtungen ergeben sich aus folgender Übersicht:

Einrichtung Aufgabenschwerpunkte

Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und • Untersuchungen zum gekoppelten System Ozean-Atmosphä- Meeresforschung (AWI)1 re-Kyrosphäre Stiftung des öffentlichen Rechts • Strukturen und Prozesse in den marinen Ökosystemen der Columbusstraße Polargebiete und der europäischen Randmeere 27568 Bremerhaven • Rekonstruktion der Umwelt- und Klimageschichte des Nord- Tel.: (04 71) 48 31 - 0 und Südpolarmeeres Fax: (04 71) 48 31 - 1 49 • Meteorologische, luftchemische und geophysikalische Lang- E-Mail: [email protected] zeitmessungen in den Polargebieten Internet: www.awi-bremerhaven.de • marine Naturstoffforschung

Außenstelle Potsdam Inselstationen Helgoland und List (Sylt)

Stiftung Deutsches Elektronen- Synchrotron (DESY) • Elementarteilchenphysik Notkestraße 85 • Anwendung von Synchrotronstrahlung zur Strukturforschung 22607 Hamburg in den Gebieten Biologie, Medizin, Physik und Werkstoffkunde Tel.: (0 40) 89 98 - 0 • Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für neue Beschleuni- Fax: (0 40) 89 98 - 32 82 gertechnologien E-Mail: [email protected] Internet: www.desy.de

Außenstelle: Zeuthen

Stiftung Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) • Zell- und Tumorbiologie Im Neuenheimer Feld 280 • Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention 69120 Heidelberg • Innovative Diagnostik und Therapie Tel.: (0 62 21) 42 - 0 • Angewandte Tumorvirologie Fax: (0 62 21) 42 - 29 95 • Tumorimmunologie E-Mail: [email protected] • Genomforschung und Bioinformatik Internet: www.dkfz.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99 – Drucksache 15/3300

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) • Raumfahrt Teil I Linder Höhe • Luftfahrt 51147 Köln • Energietechnik Tel.: (0 22 03) 6 01 – 0 • Innovation im Technologietransfer Fax: (0 22 03) 6 73 10 • Verkehrsforschung und Verkehrstechnik E-Mail: [email protected] Internet: www.dlr.de

Außenstellen: Berlin-Adlershof, Bonn-Oberkassel, Braunschweig, Göttingen, Köln-Porz, Lampoldshausen, Oberpfaffenhofen, Stuttgart

Forschungszentrum Jülich GmbH (FZJ) 2 • Struktur der Materie Wilhelm Bohnen Straße • Materialforschung 52428 Jülich • Informationstechnik Tel.: (0 24 61) 61 - 0 • Lebenswissenschaften Fax: (0 24 61) 61 - 53 27 • Umweltvorsorgeforschung E-Mail: [email protected] • Energietechnik Internet: www.fz-juelich.de

Forschungszentrum Karlsruhe GmbH (FZK) • Umweltforschung Hermann-von-Helmholtz-Platz 1 • Energieforschung 76344 Eggenstein-Leopoldshafen • Schlüsseltechnologien Tel.: (0 72 47) 82 - 0 • Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung Fax: (0 72 47) 82 - 50 70 • Querschnittsaktivitäten (Technologie-Transfer, Systemanalyse E-Mail: [email protected] und Technikfolgeabschätzung) Internet: www.fzk.de

Gesellschaft für Biotechnologische Forschung mbH (GBF) Die GBF ist das Zentrum für Infektionsforschung in der Mascheroder Weg 1 Helmholtz-Gemeinschaft. Forschungsschwerpunkte sind: 38124 Braunschweig • Infektion und Immunität: Mikroorganismen, Pathogenese, Tel.: (05 31) 61 81 - 0 Immunbiologie, Prävention und Therapie Fax: (05 31) 61 81 - 5 15 • Vergleichende Genomforschung E-Mail: [email protected] • Nachhaltige Nutzung von Landschaften Internet: www.gbf.de • Technologie-Plattformen • Bioverfahrenstechnik

Stiftung GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) • Erdmodelle und Geopotenziale, Variation globaler Phänome- Telegrafenberg ne wie Erdrotation und deren Kopplung mit Klimaschwan- 14473 Potsdam kungen Tel.: (03 31) 2 88 - 0 • Aktive Kontinentalränder und ihre Bedeutung für Transport- Fax: (03 31) 2 88 - 10 02 prozesse in der Erdkruste E-Mail: [email protected] • Naturgefahren, insbesondere Erdbeben und Vulkanismus Internet: www.gfz-potsdam.de • Klima und Umwelt, Rekonstruktion von Paläo klima und Paläoumwelt aus kontinentalen Sedimenten • Geotechnologie • Vorhaltung von Gerätepools für Expeditionen und von analyti- schen Spezialgeräten

GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH (GKSS) • Wasser und Klima im Lebensraum Küste Max-Planck-Straße • Leichtbau in der Verkehrs- und Energietechnik 21502 Geesthacht • Membranen in der Prozesstechnik Tel.: (0 41 52) 87 - 0 • Strategische Projekte ( Neutronen/Synchrotron-strahlung, Bio-/ Fax: (0 41 52) 87 - 14 03 Medizintechnik) E-Mail: [email protected] Internet: www.gkss.de

Außenstelle: Teltow ▼ Drucksache 15/3300 – 100 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit • Aufklärung molekularer Mechanismen und Genfunktionen, GmbH (GSF) die bei der Erhaltung der menschlichen Gesundheit und der Ingolstädter Landstraße 1 Entstehung von Krankheiten eine Rolle spielen 85764 Neuherberg • Grundlegende Mechanismen der Immunantwort und der Tel.: (0 89) 31 87 - 0 Toleranzentwicklung bei Infektionen; Angewandte Forschung Fax: (0 89) 31 87 - 33 22 in Klinischen Kooperationsgruppen. E-Mail: [email protected] • Untersuchung der Wirkung von Schadstoffen und Internet: www.gsf.de Stressfaktoren auf Pflanzen, Tiere und Menschen

Außenstellen: München, Wolfenbüttel-Remlingen

Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH (GSI) • Kernphysik Planckstraße 1 • Atomphysik 64291 Darmstadt • Plasmaphysik Tel.: (0 61 59) 71 - 0 • Materialforschung Fax: (0 61 59) 71 - 27 85 • Biophysik E-Mail: [email protected] • Beschleunigerentwicklung Internet: www. gsi.de

Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH (HMI) • Festkörperphysik: Struktur und Dynamik kondensierter Materie Glienicker Straße 100 • Nutzerdienst: 14109 Berlin a) Berliner Zentrum für Neutronenstreuung am Forschungs- Tel.: (0 30) 80 62 - 0 reaktor BER II Fax: (0 30) 80 62 - 21 81 b) Ionenstrahlanwendung im Ionenstrahllabor ISL-Berlin E-Mail: [email protected] • Solarenergieforschung, Photovoltaik Internet: www.hmi.de • Materialanalyse und -modifikation mit Ionenstrahlen • Spurenelemente in Gesundheit und Ernährung Außenstelle: Berlin-Adlershof

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) • Forschungen auf dem Gebiet der Plasmaphysik Boltzmannstraße 2 • Erforschung der kontrollierten Kernfusion 85748 Garching • Stellarator Tel.: (0 89) 32 99 - 01 • Tokamak Fax: (0 89) 32 99 - 22 00 • Fusionsrelevante Oberflächenphysik E-Mail: [email protected] • Materialforschung Internet: www.ipp.mpg.de

Außenstellen: Berlin, Greifswald

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) • Molekulare Medizin Berlin Buch • Klinische und Grundlagenforschung Robert-Rössle-Straße 10 • Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen 13092 Berlin-Buch • Krebsforschung Tel.: (0 30) 9 40 60 • Funktion und Dysfunktion des Nervensystems Fax: (0 30) 9 49 41 61 E-Mail: [email protected] Internet: www.mdc-berlin.de

UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH • Schadstoffeintrag in Boden, Grundwasser und Biosphäre Permoserstraße 15 • Transportverhalten und Verbleib von Schadstoffen 04318 Leipzig • Belastung und Wirkung von Schadstoffen in Ökosystemen Tel.: (03 41) 2 35 - 0 • Landschaftsökologische Erkundung Fax: (03 41) 2 35 - 27 91 • Regeneration von Strukturen und Prozessen in Ökosystemen E-Mail: [email protected] • Beratung von Sanierungsträgern Internet: www.ufz.de • Umweltbelastung und Gesundheit

Außenstellen: Bad Lauchstädt, Halle/S., Magdeburg

1 Ab 1999 einschl. der Bundesanstalt Helgoland (BAH), die in die Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) überführt wurde. 2 Die statistischen Angaben schließen das Institut für Biotechnologie ein, das vom Land NRW zu 100 Prozent finanziert wird. Einschl. der Zuwendungen für Stilllegung/Beseitigung kerntechnischer Anlagen. 3 Einschließlich der Zuwendungen für WAK-Stilllegung und Altanlagen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 101 – Drucksache 15/3300

Abbildung 8: Standorte der Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft Teil I

List

Helgoland SCHLESWIG-HOLSTEIN

Greifswald HAMBURG Geesthacht MECKLENBURG-VORPOMMERN Bremerhaven

BREMEN

NIEDERSACHSEN BERLIN Potsdam 3 Braunschweig 2 Magdeburg Zeuthen Wolfenbüttel- Teltow Remlingen BRANDENBURG NORDRHEIN-WESTFALEN SACHSEN-ANHALT Göttingen Halle/S. Leipzig Jülich Köln Bad Lauchstädt

SACHSEN Bonn THÜRINGEN HESSEN

RHEINLAND-PFALZ Stammsitz

Darmstadt Zweig- bzw. Außenstelle SAARLAND Heidelberg 2 mit Anzahl der Lampoldshausen Einrichtungen in Eggenstein- einer Gemeinde Leopoldshafen BAYERN

Stuttgart

BADEN-WÜRTTEMBERG Neuherberg Garching München

Oberpfaffenhofen Drucksache 15/3300 – 102 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

13.5 Leibniz-Gemeinschaft (WGL) wissenschaftspolitische Interesse an der gemeinsamen Förderung überprüft. Gegenwärtig werden 80 Forschungseinrichtungen und Ein- Die Leibniz-Gemeinschaft unterhält als Hauptsitz richtungen mit Servicefunktion gemeinsam von Bund und eine Geschäftsstelle in Bonn und ein Büro in Berlin. Ländern nach der Rahmenvereinbarung Forschungsförde- rung (sog. Blaue Liste) finanziert. Weitere vier Einrichtungen Bonn sind durch Beschluss der BLK zum Jahr 2005 neu in diese För- Leibniz-Gemeinschaft derung aufgenommern worden. Der Finanzierungsanteil von Geschäftsstelle Bund und Ländern beträgt in der Regel 50:50, insbesondere Hausanschrift: bei den Einrichtungen mit Servicefunktion können die Finan- Eduard-Pflüger-Strasse 55 zierungsschlüssel davon auch abweichen. Alle Leibniz-Insti- 53113 Bonn tute haben sich zur Vertretung gemeinsamer Interessen in der Leibniz-Gemeinschaft / WGL (Wissenschaftsgemeinschaft Postanschrift: Gottfried Wilhelm Leibniz e.V.) zusammengeschlossen. Postfach 12 01 69 Die Leibniz-Institute präsentieren sich im Vergleich 53043 Bonn zu den anderen Organisationen mit einer größeren inhalt- Tel.: (02 28) 3 08 15 – 0 lichen und strukturellen Vielfalt. Die Institute haben sich in Fax: (02 28) 3 08 15 – 2 55 fachlich ausgerichteten Sektionen zusammengeschlossen, in E-Mail: [email protected] denen sie ihr gemeinsames Potential nutzen. Durch vielfälti- Internet: www.leibniz-gemeinschaft.de ge Kooperationsbeziehungen, insbesondere mit Hochschu- len und Instituten der MPG und FhG, gestalten die Leibniz- Berlin Einrichtungen die Wissenschaftslandschaft in Deutschland Leibniz-Gemeinschaft mit und setzen innovative Impulse. Die 36 Einrichtungen in Berlin-Büro den neuen Ländern prägen deren Wissenschaftsstandort deut- Post- und Hausanschrift: lich mit und haben eine Schlüsselrolle für die wirtschaftliche Friedrichstraße 81 Entwicklung in den ostdeutschen Ländern. 10117 Berlin Die Leibniz-Institute unterliegen einem besonders Tel.: (0 30) 20 60 49 – 0 intensiven Qualitätssicherungsverfahren, da sie regelmäßig Fax: (0 30) 20 60 49 – 55 vom unabhängigen Senatsausschuss Evaluierung der WGL E-Mail: [email protected] extern evaluiert werden. Im Verlauf dieses Verfahrens wird stets auch das weitere Fortbestehen der überregionalen Einzelheiten zu den Leibniz-Instituten ergeben sich aus fol- Bedeutung des jeweiligen Instituts und das gesamtstaatliche gender Übersicht:

Land / Einrichtung Forschungsaufgaben

Baden-Württemberg

Fachinformationszentrum Karlsruhe, • Produktion von Datenbasen Gesellschaft für wissenschaftlich-technische Information • Betrieb des FIZ-Rechenzentrums (Host) im Rahmen von STN mbH (FIZ Ka) International Hermann-von-Helmholtz-Platz 1 • Entwicklung und Erweiterung von Informationssystemen 76344 Eggenstein-Leopoldshafen • Betrieb eines automatischen Volltextvermittlungssystems Tel.: (0 72 47) 8 08 - 1 00 • Aufbau von Informationsdiensten Fax: (0 72 47) 8 08 - 1 14 E-Mail: [email protected] Internet: www.fiz-karlsruhe.de

Außenstellen: Berlin, Bonn Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 103 – Drucksache 15/3300

Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Serviceeinrichtung für die Forschung mit den satzungsmäßi- Teil I Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) gen Aufgaben: Bachemer Str. 40 • Bereitstellung und Akquisition quantitativer Daten und 50931 Köln ihrer Aufbereitung Tel.: (02 21) 4 76 94-0 • Aufbau und Bereitstellung faktografischer und bibliografi- Fax: (02 21) 4 76 94-44 scher Daten E-Mail: [email protected] • Methodenentwicklung- und Beratung Internet: www.gesis.org • Dauerbeobachtung gesellschaftlicher Entwicklungen

Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) • Methodenconsulting, Methodenentwicklung Quadrat B 2, 1 • Allgemeine Bevölkerungsumfragen 68159 Mannheim • Daten der amtlichen Statistik Tel.: (06 21) 12 46-0 • Soziale Indikatoren Fax: (06 21) 12 46-1 00 • Methodenausbildung E-Mail: [email protected] • European Surveys Internet: www.gesis.org/zuma

Außenstellen:

– Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der • Archivierung von maschinenlesbaren Daten Universität zu Köln (ZA) • Aufbereitung und Bereitstellung von Daten Bachemer Straße 40 • Beratung bei Sekundäranalysen 50931 Köln • Historische Sozialforschung Tel.: (02 21) 4 76 94-0 • Internationaler Datentransfer Fax: (02 21) 4 76 94-44 • Ausbildung in Datenanalyse E-Mail: [email protected] Internet: www.gesis.org/za

– Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) der • Aufbau und Angebot von Datenbanken zu sozialwissen- Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute schaftlicher Forschung und Literatur in den deutschsprachi- (ASI) e.V. gen Ländern Lennéstraße 30 • Aufbereitung von Forschungs- und Literaturinformationen 53113 Bonn zu ausgewählten Themen in gedruckter und elektronischer Tel.: (02 28) 22 81-0 Form Fax: (02 88) 22 81-1 20 • Informationswissenschaftliche Forschung und Entwicklung E-Mail: [email protected] Internet: www.gesis.org/iz

– GESIS-Aussenstelle • Daten- und Informationstransfer zwischen Ost- und Schiffbauerdamm 19 Westeuropa 10117 Berlin • Förderung von Ost-West-Kooperationen Tel.: (0 30) 23 36 11-0 • Unterstützung der komparativen Forschung Fax: (0 30) 23 36 11-310 E-Mail: [email protected] Internet: www.gesis.org/GESIS_Aussenstelle

Institut für deutsche Sprache (IDS) • Wissenschaftliche Forschung und Dokumentation der deut- R 5, 6 – 13 schen Sprache in ihrem Gebrauch und in ihrer neueren 68161 Mannheim Geschichte Tel.: (06 21) 15 81 - 0 • Linguistische Datenverarbeitung (Textkorpora; grammati- Fax: (06 21) 15 81 - 2 00 sche Datenbank) E-Mail: [email protected] • Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen ähnlicher Internet: www.ids-mannheim.de Zielsetzung im In- und Ausland (Forschungsbibliothek, Gästebetreuung)

Institut für Wissensmedien (IWM) • Individualisiertes Lernen mit multimedialen Lernumge- Konrad-Adenauer-Straße 40 bungen 72072 Tübingen • Kooperatives Lernen in telematischen Lernumgebungen Tel.: (0 70 71) 9 79 - 0 Fax: (0 70 71) 9 79 - 1 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.iwm-kmrc.de ▼ Drucksache 15/3300 – 104 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik (KIS) • Feinstruktur von Konvektion und Magnetfeld der Sonnen- Schöneckstraße 6 oberfläche 79104 Freiburg • Aufbau und Struktur von Sonnenflecken Tel.: (07 61) 31 98 - 0 • Sonnenkorona Fax: (07 61) 31 98 - 1 11 • Instrumentelle Entwicklung E-Mail: [email protected] Internet: www.kis.uni-freiburg.de

Außenstelle: Observatorio del Teide / Teneriffa (Spanien)

Bayern

Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie (DFA) • Charakterisierung aromarelevanter Verbindungen in Lichtenbergstraße 4 Lebensmitteln (Methodenentwicklung; Beziehung zur 85748 Garching Qualität) Tel.: (0 89) 2 89 - 1 32 64 • Struktur/Wirkungsbeziehungen bei Biopolymeren, Fax: (0 89) 2 89 - 1 41 83 insbesondere Proteinen (Verbesserung der Qualität durch E-Mail: [email protected] technologische Verfahren) Internet: www.dfa.leb.chemie.tu-muenchen.de • Klärung toxischer Substrukturen • Herausgabe von Nährwert-Tabellen • Bildung von Geschmacks- und Farbstoffen

Deutsches in München (DM) • Geschichte der Naturwissenschaften im gesellschaftlichen Museumsinsel 1 Kontext 80538 München • Nationale Innovationssysteme im Vergleich Tel.: (0 89) 21 79-1 • Historische Verkehrsforschung Fax: (0 89) 21 79-3 24 • Museumspädagogik und museologische Forschung E-Mail: [email protected] • Objekt- und Restaurierungsforschung Internet: www.deutsches-museum.de

Außenstellen: Oberschleißheim, Bonn

Germanisches Nationalmuseum (GNM) • Sammeln, Erschließen und Erforschen der Kunst- und Karthäusergasse 1 Kulturgeschichte des deutschen Sprachraums, insbesonde- 90402 Nürnberg re der darstellenden Kunst sowie der dinglichen Hinter- Tel.: (09 11) 1 33 10 lassenschaften Fax: (09 11) 1 33 12 00 • Erarbeiten und Durchführung von Sonderausstellungen E-Mail: [email protected] • Publikation von Sammlungskatalogen Internet: www.gnm.de • Durchführung wissenschaftlicher Tagungen ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (IFO) • Lfd. Analyse und Prognose von Konjunktur, Wachstum und Poschingerstraße 5 Strukturwandel 81679 München • Erhebung, Analyse und Bereitstellung von Daten Tel.: (0 89) 92 24 – 0 • Internationaler Institutionenvergleich Fax: (0 89) 98 53 69 • Öffentliche Finanzwirtschaft und Steuersystem E-Mail: [email protected] • Arbeitsmärkte und Sozialpolitik Internet: www.ifo.de

Außenstellen: Dresden

Institut für Zeitgeschichte (IfZ) • Deutsche und europäische Geschichte im 20. Jahrhundert Leonrodstraße 46b • Vorgeschichte der nationalsozialistischen Diktatur 80636 München • Geschichte der nationalsozialistischen Diktatur Tel.: (0 89) 12 68 80 • Nachkriegsgeschichte (Akten zur Auswärtigen Politik der Fax: (0 89) 1 26 88 - 1 91 Bundesrepublik Deutschland; Forschungsprojekte zur E-Mail: [email protected] SBZ/DDR- Geschichte) Internet: www.ifz-muenchen.de

Außenstellen: Bonn, Berlin ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 105 – Drucksache 15/3300

Berlin Teil I

BESSY – Berliner-Elektronenspeicherring-Gesellschaft für • Errichtung, Betrieb und Weiterentwicklung einer Speicher- Synchrotronstrahlung mbH ringanlage als Synchrotron-Strahlungsquelle Albert-Einstein-Straße 15 • Bereitstellung von Synchrotronstrahlung für Zwecke der 12489 Berlin Forschung Tel.: (0 30) 63 92 29 99 • Wissenschaftlicher Service auf den Gebieten der Halbleiter, Fax: (0 30) 63 92 29 90 Mikroelektronik, Biologie, Medizin, Chemie E-Mail: [email protected] Internet: www.bessy.de

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) • Beobachtung, Erforschung und Prognose wirtschaftlicher Königin-Luise-Straße 5 Vorgänge im In- und Ausland 14195 Berlin • Beratung von Politik, Wirtschaft Tel.: (0 30) 8 97 89 - 0 • Forschungsspektrum reicht von der kurzfristigen Konjunk- Fax: (0 30) 8 97 89 - 2 00 turbetrachtung und der Beantwortung aktueller wirt- E-Mail: [email protected] schafts- und finanzpolitischer Fragen bis hin zur Projektion Internet: www.diw.de und Beurteilung langfristiger Veränderungen sowohl in der Gesamtwirtschaft als auch in einzelnen Wirtschaftszweigen • Der soziale Wandel ist Gegenstand der Haushaltsbefragun- gen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP)

Fachinformationszentrum Chemie GmbH • Chemieinformationssysteme; online, offline und gedruckt (FIZ CHEMIE BERLIN) • Chemie-Internetdienste Franklinstraße 11 • Multimediale Chemie-Teachware 10587 Berlin Tel.: (0 30) 3 99 77 - 0 Fax: (0 30) 3 99 77 - 1 14 E-Mail: [email protected] Internet: www.chemistry.de

Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik • GaAs-Leistungs-Heterobipolartransistoren für die (FBH) im Forschungsverbund Berlin e.V. Mobilkommunikation Albert-Einstein-Straße 11 • GaAs-Mikrowellen-ICs für die Sensorik 12489 Berlin • Feldorientierte Simulation, CAD und Hochfrequenz- Tel.: (0 30) 63 92 - 26 01 meßtechnik Fax: (0 30) 63 92 - 26 02 • Laserdioden hoher Leistung und Brillanz E-Mail: [email protected] • Galliumnitrid-Elektronik Internet: www.fbh-berlin.de

Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) • Peptidchemie, Peptidpharmakologie im Forschungsverbund Berlin e.V. • NMR-unterstützte Strukturforschung Robert-Rössle-Str. 10 • Signaltransduktion / Molekulare Medizin 13125 Berlin-Buch • Neurobiologie Tel.: (0 30) 9 49 73 - 1 02 • Molekulare Genetik Fax: (0 30) 9 49 73 - 1 09 E-Mail: [email protected] Internet: www.fmp-berlin.de

Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei • Struktur und Funktion aquatischer Systeme (IGB) im Forschungsverbund Berlin e.V. • Gewinnung von Zeitreihen zur Entwicklung von Optimie- Müggelseedamm 310 rungsstrategien 12587 Berlin • Wissenschaftliche Grundlagen für die Entwicklung von Tel.: (0 30) 64 18 16 02 Ökotechnologien und die Aquakultur Fax: (0 30) 64 18 16 00 • Konzeption für die Sanierung und Restaurierung geschä- E-Mail: [email protected] digter Gewässerökosysteme Internet: www.igb-berlin.de • Funktion von Nahrungsnetzen von den Bakterien bis zu den Fischen ▼ Drucksache 15/3300 – 106 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Institut für Kristallzüchtung (IKZ) im Forschungsverbund • SiC-Einkristalle für Hochtemperatur-Bauelemente und Berlin e.V. Schaltkreise, Sensoren und als Substrate für Emitter im blau- Rudower Chaussee 6 en Spektralbereich 12489 Berlin • Laseranwendungen, Hochtemperatur-Drucksensoren und Tel.: (0 30) 63 92 - 30 00 Substrate für GaN und HTSL Fax: (0 30) 63 92 - 30 03 • Entwicklung von LPE-Techniken, insbesondere zur Züch- E-Mail: [email protected] tung auf amorphen Substraten Internet: www.ikz-berlin.de • GaAs-Einkristalle für Höchstfrequenz-Bauelemente • Weiterentwicklung der FZ-Silicium-Technik (Modellierung, Züchtung unter Magnetfeld)

Institut für Zoo- und Wildtierforschung • Morphologische Untersuchungen bei Zoo- und Wildtieren (IZW) im Forschungsverbund Berlin e.V. • Reproduktionsmanagement zur Erhaltung der Biodiversität Alfred-Kowalke-Straße 17 mittels sonographischer und endokrinologischer Methoden 10315 Berlin • Erkrankungen von Zoo- und Wildtieren Tel.: (0 30) 5 16 81 01 • Ethnologische und Chronobiologische Untersuchungen Fax: (0 30) 5 12 61 04 (Tier-Umwelt-Beziehungen) E-Mail: [email protected] • Modelluntersuchungen am Reh: Wildwiederkäuer und Internet: www.izw-berlin.de Konzentratselektierer

Außenstelle: Niederfinow

Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeit- • Neue Quellen für ultrakurze und ultraintensive Licht- spektroskopie (MBI) im Forschungsverbund Berlin e.V. impulse Max-Born-Straße 2A • Interdisziplinäre Anwendungen in der Grundlagenfor- 12489 Berlin-Adlershof schung und im Vorfeld künftiger Schlüsseltechnologien Tel.: (0 30) 63 92 - 15 05 • Bereitstellung von Lasersystemen, Meßtechnik und know- Fax: (0 30) 63 92 - 15 19 how für externe Nutzer (Femtosekundenapplikationslabo- E-Mail: [email protected] re, Höchstfeldlaserapplikationslabore – Labore für kombi- Internet: www.mbi-berlin.de nierte Experimente mit Lasern und Synchrotronstrahlung bei BESSY II)

Paul-Drude-Institut für Festkörperelektronik (PDI) im • Atomar kontrolliertes Wachstum für maßgeschneiderte Forschungsverbund Berlin e.V. Halbleiternanostrukturen Hausvogteiplatz 5-7 • Korrelation zwischen realen Grenzflächen und elektroni- 10117 Berlin schen Eigenschaften Tel.: (0 30) 2 03 77 - 0 • Materialentwicklung und Materialintegration für Bau- Fax: (0 30) 2 03 77 - 2 01 elemente E-Mail: [email protected] • Elastische Eigenschaften von nanostrukturierten Internet: pdi.wias-berlin.de Festkörpern • Nanoanalytik und Nanofaktur

Weierstraß-Institut für Angewandte Analyse und • Halbleiter, Nano- und Optoelektronik Stochastik (WIAS) im Forschungsverbund Berlin e.V. • Phasenübergänge Mohrenstraße 39 • Stochastik und Statistik in Wirtschafts- und Ingenieur- 10117 Berlin wissenschaften Tel.: (0 30) 2 03 72 - 5 87 • Kontinuumsmechanik Fax: (0 30) 2 04 49 75 E-Mail: [email protected] Internet: www.wias-berlin.de

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung • Arbeitsmarkt und Beschäftigung gGmbH (WZB) • Technik-Arbeit-Umwelt Reichpietschufer 50 • Sozialer Wandel, Institutionen, Vermittlungsprozesse 10785 Berlin • Marktprozess und Unternehmensentwicklung Tel.: (0 30) 2 54 91 - 0 • „Public Health“ Fax: (0 30) 2 54 91 - 6 84 E-Mail: [email protected] Internet: www.wz-berlin.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 107 – Drucksache 15/3300

Brandenburg Teil I

Astrophysikalisches Institut Potsdam (AIP) • Extragalaktische Astrophysik und Kosmologie An der Sternwarte 16 • Kosmische Magnetfelder, Sonnen- und Sternenaktivität 14482 Potsdam Tel.: (03 31) 74 99 - 0 Fax: (03 31) 74 99 - 3 62 E-Mail: [email protected] Internet: www.aip.de

Außenstelle: Tremsdorf

Deutsches Institut für Ernährungsforschung • Ernährungsbedingte Stoffwechselentgleisungen (Adipo- Potsdam-Rehbrücke (DIfE) sitas und metabolisches Syndrom, Atherosklerose, Amino- Arthur-Scheunert-Allee 114/116 säurestoffwechsel) 14558 Bergholz-Rehbrücke • Ernährung und maligne Entartung Tel.: (03 32 00) 88 - 0 • Ernährung und Immunität (unter Berücksichtigung von Fax: (03 32 00) 88 - 4 44 Lebensmittelallergien) E-Mail: [email protected] • Grundlagen einer neurobiologisch orientierten Ernäh- Internet: www.dife.de rungspsychologie

Leibniz-Institut für Agrartechnik Bornim e.V. (ATB) • Verfahren zur stofflichen und energetischen Nutzung nach- Max-Eyth-Allee 100 wachsender Rohstoffe 14469 Potsdam-Bornim • Nachhaltige Bodennutzung durch örtlich differenzierte Tel.: (03 31) 56 99 - 0 Bewirtschaftung Fax: (03 31) 56 99 - 8 49 • Umweltgerechte Verwertung von Rest- und Abfallstoffen E-Mail: [email protected] • Umweltverträgliche und tiergerechte Haltung von Internet: www.atb-potsdam.de Nutzvieh • Sicherung der Qualität landwirtschaftlicher und gartenbau- licher Marktprodukte

Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau • Bewirtschaftungsstrategien zur nachhaltigen Großbeeren/Erfurt e.V. (IGZ) Gemüseproduktion Theodor-Echtermeyer-Weg 1 • Integrierte Reproduktion von Zierpflanzen 14979 Großbeeren • Grundlagen für ein Qualitätsmanagement Tel.: (03 37 01) 7 80 • Expertensysteme für den Freilandgemüsebau Fax: (03 37 01)5 53 91 • Produktionsstrategien für Gewächshauskulturen E-Mail: [email protected] Internet: www.igzev.de

Außenstelle: Kühnhausen bei Erfurt, Golzow (Oderbruch)

Institut für Innovative Mikroelektronik (IHP) GmbH • Innovationen auf den Gebieten der drahtlosen Kommuni- Im Technologiepark 25 kation, Netzwerke und Multimedia 15230 Frankfurt/Oder • Systemorientierte Erweiterung der Silizium-CMOS-Tech- Tel.: (03 35) 56 25 - 0 nologien durch Modularentwicklung Fax: (03 35) 56 25 - 3 00 • Low cost CMOS-kompatibler SiGe-HBT E-Mail: [email protected] • Demonstration von Prototypen auf System- und Schalt- Internet: www.ihp-ffo.de kreisebene • Synergien von Materialforschung, Prozesstechnologien, Schaltkreis- und Systemdesign

Institut für Regionalentwicklung und • Regionalentwicklung, Flächenmanagement Strukturplanung e.V. (IRS) • Konversion Flakenstraße 28 – 31 • Siedlungsstruktur 15537 Erkner • Planungsgeschichte Tel.: (0 33 62) 7 93 - 0 • Regional- und Planungskultur Fax: (0 33 62) 7 93 - 1 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.irs-net.de ▼ Drucksache 15/3300 – 108 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. (PIK) • Regionalisierung globaler Klimaprognosen und -szenarien Telegrafenberg • Abschätzung von Klimawirkungen auf natürliche und zivili- 14473 Potsdam satorische Systeme Tel.: (03 31) 2 88 - 25 00 • Kosten-Nutzen-Analysen von Klimaschutzstrategien Fax: (03 31) 2 88 - 26 00 • Disziplinäre und integrierte Modellierung von komplexen E-Mail: [email protected] Umweltsystemen Internet: www.pik-potsdam.de • Typisierung der dynamischen Muster des Globalen Wandels

Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- und • Grundlagenbezogene Landschaftsforschung Landnutzungsforschung e.V. (ZALF) • Erarbeitung von Möglichkeiten zur ökologisch stabilen Eberswalder Straße 84 Erhaltung und Gestaltung von Landnutzungssystemen 15374 Müncheberg Tel.: (03 34 32) 8 20 Fax: (03 34 32) 8 22 12 E-Mail: [email protected] Internet: www.zalf.de

Außenstellen: Eberswalde, Dedelow, Paulinenaue

Bremen

Deutsches Schiffahrtsmuseum (DSM) • Vorindustrielle Schifffahrt Hans-Scharoun-Platz 1 • Deutsche Schiffahrt der Frühen Neuzeit 27568 Bremerhaven • Auswirkungen der Industrialisierung auf die Tel.: (04 71) 48 20 - 70 Handelsschiffahrt Fax: (04 71) 48 20 - 7 55 • Geschichte der Meeresforschung und -nutzung E-Mail: [email protected] Internet: www.dsm.de

Hamburg

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) • Infektionen mit Erregern der Tropen (Dienststelle der Behörde für Umwelt und Gesundheit der • Parasitologische Forschung Freien und Hansestadt Hamburg) • Parasit-Wirt-Interaktion Bernhard-Nocht-Straße 74 • Virologie und Immunologie 20359 Hamburg • Genetische Grundlagen der Resistenz gegen Tel.: (0 40) 42 81 8 - 0 Infektionskrankheiten Fax: (0 40) 42 81 8 - 4 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.bni-hamburg.de

Außenstelle: Kumasi (Ghana) Internet: www.kccr.de

Deutsches Übersee-Institut (DÜI) • Globalisierung; nationale Steuerungsfähigkeit und soziale Neuer Jungfernstieg 21 Stabilisierung 20354 Hamburg • Das Spannungsfeld formaler und informeller Politik im Tel.: (0 40) 4 28 35 – 5 93 internationalen Vergleich Fax: (0 40) 4 28 34 – 5 47 • Politische Kommunikation, Alte und Neue Medien E-Mail: [email protected] • Krisenprävention und peace-building Internet: www.duie.de • Süd-Süd-Beziehungen

Heinrich-Pette-Institut für Experimentelle Virologie und • Struktur und Funktion von Viren Immunologie (HPI) an der Universiät Hamburg • Pathogenese und Therapie von Viruserkrankungen Martinistraße 52 • Virale und zelluläre Onkogene und Tumorsuppressorgene 20251 Hamburg • Tiermodelle genetischer und viraler Erkrankungen Tel.: (0 40) 4 80 51 - 0 • Infektions- und Tumorimmunologie Fax: (0 40) 4 80 51 - 1 03 E-Mail: [email protected] Internet: www.hpi-hamburg.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 109 – Drucksache 15/3300

Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA) • Bibliothek und Pressedokumentation Teil I Neuer Jungfernstieg 21 • Informationsdienstleistungen auf wirtschaftswissenschaft- 20354 Hamburg licher Grundlage Tel.: (0 40) 4 28 34 - 0 • Internationale Makroökonomie Fax: (0 40) 4 28 34 – 451 • Europäische Integration E-Mail: [email protected] • Weltwirtschaft Internet: www.hwwa.de

Hessen

Deutsches Institut für Internationale Pädagogische • Bildungsinformation Forschung (DIPF) • Bildungsgeschichte Schloßstraße 29 • Finanzierung und Steuerung des Bildungswesens 60486 Frankfurt/Main • Soziokulturelle Rahmenbedingungen des Bildungswesens Tel.: (0 69) 2 47 08 - 0 Fax: (0 69) 2 47 08 - 4 44 E-Mail: [email protected] Internet: www.dipf.de

Außenstelle: Berlin

Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg (FIS) • Systematik und Stammesgeschichte rezenter fossiler Tiere Senckenberganlage 25 und Pflanzen 60325 Frankfurt/Main • Biogeographie und Paläobiogeographie Tel.: (0 69) 75 42 - 0 • Ökologie, Ökofannistik und Aktuopaläontologie Fax: (0 69) 74 62 – 38 • Biostratigraphie und Chronostratigraphie E-Mail: [email protected] • Sedimentgeologie und Aktuogeologie Internet: www.senckenberg.de

Außenstellen: Biebergemünd, Hamburg, Messel, Wilhelmshaven, Weimar

Herder-Institut e.V. (HI) • Wissenschaftliche Serviceeinrichtung für die historische Gisonenweg 5 – 7 Ostmitteleuropaforschung unter besonderer Berücksich- 35037 Marburg tigung der deutschen Siedlungsgebiete in Mittelosteuropa Tel.: (0 64 21) 1 84 - 0 durch Spezialsammlungen; Literaturdatenbank; Editions- Fax: (0 64 21) 1 84 - 1 39 vorhaben; E-Mail: [email protected] • Unterstützung von Handbuchprojekten; Wissenschaftliche Internet: www.herder-institut.de Veranstaltungen.

Mecklenburg-Vorpommern

Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher • Biologische Grundlagenforschung an landwirtschaftlichen Nutztiere (FBN) Nutztieren Wilhelm-Stahl-Allee 2 • Molekular- und Zellbiologie 18196 Dummerstorf • Ernährungs-, Wachstums- und Fortpflanzungsphysiologie Tel.: (03 82 08) 6 85 • Grundlagen für Leistungsstabilität, Erbgesundheit, Fax: (03 82 08) 6 86 02 Wohlbefinden & Produktqualität E-Mail: [email protected] • Populationsbiologie und biometrisch-statistische Modelle Internet: www.fbn-dummerstorf.de

Institut für Niedertemperatur-Plasmaphysik e.V. an der • Anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf dem Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (INP) Gebiet der Niedertemperaturplasmaphysik Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 19 • Elektronenkinetik in Plasmen 17489 Greifswald • Plasma-Strahlungsquellen Tel.: (0 38 34) 5 54 - 3 00 • Plasmagestützte Prozesstechnik Fax: (0 38 34) 5 54 - 3 01 • Plasmainduzierte Oberflächenprozesse E-Mail: [email protected] Internet: www.inp-greifswald.de ▼ Drucksache 15/3300 – 110 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde an der • Marine Ökosystemanalyse Universität Rostock (IOW) • Physikalische Ozeanographie Seestraße 15 • Meereschemie 18119 Warnemünde • Biologische Meereskunde Tel.: (03 81) 5 19 70 • Marine Geologie Fax: (03 81) 51 97 48 - 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.io-warnemuende.de

Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik e.V. an der • Dynamische Wechselwirkungen von Troposphäre, Universität Rostock (IAP) Stratosphäre und Mesosphäre Schloßstraße 6 • Die Atmosphäre in arktischen Breiten 18225 Kühlungsborn • Wechselwirkungen von solarer UV-B-Strahlung mit der Tel.: (03 82 93) 68 - 0 Atmosphäre Fax: (03 82 93) 68 - 50 E-Mail: [email protected] Internet: www.iap-kborn.de

Außenstelle: Juliusruh (Rügen)

Leibniz-Institut für Organische Katalyseforschung an der • Angewandte homogene und heterogene Katalyse Universität Rostock e.V. (IFOK) Buchbinderstraße 5-6 18055 Rostock Tel.: (03 81) 46 69 - 330 Fax: (03 81) 46 69 - 324 E-Mail: [email protected] Internet: ifok.uni-rostock.de

Niedersachsen

Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) • Räumliche Auswirkungen des soziodemo mit der Hohenzollernstraße 11 Atmosphäre graphischen Wandels, der wirtschaftlichen 30161 Hannover und technologischen Entwicklung Tel.: (05 11) 3 48 42 - 0 • Raum- und Siedlungsentwicklung in Deutschland und Fax: (05 11) 3 48 42 – 41 Europa E-Mail: [email protected] • Nachhaltige Raumentwicklung Internet: www.arl-net.de • Planungsrecht und Planungsverfahren • Städtische und regionale Netze

Deutsches Primatenzentrum GmbH (DPZ) • Reproduktionsbiologie Kellnerweg 4 • Primatengenetik 37077 Göttingen • Virologie und Immunologie Tel.: (05 51) 38 51 - 0 • Tiermedizin und Primatenhaltung Fax: (05 51) 38 51 - 2 28 • Verhaltensforschung / Ökologie Internet: www.dpz.gwdg.de

Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Sammlungsrelevante Forschung: Zellkulturen GmbH (DSMZ) • Konservierungsmethoden Mascheroder Weg 1 B • Identifizierung und Charakterisierung von biologischem 38124 Braunschweig Material Tel.: (05 31) 26 16 - 0 • Patent- und Sicherheitshinterlegungen Fax: (05 31) 26 16 - 4 18 E-Mail: [email protected] Internet: www.dsmz.de

Wissen und Medien gGmbH (Institut für den • Multimediale Wissenspräsentationen Wissenschaftlichen Film) (IWF) • Visuelle Anthropologie Nonnenstieg 72 • Mikrokinematographie und Zeittransformation 37075 Göttingen • PC-gestützte Filmsequenzierung Tel.: (05 51) 50 24 - 0 • Medienverbreitung, -dokumentation und -archivierung Fax: (05 51) 50 24 - 4 00 • Medienentwicklung und -herstellung E-Mail: [email protected] Internet: www.iwf.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 111 – Drucksache 15/3300

Institut für Geowissenschaftliche • Erkundung der dreidimensionalen Struktur des geotech- Teil I Gemeinschaftsaufgaben (GGA) nisch relevanten Untergrundes als Basis für Prozessabläufe Stilleweg 2 • Erforschung der geogenen und umweltrelevanten physika- 30655 Hannover lischen Prozesse in der Geosphäre Tel.: (05 11) 6 43 - 34 96 • Aufbau und Betrieb des Fachinformationssystems Fax: (05 11) 6 43 - 36 65 Geophysik E-Mail: [email protected] Internet: www.gga-hannover.de

Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB) • Entwicklung der TIB zur Elektronischen/ Virtuellen Unselbständige Einrichtung des Landes Niedersachsen Bibliothek Welfengarten 1 B • Automatisierung der Dokument-Lieferung, Herstellung, 30167 Hannover Erschließung und Bereitstellung elektronischer Dokumente Tel.: (05 11) 7 62 - 22 68 • Archivierung (Langzeitsicherung) elektronischer Fax: (05 11) 7 62 - 26 86 Dokumente E-Mail: [email protected] Internet: www.tib.uni-hannover.de

Nordrhein-Westfalen

Deutsches Bergbau-Museum Bochum (DBM) • Montanarchäologie und Archäometrie Am Bergbaumuseum 28 • Montangeschichte des modernen Bergbaus 44791 Bochum • Forschungen, Dokumentation und Schutz von (bergbauli- Tel.: (02 34) 58 77 - 0 chem) Kulturgut Fax: (02 34) 58 77 - 1 11 • Paläanthropologie E-Mail: [email protected] Internet: www.bergbaumuseum.de

Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZBMed) • Serviceleistung für die Forschung auf den Gebieten Joseph-Stelzmann-Straße 9 Gesundheitswesen, Medizin und Pharmazie, Molekular- 50931 Köln biologie und Zellbiologie, Ernährung und Umwelt Tel.: (02 21) 4 78 - 56 00 • Virtuelle Fachbibliothek Medizin und Ernährung Fax: (02 21) 4 78 - 56 97 • Naturwissenschaftliche Anthropologie E-Mail: [email protected] Internet: www.zbmed.de

Bereichsbibliothek Ernährung, Umwelt und Agrawissenschaften Nußallee 15a 53115 Bonn Tel.: (02 28) 73 63 00 Fax: (02 28) 73 32 81 E-Mail: [email protected] Internet: www.zbmed.de/bonn/bonnerseite.html

Deutsches Diabetes Forschungsinstitut – Leibniz-Institut • Immunologie des Diabetes mellitus an der Heinrich-Heine-Universtität Düsseldorf (DDFI) • Insulinresistenz, Adipositas und Diabetes mellitus Auf’m Hennekamp 65 • Epidemiologie und Versorgungsforschung beim Diabetes 40225 Düsseldorf mellitus Tel.: (02 11) 33 82 - 1 • Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus Fax: (02 11) 33 82 - 603 E-Mail: [email protected] Internet: www.ddfi.uni-duesseldorf.de

Deutsches Institut für Erwachsenenbildung e.V. (DIE) • Evaluation von Konzepten und Curricula der Friedrich-Ebert-Allee 38 Erwachsenenbildung (Planung und Entwicklung) 53113 Bonn • Informationen und Applikationen im Bereich der Tel.: (02 28) 32 94-0 Erwachsenenbildung Fax: (02 28) 32 94-3 99 • Entwicklung von Fortbildungs- und Beratungsprogrammen E-Mail: [email protected] für die Erwachsenenbildung Internet: www.die-bonn.de ▼ Drucksache 15/3300 – 112 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität • Sicherung der Arbeitsfähigkeit des Menschen unter Ver- Dortmund (IfADo) meidung tätigkeits- und arbeitsumweltbedingter Beein- Ardeystraße 67 trächtigungen 44139 Dortmund • Erhalt und Verbesserung der Arbeits- und Leistungsfähig- Tel.: (02 31) 10 84 - 2 04 keit Fax: (02 31) 10 84 - 3 26 • Bewertung von Beeinträchtigungen E-Mail: [email protected] • Bewertung der situativen und individuellen Vulnerabilität Internet: www.ifado.de des menschlichen Organismus

Institut für Spektrochemie und angewandte • Spektroskopische Methoden der Umweltanalytik Spektroskopie (ISAS) • Elementspezies-Analyse Bunsen-Kirchhoff-Straße 11 • Atmosphärische Spurenstoffe und organische 44139 Dortmund Wasserinhaltsstoffe Tel.: (02 31) 13 92 - 0 • Chemische Sensoren Fax: (02 31) 13 92 - 1 20 • Werkstoffanalytik, Mikrobereichs- und Oberflächenanalyse E-Mail: [email protected] Internet: www.isas-dortmund.de

Außenstelle: Berlin-Adlershof

Rheinisch-Westfälisches Institut für • Diagnosen und Prognosen der konjunkturellen und struk- Wirtschaftsforschung (RWI) turellen Entwicklung der Wirtschaft Deutschlands und in Hohenzollernstraße 1 – 3 bedeutenden Industrieländern 45128 Essen • Analyse der Wirtschaft des Landes NRW, insbesondere der Tel.: (02 01)81 49 - 0 Bereiche Energie und Stahl Fax: (02 01) 81 49 - 2 00 • Analyse der Entwicklung im Handwerk und Einzelhandel, E-Mail: [email protected] Mittelstand und Betriebsgrößenstruktur Internet: www.rwi-essen.de • Europäische Integration • Umweltökonomie • Analyse der Bereiche Energie und Stahl

Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander- • Biodiversitätsforschung Koenig (ZFMK) • Zoologische Systematik und Stammesgeschichte Adenauerallee 160 • Tropenökologie 53113 Bonn • Grundlagen des Naturschutzes Tel.: (02 28) 9 12 22 00 • Biogeographie Fax: (02 28) 9 12 22 02 E-Mail: [email protected] Internet: www.museumkoenig.uni-bonn.de

Rheinland-Pfalz

Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung (FÖV) • Bürger, Staat und Aufgaben bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungs- • Öffentlicher Dienst und Organisation wissenschaften Speyer • Planung und Entscheidung Freiherr-vom-Stein-Straße 2 • Öffentliche Finanzen und Wirtschaftspolitik 67324 Speyer • Gesetzgebung und Rechtspolitik Tel.: (0 62 32) 6 54 - 3 86 Fax: (0 62 32) 6 54 - 2 90 E-Mail: [email protected] Internet: www.foev-speyer.de

Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) - • Untersuchungen zum frühesten Menschen Eurasiens Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte • Menschen im Jungpaläolithikum Ernst-Ludwig-Platz 2 • Untersuchungen zu römischen Steindenkmälern in 55116 Mainz Obergermanien Tel.: (0 61 31) 91 24 - 0 • Untersuchungen zu römischen Keramikmanufakturen Fax: (0 61 31) 91 24 - 1 99 • Untersuchungen zu Genese und Struktur von Eliten in vor- E-Mail: [email protected] und frühgeschichtlichen Gesellschaften Internet: www.rgzm.de • Untersuchungen zur römischen Flotte • Untersuchungen zu Vulkanologie, Archäologie und Tech- Außenstellen: Neuwied, Mayen, Tiflis (Georgien), Kairo nikgeschichte als Strukturelemente der Landschaftsent- (Ägypten), Xian (VR China) wicklung am Mittelrhein ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 113 – Drucksache 15/3300

Zentrum für Psychologische Information und • Psychologie Teil I Dokumentation (ZPID) an der Universität Trier • Bibliometrie Universitätsring 15 • Scientometrie 54296 Trier • Psychologie im Internet Tel.: (06 51) 2 01 - 28 77 • Dokumentation psychologisch relevanter Literatur Fax: (06 51) 2 01 - 20 71 • Literaturdokumentation E-Mail: [email protected] Internet: www.zpid.de

Saarland

Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) • Chemische Nanotechnologie Im Stadtwald, Gebäude 43 • Oberflächentechnik 66123 Saarbrücken • Keramik Tel.: (06 81) 93 00-3 13 • Glas Fax: (06 81) 93 00-2 23 • Anwendungszentrum NMO E-Mail: [email protected] Internet: www.inm-gmbh.de

Sachsen

Forschungszentrum Rossendorf e.V. (FZR) • Biomedizin-Chemie Postfach 51 01 19 • Umwelt 01314 Dresden • Materialforschung Tel.: (03 51) 2 60 - 0 • Kernphysik Fax: (03 51) 2 69 04 61 • Sicherheitsforschung E-Mail: [email protected] Internet: www.fz-rossendorf.de

Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung • Konjugierte Kohlenstoffsysteme e.V. (IFW) • Funktionslegierungen Helmholtzstraße 20 • Schichtwerkstoffe für die Elektronik 01069 Dresden • Supraleitung und Supraleiter Tel.: (03 51) 46 59 - 0 Fax: (03 51) 46 59 - 5 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.ifw-dresden.de

Leibniz-Institut für Länderkunde e.V. (IfL) • Theorie und Methodik der regionalen Geographie Schongauerstraße 9 • Regionalgeographische Strukturen 04329 Leipzig • Transformation und Restrukturierung Tel.: (03 41) 2 55 65 00 Fax: (03 41) 2 55 65 98 E-Mail: [email protected] Internet: www.ifl-leipzig.de

Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung e.V. (IOM) • Erforschung von Wechselwirkungsprozessen von nieder- Permoserstraße 15 energetischen Elektronen und Ionen sowie UV-Strahlung 04318 Leipzig • Entwicklung von Methoden, Verfahren und Technologien Tel.: (03 41) 2 35 - 23 08 für die Herstellung von Funktionsflächen und -schichten Fax: (03 41) 2 35 - 23 13 • Unterstützung der Forschung und Lehre an der Universität E-Mail: [email protected] Leipzig Internet: www.iom-leipzig.de

Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. • Strategien und Instrumente einer ressourcenschonenden Dresden (IÖR) Flächennutzung Weberplatz 1 • Ressourcensparendes, nutzerorientiertes Bauen und 01217 Dresden Wohnen – Entscheidungsgrundlagen für Kommunen und Tel.: (03 51) 4 67 90 Private Fax: (03 51) 4 67 92 12 • Strategien zur Gestaltung eines nachhaltigen Struktur- E-Mail: [email protected] wandels Internet: www.ioer.de • Anforderungen an die Stadt- und Regionalentwicklung im Zuge der europäischen Integration ▼ Drucksache 15/3300 – 114 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Institut für Polymerforschung Dresden e.V. (IPF) • Anwendungsorientierte Grundlagenforschung zur Synthe- Hohe Straße 6 se, Modifizierung, Verarbeitung, Charakterisierung und 01069 Dresden Prüfung polymerer Werkstoffe Tel.: (03 51) 46 58 - 0 Fax: (03 51) 46 58 - 2 84 E-Mail: [email protected] Internet: www.ipfdd.de

Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e.V. (IfT) • Umwandlung von Spurenstoffen im quellnahen Bereich Permoserstraße 15 • Vertikalaustausch in der Troposphäre 04318 Leipzig • Wechselwirkungen von Aerosol, Wolken und Strahlung Tel.: (03 41) 2 35 21 Fax: (03 41) 2 35 23 61 E-Mail: [email protected] Internet: www.tropos.de

Sachsen-Anhalt

Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa • Neuorientierung der Agrar- und Ernährungspolitik und (IAMO) Zusammenhang zwischen Institutionen und politischen Theodor-Lieser-Straße 2 Prozessen 06120 Halle • Strukturwandel im Agrar- und im Ernährungssektor und Tel.: (03 45) 2 92 81 10 Entwicklung ländlicher Räume Fax: (03 45) 2 92 81 99 • Interregionale Integrationsbestrebungen und EU-Inte- E-Mail: [email protected] gration Internet: www.iamo.de • Risikoabsicherung und Kreditmärkte auf dem Agrarsektor • Neustrukturierung landwirtschaftlicher Unternehmen und betriebliche Wettbewerbsfähigkeit

Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) • Strukturen und Bioaktivitäten von pflanzlichen Natur- Weinberg 3 stoffen 06120 Halle • Struktur, Stoffwechsel und Wirkungsweis von Phytohor- Tel.: (03 45) 55 82 - 0 monen Fax: (03 45) 55 82 - 1 49 • Signaltransduktion in der stressvermittelten Pflanzen- E-Mail: [email protected] entwicklung Internet: www.ipb-halle.de • Physiologie und Biochemie des Sekundärstoffwechsels • Wechselbeziehungen zwischen Pflanzen, Pathogenen und Symbionten

Institut für Pflanzengenetik und • Ressourcenforschung Kulturpflanzenforschung (IPK) • Genomforschung Corrensstraße 3 • Molekulare Pflanzenphysiologie/Zellbiologie 06466 Gatersleben Tel.: (03 94 82) 5 - 0 Fax: (03 94 82) 5 - 139 E-Mail: [email protected] Internet: www.ipk-gatersleben.de

Außenstellen: Dresden-Pillnitz, Groß Lüsewitz, Gülzow, Malchow/Poel

Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) • Beobachtung und Analyse des Anpassungsprozesses in den Kleine Märker Straße 8 neuen Ländern 06108 Halle • Analyse der strukturellen, regionalen und kommunalen Tel.: (03 45) 77 53 60 Wirtschaftsentwicklung in Deutschland Fax: (03 45) 7 75 38 20 • Konjunkturentwicklung für Deutschland E-Mail: [email protected] • Arbeitsmarktfragen Internet: www.iwh-halle.de • Untersuchung der wirtschaftlichen Entwicklung in den Ländern Mittel- und Osteuropas ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 115 – Drucksache 15/3300

Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg (IfN) • Molekulare Mechanismen der Kommunikation zwischen Teil I Brenneckestraße 6 Nervenzellen 39118 Magdeburg • Zellphysiologische und biochemische Mechanismen der Tel.: (03 91) 6 26 32 19 Gedächtnisbildung Fax: (03 91) 61 61 60 • Funktionelle Organisation und Lernprozesse der visuellen E-Mail: [email protected] und auditorischen Hirnrinde Internet: www.ifn-magdeburg.de • Frühkindliche Lernprozesse und ihre krankhaften Störungen • Raumzeitliche Analyse höherer cerebraler Funktionen mit Hilfe nicht-invasiver bildgebender Verfahren

Schleswig-Holstein

Deutsche Zentralbibliothek für • Beschaffung und Aufarbeitung wirtschaftswissenschaft- Wirtschaftswissenschaften (ZBW) licher Fachliteratur Düsternbrooker Weg 120 • überregionale Literaturversorgung 24105 Kiel • Datenbank ECONIS Tel.: (04 31) 88 14 - 1 • Dokumentlieferdienste Fax: (04 31) 88 14 - 5 20 • Indexierung mit dem Standard-Thesaurus-Wirtschaft E-Mail: [email protected] Internet: www.zbw-kiel.de

Forschungszentrum Borstel (FZB) • Infektion, Allergie und Tumorbiologie in der Pneumologie Leibniz - Zentrum für Medizin und Biowissenschaften • Typ-I-Allergie, Asthmabronchiale Parkallee 1 – 40 • Entzündliche Lungenerkrankungen 23845 Borstel • Bakterielle Infektionen Tel.: (0 45 37) 1 88 - 0 • Septische Prozesse Fax: (0 45 37) 1 88 - 7 21 • Granulomatöse Entzündungen E-Mail: [email protected] • Apoptose Internet: www.fz-borstel.de • Zellteilung und –differenzierung

Leibniz-Institut für die Pädagogik der • Naturwissenschaftliche Lehr-Lernforschung Naturwissenschaften an der Universität Kiel (IPN) • Konzepte für einen flächenübergreifenden naturwissen- Olshausenstraße 62 schaftlichen Unterricht 24098 Kiel • Einstellungen, Interessen und naturwissenschaftliche Tel.: (04 31) 8 80 - 50 84 Bildungsprozesse Fax: (04 31) 8 80 - 52 12 • Technik und ihre Bewertung im naturwissenschaftlichen E-Mail: [email protected] Unterricht Internet: www.ipn.uni-kiel.de • Umweltbildung und Umwelthandeln

Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der • Beobachtende und modellierende Studien zur Rolle des Universität Kiel (IFM-GEOMAR) Ozeans im Klimasystem Düsternbrooker Weg 20 • Biogeochemische Stoffkreisläufe, Wechselwirkung mit 24105 Kiel Meeresboden, Kohlenstoff- und Schwefelkreislauf Tel.: (04 31) 6 00 - 28 02 • Struktur, Funktion und Dynamik von marinen Organismen, Fax: (04 31) 6 00 - 28 05 Populationen, Lebensgemeinschaften und Ökosystemen E-Mail: [email protected] Internet: www.ifm-geomar.de

Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) • Wachstum, Strukturwandel und internationale Düsternbrooker Weg 120 Arbeitsteilung 24105 Kiel • Umwelt- und Ressourcenökonomie Tel.: (04 31) 88 14 - 1 • Raumwirtschaft Fax: (04 31) 88 14 - 5 00 • Entwicklungsökonomie und weltwirtschaftliche E-Mail: [email protected] Integration Internet: www.ifw-kiel.de • Konjunkturanalyse ▼ Drucksache 15/3300 – 116 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Thüringen

Institut für Molekulare Biotechnologie e.V. (IMB) • Strukturforschung Beutenbergstraße 11 • Molekulare Genomanalyse 07745 Jena • Biochemie und Molekularbiologie Tel.: (0 36 41) 6 55-0 Fax: (0 36 41) 6 56 - 3 35 E-Mail: [email protected] Internet: www.imb-jena.de

Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung e.V. • Naturstoffbiosynthese Beutenbergstraße 11a • Charakterisierung neuer Naturstoffe 07745 Jena • Wechselwirkungen von Naturstoffen Tel.: (0 36 41) 65 66 11 • Suche nach neuen Wirkstoffen Fax: (0 36 41) 65 66 00 • Untersuchung von Wirkprofilen E-Mail: [email protected] • Toxikologische Untersuchungen Internet: www.hki-jena.de • Infektionsforschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 117 – Drucksache 15/3300

Abbildung 9: Standorte der Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft Teil I

Juliusruh 4 Kiel Helgoland Warnemünde SCHLESWIG- Kühlungsborn HOLSTEIN Dummerstorf Rostock Greifswald Borstel Groß-Lüsewitz Gülzow 4 Wilhelmshaven HAMBURG MECKLENBURG-VORPOMMERN Bremerhaven Malchow BREMEN Dedelow Eberswalde NIEDERSACHSEN Golzow (Oderbruch) Paulinenaue BERLIN 3 Hannover Potsdam 12 5 Müncheberg 3 Erkner Bergholz- Großbeeren Braunschweig Magdeburg Rehbrücke Tremsdorf Frankfurt/O.

Dortmund Gatersleben BRANDENBURG Essen 2 SACHSEN-ANHALT Bochum Göttingen 2 3 NORDRHEIN-WESTFALEN Halle/S. 3 Leipzig Kühnhausen 2 Köln 4 Dresden Marburg Weimar 3 4 2 Jena THÜRINGEN SACHSEN Bonn Neuwied HESSEN Mayen

Frankfurt/M. RHEINLAND-PFALZ Mainz 2 Biebergemünd 1 Trier Messel Stammsitz

Mannheim Zweig- bzw. SAARLAND 2 Außenstelle Speyer Nürnberg Saarbrücken 2 Anzahl der Einrichtungen Eggenstein- am Ort Leopoldshafen BAYERN

Tübingen BADEN-WÜRTTEMBERG

Freiburg Garching 2 München Madrid München,Bonn,Rom,Athen,Kairo, Istanbul, Frankfurt/M., Außenstellen: Bagdad,Damaskus,Sanaa, Teheran, Internet: www.dainst.de E-Mail: [email protected] Fax: (01888)7711-168 Tel.: (01888)7711-0 14195 Berlin Podbielskiallee 69-71 Deutsches ArchäologischesInstitut(DAI) 2. GeschäftsbereichdesAuswärtigen Amtes(AA) Internet: www.swp-berlin.org E-Mail: [email protected] Fax: (030)88007-100 Tel.: (0 30)88007-0 Berlin 10719 3-4 Ludwigkirchplatz und Sicherheit Deutsches InstitutfürInternationalePolitik Stiftung WissenschaftundPolitik(SWP) Internet: www.bkge.de E-Mail: [email protected] Fax. (0441)195-33 Tel.: (0441)96105-0 26127 Oldenburg Johann-Justus-Weg 147a im östlichenEuropa(BKGE) Bundesinstitut fürKulturundGeschichtederDeutschen 1. GeschäftsbereichdesBundeskanzleramtes(BK) Einrichtung dafür nichtausreichendist,werdeninersterLiniedieBundes- lung derFachaufgaben. SoweitderallgemeineWissensstand zursachgerechtenErfül- als GrundlagefürEntscheidungen bzw. Ministeriumszielt.Diese ErkenntnisseRessorts dienen kenntnisse mitdirektemBezugzudenTätigkeitsfeldern eines Er- dieaufGewinnungwissenschaftlicher Entwicklung), jedoch auchzumallgemeinenErkenntnisgewinn bei. sietragen zugewinnen(„Ressortforschung“), Ressortaufgaben Erkenntnisse fürdieDurchführungder wissenschaftliche Ihre Forschungsaufgaben habendemgemäßzunächstdasZiel, siegehören,wahr.desministeriums, zudessenGeschäftsbereich ihre hoheitlicheTätigkeit imKontext derAufgabendesBun- werden,nehmen finanziert wesentlichen ausBundesmitteln Die BundeseinrichtungenmitForschungsaufgaben, dieim mit Bundes-undLandeseinrichtungen 13.6 Drucksache FuE-Aufgaben Ressortforschung istForschung (bzw.Ressortforschung Forschung und 15/ 3300 1 Deutscher Bundestag–15. Wahlperiode – – 118 aufgaben ergebensichausfolgenderÜbersicht: Einzelheiten zudenBundeseinrichtungenmitForschungs- BundeseinrichtungenmitForschungs- 13.6.1 • ArchäologieEurasiens • AllgemeineundVergleichende Archäologieder • Orientalische Hochkulturen • Keltische, Römische, GermanischeundSlawische Kulturen • KlassischeHochkulturenderAltenWelt • GlobaleFragen • Asien OstenundAfrika • Naher/Mittlerer • RussischeFöderationundGUS • Amerika • RüstungundRüstungskontrolle • Sicherheitspolitik • Westlicher Balkan • EU-Erweiterungsperspektiven • EuropäischeIntegration Forschungen, PublikationenundVeranstaltungen über • Aufgabenschwerpunkte WilhelmLeibniz(WGL) “dargestelltwerden. Gottfried tungen, soweitsienichtimKapitel13.5„Wissensgemeinschaft ben Archive, Bibliotheken,MuseenundvergleichbareEinrich- forscher Leopoldina“dargestelltwerden.Unberücksichtigtblei- AkademiederNatur- im Kapitel„AkademienundDeutsche sen Finanzierungausdemsogenannten Akademienprogramm Akademien, diewegenihrerbesonderenStellungundteilwei- gehörendazuauchdie Grundsätzlich finanziert. Dritter Mitteln undzumTeilgen werdeninstitutionellausLandesmitteln aus tätig. terien dieLandesforschungseinrichtungen) einrichtungen mitForschungsaufgaben (beiLandesminis- Weltkulturen Mitteleuropas (Mittelmeeranrainer) schaftsbereichen imöstlichenEuropamitdenWissen- Kultur derDeutschen Regionen, ZeitenundThemenüberdieGeschichte • Kunstgeschichte • Volkskunde • LiteraturundSprache • Geschichte aufgaben Die Landes- undkommunalenForschungseinrichtun-Die Landes-

▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 119 – Drucksache 15/3300

3. Geschäftsbereich des Bundesministeriums Teil I des Innern (BMI)

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) • Laufende Beobachtung und Analyse demographischer Friedrich-Ebert-Allee 4 Trends 65185 Wiesbaden • Beratung der Bundesregierung und Vertretung bei interna- Tel.: (06 11) 75 - 22 35 tionalen Organisationen Fax: (06 11) 75 - 39 60 • Forschungsarbeiten, insb. in den Bereichen : E-Mail: [email protected] • Mortalität, Morbidität und Lebenserwartung Internet: www.bib-demographie.de • Fertilität, Familien und Lebensformen • Migration und Integration

Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) • Vergabe öffentlicher Mittel für Forschung an die dem Sport Graurheindorfer Str. 108 helfende Wissenschaft 53117 Bonn • Führung der Datenbanken SPOLIT und SPOFOR Tel.: (0 18 88) 6 40-0 • Umsetzung der Forschungsergebnisse durch Fax: (0 18 88) 6 40-90 07 Transferaktivitäten E-Mail: [email protected] • Beratung des Sports und Wahrung öffentlicher Interessen Internet: www.bisp.de bei der Planung von Sportinfrastruktur und Normung mit dem Ziel wirtschaftlicher und und sicherer Anlagen • Internationale Zusammenarbeit vergleichbarer öffentlicher Einrichtungen

4. Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA)

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin • Gestaltung der Prävention im sozialen und technologischen (BAuA) Wandel Friedrich-Henkel-Weg 1 – 25 • Aufklärung und Verhütung arbeitsbedingter Erkrankungen 44149 Dortmund und Gesundheitsgefahren Tel.: (02 31) 90 71 - 0 • Erschließung und Verbesserung der Datenlage für Sicher- Fax: (02 31) 90 71 - 4 54 heit und Gesundheit bei der Arbeit E-Mail: [email protected] • Entwicklung und Verbesserung von Methoden und Instru- Internet: www.baua.de menten zur Erkennung und Bewertung von Risiken • Sichere und gesundheitsgerechte Gestaltung von Arbeit Weitere Standorte: Berlin, Dresden, Chemnitz; Bremen und Technik • Integration von Sicherheit und Gesundheit in betriebliche Verfahren und Abläufe • Aufbereitung von Wissen und Vermittlung von handlungs- relevanten Informationen und Popularisierung des Arbeits- schutzgedankens • Initiierung und Förderung nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen und Netzwerke

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) • Geotechnische Sicherheit/Endlagerung Stilleweg 2 • Wasser 30655 Hannover • Nationales seismologisches Datenzentrum/ Kernwaffen- Tel.: (05 11) 6 43 - 0 Teststoppabkommen Fax: (05 11) 6 43 - 23 04 • Boden E-Mail: [email protected] • Energierohstoffe Internet: www.bgr.de • Mineralische Rohstoffe • Erkundung der Meere und Polarregionen Dienstbereich: Berlin • Geoumwelt- und Ressourcenschutz • Geologische Schadensrisiken • Klimaentwicklung

Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung • Sicherheit und Zuverlässigkeit in Chemie- und Material- (BAM) technik Unter den Eichen 87 • Hoheitliche Aufgaben zur öffentlichen technischen Sicher- 12205 Berlin heit, insbesondere im Gefahrstoff- und Gefahrgutrechts- Tel.: (0 30) 81 04 - 0 bereich und Mitarbeit bei der Entwicklung entsprechender Fax: (0 30) 8 11 20 29 gesetzlicher Regelungen E-Mail: [email protected] • Beratung der Bundesregierung, der Wirtschaft sowie der Internet: www.bam.de nationalen und internationalen Organisationen im Bereich der Materialtechnik und Chemie ▼ Drucksache 15/3300 – 120 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Zweiggelände: • Entwicklung und Bereitstellung von Referenzmaterialien Berlin-Fabeckstraße und Referenzverfahren, insbesondere der analytischen Unter den Eichen 44-46 Chemie und der Prüftechnik 12203 Berlin • Unterstützung der Normung und anderer technischen Re- geln für die Beurteilung von Stoffen, Materialien, Konstruk- Berlin-Adlershof tionen und Verfahren im Hinblick auf die Schadensfrüh- Richard-Willstädter-Straße 11 erkennung bzw. -vermeidung und den Umweltschutz 12489 Berlin

Freiversuchsgelände Horstwalde Dorfstraße 15837 Horstwalde

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der • Erfüllung von Aufgaben gemäß Sozialgesetzbuch III Bundesagentur für Arbeit (IAB) • Kurz- und längerfristige Arbeitsmarktprojektionen Regensburger Straße 104 • Untersuchungen zum Erwerbsanteil im Wandel 90478 Nürnberg • Untersuchungen zu Erwerbschancen und Arbeitsmarkt- Tel.: (09 11) 1 79 - 0 risiken von Personengruppen Fax: (09 11) 1 79 - 32 58 • IAB-Betriebspanel (Betriebe und Arbeitsplätze) E-Mail: [email protected] • Wirkungsforschung zur Arbeitsmarktpolitik Internet: www.iab.de

Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) • Forschen, Messen, Beraten abgeleitet aus 33 Gesetzen und Bundesallee 100 Verordnungen 38116 Braunschweig • Grundlagen der Metrologie: Vorlaufforschung zur Weiter- Tel.: (05 31) 5 92 – 0 entwicklung des SI-Systems; Darstellung, Bewahrung und Fax: (05 31) 5 92 – 92 92 Weitergabe der SI-Einheiten; Entwicklung und Bereit- E-Mail: [email protected] stellung der nationalen Normale Internet: www.ptb.de • Metrologie für die Wirtschaft: Rückführung der Normale der Kalibrierlaboratorien des deutschen Kalibrierdienstes Institut: Berlin- Charlottenburg (DKD); Akkreditierungsstelle des DKD; Mitarbeit in Nor- Abbestraße 2-12 mungsgremien, Partner der Industrie in messtechnischen 10587 Berlin Fragestellungen Tel.: (0 30) 34 81 – 1 • Metrologie für die Gesellschaft: Messtechnik für Verbrau- Fax: (0 30) 34 81 – 4 90 cher-, Umwelt-, Strahlen- und Arbeitsschutz • Internationale Angelegenheiten: Mitarbeit bei der interna- tionalen Harmonisierung des Messwesens, Aufbauhilfe bei der messtechnischen Infrastruktur für Entwicklungs- und Schwellenländer

5. Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verbrau- cherschutz Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL)

Bundesanstalt für Züchtungsforschung an • Evaluierung und Erhaltung genetischer Ressourcen Kulturpflanzen (BAZ) • Erweiterung des Kulturartenspektrums Verbesserung der Neuer Weg 22/23 Widerstandsfähigkeit der Kulturpflanzen gegenüber bioti- 06484 Quedlinburg schen Schaderregern und abiotischen Schadfaktoren sowie Tel.: (0 39 46) 47 - 0 ihrer Eigenschaften und Inhaltsstoffe Fax: (0 39 46) 47 - 2 55 • Forschungsarbeiten als Grundlage der Produktion E-Mail: [email protected] Internet: www.bafz.de

Außenstellen: Aschersleben, Dresden-Pillnitz, Groß Lüsewitz, Siebeldingen, Ahrensburg, Braunschweig, Quedlinburg

Bundesforschungsanstalt für Ernährung und • Lebensmittelsicherheit und gesundheitlicher Verbraucher- Lebensmittel (BFEL) schutz (z.B. Pflanzenschutzmittelrückstände, Mykotoxine, Haid-und-Neu-Str.9 sonstige unerwünschte Stoffe; Herkunftsnachweise); Pro- 76131 Karlsruhe duktsicherheit Tel.: (07 21)6 62 50 • Produktqualität; Qualitätsbestimmung und -sicherung bei Fax: (07 21)/6 62 51 11 pflanzlichen Rohstoffen, Lebensmitteln und Futtermitteln E-Mail: [email protected] • Ernährungswissenschaft; Ernährungsverhalten; Physiologie Internet: www.bfel.de und Biochemie der Ernährung • Lebensmittelverarbeitung; Hygiene und Produktionssicher- Standorte: Kiel, Detmold/Münster, Kulmbach, Hamburg heit; Lebensmittelmikrobiologie ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 121 – Drucksache 15/3300

• Chemie und Technologie der Milch Teil I • Hygienische Grundsätze für Erzeugung, Transport, Lage- rung und Verarbeitung • Auswirkungen von Be- und Verarbeitungsprozessen, Um- welteinflüsse • Schlachtwerterfassung • Tierschutz • Ökonomie der Ernährungswirtschaft

Bundesforschungsanstalt für Fischerei (BFAFi) • Biologische Überwachung der Nutzfischbestände (Meer) Palmaille 9 • Mitwirkung im Rahmen des Strahlenschutzvorsorge- 22767 Hamburg gesetzes Tel.: (0 40) 38 90 50 • Auswirkungen von Umweltveränderungen auf die Fischerei Fax: (0 40) 38 90 52 00 • Fischereiökologie / Ökosystem (Meer) E-Mail: [email protected] • Fischereitechnik Internet: www.bfa-fisch.de • Fisch- u. Fischereierzeugnisse (Lebensmittelrecht)

Außenstellen: Rostock, Ahrensburg, Cuxhaven

Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft • Weltforstwirtschaft einschl. Tropenwaldforschung, (BFH) Waldschadensuntersuchung Postfach 80 02 09 • Waldökologie, Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung 21002 Hamburg • Forstökonomie, Ökobilanzen Tel.: (0 40) 73 96 20 • Lage der Märkte für Holz, Holzprodukte und Papier Fax: (0 40) 73 96 24 80 • Holzbiologie und Holzschutz E-Mail: [email protected] • Holzphysik und Holztechnologie Internet: www.bfafh.de • Holzchemie und Holzaufschlußverfahren

Außenstellen: Großhansdorf, Eberswalde, Waldsieversdorf

Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft • Forschung auf dem Gebiet der Pflanzenkrankheiten und des Berlin/Braunschweig (BBA) Pflanzenschutzes sowie verwandter Wissenschaften Messeweg 11/12 • Wahrnehmung der Aufgaben, die ihr durch das Pflanzen- 38104 Braunschweig schutzgesetz übertragen wurden Tel.: (05 31) 29 95 • Mitwirkung bei der Bewertung von Stoffen nach dem Fax: (05 31) 2 99 30 01 Chemikaliengesetz E-Mail: [email protected] • Mitwirkung im Rahmen des Bundesseuchengesetzes Internet: www.bba.de • Beteiligung im Rahmen des Gentechnikgesetzes

Außenstellen: Berlin, Darmstadt, Dossenheim, Bernkastel-Kues, Kleinmachnow, Münster, Elsdorf

Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) • Erhaltung und Pflege natürlicher Ressourcen agrarischer Bundesallee 50 Ökosysteme, pflanzengenetischer sowie tiergenetischer 38116 Braunschweig Ressourcen Tel.: (05 31) 59 61 • Weiterentwicklung der pflanzlichen und tierischen Nah- Fax: (05 31) 59 68 14 rungs- und Rohstoffproduktion sowie der Produktqualität E-Mail: [email protected] • Sozioökonomische Untersuchungen zum Handeln der Internet: www.fal.de Zielgruppen der Agrarpolitik • Analyse, Folgeabschätzung und Bewertung von zukünftigen Außenstellen: Mariensee, Trenthorst, Celle Entwicklungen für die Landwirtschaft und in ländlichen Räumen • ökologischer Landbau • Tierschutz

Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere • Forschung auf dem Gebiet der virusbedingten Tierkrank- (BFAV) heiten sowie verwandter Wissenschaften (Virologie, Boddenblick 5a Bakteriologie, Parasitologie, Immunologie, Epidemiologie) 17493 Greifswald-Insel Riems • Neue und neuartige Tierseuchenerreger Tel.: (03 83 51) 70 • Bakterielle Tierseuchen und Bekämpfung von Zoonosen Fax: (03 83 51) 71 51 • Wahrnehmung der ihr durch das Tierseuchengesetz über- E-Mail: [email protected] tragenen Aufgaben Internet: www.bfav.de • Beteiligung im Rahmen des Gentechnikgesetzes

Außenstellen: Tübingen, Wusterhausen, Jena ▼ Drucksache 15/3300 – 122 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) • Erstellung von wissenschaftlichen Gutachten und Stellung- Thielallee 88-92 nahmen zu Fragen der Lebensmittelsicherheit und des 14195 Berlin Verbraucherschutzes Tel.: (0 18 88) 4 12 - 0 • Wissenschaftliche Beratung des BMVEL Fax: (0 18 88) 4 12 - 47 41 • Bewertung der Gesundheitsgefährlichkeit von Chemikalien, E-Mail: [email protected] Bioziden und Pflanzenschutzmitteln Internet: www.bfr.bund.de • Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungs- methoden zum Tierversuch Außenstellen: Berlin-Marienfelde, Dessau • Risikobewertung bei gentechnisch veränderten Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen • Unterhaltung nationaler Referenzlabors • Risikokommunikation

Zentralstelle für Agrardokumentation und -information • Informationsmanagement, - dienstleistungen u. -koordina- (ZADI) tion Postfach 20 14 15 • FIS-ELF – Fachinformationssystem Ernährung, Landwirt- 53144 Bonn schaft und Forsten Tel.: (02 28) 93 45 20 • Betrieb des Deutschen Agrarinformationsnetzes (DAINet) Fax: (02 28) 3 68 05 19 • Betrieb des Informationssystems für die Genetische Ressour- E-Mail: [email protected] cen (GENRES) Internet: www.zadi.de • FuE systemanalytischer und informationstechnischer Methoden und Techniken im Bereich des Informations- managements

6. Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg)

Institut für Radiobiologie der Bundeswehr • Bereitstellung von Expertensachverstand, Neuherbergstr. 11 Spezialdiagnostikkapazität, Grundsätzen, Konzepten, 80937 München Richtlinien und Verfahren zur Tel.: (089) 31 68 – 26 51 Erhaltung/Wiederherstellung der Gesundheit von A- bzw. Fax: (089) 31 68 – 26 35 mit nicht-ionisierenden Strahlen Exponierten E-Mail: [email protected] • Bereitstellung mobiler Einsatzkräfte bei militärischen A- Gefährdungslagen sowie zur medizinischen Verifikation von Strahlenexpositionen • Forschung zu Pathomechanismen, Vorbeugung, Erkennung Behandlung und Epidemiologie von Gesundheitsstörungen durch A-Exposition bzw. Wirkungen durch nicht-ionisieren- de Strahlen

Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr • Bereitstellung von Expertensachverstand, Neuherbergstr. 11 Spezialdiagnostikkapazität, Grundsätzen, Konzepten, 80937 München Richtlinien und Verfahren zur Tel.: (089) 31 68 – 23 12 Erhaltung/Wiederherstellung der Gesundheit von Fax: (089) 31 68 – 32 92 Exponierten gegen Biologische Kampfstoffe E-Mail:[email protected] • Bereitstellung mobiler Einsatzkräfte bei militärischen B-Gefährdungslagen sowie zur medizinischen Verifikation von B-Kampfstoffeinsätzen • Forschung zur Epidemiologie, Seuchenmanagement, Pathomechanismen, Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Gesundheitsstörungen durch B-Kampf- stoffe

Institut für Pharmakologie und Toxikologie der • Bereitstellung von Expertensachverstand, Spezialdiagnos- Bundeswehr tikkapazität, Grundsätzen, Konzepten, Richtlinien und Neuherbergstr. 11 Verfahren zur Erhaltung/Wiederherstellung der Gesund- 80937 München heit von Exponierten gegen Chemische Kampfstoffe Tel.: (089) 31 68 – 29 26 • Bereitstellung mobiler Einsatzkräfte bei militärischen Fax: (089) 31 68 – 23 33 C-Gefährdungslagen sowie zur medizinischen Verifikation E-Mail: InstitutfuerPharmakologieundToxikologie@bundes- von C-Kampfstoffeinsätzen wehr.org • Forschung zu Pathomechanismen, Vorbeugung, Erkennung Behandlung und Epidemiologie von Gesundheitsstörungen durch C-Kampfstoffe ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 123 – Drucksache 15/3300

Institut für medizinischen Arbeits- und Umweltschutz der • Bereitstellung von Expertensachverstand und Spezialdia- Teil I Bundeswehr gnostikkapazität zu Fragestellungen des medizinischen Scharnhorststr. 13 Arbeits- und Umweltschutzes in der Bundeswehr 10115 Berlin • Aufklärung von spezifischen Erkrankungen und Todesfällen Tel.: (030) 28 41 – 25 01 aufgrund von Arbeits- und Umweltbelastungen insbesonde- Fax: (030) 28 41 – 25 03 re im Einsatz E-Mail: [email protected] • Forschung zu Pathomechanismen, Prävention, Diagnostik, Therapie und Epidemiologie von arbeits- und umweltbe- dingten Erkrankungen unter militärspezifischen Bedin- gungen

Sportmedizinisches Institut der Bundeswehr • Zentrale Untersuchungs- Behandlungs- Ausbildungs- und Warendorf Forschungsstelle der Bundeswehr auf dem Gebiet der Dr. Rau Allee 32 Sportmedizin 48231 Warendorf • Fachärztliche Untersuchung, Begutachtung, Beratung und Tel.: (02 581) 94 11 - 0 Behandlung von Soldaten bei speziellen sportmedizinischen Fax: (02 581) 94 11 – 46 49 Fragestellungen E-Mail: [email protected] • Durchführung sportmedizinischer Anwendungsforschung • Grundlagen und Grundsatzfragen des Sports in der Bundeswehr aus sportmedizinischer Sicht

Flugmedizinisches Institut der Luftwaffe • Zentrales Institut der Bundeswehr für Luft- und Raum- Baumbacherstr. 8 fahrtmedizin 82256 Fürstenfeldbruck • Durchführung von Untersuchung, Begutachtung, Behand- Tel.: (081 41) 53 60 – 0 lung, Eignungsfeststellung, Ausbildung, Forschung und Fax: (081 41) 53 60 – 29 99 Erprobung auf luft- und raumfahrtmedizinischem, flugphy- E-Mail: [email protected] siologischem, ergonomischem, flugunfallmedizinischem und flugphsychologischem Gebiet • Bereitstellung der Fachexpertise auf dem Gebietder theore- tischen, angewandten und experimentellen luft- und Raumfahrtmedizin • Aufgabenwahrnehmung eines Aeromedical Centers (AMC)

Schiffahrtmedizinisches Institut der Marine • Zentrales Institut der Bundeswehr für Schiffahrt- und Kopperpahler Allee 120 Tauchmedizin 24119 Kiel • Durchführung von Untersuchung, Begutachtung, Behand- Tel.: (04 31) 54 09 - 0 lung, Eignungsfeststellung, Ausbildung und angewandte Fax: (04 31) 54 09 – 15 33 Forschung auf den Gebieten der Schiffahrt-, Tauch und Überdruckmedizin, der Arbeitsmedizin, der Ergonomie, der Leistungs- und Ernährungsphysiologie an Bord, der mariti- men Psychologie. Bereitstellung der Fachexpertise auf die- sen Gebieten.

Forschungsanstalt der Bundeswehr für Wasserschall- u. • Wasserschall: Umgebungsbezogene Schallausbreitungsver- Geophysik (FWG) hältnisse im Meer Klausdorfer Weg 2 – 24 • SONAR-Verfahren 24148 Kiel • Wehrforschungsschiff PLANET Tel.: (04 31) 6 07 - 0 • Geophysik: Eigenschaften der Meeresoberfläche, der Fax: (04 31) 6 07 - 41 50 Schichtung und des Meeresbodens E-Mail: [email protected] Internet: www.bwb.org

Wehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien - • Schutz vor den Wirkungen von ABC-Waffen ABC-Schutz (WIS) • Brandschutz für die Ausrüstung der Bundeswehr Humboldtstraße • Neue und verbesserte Verfahren zu Trinkwasserauf- 29633 Munster bereitung Tel.: (0 51 92) 1 36 - 0 • Altlastensanierung mit konventionellen und biologischen Fax: (0 51 92) 1 36 - 3 55 Methoden E-Mail: [email protected] • Verifikationsmethoden für das C-Waffen-Übereinkommen Internet: www.bwb.org ▼ Drucksache 15/3300 – 124 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Wehrwissenschaftliches Institut für Werk-, Explosiv- und • Prüfverfahren und -methoden für Werk-, Explosiv- und Betriebsstoffe (WIWEB)1 Betriebsstoffe Institutsweg 1 • Werkstoffe/Oberflächenschutz für den Leichtbau, Panzer- 85435 Erding schutz und Hochtemperatureinsatz Tel.: (0 81 22) 57 - 1 • Textilien, Tragekomfort sowie Schutz und Tarnwirkung Fax: (0 81 22) 57 - 3 12 • Explosivstoffe, Qualifizierung und Festlegung von Sicher- E-Mail: [email protected] heitsforderungen Internet: www.bwb.org/wiweb/index.htm • Betriebsstoffe, anwendungsorientierte Weiterentwicklung • Umweltschutz und -verträglichkeit Außenstellen: Wilhelmshaven, Swisttal

Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr Das SWInstBw führt militärbezogene sozialwissenschaftliche Prötzeler Chaussee 20 Forschung und die hierzu erforderliche Grundlagenfor- 15344 Strausberg schung durch. Der Schwerpunkt der Aufgabenwahrneh- Tel: (03341) 58-0 mung liegt auf der problemorientierten Auftragsforschung Fax: (03341) 58-1802 mit überwiegend empirischer Ausrichtung. E-Mail: [email protected] Internet: www.sowi-bundeswehr.de Die Forschung umfasst die Analyseebenen • internationales System (z.B. Funktion und Bedeutung von Streitkräften), • nationales System/Gesellschaft (z.B. Integration der Streitkräfte, Wertewandel), • militärische Organisation (z.B. Aus-, Fort- und Weiterbildung, Innere Führung), • Soldat als Individuum (z.B. Dienst- und Berufszufriedenheit, Einsatzmotivation, soldatisches Selbstverständnis)

Militärgeschichtliches Forschungsamt (MGFA) Militärgeschichtliche Grundlagenforschung zur Rolle von Zeppelinstraße 127/128 Militär in Staat und Gesellschaft, Erstellung von Fachstudien 14471 Potsdam (Politikberatung), Auskunftstelle für Anfragen (Behörden, Tel: (0331) 9714-0 Wissenschaft, Öffentlichkeit), historische Bildung in den Fax: (0331) 9714-507 Streitkräften, Bundeswehrmuseen, Wanderausstellungen E-Mail: [email protected] Internet: www.mgfa.de Aktuelle Forschungsschwerpunkte: • Zeitalter der Weltkriege • Militärgeschichte der Bundesrepublik Deutschland im Bündnis • Militärgeschichte der DDR im Bündnis

Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr • Störungsfreie Positionierung, Navigation und Zeitbestim- (AGeoBw) mung in Systemen der Bundeswehr GenMaj-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne • Halbautomatische und automatisierte Objektextraktion aus Kommenerner Str. 188 Fernerkundungsdaten 53879 Euskirchen • Effizientes GeoInfo-Datenmanagement Tel: (2251) 953-0 • Weitestgehende automatisierte Generalisierung von Fax: (02251) 953-5055 Vektordaten höherer Auflösung zu geringerer Auflösung E-Mail: AgeoBw [email protected] • Weiterentwicklung der DWD Vorhersagemodelle zur Prognose für kleinräumige Einsatzgebiete und Ausbreitung von ABC-Kampfmitteln, Aerosolen und Kampfstoffen

7. Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Deutsches Jugendinstitut e.V. (DJI) • Sozialberichterstattung über Lebenslagen von Kindern, Nockherstraße 2 Jugendlichen, Frauen und Familien: kontinuierliche Beob- 81541 München achtung der sozialstrukturellen Lebensbedingungen und Tel.: (0 89) 6 23 06 - 0 der objektiven Wohlfahrt in der Gesellschaft; kontinuierli- Fax: (0 89) 6 23 06 - 1 62 che Beobachtung des Zustands und der Wirkungen sozial- E-Mail: [email protected] staatlicher Handlungs- und Leistungssysteme der Kinder- Internet: www.dji.de und Jugendhilfe. • Praxisforschung im Bereich der Kinder-, Jugend- und Fami- Regionale Arbeitsstelle: Halle (ab Herbst 2003) lienhilfe: Initiierung und Erprobung in innovativer Praxis, Evaluation von Programmen. ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 125 – Drucksache 15/3300

• Wissenschaftliche Dienstleistungen: Arbeitsstellen als Schnitt- Teil I stellen zwischen Dokumentation, Vernetzung, Praxisent- wicklung, Politikberatung und Initiierung von Forschung; Zuarbeit zur Berichterstattung des Bundes; Praxis- und Politikberatung sowie Dokumentation und Dissemination von Informationen und Materialien.

Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der • Untersuchung von Alternsprozessen im Erwachsenenalter Universität Heidelberg (DZFA) und Alter Bergheimer Str. 20 • Entwicklungsforschung 69115 Heidelberg • Untersuchung der Auswirkung von Umweltbedingungen Tel.: (0 62 21) 54 81 01 auf die Alternsprozesse Fax: (0 62 21)/54 81 00 • Durchführung epidemiologischer Studien E-Mail: [email protected] • Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Internet: www.dzfa.uni-heidelberg.de

Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA) • Forschung: Angewandte Forschung zur Gerontologie, natio- (German Centre of Gerontology) nale Surveys, international vergleichenden Studien zu Manfred-von-Richthofen-Str. 2 Fragen des Alters und des Alterns 12101 Berlin • Information und Dokumentation: Spezialbibliothek zur sozia- Tel.: (0 30) 78 60 42 60 len Gerontologie, Literaturdatenbank GeroLit“, „Statis- Fax: (0 30) 7 85 43 50 tikdatenbank GeroStat“ sowie „Adressdatenbank GeroLink“ E-Mail: [email protected] (alle im Internet verfügbar) Internet: www.dza.de • Politikberatung: Beratung von Regierung und Parlament und Institutionen der Altenhilfe, Verbreitung gerontologi- schen Wissens für die Gestaltung von Senioren- und Sozial- politik („Informationsdienst Altersfragen“)

Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. • Lebenslagenforschung mit Schwerpunkt auf (ISS-Frankfurt a.M.) – Armut und sozialökonomische Unterversorgung Am Stockborn 5 - 7 – Migration und Integration 60439 Frankfurt a.M. – Public Health / Sucht Tel.: (0 69) 9 57 89 - 0 • Evaluation und wissenschaftliche Begleitung von Modell- Fax: (0 69) 9 57 89 - 1 90 projekten und Regelangeboten der Sozialen Arbeit, insbe- E-Mail: [email protected] sondere zu den Schwerpunkten Internet: www.iss-ffm.de – Zukunft der Familie – Prävention und Nachhaltigkeit – Bürgerschaftliches Engagement und Zukunft der Zivilgesellschaft – soziale Infrastrukturplanung – Konzeptumsetzung „Wirkungsorientierte Evaluation“ • Organisations- / Personalentwicklung in der Sozialwirtschaft • Qualifizierung von Leitungs- und Fachkräften der Sozialen Arbeit

8. Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Fragen (BMGS)

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte • Zulassung von Fertigarzneimitteln; Risikoerfassung und - (BfArM) bewertung von Arzneimitteln sowie Durchführung entspre- Friedrich-Ebert-Allee 38 chender Massnahmen nach dem Stufenplan 53113 Bonn • Registrierung homöopathischer Arzneimittel Tel.: (0 18 88) 3 07-30 • Überwachung des Verkehrs mit Betäubungsmitteln Fax: (0 18 88) 3 07-52 07 • Grundstoffüberwachung E-Mail: [email protected] • Medizinprodukte (zentrale Risikoerfasssung u. Koordination) Internet: www.bfarm.de • Wissenschaftliche Forschung

Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und • Unterstützung der Forschung durch Vorhalten entsprechen- Information (DIMDI) der Fachinformationsbanken auf den Gebieten: Medizin, Waisenhausgasse 36 - 38a Gesundheitswesen, Pharmakologie, Toxikologie, Biologie, 50676 Köln Psychologie Tel.: (02 21) 47 24 - 1 • Informationssysteme, Arzneimittel, Medizinprodukte Fax: (02 21) 47 24 - 4 44 • Klassifikationssysteme und Evaluation/HTA E-Mail: [email protected] Internet: www.dimdi.de ▼ Drucksache 15/3300 – 126 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) • Gesundheitsförderung Ostmerheimer Str. 220 • Prävention ausgewählter Risiken für Zivilisations- und 51109 Köln Infektionskrankheiten Tel.: (02 21) 89 92 - 0 • Planung, Durchführung und Evaluation von bevölkerungs- Fax: (02 21) 89 92 - 3 00 weiten Kampagnen E-Mail: [email protected] • Entwicklung und Umsetzung von Qualitätssicherungs- Internet: www.bzga.de/studien verfahren für Gesundheitsförderung und Prävention • Entwicklung wissenschaftlicher Verfahren zum Wirksamkeitsnachweis von Prävention

Paul-Ehrlich-Institut - Bundesamt für Sera und Impfstoffe • Sicherheit biologischer und biotechnologischer Arznei- (PEI) mittel Paul-Ehrlich-Str. 51 – 59 • Neue Prüfmethoden 63225 Langen/Hessen • Pathogenese bei Prionenerkrankungen und Virusinfektio- Tel.: (0 61 03) 77 - 0 nen Fax: (0 61 03) 77 - 12 34 • Viraler Gentransfer und Zelltherapie E-Mail: [email protected] • Immunbiologie von Allergenen Internet: www.pei.de

Robert Koch-Institut (RKI) • Epidemiologie, Klinik und Pathogenese ausgewählter vira- Nordufer 20 ler und bakterieller Infektionskrankheiten 13353 Berlin • Epidemiologie und Surveillance von Infektionskrankheiten Tel.: (0 18 88) 7 54-0 und nicht übertragbaren Krankheiten und deren Risiken Fax: (0 18 88) 7 54-23 28 • Gesundheitsberichterstattung, Neue Risiken für die Gesund- E-Mail: [email protected] heit: Neuartige Erreger Internet: www.rki.de • Krisen-und Risikomanagement • Entwicklung von Konzepten zum Erkennen von Angriffen Außenstelle: Wernigerode und Anschlägen mit biologischen Agenzien

9. Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW)

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)2 • Nachhaltige Raum- und Siedlungsentwicklung Deichmanns Aue 31-37 • Nachhaltige Stadtentwicklung 53179 Bonn • Wohnungsversorgung Tel.: (0 18 88) 4 01 - 0 • Raumentwicklung in Europa Fax: (0 18 88) 4 01 - 12 70 • Räumliches Informationssystem E-Mail: [email protected] • Transferaufgaben Internet: www.bbr.bund.de

Außenstelle: Berlin

Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) • Meeresumweltschutz Bernhard-Nocht Str. 78 • Meereskundliche Untersuchungen 20359 Hamburg • Prüfung und Zulassung nautischer Instrumente und Geräte Tel.: (0 40) 31 90 - 0 • Nautische und hydrographische Dienste Fax: (0 40) 31 90 - 50 00 • Nautisch-technische Forschung E-Mail: [email protected] • Erfassung und Bewertung der quantitativen und qualitati- Internet: www.bsh.de ven hydrologischen Verhältnisse an Bundeswasserstraßen

Dienstsitz in: Rostock

Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) • Erfassung und Bewertung der ökologischen Verhältnisse an Kaiserin-Augusta-Anlagen 15 – 17 Bundeswasserstraßen 56068 Koblenz • Messprogramm zur Überwachung der Gewässergüte grenz- Tel.: (02 61) 13 06 - 0 überschreitender Gewässer Fax: (02 61) 13 06 - 53 02 • Grundlagen für ein zukunftsorientiertes, ökologisch orien- E-Mail: [email protected] tiertes Management im Elbeeinzugsgebiet Internet: www.bafg.de

Außenstelle: Berlin Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 127 – Drucksache 15/3300

Teil I Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) • Kostengünstig und funktionsgerecht Straßen, Brücken und Brüderstr. 53 Ingenieurbauwerke bauen und erhalten 51427 Bergisch Gladbach • Effiziente Straßennutzung Tel.: (0 22 04) 43 - 0 • Verkehrssicherheit Fax: (0 22 04) 43 - 6 73 • Umweltschutz im Straßenbau und Betrieb E-Mail: [email protected] • Energieeinsparung, Einsatz neuer Energieträger Internet: www.bast.de • Integration der Straße in das Gesamtsystem Verkehr

Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) • Fachwissenschaftliche Dienstleistung für die Wasser- und Kußmaulstr. 17 Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und das Bundes- 76187 Karlsruhe ministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Tel.: (07 21) 97 26 - 0 (BMVBW) auf dem Gebiet des Verkehrswasserbaus Fax: (07 21) 97 26 - 45 40 • Normierung und technische Standardsetzung E-Mail: [email protected] • Angewandte Forschung Internet: www.baw.de • Prüfstellentätigkeit in den Bereichen: Baustoffe, Geotexti- lien, Frostbeständigkeit, Korrosionsschutz Außenstellen: Hamburg, Ilmenau • Erarbeitung von Grundlagen des IT- Einsatzes für die WSV

Deutscher Wetterdienst (DWD) • Numerische Wetteranalyse und -vorhersage / Ausbreitung Frankfurter Str. 135 von Luftverunreinigungen 63067 Offenbach/M. • Überwachung der Atmosphäre: Physikalische Struktur, che- Tel.: (0 69) 80 62 - 0 mische Zusammensetzung Fax: (0 69) 80 62 - 44 84 • Klimadiagnose E-Mail: [email protected] • Angewandte Meteorologie: Synoptik, allgemeine Internet: www.dwd.de Klimatologie, Agrar-, Medizin-, Hydrometeorologie

Außenstellen: Hohenpeißenberg, Lindenberg, Potsdam, Braunschweig, Berlin

Institut für Erhaltung und Modernisierung von • Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken Bauwerken e.V. (IEMB) • Information und Kommunikation im Bauwesen Salzufer 14 • Labor- und insitutionelle Untersuchungen 10587 Berlin Tel.: (0 30) 39 92 16 Fax: (0 30) 3 99 21 - 8 50 E-Mail: [email protected] Internet: www.iemb.de

10. Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)

Bundesamt für Naturschutz (BfN) • Gefährdungsanalyse und Schutz von Tieren, Pflanzen und Konstantinstr. 110 Biotopen 53179 Bonn • Naturschutzorientierte Umweltbeobachtung und Natur- Tel.: (02 28) 84 91 - 0 schutzinformation Fax: (02 28) 84 91 - 2 00 • Leitbilder für Landschaften und Biotopverbundsysteme E-Mail: [email protected] • Naturschutzgerechte Entwicklung von Bundesverkehrs- Internet: www.bfn.de wegeplan und Bergbaufolgelandschaften • Landschaftsplanung, Eingriffsregelung und Gebietsschutz Außenstellen: Insel Vilm, Leipzig • Naturschutzförderprojekte des Bundes

Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) • Strahlenschutz Willy-Brandt-Straße 5 • Kerntechnische Sicherheit 38226 Salzgitter • Entsorgung radioaktiver Abfälle Tel.: (0 53 41) 8 85 - 0 • Notfallvorsorge Fax: (0 53 41) 8 85 - 8 85 • Untersuchungen zu Strahlenwirkungen und -hygiene E-Mail: [email protected] Internet: www.bfs.de

Außenstellen: Neuherberg/München, Freiburg, Berlin, Braunschweig, Bonn, Hanau Drucksache 15/3300 – 128 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Umweltbundesamt (UBA) • Übergreifende Fragen des Umweltschutzes Bismarckplatz 1 • Aktionsprogramm Umwelt- und Gesundheit 14193 Berlin • Strategien für eine Nachhaltige Entwicklung Tel.: (0 30) 89 03 - 0 • Klimaschutz, Energie, Mobilität Fax: (0 30) 89 03 - 22 85 • Luftreinhaltung, Lärmschutz E-Mail: [email protected] • Integrative Produktpolitik Internet: www.umweltbundesamt.de • Gentechnik • Bodenschutz und Wasserwirtschaft Außenstelle: Berlin-Spandau • Abfall und Altlastensanierung

11. Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)3

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Robert-Schuman-Platz 3 • Mobilitätspfade und berufliche Karrierewege für beruflich 53175 Bonn Qualifizierte Tel.: (02 28) 1 07 - 0 • Neue Berufe – neue Beschäftigungsfelder Fax: (02 28) 1 07 - 29 77 • Individualisierung und Differenzierung beruflicher Bildung E-Mail: [email protected] durch curriculare organisatorische und didaktische Maß- Internet: www.bibb.de nahmen

12. Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH (DIE) Tulpenfeld 4 Gutachten und Stellungnahmen u.a. zu folgenden Themen: 53113 Bonn • Konzepte und Instrumente der bilateralen und multilatera- Tel.: (02 28) 9 49 27 - 0 len Entwicklungszusammenarbeit Fax: (02 28) 9 49 27 - 1 30 • Stärkung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der E-Mail: [email protected] Entwicklungsländer Internet: www.die-gdi.de • Welthandelspolitik • Öffentliche und private Kapitalzuflüsse in Entwicklungs- länder • Soziale Entwicklung und Sicherungssysteme • Regionale Kooperation und Integration • Entwicklungszusammenarbeit und Krisenprävention/ Konfliktbearbeitung • Umweltpolitik und nachhaltige Ressourcennutzung • Ausbildung von Hochschulabsolventen für die berufliche Praxis in der Entwicklungspolitik

1 Seit dem 1.1.1997 ist das ehemalige Bundesinstitut für chemisch-technische Untersuchungen beim Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BICT) in das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk-, Explosiv- und Betriebsstoffe (WIWEB) integriert. 2 Mit Wirkung vom 1.1.1998 wurde aufgrund des Gesetzes über die Errichtung eines Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung vom 15.12.1997 (BGBl. I, S. 2902) durch Zusammenlegung von BBD und BfLR das „Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung“ (BBR) errichtet. Das BBR führt die Aufgaben des BBD und BfLR in neuer Akzentuierung fort. 3 Durch Gesetz vom 20.6.2002 wurde die Stiftung DGIA errichtet, in der sieben deutsche Auslandsinstitute, die das BMBF bis dahin in unterschiedlicher Rechtsform gefördert hat, unter einem einheitlichen institutionellen Dach zusammengeführt worden sind. Einzelheiten dazu im Kapitel „Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland“ (DGIA) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 129 – Drucksache 15/3300

Abbildung 10: Standorte der Bundeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben Teil I

InselVilm Kiel Rostock SCHLESWIG-HOLSTEIN 2 Groß-Lüsewitz Cuxhaven Trenthorst Greifswald- Ahrensburg 2 HAMBURG Insel Riems Wilhelmshaven Großhansdorf 3 2 MECKLENBURG-VORPOMMERN Oldenburg Forschungstätten BREMEN im Ausland Munster Wusterhausen 9 NIEDERSACHSEN Eberswalde Institute Celle Mariensee BERLIN Waldsieversdorf Potsdam 12 8 Hannover Braunschweig 3 3 SACHSEN- Klein- Lindenberg ANHALT machnow Detmold Horstwalde Salzgitter 2 Münster Dessau BRANDENBURG Quedlinburg Dortmund Aschersleben

NORDRHEIN-WESTFALEN Wernigerode Halle/S. Leipzig Elsdorf Köln Dresden Bergisch Bonn 7 2 Gladbach Jena SACHSEN Swisttal Wachtberg- HESSEN THÜRINGEN Werthhoven Illmenau Chemnitz Hanau Koblenz Frankfurt am Main Langen RHEINLAND-PFALZ Wiesbaden Offenbach Stammsitz Bernkastel-Kues Darmstadt Kulmbach Zweig- bzw. Außenstelle SAARLAND Dossenheim Heidelberg Nürnberg 2 Anzahl der Siebeldingen Einrichtungen am Ort 2 Karlsruhe BAYERN

Tübingen

BADEN-WÜRTTEMBERG Neuherberg Erding 2 München Freiburg

Hohenpeißenberg Drucksache 15/3300 – 130 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

13.6.2 Landeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben

Einzelheiten zu den Landeseinrichtungen mit Forschungs- aufgaben ergeben sich aus folgender Übersicht:

3 Land / Institut Aufgabenstellung4

Baden-Württemberg

Alemannisches Institut e.V. Freiburg (AL) • Landes- und volkskundliche Forschung im gesamten schwä- Mozartstraße 30 bisch-alemannischen Sprach- und Siedlungsraum des Elsaß, 79104 Freiburg der Nordschweiz, des Fürstentums Liechtenstein, Vorarlbergs, Tel.: (07 61) 2 61 03 Bayerisch-Schwabens und Baden-Württembergs Fax: (07 61) 28 91 03 Internet: www.alemannisches-institut.de

Arbeitskreis für moderne Sozialgeschichte e.V. • Wissenschaftlicher Arbeitskreis zu Fragen der modernen Heidelberg Sozialgeschichte in Deutschland und Europa Hauptstraße 113 69117 Heidelberg Tel.: (0 62 21) 16 56 65 Fax: (0 62 21) 16 56 65

Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche • Kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung zu den Forschung e.V. Freiburg (ABI) Entwicklungen in den Ländern der Dritten Welt Windaustraße 16 79110 Freiburg Tel.: (07 61) 8 50 91 Fax: (07 61) 89 29 67 E-Mail: [email protected] Internet: www.uni-freiburg.de/abifr

Astronomisches Rechen-Institut Heidelberg • Astrometrie, Stellardynamik und astronomische Mönchhofstraße 12-14 Dienstleistungen 69120 Heidelberg Tel.: (0 62 21) 4 05 - 0 Fax: (0 62 21) 4 05 - 2 97 E-Mail: [email protected] Internet: www.ari.uni-heidelberg.de

Bekleidungsphysiologisches Institut Hohenstein e. V. • Bekleidungsphysiologie (BPI) • Bekleidungstechnik Schloß Hohenstein • Textile Dienstleistungen und Innovationen in den Kompetenz- 74357 Bönnigheim zentren Textilreinigung, Wäscherei, Medizintextilien und Tel.: (0 71 43) 2 71 - 0 Intelligente Textilien Fax: (0 71 43) 2 71 - 51 E-mail: [email protected] Internet: www.hohenstein.de

Deutsches Volksarchiv Freiburg • Sammlung, Bewahrung und Erforschung der Geschichte der Silberbachstraße 13 Volkslieder im deutschsprachigen Raum auf der Grundlage des 79100 Freiburg umfangreichen Archiv- und Bibliotheksbestandes Tel.: (07 61) 7 05 03 - 0 Fax: (07 61) 7 05 03 - 28 E-Mail: [email protected] Internet: www.dva.uni-freiburg.de

3 In Einzelfällen werden Forschungseinrichtungen genannt, die in anderen Kapiteln nochmals aufgeführt werden (z.B. Akademien, Leibniz-Institute). 4 Entsprechend den von den Ländern übermittelten Angaben. ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 131 – Drucksache 15/3300

Deutsches Zentrum für Alternsforschung Heidelberg • Ziele und Aufgaben des DZFA sind es, wichtige und bislang in Teil I (DZFA) der deutschen Forschungslandschaft unterrepräsentierte Bergheimer Straße 20 Disziplinen der Alternsforschung zu innovativer und interdiszi- 69115 Heidelberg plinärer Grundlagenforschung anzuregen und Ergebnisse in Tel.: (0 62 21) 5 48 - 1 01 Politik, Gesellschaft und Praxis zu tragen. Fax: (0 62 21) 5 48 - 1 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.dzfa.de

Deutsch-Französisches Institut • Sozialwissenschaftliches Forschungs- und Informations- Asperger Straße 34 zentrum zur deutsch-französischen Zusammenarbeit 71634 Ludwigsburg Tel.: (0 71 41) 93 03 - 0 Fax: (0 71 41) 93 03 - 50 E-Mail: [email protected] Internet: www.dfi.de

Forschungsinstitut für anwendungsorientierte • Geschäftsprozesse/Telematik Wissensverarbeitung (FAW) an der Universität Ulm • Umweltinformationssysteme Helmholtzstraße 16 • Verkehrsinformatik 89081 Ulm • Software/Kommunikationssysteme Tel.: (07 31) 5 01 - 0 • Autonome Systeme Fax: (07 31) 5 01 - 9 99 Internet: www.faw.uni-ulm.de

Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie (FEM) • Angewandte und Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Katharinenstraße 17 Metall-/Materialkunde, Materialphysik 73525 Schwäbisch Gmünd • Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet elektro- chemi- Tel.: (0 71 71) 10 06 - 0 scher Verfahren Fax: (0 71 71) 10 06 - 54 • Physikalische Oberflächentechnologie E-mail: [email protected] • Analytik Internet: www.fem-online.de • Umwelttechnik

Forschungsinstitut für Pigmente und Lacke e. V. (FPL) • Anwendungsorientierte Forschung auf den Gebieten Pigmen- Allmandring 37 te, Lacke sowie Beschichtungsstoffe im weitesten Sinne; Makro- 70569 Stuttgart molekulare Chemie und Polymerwissenschaften Tel.: (07 11) 6 87 80 - 0 Fax: (07 11) 6 87 80 - 79 E-mail: [email protected] Internet: www.fpl.uni-stuttgart.de

Forschungsstelle für Psychotherapie Stuttgart • Durch die Verbindung der Forschungsstelle für Psychotherapie Christian Belser Straße 79a mit der Psychotherapeutischen Klinik Stuttgart und zu den 70597 Stuttgart Universitäten des Landes bestehen besonders günstige Voraus- Tel.: (07 11) 6 78 - 14 00 setzungen für eine systematische Forschung auf dem Gebiet Fax: (07 11) 6 78 - 69 02 der Psychotherapie E-Mail: [email protected] Internet: www.psyres-stuttgart.de

Forschungszentrum Informatik (FZI) • Methoden, Techniken und Werkzeuge der Informatik für das an der Universität Karlsruhe industrielle Umfeld der Gegenwart und Zukunft in Entwick- Haid-und-Neu-Straße 10 – 14 lung, Konstruktion, Fertigungsplanung, Fertigung, Transport, 76131 Karlsruhe Verkehr und Logistik Tel.: (07 21) 96 54 - 9 11 Fax: (07 21) 96 54 - 9 09 Internet: www.fzi.de

Hahn-Schickard-Gesellschaft • Gehäuse- und Aufbautechnik für Mikrosysteme Institut für Feinwerk- und Zeitmeßtechnik (IFZ) • Miniaturisierte Sensoren und Aktoren auf MID-Basis Breitscheidstraße 2 b • Kunststofftechnik für miniaturisierte Systeme 70174 Stuttgart • Präzisionsbearbeitung Tel.: (07 11) 1 21 - 37 10 • Bauteil- und Systemprüfungen Fax: (07 11) 1 21 - 37 05 E-Mail: [email protected] Internet: www.uni-stuttgart.de/hsg-imat/ ▼ Drucksache 15/3300 – 132 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Hahn-Schickard-Gesellschaft • Mikrotechnologie Institut für Mikro- und Informationstechnik (IMIT) • Sensorik Wilhelm-Schickard-Straße 10 • Mikrofluidik 78052 Villingen-Schwenningen • Informationstechnik Tel.: (0 77 21) 9 43 - 0 • Medizintechnik Fax: (0 77 21) 9 43 - 2 10 • Biotechnologie E-Mail: [email protected] • KfZ-Technik Internet: www.hsg-imit.de

Heidelberger Akademie der Wissenschaften • Pflege des wissenschaftlichen Gesprächs und des Austausches Karlstraße 4 zwischen hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen und 69117 Heidelberg Wissenschaftlern über die Grenzen der Disziplinen und Tel.: (0 62 21) 54 32 65 - 68 Fakultäten hinaus in der Tradition der 1763 gegündeten Fax: (0 62 21) 54 33 55 Kurpfälzischen Akademie E-Mail: [email protected] Internet: www.haw.baden-wuerttemberg.de

Institut für Lasertechnologien in der Medizin und • medizinische Laseranwendung in der Therapie und Diagnostik Meßtechnik (ILM) an der Universität Ulm • Laseranwendung in der Messtechnik Helmholtzstraße 12 • Dentaltechnologie 89081 Ulm Tel.: (07 31) 14 29 - 0 Fax: (07 31) 14 29 - 42 E-Mail: [email protected] Internet: www.uni-ulm.de/ilm

Institut für Mikroelektronik Stuttgart (IMS) Forschung, Entwicklung und Herstellung: Allmandring 30a • anwenderspezifischer Mikrochips (ASICs) und Chip-Systeme 70569 Stuttgart • ISO und CECC zertifizierte CMOS-VLSI-Technologie Tel.: (07 11) 6 85 - 73 33 • Kostengünstige und schnelle Realisierung von ASICs für Fax: (07 11) 6 85 - 59 30 professionelle Anwendungen mit typisch kleinen Stückzahlen E-Mail: [email protected] (1-100 000) Internet: www.ims-chips.de • CMOS Bildaufnehmer und Digitalkameras mit höchster Dynamik (HDRC) und Geschwindigkeit

Institut für Textilchemie und Chemiefasern (ITCF) der • Innovative Textilveredlungsprozesse chemietechnischer Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Textilien und textiler Verbundwerkstoffe Stuttgart (DITF) • Chemie, Physik und Technologie der Faserherstellung Körschtalstraße 26 • Intelligente Materialien und Nanostrukturen 73770 Denkendorf Tel.: (07 11) 93 40 - 1 01 Fax: (07 11) 93 40 - 1 85 Internet: http:www.itcf-denkendorf.de

Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf • Stapelfasertechnologie, Garnherstellung (ITV) der Deutschen Institute für Textil- und • Nachwachsende Rohstoffe Faserforschung Stuttgart (DITF) • Maschentechnik, Konfektion Körschtalstraße 26 • Biomedizintechnik 73770 Denkendorf • Technische Textilien Tel.: (07 11) 93 40 - 0 • Textilmanagement Fax: (07 11) 93 40 - 2 97 • Prozessautomatisierung, Lärmschutztechnik E-Mail: [email protected] • Umwelttechnik Internet: www.itv-denkendorf.de • Oberflächentechnik, Membrantechnik • Filamentgarnveredelung

Konstanzer Arbeitskreis für Mittelalterliche Geschichte e.V. • Internationaler, wissenschaftlicher Arbeitskreis zur mittelalter- Benediktinerplatz 5 lichen Geschichtsforschung, der regelmäßig Tagungen zur 78467 Konstanz europäischen Geschichte im Mittelalter abhält, deren Themen Tel.: (0 75 31) 6 17 43 und Ergebnisse in einer eigenen Reihe publiziert werden Fax: (0 75 31) 6 17 43 E-Mail: [email protected] ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 133 – Drucksache 15/3300

Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl Sternwarte • Astronomie Teil I 69117 Heidelberg • Astrophysik Tel.: (0 62 21) 5 09 - 0 • Weltraumforschung Fax: (0 62 21) 5 09 - 2 02 E-Mail: [email protected] Internet: www.lsw.uni-heidelberg.de

Lederinstitut Gerberschule Reutlingen e. V. (LGR) Lehr-, • Praxisnahe Forschung auf dem Gebiet der Lederherstellung Prüf- und Forschungsinstitut und Pelzveredelung Erwin-Seiz-Straße 9 • Ledertechnologie 72764 Reutlingen • Qualitätssicherung mit Zielrichtung umweltfreundlicher Pro- Tel.: (0 71 21) 16 23 - 0 duktionsmethoden sowie Reduzierung der Umweltbelastung Fax: (0 71 21) 16 23 - 11 • Chemische und physikalische Produktprüfungen von Leder E-Mail: [email protected] und Pelz Internet: www.lgr-reutlingen.de • Umweltanalytik, Behandlung von Abwässern, Schlämmen und Abluft

Mathematisches Forschungsinstitut Oberwolfach • Intensivierung der mathematischen Forschung Lorenzenhof • Verstärkung der internationalen wissenschaftlichen 77709 Oberwolfach-Walke Zusammenarbeit Tel.: (0 78 34) 9 79 - 0 • Fortbildung in der Mathematik und ihren Grenzgebieten Fax: (0 78 34) 9 79 - 55 E-Mail: [email protected] Internet: www.mfo.de

Max Reger Institut Karlsruhe • Pflege des Max Reger-Werkes und Förderung aller mit seiner Alte Karlsburg Durlach Persönlichkeit und seinem Werk in Zusammenhang stehenden Pfinztalstraße 7 wissenschaftlichen und künstlerischen Bestrebungen 76227 Karlsruhe Tel.: (07 21) 85 45 - 01 Fax: (07 21) 85 45 - 02 E-Mail: [email protected] Internet: www.karlsruhe.de/kultur/max-reger-institut

NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut Forschung auf den Gebieten: an der Universität Tübingen • Pharmazeutische Biotechnologie Markwiesenstraße 55 • Biomedizintechnik 72770 Reutlingen • Oberflächen- und Grenzflächentechnologie Tel.: (0 71 21) 5 15 30 - 0 Fax: (0 71 21) 5 15 30 - 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.nmi.de

Walter Eucken Institut Freiburg (WEI) • Wirtschaftswissenschaftliche und soziologische Forschung, Goethestraße 10 insbesondere über Fragestellungen der Wettbewerbsordnung 79100 Freiburg und deren praktischer Verwirklichung Tel.: (07 61) 7 90 - 9 70 Fax: (07 61) 7 90 - 97 97 E-Mail: [email protected]

Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim • Psychiatrie Quadrat J 5 • Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin 68159 Mannheim • Suchtmedizin Tel.: (06 21) 17 03 - 7 38 • Neuropsychologie Fax: (06 21) 17 03 - 7 60 • Epidemiologie E-Mail: [email protected] • Versorgungsforschung Internet: www.zi-mannheim.de

Zentrum Fertigungstechnik Stuttgart (ZFS) Interdisziplinäre, produktorientierte FuE-Arbeiten auf folgen- Nobelstraße 15 den Gebieten: 70569 Stuttgart • Fertigungstechnik (Zerspanungstechnologien, Lasermaterial- Tel.: (07 11) 1 31 62 - 0 bearbeitung, Umformtechnik) Fax: (07 11) 1 31 62 - 11 • Maschinentechnik (Steurungs-/Antriebstechnik, Maschinen- E-Mail: [email protected] technologie/ Konstruktion, Strukturmechanik/ Messtechnik) Internet: zfs.rus.uni-stuttgart.de ▼ Drucksache 15/3300 – 134 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung • Anwendungsbezogene empirische Wirtschaftsforschung mit Mannheim (ZEW) mikroökonomischem und mikroökonometrischem For- Quadrat L 7, 1 schungsansatz 68161 Mannheim Tel.: (06 21) 12 35 - 01 Fax: (06 21) 12 35 - 2 24 E-Mail: [email protected] Internet: www.zew.de

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung zu folgen- (ZSW) den Themen: Baden-Württemberg • Photovoltaische Anlagentechnik Heßbrühlstraße 21 c • Materialwissenschaften 70565 Stuttgart • Regenerative Energieträger und Verfahren Solarthermische Tel.: (07 11) 78 70 - 0 Energietechnik Fax: (07 11) 78 70 - 1 00 • Batteriespeicher Internet: www.zsw-bw.de • Angewandte Elektrochemie und Materialwissenschaften • Brennstoffzellen • Modellierung elektronischer Verfahren und Systeme

Bayern

Arbeitsgemeinschaft außerhochschulischer historischer • Förderung der historischen Forschung Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (AHF) Aldringenstr. 11 80639 München Tel.: (0 89) 13 47 - 29 Fax: (0 89) 13 47 - 39 E-Mail: [email protected] Internet: www.ahf-muenchen.de

Collegium Carolinum • Geschichte Forschungsstelle für die böhmischen Länder • Zeitgeschichte Hochstr. 8 • Kunstgeschichte 81669 München • Germanistik Tel.: (0 89) 4 48 83 93 • Volkskunde Fax: (0 89) 48 61 96 E-Mail: [email protected] Internet: www.collegium-carolinum.de

Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut Marstallplatz 8 80539 München Tel.: (0 89) 2 30 31 - 1 06 Fax: (0 89) 2 30 31 - 2 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.dgfi.badw.de

Forschergruppe Diabetes e.V. Institut für Diabetesforschung Kölner Platz 1 80804 München Tel.: (0 89) 30 79 31 - 0 Fax: (0 89) 3 08 17 - 33 E-Mail: [email protected] Internet: www.ifdf.de

Forschungsstelle Deutsch-Jüdische Zeitgeschichte e.V. Historisches Institut Universität der Bundeswehr Werner-Heisenberg-Weg 39 85577 Neubiberg Tel.: (0 89) 60 04 - 31 33 Fax: (0 89) 60 04 - 30 43 E-Mail: [email protected] ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 135 – Drucksache 15/3300

Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie Teil I der Wissenschaften Marstallplatz 8 80539 München Tel.: (0 89) 2 30 31 - 1 49 Fax: (0 89) 2 30 31 - 2 45 E-Mail: [email protected] Internet: www.badw.de

Historisches Kolleg Kaulbachstr. 15 80539 München Tel.: (0 89) 28 66 38 - 0 Fax: (0 89) 2 30 31 - 2 45 E-Mail: [email protected]

Hochschule für Politik München • Pflege der politischen Wissenschaften und der politischen Ludwigstr. 8 Bildung 80539 München Tel.: (0 89) 28 50 18 Fax. (0 89) 28 37 05 E-Mail: [email protected] Internet: www.hfp.mhn.de

Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. Jakob-Klar-Str. 9 80796 München Tel.: (0 89) 27 29 21 - 0 Fax: (0 89) 27 29 21 - 60 E-Mail: [email protected] Internet: www.isf-muenchen.de

Institut für Ostrecht München e.V. Tegernseer Landstraße 161 81539 München Tel.: (0 89) 28 67 74 - 0 Fax: (0 89) 28 67 74 - 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.ostrecht.de

Institut für Freie Berufe an der Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg Marienstr. 2/IV 90402 Nürnberg Tel.: (09 11) 20 37 12, 2 07 05, 22 43 33 Fax: (09 11) 22 56 85 E-Mail: [email protected] Internet: www.uni-erlangen.de/ifb

Internationales Institut für wissenschaftliche Zusammenarbeit e.V. Schloss Reisensburg Bürgermeister-Johann-Müller-Str. 1 89312 Günzburg Tel.: (0 82 21) 9 07 - 0 Fax: (0 82 21) 9 07 - 55

Monumenta Germaniae Historica Deutsches Institut für Erforschung des Mittelalters Ludwigstr. 16 80539 München Tel.: (0 89) 28 63 23 84 Fax: (0 89) 28 14 19 E-Mail: [email protected] Internet: www.mgh.de ▼ Drucksache 15/3300 – 136 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Stiftung für wissenschaftliche Südosteuropa-Forschung (Südost-Institut) Güllstr. 7 80336 München Tel.: (0 89) 74 61 33 - 0 Fax: (0 89) 74 61 33 - 33 E-Mail: [email protected] Internet: www.suedost-institut.de

Stiftung zur Erforschung des europäischen Ostens (Osteuropa-Institut) Scheinerstr. 11 81679 München Tel.: (0 89) 9 98 39 - 6 10 Fax: (0 89) 98 10 - 1 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.lrz-muenchen.de/~oeim/

Südosteuropa-Gesellschaft e.V. – Geschäftsführung – Widenmayerstr. 49 80538 München Tel.: (0 89) 21 21 54 - 0 Fax: (0 89) 22 89 - 4 69 E-Mail: [email protected]

Ungarisches Institut München e.V. Postfach 44 03 01 80752 München Tel.: (0 89) 34 81 71 Fax: (0 89) 39 19 41 E-Mail: [email protected] Internet: www.ungarisches-institut.de

Berlin

Deutsches Rheumaforschungszentrum Berlin e.V. (DRFZ) • Erforschung von Entstehung und Verlauf rheumatischer Schumannstraße 21/22 Erkrankungen zur Verbesserung von Prognose und Therapie 10117 Berlin Tel.: (0 30) 2 84 60 – 0 Fax: (0 30) 2 84 60 - 6 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.drfz.de

Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. (GWZ) Jägerstraße 10/11 10117 Berlin Tel.: (0 30) 2 01 92 - 1 30 Fax: (0 30) 2 01 92 - 1 54 Internet: www.gwz-berlin.de

Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft , Typologie • Untersuchung der Theorie der sprachlichen Strukturbildung und Universalienforschung (ZAS) und deren Variation in ihren universalgrammatisch vorgege- Jägerstraße 10/11 benen, typologisch parametrisierten und historisch veränder- 10117 Berlin lichen Determinanten in den Bereichen Phonetik, Phonologie, Tel.: (0 30) 2 01 92 – 4 00 Morphologie, Syntax, Semantik und Lexikon Fax: (0 30) 2 01 92 – 4 02 E-Mail: [email protected] Internet: www.zas.gwz-berlin.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137 – Drucksache 15/3300

Zentrum für Literaturforschung (ZfL) • Schauplätze und Figuren einer europäischen Kulturgeschichte Teil I Jägerstraße 10/11 • Literaturforschung und die Geschichte des Wissens und der 10117 Berlin Wissenschaften Tel.: (0 30) 2 01 92 – 1 73 • Topographie und Archäologie einer „anderen Moderme“ Fax: (0 30) 2 01 92 – 1 54 E-Mail: [email protected] Internet: www.zfl.gwz-berlin.de

Zentrum Moderner Orient (ZMO) • Bearbeitung interdisziplinärer Projekte zur Geschichte und Kirchweg 33 Gegenwart des Modernen Orients (Vorderer Orient, Afrika, 14129 Berlin Südasien) seit dem 18. Jh. mit dem Schwerpunkt auf translokale Tel.: (0 30) 8 03 07 – 2 29 Süd-Süd-Verbindungen Fax: (0 30) 8 03 07 – 2 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.zmo.gwz-berlin.de

Historische Kommission zu Berlin e.V. (HiKo) • Stadt- und Landesgeschichte von Berlin und Brandenburg Kirchweg 33 14129 Berlin Tel.: (0 30) 8 04 02 - 6 86 Fax: (0 30) 8 04 02 - 6 87 E-Mail: [email protected]

Institut für angewandte Chemie Berlin Adlershof e.V. (ACA) • Anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf dem Gebiet Richard-Willstädter Straße 12 der heterogenen Katalyse, ergänzt durch die Themen Anorga- 12489 Berlin nische Materialien als Grundlage der Katalysator-Präparation Tel.: (0 30) 63 92 - 44 44 sowie Reaktionstechnik katalytischer Umsetzungen Fax: (0 30) 63 92 - 44 54 E-Mail: [email protected] Internet: www.aca-berlin.de

Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin • Förderung und Vertiefung der japanisch- deutschen und inter- Saargemünder Straße 2 nationalen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Kultur und 14195 Berlin ihres Zusammenhangs mit dem Wirtschaftsleben Tel.: (0 30) 8 39 07 - 0 Fax: (0 30) 8 39 07 - 2 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.jdzb.de

Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik (ZIB) • Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Informations- Takustraße 7 technik, vorzugsweise in anwendungsorientierter algorithmi- 14195 Berlin scher Mathematik und in Praktischer Informatik; Höchstleis- Tel.: (0 30) 8 41 85 - 1 00 tungsrechnerkapazität als dazugehörige Dienstleistung Fax: (0 30) 8 41 85 - 1 25 E-Mail: [email protected] Internet: www.zib.de

Brandenburg

Einstein Forum • Internationaler Meinungsaustausch und wissenschaftliche Am Neuen Markt 7 Zusammenarbeit zwischen Natur- und GeistesWissenschaft- 14467 Potsdam lerinnen und Wissenschaftlern Tel.: (03 31) 2 71 78 - 0 Fax: (03 31) 2 71 78 - 27 E-Mail: [email protected] Internet: www.einsteinforum.de

Forschungszentrum Europäische Aufklärung Potsdam (FEA) • Erforschung von Prozess und Strukturen der Aufklärungs- Am Neuen Markt 9 d bewegung in Europa 14467 Potsdam • Dimensionen des Philosophischen Tel.: (03 31) 27 81 - 1 00 • Aufklärung und Öffentlichkeit Fax: (03 31) 27 81 - 2 02 • Ikonografie und Aufklärung E-Mail: [email protected] Internet: www.uni-potsdam.de/u/fea ▼ Drucksache 15/3300 – 138 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische • Geschichte, Religion und Kultur der Juden in Europa Studien (MMZ) • Antisemitismus- und Holocauststudien Am Neuen Markt 8 • Jüdische Regional- und Lokalgeschichte in den Neuen Ländern 14467 Potsdam • Quellenstudien und Editionsarbeiten Tel.: (03 31) 28 09 - 40 • Unterstützung eines Masterstudiengangs „Jüdische Studien“ an Fax: (03 31) 28 09 - 4 50 der Universität Potsdam E-Mail: [email protected] Internet: www.mmz-potsdam.de

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. (ZZF) • Erforschung der Geschichte der Sowjetischen Besatzungszone Am Neuen Markt 1 und der DDR, u.a. im Vergleich mit anderen osteuropäischen 14467 Potsdam Staaten Tel.: (03 31) 28 99 - 1 57 Fax: (03 31) 28 99 - 1 60 E-Mail: [email protected] Internet: www.zzf-pdm.de

Sorbisches Institut / Serbski institut5 • Erforschung und Pflege der sorbischen Sprache, der Geschich- Bahnhofstraße 6 te, der Kultur der Sorben sowie Sammlung und Archivierung 02625 Bautzen der hierfür erforderlichen Materialien Tel.: (0 35 91) 49 72 – 0 Fax: (0 35 91) 49 72 - 14

Zweigstelle für niedersorbische Forschungen, Cottbus August-Bebel-Straße 82 03046 Cottbus Tel.: (03 55) 38 09 00 Fax: (03 55) 79 37 97

E-Mail: [email protected] Internet: www.serbski-institut.de

Institut für Bergbaufolgelandschaften Finsterwalde e.V. • Erarbeitung von Lösungen für die Wiederherstellung funk- Brauhausweg 2 tionsfähiger Landschaften im Bereich der durch den Bergbau 03238 Finsterwalde beeinträchtigten ländlichen Räume der Lausitz (alternative Tel.: (0 35 31) 79 07 - 0 und extensive landwirtschaftliche Nutzung der Kippflächen) Fax: (0 35 31) 79 07 - 30 E-Mail: [email protected] Internet: www.fib-ev.de

Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow e.V. • Schutz der Fischbestände Jägerhof am Sakrower See • Fischereiliche Produktion 14476 Groß Glienicke • Angewandte Fischereiforschung Tel.: (03 32 01) 4 06 - 0 • Umweltverträgliche und marktorientierte Aquakultur und Fax: (03 32 01) 4 06 - 40 Teichwirtschaft E-Mail: [email protected] Internet: www.ifb-potsdam.de

Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V. (LIB) • Forschung zu Bienenkunde, Bienenkrankheiten, Bestäubung Friedrich-Engels-Straße 32 und Bienenprodukte 16540 Hohen Neuendorf • Imkerliche Fort- und Weiterbildung Tel.: (0 33 03) 29 38 - 30 • Datenbank Fax: (0 33 03) 29 38 - 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.honigbiene.de

Milchwirtschaftliche Lehr- und Versuchungsanstalt • Lehre, Forschung und Untersuchung auf dem Gebiet der Oranienburg e.V. (MLUA) Milchwirtschaft als Beitrag zur Gesundheitsfürsorge und Sachsenhausener Straße 7b Lebensmittelsicherheit 16515 Oranienburg Tel.: (0 33 01) 63 13 47 Fax: (0 33 01) 70 21 64 E-Mail: [email protected] Internet: www.mlua.de

5 Siehe auch unter Freistaat Sachsen. Die Finanzierung des Instituts erfolgt durch die Stiftung für das Sorbische Volk, die zu 50 Prozent durch den Bund, zu 33 Prozent durch den Freistaat Sachsen und zu 17 Prozent durch das Land Brandenburg finanziert wird. ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 139 – Drucksache 15/3300

Bremen Teil I

ATB Institut für angewandte Systemtechnik Bremen GmbH • Automatisierungstechnik Fahrenheithaus • Qualitätssicherung & ISO 9000 Wiener Str. 1 • Störfall- und Umweltmanagement 28359 Bremen • Optimierung von Entwicklungs- und Produktionsprozessen Tel.: (04 21) 2 20 92 - 0 • Software-Systemtechnik Fax: (04 21) 2 20 92 - 10 • IuK-Systeme Internet: www.atb-bremen.de • Dienstleistungsspektrum: Systemtechnische Analysen, Projekt- begleitung, Beratung, Mitarbeiterschulung im Unternehmen, FuE im Auftrag, Unterstützung bei Beantragung, Bearbeitung und Abwicklung von regionalen und europäischen Förder- projekten

BAW Institut für Wirtschaftsforschung GmbH • Fragen der regionalen Wirtschaftspolitik, forschungsgestützte Wilhelm-Herbst-Str. 5 Politikberatung 28359 Bremen • Hauptaufgabe: Regionale und sektorale Analyse und Prognose Tel.: (04 21) 2 06 99 - 0 als Grundlage für die Erarbeitung praxisbezogener Fax: (04 21) 2 06 99 - 99 Entscheidungen und wirtschaftspolitischer Programme Internet: www.baw.uni-bremen.de

Bremer Energie-Institut (BEI) • Forschung und Beratung auf dem Gebiet der Energiewirtschaft Institut für kommunale Energiewirtschaft und –politik und -politik, u.a.: rationellere Methoden der Energienutzung an der Universität Bremen zur Senkung des Energiebedarfs, Einführung regenerativer Fahrenheitstr. 8 Energietechnologien 28359 Bremen Tel.: (04 21) 2 01 43 - 0 Fax: (04 21) 21 99 86 Internet: www.bei.uni-bremen.de

Bremer Institut für angewandte Strahltechnik Forschung, Entwicklung und Ausbildung in den Gebieten: Klagenfurter Str. 2 • Lasersystemtechnik 28359 Bremen • Oberflächentechnik Tel.: (04 21) 2 18 - 01 • kohärent-optische Messtechnik Fax: (04 21) 2 18 - 50 63 • visuelle 3D-Meßtechnik Internet: www.bias.uni-bremen.de • Qualitätssicherung • Lasersicherheitstechnik • Systemberatung

Bremer Institut für Betriebstechnik und angewandte • Produktionsstrukturen, Logistik und Telematik; Arbeitswissenschaft an der Universität Bremen • Arbeitswissenschaft, Technische Betriebsführung, Organisation Hochschulring 20 und Personalentwicklung 28359 Bremen • Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft Tel.: (04 21) 2 18 - 02 • Produktentwicklung, Prozessplanung und Fax: (04 21) 2 20 09 - 79; 2 18 - 55 10 Computerunterstützung Internet: www.biba.uni-bremen.de • Intelligente Produktions- und Logistiksysteme

Bremer Institut für Präventionsforschung und Forschungsschwerpunkte im Bereich Sozialmedizin • der primären Prävention chronischer Krankheiten der Grünenstr. 120 Sozialmedizin 28199 Bremen • der Epidemiologie, insbesondere der umwelt- und arbeitsplatz- Tel.: (04 21) 5 95 96 - 0 bezogenen Epidemiologien Fax: (04 21) 5 95 96 - 65 • der Statistik und Biometrie sowie Internet: www.bips-uni-bremen.de • der betrieblichen Gesundheitsforschung

Centrum für Medizinische Diagnosesysteme und In enger Kooperation mit dem grundlagen-orientierten Univer- Visualisierung (MeVis GmbH) an der Universität Bremen sitätsinstitut CeVis (Centrum für komplexe Systeme und Visuali- Universitätsallee 29 sierung) Entwicklung von klinisch einsetzbaren Produkten zur 28359 Bremen Diagnoseunterstützung: Tel.: (04 21) 2 18 - 24 39 • FuE für computerunterstützte Diagnosesysteme, Daten- Fax: (04 21) 2 18 - 42 36 management, Datensicherheit und Breitbandkommunika- Internet: www.mevis.de tion in der Medizin • Aufbau und wiss. Betreuung von Referenzdatenbanken für die Forschung (z.B. Röntgen-Mammographien für die Entwicklung von Mustererkennungsverfahren) ▼ Drucksache 15/3300 – 140 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• mathematische Auswertung und Begleitung medizinischer Studien, Qualitätssicherung für Krankenhäuser im Bereich computerunterstützter Systeme

Faserinstitut Bremen e.V. • Grundlagenorientierte und anwendungsbezogene Forschung Wachtstr. 17 – 24 (Postfach 105807) im Bereich textiler Materialien sowie allgemeiner Konstruk- 28067 Bremen tionswerkstoffe; Qualitäts- und Schadensuntersuchungen für Tel.: (04 21) 3 60 89 - 10/11 Industrie und Handel Fax: (04 21) 3 60 89 - 13 Internet: www.fibre.uni-bremen.de

Gesellschaft für Angewandten Umweltschutz und • Die Gesellschaft für Angewandten Umweltschutz und Si- Sicherheit im Seeverkehr mbH cherheit im Seeverkehr mbH (GAUSS) trägt durch ihre Arbeit Werderstr. 73 zum Schutz der Meere, deren Ressourcen und zur Sicherheit 28199 Bremen auf See bei. Als ein interdisziplinäres, unabhängiges und Tel.: (04 21) 59 05 - 48 50 / - 48 52 neutrales Transfer- und Informationszentrum fördert sie Fax: (04 21) 59 05 - 48 51 Wissenschaft, Forschung und die Anwendung von Er- Internet: www.gauss.de kenntnissen auf dem Gebiet „Umweltschutz und See- schifffahrt“.

Hanse-Wissenschaftskolleg Forschungsschwerpunkte: Postfach 13 44 • Meeres- und Polarforschung 27733 Delmenhorst • Neuro- und Kognitionswissenschaften Tel.: (0 42 21) 91 60 - 0 • Sozialwissenschaften/Sozialpolitik Fax: (0 42 21) 91 60 - 1 99 Internet: www.h-w-k.de Stiftung des privaten Rechts mit dem Zweck im Zusammen- wirken mit den Universitäten Oldenburg und Bremen die nationale, internationale und interdisziplinäre Zusammen- arbeit besonders qualifizierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu fördern und dabei besondere Aufmerk- samkeit auf die Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu richten. (Stiftung: Niedersachsen, FHB, Stadt Delmenhorst)

Institut für Informationsmanagement Bremen • Als Forschungs- und Beratungsinstitut an der Universität Am Fallturm 1 Bremen beschäftigt sich das ifib mit Fragen des Informa- 28359 Bremen tionsmanagement in Wissenschaft und Praxis. Im Mittel- Tel.: (04 21) 2 18 – 26 74 punkt steht die Anwendung von Informations- und Kommu- Fax: (04 21) 2 18 – 48 94 nikationstechnik in Bildungseinrichtungen (Educational Internt: www.ifib.de Technologies) und in der öffentlichen Verwaltung (Elec- tronic Government).

Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik ) • In den vier Abteilungen Logistische Systeme, Maritime Universitätsallee GW I, Block A Wirtschaft und Verkehr, Informationslogistik, Planungs- 28359 Bremen und Simulationssysteme arbeiten die Mitarbeiter in interdis- Tel.: (04 21) 2 20 96 - 0 ziplinären Projektteams, ausgestattet mit moderner, aufga- Fax: (04 21) 2 20 96 - 55 bengerechter Instrumentierung an praxisorientierten Internet: www.isl.org Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

Stiftung Institut für Werkstofftechnik • Das IWT hat zum Ziel, die komplexe Forschung auf dem Ge- Badgasteiner Str. 3 biet der Metallverarbeitung voranzutreiben. Es vereint die 28359 Bremen drei Fachdisziplinen Werkstoff-, Verfahrens- und Fertigungs- Tel.: (04 21) 2 18 - 00 technik als gleichrangige Hauptabteilungen unter einem Fax: (04 21) 2 18 - 53 33 Dach. Technologische Probleme metallverarbeitender Un- Internet: www.iwt.uni-bremen.de ternehmen können ohne zeitraubende Abstimmungspro- zesse interdisziplinär gelöst werden.

Zentrum für Europäische Rechtspolitik (ZERP) an der • Interdisziplinär angelegte, insb. rechtswissenschaftliche und Universität Bremen rechtssoziologische Forschung auf politisch relevanten Schwer- Universitätsallee GW I punktgebieten der europäischen Entwicklung. 28359 Bremen Tel.: (04 21) 2 18 - 32 14 Fax: (04 21) 2 18 - 34 03 Internet: www.zerp.uni-bremen.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 141 – Drucksache 15/3300

Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) • Aufgabe des Zentrums ist die interdisziplinär angelegte Teil I Fahrenheitstr. 1 / BITZ Forschung, Ausbildung und Beratung auf Schwerpunkt- 28359 Bremen gebieten der marinen Tropenökologie und ihr verwandter Tel.: (04 21) 22 08 - 3 21 Gebiete. Fax: (04 21) 22 08 - 3 30 Internet: www.zmt.uni-bremen.de

Hamburg

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) • Erforschung der neueren Sozial- und Zeitgeschichte in Ham- Schulterblatt 36 burg und Norddeutschland unter besonderer Berücksichti- 20357 Hamburg gung der Zeit des Nationalsozialismus Tel.: (0 40) 43 13 97 - 20 • Hamburger Lebensläufe – Werkstatt der Erinnerung Fax: (0 40) 43 13 97 - 40 • Wissenschaftliche Präsenzspezialbibliothek mit 70.000 Bän- E-Mail: [email protected] den und 80 laufenden Periodika Internet: www.rrz.uni-hamburg.de/FZH • Institut an der Universität Hamburg

Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) • Erforschung der Geschichte, Kultur und Religion des Rothenbaumchaussee 7 deutschsprachigen Judentums von der frühen Neuzeit bis 20148 Hamburg heute mit regionalem Schwerpunkt in Hamburg Tel.: (0 40) 4 28 38 - 26 17 • Wissenschaftliche Präsenzspezialbibliothek mit 38.000 Bän- Fax: (0 40) 4 48 08 66 den (Spezialsammlung zur deutsch-jüdischen Geschichte, E-Mail: [email protected] Judaica und Hebraica) und rund 600 in- und ausländische Internet: www.rrz.uni-hamburg.de/igdj Periodika

Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik • Erforschung von Problemen der Friedenssicherung (Euro- (IFSH) an der Universität Hamburg päische Freidens- und Sicherheitspolitik, OSZE-Forschung, Falkenstein 1 Abrüstungs- und Rüstungskontrolle) 22587 Hamburg • Master-Studiengang Friedensforschung und Sicherheits- Tel.: (0 40) 86 60 77 - 0 politik mit der Universität Hamburg Fax: (0 40) 8 66 36 15 E-Mail: [email protected] Internet: www.rrz.ifsh.de

Hessen

Forschungsanstalt Geisenheim am Rhein • Anwendungsbezogene Forschung in den Bereichen Wein- Von-Lade-Straße 1 bau und Önologie, allgemeine Getränketechnik, Gartenbau 65366 Geisenheim Tel.: (0 67 22) 5 02- 0 Fax: (0 67 22) 5 02 - 2 12 E-Mail: [email protected] Internet: www.forschungsanstalt-geisenheim.de

Hessen-Forst • Praxisorientierte Waldforschung Bertha-von-Suttner-Straße 3 34131 Kassel Tel.: (05 61) 31 67 - 0 Fax: (05 61) 31 67 - 1 01 E-Mail: [email protected] Internet: www.hessen-forst.de

Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie • Aufgabenschwerpunkte in den Bereichen Umweltschutz Rheingaustraße 186 und Geowissenschaften, insbesondere Überwachung der 65203 Wiesbaden-Biebrich Umwelt und Bewertung der Umwelteinflüsse Tel.: (06 11) 69 39 - 0 Fax: (06 11) 69 39 - 5 55 E-Mail: [email protected] Internet: www.hlug.de ▼ Drucksache 15/3300 – 142 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Hessisches Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, • Fachbezogene Informationen, Untersuchungen und Gartenbau und Naturschutz Beratungen in den Bereichen Landwirtschaft, Gartenbau Kölnische Straße 48-50 und Naturschutz 34117 Kassel • Angebote an Aus-, Fort- und Weiterbildung Tel.: (05 61) 72 99 - 0 Fax: (05 61) 72 99 - 2 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.hdlgn.de

Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde • Grundlagenforschung in den Langzeitprojekten, Geschicht- Wilhelm-Röpke-Straße 6 C liche Atlanten, Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, 35032 Marburg Numismatik und Münzfundpflege Tel.: (0 64 21) 28 24 - 5 82 • Wissenschaftliche Tagungen, Ausstellungsprojekte, Fax: (0 64 21) 28 24 - 7 99 Publikationen E-Mail: [email protected] Internet: www.hlgl.de

Landesamt für Denkmalpflege Hessen • Wissenschaftliche Untersuchung der Kulturdenkmäler als Schloß Biebrich Beitrag zur Erforschung der Landesgeschichte 65203 Wiesbaden • Forschungsschwerpunkte auf den Gebieten Baudenkmal- Tel.: (06 11) 69 06 - 0 pflege, Archäologie, Paläontologie, Archäobotanik, Fax: (06 11) 69 06 - 1 40 Restaurierung E-Mail: [email protected] • Denkmal-Fachberatung; Publikationen Internet: www.denkmalpflege-hessen.de

Deutsches Polen-Institut Darmstadt e.V. • Wissenschaftliche und editorische Projekte bzw. wissen- Mathildenhöhweg 2 schaftliche Konferenzen und öffentliche Veranstaltungen 64287 Darmstadt zur Vertiefung der gegenseitigen Kenntnisse des Kultur- Tel.: (0 61 51) 49 85 - 0 und Geisteslebens von Polen und Deutschen Fax: (0 61 51) 49 85 - 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.deutsches-polen-institut.de

Fritz Bauer Institut • Interdisziplinäre wissenschaftliche Ausrichtung mit den Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte Arbeitsschwerpunkten Dokumentation und Bibliothek, und Wirkung des Holocaust Erinnerungskultur und Rezeptionsforschung, Pädagogik, Grüneburgplatz 1 Zeitgeschichte 60325 Frankfurt a.M. • Gastprofessur an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Tel.: (0 69) 79 83 22 - 33 Frankfurt a.M. zur Geschichte und Wirkung des Holocaust Fax: (0 69) 79 83 22 - 41 E-Mail: [email protected] Internet: www.fritz-bauer-institut.de

Frobenius-Institut e.V. • Ethnologische und historische Forschungen (Afrika, Süd- an der Johann Wolfgang Goethe-Universität und Südostasien, Australien, Süd- und Nordamerika, Grüneburgplatz 1 Ozeanien) kulturelle Aneignungsprozesse im Zuge der 60323 Frankfurt a.M. Globalisierung Tel.: (0 69) 79 83 30 - 50 Fax: (0 69) 79 83 31 - 01 E-Mail: [email protected] Internet: www.frobenius-institut.de

Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung • Forschungen zu Ursachen gewaltsamer internationaler/ (HSFK) innerer Konflikte und zu Bedingungen des Friedens Leimenrode 29 • Verbreitung des Friedensgedankens 60322 Frankfurt a.M. • Politikberatung Tel.: (0 69) 95 91 04 - 0 Fax: (0 69) 55 84 81 E-Mail: [email protected] Internet: www.hsfk.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 143 – Drucksache 15/3300

Außenstelle: Arbeitsstelle Friedensforschung Bonn (AFB) Teil I Beethovenallee 4 53173 Bonn Tel.: (02 28) 35 60 - 32 Fax: (02 28) 35 60 - 50 E-Mail: [email protected] Internet: www.bonn.iz-soz.de

Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) • Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung auf Königstor 59 dem Gebiet der Nutzung erneuerbarer Energiequellen und 34119 Kassel der rationellen Energieverwendung. Tel.: (05 61) 72 94 – 0 • Schwerpunkte: Windenergie, Photovoltaik, Biomassennut- Fax: (05 61) 72 94 - 1 00 zung, Energiewandlung und Speicher, Hybridsysteme, E-Mail: [email protected] Energiewirtschaft Internet: www.iset.uni-kassel.de • Information und Weiterbildung

Außenstelle: Rodenbacher Chaussee 6 63457 Hanau Tel.: (0 61 81) 5 82 70 - 1 Fax: (0 61 81) 5 82 70 - 2 E-Mail: [email protected] Internet: www.iset.uni-kassel.de

Institut für Sozialforschung • Sozialwissenschaftliche Forschung mit den fünf Schwer- an der Johann Wolfgang Goethe-Universität punkten Strukturwandel der normativen Integration Kapi- Senckenberganlage 26 talistische Rationalisierung und Arbeit, Familialer Wandel 60325 Frankfurt a.M. und veränderte Sozialisationsbedingungen, Wandlungen Tel.: (0 69) 7 56 18 30 des Sozialstaates und Demokratie, Kulturindustrie und Fax: (0 69) 74 99 07 elektronische Medien (in Vorbereitung) E-Mail: [email protected] Internet: www.rz.uni-frankfurt.de/ifs

Institut für sozial-ökologische Forschung GmbH (ISOE) • Theoriegeleitete und anwendungsorientierte sozial-ökolo- Hamburger Allee 45 gische Forschung zu komplexen Problemen einer nachhalti- 60486 Frankfurt a.M. gen Entwicklung auf lokaler, regionaler und globaler Ebene Tel.: (0 69) 7 07 69 19 - 29 • Lösungsentwicklungen in den Bereichen Wasser und Um- Fax: (0 69) 7 07 69 19 - 11 weltplanung, Mobilität, Konsum und Alltagsökologie, E-Mail: [email protected] Wissenschaft und Forschungspolitik Internet: www.isoe.de

Institut für Steinkonservierung e.V. • Gutachterliche Beratung und Unterstützung von Denkmal- Große Langgasse 29 fachbehörden; anwendungsorientierte Untersuchungen 55116 Mainz und Koordination naturwissenschaftlicher Forschungen auf Tel.: (0 61 31) 2 01 65 - 00 dem Gebiet von Steinzerfall und Steinerhaltung an Kultur- Fax: (0 61 31) 2 01 65 - 55 denkmälern E-Mail: [email protected] Internet: www.ifs-mainz.de

Institut Wohnen und Umwelt GmbH • Interdisziplinäre Forschung zu gegenwärtigen und zukünf- Annastraße 15 tigen Formen des Wohnens und Zusammenlebens 64285 Darmstadt • Schwerpunkte: Verbesserung der Wohnverhältnisse der Tel.: (0 61 51) 29 04 - 0 sozial schwächeren Bevölkerungsschichten, Untersuchun- Fax: (0 61 51) 29 04 - 97 gen zur sparsamen und rationellen umwelt- und sozialver- E-Mail: [email protected] träglichen Nutzung von Energie Internet: www.iwu.de

Kommission für Archäologische Landesforschung in • Archäologische Landesforschung, insbesondere Gelände- Hessen e.V. forschung, in Kooperation mit Universitäten, Bodendenk- Vorgeschichtliches Seminar/Philipps-Universität Marburg malpflege und Museen Biegenstraße 11 35037 Marburg Tel.: (0 64 21) 2 82 - 24 85 Fax: (0 64 21) 2 82 - 89 01 E-Mail: [email protected] Internet: www.kal-hessen.de ▼ Drucksache 15/3300 – 144 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Sigmund-Freud-Institut • Forschungsbandbreite: Wissenschaftliche Grundlagen, Forschungsinstitut für Psychoanalyse und ihre Erweiterung des psychoanalytischen Wissens über Affekte Anwendungen und psychosoziale Konflikte, seelische Erkrankungen Myliusstraße 20 • Zentrale Forschungsschwerpunkte: Auseinandersetzung 60323 Frankfurt a.M. mit kulturellen und politischen Veränderungen und Krisen Tel.: (0 69) 9 71 20 - 40 der sozialen Wirklichkeit, klinische und experimentelle Fax: (0 69) 9 71 20 - 44 Traumforschung, psychoanalytische Therapieforschung E-Mail: [email protected] Internet: www.sigmund-freund-institut.de

Mecklenburg-Vorpommern

Institut für Diabetes „Gerhard Katsch“ Karlsburg e.V. Greifswalder Straße 11 a 17495 Karlsburg Tel.: (03 83 55) 6 84 - 00 Fax: (03 83 55) 6 84 - 44 E-Mail: [email protected] Internet: www.diabetes-karlsburg.de

Niedersachsen

Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst • Neuro- und Kognitionswissenschaften Lehmkuhlenbusch 4 • Meeresforschung 27753 Delmenhorst • Gesellschaftswissenschaften und Sozialpolitik Tel.: (0 42 21) 91 60 - 0 Fax: (0 42 21) 91 60 - 1 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.h-w-k.de

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen e.V. (SOFI) • Sozialforschung in den Bereichen Arbeits-, Industrie- und Friedländer Weg 31 Bildungssoziologie 37085 Göttingen Tel.: (05 51) 5 22 05 - 0 Fax: (05 51) 5 22 05 - 88 E-Mai: [email protected] Internet: www.sofi-goettingen.de

Laser-Laboratorium Göttingen e.V. • Anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf dem Hans-Adolf-Krebs-Weg 1 Gebiet der Excimer- und Farbstofflaser 37077 Göttingen Tel.: (05 51) 50 35 - 0 Fax: (05 51) 50 35 - 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.llg.gwdg.de

Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für • Anwendungsorientierte Informatik Informatik-Werkzeuge und –systeme (OFFIS) Escherweg 2 26121 Oldenburg Tel.: (04 41) 97 22 - 0 Fax: (04 41) 97 22 - 1 02 E-Mail: [email protected] Internet: www.offis.de

Zentrum für Flachmeer-, Küsten- und • Meeresforschung Meeresumweltforschung e.V. (TERRAMARE) Schleusenstraße 1 26382 Wilhelmshaven Tel.: (0 44 21) 9 44 - 0 Fax: (0 44 21) 9 44 - 1 99 E-Mail: [email protected] Internet: www. terramare.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 145 – Drucksache 15/3300

Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. • Praxisorientierte kriminologische Forschung Teil I Lützerodestraße 9 30161 Hannover Tel.: (05 11) 3 48 36 - 0 Fax: (05 11) 3 48 36 - 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.kfn.de

Georg-Eckert-Institut für internationale • Internationale Schulbuchforschung Schulbuchforschung Celler Straße 3 38114 Braunschweig Tel.: (05 31) 5 90 99 - 0 Fax: (05 31) 5 90 99 - 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.gei.de

Institut für Solarenergieforschung GmbH (ISFH) • Solartechnologie, insbesondere Photovoltaik, Solarthermik Am Ohrberg 1 und Systemtechnik 31860 Emmerthal Tel.: (0 51 51) 9 99 - 0 Fax: (0 51 51) 9 99 - 4 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.isfh.de

Clausthaler-Umwelttechnik-Institut GmbH (CUTEC) • Umwelttechnik, insbesondere anwendungsnahe, umweltre- Leibnizstraße 23 levante Fragestellungen aus allen Bereichen der Verwer- 38678 Clausthal-Zellerfeld tung, Verminderung und Ablagerung von Abfällen Tel.: (0 53 23) 9 33 - 0 Fax: (0 53 23) 9 33 - 1 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.cutec.de

Institut für Vogelforschung – Vogelwarte Helgoland – • Erforschung der Beziehungen zwischen Vögeln und ihrer An der Vogelwarte 21 Umwelt 26386 Wilhelmshaven Tel.: (0 44 21) 96 89 - 11 Fax: (0 44 21) 96 89 - 55 E-Mail: [email protected] Internet: www.vogelwarte-helgoland.de

Niedersächsisches Institut für historische • Historische Forschung zur Entwicklung des Küstenraumes Küstenforschung Viktoriastraße 26-28 26382 Wilhelmshaven Tel.: (0 44 21) 9 15 - 0 Fax: (0 44 21) 9 15 - 1 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.terramare.de

Laser-Zentrum Hannover e.V. • Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den Bereichen Hollerithallee 8 Laserentwicklung und Laseranwendung 30419 Hannover Tel.: (05 11) 27 88 - 0 Fax: (05 11) 27 88 - 1 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.laser-zentrum-hannover.de

Deutsches Institut für Kautschuktechnologie e.V. • Interdisziplinäre Forschung und Entwicklung von elastome- Eupener Straße 33 ren Hochleistungswerkstoffen 30519 Hannover Tel.: (05 11) 8 42 01 - 0 Fax: (05 11) 8 38 68 26 E-Mail: [email protected] Internet: www.dikautschuk.de ▼ Drucksache 15/3300 – 146 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V. • Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der Prof.-von-Klitzing-Str. 7 Lebensmittel- und Futtermitteltechnik 49610 Quakenbrück Tel.: (0 54 31) 1 83 - 0 Fax: (0 51 31) 1 83 - 1 14 E-Mail: [email protected] Internet: www.dil-ev.de

Deutsches Windenergie-Institut GmbH • Angewandte Windenergieforschung Ebertstraße 96 26382 Wilhelmshaven Tel.: (0 44 21) 48 08 - 0 Fax: (0 44 21) 48 08 - 43 E-Mail: [email protected] Internet: www.dewi.de

Nordrhein-Westfalen

Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung, Partizipation e.V. • Grundlagenforschungen: historische und gegenwärtige Münsterstr. 13-15 Theorie und Praxis der Bildung und Weiterbildung von 45657 Recklinghausen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Tel.: (0 23 61) 9 04 48 - 0 • Anwendungsorientierte Forschungen: empirische Analysen, Fax: (0 23 61) 18 33 62 der Evaluation von Weiterbildungsmaßnahmen und durch E-Mail: [email protected] die Entwicklung von Modellseminaren Internet: www.ruhr-uni-bochum.de/fiab • Förderung von Kommunikation zur Verknüpfung von Theorie und Praxis durch Tagungen und Workshops, Publikationen und die Informationsaufbereitung mittels Bibliothek und Archiv

Institut für Arterioskleroseforschung • Erforschung der Entstehung, der Verhütung und der Be- Domagkstraße 3 handlung der Arteriosklerose sowie Förderung deren 48149 Münster Prävention und Therapie Tel.: (02 51) 83 56 - 2 92 Fax: (02 51) 83 56 - 2 08 E-Mail: [email protected] Internet: http://ear001.uni-muenster.de

Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft e.V. • Die Görres-Gesellschaft dient dem Zusammenschluss wis- Belfortstraße 9 XV senschaftlich interessierter Persönlichkeiten. Sie will wissen- 50668 Köln schaftliches Leben auf den verschiedenen Fachgebieten Tel.: (02 21) 73 83 17 anregen und die Gelegenheit zum interdisziplinären Fax: (02 21) 73 70 63 Austausch bieten.

Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und • Förderung, Erarbeitung und Veröffentlichung wissenschaft- der politischen Parteien e.V. licher Untersuchungen zur Geschichte des Parlamentaris- Colmantstraße 39 mus und der politischen Parteien, insbesondere in Deutsch- 53115 Bonn land Tel.: (02 28) 6 04 83 - 0 Fax: (02 28) 6 04 83 - 23 E-Mail: [email protected] Internet: www.kgparl.de

Verein zur Förderung des Instituts zur Erforschung sozia- • Wissenschaftliche Untersuchungen zu den Problemen der ler Chancen (Berufsforschungsinstitut) e.V. Ungleichheit sozialer Chancen, ihren Ursachen und Mög- Kuenstraße 1 B lichkeiten ihrer Überwindung mit den Mitteln der empiri- 50733 Köln schen Sozialforschung Tel.: (02 21) 97 30 43 - 0 • Forschungsfelder: Beruf und Ausbildung, Arbeitslosigkeit, Fax: (02 21) 97 30 43 - 10 Arbeitsmarkt und Arbeitszeit, Humanisierung der Arbeit, E-Mail: [email protected] Betrieb und Tarifparteien, Umwelt und Organisationswan- Internet: www.iso-koeln.de del, Lebenszusammenhang von Frauen ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 147 – Drucksache 15/3300

Salomon Ludwig Steinheim Institut für Deutsch-Jüdische • Erforschung der deutsch-jüdischen Geschichte von der Teil I Geschichte e.V. Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Das dicht gewobene Geibelstraße 41 Netz der Beziehungen zwischen jüdischer und allgemeiner 47057 Duisburg Geschichte wird unter religionsgeschichtlichen, sozialge- Tel.: (02 03) 37 00 71 - 72 schichtlichen, literatur- und kulturwissenschaftlichen Fax: (02 03) 37 33 80 Perspektiven untersucht. E-Mail: [email protected] • Innerjüdische Zusammenhänge, Quellen und Traditionen Internet: www.steinheim-institut.de rücken zunehmend in den Mittelpunkt der Arbeit und eröff- nen neue Einsichten in die Art und Weise, wie Juden im deutschen Sprachraum ihre Geschichte selbstbewusst und vielseitig gestalteten.

Institut für vergleichende Städtegeschichte e.V. • Die Erarbeitung von Städteatlanten (Deutscher Städteatlas, Königstr. 46 Westfälischer Städteatlas) als Teil der Europäischen Städte- 48143 Münster atlanten der CIHV, die Publikation des Deutschen Städte- Tel.: (02 51) 8 32 75 - 12 buchs, die Edition bildlicher und schriftlicher Quellen sowie Fax: (02 51) 8 32 75 - 35 bibliographische Arbeiten (mit Schwerpunkt auf der Biblio- E-Mail: [email protected] graphie zur deutschen historischen Städteforschung und Internet: www.uni-muenster.de/staedtegeschichte der regelmäßigen Berichterstattung zu stadtgeschicht- lichen Neuerscheinungen) bilden die kontinuierliche Basis der Institutsarbeit

Institut für angewandte Innovationsforschung e.V. (IAI) • Innovationsforschung am IAI heißt Analyse, Strukturierung Buscheyplatz 13 und wissenschaftliche Begleitung von betrieblichen Verän- 44801 Bochum derungsprozessen. Dabei sind alle „Elemente und Beziehun- Tel.: (02 34) 9 71 17 - 0 gen“ des Unternehmenssystems Ansatzpunkte für Innova- Fax: (02 34) 9 71 17 - 20 tionen: Betriebsmittel, Werkstoffe, Mitarbeiter, Organisa- E-Mail: [email protected] tion sowie Sach- und Dienstleistungen können Kristallisa- Internet: www.ruhr-uni-bochum.de/iai tionspunkt für Innovationen sein.

Deutsches Textilforschungsinstitut Nord-West e.V. • Polyelektrolyte und Elektrochemie Frankenring 2 • Naturstoffe Biotechnologie 47798 Krefeld • Physikalische Technologien/ Textile Messtechnik Tel.: (0 21 51) 8 43 - 0 • Verfahrenstechnik der Textilveredlung Fax: (0 21 51) 8 43 - 1 43 • Supramolekulare und Polymerchemie E-Mail: [email protected] Internet: www.dtnw.de

Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V. • Ziel ist, die Betriebsorganisation für das Unternehmen der Pontdriesch 14-16 Zukunft systematisch zu entwickeln und gemeinsam mit 52062 Aachen den Unternehmen exemplarisch umzusetzen. Es werden Tel.: (02 41) 47 70 - 50 Methoden und Werkzeuge entwickelt, die vor allem auch Fax: (02 41) 47 70 - 51 98 kleinen und mittelständischen Unternehmen zur Verfü- E-Mail: [email protected] gung gestellt werden. Im Verhältnis zwischen Praxis und Internet: www.fir.rwth-aachen.de Theorie orientiert sich das FIR an der Idee der anwendungs- bezogenen Forschung und fördert die aktive Mitgestaltung der Unternehmen. Die Forschungsergebnisse werden bran- chen- und betriebsbezogen aufbereitet und der Transfer in die Unternehmen wird gefördert.

Deutsches Wollforschungsinstitut e.V. Die Forschungsaktivitäten des DWI konzentrieren sich auf die Veltmanplatz 8 drei Bereiche: 52062 Aachen • Wolle (z.B. physikalische Eigenschaften, Morphologie) Tel.: (02 41) 44 69 - 0 • Werkstoffe (Polymerabteilung: Polymeroberflächen, ther- Fax: (02 41) 44 69 - 1 00 modynamisches Recycling, Polymeren für die Konservie- E-Mail: [email protected] rung von Natursteinen) Internet: www.dwi.rwth-aachen.de • Wirkstoffe (Insulin-/Peptidabteilung)

Versuchsanstalt für Binnenschiffbau e.V. • Die VBD steht den Transportdienstleistern, der Industrie Klöcknerstraße 77-77a und der Politik als Berater in allen technischen und wirt- 47057 Duisburg schaftlichen Fragen zur Verfügung, die die Entwicklung Tel.: (02 03) 99 36 90 und Umsetzung marktgerechter multimodaler Transport- Fax: (02 03) 36 13 73 konzepte unter Einbindung von Binnen- und Küstenschiff- E-Mail: [email protected] fahrt betreffen. Internet: www.vbd.uni-duisburg.de ▼ Drucksache 15/3300 – 148 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Bonn International Center for Conversion (BICC) Das BICC befaßt sich mit den Prozessen der Umnutzung ehe- An der Eliabethkirche 25 mals militärischer Ressourcen für zivile Zwecke. Die sechs 53113 Bonn Arbeitsfelder des BICC: Tel.: (02 28) 91 19 60 • Staatliche Verteidigungsausgaben und ihre alternative Fax: (02 28) 24 12 15 Verwendung im Sinne einer 'Friedensdividende' E-Mail: [email protected] • Demobilisierung und Reintegration ehemaliger Militär- Internet: www.bicc.de angehöriger • Zivile Anwendungsmöglichkeiten militärischer Forschung und Entwicklung • Erschließung und zivile Nutzung ehemals militärischer Standorte • Umstrukturierung der Rüstungsindustrie und beschäfti- gungspolitische Alternativen • Umbau, Entsorgung und Verschrottung von Waffen, Munition und militärischem Gerät

Institut für Wissenschaft und Ethik e.V. • Das Institut verfolgt das Ziel, zu einer ethischen Reflexion Niebuhrstraße 51 der Entwicklung von Medizin, Naturwissenschaft und 53133 Bonn Technik beizutragen und auf diese Weise einen verantwor- Tel.: (02 28) 73 19 - 20 tungsvollen Umgang mit den in diesen Gebieten entstehen- Fax: (02 28) 73 19 - 50 den neuen Handlungsmöglichkeiten zu fördern. E-Mail: [email protected] Internet: www.uni-bonn.de/iwe

Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Optoelektronik • Die AMO GmbH betreibt das Advanced Microelectronic mbH (amo) Center Aachen (AMICA). Huyskensweg 25 • AMICA hat sich zunächst die Aufgabe gestellt, einen Beitrag 52074 Aachen in der Technologie für die Herstellung von funktionalen Tel.: (02 41) 88 67 - 2 01 lateralen Nanostrukturen zu leisten. Dabei stehen in erster Fax: (02 41) 88 67 - 5 60 Linie alternative Lithographietechniken im Vordergrund, E-Mail: [email protected] die vorzugsweise für die Realisierung von Nano-Bauelemen- Internet: www.amo.de ten für die Informationstechnik vorgesehen sind. • AMICA engagiert sich ebenfalls auf dem Gebiet der hochra- tigen Datenverarbeitung in parallelen Clustern.

Informatik Centrum Dortmund e.V. • Ziel der Arbeit des Centrums ist es, den Transfer aktueller Joseph-von-Fraunhofer-Straße 20 Forschungsergebnisse der Informatik und der Informations- 44227 Dortmund technik in industrielle Produkte zu beschleunigen und so Tel.: (02 31) 97 00 - 0 einen Beitrag zum Strukturwandel der Region zu leisten. Fax: (02 31) 97 00 - 9 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.icd.de

Institut für Instandhaltung gGmbH (IFIN) • Aus- und Weiterbildung Kalkofen 4 • FuE-Projekte 58639 Iserlohn • Technologietransfer und Betreuung Tel.: (0 23 71) 95 97 - 0 • Instandhaltungsplanung Fax: (0 23 71) 5 31 33 • Beeinflussung des Abnutzungsprozesses von Anlagen E-Mail: [email protected] • Inspektionstechniken Internet: www.mfh-iserlohn.de/HV/aninstitute/ifin.html • Instandhaltung und zukunftsfähiges Wirtschaften • Qualitätssicherung und Instandhaltungsmanagement

Gesellschaft für Automatisierung, Prozessstreuerung in • APS ist Trägerin des Europäischen Centrums für der Schweißtechnk mbH (aps) Mechatronik. Schurzelter Str. 570 • Sie ist in den Bereichen Robotik, Sensorik, Informations- und 52074 Aachen Kommunikationstechnologie tätig. Tel.: (02 41) 88 64 - 0 • Ein besonderes Anliegen besteht in der Unterstützung klei- Fax: (02 41) 87 57 15 nerer und mittelständischer Unternehmen bei der E-Mail: [email protected] Einführung und Nutzung innovativer Technologien. Internet: www.aps-aachen.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 149 – Drucksache 15/3300

Institut für Mobil- und Satellitenfunktechnik GmbH • Mikrowellen – Kommunikationstechnik Teil I Carl-Friedrich-Hauß-Straße 2 • Antennen 47475 Kamp-Lintfort • Mobile Radio- und Satellitenkommunikationssysteme Tel.: (0 28 42) 9 81 - 0 • Elektromagnetische Kompatibilität und Umweltaspekte Fax: (0 28 42) 9 81 - 1 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.imst.de

Dortmunder Initiative zur rechnerintegrierten • Ziel ist es, traditionelle fertigungsorientierte Konzepte im Fertigung e.V. Hinblick auf eine Integration in den vollständigen Produkt- Joseph-von-Fraunhofer-Straße 20 lebenszyklus von der Marktforschung über die Fertigung 44227 Dortmund und Qualitätsprüfung bis zur Entsorgung zu überarbeiten Tel.: (02 31) 97 00 - 0 und zu verbessern. Fax: (02 31) 97 00 - 4 60 • Schwerpunkte vieler erfolgreicher Projekte liegen in den E-Mail: [email protected] Bereichen Qualitätsmanagement, Automatisierungs- und Internet: www.RIF.FuEDo.de Handhabungstechnik, Fabrikorganisation, Arbeitsorganisa- tion und Logistik.

Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V. (IUTA) IUTA betreibt auf Spezialgebieten der Energie- und Bliersheimer Straße 60 Umwelttechnik Forschung und Entwicklung, u.a. in den 47229 Duisburg Bereichen: Tel.: (0 20 65) 4 18 - 0 • Abfallwirtschaft Fax: (0 20 65) 4 18 - 2 11 • Thermodynamik E-Mail: [email protected] • Verfahrenstechnik Internet: www.iuta.de

Zentrum für Neuroinformatik GmbH ZN versteht sich als technologische Plattform für Bildverar- Universitätsstraße 160 beitungssysteme, die ein künstliches Sehen in natürlichen 44801 Bochum Umgebungen ermöglichen. ZN ist in einer Vielzahl von Tel.: (02 34) 97 87 - 0 Branchen und Anwendungsgebieten tätig: Fax: (02 34) 97 87 - 77 • Sicherheitstechnik E-Mail: [email protected] • Industrieautomation und Versorgungstechnik Internet: www.zn-gmbh.com • Medizintechnik

Zentrum für Beratungssysteme in der Technik • Mit den Arbeiten des Zentrums wird der Bedeutung der Be- Dortmund e.V. (ZEDO) ratungssysteme mittels neuer Informationsverarbeitungs- Joseph-von-Fraunhofer-Straße 20 technologien Rechnung getragen. Das Zentrum versteht 44227 Dortmund sich als eine zentrale Einrichtung, in der das an der Univer- Tel.: (02 31) 97 00 - 3 26 sität Dortmund vorhandene Potenzial gebündelt und für Fax: (02 31) 97 00 - 4 71 Forschung, Lehre und Praxis nutzbar gemacht wird. Es stellt E-Mail: [email protected] damit Interessenten in Hochschule und Wirtschaft einen Internet: www.zedo.fuedo.de geregelten Zugang zu dem an der Universität Dortmund verfügbaren Wissen auf dem Gebiet der Beratungssysteme und innovativer Verfahren zur Informationsverarbeitung zur Verfügung.

Gesellschaft für innovative Energieumwandlung und EUS entwickelt für die aktuellen Themen der elektrischen –speicherung mbH (EUS) Energietechnik innovative Lösungen und trägt dazu bei, die Joseph-von-Fraunhofer-Straße 20 Wirtschaftlichkeit in Energieversorgung und Industrie zu 44227 Dortmund steigern: Tel.: (02 31) 97 00 - 7 00 • Prozeßdatenerfassung, -visualisierung und -analyse Fax: (02 31) 97 00 - 7 01 • Prozeßnahe Regelungen und Hardware E-Mail: [email protected] • Prozeßdatenabbilder, -verarbeitung und Prozesssteuerung Internet: www.eus.de • Software-Entwicklung • Systemstudien

Institut für Entsorgung und Umwelttechnik gGmbH (IFEU) • Umweltanalytik Kalkofen 6 • Kreislaufwirtschaft 58638 Iserlohn • Lärmbekämpfung Tel.: (0 23 71) 95 93 - 0 • Umweltmesstechnik Fax: (0 23 71) 95 93 - 33 • Entsorgungslogistik E-Mail: [email protected] Internet: www.ifeu-iserlohn.de ▼ Drucksache 15/3300 – 150 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Sozialforschungsstelle Dortmund • Arbeitsforschung Evinger Platz 17 • Forschung und Beratung zu aktuellen Fragen in der Arbeits- 44339 Dortmund welt Tel.: (02 31) 85 96 - 0 • Verbund- sowie netzwerkartig organisierte Forschungs- und Fax: (02 31) 85 96 - 1 00 Beratungsprojekte. Neben anwendungsorientierter Grund- E-Mail: [email protected] lagenforschung, beispielsweise zur Arbeitsgestaltung und Internet: www.sfs-dortmund.de zum Arbeitsschutz, berät die sfs u.a. zu neuen Produktions- konzepten oder im Weiterbildungsbereich • evaluiert die Einführung von Öko-Audits • untersucht die Auswirkungen der Multimedia-Technologie und beschäftigt sich mit frauenspezifischer Arbeitsmarkt- politik, mit Gesundheitspolitik und der Zukunft der Mitbe- stimmung

Stiftung Zentrum für Türkeistudien Thematische Schwerpunkte: Altendorfer Str. 3 • Sozio-ökonomische und politische Entwicklungen in der 45127 Essen Türkei; außenwirtschaftliche und politische Beziehungen Tel.: (02 01) 31 98 - 0 der Türkei zu den Nachbarstaaten und der EU Fax: (02 01) 31 98 - 33 • Allgemeine Migrationsforschung in der Bundesrepublik E-Mail: [email protected] Deutschland und anderen europäischen Staaten (Schwer- Internet: www.zft-online.de punkte: Ausländische Senioren, Ausländische Unternehmer, Ausländer als Konsumenten, ausländische Medien, Islam in der Migration, etc.)

Institut für Umweltmedizinische Forschung an der Das IUF untersucht die Mechanismen der Entstehung von Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (IUF) durch Umweltfaktoren (Fremdstoffe, Partikeln, UV-Strah- Auf’m Hennekamp 50 lung) bedingten Gesundheitsschäden wie: 40335 Düsseldorf • Krebserkrankungen Tel.: (02 11) 33 89 - 0 • Allergien Fax: (02 11) 3 19 09 10 • Autoimmunkrankheiten E-Mail: [email protected] • degenerative Erkrankungen Internet: www.iuf.uni-duesseldorf.de/allgemein/start.htm • vorzeitige Alterung

Rheinland-Pfalz

Forschungsinstitut für Wirtschaftspolitik an der • Wissenschaftliche Durchdringung aktueller und grundsätz- Universität Mainz licher Fragen der Wirtschaftspolitik Jakob-Welder-Weg 4 55128 Mainz Tel.: (0 61 31) 37 47 70 Fax: (0 61 31) 37 23 23 E-Mail: [email protected] Internet: www.ffw-mainz.de

Institut für Geschichtliche Landeskunde an der • Forschungen zur Geschichte des heutigen Landes Rhein- Universität Mainz land-Pfalz und der mit ihm historisch verbundenen Gebiete Joh. Friedrich von Pfeiffer-Weg 3 55099 Mainz Tel.: (0 61 31) 3 92 48 27 Fax: (0 61 31) 3 92 55 08 E-Mail: [email protected] Internet: www.igl.uni-mainz.de

Institut für Cusanusforschung an der Universität Trier • Forschung und Interpretation der Predigten des Nikolaus Domfreihof 3 von Kues 54290 Trier Tel.: (06 51) 1 45 51 - 0 Fax: (06 51) 1 45 51 - 25 E-Mail: [email protected] Internet: www.uni-trier.de/~cusanus ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 151 – Drucksache 15/3300

Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der • Wissenschaftliche Erforschung des Arbeitsrechts und der Teil I Europäischen Gemeinschaft an der Universität Trier Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Union (IAAEG) Schloss Quint Schlossstraße 140 54293 Trier-Ehrang Tel.: (06 51) 96 66 - 0 Fax: (06 51) 96 66 - 2 00 Internet: www.iaaeg.uni-trier.de

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz • Wirtschaftsnahe Forschung auf dem Gebiet innovativer GmbH (DFKI) Softwaretechnologien, Umsetzung von Spitzenforschung in Erwin-Schrödinger-Straße praxisrelevante Anwendungen 67608 Kaiserslautern Tel.: (06 31) 2 05 - 32 14 Fax: (06 31) 2 05 - 32 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.dfki.de

2. Standort Stuhlsatzenhausweg 3 66123 Saarbrücken Tel.: (06 81) 3 02 - 52 52 Fax: (06 81) 3 02 - 53 41 E-Mail: [email protected] Internet: www.dfki.de

Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik GmbH (IFOS) • Erforschung von Festkörpern, deren Oberflächen und von Technische Universität Kaiserslautern Dünnschichtsystemen Erwin-Schrödinger Straße Gebäude 56 67663 Kaiserslautern Tel.: (06 31) 2 05 - 40 29 Fax: (06 31) 2 05 - 43 01 E-Mail: [email protected] Internet: www.uni-kl.de/IFOS

Institut für Verbundwerkstoffe GmbH (IVW) • Erforschung von Verbundwerkstoffen auf der Basis faserver- Technische Universität Kaiserslautern stärkter Polymere für Leichtbau- und Funktionswerkstoffe Erwin-Schrödinger-Straße Gebäude 58 67663 Kaiserslautern Tel.: (06 31) 20 17 - 0 Fax: (06 31) 20 17 - 1 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.ivw.uni-kl.de

Institut für Europäische Geschichte • Abendländische Religionsgeschichte Alte Universitätsstraße 19 • Europäische Geschichte seit dem 17.Jahrh. 55116 Mainz • Zeitgeschichte Tel.: (0 61 31) 39 93 40 Fax: (0 61 31) 23 75 39 E-Mail: [email protected] Internet: www.inst-euro-history.uni-mainz.de

Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung e.V. • Auftragsforschung für Pharma-, Chemie-, Lebensmittel- und (IBWF) Agrarindustrie Erwin-Schrödinger-Str. 56 67663 Kaiserslautern Tel.: (06 31) 3 16 72 - 0 Fax: (06 31) 3 16 72 - 15 E-Mail: [email protected] Internet: www.ibwf.de ▼ Drucksache 15/3300 – 152 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wis- • Umwelt senschaftlich-technischer Entwicklungen GmbH (EATA) • Gesundheit Wilhelmstr. 56 • Energie 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler • Verkehr Tel.: (0 26 41) 9 73 - 3 00 Fax: (0 26 41) 9 73 - 3 20 E-Mail: europä[email protected] Internet: www.europaeische-akademie-aw.de

Institut für Rechtspolitik e.V. c/o Prof. Dr. G. Robbers, Universität Trier Im Treff 24 54296 Trier Tel.: (06 51) 2 01 - 38 43; -34 43 Fax: (06 51) 2 01 - 39 05 E-Mail: [email protected] Internet: www.irp.uni-trier.de

Institut für Mikrotechnik GmbH (IMM) • Entwicklung von Mikrostrukturprodukten und Mikrosyste- Carl-Zeiss-Str. 18-20 men für Medizintechnik und molekulare Biotechnologie 55129 Mainz • Komponenten der optischen Kommunikations-technik Tel: (0 61 31) 9 90 - 0 Fax: (0 61 31) 9 90 - 2 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.imm-mainz.de

Forschungsinstitut für anorganische Werkstoffe – Glas / Keramik – GmbH (FGK) Heinrich-Meister-Straße 2 56203 Höhr-Grenzhausen Tel.: (0 26 24) 1 86 - 0 Fax: (0 26 24) 64 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.fgk-keramik.de

Forschungsinstitut für mineralische und metallische Werkstoffe Edelsteine/Edelmetalle GmbH (FEE) Struthstraße 2 55743 Idar-Oberstein Tel.: (0 67 81) 2 11 91 Fax: (0 67 81) 7 03 53 E-Mail: [email protected] Internet: www.fee.io.de

Saarland

Gesellschaft für umweltkompatible Prozesstechnik mbH Forschungen in der Stofftrennung und Produktbildung, ins- (upt) an der Universität des Saarlandes besondere durch die Verwendung von Membrantechnologie: Im Stadtwald, Gebäude 47 • Wasseraufbereitung 66123 Saarbrücken • Gasaufbereitung Tel.: (06 81) 93 45 - 3 40 • Heterogene und Bio-Katalyse Fax: (06 81) 93 45 - 3 80 • Energie E-Mail: [email protected] Internet: www.upt.de

Institut der Gesellschaft zur Förderung der angewandten Aktivitäten im Technologietransfer, in der Sprachtechnolo- Informationsforschung e.V. an der Universität des Saarlandes gie und multidisziplinären Forschung: Martin-Luther-Straße 14 • Interdisziplinäre Zusammenarbeit 66111 Saarbrücken • Innovative Partnerschaften zwischen Behörden, Univer- Tel.: (06 81) 3 89 51 - 0 sitäten und Industrieunternehmen Fax: (06 81) 3 89 51 – 40 • Zielgerichteter Technologietransfer E-Mail: [email protected] • Verfolgen von globalen Technologietrends Internet: www.iai.uni-sb.de • Moderne Methoden der Sprachtechnologie ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 153 – Drucksache 15/3300

• Multimedia- und Telematik-Anwendungen Teil I • Bewertung von Sprachtechnologie-Produkten • Aus- und Fortbildung

Internationales Begegnungs- und Forschungszentrum • Durchführung von wissenschaftlichen Informatik- für Informatik Fachkonferenzen Schloss GmbH • Informatikforschung auf international anerkanntem Niveau Octavieallee • wissenschaftliche Fort- und Weiterbildung 66687 Wadern-Dagstuhl • Wissenstransfer zwischen Forschung und Anwendung Tel.: (0 68 71) 9 05 - 0 • Rückzugsort für Forschungsgäste Fax: (0 68 71) 9 05 - 1 33 E-Mail: [email protected] Internet: www.dagstuhl.de

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz • Wirtschaftsnahe Forschung auf dem Gebiet innovativer GmbH (DFKI) Softwaretechnologien, Umsetzung von Spitzenforschung in Stuhlsatzenhausweg 3 praxisrelevante Anwendungen 66123 Saarbrücken Tel.: (06 81) 3 02 - 51 51 Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi): Fax: (06 81) 3 02 - 53 41 • Erforschung zukünftiger Bildungsformen durch neue E-Mail: [email protected] Technologien Internet: www.dfki.de • Lehrtätigkeit im Fach Wirtschaftsinformatik

Korea Institute of Science and Technology Europe • Globale Aktivitäten auf den Gebieten Forschung, Entwick- Forschungsgesellschaft mbH (KIST) lung und Innovation in den Bereichen Environmental Im Stadtwald, Geb. 48 Technology und Human Engineering 66123 Saarbrücken • Technologietransfer zur Förderung gemeinsamer europä- Tel.: (06 81) 93 82 - 0 isch/koreanischer Forschungsprojekte und Joint-Ventures Fax: (06 81) 93 82 - 1 09 innerhalb der Industrie E-Mail: [email protected] Internet: www.kist-europe.de

Institut für Wirtschaftsprüfung • Forschungsaktivitäten im Bereich der internationalen euro- an der Universität des Saarlandes päischen und deutschen Rechnungslegung, Entwicklung Im Stadtwald, Geb. 16.1 eines internen Konzernrechnungswesens, neuere Entwick- 66123 Saarbrücken lungstendenzen im Bereich des Kostenmanagements Tel.: (06 81) 3 02 - 21 34 / 41 22 Fax: (06 81) 3 02 - 46 22 E-Mail: [email protected] Internet: iwp.uni-sb.de

Institut für Handel und Internationales Marketing Forschungstätigkeiten durch theoriegestützte empirische an der Universität des Saarlandes Untersuchungen im Bereich von Handel und Distribution Im Stadtwald, Geb. 15 sowie Fragestellungen, die sich im Rahmen der internationa- 66123 Saarbrücken len Geschäftstätigkeit von Unternehmen ergeben. Tel.: (06 81) 3 02 - 44 75 Forschungen in den Bereichen: Fax: (06 81) 3 02 - 45 32 • Management von Handelsunternehmen E-Mail: [email protected] • Distributionspolitik von Industrieunternehmen Internet: www.wiwi.uni-sb.de • Internationalisierung von Unternehmen • Wertschöpfungspartnerschaften von Unternehmen • Binnen- und Außenhandelspolitik

Institut für Konsum- und Verhaltensforschung Forschungsschwerpunkte unter Verfolgung eines empirisch- an der Universität des Saarlandes verhaltenswissenschaftlichen und interdisziplinären Im Stadtwald, Geb. 15 Forschungsansatzes: 66123 Saarbrücken • Erklärung und Beeinflussung des Verhaltens von Markt- Tel.: (06 81) 3 02 – 21 35 partnern im Konsum- und im Business-to-Business- Fax: (06 81) 3 02 – 43 70 Bereich E-Mail: [email protected] • Entwicklung von Beeinflussungstechniken der Internet: www.ikv.uni-sb.de Kommunikation • Erarbeitung von Strategien der Erlebnisvermittlung • Entwicklung von Shopping-Center-Konzepten ▼ Drucksache 15/3300 – 154 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

INFO-Institut Beratung von Unternehmen und öffentliche Institutionen in Pestelstraße 6 Fragen der Reorganisation, Durchführung von Seminaren. 66119 Saarbrücken Forschungsschwerpunkte: Tel.: (06 81) 9 54 13 - 0 • Unternehmens- und Managementstrategien Fax: (0681) 9 54 13 - 23 • Unternehmenskultur E-Mail: [email protected] • Organisationsentwicklung Internet: www.info-institut.de • Beschäftigungsstrategien • Partizipation und Mitbestimmung Regionalbüro Mannheim • Regionale Entwicklung Hans-Böckler-Straße 1 68161 Mannheim Tel.: (06 21) 15 60 - 2 54 Fax: (06 21) 15 60 - 2 55 E-Mail: [email protected]

Regionalbüro Kassel Raabestraße 16 34119 Kassel Tel.: (0561) 31 66 88 - 1 Fax: (0561) 31 66 88 - 2 E-Mail: [email protected]

Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) • Angewandte Forschung und Entwicklung in den Feldern an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des regenerative Energien, rationelle Energienutzung, Energie- Saarlandes systemtechnik und Zukunftsmärkte IT Park Saarland, Geb. A1 • Entwicklung und Analyse zukunftsfähiger Energiesysteme Altenkesseler Straße 17 (v.a. Gebäude, Siedlungen, industrielle Produktionsprozesse) 66115 Saarbrücken unter Berücksichtigung des Zusammenspiels von Energie- Tel.: (06 81) 97 62 - 8 40 techniken, Energiemärkten und Akteuren sowie in der Kon- Fax: (06 81) 97 62 - 8 50 zipierung marktorientierter Dienstleistungen Internet: www.izes.de

TransForm – Institut für Altbausanierung • Beratung bei der Planung von Sanierungen, Modernisierun- an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des gen oder Instandhaltungen Saarlandes • Strategie bei der Entwicklung von Planungszielen, -strate- Waldhausweg 14 gien und –abläufen 66123 Saarbrücken • Konzepte bei der Entwicklung von Nutzungskonzepten Tel.: (06 81) 37 67 75 • Koordinierung bei der Abstimmung von Projektpartnern E-Mail: [email protected] und Ämtern Internet: www.transform.de

Sachsen

Sorbisches Institut e. V. / Serbski institut z. t. Bautzen (SI) • Erforschung und Pflege der sorbischen Sprache, der Ge- Bahnhofstraße 6 schichte, der Kultur der Sorben sowie Sammlung und Archi- 02625 Bautzen vierung der hierfür erforderlichen Materialien Tel.: (0 35 91) 49 72 - 0 • Vergleichende Forschungen zu ethnischen Minderheiten in Fax: (0 35 91) 49 72 - 14 Europa • Situation, Besonderheiten und Vergleich kleiner Kulturen Arbeitsstelle Cottbus August-Bebel-Straße 82 03046 Cottbus Tel.: (03 55) 38 09 00 Fax: (03 55) 79 37 97 E-Mail: [email protected] Internet: www.serbski-institut.de

Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und • Erforschung jüdischer Lebenswelten im Kontext der nicht- Kultur e. V. Leipzig (DI) jüdischen Umwelt Goldschmidtstraße 28 • Kontakt und Austausch zwischen Juden Osteuropas und 04103 Leipzig denen West- und Mitteleuropas Tel.: (03 41) 21 73 55 - 0 • Migrations-, Diplomatie-, Wissenschafts- und Fax: (03 41) 21 73 55 - 5 Geistesgeschichte Internet: www.uni-leipzig.de/~dubnow ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155 – Drucksache 15/3300

Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und • „Germania-Slavica“ als westlicher Rand Ostmitteleuropas Teil I Kultur Ostmitteleuropas e. V. (GWZO) und der mittelalterliche Landesausbau zu deutschem Recht Luppenstraße 1B in Ostmitteleuropa 04177 Leipzig • Nationalliteratur und gesellschaftlicher Wandel in Ost- Tel.: (03 41) 9 73 55 - 60 mitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert Fax: (03 41) 9 73 55 - 69 • Metropolen Ostmitteleuropas: Regionalkultur – National- Internet: www.uni-leipzig.de/gwzo kultur – Europäische Kultur • Historische Erfahrungen und Perspektivden Ostmittel- europas: Staatensystem – Nation – Demokratie

Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. Dresden (ISGV) Zellescher Weg 17 01069 Dresden Tel.: (03 51) 43 61 65 - 0 Fax: (03 51) 43 61 65 - 1 Internet: www.tu-dresden.de/isgv

Verein für Kernverfahrenstechnik und Analytik Bearbeitung wissenschaftlich-technischer Aufgaben auf den Rossendorf e. V. (VKTA) Gebieten: Postfach 51 01 19 • Stilllegung und Entsorgung kerntechnischer Anlagen 01314 Dresden • Entsorgung von Kernmaterialien und sonstigen radioakti- Tel.: (03 51) 2 60 32 - 72 ven Stoffen Fax: (03 51) 2 60 32 - 36 • Nukleare Analytik und Sanierung Internet: www.vkta-rossendorf.de • Herstellung redioaktiver Präparate

Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik e. V. • Sensorforschung und Entwicklung chemischer Sensoren Meinsberg (KSI) • Sensormesstechnik Fabrikstraße 69 • Festkörpersensorik 04720 Ziegra-Knobelsdoref Tel.: (03 43 27) 6 08 - 0 Fax: (03 43 27) 6 08 - 1 31 Internet: www.htwm.de/ksi

Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V. • Durchsetzung, Herrschaft und Verfall autoritärer und totali- (HAIT) an der Technischen Universität Dresden tärer Regime Mommsenstraße 13 • Friedliche Revolution 1989/90 und die Entstehung des 01062 Dresden Freistaates Sachsen Tel.: (03 51) 4 63 - 28 02 • Theorien totalitärer Herrschaft Fax: (03 51) 4 63 - 60 79 • Politischer Extremismus Internet: www.tu-dresden.de/hait • Widerstand und Verfolgung in beiden deutschen Diktaturen

Sachsen-Anhalt

LEUCOREA Stiftung des öffentlichen Rechts an der • Sprach- und Kulturwissenschaften – Zentrum für USA- Martin-Luther-Univerisität Halle-Wittenberg Studien Collegienstraße 62 • Gesundheits- und Pflegewissenschaften 06886 Lutherstadt Wittenberg • Reformationsgeschichte und Lutherische Orthodoxie Tel.: (0 34 91) 4 66 - 1 00; -1 01; -1 02 Fax: (0 34 91) 4 66 - 2 22 Internet: www.uni-halle.de/MLU/Leucorea.html

Institut der Feuerwehr • Forschung für Brandschutz und Feuerwehrwesen Biederitzer Str. 5 39175 Heyrothsberge Tel.: (03 92 92) 61 - 02 Fax: (03 92 92) 61 - 6 49 Internet: www.idf.uni-magdeburg.de ▼ Drucksache 15/3300 – 156 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Schleswig-Holstein

Medizinisches Laserzentrum Lübeck • Anwendungsbezogene Forschung und Peter-Monnik-Weg 4 Grundlagenforschung auf dem Gebiet des Laser-Einsatzes in 23562 Lübeck der Medizin Tel.: (04 51) 5 00 65 00 • Entwicklung neuer Methoden und Geräte Fax: (04 51) 50 54 86 • Ausbildung in der Anwendung der Laser-Technik Internet: www.mll.mu-luebeck.de • Durchführung wissenschaftlicher Fortbildungsveran- staltungen

Thüringen

Institut für Physikalische Hochtechnologie e.V. • Magnetik / Quantenelektronik Albert-Einstein-Straße 9 • Optik 07744 Jena • Mikrosysteme Tel.: (0 36 41) 20 60 - 0 • Lasertechnik Fax: (0 36 41) 20 60 - 99 Internet: www.ipht-jena.de

Thüringer Landessternwarte Sternwarte 5 07778 Tautenburg Tel.: (03 64 27) 8 63 - 0 Fax: (03 64 27) 8 63 - 29 Internet: www.tls-tautenburg.de

Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. • Online-Mess-und-Analysentechnik für die Life Sciences Rosenhof • Kultivierungsverfahren für adhärente und submerse 37308 Heiligenstadt Kulturen Tel.: (0 36 06) 6 71 - 0 • Analyse von biofunktionalen Oberflächen und Fax: (0 36 06) 6 71 - 2 00 Funktionalisierung Internet: www.iba-heiligenstadt.de

Materialforschungs- und prüfanstalt an der Bauhaus- • Baustoffe Universität Weimar • Materialbeständigkeit Amalienstraße 13 • Bauphysik / Prüftechnik 99423 Weimar • Bauteile, Baukonstruktionen, Werkstoffe Tel.: (0 36 43) 5 64 - 0 • Fachgebiete: Umwelt; Geotechnik Fax: (0 36 43) 5 64 - 2 01 E-Mail: [email protected] Internet: www.mfpa.de

Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme • Industrielle Elektronik und Messtechnik gGmbH • Entwurf komplexer elektronischer Systeme Langewiesener Straße 22 • Mikroelektronische Schaltungstechnik 98693 Ilmenau Tel.: (0 36 77) 67 83 - 0 Fax: (0 36 77) 67 83 - 3 Internet: www.imms.de Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 157 – Drucksache 15/3300

Abbildung 11: Standorte der Landeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben Teil I

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Lübeck Karlsburg HAMBURG Wilhelmshaven 4 3 MECKLENBURG-VORPOMMERN Oldenburg BREMEN 14 Delmenhorst 2 NIEDERSACHSEN Quakenbrück Oranienburg Groß Hohen Neuendorf 3 Hannover SACHSEN- ANHALT Glienicke 9 BERLIN Emmerthal 4 NORDRHEIN-WESTFALEN Potsdam Braunschweig Heyrothsberge Finsterwalde 2 Münster Recklinghausen BRANDENBURG Kamp-Lintfort Clausthal- Lutherstadt Essen 5 Dortmund Zellerfeld Wittenberg Cottbus Duisburg 3 2 Bochum 2 Göttingen Krefeld 2 Iserlohn Düsseldorf Kassel3 Heiligenstadt 2 Leipzig Bautzen Köln 2 Ziegra- 4 Aachen HESSEN Tautenburg Weimar Knobelsdorf 3 Bonn 3 Jena 2 Marburg Dresden Höhr- THÜRINGEN SACHSEN Bad Neuenahr- Grenzhausen Illmenau Ahrweiler RHEINLAND- 6 Frankfurt am Main PFALZ Wiesbaden 2 Geisen- Mainz 5 heim Hanau 2 Darmstadt Stammsitz * 3 Trier Idar- Oberstein Zweig- bzw. SAARLAND 4 Außenstelle * Wadern- Kaiserslautern 2 Mannheim Dagstuhl 10 Saarbrücken 5 Heidelberg Nürnberg 2 Anzahl der Bönnigheim Einrichtungen 2 Karlsruhe Schwäbisch- am Ort BAYERN Ludwigsburg Gmünd 6 Stuttgart Denkendorf 2 2 Reutlingen Oberwolfach- Walke 2 Ulm Günsburg BADEN-WÜRTTEMBERG Villingen-Schwenningen 14 München Freiburg Neubiberg Konstanz Drucksache 15/3300 – 158 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

13.7 Akademien und Deutsche Akademie der Geschäftsstelle der Union der deutschen Akademien der Naturforscher Leopoldina Wissenschaften Geschwister-Scholl-Straße 2 Die sieben deutschen Akademien der Wissenschaften in Berl- 55131 Mainz in, Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, Mainz und Tel.: (0 61 31) 21 85 28 – 10 München haben sich in der „Union der deutschen Akade- Fax: (0 61 31) 21 85 28 – 11 mien der Wissenschaften“ zusammengeschlossen, um ihre E-Mail: [email protected] Grundlagenforschungen zu koordinieren und sich gegenü- Internet: www.akademienunion.de ber den Wissenschaftsorganisationen im Inland wie im Aus- land wirkungsvoller darzustellen. Etwa 1.500 Wissenschaftle- Präsident: Prof. Dr. Gerhard Gottschalk rinnen und Wissenschaftler der verschiedensten Fachrich- tungen sind zu ordentlichen oder korrespondierenden bzw. Im Februar 2002 ist im Rahmen der Union der gemeinnützige Ver- außerordentlichen Mitgliedern einer der sieben Akademien ein „acatech – Konvent für Technikwissenschaften der Union der gewählt worden. deutschen Akademien der Wissenschaften e.V.“ gegründet wor- Aufgabe der Akademien ist es, im Wesentlichen lang- den. acatech vereint erstmals die technikwissenschaftlichen fristige Vorhaben der Grundlagenforschung zu koordinieren Aktivitäten der Akademien der Wissenschaften unter einem Dach. und zu betreuen sowie den interdisziplinären Dialog zu ent- Der Verein wird wesentlich mit Mitteln der Wirtschaft gefördert. wickeln und zu pflegen. Die Akademien haben als weiteres Aufgabenfeld die Beratung der Gesellschaft zu allgemeinen acatech - Konvent und zu Zukunftsfragen in ihre Arbeit aufgenommen. In Sym- Hauptgeschäftsstelle posien und öffentlichen Veranstaltungen tragen sie zu einem Amiraplatz 3 intensiven Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Luitpoldblock Wirtschaft bei. Sie unterstützen mit Stellungnahmen zu ak- 80333 München tuellen Fragen alle politisch Handelnden und die Öffentlich- Telefon: (0 89) 3 82 – 2 10 05 keit bei der Suche nach entsprechenden Antworten. Telefax: (0 89) 3 82 – 2 10 02 In diesem Zusammenhang gehört die Durchführung E-Mail: [email protected] des von Bund und Ländern je zur Hälfte finanzierten Akade- Internet: www.acatech.de mienprogramms mit einem Gesamtvolumen von derzeit rund 42 Mio. € zu ihren wesentlichen Aufgaben. Präsident: Prof. Dr. Joachim Milberg Im Übrigen wird der Grundhaushalt der Akademien der Wissenschaften, die Landeseinrichtungen sind, allein Einzelheiten zu den Akademien ergeben sich aus folgender vom jeweiligen Sitzland finanziert. Übersicht:

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Bayerische Akademie der Wissenschaften Jägerstraße 22/23 Marstallplatz 8 10117 Berlin 80539 München Tel.: (0 30) 2 03 70 - 0 Tel.: (0 89) 2 30 31 - 0 Fax: (0 30) 2 03 70 - 6 00 Fax: (0 89) 2 30 31 - 1 00 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.bbaw.de Internet: www.badw.de

Präsident: Prof. Dr. Dieter Simon Präsident: Prof. Dr. Heinrich Nöth

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Theaterstraße 7 Karl-Tauchnitz-Straße 1 37073 Göttingen 04107 Leipzig Tel.: (05 51) 39 - 53 62 Tel.: (03 41) 71 15 - 30 Fax: (05 51) 39 - 53 65 Fax: (03 41) 71 15 - 3 44 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.ADW-Goettingen.gwdg.de Internet: www.saw-leipzig.de

Präsident: Prof. Dr. Herbert W. Roesky Präsident: Prof. Dr. med. Volker Bigl Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 159 – Drucksache 15/3300

Teil I

Heidelberger Akademie der Wissenschaften Zusätzlich zu den genannten sieben Akademien gibt es die Karlstraße 4 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle. 69117 Heidelberg Sie ist eine übernationale naturwissenschaftlich-medizini- Tel.: (0 62 21) 54 32 65 - 68 sche Gelehrtengesellschaft, die vom Bund (BMBF) und dem Fax: (0 62 21) 54 33 55 Land Sachsen-Anhalt im Verhältnis 80:20 finanziert wird. Die E-Mail: [email protected] Leopoldina ist nicht Mitglied der Union der deutschen Internet: www.haw.baden-wuerttemberg.de Akademien der Wissenschaften.

Präsident: Prof. Dr. Peter Graf Kielmansegg Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina Emil-Abderhalden-Str. 37 Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz 06108 Halle/Saale Geschwister-Scholl-Straße 2 Tel.: (03 45) 4 72 39 - 0 55131 Mainz Fax: (03 45) 4 72 39 - 19 Tel.: (0 61 31) 5 77 - 0 E-Mail: [email protected] Fax: (0 61 31) 5 77 - 2 06 Internet: www.leopoldina-halle.de E-Mail: [email protected] Internet: www.adwmainz.de Präsident: Prof. Dr. Volker ter Meulen

Präsident: Prof. Dr. Clemens Zintzen

Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften Karl-Arnold-Haus, Haus der Wissenschaften Palmenstraße 16 40217 Düsseldorf Tel.: (02 11) 6 17 34-0 Fax: (02 11) 34 14 75 E-Mail: [email protected] Internet: www.akdw.nrw.de

Präsident: Prof. Dr. Helmut Sies Drucksache 15/3300 – 160 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abbildung 12: Standorte der Akademien und der Leopoldina

SCHLESWIG-HOLSTEIN

HAMBURG MECKLENBURG-VORPOMMERN Bremerhaven

BREMEN

NIEDERSACHSEN Potsdam Braunschweig BERLIN

BRANDENBURG NORDRHEIN-WESTFALEN Göttingen SACHSEN-ANHALT Halle S. Düsseldorf Leipzig Köln

Bonn THÜRINGEN SACHSEN HESSEN

RHEINLAND-PFALZ

Mainz Stammsitz Darmstadt

SAARLAND Heidelberg

Karlsruhe BAYERN

Stuttgart

BADEN-WÜRTTEMBERG München Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161 – Drucksache 15/3300

Teil I

13.8 Stiftung caesar (center of advanced Stiftungsrat und Vorstand werden durch einen Beirat european studies and research) von neun Vertreten aus Wissenschaft und Wirtschaft beraten. Ludwig-Erhard-Allee 2 53175 Bonn Aufgaben Tel.: (02 28) 96 56 - 0 Fax: (02 28) 96 56 - 1 11 Satzungsgemäßer Zweck der Stiftung ist die Förderung von E-Mail: [email protected] Wissenschaft und Forschung durch Gründung und Betrieb Internet: www.caesar.de eines natur- und ingenieurwissenschaftlich orientierten Forschungszentrums in Bonn. Aufgabe der Stiftung ist die Gründung grundlagen- und anwendungsbezogene Forschung mit Blick auf zukunftsweisende Technologien. Durch Stiftungsgeschäft vom 11. Juli 1995 als rechtsfähige Das Neuartige an der Stiftung caesar ist die Verfass- Stiftung bürgerlichen Rechts errichtet. ung als Stiftung privaten Rechts mit eigener Kapitalausstat- tung, großen organisatorischen Freiheiten und ohne feste Finanzierung Institutsstrukturen. Bereits bei Projektdefinition sollen Bedarf und Marktnähe sowie die Chancen für technologieorientierte Erträge aus dem Stiftungskapital in Höhe von insgesamt Ausgründungen berücksichtigt werden. 383,47 Mio. € (350,24 Mio. € Bundesmittel aus dem Bonn/ Die Stiftung caesar hat 1999 den wissenschaftlichen Berlin-Ausgleich, davon 97,15 Mio. € für Bau- und Investi- Betrieb in einer Zwischenunterbringung aufgenommen tionsmaßnahmen). Die Stiftung wird nicht institutionell und ist im April 2003 in ein neu errichtetes Institutsgebäu- gefördert, sondern ist auf die Erwirtschaftung eigener Mittel de umgezogen. caesar ist entsprechend den Empfehlungen ausgerichtet (Wertpapiererträge und Drittmittel). des Gründungsausschusses und des Wissenschaftsrates zunächst auf den Feldern Nanotechnologie, Kopplung bio- Struktur logischer und elektronischer Systeme sowie Kommunika- tionsergonomie tätig, wird aber auch flexibel auf aktuelle Aufsichtsorgan der Stiftung ist der Stiftungsrat. Er setzt sich Forschungsrichtungen reagieren. Der Brückenschlag zwi- zusammen aus drei vom Bund entsandten Mitgliedern, drei schen theoretischer Forschung, experimenteller Erpro- vom Bund berufenen Mitgliedern des Deutschen Bundesta- bung und industrieller Anwendung wird durch entspre- ges, zwei vom Land Nordrhein-Westfalen (NW) entsandten chende Gliederung der interdisziplinär angelegten Projek- Mitgliedern, zwei vom Land berufenen Mitgliedern des te in drei Arbeitsgruppen (Research in Triplets) vollzogen. Landtages NW, einem von der Bundesstadt Bonn entsandten Die Projektteams werden aus befristet eingestelltem eige- Mitglied sowie vier kooptierten Mitgliedern aus Wissenschaft nem Personal, Mitarbeitern aus Universitäten, Forschungs- und Wirtschaft. einrichtungen und Industrie sowie GastWissenschaftle- Die Stiftung wird gemeinsam von einem wissen- rinnen und Wissenschaftlern gebildet. caesar kooperiert schaftlichen und einem kaufmännisch / administrativen dabei eng mit Wissenschaft und Wirtschaft in der Region, Vorstandsmitglied geleitet. aber auch mit internationalen Partnern.

14 Unternehmen der Wirtschaft

Die Wirtschaft führt über zwei Drittel der jährlich in Deutschland Die Forschungsanstrengungen von staatlichen For- getätigten Forschung durch. Nach einer Schwächephase in der schungseinrichtungen und Hochschulen auf der einen Seite ersten Hälfte der neunziger Jahre haben sich die FuE-Aufwen- und der Wirtschaft auf der anderen Seite sind allerdings ins- dungen der Wirtschaft in der zweiten Hälfte sehr expansiv ent- gesamt nur schwer vergleichbar. Die Wirtschaft konzentriert wickelt und dadurch in erheblichem Umfang zur Ausweitung sich in ihren Forschungsanstrengungen vor allem auf die der gesamten FuE-Aufwendungen in Deutschland beigetragen. marktnahe Entwicklung. Nur rund 5 Prozent der Aufwendun- Im Jahre 2002 war der Unternehmenssektor für Forschung und gen der Wirtschaft für Forschungszwecke werden nach infor- Entwicklung in Höhe von 36,45 Mrd. € verantwortlich. mellen Schätzungen in die Grundlagenforschung investiert. Drucksache 15/3300 – 162 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Der Staat sieht dagegen in der erkenntnisorientierten For- schung und Entwicklung durchzuführen. Besonders verbrei- schung den Schwerpunkt seiner Finanzierungsaktivitäten. tet ist FuE bei den technischen Dienstleistern (30 Prozent). In der deutschen Industrie führt gut jedes dritte Un- Auch EDV- und Telekommunikationsunternehmen führen ternehmen eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeiten noch vergleichsweise viel FuE durch (17 Prozent). Von den durch. Gut die Hälfte dieser Unternehmen betreiben kontinu- distributiven Dienstleistern – Handel und Verkehr – beteiligt ierlich FuE, der Rest eher gelegentlich. Besonders aktiv sind sich dagegen nur jedes zwanzigste Unternehmen am For- Unternehmen der Chemischen Industrie sowie des Maschi- schungsprozess. nenbaus und im Bereich Medizin-, Mess- und Regelungstech- Mit der Größe des Unternehmens steigt erwartungs- nik. In diesen Branchen forscht sogar mehr als jedes zweite gemäß auch das Engagement in FuE. In der Industrie for- Unternehmen. schen 80 Prozent der Großunternehmen (KMU: 54 Prozent). Im Dienstleistungsbereich hat Forschung dagegen Im Dienstleistungsbereich betreiben 38 Prozent der Groß- bei weitem nicht die Bedeutung wie im Verarbeitenden Ge- unternehmen FuE, das ist gut viermal so häufig wie bei klei- werbe. Nur etwa jedes zehnte Unternehmen gibt an, For- nen und mittleren Unternehmen.

15 Externe Industrieforschungseinrichtungen in den ostdeutschen Ländern

Externe Industrieforschungseinrichtungen bieten markt- abteilungen in der Wirtschaft der ehemaligen DDR hervorge- und kundennahe Forschungs- und Entwicklungsleistungen gangen. Sie sind nicht in die institutionell geförderten FuE- bzw. -ergebnisse an. Sie führen im Auftrag von produzieren- Einrichtungen integriert, sondern selbständig in privater den Unternehmen oder anderen Forschungseinrichtungen Rechtsform tätig. entweder FuE-Dienstleistungen durch oder sie bearbeiten Die rund 300 externen Industrieforschungseinrich- direkt für Auftraggeber FuE-Projekte. Beides ist in der Regel tungen und FuE-Dienstleister in den ostdeutschen Ländern nur möglich, wenn sie über eigenen wissenschaftlich-techni- haben bereits erheblich dazu beigetragen, dass beim Aufbau schen Vorlauf und über FuE-Know-how verfügen, das sie im einer industriellen Infrastruktur für Forschung und Entwick- wesentlichen über öffentliche FuE-Projektförderungen ge- lung in den ostdeutschen Ländern wesentliche Fortschritte winnen. Darüber hinaus sind enge Kunden- und Marktkon- erreicht wurden. Wirtschaftlich konnten sie expandieren takte erforderlich. Die externen Industrieforschungseinrich- und hohe Zuwachsraten bei der Produktion, den Umsätzen, tungen sind teilweise aus der Transformation von Forschungs- der Beschäftigung und der Patentergiebigkeit erzielen.

16 Zentrale Fachinformationseinrichtungen und zentrale Fachbibliotheken

Mehrere Bundesressorts unterhalten Fachinformationsein- • Aufbau von Literatur- und Fakteninformationsdatenbanken, richtungen und zentrale Fachbibliotheken, deren Dienstleis- tungen für die Wahrnehmung von Ressortaufgaben erfor- • Angebot und Vertrieb von Informationsdiensten, derlich sind. Die überregionalen Fachinformationseinrichtungen • Bereitstellung von Informationsdatenbanken für die und die zentralen Fachbibliotheken sind zum großen Teil Ein- Online-Nutzung über Fachinformations-Rechenzentren, richtungen der Leibniz-Gemeinschaft oder Bundeseinrichtun- gen mit Forschungsaufgaben. Sie haben folgende Aufgaben: • Sammlung und Bereitstellung von Literatur. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163 – Drucksache 15/3300

Teil I

Diese Einrichtungen stehen zum Teil auch der Öffentlichkeit Einzelheiten zu diesen Einrichtungen ergeben sich aus der zur Information und für die Wahrnehmung von Aufgaben im folgenden Übersicht: Bereich der Forschung zur Verfügung.

Einrichtung Fachinformationsgebiet

Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) Außenhandelsinformation Agrippastr. 87-93 50676 Köln Tel.: (02 21) 20 57 - 0 Fax: (02 21) 20 57 - 2 12 E-Mail: [email protected] Internet: www.bfai.de

Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) • Meereskundliche Dienste Bernhard-Nocht-Str. 78 • Überwachung der Veränderung der Meeresumwelt einschl. 20359 Hamburg der Koordination, Sammlung der Daten im Deutschen Ozeano- Tel.: (0 40) 31 90 - 0 graphischen Datenzentrum und in der Meeresumwelt-Daten- Fax: (0 40) 31 90 - 50 00 bank E-Mail:[email protected]; [email protected] • Nautischer Informationsdienst Internet: www.bsh.de • Bathymetrisches Datenzentrum • Schiffssicherheit Standort Rostock: • Nautisch-technische Forschung Neptunallee 5 • Zulassung und Betrieb nautischer Systeme 18057 Rostock • Zentrale maritime Fachbibliothek Tel.: (03 81) 45 63 - 8 00 Fax: (03 81) 45 63 - 9 48

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) • Regionale Geologie (Sondersammelgebiet) und Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung • Angewandte Geologie Stilleweg 2 • Allgemeine Geologie 30655 Hannover • Geophysik Tel.: (05 11) 6 43 - 0 (Auskunft) • Stratigraphie Fax: (05 11) 6 43 - 23 04 • Geochemie E-Mail: [email protected] • Mineralogie/Petrographie Internet: www.bgr.de • Lagerstättenkunde • Bodenkunde • Paläontologie • Rohstoffwirtschaft

Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) • Erfassung und Bewertung der quantitativen und qualitativen Am Mainzer Tor 1 hydrologischen Verhältnisse sowie der ökologischen Verhält- 56002 Koblenz nisse an Bundeswasserstraßen Tel.: (02 61) 13 06 - 0 • Messprogramm zur Überwachung der Gewässergüte grenz- Fax: (02 61) 13 06 - 53 02 überschreitender Gewässer E-Mail: [email protected] • Koordinierung von Grundlagen für ein zukunftsorientiertes, Internet: www.bafg.de ökologisch orientiertes Management im Elbeeinzugsgebiet

Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) Verkehrsdatenbanken: Brüderstr. 53 • ITRD (International Transport Research Documentation) 51427 Bergisch Gladbach • IRTAD (International Road Traffic and Accident Database) Tel.: (0 22 04) 43 - 0 Fax: (0 22 04) 43 - 6 73 E-Mail: [email protected], [email protected] Internet: www.bast.de ▼ Drucksache 15/3300 – 164 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) • Fachwissenschaftl. Dienstleistung für die Wasser- und Schiff- Kußmaulstr. 17 fahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und das Bundesminis- 76187 Karlsruhe terium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) auf Tel.: (07 21) 97 26 - 0 dem Gebiet des Verkehrswasserbaus (Bautechnik, Geotechnik, Fax: (07 21) 97 26 - 45 40 Wasserbau) E-Mail: [email protected] • Normierung und technische Standardsetzung Internet: www.baw.de • Angewandte Forschung • Prüfstellentätigkeit in den Bereichen: Baustoffe, Geotextilien, Frostbeständigkeit, Korrosionsschutz • Erarbeitung von Grundlagen des IT- Einsatzes

Deutscher Wetterdienst (DWD) • Wetter und Klima Frankfurter Str. 135 • Atmosphäre (Physik und Chemie) 63067 Offenbach • Wechselwirkungen zwischen meteorologischen, wirtschaft- Tel.: (0 69) 80 62 - 0 lichen und gesellschaftlichen Prozessen, Umwelt Fax: (0 69) 80 62 - 4 84 • Beobachtungsnetze E-Mail: [email protected] Internet: www.dwd.de

Deutsches Informationszentrum für Technische Regeln • Normeninformationen, weltweit (elektronisch und gedruckt) (DITR) im DIN • Technisches Recht in Deutschland und der Europäischen Union Burggrafenstr.6 • Volltext-Datenbanken (Normen, Technisches Recht) 10787 Berlin Tel.: (0 30) 26 01 - 0 Fax: (0 30) 26 01 - 12 60 E-Mail: [email protected] Internet: www.din.de; www.perinorm.com

Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und • Medizin, Gesundheitswesen Information (DIMDI) • Pharmakologie Waisenhausgasse 36-38 a • Toxikologie 50676 Köln • Biologie Tel.: (02 21) 47 24 - 1 • Psychologie Fax: (02 21) 47 24 - 4 44 • Informationssysteme E-Mail: [email protected] • Arzneimittel, Medizinprodukte Internet: www.dimdi.de • Klassifikationssysteme, Evaluation/HTA

Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZBM) • Gesundheitswesen Hauptbibliothek Medizin: • Medizin und Pharmazie Joseph-Stelzmann-Str. 9 • Molekular- und Zellbiologie 50931 Köln • Ernährung Tel.: (02 21) 4 78 56 - 00 • Umwelt Fax: (02 21) 4 78 56 - 97 E-Mail: [email protected] Internet: www.zbmed.de

Bereichsbibliothek Ernährung und Umwelt: Nussallee 15a 53115 Bonn Tel.: (02 28) 73 - 63 00 Fax: (02 28) 73 - 32 81 E-Mail: [email protected] Internet: www.dainet.de/zbl.htm

Deutsche Zentralbibliothek für • Volkswirtschaft Wirtschaftswissenschaften (ZBW) Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft Düsternbrooker Weg 120 24105 Kiel Tel.: (04 31) 88 14 - 0 Fax: (04 31) 88 14 - 5 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.zbw-kiel.de ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 165 – Drucksache 15/3300

Fachinformationsverbund Internationale Beziehungen • Sozialwissenschaftliche Literatur Teil I und Länderkunde • Fakteninformation c/o Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) • Internationale Beziehungen Ludwigkirchplatz 3-4, • Länderkunde 10719 Berlin Tel.: (0 30) 8 80 07 - 0 Fax: (0 30) 8 80 07 - 1 00 E-mail: [email protected] Internet: www.fiv-iblk.de

Fachinformationszentrum Chemie GmbH • Chemieinformationssysteme; online, offline und gedruckt Franklinstr. 11 • Chemie-Internetdienste 10587 Berlin • Multimedial Chemie-Teachware Tel.: (0 30) 3 99 77 - 0 Fax: (0 30) 3 99 77 - 1 34 E-Mail: [email protected] Internet: www.chemistry.de

Fachinformationszentrum (FIZ) Karlsruhe, Gesellschaft • Alle Gebiete von Wissenschaft und Technik, einschl. Patent- für wissenschaftlich-technische Information mbH information 76344 Eggenstein-Leopoldshafen • Literatur-/Volltextvermittlung Tel.: (0 72 47) 8 08 - 5 55 • Recherchedienst Fax: (0 72 47) 8 08 - 2 59 • Erstellen von Datenbanken und –sammlungen in elektroni- E-Mail: [email protected] scher/gedruckter Form Internet: www.fiz-karlsruhe.de • Verlegerdienste • Internet-Entwicklungen und elektronisches Publizieren • IT-Dienstleistungen • Aus- und Fortbildung von Fachleuten für IuD sowie Fach- informatikern

Fachinformationszentrum Technik e.V. • Elektrotechnik und Elektronik Ostbahnhofstr. 13 - 15 • Maschinen und Anlagenbau 60314 Frankfurt/M. • Werkstoff Tel.: (0 69) 43 08 - 1 11 • Textil Fax: (0 69) 43 08 - 2 15 • Informationstechnik E-Mail: [email protected] • Online-Dienst Internet: www.fiz-technik.de • Volltextdienst • CD-Service • Gedruckte Informationsdienste • Informationsvermittlung • Medizinische Technik • Betriebsführung/-organisation • Bergbau • Energietechnik

Fraunhofer Informationszentrum Raum und Bau • Bauingenieurwesen, Architektur Nobelstr. 12 • Bauplanung, Bauwirtschaft 70569 Stuttgart • Städtebau, Wohnungswesen Tel.: (07 11) 9 70 - 25 00 • Raumordnung, Denkmalpflege Fax: (07 11) 9 70 - 25 07 • Bauschäden E-Mail: [email protected] Internet: www.irb.fhg.de

Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher • Aufbau und Angebot von Datenbanken zu Sozialwissenschaft- Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) licher Forschung und Literatur in den deutschsprachigen – Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ Ländern Lennéstr. 30 • Aufbereitung von Forschungs- und Literaturinformationen zu 53113 Bonn ausgewählten Themen in gedruckter und elektronischer Form Tel.: (02 28) 22 81 - 0 • Informationswissenschaftliche Forschung und Entwicklung Fax: (02 28) 22 81 - 1 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.gesis.org/iz ▼ Drucksache 15/3300 – 166 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

– Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der • Archivierung von maschinenlesbaren Daten Universität zu Köln (ZA) • Aufbereitung und Bereitstellung von Daten Bachemer Str. 40 • Beratung bei Sekundäranalysen 50931 Köln • Historische Sozialforschung Tel.: (02 21) 4 76 94 - 0 • Internationaler Datentransfer Fax: (02 21) 4 76 94 - 44 E-Mail: [email protected] Internet: www.gesis.org/za

– Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) • Methodenconsulting, Methodenentwicklung B 2, 1 • Allgemeine Bevölkerungsfragen 68159 Mannheim • Daten der amtlichen Statistik Tel.: (06 21) 12 46 - 0 • Soziale Indikatoren Fax: (06 21) 12 46 - 1 00 • Methodenausbildung E-Mail: [email protected] • European Surveys Internet: www.gesis.org/zuma

– GESIS-Außenstelle • Daten- und Informationstransfer zwischen Ost- und GESIS Servicestelle Osteuropa Berlin Westeuropa Schiffbauerdamm 19 • Förderung von Ost-West-Kooperationen 10117 Berlin • Unterstützung der komparativen Forschung Tel.: (0 30) 23 36 22 - 0 Fax: (0 30) 23 36 11 - 3 10 E-Mail: [email protected] Internet: [email protected]

Informationszentrum im HWWA-Institut für • Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftsforschung • Wirtschaftspraxis Neuer Jungfernstieg 21 • Gesellschaftspolitik 20354 Hamburg • Markt-, Branchen- und Produktinformation Tel.: (0 40) 2 83 40 • Firmen- und Personeninformation Fax: (0 40) 2 83 44 51 E-Mail: [email protected] Internet: www.hwwa.de juris GmbH - Juristisches Informationssystem für die • Rechtsprechung Bundesrepublik Deutschland • Literatur/Fakten Gutenbergstr. 23 • Gesetze und Rechtsverordnungen 66117 Saarbrücken • Verwaltungsvorschriften Tel.: (06 81) 58 66 - 0 • Pressemitteilungen Fax: (06 81) 58 66 - 2 39 • Bundesanzeiger E-Mail: [email protected] Internet: www.juris.de

Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB) • Technik / Ingenieurwissenschaften und deren Grundlagen- Welfengarten 1B wissenschaften (vor allem Chemie, Informatik, Mathematik 30167 Hannover und Physik) Tel.: (05 11) 7 62 - 22 68 Fax: (05 11) 7 62 - 40 75 E-Mail: [email protected] Internet: www.tib.uni-hannover.de

Umweltbundesamt • Übergreifende Fragen des Umweltschutzes Bismarckplatz 1 • Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit 14193 Berlin • Strategien für eine nachhaltige Entwicklung Tel.: (0 30) 89 03 - 0 • Klimaschutz, Energie, Mobilität, Luftreinigung, Lärmschutz Fax: (0 30) 89 03 - 22 85 • Integrative Produktpolitik Internet: www.umweltbundesamt.de • Gentechnik • Bodenschutz und Wasserwirtschaft • Abfall und Altlastensanierung ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 167 – Drucksache 15/3300

Zentrale Informationsstelle für Verkehr (ZIV) • Transport und Verkehr allgemein Teil I Leipziger Straße 61 • Verkehrspolitik 10117 Berlin • Verkehrswirtschaft Tel.: (0 30) 29 36 06 - 0 Fax: (0 30) 29 36 06 - 29 E-Mail: [email protected] Internet: www.dvwg.de

Zentralstelle für Agrardokumentation und -information • Ernährung (ZADI) • Landwirtschaft Villichgasse 17 • Forstwirtschaft 53177 Bonn • Gartenbau Tel.: (02 28) 95 48 - 0 • Fischwirtschaft Fax: (02 28) 95 48 - 1 11 • Genetische Ressourcen E-Mail: [email protected] Internet: www.zadi.de

Zentrum für Psychologische Information und • Psychologie Dokumentation an der Universität Trier (ZPID) • Bibliometrie Universitätsring 15 • Literaturdokumentation 54296 Trier • Testverfahren-Dokumentation Tel.: (06 51) 2 01 - 28 77 • Psychologie im Internet Fax: (06 51) 2 01 - 20 71 • Scientometrie E-Mail: [email protected] Internet: www.zpid.de Drucksache 15/3300 – 168 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abbildung 13: Standorte der Zentralen Fachinformationseinrichtungen und Fachbibliotheken

Kiel Rostock SCHLESWIG-HOLSTEIN

HAMBURG 2 MECKLENBURG-VORPOMMERN

BREMEN

NIEDERSACHSEN BERLIN Hannover 2 6

BRANDENBURG NORDRHEIN-WESTFALEN SACHSEN-ANHALT

Köln Bergisch 4 Gladbach

Bonn 3 THÜRINGEN SACHSEN HESSEN Koblenz Wiesbaden Frankfurt am Main RHEINLAND-PFALZ Zentrale Fach- Offenbach informations- einrichtungen Trier und zentrale Mannheim Fachbibliotheken

SAARLAND Saarbrücken 2 Anzahl der Einrichtungen am Ort Eggenstein- Karlsruhe BAYERN Leopoldshafen

Stuttgart

BADEN-WÜRTTEMBERG Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 169 – Drucksache 15/3300

Teil II: Die Ressourcen für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung in Deutschland und im internationalen Vergleich

Einführung mit Begriffserläuterungen 170 17 Die Wissenschaftsausgaben 173 18 Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung 174 19 Das in Forschung und Entwicklung tätige Personal 178 19.1 Struktur und Entwicklung 178 19.2 Anteil an Akademikerinnen und Akademikern 178 19.3 Frauenanteil 178 19.4 FuE-Dichte (FuE-Personal je 1000 Einwohner) 182 20 Die Bundesausgaben für Forschung und Entwicklung 2000 bis 2004 182 20.1 Struktur und Entwicklung 182 20.2 Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung insgesamt und nach Ressorts 182 20.3 Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten 183 20.4 Ausgaben des Bundes und des BMBF für Forschung und Entwicklung – Profildarstellung – 189 20.5 Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung nach Förderungsarten 189 20.6 Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung nach Empfängergruppen 189 20.7 Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung in regionaler Gliederung 192 21 Die Ausgaben der Länder für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung 193 22 Gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder 195 22.1 Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 195 22.2 Max-Planck-Gesellschaft (MPG) 196 22.3 Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) 196 22.4 Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) 196 22.5 Leibniz-Gemeinschaft (WGL) 196 22.6 Akademienprogramm 196 22.7 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 196 23 Die Ressourcen der Hochschulen für Forschung und Entwicklung 197 23.1 Bedeutung der Hochschulen für Forschung und Entwicklung 197 23.2 Ausgaben der Hochschulen für Lehre und Forschung 197 23.3 Ausgaben der Hochschulen für Lehre und Forschung nach Wissenschaftszweigen 197 23.4 Ausgaben der Hochschulen für Lehre und Forschung nach Hochschularten 197 23.5 FuE-Ausgaben der Hochschulen insgesamt 198 23.6 FuE-Ausgaben der Hochschulen nach Wissenschaftszweigen 198 23.7 FuE-Ausgaben der Hochschulen in den westdeutschen sowie den ostdeutschen Ländern und Berlin 199 23.8 Finanzierung der FuE-Ausgaben der Hochschulen 199 23.9 FuE-Personal der Hochschulen insgesamt 199 23.10 FuE-Personal der Hochschulen nach Wissenschaftszweigen 199 23.11 FuE-Personal der Hochschulen und seine regionale Verteilung 200 24 Förderung von Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft 200 24.1 Die Förderung des Bundes von Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft 200 24.2 Struktur der FuE-Förderung des Bundes in der Wirtschaft 200 25 Die Ressourcen für Forschung und Entwicklung im internationalen Vergleich 203 25.1 FuE-Personal je 1000 Erwerbspersonen 203 25.2 Anteil der staatlichen FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt 205 25.3 Staatlich finanzierte FuE-Ausgaben in der Europäischen Union 205 Drucksache 15/3300 – 170 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Einführung mit Begriffserläuterungen

Die differenzierte Darstellung der Ressourcen für Wissen- lagen für Entscheidungshilfen für Politik und Wirtschaft, schaft, Forschung und Entwicklung in Deutschland und im Untersuchungen über die Durchführbarkeit technischer internationalen Vergleich dieses Teils ist der Kern des Bundes- Projekte (demgegenüber sind Durchführbarkeitsstudien berichts Forschung und des alle vier Jahre erscheinenden von Forschungsvorhaben jedoch Teil von FuE). Faktenberichts Forschung (zuletzt 2002). Hier werden alle entscheidenden statistischen Daten beschrieben, die in tabel- • FuE-Ausgaben larischer Form in Teil VII des Bundesberichts Forschung dar- Forschung und experimentelle Entwicklung (FuE) ist die gestellt sind. Hauptquellen dieser Daten sind das Bundesmi- systematische, schöpferische Arbeit zur Erweiterung des nisterium für Bildung und Forschung, das Statistische Bun- vorhandenen Wissens einschließlich des Wissens über den desamt, der Stifterverband Wissenschaftsstatistik und die Menschen, die Kultur und die Gesellschaft sowie die Ver- Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wendung dieses Wissens mit dem Ziel, neue Anwendungs- wicklung (OECD). Zusätzlich wird auf Angaben der Deutschen möglichkeiten zu finden (vgl. Frascati Manual 2002, § 63). Bundesbank, des Zentrums für Europäische Wirtschafts- Die im Zusammenhang mit dieser Arbeit anfallenden Aus- forschung (ZEW), des Niedersächsischen Instituts für Wirt- gaben sind Ausgaben für Forschung und Entwicklung. schaftsforschung (NIW) und des Statistischen Amts der Euro- päischen Gemeinschaft (Eurostat) zurückgegriffen. • Nettoausgaben Neben die umfangreiche FuE-Erhebung des Stifter- Die um die Zahlungen innerhalb der gleichen Ebene des verbands Wissenschaftsstatistik gGmbH im Wirtschaftssek- öffentlichen Bereichs bereinigten Ausgaben abzüglich Zah- tor, deren Ergebnisse seit Jahren im Bundesbericht Forschung lungen von anderen öffentlichen Bereichen. Sie zeigen die veröffentlicht werden, tritt seit 1999 die des Statistischen Bun- aus eigenen Einnahmequellen der jeweiligen Körperschaft desamtes zur FuE-Tätigkeit im Produzierenden Gewerbe. Bei- oder Körperschaftsgruppe zu finanzierenden Ausgaben de Erhebungen dienen unterschiedlichen Zielen und führen (Belastungsprinzip). teilweise zu unterschiedlichen Ergebnissen. Das Statistische Bundesamt und der Stifterverband Wissenschaftsstatistik • Unmittelbare Ausgaben sind derzeit bemüht, u. a. durch eine Anpassung und Erläute- Ausgaben für Personal, laufenden Sachaufwand, Sachin- rung der Begriffe für die erfragten Kategorien, die Erhebun- vestitionen sowie laufende und vermögenswirksame Zah- gen miteinander vergleichbarer zu machen. Für die Bericht- lungen an andere Bereiche, soweit es sich nicht um Zah- erstattung im Rahmen des Bundesberichts Forschung wer- lungen an den öffentlichen Bereich handelt. Abweichun- den auch weiterhin die detaillierteren Ergebnisse der FuE- gen gegenüber den Nettoausgaben entsprechen im We- Erhebung des Stifterverbands Wissenschaftsstatistik zugrun- sentlichen dem Saldo des Zahlungsverkehrs der öffent- de gelegt, da die für andere Zwecke ausgerichtete Kosten- lichen Haushalte untereinander. strukturerhebung des Statistischen Bundesamtes nicht über die erforderlichen Angaben verfügt. • Grundmittel Nachfolgende Definitionen für die wichtigsten im vor- Nettoausgaben vermindert um die unmittelbaren, d. h. im liegenden Teil II verwendeten Begriffe beruhen auf nationalen jeweiligen Aufgabenbereich erwirtschafteten Einnahmen. Übereinkünften oder, soweit vermerkt, auf dem von der OECD Sie zeigen, welche Mittel die Körperschaft aus allgemeinen verabschiedeten FuE-Handbuch (Frascati Manual), in dem die Haushaltsmitteln für den Aufgabenbereich bereitstellt. begrifflichen und methodischen Grundlagen für die statistische Erfassung von Forschung und Entwicklung niedergelegt sind. • Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung Für den Bereich der Innovationen ist zudem das entsprechende Alle zur Durchführung von Forschung und Entwicklung im Innovations-Handbuch der OECD (Oslo Manual) relevant. Wei- Inland verwendeten Mittel, ungeachtet der Finanzierungs- tere Definitionen finden sich unmittelbar im Text. quellen; eingeschlossen sind also auch die Mittel des Auslands und internationaler Organisationen für im Inland durchge- • Wissenschaftsausgaben führte Forschungsarbeiten. Hier nicht erfasst sind dagegen Wissenschaftsausgaben umfassen Ausgaben für Forschung die Mittel für FuE, die von internationalen Organisationen mit und Entwicklung (FuE) sowie Ausgaben für wissenschaftliche Sitz im Inland im Ausland durchgeführt werden bzw. Mittel Lehre und Ausbildung und sonstige verwandte wissenschaftli- an das Ausland (vgl. Frascati Manual 2002, § 423). che und technologische Tätigkeiten. Zu letzteren gehören z. B. wissenschaftliche und technische Informationsdienste, Daten- • Interne FuE-Aufwendungen bzw. FuE-Ausgaben sammlung für allgemeine Zwecke, Erarbeiten von Grund- Alle zur Durchführung von Forschung und Entwicklung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 171 – Drucksache 15/3300

im Inland oder innerhalb eines bestimmten Sektors einer sonstigen Einrichtungen des Tertiärbereiches, ohne Volkswirtschaft oder innerhalb eines anderen Teilbereichs Rücksicht auf ihre Finanzierungsquellen oder ihren (Berichtseinheit) verwendeten Mittel, ungeachtet der Fi- rechtlichen Status. Eingeschlossen sind auch ihre nanzierungsquellen. Mittel für Forschung und Entwick- Forschungsinstitute, Versuchseinrichtungen und Teil II lung, die an internationale Organisationen oder an das Kliniken (vgl. Frascati Manual 2002, §§ 206-228). Ausland fließen, sind in dieser Darstellung nicht enthalten (vgl. Frascati Manual 2002, § 358f.). • Staat (Staatssektor ohne Hochschulen): Für die na- tionale Berichterstattung wird hier von einer engen • Externe FuE-Aufwendungen bzw. FuE-Ausgaben Abgrenzung ausgegangen, d. h. auf der Finanzie- Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die im Aus- rungsseite sind nur die Mittel der Haushalte der Ge- land, in internationalen Organisationen oder außerhalb bietskörperschaften (Bund, Länder) und auf der eines bestimmten Sektors oder eines anderen Teilbereichs Durchführungsseite ebenfalls nur die Einrichtun- einer Volkswirtschaft (Berichtseinheit) durchgeführt wer- gen des Bundes, der Länder und Gemeinden einbe- den (vgl. Frascati Manual 2002, § 408). zogen. Für die internationale Berichterstattung umfasst • FuE-Gesamtaufwendungen bzw. -ausgaben der Staatssektor außerdem die privaten Organisa- Die Gesamtaufwendungen bzw. -ausgaben umfassen die in- tionen ohne Erwerbszweck, die überwiegend vom ternen und externen Aufwendungen bzw. Ausgaben für Staat finanziert werden (z. B. Helmholtz-Zentren, Forschung und Entwicklung eines Staates, eines Sektors Max-Planck-Gesellschaft und Fraunhofer-Gesell- oder eines anderen Teilbereichs einer Volkswirtschaft (Be- schaft). Auf der Finanzierungsseite werden auch richtseinheit). die Eigeneinnahmen dieser Organisationen dem Staatssektor zugerechnet (vgl. Frascati Manual 2002, • Staatlich finanzierte FuE-Ausgaben §§ 184-193). Alle von Bund und Ländern finanzierten FuE-Ausgaben, unabhängig davon, in welchem Sektor die Forschung und • Private Institutionen ohne Erwerbszweck (PNP-Sektor): Entwicklung durchgeführt wird. • Für die nationale Berichterstattung umfasst • Aufwendungen der Wirtschaft für Forschung und Ent- dieser Sektor die überwiegend vom Staat wicklung finanzierten Organisationen ohne Erwerbs- Aufwendungen der Unternehmen und der Institutionen für zweck (z. B. Helmholtz-Zentren, Max-Planck- industrielle Gemeinschaftsforschung und experimentelle Gesellschaft und Fraunhofer-Gesellschaft) Gemeinschaftsentwicklung (IfG). und die privaten Organisationen ohne Er- werbszweck, die weder überwiegend vom • Eigenfinanzierte Aufwendungen der Wirtschaft Staat noch überwiegend von der Wirtschaft Von der Wirtschaft selbst finanzierte interne Aufwend- finanziert werden, bzw. nicht vornehmlich ungen für Forschung und Entwicklung. Dienstleistungen für Unternehmen der Wirtschaft erbringen. • Sektorale Gliederung • Für die internationale Berichterstattung • Wirtschaft (Wirtschaftssektor): Private und staatli- dagegen sind in diesem Sektor nur die pri- che Unternehmen, Institutionen für industrielle vaten Organisationen ohne Erwerbszweck Gemeinschaftsforschung und experimentelle Ge- enthalten, die weder überwiegend vom Staat meinschaftsentwicklung und private Institutionen noch überwiegend von der Wirtschaft fi- ohne Erwerbszweck, die überwiegend von der Wirt- nanziert werden (vgl. Frascati Manual 2002, schaft finanziert werden bzw. vornehmlich Dienst- §§ 194-205). leistungen für Unternehmen erbringen (vgl. Fras- cati Manual 2002, §§ 163-183). • Ausland: Auf der Finanzierungsseite sind hier die Mittel des • Hochschulen (Hochschulsektor): Alle Universitäten, Auslandes, der Europäischen Union (EU) und der Technischen Hochschulen, Fachhochschulen und internationalen Organisationen für Forschung und Drucksache 15/3300 – 172 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Entwicklung innerhalb der Bundesrepublik Deutsch- ist dabei der Anteil der Kosten, der durch Prozessinnovatio- land nachgewiesen, während auf der Durchfüh- nen eingespart werden konnte. rungsseite die für FuE an das Ausland, die EU, bzw. an internationale Organisationen – auch wenn sie • Innovationsaufwendungen ihren Sitz im Inland haben – fließenden Mittel der Innovationsaufwendungen sind mehr als Aufwendungen Bundesrepublik Deutschland nachgewiesen sind für FuE; sie enthalten zusätzlich bspw. Lizenzgebühren, In- (vgl. Frascati Manual 2002, §§ 229-235). vestitionen und Weiterbildungsmaßnahmen zur Umset- zung von FuE-Ergebnissen u. ä. • In Forschung und Entwicklung tätiges Personal (FuE-Personal) Alle direkt in FuE beschäftigten Arbeitskräfte ungeachtet Gebietsbezeichnungen: ihrer Position. Dazu zählen Forscherinnen und Forscher, technisches und vergleichbares Personal, sonstiges Perso- Gesamtdeutsche Ergebnisse: nal (vgl. Frascati Manual 2002, §§ 294ff). Ergebnisnachweis für die Bundesrepublik Deutschland nach dem Gebietsstand seit dem 3.10.1990: „Deutschland“ • Forscherinnen/Forscher Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler oder Ingenieurin- Ergebnisnachweis für Teilgebiete: nen/Ingenieure, die neue Erkenntnisse, Produkte, Verfah- Ergebnisnachweis für die Bundesrepublik Deutschland ren, Methoden und Systeme konzipieren oder schaffen – in einschl. Berlin - West nach dem Gebietsstand bis zum der Regel Personen mit abgeschlossenem Hochschulstu- 3.10.1990: „Früheres Bundesgebiet“ dium (vgl. Frascati Manual 2002, § 301). Ergebnisnachweis aufgeteilt nach neuen und alten Län- • Technisches oder vergleichbares Personal dern ab dem 3.10.1990: „Ostdeutsche Länder und Berlin“1 Personen mit technischer Ausbildung bzw. entsprechender (Ostdeutsche Länder umfassen die Länder Brandenburg, Ausbildung für den nichttechnischen Bereich, die – in der Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Regel unter Anleitung einer Forscherin/eines Forschers – Thüringen.), „Westdeutsche Länder ohne Berlin“2. direkt für FuE arbeiten – im allgemeinen Personen mit Fach- schulabschluss (vgl. Frascati Manual 2002, § 306). Zeichenerklärung:

• Sonstiges Personal 0 = weniger als die Hälfte von 1 in der letzten besetzten Stelle, Personen, deren Arbeit mit der Durchführung von FuE un- jedoch mehr als nichts. mittelbar verbunden ist, d. h. Schreib-, Sekretariats- und - = nichts vorhanden. Verwaltungspersonal, Facharbeiter/Facharbeiterinnen, un- . = Erhebung wird nicht durchgeführt bzw. ist noch nicht gelernte und angelernte Hilfskräfte (vgl. Frascati Manual abgeschlossen oder nicht mehr möglich. 2002, § 309). X = aus Gründen der Vertraulichkeit nicht ausgewiesen, aber in der Gesamtsumme enthalten. • Vollzeitäquivalent Bemessungseinheit für die Vollzeitbeschäftigung einer Hinweis: Arbeitskraft in einem bestimmten Zeitraum. Diese Einheit dient dazu, die Arbeitszeit der nur teilweise in FuE Beschäf- Rundungsdifferenzen können sowohl in den Tabellen als tigten (einschl. Teilzeitbeschäftigte) auf die Arbeitszeit einer auch in den Abbildungen auftreten und lassen sich nicht voll in FuE beschäftigten Person umzurechnen (vgl. Frascati ausschließen. Manual 2002, §§ 331ff).

• Innovationen Innovationen sind neue oder merklich verbesserte Produkte oder Dienstleistungen, die auf dem Markt eingeführt worden sind (Produktinnovationen), oder neue oder verbesserte Ver- fahren, die neu eingesetzt werden (Prozessinnovationen) 1 Früher: „Neue Länder und Berlin-Ost“ (vgl. Oslo Manual 1997, § 129). Der Kostenreduktionsanteil 2 Früher: „Alte Länder und Berlin-West“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173 – Drucksache 15/3300

17 Die Wissenschaftsausgaben3

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) sind oder Untersuchungen über die Durchführbarkeit techni- eingebettet in einen weiteren Rahmen von Ausgaben, die scher Projekte. zusammen als Zukunftsinvestitionen betrachtet werden Die gesamten Wissenschaftsausgaben der Bundesre- können. Hierzu zählen auch die Wissenschaftsausgaben. publik Deutschland betrugen im Jahr 2002 gut 68,1 Mrd. € Teil II Die Wissenschaftsausgaben umfassen die Ausgaben für und sind seit 1999 um 10,1 Prozent gestiegen (vgl. Tab. 1 in Teil FuE sowie die Ausgaben für wissenschaftliche Ausbildung VII des Bundesberichts Forschung. und Lehre und sonstige verwandte wissenschaftliche Tätig- Betrachtet man die Gewichte der einzelnen Sektoren keiten, etwa wissenschaftliche und technische Informa- an den Wissenschaftsausgaben, so ergibt sich folgendes Bild: tionsdienste, Datensammlungen für allgemeine Zwecke Während der Anteil der öffentlichen Haushalte einschließlich

3 Geldbeträge werden durchgängig in Euro (€) angegeben; dies gilt zur Erleichterung von Vergleichsmöglichkeiten auch für Geldbeträge vor der Einfüh- rung des Euro im Januar 2002. Die Umrechnung von DM in Euro kann zu Rundungsdifferenzen führen.

Abb. 14: FuE-Ausgaben Deutschlands nach finanzierenden und durchführenden Sektoren 2001 – in Mrd. € –

Finanzierung

Wirtschaft Bund* Länder PNP Ausland 35,3 9,1 8,3 0,2 1,3

1,2 32,9 1,0 0,2 1,1 1,91,8 4,3 0,5 5,5 2,3 0,1 0,1 0,9 0,2 0,2

Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung 54,2 Mrd. €

Ausland Wirtschaft Hochschulen Private 2,3 36,3 8,5 Institutionen ohne Erwerbs- zweck 7,1 Durchführung

* Abweichungen zu den nach Empfängergruppen aufgegliederten FuE-Ausgaben des Bundes in den Tabellen des Teils VII entstehen durch die unterschiedliche Erhebungsweise (hier aus Sicht der durchführenden Einrichtungen). Drucksache 15/3300 – 174 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck4 bis in die schaftsausgaben des Bundes vorrangig den außerhochschuli- zweite Hälfte der neunziger Jahre hinein über 50 Prozent der schen Forschungseinrichtungen zugute kommen (2002: 78 Pro- gesamten Wissenschaftsausgaben ausmachte, kehrte sich zent, vgl. Tab. 4). dieses Verhältnis Ende der neunziger Jahre um. Seitdem liegt Betrachtet man die Entwicklung der Wissenschaftsaus- der Anteil der Wirtschaft bei gut 53 Prozent, derjenige des gaben der einzelnen Länder (inkl. Gemeinden) in den letzten öffentlichen Sektors bei knapp 47 Prozent. Die Absolutzahlen Jahren, so sind diese absolut gesehen am stärksten in Nord- betrugen für den Wirtschaftssektor 2002 rund 36,2 Mrd. €, rhein-Westfalen und Niedersachsen gestiegen, der größte für den öffentlichen Bereich waren es 31,9 Mrd. €, was 5,3 Pro- Rückgang ist hingegen in Bayern und Sachsen zu verzeich- zent des öffentlichen Gesamthaushalts entspricht. Damit hat nen. Insgesamt ist der Anteil der ostdeutschen Länder (inkl. sich der Anteil der Wissenschaftsausgaben am öffentlichen Berlins) zwischen 1998 und 2002 leicht gesunken von 25,6 Pro- Gesamthaushalt zwischen 1999 und 2002 von 4,9 auf 5,3 Pro- zent auf 23,3 Prozent, derjenige der westdeutschen Länder zent erhöht. entsprechend gestiegen (Tab. 14). Der Anteil der Länder5 an den Wissenschaftsausgaben der öffentlichen Haushalte bewegt sich seit Mitte der neunzi- Betrachtet man die Wissenschaftsausgaben der öffentlichen ger Jahre auf einem Niveau von gut 59 Prozent. Zuletzt be- Haushalte nach Ausgabearten (Tab. 5)6 aufgegliedert nach Auf- trug er im Jahr 2002 mit knapp 19 Mrd. € 59,6 Prozent. Dement- gabenbereichen, so entfallen gut drei Viertel auf die Hochschu- sprechend beträgt der Anteil des Bundes in diesem Jahr 34,8 len einschließlich der Hochschulkliniken, knapp ein Viertel auf Prozent (11,1 Mrd. €). Die Wissenschaftsausgaben der Länder die wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschu- entfallen dabei zum größten Teil auf die Finanzierung der len. Dabei haben in den letzten Jahren keine nennenswerten Hochschulen (2002 zu 86,5 Prozent), während die Wissen- Verschiebungen in diesem Verhältnis stattgefunden.

4 Gezählt werden dabei die durch Eigeneinnahmen finanzierten Ausgaben der überwiegend vom Staat geförderten Institute. 5 Den Daten der Länder liegt das Konzept der Grundmittel zugrunde, bei dem die Nettoausgaben für die Wissenschaft um die unmittelbaren Einnahmen der Länder durch Wissenschaftseinrichtungen - dies sind insbesondere die Pflegesatzeinnahmen der Hochschulkliniken - vermindert werden, um den Einfluss der Ausgaben für die Krankenversorgung an den Hochschulkliniken auszuschalten. 6 Da die Gliederung der Wissenschaftsausgaben der öffentlichen Haushalte nach Ausgabearten nicht auf Basis der Grundmittel durchgeführt werden kann, ist eine Vergleichbarkeit mit den vorherigen Angaben nicht gegeben.

18 Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung

In Abgrenzung zu den Wissenschaftsausgaben, die auch die ten beiden betrachteten Jahren geringer aus (2002: +2,3 Pro- Ausgaben für wissenschaftliche Lehre und Ausbildung um- zent, 2001: +2,2 Prozent, vgl. Tab. 2). fassen, sind die FuE-Ausgaben rein auf die Finanzierung sys- Für die FuE-Ausgaben der Gebietskörperschaften (Bund tematischer, schöpferischer Arbeit zur Erweiterung des vor- und Länder) ist im Jahr 2002 erstmals wieder ein leichter Rück- handenen Wissens, einschließlich des Wissens über den gang auf rund 16,3 Mrd. € zu verzeichnen, nach einem Anstieg Menschen, die Kultur und die Gesellschaft sowie die Verwen- von 1,8 Prozent in 2000 und 4,1 Prozent im Jahr 2001 auf dung dieses Wissens mit dem Ziel neue Anwendungsmög- 16,7 Mrd. €. Dabei hielten die Bundesausgaben für FuE in 2002 lichkeiten zu finden, beschränkt. Für FuE wurden im Jahr ihr Niveau von gut 9 Mrd. €, nachdem sie im Jahr 2000 um 2,3 Pro- 2002 rund 52 Mrd. € von inländischen Sektoren (Gebietskör- zent und im Jahr 2001 noch deutlicher um 8,1 Prozent (Verände- perschaften, Unternehmen oder private Institutionen ohne rungen jeweils im Vergleich zum Vorjahr) gestiegen waren Erwerbszweck) ausgegeben, das sind 17,0 Prozent mehr als (Tab. 7). Dies entspricht einem Anteil von 55,3 Prozent an den FuE- 1998. Ausgaben der Gebietskörperschaften und von 17,3 Prozent an Die FuE-Ausgaben im Wirtschaftssektor stiegen zwi- den gesamten FuE-Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland. schen 1998 und 2002 insgesamt um gut 24 Prozent auf Die FuE-Ausgaben der Länder nahmen im Jahr 2000 um 1,4 Pro- 35,9 Mrd. €. Nach den starken Zuwachsraten Ende der zent zu, stagnierten 2001 jedoch bei 7,7 Mrd. € (Tab. 40). Für 2002 90er Jahre, als die FuE-Ausgaben der Wirtschaft um durch- wird der Anteil der Länder an den FuE-Ausgaben der Gebiets- schnittlich 8,4 Prozent pro Jahr stiegen (bezogen auf den körperschaften mit 7,3 Mrd. € auf 44,7 Prozent geschätzt. Durchschnitt der jährlichen prozentualen Steigerung der Der Anteil der Wirtschaft an der Finanzierung von Jahre 1997 bis 2000), fielen die Steigerungsraten in den letz- Forschung und Entwicklung lag im Jahr 2002 bei 68,5 Prozent Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 175 – Drucksache 15/3300

Abb. 15: FuE-Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland* nach finanzierenden Sektoren1 sowie im Verhältnis zum Bruttonationaleinkommen Teil II in Mrd. € 60 52,4 52,1 50,6 0,2 0,2 48,4 0,2 7,3 50 0,2 7,7 44,8 7,7 42,9 0,2 7,6 41,2 40,7 0,1 9,0 39,1 39,7 39,3 39,7 0,1 7,5 9,0 0,1 7,5 8,3 40 0,2 0,1 0,1 0,1 35,0 7,4 7,6 6,5 6,7 7,0 8,2 33,1 0,2 6,2 31,2 0,2 8,2 30,1 4,9 8,2 35,1 0,1 34,3 28,1 4,6 8,9 8,6 8,4 8,6 36,0 0,1 8,7 8,5 32,4 30 26,6 0,1 4,4 4,3 7,9 23,8 0,1 4,1 28,9 21,6 22,6 7,3 0,1 4,0 6,9 27,0 20,2 0,1 6,8 24,7 24,9 0,1 3,8 6,7 24,0 24,2 24,0 24,2 0,1 3,6 6,6 22,1 20 3,6 21,1 3,6 6,1 19,8 5,9 18,8 6,0 17,2 5,4 15,9 13,0 13,8 10 12,0 11,2

0

in % im Verhältnis zum BNE4 4

3

2

1

0 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Bund2 Länder2 Private Institutionen Wirtschaft3 ohne Erwerbszweck

* Daten aus Erhebungen bei den inländischen finanzierenden Sektoren. Bis 1990 früheres Bundesgebiet, ab 1991 Deutschland. 1 Teilweise geschätzt, Bund bis 2002, übrige Sektoren bis 2001 auf Ist-Basis. 2 Einrichtungen des Bundes (ab 1981) und der Länder (ab 1985) nur mit ihren FuE-Anteilen. 3 Von der Wirtschaft finanzierte FuE-Ausgaben im Wirtschaftssektor sowie Mittel, die andere Sektoren vom Wirtschaftssektor erhalten haben, außerdem Mittel der Wirtschaft an das Ausland. 4 BNE: Bruttonationaleinkommen. Ab 1991 basierend auf dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) 1995, bis 1990 Bruttosozialprodukt. Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Statistisches Bundesamt, BMBF Drucksache 15/3300 – 176 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

(35,9 Mrd. €) und ist seit dem Jahr 1996 (60,6 Prozent) stetig zent, derjenige des Auslands auf 2,4 Prozent und 0,2 Pro- angestiegen. Bezieht man die gesamten, von Inländern finan- zent kamen von privaten Organisationen ohne Erwerbs- zierten FuE-Ausgaben auf das Bruttonationaleinkommen zweck. Damit hat sich der Anteil der von der Wirtschaft (BNE) – das ist die früher als Bruttosozialprodukt bezeichnete selbst finanzierten FuE im Wirtschaftssektor seit 1998 um von Inländern erbrachte wirtschaftliche Leistung – so beträgt 3,5 Prozentpunkte erhöht, derjenige des Staates um 2,3 Pro- deren Anteil im Jahr 2002 rund 2,5 Prozent. Damit hat sich zentpunkte verringert. Dies entspricht einem seit Beginn diese Kennzahl seit Mitte der neunziger Jahre beständig der achtziger Jahre zu beobachtenden Trend; damals lag erhöht, nachdem in den ersten Jahren nach der Wiederver- der vom Staat finanzierte Anteil bei knapp 17 Prozent, der einigung zunächst ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen von der Wirtschaft selbst finanzierte Anteil bei knapp war (Tab. 2). 82 Prozent. Die bisherigen Betrachtungen bezogen sich auf die Der Anteil des Hochschulsektors an der BAFE lag 2002 von inländischen Sektoren finanzierten FuE-Ausgaben. bei 16,9 Prozent. Er ist damit seit dem Jahr 2000 (16,1 Prozent) Berücksichtigt sind hierbei auch Mittel für Forschungszwecke, wieder gestiegen, nachdem er sich seit Mitte der neunziger die ins Ausland fließen. Im Unterschied zu diesem Finanzie- Jahre kontinuierlich leicht verringert hatte. In den ersten Jah- rungs- und Inländerkonzept umfassen die Bruttoinlandsaus- ren nach der Wiedervereinigung waren die Zuwachsraten der gaben für Forschung und Entwicklung (BAFE) die zur Durch- BAFE in den Hochschulen noch größer als die des Wirtschafts- führung von Forschung und Entwicklung im Inland ausgege- sektors und führten zu einem Anteil der Ausgaben für FuE im benen Mittel. Nach dem Inlandskonzept sind hier auch FuE- Hochschulsektor an den BAFE von 18,6 Prozent im Jahr 1996. Ausgaben in Deutschland eingeschlossen, die von ausländi- Der Anteil der FuE-Ausgaben im Sektor Staat und private Ins- schen Quellen finanziert werden, etwa von der EU oder Un- titutionen ohne Erwerbszweck betrug im Jahr 2002 13,7 Pro- ternehmen mit Sitz im Ausland. Die Bruttoinlandsausgaben zent. Er stieg seit 2000 wieder leicht, nachdem von Mitte der für Forschung und Entwicklung sind besonders für den inter- neunziger Jahre an ein Rückgang zu verzeichnen war (1995 nationalen Vergleich der FuE-Anstrengungen ein wichtiger betrug er noch 15,5 Prozent). Indikator, da bei diesem Konzept Doppelzählungen vermie- Der Anteil der Ausgaben für die Durchführung von den werden. Forschung und Entwicklung in den ostdeutschen Ländern Im Jahr 2002 wurden in Deutschland 53,3 Mrd. € für einschließlich Berlins an den Bruttoinlandsausgaben für For- die Durchführung von Forschung und Entwicklung ausgege- schung und Entwicklung insgesamt lag 2001 bei 14,4 Prozent ben (Tab. 3). Das entspricht einem Zuwachs von 2,5 Prozent (Tab. 41). Bezogen auf die einzelnen Sektoren zeigen sich je- gegenüber dem Vorjahr. Die vergleichbaren Veränderungen doch starke Unterschiede: während im Sektor wissenschaftli- der Jahre 2001 und 2000 lagen bei 2,7 Prozent und 5,0 Prozent. che Einrichtungen außerhalb der Hochschulen (OECD-Ab- Die einzelnen Bereiche, in denen Forschung und grenzung: Staatssektor) bei steigender Tendenz im Jahr 2001 Entwicklung durchgeführt wird, tragen in unterschiedli- 29,2 Prozent und im Hochschulsektor 21,6 Prozent der FuE- chem Maße zu diesem Gesamtergebnis bei. Der Anteil der Ausgaben auf die ostdeutschen Länder entfallen, sind es im für die Durchführung von FuE in der Wirtschaft aufge- Wirtschaftssektor 9,9 Prozent (vgl. Tab. 42, 43 und 44). brachten Mittel an den gesamten Bruttoinlandsausgaben Der Anteil der BAFE am BIP betrug im Jahr 2002 für FuE lag im Jahr 2002 bei 69,3 Prozent. Während der 2,52 Prozent. Gegenüber 2001 (2,51 Prozent) und 2000 (2,49 Pro- Wirtschaftssektor in der ersten Hälfte der 90er Jahre stag- zent) ist somit ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Dies ist vor nierende FuE-Ausgaben aufzuweisen hatte, lagen die dem Hintergrund weiterer Anstrengungen zur Erreichung des Zuwächse seit 1997 deutlich über denen der Hochschulen von der Europäischen Union anvisierten Ziels eines 3 Prozent- und des Staatssektors. Seit dem Jahr 2001 hat sich dieses anteils der BAFE am BIP zu sehen. Die in diesem Zusammen- Verhältnis jedoch wieder umgekehrt. Dabei wurden 2002 hang ebenfalls festgelegte Zielsetzung eines Finanzierungs- über 91 Prozent der im Wirtschaftsektor in Deutschland beitrages der Wirtschaft von zwei Dritteln ist in Deutschland durchgeführten FuE von der Wirtschaft selbst finanziert, dagegen bereits annähernd erreicht: 2002 wurden 65,6 Pro- der Finanzierungsanteil des Staates belief sich auf 6,2 Pro- zent der BAFE vom Wirtschaftssektor finanziert (Tab. 3). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 177 – Drucksache 15/3300

Abb. 16: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (BAFE) der Bundesrepublik Deutschland* nach durchführenden Sektoren und im Verhältnis zum Bruttoinlands- produkt in Mrd. € 55,0 52,0 53,3 50,6 7,3 48,2 7,1 Teil II 50,0 6,8 44,6 6,6 45,0 42,9 9,0 41,2 8,5 40,5 6,5 6,3 8,1 38,7 38,6 38,9 6,3 40,0 37,8 6,3 7,9 5,5 5,9 5,9 34,1 5,5 7,8 37,0 35,0 7,7 36,3 32,6 7,7 35,6 4,5 7,4 30,7 6,6 6,8 7,1 33,6 29,2 4,4 6,1 30,0 27,3 4,1 30,3 25,6 3,9 5,0 28,9 4,6 3,6 27,2 25,0 22,9 4,4 26,6 25,9 26,8 21,8 3,4 4,2 24,5 26,2 25,9 20,8 4,0 23,6 19,4 3,0 3,1 3,7 22,2 20,0 2,8 21,1 2,7 3,6 19,7 3,4 3,4 18,5 3,3 16,2 15,0 15,4 13,4 14,6 10,0

5,0

0,0

Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung in % des BIP4

3

2

1

0 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Staat und private Institutionen Hochschulen2 Wirtschaft3 ohne Erwerbszweck1

* Daten aus Erhebungen bei den durchführenden Sektoren. Bis 1990 früheres Bundesgebiet, ab 1991 Deutschland. Teilweise geschätzt, bis 2001 auf Ist-Basis. 1 Außeruniversitäre Einrichtungen. Staat: Bundes-, landes- und gemeindeeigene (Forschungs-)Einrichtungen, Einrichtungen des Bundes ab 1981, Einrichtungen der Länder ab 1985 nur mit ihren FuE-Anteilen. Ab 1992 modifiziertes Erhebungsverfahren, 1995 Berichtskreis- erweiterung. 2 Bis 1995 revidiert. 3 Unternehmen und Institutionen für Gemeinschaftsforschung; interne FuE-Aufwendungen (OECD-Konzept) der Wirtschaft, bis 1990 ein- schließlich nicht aufteilbarer Mittel des Staates, ab 1992 staatliche FuE-Mittel an die Wirtschaft nach Angaben der finanzierenden Insti- tutionen – Bund und Länder. Die Daten der vom Stifterverband Wissenschaftsstatistik bei den FuE-durchführenden Berichtseinheiten erhobenen Angaben zur Herkunft der Mittel weichen hiervon ab, da u. a. die ursprüngliche Finanzierungsquelle von den durchführen- den Berichtseinheiten nicht immer einwandfrei zugeordnet werden kann. 4 Ab 1991 Berechnung des Bruttoinlandsprodukts nach ESVG (Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen) 1995 (Zeitreihenbruch). Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Statistisches Bundesamt und Berechnungen des BMBF Drucksache 15/3300 – 178 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

19 Das in Forschung und Entwicklung tätige Personal

Neben den Ausgaben für Forschung und Entwicklung ist das –10,1 Prozent). Der Anteil des FuE-Personals in den ostdeutschen FuE-Personal der wichtigste Indikator für den Input in For- Ländern einschließlich Berlins am gesamten FuE-Personal der schung und Entwicklung, der in einem Land oder in einem Bundesrepublik Deutschland lag 2001 bei 16,8 Prozent (Tab. 45). Sektor der Forschungslandschaft geleistet wird. Ein Vorteil der Messgröße FuE-Personal gegenüber den FuE-Ausgaben ist, dass 19.2 Anteil an Akademikerinnen und Inflationseffekte beim Zeitvergleich oder Kaufkraftunterschie- Akademikern de beim internationalen Vergleich keine Rolle spielen. Um die Wirkungen von Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen auszu- Nach der Art der Tätigkeit wird beim FuE-Personal unterschie- schalten, wird das FuE-Personal in Vollzeitäquivalenten ange- den zwischen Forscherinnen und Forschern, das heißt dem geben. Bei dieser Form der Zählung wird auch berücksichtigt, wissenschaftlich arbeitenden Personal, sowie dem technischen dass insbesondere an Hochschulen Forschung und Lehre regel- und sonstigen FuE-Personal. Zwar ist bei dieser Einteilung des mäßig von einer Person ausgeübt werden. Der Forschungsan- FuE-Personals nach Art der Beschäftigung die Qualifikation teil wird mit Hilfe von FuE-Koeffizienten nach einem Verfahren nicht das ausschlaggebende Kriterium. Dennoch kann im All- ermittelt, auf das sich das Bundesministerium für Bildung und gemeinen davon ausgegangen werden, dass Forscherinnen Forschung, die Kultusministerkonferenz, das Statistische und Forscher zugleich auch Akademikerinnen und Aka- Bundesamt und der Wissenschaftsrat geeinigt haben7. demiker sind. Der Anteil dieses wissenschaftlichen FuE-Per- sonals am gesamten FuE-Personal lag 2001 bei 55 Prozent. Er 19.1 Struktur und Entwicklung ist damit seit 1995 (50,3 Prozent) stetig angestiegen, wohinge- gen der Anteil des technischen Personals und des sonstigen Im Jahr 2001 belief sich das FuE-Personal in Deutschland FuE-Personals im selben Zeitraum zurückging (von 24,4 auf auf insgesamt rund 480 600 Personen. Damit hat sich die 21,5 Prozent beim technischen und von 25,2 auf 23,5 Prozent Zahl gegenüber 1998 um 4,1 Prozent erhöht, wenngleich beim sonstigen Personal). Je nach Sektor zeigen sich in der von 2000 auf 2001 ein leichter Rückgang um 0,9 Prozent zu Zusammensetzung des Personals Unterschiede: Während verzeichnen ist. Ursachen dieses Rückgangs sind die klei- der Anteil an Forscherinnen und Forschern im Hochschulsek- ner werdende Zahl des nicht-wissenschaftlichen FuE-Per- tor mit 67 Prozent deutlich höher lag als der Durchschnitt, sonals (s. Kapitel 3.2) und hier insbesondere der Rückgang war er in der Wirtschaft mit 51,4 Prozent unterdurchschnitt- im Wirtschaftssektor. Insgesamt liegt im Wirtschaftssektor lich, wofür u. a. ein vergleichsweise niedriger Anteil an Grund- die Anzahl der FuE Beschäftigten mit knapp 307 300 um lagenforschung in Verbindung mit einem höheren Anteil der 1,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Sowohl im Staats- experimentellen Entwicklung im Wirtschaftssektor ursäch- (rund 71 900), als auch im Hochschulsektor (rund 101 400) lich sein dürfte (Tab. 29). hingegen ist eine leichte Steigerung von je 0,6 Prozent zu verzeichnen. Den Staatssektor bilden nach OECD-Abgren- 19.3 Frauenanteil zung die öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen außerhalb der Hochschulen. Der Anteil des FuE-Personals Frauen sind beim FuE-Personal unterrepräsentiert. Von den der einzelnen Sektoren am gesamten FuE-Personal der rund 480 600 im Jahr 2001 in FuE beschäftigten Personen wa- Bundesrepublik Deutschland hat sich mit 64 Prozent im ren knapp 117 500 Frauen; das entspricht einem Anteil von Wirtschaftssektor, 15 Prozent im Staatssektor und 21 Pro- 24,4 Prozent8. Die Beteiligung der Frauen am FuE-Personal zent im Hochschulsektor gegenüber 1998 kaum verändert stagniert somit annähernd seit 1995 (23,9 Prozent). Deutliche (Tab. 29). Unterschiede bestehen zwischen den Sektoren. Während der Betrachtet man die Entwicklung des FuE-Personals Frauenanteil in den Hochschulen und den außerhochschuli- nach einzelnen Bundesländern so fällt auf, dass einige von ih- schen Forschungseinrichtungen – oder, nach OECD-Nomen- nen zwischen 1999 und 2001 deutliche Steigerungen zu ver- klatur, dem Staatssektor – 2001 jeweils etwa 36 Prozent des zeichnen hatten (Mecklenburg-Vorpommern: +11,5 Prozent, gesamten FuE-Personals ausmachen, beträgt er im Wirt- Thüringen: + 10,3 Prozent, Berlin: + 6,5 Prozent und Schleswig- schaftssektor nur knapp 18 Prozent. Da der Wirtschaftssektor Holstein: + 6,1 Prozent) wohingegen bei anderen deutliche den größten Anteil des FuE-Personals der Bundesrepublik Rückgänge zu verbuchen sind (Rheinland-Pfalz: –14,4 Prozent, Deutschland stellt, wirkt sich der dortige vergleichsweise Hamburg: –13,4 Prozent, Hessen: –10,3 Prozent, Sachsen-Anhalt: geringe Frauenanteil am FuE-Personal auch auf den durch-

7 Vgl. hierzu Heinz-Werner Hetmeier, „Methodik und Berechnung der Ausgaben und des Personals der Hochschulen für Forschung und Entwicklung ab dem Berichtsjahr 1995“ in Wirtschaft und Statistik, 2/1998. 8 Alle Angaben auch in diesem Abschnitt beziehen sich auf Vollzeitäquivalente. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 179 – Drucksache 15/3300

Abb. 17: FuE-Personal nach Sektoren und Personalgruppen (Deutschland insgesamt)

Anteile in % Teil II nach Sektoren nach Personalgruppen 100 100

90 90 25,0 24,5 23,9 23,5 80 80

70 70 61,7 62,2 63,9 63,9 21,5 24,4 24,3 23,0 60 60

50 50

40 40 53,1 30 30 51,2 55,0 21,9 21,9 50,3 21,2 21,1 20 20

10 10 16,4 16,0 14,9 15,0 0 0 1995 1997 1999 2001 1995 1997 1999 2001

Staat1 Hochschulen Wirtschaft Forscher Techniker Sonstige

1 Staat und private Institutionen ohne Erwerbszweck (außeruniversitäre Einrichtungen). Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Statistisches Bundesamt und BMBF

schnittlichen Anteil der Frauen am gesamten FuE-Personal Hochschulen in allen Wissenschaftszweigen der Frauenanteil der Bundesrepublik Deutschland aus, welcher 24,4 Prozent am hochqualifizierten Forschungspersonal seit 1995 kontinu- beträgt. ierlich angestiegen ist (Tab. 33). Auch unter den Hochqualifizierten ist der Unterschied Im Hochschulsektor der ostdeutschen Länder ein- zwischen den Sektoren deutlich ausgeprägt, auch hier sind die schließlich Berlins sind Forscherinnen insgesamt stärker ver- Forscherinnen in der Wirtschaft mit einem Anteil von lediglich treten als im Westen. Ihr Anteil am wissenschaftlichen FuE- 11 Prozent am schwächsten vertreten. An den Hochschulen Personal der Hochschulen liegt bei 26,2 Prozent und reicht von (22,4 Prozent) und im Staatssektor (22,9 Prozent) war im Jahr 14,7 Prozent in den Ingenieurwissenschaften bis zu 37,8 Pro- 2001 der Frauenanteil an dem hochqualifizierten Forschungs- zent in der Medizin und liegt lediglich im Wissenschaftszweig personal mehr als doppelt so hoch. Insgesamt sind von den Agrarwissenschaften unter dem Anteil in den westdeutschen rund 264 400 in der Forschung Tätigen in Deutschland 41 400 Ländern (ohne Berlin). weiblich, das entspricht einem Prozentsatz von 15,7. Beim FuE-Personal der außerhochschulischen For- Betrachtet man den Anteil der Forscherinnen im Hoch- schungseinrichtungen beträgt der Frauenanteil 2001 durch- schulsektor nach Wissenschaftszweigen, so lassen sich deut- schnittlich 35,9 Prozent, bei den Forscherinnen und Forschern liche Unterschiede feststellen: Während der Anteil der Frauen 22,9 Prozent und beim technischen und sonstigen Personal am hochqualifizierten Forschungspersonal im Wissenschafts- 51 Prozent. Betrachtet man Untergruppen, so ergeben sich zweig Medizin im Jahr 2001 bei 33,2 Prozent lag und bei den Differenzen zwischen den westdeutschen und ostdeutschen Geistes- und Sozialwissenschaften sowie den Agrarwissen- Ländern mit einem vergleichbaren Befund wie im Hoch- schaften jeweils gut 29 Prozent betrug, dominierten in den schulsektor: Der durchschnittliche Frauenanteil beim FuE- Naturwissenschaften (Forscherinnenanteil: 17,0 Prozent) und Personal beträgt in den ostdeutschen Forschungseinrichtun- den Ingenieurwissenschaften (11,0 Prozent) dagegen nach gen 41,2 Prozent und ist sowohl beim Forschungspersonal wie vor deutlich die Männer. Auffällig ist jedoch, dass an den (27,5 Prozent) als auch beim technischen und sonstigen Drucksache 15/3300 – 180 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 18: FuE-Personal in den westdeutschen und ostdeutschen Ländern nach Sektoren – Vollzeitäquivalent – Personen 500 000 479 599 480 606

78 860 80 662 400 000

306 693 307 257 300 000 35 546 36 903

400 739 399 944 200 000

271 147 270 354 101 471 101 443 100 000 23 293 23 238 71 435 71 906 20 021 20 521 78 178 78 205 51 414 51 385 0 1999 2001 1999 2001 1999 2001 1999 2001 Wirtschaft Hochschulen Staat insgesamt

Anteile in % 100 11,6 12,0 16,4 16,8 23,0 22,9 28,0 28,5 80

60 88,4 88,0 83,6 83,2 40 77,0 77,1 72,0 71,5

20

0 1999 2001 1999 2001 1999 2001 1999 2001 Wirtschaft Hochschulen Staat insgesamt

westdeutsche Länder ohne Berlin ostdeutsche Länder und Berlin Rundungsdifferenzen Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Statistisches Bundesamt, BMBF

Personal (62,4 Prozent) höher als in den westdeutschen Län- Bibliotheken und Museen, wo sie im Jahr 2001 knapp die dern. Während er allerdings in den westdeutschen Ländern Hälfte des FuE-Personals stellten (49,5 Prozent). Bei den zwischen 1999 und 2001 leicht angestiegen ist, blieb er in den Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft liegt der Anteil ostdeutschen Ländern in diesem Zeitraum konstant (Tab. 34). der Frauen am FuE-Personal bei 45,9 Prozent. Max-Planck- Bezogen auf Deutschland insgesamt ergeben sich Institute (39,8 Prozent), öffentliche Einrichtungen (40,2 Pro- auch unterschiedliche Frauenanteile je nach Art der For- zent) und sonstige Forschungseinrichtungen (36,6 Prozent) schungseinrichtung. Den relativ stärksten Anteil haben die liegen mit Blick auf die Frauenbeteiligung beim FuE-Perso- weiblichen FuE-Beschäftigten bei den wissenschaftlichen nal im Mittelfeld. Das Schlusslicht bilden die Einrichtungen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181 – Drucksache 15/3300

Abb. 19: FuE-Personal nach Geschlecht 2001, aufgeteilt nach Sektoren und Personalgruppen – in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) – Teil II FuE-Personal insgesamt darunter Forscher 600 000 300 000

500 000 250 000

400 000 200 000

300 000 150 000

200 000 100 000

100 000 50 000

0 0 Wirtschaft* Hochschule Staat Insgesamt Wirtschaft* Hochschule Staat Insgesamt

insgesamt Männer Frauen

* Bei der Berechnung des weiblichen FuE-Personals im Wirtschaftssektor wurden nur diejenigen Unternehmen und IfG's einbezo- gen, welche die Frage nach weiblichem FuE-Personal beantwortet hatten. Quelle: Statistisches Bundesamt, Stifterverband Wissenschaftsstatistik und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

der Helmholtz-Gemeinschaft mit 29,4 Prozent und die en am gesamten FuE-Personal den typischen Erwartungen. Fraunhofer-Institute mit 27,1 Prozent, den beiden Einrich- Bemerkenswert ist jedoch, dass in den untersuchten Dienst- tungsarten, in denen die „klassischen Männerbereiche“ der leistungsbranchen die Frauenbeteiligung vergleichsweise Natur- und Ingenieurwissenschaften im Vordergrund stehen. hoch lag. So waren im Wirtschaftszweig Grundstücks- und Betrachtet man im Wirtschaftssektor (inkl. der Ins- Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Erbrin- titutionen für Gemeinschaftsforschung) den Anteil der gung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen Frauen am gesamten FuE-Personal nach Wirtschaftszwei- 26,8 Prozent aller FuE-Beschäftigten weiblich. In den in die- gen, so lassen sich Schwerpunkte feststellen, die weitge- ser Gruppe enthaltenen Unternehmen und Einrichtungen, hend den Erwartungen über typische Frauen- und Männer- die dem Wirtschaftszweig Forschung und Entwicklung zu- berufsfelder entsprechen. Den höchsten Frauenanteil hatte geordnet sind, lag der Frauenanteil sogar bei 36,8 Prozent. demnach im Jahr 2001 der Bereich der pharmazeutischen Der Anteil der Forscherinnen an den in der For- Industrie mit 48,6 Prozent, dicht gefolgt von der Land- und schung Tätigen im Wirtschaftssektor lag insgesamt bei le- Forstwirtschaft sowie Fischerei (47,7 Prozent), dem Ernäh- diglich 9,9 Prozent. Wiederum war der Frauenanteil in den rungsgewerbe und der Tabakverarbeitung (47,5 Prozent), Bereichen Ernährungsgewerbe und Tabakverarbeitung, sowie dem Textil-, Bekleidungs- und Ledergewerbe (45,5 Pro- Textil- und Bekleidungsgewerbe, der Land- und Forstwirt- zent). Interessanterweise betrug der Frauenanteil am ge- schaft sowie Fischerei und in der Chemischen Industrie mit samten FuE-Personal jedoch in keinem Wirtschaftszweig jeweils etwas über einem Drittel relativ hoch. Am höchsten 50 Prozent oder mehr. Den geringsten Anteil wiesen mit war er im Teilbereich Ernährungsgewerbe und Tabakverar- unter zehn Prozent der Fahrzeugbau (9,2 Prozent) sowie die beitung mit 36,7 Prozent. Besonders niedrig war der Frau- Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung (9,5 Pro- enanteil demgegenüber in den Bereichen Bergbau und Ge- zent) aus. Auch das Baugewerbe (14,7 Prozent), die Metall- winnung von Steinen und Erden (4,5 Prozent) sowie im Ma- industrie (13,4 Prozent) und der Bergbau (15,1 Prozent) ent- schinenbau (5,8 Prozent). In der Elektroindustrie liegt der sprachen mit vergleichsweise geringen Anteilen von Frau- Frauenanteil mit 3,6 Prozent am niedrigsten. Drucksache 15/3300 – 182 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

19.4 FuE-Dichte (FuE-Personal je 1 000 schen Ländern (ohne Berlin) 6,1 FuE-Beschäftigte auf 1 000 Einwohner) Einwohnerinnen und Einwohner (1999: 6,2), während der Vergleichswert für die ostdeutschen Länder (inkl. Berlins), Besonders für internationale, aber auch für regionale Verglei- der 1999 noch bei 4,5 lag, im Jahr 2001 4,7 betrug. Bezogen che, ist neben den absoluten Zahlen des FuE-Personals die auf die Hochschulen und den Staatssektor ist die Angleichung FuE-Dichte, das heißt das FuE-Personal bezogen auf die Ein- zwischen den westdeutschen und den ostdeutschen Ländern wohnerinnen und Einwohner oder das Arbeitskräftepoten- inzwischen erreicht. Die Werte in beiden Sektoren liegen für zial, eine wichtige Vergleichsgröße. So zeigt sich bei einem die ostdeutschen Länder inkl. Berlins 2001 wie auch schon Vergleich des FuE-Personals je 1 000 Einwohnerinnen und 1999 sogar jeweils leicht über denjenigen der westdeutschen Einwohner der westdeutschen und ostdeutschen Länder, Länder (Hochschulsektor 2001: 1,4 in FuE Beschäftigte in den dass 2001 immer noch ein deutlicher Unterschied bezüglich ostdeutschen und 1,2 in den westdeutschen Ländern; Staats- der FuE-Intensitäten bestand, der sich im Vergleich zu 1999 sektor 2001: 1,2 in den ostdeutschen und 0,8 in den west- jedoch etwas verringert hat. So kamen 2001 in den westdeut- deutschen Ländern).

20 Die Bundesausgaben für Forschung und Entwicklung 2000 bis 2004

20.1 Struktur und Entwicklung Zuständigkeit neu zugeordnet. Abweichungen gegenüber früheren Veröffentlichungen beruhen auf diesem veränder- Die Entwicklung der Ausgaben des Bundes für Forschung ten Aufgabenzuschnitt. und Entwicklung (FuE-Ausgaben) und dabei insbesondere Es wird darauf hingewiesen, dass die absoluten FuE- die des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Ausgaben des BMBF bzw. des Bundes mit denen in früheren (BMBF) sind ein zentrales Kennzeichen für künftige Schwer- Veröffentlichungen nicht vergleichbar sind, da sich der punkte, mit denen wissenschaftlicher Fortschritt durch FuE-Anteil an den Ausgaben für den Ausbau und Neubau staatliche Finanzmittel gefördert werden soll. Die Höhe der von Hochschulen aufgrund der Anwendung einer neuen öffentlichen Mittel, die für FuE bereitgestellt werden, und Berechnungsmethode verringert hat. Für Vergleichs- ihre Verteilung auf einzelne Förderbereiche bzw. -schwer- zwecke wurde die revidierte Berechnungsmethode auch punkte sind in diesem Zusammenhang von besonderer Be- rückwirkend angewendet. deutung. Von vergleichbarem Interesse sind Fragen nach der Verteilung der Mittel auf das In- und Ausland und nach 20.2 Ausgaben des Bundes für Forschung dem Verhältnis von institutioneller Förderung zu Projekt- und Entwicklung insgesamt und nach förderung sowie nach dem Umfang von Mitteln, die an Ressorts Unternehmen der Wirtschaft fließen. Die Darstellung der Bundesausgaben für Forschung Die Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung und Entwicklung entspricht der Struktur des Entwurfs zum betrugen im Jahre 2001 (Ist) rund 9 Mrd. € und lagen damit Bundeshaushaltsplan 2004 (Regierungsentwurf). Zu erwähnen um 8,1 Prozent über den entsprechenden Ausgaben im Jahr sind hierbei die Auflösung des Bundesministeriums für Arbeit 2000 (8,3 Mrd. €). Während die FuE-Ausgaben 2002 das glei- und Sozialordnung, dessen Zuständigkeiten den Bundesminis- che Ausgabenvolumen wie 2001 erreichten, wurden für 2003 terien für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) bzw. für Gesundheit FuE-Ausgaben in Höhe von 9,2 Mrd. € (+1,6 Prozent) veran- und Soziales (BMGS) übertragen wurden sowie die veränderte schlagt. Nach dem Entwurf des Bundeshaushaltsplans 2004 Ressortzuständigkeit bei der Förderung von erneuerbaren sind Ausgaben von rd. 8,9 Mrd. € (–3,1 Prozent) vorgesehen. Energien, die teilweise vom Bundesministerium für Wirtschaft Insgesamt erhöhen sich die FuE-Ausgaben des Bundes damit und Arbeit auf das Bundesministerium für Umwelt, Natur- zwischen 2000 und 2004 um 6,4 Prozent. schutz und Reaktorsicherheit (BMU) übergegangen ist. Bei Betrachtung der FuE-Ausgaben für rein zivile Für Vergleichszwecke wurden die FuE-Ausgaben Zwecke ergibt sich eine Steigerung um 9,5 Prozent von rund auch für die Jahre vor 2004 entsprechend der veränderten 7,2 Mrd. € (2000) auf 7,8 Mrd. € (2004). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183 – Drucksache 15/3300

Die Entwicklung der FuE-Ausgaben der einzelnen 20.3 Ausgaben des Bundes für Forschung und Ressorts gestaltet sich innerhalb dieses Zeitraums unter- Entwicklung nach Förderbereichen und schiedlich, wobei auf die Bundesministerien für Wirtschaft Förderschwerpunkten und Arbeit (BMWA), der Verteidigung (BMVg) sowie für Bil- Teil II dung und Forschung (BMBF) zusammengenommen nahezu Die Darstellung der FuE-Ausgaben nach Förderbereichen 90 Prozent der Gesamtausgaben des Bundes entfallen. und Förderschwerpunkten basiert auf der FuE-Leistungs- Rund zwei Drittel der FuE-Ausgaben des Bundes werden plansystematik des Bundes. Dabei werden die Ausgaben allein aus dem Haushalt des BMBF finanziert. unabhängig vom finanzierenden Ressort nach forschungs- Nach einer erheblichen Steigerung der FuE-Ausga- thematischen Gesichtspunkten gegliedert. Beim BMBF und ben des BMBF 2001 gegenüber 2000 um 9,6 Prozent sind teilweise beim BMWA, BMU und BMVEL erfolgt die Zuord- die FuE- Ausgaben in den Folgejahren nur mäßig gestiegen nung auf Vorhabensebene, bei den anderen Ressorts schwer- (2001-2002: +1,7 Prozent, 2002-2003: +0,5 Prozent). Ursäch- punktmäßig anhand der Haushaltsstellen. Die Mittel für die lich für diese Entwicklung ist die Beendigung des aus institutionelle Förderung einschließlich der Hermann von UMTS-Zinserlösen finanzierten Zukunftsinvestitionspro- Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren gramms, für das dem BMBF im Jahr 2003 noch rund 290 (HGF) und die Ausgaben der bundeseigenen wissenschaft- Mio. € zugewiesen wurden. Für 2004 steht dem BMBF ein lichen Einrichtungen werden entsprechend ihrer Aufgaben Ausgabenvolumen in etwas geringerer Größenordnung ebenfalls nach forschungsthematischen Aspekten einem wie 2003 für die Förderung von FuE zur Verfügung. oder mehreren Förderbereichen bzw. -schwerpunkten zu- Eine ähnliche Entwicklung ist beim FuE-Haushalt geordnet. Abweichend ist die Vorgehensweise bei den des BMWA zu beobachten. Nach einer 20-prozentigen Er- Grundmitteln für die Max-Planck-Gesellschaft (MPG), die höhung des Forschungsetats 2001 gegenüber 2000 sind die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Fraun- Ausgaben 2002 gegenüber 2001 nahezu konstant geblie- hofer-Gesellschaft (FhG) – ohne ehemalige GMD – sowie den ben. Für 2003 waren jedoch 4,6 Prozent weniger FuE-Mittel Mitteln für den Hochschulbau und die hochschulbezoge- vorgesehen. Im Jahr 2004 ist gegenüber 2003 wieder ein nen Sonderprogramme, die jeweils einen eigenen Förder- leichter Aufwuchs der Fördermittel für FuE (ohne Programm schwerpunkt bilden und in einem Förderbereich zusam- „Beteiligungskapital für kleine Technologieunternehmen“ mengefasst sind. BTU)9 zu erwarten. Die Entwicklung der FuE-Ausgaben des BMVg ist FuE-Ausgaben des Bundes sehr uneinheitlich. Der Rückgang der FuE-Ausgaben 2002 gegenüber 2001 um 11,1 Prozent wird durch die Erhöhung Die FuE-Ausgaben des Bundes lassen sich in die zwei Blöcke des FuE-Haushalts 2003 gegenüber dem Vorjahr (+9,1 Pro- zivile und militärische Forschung unterteilen. Während die zent) zum Teil ausgeglichen. Im Entwurf des Bundeshaus- zivile Forschung weiter nach Förderbereichen und Förder- haltsplans 2004 sind für die Verteidigungsforschung rund schwerpunkten aufgegliedert ist, stellt die Wehrforschung 90 Mio. € (–8,1 Prozent) weniger veranschlagt. und -technik unabgängig ihrer Forschungsthemen einen ei- Die FuE-Ausgaben der übrigen Ressorts weisen im genen Förderschwerpunkt dar. Die FuE-Ausgaben des Bundes Zeitraum von 2000 bis 2004 bei sehr unterschiedlichen haben sich in den letzten Jahren zugunsten der zivilen For- absoluten Ausgabenvolumen eine durchgehend positive schung entwickelt und erreichten 2002 einen Anteil von Entwicklung auf. Der beim Bundesministerium für Umwelt, 88,7 Prozent an den FuE-Ausgaben des Bundes insgesamt. Naturschutz und Reaktorsicherheit ermittelte Rückgang Nach einem Rückgang des Anteils 2003 auf 87,8 Prozent wird der FuE-Ausgaben 2004 gegenüber 2003 (–13,9) ist haupt- er nach dem Regierungsentwurf 2004 mit 88,5 Prozent wie- sächlich auf das Auslaufen des Zukunfts-Investitions-Pro- der das Niveau von 2002 erreichen. gramms für die Forschung und Entwicklung umweltscho- Mit 18,7 Prozent weist der Förderbereich „Trägeror- nender Energieformen im Bereich der nichtnuklearen ganisationen; Umstrukturierung der Forschung im Bei- Energieforschung zurückzuführen (vgl. Tab. 7). trittsgebiet; Hochschulbau und überwiegend hochschulbe- zogene Sonderprogramme“ den höchsten Anteil an den Ausgaben des Bundes im Jahre 2002 auf; er hat damit

9 Mit dem Programm zur Beteiligung am Innovationsrisiko von Technologieunternehmen „Beteiligungskapital für kleine Technologieunternehmen“ (BTU) werden unternehmerische Risiken abgesichert. Die Inanspruchnahme des Programms ist ex-ante nicht prognostizierbar. Drucksache 15/3300 – 184 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 20: FuE-Ausgaben des Bundes nach Förderbereichen ). € , 2004: 122,9 Mio. , 2004: 122,9 € 2004 Soll Fischerei Ohne Berücksichtigung der anteiligen globalen Minderausgabe des BMBF Minderausgabe globalen der anteiligen Ohne Berücksichtigung Mio. (2003: 124,9 O und Rohstoffsicherung Geowissenschaften P Bauforschung und Städtebau; Raumordnung Q im Ernährungsbereich und Entwicklung Forschung R in der Land- und Forstwirtschaft der und Entwicklung sowie Forschung S Bildungsforschung T und verbesserte Rahmenbedingungen Innovation V Wirtschafts-, Geisteswissenschaften; Finanz- und Sozialwissenschaften W Aktivitäten* zugeordnete anderen Bereichen nicht Übrige, X und -technik Wehrforschung * Quelle: BMBF 2003 Soll 2002 Ist 2001 Ist 2001 € 2000 Ist Sonderprogramme ABCDE F GH I K LMNOPQ R ST VWX in Mio. B der Grundlagenforschung Großgeräte C Meerestechnik Meeres- und Polarforschung; D und Weltraumtechnik Weltraumforschung E und Energietechnologie Energieforschung F Entwicklung nachhaltige Umweltgerechte, G Gesundheit und Medizin H der Arbeitsbedingungen zur Verbesserung und Entwicklung Forschung I Multimedia und Fertigungstechnik) (einschließlich Informationstechnik K Biotechnologie L Technologien und chemische physikalische Materialforschung; M Luftfahrtforschung und Hyperschalltechnologie N für Mobilität und Verkehr und Technologie Forschung A und überwiegend hochschulbezogene Hochschulbau Trägerorganisationen; 0,0 200,0 800,0 400,0 600,0 1 200,0 1 800,0 1 400,0 1 600,0 1 000,0 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 185 – Drucksache 15/3300

gegenüber 2001 leicht zugenommen. Während für das Soll • Weltraumforschung und Weltraumtechnik (+2,3 Prozent) 2003 der gleiche Anteil erwartet wird, ergibt sich beim Soll sowie 2004 ein Anteil von 19,6 Prozent. Den größten Anteil an die- sem Förderbereich haben die Mittel für die „Grundfinan- • Bildungsforschung (+2,0 Prozent). Teil II zierung DFG“ mit 7,8 Prozent bei steigender Tendenz (2004 Soll: 8,4 Prozent). Dagegen nimmt der Anteil für den Aus- Hohe relative Rückgänge wiesen neben der Wehrforschung bau und Neubau von Hochschulen ab. und -technik (–11,0 Prozent) folgende zivile Förderbereiche auf: Es folgen die Förderbereiche „Weltraumforschung und Weltraumtechnik“ (8,9 Prozent), „Informationstechnik • Biotechnologie (-22,9 Prozent). einschl. Multimedia und Fertigungstechnik“ (7,4 Prozent), Der Rückgang ist auf die anwendungsbezogene Zuord- „Großgeräte der Grundlagenforschung“ (7,0 Prozent) und nung von Ausgaben des BMVEL für die nachwachsenden „Übrige, nicht anderen Bereichen zugeordnete Aktivitäten“ Rohstoffe zurückzuführen, die ab 2002 nicht mehr der (6,9 Prozent), jeweils bezogen auf das Jahr 2002. Zu dem zu- Biotechnologie, sondern zu den Erneuerbaren Energien letzt genannten Förderbereich zählt der Förderschwerpunkt (Biomasse) und anderen Förderbereichen zugerechnet Strukturelle/innovative (Querschnitts-)maßnahmen des BMBF, wurden. die im Einzelnen unter der nachfolgenden Förderschwer- punktbeschreibung des BMBF aufgeführt sind. • Materialforschung; physikalische und chemische Technolo- Die Struktur der FuE-Ausgaben der einzelnen Förder- gien (–16,9 Prozent), bereiche und der dazugehörigen Förderschwerpunkte hat sich im Jahre 2002 gegenüber 2001 nur unwesentlich verän- • Luftfahrtforschung und Hyperschalltechnologie ( –8,4 Pro- dert. Verschiebungen im Zeitverlauf ergaben sich allerdings zent) sowie innerhalb der dominierenden Förderbereiche (vgl. Tab. 8a): Für auch volumenmäßig bedeutende Förderberei- • Forschung und Entwicklung in der Land- und Forstwirt- che/Förderschwerpunkte ergab sich für 2002 gegenüber 2001 schaft sowie der Fischerei (–3,4 Prozent). der höchste relative Zuwachs für Der Rückgang ist hier – wie bei der Biotechnologie – auf eine geänderte und differenziertere Zuordnung der Aus- • Erneuerbare Energien und rationelle Energieverwendung gaben des BMVEL zurückzuführen, nach der ein Teil der (+32,6 Prozent) Ausgaben schwerpunktmäßig dem Förderbereich Umwelt- Der Zuwachs ist zum Teil auf das Zukunftsinvestitionspro- gerechte, nachhaltige Entwicklung zugerechnet wurde. gramm sowie auf die anwendungsbezogene Zuordnung von Ausgaben des Bundesministeriums für Verbraucher- Für 2003 (Soll) setzt sich die im Vergleichszeitraum 2002 ge- schutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) für die genüber 2001 festgestellte Entwicklung der FuE-Ausgaben nachwachsenden Rohstoffe zurückzuführen, die ab 2002 der einzelnen Förderbereiche nicht immer fort, da Förder- nicht mehr der Biotechnologie, sondern den Erneuerbaren bereichen mit in den Vorjahren rückläufigen Mitteln wieder Energien (Biomasse) und anderen Förderbereichen zuge- zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden. rechnet wurden. Im Jahre 2003 (Soll) stiegen die FuE-Ausgaben des Bundes verglichen mit 2002 (Ist) um 1,6 Prozent. Folgende • Wirtschaftsbezogene Nachhaltigkeit; integrierte Umwelt- Förderbereiche trugen hierzu überdurchschnittlich bei: technik (+32,2 Prozent), • Luftfahrtforschung und Hyperschalltechnologie (+15,4 Prozent), • Gesundheit und Medizin (+12,0 Prozent), • Übrige, nicht anderen Bereichen zugeordnete Aktivitäten • Strukturelle/innovative und übrige Querschnittsaktivitäten (+11,5 Prozent), („Übrige, nicht anderen Bereichen zugeordnete darunter der Schwerpunkt „Strukturelle/innovative (Quer- Aktivitäten“) (+11,6 Prozent), schnitts-)Aktivitäten (+24,7 Prozent),

• Großgeräte der Grundlagenforschung (+7,9 Prozent), • Wehrforschung und -technik (+9,2 Prozent),

• Informationstechnik (einschließlich Multimedia und Ferti- • Forschung und Entwicklung in der Land- und Forstwirt- gungstechnik) (+2,7 Prozent), schaft sowie der Fischerei (+9,1 Prozent), Drucksache 15/3300 – 186 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Biotechnologie (+7,1 Prozent), FuE- Ausgaben des BMBF

• Meeres- und Polarforschung; Meerestechnik (+6,2 Prozent), Rund zwei Drittel der FuE-Ausgaben des Bundes entfallen auf das BMBF. Damit wird die Entwicklung der meisten Förder- • Energieforschung und Energietechnologie (+5,1 Prozent) bereiche vorrangig von den FuE-Ausgaben des BMBF be- stimmt. Darüber hinaus sind noch überdurchschnittliche – wenn gleich Die Struktur der Förderbereiche bzw. -schwerpunkte auch nur moderatere – Steigerungsraten für die „Geisteswissen- erfährt für die Jahre 2003 und 2004 gegenüber dem Jahre schaften; Wirtschafts-, Finanz- und Sozialwissenschaften“ 2002 nur geringere Änderungen. Der Anteil der Ausgaben (+3,3 Prozent) und „Gesundheit und Medizin“ (+2,8 Prozent) für den Förderbereich „Trägerorganisationen; Hochschulbau und „Informationstechnik (einschließlich Multimedia und Fer- und überwiegend hochschulbezogene Sonderprogramme“ tigungstechnik)“ (+1,9 Prozent) zu nennen. lag im Jahre 2002 mit 27,3 Prozent an der Spitze der FuE-Aus- Für 2004 gegenüber 2003 zeigt der Ausblick auf die gaben des BMBF. Mehr als 40 Prozent dieser Ausgaben flossen Entwicklung der veranschlagten FuE-Mittel, – bei einem ins- in die Grundfinanzierung der DFG. Weitere Empfänger dieser gesamt leichten Rückgang um rund 3,1 Prozent – dass bei fol- Mittel waren die MPG und FhG mit 7,7 Prozent bzw. 4,0 Pro- genden Förderbereichen mit einem allerdings unterschied- zent an den FuE-Ausgaben des BMBF; 4,0 Prozent entfielen lichen Ausgabevolumen positive Zuwächse zu verzeichnen auf den „Ausbau und Neubau von Hochschulen“. Der Anteil sind: dieses Förderbereichs wird sich in den Jahren 2003 (Soll) und 2004 (Soll) auf 3,8 Prozent bzw. auf 3,4 Prozent verringern. • Bildungsforschung (+61,7 Prozent), Mit einem Anteil von 13,2 Prozent 2002 nahm der Förderbereich „Weltraumforschung und Weltraumtechnik“ • Forschung und Entwicklung im Ernährungsbereich den zweiten Platz ein; darunter entfielen 9,2 Prozent auf den (+7,3 Prozent) Förderschwerpunkt Europäische Weltraumorganisation (ESA). Der Anteil des Förderbereichs wird nach den Haushaltsansät- • Raumordnung und Städtebau; Bauforschung (+6,7 Prozent) zen für das Jahr 2003 jedoch auf knapp unter 13 Prozent zu- rückgehen, nach den Ansätzen des Bundeshaushalts für das • Meeres- und Polarforschung; Meerestechnik (+4,1 Prozent) Jahr 2004 wieder auf 13,4 Prozent ansteigen. sowie Die nachfolgenden Plätze – jeweils bezogen auf das Jahr 2002 – wurden von den Bereichen „Großgeräte der Grund- • Weltraumforschung und Weltraumtechnik (+3,1 Prozent). lagenforschung“ (10,3 Prozent), „Informationstechnik (einschl. Multimedia und Fertigungstechnik)“ (10,0 Prozent), „Übrige, Eine überdurchschnittlich rückläufige Entwicklung ist bei nicht anderen Bereichen zugeordnete Aktivitäten“ (7,2 Pro- folgenden Förderbereichen festzustellen, die auf das zent), „Gesundheit und Medizin“ (6,7 Prozent), „Umweltge- Auslaufen des Zukunftsinvestitionsprogramms und der rechte, nachhaltige Entwicklung“ (5,7 Prozent), sowie „Bio- Zukunftsinitiative Hochschulen zurückzuführen ist: technologie“ (3,9 Prozent) eingenommen. Nach den Haushaltszahlen der Jahre 2003 (Soll) und • Übrige, nicht anderen Bereichen zugeordnete Aktivitäten 2004 (Soll) ergeben sich gegenüber dem Jahre 2002 höhere (–19,0 Prozent), Strukturanteile bei den Förderbereichen „Trägerorganisatio- nen, Hochschulbau und überwiegend hochschulbezogene • Informationstechnik (einschließlich Multimedia und Sonderprogramme“ (auf 28,5 Prozent), „Großgeräte der Fertigungstechnik) (–12,4 Prozent) sowie Grundlagenforschung“ (auf 10,4 Prozent), „Gesundheit und Medizin“ (auf 6,9 Prozent) und „Umweltgerechte, nachhalti- • Energieforschung und Energietechnologie (–3,8 Prozent). ge Entwicklung“ (auf 6,0 Prozent). Die Entwicklung der FuE-Ausgaben zwischen 2002 Der Rückgang der Ausgaben des Förderbereichs Innovation und 2001 stellte sich im Einzelnen wie folgt dar: Nach der und verbesserte Rahmenbedingungen (–12,8 Prozent) ist im Höhe der relativen Zunahme betrachtet lagen die Förder- Zusammenhang mit dem bereits erwähnten Programm „Be- bereiche bzw. Förderschwerpunkte teiligungskapital für kleine Technologieunternehmen“ (BTU) zu sehen. Ohne Berücksichtigung von BTU in 2003 und 2004 • Wirtschaftsbezogene Nachhaltigkeit; integrierte wird das Niveau gehalten (vgl. Tabelle 8a). Umwelttechnik (+38,0 Prozent), Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 187 – Drucksache 15/3300

Abb. 21: Anteile der Ressorts an den Forschungs- und Entwicklungsausgaben des Bundes *) 1991 bis 2004 Teil II in Mrd. € 9,2 9,5 9,0 9,0 8,8 0,1 0,1 8,9 8,6 0,1 9,0 0,4 8,3 0,1 0,6 8,6 8,4 8,5 1,0 8,3 0,1 0,9 0,9 0,1 0,1 0,1 8,2 8,5 0,1 8,1 8,2 0,9 0,0 1,0 1,0 0,9 0,9 0,0 0,0 0,9 0,9 0,9 8,0 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 0,8 7,5 0,9 0,9 0,9 0,8 0,8 0,9 0,8 0,7 0,8 1,2 1,0 1,1 7,0 1,0 1,0 6,5 1,5 1,2 1,6 1,4 1,5 1,2 1,4 1,5 1,3 6,0 1,6 6,1 6,1 6,0 6,0 5,5 5,5 5,3 5,0 5,1 5,1 5,2 5,1 5,0 5,0 5,0

4,5 4,5 4,0

3,5

3,0

2,5

2,0

1,5

1,0

0,5

0,0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Allgemeine Finanzverwaltung übrige Ressorts

Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit1 Bundesministerium der Verteidigung

Bundesministerium für Bildung und Forschung

*) Einschl. Finanzhilfen nach Art. 104a Abs. 4 GG an strukturschwache Bundesländer für Investitionsmaßnahmen zur Förderung von For- schung und Technologie (1991 bis 1992) und einschl. Leistungen für Hochschulen und Forschung sowie wirtschaftsnahe Forschungs- einrichtungen im Zusammenhang mit der deutschen Einheit (1991 bis 1996); bis 2002 IST, ab 2003 SOLL. 1 Abweichungen gegenüber früheren Veröffentlichungen sind auf die rückwirkende Umsetzung von FuE-Ausgaben für erneuerbare Energien zum BMU zurückzuführen. Quelle: BMBF Drucksache 15/3300 – 188 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Meeres- und Polarforschung (+32,5 Prozent), • Energieforschung und Energietechnologie (+12,4 Pro- zent), • Erneuerbare Energien und rationelle Energieverwendung (+30,0 Prozent), • Raumordnung und Städtebau; Bauforschung (Forschung und Technologie für Bauen und Wohnen sowie den Denk- • Strukturelle/innovative und übrige Querschnittsaktivitäten malschutz) (+12,1 Prozent), (Übrige, nicht anderen Bereichen zugeordnete Aktivitäten) (+11,8 Prozent), • Geisteswissenschaften; Wirtschafts-, Finanz und Sozialwis- senschaften (+8,2 Prozent), • Großgeräte der Grundlagenforschung (+7,9 Prozent), • Biotechnologie (+7,0 Prozent) sowie • Gesundheit und Medizin (+7,1 Prozent), • Meeres- und Polarforschung; Meerestechnik (+5,3 Prozent). • Weltraumforschung und Weltraumtechnik (+2,8 Prozent) sowie Die hohen Ausgabenzuwächse für den Bereich Strukturel- le/innovative und übrige Querschnittsaktivitäten („Übrige, • Trägerorganisationen; Hochschulbau und überwiegend nicht anderen Bereichen zugeordnete Aktivitäten“) sind hochschulbezogene Sonderprogramme (+2,2 Prozent) dabei insbesondere auf die Mittel aus dem Sonderprogramm zur Förderung innovativer Regionen in den neuen Ländern weit über dem Gesamtanstieg der FuE Ausgaben des BMBF in (InnoRegio) und dem Förderprogramm zur Ausstattung Höhe von 1,7 Prozent. Bei den Ausgaben für „Erneuerbare von Juniorprofessuren zurückzuführen. Für diesen Förder- Energien und rationelle Energieverwendung“ handelte es schwerpunkt allein wurden für das Jahr 2003 FuE-Mittel sich ausschließlich um institutionelle Fördermittel des BMBF von insgesamt rund 395 Mio. € zur Verfügung gestellt. an HGF-Zentren. Die relativen Zuwächse stimmten zugleich Der Vergleich der Soll-Daten für das Jahr 2004 mit mit den jeweils hohen absoluten Steigerungsbeträgen über- dem Soll für das Jahr 2003 ergibt für den FuE-Forschungs- ein. haushalt einen Rückgang um –1,9 Prozent. Die Förderbe- Starke relative Zuwächse ergaben sich auch bei den reiche/Förderschwerpunkte „Bildungsforschung“ mit ei- Förderbereichen „Raumordnung und Städtebau; Baufor- nem Zuwachs um +61,7 Prozent, „Meeres- und Polarfor- schung“ (+22,7 Prozent) und „Forschung und Technologie schung; Meerestechnik“ (+5,2 Prozent), „Energieforschung für Mobilität und Verkehr“ (+17,5 Prozent). In diesen Fällen und Energietechnologie“ (+2,6 Prozent) und die „Welt- blieb der absolute Anstieg der Forschungsausgaben jedoch raumforschung und Weltraumtechnik“ (+2,4 Prozent) wei- begrenzt. Die Förderbereiche, „Materialforschung; physi- sen hierbei erhebliche Steigerungen der Forschungsmittel kalische und chemische Technologien“ (–23,6 Prozent), aus. Die vom Ausgabenvolumen her gesehenen kleineren „Biotechnologie“ (–8,4 Prozent) sowie „Energieforschung Förderbereiche „Forschung und Entwicklung zur Verbes- und Energietechnologie“ (–7,7 Prozent) wiesen dagegen serung der Arbeitsbedingungen“, „Forschung und Techno- rückläufige Ausgaben auf. logie für Mobilität und Verkehr“, „Geowissenschaften und Der Vergleich der Sollausgaben im Jahre 2003 mit Rohstoffsicherung“ sowie der in den Vorjahren überdurch- dem Ist 2002 ergibt eine Zunahme der FuE-Ausgaben des schnittlich geförderten Bereich „Biotechnologie“(–2,2 Pro- BMBF von insgesamt 0,5 Prozent. Für alle Förderbereiche zent) haben leicht rückläufige Wachstumsraten. Von mit Ausnahme der „Weltraumforschung und Weltraum- einem stärkeren Wachstumsrückgang sind die Förder- technik“ (–2,0 Prozent) und „Großgeräte der Grundlagen- schwerpunkte „Strukturelle/innovative (Querschnitts-) forschung“ (–1,8 Prozent) sind durchweg positive Zuwächse Maßnahmen“ („Übrige, nicht anderen Bereichen zugeord- zu verzeichnen. nete Aktivitäten“) (–32,9 Prozent) und Multimedia („Infor- Weit überdurchschnittliche Zunahmen ergeben mationstechnik (einschließlich Multimedia und Ferti- sich dabei bei den Förderbereichen bzw. Förderschwer- gungstechnik“ (–14,8 Prozent) betroffen. Dieser Rückgang punkten: ist durch den Wegfall der Zukunftsinvestitionsprogramme Zukunftsinitiative Hochschule (ZIH) und des Programms • Strukturelle/innovative und übrige Querschnittsaktivitäten Nationales Genomforschungsnetz sowie eine teilweise (Übrige, nicht anderen Bereichen zugeordnete Aktivitäten) Umschichtung von Mitteln zugunsten des Bildungsbe- (+24,7 Prozent), reichs bedingt (vgl. Tab. 8b). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 189 – Drucksache 15/3300

20.4 Ausgaben des Bundes und des BMBF für Rückgangs der Ausgaben für „Strukturelle/innovative (Quer- Forschung und Entwicklung schnitts)-maßnahmen“ in geringerem Maße weiter sinken – Profildarstellung – (47,9 Prozent). Teil II Die Profildarstellung vermittelt einen schnellen Überblick 20.5 Ausgaben des Bundes für Forschung und über die längerfristige Entwicklung der Grundstruktur der Entwicklung nach Förderungsarten Forschungsförderung des Bundes bzw. des BMBF. Dabei wer- den Förderbereiche bzw. Förderschwerpunkte zu Aufgaben- Bei der Aufgliederung nach Förderungsarten sind insbeson- bereichen zusammengefasst. dere Projektförderung, Institutionelle Förderung, Hochschul- Die Entwicklung der FuE-Ausgaben des Bundes in der bezogene Förderung und Internationale Beiträge zu unter- Profildarstellung über einen längeren Zeitraum (1991 bis scheiden. Die Projektförderung umfasst sowohl die vorha- 2004) zeigt im Wesentlichen folgende Entwicklung: benbezogene Förderung als auch die Ausgaben für Aufträge Der Anteil der Ausgaben in den zivilen Aufgabenbe- im Rahmen der Ressort- sowie Wehrforschung und -entwick- reichen „Erkenntnisorientierte und programmübergreifen- lung. Wegen ähnlicher Strukturen (wenn auch unterschied- de Grundlagenforschung“ (Förderbereiche/Förderschwer- licher rechtlicher Stellung) wurden die bundeseigenen wis- punkte A1, A2, B), „Forschung und Entwicklung zur Daseins- senschaftlichen Einrichtungen dem institutionellen Bereich vorsorge“ (Förderbereiche/Förderschwerpunkte C1, F1, F7, G, zugerechnet. Bei der Zuordnung der hochschulbezogenen O1, P1, Q, R, S, V, W2) sowie „Hochschulbau und überwiegend Forschung wurden funktionale Aspekte berücksichtigt. hochschulbezogene Sonderprogramme“ (Förderschwer- Der Anteil der institutionellen Förderung lag im Jahr punkte A5, A6) stieg von 81,2 Prozent (1991) auf 88,7 Prozent 2002 (Ist) bei 44,3 Prozent, der der Projektförderung bei im Jahre 2002. Dementsprechend fiel der Anteil der Ausga- 43,4 Prozent. Dagegen fällt 2003 (Soll) der Anteil der Projekt- ben für den Aufgabenbereich „Wehrforschung und -tech- förderung mit 45,2 Prozent höher als der der institutionellen nik“ von 18,8 Prozent im Jahr 1991 auf 11,3 Prozent im Jahr Förderung (44,3 Prozent) aus . Durch den Wegfall der Zu- 2002. Nach dem Bundeshaushalt für das Jahr 2004 werden kunftsinvestitionsprogramme Zukunftsinitiative Hochschule sich nur geringe Verschiebungen ergeben: Der Anteil für die und das Sonderprogramm Nationales Genomforschungsnetz, zivilen Aufgabenbereiche wird 88,5 Prozent betragen, der aus denen ausschließlich Projekte finanziert wurden, redu- für Wehrforschung und Technik dementsprechend bei ziert sich für 2004 (Regierungsentwurf) die Projektförderung 11,5 Prozent liegen. auf 42,1 Prozent. Gleichzeitig wird die institutionelle Förde- Den höchsten Anteil verzeichnet der Aufgabenbereich rung entsprechend der Erklärung der Bundesregierung wei- „Technologie- und Innovationsförderung“ (Förderbereiche/ ter ausgebaut. Ihr Anteil beträgt nun 47,2 Prozent. Förderschwerpunkte A3, C2, D, E, F2, H, I, M, N, O2, P2, T, W1). Er Auch die rückläufigen Mittel für Aufträge für die stieg 2002 gegenüber 1991 von 41,3 Prozent auf 44,8 Prozent. Die Wehrforschung und -entwicklung, die der Projektförderung Sollansätze 2003 weisen einen Wert von 45,4 Prozent aus, für zugerechnet werden, beeinflusst die Entwicklung dieser För- 2004 einen solchen von 43,9 Prozent (vgl. Abb. 22 und Tab. 8a). derungsart. Die Profildarstellung des BMBF ist von der des Bundes Der abnehmende Anteil der hochschulbezogenen abweichend, da hier nur die zivilen Aufgabenbereiche Be- Förderung ist auf die rückläufigen Ausgaben für den Ausbau rücksichtigung finden (vgl. Abb. 22 und Tab. 8b). und Neubau von Hochschulen zurückzuführen, die zum Teil Die Anteile der Aufgabenbereiche „Erkenntnisorien- für die Verbesserung der FuE-Infrastruktur in den Hochschu- tierte und programmübergreifende Grundlagenforschung“ len und Hochschulkliniken eingesetzt werden. (Förderbereiche/Förderschwerpunkte A1, A2, B), „Forschung Der Anteil der FuE- Ausgaben für die internationale und Entwicklung zur Daseinsvorsorge“ (Förderbereiche/För- Zusammenarbeit beträgt im betrachteten Zeitraum zwischen derschwerpunkte C1, F1, F7, G, O1, S, V, W2) sowie „Hochschul- 9 und 9,5 Prozent. Aufgrund festgelegter langfristiger Bei- bau und überwiegend hochschulbezogene Sonderprogram- tragsverpflichtungen sind hier nur geringfügige Verände- me“ (Förderschwerpunkte A5, A6) erhöhten sich zwischen rungen festzustellen bzw. zu erwarten (vgl. Tab. 9). 1991 bis 2002 von 37,2 Prozent auf 43,9 Prozent. Demgegenüber sank der Anteil des Aufgabenbe- 20.6 Ausgaben des Bundes für Forschung und reichs „Technologie- und Innovationsförderung“ des BMBF Entwicklung nach Empfängergruppen (Förderbereiche/Förderschwerpunkte A3, C2, D, E, F2, H, I, M, N, O2, P2, W1) im gleichen Zeitraum von 52,5 Prozent auf Die Gliederung der Ausgaben des Bundes für Forschung und 48,3 Prozent. Nach dem Soll 2004 wird der Anteil wegen des Entwicklung nach Empfängergruppen vermittelt einen Über- Drucksache 15/3300 – 190 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 22: Forschungs- und Entwicklungsausgaben des Bundes und des BMBF 1991–2004 *)

– Profildarstellung in Mrd. € –

Insgesamt 10,5

9,5

8,5

7,5

6,5

5,5

4,5

3,5

2,5

1,5

0,5

–0,5 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Erkenntnisorientierte und programmübergreifende Grundlagenforschung 2,5

1,5

0,5

–0,5

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Forschung und Entwicklung zur Daseinsvorsorge 2,5

1,5

0,5

–0,5 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Bund BMBF

*) Bis 2002 IST, ab 2003 SOLL. Quelle: BMBF Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 191 – Drucksache 15/3300

noch Abb. 22: Forschungs- und Entwicklungsausgaben des Bundes und des BMBF 1991–2004 *)

– Profildarstellung in Mrd. € – Teil II

Technologie- und Innovationsförderung 4,5

3,5

2,5

1,5

0,5

–0,5 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Hochschulbau und überwiegend hochschulbezogene Sonderprogramme 0,5

–0,5

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Wehrforschung und -technik 2,5

1,5

0,5

–0,5 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Nicht aufgeteilt (Übergangsfinanzierung der Akademie der Wissenschaften bzw. globale Minderausgabe) 0,5

–0,5 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Bund BMBF

*) Bis 2002 IST, ab 2003 SOLL. Quelle: BMBF blick über die Entwicklung der Mittel, die Empfängern der auch die der anderen Förderungsarten. Fördermittel, die einzelnen Sektoren der Volkswirtschaft zur Durchführung von Institutionen an Dritte für Forschungszwecke weiter- von Forschung und Entwicklung vom Bund zugeflossen sind gegeben werden, sind nicht berücksichtigt, d. h. es wird bzw. zur Finanzierung ihrer FuE vorgesehen sind. Die Finan- grundsätzlich vom Erstempfängerprinzip ausgegangen zierung umfasst sowohl die institutionellen Fördermittel als (vgl. Tab. 10). Drucksache 15/3300 – 192 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Im Jahre 2002 (Ist) erhielten die Organisationen oh- arbeitenden Gewerbe zugute kommen, und die Verlagerung ne Erwerbszweck (einschl. DFG, MPG und FhG) mit 49,1 Pro- der Ausgaben zugunsten des Dienstleistungsgewerbes, des- zent den höchsten Anteil an den FuE-Ausgaben des Bundes. sen Anteil von 17,5 Prozent im Jahr 2000 auf 22,9 Prozent in Die zweitstärkste Empfängergruppe waren die Gesellschaf- 2002 gestiegen ist. ten und Unternehmen der Wirtschaft mit 19,5 Prozent. Die Ein geringer und über den betrachteten Zeitraum aus dem Regierungsentwurf 2004 ermittelten FuE-Ausgaben konstanter Anteil (zusammen rund 0,5 Prozent) entfällt auf werden aufgrund einer vorläufigen bzw. teilweise geschätz- die Wirtschaftszweige Land- und Forstwirtschaft, Fischerei ten Aufteilung der Ausgaben auf Empfängergruppen die ent- und Fischzucht, Bergbau und Gewinnung von Steinen und sprechenden Anteile bei 51,2 Prozent bzw. 18,8 Prozent lie- Erden sowie Energie- und Wasserversorgung. gen. Diese Entwicklung ist insbesondere auf die verringerten Bei isolierter Betrachtung der direkten Projektförde- Mittel für die Wehrforschung und -technik zurückzuführen. rung des Bundes an Unternehmen der Wirtschaft ist ein we- Die Gebietskörperschaften wiesen zwischen 2000 und 2004 niger starker Rückgang des Anteils des Verarbeitenden Ge- einen relativ konstanten Anteil aus (rund 19 Prozent), wäh- werbes zu verzeichnen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass rend sich der des Auslands im selben Zeitraum um 2 Prozent- nahezu die Hälfte der indirekten Fördermaßnahmen der punkte auf 12,7 Prozent erhöhte. Wirtschaft in oder über sonstige Dienstleistungsunterneh- Die Entwicklung innerhalb der Empfängergruppe men und Freien Berufe abgewickelt wird bzw. die Ausgaben Gebietskörperschaften ist im betrachteten Zeitraum jedoch diesen direkt zugute kommen (vgl. Tab. 11). sehr uneinheitlich. Während sich der Anteil der FuE-Ausgaben der bun- 20.7 Ausgaben des Bundes für Forschung und deseigenen Forschungseinrichtungen und der sonstigen Ein- Entwicklung in regionaler Gliederung richtungen der Bundesverwaltung verringert hat, sind die Mittel an die Empfängergruppe Länder und Gemeinden Von den zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung durchgehend gestiegen. Ausschlaggebend für diese Entwick- des Bundes im Jahr 2002 ausgegebenen Mitteln in Höhe von lung ist der hohe Anteil der Bundesmittel, der an Hochschu- rund 7,8 Mrd. € verblieben 86,0 Prozent (2000: 88,2 Prozent) len und Hochschulkliniken fließt, wobei bei dieser Betrach- im Inland. tungsweise die Mittel, die über die DFG den Hochschulen Der größte Teil der ins Ausland geflossenen Mittel zugute kommen, noch nicht enthalten sind. Würden diese von insgesamt knapp 1,3 Mrd. € entfällt auf Beiträge an inter- Mittel, die infolge der Systematik nicht unmittelbar der Em- nationale wissenschaftliche Organisationen und an zwischen- pfängergruppe Hochschulen, sondern den Organisationen staatliche Forschungseinrichtungen mit rund 708 Mio. €. ohne Erwerbszweck zugerechnet werden, einbezogen, so Rund ein Viertel (1,9 Mrd. €) der im Jahre 2002 im In- ergäbe sich bei den FuE-Ausgaben des Bundes an die Hoch- land finanzierten FuE entfiel auf die ostdeutschen Länder ein- schulen ein Betrag von rund 1,4 Mrd. € für 2001 sowie von schließlich Berlin. Der Anteil ist gegenüber 2001 um 0,4 Pro- jeweils 1,5 Mrd. € für 2002 bis 2004. Hierbei ergeben sich Ab- zentpunkte gestiegen. Wegen zunehmender Verflechtungen weichungen zu früheren Veröffentlichungen durch die Neu- von Unternehmen und Einrichtungen konnte eine Auftei- berechnung des FuE-Koeffizienten bei den Ausgaben des lung der nach Berlin fließenden FuE-Mittel auf Ost und West Bundes für den Ausbau und Neubau von Hochschulen, wel- nicht mehr vorgenommen werden. Dies betrifft auch die Pro- che zu einer rückwirkenden Absenkung der entsprechenden jektmittel, die über einen Zuwendungsempfänger in den FuE-Ausgaben des Bundes führt. westdeutschen Ländern in die ostdeutschen Länder und Ber- Die Wirtschaftsgliederung der Ist-Ausgaben des lin geflossen sind. Bundes für Forschung und Entwicklung an die Empfänger- Wegen des nicht mehr getrennten Nachweises der FuE- gruppe Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft ein- Ausgaben und der Zuordnung zu den ostdeutschen Ländern schließlich Dienstleistungsunternehmen zeigt, dass 2002 war das Land Berlin der größte Empfänger von FuE-Mitteln un- rund 62 Prozent der Ausgaben an das verarbeitende Gewerbe ter den ostdeutschen Ländern. Von den übrigen ostdeutschen geflossen sind, darunter allein knapp ein Viertel in Unterneh- Ländern erhielt der Freistaat Sachsen mit einem Anteil von men des Luft- und Raumfahrzeugbaus. Der Anteil des verar- 5,5 Prozent in 2002 den höchsten Anteil. Ihm folgten Branden- beitenden Gewerbes ist gegenüber den Vorjahren sowohl ab- burg (3,1 Prozent) und Sachsen-Anhalt (2,2 Prozent). Auf Thürin- solut als auch relativ stark zurückgegangen (2000: 76,5 Pro- gen und Mecklenburg-Vorpommern entfielen mit 1,9 Prozent zent; 2001: 65,8 Prozent). Gründe für diese Entwicklung sind bzw. 1,8 Prozent etwa gleich große Anteile. insbesondere die rückläufigen FuE-Ausgaben des Bundesmi- Unter den westdeutschen Ländern waren die Länder nisteriums der Verteidigung, die erfahrungsgemäß dem Ver- Nordrhein-Westfalen mit 19,0 Prozent (2001: 19,3 Prozent) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 193 – Drucksache 15/3300

und Baden-Württemberg mit 16,0 Prozent (2001: 15,4 Pro- trachtung der Entwicklung seit 1999 ist festzustellen, dass bei zent) die Empfänger mit den höchsten Anteilen; es folgte der den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland relativ Freistaat Bayern mit 14,3 Prozent (2000: 14,8 Prozent). Bei Be- hohe Zuwächse zu verzeichnen waren (vgl. Tab. 39). Teil II

21 Die Ausgaben der Länder für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung

Die Ausgaben der Länder für Wissenschaft, Forschung und Anteil der ostdeutschen Länder und Berlins an den Ausga- Entwicklung kommen insbesondere den Hochschulen zu- ben der Länder für Wissenschaft, Forschung und Entwick- gute, sowohl in Form von Grundmitteln für Forschung und lung damit kontinuierlich seit 1995 (26,3 Prozent). Lehre als auch in Form von Drittmitteln durch den Länder- Der Großteil der Wissenschaftsausgaben – genauer: anteil an der Finanzierung der Deutschen Forschungsge- der Grundmittel für Wissenschaft10 – der Länder und Ge- meinschaft (DFG) und der Graduiertenförderung. Daneben meinden entfiel 2002 zu einem Anteil von 85,6 Prozent auf ist die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und den Bereich „Hochschulen einschließlich Hochschulklini- Ländern von Bedeutung, also die Finanzierung von Einrich- ken“, der restliche Anteil von 14,4 Prozent kommt der Wis- tungen der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer Gesell- senschaft und Forschung außerhalb der Hochschulen zu- schaft, der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft deut- gute (Tab. 14). Der Anteil der Ausgaben für die Hochschulen scher Forschungszentren, der Leibniz-Gemeinschaft und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (84,9 Prozent) wieder des Akademienprogramms (vgl. hierzu auch Kapitel 6). leicht gestiegen, nachdem von 2000 (85,6 Prozent) auf 2001 Zudem fließen Wissenschafts- und Forschungsaus- ein geringfügiger Rückgang zu verzeichnen war. gaben der Länder an Landes- und Gemeindeeinrichtungen Die Ausgaben der Länder für Forschung und Ent- mit Aufgaben in Wissenschaft und Forschung, sowie in den wicklung (ohne Gemeinden) betrugen 2001 rund 7,7 Mrd. € Wirtschaftssektor, der im Rahmen von Fördermaßnahmen (Tab. 40). Nach einer leichten Steigerung von 1999 (7,6 Mrd. €) für Forschung, Technologie und Innovation öffentliche auf 2000 (7,7 Mrd. €) stagnierten sie damit im Wesentlichen. Mittel erhält. Die Länder hatten demnach 2001 einen Anteil von Länder und Gemeinden gaben 2002 rund 19 Mrd. € 14,9 Prozent an den gesamten FuE-Ausgaben Deutschlands, für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung aus. Das ent- im Vergleich zu 15,3 Prozent in 2000 und 15,9 Prozent in spricht einer Zunahme von rund 3,1 Prozent gegenüber 1999. Den größten Beitrag hierzu leisteten die Länder Nord- dem Vorjahr (jeweils vorläufiges Ist), nach einer Steigerung rhein-Westfalen (18,9 Prozent des Länderanteils), Bayern von rund 4,1 Prozent in 2001 (vorläufiges Ist) gegenüber (15,8 Prozent) und Baden-Württemberg (13,0 Prozent), un- dem endgültigen Ist des Vorjahres auf 18,6 Mrd. € (Tab. 1). ter den neuen Ländern Sachsen (8,1 Prozent). Den größten Der Anteil der ostdeutschen Länder (inkl. Berlin) an Zuwachs gegenüber 1999 gab es in Sachsen (17,2 Prozent), den Wissenschaftsausgaben der Länder insgesamt sank in Hessen (7,9 Prozent) sowie in Rheinland-Pfalz (7,2 Prozent). 2002 leicht auf 23,5 Prozent (2001: 24,2 Prozent) und liegt Den stärksten Rückgang haben Brandenburg (– 16,8 Pro- damit noch über dem Bevölkerungsanteil der ostdeutschen zent), Bremen (– 8,2 Prozent) und Berlin (– 3,0 Prozent) zu Länder und Berlins von 20,7 Prozent. Insgesamt sank der verzeichnen.

10 Den Grundmitteln für Wissenschaft liegen die um die unmittelbaren Einnahmen bereinigten Wissenschaftsausgaben (Nettoausgaben) der Länder und Gemeinden zu Grunde. Dieses Konzept ermöglicht es, die wachsende Verzerrung der Nettoausgaben durch die Ausgaben für die Krankenversorgung in den Hochschulkliniken weitgehend zu eliminieren (insbesondere durch Abzug der Pflegesatzeinnahmen der Länder in diesem Bereich). Drucksache 15/3300 – 194 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abbildung 23: Wissenschaftsausgaben der Länder und Gemeinden – in Mrd. € –

3,5 20,0 19,2 3,0 3,5 19,0 18,6 2,5 3,0 18,0 17,9 17,2 17,3 17,5 2,0 2,5 17,0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 1,5 2,0 Insgesamt 1,0 3,5 1,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 3,0 1,0 0,0 2,5 0,5 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2,0 0,0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Schleswig-Holstein 1,5 3,5 1,0 Mecklenburg- 3,0 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 0,5 Vorpommern 2,5 3,5 0,0 2,0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 3,0 1,5 Hamburg 2,5 1,0 2,0 1,5 1,5 1,5 0,5 1,5 1,4 1,4 1,4 0,2 0,2 0,2 0,2 0,3 0,3 0,0 1,0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 3,5 0,5 Bremen 3,0 0,0 4,0 4,0 2,5 1997 1998 1999 2000 2001 2002 3,5 3,5 3,5 3,3 3,4 3,5 2,0 1,9 1,8 Berlin 3,2 3,3 3,0 1,5 1,5 3,0 3,0 1,5 1,4 1,4 2,5 2,5 2,5 1,0 2,0 2,0 2,0 0,5 1,5 1,5 1,5 0,0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 1,0 1,0 1,0 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 0,5 0,5 0,4 0,4 0,4 0,3 0,3 0,3 0,5 Niedersachsen 0,0 0,0 0,0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 1997 1998 1999 2000 2001 2002 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Sachsen-Anhalt Brandenburg Nordrhein-Westfalen 3,5 3,0 3,5 3,5 2,5 3,0 3,0 3,5 2,0 2,5 2,5 3,0 1,5 2,0 2,0 2,5 1,0 1,5 1,5 1,4 1,1 1,1 1,1 1,1 1,2 1,2 1,3 1,3 1,3 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 1,0 1,0 2,0 0,5 1,0 1,0 1,5 0,0 0,5 0,5 1997 1998 1999 2000 2001 2002 1,0 0,0 0,6 0,6 0,6 0,7 0,7 0,6 0,0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 0,5 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Thüringen Sachsen 0,0 Hessen 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Rheinland-Pfalz 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 3,5 1,0 3,0 2,8 2,8 0,5 2,6 2,7 2,6 2,6 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 2,5 0,0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 3,5 2,0 Saarland 3,0 1,5 2,4 2,5 2,5 2,5 2,5 2,2 2,2 1,0 2,0 0,5 1,5 0,0 1,0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 0,5 Bayern 0,0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Baden-Württemberg

Ist vorl. Ist

* Grundmittel: Nettoausgaben abzüglich unmittelbare Einnahmen (insbesondere Pflegesatzeinnahmen der Länder für die Krankenversor- gung an Hochschulkliniken). Gemeinden ab 2001 geschätzt. Quelle: Statistisches Bundesamt, BMBF Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 195 – Drucksache 15/3300

22 Gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder

Rechtliche Grundlage für die gemeinsame Forschungsför- richtungen. Insgesamt betrug die gemeinsame For- derung von Bund und Ländern ist Artikel 91b im Grundge- schungsförderung in der genannten Abgrenzung 2003 Teil II setz. Dort heißt es: „Bund und Länder können auf Grund (Soll) 4,9 Mrd. €. Von diesen Gesamtausgaben entfallen gut von Vereinbarungen bei der Bildungsplanung und bei der zwei Drittel auf den Bund, wobei die Finanzierungsanteile Förderung von Einrichtungen und Vorhaben der wissen- von Bund und Ländern je nach Einrichtung unterschiedlich schaftlichen Forschung von überregionaler Bedeutung sind. Der Finanzierungsanteil der Länder im Einzelnen zusammenwirken. Die Aufteilung der Kosten wird in der wird je nach Einrichtungsart nur auf die beteiligten Länder Vereinbarung geregelt.“ Die nach Artikel 91b geschlossene oder nach einem festgelegten Verteilungsschlüssel (König- „Rahmenvereinbarung zwischen Bund und Ländern über steiner Schlüssel) auf alle Länder verteilt (Tab. 6). die gemeinsame Förderung der Forschung ...“ regelt insbe- Die Einrichtungen, auf die sich die gemeinsame sondere, auf welche Bereiche bzw. Institutionen sich die Forschungsförderung erstreckt, werden im Nachfolgenden gemeinsame Forschungsförderung erstreckt, sowie die einzeln beschrieben: Finanzierungsschlüssel, mit denen die Anteile von Bund und Ländern festgelegt werden. 22.1 Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Bund und Länder gaben 2002 gemeinsam rund 16,3 Mrd. € für Forschung und Entwicklung aus, damit Die DFG wurde 2003 von Bund und Ländern mit rund finanzierte der Staat 31,1 Prozent aller FuE-Ausgaben in 1 261 Mio. € (Soll) institutionell gefördert. Das Fördervo- Deutschland. Mehr als ein Viertel (29,7 Prozent) dieser lumen wurde somit seit dem Jahr 2001 um 7,1 Prozent staatlichen FuE-Ausgaben entfallen auf die institutionelle gesteigert. Förderung, die im Rahmen der gemeinsamen Forschungs- Aus Sicht der Länder wird der größte Anteil an den förderung von Bund und Ländern geleistet wird (Tab. 2). für die gemeinsame Forschungsförderung bestimmten Mit- Die im Rahmen der gemeinsamen Forschungsför- teln (2003: 33 Prozent, das sind 530 Mio. € (Soll)) für die derung von Bund und Ländern bereitgestellten Mittel die- Deutsche Forschungsgemeinschaft aufgebracht. Als zen- nen zum weitaus größten Teil der Grundfinanzierung (ins- trale Selbstverwaltungseinrichtung der Wissenschaft in titutionelle Förderung) der nachfolgend aufgezählten Ein- Deutschland verwendet die DFG den weitaus überwiegenden

Abb. 24: Gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder1 2003 (Soll)

Finanzierungsstruktur Verteilung über die Einrichtungen

Deutsche Akademie Leopoldina, Halle/Saale 0,03% Einrichtungen der Leibniz- 5 Helmholtz-Zentren4 Gemeinschaft 31,9% 14,3% Länder 32,9%

Bund Max-Planck- 67,1% Gesellschaft 19,1%

Fraunhofer- Gesellschaft3 8,0% Akademien- programm Deutsche 2 Fußnoten siehe Tabelle 6 0,8% Forschungsgemeinschaft Quelle: BMBF 25,8% Drucksache 15/3300 – 196 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Teil der Mittel für die Förderung der Hochschulforschung. 22.4 Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Die Finanzierungsanteile von Bund und Ländern wurden Forschungszentren (HGF) bis einschließlich 2001 je nach Programm unterschiedlich ausgewiesen und lagen für die allgemeine Forschungs- Auf die 15 Großforschungseinrichtungen, die in der Her- förderung bei 50:50, für die Sonderforschungsbereiche mann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungs- und das Leibnizprogramm bei 75:25 und für die Graduier- zentren zusammengeschlossen sind, entfiel 2003 (Soll) mit tenkollegs bei 65:35 (bis 1998) bzw. 50:50 ab 1999. Auf- 1 563 Mio. € der größte Anteil der im Rahmen der gemein- grund der Rahmenvereinbarung Forschungsförderung samen Forschungsförderung bereitgestellten Mittel. Bei i. d. F. vom 25.10.2001 und der Ausführungsvereinbarung einem Finanzierungsschlüssel für die Aufteilung zwischen über die gemeinsame Förderung der DFG fördern Bund Bund und den beteiligten Ländern von 90:10 entfallen auf und Länder ab dem Jahr 2002 mit einem einheitlichen Fi- den Bund rund 1 392 Mio. €, dies entspricht rd. 42 Prozent nanzierungsschlüssel von 58 Prozent Bund zu 42 Prozent der Aufwendungen des Bundes im Rahmen der gemeinsa- Länder. Dieser Schlüssel orientiert sich an der bisherigen men Forschungsförderung. Die Länder sind mit 171 Mio. € Lastenverteilung zwischen Bund und Ländern bei der DFG- (2003) beteiligt. Die Mittel werden nach der Einführung Förderung und schließt das sog. Normalverfahren ein- der Programmorientierten Förderung in einem wettbe- schließlich Schwerpunktbereiche, die Sonderforschungs- werblichen Verfahren in sechs Forschungsbereichen ver- bereiche, die Graduiertenkollegs, das Emmy-Noether-Pro- geben. gramm, die Spitzenforschung sowie die Ausstattung der Hochschulen mit Großgeräten ein. 22.5 Leibniz-Gemeinschaft (WGL)

22.2 Max-Planck-Gesellschaft (MPG) Die Gemeinschaft Leibniz e. V. (WGL) umfasst 80 außerhoch- schulische Forschungseinrichtungen und Serviceeinrich- Die Max-Planck-Gesellschaft fördert die Forschung außer- tungen für die Forschung. Auf die Einrichtungen der Leibniz- halb der Hochschulen und betreibt in 77 Instituten Grund- Gemeinschaft entfallen 14,3 Prozent der institutionellen ge- lagenforschung in den Natur- und Geisteswissenschaften meinsamen Forschungsförderung von Bund und Ländern, sowie den Ingenieur- und Lebenswissenschaften. Die Mittel das sind rund 701 Mio. € (Soll 2003). Der Finanzierungsanteil der MPG stammen zu etwa 95 Prozent aus der öffentlichen von Bund und Ländern beträgt in der Regel 50:50, bei den Hand, die restlichen 5 Prozent kommen von Mitglied- Einrichtungen mit Servicefunktion können die Finanzie- schaftsbeiträgen, Spenden sowie aus eigenen Erträgen. Die rungsschlüssel davon auch abweichen. institutionelle Förderung beträgt 2003 (Soll) 935 Mio. €. Die Förderung konnte somit nach der deutlichen Steigerung 22.6 Akademienprogramm von 3,9 Prozent zum Jahr 2002 im Jahr 2003 konstant ge- halten werden. Für 2004 wird eine Steigerung um 3 Pro- Das Akademienprogramm umfasst rund 160 Langzeitvorha- zent erwartet. Bund und Länder sind an der Finanzierung ben, die im Rahmen der gemeinsamen Forschungsförderung jeweils zur Hälfte beteiligt. zu jeweils 50 Prozent vom Bund und den beteiligten Ländern finanziert werden. Bei dem Akademienprogramm handelt es 22.3 Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) sich daher um gemeinsame Projektförderung und nicht um institutionelle Förderung. Vorhaben werden in das Akade- In 57 außerhochschulischen Forschungseinrichtungen för- mienprogramm aufgenommen, wenn sie von nationaler Be- dert die Fraunhofer-Gesellschaft die angewandte Forschung. deutung sind und hohe wissenschaftliche Qualität aufweisen. Die Finanzierung der Fraunhofer Gesellschaft erfolgt durch Weitere Kriterien sind eine Mindestlaufzeit von zehn Jahren institutionelle Förderung von Bund und Ländern und durch sowie ein finanzielles und personelles Mindestvolumen. Die Drittmittel, die im Wesentlichen aus Projektförderung und gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern aus Wirtschaftserträgen (ca. 35 Prozent) bestehen. Als Finan- beläuft sich 2003 auf rund 41 Mio. € (Soll). zierungsschlüssel für die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern wurde das Verhältnis 90:10 vereinbart. 22.7 Deutsche Akademie der Naturforscher Zusammen wurden von Bund und Ländern für 2003 Mittel in Leopoldina Höhe von 394 Mio. € zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2002 be- trugen diese Mittel 384,4 Mio. € bei einem Gesamthaushalt Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina mit Sitz der Fraunhofer-Gesellschaft von 1 065 Mio. €. in Halle (Saale) ist die älteste ununterbrochen bestehende natur- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 197 – Drucksache 15/3300

wissenschaftlich-medizinische Gelehrtengesellschaft Deutsch- Sitzland Sachsen-Anhalt zu Anteilen von 80 bzw. 20 Prozent auf- lands. Die institutionelle Förderung wird vom Bund und dem gebracht und beträgt im Jahr 2003 rund 1,6 Mio. € (Soll).

Teil II 23 Die Ressourcen der Hochschulen für Forschung und Entwicklung

23.1 Bedeutung der Hochschulen für Forschung. Der Wissenschaftszweig mit den höchsten Forschung und Entwicklung Ausgaben ist die Medizin. Im Jahr 2001 wurden in diesem Bereich 4,8 Mrd. € für Forschung und Lehre aufgebracht. Neben der Wirtschaft und den außerhochschulischen Ein- Das entspricht 24,3 Prozent. Die Ausgaben für die Geistes- richtungen bilden die Hochschulen den dritten großen Sek- und Sozialwissenschaften liegen mit 3,5 Mrd. € oder 17,6 Pro- tor, in dem Forschung und Entwicklung durchgeführt wird. zent leicht über denen der Naturwissenschaften mit Eine Besonderheit der Hochschulen ist die enge Verknüpfung 3,3 Mrd. € oder 16,6 Prozent. Für den Wissenschaftszweig von Forschung und Lehre, so dass eine getrennte Betrachtung Ingenieurwissenschaften beliefen sich die Ausgaben 2001 dieser beiden Aufgaben nicht von vornherein möglich ist. Die auf 2,6 Mrd. € (13,3 Prozent). Mit deutlichem Abstand der Ermittlung der FuE-Ausgaben erfolgt daher mit Hilfe von so kleinste Bereich sind die Agrarwissenschaften mit 0,5 Mrd. € genannten FuE-Koeffizienten auf der Basis der Gesamtausga- (2,6 Prozent). Hinsichtlich der Aufteilung der Ausgaben auf ben der Hochschulen11. Weitere Faktoren sind u. a. die Anzahl die Wissenschaftszweige haben sich seit 1993 nur geringe der betreuten Studierenden, die abgelegten Prüfungen und Veränderungen ergeben. die Arbeitszeitbudgets des Personals. Nicht zum Hochschul- Insgesamt lagen die Wissenschaftsausgaben der Hoch- sektor zählen nach den im Rahmen der OECD verabschiede- schulen im Jahr 2001 um 8,6 Prozent höher als 1998 (Tab. 20). ten Kriterien der FuE-Statistik die so genannten An-Institute, die zwar enge und vielfältige Verbindungen zu den jeweili- 23.4 Ausgaben der Hochschulen für Lehre gen Hochschulen haben, jedoch rechtlich selbständige Ein- und Forschung nach Hochschularten richtungen sind. Der größte Teil (62,4 Prozent 2002) der Hochschulausga- 23.2 Ausgaben der Hochschulen für Lehre und ben für Lehre und Forschung wird von den Universitäten Forschung und vergleichbaren Einrichtungen mit Ausnahme der medizinischen Einrichtungen erbracht. Die medizinischen Die Ausgaben der Hochschulen für Lehre und Forschung wer- Einrichtungen tragen 23,9 Prozent zu den Ausgaben für den für das Jahr 2002 auf 20,5 Mrd. € geschätzt. Im Jahr 2001, Lehre und Forschung bei. Auf die Fachhochschulen entfal- dem letzten Jahr, für das Ist-Daten vorliegen, betrugen sie len die restlichen 13,7 Prozent. 19,7 Mrd. €. Der Anteil der Hochschulen an der Durchführung Die zentralen Einrichtungen sind, wenn die medizi- von Forschung und Entwicklung in Deutschland machte im nischen Einrichtungen nicht berücksichtigt werden, der Jahr 2002 17,1 Prozent aus. höchste Ausgabenpunkt für Forschung und Lehre sowohl bei den Universitäten als auch an den Fachhochschulen. 23.3 Ausgaben der Hochschulen für Lehre und Der Wissenschaftszweig mit dem höchsten Anteil an den Forschung nach Wissenschaftszweigen Ausgaben für Forschung und Lehre an den Universitäten ist der Bereich Naturwissenschaften (3,1 Mrd. € oder 25,5 Pro- Der größte Teil der Ausgaben der Hochschulen für Lehre zent im Jahr 2001). An den Fachhochschulen sind die Inge- und Forschung entfällt auf die zentralen Einrichtungen. Im nieurwissenschaften der Wissenschaftszweig mit den Jahr 2001 beliefen sich die Ausgaben in diesem Bereich auf höchsten Aufwendungen (833 Mio. € oder 30,8 Prozent). 5 Mrd. €, dass sind 25,6 Prozent der Ausgaben für Lehre und Eine Aufteilung der Ausgaben für 2002 liegt noch nicht vor.

11 Vgl. hierzu Heinz Werner Hetmeier, „Methodik und Berechnung der Ausgaben und des Personals der Hochschulen für Forschung und experimentelle Entwicklung ab dem Berichtsjahr 1995“ in Wirtschaft und Statistik, 2/1998. Drucksache 15/3300 – 198 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

23.5 FuE-Ausgaben der Hochschulen Agrarwissenschaften mit einer Steigerung von 4 Prozent im insgesamt betrachteten Zeitraum. Den größten Anteil an den FuE-Ausgaben haben 2001 Die mit Hilfe von FuE-Koeffizienten ermittelten Ausgaben der die Naturwissenschaften mit 29,2 Prozent oder 2,5 Mrd. €. Der Hochschulen für Forschung und Entwicklung lagen im Jahr zweitstärkste Ausgabenbereich ist die Medizin mit 2,1 Mrd. € 2002 bei geschätzten 9 Mrd. €, das sind 44 Prozent der Ge- und einem Anteil von 25,1 Prozent, danach folgen die Geistes- samtausgaben der Hochschulen für Lehre und Forschung. Im und Sozialwissenschaften mit 1,8 Mrd. € und 20,9 Prozent so- Jahr 2001 wurden 8,5 Mrd. € für FuE ausgegeben. wie die Ingenieurwissenschaften mit 1,7 Mrd. € und 19,7 Pro- Die Steigerung der FuE-Ausgaben der Hochschulen zent. Auch absolut gesehen ergeben sich bei den Agrarwis- zwischen 1998 und 2001 belief sich auf 9,7 Prozent. senschaften mit 350 Mio. € und einem Anteil von lediglich 4,1 Prozent eher geringe Ausgaben. 23.6 FuE-Ausgaben der Hochschulen nach Auch die FuE-Intensität variiert zwischen den einzel- Wissenschaftszweigen nen Wissenschaftszweigen. Die FuE-Intensität bezeichnet den Anteil der FuE-Ausgaben an den Ausgaben für Forschung Die Entwicklung der FuE-Ausgaben der Hochschulen verlief und Lehre. Eine besonders hohe FuE-Intensität weisen die in den einzelnen Wissenschaftszweigen unterschiedlich. Mit Naturwissenschaften auf. Sie beträgt in diesem Bereich 2001 deutlichem Abstand am stärksten war der Anstieg mit 19,6 Pro- 76,4 Prozent. Bei den Agrarwissenschaften liegt der Anteil bei zent (2001 gegenüber 1998) bei der Medizin. Ihnen folgten die 68 Prozent und in den Ingenieurwissenschaften bei 64,4 Pro- Geistes- und Sozialwissenschaften (7,3 Prozent), Naturwissen- zent. Deutlich geringer ist die Forschungsintensität in den schaften (6,8 Prozent) und die Ingenieurwissenschaften Geistes- und Sozialwissenschaften mit 51,4 Prozent. Am ge- (6,7 Prozent). Deutlich geringer war der Anstieg im Bereich ringsten ist der Anteil der FuE-Ausgaben an den Gesamtaus-

Abb. 25: Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Hochschulen

in Mrd. € 9,0

8,0

7,0

6,0

5,0

4,0

3,0

2,0

1,0

0,0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001

FuE-Ausgaben insgesamt darunter Drittmittel 1

1 ohne Doktorandenförderung/DFG-Mittel Quelle: Statistisches Bundesamt, BMBF Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 199 – Drucksache 15/3300

gaben des entsprechenden Wissenschaftszweigs in der Medi- 480 600 Personen im Hochschulsektor beschäftigt. Seit zin mit 44,7 Prozent. 1995 ist die Anzahl des FuE-Personals an Hochschulen um lediglich 0,8 Prozent gestiegen. 23.7 FuE-Ausgaben der Hochschulen in den Eine differenziertere Betrachtung zeigt, dass die Teil II westdeutschen sowie den ostdeutschen Entwicklung in den einzelnen Personalgruppen unter- Ländern und Berlin schiedlich verläuft. Während die Personalzahlen beim technischen und sonstigen Forschungspersonal rückläufig Von den FuE-Ausgaben der Hochschulen von 8,5 Mrd. € im sind (–7,6 Prozent seit 1995), steigt die Anzahl der Forsche- Jahre 2001 entfielen 78,6 Prozent auf die westdeutschen rinnen und Forscher. Von diesen waren im Jahr 2001 fast und 21,4 Prozent auf die ostdeutschen Länder und Berlin. 68 000 im Hochschulsektor tätig, das sind 5,5 Prozent mehr Diese Anteile sind seit Mitte der 90er Jahre nahezu konstant. als im Jahr 1995. Der Anteil der Forscherinnen und Forscher am gesamten FuE-Personal der Hochschulen beträgt somit 23.8 Finanzierung der FuE-Ausgaben der 67 Prozent. Hochschulen 23.10 FuE-Personal der Hochschulen nach Die FuE-Ausgaben der Hochschulen von insgesamt 9,0 Mrd. € Wissenschaftszweigen im Jahre 2002 wurden zu 85,5 Prozent, das sind 7,7 Mrd. €, vom Staat (Bund und Länder) aufgebracht. Die Mittel, die vom Mit 27,3 Prozent war im Jahr 2001 der größte Anteil des FuE-Per- Staat an die Hochschulen fließen, setzen sich aus verschiede- sonals in den Naturwissenschaften beschäftigt, das entspricht nen Teilen zusammen. So sind die Anteile an der Grundfinan- einer Anzahl von gut 27 600. Danach folgen die Medizin mit zierung der Hochschulen enthalten, die auf FuE entfallen. 25,8 Prozent oder 26 200 FuE-Beschäftigten, die Geistes- und So- Der größte Teil hiervon wird von den Ländern aufgebracht, zialwissenschaften mit 23,2 Prozent oder 23 600 Personen, die daneben gehen die Mittel ein, die der Bund im Rahmen der Ingenieurwissenschaften mit 19,2 Prozent, das entspricht rund Hochschulsonderprogramme und für den Hochschulbau bei- 19 500 Personen. Den geringsten Anteil am FuE-Personal hatten trägt. Weiterhin sind im Finanzierungsanteil des Staates an die Agrarwissenschaften mit knapp 4 600 Personen, das sind den FuE-Ausgaben der Hochschulen die Mittel enthalten, die 4,5 Prozent des gesamten FuE-Personals an den Hochschulen. die Deutsche Forschungsgemeinschaft für Forschung und Deutliche Unterschiede zwischen den Wissenschafts- Entwicklung bereitstellt. Außerdem sind die Finanzleistun- zweigen zeigen sich, wenn der Anteil der Forscherinnen und gen von Bund und Ländern im Rahmen der Projektfinanzie- Forscher am jeweiligen FuE-Personal bestimmt wird. Bei den rung erfasst. Geistes- und Sozialwissenschaften sind die Forscherinnen Die Hochschulen erhielten im Jahr 2002 rund 1,1 Mrd. € und Forscher am stärksten vertreten, sie machen in diesem von der Wirtschaft, deren Finanzierungsanteil damit 12,2 Pro- Bereich 87 Prozent des FuE-Personals aus. Hohe Anteile wei- zent beträgt. Dieser Wert lag 1992 noch bei 505 Mio. € oder sen auch die Natur- und Ingenieurwissenschaften aus, der 7,6 Prozent. Der Anteil an den gesamten FuE-Aufwendungen Anteil beträgt hier 74,7 bzw. 71 Prozent. In den Agrarwissen- der Wirtschaft beträgt somit 3,1 Prozent. schaften liegt der Anteil bereits deutlich niedriger und Deutlich angestiegen ist auch der Anteil des Auslands beträgt 64,2 Prozent. Im Bereich der Medizin ist der Anteil an der Finanzierung der FuE-Ausgaben der Hochschulen. Dieser der Forscherinnen und Forscher am FuE-Personal am Anteil hat sich von 1992 bis zum Jahr 2002 von 0,7 Prozent auf geringsten. Er beträgt 38,4 Prozent. 2,3 Prozent mehr als verdreifacht. Dem entsprechend unterscheidet sich der Anteil Deutlich gestiegen ist insgesamt auch der Anteil der der Forscherinnen und Forscher eines Wissenschaftszwei- Drittmittel an den FuE-Aufwendungen der Hochschulen. Der ges an allen Forscherinnen und Forschern von dem Anteil Drittmittelanteil lag 2001 bei 36,5 Prozent (dies entspricht des FuE-Personals eines Wissenschaftszweiges am gesam- 3,1 Mrd. €) gegenüber 29,6 Prozent (2 Mrd. €) im Jahr 1992. ten FuE-Personal. Der Anteil der naturwissenschaftlichen Forscherinnen und Forscher beträgt 30,4 Prozent und ist 23.9 FuE-Personal der Hochschulen insgesamt somit kaum höher als jener der geistes- und sozialwissen- schaftlichen Forscherinnen und Forscher (30,2 Prozent). 2001 zählten zum FuE-Personal im Hochschulsektor – wie Die Ingenieurwissenschaften stellen 20,3 Prozent, die Me- alle Angaben zum Personal in Vollzeitäquivalenten berech- dizin 14,8 Prozent und die Agrarwissenschaften 4,3 Prozent net – rund 101 500 Personen. Damit war 2001 ein Anteil von aller an den Hochschulen tätigen Forscherinnen und 21,1 Prozent des gesamten FuE-Personals von insgesamt Forschern. Drucksache 15/3300 – 200 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

23.11 FuE-Personal der Hochschulen und seine westdeutschen und 22,9 Prozent auf die ostdeutschen Län- regionale Verteilung der. Damit liegt der Anteil der ostdeutschen Länder über dem Bevölkerungsanteil von 20,7 Prozent und ist seit 1996 Von den insgesamt ca. 101 500 Personen, die im Jahr 2001 rückläufig. Während die absolute Anzahl der Forscherin- an den Hochschulen in Forschung und Entwicklung tätig nen und Forscher seit Mitte der 90er Jahre mit ca. 15 500 waren, waren etwa 23 200 in den ostdeutschen Ländern stabil ist, ist der Anteil an allen Forscherinnen und Fors- und Berlin beschäftigt. Es entfallen 77,1 Prozent auf die chern leicht rückläufig (1995: 24 Prozent).

24 Förderung von Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft

24.1 Die Förderung des Bundes von Forschung Das BMBF hat seit 1998 seine FuE-Ausgaben zugunsten der und Entwicklung in der Wirtschaft Wirtschaft um knapp 60 Mio. € erhöht, während der Zuwachs beim BMWA in dem Zeitraum nahezu 104 Mio. € beträgt. Die FuE-Ausgaben des Bundes an die gewerbliche Wirtschaft beliefen sich 2002 auf 1 869,0 Mio. €12. Davon entfielen: 24.2 Struktur der FuE-Förderung des Bundes in der Wirtschaft • 557,6 Mio. € (29,8 Prozent) auf das Bundesministerium für Bildung und Forschung Die Struktur der FuE-Förderung des Bundes in der Wirtschaft ist durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet: • 596,8 Mio. € (31,9 Prozent) auf das Bundesministerium für Die direkte Projektförderung in einzelnen Themenge- Wirtschaft und Arbeit bieten ist Teil der Erarbeitung von wissenschaftlich-technischen Problemlösungen im Rahmen von Fachprogrammen. Sie dient • 619,5 Mio. € (33,1 Prozent) auf das Bundesministerium der dem Ziel, Kompetenzen aus Wissenschaft und Wirtschaft zu- Verteidigung sammenzuführen und damit wissenschaftlich-technische Grundlagen für die Volkswirtschaft insgesamt auszubauen. • 95,2 Mio. € (5,1 Prozent) auf die übrigen Ressorts Der Anteil der Wirtschaft an der direkten Projektför- derung (d.h. Projekte, die einzeln begutachtet und entschieden Die Verschiebungen innerhalb dieser Verteilung im Vergleich werden) des BMBF im Bereich Forschung und Technologie be- zu früheren Jahren spiegelt auch die veränderte Aufgaben- lief sich im Jahr 2002 auf 581,5 Mio. €. Diese Summe entspricht verteilung insbesondere zwischen den Ressorts Bildung und gegenüber 1998 einem Anstieg um 5,4 Prozent. Hinzu kamen Forschung und Wirtschaft und Arbeit seit 1999 wider. im Jahr 2002 172,6 Mio. € direkter Projektförderung in der Wirt- schaft durch das BMWA. Während hierbei FuE zur Daseinsvor- • Dem BMWA obliegen insbesondere die Programme zur För- sorge nur einen geringen Anteil einnimmt, entfiel mit 169,5 Mio. € derung der Energieforschung und Luftfahrtforschung, die der ganz überwiegende Teil der direkten Projektförderung in Maßnahmen der indirekten Forschungsförderung für klei- der Wirtschaft durch das BMWA auf die Technologie- und Inno- ne und mittlere Unternehmen (KMU) sowie die Förderung vationsförderung. Hier wiederum werden die meisten Mittel technologieorientierter Unternehmensgründungen. (60,3 Mio. €) für die Innovationsfinanzierung und die Beteili- gung am Innovationsrisiko von Technologieunternehmen auf- • Dem BMBF obliegt die Förderung von FuE-Projekten in der gewendet. Zweitgrößte Einzelposition der Projektföderung des Wirtschaft im Rahmen aller anderen Fachprogramme der BMWA in der Wirtschaft ist mittlerweile der Bereich „Erneuer- Forschungsförderung. bare Energien und rationelle Energieverwendung“. Im Durch-

12 Hierbei ist zu berücksichtigen, dass wegen veränderter Zuständigkeiten innerhalb der Bundesregierung die Vergleichbarkeit zu Zahlen früherer Jahre nur eingeschränkt gegeben ist. Die Berechnungen wurden auf Grundlage des Bundeshaushalts 2002 durchgeführt. Da in diesem Unterkapitel auch Zahlungen des Bundes an Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft im Ausland berücksichtigt werden, wei- chen die Daten von denjenigen in Tabelle 10 (Teil VII) ab. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 201 – Drucksache 15/3300

Abb. 26: Förderung von Forschung und Technologie des BMBF und des BMWA nach Aufgaben- bereichen, Förderbereichen/Förderschwerpunkten – Direkte Projektförderung – Profildarstellung – – BMBF – in Mio. € 2 400,0

Teil II 2 000,0

1 600,0

1 200,0

800,0

400,0

0,0 1998 Ist 1999 Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Ist 2003 Soll 2004 Soll

– BMWA – in Mio. € 300,0

200,0

100,0

0,0 1998 Ist 1999 Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Ist 2003 Soll 2004 Soll

Insgesamt darunter insgesamt Förderung der Wirtschaft

Erkenntnisorientierte und programmübergreifende darunter Förderung der Wirtschaft Grundlagenforschung insgesamt

Forschung und Entwicklung zur darunter insgesamt Förderung der Wirtschaft Daseinsvorsorge insgesamt

Technologie- und Innovationsförderung insgesamt darunter Förderung der Wirtschaft

* Nicht einbezogen ist hier beim BMBF die direkte Projektförderung im Aufgabenbereich „Übrige, nicht FuE-relevante Bildungs- ausgaben“. Quelle: BMBF Drucksache 15/3300 – 202 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

schnitt beträgt beim BMWA der Anteil der Wirtschaft an der Der Schwerpunkt der Projektförderung des BMBF in direkten Projektförderung insgesamt 63,8 Prozent. Beim BMBF der Wirtschaft liegt auch 2002 weiterhin auf der Förderung variiert der Anteil der direkten Projektförderung in der Wirt- von Schlüsseltechnologien. Informationstechnik (91,6 Mio. €), schaft an der Projektförderung im Rahmen von Fachprogram- Biotechnologie (51,3 Mio. €), Weltraumforschung (71,7 Mio. €) men insgesamt von 12,4 Prozent im Bereich Multimedia bis zu sowie die Fertigungs- und Mikrosystemtechnik (73,9 Mio. €) 71,8 Prozent im Bereich der Informationstechnik. Im Durchschnitt machen allein rund 50 Prozent der gesamten direkten För- entfallen über 27 Prozent der direkten Projektförderung des derung in der Wirtschaft aus. In Summe ist dies gegenüber BMBF im Bereich Forschung und Technologie auf die Wirtschaft13. 1998 ein leichter Anstieg um 2 Prozent, da zugleich die direkte

13 Im Unterschied zum vorangehenden Abschnitt 24,1 werden in der Profildarstellung keine Mittel, die in das Ausland fließen, berücksichtigt.

Abb. 27: Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung von Forschung und Entwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen1

in Mio. € 800 746,1 732,5 43,6 700 37,2 123,1 125,5

600 572,9 568,9 548,1 553,7 41,2 41,3 207,6 68,2 38,2 203,0 500 113,8 116,8 101,2 69,2 72,0 400 44,3 45,9 73,2 157,6 122,8 121,2 100,9 141,2 134,4 300 89,2 90,1 87,3 200 76,8 87,9 85,4 166,0 171,2 144,3 100 131,9 126,6 121,9

0 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Summe BMBF Summe BMWA

Fachprogrammbezogene Projektförderung 1. Industrielle Gemeinschaftsforschung mit ZUTECH (inkl. Auftragsforschung) 2. FuE-Sonderprogramme für die neuen Bundesländer

3. Technologieorientierte Unternehmensgründungen

4. Forschungskooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft

5. Fachprogrammbezogene Projektförderung; übrige Maßnahmen

1 Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis 102 Mio. € Quelle: BMBF, BMWA, ZEW Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 203 – Drucksache 15/3300

Förderung der Weltraumforschung zurückgeführt wurde ner und mittlerer Unternehmen. Das Volumen der KMU-För- (um rd. 16 Prozent). Zurückgeführt wurden im gleichen Zeit- derung erreichte im Jahr 2002 732,5 Mio. € (1998: 553,7 Mio. €). raum zudem die Förderung an die Wirtschaft im Bereich der Ca. 55 Prozent der Mittel, die das BMBF sowie das BMWA ge- Meerestechnik um knapp 2,8 Mio. € auf 8,9 Mio. € sowie der meinsam zur Förderung von Forschung und Entwicklung in Teil II Mobilitäts- und Verkehrstechnologien um 15,1 Mio. € auf der Wirtschaft aufwenden, gehen damit an kleine und mitt- 35,7 Mio. €. Den stärksten Aufwuchs erhielten neben Multi- lere Unternehmen. Allein in den Fachprogrammen des BMBF media mit fast einer Vervierfachung der Mittel der direkten (ohne Auftragsforschung) wurde die Zahl der geförderten Projektförderung in der Wirtschaft die Bereiche Informatik kleinen und mittleren Unternehmen seit 1998 um 53 Prozent (um 40 Prozent auf 18,9 Mio. €) und Biotechnologie (um 38 Pro- gesteigert. Heute sind zwei von drei geförderten Unterneh- zent auf 51,3 Mio. €). men KMU. Sie erhalten mit 171,2 Mio. € (inkl. Auftragsfor- Diese Mittel mobilisieren bei den geförderten Unter- schung) 35 Prozent mehr Mittel aus den Programmen des nehmen zusätzliche FuE-Ausgaben. Die Hebelwirkung ist in den BMBF als noch 1998. Dagegen ist das Gewicht der KMU mit einzelnen Themengebieten unterschiedlich hoch, erreicht aber gut 12,5 Prozent der gesamten FuE-Aufwendungen der Wirt- im Mittel die Größenordnung eines zusätzlichen Euro privater schaft deutlich geringer. Die Bundesregierung fördert somit FuE-Ausgaben pro Euro öffentlicher Forschungsförderung. kleine und mittlere Unternehmen weit überproportional und Ein Schwerpunkt der Forschungsförderung der Bun- trägt damit der Bedeutung von KMU für Wachstum, Beschäf- desregierung in der Wirtschaft liegt auf der Förderung klei- tigung und Innovationen Rechnung.

25 Die Ressourcen für Forschung und Entwicklung im internationalen Vergleich

Um national ermittelte Daten international vergleichen zu kön- Forschung und Entwicklung zur Beschreibung der Forschungs- nen, haben sich die in der Organisation für wirtschaftliche Zu- landschaft verwendet. Ein Vorteil des FuE-Personals als Indi- sammenarbeit und Entwicklung (OECD) vertretenen Staaten kator ist, dass er von Wechselkursentwicklungen unabhän- auf gemeinsame Richtlinien geeinigt. In dem so genannten gig ist und somit reale Veränderungen der Forschungssys- Frascati-Handbuch werden die verwendeten Definitionen für teme besser abbilden kann als das Verhältnis von Bruttoin- Forschung und Entwicklung und die gemeinsamen Klassifika- landsausgaben für Forschung und Entwicklung zum Brutto- tionen festgehalten. Zwar haben die dort zusammen getrage- inlandsprodukt. Aktuelle Zahlen liegen in vielen Ländern nur nen Regeln keinen verbindlichen Charakter, doch ist durch die für die Forscherinnen und Forscher vor, die die größte Grup- regelmäßige Zusammenarbeit der OECD-Staaten eine weit ge- pe innerhalb des FuE-Personals sind. Der Vergleich der abso- hende Übereinstimmung des statistischen Materials gegeben. luten Anzahl an Forscherinnen und Forschern ist wegen der Neben Daten zu den Ressourcen für Forschung und Entwick- unterschiedlichen Größe der hier betrachteten Länder nicht lung werden von der OECD und von Eurostat auch weitere Indi- sehr aufschlussreich. Gegenüber gestellt werden daher die in katoren, etwa zu Innovationsaktivitäten, Patenten oder anderen Vollzeitäquivalenten erfassten Forscherinnen und Forscher Bereichen von Wissenschaft und Technologie erhoben. Diese bezogen auf die Zahl der Erwerbspersonen. werden in Teil V des Bundesberichts Forschung dargestellt. Die Die japanischen Forschungsanstrengungen sind ge- Aussagen dieses Kapitels beziehen sich auf das FuE-Personal messen in Forscherinnen und Forschern je tausend Erwerbs- sowie die staatlich finanzierten Ausgaben für FuE. Verglichen personen mit 10,0 (2001) am größten. Die USA liegen mit 9,0 werden dabei die Europäische Union, darunter im besonderen (1999) ebenfalls höher als die EU-Staaten Frankreich und die großen Mitgliedstaaten Deutschland, Frankreich, Großbri- Deutschland (jeweils 6,5 in 2000 bzw. 2001). Der EU-Durch- tannien und Italien, sowie Japan, Kanada und die USA. schnitt liegt bei 5,5 (2000), während in Italien der Anteil der Forscherinnen und Forscher je tausend Erwerbspersonen mit 25.1 FuE-Personal je 1 000 Erwerbspersonen 2,8 (1999) deutlich darunter liegt. In den meisten Ländern machen die Forscherinnen und Forscher mehr als die Hälfte Wie im nationalen so werden auch im internationalen Kon- des FuE-Personals aus, in Japan liegt der Anteil 2001 sogar text neben den FuE-Ausgaben die personellen Ressourcen für über 75 Prozent. Dabei ist festzustellen, dass die Zahl der For- Drucksache 15/3300 – 204 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 28: In FuE tätiges Personal je 1000 Erwerbspersonen in ausgewählten Staaten – in Vollzeitäquivalenten –

Insgesamt 15,0

14,0

13,0

12,0

11,0

10,0

9,0

8,0

7,0

6,0

5,0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001

darunter Forscher 11,0

10,0

9,0

8,0

7,0

6,0

5,0

4,0

3,0

2,0

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001

Deutschland Kanada Frankreich Italien Japan1 USA2

Großbritanien und Nordirland

1 Bis 1995 FuE-Personal überschätzt. 2 Angaben unterschätzt. Quelle: OECD (Main Science and Technologie Indicators 2003/2) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 205 – Drucksache 15/3300

scherinnen und Forscher innerhalb der letzten zehn Jahre in militärische Forschung fließen, liegt die EU insgesamt mit fast allen Ländern wesentlich stärker gestiegen ist als die Zahl 0,65 Prozent relativ hoch. In Großbritannien und den USA des technischen und sonstigen Personals. Teilweise stand dagegen kommt mit rund 30 Prozent bzw. gut 50 Prozent ein einer deutlichen Erhöhung der Anzahl der Forscherinnen wesentlicher Anteil der öffentlichen Ausgaben für Forschung Teil II und Forscher eine Verringerung des technischen und sonsti- und Entwicklung nicht-zivilen Zielen zugute, wobei sich die- gen Personals gegenüber wie bspw. in Japan (vgl. Tab. 38). ser Wert in Großbritannien in den letzten Jahren deutlich ver- ringert hat (1999 lag er noch bei rund 40 Prozent). Der Anteil 25.2 Anteil der staatlichen FuE-Ausgaben am der zivilen staatlichen FuE-Ausgaben am BIP liegt entspre- Bruttoinlandsprodukt chend in Großbritannien bei 0,47 Prozent (2001) und in den USA bei 0,48 Prozent (2002). Neben den in Teil V des Bundesberichts Forschung verwende- ten Indikatoren zu den Bruttoinlandsausgaben für Forschung 25.3 Staatlich finanzierte FuE-Ausgaben in der und Entwicklung (BAFE) im internationalen Vergleich, wel- Europäischen Union che auf Daten basieren, die bei den Forschung und Entwick- lung durchführenden Sektoren erhoben werden, gibt es von Auf die EU-Mitgliedsländer Deutschland, Frankreich, Groß- der OECD und von Eurostat zusammengetragene Vergleiche britannien und Italien entfallen 2001 insgesamt etwa drei zu den staatlich finanzierten FuE-Ausgaben, die auf den na- Viertel der staatlich finanzierten FuE-Ausgaben (Haushalts- tionalen Haushaltsansätzen beruhen. Auf der Grundlage der ansätze), die in der EU erfolgen. Die einzelnen Anteile rei- auf diese Weise ermittelten Daten ist ein Vergleich der ge- chen dabei von 25,1 Prozent, die von Deutschland aufge- samten staatlichen Forschungsanstrengungen möglich, also bracht werden, bis zu 12,5 Prozent in Italien. Die Anteile der einschließlich der Mittel, die auf das Ausland entfallen. Um übrigen EU-Länder liegen alle im einstelligen Bereich; den eine Betrachtung unabhängig von den Größenunterschieden höchsten Wert hat Spanien (6,8 Prozent in 2000), gefolgt zwischen den Staaten zu ermöglichen, werden auch hier die von den Niederlanden (4,7 Prozent) und Schweden (3,1 Pro- aus den öffentlichen Haushalten ermittelten staatlichen FuE- zent). Belgien, Österreich, Finnland und Dänemark weisen Ausgaben auf das Bruttoinlandsprodukt bezogen. alle einen Anteil von um die 2 Prozent aus. Den geringsten In den meisten der hier betrachteten Staaten hat sich Beitrag zu den staatlich finanzierten FuE-Ausgaben im EU- der Anteil staatlich finanzierter FuE-Ausgaben am BIP 2001 Raum leisten Portugal (1,2 Prozent), Griechenland und Ir- im Vergleich zu den beiden Vorjahren erhöht. Den höchsten land (je 0,6 Prozent) sowie Luxemburg (0,05 Prozent). Die Anteilswert hat, wie auch schon in den Vorjahren, Frankreich zwölf Länder, die an der europäischen Währungsunion teil- mit 1,03 Prozent (2002), gefolgt von den USA, die eine deut- nehmen, vereinigen knapp 80 Prozent der FuE-Ausgaben liche Steigerung von 0,84 Prozent im Jahr 1999 auf 0,99 Pro- der EU-Länder auf sich (Tab. 27) zent 2002 zu verzeichnen hatten. Deutschland liegt mit Auf der Basis der Haushaltsansätze der EU-Mitglied- 0,79 Prozent (2002) an dritter Stelle, vor Japan (2002: 0,71 Pro- staaten lassen sich auch die Inhalte vergleichen, denen die For- zent), Italien (2001: 0,69 Prozent) und Großbritannien (2001: schungsausgaben dienen. Forschung und Entwicklung, die 0,68 Prozent). Die EU insgesamt erreicht 0,77 Prozent (2001). dem Forschungsziel „Verteidigung“ zugeordnet wird, findet in Beschränkt man die Betrachtungen auf die zivilen größerem Umfang in Großbritannien (2001: 34,9 Prozent aller FuE-Ausgaben der Staaten, so ändert sich die Rangfolge nach staatlichen FuE-Ausgaben Großbritanniens) und in Frankreich BIP-Anteilen wegen der unterschiedlichen Schwerpunktset- (23,2 Prozent) statt. Bei den zivilen Forschungsausgaben stehen zung in den einzelnen Ländern. EU-weit die allgemeinen Hochschulforschungsmittel an erster Den höchsten Anteil staatlich finanzierter ziviler FuE- Stelle. Ihnen kamen 2002 mit 31,6 Prozent mehr als doppelt so Ausgaben am BIP weisen Frankreich und Deutschland aus viele Mittel zugute wie der Verteidigungsforschung. Unter den mit 0,78 bzw. 0,75 Prozent 2002. Auf dem dritten Rang fol- anderen Bereichen ragt die Forschungszielgruppe „technolo- gen Italien (2001: 0,66 Prozent) und Japan (2001: 0,65 Prozent), gische Ziele“ mit einem Ausgabenanteil von 19,2 Prozent an die wie Deutschland und Kanada mehr als 90 Prozent der insgesamt zweiter Stelle hervor, auf humanitäre und soziale staatlichen FuE-Ausgaben für zivile Zwecke ausgeben. Da in Forschungsziele entfallen 14 Prozent der staatlich finanzierten den kleineren Mitgliedsländern relativ wenig Mittel in die FuE-Ausgaben in der Europäischen Union (Tab. 26). Drucksache 15/3300 – 206 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 29: Anteil der gesamten staatlich finanzierten FuE-Ausgaben1 am Bruttoinlandsprodukt in ausgewählten Staaten – in Prozent – Anteil insgesamt 1,6

1,5

1,4

1,3

1,2

1,1

1,0

0,9

0,8

0,7

0,6

0,5

0,4

0,3

0,2

0,1

0,0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

darunter Anteil der zivilen FuE-Ausgaben 0,9

0,8

0,7

0,6

0,5

0,4

0,3

0,2

0,1

0,0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Deutschland Kanada2 Frankreich Italien Japan3 USA4

Großbritannien und Nordirland

1 Haushaltsansätze 2 Nur Bundesausgaben. 3 Ohne FuE-Ausgaben für Geistes- und Sozialwissenschaften. 4 Nur Bundesausgaben, ohne allgemeine Hochschulforschungsmittel und überwiegend ohne Investitionsausgaben. Quelle: OECD (Main Science and Technologie Indicators 2003/2) und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 207 – Drucksache 15/3300

Abb. 30: Staatlich finanzierte Ausgaben1 für zivile Forschung und Entwicklung in ausgewähl- ten Staaten Mrd. US-$2

50,0

46,0

42,0 Teil II

38,0

34,0

30,0

26,0

22,0

18,0

14,0

10,0

6,0

2,0

0,0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Deutschland Kanada3 Frankreich Italien Japan4 USA5

Großbritannien und Nordirland

1 Haushaltsansätze 2 Nominale Ausgaben, umgerechnet in US-$ Kaufkraftparitäten. 3 Nur Bundesausgaben. 4 Ohne FuE-Ausgaben für Geistes- und Sozialwissenschaften. 5 Nur Bundesausgaben, ohne allgemeine Hochschulforschungsmittel und überwiegend ohne Investitionsausgaben. Quelle: OECD (Main Science and Technologie Indicators 2003/2) und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 208 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abbildung 31: Staatlich finanzierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Staaten der Europäischen Union 2000–2002* – Haushaltssoll –

70,0 60,0 50,0 70,0 40,0 60,0 30,0 50,0 20,0 40,0 10,0 69,2 30,0 1,3 1,4 1,4 70,0 67,6 0,0 61,9 20,0 2000 2001 2002 60,0 70,0 10,0 50,0 3,0 3,1 3,4 60,0 Finnland 40,0 0,0 2000 2001 2002 50,0 30,0 Niederlande 70,0 40,0 20,0 60,0 30,0 10,0 70,0 70,0 50,0 20,0 0,0 60,0 60,0 40,0 10,0 2000 2001 2002 1,9 2,1 2,2 50,0 50,0 30,0 0,0 Europäische 2000 2001 2002 40,0 Union 40,0 20,0 30,0 Schweden 30,0 10,0 20,0 1,2 1,2 1,2 20,0 0,0 10,0 10,2 11,0 11,0 2000 2001 2002 0,3 0,4 0,4 10,0 0,0 0,0 Dänemark 2000 2001 2002 2000 2001 2002 70,0 Irland Großbritannien 60,0 und Nordirland 50,0 40,0 30,0 70,0 20,0 60,0 10,0 1,4 1,5 1,5 50,0 0,0 70,0 2000 2001 2002 40,0 60,0 30,0 Belgien 50,0 20,0 16,3 17,0 17,1 40,0 10,0 30,0 0,0 2000 2001 2002 20,0 70,0 Deutschland 10,0 1,2 1,4 1,3 60,0 0,0 2000 2001 2002 50,0 Österreich 70,0 40,0 60,0 30,0

50,0 20,0 15,6 13,1 14,6 70,0 40,0 10,0 60,0 30,0 70,0 0,0 50,0 2000 2001 2002 20,0 60,0 40,0 Frankreich 10,0 50,0 30,0 0,7 0,8 0,9 0,0 40,0 20,0 2000 2001 2002 30,0 10,0 0,0 0,0 0,0 Portugal 20,0 0,0 2000 2001 2002 70,0 10,0 4,2 4,2 4,2 70,0 60,0 0,0 Luxemburg 2000 2001 2002 60,0 50,0 Spanien 50,0 40,0 40,0 30,0 30,0 20,0 20,0 10,0 0,4 0,4 0,4 10,0 6,8 8,4 8,4 0,0 2000 2001 2002 0,0 2000 2001 2002 Griechenland Italien Ausgaben in Mrd. €

* 2000 endgültiges Soll; 2001 endgültiges Soll (EU insg. geschätzt; Dänemark: 2003; Spanien: 2000); 2002 vorläufiges Soll (EU insg. geschätzt; Dänemark: 2003; Spanien: 2000; Irland, Italien und Großbritannien: jeweils 2001) Quelle: Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat), OECD, BMBF Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 209 – Drucksache 15/3300

noch Abbildung 31: Staatlich finanzierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Staaten der Europäischen Union 2000–2002* – Haushaltssoll –

Teil II

268 270 260 247 240 270 210 240 211 180 210 196 185 150 180 120 150 270 90 120 240 270 60 249 90 210 240 232 30 182 178 60 211 180 164 210 0 30 2000 2001 2002 150 180 120 0 Finnland 2000 2001 2002 270 150 90 270 240 230 229 120 270 Niederlande 223 60 240 240 210 90 30 210 210 180 60 0 188 188 180 174 150 30 2000 2001 2002 180 150 150 120 0 Europäische 2000 2001 2002 120 120 90 Union 98 98 87 Schweden 90 90 60 60 60 30 270 30 30 0 240 2000 2001 2002 0 0 2000 2001 2002 2000 2001 2002 210 Dänemark Irland Großbritannien 180 148 und Nordirland 150 139 146 270 120 240 90 206 208 210 198 60 270 180 30 240 150 0 210 2000 2001 2002 120 180 172 90 158 148 Belgien 150 60 120 30 270 90 255 0 239 240 2000 2001 2002 60 216 210 Deutschland 30 270 180 0 2000 2001 2002 240 150 Österreich 210 120 270 180 90 240 60 150 270 210 30 120 240 180 87 0 90 210 150 70 76 2000 2001 2002 60 180 120 Frankreich 103 30 150 90 82 63 0 60 120 105 2000 2001 2002 104 104 270 90 30 Portugal 270 240 60 0 2000 2001 2002 240 210 30 210 180 0 Luxemburg 2000 2001 2002 180 150 146 146 Spanien 150 120 120 117 90 90 60 36 36 36 60 30 30 0 2000 2001 2002 0 2000 2001 2002 Griechenland Italien Ausgaben je Einwohner in €

* 2000 endgültiges Soll; 2001 endgültiges Soll (EU insg. geschätzt; Dänemark: 2003; Spanien: 2000); 2002 vorläufiges Soll (EU insg. geschätzt; Dänemark: 2003; Spanien: 2000; Irland, Italien und Großbritannien: jeweils 2001) Quelle: Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat), OECD, BMBF Drucksache 15/3300 – 210 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 32: Staatlich finanzierte FuE-Ausgaben der Mitgliedstaaten der Europäischen Union nach Forschungszielgruppen – in Mio. € –

Haushaltssoll*

9 183 Verteidigungsforschung 10 471 10 661

Humanitäre und 8 298 9 540 soziale Ziele 9 682

12 781 Technologische Ziele 13 241 13 291

2 066 Landwirtschaft 2 108 2 129

Allgemeine 19 176 21 370 Hochschulforschungsmittel 22 421

Nicht zielorientierte und 10 377 sonstige zivile Forschung 10 789 10 934

61 909 Insgesamt 67 555 69 163

0 8 000 16 000 24 000 32 000 40 000 48 000 56 000 64 000 72 000

2000 2001 2002

* 2000 endgültiges Soll, 2001 und 2002 Schätzungen Eurostat. ** Einschl. nichtaufteilbarer Ausgaben. Quelle: Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 211 – Drucksache 15/3300

Teil III: Forschungs- und Technologiepolitik des Bundes

Einführung 213 26 Förderorganisationen, Hochschulbau und überwiegend hochschulbezogene Sonderprogramme 213 26.1 Grundfinanzierung der Max-Planck-Gesellschaft 213 26.2 Grundfinanzierung der Deutschen Forschungsgemeinschaft 215 26.3 Grundfinanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft 215 26.4 Ausbau und Neubau von Hochschulen 216 26.5 Überwiegend hochschulbezogene Sonderprogramme 217 27 Großgeräte der Grundlagenforschung 220 28 Meeresforschung und Polarforschung; Schifffahrt und Meerestechnik 224 28.1 Meeres- und Polarforschung 224 28.1.1 Meeresforschung 224 28.1.2 Polarforschung 227 28.2 Schifffahrt und Meerestechnik 228 29 Weltraumforschung und Weltraumtechnik 230 30 Energieforschung und Energietechnologie 234 30.1 Kohle und andere fossile Energieträger 234 30.2 Erneuerbare Energien und rationelle Energieverwendung 235 30.3 Nukleare Energieforschung 238 30.4 Beseitigung kerntechnischer Pilot- und Energieverwendung 239 30.5 Fusionsforschung 239 31 Forschung für Nachhaltigkeit 240 31.1 System Erde 241 31.1.1 Atmosphäre, Klimasystem, Großgeräte 242 31.1.2 Meeres- und geowissenschaftliche Forschung für Nachhaltigkeit 242 31.2 Nachhaltigkeitskonzepte 242 31.2.1 Gesellschaftliches Handeln in Richtung Nachhaltigkeit 243 31.2.2 Konzepte für Nachhaltigkeit in Industrie und Wirtschaft 244 31.2.3 Nachhaltige Nutzungskonzepte für Regionen 245 31.2.4 Nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen 245 31.3 Friedens- und Konfliktforschung, Humanitäres Minenräumen 247 32 Forschung und Entwicklung im Dienste der Gesundheit 248 33 Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen 261 34 Informationstechnik 264 34.1 Softwaresysteme 265 34.2 Basistechnologien der Informationstechnik 268 34.3 Anwendung der Mikrosystemtechnik 272 34.4 Fertigungstechnik 275 34.5 Internet – Grundlagen und Dienste 277 34.6 Multimedia 278 34.7 Wissenschaftliche und technische Information im weltweiten Verbund 280 35 Biotechnologie 283 Drucksache 15/3300 – 212 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

36 Materialforschung; physikalische und chemische Technologien 289 36.1 Materialforschung 290 36.2 Physikalische und chemische Technologien 291 37 Luftfahrtforschung 298 38 Forschung und Technologie für Mobilität und Verkehr (einschließlich Verkehrssicherheit) 299 39 Geowissenschaften und Rohstoffsicherung 302 39.1 Geowissenschaften 303 39.2 Rohstoffsicherung 306 40 Raumordnung und Städtebau; Bauforschung 306 40.1 Raumordnung, Städtebau, Wohnungswesen 307 40.2 Bauforschung-Bautechnische Forschung; Straßenbauforschung 309 41 Forschung und Entwicklung im Ernährungsbereich 312 42 Forschung und Entwicklung in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei 314 43 Bildungsforschung 317 43.1 Forschung in der allgemeinen Bildung 318 43.2 Berufsbildungsforschung 325 43.3 Hochschulforschung 328 43.4 Lebensbegleitendes Lernen / Weiterbildungsforschung 332 43.5 Weitere Bereiche der Bildungsforschung 334 44 Innovation und verbesserte Rahmenbedingungen 348 44.1 Innovationsfinanzierung für technologieorientierte Unternehmen und Gründer 349 44.2 Verbesserung des Technologie- und Wissenstransfers / Förderung von Forschungskooperationen und innovativen Netzwerken 351 44.3 Technisch-ökonomische Infrasruktur 353 44.4 Übrige indirekte Fördermaßnahmen 354 45 Geisteswissenschaften; Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 355 45.1 Geisteswissenschaften 356 45.2 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 356 46 Übrige, anderen Bereichen nicht zugeordnete Aktivitäten 364 47 Wehrforschung und -technik 370 47.1 Forschung und Technologie 371 47.2 Wehrtechnische Entwicklung 372 47.3 Nichttechnische Forschungs- und Studienarbeit der Bundeswehr 373 47.4 Forschung im Bereich Wehrmedizin und -psychologie (unter Einschluss der Veterinär- und Zahnmedizin sowie der Wehrpharmazie) 374 47.5 Forschung im Bereich Geoinformationswesen 375 47.6 Forschung im Bereich Militärgeschichte 376 47.7 Forschung im Bereich Sozialwissenschaften 376 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 213 – Drucksache 15/3300

Einführung

Die Darstellung der FuE-Ausgaben nach Förderbereichen und forschungsthematischen Aspekten einem oder mehreren För- Förderschwerpunkten basiert auf der FuE-Leistungsplan- derbereichen bzw. –schwerpunkten zugeordnet. Abweichend systematik des Bundes. Dabei werden die Ausgaben unabhän- ist die Vorgehensweise bei den Grundmitteln für die Max-Planck- gig vom finanzierenden Ressort nach forschungsthematischen Gesellschaft (MPG), die Deutsche Forschungsgemeinschaft Gesichtspunkten gegliedert. Beim BMBF erfolgt die Zuordnung (DFG) und die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) sowie den Mitteln auf Vorhabensebene, bei den anderen Ressorts schwerpunkt- für den Hochschulbau und die hochschulbezogenen Sonder- mäßig anhand der Haushaltsstellen. Die Mittel für die institutio- programme, die jeweils einen eigenen Förderschwerpunkt bil- nelle Förderung einschließlich der Hermann von Helmholtz- den und in einem Förderbereich zusammengefasst sind. Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) und die Soweit möglich wurden in die einzelnen Förderbe- Ausgaben der bundeseigenen wissenschaftlichen Einrich- reiche Programmtabellen eingestellt, die einen Überblick tungen werden entsprechend ihren Aufgaben ebenfalls nach über den Berichtszeitraum bieten.

26 Förderorganisationen, Hochschulbau und überwie- gend hochschulbezogene Sonderprogramme

(Förderbereich A) 26.1 Grundfinanzierung der Max-Planck- Gesellschaft Im Förderbereich A sind die finanziellen Leistungen des Bundes im Bereich der institutionellen Forschungsförderung auf der Die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaf- Grundlage der entsprechenden Rahmenvereinbarung zwischen ten (MPG) betreibt eigenverantwortlich primär der erkenntnis- Bund und Ländern über die gemeinsame Förderung der For- orientierten und anwendungsoffenen Grundlagenforschung schung nach Art. 91b GG und auf der Grundlage des Hochschul- gewidmete Forschungsinstitute mit dem Ziel, international bauförderungsgesetzes dargestellt sowie die über diese gesetz- wettbewerbsfähige „centers of excellence“ zu schaffen. Als inte- lichen Verpflichtungen hinausgehenden Programme auf der graler Bestandteil des funktional gegliederten Systems der insti- Grundlage von Staatsverträgen zwischen Bund und Ländern. tutionellen staatlichen, nicht-industriellen Forschungsförderung in Deutschland fällt der MPG die Aufgabe zu, Schwerpunkte der Spitzenforschung zu setzen und Ergänzungsfunktionen insbe- Abbildung 33: Grundfinanzierung von Förder- sondere gegenüber der universitären Forschung wahrzunehmen. organisationen, Hochschulbau und hochschulbezogenen Sonderprogrammen Abbildung 34: Grundfinanzierung der MPG

in Mio. € in Mio. € 4000 1000

3000 2 665,0 750 2 632,6 2 654,4 2 653,5 2 577,6

483,4 2000 1 740,1 500 450,1 467,8 467,8 1 623,2 1 653,9 1 685,0 1 711,5 437,2

1000 250

0 0 2000 2001 2002 2003 2004 2000 2001 2002 2003 2004 Ist Soll Ist Soll Wissenschaftsausgaben insgesamt FuE FuE Drucksache 15/3300 – 214 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Die Max-Planck-Gesellschaft als Forschungsträger- Hahn-Medaille, Schloeßmann-Stipendien, Postdoktoranden- organisation unterhält derzeit insgesamt 77 Institute (MPI) Wissenschaftler, Nobelpreisträger-Stipendien). Darüber hinaus und Forschungseinrichtungen, davon 57 in den westdeut- sind derzeit an den Max-Planck-Instituten für die Dauer von schen Ländern. Um entsprechend dem Grundanliegen der jeweils fünf Jahren insgesamt 40 Selbständige Nachwuchs- MPG, Grundlagenforschung auf höchstem internationalem gruppen etabliert. Die Leiter dieser Nachwuchsgruppen haben Niveau betreiben zu können, ist ein fortwährender Prozess die Möglichkeit, sich im Rahmen eigener personeller und sach- wissenschaftlicher Erneuerung eine entscheidende Voraus- licher Ressourcen durch die eigenverantwortliche Leitung setzung. Das verlangt von der MPG eine permanent kritische einer Arbeitsgruppe und auch durch ihre wissenschaftliche Bewertung der eigenen Forschungseinrichtungen. Die Sicher- Arbeit für eine spätere wissenschaftliche Leitungsposition in- stellung einer optimalen Entwicklung der Institute und die nerhalb und außerhalb der MPG zu qualifizieren. Aufnahme neuer innovativer Forschungsfelder erfolgt insbe- Als spezielles neues Ausbildungsinstrument für her- sondere durch Umstrukturierungsmaßnahmen an bestehen- vorragende deutsche und ausländische Doktoranden grün- den Einrichtungen. Das schließt sowohl die thematische Um- det die MPG in enger Zusammenarbeit mit den Universitäten orientierung von Arbeitsbereichen als auch die Aufgabe von „International Max Planck Research Schools“. Durch themati- Arbeitsrichtungen an den Instituten ein, kann aber auch die sche Verzahnung der Dissertationen und durch die besonde- Schließung einer Einrichtung bedeuten. ren Arbeitsmöglichkeiten, die die Kooperation von Max- Im Rahmen einer von einer internationalen Kom- Planck-Instituten und Hochschulen bietet, sollen Synergie- mission im Auftrag der BLK durchgeführten Systemevalua- effekte und ein Mehrwert gegenüber isolierten Doktorarbei- tion sind die Stellung der MPG im Forschungssystem sowie ten gewonnen werden. ihre Prinzipien und Verfahren der Forschungsförderung un- Auf forschungspolitischer Ebene wirkt die MPG im in- tersucht worden. Der abschließende Bericht vom Mai 1999 ternationalen Kontext an der Diskussion über Ziele von For- attestiert der Gesellschaft eine herausragende Position im schungspolitik und über Inhalte der Forschungsförderung deutschen und internationalen Forschungssystem und gibt mit, z.B. durch Stellungnahmen zur Vorbereitung von For- Anregungen zur strukturellen Fortentwicklung. schungsrahmenprogrammen der Europäischen Union. Da- Mit den Institutsgründungen in den ostdeutschen rüber hinaus ist sie Mitglied verschiedener multinationaler Ländern hat die MPG von Anfang an das Ziel verfolgt, auch in Gremien und Organisationen. den ostdeutschen Ländern Institute als Kernelement der Ar- Auf der Ebene der Institute unterstützt die MPG in beit der MPG zu etablieren und somit einen wesentlichen Bei- vielfältiger Weise deren internationale Ausrichtung durch trag zur Neustrukturierung und Innovationsfähigkeit der die Förderung des Wissenschaftleraustausches und ge- deutschen Forschungslandschaft zu leisten. Seit 1991 wurden meinsame Forschungsprojekte, durch Kooperationsverträ- in den ostdeutschen Ländern und in Berlin insgesamt 18 Insti- ge sowie durch die finanzielle Unterstützung von ausge- tute, ein Teilinstitut des IPP in Greifswald und eine Forschungs- wählten internationalen Forschungsinstitutionen und von stelle gegründet. Damit ist die MPG in den ostdeutschen Län- größeren Forschungsvorhaben. Es bestehen Rahmenver- dern annähernd proportional mit dem gleichen Potential ver- träge mit dem Centre nationale de la recherche scientifi- treten wie in den westdeutschen Ländern. que (CNRS) und der Chinesischen Akademie der Wissen- Ein besonderes Anliegen der MPG ist die Förderung Wissenschaften (CAS). Die Zusammenarbeit mit Israel fin- des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dazu gehören die det in der Minerva Stiftung GmbH, einer Tochtergesell- Mitarbeit von in- und ausländischen studentischen Hilfs- schaft der MPG, eine besondere Form der Förderung. kräften (2002: 1 792) an Forschungsvorhaben der Institute, die Die MPG hat rd. 12 000 Mitarbeiter, darunter 29 Pro- Förderung von in- und ausländischen Doktoranden (2002: zent Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Zusätzlich 3 272) sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nach- tragen ca. 9 100 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissen- wuchswissenschaftlern im postdoc-Stadium (2002: 2 710 schaftler und Gastwissenschaftler zur Forschung bei. An der Postdoktoranden) sowie spezielle Förderprogramme für den institutionellen Förderung sind Bund und Länder im Verhält- wissenschaftlichen Nachwuchs (Dieter-Rampacher Preis, Otto- nis 50:50 beteiligt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 215 – Drucksache 15/3300

26.2 Grundfinanzierung der Deutschen senschaftsorganisationen (KoWi) fördert sie die verstärkte In- Forschungsgemeinschaft anspruchnahme der EU-Förderungsstrukturen. Schwerpunkt- programme unter Beteiligung europäischer Partner sollen Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert als grenzüberschreitende Forschungskooperationen festigen. Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft vor allem Die DFG hat wesentlich zur Stärkung und Integration die Hochschulforschung in all ihren Disziplinen: von den der Forschung in den ostdeutschen Ländern beigetragen. Als Geistes- und Gesellschaftswissenschaften über Biowissen- besondere Formen der Förderung zum Ausbau der Forschungs- schaften einschließlich der Medizin bis hin zu den Natur- und struktur an den Hochschulen der ostdeutschen Länder sind die den Ingenieurwissenschaften. aus Sondermitteln des BMBF finanzierten Innovationskollegs zu nennen. Darüber hinaus fördert die DFG im Rahmen ihrer Ver- fahren Anträge der in enger Verbindung mit Universitäten Abbildung 35: Grundfinanzierung der DFG gegründeten „Geisteswissenschaftlichen Zentren“. Seit 1998 sind die Förderverfahren der DFG auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Instituten in Mio. € 1000 der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) unabhängig von deren Hauptarbeitsrichtung offen. Dazu werden 2,5 Prozent der 725,0 746,6 704,9 750 671,8 Haushaltsmittel dieser Institute in den DFG-Haushalt einge- 621,2 bracht. 500 Einer stetigen Steigerung der Mittel für die DFG steht in den letzten Jahren ein überproportionales Anwach- 250 sen der Anträge sowohl nach Anzahl als auch nach An- tragssumme gegenüber. 1998 lag die Zahl der eingegange- 0 nen Anträge erstmals seit 1992 wieder unter dem Vergleichs- 2000 2001 2002 2003 2004 wert des Vorjahres, und zwar um 24,2 Prozent nach Beträ- Ist Soll gen und 13,9 Prozent nach Anzahl. Die DFG ist durch eine internationale Kommission FuE evaluiert worden. Der Bericht liegt seit Mai 1999 vor. Zu den Anregungen und Verbesserungsvorschläge, die Em- Die DFG fördert Einzelvorhaben (insbesondere im Normalver- pfehlungen und Kritiken hat die DFG Stellung genommen. fahren) und Projekte (Forschergruppen, Schwerpunktpro- gramme, Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkollegs). 26.3 Grundfinanzierung der Fraunhofer- Sie fördert weiterhin Forschungsinfrastruktur (z.B. das For- Gesellschaft schungsschiff „Meteor“) und das wissenschaftliche Bibliotheks- wesen einschließlich der Entwicklung neuer Informations- Die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten strukturen an den Hochschulen. Sie wirkt wesentlich mit, die Forschung e.V. (FhG) ist die führende Trägerorganisation von Bereitstellung und Erneuerung der in den Hochschulen benö- Einrichtungen der angewandten Forschung in Deutschland. tigten wissenschaftlichen Großgeräte (Hochschulbauförder- Sie führt Vertragsforschung für die Industrie, für Dienstleis- ungsgesetz) zu koordinieren. tungsunternehmen und die öffentliche Hand aus und bietet In den großen internationalen wissenschaftlichen Informations- und Serviceleistungen an. Das Wirken der FhG Organisationen vertritt die DFG die deutsche Wissenschaft und orientiert sich konsequent am Ziel der Umsetzung von For- pflegt bilaterale wissenschaftliche Beziehungen in einer Viel- schungsergebnissen in neue und innovative Produkte, Ver- zahl von Staaten. Durch die Koordinierungsstelle EU der Wis- fahren und Dienstleistungen. Drucksache 15/3300 – 216 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abbildung 36: Grundfinanzierung der FhG keine nennenswerten Ressourcen für die Grundlagenfor- schung zur Verfügung stehen. Kennzeichnend für diese Zu- in Mio. € 1000 sammenarbeit sind gemeinsame Berufungen auf Lehrstühle oder Honorarprofessuren und in die Leitung von Fraunhofer- 750 Instituten. Im Februar 1999 wurde dem BMBF der Bericht der 500 Evaluierungskommission zur Systemevaluierung der FhG über-

259,9 281,0 geben. Darin wird der FhG eine vorrangig auf die Bedürfnisse 246,6 254,0 245,7 250 der Wirtschaft ausgerichtete Forschung von internationalem, wissenschaftlichem Niveau und hohem volkswirtschaftlichen 0 Nutzen bestätigt. Gleichzeitig empfahl die Kommission 2000 2001 2002 2003 2004 Ist Soll • den Ausbau der Potentiale im Hinblick auf zukünftig an FuE Bedeutung gewinnende Technologiefelder (z. B. Kom- munikationstechnologien),

Die FhG betreibt derzeit rund 80 Forschungseinrichtungen, • die Verstärkung der Marktorientierung, ohne Aufgabe des davon 58 Institute an über 40 Standorten in ganz Deutschland Anspruchs auf Forschungsorientierung und Breite der und beschäftigt 12 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Kompetenzen, institutionelle Förderung des Bundes und der Länder ermög- licht der FhG die Erarbeitung und Sicherung ihres wissenschaft- • die Steigerung der Wirtschaftserträge auf mittelfristig 40 lichen Potentials auf von ihr selbst gewählten Forschungs- Prozent, sofern die Zuwendungsgeber ihrerseits der FhG die feldern, sowie die Entwicklung innovativer Technologien und für das wettbewerblich härtere Operieren am Markt erfor- deren ständige Beobachtungen. Den Unternehmen der ge- derlichen Freiräume einräumen und für eine angemessene werblichen Wirtschaft und öffentlichen Stellen bietet sie ihre Förderung der Vorlaufforschung sorgen, Leistungen auf acht Forschungsgebieten an: • den Ausbau der Möglichkeiten zur befristeten Beteiligung • Werkstofftechnik, Bauteilverhalten an Technologieunternehmen,

• Produktionstechnik, Fertigungstechnologie • die Fortführung der Aktionen zur Internationalisierung.

• Informations- und Kommunikationstechnik Entsprechend der Bund-Länder Vereinbarung über die gemeinsame Förderung der FhG von 1977 arbeitet die FhG • Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik im Bereich der Vertragsforschung nach einem Modell der leistungsabhängigen Grundfinanzierung: Die öffentliche • Sensorsysteme, Prüftechnik Förderung wird vom Umfang der Erlöse der FhG aus FuE- Leistungen für Dritte abhängig gemacht. • Verfahrenstechnik 26.4 Ausbau und Neubau von Hochschulen • Energie- und Bautechnik, Umwelt- und Gesundheitsfor- schung sowie Der Aus- und Neubau von Hochschulen einschließlich Hochschulkliniken wird als Gemeinschaftsaufgabe von • technisch ökonomische Studien, Informationsvermittlung Bund und Ländern durchgeführt (Art. 91a GG). An Hoch- schulbauvorhaben, die in den gemeinsamen Rahmenplan Die FhG ist auf eine enge Zusammenarbeit mit den Hoch- aufgenommen wurden (Grunderwerb, Baukosten, Erstein- schulen angewiesen, weil sie regelmäßig Nachwuchswissen- richtungen einschl. Großgeräte), beteiligt sich der Bund schaftlerinnen und -wissenschaftler gewinnen muss und ihr zur Hälfte an den mitfinanzierungsfähigen Kosten. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 217 – Drucksache 15/3300

Abbildung 37: Aus- und Neubau von Hoch- 26.5 Überwiegend hochschulbezogene schulen Sonderprogramme 1

in Mio. € 2000 Mit spezifischen Sonderprogrammen unterstützen Bund und Länder die Weiterentwicklung von Hochschule und Wissen- 1500 schaft sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nach- 1 289,2 1 175,9 1 236,0 1 200,8 wuchses. Von besonderer Bedeutung sind im Berichtszeitraum 1 066,6 1000 das Hochschulsonderprogramm III, das Sofortprogramm für die innovative Gestaltung des Informatikstudiums und die 500 Sonderprogramme der DFG. 253,2 278,0 266,6 258,8 229,2

0 2000 2001 2002 2003 2004 Abbildung 38: Ausgaben des Bundes für Ist Soll überwiegend hochschulbezo- Wissenschaftsausgaben insgesamt gene Sonderprogramme FuE in Mio. € 200

150 151,8 Die Gemeinschaftsaufgabe ist seit ihrem Inkrafttreten 1970 kontinuierlich fortentwickelt worden. Dabei sind immer 100 wieder regionen- und länderübergreifende sowie thematische 65,1 Planungsanstöße gegeben worden. Zu nennen sind hier der 50 verstärkte Ausbau der Fachhochschulen sowie die Einbezieh- ung der neuen Länder in das HBFG ab dem Jahr 1991. Von der 0 2000 2001 2002 2003 2004 seit 1996 bestehenden Möglichkeit der Mitfinanzierung dritt- Ist Soll vorfinanzierter Vorhaben haben die Länder in breitem Um- fang Gebrauch gemacht. So wurden entsprechende Vorhaben Wissenschaftsausgaben insgesamt mit einem Baukostenvolumen von insgesamt 1,15 Mrd. € (Stand FuE 32. Rahmenplan) zur Mitfinanzierung freigegeben. Für den Ausbau der Hochschulen in den ostdeutschen Ländern sind in der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau 1991 Wissenschafts- und forschungspolitische Ziele bis 2002 Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 5,80 Mrd. € vom Bund mit rd. 2,60 Mrd. € mitfinanziert worden. Damit Deutschland braucht leistungsfähige Hochschulen, die in konnten vor allem dringende Bau- und Sanierungs- Lehre und Forschung internationale Spitzenpositionen ein- maßnahmen durchgeführt und Hochschuleinrichtungen nehmen. Um die Hochschulen bei den erforderlichen Innova- rasch mit wissenschaftlichen Großgeräten, Computern und tionen gezielt zu unterstützen, haben Bund und Länder ge- Büchergrundbeständen ausgestattet werden. meinsame Programme initiiert: das Hochschulsonderpro- In die gemeinsame Förderung sind die Anschaffung gramm III sowie Sonderprogramme der Deutschen Forschungs- und der Ersatz von wissenschaftlichen Großgeräten für die gemeinschaft (DFG). Neben der Verbesserung der Strukturen Lehre und Forschung an Hochschulkliniken einbezogen. Ein und der Internationalisierung der Hochschulen wird damit Teil der Hochschulbaumittel wurde für die Ausstattung der v.a. das Ziel der Förderung des wissenschaftlichen Nach- Hochschulen mit modernen Informations- und Kommuni- wuchses, insbesondere der Förderung von Frauen, verfolgt. kationstechniken, Hochschulnetzen, Höchstleistungsrech- Das Programm zur Weiterentwicklung von Hoch- nern, Computern über das Computer-Investitions-Programm schule und Wissenschaft sowie zur Realisierung von Chancen- (CIP) und Computern für den Arbeitsplatz für Wissenschaft- gleichheit für Frauen in Forschung und Lehre (HWP), die lerinnen und Wissenschaftler (WAP) eingesetzt. Der Anteil an Zukunftsinitiative Hochschule (ZIH) und das BMBF-Programm den Ausgaben für Großgeräte einschließlich CIP und WAP 1 Siehe dazu auch Kapitel „Übrige, anderen Bereichen nicht zugeordnete betrug jährlich rd. 250 bis 300 Mio. €. Aktivitäten“. Drucksache 15/3300 – 218 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

„Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung an Sofortprogramm für die innovative Gestaltung Hochschulen (aFuE)“ wird aus haushaltssystematischen des Informatikstudiums Gründen im Kapitel „Übrige, anderen Bereichen nicht zuge- ordnete Aktivitäten“ dargestellt. Bund und Länder haben auf der Sitzung der Bund-Länder-Kom- mission für Bildungsplanung und Forschungsförderung am Hochschulsonderprogramm III (HSP III) und 19. Juni 2000 auf der Basis von Art. 91 b GG das Sofortprogramm Nachfolgemaßnahmen zur Weiterentwicklung des Informatikstudiums an den Hoch- schulen in Deutschland (WIS) verabschiedet. Mit dieser raschen Das Hochschulsonderprogramm, das 1996 in Kraft getreten und Umsetzung der Initiative des Bundeskanzlers vom 4. Mai 2000 zum 31.12.2000 ausgelaufen ist, diente der Verbesserung der war es möglich, dass die ersten Maßnahmen dieses Programms Strukturen im Hochschulbereich, der Weiterentwicklung des bereits zum Wintersemester 2000/2001 greifen konnten. Fachhochschulbereichs, der Verstärkung der europäischen und internationalen Zusammenarbeit, der Förderung des wissen- Das Programm soll schaftlichen Nachwuchses und der Förderung von Frauen. 1998 wurde das HSP III um eine auf ein Jahr beschränkte Aktion • zusätzliche Ausbildungskapazitäten schaffen, zur Förderung der Hochschulbibliotheken ergänzt, um die Informationsdienstleistungen der Hochschulbibliotheken • die Studienzeiten verkürzen und u.a. durch Beschaffung neuer Literatur und Ausweitung der Nutzungsmöglichkeiten vorhandener Bestände zu verbessern. • die Entwicklung und die Erprobung neuer Studiengänge Insgesamt wurden von Bund und Ländern bis Ende 2000 1,88 mit den Abschlüssen Bachelor und Master sowie von Mrd. € zur Verfügung gestellt. Der Anteil des Bundes betrug rd. Studienangeboten der Hochschulen in der Weiterbildung 1,07 Mrd. €. erleichtern. Das HSP III leistete einen wesentlichen finanziellen Beitrag zur Umsetzung wissenschafts- und hochschulpoliti- Bund und Länder beteiligen sich an dem geplanten 51,1 Mio. € scher Zielsetzungen. Dabei zeigen sich in den Ländern unter- Programm, das auf 5 Jahre ausgelegt ist, zu je 50 Prozent. schiedliche Schwerpunktsetzungen, die jeweils dem länderspe- Zusammen mit der Green Card-Initiative der Bundes- zifischen Ausbau- und Entwicklungsstand Rechnung tragen. regierung und den vielfältigen Aktivitäten der Länder trägt Neben der Realisierung hochschulpolitischer Ziele das Bund/Länder-Sofort-Programm dazu bei, die dringende hat das HSP III auch erhebliche beschäftigungspolitische Ef- Nachfrage der Wirtschaft nach zusätzlichen Informatikern fekte. Mit den Mitteln des HSP III wurden 1998 fast 5 400 Stel- zu befriedigen und insbesondere den Hochschulen zu helfen, len oder Arbeitsverträge, darunter über 2 000 für Frauen (41 mit der sprunghaft gewachsenen Ausbildungsnachfrage Prozent), finanziert. Hinzu kommen fast 30 000 sonstige För- Schritt zu halten. derfälle (Werkverträge, Lehraufträge, Stipendien und Tuto- In diesem Förderbereich werden folgende Programme rien), darunter fast 13 000 für Frauen (44 Prozent). durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau unbefristet Bundesmittel:

2000 (Ist) : 1 022,58 Mio. € 2001 (Ist) : 1 132,51 Mio. € (davon 33,20 Mio. € zweckge- bunden für den Abbau der Mehrleistungen der Länder) 2002 (Ist) : 1 100,00 Mio. € 2003 (Soll) : 1 060,00 Mio. € 2004 (Soll) : 925,00 Mio. € Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 219 – Drucksache 15/3300

Bund – Länder – Vereinbarung Sofortprogramm 2000 bis 2004 51,13 Mio. €; davon 25,56 Mio. € Bund zur Weiterentwicklung des Informatikstudiums an deutschen Hochschulen (WIS)

Entwicklungen und Ergebnisse in diesem „Forschergruppen in der Empirischen Bildungsforschung“ in Förderbereich 2002, die Ausschreibung von Nachwuchsgruppen in der In- formatik in 2002 sowie die Einrichtung der breit angelegten Grundfinanzierung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Förderinitiative „Geisteswissenschaften“ in 2003. Einen starken strategischen Akzent setzt die DFG Die Forschungsförderung der DFG umfasst Einzelvorhaben außerdem auf die internationale Öffnung der deutschen und Forschungskooperationen sowie Auszeichnungen für Wissenschaftslandschaft. In Europa steht dabei die Verwirk- herausragende Forschungsleistungen. Die DFG fördert außer- lichung des im 6. Forschungsrahmenprogramm der EU ent- dem wissenschaftliche Infrastruktur, wie die Beschaffung schieden vorangetriebenen Europäischen Forschungsraums wissenschaftlicher Geräte, das wissenschaftliche Bibliotheks- im Mittelpunkt. Die DFG ist in Deutschland für das 2003 von wesen einschließlich der Entwicklung neuer Informations- den europäischen Forschungsförderern unter dem Dach der strukturen an den Hochschulen und Hilfseinrichtungen der EUROHORCs (European Heads of Research Organisations) ge- Forschung (z.B. das Forschungsschiff „Meteor“). Im Rahmen meinsam ausgeschriebene Nachwuchsgruppenprogramm des HBFG-Verfahrens ist die DFG für die Beurteilung der Groß- European Young Investigators Awards (EURYI) zuständig und geräteanmeldungen zuständig. beteiligt sich an dem von der ESF (European Science Founda- Seit 2002 verfügt die DFG über einen Globalhaushalt, tion) koordinierten europäischen Schwerpunktprogramm der sich zu 42 Prozent aus Mitteln der Länder zu 58 Prozent EUROCORES. Mit verschiedenen europäischen Partnerorgani- aus Mitteln des Bundes zusammensetzt. Über die Verteilung sationen wurden Abkommen zur gemeinsamen Förderung der Mittel auf die verschiedenen Förderinstrumente entschei- grenzüberschreitender Forschung geschlossen. Die genann- det der Hauptausschuss der DFG (s. Kapitel 13.1). Der stetigen ten Aktivitäten bilden mögliche erste Schritte auf dem Weg Steigerung der Mittel für die DFG stehen steigende Anforder- zu einem European Research Council, über dessen Konzeption ungen durch Erweiterung des Aufgabenspektrums und Aus- und Entwicklung die europäischen Forschungsförderer – ein- laufen von Sonderprogrammen (z.B. HSP III, Zukunftsinitia- schließlich der DFG – intensiv diskutieren. Durch die Koordi- tive Hochschulen/DFG-Forschungszentren) gegenüber. Die nierungsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen (KoWi) för- Bewilligungsquote in der Einzelförderung sank von 1999 bis dert die DFG zudem die verstärkte Inanspruchnahme der EU- 2002 von 46 Prozent auf 37 Prozent der Antragssumme. Der Förderstrukturen durch die Hochschulen und außerhoch- Wettbewerbsdruck ist in allen Verfahren sehr hoch. schulischen Einrichtungen in Deutschland. Zur Verfestigung In ihrer Grundausrichtung zielt die Forschungs- der internationalen Forschungskooperation über Europa hin- förderung der DFG auf die Unterstützung selbstbestimmter aus hat die DFG ihre Präsenz im außereuropäischen Aus- Forschungsaufgaben in Hochschulen und öffentlich finan- land ausgeweitet. Seit 2000 arbeiten DFG und die National zierten Forschungseinrichtungen. Seit 1999 ergänzt die DFG Natural Science Foundation of China in Peking im Chine- ihr Förderangebot verstärkt um wissenschaftsgeleitete strate- sisch-Deutschen Zentrum für Wissenschaftsförderung gisch orientierte Programme. Die DFG greift damit die Em- zusammen. Seit 2002 unterhält die DFG ein Verbindungs- pfehlungen der Internationalen Kommission zur Systemeva- büro in Washington D.C.; im Jahre 2003 wurde ein luation auf, die in ihrem Bericht 1999 die Weiterentwicklung Verbindungsbüro in Moskau eingerichtet. der DFG zu einer strategisch handelnden Einrichtung der Forschungsförderung gefordert hatte. Auf der Grundlage Bund-Länder-Programm zur Weiterentwicklung des Informatik- einer thematischen Ausschreibung wurden im Herbst 2000 studiums an deutschen Hochschulen (WIS) an fünf Hochschulstandorten in Deutschland Bioinformatik- Zentren eingerichtet. Weitere Beispiele aktiv gesteuerter Ein gemeinsames Bund-Länder-Sofortprogramm haben Bund Forschungsförderung sind das in 2000 neu eingeführte Pro- und Länder auf der Grundlage von Artikel 91 b des Grund- gramm der DFG-Forschungszentren, die Förderinitiative gesetzes im Sommer 2000 für die Weiterentwicklung des In- Drucksache 15/3300 – 220 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

formatikstudiums an Hochschulen mit insgesamt 51 Mio. € DFG-Forschungszentren gestartet. Der Etat wird in Höhe von rund 11 Mio. € für För- dermaßnahmen in den ostdeutschen Ländern eingesetzt. Im Rahmen der „Zukunftsinitiative Hochschule“ hat das Davon wurden im Jahre 2002 insgesamt rund 2,7 Mio. € BMBF der DFG von 2001 bis 2003 insgesamt 44,6 Mio. € aus bereitgestellt, im Jahre 2003 sind es insgesamt rd. 2,4 Mio. €. UMTS-Mitteln für die Einrichtung von Forschungszentren Das Sonderprogramm ist auf fünf Jahre (2000 bis 2004) aus- an Hochschulen bereitgestellt. Die DFG-Forschungszentren gelegt und wird zu je 50 Prozent vom Bund bzw. von den sollen in hoch innovativen Forschungsgebieten zeitlich Ländern finanziert. befristete Forschungsschwerpunkte mit internationaler Das Programm zielt darauf ab, zusätzliche Ausbil- Sichtbarkeit bilden und dadurch insbesondere auch die dungskapazitäten in der Informatik zu schaffen, die Attraktivität des betreffenden Standorts für Wissenschaft- Studienzeiten zu verkürzen und die Entwicklung und lerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende aus dem Erprobung neuer Studiengänge mit den Abschlüssen Ausland erhöhen. Aus den Sondermitteln können bis zu Bachelor und Master sowie von Studienangeboten der sechs Professuren sowie Nachwuchsgruppen finanziert Hochschulen in der Weiterbildung zu erleichtern. Von dem werden. Die Hochschulen sind verpflichtet, die Professuren Programm werden positive Auswirkungen auf die Ausbil- nach der Anfinanzierung durch die DFG in die Grundfinan- dungskapazitäten, auf die Förderung der innovativen zierung zu übernehmen. Pro Zentrum können jährlich bis Gestaltung und auf die Steigerung von Effizienz, Niveau zu 5 Mio. € bei entsprechender Grundfinanzierung bewil- und Betreuung im Bereich des Informatikstudiums erwar- ligt werden. tet. Insgesamt wurden bis 2003 fünf DFG-Forschungs- Die Zahl der Studienanfänger in der Informatik zentren eingerichtet. Aufgrund einer ersten offenen Aus- stieg von rd. 11 000 im Studienjahr 1997 auf rd. 19 000 im schreibung hat die DFG im Juli 2001 drei Zentren in die Studienjahr 1999 und erhöhte sich im Studienjahr 2001 auf Förderung aufgenommen: „Ozeanränder“– Universität rd. 26 400. Im Studienjahr 2002 flachte die Zahl der Bremen, „Funktionelle Nanostrukturen“ – Universität Studienanfänger auf etwas über 23 000 leicht ab. Die Zahl Karlsruhe und „Experimentelle Biomedizin“ – Rudolph der erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen, die von Virchow-Zentrum – Universität Würzburg. Im Rahmen 6 384 im Studienjahr 1999 auf 5 806 im Studienjahr 2000 themenzentrierter Auswahlverfahren erhielten im Jahr zurückgegangen war, erhöhte sich im Studienjahr 2001 auf 2002 zum Themenfeld „Modellierung und Simulation“ die 6 070 (west- und ostdeutsche Länder). TU-Berlin mit dem Forschungszentrum „Mathematik für Es deutet sich aber an, dass die Studienanfänger- Schlüsseltechnologien“ und zum Themenfeld „Neuro- zahlen im Informatikbereich wegen der Arbeitsmarktsitua- wissenschaften“ die Universität Göttingen mit dem For- tion rückläufig sind, da sich der Arbeitsmarkt für IT-Fach- schungszentrum „Molekularphysiolgie des Gehirns“ den leute innerhalb eines Jahres vom Nachfrage- zum Ange- Zuschlag. botsmarkt gewandelt hat. Grundsätzlich ist das Programm dennoch erfolgreich. Das Programm wird ab 2004 von der DFG fortgeführt.

27 Großgeräte der Grundlagenforschung

(Förderbereich B) Gesellschaft. Weitere Fortschritte bei der Erforschung der inne- ren Struktur der Materie und der grundlegenden Zusammen- Die Großgeräte der naturwissenschaftlichen Grundlagenfor- hänge in der Natur verlangen immer häufiger die Verfügbarkeit schung stellen einen wichtigen Pfeiler unseres Bildungs- und sehr anspruchsvoller Forschungsanlagen. Bis auf wenige Aus- Forschungsstandortes dar. Grundlagenforschungen an Groß- nahmen werden die Großgeräte der naturwissenschaftlichen geräten nehmen in Deutschland traditionell auf vielen Gebie- Grundlagenforschung daher an den leistungsstarken Forschungs- ten eine internationale Spitzenposition ein. Sie sind Ausgangs- zentren der Helmholtz-Gemeinschaft oder an gemeinsamen eu- punkt und Triebkraft für technische Innovationen sowie für eine ropäischen Forschungseinrichtungen errichtet und betrieben. auf Nachhaltigkeit orientierte Entwicklung von Wirtschaft und Für die Wissenschaft in Deutschland ist die Ausgangs- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 221 – Drucksache 15/3300

basis bei Großgeräten der Grundlagenforschung generell gut. Vordergrund stehen die effektive Nutzung der vorhandenen Sie wurde in den letzten Jahren durch die Inbetriebnahme der Großgeräte und ihre Anpassung an aktuelle Aufgaben der Synchrotronstrahlungsquelle ANKA am Forschungszentrum naturwissenschaftlichen Forschung vor allem unter Einbezieh- Karlsruhe und einer Reihe leistungsfähiger Forschungsinstru- ung von Hochschulgruppen und des wissenschaftlichen Nach- mente an der Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II und am wuchses. Vorlaufarbeiten zu neuen Großgeräten sind im inter- Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Organisation für nationalen Verbund vor allem auf neuartige Teilchenbeschleu- Astronomische Forschung in der Südlichen Hemisphäre (ESO) niger und Quellen für Synchrotronstrahlung ausgerichtet. weiterhin gestärkt. Nach dem Umbau der Hadron-Elektron- Ringanlage (HERA) beim Deutschen Elektronen-Synchrotron Thematische Schwerpunkte in Hamburg zu HERA II steht der Wissenschaft ein weltweit einzigartiges Großgerät für die Erforschung der inneren Struk- Die Maßnahmen betreffen im Projektbereich wie auch in der tur der Bausteine des Atomkerns zur Verfügung. institutionellen Förderung grundlegende Fragen zur inneren Die Forschungsgruppen an den Großgeräten kommen Struktur und zu den Eigenschaften der Materie. Hierzu gehören überwiegend aus Universitäten. Die Großgeräte leisten damit der Aufbau und die Wechselwirkung der kleinsten Bausteine der einen wichtigen Beitrag zur Verbindung von Spitzenforschung Materie, bis hin zu den Galaxien und die Entwicklung des Kos- und Lehre bei voranschreitender Internationalisierung der mos (Teilchenbeschleuniger, Teleskope) sowie die atomare Struk- Wissenschaft. tur und Dynamik der uns umgebenden kondensierten Materie (Neutronen-, Ionen- und Synchrotronstrahlungs-Quellen). Hinzu kommt die Schaffung von Wissensvorlauf zu Abbildung 39: Großgeräte der Grundlagen- technischen Innovationen für Anwendungen in der Praxis und forschung für künftige Großgeräte und Forschungsinstrumente. Einen Schwerpunkt bilden interdisziplinäre Forschungen, insbeson- in Mio. € 1000 dere der Brückenschlag der Physik zu Chemie, Lebenswissen- schaften, Umweltforschung sowie Material- und Ingenieur- 750 wissenschaften. 628,4 617,3 625,9 582,1 572,6 500 Strukturen der Förderung

250 Die Maßnahmen sind 2004 bei einem Gesamtansatz von 626 Mio. € gegliedert in: 0 2000 2001 2002 2003 2004 • Europäische Forschungseinrichtungen (186 Mio. € ^= 30 Ist Soll Prozent), FuE • institutionelle Förderung (378 Mio. € ^= 60 Prozent) und

• Projektförderung (61 Mio. €^= 10 Prozent). Forschungspolitische Ziele Forschung erfolgt in den Einrichtungen Deutsches Elektro- Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung stößt in im- nen-Synchrotron (DESY), Gesellschaft für Schwerionenfor- mer extremere Dimensionen und zu Systemen höherer Kom- schung (GSI), Hahn-Meitner-Institut (HMI), Forschungszen- plexität vor, deren Untersuchung nur mit sehr aufwendigen tren Jülich, Karlsruhe und Geesthacht (FZJ, FZK und GKSS) Großgeräten und instrumentellen Hilfsmitteln möglich ist. und in mehreren Leibniz - Instituten wie Forschungszen- Die Großgeräteinfrastruktur ist kostenintensiv, überregional trum Rossendorf (FZR), Berliner Elektronen-Speicherring- ausgerichtet und häufig in den nationalen oder internationa- Gesellschaft für Synchrotronstrahlung (BESSY), Max-Born- len Forschungszentren weltweit einzigartig vertreten. Ihr Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie Bau, Betrieb und ihre Nutzung bilden wichtige Elemente (MBI), Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik (KIS) und einer kohärenten Forschungspolitik im gesamtstaatlichen Astrophysikalisches Institut Potsdam (AIP). Internationale Interesse und der Internationalisierung der Wissenschaft. Im Beteiligungen betreffen die Europäische Organisation für Drucksache 15/3300 – 222 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Kernforschung – Europäisches Labor für Teilchenphysik Im Rahmen der klinischen Studien zur Krebstherapie (CERN), Europäische Organisation für astronomische For- mit Ionenstrahlen, die seit 1998 gemeinsam mit der Radio- schung auf der Südlichen Hemisphäre (ESO), Europäische logischen Universitätsklinik Heidelberg, dem DKFZ und dem Synchrotron-Strahlungsanlage (ESRF) und das Institut Max FZR an der GSI durchgeführt werden, sind etwa 200 Patienten von Laue - Paul Langevin (ILL) (s. dazu auch Teil VI). Die behandelt worden. Die Ergebnisse sind überaus viel verspre- Projektförderung kommt hauptsächlich Hochschulgruppen chend und sollen mit Errichtung der HICAT-Anlage in Heidel- zugute, die in internationalen Kooperationen mit Groß- berg in die klinische Praxis überführt werden. geräten forschen. Der Aufbau der neuen Synchrotronstrahlungsquellen BESSY II in Berlin-Adlershof und ANKA am FZK ist weitgehend Entwicklungen und Ergebnisse in diesem abgeschlossen. Gemeinsam von Bund und Ländern wird der Förderbereich weitere Ausbau der Instrumentierung unterstützt. Neben den Synchrotronstrahlungsquellen DORIS III und PETRA am DESY Nachdem die Beschleunigeranlage HERA bei DESY ihre stehen mit BESSY II und ANKA in Deutschland leistungsfähige ursprünglichen Design-Werte erreicht hatte, wurde sie zu Synchrotronstrahlungsquellen für unterschiedliche grundla- HERA II umgebaut. Ziel war es, die Leistung des Beschleuni- genorientierte und anwendungsbezogene Forschungen zur gers um das Vierfache zu erhöhen, um noch tiefere Einsicht Verfügung. Die Einsatzbereiche reichen von der Grundlagen- in die innere Struktur von Nukleonen (Proton und Neutron) forschung in Physik, Chemie, Biologie, Medizin bis zur Analy- zu ermöglichen. Für HERA beginnt nun eine zweite intensive tik, Materialforschung und industriellen Nutzung. Forschungsetappe, die Anfang 2007 abgeschlossen werden Zur weiteren Verbesserung der Bereitstellung von soll. Spannend wird die Suche nach völlig neuen Phänomenen Neutronen für die Erforschung kondensierter Materie ist an in der Teilchenphysik, etwaigen Unterstrukturen der Quarks der Technischen Universität München mit finanzieller Beteili- und der Natur der starken Kraft. gung des Bundes eine neue Hochflussneutronenquelle FRM II Die Nachfrage nach exzellenten Quellen von Syn- errichtet worden. Die Inbetriebnahme der Anlage wird in chrotronstrahlung für interdisziplinäre Grundlagen- und 2004 abgeschlossen, so dass mit den Forschungsreaktoren an anwendungsbezogene Forschungen steigt vor allem aus den den Helmholtz-Zentren FZJ, HMI und GKSS und der deut- Bereichen Nanotechnologie und Lebenswissenschaften schen Beteiligung am ILL in Grenoble die Versorgung mit weiterhin an. Mit dem Ausbau der TESLA - Testanlage zu Reaktorneutronen dann weltweit hervorragend ist. Im HMI einem Freie Elektronen - Laser am DESY wird bis Ende 2004 ist der Bau einer zweiten Neutronenleiterhalle begonnen eine weltweit einzigartige Forschungsanlage geschaffen, die worden, um die experimentelle Basis für Forschungen mit erstmalig zeitaufgelöste Untersuchungen an kleinsten kalten Neutronen noch weiterhin auszubauen. Vom FZJ wird Proben kondensierter Materie, Clustern und Molekülen mit eine Beteiligung an der Instrumentierung für die Spallations- intensiver, kohärenter Strahlung im weichen Röntgenbereich quelle SNS in den USA vorgesehen. Damit wird der Wissen- ermöglicht. schaft in Deutschland ein Zugang auch zu dieser Neutronen- Bei der GSI hat das Intensitätserhöhungsprogramm quelle der nächsten Generation erschlossen. die Forschungsmöglichkeiten mit schweren Ionen deutlich Nach Abschluss der Forschungen mit dem Large Elec- verbessert. Insbesondere für die Hadronen- und Kernphysik tron Positron Collider (LEP) konzentrieren sich die Arbeiten am werden hierdurch weltweit einmalige Perspektiven eröffnet. CERN in Genf auf den Bau des Large Hadron Collider (LHC) als Mit dem neuartigen Dileptonen-Spektrometer HADES steht der weltgrößten Beschleunigeranlage, die ihren Betrieb im Ap- ein im internationalen Vergleich einzigartiges Instrument ril 2007 aufnehmen soll. Bis zu diesem Zeitpunkt werden von rd. bereit, von dem sich die Wissenschaft Aufklärung über das 6 000 Forschern in globaler Zusammenarbeit vier große Experi- Verhalten elementarer Teilchen in Kernmaterie und über die mente ATLAS, CMS, ALICE und LHCb errichtet werden, mit den- fundamentalen Kräfte erhofft. Für die Hadronenforschung en das Studium von Teilchenprozessen oberhalb des LEP-Berei- im niederenergetischen Bereich steht der Wissenschaft die ches bis zu Energien von einigen Tera-Elektronenvolt möglich COSY - Anlage am FZJ zur Verfügung. wird. Die Wissenschaft erwartet mit dem LHC Aufschluss über Die wissenschaftliche Attraktivität der GSI steigt mit den Ursprung der Teilchenmassen und die etwaige Existenz neu- der schrittweisen Inbetriebnahme der PHELIX - Höchst- er Teilchen und Kräfte und zusätzlicher räumlicher Dimensionen. leistungslaseranlage für Forschungen mit Laser- und Ionen- Die vier 8-Meter-Einzelteleskope des weltweit leis- strahlen in Kombination weiter. Ebenso wie DESY verfolgt die tungsfähigsten optischen Teleskops Very Large Telescope GSI ein intensives Entwicklungsprogramm für künftige Be- (VLT) der ESO in Chile und eine erste Generation von Beobach- schleunigergenerationen. tungsinstrumenten sind in Betrieb genommen worden Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 223 – Drucksache 15/3300

und stehen der Wissenschaft für Untersuchungen des tiefen Großgeräteprojekten zügig umgesetzt. Für die naturwis- Weltalls bereit. Der Einsatz adaptiver Optiken und der interfe- senschaftliche Grundlagenforschungen beinhalten die rometrische Betrieb mehrerer Einzelteleskope sind viel ver- vom BMBF getroffenen Grundsatzentscheidungen: sprechend. Auf diesem Wege werden höchste Lichtempfind- lichkeit und Winkelauflösung erreicht. Als nächstes Projekt • Ein Labor für gepulste, sehr hohe Magnetfelder wird wurde von der ESO gemeinsam mit astronomischen Instituten gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen am Forschungs- in Spanien, den USA und Kanada mit dem Bau des weltgröß- zentrum Rossendorf errichtet. ten Radioteleskops Atacama Large Millimeter Array (ALMA) begonnen, das bis 2011 fertig gestellt werden soll. Mit ALMA • Der Bund schlägt den europäischen Partnerländern vor, ge- wird die Entstehung von Galaxien und Sternen im frühen meinsam einen neuartigen Freie Elektronen – Röntgenlaser Kosmos vor etwa 12 Mrd. Jahren erforscht werden können. bei DESY in Hamburg zu bauen; zudem soll der Ringbe- Nach Übergang zum vollen Nutzerbetrieb hat sich schleuniger PETRA ab 2007 zu einer modernen Synchrotron- die ESRF zur weltweit führenden Synchrotronstrahlungs- strahlungsquelle der 3. Generation ausgebaut werden. quelle mit mehreren einzigartigen, sehr leistungsfähigen Forschungsinstrumenten entwickelt. Im Aufbau ist ein in- • Die Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darm- terdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Struktur stadt soll gemeinsam mit europäischen Partnern ihre Anlagen und Funktion von Proteinen gemeinsam mit dem ILL und stufenweise ausbauen und zu einem führenden europäischen dem Europäischen Labor für Molekularbiologie (EMBL) in Zentrum der Hadronen- und Kernphysik werden. Grenoble, um dem rasch wachsenden Bedarf an derartigen Forschungsmöglichkeiten aus den Lebenswissenschaften Die beschlossenen Maßnahmen kommen der großen Dyna- zunehmend besser entsprechen zu können. mik bei der Erforschung von Materie auf atomarem Niveau Das Regierungsabkommen zum Betrieb des ILL wurde mit perspektivischen Anwendungen in der Nanotechno- von Deutschland, Frankreich und Großbritannien um weitere logie und in der Nanobiologie sowie bei der Erkundung von zehn Jahre verlängert. Zunächst bis zum Jahre 2013 steht der Kernmaterie entgegen. Für die vier Großgeräteprojekte sol- Wissenschaft damit neben den nationalen Neutronenquellen len in den nächsten zehn Jahren insgesamt 1,50 Mrd. € ein- in Deutschland der weltweit leistungsfähigste Forschungsreak- gesetzt werden, darunter Mittel des Bundes in Höhe von tor zur Verfügung. Im Rahmen eines umfangreichen Pro- etwa 900 Mio. €. gramms zur Modernisierung der Instrumentierung und Neu- Durch die Entscheidungen der Bundesregierung sind entwicklung von Forschungsinstrumenten werden die For- wichtige Weichen für den langfristigen Ausbau der Großge- schungsmöglichkeiten am ILL stetig ausgebaut. Mittelfristig räteinfrastruktur für Grundlagen- und anwendungsorientier- kann damit die international hervorragende Position des ILL in te Forschungen in den Bereichen kondensierte Materie und der Forschung mit Neutronen gesichert werden. Kernmaterie gestellt worden. Die Bundesregierung hat die Ende 2002 vom In diesem Förderbereich werden folgende Programme Wissenschaftsrat übergebenen Empfehlungen zu neuen durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Struktur und Wechselwirkung fundamentaler 01/2004 – 06/2006 31,20 Mio. € Teilchen Erforschung kondensierter Materie an Großgeräten 04/2004 – 03/2007 38,30 Mio. € Hadronen- und Kernphysik 04/2003 – 03/2006 36,30 Mio. € Erdgebundene Astronomie und Astrophysik 04/2002 – 03/2005 9,60 Mio. € Astroteilchenphysik 04/2001 – 03/2005 13,50 Mio. € Neue mathematische Verfahren in Industrie und 01/2004 – 12/2006 9,70 Mio. € Dienstleistung Drucksache 15/3300 – 224 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

28 Meeresforschung und Polarforschung; Schifffahrt und Meerestechnik

(Förderbereich C) (IOW) stationiert, wo das 1967 gebaute Forschungsschiff „Alexander von Humboldt“ außer Dienst gestellt wird. Da- Mit den Programmen „Meeresforschung“ (1993) und „Polar- rüber hinaus ersetzt es zwei weitere, in den letzten Jahren forschung“ (1996) sowie dem Forschungskonzept „Meeres- stillgelegte Forschungsschiffe und wird im Rahmen des technik“ (1999) des BMBF hat die Bundesregierung die Basis für Schiffspools „Deutsche Forschungsflotte“ allen Institutionen die Förderung von Forschung und Entwicklung in diesem För- der deutschen Meeresforschung zur Verfügung stehen. derschwerpunkt geschaffen. Neben der Vertiefung des Wissens über die Ozeane und die Polargebiete sowie ihre Rolle im Klima- geschehen der Welt ist die Umsetzung der Erkenntnisse in poli- Abbildung 41: Meeres- und Polarforschung tische Entscheidungen zum Schutz des Ökosystems und nach- in Mio. € haltigen Nutzung der Ressourcen das Ziel der Förderung. 400

300 Abbildung 40: Meeres- und Polarforschung, Meerestechnik 186,3 200 167,7 177,1 132,5 127,9 164,6 172,2 in Mio. € 155,5 400 100 120,8 116,3

300 0 2000 2001 2002 2003 2004 207,9 217,0 194,6 Ist Soll 200 150,4 156,4 191,7 173,4 184,2 Wissenschaftsausgaben insgesamt 135,3 136,2 100 FuE

0 2000 2001 2002 2003 2004 Ist Soll 28.1.1 Meeresforschung

Wissenschaftsausgaben insgesamt Meeresüberwachung FuE

Die Möglichkeiten zur Überwachung der Meere haben durch technologische Fortschritte eine neue Qualität erreicht. Man In der Meerestechnik liegen die Schwerpunkte auf der För- kann heute autonom arbeitende Sensor- und Datenübertragungs- derung von Forschung und globalen Entwicklung in der systeme (via Satellit) einsetzen, um sowohl schnell über Umwelt- Schiffstechnik und dem Küsteningenieurwesen. Daneben veränderungen informiert zu werden als auch über kontinuier- werden Forschung und Entwicklung von Messtechnik für die liche Messreihen zu verfügen, aus denen langfristige Trends Meeresforschung und -überwachung gefördert. abgeleitet werden können. Fernziel ist ein global abgestimmtes, autonomes Messnetz (Global Ocean Observing System, GOOS). 28.1 Meeres- und Polarforschung Derzeit konzentrieren sich die deutschen Bemühungen darauf, die Überwachung von Nord- und Ostsee zu optimieren. Das BMBF fördert gemeinsam mit den Küstenländern Schleswig- In enger Kooperation zwischen wissenschaftlichen Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen Einrichtungen, kleinen Unternehmen der gewerblichen den Bau eines neuen eisrandfähigen Forschungsschiffes. Es Wirtschaft und dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hy- soll 2004/2005 fertig gestellt werden und die Leistungsfähig- drographie (BSH) als potentiellem Betreiber wurden Mess- keit Deutschlands in den Geowissenschaften, der Klimafor- strategien sowie die notwendigen Geräte zur automatischen schung und der Meeresbiologie stärken. Das neue Forschungs- Erfassung von Wasserparametern und -inhaltsstoffen ent- schiff wird am Institut für Ostseeforschung in Warnemünde wickelt und z. Z. auf Versuchsstationen des vom BSH hoheitlich Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 225 – Drucksache 15/3300

betriebenen Messnetzes MARNET in Nord- und Ostsee er- jektes GLOBEC wird der Einfluss von Klimaänderungen auf probt. Es ist absehbar, dass die teure, schiffsgebundene Meeres- marine Ökosysteme, speziell auf die nutzbaren Arten unter- überwachung zukünftig durch automatische Messsysteme sucht. ergänzt bzw. teilweise abgelöst werden kann. Das BMBF fördert mit diesen Zielsetzungen ein inter- disziplinäres Projekt zur nachhaltigen Nutzung der Ökosyste- Klimaforschung me in Nord- und Ostsee. Eine Fortsetzung des 2002 abge- schlossenen Vorhabens zum antarktischen Ökosystem ist Deutschland beteiligt sich seit 2000 im Rahmen des WCRP an geplant (siehe internationale Zusammenarbeit). dem Programm CLIVAR (Climate Variability and Predictabi- lity). Die in CLIVAR durchgeführten Untersuchungen dienen Marine Naturstoffforschung dem Ziel, Schwankungen des globalen Klimasystems vorher- zusagen. Das BMBF fördert seit 1997 den Schwerpunkt „Marine Natur- Die Meeresforschung hat dabei die Aufgabe, inner- stoffforschung“, der sich derzeit in der zweiten Förderphase halb des CLIVAR-Programms die Rolle des Ozeans für die befindet. In den Bereichen Pharmazie, Pflanzenschutz und mehrjährige und längerfristige Variabilität des Klimas aufzu- Lebensmitteltechnologie besteht weltweit großer Bedarf an klären und das Gefährdungspotential abzuschätzen, das sich neuen Wirk- und Inhaltsstoffen. In diesem Zusammenhang bei drastischem Wechsel des Klimas als Folge von Instabili- sind neue Naturstoffe, auch aus dem marinen Umfeld, als täten der thermohalinen (durch Temperatur- und Salzgehalts- Grundsubstanzen von zunehmender Bedeutung. differenzen verursachte) Zirkulation ergeben könnte. In enger Zusammenarbeit mit der Industrie sollen Ebenfalls im Dienste der globalen Klimaforschung Ergebnisse aus der Forschung ohne Verzögerung für die Ent- wurde das internationale Projekt ARGO gestartet, in dem mit wicklung neuer Produkte genutzt werden. Dabei ist es wichtig, Hilfe von frei driftenden Messstationen (floats), die bis in nachhaltige Kultivierungs- und Syntheseverfahren zu entwi- einer Tiefe von 2000 m operieren, Daten über den Zustand ckeln, um natürliche Ressourcen soweit wie möglich zu schonen. des Ozeans gewonnen und via Satellit übertragen werden. Dieser Zielsetzung dient das in 2001 gegründete Kom- Diese stehen international für eine klimatologisch orientierte petenzzentrum „Biotec Marin“, das Verfahren zur nachhaltigen Auswertung zur Verfügung. Deutschland wird sich mit Nutzung von Schwämmen entwickelt und diese sowie neu einem nationalen Beitrag, der regional vom Nord- über den gewonnene Produkte über eine eigens gegründete Verwer- Tropischen Atlantik bis zum Zirkumpolarstromgebiet reicht, tungsgesellschaft direkt der industriellen Anwendung zuführt. an ARGO beteiligen. Mittelfristig soll sich das Zentrum aus eigenen Erträgen finan- In der Arktis beteiligt sich Deutschland an der WCRP- zieren. Weitere, weitgehend industriegeführte Forschungs- Initiative ACSYS (Arctic Climate Systems Study). Das deutsche arbeiten konzentrieren sich auf die Untersuchung von Pilzen, Verbundvorhaben wird Erkenntnisse liefern, die zum Ver- Bakterien und Meeresschnecken und auf das Anwendungs- ständnis der Wechselwirkungen zwischen dem grönländi- potential der von diesen produzierten bioaktiven Substanzen. schen Eisschild und der Atmosphäre sowie ihrer Rolle im Im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ver- Klimasystem der Arktis beitragen und damit auch unser Wet- braucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) hat ter in Nordeuropa bestimmen. Von besonderer Bedeutung ist die Bundesforschungsanstalt für Fischerei (BFAFi) die Aufga- dabei die Kopplung des arktischen Wetter- und Klimagesche- be, wissenschaftliche Grundlagen für die bestands- und hens an die großskaligen atmosphärischen Variationsmuster artenerhaltende Bewirtschaftung der weltweit lebenden wie die Nordatlantische Oszillation (NAO) in den Mittleren Meeresressourcen zu erarbeiten. Sie leistet den deutschen Breiten. Hier sind in den letzten 20 Jahren deutliche Ände- wissenschaftlichen Beitrag zur internationalen Fischereifor- rungen festzustellen, deren Auswirkungen auf unser Klima schung und berät BMVEL insbesondere im Vorfeld internatio- noch nicht verstanden werden oder gar vorhersagbar wären. naler Verhandlungen und Rechtsetzungen. Für ihre Aufga- ben stehen ihr u.a die drei Forschungsschiffe „Walther Her- Marine Ökosysteme wig III“, „Solea“ und „Clupea“ zur Verfügung.

In der marinen Ökosystemforschung geht es zum einen da- Marine Aquakultur rum, spezifische Schlüsselprozesse zu identifizieren, um sie in Vorhersagenmodelle einzubauen, zum anderen gilt es abzu- Die Fischfangmengen aus der traditionellen Hochsee- und schätzen, wie sich Veränderungen des Klimas auf marine und Binnenfischerei können weltweit seit Jahren nicht mehr polare Ökosysteme auswirken. Im Rahmen des IGBP-Kernpro- gesteigert werden. Zur Befriedigung der weiter zunehmen- Drucksache 15/3300 – 226 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

den Nachfrage wird man verstärkt auf Produkte aus der Aqua- wesentlichen Kriterien einer Nachhaltigkeit. kultur zurückgreifen müssen, die unter Einsatz umweltscho- Sachthemen sowie methodische Entwicklungen im nender Methoden erheblich ausgeweitet werden muss. Die Küsteningenieurwesen sind in dem in 2001 in überarbeiteter herkömmlichen und noch häufig benutzten Techniken der Form herausgegebenen „Forschungskonzept für das Kura- Haltung in offenen Käfigen vor den Küsten oder in Becken an torium für Forschung im Küsteningenieurwesen“ detailliert Land haben zu schweren Umweltbelastungen mit erheb- dargestellt. Herausragende Ergebnisse aus 25 Jahren For- lichen ökonomischen Einbußen geführt. schung im Küsteningenieurwesen sind in einem 2001 erschie- Das BMBF möchte mit dem im Jahre 2003 begonne- nenen Kompendium zusammengefasst. Mit der speziell für nen Förderschwerpunkt „Nachhaltige Marine Aquakultur- die Belange des Küsteningenieurwesens entwickelten NOKIS technologie“ die Entwicklung von exportfähigen landge- Metadatenbank bietet sich für die verschiedenen Einrich- stützten Aquakultur-Anlagen fördern, die unter Verwendung tungen, die mit Küstenschutzmaßnahmen und mit Küsten- einer Kreislauftechnik für die Aufbereitung und Wiederver- zonenmanagement befasst sind, die Möglichkeit, (nahezu) wendung des Wassers Umweltschäden weitgehend aus- alle in den letzten beiden Dekaden von amtlicher Seite erho- schließen. Auch die wissenschaftliche Forschung zur Biologie benen Datensätze und Zeitreihen zur Ergänzung geplanter der potentiellen Produkte, besonders auf den Gebieten Zucht, Arbeiten heranzuziehen. Die Eckdaten sowie ein kurzer Ab- Krankheitsbekämpfung und Ernährung sowie die Aus- und riss des Forschungsansatzes zu allen bisher vom BMBF geför- Weiterbildung von Fachpersonal für den dauerhaften Betrieb derten KFKI-Projekten finden sich auf dem Internetportal der Kreislaufanlagen ist Gegenstand der Förderung. zum Küsteningenieurwesen.

Integriertes Küstenzonenmanagement Bilaterale Zusammenarbeit

Weltweit sind die Küsten ständig wachsenden Nutzungsan- Deutsch-russische Zusammenarbeit sprüchen ausgesetzt. Damit besteht die Gefahr, dass sie sich nicht nur immer weiter von ihrem natürlichen Zustand ent- Seit Februar 1995 hat sich die vom BMBF und dem russischen fernen, sondern auch ihre ökologischen und sozioökonomi- Ministerium für Wissenschaft und Technik unterzeichnete schen Funktionen einbüßen. deutsch-russische Fachvereinbarung auf dem Gebiet für Es ist deshalb eine Aufgabe der Zukunftsvorsorge, im Meeres- und Polarforschung erfolgreich entwickelt. Die fach- Rahmen eines integrierten Küstenzonenmanagements Kon- lichen Schwerpunkte der Arbeiten, die für unsere Klimazo- zepte zu entwickeln und anzuwenden, die eine nachhaltige nen in Mitteleuropa von zentraler Bedeutung sind, liegen im Nutzung der Küstenräume ermöglichen. Bereich der Erforschung von Stoffumsätzen in Hinblick auf In diesem Zusammenhang hat das BMBF den neuen die Umwelt und deren Veränderungen sowie bei der Klima- Schwerpunkt „Integriertes Küstenzonenmanagement“ einge- und Paläoklimaforschung. richtet, der zum Ziel hat, die Entwicklung von Konzepten wis- Die Untersuchungen finden mit Ausnahme des senschaftlich zu unterstützen. Nach erfolgter Ausschreibung Ochotskischen Meeres in der sibirischen Arktis statt, und und Bewertung der eingegangenen Anträge ist geplant, ab zwar in der Laptevsee und der Karasee nebst den angrenzen- 2004 zwei ausgewählte, interdisziplinäre Vorhaben zu för- den Landgebieten sowie am Elgygytgyn See, einen Meteoriten- dern. kratersee im Nordosten Sibiriens. Seit Ende 1999 betreiben das AWI und das AARI (Russi- Küsteningenieurwesen sches Institut für Arktis und Antarktisforschung) gemeinsam das Otto-Schmidt-Labor (OSL). Dort werden russische Nachwuchs- Im Förderschwerpunkt Küsteningenieurwesen wird entspre- wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die in den gemein- chend der Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder samen deutsch-russischen Projekten tätig sind, wissenschaftlich „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ geschult und an modernen Analysegeräten ausgebildet. nach Artikel 91a GG anwendungsorientierte Forschung geför- Das OSL ist das erste gemeinsam betriebene Labor dert. Vorrangiges Ziel von Forschungsvorhaben ist die Prog- (auf russischem Boden). Aufgrund der bisherigen Erfahrun- nose von Entwicklungen und Ereignissen und die Erarbei- gen könnte es Vorbild für weitere Einrichtungen dieser Art tung zielorientierter, kontrollierter und wirtschaftlicher auch für andere Wissenschaftszweige sein. In einem Stipen- Maßnahmen, um die Lebensbedingungen und Entfaltungs- diatenprogramm erhalten russische Forscher die Möglich- möglichkeiten der Menschen an den Küsten langfristig und keit, jeweils für ein Jahr Forschungsarbeiten zur Dynamik umweltverträglich zu sichern. Die Forschung erfüllt die und Geschichte der arktischen Umwelt durchzuführen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 227 – Drucksache 15/3300

Hierbei werden besonders Proben und Messergebnisse aus sprüche auf marine Küstenökosysteme, damit leisten die den gemeinsamen bilateralen Forschungsvorhaben ausge- Vorhaben einen wichtigen Beitrag zum internationalen wertet. LOICZ-Programm (Land-Ocean Interaction in the Coastal Aus dem OSL hat sich die Gründung des Masterstudien- Zone) sowie zum Nachhaltigkeitskonzept des BMBF. Einen gangs für Angewandte Polar- und Meereswissenschaften weiteren wichtigen Schwerpunkt bildet die Zusammenar- (POMOR) entwickelt. Der Studiengang wird gemeinsam von beit in der Marinen Biotechnologie im Rahmen eines 2+2- den Universitäten St. Petersburg und Bremen, dem AWI und Vorhabens. GEOMAR sowie dem Verbund der norddeutschen Universitäten betrieben und bildet seit 2002 20 russische Studierende aus. Deutsch-Chinesische Zusammenarbeit

Deutsch-Brasilianische Zusammenarbeit Die deutsch-chinesische Kooperation auf dem Gebiet der Meeresforschung sowie in den Geowissenschaften läuft er- Im Rahmen des gemeinsam vom BMBF und dem Land Bre- folgreich mit den Partnern Ministry of Land and Resources men finanzierten Projektes „MADAM: Mangrove Dynamics (MLR) sowie der State Ocean Administration (SOA). Zu beiden and Management“ werden zusammen mit brasilianischen Themenbereichen gibt es bilaterale Lenkungsausschüsse. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern seit 1995 die Vorhaben, die zur Projektanbahnung über das Internationale abiotischen und biotischen Wechselwirkungen zwischen den Büro im Bereich der Meeresforschung sowie in geowissen- verschiedenen Kompartimenten innerhalb des Ökosystems schaftlichen Bereichen initiiert wurden, sollen Anfang 2004 Mangrove sowie die menschlichen Nutzungsansprüche an mit neuen Schwerpunktsetzungen mit chinesischen Partnern das System untersucht. Das Projekt, dessen letzte Förderphase verhandelt werden. Dabei sollen alle im Bereich Geowissen- begonnen hat, hat zum Ziel, Managementpläne für eine aus- schaften und Meeresforschung tätigen deutschen Organisa- gewogene Nutzung des Mangrovenökosystems zu erreichen. tionen und Institutionen beteiligt werden, um Synergiepo- Im Mai 2003 wurden die Ziele für eine weitere deutsch- tentiale effizient zu nutzen. brasilianische Zusammenarbeit auf einer Sitzung des gemein- samen Lenkungsausschusses definiert. Dabei sollen unter 28.1.2 Polarforschung Berücksichtigung internationaler Programme und des Kon- zepts der Nachhaltigkeit Forschungsthemen zur ökologisch Das Polarforschungsprogramm der Bundesregierung (1996) verträglichen Nutzung mariner Ressourcen und zum integrier- umfasst erstmals beide Polarregionen. Neben der klimarelevan- ten Küstenzonen-Management inklusive der Hafenentwick- ten Forschung und der Ökosystemforschung werden auch die lung im Mittelpunkt stehen. Für 2004 ist erstmalig eine ge- Technologieentwicklung sowie die Suche nach marinen Natur- meinsame deutsch-brasilianische Ausschreibung vorgesehen. stoffen berücksichtigt. Träger der deutschen Polarforschung sind verschiedene Bundesressorts, vor allem BMBF, BMVEL, Deutsch-Indonesische Zusammenarbeit BMU sowie das BMWA (BGR) und die DFG. Das AWI in Bremer- haven ist die zentrale Einrichtung der deutschen Polarfor- Managementpläne zur Nutzung natürlicher Ressourcen müs- schung. Zur Durchführung der zumeist internationalen For- sen auf Basis solider wissenschaftlicher Erkenntnisse erstellt chungsvorhaben stellt Deutschland das FS POLARSTERN und in werden. Dieses zeigte sich sehr deutlich auch im Rahmen der der Antarktis verschiedene Stationen zur Verfügung. Die deut- Vorbereitungen für eine Intensivierung der wissenschaftlich- sche Arktisforschung kann die ganzjährig besetzte Koldewey- technischen Zusammenarbeit im Bereich der Meeresfor- Station in Ny Alesund auf Spitzbergen mit benutzen. Prioritäre schung mit Indonesien. Im Vorfeld bilateraler wissenschaft- Themen der deutschen Polarforschung: licher Projekte wurde zunächst in Zusammenarbeit mit dem DAAD ein spezielles Stipendienprogramm aufgelegt, um in- • Bedeutung der Polargebiete für das Klimageschehen, ther- donesischen Studierenden in Deutschland die Möglichkeit mische und dynamische Wechselwirkungen zwischen zum Studium im Bereich der Meereswissenschaften bzw. zur Atmosphäre-Ozean-Kryosphäre Weiterbildung zu gewähren. Im Oktober 2002 wurde die zukünftige wissenschaft- • Analyse von Spurenstoffen in der Atmosphäre, der Hydro- lich-technische Zusammenarbeit auf Basis eines gemeinsam sphäre und der Biosphäre der Antarktis erstellten Aktionsplanes weiter konkretisiert. Die laufen- den Vorhaben im Bereich Küstenmanagement befassen • Struktur, Dynamik und Funktionsprinzipien polarer Öko- sich mit den Auswirkungen anthropogener Nutzungsan- systeme Drucksache 15/3300 – 228 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Massenhaushalt und Dynamik von Land- und Schelfeis letzten 500 000 Jahre zum Ziel hat, konzentriert sich die Bohrung in Dronning Maud Land, die logistisch vom Alfred- • Struktur der Erdkruste und des Erdmantels im Bereich des Wegener-Institut (AWI) betreut wird, auf die hochaufgelöste antarktischen Kontinents Aufnahme der Klima- und Atmosphärengeschichte des letz- ten glazialen Zyklus. Die einzigartige Lage diese Bohrpunkts European Projects for Icecoring in Antarctica (EPICA) im atlantischen Sektor der Antarktis verspricht erstmals ein detailliertes Abbild der Nord-Süd-Kopplung schneller Klima- Im Rahmen des European Projects for Icecoring in Antarc- schwankungen, die vermutlich durch die Tiefenwasserbil- tica (EPICA) werden seit dem Jahr 2000 zwei tiefe Eiskern- dung im Nordatlantik verursacht werden, zu liefern. Dabei bohrungen in der Antarktis vorgenommen. EPICA ist ein sollen die am AWI durchgeführten Untersuchungen wichtige EU-finanziertes, multinationales Projekt, das von mehr als Informationen zu Temperaturschwankungen im Südatlantik, zehn europäischen Arbeitsgruppen gemeinsam durchge- zu Änderungen des Kohlenstoffkreislaufs sowie zur Massen- führt wird. bilanz der Antarktis bereit stellen. Während die Bohrung auf Dome Concordia (Frankreich/- In diesem Förderbereich werden folgende Programme Italien), die Rekonstruktion der Klimageschichte über die durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Programm Meeresforschung ab 1993 Gesamtvolumen der Programm Polarforschung ab 1996 Programme 2002 (Ist) : 52,30* Mio. € 2003 (Soll) : 59,00* Mio. € 2004 (Soll) : 53,70* Mio. € 2005 (Soll) : 42,50 Mio. € 2006 (Soll) : 39,00 Mio. € * incl. Investitionen für den Neubau des eisrandfähigen Forschungsschiffes

28.2 Schifffahrt und Meerestechnik Technologieführern dieser Branche sichern und im weltweiten Wettbewerb weiter ausbauen kann. Forschungsaktivitäten in Das Forschungsprogramm „Schifffahrt und Meerestechnik für der Schifffahrt sind auf die Verbesserung der Verkehrssituation das 21. Jahrhundert“ umfasst die Bereiche „Schiffstechnik“, in Deutschland und Europa gerichtet und sollen zur stärkeren „Verlagerung von Transporten auf Wasserstrassen“ und Nutzung der Wasserwege beitragen, um den Straßenverkehr zu „Meerestechnik“. In der Schiffstechnik sollen Forschung und entlasten. Schwerpunkte der Forschung und Entwicklung in der Entwicklung dazu beitragen, dass Deutschland durch Produkt- Meerestechnik sind die Technologiefelder Offshore-Technik, und Prozessinnovationen seinen vorderen Platz unter den Polartechnik sowie Maritime Umwelttechnik. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 229 – Drucksache 15/3300

Abbildung 42: Meerestechnik antriebsanlagen, vor allem im besonders emissionsreichen hafennahen Manövrierbetrieb entwickelt werden. in Mio. € 100 Forschung und Entwicklung konnte auch dazu betra- gen, die Sicherheit zu einem Markenzeichen des deutschen 75 Schiffbaus zu machen. Durch Zusammenwirken von Wissen- schaft und Industrie gelang der Kieler Lindenau-Werft die 50 Entwicklung von Doppelhüllentankern, die mehrfach ausge- 30,8 30,7 zeichnet wurden, zu den sichersten der Welt zählen und die 28,4 26,9 das Risiko ökologischer Katastrophen durch Ölunfälle auf See 25 17,9 19,9 17,9 19,6 19,5 deutlich verringern. Das Projekt ROLL-S unter der Führung 14,5 0 des Germanischen Lloyd hat Schiffsunfälle und kritische Fälle 2000 2001 2002 2003 2004 analysiert und neue Berechnungs- und Simulationsmetho- Ist Soll den für die realistische Modellierung von Schiff und Ladung entwickelt. Damit kann der Schiffbau jetzt noch sicherere Wissenschaftsausgaben insgesamt Schiffe bauen, die nicht mehr kentern. FuE In der Meerestechnik ist Deutschland am weltweiten Umsatzvolumen von 150 Mrd. € pro Jahr bisher nur mit etwa Entwicklungen und Ergebnisse in diesem 3,50 Mrd. € (ca. 2, 3 Prozent) beteiligt. Wegen des hohen Förderbereich Zukunftspotenzials dieses Bereiches (z.B. bei der umwelt- sicheren Gewinnung von Rohstoffen aus dem Meer) wurde Die wirtschaftliche Situation des deutschen und europäi- die Meerestechnik als neuer Förderbereich in das Programm schen Schiffbaus ist schwierig. Durch die Dumpingpreispoli- aufgenommen. Wichtigstes Technologiefeld ist vor der mari- tik Südkoreas ist der Weltmarktanteil des europäischen Schiff- timen Umwelttechnik und Polartechnik die Offshoretechnik. baus von 19 Prozent in 2000 auf 7 Prozent in 2002 gesunken. Ein großer Erfolg war die Weiterentwicklung der Pumpen- Der Auftragswert der EU-Werften liegt 2003 um 71 Prozent technik für den Einsatz in der Tiefsee und in eisbedeckten unter dem Wert von 2000. In der deutschen Schiffbauindus- Gewässern. Die niedersächsische Firma Bornemann hat sich trie setzt sich der dramatische Arbeitsplatzabbau fort, von durch intensive Zusammenarbeit mit ihren Partnern aus In- 2001 auf 2002 um 9,6 Prozent. Am Weltmarkt behaupten dustrie und Wissenschaft zum Technologie- und Markt- können sich nur diejenigen deutschen Werften, die bei kom- führer für Mehrphasenpumpen entwickelt, die gute Chan- plexen und hochspezialisierten Schiffen ihre technologische cen haben, die umweltschädlichen Bohrinseln zur Gewin- Führung gesichert und ausgebaut sowie durch die Verbesser- nung von Erdöl und Erdgas vom Meeresboden aus künftig zu ung der Produktionstechnik die Kosten erheblich gesenkt ersetzen. Die Fortschritte in der Mehrphasenpumptechnik haben. Die Förderung von Forschung und Entwicklung hat führten Jahr für Jahr zur Schaffung neuer Arbeits- und Aus- hierzu entscheidend beigetragen. bildungsplätze. Neben der Optimierung der Schiffbautechniken, z.B. Schiffshavarien mit auslaufendem Öl, wie bei dem der Lasertechnik, ist die Weiterentwicklung der IT-unter- 2003 vor der spanischen Küste auseinander gebrochenen stützten Produktsimulation und Produktentwicklung im Öltanker PRESTIGE oder dem 1998 vor der dänischen Küste in Schiffbau ein wesentlicher Schritt hin zum durchgängig Brand geratene Holzfrachter PALLAS, machen die ständige Rechnergestützen Schiffbau, die Schlüsseltechnologie, um Gefahr einer Ölkatastrophe auf dramatische Weise deutlich. den Schiffsentwurf zu beschleunigen und die Kostenschere Bisher sind deutsche Küstengebiete weitgehend verschont zu Fernost zu schließen. geblieben, obwohl im Jahr rd. 140 000 beladene Schiffe die Dieselmotoren haben den höchsten Wirkungsgrad deutsche Nordseeküste und 77 000 die deutsche Ostseeküste und den geringsten Kraftstoffverbrauch unter allen Schiffs- befahren. Existierende Ölunfallbekämpfungssysteme haben betriebsanlagen, aber hohe Ruß-, Partikel und NOx-Emission- vor allem bei höherem Seegang versagt. Daher wurde im en, die deutlich reduziert werden müssen. In Zusammen- Bereich „Maritime Umwelttechnik“ an der TU Berlin die arbeit der Motorhersteller mit der Wissenschaft konnten die Entwicklung eines neuen seegangs-unabhängigen Ölunfall- Messmethoden verbessert und Konzepte für substantielle Re- bekämpfungssystem entwickelt, das sich im Modell bereits duktionen der Ruß-, Partikel- und NOx-Bildung der Schiffs- bewährt hat. Drucksache 15/3300 – 230 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

In diesem Förderbereich werden folgende Programme durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Forschungsprogramm 2000–2004 90,00 Mio. € „Schifffahrt und Meerestechnik 2000 (Ist) : 13,10 Mio. € für das 21. Jahrhundert“ 2001 (Ist) : 18,40 Mio. € 2002 (Ist) : 18,50 Mio. € 2003 (Soll) : 20,00 Mio. € 2004 (Soll) : 20,00 Mio. €

29 Weltraumforschung und Weltraumtechnik

(Förderbereich D) senschaftliche Exzellenz, auf die Aktivierung wirtschaftlicher Potenziale und die Deckung staatlicher und privater Anwen- Im Raumfahrtprogramm der Bundesregierung sind sämtli- der- und Nutzerbedürfnisse ausgerichtet. che Raumfahrtaktivitäten in einem strategischen Gesamtan- satz verknüpft. Damit bietet es der Wirtschaft und der Wis- senschaft verlässliche politische Rahmenbedingungen für Abbildung 43: Weltraumforschung und eigenverantwortliches Planen und Handeln und gewährlei- Weltraumtechnik stet den effizienten Einsatz öffentlicher Ressourcen. in Mio. € 1000 Ein grundlegender Ansatz der deutschen Raumfahrt- 818,1 843,1 politik ist, Raumfahrt und ihre Möglichkeiten als wichtiges Werk- 754,8 787,1 805,1 750 zeug der Gestaltung einer weltweit nachhaltigen Politik zu be- greifen und einzusetzen. Die Erkenntnis, dass die Erde als ökolo- 500 gisch, wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch geschlossenes System zu betrachten ist, hat weitreichende Konsequenzen: Es 250 müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, die uns dabei hel- fen, das Zusammenspiel der Kräfte im System Erde und die Ein- 0 flüsse, denen das System ausgesetzt ist, immer besser zu verste- 2000 2001 2002 2003 2004 hen. Raumfahrt ist, insbesondere aufgrund ihrer Beobachtungs- Ist Soll position und des ungehinderten Blickes auf jeden Punkt der Erde, prädestiniert, einer nachhaltigen Politik Informationen FuE und Argumente zu liefern sowie Handlungsbedarf aufzuzeigen.

Forschungspolitische Ziele Viele Nutzanwendungen der Raumfahrt können nur dann ver- wirklicht werden, wenn Europa gemeinsam handelt. Dabei Die forschungspolitischen Ziele der Bundesregierung in der geht es nicht nur um die gemeinsame Forschung, sondern um Raumfahrt sind darauf ausgerichtet, technologische, wissen- den europäischen Aufbau von Infrastrukturen. Der Aufbau schaftliche und wirtschaftliche Impulse zu geben, die zur und der Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) als mul- Sicherung und Weiterentwicklung des Standortes Deutsch- tidisziplinäre Einrichtung für Grundlagen- und anwendungs- land beitragen und für das wirtschaftliche und politische orientierte Forschung und kommerzielle Nutzung oder der Gewicht des zusammenwachsenden Europas unverzichtbar europäische Träger Ariane als Garant für einen unabhängigen sind. Deshalb ist das Deutsche Raumfahrtprogramm auf wis- Zugang zum Weltraum sind zwei Beispiele hierfür. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 231 – Drucksache 15/3300

Die Leitgedanken der Raumfahrtförderung sind: • das Nationale Raumfahrtprogramm

• eine stärkere Konzentration auf aussichtsreiche Anwen- • die deutsche Beteiligung am ESA-Programm dungsgebiete, in denen Deutschland eine Spitzenstellung bereits einnimmt oder erreichen kann • die Raumfahrtaktivitäten des DLR im Rahmen der HGF 2

• konsequenter Einsatz der Raumfahrt zur Lösung gesell- Das Nationale Programm soll die Verfolgung von eigenstän- schaftlicher Aufgaben digen, besonders auch den Standort Deutschland betreffen- den Ziele ermöglichen, die gestaltende Beteiligung am ESA- • deutliche Ausweitung des Anteils der deutschen Programm vorbereiten und dazu komplementäre nationale Wirtschaft an den weltweiten kommerziellen Umsätzen und bilaterale Arbeiten durchführen. in der Raumfahrt u.a. im Rahmen von Public-Private- Mit der Größe der Projekte überschreitet die Raumfahrt Partnership (PPP) nationale Grenzen. Die deutsche Raumfahrt ist deshalb eng in die europäischen Weltraumaktivitäten im Rahmen der ESA ein- • eine stärkere Fokussierung auf Nutzen und Bedarf gebunden. Die Wissenschafts- und Infrastrukturprogramme bilden den Kern deutscher Aktivitäten in der ESA. Dies sind ins- • eine deutlichere Eigenbeteiligung der öffentlichen und besondere die europäische Beteiligung an der Internationalen privaten Nutzer Raumstation (ISS) und die Entwicklung von Transportsystemen (Ariane). Des weiteren trägt Deutschland maßgeblich zum ESA- • eine weitere Steigerung der Effizienz in Management und Wissenschaftsprogramm bei und beteiligt sich an den Anwen- technischer Durchführung dungsprogrammen der ESA (Erdbeobachtung, Kommunikation und Navigation). Im Wissenschafts- und Erdbeobachtungspro- Thematische Schwerpunkte gramm stellt die ESA im wesentlichen die Fluggelegenheiten (Sa- telliten) bereit, während die jeweiligen Nutzlasten (Messinstru- Auf dem Weg der Konzentration der deutschen Raumfahrt mente) von den nationalen Programmen getragen werden. auf mögliche Spitzenpositionen setzt die deutsche Raum- Ca. 70 Prozent der deutschen Raumfahrtmittel wer- fahrtplanung folgende thematische Schwerpunkte: den für europäische Programme in der ESA ausgegeben (2003: 541,8 Mio. € aus dem Haushalt des BMBF). Im Nationa- • Sicherung des eigenen Zugangs zum Weltraum und des len Programm (2003: 138,2 Mio. €, davon 115,4 Mio. € zur Pro- mit der Ariane-Trägerfamilie errungenen Anteils am kom- jektförderung) werden ca. 80 Prozent der Projekte in Zusam- merziellen Trägermarkt menarbeit mit internationalen Partnern durchgeführt. Ca. 90 Prozent der Bundesmittel für die Raumfahrt werden durch • Flankierung privatwirtschaftlichen und öffentlichen En- das BMBF aufgebracht. Andere Bundesministerien, z.B. gangements besonders bei Telekommunikations-, Navi- BMVBW, BMVg sind im Rahmen ihrer Ressortaufgaben an an- gations- und Erdbeobachtungsanwendungen wendungsbezogenen Weltraumprojekten beteiligt. Von den 2003 im Rahmen des Nationalen Programms im Wege von • Kontinuität in der grundlagenorientierten Förderung unter Aufträgen und Zuwendungen bereitgestellten Mitteln gingen starker Eigenbeteiligung der wissenschaftlichen Nutzer ca. 60 Prozent an Unternehmen und ca. 40 Prozent an Hoch- schulen und Forschungseinrichtungen. Im Rahmen der In- • industriegestützte Nutzung der Internationalen Raum tegration von geeigneten Forschungs- und Industriekapazitäten station (ISS) der neuen Länder in die Raumfahrtaufgaben sind in 2003 ca. 3,9 Mio. € Projektmittel (3,4 Prozent des Nationalen Programms Strukturen der Förderung (Projektförderung)) in die ostdeutschen Länder geflossen.

Bei der staatlichen Förderung der Raumfahrtaktivitäten sind 2 Siehe dazu in Teil I „FuE durchführende Organisationen und Einrich- zu unterscheiden: tungen“. Drucksache 15/3300 – 232 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Entwicklungen und Ergebnisse in diesem vorgenommen worden: Beschlossen wurde eine Über- Förderbereich brückungsphase für das Future Launcher Preparatory Pro- gramm (FLPP-1) 2004 – 2006 in Höhe von 24 Mio. €, mit des- ESA-Ratstagung auf Ministerebene sen Hilfe in Zusammenarbeit mit Russland weitere Ent- scheidungen für die Entwicklung zukünftiger Träger vor- Im Mai 2003 fand bei der ESA in Paris eine ESA-Sonderminis- bereitet werden sollen. Deutschland wird sich mit 30 Pro- terratstagung unter deutschem Vorsitz statt. Dabei standen zent beteiligen. Ferner wurde die Einrichtung einer Start- weit in die Zukunft reichende programmatische und politi- anlage für die russische Sojus-Trägerrakete auf Kourou be- sche Beschlüsse auf der Tagesordnung: schlossen. Von den durch die Mitgliedstaaten zu tragenden Kosten in Höhe von 193 Mio. € wird Deutschland 6 Prozent • Mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Ariane-Träger- tragen. systems zu verbessern und damit für Europa einen unab- hängigen und erschwinglichen Zugang zum Weltraum zu Für das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo wur- erhalten, wurde die Fortsetzung der Weiterentwicklung den die rechtlichen Voraussetzungen für die Mitwirkung der und Qualifizierung der Ariane 5-10t-Version sowie die Um- ESA an diesem Projekt geschaffen. Die Entwicklungsphase strukturierung des Ariane-Trägersektors beschlossen. Die von Galileo wird mit öffentlichen Mitteln in Höhe von 1,10 Qualifizierung beinhaltet die Fertigstellung der stärkeren Mrd. € je zur Hälfte von der Europäischen Union und der ESA Triebwerke für die Ariane 5-Plus und zwei Qualifikationsflüge finanziert. Deutschland beteiligt sich mit 17,5 Prozent am im Juni und September 2004. An den Gesamtkosten des ESA-Anteil. Dieser Beitrag stammt aus dem Haushalt des neuen Qualifizierungsprogramms in Höhe von 228 Mio. € BMVBW. beteiligt sich Deutschland mit 19,1 Prozent. Ebenfalls wurden die noch ausstehenden Entschei- dungen zur Gründung des „Gemeinsamen Unternehmens • Die Reorganisation des Ariane-Trägersektors sieht Galileo“ getroffen. Das Gemeinsame Unternehmen der ESA vor, zukünftig nur noch einen industriellen Haupt- und der EU ist der Rechtsträger, der die Zusammenarbeit der auftragnehmer für Entwurf, Entwicklung und Fer- beiden Organisationen koordinieren wird. tigung der Ariane-Trägerraketen zu haben. Damit wird eine seit langem von Deutschland erhobene Europäische Union Forderung erfüllt. Mit der Veröffentlichung eines sog. Grünbuchs hat die EU- • Der Erhalt des Zugangs zum Weltraum mit der Kommission Anfang 2003 einen Diskussionsprozess zur künf- Ariane 5 wird für die Jahre 2005 – 2009 durch das tigen europäischen Raumfahrtpolitik angestoßen, der in die Programm EGAS (European Guaranteed Access to Vorlage des Weißbuchs vom 11.11.2003 gemündet ist. Damit Space) gesichert. An den Kosten in Höhe von durch- liegt erstmalig ein Aktionsplan der EU für die Durchführung schnittlich 192 Mio. € p.a. beteiligt sich Deutsch- einer europäischen Raumfahrtpolitik vor. Er beschreibt eine land in Höhe seines Produktionsanteils. erweiterte bedarfsorientierte Raumfahrtpolitik, die in der Lage ist, die besonderen Vorteile der Raumfahrttechnologien • Für das ISS-Betriebsprogramm wurden Mittel freigegeben. zur Unterstützung der Politik und der Ziele der Europäischen Damit ist die Fortführung der ATV-Produktion sowie die Union zu nutzen. Der europäische Verfassungskonvent un- Vorbereitung des Betriebs und der Nutzung der ISS gewähr- ter Vorsitz von Giscard d’ Estaing hat vorgeschlagen, die leistet. Raumfahrt in der neuen EU-Verfassung zu verankern. Die EU wird damit künftig eine deutlich stärkere Rolle in der euro- • Eine politische Resolution zur künftigen Beziehung zwi- päischen Raumfahrt spielen. schen ESA und EU wurde verabschiedet. Ziel der deutschen Politik ist es, die Raumfahrt stärker in die politische Verant- Nationale Förderung wortung der Europäischen Union zu stellen. Ein Rahmen- abkommen zwischen ESA und EU ist am 25.11.2003 unter- Im Auftrag des BMBF hat das DLR am 25. März 2002 eine Ko- zeichnet worden. operationsvereinbarung mit der Astrium GmbH über die Realisierung des TerraSAR-X Satellitensystems unterzeich- • Für die Zukunft der europäischen Trägerrakete sind auf der net. Damit wird erstmals in Deutschland ein Raumfahrtpro- Konferenz ebenfalls grundlegende Weichenstellungen jekt der Erdbeobachtung in öffentlich-privater Partnerschaft Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 233 – Drucksache 15/3300

unter erheblicher finanzieller Beteiligung der Industrie tungen über verschiedene Spurengase liegen bereits vor. realisiert. Im März 2002 wurden die beiden GRACE Satelliten mit Mit TerraSAR-X, einem hochauflösenden Radarsatel- einer russischen Startrakete ROCKOT in eine 500 km Umlauf- liten der neuen Generation, wird die in Deutschland entwi- bahn gebracht. GRACE misst Veränderungen des Gravitations- ckelte Radar-Technologie (X-SAR) in die operationelle Anwen- feldes der Erde, die dann zu einem hochgenauen Modell ver- dung überführt. Der Satellit wird ab Ende 2005 qualitativ rechnet werden. Die Satelliten wurden im Auftrag der NASA in hochwertige Radardaten für eine Vielzahl von wissenschaft- Deutschland gebaut. Das deutsch-russische Raumfahrtunter- lichen und kommerziellen Anwendungen liefern. nehmen EUROCKOT stellte im Auftrag des DLR die Startrakete Die Flugerprobung der in Deutschland entwickelten zur Verfügung. Das DLR Raumfahrt-Kontrollzentrum in LCT-(Laser Communications Terminal) Technologie wird Oberpfaffenhofen ist für den Satellitenbetrieb verantwortlich. durch den Mitflug als Experimentnutzlast auf TerraSAR-X Die Betriebsdauer des ersten Plasmakristall-Experi- realisiert. Mit diesen LCT-Terminals kann eine direkte opti- ments auf der Internationalen Raumstation (ISS) wurde bis sche Verbindung zwischen Satelliten, ein so genannter ISL Ende 2004 verlängert. In deutsch-russischer Kooperation konn- (Inter Satelliten Link), für hohe Datenraten im Bereich von ten seit März 2001 sieben Serien von Experimentläufen durch- mehreren Gbit/s hergestellt werden. Anwendungsperspek- geführt werden. Eine neue Anlage PK-3 Plus wird für einen tiven liegen in der Vernetzung von Telekommunikations- Start in 2005 entwickelt. Komplexe Plasmen aus einem elek- Satelliten, z.B. für Internet via Satellit. trisch geladenen Gas und mikroskopisch kleinen Teilchen kön- SCIAMACHY (Scanning Imaging Absorption Spectrome- nen unter den speziellen physikalischen Bedingungen im Welt- ter for Atmospheric Chartography), der deutsch-niederländi- raum als Modelle für Atome angesehen werden. Sie ermög- sche Atmosphärensensor zur Bestimmung von Spurengasen, ist lichen die Untersuchung von Prozessen, wie z.B. Phasenüber- eines der drei Atmosphäreninstrumente auf dem europäischen gängen, die Fortpflanzung einer Stoßwelle oder Mischungen/- Umweltsatelliten Envisat. Der Start erfolgte im März 2002 mit Entmischungen durch die Verfolgung einzelner Atome. einer Ariane 5. Anfang 2003 wurde SCIAMACHY in den nomi- In diesem Förderbereich werden folgende Programme nellen Betrieb übernommen. Erste wissenschaftliche Auswer- durchgeführt:

Programmbezeichnung Betrachtungs-Zeitraum Finanzvolumen

Deutsches Raumfahrtprogramm: 2003 – 2006 3,60 Mrd. € Fachprogramme Raumfahrt (davon 3,30 Mrd. € (Aktualisierung DLR 2002/03) BMBF-Mittel) Kommunikation/Navigation 2003 – 2006 337 Mio. € Erdbeobachtung, inkl. Meteorologie 2003 – 2006 841 Mio. € Erforschung des Weltraums 2003 – 2006 536 Mio. € Forschung unter Weltraumbedingungen 2003 – 2006 206 Mio. € Raumstation 2003 – 2006 795 Mio. € Raumtransport 2003 – 2006 495 Mio. € Technik für Raumfahrtsysteme 2003 – 2006 185 Mio. € Management/ Allg.Haushalt/ 2003 – 2006 210 Mio. € Allg. Studien etc. Drucksache 15/3300 – 234 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

30 Energieforschung und Energietechnologie

(Förderbereich E) Abbildung 44: Energieforschung und Energie- technologie Die Förderung der Energieforschung ordnet sich ein in das in Mio. € übergeordnete energiepolitische Ziel der Bundesregierung 1000 zum Einstieg in eine langfristig subventionsfreie, zukunftsfähi- ge Energieversorgung ohne Kernenergie. Hierfür müssen heu- 750 te die Technologiepotentiale weiterentwickelt werden, damit 601,3 601,2 574,3 578,8 582,1 neue Technik-Optionen rechtzeitig zur Verfügung stehen. 500 Im Bereich der nichtnuklearen Energieforschung lie- 405,0 425,5 407,9 384,1 409,5 gen die Schwerpunkte auf den Sektoren: 250

• Verringerung des Energiebedarfs 0 2000 2001 2002 2003 2004 Ist Soll • Erhöhung der Energie-Effizienz

Wissenschaftsausgaben insgesamt • Stärkung der erneuerbaren Energien FuE

Mit dem Zukunftsinvestitionsprogramm (2001 – 2003) wurde die Energieforschung auf den Gebieten Brennstoffzellen, schung konnten hier große Fortschritte erzielt werden. Das geothermische Strom- und Wärmeerzeugung, solarthermi- allein reicht aber nicht aus. Es gilt nun Technologien zu ent- sche Stromerzeugung, ökologische Begleitforschung zur wickeln, die es gestatten, die Umweltwirkung fossil befeuer- Offshore-Windenergie-, Brennstoffzellen- und Biomassenut- ter Kraftwerke gegen Null gehen zu lassen. zung, Verbesserung der Energieeffizienz, energetische Opti- Neben der Vertiefung bisheriger FuE-Schwerpunkte be- mierung von Altbauten und sonstige innovative Antriebs- züglich Effizienz und Wirtschaftlichkeit werden künftige Aktivi- technologien verstärkt. Die Mittel dieses Programms werden täten auch darauf ausgerichtet, das Klimagas Kohlendioxid am über 2003 hinaus verstetigt. Kraftwerk abzufangen und sicher zu speichern. Die zentrale Her- Auch während der Restlaufzeiten der Kernkraftwerke ausforderung besteht darin, Technologien zu entwickeln, die müssen sowohl für deren Betrieb als auch deren Entsorgung die heute noch kritischen Parameter Kosten und Effizienzverlus- höchste Sicherheitsanforderungen eingehalten werden. Damit te auf ein Minimum reduzieren. Als Leitmotiv dient das quasi ergibt sich für den Staat die Notwendigkeit, mit vorausschau- emissionsfreie fossilbefeuerte Kraftwerk höchster Effizienz und ender und von industriellen Interessen unabhängig angeleg- Wirtschaftlichkeit mit einer Umsetzungsperspektive nach 20 Jah- ter Reaktor-Sicherheitsforschung, Methoden und Instrumenta- ren. Der Weg dorthin wird in dem Konzept COORETEC (CO2-Re- rien bereitzustellen, welche die Fortentwicklung belastbarer duktionsTechnologien) beschrieben, das von Fachleuten aus Sicherheitskriterien und fundierter Sicherheitsbewertungen Wirtschaft und Wissenschaft in 2002/03 für das BMWA erstellt unter Berücksichtigung des aktuellen Stands der Wissenschaft worden ist. erlauben. Ferner sind mit einer methodisch gezielt angelegten Forschung grundlegende Fragen der langzeitsicheren, ökolo- Abbildung 45: Kohle und andere fossile Ener- gisch vertretbaren Endlagerung radioaktiver Abfälle zu lösen. gieträger Sehr langfristig ausgerichtet sind die FuE-Arbeiten im in Mio. € Bereich Fusionsforschung und -technologie, mit denen der 100 Nachweis erbracht werden soll, dass die großtechnische Strom- erzeugung in einem Fusionsreaktor möglich ist. 75

30.1 Kohle und andere fossile Energieträger 50

Fossile Energieträger bleiben auf absehbare Zukunft unver- 25 17,0 20,7 14,4 14,0 12,1 zichtbarer Bestandteil der Energieversorgung in Deutschland und weltweit. 0 2000 2001 2002 2003 2004 Bisherige Forschungsanstrengungen zielten auf die Ist Soll Verbesserung der Brennstoffumwandlung in Strom und Wär- FuE me sowie auf Reduzierung der Kosten. Seit Beginn der For- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 235 – Drucksache 15/3300

Folgende Eckpunkte umschreiben das Programm: ders attraktive Prozesse wie die Druckkohlenstaubfeuerung technologisch bis zur Marktreife zu bringen. • Verbesserung der Kraftwerkskomponenten zur Steigerung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Hier ist die Verbesser- • Die Verwirklichung des emissionsfreien Kraftwerks erfordert ung der physikalischen Parameter im Bereich der Gas- und neue Kraftwerkskonzepte, in denen neue Technologien, insbe-

Dampfturbinen, der Verdichter, der Verbrennung und der sondere zur CO2 Vermeidung, zur Anwendung kommen. Auslegungsverfahren notwendig. Schlüsseltechnologien sind hier sogenannte Oxyfuel Konzepte

und Konzepte auf der Basis der Kohlevergasung in denen O2 • Die Weiterentwicklung von Werkstoffen ist ein strategi- und CO2-Membransysteme zur Anwendung kommen. scher Schlüssel, um die Prozesstemperaturen und Drücke

anheben zu können. Dies ist die unabdingbare Voraussetz- • Die Speicherung von CO2 in geeigneten geologischen Speicher- ung zur Steigerung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit. stätten muss in Bezug auf Machbarkeit, Sicherheit, Umweltaus- wirkungen und Permanenz der Speicherung untersucht und • Die Untersuchung der Heißgasreinigung bildet die Voraus- der Sicherheits- und Machbarkeitsnachweis erbracht werden. setzung zur Schaffung sauberer Kraftwerke. Sie ist aber In diesem Förderbereich werden folgende Programme auch eine Schlüsselkomponente um wirtschaftlich beson- durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

4. Programm Energieforschung ab Mai 1996 ca. 14,32 Mio. € p. a. Energietechnologien (notifiziert bei EU bis 2005)

30.2 Erneuerbare Energien und rationelle Abbildung 46: Erneuerbare Energien und Energieverwendung rationelle Energieverwendung in Mio. € Die Bundesregierung zielt mit ihrer Forschungsförderung da- 1000 rauf ab, die erneuerbaren Energien langfristig für die Ener- gieversorgung wirtschaftlich nutzbar zu machen. 750 Ziel der Bundesregierung ist es, den Anteil Erneuer- barer Energien an der Stromerzeugung bis 2010 auf 12,5 Pro- 500 zent und bis zum Jahr 2020 auf mindestens 20 Prozent zu er- 250 199,5 200,2 173,3 höhen. Die Bundesregierung hat am 17. April 2002 in ihrer 152,8 148,6 197,0 197,6 170,5 Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, dass bis zur Mitte des 152,8 148,6 Jahrhunderts erneuerbare Energien rund die Hälfte des Ener- 0 2000 2001 2002 2003 2004 gieverbrauchs decken sollen. Ist Soll Weitere Schwerpunkte sind die rationelle Anwendung von Energie und die Erhöhung der Energieproduktivität. Wissenschaftsausgaben insgesamt Die Erforschung der Photovoltaik richtet sich auf in- FuE dustrielle Verfahren zur Senkung der Herstellungskosten von Solarzellen- und -modulen, auf die Erhöhung des Wirkungs- grades von Solarzellen sowie auf Maßnahmen zur Reduktion watt, insbesondere für den potentiellen Offshore-Einsatz. In der Kosten für die Wechselrichter, Montage und Installation. Nord- und Ostsee werden Forschungsplattformen zur Unter- Im Bereich der Nutzung der Windkraft konzentriert suchung der meteorologischen Bedingungen und der Um- sich die Förderung auf die Entwicklung von Windkraftanla- weltauswirkungen bei der Nutzung des Offshore-Potenzials gen mit installierten Leistungen im Bereich mehrerer Mega- errichtet und betrieben. Drucksache 15/3300 – 236 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Im Bereich der geothermischen Stromerzeugung • Auch werden erste Demonstrationsanlagen im praktischen wird das Hot Dry Rock Verfahren mit hoher Priorität an meh- Einsatz gefördert und deren Betriebserfahrungen ausgewer- reren Standorten weiterentwickelt. Darüber hinaus werden tet, damit die Lösung der noch bestehenden Entwicklungs- grundlegende Fragen der Evaluierung geowissenschaftlicher aufgaben zugleich marktorientiert erfolgt. Es handelt sich und wirtschaftlicher Bedingungen bei der Nutzung von hei- um mehrere große und kleine BZ-Anlagen zur Kraft-Wärme- ßen Tiefenwässern untersucht. Anlagen zur Stromerzeugung Kopplung und um verschiedene Verkehrsprojekte mit BZ- werden errichtet. Bussen. Solarthermische Kraftwerke werden im Bereich der Parabolrinnen-, Turm- und Dish/Stirling Technik mit dem Ziel Durch das Zukunfts-Investitions-Programm (ZIP) konnte die der Markteinführung erforscht. Neben Neu- und Weiterent- Förderbasis für den Zeitraum 2001 bis 2005 deutlich verbreitert wicklungen bei der Receiver- und Speichertechnik, Optik und und die Entwicklung beschleunigt werden; neben Demonstra- Steuerung wird der Aufbau von Demonstrationsanlagen als tionsanlagen werden erstmalig auch begleitende FuE-Maßnah- Grundlage für kommerzielle Kraftwerksplanungen gefördert. men zu Zertifizierung, Normung und Ausbildung finanziert. Die Entwicklung von Technologien zur solarthermi- Neue Technologien für den Einsatz von Wasserstoff schen Stromerzeugung wird mit der Zielsetzung der weite- als Energieträger sind seit 1974 in Verbindung mit erneuerba- ren Kostensenkung und damit beschleunigter Marktein- ren Energien in umfangreichen Demonstrationsprojekten (z.B. führung konsequent weitergeführt. Das Programm „Solar- HYSOLAR, Solar-Wasserstoff-Bayern) erfolgreich entwickelt thermie 2000“ beschäftigt sich mit dem Langzeitverhalten und die technische Machbarkeit bewiesen worden. Im Ergeb- von thermischen Solaranlagen, mit solaren Demonstra- nis wurde aber auch klar, dass die wirtschaftliche und umfang- tionsanlagen sowie mit Techniken zur saisonalen Wärme- reiche CO2-freie Herstellung auf kurzfristig nicht darstellbar ist. speicherung. Eine Übergangslösung hin zum Ziel einer (weitgehend) CO2- Der Bereich Biomasse fällt in die Zuständigkeit des freien Wasserstoffherstellung könnte die Herstellung aus fossi- Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und len Energierohstoffen in Verbindung mit der Abtrennung und

Landwirtschaft (BMVEL). Die Forschungsförderung konzen- Lagerung des CO2 bieten, wie sie in mehreren Ländern und triert sich vor allem auf die Brennstoffbereitstellung sowie auch im FuE-Konzept COORETEC für Kraftwerkstechniken in die Verbesserung der Nutzungstechniken und Verwertungs- den nächsten 15-20 Jahren entwickelt werden soll. möglichkeiten von Wärme, Strom und Treibstoffen aus Bio- Die staatliche Forschungsförderung zur rationellen masse. Im Rahmen des „Programmes zur Förderung von For- Energieverwendung konzentriert sich auf die Wärmever- schungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben im sorgung von Gebäuden und energiesparende Industriever- Bereich der nachwachsenden Rohstoffe“ werden u.a. auch fahren. Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Biogasgewin- nung und -verwendung gefördert. • Das Förderkonzept „energieoptimiertes Bauen“ befasst sich Bei den Brennstoffzellen (BZ) liegt der Schwerpunkt mit passiven Solarsystemen, solarunterstützten Heizungs- der Forschungsförderung auf der Entwicklung von Technolo- und Lüftungssystemen sowie deren Demonstration in ener- gien, bei denen kostengünstigere Herstellprozesse und ein gieoptimierten Gebäuden mit minimalem Energiebedarf. zuverlässiger Betrieb der Anlagen erwartet werden. Dieses sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Markteinführ- • Im Förderkonzept „Energetische Verbesserung der Bausub- ung. Es werden verschiedene BZ-Typen und Akteure geför- stanz“ werden Mittel für die Software- und Komponenten- dert: Entwicklung für Versuchs- und Demonstrationsprojekte und für die Übertragung der Erkenntnisse in Aus- und Weiterbil- • Hochtemperatur-BZ SOFC (Festoxid-BZ) und MCFC (Schmelz- dung bereitgestellt.

karbonat-BZ) ab 250 kWelektr. für den stationären Einsatz zur Strom- und Wärmeerzeugung sowie • Im Förderkonzept „Fernwärme 2000+“ werden Forschung und Entwicklung in den vergleichsweise kleinen Fernwärme- • Niedertemperatur-BZ PEFC (Polymer-Elektrolyt BZ) ab 1 kW unternehmen unterstützt. für stationären und mobilen (Fahrzeug-) Einsatz. • Auf dem Gebiet energiesparender Industrieverfahren wur- • Es werden insbes. Unternehmen und Institute dabei unter- den insbesondere Verfahren, zur Entwässerung und Trock- stützt, eigene Technologien und Anlagen für den Markt zu nung sowie Prozesse der Kältetechnik unter Einsatz natür- entwickeln. licher Kältemittel schwerpunktmäßig behandelt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 237 – Drucksache 15/3300

Entwicklungen und Ergebnisse in diesem Neuentwickelte stromsparende Pumpen für Hei- Förderbereich zungen und Solaranlagen erlauben Energieeinsparungen bis zu 70 Prozent gegenüber konventionellen und ungeregelten, Biomasse zumeist auch noch überdimensionierten Umwälzpumpen, die noch vielfach im Gebäudebestand anzutreffen sind. Der Ener- Vor dem Hintergrund sich verknappender fossiler Ressour- gieverbrauch von Umwälzpumpen wird bei der energetischen cen und zum Schutz von Klima und Umwelt hat in Deutsch- Betrachtung von Heizungsanlagen insbesondere im Altbau oft land die Nutzung des erneuerbaren Energieträgers Biomasse unterschätzt. Dabei ist in manchen Fällen die Heizungs-Um- deutlich an Bedeutung gewonnen. Ausdruck findet dies u. a. wälzpumpe für 10 Prozent der Stromrechnung verantwortlich. bei der vermehrten Nutzung von Bioenergien im Rahmen Die bundesweit mehr als 30 Mio. Heizungspumpen benötigen des Gesetzes für den Vorrang erneuerbarer Energie (EEG) etwa 3,5 Prozent der in Deutschland insgesamt eingesetzten sowie in der Befreiung von Biokraftstoffen von der Mineral- elektrischen Energie. Ihr Verbrauch liegt damit in der Größe- ölsteuer. nordnung aller Schienenfahrzeuge von Bundesbahn und öf- Das BMVEL fördert die Bioenergieforschung im Rah- fentlichem Nahverkehr. men des Programms zur Förderung von Forschungs-, Entwick- lungs- und Demonstrationsvorhaben auf dem Gebiet der Nach- Energieeffizienz wachsenden Rohstoffe. In diesem Programm werden sowohl die festen und flüssigen Energieträger als auch die gasförmi- Der Verbesserung der Energieeffizienz kommt im Rahmen gen Energieträger untersucht. einer Modernisierungsstrategie für eine nachhaltige Entwick- Bisherige Schwerpunkte der Bioenergieförderung des lung eine Schlüsselstellung zu. Sie dient zum einen dem Schutz BMVEL lagen auf den Feldern flüssige (insbesondere Pflanzen- des Klimas und der Umwelt sowie der Schonung endlicher Ener- öle und deren Derivaten für den Kraftstoffbereich) und feste gieressourcen und damit dem Ziel der Generationengerechtig- Energieträger. Bei den festen Bioenergieträgern war vor dem keit. Zum anderen ist sie auch wirtschafts- und energiepolitisch Hintergrund der Diskussion um das Genehmigungs- und Emis- der Schlüssel für eine zukunftsfähige Entwicklung. Verbesse- sionsrecht die Verbrennung ein wichtiger Schwerpunkt. Ne- rungen der Energieeffizienz mindern die Abhängigkeit von ben der Weiterentwicklung der Linie „Verbrennung und Ver- Energieimporten und die damit verbundenen Preisrisiken. Sie gasung zur Strom- und Wärmegewinnung aus Biomasse“ wer- senken zugleich die Energiekostenbelastung der Unternehmen den künftig FuE-Projekte der Kraftstoff-Entwicklungslinie „Bio- und stärken so die Wettbewerbsfähigkeit. Zudem achten auch mass-to-Liquid (BTL)“ erhöhte Bedeutung haben. die Verbraucher immer stärker auf den Energieverbrauch. Produkte, die beim Gebrauch einen vergleichsweise geringen Energieoptimiertes Bauen Energiebedarf aufweisen, werden zunehmend nachgefragt.

Neuartige Außenwand-Fassaden-Dämmsysteme – diese umfas- Potenziale: sen in Deutschland derzeit einen Markt von 65 Mio. Quadrat- metern pro Jahr, der sich aufteilt in etwa 45 Mio. Quadratmeter • Stromerzeugung (Erhöhung des Wirkungsgrades, GuD- Wärmedämmverbundsysteme und 20 Mio. vorgehängte, hin- Kraftwerke) terlüftete Fassaden. Die entwickelte innovative schaltbare Wärmedämmung ist nicht nur wegen des Wärmegewinns, • KWK-Anlagen (Brennstoffzelle) sondern auch wegen des sich abzeichnenden Trends zum mo- dularen Wandaufbau in der Fassade ein ganz besonders inter- • Verkehr (schwefelarmes Benzin, Leitlaufreifen) essantes Bauteil, das in Zukunft neue gestalterische Spielräume für Architekten und Planer eröffnet. • Haushaltsgeräte (Kennzeichnung von Geräten nach Effi- Kapillarrohrmatten sind unter Putz in Wänden zienzklassen) oder Böden verlegte großflächige Wärmeverteilvorrich- tungen auch im Altbau, die ein herkömmliches Heizungs- • Gebäudebereich (Energieeinsparverordnung, Energiepass) system ersetzen können. Aufgrund der geringen Einbau- höhe von maximal 8 Millimetern ist eine entsprechende Die Effizienzverbesserung der letzten Jahre soll fortgesetzt wer- Integration in den vorhandenen Wand- bzw. Bodenaufbau den. Bis 2020 wird eine Verbesserung der Energieeffizienz um ohne weiteres möglich. rund 50 Prozent gegenüber 1990 angestrebt. Drucksache 15/3300 – 238 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

4. Programm Energieforschung ab Mai 1996 135 Mio. € p. a. Energietechnologien (notifiziert bei EU bis 2005)

Die Forschung im Bereich „Bioenergie“ 3 Zeitlich nicht befristet z. Z. ca. 7 Mio. € p. a. wird vom BMVEL im Rahmen des „Programm zur Förderung von Forschungs-,Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben im Bereich „nachwachsende Rohstoffe“ unterstützt.

30.3 Nukleare Energieforschung Eigenständige und von Industrie- und Verbandsinteres- sen unabhängige Forschungsarbeiten bleiben zum Erhalt der si- Der Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie sowie Planung cherheitstechnischen Kompetenz auf höchstem Niveau bei Behör- und Bau von nationalen Zwischen- und Endlagern für radioak- den, Gutachtern und Forschungsstellen weiterhin erforderlich. tive Abfälle sind zentrale Programmpunkte der Bundesregie- Die intensive Förderung der Reaktorsicherheitsfor- rung im Energiebereich. Die Zahl der im Betrieb befindlichen schung in den letzten Jahrzehnten hat entscheidend dazu bei- Kernkraftwerke wird in den nächsten Jahren abnehmen, wo- getragen, dass deutsche Reaktoren zu den sichersten in der Welt bei von einer Restlaufzeit der modernsten Anlagen von ca. 20 gehören. Auf dem Gebiet der Endlagerforschung sind ebenfalls erhebliche Fortschritte gemacht worden. Auch künftig müssen zielorientierte Arbeiten in diesen Bereichen dazu beitragen, Abbildung 47: Nukleare Energieforschung ein- den Erhalt der erforderlichen sicherheitstechnischen Kompe- schliesslich Beseitigung kern- tenz auf höchstem Niveau in Deutschland zu gewährleisten. Es technischer Pilot- und Ver- ist daher ein Gebot staatlicher Verantwortung und Vorsorge, suchsanlagen dass Deutschland durch eigene, industrie- und verbandsunab- hängige Forschung zur Reaktorsicherheit und zur Endlagerung in Mio. € 400 radioaktiver Abfälle, für die der Bund entsprechend § 9 a (3) AtG verantwortlich ist, wirksam dazu beiträgt, dass die erforderliche 300 Kompetenz auch künftig zur Verfügung steht. Dafür müssen in zunehmendem Maße junge Wissenschaftlerinnen und Wissen-

189,7 188,0 193,0 190,8 schaftler durch frühzeitige Beteiligung an anspruchsvollen For- 200 174,4 schungsprojekten gewonnen werden. Dies ist unerlässlich, da- 106,5 101,4 101,9 99,5 100,5 100 mit Deutschland auch künftig als kompetenter Partner eine starke Position in der europäischen und internationalen Sicher- 0 heitsdiskussion behaupten kann. 2000 2001 2002 2003 2004 Die internationale Kernmaterialüberwachung Ist Soll dient dazu, die Einhaltung des Vertrages zur Nichtverbrei- tung von Kernwaffen durch die Vertragspartner zu gewähr- Wissenschaftsausgaben insgesamt leisten. Die Forschung auf diesem Gebiet soll den damit be- FuE

3 Im Rahmen des „Programms zur Förderung von Forschungs-, Entwick- lungs- und Demonstrationsvorhaben im Bereich nachwachsende Roh- Jahren auszugehen ist. Für die verbleibenden Betriebszeiten stoffe“ ist die Produktlinie „Bioenergie“ eine von acht Produktlinien; im muss die Sicherheit sowie die Schadensvorsorge auf höchst Rahmen dieses Programms gibt es hierfür keinen eigenständigen möglichem Niveau im Einklang mit dem Fortschritt von Wis- Mittelansatz. Die in der Vergangenheit für die einzelnen Jahre bereit- senschaft und Technik gewährleistet bleiben. Dies gilt insbe- gestellten Forschungs-Fördermittel für „Bioenergien“ resultierten aus sondere auch für die nukleare Entsorgung. der jeweiligen Antragsanlage Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 239 – Drucksache 15/3300

auftragten Inspektoraten der Internationalen Atomenergie- zukünftigen Entwicklungen werden bestimmt durch das im Organisation (IAEO) und der Europäischen Atomgemein- Juli 1997 von der IAEO verabschiedete Protokoll INFCIRC/540 schaft (EURATOM) die hierzu nötigen technischen Voraus- „zur Verstärkung der Effektivität und Verbesserung der Ef- setzungen zur Verfügung stellen. Die in Deutschland in Ko- fizienz“ der internationalen Überwachungsmaßnahmen. operation mit den beiden internationalen Organisationen durchgeführten Entwicklungen umfassen Konzepte, Instru- In diesem Bereich werden folgende Forschungsschwerpunk- mente und Verfahren zur Kernmaterialüberwachung. Die te gefördert:

Programmbezeichnung Förderart Finanzvolumen

Reaktorsicherheitsforschung Projektförderung 2003: ca. 6,67 Mio. € Endlagerforschung Profektförderung 2003: ca. 7,37 Mio. € Kernmaterialüberwachung Projektförderung 2003: ca. 0,08 Mio. €

30.4 Beseitigung kerntechnischer Pilot- und 30.5 Fusionsforschung Versuchsanlagen Fusionsforschung und -technologie will den Prozess, der in der Das BMBF betreut neun größere Rückbauprojekte von Ver- Sonne und den Sternen Energie freisetzt, auf irdische Verhältnis- suchs- und Demonstrationsanlagen, die nicht weiter für For- se übertragen. Quelle dieser Energie ist die innere Bindungsener- schungszwecke benötigt werden. gie der Atomkerne. Es soll damit eine neue, kein CO2 freisetzende Die Versuchskernkraftwerke in Niederaichbach Energiequelle erschlossen werden. Dieses anspruchsvolle Ziel (KKN) und Großwelzheim (HDR) wurden inzwischen voll- kann nur in langfristiger internationaler Zusammenarbeit er- ständig beseitigt und bis zur „grünen Wiese“ zurückgebaut. reicht werden. Als nächster Schritt auf internationaler Ebene ist Der Hochtemperaturreaktor Hamm-Uentrop (THTR-300) die Verwirklichung des internationalen Fusionsgroßexperiments wurde 1989 abgeschaltet und befindet sich seit Februar „ITER“ vorgesehen. In Deutschland konzentriert sich die Fusions- 1997 im sog. Sicheren Einschluss. Das Schneller-Brüter-Pro- forschung auf drei Zentren: das Max-Planck-Institut für Plasma- jekt Kernkraftwerk Kalkar (SNR-300) wurde im Frühjahr physik (IPP), das Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) und das 1991 abgebrochen und in einen Freizeitpark umgewandelt, Forschungszentrum Jülich (FZJ). Die deutsche Fusionsforschung für die Brennelemente des Erstkerns werden Entsorgungs- ist Bestandteil des europäischen Fusions-Programms, das im wege geprüft. Rahmen von EURATOM auch die Arbeiten von IPP, FZK und FZJ Zu den Stilllegungsprojekten des FZJ gehören der als assoziierte Laboratorien anteilig finanziert und zu einem Forschungsreaktor Merlin (FRJ-1) sowie das Brennstoff- nennenswerten Anteil am internationalen Programm beitragen. zellenlabor. Der Hochtemperatur-Versuchsreaktor AVR in Jülich wird gemäß Vereinbarung von Bund und Land Nord- rhein-Westfalen zur „grünen Wiese“ zurückgebaut. Die Abbildung 48: Kernfusionsforschung Stilllegungsprojekte des FZK umfassen den Mehrzweck- in Mio. € Forschungsreaktor (MZFR) sowie die Kompakte Natrium- 200 gekühlte Kernreaktoranlage (KNK). Der Forschungsreaktor FR-2 befindet sich seit November 1996 im sog. Sicheren 150 122,6 Einschluss. 110,9 113,2 114,6 Die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) ist 100 88,6 seit Ende 1991 außer Betrieb und wird jetzt zurückgebaut. Zu- gleich wird die Verglasung und Entsorgung der in der Anlage 50 gelagerten hochradioaktiven Flüssigabfälle vorbereitet. Für das Forschungsbergwerk ASSE 1 ist die vollständi- 0 2000 2001 2002 2003 2004 ge Schließung vorgesehen, die gegenwärtig unter Beachtung Ist Soll der gesetzlich vorgeschriebenen sicherheitstechnischen An- forderung vorbereitet wird. FuE Drucksache 15/3300 – 240 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Entwicklungen und Ergebnisse in diesem För- Das derzeit größte Projekt in Deutschland ist das derbereich Stellarator-Experiment Wendelstein 7-X (W 7-X), das vom Teil- institut des IPP in Greifswald errichtet wird und bis 2009/2010 Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen Forschungsar- fertig gestellt sein soll. Stellaratoren stellen eine andere Vari- beiten zur Plasmaphysik (zur Erzeugung und Erhaltung eines ante als Tokamaks für den magnetischen Plasmaeinschluss brennenden Plasmas), zur Entwicklung von geeigneten dar. W 7-X soll entscheidende Erkenntnisse über die Eignung Werkstoffen und typischen Komponenten (supraleitende des Stellaratorkonzepts für einen energieerzeugenden Fu- Magnete, Heizsysteme wie Gyrotrons, Diagnostiken etc.) sionsreaktor liefern. sowie Fragestellungen zu Einschluss und Reinhaltung des In diesem Förderbereich werden folgende Plasmas, zum Brennstoffkreislauf u.s.w.. Programme durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Fusionsforschung 2002 ff 112,10 Mio. € p. a.

31 Forschung für Nachhaltigkeit

(Förderbereich F) 4 • Akteure/Akteursnetze aus der Politik bis zur lokalen Ebene, die Anbieter von Produkten und Dienstleistungen, die Nutzer die- Die notwendige Nutzung seines Lebensraumes durch den ser nachhaltigen Angebote und ganz allgemein Bürgerinnen Menschen ist oft nicht nachhaltig. Das weltweite Zusam- und Bürger, die ihre Entscheidungen an Nachhaltigkeit orien- menleben braucht jedoch mehr Nachhaltigkeit: Das zeigen tieren. die gegenläufigen Entwicklungen von Bevölkerung und Lebensstilen in armen und reichen Ländern oder der globa- Umsetzung des Nachhaltigkeitsprinzips und Stärkung der le Wandel mit Klimaveränderungen. Gerade in instabilen, Wettbewerbsfähigkeit ergänzen sich. Umwelt- und gesell- nicht entwickelten Krisengebieten haben Nachhaltigkeits- schaftsverträgliche Konzepte und Technologien haben in ziele gegenüber Strategien zum Überleben keine Priorität Deutschland eine Tradition, die Arbeitsplätze sichert, Stan- und es fehlt das Umfeld, sie zu planen und mit langem dards setzt und den Export stärkt. Atem umzusetzen. Dies wirkt durch Migration, organisier- Auf der Basis der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie te Kriminalität und Terrorismus auf die reichen Länder und der Ergebnisse der Weltkonferenz zur Nachhaltigkeit in zurück. Johannisburg vom September 2002 wird das BMBF mit zwei neuen Rahmenprogrammen die Grundlage für die künftigen Nachhaltigkeit braucht Maßnahmen in Bildung und Forschung im Bereich der nach- haltigen Entwicklung legen: • Systemwissen zur Herleitung von Kausalitäten, das Wis- senschaft und Forschung problembezogen bereit stel- • Rahmenprogramm zum „System Erde“ len – auch als Entscheidungsgrundlage für ein Handeln unter Unsicherheit, sofern sichere Klärung noch nicht • Rahmenprogramm für „handlungsorientierte Nachhaltig- möglich ist und vorsorgliche Maßnahmen geboten sind, keitskonzepte“

• gemeinsame Wertentscheidungen, die von der Politik in 4 Die Darstellung des Förderbereichs ,Forschung für Nachhaltigkeit’ stellt in- einem transparenten demokratischen Verfahren zusam- haltliche Bezüge zu Teilen der getrennt dargestellten Föderbereiche C (,Me- men geführt werden und je nach Zweck verbindlich eresforschung und Polarforschung; Meerestechnik’) und O (,Geowissenschaf- gemacht werden, z.B. in Form von Normierung/Regelung ten und Rohstoffsicherung’) und V (Geisteswissenschaften; Wirtschafts- und oder Werbung/Anreiz/Vorbild, Sozialwissenschaften) wegen der gemeinsamen Rahmenprogrammatik her. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 241 – Drucksache 15/3300

Das BMBF wird die Potenziale von Bildung und Forschung als • Praxisgerechte Nachhaltigkeitslösungen sollen erarbeitet zentrale Treiber von Nachhaltigkeit nutzen: Die Bildung werden. schafft Mitgestaltungs-, Handlungs- und Innovationskompe- tenz für Bürgerinnen und Bürger und die fachlichen Akteure; • Die Bürger sollen befähigt werden, in einer bisher häufig die Forschung stellt das erforderliche Systemwissen, Innova- diffusen Debatte an der Definition von Nachhaltigkeits- tionen und ausgetestete Handlungskonzepte zur Verfügung. zielen politisch mitzuwirken. Bereits 1998 hatte das BMBF das weltweite nachhalti- ge Wachstum als Leitmotiv für die Forschungsförderung ver- • Die Unternehmen sollen Prozesse und Strukturen mit ankert und damit an das Regierungsprogramm „Forschung gesichertem Wissen nachhaltig gestalten können, die für die Umwelt“ aus dem Jahre 1997 angeschlossen, das der Bürger sollen Alltagsentscheidungen zu Konsum und anwendungsorientierten Forschung für eine regionale und Freizeitgestaltung an Nachhaltigkeitszielen an verläss- global nachhaltige Entwicklung von Landschaften und Um- lichen Informationen orientieren können. weltsystemen, dem produktions- und produktintegierten Umweltschutz sowie den Maßnahmen zugunsten einer Ver- Forschung für eine nachhaltige Entwicklung ist eine Quer- ringerung umweltschutzbedingter Kostenbelastungen höhe- schnittsaufgabe. Viele andere Förderbereiche wie „Mobilität res Gewicht gegeben hatte. und Verkehr“, „Energieforschung und Energietechnologie“ oder „Bauen und Wohnen“ leisten wichtige Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung. Dabei ist die allgemeine For- Abbildung 49: Umweltgerechte, nachhaltige schungsförderung Aufgabe des BMBF, während die im Auf- Entwicklung trag anderer Ressorts durchgeführte Forschung dazu dient, die Erfüllung der jeweiligen speziellen Ressortaufgaben zu in Mio. € 1000 unterstützen. Kennzeichen der Forschung für eine nachhaltige Ent- wicklung ist neben dem hohen Maß an Inter- und Transdiszi- 750 650,1 658,3 679,5 689,9 616,4 plinarität die starke internationale Einbindung. Hervorzuhe- ben sind hier insbesondere die internationalen Forschungs- 500 520,0 527,2 531,5 485,4 517,0 programme von ICSU (International Council for Science) und 250 UNESCO. Unter dem Motto „Forschung für Nachhaltigkeit“ 0 wurde das Internetportal www.fona.de eingerichtet, in der 2000 2001 2002 2003 2004 detaillierte Informationen zu Strategien und Förderschwer- Ist Soll punkten des BMBF zu finden sind.

Wissenschaftsausgaben insgesamt Thematische Schwerpunkte FuE 31.1 System Erde Entscheidend für die Umsetzung sind einsichtige, relevante und im Effekt nachprüfbare Modelle für Nachhaltigkeit in Wirtschaft Das System Erde zeichnet sich durch eine hohe Komplexität aus. und Gesellschaft. Mit den neuen beiden Rahmenprogrammen Prozesse, die in und auf der Erde ablaufen, sind miteinander ge- werden die bildungs- und forschungspolitischen Kompetenzen koppelt und bilden verzweigte Ursache-Wirkungs-Ketten. In des BMBF zusammengeführt, um diese Ziele zu fördern: diesem System beeinflussen zahlreiche Einzelfaktoren eine Viel- zahl äußerst sensibler Kreisläufe und damit nachhaltig das • Systemwissen, Nachhaltigkeitsziele und Nachhaltigkeitswir- Gleichgewicht unseres blauen Planeten. Beobachtete oder vor- kungen sollen erarbeitet und objektiviert werden; knappe hergesagte Veränderungen manifestieren sich auf unterschied- staatliche Mittel sollen nach Relevanz und Wirksamkeit ein- lichen Raum- und Zeitskalen in den Subsystemen des Erdsys- gesetzt werden. tems: Atmosphäre, Geosphäre, Hydrosphäre und Biosphäre. Drucksache 15/3300 – 242 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

31.1.1 Atmosphäre, Klimasystem, Großgeräte schung (HALO) beteiligen. Diese Großgeräte werden wichtige Beiträge für die Entwicklung angemessener Verfahren zum Zur Unterstützung des Nationalen Klimaschutzprogramms Umweltmonitoring sowie von Strategien für ein voraus- und der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung star- schauendes Umwelt- und Ressourcenmanagement leisten. tete das BMBF in den Jahren 2000 und 2001 zwei Förderpro- Dabei werden die hierfür in DEKLIM und AFO2000 entwickel- gramme im Bereich der Atmosphärenforschung (AFO2000) ten Methoden und Modelle zum Einsatz kommen. und Klimaforschung (DEKLIM). Beide Förderprogramme ent- Im Bereich der Biodiversitätsforschung beteiligt sich halten neue Kooperationsstrukturen für einen verbesserten das BMBF an der 2001 gegründeten internationalen Global Ergebnistransfer in Politik und Gesellschaft. Zur Förderung Biodiversity Information Facility (GBIF). GBIF wird die welt- des wissenschaftlichen Nachwuchses wurden erstmals geziel- weit in Forschungssammlungen vorliegenden Daten zur bio- te Programm-Elemente integriert. logischen Vielfalt erfassen und jedem über das Internet frei In AFO2000 werden übergreifende Fragestellungen zugänglich machen. Wesentlicher Bestandteil der nationalen zur „Wechselwirkung zwischen Erdoberfläche und Atmos- Förderinitiative ist eine Anschubfinanzierung zum Aufbau phäre“, zu „Chemie, Dynamik, Strahlung und deren Wechsel- einer nationalen Datenbank-Knotenstruktur. Das internationale wirkung“, zu „Mehrphasenprozessen“ sowie zur „Atmos- GBIF-Sekretariat in Kopenhagen erarbeitet mit finanzieller phären-Systemanalyse“ bearbeitet. AFO2000 liefert wichtige Unterstützung des BMBF Methodenstandards zur Optimierung Beiträge zum besseren Systemverständnis für atmosphäri- der internationalen Datenvernetzung und -auswertung. sche Prozesse, z.B. zum schnelleren Erkennen globaler Verän- derungen. Darüber hinaus werden aber auch Maßnahmen 31.1.2 Meeres- und geowissenschaftliche zur Luftreinhaltung oder Klimaschutz bzw. zur verlässliche- Forschung für Nachhaltigkeit ren Prognose von Wetter, Witterung und Klima erarbeitet. Das Deutsche Klimaforschungsprogramm DEKLIM Die Themenbereiche Meeres- und Polarforschung, Meeres- zielt auf das bessere Verständnis des Klimasystems und seiner technik sowie Geowissenschaften und Rohstoffsicherung bil- Beeinflussbarkeit durch den Menschen, auf größere Sicher- den inhaltlich elementare Bestandteile des BMBF-Rahmen- heit bei der Analyse und Vorhersage des Klimas sowie die programms „Systems Erde“ zur Ausgestaltung der Forschung Ableitung von Handlungsstrategien für den Umgang mit dem für Nachhaltigkeit. Sie werden aus forschungsorganisatori- Klimawandel. DEKLIM unterstützt überwiegend größere inte- schen Gründen im Förderbereich C bzw. im Förderbereich O grierte Verbünde, in denen Wissenschaftlerinnen und Wis- beschrieben. senschaftler unterschiedlicher Disziplinen zusammenarbei- ten und eine enge Kopplung zwischen Entwicklung der Klima- 31.2 Nachhaltigkeitskonzepte modellierung und Datenerhebung garantieren. Erste Ergeb- nisse zeigen eine neue Qualität bei der Interpretation von Daten Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung hat sich in den zur Klimavergangenheit der Erde mit unmittelbarem Nutzen letzten Jahren immer mehr zu einem Kernelement eines für die Modellierung zukünftiger Klimaentwicklung. modernen Handelns entwickelt. Nachhaltigkeit bedeutet Nach Auslaufen der eher auf Grundlagenwissen aus- hierbei, dass die Lebensbedingungen auf der Erde und die gerichteten Programme zu Atmosphäre und Klimasystem Handlungs- und Reaktionsfähigkeit des Menschen langfris- Ende 2004 bzw. 2005 plant das BMBF in diesem Projektförder- tig sichergestellt werden. Das Leitbild verpflichtet alle ge- bereich eine verstärkte Fokussierung auf handlungs- und um- sellschaftlichen Akteure – von der Politik über die Unter- setzungsorientierte Maßnahmen mit Beiträgen für Konzepte nehmen, der Wissenschaft und Bildungsträger bis zu den einer Nachhaltigen Entwicklung. Die auch weiterhin wichtigen privaten Haushalten. Nachhaltigkeit ist Motor für Inno- Erkenntnisse zum Verständnis des Systems Erde sollen in Zu- vation, weil es von allen Akteuren Um- und Neuorientie- kunft vornehmlich durch Institute der HGF erarbeitet werden. rung einfordert. Das BMBF trägt kontinuierlich zur Verbesserung der Es ist für alle Akteure mit Konflikten und Risiken ver- Forschungsinfrastruktur bei. Es hat die Vorbereitungsphase bunden, Änderungen einzuführen, die im Sinne der Nach- der europäischen Umweltsatellitenmission ENVISAT in er- haltigkeit erfolgreich sind. Dazu ist die Bereitschaft zur Ver- heblichem Maße unterstützt und finanziert darüber hinaus änderung auch von Einstellungen und Haltungen unabding- den neuen Höchstleistungsrechner für die deutschen Klima- bar. Ebenso ist auch die Fähigkeit, in Systemzusammenhäng- und Erdsystemforschung am Deutschen Klimarechenzen- en zu denken, notwendig. Wie ein Katalysator muss eine ge- trum. Das BMBF wird sich an der Finanzierung eines neuen zielte Bildungspolitik für Nachhaltigkeit den Aufbau von Forschungsflugzeugs für die Atmosphären- und Klimafor- Handlungskompetenz beschleunigen. Bildung und Kom- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 243 – Drucksache 15/3300

munikation kommen daher entscheidende Funktionen zu. von typischen sozial-ökologischen Problemlagen auf den Ihre Aufgabe muss es sein, das WAS und WIE bei der Entwick- Gebieten Ernährung und Konsum, Wasser- und Energiever- lung der notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, sorgung, Mobilität und Wohnen sowie Landwirtschaft und Einstellungen und Haltungen zu klären. Regionalentwicklung wurden komplexe transdisziplinäre Neben der entscheidenden Rolle des Bildungssystems Projekte angestoßen. für die Vermittlung von Handlungswissen in Richtung Nach- Hier arbeiten Natur- und Gesellschaftswissenschaften haltigkeit sind alle Kreativbereiche der Gesellschaft, insbe- an praxistauglichen Strategien für eine nachhaltigere Gesell- sondere Wissenschaft und Forschung, gefordert aufzuzeigen, schaft im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesre- was mögliche Lösungen für Nachhaltigkeit sein können. Da- gierung. Um Praxistauglichkeit zu erreichen, werden die re- bei bedarf es neuer Ansätze, um über Einzellösungen hinaus levanten „Stakeholder“ zu einem möglichst frühen Zeitpunkt größere Teilsysteme des Konsums und der Produktion mehr im Forschungsprozess berücksichtigt. Idealerweise partizi- in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln. pieren sie selbst aktiv an den Projekten. Typische Praxisakteu- re sind Verbraucherinnen und Verbraucher, Unternehmen Das Rahmenprogramm für „handlungsorientierte Nach- und öffentliche Verwaltungen sowie Organisationen der Zi- haltigkeitskonzepte“ des BMBF stellt die folgenden vier Fra- vilgesellschaft. gen in den Mittelpunkt der Forschungsförderung: Das Forschungsdesign und die personelle Zusammen- setzung der Projekte ist gender-sensitiv. So stellen Frauen • Wie kann das gesellschaftliche Handeln so weiterentwi- über die Hälfte der Forschenden in den Nachwuchsprojekten ckelt werden, dass menschliche Bedürfnisse erfüllt und der sozial-ökologischen Forschung. Vier der neun Nachwuchs- gleichzeitig die Handlungs- und Reaktionsfähigkeit für die verbünde werden von einer Frau geleitet. Weitere Förder- langfristige Sicherung von Natur und Gesellschaft erhalten linien neben der Nachwuchsförderung sind die großen bleibt? Themenverbünde sowie die Infrastrukturförderung nicht staatlich grundfinanzierter Umweltforschungsinstitute, die • Wie können die globalisierten Wertschöpfungsketten und auf dem Gebiet transdisziplinärer Nachhaltigkeitsforschung Produktionssysteme in Richtung Nachhaltigkeit weiterent- große Kompetenzen aufweisen. wickelt und dabei die Wettbewerbsfähigkeit der deut- Für 2004 werden neue Ausschreibungen in den Be- schen Wirtschaft langfristig gesichert werden? reichen Management systemischer Risiken sowie Strategien für eine umwelt- und sozialverträgliche Globalisierung aus- • Wie kann die räumliche Entwicklung so gestaltet werden, gearbeitet. dass die Lebensqualität der Menschen verbessert wird und gleichzeitig die natürlichen, sozialen und wirtschaftlichen Handlungskonzepte für gesellschaftliche Integration Grundlagen dieser Lebensqualität langfristig gesichert wer- den? Die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung bezieht sich nicht lediglich auf Umweltthemen, sondern begreift • Wie können natürliche Ressourcen so bewirtschaftet werden, Nachhaltigkeit als neue (Forschungs-) Perspektive zur Siche- dass Ihre Funktionen langfristig sichergestellt werden können rung und Schaffung intra- und intergenerationeller Gerechtig- und dabei ihre Regenerationsfähigkeit erhalten bleibt? keit. Hierzu gehört das Leitbild des gesellschaftlichen Zusam- menhalts. Unter dem Eindruck eines globalen Wandlungs- 31.2.1 Gesellschaftliches Handeln in Richtung drucks führen Ausgrenzungserfahrungen infolge Arbeits- Nachhaltigkeit losigkeit, als unsicher wahrgenommene Lebensperspektiven oder schlicht als bedrohlich empfundene kulturelle Diffe- Lange Zeit vernachlässigte die Umweltforschung gesell- renzen zu gesellschaftlichen Desintegrationstendenzen, die schaftliche Triebfedern und Auswirkungen des ökologischen Fremdenfeindlichkeit oder Gewaltbereitschaft fördern kön- Wandels. Teils ließen sich technologische Lösungen gesell- nen. Das BMBF fördert hierzu seit 2002 einen deutschland- schaftlich nicht umsetzen, teils wurden realisierte Umwelt- weiten Forschungsverbund, der verschiedene gesellschaftli- entlastungen mittels technischer Innovationen durch stei- che Ebenen – familiäre Lebensgemeinschaft und Schule, gende Konsumansprüche wieder zunichte gemacht. Die sozi- kommunale Akteure, Verbände und zivilgesellschaftliche al-ökologische Forschungsförderung des BMBF stellt sich seit Organisationen, Politik und Medien – analysiert. Um politi- 2000 den sozialen Ursachen und Folgen der technologischen, sches Handeln in Richtung sozialer Integration wissenschaft- wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung. Ausgehend lich zu fundieren, geht es um Handlungskonzepte für gesell- Drucksache 15/3300 – 244 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

schaftliche Integration. Sozioökonomische Fragen zu sind die Wirtschaftssektoren Land- und Forstwirtschaft ein- zukunftsfähigen Arbeitsformen und Lebensweisen stellen ein schließlich der vor- und nachgelagerten Industrien besonders weiteres Forschungsgebiet dar. wichtig. Ergebnisse der Fördermaßnahme „Zukunftsorien- tierte Waldwirtschaft“ sind z. T. bereits in gesetzliche Regel- Wirtschaftswissen für Nachhaltigkeit ungen, Waldbauprogramme und Förderrichtlinien zur öko- logischen Waldbewirtschaftung in den Bundesländern sowie Daneben sollen verstärkt wirtschaftswissenschaftliche Bei- in Handlungsanweisungen für die öffentliche Forstverwal- träge für eine nachhaltige Entwicklung gefördert und in die tung aufgenommen worden. Zu den Wertschöpfungsketten Nachhaltigkeitsforschung des BMBF integriert werden. Hier- „Nachhaltige Wald- und Holzwirtschaft“ und „ Nachhaltige zu läuft derzeit eine Sondierungsphase, an deren Ende priori- Ernährung/Landwirtschaft“ werden unter dem künftigen täre Forschungsthemen stehen werden sowie Anforderungen Rahmenprogramm für handlungsorientierte Nachhaltig- an die Forschungsmethodik zur Umsetzung der Empfehlun- keitskonzepte neue Förderschwerpunkte implementiert. gen des Wissenschaftsrates zur empirischen Wirtschaftsfor- Generell wird die integrierte und systemische Betrach- schung (2002). tung von Wertschöpfungsketten und eine transdisziplinäre Projektstruktur für die künftige wirtschaftsbezogene Förde- 31.2.2 Konzepte für Nachhaltigkeit in rung von Nachhaltigkeitskonzepten typisch sein. Das bezieht Industrie und Wirtschaft sich sowohl auf die bedürfnisfeld – wie auf die ressourcen- orientierten Förderzugänge, aber auch auf querschnitts- Die Bundesregierung trägt mit ihren Fördermaßnahmen für orientierte Ansätze, wie Schlüsseltechnologien und das ein nachhaltiges Wirtschaften durch umweltentlastende Management. Innovationen zur Sicherung der natürlichen Lebensgrund- Um die Ziele des Nationalen Klimaschutzprogramms lagen bei. Kennzeichen von Umweltinnovationen sind redu- (Oktober 2000) zu erreichen und internationale Verpflich- zierter Energieeinsatz, geringe Materialintensität und gerin- tungen zu erfüllen, müssen neue Strategien und Instrumente ge Umweltbelastungen bei der Produktion, Produktnutzung entwickelt werden, die auf eine weitere Vermeidung der und Entsorgung. Diese Umweltinnovationen führen zugleich Treibhausgasemissionen zielen sowie schon heute eine ver- zu einer höheren Wirtschaftlichkeit und tragen dazu bei, die besserte Anpassung an Klimaänderungen ermöglichen. Die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, neue Märkte zu erschlie- BMBF-Forschungsförderung im Klimabereich wird unter Ein- ßen und Arbeitsplätze zu sichern. bindung von Wirtschaftsunternehmen und anderer Akteure Umweltentlastende Innovationen können durch die verstärkt auf diese Ziele fokussiert. Erste konkrete und auf die Optimierung technischer Prozesse und Produkte, die Ent- Umsetzung ausgerichtete Pilotprojekte sollen in 2004 reali- wicklung und den Einsatz völlig neuer Technologien und siert werden. Dienstleistungen, aber auch durch umweltbewusstes Betriebsmanagement mit entsprechenden planerischen und organisatorischen Hilfsmitteln erzielt werden. Abbildung 50: Wirtschaftsbezogene Nach- Das BMBF hat seit 1998 im Rahmen des Umweltfor- haltigkeit; integrierte Um- schungsprogramms in zwölf Schwerpunktbereichen Förder- welttechnik bekanntmachungen veröffentlicht, zum einen für die Land- in Mio. € wirtschaft, Lebensmittelverarbeitung, Kunststoff- und 1000 Kautschukindustrie, Textil- und Lederindustrie, Keramikin- dustrie, Waldwirtschaft und Holzindustrie, Metallerzeugung, 750 Gießereiwesen sowie Oberflächenbearbeitung und Galvanik; zum anderen zu Querschnittsthemen wie „betriebliche 500 Instrumente für nachhaltiges Wirtschaften“ und „neue Pro- 248,6 248,0 250,6 duktnutzungsstrategien“. Alle Förderbekanntmachungen 250 232,2 203,1 haben das Ziel, sowohl Innovationen zur Entlastung der Um- 186,8 183,7 184,0 171,0 141,3 welt anzustoßen als auch die Wettbewerbsfähigkeit der be- 0 teiligten Unternehmen, insbesondere kleiner und mittelstän- 2000 2001 2002 2003 2004 discher Unternehmen (KMU), zu stärken. Die geförderten Ist Soll Projekte werden bis ca. 2005 abgeschlossen sein. Weitere Wissenschaftsausgaben insgesamt Fördermaßnahmen werden derzeit beraten. FuE Bei gesellschaftlicher Ausrichtung auf Nachhaltigkeit Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 245 – Drucksache 15/3300

31.2.3 Nachhaltige Nutzungskonzepte für ter Böden und Grundwässer“ (KORA) ist ein vorbereitender Regionen Grundbaustein im Themenkomplex „Flächenmanagement“, in dem wesentliche Grundlagen für eine ökonomisch und Die Flächeninanspruchnahme gehört zu den 21 Indikatoren, ökologisch verträgliche Wiedernutzbarmachung der die von der Bundesregierung im Jahr 2002 als Erfolgskri- Flächen erarbeitet werden. terium für eine nachhaltige Entwicklung Deutschlands aus- Mit Hilfe der BMBF-Bekanntmachung zu Reinigungs- gewählt wurden. Insbesondere gilt es, die Flächeninan- wänden für den insitu-Grundwasser-Schutz „Prognose des spruchnahme durch Entkopplung des Flächenverbrauches Schadstoffeintrages in das Grundwasser (Sickerwasserprog- vom Wirtschaftswachstum zu vermindern. Ansatzpunkte des nose)“ werden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten geför- Flächenmanagements liegen in der Reduzierung der Neu- dert, die die wissenschaftlichen Grundlagen für die quantifi- flächeninanspruchnahme, in einem nachnutzungsorientier- zierende Beurteilung derartiger Materialien im Hinblick auf ten Flächengebrauch sowie in der Wiedernutzbarmachung ihre Grundwassergefährdung verbessern und zu einem fach- von Brachflächen (Flächenrecycling). In diesem Kontext wird lich begründeten, konsensfähigen Verfahrensvorschlag führen. unter anderem auch die Reduzierung des Flächenverbrauchs Mit den Modellprojekten für regionale Nachhaltig- durch stärkere Nutzung des unterirdischen Raums für Ver- keit wurde ein neues Förderfeld unter dem Leitbild für eine kehrs- und Wirtschaftsanwendungen untersucht. Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung begonnen. Hier soll beantwortet werden, wo die Stärken und Schwächen für ein Wirtschaften mit der Fokussierung auf die Region liegen und Abbildung 51: Sozial-ökologische Forschung; welche Rahmenbedingungen bzw. Initiativen in ökonomi- regionale Nachhaltigkeit scher, ökologischer und sozio-kultureller Hinsicht erforder- lich sind. in Mio. € 1000 Neue Förderaktivitäten werden verstärkt die sozialen Implikationen globalen Wandels mit einbeziehen. Vorgese- 750 hen sind die Schwerpunkte Desertifikation, Migration, Ent- wicklung Mega-Urbaner Räume und Küstenzonen-Manage- 500 ment.

280,0 320,2 283,8 308,6 313,1 250 31.2.4 Nachhaltige Nutzung von natürlichen 248,9 210,1 207,3 220,6 221,3 Ressourcen 0 2000 2001 2002 2003 2004 Neue Nutzungsstrategien tragen durch technische, soziale, Ist Soll organisatorische und ökonomische Innovationen dazu bei, die Ressourcenproduktivität allgemein zu vergrößern, Um- Wissenschaftsausgaben insgesamt weltbelastungen zu minimieren und positive Wirkungen in FuE Wirtschaft und Gesellschaft auszulösen. Beispiele für neue Nutzungsstrategien sind die Verlängerung der Produktle- bensdauer durch Wieder- und Weiterverwendung, das An- Die laufende Forschungsförderung konzentriert sich vor dem gebot von Dienstleistungen und Nutzungsintensivierung Hintergrund einer anhaltenden Belastung von Böden mit durch gemeinschaftliche Nutzung. Gleichzeitig ist es im Schadstoffen auf mehrere Schwerpunkte: Sinne eines strategischen Umweltschutzes nötig, die Be- Auf über 30 Altlastenstandorten werden im Verlauf ziehungen zwischen „Produzent - Produkt/Dienstleistung - der nächsten fünf Jahre die natürlichen Prozesse des biologi- Konsumenten“ zu überdenken. schen Abbaus, der chemisch-physikalischen Bindung und Im Rahmen des Förderschwerpunktes „Möglichkei- Zersetzung, der mineralischen Umwandlung von durch die ten und Grenzen neuer Nutzungsstrategien“ wurden diese menschliche Tätigkeit eingetragenen Schadstoffen (z.B. unterschiedlichen Ebenen durch einen regionalen sowie Lösungsmittel, Mineralölkohlenwasserstoffe, Aromatische einen bedürfnisfeldorientierten Förderansatz aufgegriffen. Kohlenwasserstoffe, Sprengstofftypische Verbindungen ) Im Gesamtansatz werden 17 Projektverbünde mit insge- systematisch analysiert und hinsichtlich ihrer Wirkungen samt 38 Vorhaben gefördert. Nähere Informationen kön- bewertet. Der Verbund „Kontrollierter natürlicher Rückhalt nen über die Internetadresse www.nachhaltig.org einge- und Abbau von Schadstoffen bei der Sanierung kontaminier- holt werden. Drucksache 15/3300 – 246 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Natürliche Ressource Wasser Wasserressourcen aufgezeigt werden. Es werden modell- hafte Vorhaben gefördert, die richtungsweisend für die Mit der UNCED-Konferenz in Rio de Janeiro 1992 und dem Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Deutschland Gipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg form- sein werden. Zudem unterstützt diese Forschung die Be- te sich in der Weltöffentlichkeit zunehmend ein Bewusst- teiligung deutscher Partner an Forschungs- und Abstim- sein für die Schlüsselrolle der Ressource Wasser im 21. Jahr- mungsaktivitäten innerhalb der EU. hundert. Seitdem wurde dieses Thema sowohl im nationa- Vom BMBF wurden bisher Forschungsvorhaben aus len als auch im internationalen Rahmen verstärkt aufge- den Bereichen Technischer Hochwasserschutz (z.B. Deich- griffen. Die Forschungsschwerpunkte des BMBF im Bereich bau), Ökologischer Hochwasserschutz (z.B. Poldermanage- der Wasserforschung befassen sich mit Problemfeldern, die ment) sowie Vorhersage/Modellierung gefördert. Aufgrund im Sinne eines nachhaltigeren Umgangs mit der Ressource der Flutereignisse des Jahres 2002 wird das Thema auf na- Wasser eine elementare Bedeutung für die Zukunftssicher- tionaler Ebene wie auch bei der europäischen Zusammen- ung haben. arbeit in Zukunft einen Schwerpunkt bilden. Im Bereich Mit dem aus dem „Aktionskonzept: Nachhaltige des operationalen Hochwassermanagements ist insbeson- und wettbewerbsfähige deutsche Wasserwirtschaft“ er- dere das Ziel einer optimierten Frühwarnung ins Auge zu wachsenen Förderschwerpunkt „Exportorientierte For- fassen. Einen wesentlichen Bestandteil der benötigten schung und Entwicklung auf dem Gebiet der Wasserver- Managementkonzepte stellen Weiterentwicklungen im und -entsorgung“ will das BMBF den Vorlauf für eine Ver- technischen Hochwasserschutz dar (z.B. Deichsicherung; besserung der Exportfähigkeit deutscher Wasser- und Ab- Deichkonstruktion). wassertechnologien leisten. Der Förderschwerpunkt wurde Die mittel- und langfristige Verfügbarkeit von Anfang 2002 mit dem Teil I „Trinkwasser“ gestartet, der von Wasser wird nicht nur durch die stetig wachsende Welt- zehn verschiedenen Forschungsinstitutionen im Projekt- bevölkerung und den teilweise exzessiven Wasserver- verbund gemeinsam bearbeitet wird. 2003 folgte der Teil II brauch infrage gestellt, sondern zunehmend auch durch „Abwasser“, der auch das Thema Wasserwiederverwen- globale Umweltveränderungen beeinträchtigt. Die Ziel- dung umfassen soll. setzung des seit Mitte 2000 erfolgreich laufenden und auch Das Stipendienprogramm „International Post- international viel beachteten Förderschwerpunktes graduate Studies in Water Technologies“ fördert dazu deut- GLOWA (Globaler Wandel des Wasserhaushaltes) ist die sche und ausländische Nachwuchswissenschaftlerinnen Entwicklung von Instrumentarien und Strategien für eine und -wissenschaftler. nachhaltige und vorausschauende Bewirtschaftung von Die Ausschreibung „Dezentrale Wasserver- und Wasser im regionalen Maßstab unter Berücksichtigung -entsorgungssysteme“ soll die Entwicklung von Gesamt- globaler Umweltveränderungen und gesellschaftlicher wie konzepten für Siedlungen, die nicht an zentrale Systeme wirtschaftlicher Wechselwirkungen. GLOWA konzentriert angeschlossen sind, fördern. Dabei werden im Sinne einer sich dabei auf große Flusseinzugsgebiete in unterschied- regional orientierten Kreislaufwirtschaft bewusst Aspekte lichen Klimazonen (Deutschland; Westafrika (Marokko, der Abfallentsorgung und der Energieerzeugung inte- Benin, Volta, Ghana); Naher Osten (Israel, Palästina, Jor- griert. Die Ausschreibung zielt in erster Linie auf eine Um- danien). GLOWA steht 2004 am Beginn der zweiten dreijäh- setzung in Schwellen- und Entwicklungsländern, wo de- rigen Förderphase. Erste Prototypen integrierter interdiszi- zentrale Systeme die ersten und bezahlbaren Einstiegsmög- plinärer Simulationstools wurden bereits entwickelt. Die lichkeiten für Ver- und Entsorgungsinvestitionen in der Projekte stoßen bei den angesprochenen Entscheidungs- Fläche und z.T. auch in urbanen Regionen sein werden. trägern auf großes Interesse. Die Umsetzung der Ende 2000 verabschiedeten EU- Wasserrahmenrichtlinie auf nationaler Ebene erfordert Nutzungskonzepte für biologische Ressourcen eine einzugsgebietsbezogene Bewirtschaftung von Ge- wässern, die fachlich und organisatorisch eine große Her- Zwischen der Erhaltung der Biodiversität im Ökosystem ausforderung darstellt. Die Projektförderung verfolgt das Erde und der lebensnotwendigen Nutzung von biologi- Ziel, hierfür die wissenschaftlichen Grundlagen zu liefern. schen Ressourcen besteht ein Zielkonflikt. Seine Lösung im Im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit, in Sinne von nachhaltigen Nutzungsstrategien bedarf noch die u.a. Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Ökologie und erheblicher Forschungsanstrengungen. Das BMBF setzt des- Ökonomie einzubinden sind, müssen Handlungsmöglich- halb seit etwa vier Jahren neue Förderakzente in den Bereichen: keiten für eine effiziente und kostengünstige Nutzung der Nachhaltige Nutzungskonzepte für gefährdete Regionen, Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 247 – Drucksache 15/3300

Partnerschaftliche Sichtung und Nutzung verwertbarer Abbildung 52: Globaler Wandel (einschließ- biologischer Merkmale, ökonomische Bewertungskonzepte lich Forschung für eine Politik sowie Konzepte für Biodiversitätsmonitoring. der Friedensgestaltung) Im Zentrum der Förderaktivitäten steht das auf ins- in Mio. € gesamt neun Jahre ausgelegte Programm BIOLOG (Bio- 200 diversity and Global Change), das sich auf die Entwicklung von Strategien für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung 150 126,8 125,9 126,2 von Ökosystemen in Deutschland und Afrika konzentriert. 122,9 104,3 BIOLOG wird ergänzt durch das gemeinschaftlich mit Bra- 100 silien durchgeführte Projekt Mata Atlantica, das sich mit dem Erhalt bzw. der Regeneration der bereits weitgehend 50 zerstörten Küstenregenwälder Brasiliens beschäftigt. Innerhalb des Förderbereichs BioTeam (Biosphären- 0 forschung – Integrative und anwendungsorientierte Mo- 2000 2001 2002 2003 2004 Ist Soll dellprojekte) fördert das BMBF seit 2003 Projekte mit stark interdisziplinär strukturierten Arbeitsansätzen. Die FuE Resultate sollen spätestens fünf Jahre nach Projektende in anwendungsfähige Ergebnisse münden. Im Vordergrund stehen Fragen der Inwertsetzung der Biodiversität, der wirtschaftlichen Nutzung und des Vorteilsausgleiches Deutsche Stiftung Friedensforschung sowie das Problem biologischer Invasionen. In 2003/2004 wurden die langjährigen Förderschwer- Um eine finanziell und politisch unabhängige Förderinstitu- punkte „Biotop- und Artenschutz – Integrierte Natur- tion für die Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland schutzforschung“ sowie SHIFT (Untersuchungen anthropo- zu schaffen, gründete das BMBF 2000 die Deutsche Stiftung gener Einflüsse auf Waldsysteme und Überschwemmungs- Friedensforschung (DSF) und stattete sie mit 25,6 Mio. € Ka- gebiete in den Tropen) erfolgreich abgeschlossen. pital aus. Aus den Zinsen und teilweise aus dem begrenzten Verzehr dieses Kapitals soll eine längerfristig gesicherte För- 31.3 Friedens- und Konfliktforschung; derung und Initiierung wissenschaftlicher Vorhaben, die Humanitäres Minenräumen Durchführung nationaler und internationaler wissenschaft- licher Konferenzen und eine mehrschichtige Förderung des Friedens- und Konfliktforschung akademischen Nachwuchses ermöglicht werden. In kurzer Zeit wurden seither Förderinfrastrukturen Innerhalb der handlungsorientierten und integrativen und ein wissenschaftliches Begutachtungswesen aufgebaut, Forschung für Nachhaltigkeit gewinnt die Friedens- und so dass nach zwei Jahren Fördertätigkeit bereits 20 größere Konfliktforschung zunehmend Bedeutung. Sie richtet sich Forschungsvorhaben und 24 kleinere Projekte mit insgesamt neben der normativen und theoretischen Auseinandersetz- über 2,5 Mio. € gefördert werden konnten. Die geförderten ung mit dem Friedensbegriff verstärkt auf die Handlungs- Projekte widmeten sich den Themen Völkerrecht, Konflikt- felder einer nachhaltigen Friedenspolitik aus: Sie analysiert prävention, Konfliktintervention, Aufbau von Friedensord- bestehende Konflikte und entwickelt und bewertet Strate- nungen, Rüstungskontrolle, historische Friedensforschung gien, die das friedliche Zusammenleben konträrer Interes- und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Eine besondere sensgruppen bewahren oder wieder möglich machen sollen. Beachtung gilt der Kommunikation von Forschungsergeb- Um bei diesem integrativen Ansatz voran zu kommen, ist es nissen. Für die Nachwuchsförderung wurden 5 Mio. € über wichtig, dass sich die Friedens- und Konfliktforschung an- fünf Jahre bereit gestellt. Derzeit werden Schritte zur Stär- grenzenden geistes- und naturwissenschaftlichen Disziplin- kung und dauerhaften Sicherung der DSF unternommen. en dialogisch öffnet. Ein erweiterter Sicherheitsbegriff für das Individuum, staatliche und überstaatliche Gesellschaften so- Humanitäres Minenräumen wie der beobachtbare Wandel des Konfliktaustrags machen eine Ausrichtung der Friedens- und Konfliktforschung auf Technologisch orientierte Bereiche von Forschung und Ent- neue Ursachen und Umgangsformen von Krieg und Konflikt wicklung können noch mehr an einer zivilen Friedenssiche- erforderlich. rung beteiligt werden. Einen solchen Bereich bietet z.B. das Drucksache 15/3300 – 248 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Humanitäre Minenräumen: Das Protokoll von Ottawa 1997, Ende 2003 bis 2006 einen interdisziplinären Forschungsver- das die Herstellung, den Verkauf und die Verwendung von bund, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Fehlalarmrate ge- Antipersonenminen ächtet und die Räumung aller verlegten bräuchlicher Metalldetektoren der Minenräumung durch bes- Antipersonenminen bis 2007 fordert, stellt eine ehrgeizige sere Verwertung der Detektorsignale, z.B. durch bildgebende Herausforderung dar, die mit gebräuchlicher Minendetek- Verfahren, wie sie in der Computertomographie eingesetzt tionstechnologie nicht zu meistern sein wird. Die Forschungs- werden, deutlich zu reduzieren. Dadurch soll eine schnellere politik der Bundesregierung plant hier flankierende Maß- und zuverlässigere Minenräumung ermöglicht werden. nahmen. In einer zweiten Phase wird geplant, das Anwen- Nach eingehender Bewertung verschiedener Minen- dungspotenzial von kombinierten Sensortechnologien und detektionstechnologien und in Abstimmung mit den Anfor- Konfirmationssensoren wie der künstlichen Nase für die derungen aus der Minenräumpraxis engagiert sich das BMBF Minendetektion nutzbar zu machen. seit 2003 in der zivilen Minenräumforschung zu humanitä- In diesem Förderbereich werden folgende Programme ren Zwecken. In einer ersten Phase fördert das BMBF von durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Atmosphärenforschungsprogramm 2000 (AFO) 2000 – 2005 42,20 Mio. € Biodiversität und Global Change 2000 – 2008 58,40 Mio. € (BIOLOG) Biosphärenforschung (BioTeam) Klimaforschungsprogramm (DEKLIM) 2001 – 2006 39,40 Mio. € Globaler Wandel des Wasserkreislaufs (GLOWA) 2000 – 2008 61,20 Mio. € Rahmenprogramm Handlungsorientierte 2004 – 2010 Nachhaltigkeitskonzepte Rahmenprogramm System Erde 2005 – 2011

32 Forschung und Entwicklung im Dienste der Gesundheit

Förderbereich G Vermeidung von Krankheiten an und sucht darüber hinaus zur Effizienten Nutzung dieser Erkenntnisse beizutragen. Es Gesünder, länger und aktiver leben zu können und gesund- setzt die Akzente in den Bereichen: heitsgerechte Lebensbedingungen in einer hoch industriali- sierten Gesellschaft zu erhalten oder wieder herzustellen sind • Gesundheit fördern, wesentliche Anliegen der Bundesregierung. Dazu gehört auch die Sicherung einer leistungsfähigen und wirtschaft- • Krankheiten bekämpfen, lichen medizinischen Versorgung für alle Gruppen der Bevöl- kerung. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist eine • Strukturen der Gesundheitsforschung verbessern. effiziente und qualitativ hoch stehende Gesundheitsfor- schung. Das von BMBF und BMGS gemeinsam getragene Ge- Insbesondere gilt es, durch Forschung zu einem leistungsfä- sundheitsforschungsprogramm strebt daher eine Erweite- higen und finanzierbaren Gesundheitswesen beizutragen rung des Wissens über die Entstehung, den Verlauf und die und dies für den Bürger auch sichtbar zu machen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 249 – Drucksache 15/3300

Abbildung 53: Gesundheit und Medizin • Analyse und Bewertung medizinischer Verfahren,

in Mio. € 1000 • Entwicklung und Einführung der Gesundheitskarte, der elektronischen Kommunikation im Gesundheitswesen und der elektronischen Patientenakte, 750 713,9 701,2 698,9 629,4 654,1

• Sicherung von Leistungsfähigkeit, Qualität und Wirtschaft- 500 542,9 557,9 556,1 484,5 439,5 lichkeit des Gesundheitswesens einschließlich Stabilisier- 250 ung der Pflegesicherung sowie

0 • den gesundheitlichen Umweltschutz wirksam und effizient 2000 2001 2002 2003 2004 zu gestalten. Ist Soll Strukturen und Förderung Wissenschaftsausgaben insgesamt

FuE Die inhaltlichen und strukturellen Ziele der BMBF-Förderung werden durch unterschiedliche Förderinstrumente erreicht:

Forschungspolitische Ziele • durch Projektförderung, die auf inhaltlich und zeitlich defi- nierte Aufgaben gerichtet ist und dem Aufgreifen und Entsprechend dem jeweiligen Förderansatz verfolgen das Etablieren neuer Forschungsideen im Sinne einer BMBF und das BMGS im Rahmen des gemeinsam getragenen Anschubfinanzierung, der Stimulierung des Wettbewerbs Programms unterschiedliche, aber komplementäre Ziele. und der Verbesserung der Strukturen im universitären und Die BMBF-Förderung hat eine doppelte Zielrichtung: außerhochschulischen Wissenschaftssystem dient,

• inhaltlich geht es um das Erreichen von Forschungsergeb- • durch institutionelle Förderung außerhochschulischer nissen, die am internationalen Spitzenstandard zu messen Forschungseinrichtungen, die auf längerfristige überregio- sind, und um die Nutzung von Innovationschancen in Kli- nale Aufgaben gerichtet ist und der Verstetigung wichtiger nik, Wirtschaft und im Gesundheitssystem; Forschungsaktivitäten sowie der Schaffung international attraktiver Forschungskompetenz dient. Eine zentrale Rolle • strukturell geht es um die Schaffung, Erhaltung, Verbesser- nimmt hierbei die „Programmorientierte Förderung“ der ung und Vernetzung von Forschungspotentialen, die inter- Herrmann-von Helmholtz Gemeinschaft deutscher For- national für Wissenschaft und Wirtschaft, und dabei insbe- schungszentren (HGF) ein. Einen ganz überwiegenden sondere für die Pharmaindustrie, attraktiv sind. Schwerpunkt in der Gesundheitsforschung haben dabei die HGF-Zentren Stiftung Deutsches Krebsforschungszentrum Die Ressortforschung des BMGS ist anwendungsorientiert (DKFZ), die Stiftung Max-Delbrück-Centrum für Molekulare und dient dem ressortbezogenen Erkenntnisgewinn, der kon- Medizin (MDC), das GSF-Forschungszentrum für Umwelt zeptionellen Vorbereitung von politischen und administrati- und Gesundheit GmbH (GSF) sowie die Gesellschaft für ven Entscheidungen sowie der evaluierenden Begleitung von Biotechnologische Forschung mbH (GBF). Hierbei werden Maßnahmen des BMGS zur sachgemäßen Erfüllung von Fach- thematisch ausgerichtete, einer strategischen Begutach- aufgaben. Ressortforschung bedarf der konkreten Darlegung, tung unterworfene Forschungsaktivitäten finanziert, die welche Erkenntnisse für welches Handeln erforderlich sind. über forschungspolitische Vorgaben in die Förderstruktur Ziele der Ressortforschung sind dabei von Bund und Ländern eingebunden sind.

• Gesundheitsschutz, Gesundheitsförderung, Prävention und In der Ressortforschung des BMGS werden insbesondere fol- Krankheitsbekämpfung, Selbsthilfe, gende Instrumente eingesetzt:

• Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Arzneimitteln und • Wissenschaftliche Studien, Symposien / Tagungen, Modell- Medizinprodukten, vorhaben und Projektförderung Drucksache 15/3300 – 250 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Forschung im nachgeordneten Bereich und im Bereich insti- senen Einrichtungen, wie dem Institut für Arteriosklerose- tutioneller Förderung außerhochschulischer Forschungs- forschung (IFA) sowie in außerhochschulischen Einrichtun- einrichtungen (z.B. Paul-Ehrlich-Institut, Robert Koch-Institut gen, etabliert ist, vor allem den HGF-Zentren, Stiftung Max- oder Forschungszentrum Borstel). Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und GSF- Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit mbH (GSF). Thematische Schwerpunkte In der Projektförderung wird dieser Krankheitsbereich durch vielfältige Einzelprojekte in den Strukturschwerpunkten, wie Die Schwerpunkte der BMBF-Förderung liegen den „Interdisziplinären Zentren für Klinische Forschung“ oder auf folgenden Gebieten: der Aufbauförderung in den neuen Bundesländern, ergänzt. Im Jahre 2003 wurden zudem drei Kompetenznetzwerke für 1. Effektive Bekämpfung von Krankheiten die Herz-Kreislaufforschung bewilligt.

Eine verstärkte Förderung der krankheitsbezogenen Förde- • Krebsforschung rung erfolgt u. a. auf den folgenden Gebieten: Den größten Beitrag zur Krebsforschung liefern die medizi- nischen Fakultäten der Hochschulen, im klinischen Bereich • Infektionskrankheiten unterstützt von Tumorzentren. In der außerhochschulischen Im Bereich „Infektionsforschung“ wird die Aufklärung der Forschung sind vor allem die Stiftung Deutsches Krebsfor- Pathogenese von bakteriellen und viralen Erkrankungen im schungszentrum (DKFZ) und die Stiftung Max-Delbrück-Cen- Zusammenhang mit dem Auftreten neuer Erreger (z.B. BSE) trum für Molekulare Medizin (MDC) von Bedeutung. In der und der Bekämpfung gesundheitspolitisch besonders Projektförderung der Kompetenznetzwerke für die Medizin, bedeutsamer Infektionskrankheiten wie AIDS und Hepatitis die 1999 ihre Arbeit begonnen haben, beziehen sich drei in 12 Forschungsverbünden gefördert. Netzwerke auf Krebserkrankungen. Im Förderschwerpunkt Des weiteren wurden die Infektionsepidemiologie und die „Angewandte Brustkrebsforschung“ werden ab Oktober 2003 Klinische Infektiologie durch spezifische Ausschreibungen sechs Brustkrebszentren gefördert, unter deren Dach epide- gestärkt. Hinzu kommt eine spezielle Förderung für tropen- miologische und klinische Studien durchgeführt werden sol- medizinische und parasitologische Forschung, die erstmals len, deren letztendliches Ziel in der Verbesserung der Lebens- in Form der Deutschen Malaria-Initiative vier deutsche For- qualität betroffener Frauen zu sehen ist. schungsförderorganisationen (BMBF, BMZ, DFG und DAAD) gemeinsam voran treiben. Die HGF hat ein Programm „In- • Molekulare und zelluläre Medizin fektion- und Immunität“ eingerichtet. Wesentlich ist auch Dieser neue molekular-biologische Ansatz ist in der gesam- hier der Aufbau klinischer Kooperationseinheiten. Die Ent- ten biomedizinischen Forschung etabliert, wobei im MDC wicklung neuer Impfstoffe wird industriell unterstützt. ein Schwerpunkt mit dem Ziel eines raschen Transfers in die klinische Forschung gesetzt worden ist. In der Projektför- • Nervensystem und Psyche derung wird dieser Krankheitsbereich ebenfalls durch viel- Forschung zu Erkrankungen des Nervensystems ist institutio- fältige Einzelprojekte in den Strukturschwerpunkten, wie nell u.a. in verschiedenen Einrichtungen der Helmholtz-Ge- den „Interdisziplinären Zentren für Klinische Forschung“ meinschaft (HGF) verankert. In fünf Schwerpunkten werden oder der Aufbauförderung in den ostdeutschen Bundes- alle großen, gesundheitspolitisch besonders wichtigen Krank- ländern, ergänzt. Neuartige therapeutische Möglichkeiten heitsbereiche erforscht. Dies wird flankiert durch ein Netzwerk als Folge der vielfältigen Differenzierungspotentiale embry- für seltene Bewegungsstörungen. Zudem werden in fünf, seit onaler Stammzellen werden im Schwerpunkt „Biologischer 2003 geförderten „Zentren für die funktionelle Bildgebung in Ersatz von Organfunktionen“ bearbeitet. den Neurowissenschaften“ die infrastrukturellen und metho- dischen Grundlagen dieser für die Neurowissenschaften zen- 2. Forschung zum Gesundheitswesen/Public tralen Forschungsmethodik unterstützt und fortentwickelt. Health

• Herz-Kreislauf-Forschung Diese Forschung umfasst alle Fragestellungen, die über die Im Mittelpunkt steht hierbei die Präventions- und Risikofak- individualmedizinische Betrachtung von Gesundheit und torenforschung, die ihren Anschub durch Projektförderung Krankheit hinausgehen und sich auf Maßnahmen zur Krank- (z.B. deutsche Herz-Kreislauf-Präventionsstudie) erhalten hat, heitsverhütung und Gesunderhaltung ganzer Populationen inzwischen aber in der Hochschullandschaft und angeschlos- und größerer Bevölkerungsgruppen beziehen. Zentrale Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 251 – Drucksache 15/3300

Teilbereiche der Forschung zum Gesundheitswesen / Public Durch die Entwicklung einer qualifizierten anwendungs- Health werden in den folgenden Schwerpunkten gefördert : orientierten Pflegeforschung kann so eine fundierte, evi- denzbasierte Wissensgrundlage für angemessenes pflege- • Rehabilitationswissenschaften risches Handeln geschaffen werden. Das BMBF und die Deutsche Rentenversicherung (VdR) als größter Rehabilitationsträger haben 1996 den Förder- 3. Gesundheitsforschung in Zusammen- schwerpunkt Rehabilitationswissenschaften initiiert und arbeit von Wirtschaft und Wissenschaft wollen hiermit einen Beitrag zum Aufbau bzw. zur Weiter- entwicklung der rehabilitationswissenschaftlichen For- Die BMBF-Projektförderung im Rahmen des Gesundheits- schungsstrukturen in Deutschland leisten. Gleichzeitig soll forschungsprogrammes umfasst schwerpunktmäßig anwen- mit der Förderung qualitativ hochstehender und internatio- dungsnahe Forschungsarbeiten, deren potentielle klinische nal konkurrenzfähiger Forschungsprojekte neue Wege für Anwendung konkret absehbar ist. Darüber hinaus betrifft ein eine patientengerechte und erfolgreiche rehabilitative erheblicher Teil der Anstrengungen im Biotechnologiepro- Versorgung aufgezeigt werden. Dazu werden seit 1998 acht gramm Arbeiten, die im weiteren Vorfeld der unmittelbaren regionale Forschungsverbünde mit bislang 180 Einzelpro- Anwendung beim Menschen liegen, über Fortentwicklungen jekten gefördert, in denen Universitätsinstitute, außerhoch- der Verfahren der vorklinischen Medikamentenentwicklung schulische Forschungseinrichtungen, Rehabilitations- aber von erheblicher klinischer Bedeutung sein können. kliniken und auch Vertreter der regionalen Rentenversi- cherung zusammenarbeiten. Forschungsergebnisse der • Medizintechnik ersten Förderphase bieten sich für eine direkte Umsetzung Die Fördermaßnahmen des BMBF werden im Rahmen des in die Rehabilitationspraxis an. Ab dem Frühjahr 2004 Gesundheitsforschungsprogramms „Forschung für den soll die wissenschaftliche Begleitung ausgewählter Trans- Menschen“ koordiniert; Abwicklung und Finanzierung erfol- ferprojekte finanziert werden. Ziel ist die schnelle, praxisbe- gen in den spezifischen Fachprogrammen der Informations- zogene Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der technik, Optischen Technologien, Materialforschung, Patientenbetreuung. Mikrosystemtechnik, Nanotechnologie und Biotechnologie. Aktuelle Schwerpunkte der programmübergreifenden För- • Versorgungsforschung derung sind die Kompetenzzentren für die Medizintechnik Die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenversicher- und der Innovationswettbewerb Medizintechnik. In der insti- ung, BMBF und BMGS hatten im Jahr 1999 eine Verein- tutionellen Förderung sind insbesondere das Institut für bio- barung zur Förderung der Versorgungsforschung geschlos- medizinische Technik der FhG sowie fünf HGF-Zentren mit sen. Mit der Förderung der ersten Vorhaben zu den Themen Schwerpunkten im Forschungszentrum Karlsruhe sowie im „Behandlungsvariationen in Deutschland“, „Versorgungs- DKFZ tätig. Ein spezifisches Problem dieser Förderung ist die verläufe bei multimorbiden, älteren Menschen“ und „Pa- Implementierung innovativer Produkte der Medizintechnik tienten mit starker Inanspruchnahme des Versorgungs- in den regulierten Gesundheitsmarkt unter den Randbedin- systems“ wurde zu Beginn des Jahres 2001 begonnen; zu gungen der Kostendämpfung. Beginn des Jahres 2003 folgte der Beginn der zweiten För- derphase mit der Thematik „Steuerungsmöglichkeiten • Leitprojekt „Diagnose und Therapie mit den Mitteln der der Versorgungsqualität und Leistungsdichte im Verlauf Molekularen Medizin“ chronischer Erkrankungen“. Entscheidendes Kriterium für Im Rahmen des Leitprojektes werden sechs bis 2004 ausge- den Erfolg der Fördermaßnahme ist es, ob und wie die wählte Vorhaben gefördert, in denen in enger Kooperation gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Ver- zwischen akademischen Arbeitsgruppen und Unternehmen sorgungspraxis umgesetzt werden. der Wirtschaft die Möglichkeiten der Molekularen Medizin für Neu- und Weiterentwicklung von Therapien genutzt • Angewandte Pflegeforschung werden. Das BMBF initiierte mit der Ausschreibung vom April 2001 einen Förderschwerpunkt zur „Anwendungsorientierten • Telematikanwendungen im Gesundheitswesen und in der Pflegeforschung“, in dessen Zentrum Untersuchungen zur medizinischen Forschung Effizienz und Effektivität pflegerischen Handelns stehen. Dazu werden seit 1998 acht regionale Forschungsverbünde Damit trägt das BMBF der großen Bedeutung der Pflege für mit bislang 180 Einzelprojekten gefördert, in denen Uni- das Gesundheitswesen und die Volkswirtschaft Rechnung. versitätsinstitute, außerhochschulische Forschungseinrich- Drucksache 15/3300 – 252 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

tungen, Rehabilitationskliniken und auch Vertreter der Diese Maßnahme baut auf den Erfahrungen der struk- regionalen Rentenversicherung zusammenarbeiten. turell vergleichbaren Fördermaßnahme der „Interdiszipli- Forschungsergebnisse der ersten Förderphase bieten sich nären Zentren für die Klinische Forschung“ (IZKF) auf, in für eine direkte Umsetzung in die Rehabilitationspraxis an. deren Rahmen von bundesweit insgesamt acht Zentren Ab dem Frühjahr 2004 soll die wissenschaftliche Begleitung gefördert wurden. ausgewählter Transferprojekte finanziert werden. Ziel ist die schnelle, praxisbezogene Anwendung wissenschaft- • Koordinierungszentren für klinische Studien an Hoch- licher Erkenntnisse in der Patientenbetreuung. schulen Das BMBF hat daher eine Telematikplattform für medi- Diese Fördermaßnahme soll medizinischen Fakultäten zinische Forschungsnetze (TMF) mit dem Ziel eingerichtet, einen „Anschub“ für die Etablierung von Koordinierungs- verbindliche Standards und Rahmenbedingungen für den zentren geben, die übergreifend klinische Studien vorberei- Einsatz von Telematik in der medizinischen Forschung zu ten, durchführen und auswerten. Durch die Förderung von erreichen. Beim BMGS geht es um Bestandsaufnahmen und Zentren an zwölf medizinischen Fakultäten wird ein zentra- Bewertungen zum Telematikeinsatz im deutschen Gesund- les Defizit in der klinischen Forschung abgebaut. An fünf die- heitswesen sowie um die Begleitung der Entwicklung wichti- ser Standorte wird zudem der Aufbau einer Infrastruktur für ger neuer Einsatzfelder (z.B. elektronisches Rezept, Einsatz die Erforschung von Arzneimitteln im Kindesalter unterstützt. von Heilberufs- und Versicherungskarten). • Kompetenznetzwerke für die Medizin 4. Stärkung der Forschungslandschaft durch Die krankheitsbezogenen Kompetenznetzwerke sollen Ergeb- Strukturoptimierung/Innovation nisse der Spitzenforschung möglichst rasch in die Versorgung transferieren und – umgekehrt – Fragestellungen aus der Die BMBF-Projektförderung verfolgt vor allem im Bereich der Versorgung in die Forschung tragen. Es sind horizontale Ver- klinischen Forschung strukturelle Ziele, die auf Kooperation, netzungen zwischen Arbeitsgruppen verschiedener Fachrich- Vernetzung und Wettbewerb ausgerichtet sind: tungen und vertikale Vernetzungen mit hochqualifizierten Versorgungseinrichtungen geplant. Schwerpunkte bilden die • Förderung der Leistungsfähigkeit klinischer Forschung an Krankheitsschwerpunkte: Herz-Kreislauf mit drei, Krebs mit den medizinischen Fakultäten der ostdeutschen Länder. drei, Neuropsychiatrie mit fünf, sowie entzündlichen und Ziel der Fördermaßnahme ist es, den acht ostdeutschen infektiösen Krankheiten mit fünf Netzen (s.o.) medizinischen Fakultäten die Entwicklung und den Einsatz von Instrumenten zu ermöglichen, die zum Ausbau von • Netzwerke für seltene Krankheiten konkurrenzfähigen Forschungsschwerpunkten und somit Mit dieser Maßnahme werden die Zielvorstellungen der zu einer langfristigen Leistungssteigerung und Profilbil- Kompetenznetzwerke für die Medizin in einer den Beson- dung der medizinischen Fakultäten beitragen. Dieses Ziel derheiten seltener Krankheitsbilder angepassten Maßnah- soll u.a. mit einer Verstärkung der leistungsbezogenen me aufgegriffen. Seit 2003 werden insgesamt 10 Netzwerke Vergabe von Forschungsmitteln und der Entwicklung intel- gefördert, u.a. mehrere Netzwerke zu seltenen, überwie- ligenter Nachwuchsprogramme erreicht werden. Die gend angeborenen Krankheiten des Kindesalters, ein Netz- Klinische Forschung soll grundlagen– und patientenorien- werk zu Störungen der sexuellen Differenzierung, mehrere tiert durch strukturell untersetzte interdisziplinäre Netzwerke zu Hautkrankheiten, sowie ein Netzwerk zu erb- Vernetzungseinrichtungen, z.B. zentrale Schnittstellen- lichen Bewegungsstörungen. labors oder Core Units., Stiftungsprofessuren zentrale In diesem Förderbereich werden vom BMBF folgende Nachwuchsgruppen, verbessert werden. Programme durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

1. Effektive Bekämpfung von Krankheiten 2002 – 2004 Lebensweise, Ernährung, Umwelt 2000 – 2004 24,63 Mio. € Infektionserkrankungen 2000 – 2004 84,67 Mio. € Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 253 – Drucksache 15/3300

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Nervensystem und Psyche (u. a. Kompetenznetze 2000 – 2004 92,00 Mio. € zu Depression und Suizidalität, Parkinson, Schizophrenie, Schlaganfall) Herz-Kreislauf-Forschung 2002 – 2004 23,54 Mio. € Krebsforschung (u. a. Kompetenznetze zu 2000 – 2004 30,98 Mio. € Leukämien, malignen Lymphonen, pädiatrischer Onkologie) Krankheitsübergreifende Schwerpunkte (u. a. 2000 – 2004 124,39 Mio. € Gentherapie, Organfunktionsersatz, Fertilitätsstörungen)

2. Forschung zum Gesundheitswesen 2000 – 2004 Gesundheitlich gefährdete Bevölkerungsgruppen 2000 – 2004 11,18 Mio. € Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des 2000 – 2004 7,46 Mio. € Gesundheitswesens (u. a. Rehabilitationsforschung) Epidemiologie und Public Health 2000 – 2004 13,69 Mio. €

3. Gesundheitsforschung in Zusammenarbeit 2000 – 2004 von Wirtschaft und Wissenschaft Medizintechnik 2000 – 2004 29,65 Mio. € Leitprojekt „Diagnose und Therapie mit den 2000 – 2004 27,77 Mio. € Mitteln der Molekularen Medizin“

4. Stärkung der Forschungslandschaft durch 2000 – 2004 Strukturoptimierung/ -innovation Interdisziplinäre Zentren für Klinische Forschung 2000 – 2004 41,51 Mio. € Aufbaumaßnahmen in den neuen Bundesländern 2000 – 2004 43,14 Mio. € Weitere Strukturmaßnahmen (u. a. Koordinierungs- 2000 – 2004 63,53 Mio. € zentren für Klinische Studien (KKS) und Cochrane- Zentrum, klinische Pharmakologie und Ethik in den Biowissenschaften)

Die aktuellen Schwerpunkte der BMGS-För- vante Umweltprobleme frühzeitig zu erkennen, so dass im derung liegen auf folgenden Gebieten: Sinne der Prävention rechtzeitig Maßnahmen zur Mini- mierung bzw. Verhinderung einer gesundheitsrelevanten 1. Gesundheitsschutz und Arzneimittel- Belastung durchgeführt werden können. Zielgruppe zahlrei- sicherheit sowie Blut und Blutprodukte cher Projekte sind Kinder und Jugendliche. Neben den für die Weiterentwicklung des Arznei- Im Bereich „Umwelt und Gesundheit“ werden Projekte geför- mittelgesetzes (AMG) erforderlichen Erhebungen und For- dert, durch die die Information der Bevölkerung über um- schungsaktivitäten haben Projekte Priorität zur Sicherheit weltbedingte Gesundheitsrisiken und gesunde Ernährungs- von Blut- und Blutprodukten; darin enthalten sind die Tes- weisen vertieft und damit die individuelle Risikovorsorge in tung der Chargen und die Verbesserung der Qualitäts- der Bevölkerung gestärkt werden sollen. Ferner sollen die standards, um eine Optimierung der vorhandenen Ressour- Voraussetzungen verbessert werden, um gesundheitsrele- cen zu erreichen. Drucksache 15/3300 – 254 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

2. Gesundheitsversorgung und Pflege- 3. Gesundheitsvorsorge, Krankheitsbe- sicherung kämpfung und Prävention

Die Verpflichtung zur medizinischen Qualitätssicherung Gesundheitsforschung ist von unmittelbarer Bedeutung stellt seit 1989 eine bundesgesetzlich verankerte Dauer- für die Gesellschaft. Neben sowohl themenübergreifenden aufgabe dar. Gesetzliche Vorgaben sind von den Partnern wie auch speziellen Projekten im Bereich „Gesundheitsvor- der gemeinsamen Selbstverwaltung, denen die Verant- und -fürsorge“ führte das BMGS Forschungsvorhaben wortung für die Qualitätssicherung in zunehmendem durch zur Überwachung und Bekämpfung übertragbarer Maße übertragen wurde, bisher aber nur zögerlich umge- Krankheiten (Verbesserung diagnostischer Möglichkeiten, setzt worden. Das seit 1991 aufgelegte Modellprogramm Überwachung der Epidemiologie und der Resistenzbildung zur Förderung der medizinischen Qualitätssicherung zielt von Infektionserregern mit hohem Gefährdungspotential auf eine beschleunigte Umsetzung ab und hat sich hierbei für die Bevölkerung, Strategien zur Bekämpfung neuer konstant als wichtiger Schrittmacher erwiesen. Infektionskrankheiten) und zur Thematik „Suchterkran- Untersuchungen zum Risikostrukturausgleich kungen“ (Cannabis- und Kokaingebrauch, heroingestützte (RSA) sollen die empirisch-wissenschaftlichen Grundlagen Behandlung Opiatabhängiger, gesundheitsgefährdender für die Entscheidung des Verordnungsgebers über die Tabak- und Alkoholkonsum, Medikamentenmißbrauch). nähere Umsetzung der Vorgaben nach § 268 Abs. 1 SGB V Hierbei sind geschlechtsspezifische Aspekte (Gender Main- schaffen. streaming) bei der Durchführung von Projekten zu berück- Zur Lösung drängender Probleme im Pflegebereich sichtigen. ist die modellhafte Erprobung einer leistungsfähigen Infra- struktur mit Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten er- In diesem Förderbereich werden vom BMGS folgende Vor- forderlich. Durch das Modellprogramm zur Verbesserung haben durchgeführt (Die folgenden Projektübersichten ent- der Situation der Pflegebedürftigen soll der Aufbau einer halten nur die im Berichtszeitraum angefallenen wichtigsten bedarfsgerechten Pflegeversorgung vorangetrieben und bzw. gesundheitspolitisch bedeutsamsten Vorhaben des verstärkt bürgernah gestaltet werden. BMGS. Eine vollständige Übersicht wurde nicht angestrebt.):

Umwelt und Gesundheit

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Zentrale Erfassungs- und Bewertungsstelle für 2002 – 2004 212 000 € umweltmedizinische Methoden (ZE-BUM II) Umweltbezogene Erkrankungen 2002 – 2003 272 000 € Deutsche Beteiligung am Pilotprojekt 2002 – 2003 94 000 € „Environmental Health Indicators“ des WHO- Europazentrums für Umwelt und Gesundheit, Büro Bonn Gesundes Wohnen 2002 – 2003 182 000 € Entwicklung von überregional abgestimmten, 2003 – 2005 140 000 € einheitlichen Basisindikatoren für den umweltbezogenen Gesundheitsschutz von Kindern Modellprojekte zur lokalen Umsetzung des 2003 – 2004 360 000 € Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit Lokales Forum „Kinder, Umwelt und Gesundheit“ 2003 – 2005 160 000 € Evaluation von Aufklärungsmaßnahmen zum 2003 – 2005 160 000 € Thema: „Freizeitlärm“ im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit Schutz der Quellen für gesundes Trinkwasser 1997 – 2003 375 000 € Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 255 – Drucksache 15/3300

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Erstellung einer Bewertungsgrundlage für den 2003 – 2005 192 000 € hygienisch sicheren Betrieb von Kleinbadeteichen Thematisches Netzwerk für das gemeinsame 2002 – 2004 58 000 € europäische Vollzugsprojekt der für die Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen zuständigen Überwachungsbehörden in der Europäischen Union und weiteren Europäischen Staaten

Arzneimittelsicherheit

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Gutachten: Handlungsmöglichkeiten nach dem 2002 – 2003 22 000 € Arzneimittelgesetz bei unterschiedlichen Häufigkeiten seltener schwerwiegender UAWs von Arzneimitteln der gleichen Indikations- und Stoffgruppe unter besonderer Berücksichtigung der kombinierten oralen Kontrazeptiva Qualität und Sicherheit von Allergenextrakten 1999 – 2001 315 000 € Qualität und Sicherheit von Blut und Blutprodukten 2002 – 2004 200 000 € Pilotprojekt „Erfassung von Blut- und 2003 – 2005 120 000 € Plasmaspendern, die von der Spende ausgeschlossen sind“

Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GVK):

Medizinischen Qualitätssicherung

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Verbesserung der interprofessionellen 1999 – 2002 0,32 Mio. € Kommunikation im Krankenhaus Entwicklung und Implementierung von Leitlinien für 1999 – 2002 0,51 Mio. € die hausärztliche Praxis Implementierung interdisziplinärer Leitlinien für 2000 – 2003 0,26 Mio. € wichtige Versorgungsbereiche mit Hilfe des Leitlinien-Clearingverfahrens der Selbstverwaltungskörperschaften im Gesundheitswesen Pflegekonsensus, Pflegestandards 2001 – 2004 0,33 Mio. € Projekte zur Stärkung der Patienteneinbeziehung 2001 – 2004 3,52 Mio. € in den medizinischen Entscheidungsprozess Drucksache 15/3300 – 256 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Leitlinien für Hospizarbeit 2002 – 2003 0,06 Mio. € Qualitätssicherung bei der Brustkrebsbehandlung 2002 – 2003 0,34 Mio. € Evidenzbasierte Leitlinien 2003 – 2005 0,57 Mio. € Klinisches Benchmarking 2003 – 2006 3,07 Mio. €

Risikostrukturausgleich (RSA), Arzneimittelversorgung, Pflegekonzepte

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Untersuchungen über einen direkt 2002 – 2004 0,92 Mio. € morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (RSA) in der GKV Stärkung des Wettbewerbs in der 2003 0,03 Mio. € Arzneimittelversorgung zur Steigerung von Konsumentennutzen, Effizienz und Qualität Modellmaßnahmen zur Verbesserung der 2000 – 2003 15,62 Mio. € Versorgung Pflegebedürftiger (Zuschüsse zur Entwicklung und Erprobung von Pflegekonzepten)

Gesundheitsvor- und - fürsorge

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

AFGIS (Aktionsforum 2001 – 2004 0,77 Mio. € Gesundheitsinformationssystem) Entwicklung und Erprobung von Grundlagen und Strukturen für ein qualitäts-gesichertes Gesundheitsinformationsnetzwerk im Internet Neue Medien in der gesundheitlichen Aufklärung 1999 – 2002 1,11 Mio. € Aufbau und Erprobung eines Fachinformationssystems Diabetes mellitus Allergien; Modell zur besseren Vorsorge und 2000 – 2003 0,31 Mio. € Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit atopischem Ekzem (Neurodermitis). Wissenschaftliche Begleitung der multizentrischen Studie Nationaler Gesundheitssurvey für Kinder 1999 – 2006 2,12 Mio. € und Jugendliche Entwicklung und Erprobung einer 2001 – 2003 0,41 Mio. € gerontopsychiatrischen Handreichung für den Hausarzt/Allgemeinmediziner zur Früherkennung und Behandlung von Demenzprozessen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 257 – Drucksache 15/3300

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Nationales Gesundheitsportal im Internet 2003 – 2005 0,75 Mio. € Integrierte Versorgung psychisch kranker 2001 – 2003 0,42 Mio. € Kinder und Jugendlicher Liaisonpsychiatrie - Verbindung des Einsatzes 2000 – 2002 0,14 Mio. € stationärer und teilstationärer Kapazitäten eines psychiatrischen Krankenhauses mit einem somatischen Krankenhaus Ambulantes Krankenhaus - Erprobung neuer Formen 2000 – 2002 0,15 Mio. € eines wirtschaftlichen Einsatzes stationärer Kompetenz und Kapazitäten unter Einbezug ambulanter Versorgungsinstanzen Medizinschadensforschung (Retrospektive Analyse 2002 – 2003 0,13 Mio. € von Obduktionen wegen Behandlungsfehlerverdachts ) Gender Mainstreaming in der Gesundheitsvorsorge 2002 – 2005 0,19 Mio. € bei Kindern und Jugendlichen Epidemilogische Untersuchungen zur Häufigkeit 2000 – 2002 0,15 Mio. € und Ausprägung von chronischen Venenkrankheiten in der städtischen und ländlichen Wohnbevölkerung Kooperation und Vernetzung von 2001 – 2004 0,20 Mio. € Rehabilitationskliniken und Selbsthilfegruppen/- organisationen (VERS) Aufbau eines SND-Netzes (Netz 2001 – 2003 0,29 Mio. € seltener Netzhautdegenerationen) „gesundheitsziele.de“ Entwicklung von 2000 – 2003 0,76 Mio. € Gesundheitszielen für ganz Deutschland

Überwachung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Labordiagnostik der CJK 1993 – 2007 1,60 Mio. € Antibiotika-Resistenz 2002 – 2007 0,55 Mio. € Sicherungsmaßnahmen im Rahmen des 2002 – 2005 1,47 Mio. € denkbaren Einsatzes und der Bekämpfung mehrfachresistenter Tuberkulose- Erreger als B-Waffen Modellierung des Verlaufs eines Pockenausbruchs 2002 – 2003 0,07 Mio. € bei verschiedenen Interventionsstrategien Erweiterung diagnostischer Kapazität im Bereich 2002 – 2007 2,40 Mio. € bioterroristisch nutzbarer Erreger Entwicklung und Testung von Breitbandvirostatika 2002 – 2007 1,00 Mio. € Arthropoden-assoziierte übertragbare Krankheiten 2003 – 2007 0,83 Mio. € Untersuchungen zur Epidemiologie und molekularen 1993 – 2007 4,90 Mio. € Pathologie humaner transmissibler Enzephalopathien Tuberkulose in Deutschland: „Molekulare 2001 – 2004 0,77 Mio. € Epidemiologie, Resistenzsituation und Behandlung“ Drucksache 15/3300 – 258 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Nationales Programm zur Polio-Eradikation 1997 – 2003 0,64 Mio. € in Deutschland Übertragung und Ausbreitungsdynamik 2002 – 2005 2,20 Mio. € resistenter HIV Multizentrische Studie „Nachbeobachtung von 2000 – 2003 0,48 Mio. € Kindern HIV-infizierter Mütter mit intrauterin antiretroviraler Medikamentenexposition“

Suchterkrankungen einschließlich gesundheitsgefährdendem Tabak- und Alkoholkonsum

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Vorbereitung der Erhebung und Auswertung zur 2002 – 2003 0,02 Mio. € Prävalenz des Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts- Syndroms (ADHS) in Deutschland im Rahmen des Kinder- und Jugendsurveys des Robert-Koch-Instituts Analyse von Behandlungsverläufen anhand von 2002 0,02 Mio. € Rezeptdaten der Barmer Ersatzkasse und Bestimmung von Untersuchungszielen für den MDK anhand festzulegender Kriterien Korrelierende Untersuchung von Verordnungsdaten 2002 0,04 Mio. € und KV-Behandlungsdaten der Versichertenprobe der AOK Hessen und der KV Hessen Evaluierung der Implementierung von Qualitäts- 2002 – 2004 0,09 Mio. € management in der ambulanten Substitutionstherapie Opiatabhängiger Drogenkonsum und Strafverfolgung 2002 – 2004 0,05 Mio. € Modellprojekt zur heroingestützten Behandlung 2000 – 2004 9,50 Mio. € Opiatabhängiger Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten 2000 – 2003 0,45 Mio. € Nichtraucherschutz und Tabakprävention in Betrieben 2002 – 2005 0,40 Mio. € Genese und Typologisierung der Alkoholabhängigkeit 2000 – 2002 0,14 Mio. € bei Frauen (Studie) Umfang und Analyse von problematischem 2001 – 2003 0,18 Mio. € Cannabiskonsum in Deutschland Kinder unbehandelter suchtkranker Eltern 2000 – 2003 0,18 Mio. € (Situationsanalyse) Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver 2001 – 2003 1,20 Mio. € Substanzen bei Erwachsen in der Bundesrepublik Deutschland Evaluation der Arbeit der Drogenkonsumräume 2001 – 2002 0,06 Mio. € in der Bundesrepublik Deutschland Evaluation der akupunkturgestützten Behandlung 2002 – 2004 0,22 Mio. € bei Alkoholabhängigen Reanalyse Kokainkonsum in Deutschland 2002 – 2004 0,18 Mio. € Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 259 – Drucksache 15/3300

Forschungsförderung der EU im Bereich Ge- • Untersuchungen zur Pathogenese bakterieller und viraler sundheitswesen Infektionen sowie von Pilzerkrankungen

Die gemeinschaftliche Forschungsförderung im Bereich • Forschungsarbeiten zur Pathogenese und Diagnostik Gesundheit der EU soll kein Duplikat der nationalen For- Transmissibler Spongiformer Enzephalopathien (TSE) schungsförderung sein, sondern nur in Bereichen und mit Maßnahmen aktiv werden, die von den einzelnen Mitglied- • Untersuchungen zur Epidemiologie nicht übertragbarer staaten nicht hinreichend effizient durchgeführt werden Krankheiten sowie zur Gesundheitsberichterstattung können und deshalb nur oder zumindest besser auf Gemeinschaftsebene zu bewältigen sind. Die EU-geförderte Im Hinblick auf die Verhütung und Bekämpfung von über- Forschung umfasst weite Teile der Kernkompetenz des tragbaren Krankheiten ist das RKI in europäische Netzwerke Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und des Robert Koch-Instituts wie z.B. zur Überwachung von Masern (ESEN), Pneumokok- (RKI). kenerkrankungen (Pnc-EURO), Salmonellen (Salm-Gen), Anti- biotikaresistenzen (EARSS), HIV-Serokonvertern (CASCADE) Schwerpunkte des PEI im Rahmen der EU-Forschungsförde- sowie zur Diagnostik importierter Virusinfektionen (ENVID) rung sind: einbezogen.

• Infektionserkrankungen Entwicklung und Ergebnisse in diesem För- derbereich • Molekulare Charakterisierung von Allergenen Medizintechnik • Prüfungsbegleitende Forschung (z.B. Entwicklung von Ersatzmethoden zum Tierversuch) Im Bereich der Medizintechnik haben vor allem die Kompe- tenzzentren der Medizintechnik vielfältige Erfolge zu ver- Schwerpunkte im Zusammenhang mit Infektionserkrank- zeichnen. So wurde in diesem Rahmen die Televisite entwi- ungen sind Projekte zur Aufklärung der Funktion von Inter- ckelt, ein neues Konzept für zur Betreuung von Patienten, die feron bei viralen und bakteriellen Infektionen, zur Übertra- sich nicht mehr stationär aufhalten, sondern nach erfolgter gung von BSE durch Nahrung und Blutprodukte und zur Operation gezielt schneller nach Hause entlassen werden. Entwicklung eines Prionenimpfstoffes sowie zur Erfassung Ausgestattet mit PC, Digitalkamera und Handy kann der Pa- möglicher Infektionen durch Xenotransplantation. Aus tient klinisch relevante Daten und Bilder dokumentieren und dem Bereich der prüfungsbegleitenden Forschung ist ins- an den behandelnden Arzt senden. Die Televisite soll schließ- besondere die Entwicklung und Validierung eines neuen lich durch Verkürzung von Liegezeiten und effizienterer Be- Pyrogentests zur Darstellung der menschlichen Fieberreak- handlung zur Kostensenkung im Gesundheitswesen beitragen. tion in vitro zu nennen, mit dem umfangreiche gesetzlich Ein weiteres Beispiel für die gelungene Umsetzung vorgeschriebene Tierversuche ersetzt werden können. wissenschaftlicher Leistungen in ein marktfähiges Produkt Ferner die Entwicklung von rekombinanten Allergen- ist dem Oldenburger Kompetenzzentrum „HörTech“ gelun- standards und die Förderung auf evolutionären Ansätzen gen. Hier wurden verschiedene audiologische Diagnose- basierende neue Technologie zur Entwicklung von antitu- verfahren so zusammengeführt, dass jetzt Hörgeräte opti- moralen Agenzien. mal auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt werden können. Bislang erhalten schwerhörige Menschen oft die Schwerpunkte des RKI im Rahmen der EU-Forschungsför- falschen Geräte. Nach Schätzungen benutzt deswegen in derung sind: Deutschland nur jeder zweite der 2,5 Millionen Besitzer sein Hörgerät auch wirklich. Das von „HörTech“ entwickel- • Verhütung und Bekämpfung von übertragbaren Krank- te Instrument ist derzeit weltweit konkurrenzlos. Die Ver- heiten marktung an Kliniken und Hörgeräte-Hersteller läuft be- reits erfolgreich. In diesem Jahr wird auch die Vermarktung • Testung von AIDS-Impfstoffen (ENVP) in Arztpraxen anlaufen. Drucksache 15/3300 – 260 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Kompetenznetze für die Medizin schaftlichen Fundierung zukünftiger Reformen im Bereich des Arzneimittelvertriebs und der Arzneimittelversorgung. Im Rahmen dieser Förderinitiative wurden vielfältige Trans- ferprojekte entwickelt, um die rasche Nutzung der For- Gesundheitsvorsorge, Krankheitsbekämpfung und Prävention schungsergebnisse in der Patientenversorgung sicherzustel- len. Ein eindrückliches Beispiel hierfür ist das im Rahmen des Ein umfassender Ansatz zur Verbesserung der Gesundheit in Kompetenznetzes „Depression und Suizidalität“ realisierte definierten exemplarischen Bereichen und die Verbesserung Projekt zur Früherkennung Suizidgefährdeter. Hierbei ist es von Strukturen im Gesundheitsbereich wurde erfolgreich mit im Rahmen eines umfangreichen Erkennungs- und Inter- dem Projekt „gesundheitsziele.de“ verfolgt. Wichtige Er- ventionsprogrammes im Raum Nürnberg gelungen, die Rate kenntnisse – und damit neue Behandlungsansätze – erbrach- an Selbstmorden um ca. ein Drittel zu senken. Zum Zeitpunkt te auch die Forschung zum Themenkomplex psychische bzw. dieses Berichtes ist es allerdings noch zu früh, um beurteilen psychiatrische Erkrankungen. zu können, inwieweit dieser Erfolg über einen längeren Zeit- Die Förderung der Gesundheit zukünftig zu einem raum abgesichert werden kann. Leitbild der Gesundheitspolitik und anderer Politikbereiche werden zu lassen sowie die Vermittlung von qualitätsgesi- Gesundheitsschutz und Arzneimittelsicherheit sowie Blut und cherten Gesundheitsinformationen über das Medium Inter- Blutprodukte net, ist eine der Kernaufgaben des BMGS. Ziel eines in 2003 zu diesem Thema begonnen Projekts ist die Entwicklung und Er- Ziel des gemeinsam vom BMGS, BMU, und BMVEL getrage- probung von Grundlagen und Strukturen für ein öffentliches nen Aktionsprogrammes ist es, Zusammenhänge zwischen – zentrales – Gesundheitsportal des Bundes. Umwelt und Gesundheit aufzuzeigen und den Umgang mit Die Gesundheitsgefährdung durch neue Erreger und umweltbedingten Gesundheitsrisiken zu verbessern. Neue die latente Bedrohung der Bevölkerung durch bioterroris- wissenschaftliche Erkenntnisse der Umweltmedizin sollen tisch nutzbare Agenzien begründete eine entsprechende zügig in die Gesundheitspolitik eingehen. Forschungsförderung. Die diagnostischen Möglichkeiten bei Im Rahmen der Arzneimittelsicherheit gilt das Haupt- Erregern, die in der täglichen Laborroutine kaum eine Rolle augenmerk den Blutprodukten und der Verbesserung der spielen, konnten erheblich verbessert werden. Qualitätsstandards. Es ist die Entwicklung einer Datenbank Auch in der Suchtforschung ebneten neue Erkennt- geplant, die von Blut- und Plasmaspendeeinrichtungen ge- nisse den Weg für eine modifizierte und erfolgreichere Dro- nutzt werden kann und der Erkennung von Spendern dient, gen- und Suchtpolitik („Modellprojekt zur heroingestützten die von der Spende ausgeschlossen sind. Behandlung Opiatabhängiger“, „Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten“). Gesundheitsversorgung und Pflegesicherung Forschungsförderung der EU im Bereich Gesundheitswesen Das Modellprogramm zur medizinischen Qualitätssicherung verfolgt neben der Förderung gesetzesbegleitender und Seit Etablierung des europäischen Trainingsprogramms für -unterstützender Maßnahmen auch eine gesetzesvorberei- Interventionsepidemiologie (EPIET) ist das Robert- Koch- tende Zielsetzung. Es besteht außerdem das Ziel, die Modell- Institut als „Gastinstitution“ an der Ausbildung vom Trainees maßnahmen bei Praxisbewährung in die Regelversorgung zu aus europäischen Ländern beteiligt. Ein spezielles Thema am überführen. RKI und PEI sind Forschungsarbeiten zur Pathogenese und Auf der Basis der Ergebnisse des Gutachtens zum RSA Diagnostik Transmissibler Spongiformer Enzephalopathien ist bis zum Juni 2004 die Rechtsverodnung zur Einführung (TSE), die in Teilen auch im Rahmen einer europäischen Ko- der direkten Morbiditätsorientierung in den RSA zu erarbei- operation durchgeführt werden (PrPscEUROpathways). Mit ten (§ 268 Abs. 2 Satz 1 SGB V). Dabei sind internationale Er- der Einführung des 6. Rahmenprogrammes der EU sind neue fahrungen mit Klassifikationsmodellen direkter Morbiditäts- Projekte des Robert-Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Insti- orientierung zu berücksichtigen. tuts in Kooperation mit anderen europäischen Ländern in Die Ergebnisse der Expertise zur Stärkung des Wett- Vorbereitung. Dabei sollen auch aktuelle Themen wie z.B. bewerbs in der Arzneimittelversorgung dienen der wissen- SARS aufgegriffen werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 261 – Drucksache 15/3300

33 Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen

Förderbereich H Entwicklungen und Ergebnisse in diesem Be- reich Deutschland befindet sich in einem tief greifenden Wandel seiner Wirtschafts- und Sozialstruktur. Die Grenzen klassi- Innovative Arbeitsgestaltung-Zukunft der Arbeit scher Wirtschaftssektoren wie Produktion und Dienstleis- tung verschmelzen. Wissen und Information entscheiden Mit dem Rahmenkonzept „Innovative Arbeitsgestaltung - zunehmend über wirtschaftlichen Erfolg. Der Übergang Zukunft der Arbeit“ (Beginn ab 2001) verfolgt die Bundesre- von der Industrie- in eine Wissens- bzw. Informations- gierung das Ziel, für die arbeitenden Menschen, für Be- gesellschaft bewirkt insbesondere einen Wandel der triebs- und Personalräte, für Unternehmen und Führungs- Arbeits- und Beschäftigungsformen, neue Unternehmens-, kräfte sowie für Politik und Gesellschaft Orientierung und Betriebs- und Arbeitsstrukturen sowie einen Wandel der Handlungshilfen anzubieten, um die Herausforderungen Arbeits- und Erwerbsorientierung. Unternehmen und des Strukturwandels zu bewältigen. In einem intensiven Beschäftigte müssen sich gleichermaßen auf den Umgang Diskurs- und Arbeitsprozess mit Fachleuten aus Wissen- mit diesem Strukturwandel einstellen, der sozialverträg- schaft und Wirtschaft, von den Sozialpartnern und Ver- lich zu gestalten ist. bänden wurden vier Handlungsfelder entwickelt: „Hand- lungskompetenz und Beschäftigungsfähigkeit entfalten und erhalten“, „Unternehmensentwicklung nachhaltig Abbildung 54: Verbesserung der Arbeits- gestalten“, „Chancengleichheit fördern und ungenutzte bedingungen Potenziale erschließen“ sowie „Neue Wege der Umsetzung und des Transfers beschreiten“. Zur inhaltlichen Struktu- rierung des Forschungsfeldes wurden u.a. folgende Themen in Mio. € 200 bekannt gemacht: „Identifizierung und Bilanzierung er- folgreicher Veränderungen in der Arbeitsgestaltung und 150 Unternehmensorganisation“ (11/1999), „Ideenwettbewerb zum Themenfeld ,Zukunftsfähige Arbeitsforschung’“ (08/2000), „Arbeit im E-Business“ (11/2000), „Gestaltung der 100 80,6 81,2 80,9 77,1 74,9 Arbeit in virtuellen Unternehmen“ (01/2001) sowie „Entwick- 50 lungsfaktoren für den Auf- und Ausbau innovationsförder- 51,9 51,7 49,5 48,6 45,1 licher Unternehmenskulturen und Milieus“ (08/2001). Die ersten Ergebnisse dieser Fördermaßnahmen – z.B. 0 2000 2001 2002 2003 2004 den Bilanzierungsförderschwerpunkten – zeigen, dass für un- Ist Soll ternehmerisches und politisches Handeln eine besondere Ver- antwortung bei der Gestaltung neuer, flexibler Strukturen liegt, Wissenschaftsausgaben insgesamt die die Flexibilität nicht allein bei den Menschen sucht. Es geht FuE darum, eine nachhaltige Gestaltung dauerhaft durchhaltbarer Arbeit zu ermöglichen – beispielsweise über gesteuerte Wis- sensregeneration, Lebenslauforientierung der betrieblichen Forschungspolitische Ziele Personalentwicklung, Gestalten der Berufsbiographien sowie präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Bilanzierung Die Forschungsförderung des Bundes zielt in diesem Bereich bestätigte die Praxisrelevanz der Handlungsfelder des Rahmen- auf eine Gestaltung der Arbeitswelt, die an den Menschen konzepts. Die in einer Datenbank aufbereiteten Ergebnisse (be- orientiert ist, Innovationsfähigkeit sichert und zum Erhalt triebliche Fallstudien) finden bei Betrieben und Verbänden gute und Ausbau von Beschäftigung beiträgt. Resonanz, da sie praxis- und lösungsorientiert dargestellt sind. Drucksache 15/3300 – 262 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Die Ergebnisse aus vordringlichen Maßnahmen fin- Entwicklung der Dienstleistungen in Deutschland gelegt. den ebenfalls gute Resonanz in der Praxis und sind Grund- lage für Personal- und Unternehmensentwicklungsprozesse. Die Förderaktivitäten im Bereich Dienstleistungen haben drei „Partizipation und Empowerment“ der Belegschaften ist als Zielebenen angesprochen: neues, zukunftsweisendes Organisationskonzept ausgereift und in den Verbundunternehmen erfolgreich erprobt wor- • Beschleunigen und Stabilisieren von Entwicklungs- oder den. Im Vorhaben „Neue Selbständigkeit in Unternehmen“ Vertriebsprozessen durch Organisationsentwicklung wurden nicht nur die unterschiedlichen Formen der Selbst- ständigkeit wissenschaftlich systematisiert, sondern auch • neue Dienstleistungsprodukte in den Markt bringen Bewältigungsstrategien im Umgang mit steigender Verant- wortung und flexibilisierten Arbeitsstrukturen (Selbstregu- • Wettbewerbsfähigkeit stärken durch Gestaltung der lierung) für Beschäftigte entwickelt und erprobt. Im Verbund Rahmenbedingungen „Arbeit in schnell wachsenden Unternehmen“ konnte das Spannungsverhältnis zwischen einer mit dem Wachstum not- Die im Rahmen dieser Ziele geförderten Vorhaben sind in wendigen Formalisierung der Arbeits- und Unternehmens- drei thematischen Gruppen zusammengefasst: „Manage- strukturen sowie dem Erhalt von (chaotischer) Kreativität mentverfahren und – methoden in der Dienstleistungswirt- und Innovationskraft junger, aufstrebender Unternehmen schaft“ ('Umgang mit Wissen', 'Kooperationsmanagement/ gelöst werden. Übergreifendes Thema im Verbund „Human- virtuelle Unternehmen', 'Marketing/Kundenkontakt', 'Gestal- ressourcenentwicklung bei KMU“ ist die Einzigartigkeit von tung von Geschäftsprozessen (Service Engineering)', 'Bench- kleinen und mittleren Unternehmen als Wettbewerbsfaktor, marking'), „Wachstumsbranchen und Branchencluster“ (z.B. d.h. bei weitgehend gleichartigen Aufgaben entscheiden kre- 'Öffentliche Dienstleistungen', 'Gesundheitswirtschaft', 'Fa- ative unternehmensindividuelle Lösungen über den Markt- cility Management', 'Finanzdienstleistungen', 'Handwerk') erfolg. sowie „Transfer- und Querschnittsvorhaben“. Ein weiteres Positivbeispiel ist die Demographie- Initiative, mit der Lösungsansätze für Auswirkungen des Mit Service Engineering und Standardisierung internationaler demographischen Wandels in den Betrieben entwickelt wur- Anerkennung gefunden den. Dabei haben sich KMU beteiligt und kreative Musterlö- sungen – z.B. Personalentwicklungskonzepte – erarbeitet, die Das Fehlen systematisch entwickelter Managementverfahren weit über die beteiligten Branchen (Metall, Elektro und Sani- und -methoden ist ein Grund für die geringe Dynamik des tär-Heizungs-Klima-Handwerk) hinausstrahlen und so einen Dienstleistungssektors in Deutschland. Die Forschungsförde- wichtigen Beitrag zu den beschäftigungspolitischen Zielen rung zu den verschiedenen Managementverfahren und -metho- der Bundesregierung und im europäischen Kontext leisten. den hat die Entwicklung des Dienstleistungssektors vorange- Die Ergebnisse finden Eingang in den im Rahmen der natio- bracht. Das Service Engineering als systematisches, methodisch nalen Nachhaltigkeitsstrategie eingerichteten Arbeitsschwer- unterstütztes Gestalten von Dienstleistungen kann in Dienstleis- punkt „Potenziale älterer Menschen in Wirtschaft und Gesell- tungsunternehmen zunehmend beobachtet werden. Der multi- schaft“ sowie in die Initiative für eine neue Qualität der disziplinäre Ansatz des Service Engineering ist inzwischen zum Arbeit (INQA). Thema von akademischer Ausbildung geworden. Mit der von Allen Maßnahmen ist gemeinsam, dass sie wesentli- Deutschland entwickelten neuen Disziplin „Service Enginee- che Voraussetzungen für den Erhalt von Beschäftigung bzw. ring“ ist es auch gelungen, eine international beachtete Rolle an die Schaffung neuer Arbeitsplätze entwickeln und erproben der Schnittstelle zwischen klassischer Dienstleistungsforschung und dabei an den wichtigen Aspekten der Humanressourcen- und Ingenieurwissenschaften zu übernehmen. Ein weiterer Im- Entwicklung ansetzen. Das Bundesministerium für Bildung puls für die deutsche Dienstleistungswirtschaft konnte im Rah- und Forschung (BMBF) stellt für die Aktivitäten im Bereich men der Standardisierung gegeben werden. Das Thema „Stan- „Innovative Arbeitsgestaltung - Zukunft der Arbeit“ ca. 16 Mio. € dardisierung im Dienstleistungssektor“ konnte im nationalen pro Jahr zur Verfügung. Kontext verankert werden. So wurden z.B. Standards für die Be- schreibung von Dienstleistungen in der Ausschreibungsphase Innovative Dienstleistungen entwickelt. Solche Standards dienen dazu, die Unsicherheit des Kunden vor der Beschaffungsentscheidung so weit wie möglich Mit der Initiative ‚Dienstleistungen für das 21. Jahrhundert‘ zu reduzieren. Zugleich ist es gelungen, die deutsche Beteili- hat das BMBF einen zentralen Grundstein zur umfassenden gung am internationalen Normungsprozess zu sichern. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 263 – Drucksache 15/3300

Basis für erfolgreiche Weiterentwicklung Wettbewerbsfähigkeit) und die Langzeitwirkung der er- folgreichen Förderfelder gesichert. Ein erster Schritt ist die Die Dienstleistungsinitiative gab für die Dienstleistungs- Forschungsförderung zu Dienstleistungen im globalen wirtschaft wichtige Impulse, regte sie zur Eigeninitiative Wirtschaften (Internationalisierung und Export von an und setzte wichtige Signale in der Öffentlichkeit. Mit der Dienstleistungen). geplanten kontinuierlichen inhaltlichen Entwicklung wer- Das BMBF stellt für die Weiterentwicklung dieser den in Zukunft neue Förderfelder erschlossen (z.B. Ex- Arbeitsschwerpunkte Mittel in Höhe von ca. 16 Mio. € pro Jahr portfähigkeit und Internationalisierung von Dienstleis- zur Verfügung. tungen), bisher nur unzureichend bearbeitete Themenfel- In diesem Förderbereich werden folgende Programme der ausgebaut (z.B. Wachstumsfelder zur Sicherung der durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Rahmenkonzept „Innovative Arbeitsgestaltung – Zukunft der Arbeit“: Auswirkungen des demographischen Wandels auf 1999 – 2003 11,53 Mio. € die Zukunft der Erwerbsarbeit Prävention im Arbeits- und Gesundheitsschutz 1998 – 2005 17,18 Mio. € Vordringliche Maßnahmen 2000 – 2004 5,30 Mio. € Identifizierung und Bilanzierung erfolgreicher 1999 – 2002 6,03 Mio. € Veränderungen in der Arbeitsgestaltung und Unternehmensorganisation Ideenwettbewerb „Zukunftsfähige Arbeitsforschung“ 2000 – 2005 11,40 Mio. € Arbeit im E-Business 2000 – 2006 14,90 Mio. € Gestaltung der Arbeit in virtuellen Unternehmen 2001 – 2007 14,30 Mio. € Entwicklungsfaktoren für den Auf- und Ausbau 2003 – 2008 ca. 15,00 Mio. € innovationsförderlicher Unternehmenskulturen und Milieus

Programm „Innovative Dienstleistungen“: Benchmarking zur Stärkung von Innovation, 1998 – 2004 8,54 Mio. € Wachstum und Beschäftigung im Dienstleistungssektor Arbeitsorganisation, Management und Tertiarisierung 1998 – 2004 24,75 Mio. € Service-Engineering und Service-Design 1999 – 2005 16,11 Mio. € Standardisierung und Qualität im Dienstleistungssektor 1998 – 2004 4,40 Mio. € Stimulierung der Entwicklung innovativer 1999 – 2000 2,81 Mio. € Dienstleistungen im Handwerk Service-Kooperationen im Handwerk 2001 – 2003 ca. 3,00 Mio. € Wissensintensive Dienstleistungen 2000 – 2006 ca. 34,60 Mio. € Drucksache 15/3300 – 264 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

34 Informationstechnik

(Förderbereich I) tegische und international zunehmend beachtete Projekte in Angriff nehmen. Die aktuell gestiegene Dynamik bei Patent- Die Technologieförderung der Bundesregierung zielt darauf aktivitäten im Internetbereich unterstreicht dies. Bei den ab, eine Profilbildung der Wirtschaft im globalen Wettbe- Internet-relevanten Forschungsarbeiten ist vor allem an der werb zu unterstützen, zum Erhalt und Ausbau wirtschaft- guten Position Deutschlands in der sprachbasierten Nach- licher Stärken beizutragen sowie zugleich neue Entwick- richtentechnik anzusetzen. Es ist eine technologische und lungen aus Technik, Wirtschaft und Gesellschaft aufzugrei- wirtschaftliche Herausforderung, das Kernnetz an den gestie- fen. Eine Fokussierung der Forschungsförderung im Bereich genen Datenverkehr anzupassen, hierfür neue Netzarchitek- neuer Technologien, insbesondere der Informations- und turen und –komponenten zu entwickeln sowie Lösungen zu Kommunikationstechnik, der Mikrosystemtechnik und der suchen, die die traditionelle Sprachkommunikation mit den Fertigungstechnik, hat vorrangig auf solche Technologieent- Anwendungen der IP-Welt über Festnetz und Mobilfunk wicklungen und Prozesse zu erfolgen, die eine besondere breitbandig verbindet. Mit einer gezielten Förderung der volkswirtschaftliche Hebelwirkung entfalten, d.h. die Ar- Entwicklung von Werkzeugen der Informationsbeschaffung beitsplätze – insbesondere im mittelständischen Bereich – und –verwaltung, Internettechnologien sowie der Standards schaffen, die Technologieführerschaften erhalten bzw. aus- und Schnittstellen zu einzubindenden Geräten, Maschinen, bauen und die deutsche Unternehmen als „Systemführer“ auf Verkehrsmitteln u. ä. wird eine zentrale Voraussetzung ge- dem globalen Markt unterstützen. Deutsche Fertigungstech- schaffen, um die führende Wettbewerbsposition bei Auto- nik ist nach wie vor Basis für Produktivitätsvorsprünge im mobilen und Maschinen zu halten und auszubauen. We- Inland und für hohe Exporterlöse. Die Stärkung der starken sentliche Förderinstrumente sind eine auf Leitinnovationen Fertigungstechnik durch Anwendung modernster Informa- ausgerichtete Verbundforschung sowie das Eingehen stra- tions- und Kommunikationstechnik, Entwicklung neuester tegischer Allianzen in Forschung, Standardisierung und Produktionstechnologien und -ausrüstungen sowie von Marktdurchdringung. Die auf angewandte Forschung und Managementmethoden und Qualifizierungsstrategien insbe- experimentelle Entwicklung gerichtete Förderung der sondere für kleine Unternehmen betrachtet das BMBF als Bundesregierung ist darauf konzentriert, die Entwicklung wichtiges Ziel der Forschungsförderung. und Erprobung neuer Technologien im Rahmen von Tech- Zur Umsetzung dieser Zielsetzung dient die Identifi- nologiewettbewerben anzustoßen. Ansetzend an den zen- zierung von technologieübergreifenden, integrativen Vor- tralen Herausforderungen der Wissensgesellschaft wurden haben gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft, die ein- neue Ausschreibungen (z.B. auf den Gebieten mobiler hergehen mit einer Bündelung von Forschungskapazitäten Mehrwertdienste und des Wissensmanagement) gestartet, und Forschungsgeldern und die Wertschöpfungsketten mit die große Resonanz gefunden haben und nunmehr umge- großem volkswirtschaftlichen Potenzial auslösen. setzt werden. In Bezug auf die Informations- und Kommunikations- technologien und die Konvergenz der Medien kommt es dar- auf an, durch die Sicherung und den Ausbau der Technolo- Abbildung 55: Informationstechnik giekompetenz in den Bereichen mit deutscher Kernkompe- tenz wie mobiles Internet, Display-Technologie, optische Ver- in Mio. € bindungstechnik, Softwaretechnologie und bei der Integra- 1000 tion von Informations- und Kommunikationstechnik in Ma- schinen und Fahrzeugen zukünftige weltweite Standards zu 725,5 741,4 750 704,2 662,3 prägen, Wettbewerbspositionen auf weltweiten Märkten zu 615,7 668,7 681,6 651,4 festigen und auszubauen und so mittelfristig einen nachhal- 596,8 500 563,9 tigen Beitrag zu Wirtschaftswachstum und Beschäftigung in Deutschland zu leisten. 250 Bei der technischen Weiterentwicklung des Internets spielen Europa und auch Deutschland bisher eine unterge- 0 ordnete Rolle. Durch eine gezielte staatliche Förderung der 2000 2001 2002 2003 2004 Grundlagenforschung ist es hierzulande inzwischen gelun- Ist Soll gen, ein starkes Netzwerk von Internet-Arbeitsgruppen in Wissenschaftsausgaben insgesamt Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrich- tungen aufzubauen, die gemeinsam mit der Wirtschaft stra- FuE Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 265 – Drucksache 15/3300

Deutschland hat bei der Mikrosystemtechnik eine Technolo- Voraussetzung für offene Zugänge zu digitalen In- gie- und Marktführerschaft. Diese Position gilt es zu halten formationen und effektive Informationsumgebungen sind bzw. auszubauen. Es gibt mehr Mikroprozessoren in Anlagen technische und verfahrensmäßige Standards. Die Beteiligung und Maschinen als in Computern. Diese werden künftig mit- der deutschen Wissenschaft in internationalen Standardisie- einander über Intranet und Internet kommunizieren. Die rungsgremien ist dringend erforderlich, um die dort erarbei- zunehmende Integration von Informations- und Kommuni- teten Vereinbarungen unmittelbar in nationale Entwicklun- kationstechnik in Investitionsgüter und Produktionsprozesse gen einfließen zu lassen. Darüber hinausgehend sind Ver- und ihre anstehende Verknüpfung mit dem Internet sind fahren zur Sicherstellung von Qualität und Datensicherheit, ohne Software Engineering, und insbesondere „Embedded z.B. zu Fragen der Authentizität der Daten und des Kopier- Systems“, nicht zu bewerkstelligen. Insofern ist es nicht ver- schutzes sowie nationale Konzepte zur Sicherung des langfris- wunderlich, dass in nahezu allen Branchen die ingenieurmä- tigen Zugriffs auf Informationen (Archivierung) im Rahmen ßige Entwicklung von zuverlässiger, adaptierbarer und verteilter Systeme sowie zur digitalen Video- und Audiobear- kostengünstiger Software zur wichtigen Kernkompetenz für beitung und zum Content-Sharing zu entwickeln. In diesem den Markterfolg von Produkten und Verfahren geworden ist Zusammenhang ist auch die Retrodigitalisierung gedruckter und der Markt für Software und Service nicht nur weltweit, Quellen in spezifischen Anwendungskontexten zu prüfen. sondern auch hierzulande im Vergleich zum Gesamtmarkt für Informations- und Kommunikationstechnik überpropor- 34.1 Softwaresysteme tional wächst. Zur nachhaltigen Positionierung Deutschlands als Für den Schwerpunkt Softwaresysteme sind für den Zeitraum weltweit beachteter Anwendungssoftware-Standort muss die 2000-2004 Bundesmittel in Höhe von 236,7 Mio. € vorgesehen. Produktivität bei der Softwareentwicklung kurz- bis mittelfri- stig um Größenordnungen gesteigert werden bei gleichzeiti- ger Steigerung der Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit Abbildung 56: Informatik der entwickelten Software und der durch sie gesteuerten Syste- in Mio. € me. Notwendig ist zudem die Gewährleistung der Umset- 200 zung neuester Softwaretechniken in die Mehrzahl der deut- schen Firmen – bisher setzen nur 30 Prozent der Unter- 150 127,8 132,6 nehmen systematische Prozesse bei der Softwareentwicklung 118,6 ein – sowie die Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl 101,6 100,2 100 93,7 94,5 von Softwareentwicklern unterschiedlichster Qualifikation. 86,9 79,9 76,0 Eine zielgerichtete Forschungs- und Innovationsförderung 50 muss in diesem Bereich über Verbundprojekte Grundlagen- entwicklung zur Softwareproduktivität, -sicherheit und 0 –zuverlässigkeit vorantreiben. Darüber hinaus sind zielge- 2000 2001 2002 2003 2004 richtete Instrumente notwendig, um neue Technologien zur Ist Soll Softwareentwicklung in die Breite der vorrangig mittelstän- dischen Unternehmen zu diffundieren. Wissenschaftsausgaben insgesamt Eine zukunftsfähige, nutzergerechte Informationsver- FuE sorgung setzt offene Zugänge und leistungsfähige digitale In- formationssysteme voraus. Die Weiterentwicklung der vorhan- denen Informationssysteme muss auf eine konsequente Koordi- Forschungspolitische Ziele nation der überregionalen und lokalen Informationsangebote hinarbeiten. Hierbei ist es erforderlich alle betroffenen Arbeits- Die Förderung der Bundesregierung im Bereich Softwaresys- bereiche der lokalen Einrichtungen, also Bibliotheken, Rechen- teme zielt hauptsächlich auf innovative Methoden und Tech- zentren und Medienzentren einzubinden. Der Abbau von Nut- nologietransfer in Forschungsgebieten der Informatik ab. Da- zungshemmnissen und der Aufbau durchgängiger elektroni- bei spielen insbesondere die Softwaretechnik und die Mensch- scher Versorgungsketten haben hohe Priorität. Das Zusammen- Technik-Interaktion eine herausragende Rolle. Auf politischer spiel von lokaler und überregionaler Literatur- und Informa- Ebene sind die Entwicklung und Strukturierung der For- tionsversorgung im Kontext digitaler Informationen bedarf des schungslandschaft, die Stärkung der Forschungsaktivitäten gemeinsamen Vorgehens von Bund und Ländern. in der Wirtschaft, insbesondere bei kleinen und mittel- Drucksache 15/3300 – 266 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

ständischen Unternehmen und das Aufgreifen neuer inter- wesen. Auf diesem Gebiet werden deshalb weiterhin wichtige disziplinärer Gebiete eine wichtige Aufgabe. Forschungsprojekte unterstützt. An Verbundvorhaben wur- den kleinere und mittelständische Unternehmen verstärkt Strukturen der Förderung beteiligt, um FuE-Projektergebnisse in Softwareprodukte umsetzen zu können. So wurde vorzugsweise die Entwick- Gefördert werden vorrangig Verbundprojekte in Zusammen- lung von Tools zur Analyse, Benchmarking und Effizienz- arbeit von Forschungseinrichtungen, Universitäten und Un- steigerung bei der parallelen Programmierung und die ternehmen der Wirtschaft sowie interdisziplinäre Leitpro- Anwendungskonfiguration gefördert, da hier Multiplika- jekte und Ideenwettbewerbe. Darüber hinaus wird anwen- toreffekte für die gesamte High-Performance-Computing dungsorientierte Grundlagenforschung bis vorwettbewerbli- Community abzuleiten sind. In der Nichtnumerik wurden che Forschung und eine Entwicklung innerhalb der Verbün- Themen im Bereich der Echtzeitvisualisierung, des Daten- de gefördert. Ebenso werden Projekte mit hohem wissen- managements, des Data-Minings, der intelligenten Suche in schaftlichen Anspruch im internationalen Rahmen bei verteilten Bild- und Videoarchiven bei extrem großen Daten- gleichzeitig großem Anwendungspotenzial unterstützt. Die mengen und der intelligenten Bildsuche im Internet zur Internationale Zusammenarbeit wird im Rahmen von EURE- Förderung ausgewählt. Eine weitere wichtige Komponente KA-Projekten gefördert. bilden Kompetenzzentren und –netzwerke sowie die interna- tional beachteten und übernommenen Ergebnisse zur Thematische Schwerpunkte und Ergebnisse in Vernetzung von Höchstleistungsrechenzentren (UNICORE). diesem Förderbereich Mensch-Technik-Interaktion Software Engineering Aufbauend auf den Erfolgen in der Erforschung der Sprachver- Hauptziel ist die nachhaltige Positionierung Deutschlands als arbeitung mit dem Grundlagenforschungsprojekt Verbmobil, führender Anwendungssoftware-Standort. Dazu ist ein weite- das für seine Arbeiten zu sprachverstehenden Computern den rer Ausbau der wissenschaftlichen Infrastruktur im Bereich Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten erhalten hat, des Software Engineering an Hochschulen und Forschungs- startete die Bundesregierung im Jahre 1999 sechs große Leit- einrichtungen erforderlich. In der breiten Masse muss die projekte zur multimodalen und multimedialen Mensch-Tech- Umsetzung neuester Softwaretechniken in die Breite der nik-Interaktion. Bedienfreundlichkeit und Benutzerakzeptanz deutschen Firmen gesichert sein. Die Produktivität bei der sollten dabei die entscheidenden Kriterien für die Entwicklung Softwareentwicklung muss eine kurz- bis mittelfristige Stei- und Bewertung von Prototypen aus den Projekten sein. Gesucht gerung um eine Größenordnung erfahren, bei gleichzeitiger wurden Lösungen, die sowohl eine große wissenschaftliche At- Steigerung der Qualität von Softwareentwicklung. Dies traktivität als auch ein hohes Marktpotenzial haben sollten. Die wurde bisher erreicht durch eine Produktivitätserhöhung Projekte wurden Mitte 2003 abgeschlossen und haben ihre For- mittels Komponentenorientierung und Wiederverwendung, schungsziele mehr als erreicht. Es entstanden insgesamt 116 Pa- die Entwicklung von Softwaresystemen in (räumlich) verteil- tentanmeldungen. Dreizehn spin-off-Unternehmen wurden ten Umgebungen, eine empirische Erprobung von Prozessen, gegründet und 56 spin-off-Produkte entwickelt. Daneben wur- Techniken, Methoden und Werkzeugen auf ihre Eignung für den über 850 wissenschaftliche Artikel und Konferenzbeiträge unterschiedliche Anwendungsgebiete und der Erprobung veröffentlicht und bei den Wissenschaftspartnern etwa 200 neuer Verfahren in der Softwareentwicklung sowie den Auf- Diplomarbeiten, Promotionen und Habilitationen abgeschlos- und Ausbau von Kompetenznetzwerken zur Softwaretech- sen. Schließlich wurden 13 Forscher aus den Projekten auf Lehr- nologie. stühle an Hochschulen berufen.

Höchstleistungsrechnen Intelligente Systeme

Deutschland ist auf dem Gebiet der Anwendung des Höchst- Die richtigen Informationen zur richtigen Zeit zu finden, ist ei- leistungsrechnens nach den USA weltweit der zweite Stand- nes der wichtigsten aktuellen Anliegen der Informationsgesell- ort. Besonders erfolgreich sind deutsche Forscher und Indus- schaft. Gerade in wirtschaftlicher Hinsicht ist der effiziente Um- trieunternehmen, die das Höchstleistungsrechnen einsetzen, gang mit Informationen für jedes Unternehmen eine unschätz- im Bereich der Kraftfahrzeugindustrie, Flugzeugindustrie, bare Ressource, wobei das Problem angesichts des exponentiel- Chemischen Industrie und des Banken- und Versicherungs- len Anstiegs von Informationen jeden Tag bedeutender wird. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 267 – Drucksache 15/3300

Durch ein großes Verbundprojekt (Adaptive READ) wurde die au- IT-Sicherheit tomatische Erkennung und Weiterverarbeitung von gedruckten und elektronischen Dokumenten einen erheblichen Schritt vor- Für die Sicherheit in der Softwareentwicklung und auch für angebracht. In dem Projekt arbeiteten unter der Federführung die Sicherung von IT-Systemen müssen neue mathematisch des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz gestützte, integrierte Lösungen erforscht und entwickelt (DFKI) in Kaiserslautern insgesamt elf Partner, davon vier For- werden. Dies ist nur mit Prozessen, Methoden und Werk- schungseinrichtungen und drei kleine und mittlere Unterneh- zeugen zur Qualitätsverbesserung sicherheitskritischer men, über sieben Jahre an dieser Herausforderung. Entscheiden- Software und eingebetteter Systeme und Techniken der In- de Durchbrüche, insbesondere für die im Konsortium beteiligten tegration von Methoden der formalen Programmentwick- kleinen und mittleren Unternehmen, auch aus den neuen Bun- lung zu erreichen. Trotz des Einsatzes von immer mehr desländern, wurden in der Postautomatisierung, in der inhalt- Elektronik in sicherheitsrelevanten Bereichen fehlt bislang lichen Erfassung von Geschäftskorrespondenzen und im Erschlie- eine Standardmethode, die das fehlerfreie Funktionieren ßen von Wissen aus elektronischen Dokumenten erzielt. Es ent- der Technik garantiert. Zunächst werden im Rahmen des standen aus dem Projekt bisher 20 Patent-, Schutzrecht- und Erfin- FUTUR Prozesses „Leben in einer Vernetzten Welt – indivi- dungsanmeldungen und 15 Spin-off-Produkte, darunter neue duell und sicher“, Vorbereitungen dafür getroffen die Formularleser, Geschäftsbriefleser und Postautomatisierungs- mathematischen Grundlagen zu entwickeln, vollständig zu systeme, mit denen deutsche Firmen weltweit führend sind. formalisieren und für Informatikanwendungen in den Bereichen „Embedded Systems“, Kommunikation und An- Bioananaloge Informationsverarbeitung wendungssoftware zu erschließen. Die Entwicklung eines integrierten Korrektheitsbeweises gilt zurzeit als eine der Das Kernziel ist, von der bisherigen, von der diskreten Mathe- größten Herausforderungen der Informatik. Er soll die matik abgeleiteten detailliert algorithmischen Vorgehens- Funktionen bei der Entwicklung von Hard- und Systemsoft- weise auf eine prinzipienorganisierte höhere Ebene des Ar- ware bis hin zur Netzwerk- und Anwendungsebene laufend beitens in Strukturen überzugehen und höhere Komplexi- überprüfen. Für die Industrie ist die Beherrschung der tät für eine bessere Ressourcennutzung handhabbar zu Verifikationstechnologie von erheblicher Bedeutung. Sie machen (Neurocomputing, Organic Computing). Als Kern- spart Geld und Zeit bei der Entwicklung neuer Systeme und ergebnis ist die Selbstorganisation komplexer technischer vermeidet Kosten, die bei der Behebung von Systemfehlern Interaktionsformen und vernetzter Strukturen zu nennen, in der Elektronik entstehen können. aber auch die Modellierung und die technische Nutzung In diesem Förderbereich werden folgende Programme durch- der gesamten Vielfalt kognitiver Prozesse. geführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Informatik/ Informatiksysteme: Software-Technologie 1998 – 2002 35,79 Mio. € Höchstleistungsrechnen 1998 – 2002 18,92 Mio. € Virtuelle und Erweiterte Realität 2001 – 2004 28,63 Mio. € Intelligente Systeme 1998 – 2002 38,86 Mio. € Sprachtechnologie 1998 – 2002 33,23 Mio. € Mensch-Technik-Interaktion 1999 – 2003 68,00 Mio. € Informationsverarbeitung nach biologischen Prinzipien 1998 – 2002 9,20 Mio. € Drucksache 15/3300 – 268 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

34.2 Basistechnologien der Informations- Das starke Wachstum der Informationsverarbeitung technik und des Datenverkehrs in Netzen sowie die stetig steigenden Anforderungen der Nutzer nach einem schnelleren, effizien- Forschungspolitische Ziele teren und qualitativ verbesserten Informationstransfer füh- ren dazu, dass einmal eingeführte Technologien und ge- Informationsverarbeitung und -übertragung bilden heute setzte Standards rasch die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit die wichtigste Grundlage für jedwede technische Innovation. erreichen. Elektronik und Photonik müssen deshalb ständig Gleichzeitig generiert die Elektronik im Vergleich mit allen fortentwickelt werden und entscheiden in klassischen wie anderen produzierenden Industrien die höchste Wert- in neuen Produktbereichen über Wettbewerbsfähigkeit schöpfung. Der daraus resultierenden enormen gesellschaft- und Beschäftigung in vielen Branchen. Ziel der Förderung lichen Bedeutung der Informationstechnologien insgesamt von Basistechnologien der Informationstechnik ist es, die für den Technologiestandort Deutschland wird durch eine Position Deutschlands bei den entscheidenden Schlüssel- adäquate Forschungsförderung Rechnung getragen. Es gilt, technologien der Wissensgesellschaft wie der Nanoelek- vorhandene Kompetenzen in Deutschland nicht nur zu hal- tronik sowie der Informations- und Kommunikationstech- ten, sondern sich im internationalen Wettbewerb eine nik auszubauen. Spitzenposition zu erarbeiten und durch permanente FuE- Anstrengungen auch langfristig zu sichern, um den zuvor- Strukturen der Förderung derst auf Technologie aufbauenden Wohlstand der Bevölke- rung nachhaltig auch für die folgenden Generationen gewähr- Die Förderung erfolgt in der Regel im Rahmen von Industrie leisten zu können. geführten Verbundvorhaben mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft, die geeignete Voraussetzungen für die erfolgreiche Bearbeitung der Forschungsaufgaben mitbrin- Abbildung 57: Basistechnologien der Infor- gen. mationstechnik Thematische Schwerpunkte und Ergebnisse in in Mio. € 400 diesem Förderbereich

300 Nanoelektronik auf Siliziumbasis 229,1 237,8 220,6 212,7 213,9 200 Für den Schwerpunkt Nanoelektronik sind für den Zeitraum 2000-2004 Bundesmittel in Höhe von 377 Mio. € veranschlagt. 100 Die Silizium–Nanoelektronik befasst sich mit dem Design und der Herstellung neuartiger Halbleiter-Chips auf 0 Siliziumbasis. Dies umfasst Arbeitspeicher und CPUs für Com- 2000 2001 2002 2003 2004 putersysteme ebenso, wie ASICs, oder Flash-Speicher für Auto- Ist Soll mobil-, Multimedia- oder Telekommunikationsanwendungen. Der Innovationszyklus der Siliziumelektronik verläuft FuE ungeheuer schnell. Das Moorsche Gesetz, das der ITRS-Road- map zugrunde liegt und die zukünftige Entwicklung der Elektronik vorgibt, lässt sich nur mit einem immensen FuE- Aufwand erfüllen, der seinesgleichen sucht. Dennoch, oder Konkret bedeutet dies, dass Deutschlands Halbleiterindustrie gerade deshalb, übertrifft die Wertschöpfung, die durch die sich an den internationalen Anstrengungen bei der Verfol- Elektronik generiert wird, weltweit alle anderen produzie- gung der Halbleiter-Roadmap führend beteiligt. Gezielte For- renden Industrien, einschließlich der Automobilindustrie. schungsförderung kann dabei nicht nur dazu beitragen, kon- Daher ist für jeden Standort, der im globalen Wettbewerb im krete Roadblocker auf dem Weg zum Nanoelektronik-Chip Bereich der innovativen High-Tech-Produkte höchster Wert- von übermorgen zu beseitigen, sondern stellt als Ganzes auch schöpfung langfristig bestehen will, eine schlagkräftige FuE- einen signifikanten Standortvorteil dar, der sich auf die An- Landschaft im Bereich Nanoelektronik, sowohl innerhalb siedlung von High-Tech-Produktionsstätten international der Unternehmen, als auch unter Einbeziehung staatlicher agierender Halbleiterkonzerne nachhaltbar positiv auswirkt. Institute, eine conditio sine qua non. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 269 – Drucksache 15/3300

Technologien und Geräte für die Elektronikfertigung passten Eigenschaften (z.B. höhere Frequenzen, niedriger Energieverbrauch). Die Wettbewerbsfähigkeit der Silizium-Nanoelektronik wird Mit der Silizium-Germanium-Technologie (SiGe) wur- in einem sehr hohen Maße vom Niveau der Fertigungstech- de die deutsche Industrie zu einem Schrittmacher für Kom- nologie bestimmt. Die Forschungsförderung wendet sich hier ponenten und Systeme der Mobilkommunikation. Kompo- konzentriert folgenden Schwerpunkten zu: nenten. Gleiches gilt für die Systeme der Siliziumleistungs- elektronik, die gerade dem deutschen Automobilbau nach- • Lithografie-/Strukturierungsverfahren für den Strukturbe- haltige Wettbewerbsvorteile eröffnen. reich 70 nm und darunter sowie für den Maskenprozess Chipsysteme und Entwurfsmethodik • Innovative und funktionsoptimierte Front- und Backend- technologien, wie 3D- und Wafer-Level-Integration Die Chipsysteme, ihre Leistungsfähigkeit und kostengünstige Herstellung als Produkte der Halbleiterindustrie sind ein • Virtueller Technologieentwurf wichtiger Gradmesser für die Produktivität und Effektivität eines Halbleiterstandortes. Sie wirken somit auch in einem Mit den Lithografie- und Strukturierungsverfahren für die starken Maße auf die Systemindustrie. Ein schneller und ef- 300-mm-Waferfertigung wird der weltweit anerkannte fektiver Entwurf der benötigten Chipsysteme spielt eine Standort Dresden als einer der führenden Mikroelektronik- Schlüsselrolle in der Umsetzung von Ideen in Produkte. Technologie-Standorte gestärkt und weiter ausgebaut. Die Sogwirkung des Standortes für die Ansiedlung von klein- und Die Forschungsförderung konzentriert sich auf: mittelständischen Firmen der High-Tech-Equipmentindustrie ist dabei beträchtlich und drückt sich in einer Schaffung • Neue Entwurfsmethoden und automatisierter Entwurf für hochinnovativer Arbeitsplätze aus. komplexe Systeme und Schaltkreise

Neuartige Schaltungen und Bauelemente • Neue Chiparchitekturen/-systeme als Treiber für Technolo- gie- und CAD-Entwicklung In der ITRS-Roadmap werden die Entwicklungstrends extrem verkleinerter funktionsbestimmender Strukturabmessungen Erarbeitete Problemlösungen zur Implementierung von sys- in den höchstintegrierten Chips, Einzelbauelementen und temorientierten Entwurfsverfahren und –methoden tragen Schaltungen verbunden mit einem steigenden Bedarf an immer mehr zu einer Überwindung von Engpässen in der Bandbreiten und Frequenzen bei geringerer Leistungsauf- Designfähigkeit und im Schaltungs- und System-Know-how nahme beschrieben. bei. Die im Rahmen der Arbeit des EDA-Schwerpunktes er- reichten hervorragenden fachlichen Ergebnisse haben eine Basierend auf diesen Trends sind zentrale Gebiete der For- breite internationale Anerkennung gefunden. schungsförderung: Kommunikationstechnik und ihre Basistechno- • Superintegrierte Schaltkreise und Systeme der Silizium- logien Nanoelektronik Für den Schwerpunkt Basistechnologien der Kommunika- • Hochkomplexe Silizium-Schaltkreisstrukturen und -systeme tionstechnik sind für den Zeitraum 2000-2004 Bundesmittel für neue Anwendungsgebiete in Höhe von 252 Mio. € veranschlagt.

• Magneto- und Spinelektronik Systemtechnik für zukünftige mobile Kommunikationsnetze

• Komponenten und Systeminnovationen der Silizium- Neue Konzepte und Systemarchitekturen sind notwendig, Leistungselektronik um flächendeckende breitbandige Versorgung und effiziente Nutzung aller Ressourcen zu ermöglichen und den zukünfti- Die gestiegenen Anforderungen der elektronischen Systeme gen Herausforderungen gerecht werden zu können. Das und das neue Potenzial der Sub-70 nm-Technologien verlan- Bundesministerium für Bildung und Forschung konzentriert gen neuartige Bauelementestrukturen mit situationsange- seine Förderung auf die Entwicklung von Systemlösungen, Drucksache 15/3300 – 270 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

die zu europäischen Normvorschlägen führen und in der wesentlich zu steigern. Dies heißt, dass das Ziel der Kapa- Folge innovative Märkte erschließen und mitgestalten sol- zitätssteigerung durch Nutzung eines größeren Frei- len. heitsgrades im vierdimensionalen Kommunikationsraum, bestehend aus Frequenz, Zeit, Raum und Code erreicht wer- Die zentralen Fördergebiete sind: den soll. Hierzu werden u.a. Ansätze mit nicht orthogona- len Mehrträgersystemen, Mehrantennensystemen, Burst- • Universelle Nutzung von Kommunikationsnetzen für künf- übertragung und das Spectrum-Pooling untersucht. tige Mobilfunkgenerationen (HyperNet) Im Förderschwerpunkt HyperNet wird die Entwicklung von Drahtlose Kommunikation auf IP-Basis (IP on Air) Systemkonzepten gefördert, die zur Lösung der beiden dominierenden Probleme der zukünftigen Mobilkommuni- Ziel dieses Schwerpunkts ist eine nahtlose Integration mobi- kation, der flächendeckenden breitbandigen Versorgung ler, drahtloser und drahtgebundener Kommunikationsnetze und der Bandbreiteneffizienz, beitragen. Dabei wird der (z.B. Internet, Mobilfunk verschiedener Standards, Ad-hoc klassische Ansatz des Mobilfunks, der von einer zentral Netze), in denen auf Basis des Internet-Protokolls (IP) eine effi- organisierten Architektur von Basisstationen und Teil- ziente, flexible und sichere Kommunikation ermöglicht wird. nehmern ausgeht, verlassen. Die mobile Kommunikation über mehrere Funkversorgungs- bereiche in einer drahtlosen, selbstkonfigurierenden und he- Im Mittelpunkt stehen: terogenen (Multistandard-)Umgebung wird hier als eine be- sondere Herausforderung angesehen. • Selbstorganisierende Funknetze mit Multihop-Fähigkeit Das Systemkonzept „MultiHop“ trägt dazu bei, den Infra- Wireless Gigabit with Advanced Multimedia Support (WIGWAM) strukturaufwand an Basisstationen und zugehörigen – Technologien für ein Gigabit WLAN System Festnetzzugängen für eine geforderte Funkversorgung deutlich zu senken. Dies wird durch die Einführung drahtlo- Im Systemkonzept WIGWAM wird der Entwurf eines Systems ser Basisstationen (z.B. Handy) und deren Integration in ein zur Funkübertragung von Daten mit einer maximalen Rate selbstorganisierendes Netz für drahtlose Internetkommuni- von 1 Gbit/s als Teil eines heterogenen zukünftigen Mobil- kation erreicht. Weiterhin soll die sogenannte multihop- funksystems gefördert. Als Ressource werden das 5 GHz-Band Fähigkeit von HiperLAN/2 untersucht und eine Standardi- und die Erweiterungsbänder 17 GHz, 24 GHz und 60 GHz vor- sierung vorbereitet werden. gesehen. Die Datenrate soll in Abhängigkeit von der Teilneh- mermobilität skalierbar sein. • Integriertes Bandbreiteneffizientes Mobiles Software-Radio System 3G Evolving Technologies (3GET) – Technologien zur Weiterent- In dem Projekt „IBMS2“ soll gezeigt werden, dass in einem wicklung der 3. Mobilfunkgeneration Mobilfunksystem durch Einschalten einer mobilen Zwischenstation die Interferenz verringert und dadurch die Im Systemkonzept 3Get werden die Konzeption und Entwick- Gesamtnetzkapazität gesteigert werden kann. Zur Reali- lung von Technologien für zukünftige Generationen der Mo- sierung muss das Netz selbstkonfigurierend sein. Eine bilkommunikation gefördert, die für die Bereitstellung flä- Erhöhung der Netzkapazität und Effizienz wird durch eine chendeckender mobiler Sprach-, Daten- und Mehrbenutzer- adaptive Luftschnittstelle unter Ausnutzung der Raum-Zeit- diensten genutzt werden können. Dabei soll der Schwer- Signalverarbeitung erreicht. Hierzu ist es erforderlich, dass punkt auf einer Weiterentwicklung von Systemen der dritten sich die Endgeräte softwaredefiniert an die jeweiligen Ge- Mobilfunkgeneration unter Einbeziehung neuer Technolo- gebenheiten – im Idealfall an alle verfügbaren Luftschnitt- gien und Anforderungen auch im Hinblick auf die Konver- stellen – anpassen lassen. genz von digitalem Rundfunk und Mobilfunk liegen.

• Mobilfunkübertragungs- und Zuweisungsverfahren höchs- Photonische Kommunikationsnetze ter Effizienz Ziel des Projektes „HyEff“ ist es, die spektrale Effizienz und Priorität hat die Steigerung der Leistungsfähigkeit optischer damit die Kapazität von künftigen Mobilfunksystemen Netze. Es gilt, flexible und schaltbare optische Netze zu ent- durch den flexiblen und dynamischen Einsatz aller Res- wickeln, die auch unter Internet-Protokollen die Zuverlässig- sourcen ohne Rücksicht auf die bisherigen Standards keit und Dienstequalität herkömmlicher Telekommunika- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 271 – Drucksache 15/3300

tionsnetze aufweisen. Unerlässlich dafür ist eine neue Plan- Schlüsselkomponenten, Technologien und Materialien ungs- und Simulationssoftware. Die entsprechenden Netz- komponenten wie Multiplexer und Demultiplexer, Schalter, Angestrebt werden optische Vermittlungsknoten, Kompo- Wellenlängenumsetzer, Verstärker und auch Laser müssen nenten für optische Schalt- und Routingverfahren, Kompo- noch entwickelt werden. nenten für WDM-Systeme mit einer sehr hohen Kanalzahl Im Bereich der Datennetze bildet sich zwischen den (>1000), Komponenten für höchstratige TDM-Systeme, Kom- Fernübertragungsnetzen, den Anschlussnetzen und den lo- ponenten für den Burst-Betrieb sowie Komponenten für die kalen Netzen in einzelnen Gebäuden ein neues Marktseg- optische Signalverarbeitung. ment, die Metropolitan Area Networks, auch Metronetze ge- nannt. Diese haben mittlere geografische Ausdehnung und Displaytechnologie oft eine beschränkte Anzahl von angeschlossenen Knoten. Metro- und Anschlussnetze sind den gestiegenen Kapazitäts- Ziel der Fördermaßnahmen ist es, den Standort Deutsch- anforderungen anzupassen, die Voraussetzung für den breit- land für zukünftige Entwicklungen der Displaytechnik wie- bandigen Netzzugang auch für Firmen und Privathaushalte der konkurrenzfähig zu machen. Nur wenn eine ausge- sind. Diese Forschungsthemen werden in dem Förderschwer- prägte FuE-Infrastruktur vorhanden ist, besteht die Chan- punkt MultiTeraNet mit den vier Bereichen: ce, dass Deutschland, z. B. bei Displays auf der Basis organi- scher Leuchtdioden (OLED) oder bei Projektionsdisplays, Ausnutzung der Faserkapazität für hochkapazitive optische seine Position verbessern kann. Die größten Chancen für Übertragungssysteme den deutschen Standort werden in Zukunft insbesondere bei Displays für die Automobil- und Kommunikations- Angestrebt wird die Steigerung der Transportkapazität von technik gesehen. Im Vordergrund der Förderung stehen Übertragungssystemen auf über 50 Tbit/s je Faser. Dazu soll folgende Themenbereiche: die spektrale Effizienz optischer Übertragungssysteme mit neuen Modulations- und Übertragungsverfahren auf 0.8 LCD-Technologie auf flexiblen Substraten bit/s/Hz und darüber hinaus gesteigert werden. Des Weiteren wird die Nutzung der gesamten Faser-Bandbreite von 1300 Den noch am Anfang ihrer Entwicklung stehenden Flüssig- nm bis 1675 nm angestrebt, insbesondere durch den Einsatz kristall-Displays auf Kunststoffsubstraten wird eine erhebli- neuer Fasertypen. che Bedeutung für die Zukunft beigemessen. Von besonde- rem Interesse ist die Entwicklung bistabiler und multistabiler Flexible optische Netze Anzeigen. Diese sind z.B. für mobile Anwendungen und Niedrigpreis-Anwendungen (Preisauszeichnungen, Anzeigen Angestrebt werden Netzkonzepte und -architekturen mit in- in Chipkarten) geeignet, da sie im Ruhezustand keine Ener- telligenten Netzknoten und transparenten Subnetzen; ferner gie verbrauchen. ein intelligentes Netzmanagement und Protokolle, die auto- matisierte Bedienabläufe sowie evolutionäre Multi-Service- OLED-Displays und Technologie-Lösungen ermöglichen. Weiterhin geht es um Vermittlungsverfahren, die den Übergang von der der- Wesentliche Merkmale von Displays auf Basis organischer zeit vorherrschenden Leitungsvermittlung zur optischen Leuchtdioden sind die ausgezeichneten visuellen und elektri- Paketvermittlung zum Ziel haben. Dazu werden Konzepte schen Eigenschaften (großer Blickwinkelbereich, hervorra- wie „optical burst switching“, dynamisches Wellenlängen- gende Bewegtbilddarstellung aufgrund der hohen Schaltge- routing und optisches Paket-/Label-Switching untersucht und schwindigkeit, geringe Betriebsspannung, gute Effizienz). prototypisch getestet. Auch im Bereich flexibler Displays wird dieser Technologie ein hohes Potenzial beigemessen. Zugangsnetztechniken, Zusammenwirken von Festnetz und drahtlosen Netzen Projektionssysteme

Angestrebt werden optische Zugangsnetze und sonstige Eine Alternative zu Direktsicht-(Groß)bildschirmen ist die Zugangsnetztechniken mit neuen Kodierungsverfahren für Bildprojektion. Mit kleinflächigen Lichtmodulatoren sind DSL-Technologien sowie Konzepte und Protokolle zur Verbin- sowohl reelle als auch virtuelle Darstellungen möglich. dung von Fest- und Mobilnetz. Drucksache 15/3300 – 272 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Projektionssysteme eignen sich außerdem gut für auto- tionsgesellschaft wird, muss es möglich sein, auch Gegen- stereoskopische 3D-Darstellungen, die zunächst für pro- stände des alltäglichen Lebens über das Netz zugänglich zu fessionelle Anwendungen große Bedeutung erlangen machen. Dafür bedarf es einer kostengünstigen Elektronik, werden. die bei den Gebrauchsgütern beispielsweise in der Verpa- ckung integriert ist und später mit entsorgt werden kann. Ein Quantenstruktursysteme solches Konzept würde der Warenwirtschaft und dem Han- del neue Möglichkeiten eröffnen. Schlüsselmaterialien für Durch Verkleinerung von Schichtdicken und seitlichen Ab- diesen Bereich sind Polymere, aus denen zu extrem niedrigen messungen in und auf Halbleitern können quantenphysi- Kosten elektronische Bauelemente hergestellt werden kön- kalische Effekte auftreten, die heute noch weitgehend nen. Im Mittelpunkt der Forschung stehen: unverstanden sind. Die Frage, wie diese Effekte zu erklären sind und ob sie sich möglicherweise für spezifische Bau- • kontinuierliche Herstellungsverfahren für integrierte elemente nutzen lassen, steht im Mittelpunkt der Grund- Polymerschaltungen auf flexiblen Substraten in Identifi- lagenforschung in diesem Förderschwerpunkt. Die hier kations-Tags. Es werden sowohl Druckverfahren als auch angesiedelten Arbeiten reichen weit in die Zukunft und Rolle-zu-Rolle-Prozesse auf lithografischer Basis unter- stehen international im Spitzenfeld der physikalischen sucht. Halbleiterforschung. • polymere Displayansteuerungen auf flexiblen Substraten. Polymerelektronik In diesem Förderbereich werden folgende Programme Wenn das Internet in Zukunft Rückgrat unserer Informa- durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Mikro- und Nanoelektronik: Technologien und Geräte für den Sub-100-nm Bereich 1998 – 2003 219,34 Mio. € Integrierte Chipsysteme einschl. Entwurfsmethodik 1998 – 2003 86,92 Mio. € Neuartige mikroelektronische Bauelemente 1998 – 2003 71,58 Mio. € Kommunikationstechnik und ihre Basistechnologien: Photonische Kommunikationsnetze, z.B. 1998 – 2002 82,83 Mio. € KOMNET, MultiTeraNet Mobile Breitband- Kommunikationssysteme, z.B. 1998 – 2002 89,99 Mio. € UMTSplus, Hypernet Innovative Displaytechnik, z.B. Organische LED‘s 1998 – 2002 44,99 Mio. € Neue Komponenten und Materialien in der 1998 – 2002 75,16 Mio. € Kommunikationstechnik, z.B. Polymer- und Quantenelektronik

34.3 Anwendung der Mikrosystemtechnik ihre im internationalen Vergleich führende Stellung erhal- ten und ausbauen kann, müssen Entwicklungen in der Forschungspolitische Ziele Mikrosystemtechnik schnell in Produkte umgesetzt und vermarktet werden. Mikrosystemtechnik ist eine Schlüsseltechnologie für das Die Bundesregierung hat die deutsche Wirtschaft 21.Jahrhundert. Der weltweite Wettbewerb in diesem Be- bis Ende 2003 im Rahmen des Förderkonzepts „Mikrosys- reich ist in vollem Gang. Damit die deutsche Wirtschaft temtechnik 2000+“ unterstützt. Ein internationales Evalua- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 273 – Drucksache 15/3300

tionsteam, das den gegenwärtigen Entwicklungsstand so- Die Mikrosystemtechnik vereint so unterschiedliche wie die Zukunftsperspektiven der Mikrosystemtechnik Basistechnologien wie die Mechanik, die Optik, die Fluidik, untersuchte, bescheinigte dem Förderkonzept hervorra- aber auch neue Technologiefelder wie beispielsweise die gende Ergebnisse und empfahl die weitere Förderung der Polymerelektronik oder neue Materialien. Über miniaturi- Mikrosystemtechnik. Im Februar 2004 fand in Berlin die sierte Komponenten hinaus liefert die Mikrosystemtechnik Auftaktveranstaltung zum neuen Rahmenprogramm die nötigen Schnittstellen, um innovative Entwicklungen ver- „Mikrosysteme“ statt. Das Rahmenprogramm setzt mit sei- schiedenster Technologiefelder - dazu gehören beispiels- ner Förderung gezielt dort an, wo Hebeleffekte bei Wachs- weise die Bio- und auch die Nanotechnologie - in neue oder tum und Beschäftigung sowie eine Stärkung der deutschen bestehende Produkte zu integrieren. Forschung und Industrie im internationalen Wettbewerb Aufgrund dieses integrierenden Charakters erfordert zu erreichen sind. Dabei wird auf ein sehr offenes und in die Mikrosystemtechnik ein hohes Maß an interdisziplinärer seinen jeweiligen thematischen Schwerpunktsetzungen Zusammenarbeit. Aus diesem Grund konzentriert sich die flexibles Konzept gesetzt, das den dynamischen Entwick- Förderung auf Verbundprojekte, in deren Rahmen die wis- lungen in Technologie und Wirtschaft gerecht werden soll. senschaftlichen Potenziale der FuE-Einrichtungen erschlos- sen und darüber hinaus Netzwerke zwischen Unternehmen aufgebaut werden. Im Rahmen des Förderkonzepts „Mikrosystemtechnik Abbildung 58: Anwendung der Mikrosystem- 2000+“ wurden bis Ende 2003 170,2 Mio. € für 114 Verbünde technik bewilligt. Der weitaus größte Teil der Aufwendungen entfällt auf die Wirtschaft, die deshalb auch maßgeblich die Inhalte der Projekte mitgestaltet. Von besonders großer Bedeutung ist in Mio. € 200 das Engagement kleiner und mittelständischer Unternehmen. Zur Sicherung der wissenschaftlichen Basis in der 150 Mikrosystemtechnik nutzt das BMBF auch das Instrument der institutionellen Förderung. So unterstützt es die Mikrosys- 100 79,1 79,6 81,2 temtechnik-Aktivitäten des Forschungszentrums Karlsruhe. 75,2 77,1

50 Thematische Schwerpunkte und Ergebnisse in diesem Förderbereich 0 2000 2001 2002 2003 2004 Wie die Mikroelektronik erschließt auch die Mikrosystem- Ist Soll technik eine ungeahnte Produktvielfalt. Die Palette der An- wendungsfelder reicht von der Automobiltechnik über den Umweltschutz und die Haus- und Gebäudetechnik bis hin zur FuE Medizintechnik und zum Maschinen- und Anlagenbau. Die Mikrosystemtechnik ist damit eine Schlüsseltechnologie für viele Technologien, Anwendungen und Produkte. Für die produzierende Industrie ist sie zu einem Strukturen der Förderung wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Im Jahr 2000 er- zielte die deutsche Industrie mit MST-Komponenten und Zentrales Merkmal der Mikrosystemtechnik ist ihr systemi- kompletten Mikrosystemen einen Umsatz von 4,20 Mrd. €. scher Charakter. Allen Mikrosystemen ist gemeinsam, dass Die wirtschaftliche Bedeutung der Mikrosystemtechnik verschiedene Funktionen, Materialien, Komponenten und steigt über den so genannten Leverage Effect teilweise auf Technologien – meistens in Verbindung mit Komponenten mehr als das Sechzigfache, sobald sie in die Anwendung der Mikroelektronik – in einem integrierten System miteinan- gelangt, denn ohne MST-Komponenten lassen sich viele der verknüpft werden. Die funktionsbestimmenden Abmes- Produkte nicht verkaufen. sungen von Mikrosystemen liegen meistens im Mikrometer- Konservative Abschätzungen gehen davon aus, dass maßstab. Ein Mikrometer entspricht 0,000001 Meter, also in Deutschland ca. 49 000 Menschen mit der Herstellung von einem Millionstel Meter. MST-Komponenten beschäftigt sind. Insgesamt sind bereits Drucksache 15/3300 – 274 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

heute rund 680 000 Arbeitsplätze in Deutschland direkt mit der le Operationstechniken. Weil die Patienten sich schneller er- Mikrosystemtechnik verbunden. Noch weitaus mehr Jobs gibt holen und das Krankenhaus früher verlassen können, lassen es in den relevanten Anwenderbranchen, deren Wettbewerbs- sich im Gesundheitssystem Kosten einsparen – bei gleichzeiti- fähigkeit die MST sichert. Der mit der dynamischen Entwick- ger qualitativer Verbesserung der medizinischen Versor- lung der MST verbundene Bedarf an Fachkräften kann heute gung. Die Mikrosystemtechnik ermöglicht es, die Instrumen- kaum gedeckt werden: 84 Prozent der MST-Hochschulabsolven- te und Messsysteme sehr klein zu gestalten und auf kleinstem ten finden bereits drei Monate nach Studienabschluss einen Ar- Raum unterschiedliche elektrische, optische, mechanische, beitsplatz (gegenüber 52 Prozent bei Ingenieuren insgesamt). sensorische und andere Funktionen zu integrieren. Die winzi- Es gibt heute bereits unzählige Geräte und gen Werkzeuge kommen unter anderem bei Operationen in Anwendungen, in denen die Mikrosystemtechnik eine zen- sensiblen Körperbereichen wie dem menschlichen Gehirn trale Rolle spielt. Nahezu unsichtbar und von vielen unbe- zum Einsatz. Durch die bisherigen Entwicklungen wurde er- merkt übernehmen Mikrosysteme unter anderem in der reicht, dass alle Instrumente zur Diagnose und zur Operation Kommunikationstechnik, im Maschinen- und Anlagenbau, in durch einen einzigen Arbeitskanal - ein so genanntes Trokar - der Umwelttechnik, der Chemie und Pharmazie, der Ener- in das Gehirn eingeführt werden können. gietechnik, der Logistik, der Haus- und Gebäudetechnik, im Flankierend zur Projektförderung im Rahmenpro- Automobilbau und in der Medizintechnik wichtige Aufga- gramm „Mikrosysteme“ werden mit innovationsunterstüt- ben. Sie führen Automobile sicher, komfortabel und energie- zenden Maßnahmen gezielt bestehende Innovationsbar- sparend durch den Straßenverkehr, helfen bei der Reinhal- rieren abgebaut. Die innovationsunterstützenden Maßnah- tung von Luft und Wasser, assistieren Ärzten bei Operationen men ab 2004 schließen an die sehr positiven Erfahrungen mit und Untersuchungen, stellen Arzneimittel her, steuern Hei- begleitenden Maßnahmen in der Vergangenheit an. Die zung und Lüftungsanlagen, überwachen Fertigungsprozesse Evaluation zur Mikrosystemtechnik empfiehlt hierzu: „Inno- und vieles mehr. vationsbegleitende Maßnahmen [sind] in Zukunft noch stär- In modernen Automobilen zum Beispiel sind schon ker auf die veränderten Umfeldbedingungen und damit auf heute bis zu 50 Mikrosysteme eingebaut. Sie erhöhen die akti- eine dynamische Programmgestaltung auszurichten.“ ve und passive Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. ESP-Sys- teme im Fahrwerk und Anti-Blockier-Systeme in den Bremsen Entsprechend sollen die innovationsbegleitenden Maß- beispielsweise halten das Fahrzeug sicher in der Spur, Airbag nahmen in den folgenden Jahren und Gurtstraffer schützen die Fahrzeuginsassen vor Unfall- folgen. Die Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen ist • Transparenz in den Konzepten, Prozessen und Ergebnissen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2003 auf den tiefsten der Förderung durch das BMBF herstellen, Stand seit Einführung der Statistik vor 50 Jahren gefallen. Die- ser erfreuliche Rückgang wird von Experten vor allem auf die • der internationalen Einbettung der Mikrosystemtechnik in verbesserte Fahrzeugtechnik zurück geführt. Mit Mikrosys- Deutschland Rechnung tragen, temen werden Autos auch sparsamer und umweltfreundli- cher. Im Motormanagement des Fahrzeugs wird eine Vielzahl • das Thema Aus- und Weiterbildung verankern und von Sensorsystemen eingesetzt. Sie reduzieren durch gezielte Dosierung den Kraftstoffverbrauch und sorgen gleichzeitig • den Dialog mit Forschung und Industrie initiieren und vor- für geringere Schadstoffemissionen. antreiben, um basierend auf systematischen Analysen über Im Bereich der Medizin werden bei der so genannten aktuelle und künftige Entwicklungen abgestimmte minimal-invasiven Therapie Endoskope und Instrumente Strategien für das Handeln des BMBF entwickeln. durch natürliche oder sehr kleine chirurgische Körperöff- nungen in den Körper geführt. Diese „Schlüsselloch-Chirur- Im Förderbereich Mikrosystemtechnik werden folgende gie“ belastet die Patienten weitaus weniger als konventionel- Programme durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Förderkonzept Mikrosystemtechnik 2000+ 2000 – 2003 201,80 Mio. € Rahmenkonzept Mikrosysteme ab 2004 jährlich ca. 50 Mio. € Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 275 – Drucksache 15/3300

34.4 Fertigungstechnik Thematische Schwerpunkte und Ergebnisse in diesem Förderbereich Forschungspolitische Ziele Aktuell werden mit dem BMBF-Rahmenkonzept „Forschung Durch aktive Gestaltung des technologischen, sozialen und für die Produktion von morgen“ folgende thematischen ökologischen Wandels mit dem Ziel, Produkte und Dienst- Schwerpunkte gefördert: leistungen mit hohem Kundennutzen anzubieten, sollen Unternehmen Technologie- und Marktführerschaft gewin- • Marktorientierung und strategische Produktplanung: z. B. nen und langfristig erfolgreich sein. Fördermaßnahmen des Methoden zur strategischen Geschäftsfeldplanung kleiner BMBF zielen insbesondere auf: und mittlerer Unternehmen; Werkzeuge zum effizienten Umsetzen von Ideen in Produkte; schnelle Herstellung • die Stärkung der Forschung und Entwicklung auf dem Ge- funktionstüchtiger Prototypen; neue Perspektiven für biet der industriellen Produktion, wobei neue Entwick- Produktinnovationen durch Miniaturisierung lung auf Gebieten wie Informations- und Kommunikations- technik, Oberflächen- und Schichttechnologien, Lasertech- • Neue Produktionstechnologien und –ausrüstungen, z. B. nik, neue Werkstoffe genutzt werden, innovative Fertigungstechnologien zur Hochleistungs- und Präzisionsbearbeitung; flexibel konfigurierbare Maschinen • die Erforschung ganzheitlicher und nachhaltiger – d. h. und Produktionssysteme; Integrieren und Verkürzen von ökologischer, sozialer und ökonomischer – Lösungen für Prozessketten; Orientierung der Prozessgestaltung an Produktionssysteme, wobei die Zusammenarbeit zwischen Zielen wie „kein Abfall, kein Wärmeverlust, keine Liegezeit, Industrie und Forschungsinstituten sowie zwischen ver- keine Fehler“ schiedenen Wissenschaftsdisziplinen vertieft werden soll, • Neue Formen der Zusammenarbeit produzierender • die Unterstützung der breiten Anwendung von Forschungs- Unternehmen wie: Wertschöpfungs-Partnerschaften und ergebnissen in kleinen und mittleren Unternehmen, insbe- Anwendung neuester Managementmethoden in Unter- sondere in den ostdeutschen Ländern, und Erhöhung ihrer nehmensnetzen; Erschließung von Vorteilen regionaler Fähigkeit zur Zusammenarbeit in Unternehmensnetzen. Unternehmensnetze; Nutzung neuer Informations- und Kommunikationsnetze für Geschäftsprozesse

Abbildung 59: Fertigungstechnik • Der Mensch und das wandlungsfähige Unternehmen: neue Ansätze industrieller Personalwirtschaft für dezentrale, in Mio. € 200 offene und flexible Produktionsstrukturen; organisatorische, personelle und technische Voraussetzungen zur systemati- 150 schen Erhaltung und Weitergabe von Erfahrungswissen und dessen Verknüpfung mit neuestem Fachwissen in weit- 100 gehend selbstgesteuerten Lernprozessen, besonders in klei- nen und mittleren Unternehmen 57,1 61,9 60,5 59,2 58,0 50 Neue Schwerpunkte werden mit der Leitinnovation „Produk- 0 tionssyteme für kundenindividuelle Produkte“ angegangen. 2000 2001 2002 2003 2004 Die Förderung von Verbundprojekten zur Forschung für Ist Soll die Produktion von morgen stützt sich auf Ideenwettbewerbe zu einzelnen Themenfeldern, die im Bundesanzeiger bekannt gege- FuE ben werden. In den Verbundprojekten übernehmen die Indus- triepartner mindestens 50 Prozent der Gesamtkosten. Grund- Drucksache 15/3300 – 276 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

legende Beiträge leisten insbesondere die auf dem Forschungs- • Neue Verfahren für Aufbau und Betrieb von Koopera- gebiet Produktionstechnik/Fertigungstechnologie tätigen In- tionen und Produktionsnetzen, z. B. internetbasierte stitute der Fraunhofer-Gesellschaft sowie die Mitglieder der Werkzeuge zur Unterstützung von Produktionsnetz- Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik. werken oder Netzwerk-Management für die Zuliefer- Im Zeitraum 2000 – 2004 wurden mit dem BMBF- industrie. Rahmenkonzept „Forschung für die Produktion von morgen“ 151 Verbundprojekte mit 1 031 einzelnen Partner gefördert. • Montagesysteme, mit denen Flexibilitätsvorteile des Insgesamt wurden hierfür 244 Mio. € bereitgestellt. 70 Pro- Menschen erschlossen werden und die zu Zeitersparnis, zent der geförderten Unternehmen sind KMU. Kostenvorteilen und Qualitätsvorsprüngen bei der men- gen- und variantenflexiblen Produktion führen und die Beispiele für Ergebnisse aus dem BMBF-Rahmenkonzept deutliche Vorteile gegenüber einer Verlagerung von „Forschung für die Produktion von morgen“ sind: Montagearbeiten in Niedriglohn-Länder aufweisen.

• Schlüsselkomponenten für Produktionsmaschinen von Die Vorbereitung und Umsetzung der vielfältigen Forschungs- morgen wie Druckwalzen für die Vliesstoffherstellung, deren ergebnisse insbesondere für KMU wird durch den Projekt- Arbeitsbreite durch moderne mechatronische Komponenten träger, durch Industriearbeitskreise, Verbände u. a. unterstützt und material- und fertigungstechnische Verbesserungen von (siehe www.fzk.de/pft). 4,5 auf 6 Meter vergrößert wurde. Entsprechend steigt die Produktivität, die Wettbewerbsposition der Verbundprojekt- In diesem Förderbereich werden folgende Programme partner wurde erheblich verbessert. durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Leitprojekte der Produktionsforschung 1998 – 2002 33,23 Mio. €

Rahmenkonzept „Forschung für die Produktion von morgen“ – Themenfelder im „lernenden“ Programm: marktorientierte Wandlungsfähigkeit; 2000 – 2003 58,29 Mio. € mikrotechnische Produktion; Oberflächen- technologien im Fertigungsablauf; Produktionsnetze und Logistik; industrielle Personalwirtschaft ultraleichte Bauteile und Baugruppen 2000 – 2003 13,80 Mio. € schnelle Herstellung von Kleinserien und Prototypen; Software in technischen Produkten; Anforderungen an industrielle Fachkräfte Produktentwicklung für die Produktion von morgen; 2000 – 2003 48,06 Mio. € Hochleistungsfertigungsverfahren; flexible, temporäre Fabrik Anwendung optischer Technologien; mikro- 2001 – 2004 39,37 Mio. € technische Produktion II; kundenindividuelle Produkte zum Preis vergleichbarer Standardprodukte Optik-Fertigung 2001 – 2004 10,23 Mio. € Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 277 – Drucksache 15/3300

34.5 Internet – Grundlagen und Dienste verarbeitung und Mathematik und der Fraunhofer-Gesell- schaft – hat eine leistungsfähige Forschungsgemeinschaft Forschungspolitische Ziele auf dem Gebiet der angewandten Informations- und Kom- munikationstechnologien entstehen lassen. Die Erarbeitung Mit dem heutigen Internet sind die Chancen, die im „Netz der zukunftsgerichteter Kompetenzen und Themenfelder für Netze“ enthalten sind, bei weitem noch nicht ausgeschöpft. diese neue, große Forschungsgemeinschaft hat das BMBF im Es bedarf weiterhin erheblicher Forschungsanstrengungen, Rahmen der Initiative „Leben und Arbeiten in einer vernetz- um die technische Leistungsfähigkeit des Internets (Band- ten Welt“ unterstützt. Die Mittel wurden aus den Erlösen der breite, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Verfügbarkeit) zu verbes- Versteigerung der UMTS-Lizenzen bereit gestellt. sern. Dazu kommt die Aufgabe, fundiertes Wissen und Pro- Weitere Infos zur BMBF-Initiative „Leben und Arbei- blemlösungen für die qualitativ überzeugende Gestaltung ten in einer vernetzten Welt“ unter: http://www.it-fusion.de neuer Internet-Anwendungen zu erarbeiten. Eine Vorreiter- rolle bei innovativen Internetanwendungen nimmt vielfach Forschungsnetze und Dienste die Wissenschaft ein. Forschungsnetze haben daher bei den Förderaktivitäten im Bereich Internet eine besondere Be- Ein weiterer Förderschwerpunkt ist der wissenschaftliche deutung. Kommunikation. Wissenschaft und Forschung in Deutschland müssen über hervorragende Informations- und Kommuni- Strukturen der Förderung kationsmöglichkeiten verfügen. Zugleich haben solche For- schungsnetze vielfach eine Leit- und Pionierfunktion bei der Die Förderung erfolgt im Rahmen der Projektförderung, in Entwicklung neuer Internettechnologien und -anwendun- der Regel handelt es sich hierbei um Verbundvorhaben mit gen. Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Seit seiner Gründung im Jahr 1984 hat das Deutsche Forschungsnetz (DFN e.V.; siehe www.dfn.de) eine zentrale Thematische Schwerpunkte und Ergebnisse in Funktion für die Versorgung der Wissenschaft in Deutsch- diesem Förderbereich land mit Netzinfrastrukturen und Anwendungen eingenom- men. Der DFN stellt der Wissenschaft das Gigabit-Hochge- Internetökonomie schwindigkeitsnetz (G-WIN) mit Übertragungskapazitäten von bis zu 10 Gbit/s zur Verfügung. Das G-WIN basiert auf Im Jahr 2002 wurde die Förderbekanntmachung „Internet- Glasfasertechnologie und zählt zu den weltweit führenden ökonomie“ veröffentlicht. Schwerpunkt ist der Aufbau von Wissenschaftsnetzen auf Internet2-Niveau. Heute trägt sich regional konzentrierten Forschungsschwerpunkten vorwie- das Forschungsnetz aus den Entgelten seiner Nutzer. gend an Universitäten. Rund um die Nutzung des Internets Die Wissenschaft wird künftig in immer stärkerem sollen neue wissenschaftliche Fragestellungen formuliert Maße international zusammenarbeiten und dabei verteilte und neue Forschungsansätze, Lehrgebiete und Studiengänge Informations- und Rechnerressourcen nutzen. Damit ent- entwickelt werden. steht eine neue Kategorie von wissenschaftlichen Dienst- Ziel dieser Fördermaßnahme (siehe www.internetoe- leistungen („e-science“), die an Netztechnologien, Software konomie.info) ist es, den Prozess der Modernisierung in Wis- und Standards neue Ansprüche stellen wird. Das BMBF gestal- senschaft und Forschung auf dem Gebiet der neuen IT-Tech- tet diese Entwicklung gemeinsam mit Wissenschaft und nologien zu unterstützen, indem Lehrstühlen der Aufbau von Wirtschaft. Das Ziel ist, auch künftig in Deutschland Arbeits- entsprechender Forschungskapazitäten ermöglicht wird. Die möglichkeiten für die Wissenschaft bereit zu stellen, die in- Förderung ist zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren aus- ternational wettbewerbsfähig sind und die Entwicklung der gelegt mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere Internetanwendungen auch in der Wirtschaft vorantreiben. vier Jahre. Insgesamt wurden für diesen Bereich gut 20 Mio. € bewilligt. Internettechnologien und -anwendungen

Stärkung der außerhochschulischen Forschung auf dem Gebiet Die Förderung in diesem Bereich konzentriert sich derzeit auf der IuK das Mobile Internet. Es handelt sich hier um die Anwendung von mobilen Breitbandzugängen für Internetanwendungen. Die Zusammenführung von Forschergruppen zweier renom- Da europäische Unternehmen im digitalen Mobilfunk über mierter Einrichtungen – der früheren Gesellschaft für Daten- eine starke Position verfügen, kann insbesondere die Ver- Drucksache 15/3300 – 278 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

schmelzung des Internet mit dem digitalen Mobilfunk der Welt in beliebiger Kombination abgerufen und interaktiv („mobiles Internet“) Chancen für europäische Internettech- genutzt werden. Diese technologische Entwicklung eröffnet nologien vergrößern. Sowohl die Marktchancen der europäi- völlig neue Anwendungsfelder in Wirtschaft und Gesellschaft. schen Wirtschaft im Bereich der Internetausrüstung wie Mit dem Multimedia-Innovationsprogramm (MIP) auch und insbesondere in der Entwicklung innovativer Inter- werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte im vorwettbe- netanwendungen werden davon profitieren. Daneben wer- werblichen Bereich gefördert, die die Entwicklung und pilot- den Vorhaben zu den Themen Ad-hoc-Netze und Middleware, hafte Erprobung neuartiger multimediabasierter Anwen- Internetprotokolle und Agententechnologie gefördert. dungen zum Gegenstand haben. Das weit gefächerte Spek- trum möglicher Projektinhalte reicht von Technologieanwen- Futur-Leitvision dungen in den Bereichen eBusiness, ePayment, eLearning und IT-Sicherheit bis hin zu mobilen Multimediadiensten, Wissens- Im Rahmen des BMBF-Förderprogramms „Futur: Der deutsche management und Ambient-Intelligence-Systemen. Die Tech- Forschungsdialog“ wird das Verbundvorhaben „SicArI - Eine nologieanwendungen sollen als Best-Practice-Beispiele zur Sicherheitsarchitektur und deren Werkzeuge zur ubiquitären Nachahmung anregen. Begleitende Maßnahmen zum Tech- Internetnutzung“ ab 2003 gefördert. Die Maßnahme trägt zur nologietransfer unterstützen gezielt die Verbreitung der FuE- Umsetzung der Leitvision „Leben in einer vernetzten Welt: Ergebnisse und sollen überdies verstärkt Unternehmensgrün- individuell und sicher“ bei. Zwei Ziele stehen im BMBF-Förder- dungen im Bereich Multimedia anregen. programm Futur im Vordergrund: Bedürfnisorientierung und Verlässlichkeit digitaler Netzte. In SicArI wird eine Sicher- heitsarchitektur konzipiert und es werden dazu Werkzeuge Abbildung 60: Multimedia zur ubiquitären Internetnutzung entwickelt. Der hier gewähl- in Mio. € te Ansatz trägt dem Futur-Gedanken Rechnung, indem SicArI 400 eine Plattform liefert, um den Benutzer zukünftiger Infra- strukturen eine ubiquitäre – also allgegenwärtige – und siche- 300 246,7 262,1 re Nutzung dieser Infrastruktur zu ermöglichen. 227,2 Zur Realisierung der Infrastruktur wird ein modularer 176,6 200 152,7 221,7 236,5 Baukasten mit zugehörigen Handlungsanweisungen entwi- 198,6 149,3 ckelt. Das Baukastenprinzip bildet die Grundlage für ein breites 100 122,6 Anwendungsfeld. Die im Projekt zu entwickelnden Werkzeuge siedeln sich auf den unterschiedlichen Ebenen der Sicherheits- 0 plattform an. Das Vorhaben wird im Verbund von 8 Hochschul- 2000 2001 2002 2003 2004 lehrstühlen, zwei Instituten einer Großforschungseinrichtung, Ist Soll zwei Industrieunternehmen sowie vier KMU durchgeführt. Das Vorhaben zeigt, dass der Themenbereich Sicher- Wissenschaftsausgaben insgesamt heit eine große Herausforderung für die Weiterentwicklung FuE des Internets und insbesondere deren wirtschaftliche Anwen- dungen darstellt. Struktur der Förderung 34.6 Multimedia 5 Gefördert werden vorrangig anwendungsorientierte For- Forschungspolitische Ziele schungs- und Entwicklungsprojekte, in denen Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Verwaltungen Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) zäh- im Verbund zusammenwirken. Bevorzugt werden dabei Pro- len weltweit zu den wichtigsten Impulsgebern für Wirtschafts- jekte mit interdisziplinärem Ansatz, in denen kleine und mitt- wachstum und die Entstehung neuer Arbeitsplätze. Internet lere Unternehmen in zentraler Position mitwirken. Die Aus- und Multimedia nehmen hierbei eine Schlüsselstellung ein. wahl der förderwürdigen Projektideen erfolgt in der Regel im Durch die Verknüpfung von Informations- und Kommunika- Rahmen von themenspezifischen Ideenwettbewerben, die tionstechnik und Medien wird die gleichzeitige Übertragung öffentlich bekannt gegeben werden. Die Förderung wird in von digitalen Text-, Grafik-, Bild-, Ton- und Videosignalen mög- lich. Informationen können so zu jeder Zeit und von jedem Ort 5 Vgl. hierzu auch Kapitel „Bildungsforschung“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 279 – Drucksache 15/3300

der Regel in Form einer nicht zurückzahlbaren Zuwendung breitenwirksam regionale Selbstorganisationsprozesse zum (Zuschuss) gewährt. Die Förderquote beträgt bei Unterneh- Aufbau von kommunalem E-Government angestoßen werden. men der gewerblichen Wirtschaft – in Abhängigkeit von der Marktnähe des Vorhabens – maximal 50 Prozent der zuwen- W.I.E.N. – Wählen in elektronischen Netzwerken dungsfähigen Projektkosten. Im Rahmen des Verbundprojektes W.I.E.N. werden unter- Thematische Schwerpunkte und Ergebnisse in schiedliche Online-Wahlverfahren im nichtparlamentari- diesem Förderbereich schen Raum (z.B. Sozial, Betriebsrats- und Synodalwahlen) ent- wickelt und in konkreten Anwendungsumgebungen erprobt. MEDIA@Komm - Städtewettbewerb Multimedia Zur Vorbereitung eines generellen Einsatzes wird an der Schaffung angepasster rechtlicher Rahmenbedingungen und MEDIA@Komm ist das bislang größte Multimedia-Förder- an einem Konzept für die allgemeine Prüfung und Zertifizie- vorhaben des Bundes. Die drei im Rahmen eines Städte- rung von Online-Wahlsystemen gearbeitet. Ziel ist es, erprob- wettbewerbs ausgewählten Modellregionen Bremen, te Wahlverfahren bereitzustellen, die ein sicheres und einfa- Esslingen (mit Ostfildern) und Nürnberg (im Verbund mit ches Wählen über offene Kommunikationsnetzwerke, ver- den Städten Fürth, Erlangen, Bayreuth und Schwabach) netzte Wahllokale und mobile Endgeräte ermöglichen. haben zahlreiche Initiativen und Aktivitäten zur ganzheit- lichen Entwicklung von E-Government im kommunalen MobilMedia – Innovative mobile Multimediadienste Umfeld angestoßen. Insgesamt wurden bis zum Ablauf der vierjährigen Projektlaufzeit Ende 2003 rd. 300 Online- Mit dem Leitprojekt MobilMedia (siehe www.mobilmedia.de) Lösungen (davon 200 mit qualifizierter Signatur) für das soll die Entwicklung und Erprobung von drahtlos vernetzten kommunale E-Government entwickelt und erprobt. Ein mobilen Multimedia-Anwendungen vorangetrieben werden. weiteres zentrales Ergebnis aus MEDIA@Komm ist der Pro- Ergebnis sollen Best-Practice-Beispiele sein, die breitenwirksa- tokollstandard für die deutsche Kommunalwirtschaft OSCI me Nachahmungseffekte in Wirtschaft, Verwaltung und Be- (Online Service Computer Interface), der den rechtsver- völkerung auslösen und die Akzeptanz der neuen Technolo- bindlichen und sicheren Austausch von Daten auf Basis der gien erhöhen. elektronischen Signatur ermöglicht. Darauf aufbauend Im Rahmen des Wettbewerbs wurden von 137 einge- wurden erste standardisierte Fachverfahren für die Be- reichten Projektvorschlägen fünf Vorhaben aus den Bereichen reiche Melde-, Bau- und Sozialwesen entwickelt. Flankie- M-Business (B2B, B2C) und M-Government (G2B, G2C) für die rend hierzu hat der TeleTrusT e.V. im Auftrag des Bundes- Förderung ausgewählt. Die MobilMedia-Projekte werden im ministeriums für Wirtschaft und Arbeit die Interoperabili- Rahmen einer wissenschaftlichen Projektbegleitung evaluiert tätsspezifikation für elektronische Signaturen ISIS-MTT und bilden den Ausgangspunkt für die Entwicklung eines erarbeitet. OSCI und ISIS-MTT sind Teil des vom Bundes- deutschlandweiten MobilMedia-Netzwerkes, mit dem der ministerium des Innern herausgegebenen SAGA-Doku- Transfer der Projektergebnisse in die Breite unterstützen wer- ments (Standards und Architekturen in E-Government An- den soll. wendungen) und damit obligatorische Standards für die Umsetzung von E-Government-Transaktionen in der Bun- INA – Integrierte und multimedial gestützte Agrardienstleis- desverwaltung. tungen in virtuellen Strukturen Die Ergebnisse aus MEDIA@Komm wurden im Rah- men einer Begleitforschung evaluiert und aufbereitet und Die Entwicklung und Erprobung einer offenen, standardisier- stehen der Öffentlichkeit als Online-Wissensspeicher ten Branchenlösung für netzbasierte Dienstleistungen im „Erfolgsmodell kommunales E-Government“ (http://erfolgs- landwirtschaftlichen Umfeld ist Gegenstand des Verbundpro- modell.mediakomm.net) zur Verfügung. jektes INA (siehe www.agrardienstleistungen.de). Modellhaft Mit der 2004 startenden Maßnahme MEDIA@Komm- sollen im Rahmen der Laufzeit unter anderem internetbasier- Transfer soll – eingebettet in die Initiativen „DeutschlandOn- te Lösungen in den Anwendungsbereichen Fuhrpark- und line“ und „Bürokratieabbau“ - der flächendeckende Transfer Flottenmanagement sowie im Bereich des landwirtschaftli- der Ergebnisse in Städte und Gemeinden beschleunigt und chen Workflow-Management realisiert werden. Drucksache 15/3300 – 280 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

WissensMedia – Wissensmanagement in mittelständischen Strategische Technologieprojekte mit Anwendungsbezug Unternehmen und öffentlicher Verwaltung Ziel des Verbundprojektes INTERKON ist die Entwicklung und Die Projekte des Technologiewettbewerbs WissensMedia prototypische Realisierung eines föderativen Informations- (siehe www.wissensmedia.de) sollen als Referenzprojekte die und Organisationskonzeptes für Produktionsnetzwerke von vielfältigen Anwendungsfelder von multimediabasiertem kleinen und mittleren Unternehmen. Im Zentrum des Vorha- Wissensmanagement aufzeigen und mittelständische bens steht die Entwicklung einer intuitiv handhabbaren Ko- Unternehmen und öffentliche Verwaltung zur Nachahmung ordinierungsplattform auf Basis eines Multi-Agenten-Systems, anregen. Thematische Schwerpunkte der Projekte sind unter das die dezentrale und selbstorganisierte Definition der Netz- anderem die Schaffung und Sicherung einer netzbasierten werk- und Kooperationsstrukturen ermöglicht. dynamischen Wissensbasis, die bedarfs- und nutzergerechte Auf der Basis des MPEG-7-Standards werden im Rah- Wissensbereitstellung sowie die wirkungsvolle Nutzung von men des Projektes neuartige Lösungen zur Beschreibung, Ver- Wissen in komplexen Organisationsstrukturen. waltung und Suche von audiovisuellen Daten entwickelt und erprobt. Mit dem Ziel der Steigerung von Bedienungsfreund- LERNET – Netzbasiertes Lernen in Mittelstand und öffentlichen lichkeit und Verwendungsbreite werden insbesondere Mög- Verwaltungen lichkeiten einer intelligenten Nutzerführung durch autono- me und lernende Softwareagenten erforscht. Im Netzwerk des Leitprojektes LERNET (siehe www.lernet- Ziel des Verbundprojektes OLEDFAB ist die Erprobung info.de) entwickeln interdisziplinär zusammengesetzte Kon- neuer besonders lichtstarker organischer Displays mit OLED- sortien Branchen- und Poollösungen für das E-Learning in Technologie (Organic Light Emitting Diode). Im Mittelpunkt kleinen und mittleren Unternehmen und öffentlichen Ver- des Vorhabens steht die Entwicklung einer innovativen und waltungen. Das Spektrum der entwickelten Projektthemen ist leistungsfähigen Verfahrenstechnik, die die Grundlage für breit und reicht von Lernlösungen aus den Bereichen der Bau- , eine spätere Pilotproduktion in Deutschland bilden soll. Immobilien- und Verwaltungswirtschaft bis hin zu hand- werksspezifischen Inhalten, wie z.B. Verarbeitungstechniken 34.7 Wissenschaftliche und technische Infor- und Fragen der innerbetrieblichen Organisation. mation im weltweiten Verbund Unterstützt durch eine externe Begleitforschung wer- den im Rahmen des LERNET-Netzwerkes erste Qualitäts- und Für den Schwerpunkt Digitale Bibliothek sind für den Zeit- Sicherheitsstandards für E-Learning in kleinen und mittleren raum 2000 - 2004 Bundesmittel in Höhe von ca. 60 Mio. € ver- Unternehmen definiert und Empfehlungen für die erfolgrei- anschlagt. che Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Zielgruppen Leitidee im Bereich der wissenschaftlich-technischen und Branchen erarbeitet. Information/Bibliotheken ist der schrittweise Aufbau einer Digitalen Bibliothek, die einen schnellen und umfassenden VERNET – Sichere und verlässliche Transaktionen in offenen Zugang zu den weltweit vorhandenen wissenschaftlichen In- Kommunikationsnetzen formationen ermöglicht. Das im September 2002 veröffent- lichte Strategische Positionspapier des Bundesministeriums Mit dem Leitprojekt VERNET (siehe www.vernet-info.de) wird für Bildung und Forschung stellt dabei die folgenden drei die Entwicklung und Erprobung neuer Sicherheitstechnolo- Ziele in den Vordergrund: gien, Standards und Organisationsprinzipien in konkreten An- wendungsumgebungen gefördert. Ziel ist es, durch die Wissenschafts- und bildungspolitisches Ziel: Schaffung von Best-Practice-Beispielen für IT-Sicherheitstech- Informationsversorgung und Informations- nologien die Akzeptanz für die neuen Medien und den elek- kompetenz tronischen Handel zu steigern. Das Spektrum der Projekt- themen reicht von Fragen der beweiskräftigen und sicheren Der schnelle, ungehinderte Zugriff auf wissenschaftliche In- Langzeitarchivierung elektronischer Dokumente über Lö- formationen und ein leistungsfähiges System der Informa- sungen zur netzbasierten sicheren Verarbeitung tierbezoge- tionsversorgung in Wissenschaft und Bildung haben förder- ner Daten bis hin zur Entwicklung und Erprobung eines On- politisch hohe Priorität. Die effiziente Nutzung von wissen- line-Schiedsverfahrens, insbesondere für Streitigkeiten im schaftlicher Information ist auch abhängig von der Qualifi- Bereich des E-Commerce. kation der Informationsnutzerinnen und -nutzer. Sie müssen den kompetenten Umgang mit den neuen Informationssys- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 281 – Drucksache 15/3300

temen beherrschen. Informationskompetenz, also die Fähig- derung in bestimmten Schwerpunkten sowie die befristete keit, sich methodisch und kritisch zu informieren, muss wie Anschubförderung von Entwicklungsprojekten. Maßnahmen Lesen, Schreiben und Rechnen als Basisqualifikation einer werden dabei neben dem BMBF auch von anderen Ressorts modernen Gesellschaft gelten. gefördert.

Forschungspolitisches Ziel: Entwicklung neuer Thematische Schwerpunkte und Ergebnisse in Dienste und Verfahren für digitale Informa- diesem Förderbereich tionen Förderung der Informationsinfrastruktur Die Entwicklung neuer Zugänge sowie intelligenter Werk- zeuge und Strukturierungen sind notwendig für einen einfa- Zur Deckung des Informationsbedarfs in Wissenschaft, For- chen, besseren Zugriff auf die Information sowie zur flexiblen schung und Wirtschaft, zunehmend aber auch der breiten Weiterverarbeitung in eigenen Informations- und Wissens- Öffentlichkeit, fördert die Bundesregierung Fachinforma- managementsystemen. Auch übergreifende Verfahren zur tionszentren und Bibliotheken von nationaler Bedeutung, die Qualitätssicherung, zur Datensicherheit sowie technische und neben kontinuierlich aktualisierten, wissenschaftlichen und organisatorische Konzepte zur Langzeitverfügbarkeit bzw. technischen Informationen auch nutzerspezifische Informa- Archivierung fehlen weitgehend. Die Entwicklung innovati- tionsdienstleistungen erbringen. Derartige Informationsein- ver und individuell zugeschnittener Informationsprodukte, richtungen decken praktisch alle wichtigen wissenschaftliche die eine nahtlose Integration der wissenschaftlichen Informa- Fachgebiete ab, wie z.B. das Deutsche Institut für medizinische tion in die eigene Lern- und Arbeitsumgebung ermöglichen, Dokumentation und Information (DIMDI), die Deutsche Zen- ist zu verstärken. tralbibliothek für Medizin (ZBMed), das Fachinformationszen- trum Karlsruhe (FIZ Ka), das Fachinformationszentrum Che- Infrastrukturelles Ziel: Vernetzung und Flexibili- mie Berlin (FIZ CHEMIE), die Technische Informationsbiblio- sierung. thek (TIB) Hannover, das Fachinformationszentrum Technik (FIZ Technik), die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschafts- Die traditionelle Informationsinfrastruktur aus Bibliotheken wissenschaften (ZBW), das Informationszentrum für Sozial- und Fachinformationszentren muss in leistungsfähige ver- wissenschaften (IZ Sozialwissenschaften), Die Deutsche Bib- netzte Organisationssysteme transformiert werden. Dabei sol- liothek (DDB), die von den jeweils zuständigen Ressorts zum Teil len Synergieeffekte genutzt und vorhandene Kompetenzen gemeinsam mit den Ländern institutionell gefördert werden. und Ressourcen gebündelt werden. Die etablierten Informa- Der stufenweise Aufbau übergreifender Informations- tionsangebote müssen mit den Internetinformationen ver- verbünde von Fachinformationszentren, Bibliotheken und knüpft werden. Notwendig sind übergreifende Portale und anderen Dienstleistungsanbietern, die für ihr Fachgebiet ar- Plattformen, die Information, Wissensaustausch und neue beitsteilig und abgestimmt ein bundesweites Angebot relevan- Publikationsformen ermöglichen. Die neuen Informationsan- ter elektronischer Information organisieren, dient insbesonde- gebote müssen modularartig aufgebaut und flexibel sowohl in re der Vernetzung von Informationsangeboten, auch interdiszi- komplexe Wissensmanagementsysteme als auch in individu- plinären Zugängen und der transparenteren Struktur der elle Lern- und Arbeitsumgebungen integrierbar sein. Die In- Informationslandschaft. Der Verbund VASCODA bündelt unter formationsprodukte sollten langfristig so strukturiert sein, einer organisatorischen Einheit alle Informationsverbünde und dass sie als Bausteine einer persönlichen, digitalen Wissens- die von der DFG geförderten virtuellen Fachbibliotheken. bibliothek dienen können. Sie bieten die Chance, den Kreis von Informationsangebot, Wissensgenerierung und dem Ent- Nutzung elektronischer Information stehen neuer Information zu schließen. Das gesamte Gebiet der wissenschaftlichen Information befin- Strukturen der Förderung det sich angesichts der technologischen Entwicklungen und der durch das Internet veränderten Nutzererwartungen im Die Aktionen der Förderung konzentrieren sich auf die Ent- Umbruch. Die Wissenschaft publiziert zunehmend direkt im wicklung der internetbasierten Informationsinfrastruktur Internet auf eigenen Servern. Die Qualitätssicherung im Inter- und umfassen sowohl die Verbesserung der Rahmenbedin- net und die Langzeitarchivierung digitaler Informationen gungen (Standards, Normen) als auch die institutionelle För- sind dabei noch ungeklärt. Drucksache 15/3300 – 282 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Über Kompetenznetzwerke zu Neuen Diensten und Forschung und Kollaboration in der Wissenschaft fin- Standardisierung sollen technische Voraussetzungen für die den zunehmend in internationalen, organisationsübergrei- Integration verteilter wissenschaftlicher Ressourcen und fenden Netzen statt. Neue Netzanwendungen bieten die den Aufbau innovativer Dienste unter Berücksichtigung der Basis für eine innovative und dynamische Infrastruktur, die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen geschaffen den gesamten wissenschaftlichen Arbeitsprozess verändert. werden. Fragen zu gemeinsamen Standards sind für die Wei- Wissenschaftliche Nutzer und Nutzerinnen sollen dabei alle terverwendung von Dokumenten in Netzen und die Lang- Daten-, Informations- und Rechendienste integriert an zeitverfügbarkeit digitaler Informationen zu klären. ihrem Arbeitsplatz aus verteilten Ressourcen abrufen kön- Die Ausschöpfung der Möglichkeiten des Internets und nen („e-science“). der neuen Medien bedarf der Entwicklung von Werkzeugen für die individuelle Entwicklung von personalisierten Diensten und In den letztgenannten Förderbereichen werden fol- der Bildung spezifischer Portale für wissenschaftliche Communities. gende Programme durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Internettechnologien: 1999 – 2004 mobile agenten 2001 – 2004 24,54 Mio. € ad hoc Netze und Middleware 2000 – 2004 51,13 Mio. € Internetprotokolle 1999 – 2004 20,96 Mio. € Deutsches Forschungsnetz: Aufbau einer Breitband-Infrastruktur 1998 – 2003 40,90 Mio. € DFN Entwicklungsprogramm 1998 – 2001 40,90 Mio. € DFN Entwicklungsprogramm neu (Vorbereitung Terrabit Wissenschaftsnetz) 2001 – 2004 30,68 Mio. € Roadmap Nachhaltigkeit der Informations- und Kommunikationstechnik 2001 – 2003 2,20 Mio. € FhG/ GMD Fusionsprojekte/ Leben und arbeiten in einer vernetzten Welt: Vernetzungsfonds 2000 – 2003 15,85 Mio. € Leben und arbeiten in einer vernetzten Welt-Stärkung der außerhochschulischen Forschung 2001 – 2003 69,02 Mio. € „Information als Rohstoff für Innovation“ / 1998 – 2004 „Digitale Bibliothek“: Maßnahmen zur „digitalen Bibliothek“ 1998 – 2004 13,80 Mio. € GLOBAL-INFO (globale digitale Bibliothek) 1998 – 2002 9,71 Mio. € Multimediale Bibliothek 1998 – 2001 10,74 Mio. € Zukunftsgestaltung 1998 – 2000 1,53 Mio. € Leitprojekt Media interface for content-based connection of scientific documents, abstracts and text books (Medic DAT) 1999 – 2004 4,60 Mio. € MEDIA@Komm –Städtewettbewerb Multimedia 1999 – 2004 25,05 Mio. € Qualifikation durch Multimedia: 2001 – 2007 LERNET 2001 – 2004 20,14 Mio. € WissensMedia 2004 – 2007 14,00 Mio. € Sicherheit und Bedienungsfreundlichkeit 1998 – 2005 durch Technik: VERNET 2001 – 2005 15,50 Mio. € WIEN 2002 – 2005 3,50 Mio. € Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 283 – Drucksache 15/3300

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Multimediabasierte Mehrwertdienste: 2002 – 2007 MobilMedia 2002 – 2005 12,50 Mio. € Netzbasierte Unternehmenskooperationen 2002 – 2005 2,00 Mio. €

35 Biotechnologie

(Förderbereich K 6) Forschungspolitische Ziele

Nach den spektakulären Durchbrüchen in der Physik und Forschungspolitische Ziele im Bereich der Biotechnologie sind Chemie wird das 21. Jahrhundert durch die Biowissenschaf- die Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit des Menschen, ten und die revolutionären Möglichkeiten der Molekular- ein schonender Umgang mit der Umwelt sowie die Sicherung biologie sowie der Gentechnik geprägt werden. Die Biowis- und Schaffung von Arbeitsplätzen. Die Sicherung einer leis- senschaften haben entscheidend zum Verständnis vom tungsfähigen Grundlagenforschung als Basis für Innovationen, Aufbau und den Funktionsweisen lebender Organismen die Gewährleistung eines effizienten Technologietransfers aus und ökologischer Systeme beigetragen. Die Anwendung der Forschung in die Anwendung und die Setzung innovations- dieses Wissens eröffnet bislang ungeahnte Möglichkeiten förderlicher rechtlicher Rahmenbedingungen schaffen hierfür bei der Aufklärung von genetisch oder durch äußere Ein- die notwendige Grundlage. Der Akzeptanz dieser Ansätze in flüsse ausgelöste Krankheiten und erschließt neue, kausale der Bevölkerung misst die Bundesregierung große Bedeutung Therapien bei schwerwiegenden Krankheiten. Für das im bei. Strukturmaßnahmen im Bereich der Biotechnologie, die Jahr 2001 durch das Bundeskabinett verabschiedete neue einen Beitrag zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, insbesondere Rahmenprogramm Biotechnologie werden bis 2005 vor- bei kleinen und mittleren Unternehmen leisten sollen, besitzen aussichtlich 770 Mio. € an Forschungsgeldern zur Verfü- besondere Priorität. Die Nachwuchsförderung durch nationale gung stehen. Zusätzlich werden in einem Dreijahreszeit- und internationale Programme, z.B. der Nachwuchsgruppen raum rund 180 Mio. € für das Nationale Genomforschungs- im Rahmen des Programms „BioFuture“, stellt einen wichtigen netz bereitgestellt. Beitrag zum Erhalt der Leistungsfähigkeit der Biowissenschaf- ten dar. Alle Programmaktivitäten sollen die Bildung von Netz- werken zwischen Wirtschaft, Hochschulen und außerhoch- Abbildung 61: Biotechnologie schulischen Forschungseinrichtungen fördern, um Synergie- effekte besser zu nutzen. in Mio. € 400

324,0 Rechtliche Rahmenbedingungen

300 261,0 313,8 258,9 241,8 252,6 Rechts- und Planungssicherheit sind für die Entwicklung der 251,7 258,9 252,6 200 241,8 Biotechnologie-Unternehmen existentiell. Deshalb kommt dem Abschluss der Umsetzung bzw. der Implementierung 100 einschlägiger EU-Vorschriften eine besondere Bedeutung zu. Gleichzeitig müssen zur Stärkung der Innovations- und Inves- 0 titionskräfte bestehende bzw. neu einzuführende Gesetze auf 2000 2001 2002 2003 2004 unnötige bürokratische Hemmnisse hin überprüft und diese Ist Soll ggf. abgebaut werden, ohne jedoch Abstriche bei notwendi- gen Sicherheitsstandards vorzunehmen. Wissenschaftsausgaben insgesamt FuE 6 Auch andere Förderbereiche sind berührt; Hinweise dazu im Text. Drucksache 15/3300 – 284 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Mit der Verabschiedung der EU-Verordnungen zu meinschaft (DFG) (s. Kap. 26) entfallenen Mittel einbezogen gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln sowie wurden. Allein für das Programm „Biotechnologie 2000“ (ein- zur Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit gentechnisch schließlich der institutionellen Förderung der hierzu Beiträge veränderter Organismen wurden die gesetzlichen Vorausset- leistenden Forschungseinrichtungen der HGF und BLE, s. Teil zungen für den Anbau und die Nutzung gentechnisch verän- II und III) werden gegenwärtig mehr als 178,9 Mio. € pro Jahr derter Pflanzen in der Europäischen Union geschaffen. Der- zur Verfügung gestellt. Ergänzt wird dies durch Aktivitäten in zeit wird die EU-Richtlinie 2001/18/EG (Freisetzungsrichtlinie) anderen Förderbereichen, die sich teilweise mit biotechnolo- im Rahmen der Novellierung des Gentechnikgesetzes in na- gischen Fragen befassen. Das BMVEL fördert Forschung, die tionales Recht umgesetzt. Der Gesetzesentwurf der Bundes- auf dem Gebiet der Nachwachsenden Rohstoffe liegt. regierung zur Novellierung des Gentechnikgesetzes sieht Außerdem ist auf die internationale Zusammenarbeit außerdem Regelungen vor, die die Koexistenz des Anbaues hinzuweisen: Besonders geeignete Möglichkeiten im Bereich genetisch veränderter Pflanzen einerseits und der konventio- der Biotechnologie bietet das 6. Rahmenprogramm der EU. nellen und ökologischen Landwirtschaft andererseits sicher- Hervorzuheben ist außerdem die Forschungsarbeit des Euro- stellen. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, damit päischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) mit Sitz diese Technologie unter Beachtung der Interessen der Ver- in Heidelberg, das anteilig von Deutschland mit mehr als braucher und des Schutzes der Umwelt auch in Deutschland 10,2 Mio. € jährlich gefördert wird (siehe Teil VI). Zudem beste- angewendet werden kann. Zur Umsetzung der EU-Richtlinie hen mit Ländern außerhalb des EU-Bereiches (z.B. Brasilien, 98/44/EG zur Patentierung im Bereich der Biotechnologie hat China, Indonesien, Israel, Russland) zahlreiche Kooperatio- die Bundesregierung am 25. Juni 2003 einen Gesetzentwurf nen, u.a. durch Postdoc-Programme. verabschiedet, der eine weitgehende 1:1 Umsetzung vorsieht. Mit dem am 1. Juli 2002 in Kraft getretenen Stamm- Entwicklungen und Ergebnisse in diesem För- zellengesetz wurde eine klare Regelung geschaffen, die sicher- derbereich stellt, dass dieses wichtige Forschungsgebiet auch in Deutsch- land weiterverfolgt werden kann. Zugleich trägt das Gesetz Die wichtigsten Maßnahmen des Förderbereichs umfassen aber auch den vielfach vorgetragenen ethischen Bedenken den Aufbau von Basisinnovationen und Plattformtechnolo- Rechnung und gewährleistet, dass durch die Forschung mit gien in der Genom- und Proteomforschung für die Entwick- menschlichen embryonalen Stammzellen in Deutschland lung neuer Produkte, strukturelle Maßnahmen, u.a. zur Unter- kein weiterer Embryonenverbrauch zur Stammzellgewin- stützung junger forschender Biotechnologie-Unternehmen, nung veranlasst wird. sowie die Nachwuchsförderung. Die Kooperation zwischen In einem Gendiagnostikgesetz werden künftig die Wirtschaft und Wissenschaft steht im Brennpunkt der För- vielfältigen Anwendungsgebiete genetischer Untersuchun- derung. Die Ausweitung der biologischen Vorsorgeforschung gen klaren Regelungen unterworfen werden. Wichtige Grund- und die Schaffung innovationsfreundlicher, rechtlicher Rah- sätze dabei sind z.B. ein Diskriminierungsverbot, das Recht auf menbedingungen runden den Förderbereich ab. Wissen und auf Nichtwissen sowie die informierte Zustim- mung des Betroffenen. Darüber hinaus wird das Gesetz klare Basisinnovationen und Plattformtechnologien Voraussetzungen für die Durchführung genetischer Unter- suchungen zu medizinischen Zwecken, zu Forschungszweck- Humangenomforschung (Deutsches Humangenomprojekt en und in anderen Bereichen enthalten, um die Rechte der (DHGP) und Nationales Genomforschungsnetz (NGFN)) Betroffenen sicherzustellen und Rechtssicherheit in diesem sensiblen Bereich zu schaffen. Mit dem 1996 gestarteten und im Jahr 2004 auslaufenden „Deutschen Humangenomprojekt“ (DHGP) wurde erstmals Strukturen der Förderung ein Konzept zur systematischen Förderung der Humange- nomforschung in Deutschland veröffentlicht, das eine neue Die Bundesregierung gibt jährlich rund 0,76 Mrd. € für die Qualität der Kooperation und Vernetzung in der Human- Forschungs- und Technologieförderung in den Lebenswissen- genomforschung ausgelöst hat. Dieses wurde in erster Linie schaften aus. Rund 0,51 Mrd. € stammten dabei aus dem Ge- erreicht durch den Aufbau integrativer, zentral organisierter schäftsbereich des BMBF, wobei hier nicht nur die Mittel in Forschungs- und Servicestrukturen und durch den effektiven den Förderbereichen Biotechnologie (K) und Gesundheit (G), und effizienten Technologietransfer zwischen wissenschaft- sondern auch die auf die entsprechende Förderung der Max- licher Forschung und biotechnologischer Industrie bzw. Phar- Planck-Gesellschaft (MPG) und der Deutschen Forschungsge- maindustrie. Mit der Etablierung des Nationalen Genomfor- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 285 – Drucksache 15/3300

schungsnetzes (NGFN) im Jahr 2001 baut das BMBF auf den Die Fördermaßnahme GenoMik (Genomforschung an erfolgreichen Arbeiten des DHGP auf und setzt eine Kernakti- Mikroorganismen) zielt darauf ab, das Potenzial mikrobieller vität der Bundesregierung im Rahmen des Zukunfts-Investi- Genome für die Bekämpfung menschlicher Krankheiten, den tions-Pprogramms (ZIP) „Forschung für den Menschen“ um. Pflanzenschutz, den Aufbau einer nachhaltigen und umweltge- Mit diesem Maßnahmenpaket wird die Wettbewerbsfähigkeit rechten Landwirtschaft sowie für neue Anwendungen in der Deutschlands auf einem der wichtigsten Zukunftsfelder in biotechnischen Produktion nutzbar zu machen. Im Rahmen Wissenschaft und Wirtschaft nachhaltig gestärkt. Fünf Krank- dieser Fördermaßnahme wurden drei Kompetenznetze eta- heitsbereiche, die viele Menschen betreffen, sollen erforscht bliert, an denen jeweils bis zu 30 Arbeitsgruppen aus der akade- werden: Herz-Kreislauf, Krebs, Erkrankungen des Nervensys- mischen Forschung und der Industrie beteiligt sind. Auch in tems, umweltbedingte Erkrankungen, Infektionen und Ent- GenoMik beginnt nach erfolgreicher internationaler Evalu- zündungen. Ethische, soziale und rechtliche Fragestellungen ierung 2004 die zweite Förderphase. der Genomforschung werden dabei integriert und mit der Öffentlichkeit wird ein breiter Diskurs geführt. Für dieses For- Proteomforschung schungsprogramm stellte das BMBF bis zum Jahr 2003 rund 180 Mio. € Fördermittel zur Verfügung und obwohl das NGFN Eine Raupe und ein Schmetterling haben das gleiche Genom, erst im Jahr 2001 gestartet ist, haben die interdisziplinären An- der Unterschied liegt im Proteom. Das BMBF unterstützt im strengungen bereits zu beachtlichen Erfolgen geführt. Nach Rahmen seiner Gesamtstrategie zur Biotechnologie „Neue und einer außerordentlich positiven Evaluierung des NGFN durch effiziente Verfahren für die funktionelle Proteomanalyse“. Da ein hochrangiges internationales Gutachtergremium wurde hier wichtige methodische Grundlagen für Forschung und Ent- beschlossen, für eine zweite Förderphase des NGFN 2004 bis wicklung neuer Ansätze bei der Prävention und Behandlung 2007 weitere 135 Mio. € bereitzustellen. Die Vision dieses inter- von Erkrankungen des Menschen gelegt werden, ergänzt der national beispielhaften Forschungsprojekts ist es, maßge- Schwerpunkt auch relevante Aktivitäten der Genomforschung schneiderte Therapien für wichtige Volkskrankheiten zu ent- und des Gesundheitsforschungsprogramms. In drei Auswahl- wickeln oder im Idealfall durch präventive Maßnahmen den runden wurden von einem Expertengremium 28 interdiszipli- Ausbruch der jeweiligen Erkrankung sogar zu verhindern. näre Verbundvorhaben aus Wirtschaft und Wissenschaft zur Förderung empfohlen. Das Einbinden von industriellen Part- Genomanalyse im biologischen System Pflanze (GABI) und bei nern soll eine anwendungsorientierte Forschung zu forcieren Mikroorganismen (GenoMik) und die Verwertung der Ergebnisse sichern. Das BMBF stellt für diese Fördermaßnahme bis zu 75 Mio. € zur Verfügung, weitere Die Genomforschung an Pflanzen hat sich, insbesondere durch 25 Mio. € kommen von den industriellen Verbundpartnern. rasant steigenden Erkenntnisgewinn und Technologieentwick- lung an Modell- und Kulturpflanzen, zu einem international Bioinformatik hoch kompetitiven Forschungsgebiet entwickelt, mit dem sich rascher wissenschaftlicher Fortschritt und bedeutende wirt- Bei der Erforschung und Untersuchung von Genen, der Struktur schaftliche Interessen verbinden. Die Pflanzengenomforschung und Funktion der von ihnen kodierten Proteine und bei vielen verknüpft beispielgebend wissenschaftlichen Erkenntniszu- anderen zukünftigen Forschungsanstrengungen gilt es, eine wachs mit angewandter Forschung. Die Initiative GABI (Geno- immense Flut an Daten zu analysieren und zu nutzen. Diese manalyse im biologischen System Pflanze) des Bundesminis- große Herausforderung ist auf die Weiter- bzw. Neuentwick- teriums für Bildung und Forschung und des Wirtschaftsver- lung leistungsfähiger methodischer Ansätze mit Hilfe der Bio- bunds Pflanzengenomforschung GABI e.V. setzt genau an die- informatik angewiesen. Die notwendigen Bioinformatik-Werk- ser Stelle an. Mit diesem Verbundvorhaben werden die deut- zeuge müssen von Biowissenschaftlern und Informatikern in sche Pflanzengenomforschung gestärkt, Kompetenznetze in- interdisziplinären Zentren entwickelt werden. Insgesamt sechs ternational etabliert und der Technologietransfer zwischen Zentren mit den Standorten Berlin, Braunschweig, Gatersle- Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen for- ben/Halle, Jena, Köln und München sind im Rahmen der Förder- ciert. Mit den nationalen Pflanzengenomforschungsprogram- initiative „Ausbildungs- und Technologieoffensive Bioinforma- men Frankreichs und Spaniens ist dazu eine intensive Zusam- tik“ entstanden. Sie sind seit Juli 2001 über eine Laufzeit von fünf menarbeit auf den Weg gebracht worden, welche das Potential Jahren mit einem Finanzvolumen von 50 Mio. € ausgestattet. dieser drei Forschungsinitiativen in optimaler Weise bündelt. Dabei sollten insbesondere solche Aus- und Weiterbildungs- Im Jahr 2004 beginnt die zweite Förderphase von GABI. konzepte gefördert werden, die kurzfristig die für die Entwick- Drucksache 15/3300 – 286 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

lung der Bioinformatik in Deutschland so dringend benötigten Tissue Engineering Bioinformatiker liefern. Tissue Engineering bedeutet soviel wie „Gewebekonstruktion“ Systembiologie oder allgemeiner „Zell- und Gewebetechnik“. Gemeint ist die Kultivierung und Vermehrung lebender Zellen von Mensch Das Konzept „Systeme des Lebens – Systembiologie“ stellt (und Tier) außerhalb des Organismus im Labor (in vitro). Die in- einen neuartigen Förderansatz dar, der das Ziel hat, das vitro-Züchtung zur Herstellung bioartifizieller Konstrukte oder relativ junge Gebiet der Systembiologie in Deutschland zu Gewebe, wie Hautersatz, Knorpel- oder Knochengewebe, biolo- etablieren. Die Fülle von Daten über einzelne Zellbestand- gischen Herzklappen, ist erst durch die Entwicklung der moder- teile bzw. -funktionen, die auf verschiedenen Ebenen der nen Biologie möglich geworden. Dabei werden in zunehmen- Lebensprozesse gewonnen wurde (Genom, Proteom, usw.), dem Maße komplexere, dreidimensionale Zellsysteme entwi- muss nun in einen sinnvollen Gesamtzusammenhang ckelt, die für die Herstellung menschlicher Gewebe und Organe gebracht werden. So können komplexe Systemeigenschaf- geeignet sind. Ziel ist es, (erkrankte) Gewebe zu heilen, teilweise ten (Regulation und Kontrolle der Zelle, Steuerbarkeit, zu „rekonstruieren“ oder in ihrer Funktion zu unterstützen. Als Systemverhalten) beschrieben und verstanden werden. Die noch relativ junges Forschungsgebiet hat sich das Tissue En- Modellierung von Lebensprozessen verspricht ein großes gineering in den letzten Jahren zu einer Zukunftsmethode mit Anwendungspotenzial. Im Januar 2004 starten die ersten enormem Potenzial entwickelt. Zur Umsetzung biotechnologi- Projekte zur Systembiologie mit der menschlichen Leber- schen Wissens in die Anwendung werden industrielle For- zelle als Modell. Diese Modellzelle ist insbesondere für die schungs- und vorwettbewerbliche Entwicklungsvorhaben ge- Pharmaindustrie von hohem Interesse. In der ersten Phase fördert. Die Förderung wird als gemeinsame Initiative mit dem (3 Jahre) sollen Werkzeuge entwickelt, Standards gesetzt Gesundheitsforschungsprogramm durchgeführt. und ein Zellsystem etabliert werden. Insgesamt ist für die Systembiologie ein Finanzvolumen von bis zu 50 Mio. € vor- Nachhaltige Bioproduktion gesehen. Biotechnologische Verfahren leisten einen wichtigen Beitrag, Nanobiotechnologie etablierte oder neue Produkte und Dienstleistungen sozial fort- schrittlich und mit erheblich geringerem Aufwand an Kosten Neben der Biotechnologie gehört die Nanotechnologie zu und Ressourcen bereitzustellen. Sie erweitern das Spektrum be- den zukunftsträchtigsten Technologien des 21. Jahrhunderts. stehender konventioneller Produktionsverfahren und bieten In dem interdisziplinären Bereich etabliert sich – getragen Möglichkeiten, Produkte nachhaltig zu produzieren. Biotech- von einem dynamischen Innovationsschub – die Nanobio- nologische Produktionsverfahren bieten gegenüber konventio- technologie. Sie schlägt die Brücke zwischen der unbelebten nellen chemischen Verfahren den Vorteil, dass sie unter milden und belebten Natur und zielt darauf ab, biologische Funk- Reaktionsbedingungen im wässrigen Milieu bei Raumtempera- tionseinheiten in grundlegender Hinsicht zu verstehen sowie tur unter weitgehender Vermeidung von Neben- und Abfall- funktionale Bausteine im nanoskaligen Maßstab unter Ein- produkten arbeiten. Das Potenzial der Biotechnologie zur Ent- beziehung technischer Materialien und Grenzflächen kon- wicklung innovativer, umweltfreundlicher Produktionsverfah- trolliert zu erzeugen. Nanobiotechnologie ist charakteri- ren und Produkte ist bis heute nicht ausgeschöpft. In dem För- siert durch eine hohe Interdisziplinarität und wird eine derschwerpunkt „Nachhaltige Bioproduktion“ werden seit enge Zusammenarbeit zwischen Lebenswissenschaften, 2000 mehr als 20 Projekte der Verbundforschung mit Beteili- physikalischen und chemischen Wissenschaften sowie gung von über 70 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft Ingenieurwissenschaften vorantreiben. Die Voraussetzun- gefördert. gen für die Anwendung dieser neuen Technologie sollen durch Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft Ernährungsforschung in interdisziplinären Projekten der Verbundforschung geschaffen werden. Um dieses neue Forschungsfeld in Bei den im Oktober 1999 begonnenen drei Modellprojekten im Deutschland aufzubauen und international wettbewerbs- Rahmen der Leitprojektinitiative „Ernährung – moderne Ver- fähig zu gestalten, wurde vom BMBF die Fördermaßnahme fahren der Lebensmittelerzeugung“ steht die Entwicklung „Nanobiotechnologie“ bereits im April 2000 eingerichtet. hochwertiger Lebensmittel mit funktionellen Inhaltsstoffen Damit werden bis zum Jahr 2006 Mittel im Umfang von bis sowie die Reduzierung allergen/toxisch wirksamer Inhaltsstoffe zu 50 Mio. € bereitgestellt. im Vordergrund. Weitere Ziele sind die Sicherung und der Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 287 – Drucksache 15/3300

Nachweis der Bioverfügbarkeit der Inhaltsstoffe, eine optimale 1999 und 2003 insgesamt 12,4 Mio. € zur Verfügung. Das Nutzung des Rohstoffpotenzials und die umweltschonende BMBF wird diese Förderung auch in den kommenden Jahren Produktion. fortführen. Ein Schwerpunkt wird dabei der Bereich der För- Mit den im März 2002 gestarteten drei Kompetenz- derung des wissenschaftlichen Nachwuchses sein. So erfolgte netzwerken der molekularen Ernährungsforschung wird der im Jahr 2003 eine Ausschreibung für die Einrichtung von Nach- Schwerpunkt der Forschung auf Fragen der Wirkung und der wuchsgruppen in der Bioethik sowie für Klausurwochen für Bioverfügbarkeit von Inhaltsstoffen gelenkt, die präventiv ge- Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, mit gen Volkskrankheiten, wie Herz-Kreislauferkrankungen, me- deren Förderung voraussichtlich ab 2004 begonnen wird. tabolisches Syndrom oder Krebserkrankungen, wirken. Dane- ben soll durch Projektgruppen, deren Existenz auch nach Strukturmaßnahmen Ende der Förderung abgesichert ist, die molekulare Ernäh- rungsforschung in Lehre und Forschung strukturell gestärkt BioRegio und BioProfile werden. Das BMBF stellt für die Leitprojektinitiative für fünf Mit der BioRegio-Initiative wurde die Tür für die erfolgreiche Jahre insgesamt 24 Mio. € zur Verfügung. Die Förderung der Nutzung der Biotechnologie in Deutschland weit geöffnet Netzwerke der molekularen Ernährungsforschung ist für 7 und ein dynamischer Innovationsprozess in Gang gesetzt. Die Jahre vorgesehen. Für die ersten drei Jahre stehen rund Intention des Wettbewerbs, biotechnologische Forschung 10 Mio. € zur Verfügung. mit der wirtschaftlichen Umsetzung zu verknüpfen, wurde erfolgreich realisiert. An zahlreichen Standorten entstanden Ethische Begleitforschung in den Biowissenschaften junge Biotechnologieunternehmen, in denen Forscher ihr Wissen in marktfähige Produkte umsetzen. Parallel dazu ent- Die Fortschritte der modernen Biomedizin, insbesondere der wickelten sich tragfähige Strukturen, die den Technologie- Humangenomforschung und der Molekularen Medizin, füh- transfer gezielt unterstützen. Mit dem Wettbewerb BioProfile ren zu tief greifenden Veränderungen in der medizinischen wird an die Erfahrungen und Ergebnisse der BioRegio-Initia- Behandlung sowie beim Umgang mit medizinischer und ge- tive angeknüpft. BioProfile richtet sich jedoch insbesondere netischer Information. Während von der Humangenomfor- an diejenigen Regionen, die spezielle Stärken in einzelnen, schung und den Entwicklungen in der Molekularen Medizin zukunftsfähigen Anwendungsfeldern der modernen Biotech- herausragende Fortschritte zu erwarten sind, werfen die For- nologie aufweisen. Diese Stärken gilt es zu identifizieren und schung und die Anwendungsmöglichkeiten ihrer Ergebnisse gezielt auszubauen. Als Ergebnis der Wettbewerbe, wie Bio- auch gewichtige ethische, rechtliche und soziale Fragestel- Regio und BioProfile, existieren heute 25 Bioregionen in lungen auf. Der naturwissenschaftliche Erkenntnisfortschritt Deutschland mit an die 600 jungen Unternehmen, davon muss deshalb durch geistes-, rechts- und sozialwissenschaftli- allein 360 im biomedizinischen Bereich. Damit liegt Deutsch- che Forschung begleitet werden, welche frühzeitig wesentli- land europaweit an der Spitze. In zahlreichen Bioregionen che Entwicklungsmöglichkeiten, problematische Aspekte konnten zusätzlich zu den öffentlichen Mitteln in einem ho- und neuartige Fragestellungen bei der Erzielung und Anwen- hen Maße auch privates Kapital zum Aufbau von Biotech-Un- dung neuen Wissens in der Molekularen Medizin und der ternehmen mobilisiert werden. In einigen Regionen, wie in Humangenomforschung erkennt, analysiert und bewertet. den Modellregionen Heidelberg und München, beträgt die- Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat ser Mobilisierungseffekt über Tausend Prozent. das BMBF in den vergangenen Jahren die Förderung im Be- reich der ethischen, rechtlich und sozialen Aspekte der Le- BioChance und BioChancePlus benswissenschaften deutlich verstärkt. So wurden seit 1999 Forschungs- und Diskursprojekte gefördert und ergänzend Die Fördermaßnahme BioChance hat das Ziel, junge, innova- hierzu neue Infrastrukturen, wie beispielsweise das Deutsche tive Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland zu för- Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften in Bonn, dern, die risikoreiche Forschungs- und Entwicklungsvorha- aufgebaut. Der im Jahre 2001 neu eingerichtete Nationale ben durchführen. Die Maßnahme trägt dazu bei, dass sich Ethikrat, der die Bundesregierung zu bioethischen Fragestell- diese Firmen auch zukünftig im internationalen Wettbewerb ungen beraten und den Diskurs mit der Öffentlichkeit beför- behaupten können und leistet damit einen aktiven Beitrag dern soll, wird ergänzend zu den Mitteln für die Projektför- zur Stärkung des Biotech-Standorts Deutschland. Mit Hilfe derung ebenfalls aus Mitteln des BMBF finanziert. Für die ge- der Förderaktivität BioChance unterstützt das BMBF die nannten Maßnahmen stellte das BMBF im Zeitraum zwischen Schaffung und Sicherung hochwertiger Arbeitsplätze in der Drucksache 15/3300 – 288 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Biotechnologie. Seit 1999 haben bereits 46 junge Biotechnolo- • Ersatz bzw. Ergänzung von belastenden Tierversuchen gie-Unternehmen die Projektförderung für ihre Unterneh- durch Alternativmethoden gemäß dem 3R-Konzept nach mensentwicklung in Anspruch genommen. Ungeachtet der Russel und Burch (1959) durch Förderung von Testverfah- positiven Entwicklung in den letzten Jahren sind diese jun- ren, die entweder einen vollständigen Verzicht auf Nutzung gen Biotechnologie-Unternehmen und damit ein wesent- von Tieren (Replacement) oder eine Reduzierung der licher Teil der deutschen Biotech-Branche noch nicht stabil. Anzahl der verwendeten Tiere (Reduction) bzw. eine Damit die deutsche Biotech-Branche aus der notwendigen Verminderung des Belastungsgrades der Tiere (Refinement) Konsolidierung gestärkt hervorgeht, wurde 2003 der Förder- erlauben, schwerpunkt BioChancePlus aufgelegt. Mit BioChancePlus werden 100 Mio. € an Projektfördermitteln zur Verfügung ge- • Förderung von FuE-Vorhaben, die im regulatorischen stellt, die zusammen mit weiteren 150 Mio. € privatem Kapi- Bereich, in der anwendungsorientierten Forschung oder tal, die Konsoldierung der Biotech-Branche, insbesondere auch besonders in der Grundlagenforschung Beiträge im über die Bildung von Unternehmenskooperationen und Sinne des 3R-Konzeptes leisten und Netzwerke, flankieren sollen. • Förderung von ergänzenden Begleitstudien und Work- BioFuture shops, die der Bewertung der bestehenden Einsparpoten- ziale oder der Fortentwicklung des Förderschwerpunktes Mit dem Wettbewerb BioFuture fördert die Bundesregie- dienen. rung exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wis- senschaftler mit Forschungsthemen im Grenzbereich der Der BMBF-Schwerpunkt „Ersatzmethoden zum Tierversuch“ Biotechnologie und ihren Nachbardisziplinen mit insge- ist in seiner Art weltweit einzigartig und stellt die finanziell samt 75 Mio. € bis zum Jahr 2010. In dem seit 1998 laufen- umfangreichste sowie zeitlich längste Förderung auf diesem den Nachwuchsgruppenwettbewerb wurden in fünf An- Gebiet dar. Innerhalb von 20 Jahren sind mit bislang rund tragsrunden bereits 43 Preisträgerinnen und Preisträger 70 Mio. € insgesamt über 230 Projekte finanziert worden. ausgewählt. Sie arbeiten mit Fördermitteln von bis zu 1,5 Mio. € pro Gruppe in einem Forschungsteam von bis zu sieben Mit- Biologische Sicherheitsforschung arbeitern. Der Wettbewerb gibt jüngeren, in der Forschung bereits erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissen- Ziel des Förderschwerpunktes ist die Förderung der Sicher- schaftlern aus dem In- und Ausland die Möglichkeit, in heitsforschung zur Begleitung von Freilandversuchen mit Deutschland mit einer eigenen Arbeitsgruppe neue For- genetisch veränderten Pflanzen und zur Methodenentwick- schungsansätze in den Biowissenschaften über einen Fünf- lung für ein anbaubegleitendes Monitoring: Jahres-Zeitraum unabhängig zu bearbeiten, um sich wis- senschaftlich weiter zu qualifizieren oder eine Projektidee • biologische Begleitforschung zu Freilandversuchen mit für eine Unternehmensgründung zu entwickeln. 16 Bio- transgenen Pflanzen und Future-Nachwuchsgruppenleiterinnen und –leiter erhiel- ten inzwischen Berufungen an deutschen oder ausländi- • zur Methodenentwicklung für ein anbaubegleitendes schen Universitäten. Weiterhin fanden zehn Firmengrün- Monitoring; dungen mit unmittelbarem Bezug zu BioFuture-Projekten statt, jeweils unter Einschluss der Leiterin oder des Leiters • Begleitforschung zur Freisetzung gentechnisch veränderter der Nachwuchsgruppe in die Unternehmensführung. Mikroorganismen.

Vorsorgeforschung Die Erweiterung des Wissens über das Verhalten gentechnisch veränderter Pflanzen unter Freilandbedingungen und die Ersatzmethoden zum Tierversuch Beobachtung der Auswirkungen ihrer Anwendungen sind Gebote einer verantwortlichen, am Vorsorgeprinzip orientier- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter- ten Nutzung der neuen Technik. In den Jahren 2000 bis 2003 stützt bereits seit 1980 Forschungsprojekte, die die Entwick- wurden 30,8 Mio. € in diesem Bereich vergeben. Der Förder- lung von Methoden zum Ersatz bzw. zur Vermeidung von schwerpunkt wird mit einer neuen Ausschreibung ab 2004 fort- Tierversuchen zum Ziel haben: gesetzt. Bei der Auswahl der Fragestellungen sollen die in der Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 289 – Drucksache 15/3300

öffentlichen Debatte um die Grüne Gentechnik vorgebrachten Gruppe der Transmissibler Spongiformer Enzephalopathien-Er- und wissenschaftlich begründeten Einwände und Befürchtung- krankungen (TSE) zugeordnet. Bisher steht weder eine Diagnose- en berücksichtigt werden. methode am lebenden Tier noch ein Therapeutikum oder eine Schutzimpfung gegen TSE zur Verfügung. Mit der Förderung TSE-Diagnostik von Forschungs- und Entwicklungsprojekten sollen Vorausset- zungen zur Lösung dieser offenen Fragen geschaffen werden. Neben dem durch BSE verursachten Rinderwahnsinn werden In diesem Förderbereich werden folgende Programme u.a. die im Menschen auftretende Creutzfeld-Jakob-Disease der durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Programm der Bundesregierung „Biotechnologie 2000“ 1990 – 2000 1998: 106,60 Mio. € 1999: 117,70 Mio. € 2000: 126,80 Mio. € Rahmenprogramm „Biotechnologie – Chancen nutzen und gestalten“ 7 2001 – 2005 2001: 185,00 Mio. € 2002: 171,10 Mio. € 2003: 176,30 Mio. € Nationales Genomforschungsnetz 2001 – 2003 178,95 Mio. €

36 Materialforschung; physikalische und chemische Technologien

(Förderbereich L) Abbildung 62: Materialforschung; physikali- sche und chemische Techno- Innovative Produkte und Dienstleistungen sind entscheidende logien Voraussetzungen für den nachhaltigen Ausbau der Leistungs- in Mio. € fähigkeit der deutschen Wirtschaft im globalen Wettbewerb. 800 Schlüsseltechnologien spielen dabei eine zentrale Rolle. Forsch- ung und Entwicklung in Bereichen wie Nanotechnologie, Ma- 600 terialwissenschaften und Optik, die maßgeblich durch neue Er- 421,9 388,7 kenntnisse in Physik und Chemie geprägt werden, bilden die 400 357,2 355,7 357,5 Grundlagen der Problemlösungen für morgen. Dabei steht die 395,5 361,2 328,6 326,7 328,4 rasche und effiziente Umsetzung der Forschungsergebnisse im 200 Mittelpunkt, um die Innovationskraft, insbesondere der leistungs- starken mittelständischen Industrie, wirksam zu unterstützen. 0 Heutige Forschungspolitik geht hier den Weg einer 2000 2001 2002 2003 2004 noch stärkeren Vernetzung nationaler, aber auch internatio- Ist Soll naler Kompetenzen und einer strategischen Ausrichtung der Verbundförderung, beispielsweise in „Leuchtturmprojekten“. Wissenschaftsausgaben insgesamt FuE 7 Sondermittel aus UMTS-Zinserlösen sind in obiger Auflistung erhalten Drucksache 15/3300 – 290 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Technologische Quantensprünge finden dabei insbesondere Entwicklungen und Ergebnisse in diesem an den Grenzen zu anderen Disziplinen, wie beispielsweise Förderbereich zwischen Medizin, Biotechnologie oder Informations- und Kommunikationstechnik, statt. Das BMBF- Förderprogramm „Neue Materialien für Schlüs- seltechnologien des 21. Jahrhunderts – MaTech“ wurde 36.1 Materialforschung durch das Consulting-Unternehmen Arthur D. Little GmbH evaluiert. Die Ergebnisse der Studie vom März 2003 bestä- Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz von tigten dem Förderprogramm für die Laufzeit von 1994 bis Produkten und Systemen wird von den eingesetzten Werk- 2002 die gesteckten Ziele und Erwartungen in hohem stoffen maßgeblich beeinflusst. Verbesserte „klassische“ Maße erreicht zu haben. Die übergeordneten forschungs- oder völlig neuartige Werkstoffe bilden die Basis für und technologiepolitischen Ziele des seit 1994 laufenden Systeminnovationen, sie haben Schlüssel- und Schritt- MaTech-Programms waren die Erarbeitung bzw. der Aus- macherfunktion für technologischen und ökonomischen bau einer international führenden Technologieposition in Fortschritt. Schlüsselbereichen der Materialtechnik und die Stärkung der Transfer- und Umsetzungskompetenz. Dazu wurden mehr als 300 industrielle Verbundprojekte, KMU-spezifi- Abbildung 63: Materialforschung; Werkstoffe sche Transfer- und Demonstrationszentren sowie eine ge- für Zukunftstechnologien zielte Nachwuchsinitiative mit insgesamt etwa 530 Mio. € gefördert. Besonders erfolgreich erwies sich die anwen- in Mio. € 400 dungsorientierte Verbund-Projektförderung von For- schungsinstituten und mittelständischen Unternehmen 300 unter Einbeziehung der gesamten Wertschöpfungs- kette: 175,4 200 165,2 146,0 145,9 146,5 156,4 167,0 • Der Know-how-Transfer von den Forschungsinstituten in 135,5 134,7 135,4 100 die industrielle Praxis verbesserte die Technologieposi- tion der industriellen FuE-Partner. 0 2000 2001 2002 2003 2004 • Unternehmerische Wettbewerbsvorteile ergaben sich Ist Soll durch die beschleunigte Umsetzung von FuE-Ergebnisse in Produkte. Wissenschaftsausgaben insgesamt FuE • Die Zusammenarbeit in Verbundprojekten initiierte neue Forschungs- und Geschäftsbeziehungen mit nach- haltigen Partnerschaften. Forschungspolitische Ziele • Die Entwicklung und Anwendung neuer Werkstoffe ver- • Stärkung des Standorts Deutschland durch innovative besserte die Umweltsituation, insbesondere im Verkehrs- Anwendungen neuer Materialien in Schlüssel-Technolo- und Energiebereich, durch Ressourcenschonung, giefeldern, Sicherung der Innovationsfähigkeit Verringerung von Emissionen und Schadstoffen.

• Stimulation der Kooperation zwischen den verschiedenen • Die geförderten Unternehmen kommerzialisierten durch Disziplinen von Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie den technisch-wissenschaftlichen Erfolg neue Produkte zwischen industrieller und universitärer bzw. außerhoch- und Verfahren und schufen neue Arbeitsplätze. schulischer Forschung Für die Nanotechnologie, als einen Schlüsselbereich der • Unterstützung branchenübergreifender Kooperation durch Zukunftstechnologien, wurde in 2002 der Nachwuchs- entsprechende Projekte unter industrieller Federführung, wettbewerb „Nanotechnologie“ ausgeschrieben. Eine dabei verstärkte Einbindung kleiner und mittelständischer unabhängige Jury wählte 17 Forschergruppen aus, die Unternehmen (KMU) über fünf Jahre ihren Projekten nachgehen können. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 291 – Drucksache 15/3300

In diesem Förderbereich werden folgende Programme durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Zuwendung

MaTech: Gradientenwerkstoffe 2003 – 2006 9,00 Mio. € Intelligente Werkstoffe 2004 – 2006 10,00 Mio. € Nanotechnologie - Forschergruppen 2003 – 2009 30,00 Mio. € Neue Werkstoffe für die Integration von 2000 – 2004 31,00 Mio. € Mehrfachfunktionen (Multifunktionale Werkstoffe) – Herstellung, Verarbeitung, Anwendung Ultraleichtbau-Werkstoffe und Produktion 2000 – 2004 25,56 Mio. € Bioverträgliche Werkstoffe für die Oralmedizin 2000 – 2004 4,84 Mio. € Werkstoffe der Mikrotechnik – Herstellung, 2000 – 2004 8,07 Mio. € Verarbeitung, Anwendung Neue Materialien für innovative Fertigung 1999 – 2004 15,97 Mio. € Nanostruktur- Materialien 2000 – 2004 14,30 Mio. € Werkstoffmodellierung – Prozesssimulation – 2000 – 2004 9,63 Mio. € Bauteilsimulation Kreislauffähigkeit neuer Werkstoffe 1999 – 2003 2,57 Mio. € Biomimetische Werkstoffe – Herstellung, 2001 – 2004 6,76 Mio. € Verarbeitung, Anwendung

36.2 Physikalische und chemische Technologien Abbildung 64: Physikalische und chemische Technologien In den physikalischen und chemischen Technologien werden neue Erkenntnisse der Grundlagenforschung aufbereitet, be- in Mio. € 400 wertet und mit gezielter Förderung Erfolg versprechender An- sätze auf die innovative Umsetzung in die industrielle und wirt- 300 schaftliche Nutzung vorbereitet. 246,5 223,5 Das Förderkonzept basiert auf der direkten Förderung 211,2 209,8 210,9 200 228,5 204,8 arbeitsteiliger Verbundprojekte mit hohem Nutzungspotenzial 193,1 192,0 193,0 bei hohem wissenschaftlichen und technischen Risiko. Die Pa- 100 lette der möglichen FuE-Stufen reicht dabei von exploratori- scher Grundlagenforschung im Vorfeld industrieller Aktivitäten 0 über anwendungsorientierte institutionelle Grundlagenfor- 2000 2001 2002 2003 2004 schung bis hin zu industrieller Forschung. Bei Forschungsver- Ist Soll bünden zwischen Industrieunternehmen und Instituten soll die Federführung durch einen Industriepartner erfolgen, bei Insti- Wissenschaftsausgaben insgesamt tutsverbünden ist eine frühzeitige Mitwirkung von Industrie- FuE partnern vorzusehen. Drucksache 15/3300 – 292 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Forschungspolitische Ziele Plasmen, Atmosphärendruckquellen); umweltfreundliche und energieeffiziente Gasentladungslampen; plasmachemische • Stärkung der Position Deutschlands bei innovativen Prozesse (z.B. Abgasbehandlung, Aktivierung); Entkeimung Technologien von Packstoffen und medizinischen Implantaten; innovative Plasmaanwendungen (z.B. in der Textilindustrie, der Optik • Bündelung interdisziplinärer FuE-Ressourcen zur um- oder Oberflächen, der Energie- und Umwelttechnik). fassenden Bearbeitung ausgewählter technologischer Durch den Einsatz der Hochtemperatur-Supraleitung, Zielsetzungen z.B. in der Energietechnik, in der Kommunikationstechnik und der Messtechnik, werden neue, innovative Produkte geschaffen. • Verbesserung von Ressourceneffizienz, Energieproduktivi- Aber auch der Einsatz von Tieftemperatur-Supraleitern, bedingt tät, Umweltschutz und inhärenter Prozesssicherheit, d.h. durch große Fortschritte in der Kühltechnik, tritt in letzter Zeit strikte Anwendung des Leitbilds der Nachhaltigkeit wieder deutlich in den Vordergrund. Die Förderung, die 2006 ausläuft, konzentriert sich auf die Demonstration industrieller • beschleunigter Transfer neuer Erkenntnisse der Grundla- Anwendungen in den Bereichen Energietechnik, Sensorik und genforschung in eine breite technische und wirtschaftliche Hochfrequenztechnik. In der Kommunikationstechnik sind u.a. Nutzung erheblich kleinere und leichtere sowie leistungsfähigere Bau- teile für Satelliten das Ziel. Im Mobilfunk kann mit Supraleitern • strategische Integration der Nanotechnologien zu einem eine überlegene Technologie eingeführt werden, die eine dich- interdisziplinären Gesamtkonzept tere Kanalbelegung der Sendefrequenzen oder eine Reduktion der Sendeleistung ermöglicht. • Entwicklung von Strategien, um die Anwendungsvielfalt Die Nanotechnologie (siehe www.nanonet.de) ist ein und das Innovationspotential der jeweiligen Technologien interdisziplinärer Technologieansatz, bei dem Systeme be- zu nutzen trachtet werden, deren Eigenschaften im Wesentlichen durch deren geringe Größe (1 nm=10-9m) bestimmt sind. Diese Entwicklungen und Ergebnisse in diesem teilweise völlig neuartigen Eigenschaften werden durch die Förderbereich Methoden der Nanotechnologie nutzbar gemacht. Einge- bettet in das Rahmenkonzept Nanotechnologie, werden ins- Physikalische Technologien besondere zukunftsorientierte Verbundprojekte der indus- triellen Forschung und der vorwettbewerblichen Entwick- Thematische Schwerpunkte lung gefördert, die durch ein hohes Risiko gekennzeichnet sind und ein multidisziplinäres Vorgehen erfordern. • Plasmatechnik Die Einführung der Rastersondenverfahren in den 80-er Jahren wird allgemein als Meilenstein der Nanotechno- • Supraleitung logie bezeichnet, ermöglichten diese vergleichsweise kosten- günstigen Methoden die routinemäßige Abbildung von • Nanotechnologie (Teilbereiche) Oberflächen auf der Nanoskala. Noch immer sind Rasterson- denverfahren aus dem Werkzeugkasten der Nanoanalytik, • Nichtlineare Dynamik insbesondere in der Grundlagenforschung, nicht wegzuden- ken. Mit dem zunehmenden Bedarf diverser Industriebran- Die Plasmatechnik arbeitet mit ionisierten Gasen, die sich als chen, allen voran der Informations- und der Biotechnologie, universelles Werkzeug zur Reinigung, Modifikation und Be- eine prozesstaugliche Nanoanalytik zu etablieren, drängen schichtung von Oberflächen, zur Licht- und Strahlungserzeu- zunehmend alternative Verfahren in den Vordergrund. Ins- gung oder zur Initiierung chemischer Prozesse einsetzen las- besondere optische und massenspektrometrische Verfahren sen. Aufgrund der geringen Prozesstemperaturen, des mög- erweisen sich aufgrund ihrer chemischen Sensitivität oder lichen Verzichts auf aggressive und umweltbelastende Zu- ihrer Fähigkeit zur schnellen und hochaufgelösten Analyse satzstoffe und vor allem wegen der hohen Flexibilität kann großer Flächen als ungemein innovationsträchtig. Es ist ab- die Plasmatechnik einen entscheidenden Beitrag zum um- sehbar, dass diese prozesstaugliche Nanoanalytik einen ent- weltverträglichen und nachhaltigen Wirtschaften sowie zur scheidenden Baustein mit großer Hebelwirkung bei der Ent- Gesunderhaltung des Menschen leisten. Die Schwerpunkte wicklung und Qualitätssicherung zukünftiger Massenpro- der Forschung betreffen: neue Plasmaquellen (z.B. gepulste dukte darstellen wird. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 293 – Drucksache 15/3300

Ein wichtiger Aspekt der Nanofabrikation ist die Er- Struktur- und Begleitmaßnahmen Nanotech- zeugung ultradünner funktionaler Schichten und lateraler nologie Nanostrukturen. Diese spielen als Höchstdurchsatzver- fahren vor allem für die Herstellung von elektronischen Die 1998 eingerichteten Kompetenzzentren Nanotechnologie Logik- und Speicherarchitekturen eine tragende Rolle. vernetzen derzeit ca. 400 Einrichtungen aus Universitäten, Kostengünstige Verfahren für kleine und mittlere Serien Unternehmen und Forschungsinstituten sowie VentureCapi- finden vor allem in der Optoelektronik, aber auch in der tal-Gesellschaften und Dienstleistungseinrichtungen für Pa- Nanooptik und Mikrofluidik Anwendung. Ein ganz anderer tentanmeldung und Unternehmensgründungen. Ca. 50 % der neuartiger Ansatz zur Herstellung regelmäßiger Struk- Mitglieder sind Unternehmen. Während Großunternehmen turen auf der Nanoskala ist die Selbstorganisation. meist selbst intensiv die Entwicklungen der Nanotechnologie Einige der interessantesten Innovationen finden beobachten, profitieren insbesondere kleine und mittlere Un- sich im Teilgebiet der Nanooptik. Von großer kommerziel- ternehmen von der organisierten Netzwerk-Infrastruktur. Im ler Bedeutung ist die Optoelektronik. Diese adressiert vor Rahmen einer begleitenden Evaluierung der Fördermaßnah- allem über Anwendungen in der Telekommunikation me wurde als zentrales Ergebnis festgestellt, dass der deutlich einen globalen Mulitmilliardenmarkt. Eine erhebliche gesteigerte Informationsaustausch unter den Partnern bessere Anzahl optoelektronischer Bauelemente, wie z.B. Laser- Voraussetzungen für die FuE-Umsetzung schafft. In den kom- dioden, beruhen dabei auf nanoskaligen Funktionsele- menden drei Jahren sollen zusätzliche Schwerpunkte vor allem menten. In so genannten Quantenfilmlasern findet die in der Aus- und Weiterbildung sowie in der Unterstützung von eigentliche Laseraktivität in einer nur wenige Nanometer Neugründungen gelegt werden. In dieser Förderphase sollen dicken Halbleiterschicht statt. Bei der ultrapräzisen Bear- die 8 Kompetenzzentren Nanotechnologie mit einer Anteils- beitung optischer Oberflächen findet bereits die Herstellung finanzierung durch das BMBF ihren Weg in die wirtschaftliche eines Produktes mit Nanometer-Genauigkeit statt. Die Eigenständigkeit vorbereiten. Damit einher geht eine fort- Anwendungsfelder präziser Oberflächen sind vielfältig. schreitende thematische und regionale Schwerpunktbildung. Man benötigt sie etwa für die Lithographie, mit deren Hilfe Im Rahmen der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ nahezu alle heute im Umlauf befindlichen elektronischen wurde 2004 zum „Jahr der Technik“ erklärt. Mikrochips hergestellt werden. Als ein Element wird eine bundesweite Informations- Die Nanotechnologie etabliert sich als Quelle tech- kampagne zur Nanotechnologie in Form der mobilen Schu- nischer Innovationen in den unterschiedlichsten Branchen. lungs- und Ausstellungsplattform „nanoTruck“ (siehe www.- Auf der Suche nach innovativen Problemlösungen und nanotruck.net) durchgeführt. Weitere Maßnahmen innerhalb Produktionsweisen kommt es zugleich zur Fusion mit an- der Deutschen Initiative für Nanotechnologie, die die Umsetz- deren Technologiefeldern. Ein Beispiel ist die Nanobio- ung der FuE-Förderung unterstützen und beschleunigen sol- technologie, die die beiden Schlüsseltechnologien – Nano- len, widmen sich insbesondere der Nachwuchsförderung und technologie und Biotechnologie - zum gegenseitigen Weiterbildung, Markt- und Innovationsanalysen, insbesondere Nutzen verknüpft. Haupttriebfeder für diese Entwicklung für KMU und dem Diskurs über gesellschaftliche Folgen der ist der Trend zur Miniaturisierung und Beschleunigung der Nanotechnologie. Prozessabläufe, der nach der Mikroelektronik nunmehr Viele natürliche und technische Systeme zeigen auf auch die Pharmazeutische Industrie, die Medizintechnik Grund von Nichtlinearitäten ein hochkomplexes Verhalten. Mit und die Biotechnologie erfasst. Die Nanotechnologie ebnet Methoden der nichtlinearen Dynamik können zusätzliche Infor- hierzu den Weg. Zugleich wird mit nanotechnologischen mationen über die Systemzustände ermittelt werden, die zur Verfahren gezielt eines der Kernprobleme der Biotech- Analyse oder Steuerung genutzt werden können. Schwerpunk- nologie angegangen, nämlich die Beherrschung der biolo- te der mit dem Jahr 2004 auslaufenden Förderung betreffen die gisch-technischen Grenzfläche (Biokompatibilität). Neben Verarbeitung komplexer Datenmengen, z.B. zur Fehlerfrüher- Prothesen und Implantaten werden vor allem Mikrosys- kennung bei technischen Systemen oder zur Analyse medizini- teme zur Diagnose und Therapie von Verfahren der Nano- scher Daten, sowie die Prozesssteuerung, z.B. zur Optimierung technologie erheblich profitieren. Neben der seit April von Materialbearbeitungen oder zur Reduzierung von Hub- 2000 geförderten industriellen Verbundforschung soll die schrauberlärm. Die Analyse von Strukturbildungsphänomenen in Vorbereitung befindliche Leitinnovation Nano for Life zu wird u.a. zur Steuerung von Wachstumsprozessen, zur Ver- weiteren technologischen Durchbrüchen mit hohem ringerung von Strömungswiderständen, zur Optimierung von Marktpotenzial führen. Lasern und zur Steuerung des Straßenverkehrs eingesetzt. Drucksache 15/3300 – 294 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Optische Technologien Rolle des Schrittmachers übernommen. Um diese Position zu festigen und auszubauen, werden in diesem Bereich neue Pro- Thematische Schwerpunkte jekte über drei Jahre vorbereitet. Die Biophotonik stellt eine Möglichkeit dar, neue physi- • Femtosekundentechnologie (FST) kalische Prinzipien alternativ, ergänzend und weiterführend zu bisherigen Verfahren der Optik, für den Einsatz in Lebenswissen- • Biophotonik schaften, Medizin, Pharmazie, Bio- und Gentechnologie, Land- wirtschaft, Ernährung und Umwelt zu nutzen. Unter Biophoto- • Kompakte Strahlquellen: LED / OLED nik versteht man die Gesamtheit aller photonischen Techniken zur Messung und Charakterisierung von Zuständen, zur bild- • EUV-Lithographie haften Darstellung sowie zum gezielten Eingriff innerhalb ein- zelner Zellen und kleiner Zellverbände zum besseren Verständ- • Kompetenznetze Optische Technologien nis von Lebensabläufen und Krankheitsgeschehen. Damit sol- len Früherkennung, Prävention und ursächliche Therapie von • Innovationsunterstützende Maßnahmen Krankheiten möglich werden. Die Anwendung in Diagnose und Therapie von gesundheitspolitisch relevanten Erkrankungen, Den Optischen Technologien kommt als „Enabling Technolo- wie zum Beispiel Krebs oder Allergien sowie im Umweltmonito- gies“ eine Schlüsselfunktion bei der Lösung wichtiger Aufgaben ring, ist von besonderem volkswirtschaftlichem Interesse. für die Gesellschaft in den Bereichen Information und Kom- Im Themenfeld Kompakte, innovative Photonen-Strahl- munikation, Produktion, Mobilität, Umwelt und Gesundheit zu. quellen werden kohärente und inkohärente Lichtquellen er- Sie sind vielfach Schrittmacher für Entwicklungen und Anwen- forscht, die folgenden Anforderungen genügen: Eignung für dungen in anderen technologischen Bereichen, wie z.B. der industrielle Serienfertigung, Systemintegrierbarkeit, auf An- Nanotechnologie und den Biotechnologien. Im Rahmen des wendungen ausgerichtete, optimierte Strahlparameter, hohe laufenden Förderprogramms „Optische Technologien - Made in Lebensdauer, flexible und stabile Einsatzfähigkeit im sichtbaren Germany“ fördert das BMBF bis zum Jahr 2006 mit 280 Mio. € und ultravioletten Spektralbereich. Dies sind Hochleistungs- die neuen Technologien rund um das Medium Licht. Mit dem diodenlaser bzw. anorganische und organische Leuchtdioden 2002 gestarteten Programm greift das BMBF die Handlungs- (LED,OLED). Die Strahlquellen sollen in verschiedenen Anwen- empfehlungen des Strategieprozesses aus den Jahren 1999/2000 dungsbereichen einsetzbar sein, wie z.B. in der Mess- und Medi- auf, an dem mehrere Hundert Experten aus allen Bereichen von zintechnik, Umwelttechnik, Beleuchtung, Verpackungs-, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik mitgewirkt haben. Das Druck- und Konsumgüterindustrie, den Life-Science-Bereichen Programm besteht aus den drei Handlungsfeldern „Optische sowie in der Produktionstechnik. Die geförderten Verbundpro- Systeme der nächsten Generation“, „Innovative Anwendungen jekte richten sich an der gesamten Wertschöpfungskette des von Licht für Mensch, Produktion und Umwelt“ sowie „Schaf- jeweiligen Themas aus und bilden die Grundlage für eine neue fung günstiger Start- und Rahmenbedingungen“. Neben fach- Strahlquellengerätegeneration sowie deren industrielle und spezifischen Maßnahmen zur Erschließung der wissenschaft- gesellschaftliche Nutzung. Ein besonderer Förderschwerpunkt lich-technologischen Grundlagen sieht das Förderprogramm wird zukünftig auf der Entwicklung einer leistungsstarken, somit auch innovationspolitische Maßnahmen vor, die auf die weißen LED (Nanolux) liegen. Schaffung günstiger Start- und Rahmenbedingungen zielen. Die EUV-Lithographie (Extreme Ultra-violet Lithography) Die Femtosekunden-Technologie (FST) stellt mit ihren wird derzeit als Lithographieverfahren der nächsten Genera- ultrakurzen Lichtimpulsen eine innovative Lasertechnologie tion für die Halbleiterstrukturierung international favorisiert. dar, die in fast allen Lebensbereichen praktische Anwendung Mit dieser Technologie sollen Strukturgrößen auf Halbleiter- findet, wie z.B. der industriellen Fertigung, den Informations- schaltkreisen von kleiner als 50 nm realisiert werden. Einen und Kommunikationstechniken, der Umwelttechnologie oder wesentlichen Aspekt der Forschungen stellen die Herstellungs- den Lebenswissenschaften. Sie bietet vollkommen neue Mög- verfahren dar, welche insbesondere die Fähigkeit zur wettbe- lichkeiten der minimalinvasiven Materialbearbeitung und zählt werbsfähigen Großserienherstellung von Halbleiter-Chips zu den Schlüsseltechnologien dieses Jahrtausends. Drei Jahre sicherstellen müssen. Aufgrund der Komplexizität dieser Tech- nach Beginn der Förderung der Femtosekunden-Technologie nologie wird die EUV-Lithographie referatsübergreifend ge- durch das BMBF fiel die Bilanz auf einer Fachtagung im Oktober fördert. Die FuE-Projekte im Bereich Optische Technologien 2002 sehr positiv aus: Deutschland hat in diesem wichtigen Spe- betreffen dabei die Strahlquelle als wesentliches Verfahrens- zialbereich der Lasertechnik mittlerweile international die element. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 295 – Drucksache 15/3300

Deutschland ist auch Dank der Förderung des BMBF • Nichtlineare Dynamik in der Chemie Weltmarktführer in der Laser-Materialbearbeitung. In diesem Bereich unterstützt das BMBF mit der Förderung von Hochleis- • Kombinatorik tungsdiodenlasern den Generationenwechsel nach kompakte- ren, zuverlässigeren und energiesparenden Lasersystemen. Bril- • Grenzflächenhaftung in technischen Systemen lante Hochleistungsdiodenlaser (BRIOLAS) stellen die neueste Generation der Hochleistungsdiodenlaser dar. Aktuelle For- Mehr als 80 Prozent aller erzeugten Produkte kommen im Laufe schungsaktivitäten richten sich u.a. auf neuartige Aufbau- und ihrer Herstellung mit Katalysatoren in Berührung. Daher sind Verbindungstechniken zur Herstellung brillanter Hochleis- leistungsfähige Katalysatoren im Hinblick auf eine ökonomisch tungsdiodenlaser, auf eine Erhöhung der Zuverlässigkeit sowie und ökologisch optimierte Wertschöpfung unverzichtbar, um auf die Erschließung neuer Anwendungsbereiche. ausgehend von einfachen Molekülen Verbindungen mit teil- Mit den Kompetenznetzen Optische Technologien ist ein weise hoch spezialisiertem Anwendungspotenzial und entspre- Förderinstrument entwickelt worden, um auf Innovationen chendem wirtschaftlichen Wert zu erzeugen. ausgerichtete Kommunikations- und Kooperationsstrukturen Auch alle natürlichen Lebensvorgänge wären ohne ka- zu schaffen, die die Entwicklung und Verbreitung der Opti- talytische Stoffumwandlung nicht denkbar. Gefördert wird die schen Technologien auf für Deutschland wichtigen Gebieten industrielle Nutzung von Biokatalysatoren. beschleunigen. Die Kompetenznetze sind ein Instrument für Das BMBF fördert Projekte im Bereich der anwendungs- internationales Standortmarketing und eine Kommunikations- orientierten Katalyse schwerpunktmäßig im Rahmen des Kom- plattform für Informations- und Kooperationssuchende aus petenznetzwerks ConNeCat (Competence Network Catalysis – dem In- und Ausland. Sie vernetzen die Akteure über die einzel- siehe www.connecat.de) mit dem Ziel, FuE-Aktivitäten auf nen Fachgebiete von Verbundprojekten hinaus, indem sie dem Gebiet der Katalyse zu bündeln, interdisziplinär, branchen- fachübergreifende Strukturen bilden, in die auch Investoren, übergreifend und anwendungsorientiert auszurichten und den Marketingexperten, Bildungsinstitutionen, Technologie- Anspruch der Nachhaltigkeit stärker zum Ausdruck zu bringen. transfer-Einrichtungen, Körperschaften des öffentlichen Seit März 2002 werden zwei Verbundvorhaben geför- Rechtes, Gebietskörperschaften und Normungsgremien ein- dert: „Regulierbare Systeme für die Metallorganische Mehrpha- gebunden sind. senkatalyse“ und „Autoabgaskatalyse – Katalytische Entfernung

Zur Schaffung günstiger Start- und Rahmenbedingung- von NOx und Rußpartikeln aus dem Abgas von Dieselmotoren“. en für die Optischen Technologien hat das BMBF im Jahr 2002 Im Projekt „Autoabgaskatalyse“ wurde mit dem Ergebnis, dass das Projekt „Innovationsunterstützende Maßnahmen für die Op- ein bestimmtes edelmetallhaltiges Material selbst unter mage- tischen Technologien“ gestartet (Laufzeit bis Mitte 2005). Es orien- ren Abgasbedingungen NOx zu Stickstoff zu zersetzen vermag, tiert sich an den Empfehlungen der Deutschen Agenda. Das sofern das Edelmetall zuvor durch eine kurze Anfettungsphase Projekt umfasst die vier Handlungsfelder „Strategische Tech- in den reduzierten Zustand versetzt worden ist, bereits ein nologiefeldentwicklung“, „Aus- und Weiterbildung“, „Euro- erster wichtiger Meilenstein erreicht. päische Integration und internationale Zusammenarbeit“, Die Kombinatorik und damit die Miniaturisierung und „Kommunikation und Public Relations“. Bei dem Kongress Parallelisierung von Synthesen und Eignungstests gewinnen „Optische Technologien - Zukunft für die deutsche Wirtschaft“ weiter an Bedeutung, sowohl für die Katalyse- als auch die Ma- im Februar 2003 wurde erfolgreich die Kampagne „Faszination- terialforschung. Licht“ mit der zugehörigen Wanderausstellung gestartet. Da neue Katalysatorsysteme oder z.B. Sensormaterial- ien in vielen Fällen nach „trial-and-error“-Verfahren entwickelt Chemische Technologien werden, ist die Suche nach neuen Katalysatoren oder Materia- lien in den letzten Jahren stark durch die kombinatorische Che- Thematische Schwerpunkte mie beeinflusst worden. Denn unter Verwendung kombinatori- scher Methoden lässt sich in vergleichsweise kurzer Zeit durch • Katalyse gleichartige, parallel ablaufende Syntheseschritte eine sehr gro- ße Zahl ähnlicher Verbindungen herstellen, eine sogenannte • Funktionale Supramolekulare Systeme Substanzbibliothek. Die Untersuchung der einzelnen Verbin- dungen einer Bibliothek hinsichtlich ihrer Eignung kann häufig • Chemische Nanotechnologien ebenfalls parallel durchgeführt werden. Die Supramolekulare Chemie ist die Chemie der intermo- • Mikroreaktionstechnik lekularen Bindungen. Aus organischen oder anorganischen Drucksache 15/3300 – 296 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

molekularen Einheiten lassen sich neue Supramoleküle entwer- schaftsbeziehungen zwischen makroskopischen Hafteigen- fen und herstellen. Dabei richten sich die Synthesestrategien schaften und molekularen Parametern sollen aufgestellt wer- der molekularen Bauelemente nach den im Produkt gewünsch- den, um gezielt die Grenzflächeneigenschaften zu steuern. ten Eigenschaften. Der chemische Aufbau der einzelnen Ele- mente wird so gewählt, dass sie sich zu supramolekularen Syste- Wichtige Themen sind: men mit spezifischen und reproduzierbaren Funktionen auf der Nanoskala selbst organisieren. „Funktionale Supramolekulare • Haftungsverbesserung bei Papierwerkstoffen Systeme“ sind also komplex aufgebaute chemische Systeme, de- ren besondere Funktionseigenschaften gegenüber anderen • Haftung auf Polymeroberflächen Molekülen oder Festkörpern aus einer gezielten Dimensionie- rung im Nanometerbereich herrühren. • Beschichtung bzw. Modifizierung von Metalloberflächen Die Palette der Themen reicht dabei von funktionali- sierten Organosilikon-Mikronetzwerken über Hybrid-Nanopar- • Enthaftung von Kontaminationen tikel für bioanalytische Anwendungen, Antihaft-Ausrüstungen auf der Basis von Polyelektrolyt-Tensid-Komplexen für die Textil- • Analyse elektrostatischer Haftmechanismen für dünne industrie, supramolekulare Systeme als sensitive Selektoren zur Si-Wafer Erfassung und Überwachung chemisch ähnlicher Carbonylver- bindungen bis hin zu Selbstorganisations-Phänomenen und Weltweit nachhaltiges Wachstum ist eines der Leitmotive für Gentransfersystemen. die Forschungsförderung des BMBF. Die Aktivitäten zur Um- Die Mikroreaktionstechnik stellt einen leistungsfähigen setzung der Nachhaltigkeit in der Chemie, die inhärent ein ho- Ansatz dar, neue und selektivere Herstellungsverfahren für che- hes Nachhaltigkeits-Potenzial besitzt, wurden seit 1997 v.a. mische Produkte, auch unter dem Aspekt einer höheren Be- durch den Chemiedialog vorangetrieben. Hierbei waren triebssicherheit und einer maßgeschneiderten Reaktionsfüh- unter der Federführung des BMBF alle maßgeblichen Che- rung, zu finden. Sie eröffnet damit neue Wege für eine nachhal- mieorganisationen, die Hochschulen, die Industrie und die tige, zukunftsfähige Chemie. Gewerkschaften beteiligt. Als Ergebnis einer Ausschreibung Die bisher entwickelten Mikroreaktorsysteme, die oft in zum Thema der „Nachhaltigkeit in der Chemie“ wurden Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen und Indus- repräsentative Forschungsarbeiten identifiziert und geför- trieunternehmen entwickelt wurden, decken meist nur den La- dert, die das Potenzial innovativer chemischer Technologien bormaßstab ab. Ein breiterer kommerzieller Einsatz steht noch unter Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und aus. Für das zunehmende industrielle Interesse an der Mikro- sozialer Aspekte aufzeigen. reaktionstechnik spricht ein wachsendes Engagement von Die Schwerpunkte der Arbeiten liegen bei der Ent- Start-up-Unternehmen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Mi- wicklung neuer katalytischer Reaktionen und der Verwen- kroreaktorsysteme zu entwickeln, die in der chemischen Praxis dung von überkritischen Fluiden sowie von ionischen Flüssig- sofort eingesetzt werden können. keiten als Lösungsmittel für chemische Reaktionen an Aro- Haftungsvorgänge zwischen unterschiedlichen Materi- maten. alien spielen für viele wirtschaftlich wichtige Technologien eine Als Teil der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ wurde zentrale Rolle, wie z.B. in der Klebtechnik, bei der Herstellung das Jahr 2003 zum „Jahr der Chemie“ erklärt. von Verbundwerkstoffen oder bei Funktionsbeschichtungen. Das Haftverhalten wird von vielen, oft auch gegenläufig wir- Wichtige Ergebnisse des „Jahres der Chemie“ sind: kenden Parametern, von der nanoskopischen bis hin zur makroskopischen Skala beeinflusst. Die Komplexität der • zentrale Events (jeweils Eröffnungsveranstaltung + Wander- Zusammenhänge ist Ursache dafür, dass noch wesentlicher ausstellung) zu den Themen Mensch, Materie und Energie Forschungsbedarf zum Verständnis der Grundlagen und (Der Kuss – Magie und Chemie / Der Stoff – Materie und Mechanismen besteht, um in der Praxis Haftungsprobleme Chemie / Die Quelle – Energie und Chemie) kosten- und zeitreduziert lösen zu können. Der Förderbereich „Grenzflächenhaftung in techni- • ChemieTruck „Justus“ und „Chemieschiff“ schen Systemen“ soll dazu beitragen, die Ursachen und Mecha- nismen der Grenzflächenhaftung systemabhängig aufzuklären Das künftige neue BMBF-Rahmenprogramm WING „Werkstoff- und praxistaugliche Modelle zu erarbeiten. Struktur-Eigen- innovationen für Industrie und Gesellschaft“ integriert Werk- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 297 – Drucksache 15/3300

stoffe, Chemie und werkstoffspezifische Aspekte der Nanotech- für die Nanotechnologie dar. Aufbauend auf dem Förder- nologie. Chemie-relevant sind von den zehn Handlungsfeldern schwerpunkt „Funktionale Supramolekulare Systeme“ und insbesondere: unterstützend zu den BMBF-Aktivitäten im Bereich Nano- technologie, wie z.B. dem Nachwuchswettbewerb Nano- • Stoffe und Reaktionen forschergruppen, ist für 2004 eine Bekanntmachung zum Thema „Chemische Nanotechnologie und Katalyse“ geplant. • Werkstoffe, Chemie und Lebenswissenschaften Darunter sollen FuE-Projekte gefördert werden, die entschei- dend zu Innovationen im Bereich von Nanostrukturen beitra- • Schichten und Grenzflächen gen. Schwerpunkte sollen u.a. in der Entwicklung neuartiger heterogener und homogener Katalysatoren, der chemischen • Nanotechnologische Werkstoffkonzepte Funktionalisierung von Nanopartikeln und bei mesoporösen bzw. schaumartigen Strukturen mit spezifischen Funktionen • Bionische Werkstoffe - Von der Natur lernen liegen. Im Jahre 2002 liefen 200 Projekte. Die Höhe der För- • Intelligente Werkstoffe dermittel betrug in diesem Jahr 18,2 Mio. €. Davon entfielen auf die Katalyse 5,4 Mio. €, auf die Mikroreaktortechnik 3,0 Die chemische Nanotechnologie erforscht die Erzeugung und Mio. €, auf die Kombinatorik 2,8 Mio. €, auf die Funktiona- Veränderung von chemischen Systemen, die ihre Funktionalität len Supramolekularen Systeme 2,7 Mio. € und auf die Grenz- aus der Nanoskaligkeit beziehen. flächenhaftung 2,2 Mio. € Neben Biologie und Physik stellt insbesondere die In diesem Förderbereich werden folgende Programme Chemie in vielen Bereichen eine wesentliche Voraussetzung durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Zuwendung

Oberflächen- und Mikrostrukturtechnik: Unterstützende Maßnahmen für den 1999 – 2002 2,30 Mio. € Technologietransfer Plasmatechnik: 1995 – 2006 59,78 Mio. € Plasmaanwendungen in der Textilindustrie 1996 – 2001 7,16 Mio. € Neuartige Atmosphärendruckplasmaquellen 1998 – 2002 6,14 Mio. € Abgasreinigung von Verbrennungsmotorabgasen 1997 – 2000 5,11 Mio. € Neuartige plasma-chemische Prozesse 1999 – 2003 9,71 Mio. € Plasmagestützte Entkeimung von Packstoffen 1999 – 2002 4,09 Mio. € Effiziente Hg- freie Entladungslampen 2000 – 2004 7,93 Mio. € Hochtemperatursupraleitung: Supraleitende Materialien 1995 – 2004 8,13 Mio. € Magnetbau 1996 – 2003 16,76 Mio. € Energietechnik, Motoren 1995 – 2005 26,69 Mio. € Sensorik 1994 – 2004 13,75 Mio. € Elektronik, HF-Technik 1996 – 2004 23,20 Mio. € Nanotechnologie (Teilbereiche): Laterale Nanostrukturen 1998 – 2004 14,32 Mio. € Nano-Optoelektronik 1999 – 2005 2,05 Mio. € Röntgentechnologie 1999 – 2004 5,53 Mio. € Ultradünne Schichten 1999 – 2003 3,07 Mio. € Nanoanalytik 1997 – 2005 27,75 Mio. € Ultrapräzisionsbearbeitung 1999 – 2005 8,46 Mio. € Nanobiotechnologie 2001 – 2006 14,95 Mio. € Kompetenzzentren 1998 – 2006 11,17 Mio. € Drucksache 15/3300 – 298 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Zuwendung

Elektronische Korrelation und Magnetismus 1996 – 2006 25,54 Mio. € Nichtlineare Dynamik 1997 – 2004 23,75 Mio. € Chemische Technologien: Funktionale Supramolekulare Systeme 1998 – 2005 15,34 Mio. € Nichtlineare Dynamik 1993 – 2004 25,56 Mio. € Grenzflächenhaftung in technischen Systemen 2001 – 2005 7,67 Mio. € Katalyse 2000 – 2003 ff 7,67 Mio. € Kompetenzzentrum Katalyse 2001 – 2005 ff 7,67 Mio. € Mikroreaktortechnik in der chemischen Technik 1998 – 2004 15,34 Mio. € Kombinatorische Chemie 2000 – 2005 17,90 Mio. € Optische Technologien: Grundlagen für neue Lasergenerationen 1995 – 2005 70,05 Mio. € Präzisionsbearbeitung mit Lasern 1998 – 2005 44,48 Mio. € Grundlagen zur Erschließung neuer Anwendungsfelder 1999 – 2005 53,17 Mio. € Lasermedizin 1997 – 2002 2,56 Mio. € Femtosekundentechnologie 1999 – 2003 27,10 Mio. € Flankierende Maßnahmen 1998 – 2005 18,41 Mio. €

37 Luftfahrtforschung

(Förderbereich M) etwa 5 bis 7 Prozent stetig weiter. Diese positiven Prognosen dürfen für Mensch und Natur aber keine steigende Belastung Der Luftverkehr ist für unsere heutige Gesellschaft bereits zu und Risiken zur Folge haben. Den Herausforderungen von Mor- einem Allgemeingut geworden. Seine wirtschaftliche und tech- gen muss mit nachhaltigen Technologiekonzepten im Luftver- nische Bedeutung erhöht sich bei Wachstumsraten von jährlich kehr und Flugzeugbau begegnet werden.

Forschungspolitische Ziele Abbildung 65: Luftfahrtforschung und Hyperschalltechnologie Die Bundesregierung fördert deshalb im Zeitraum 2003 – 2008 ein neues ziviles Luftfahrtforschungsprogramm mit veränder- in Mio. € ten Rahmenbedingungen unter Berücksichtigung von Erkennt- 200 nissen aus den Terroranschlägen vom 11. September 2001, der globalen Wettbewerbsfähigkeit und den sozio-ökonomischen 150 Anforderungen. Die Forschungsschwerpunkte sind: 105,4 103,1 104,0 100 97,5 89,3 • Verkehrswachstum und Umweltschonung

50 • Sicherheit und Passagierfreundlichkeit

0 2000 2001 2002 2003 2004 • Wirtschaftlichkeit und Wertschöpfung Ist Soll Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit wird gemein- FuE sam mit der Industrie und den Bundesländern den Innovations- motor Luftfahrt mit einem Programmbudget von 800 Mio. € Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 299 – Drucksache 15/3300

zur Schaffung neuer, hochwertiger Arbeitsplätze stützen. Diese ten Flugzeugrumpfschalen. Die Produktionseinführung die- Fördermaßnahme wird darüber hinaus einen wesentlichen ses Forschungsergebnisses wird zur Kostensenkung und Beitrag für Kompetenz und Standorte der deutschen Luftfahrt Sicherung der deutschen Airbusstandorte beitragen. im europäischen und transatlantischen Wettbewerb leisten. Weitere Maßnahmen der Bundesregierung zur Luft- • Über das Bundesprogramm wurden wissenschaftliche fahrtforschung werden durch die Grundfinanzierung des Deut- Grundlagen und industriell verwertbare Technologien als schen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) seitens des BMBF Basiswissen für das Großraumflugzeug A 380 geschaffen. sowie durch Fachprogramme des BMVBW ergänzt. • Von 1999 bis 2002 wurden zweimal Forschungsaufgaben des Entwicklungen und Ergebnisse in diesem Luftfahrtforschungsprogramms mit dem Innovationspreis Förderbereich der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet.

• Der Erstflug des Airbus A 318 in Hamburg im Jahr 2002 präsen- In diesem Förderbereich wird folgendes Programm durchge- tierte weltweit das erste Mal ein Flugzeug mit lasergeschweiß- führt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Zuwendung

Luftfahrtforschung 2003 – 2008 160 Mio. €

38 Forschung und Technologie für Mobilität und Verkehr (einschließlich Verkehrssicherheit)

(Förderbereich N) Andererseits resultieren aus der Verkehrsentwick- lung erhebliche Belastungen für Mensch und Natur. Über 20

Das Verkehrswachstum wird sich in Deutschland fortsetzen. Prozent der CO2-Emissionen gehen heute allein auf das Konto Die Prognosen, die der Bundesverkehrswegeplanung zugrun- des Straßenverkehrs. Viele Menschen fühlen sich vom Ver- de liegen, gehen im Personenverkehr für die kommende De- kehrslärm beeinträchtigt. Der Flächenverbrauch durch Ver- kade von einem Wachstum von 20 Prozent aus; für den Güter- kehrsanlagen ist signifikant. verkehr wird gar ein Wachstum von 60 Prozent angenom- Mobilität und Verkehr sowohl an den ökonomischen, men. Die Herausforderungen an eine nachhaltige Gestaltung aber vor allem auch an ökologischen und sozialen Belangen des Verkehrssystems werden also nicht ab-, sondern zunehmen. auszurichten, gehört daher zu den Prioritäten der Nachhal- Mit der o. g. Trendabschätzung verbinden sich unter- tigkeitsstrategie der Bundesregierung. Zwei Ziele stehen schiedliche Erwartungen. Auf der einen Seite ist Mobilität ein dabei im Vordergrund: hohes persönliches Gut für die Bürger, garantiert sie doch Selbstbestimmung sowie soziale Integration und Teilhabe. Un- • Erhaltung hoher Mobilität bei gleichzeitiger Verringerung sere wirtschaftliche Entwicklung wird stark von der Frage ge- der Verkehrsintensität von Wirtschaft und Gesellschaft prägt, wie reibungslos die Gestaltung der Waren- und Güter- ströme erfolgen kann. Schätzungen gehen davon aus, dass ca. • Effiziente und umweltverträgliche Bewältigung des weiter- jeder 6. Arbeitsplatz in der Bundesrepublik Deutschland direkt hin zu erwartenden Verkehrswachstums, d. h. Verringerung oder indirekt mit der Gestaltung des Verkehrssystems – vom Fahr- der verkehrlich bedingten Belastungen für Umwelt und zeugbau bis zu den Logistikdienstleistungen – verbunden ist. Natur, für Gesundheit und Lebensqualität Drucksache 15/3300 – 300 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abbildung 66: Forschung und Technologie Ziel ist es, die Straße durch eine größere Verlagerung von für Mobilität und Verkehr Gütertransporten auf die Schiene nachhaltig zu entlasten.

in Mio. € 200 4. Genauso wichtig wie verkehrsträgerspezifische Verbesser- ungen ist die Optimierung des Übergangs zwischen den 157,9 154,8 145,8 146,9 150 135,6 Verkehrsträgern, also das intermodale Schnittstellen- management. Attraktive Umsteigemöglichkeiten im Indi- 99,0 96,2 100 89,0 vidualverkehr, unterstützt durch entsprechende Informa- 81,2 87,1 tionssysteme, oder zeit- und kostensparende Umlademög- 50 lichkeiten beim Gütertransport, sind ein zentraler Schlüs- sel, um die Durchlässigkeit im Verkehrssystem zu erhöhen 0 und damit seine Gesamtleistungsfähigkeit deutlich zu ver- 2000 2001 2002 2003 2004 bessern. Ist Soll Thematische Schwerpunkte Wissenschaftsausgaben insgesamt FuE Die im Rahmen des o. g. Programms durchgeführten För- derschwerpunkte gestalten sich wie folgt:

Forschungspolitische Ziele 1. Mobilität in Ballungsräumen / Verkehrsmanagement

Um diesen Zielen näher zu kommen, hat die Bundesregierung Unter dem Leitmotiv „Das intelligente Verkehrsnetz“ för- im Jahr 2000 das Forschungsprogramm „Mobilität und Ver- dert das BMBF mit rd. 75 Mio. € fünf Leitprojekte „Mobili- kehr“ gestartet. Vier Grundanliegen stehen im Vordergrund: tät in Ballungsräumen“ und mit ca. 33 Mio. € den For- schungsverbund „INVENT“. Ziel ist es, mit intelligenten, 1. Ein wichtiger Schlüssel zur Reduzierung der Klimagase, telematikbasierten Informations- und Navigationssys- zur Verminderung der Lärmemissionen und zur Verbesse- temen, mit neuen Managementmethoden und planeri- rung der Sicherheit sind nach wie vor Innovationen im Fahr- schen Ansätzen den Personen- und Güterverkehr insge- zeug- und Schiffsbau. Von alternativen, kraftstoffsparenden samt zu optimieren und auf den jeweils nachhaltigeren Antrieben und neuen Leichtbauweisen werden wichtige Verkehrsträger zu verlagern. Damit sollen Luftschadstoffe, Beiträge zu nachhaltigeren Fahrzeugkonzepten erwartet. In Klimagase und Lärm reduziert werden, wachsender einem besonderen Schwerpunkt „Leiser Verkehr“ wird der Flächenverbrauch und volkswirtschaftliche Verluste Verkehrslärm an der Quelle seiner Entstehung bekämpft. durch Unfälle und Staus eingegrenzt und der Zugang bis- Die Verkehrssicherheit auf der Straße wird insbesondere lang benachteiligter Gruppen zur Mobilitätsausübung durch zukunftsweisende Fahrerassistenzsysteme verbessert. erleichtert werden. Die in den Leitprojekten entwickelten Lösungen für 2. Ebenfalls prioritär sind Forschungs- und Entwicklungs- ein übergreifendes Verkehrsmanagement bestehen aus projekte für ein effizienteres, nachhaltiges Verkehrs- einer Vielzahl von Funktionalitäten und organisatori- management. Umwege oder Staus verursachen weitge- scher Strukturen. Sie werden heute schon weitgehend im hend vermeidbare Umweltbelastungen. Neue Telematik- realen Betrieb der Ballungsraumverkehre eingesetzt und systeme Verkehrsinformation und Strategien zur Ver- sind wesentliche Grundlage der im Aufbau befindlichen kehrslenkung sollen hier für Abhilfe sorgen. Verkehrsmanagementzentralen in Frankfurt, Stuttgart, München und Köln. 3. Einen besonders wichtigen Förderschwerpunkt bilden Projekte mit dem Ziel, den Schienen- und Schiffsverkehr Es handelt sich hierbei u. a. um: als Alternativen zum Straßenverkehr zu stärken. Dazu zählt die Entwicklung neuer kundengerechter ÖPNV- • aktuelle, dynamische MIV- und ÖV-Informationen Angebote genauso, wie z. B. die Verbesserung von Waren- und Dienste zur Verkehrslage und -prognose verfolgungssystemen im Güterverkehr. Übergreifendes mittels Radio, Videotext, Internet, Handy, etc. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 301 – Drucksache 15/3300

• Parkraummanagementsysteme mit den Funktionen tionalitäten für Mobilfunkgeräte, virtuelle – über Mobil- „aktuelle Information, Reservieren/Buchen, Bezahlen“ funk gesteuerte – Logistikbörsen und die effiziente Steue- rung von LKW-Strömen an den EU-Außengrenzen. • Aktuelle Verkehrslageerfassung und –prognosen für Ballungsraumnetze u. a. mittels Live-Kameras 3. Personennahverkehr für die Region

• Verkehrsmanagementmodule zur Sektor-, Ring- und Zur Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum und zur Quartierssteuerung mittels Lichtsignalanlagen, Entwicklung wirtschaftlich tragfähiger Nahverkehrsan- Wechselwegweisung und Variotafeln gebote in der Region startete das BMBF im Jahr 2000 die Forschungsinitiative „Personennahverkehr für die Re- • Anschlussinformationssysteme in ÖV, Störfall- gion“. Während der Nahverkehr in den Ballungsräumen management für S-Bahnen jährlich mehr Fahrgäste befördert, sind im ländlichen Raum Nachfragerückgänge zu verzeichnen. Die geringe Neben der Vermeidung von Parksuchverkehren durch Siedlungsdichte und die nur geringe Bündelungsfähigkeit Parkraummanagementsysteme werden weitere interes- einzelner Mobilitätswünsche in ländlich strukturierten sante Verkehrsvermeidungsansätze erprobt, wie u. a. der Gebieten lassen ein Nahverkehrsangebot, wie in Ballungs- „virtuelle Amtsgang“, „Telearbeit“, „Teleteaching“ oder räumen, nicht zu. Die Nachfrage nach öffentlichen Ver- der sog. „Walking-Bus“ für den sicheren Schulweg unserer kehrsleistungen sinkt, die Erträge der Verkehrsunter- Kinder – und zwar ohne PKW´s. nehmen gehen zurück. Der Förderschwerpunkt will die- Mit Hilfe der Forschungsinitiative INVENT wird in ein sen Trend stoppen und umkehren. paar Jahren eine neue Fahrzeuggeneration dank hoch Die Förderung umfasst bundesweit zehn Projekte in entwickelter Sensorik und Kommunikationstechnik in der unterschiedlich strukturierten Regionen. Bei den Projek- Lage sein, mitzusehen, mitzudenken und mit anderen ten handelt es sich um Projektverbünde mit rund 80 Ein- Fahrzeugen und Verkehrszentralen zu kommunizieren. zelprojekten. Die Gesamtkosten der Projekte liegen bei 40 Mit dieser Intelligenz können die Fahrerassistenzsysteme Mio. €, die Fördermittel betragen 19 Mio. €. den Autofahrer ortsspezifisch in sicherheitskritischen Die Forschungsvorhaben beschäftigen sich mit der Situationen unterstützen und ihn auf Alternativrouten an Entwicklung von Angeboten, die sich an den realen überlasteten Streckenabschnitten vorbei führen, was Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung im ländlichen gänzlich neue Wege des Verkehrsmanagements eröffnet. Raum orientieren. Die Aktivierung neuer Potenziale durch Erste sicherheitsrelevante Systeme für das Erkennen die Zusammenarbeit öffentlicher und privater Akteure von Verkehrssituationen sind entwickelt und befinden (Public-Private-Partnership) steht dabei im Vordergrund. sich in der Testphase. Die Erhöhung des Kostendeckungsgrades durch eine hö- here Nachfrage soll mit neuen und attraktiven Mobilitäts- 2. Mobilitätsinformationsdienstleistungen angeboten angestrebt werden.

Der Schwerpunkt „Mobilitätsinformationsdienstleistun- 4. Freizeitverkehr nachhaltig gestalten gen“ fördert die Entwicklung und Erprobung von telema- tikbasierten Dienstleistungen im Personen- und Wirt- Gut 50 Prozent der gesamten Verkehrsleistung fällt heute schaftsverkehr mit rd. 7 Mio. €. In den Projekten werden in den Bereich der Freizeit- und Urlaubsverkehre. Ver- für die aktuelle Reise- und Transportsituation personen- kehrsbelastungen sind damit vielfach das Ergebnis sehr spezifisch und ortsbezogen Dienste zur umfassenden heterogener Freizeitaktivitäten. Für die Verkehrsfor- Information, Beratung, Administration und Zielführung schung stellt sich also die Aufgabe, nicht nur die verkehr- über Handy, WAP und PDA den Nutzern zur Verfügung lichen Auswirkungen der Freizeitaktivitäten zu analysie- gestellt. ren, sondern nach neuen Lösungen zu suchen, wie Frei- Weitgehend fertiggestellt und erprobt sind Informa- zeitverkehr umweltfreundlich, nutzerfreundlich und effi- tionsdienste für Pendler im öffentlichen Verkehr, für Stör- zient gestaltet werden kann. Es gilt zu vermeiden, dass fälle mit Anschlussalternativen während der Reise, ortsbe- man frohgelaunt am Sonntag die Fahrt ins Grüne antritt, zogene aktuelle Fahrplanauskünfte ohne Haltestellenvor- um dann genervt sein blaues „Stauwunder“ zu erleben. kenntnis über geortete Mobilfunkgeräte, sehr aktuelle, Stellvertretend für die laufenden Forschungsaktivitäten ortsgenaue Staumeldungen beim ADAC, Logistikfunk- sei das Projekt „EVENT – Freizeitverkehrssysteme für den Drucksache 15/3300 – 302 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Event-Tourismus“ genannt. Im Zentrum des Projekts steht auf der Sachebene wissenschaftlich fundiert vorzuberei- die Idee, neue Angebote des öffentlichen Verkehrs zu ent- ten und abzusichern. Sie soll aktuelle sozioökonomische wickeln, die bereits die Anreise zu Veranstaltungen zu Grundlagen für die BMVBW-Ressortpolitik erarbeiten und einem interessanten Freizeiterlebnis machen – im be- Methoden, Modelle, Verfahren, sofern für die Ressortpla- kannten Sinne „der Weg ist das Ziel“. Die neuen Ideen nung notwendig, weiterentwickeln sowie Politikberatung wurden anlässlich der Internationalen Gartenbauaus- leisten im Zusammenhang mit Gesetzes- und Verord- stellung 2003 in Rostock präsentiert und getestet. nungsinitiativen sowie politischen Programmen und Ak- Während das neue Forschungsprogramm „Mobilität tionsplänen. Derzeit im Mittepunkt steht insbesondere die und Verkehr“ eher grundsätzlich und längerfristig ange- Entwicklung einer eigenen Methodik zur Schaffung von legt ist, wird im Rahmen der Ressortforschung des Wissenstransparenz und Wissensverbreitung aller For- BMVBW zu diesen Themenkomplexen der vielfältige kurz- schungsvorhaben im Bereich Verkehr, Raumordnung, und mittelfristige Erkenntnisbedarf abgedeckt. Wesent- Städtebau, Bauen und Wohnen. liche Schwerpunkte der Ressortforschung liegen u. a. bei Die Forschung zur Verbesserung der Verkehrsverhält- Investitionen, Infrastruktur, Raumentwicklung als Motor nisse der Gemeinden stellt eine Besonderheit des BMVBW- der Beschäftigung, Gerechtigkeit und Partizipation, Forschungsprogramms dar. Sie basiert auf dem Gemeinde- Sicherheit und Umweltschutz (Abgase, Lärm, Fläche, Was- verkehrsfinanzierungsgesetz, mit dessen Hilfe der Bund ser, Klima). Energie, Innovation und Nachhaltigkeit, inte- den Ländern und Gemeinden Finanzhilfen für besonders grierte Regionalentwicklungskonzepte, Innovationsför- bedeutsame Investitionen gewährt. Mit dem „Forschungs- derung in den ostdeutschen Ländern und der Schwer- programm Stadtverkehr (FOPS)“ werden analog offene punkt „Bauen einfacher machen“ sind weitere wichtige Nahverkehrsfragen der Länder und Gemeinden behan- Bestandteile des Ressortforschungsprogramms. delt. Die Ressortforschung des BMVBW hat die Aufgabe, In diesem Förderbereich wird folgendes Programm politikberatend Vorüberlegungen und Entscheidungen durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Zuwendung

Mobilität und Verkehr 2000 – 2004 260,80 Mio. € 2000 (Ist) : 49,80 Mio. € 2001 (Ist) : 51,00 Mio. € 2002 (Ist) : 57,20 Mio. € 2003 (Soll) : 55,00 Mio. € 2004 (Soll) : 47,80 Mio. €

39 Geowissenschaften und Rohstoffsicherung

(Förderbereich O) ist insbesondere, die in diesem System ablaufende Ver- änderung und gegenseitige Beeinflussung der Prozesse Gegenstand geowissenschaftlicher Forschung ist das zu verstehen, anthroprogene Einwirkungen auf die natür- „System Erde“ – bestehend aus Geosphäre, Hydrosphäre, lichen Kreisläufe abzuschätzen und Wege zu finden, um Biosphäre und Atmosphäre. Wissenschaftlich untersucht natürliche Ressourcen nach dem Leitbild der nachhaltigen werden die Prozesse im Erdinnern und an der Erdober- Entwicklung nutzen und erhalten zu können. Klima- fläche, denn die Wechselwirkungen und das Zusammen- änderungen, Georisiken, wie Erdbeben und Hochwasser, spiel verschiedenster Faktoren im System Erde prägen den aber auch der Verbrauch von Rohstoffvorkommen sind menschlichen Lebensraum entscheidend. Forschungsziel hierfür nur einige Beispiele. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 303 – Drucksache 15/3300

Abbildung 67: Geowissenschaften und Abbildung 68: Geowissenschaften Rohstoffsicherung

in Mio. € in Mio. € 100 100

71,3 75 69,5 66,2 68,5 68,6 65,8 75 66,5 62,6 66,0 63,0

58,7 53,4 54,2 50 57,4 50 50,6 51,2 53,2 49,8 48,3 49,4

25 25

0 0 2000 2001 2002 2003 2004 2000 2001 2002 2003 2004 Ist Soll Ist Soll

Wissenschaftsausgaben insgesamt Wissenschaftsausgaben insgesamt FuE FuE

39.1 Geowissenschaften Es soll dazu beitragen, Konzepte zur nachhaltigen Nutzung der Erde sowie zum Schutz der Menschen und der Natur zu Forschungsgegenstand ist das „System Erde“, mit der Erkun- entwickeln. Über ein vertieftes Verständnis der Prozesse dung der im Innern und an der Oberfläche des Planeten ab- und ihrer Wechselwirkungen sollen neue Wege für politi- laufenden Prozesse sowie der Wechselbeziehungen zwischen sches Handeln aufgezeigt und neue wirtschaftliche Felder den Teilsystemen Geo-, Hydro-, Bio-, Kryo- und Atmosphäre. erschlossen werden. Insgesamt wurden 13 Themen identifi- ziert, die über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren geför- Forschungspolitische Ziele dert werden sollen.

Forschungsziel ist es, Prozesse und ihre Wechselwirkungen Vom BMBF werden aktuell vier Schwerpunktthemen geför- zu verstehen sowie anthropogene Einwirkungen auf na- dert: türliche Kreisläufe abzuschätzen und auf der Grundlage dieses System- und Prozessverständnisses zu einem „Erd- • Gashydrate im Geosystem management“ zu kommen. Dabei spielen die Sicherung und umweltschonende Nutzung von Ressourcen eine • Beobachtung des Systems Erde aus dem Weltraum zentrale Rolle. • Informationssysteme im Erdmanagement: Von Geodaten Thematische Schwerpunkte und Ergebnisse zu Geodiensten in diesem Förderbereich • Kontinentränder: Brennpunkte im Nutzungs- und Das Sonderprogramm GEOTECHNOLOGIEN Gefährdungspotenzial der Erde

Das Sonderprogramm „GEOTECHNOLOGIEN – vom Pro- Der Themenschwerpunkt „Erkundung, Nutzung und zessverständnis zum Erdmanagement“ wurde 1999 als ge- Schutz des unterirdischen Raumes“ wird voraussichtlich meinsames Programm des BMBF und der DFG vorgestellt. ab 2004 gefördert. Drucksache 15/3300 – 304 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Gashydrate turen, die Modellierung raum-zeitlicher Zusammenhänge, die Visualisierung räumlicher Strukturen und Prozesse sowie Wasser und Methan bilden bei hohem Druck und niedri- die Weiterentwicklung von Geodiensten gefördert werden. gen Temperaturen eine feste Verbindung, die als Gashydrat An der ersten Phase von 2002 bis 2005 sind sechs Verbund- bezeichnet wird. Gashydrate finden sich im Meeresboden vorhaben beteiligt, die sich mit der Konzeption und Entwick- sowie im Permafrost. Es wird vermutet, dass sie auf der Erde lung intelligenter Geodienste und Schaffung einer Dienste- das mit Abstand größte Reservoir für organischen Kohlen- basierten Informationsstruktur sowie der Umsetzung eines stoff bilden. Eine Zersetzung von Gashydraten, z.B. als Fol- Auswertekonzepts zur geowissenschaftlichen Typisierung und ge globaler Erwärmung, könnte zu submarinen Hangrut- räumlichen Klassifikation des Meeresbodens beschäftigen. schungen mit katastrophalen Folgen für die Küstenregion- en führen. Das bei rascher Destabilisierung freigesetzte Kontinentränder: Brennpunkte im Nutzungs- und Methan, das vielfach klimaschädlicher als Kohlendioxid ist, Gefährdungspotenzial der Erde würde außerdem klimawirksam werden. In einer ersten Förderphase, die Anfang 2004 abge- Etwa achtzig Prozent der Weltbevölkerung leben im direkten schlossen wird, wurden die Bildungs- und Zersetzungspro- Einflussbereich von Kontinenträndern. Diese Gebiete stellen zesse sowie die physikalischen Eigenschaften der Gashydrate häufig Hochrisikozonen dar, die von Erdbeben und Vulkanis- unter natürlichen Bedingungen untersucht. Durch apparati- mus bedroht sind. ve Neuentwicklungen war es möglich, Gashydratproben zu Aufgrund der herausragenden Bedeutung dieser gewinnen und unter in situ-Bedingungen zu konservieren. geologischen Großstrukturen soll der Themenschwerpunkt Ziele der Forschungsarbeiten waren u. a. die Erken- Beiträge über Aufbau und Entwicklung passiver und aktiver nung und Quantifizierung von Gashydraten und freiem Methan Kontinentränder liefern. In einer ersten Phase von 2004 bis sowie die Bewertung der mechanischen Instabilität des Unter- 2007 werden drei Verbundvorhaben gefördert, die sich mit grundes und damit des Risikopotenzials durch Gashydrate. der Erforschung des aktiven Kontinentrandes im Bereich von Südchile, der Untersuchung der Subduktionszone und des Beobachtung des Systems Erde aus dem Weltraum Vulkanismus im Bereich des indonesischen Sundabogens so- wie der Erforschung von toxischen Gasausbrüchen vor der Im Mittelpunkt steht die Erfassung und Überwachung von Küste Namibias beschäftigen. dynamischen Veränderungen der Geosphäre mit Hilfe satelli- Ziel der Forschung ist es, durch die Untersuchung der tengetragener Messverfahren. Neben den terrestrischen und geologischen Prozesse im Bereich von Subduktionszonen we- flugzeuggestützten Verfahren wird dadurch das Spektrum sentliche Steuerfaktoren von Erdbeben und Vulkanausbrüchen erfassbarer Erdparameter deutlich erweitert, die Messge- zu bestimmen und daraus Technologien für das Erdbeben-Mo- nauigkeit wesentlich erhöht und eine quasi-globale Verfüg- nitoring und langfristige Strategien zur Gefährdungsabschät- barkeit erzielt. Ein wesentliches Ziel ist die präzise Bestim- zung und Überwachung von Risikogebieten zu entwickeln. mung der zeitlichen und örtlichen Änderungen des Erd- schwere- und Erdmagnetfeldes. Dadurch werden hochge- Erkundung, Nutzung und Schutz des unterirdischen Raumes naue Längen- und Höhenangaben fast eines jeden Punktes auf der Erde möglich sein, die u. a. für zahlreiche technische Im Rahmen des für 2004/2005 geplanten Themenschwer- Anwendungen (z. B. den Trassen- und Brückenbau) von Be- punktes sollen Untersuchungen zur Erkundung des Unter- deutung sind, aber auch der Klimaforschung (z. B. Beobach- grunds als Verkehrs- und Wirtschaftsraum sowie zur Nut- tung der Eisakkumulation an den Polkappen, der globalen zung des unterirdischen Raumes als Speichermedium für das

Zirkulation der Ozeane) und der Geodäsie wissenschaftlich Treibhausgas Kohlendioxid als Produkt der C02-Sequestrie- völlig neue Möglichkeiten aufzeigen werden. rung – vor allem aus Kraftwerken – durchgeführt werden. Aus den Forschungsergebnissen werden Beiträge zur Redu- Informationssysteme im Erdmanagement: Von Geodaten zu zierung des Flächenverbrauchs durch oberirdische Bau- Geodiensten maßnahmen sowie zum globalen Klimaschutz erwartet.

Geodaten zeichnen sich durch eine starke Heterogenität und Geowissenschaftliche Meeresforschung hohe Komplexität aus. Zur verbesserten Nutzbarkeit großer geowissenschaftlicher Datenbestände soll im Rahmen dieses Forschungskampagnen mit dem Forschungsschiff SONNE, Themenschwerpunktes der Aufbau von Informationsstruk- mit Geräteträgern des trilateralen Schiffs-Abkommens zwi- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 305 – Drucksache 15/3300

schen Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie logischen Umfeldern. Im Rahmen des Kontinentalen Tief- mit anderen Schiffen, verfolgen in erster Linie die Klärung bohrprogramms (KTB) in der Oberpfalz finden nach Abschluss geowissenschaftlicher Fragestellungen im marinen Bereich. der Hauptbohrung bei 9 101 m und der Experimente des KTB- Schwerpunkte der Aktivitäten sind: Tiefenlabors seit dem Jahr 2002 hydraulische Untersuchun- gen statt, die Rückschlüsse auf den Energie- und Fluidtrans- • die Quantifizierung von Stoffverteilungen und –flüssen port in der Erdkruste erlauben und damit zu einem besseren Verständnis krustendynamischer Prozesse beitragen sollen. • biogeochemische Prozesse im oberflächennahen Sediment, der Wasser-Sediment Grenzschicht und der bodennahen Internationales Ozeanbohrprogramm Wassersäule (Ocean Drilling Program, ODP)

• petrologische Fragestellungen Das ODP wurde 2003 abgeschlossen. Nachfolgen wird das IODP, an dem sich Deutschland beteiligen wird. Das IODP wird neues- • Vorerkundungen (pre site survey) für das Internationale te technologische Möglichkeiten von Bohrschiffen nutzen, um Ozeanbohrprogramm zu einem besseren Verständnis der natürlich ablaufenden geo- dynamischen Prozesse zu kommen. Es sind Forschungsvor- • paläoklimatische Fragestellungen haben zur Umweltvariabilität, zur Entstehung von Georisiken und zur Erkundung der Georessourcen geplant mit dem Ziel, Internationales Kontinentales Bohrprogramm (ICDP) ein besseres Management des Systems Erde zu ermöglichen.

Das 1996 von deutscher, amerikanischer und chinesischer Geothermie Seite initiierte ICDP ist ein multinationales, wissenschaftliches Bohrprogramm, das direkte Einblicke in geologische Prozess- Basierend auf den Erfahrungen, die im Rahmen des europäi- abläufe und Strukturen ermöglichen soll. An dem Programm schen Hot-Dry-Rock Projekts in Soultz-sous-Forêts (Elsass/Frank- sind China, Deutschland, Island, Japan, Kanada, Mexiko, Nor- reich) gewonnen wurden, plant die Bundesanstalt für Geowis- wegen, Österreich, Polen, Tschechien und die USA beteiligt. senschaften und Rohstoffe (BGR), Hannover, die Durchführung Die wissenschaftliche Koordination wird vom GeoForschungs- eines Demonstrationsversuches zur Erdewärmegewinnung Zentrum Potsdam wahrgenommen. Bis zum Herbst 2003 mittels „Generierter Geothermischer Energie-Systeme (Gene- waren mehrere Tiefbohrungen abgeschlossen (z. B. Golf von Sys)“. Mit GeneSys soll nachgewiesen werden, dass natürliche Korinth, Griechenland; Baikal-See, Russland; Long Valley Erdwärme an jedem beliebigen Ort Deutschlands gewonnen Caldera und San Andreas Verwerfung, USA; Koolau, Hawaii; werden kann. Nach Abschluss einer Testphase, in der eine auf- Malik, Kanada; Chicxulub, Mexiko; Titicaca-See, Peru; Malawi- gelassene Erdgasbohrung als natürliches Geothermie-Labor See, Malawi), eine Bohrung auf Hawaii bis auf 3 000 m und in fungiert, ist beabsichtigt, ab 2004 eine etwa 3 500 m tiefe China bis auf 3 500 m Tiefe vorangetrieben sowie weitere künf- Bohrung auf dem Gelände der BGR niederzubringen. Mit der tige Bohrungen (Tiefbohrprogramm aus Island; in Sudbury, aus der Bohrung gewonnenen Erdwärme soll das Geozentrum Kanada; Chesapeake Bay, USA; Lake Peten-Itza, Guatemala; Hannover geothermisch beheizt werden. Chelungpu Störung, Taiwan) vorbereitet. Langzeitobserva- In diesem Förderbereich wird folgendes Programm torien registrieren Prozessabläufe in den verschiedenen geo- durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Sonderprogramm Geotechnologien 2000 – 2010 80,70 Mio. € 2000 (Ist) : 2,30 Mio. € 2001 (Ist) : 13,90 Mio. € 2002 (Ist) : 15,70 Mio. € 2003 (Soll) : 16,20 Mio. € 2004 (Soll) : 15,60 Mio. € 2005 (Soll) : 17,00 Mio. € Drucksache 15/3300 – 306 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

39.2 Rohstoffsicherung Die BGR gibt alljährlich einen Bericht zur Lage der Roh- stoffversorgung in Deutschland heraus. In Länderberichten Deutschland zählt zu den größten Rohstoffkonsumenten werden zusätzlich die Rohstoffpotentiale wichtiger Pro- der Welt. Zur Sicherung der Rohstoffversorgung stellt der duzenten analysiert und durch Studien über einzelne Staat der deutschen Wirtschaft eine technisch-ökonomi- Rohstoffe ergänzt. Fragen zur Rohstoffsicherung werden sche Infrastruktur bereit. ferner in Kooperation mit internationalen Organisationen, wie den Vereinten Nationen und der OECD erörtert. Im Abbildung 69: Rohstoffsicherung Auftrag des BMWA wurde 2002 die Studie „Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen“ neu in Mio. € erstellt. 10 An aktuellen Vorhaben zur langfristigen Sicherung der Rohstoffversorgung sei exemplarisch das Projekt „DEGAS“ 7,5 angeführt, das zu einer Einschätzung des nutzbaren Poten- zials mariner Gashydratvorkommen als mögliche Erdgasres- 5 sourcen beitragen soll. Auch das bislang nicht erkundete 3,0 3,6 2,8 2,5 2,8 Kohlenwasserstoffpotenzial im Bereich der Kontinentalrän- 2,5 2,2 der des Südatlantiks wird derzeit eingehend von der BGR 1,5 1,3 1,0 1,1 untersucht. 0 2000 2001 2002 2003 2004 Das Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschafts- Ist Soll aufgaben im Geozentrum Hannover erforscht den nutzbaren Untergrund im Hinblick auf Lagerstätten und Umweltbeein- flussungen. Hierfür werden Forschungs- und Entwicklungs- Wissenschaftsausgaben insgesamt vorhaben mit dem Ziel durchgeführt, Handlungsempfehl- FuE ungen für Regelwerke und die Praxis zu erarbeiten.

40 Raumordnung und Städtebau; Bauforschung

(Förderbereich P) Technologie mit gravierenden Folgen. Dabei geht es nicht nur um die zunehmende Abwanderung von Haushalten ins Bauen und Wohnen steht – wie sonst kein anderer Bereich – Umland, sondern auch um Verlagerung von Produktion in einem vielfältigen wechselseitigen Beziehungsgeflecht und Dienstleistungen. mit Arbeitsmarkt und Beschäftigung, mit Umwelteinflüs- Hinzu kommen die demographische Entwicklung sen, Mobilität und Verkehr. Hier gibt es die größten Poten- (Bevölkerungsrückgang, Alterung und Zuwanderung, etc.), ziale für eine nachhaltige Entwicklung. Wertewandel sowie – in verschiedenen Räumen – auch wirt- Städte sind und bleiben unzweifelhaft die Motoren schaftliche Schrumpfungstendenzen (Deglomeration). Die für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Die Folgen, wie z.B. die stetige Ausweitung der Siedlungsflä- Tendenz zu einer „Verstädterung“ hält an: der Anteil der chen, wachsende Verkehrsaufkommen, die Polarisierung Einwohner in Städten wird auch in Europa nach UN-Schät- der Sozialstruktur oder auch Segregationsprozesse zwi- zungen von 74 Prozent (1996) auf 83 Prozent (2030) anstei- schen Kernstädten und Umland einerseits sowie innerhalb gen. Agglomerationsräume bieten nach wie vor das größte der Kernstädte andererseits, sind stadtstrukturell und öko- Entwicklungs- und Innovationspotenzial. Ihnen gemein- logisch problematisch. sam sind gleichzeitig eine Reihe von Problemen. Sie ent- Zugleich erleben die Bau- und die Wohnungswirt- sprechen heute nicht den Zielvorgaben der Nachhaltigkeit. schaft einen tief greifenden Strukturwandel. Gab es im Jah- Besonders hervorzuheben ist die anhaltende Sub- re 1997 noch 2,7 Millionen Erwerbstätige in der Bauwirt- urbanisierung als Ergebnis eines weitreichenden und ra- schaft, so sank diese Zahl bis 2001 auf rund 2,2 Millionen. santen Strukturwandels in Wirtschaft, Gesellschaft und Der strukturelle Auftragseinbruch gefährdet weiterhin die Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 307 – Drucksache 15/3300

Existenz gerade kleinerer und mittlerer Bauunternehmen. 40.1 Raumordnung, Städtebau, Wohnungs- Sie können ihre Marktchancen - und damit auch die Sicher- wesen heit der Arbeitsplätze - durch technische und organisato- rische Innovationen im Unternehmen verbessern. Die Woh- Forschungspolitische Ziele nungswirtschaft ist in einzelnen Wohnungsteilmärkten mit In den Politikbereichen Raumordnung, Städtebau und Woh- erheblichen Leerständen konfrontiert und sucht nach neu- nungswesen werden Forschungsaufgaben für das BMVBW en Wegen zur Erhöhung der Attraktivität ihres Wohnungs- durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung be- und Siedlungsbestandes. treut. Im Mittelpunkt des Bereichs Raumordnung und Städte- Mit den skizzierten Entwicklungen sind neue Her- bau stehen dabei indikatorengestützte Analysen zum Stand ausforderungen an die Verantwortlichen in Planung, Ver- der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen auf regionaler und waltung, Wirtschaft und Politik verbunden. Es besteht drin- städtischer Ebene sowie die Erarbeitung von Strategien, Kon- gender Bedarf an Wissen und innovativen Handlungsstrate- zepten und Instrumenten, mit deren Hilfe eine nachhaltige gien für eine nachhaltige Stadt- und Raumentwicklung. Das Raum- und Stadtentwicklung unterstützt werden kann. gilt gleichermaßen für die Bauwirtschaft. Mit dem im Jahre Schwerpunkte im Bereich Wohnungswesen bilden die Sen- 2000 gestarteten BMBF-Forschungsprogramm „Bauen und kung der Baukosten, die Prüfung der Effizienz der Instru- Wohnen im 21. Jahrhundert“ soll das dafür erforderliche mente zur Förderung der Wohneigentumsbildung und die grundlegende Orientierungswissen erarbeitet werden. Entwicklung von Instrumenten zur Bewältigung des woh- Eine wichtige Akzentsetzung liegt auf Folgenabschätzung nungswirtschaftlichen Strukturwandels in den ostdeutschen und Prävention. Ländern. Wichtige Forschungsprogramme zur Durchfüh- Demgegenüber ist die auf kurzfristigere Anwen- rung entsprechender Ressortaufgaben auf den Gebieten der dung orientierende Ressortforschung des BMVBW in den Raumordnung, des Städtebaus und des Wohnungswesens Bereichen Raumordnung und Städtebau auf die Konkreti- sind das raumordnerische Aktionsprogramm „Modellvor- sierung und Umsetzung des Konzeptes der nachhaltigen haben der Raumordnung“ (MORO) und der „Experimentelle Siedlungsentwicklung, auf eine Stärkung der regionalen Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt). Eigenkräfte und auf den Ausbau kommunaler und regiona- ler Kooperation ausgerichtet. Im Bereich Wohnungspolitik Thematische Schwerpunkte befasst sich die Forschung des BMVBW mit der Überprü- fung und der Fortentwicklung der Instrumente zur För- Mit dem Bericht „Nachhaltige Raumentwicklung im Spiegel derung der Wohnungsversorgung und der sozialen Ab- von Indikatoren“ wurde ein wichtiger Diskussionsbeitrag zur sicherung des Wohnens. Bestimmung eines ausgewogenen und handhabbaren Indi- katorenkatalogs zur Messung und Bewertung nachhaltiger Raumentwicklung geleistet. Solche Indikatoren sind unver- Abbildung 70: Raumordnung und Städtebau; zichtbare Maßstäbe zur Beurteilung von Fortschritten nach- Bauforschung haltiger Raumentwicklung. Auf der Grundlage solcher Indi- katoren sollen Politik, Praxis und Öffentlichkeit regelmäßig in Mio. € 100 über den erreichten Stand der Raumentwicklung in Richtung Nachhaltigkeit informiert werden. 75 Komplementär zu den regionalen Nachhaltigkeits- indikatoren wurden im Rahmen des ExWoSt 21 Strategien 49,9 53,2 50 als Zielvorgaben für eine nachhaltige Stadtentwicklungs- 41,6 52,9 36,1 36,7 49,6 politik soweit in Indikatoren übersetzt und umgeformt, 41,2 35,8 36,4 25 dass eine aussagekräftige Erfolgskontrolle auf kommuna- ler, einzelstädtischer Ebene möglich ist. Die Ergebnisse des 0 Projekts zeigen eindrucksvoll, dass es möglich ist, Fort- 2000 2001 2002 2003 2004 schritte auf dem Weg zur zukunftsfähigen Stadt durch Ist Soll Nachhaltigkeitsindikatoren abzubilden, aus erkennbaren Defiziten neue Impulse abzuleiten und einen praxiserprob- Wissenschaftsausgaben insgesamt ten Beitrag zur Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeits- FuE strategie zu liefern. Drucksache 15/3300 – 308 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Der Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der haltigkeitsstrategie“, die Neuinanspruchnahme von Sied- Bundesregierung dienen auch eine Reihe weiterer Modell- lungs- und Verkehrsflächen auf 30 ha pro Tag im Jahr 2020 vorhaben der Raumordnung und des Städtebaus: zu verringern, auf. In 2003 wurden insbesondere folgende Themen vertieft: • Mit dem Modellvorhaben „Regionales Flächenmanage- ment“ wird versucht, den schonenden und sparsamen • Nachhaltige Siedlungsentwicklung: Gesucht werden hier Umgang mit Grund und Boden verstärkt als regionale, neue, innovative Handlungsansätze, die dem weiteren kooperative Aufgabe zu begreifen, dass die interkommuna- Zuwachs der Siedlungsflächeninanspruchnahme ent- le Konkurrenz um finanziell attraktive Flächennutzungen gegenwirken. Suburbanisierungsprozesse und damit die weitere Neu- inanspruchnahme von Freiflächen für Siedlungszwecke • Infrastruktur und demographischer Wandel: Gesucht fördert. werden innovative, nachhaltige Lösungen für eine An- passung der vorhandenen Infrastrukturen an die Bedin- • Mit dem Modellvorhaben „Bahnverkehr in der Region“ wird gungen des demographischen Wandels. das Handlungsfeld „Umweltverträgliche Mobilität“ weiter entwickelt. Mit dem Modellvorhaben wurden die Hinder- • Kreislaufwirtschaft in der städtischen/stadtregionalen nisse untersucht, die auf Nebenstrecken bisher einer Flächennutzung: Im Mittelpunkt steht eine nachhaltige Zunahme des Schienenverkehrs (Güter- sowie Personen- Flächenhaushaltspolitik, die sowohl auf eine Reduzie- verkehr) entgegenstehen und erste Lösungsschritte zur rung der Flächenneuinanspruchnahme als auch auf die Überwindung dieser Hemmnisse entwickelt. Ausschöpfung vorhandener Nutzungspotenziale (Brach- flächen, usw.) abzielt. • In dem Modellvorhaben „Finanzierungsmodelle für eine nachhaltige Regionalentwicklung“ werden die Finanzie- Schließlich laufen auch auf europäischer Ebene Forschungs- rungshemmnisse aufgegriffen, die bei Nachhaltigkeits- aktivitäten zur Umsetzung von Zielen einer nachhaltigen projekten zu beobachten sind. In Modellregionen wurden Raum- und Stadtentwicklung. Im einzelnen geschieht dies Wege zur Überwindung dieser Hemmnisse aufgezeigt. z. B. im Rahmen der wissenschaftlichen Unterstützung der Durchführung der EU-Gemeinschaftsinitiative „Interreg III B“, • In dem Projekt „Neue Kooperationsformen in der Stadt- mit der die EU-Kommission die transnationale Zusammen- entwicklung“ wird untersucht, ob und in welchen Berei- arbeit auf dem Feld der Raumordnung fördert, bei der Durch- chen städtebauliche Kooperationsprozesse der drei Akteure führung des „ESPON-2006-Programms“, das die Politikbera- Bürger, Investoren und öffentliche Hand zeit-, ressourcen- tung für eine europäische Raumentwicklungspolitik verbes- sparend und qualitätssteigernd für die Umsetzung von Zie- sern soll und der Beteiligung am URBACT-Netzwerk, das sich len einer nachhaltigen Stadtentwicklung eingesetzt wer- speziell mit der sozialen Dimension von Nachhaltigkeit be- den können. schäftigt, insofern hier der europäische Erfahrungsaustausch über die Entwicklung benachteiligter städtischer Quartiere Beschäftigen sich die angeführten Modellvorhaben mit im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative URBAN im Mittel- wichtigen Teilaspekten einer nachhaltigen Entwicklung, so punkt steht. bildete das 2003 abgeschlossene Projekt „Netzwerk Regio- Im Rahmen des ExWoSt-Forschungsprogramms wird nen der Zukunft“ eine Klammer. In ihm engagierten sich seit 2002 im neuen Forschungsfeld „Kostengünstig qualitätsbe- 26 Regionen aus allen Teilen Deutschlands, um der Blau- wusst Bauen“ eine bundesweit bilanzierte Querschnittsanalyse pause „nachhaltige Regionalentwicklung“ zur praktischen abgeschlossener Modell- und Forschungsvorhaben der letzten Durchsetzung zu verhelfen. 10 Jahre im Hinblick auf Strategien, Handlungsansätze, Aktions- Im Jahre 2003 initiierte Forschungsvorhaben orien- felder und Instrumente zum kostengünstigen und qualitätsbe- tieren sich weiter an der Thematik einer nachhaltigen wussten Bauen durchgeführt. Ab dem Jahr 2003 werden ausge- Raum- und Stadtentwicklung, insbesondere was die Redu- wählte Modellvorhaben zum kostengünstigen und qualitätsbe- zierung der Flächeninanspruchnahme für Siedlungszwecke wussten Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern in prospe- betrifft und greifen die Forderung der „Nationalen Nach- rierenden Regionen wissenschaftlich begleitet. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 309 – Drucksache 15/3300

Abbildung 71: Raumordnung, Städtebau, • der Zusammenhang von Siedlungsstrukturen und Ver- Wohnungswesen kehrs-/Mobilitätsentwicklung

in Mio. € 100 • die Schaffung bautechnischer Voraussetzungen für eine nachhaltige Stadt-, Siedlungs- und Raumentwicklung 75 • die Sicherung der Wohnraumversorgung unter Aspekten 50 der Kinder- und Familienfreundlichkeit, differenzierter Anbieter- und Nachfragestrukturen, gruppenspezifischer

25 15,8 17,9 Wohnbedürfnisse und effizienter, d. h. kostengünstiger 12,2 12,4 11,9 15,5 17,6 Planungs- und Bauverfahren bzw. Technologien 11,8 12,1 11,6 0 2000 2001 2002 2003 2004 • die Bewahrung und Entwicklung von lokalen Identitäten, Ist Soll urbanen Milieus, regionalen Besonderheiten, von wert- vollen Kulturlandschaften und Naturräumen – nicht zu- Wissenschaftsausgaben insgesamt letzt unter der Prämisse demokratischer Teilhabe und FuE bürgerschaftlichen Engagements

40.2 Bauforschung – Bautechnische Forschung; Abbildung 72: Bauforschung und -technik; Straßenbauforschung Straßenbauforschung

in Mio. € Forschungspolitische Ziele 100

Gefördert werden Forschungsvorhaben, die – unter Berück- 75 sichtigung aktueller Strukturprobleme in der Bau- und Wohn- ungswirtschaft sowie in den Kommunen und Regionen – in 50 längerfristigen Perspektiven zu einer nachhaltigen, zukunfts- 35,3 29,7 34,1 verträglichen Entwicklung auf den unterschiedlichen räum- 25 23,9 24,3 lichen Ebenen beitragen. Darüber hinaus werden Impulse für die Entwicklung und Erprobung neuer Bautechniken bis hin 0 zu organisatorischen Innovationen gegeben, um insbesonde- 2000 2001 2002 2003 2004 Ist Soll re die kleinen und mittleren Unternehmen der Bauwirtschaft dabei zu unterstützen, langfristig zukunftssichere und at- traktivere Arbeitsplätze zu schaffen und – bei besserer Quali- FuE tät der Bauausführung – die Baukosten zu senken.

Im Vordergrund des Forschungsinteresses stehen: Thematische Schwerpunkte

• die Förderung sozialer Integration in einer zunehmend mul- Im Jahr 2002 wurden zu inhaltlichen Säulen des Forschungs- tikulturellen Gesellschaft mit problematischer Alterspyra- programms: mide und teilweise sehr ungleichen Lebensbedingungen • Zukunftsverträgliches Wohnen in Stadt und Region • die Zukunftsfähigkeit sozialer, räumlicher, wirtschaftlicher und kultureller Strukturen • Bauforschung und -technik für den Wohnungsbau

• Ressourcenschonende Strategien, Konzepte und Verfahren • Wissenstransfer und Qualifizierung bei der Planung, dem Bau und dem Erhalt klein- und groß- räumiger Wohn- und Lebenswelten um den Förderschwerpunkt Drucksache 15/3300 – 310 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Bauforschung und -technik für eine nachhaltige Stadt- Entwicklungen und Ergebnisse in diesem und Raumentwicklung Förderbereich erweitert. Damit wird dem Bedarf an Modernisierung, „Zukunftsverträgliches Wohnen in Stadt und Region“ Sanierung und Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Infra- struktur, wie aber auch an neuen Bauweisen und Bautech- Im Bereich der Grundlagenforschung wurden im Berichts- nologien, für flächensparendes urbanes Bauen Rechnung zeitraum vier Forschungsverbünde bewilligt. Hier stand die getragen. Erforschung

Die Schwerpunkte der Forschungsförderung sind: • von Wachstumsprozessen an der städtischen Peripherie,

Zukunftsverträgliches Wohnen in Stadt und Region • des Zusammenhangs von Wohnmilieus, Lebensstilen und Mobilität in seinen Konsequenzen für die Stadtplanung, • Die Erarbeitung neuen Orientierungswissens, auf dessen Basis zukunftsgerechte Planungs- und Gestaltungskon- • der stadträumlichen Voraussetzungen für die Anpassungs- zepte entwickelt werden können. Hier geht es vor allem fähigkeit von Stadtquartieren und Städten an sich um die Auswirkungen des sozialen, wirtschaftlichen und ändernde Bedingungen in Gesellschaft und Wirtschaft technologischen Wandels. und schließlich, • Anwendungsorientierte Modell-/Verbundvorhaben zur Entwicklung und Erprobung innovativer Handlungskon- • ausgehend von aktuellen Entwicklungen auf dem Woh- zepte bzw. planerischer Verfahren und Steuerungsmo- nungsmarkt, dem sozialen Hilfesystem und von Verän- delle für das zukunftsverträgliche Wohnen in Stadt und derungen in der Bevölkerungsstruktur, der zielgruppen- Region. Von besonderem Interesse sind die Verknüpfung spezifische Bedarf an Hilfen zur Verhinderung von Woh- unterschiedlicher Ziel- und Handlungsebenen (z.B. Städte- nungslosigkeit bau/Wohnungsbau und Mobilität/Verkehr, u.a.) wie auch die „Vernetzung“ der Akteure bzw. Betroffenen. im Vordergrund.

Bauforschung und -technik Als Ergebnis der Forschungsvorhaben wird den Verant- wortlichen in den Städten wichtiges Handlungswissen zur • neue technische und organisatorische Bauverfahren und Bewältigung anstehender Herausforderungen auf dem Ge- -materialien, die für eine nachhaltige – und zugleich be- biet der Stadtentwicklung und Wohnungspolitik zur Ver- zahlbare – Gestaltung von Städten und Regionen dringend fügung gestellt. erforderlich sind Den Kern der anwendungsorientierten Modellvor- haben bildete der im Jahre 2000 gestartete Forschungsver- • neue Bauverfahren und -techniken für den Wohnungs- bund „Stadt 2030“, an dem insgesamt 33 Kommunen und bau: auch und besonders unter dem Aspekt organisatori- 54 Forschungsinstitute beteiligt sind. scher Innovationen sowie qualifikatorischer Vorausset- Der Forschungsverbund „Stadt 2030“ verlief äußerst zungen erfolgreich. Das betrifft zum einen die Methode des Zukunfts- dialogs. Das bekannte „Zukunftsdilemma“ von Politik und • neue Modelle zum Wissenstransfer als Querschnittsaufgabe Planung, wonach verantwortliches Handeln sich im dauer- haften Konflikt zwischen kurzfristig zu bewältigenden Tages- • zur dauerhaft tragfähigen Organisation des Erfahrungs- anforderungen einerseits und der notwendigen Beachtung austauschs und der Kommunikation zwischen Politikern, langfristiger Entwicklungen als Rahmenbedingungen für Planern und anderen Experten einerseits und Nicht-Fach- tagtägliche Entscheidungen andererseits bewegt, wurde im leuten (Bauherren, Nutzern, Bewohnern, Selbsthilfegrup- Forschungsverbund erstmals Thema von Stadtentwicklung pen, etc.) andererseits, sowie Best Practices. und -forschung und bedarf weiterer Impulse. Zum anderen die Inhalte: Unter den Oberbegriffen „Soziale Integration“, Kennzeichen der Förderung ist die Verbindung von grund- „Identität“, „Regionalisierung“ und „lokale Demokratie lagen- und anwendungsbezogener Forschung mit Blick auf und Zivilgesellschaft“ in den Modellstädten bzw. -regionen praktische Gestaltung und Interdisziplinarität. wurde die dringend erforderliche Erarbeitung von Konzep- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 311 – Drucksache 15/3300

ten für eine zukunftsverträgliche Stadt-/Regionalpolitik rungspotenziale im konventionellen Bauprozess einschließ- und -planung angestoßen. Das betrifft sowohl die Stärkung lich der Baulogistik zu finden sind. Durch die Bildung Gewer- der Kernstädte für Wohnen, Arbeiten und Versorgung wie ke übergreifender Kooperationen und einen durchgängig auch den Umgang mit ungebrochenen Wachstumspro- koordinierten Daten- und Informationsaustausch konnten zessen am Rande der Agglomerationen bzw. die Verbesse- die Prozesse im Bauablauf mit Hilfe des Einsatzes moderner rung der Arbeits- und Lebenssituation in peripheren und IuK-Technologien deutlich verbessert und infolgedessen die ländlichen Gebieten sowie schließlich die Verbesserung Baukosten reduziert werden. der Kooperation zwischen Kernstadt und Umland. Die im Bereich der Vorfertigung entwickelten Inno- Mit der offensiven Thematisierung von Bevölkerungs- vationen zeigen die umfassenden Möglichkeiten, mit Hilfe rückgang und wirtschaftlicher Stagnation bzw. Schrumpfung von Systembauweisen individuell, qualitativ hochwertig als zentraler Handlungsbedingung in immer mehr Städten und kostengünstig zu bauen. Speziell die in der Vergangen- wurde eine längst überfällige Debatte über eine entscheiden- heit bestehenden Vorbehalte gegenüber dieser Bauweise im de Zukunftsfrage in Gang gesetzt. Hinblick auf ausreichende Individualität konnten durch die Der Kongress „Auf dem Weg zur Stadt 2030“ am in den Projekten erarbeiteten Lösungen weitestgehend aus- 24./25. September 2003 in Braunschweig schloss die erste geräumt werden. Auch hier wurde durch eine Verbesserung Phase dieser Fördermaßnahme ab. Vorbereitungen für eine der Kommunikation und der Arbeitsprozesse durch Kopp- zweite Phase haben begonnen. lung von Planung, Fertigung und Montage mit Hilfe von Weitere Planungen betreffen die Einrichtung neuer IuK-Technologien eine Kostenreduktion im Wohnungsbau Themenschwerpunkte zu „Baukultur – Forschung für einen von ca. 20 Prozent gegenüber der konventionellen Her- innovativen Prozess qualitätsvollen Planens und Bauens“ stellung erzielt. sowie „Siedlungsentwicklung und Mobilität/Verkehr“. Künftige Fördermaßnahmen sind u.a. darauf ausge- richtet, den grundlegenden Wandel der Baubranche vom Be- Bauforschung und -technik reitstellungsgewerbe zum Dienstleister rund um das Bau- werk durch geeignete praxisorientierte Modellvorhaben un- Im Fokus der bisherigen Förderung standen insbesondere die terstützend zu begleiten. Im Vordergrund stehen dabei so- Anwendung von IuK-Technologien im Bauprozess sowie die wohl das „Bauen in Netzwerken“ wie auch das „industrielle stationäre Vorfertigung. Als wichtiges Ergebnis der geförder- Bauen“ einschließlich Wissenstransfer und Qualifizierung. ten Projekte zeigt sich, dass durch eine Optimierung der Or- In diesem Förderbereich wird folgendes Programm ganisations- und Informationsstruktur erhebliche Optimie- durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Bauen und Wohnen im 21. Jahrhundert 2000 bis 2010 2000 (Ist) : 3,98 Mio. € 2001 (Ist) : 8,69 Mio. € 2002 (Ist) : 10,66 Mio. € 2003 (Soll): 11,96 Mio. € 2004 (Soll): 12,00 Mio. € Drucksache 15/3300 – 312 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

41 Forschung und Entwicklung im Ernährungsbereich

(Förderbereich Q) • Schaffung und Bereitstellung einer breiten, aktuellen und kontinuierlich verfügbaren Wissensbasis im Bereich der Forschung und Entwicklung im Ernährungsbereich sollen Ernährung zur zeitnahen und unabhängigen Beratung der darauf abzielen, die Sicherheit und gute Qualität von Lebens- Bundesregierung im Vorfeld von entsprechenden Initiati- mitteln zu gewährleisten und die Voraussetzungen für eine ven, Gesetzgebungsverfahren und internationalen Ver- gesunde Ernährung der Verbraucherinnen und Verbraucher handlungen zu schaffen. Der Bereich der Lebensmittelsicherheit wird durch ein Netzwerk von Gesetzen und Verordnungen gere- • Gesundheitlicher Verbraucherschutz durch verbesserte gelt. Diese sollen dafür sorgen, dass nur gesundheitlich unbe- Lebensmittel- und Produktsicherheit denkliche und qualitativ einwandfreie Lebensmittel auf den Markt gelangen. Auch soll der Verbraucher vor Irreführung • Sicherung und Verbesserung der Produkt- und Prozess- geschützt werden. Die Forschung liefert die Erkenntnisse, um qualität bei Lebensmitteln und anderen Produkten die Erzeugung qualitativ hochwertiger Lebensmittel zu er- möglichen, sowie die Methoden und Instrumente für die • Gesunde Ernährung, Verbesserung des Ernährungsverhal- Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmun- tens und der Ernährungsinformation; Verringerung des gen. Eine weitere wichtige Aufgabe der Forschung ist das Auftretens ernährungsabhängiger Krankheiten frühzeitige Erkennen neuer Gefährdungen im Rahmen eines vorsorgenden Gesundheitsschutzes. Nicht zuletzt sollen die • Schutz der wirtschaftlichen Interessen der Verbraucher und Forschungsaktivitäten im Ernährungsbereich auch auf eine Verbesserung der Verbraucherinformation verbesserte Verbraucheraufklärung abzielen und geeignete Methoden hierzu liefern. Dabei sollen verstärkt sozio-ökono- Thematische Schwerpunkte mische und Gender-Aspekte Berücksichtigung finden. 8 Die aktuellen Forschungsaktivitäten konzentrieren sich vor allem auf die folgenden Themenschwerpunkte: Abbildung 73: Ernährung • Methodenentwicklung zur Charakterisierung und Bewer- in Mio. € tung der Qualität von Lebensmitteln 100 • Identifizierung, Charakterisierung und Vermeidung von 75 unerwünschten Stoffen in Lebensmitteln, Lebensmittel- hygiene 50 46,3 42,4 45,4 39,7 37,2 • Methoden zur Risikoabschätzung und –minimierung 32,2 25 30,4 28,4 29,9 30,0 • Risiko- und Sicherheitsforschung zu gentechnisch verän- 0 derten und neuartigen Lebensmitteln 2000 2001 2002 2003 2004 Ist Soll • Nährstoffbedarf und Stoffwechselvorgänge beim Menschen; ernährungsphysiologische Wirkung von Lebensmittel- Wissenschaftsausgaben insgesamt inhaltsstoffen FuE

• Krankheitsprävention durch Ernährung

Forschungspolitische Ziele

Die von der Bundesregierung finanzierte Forschung im Er- 8 Weitere FuE Aktivitäten im Ernährungsbereich sind im Förderbereich K „Bio- nährungsbereich hat vorrangig folgende Aufgaben und Ziele: technologie“ erläutert Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 313 – Drucksache 15/3300

• Ernährungsverhalten der Verbraucher und Ernährungs- Lebensmittelchemie (DFA) in Garching. Als für die Ernäh- information; Verbesserung der Ernährung von Kindern und rungsaufklärung bedeutsame Einrichtung gehört auch der Jugendlichen Infodienst Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirt- schaft (aid infodienst) zum Geschäftsbereich des BMVEL. • Tierseuchen und andere tierische Infektionskrankheiten Darüber hinaus fördert das BMVEL die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Außerdem vergibt das BMVEL externe Eine Liste mit thematischen Schwerpunkten, die von den Res- Forschungsaufträge. sortforschungseinrichtungen im Geschäftsbereich des BMVEL bearbeitet werden, findet sich im BMVEL-Forschungsplan. Entwicklungen und Ergebnisse in diesem Förderbereich Strukturen der Förderung Forschungsfelder sind insbesondere wissenschaftliche Forschungsaktivitäten im Ernährungsbereich werden außer Fragestellungen im Zusammenhang mit der Ernährung des vom BMBF vom BMVEL gefördert. Menschen, der Sicherheit von Lebensmitteln sowie Futter- Aus dem Haushalt des BMVEL werden die folgenden mitteln im Hinblick auf ihre stofflichen Wirkungen auf für den Bereich der Ernährungsforschung relevanten For- Lebensmittel. schungseinrichtungen finanziert: Derzeitige Forschungsarbeiten sind vorwiegend auf Aspekte der Lebensmittelsicherheit und -qualität ausgerich- • Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel tet. Methoden zur Sicherheitsbewertung von gentechnisch (BFEL), Karlsruhe veränderten Lebensmitteln werden fortentwickelt. Ein weite- Die BFEL wurde zum 1. Januar 2004 errichtet durch Zusam- rer wichtiger Aspekt ist die Expositionsabschätzung mikro- menführung der seit 1997 im Forschungsverbund „Produkt- biologischer Risiken in der Ernährung. Immunmodulatori- und Ernährungsforschung“ zusammenarbeitenden Ein- sche Effekte sekundärer Pflanzenstoffe werden untersucht. richtungen Bundesanstalt für Milchforschung (BAfM), Kiel; Von großer Bedeutung sind weiterhin Studien zum Vorkom- der Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettfor- men und der Vermeidung von Mykotoxinen in Lebensmitteln. schung (BAGFK), Detmold und Münster; der Bundesanstalt Ferner wurden im Rahmen einer umfassenden Studie die für Fleischforschung (BAFF), Kulmbach und der Bundesfor- Auswirkungen verschiedener landwirtschaftlicher Produk- schungsanstalt für Ernährung (BFE), Karlsruhe sowie des tionsverfahren auf die Lebensmittelqualität beleuchtet. Da- Institutsteiles „Fischqualität“ des Institutes für Fischerei- bei wurden auch sozioökonomische Aspekte ökologisch er- technik und Fischqualität der Bundesforschungsanstalt für zeugter Lebensmittel berücksichtigt. Fischerei Die Errichtung des BfR als rechtlich selbständige An- stalt des öffentlichen Rechts sowie des Bundesamtes für Ver- • Bundesforschungsanstalt für Fischerei (BFAFi), Hamburg braucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) erfordert und Rostock Anpassungen innerhalb des Ressortforschungsbereichs des BMVEL. Das BfR hat insbesondere Aufgaben der wissenschaft- • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Berlin lichen Risikobewertung und der Risikokommunikation im Bereich der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen • Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere Verbraucherschutzes zu bearbeiten. Die vom BfR benötigten (BFAV), Insel Riems Forschungsergebnisse werden zu einem wesentlichen Teil von der Ressortforschung und Dritten bereitgestellt. Hierzu Im Rahmen der Förderung der Forschungseinrichtungen der kann das BfR Forschungsvorhaben finanzieren. Auch das BfR Leibniz-Gemeinschaft (WGL) beteiligt sich das BMVEL zudem betreibt Forschung, wenn sie in engem Bezug zu seinen Tätig- an der Finanzierung der Deutschen Forschungsanstalt für keiten steht. Drucksache 15/3300 – 314 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

42 Forschung und Entwicklung in der Land- und Forst- wirtschaft sowie der Fischerei

(Förderbereich R) und unabhängigen Beratung der Bundesregierung im Vor- feld von entsprechenden Gesetzgebungsverfahren und inter- Die umweltverträgliche, nachhaltige und qualitätsgerechte nationalen Verhandlungen zu schaffen. Produktion von Agrarerzeugnissen stellt seit langem einen Schwerpunkt der Agrarforschung dar. Der Aspekt des vorsor- Dabei werden vom BMVEL u.a. folgende Ziele verfolgt: genden, gesundheitlichen Verbraucherschutzes entlang der gesamten Produktionskette kommt als neuer Schwerpunkt • Nachhaltige Land-, Forst sowie Fischereiwirtschaft hinzu. Die Forschung zum Ökologischen Landbau und zum Schutz der Nutztiere ist besonders in den Mittelpunkt gerückt • Gesundheitlicher Verbraucherschutz durch verbesserte und wird mit gesteigertem Einsatz und Erfolg betrieben. Lebensmittel- und Produktsicherheit Die neuen Aufgaben des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) • Sicherung und Verbesserung der Produkt- und Prozess- im Bereich der Verbraucherpolitik und die Neuorientierung qualität bei Lebensmitteln und anderen Produkten der Agrarpolitik führten auch zu einer Umorientierung der Ressortforschung des BMVEL hin zu verbraucherrelevanten • Perspektiven für Landwirtschaft und Ländliche Räume Themen wie gesundheitlicher Verbraucherschutz, Lebens- mittel- und Produktsicherheit, Produkt- und Prozessqualität Dazu gibt es u.a. folgende Arbeitsbereiche: sowie gesunde Ernährung. Ebenso wird die Orientierung der Agrarpolitik auf die Nachhaltigkeit und die Entwicklung • Entwicklung und Verbesserung von Systemen zur Beobach- ländlicher Räume berücksichtigt. tung langfristiger natürlicher Entwicklungen in agrarisch genutzten Ökosystemen (biologisches Monitoring, z. B. Klimawandel, biologische Vielfalt, Bestandsentwicklungen) Abbildung 74: Land- und Forstwirtschaft sowie von Instrumenten zur Kontrolle der Wirksamkeit und sowie Fischerei des Vollzugs gesetzlicher und anderer Regelungen (z. B. bei Pflanzenschutz, Tierschutz, Tiergesundheit, Rückstandskon- in Mio. € trollen, Umweltauflagen, Produktionsbeschränkungen, etc.). 200 167,2 169,7 150,8 156,8 158,8 • Untersuchung nachhaltiger landwirtschaftlicher (ein- 150 schließlich forstwirtschaftlicher und fischereilicher) Pro- 129,7 136,7 136,7 124,6 125,2 duktionssysteme, die dauerhaft die erforderlichen Erträge 100 erbringen. Es geht hier auch um die langfristige Sicherstel- lung der Versorgung der deutschen Verbraucher, die auch 50 mit der Erhaltung und Verbesserung der Wettbewerbsfähig- keit der deutschen Landwirtschaft verbunden ist, sowie um 0 die Verbesserung der Ernährungssituation der Weltbevöl- 2000 2001 2002 2003 2004 Ist Soll kerung. Die landwirtschaftlichen Produktionssysteme sol- len die natürliche Umwelt so wenig wie möglich belasten und zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen und der Wissenschaftsausgaben insgesamt genetischen Vielfalt beitragen, ferner den Anforderungen FuE der Verbraucher an die Qualität und Vielfalt der Produkte gerecht werden, den Anliegen des Tierschutzes sowie der Arbeitssicherheit Rechnung tragen. Forschungspolitische Ziele • Weiterentwicklung sozioökonomischer Instrumentarien, mit Die von der Bundesregierung finanzierte Agrarforschung hat deren Hilfe die Auswirkungen der verschiedensten Maßnah- vorrangig die Aufgabe, eine breite, aktuelle und kontinuier- men der Agrarpolitik sowie der wirtschaftlichen und techni- lich verfügbare Wissensbasis in den Bereichen Land- und schen Entwicklung möglichst zuverlässig abgeschätzt werden Forstwirtschaft, Fischerei und Sozioökonomie zur zeitnahen können (Politik- und Technikfolgenabschätzung). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 315 – Drucksache 15/3300

• Förderung der ökologischen Landwirtschaft als eine beson- fen und Diagnostika für Tierkrankheiten; Entwicklung von ders nachhaltige Form der Landbewirtschaftung. Ein erheb- Methoden und organisatorischen Konzepten zur Präven- licher Teil des Bundesprogramms ökologischer Landbau, tion von Tier- und Pflanzenkrankheiten das 2002 und 2003 mit jeweils rund 35 Mio. € ausgestattet ist, wird für die Forschung eingesetzt. Dieses Programm soll • Forschung zur Verbesserung der Tiergesundheit und Leis- in den Jahren 2004–2007 mit jährlich etwa 20 Mio. € weiter- tungsfähigkeit durch Haltung und Fütterung sowie Unter- geführt werden. suchungen zur Verbesserung des Tierschutzes bei Tierhal- tung, Lebendnutzung, Tiertransport und Schlachtung • Erarbeitung integrierter Anpassungsstrategien zur Verbes- serung der Wettbewerbsfähigkeit und der Beschäftigungs- • Schaffung wissenschaftlicher Grundlagen für die Zulassung situation in der Land- und Forstwirtschaft, der Fischerei und von Tierarzneimitteln und Entwicklung von Ersatzmetho- im ländlichen Raum sowie zur Stärkung der sozialen und den für Tierversuche ökologischen Funktionen ländlicher Räume. • Risiko- und Sicherheitsforschung zu gentechnisch verän- Thematische Schwerpunkte derten Organismen und zu invasiven Arten

Die Förderung umfasst folgende thematische Schwerpunkte: • Bewertung schädlicher Emissionen aus der Land- und Er- nährungswirtschaft, Beiträge der Land-, Forst- und Holz- • Untersuchungen zur guten fachlichen Praxis in der Land- wirtschaft einschließlich deren Verarbeitungswirtschaft zum wirtschaft in den Bereichen Acker- und Pflanzenbau ein- Klimaschutz, sowie Entwicklung bzw. Weiterentwicklung schließlich Bodenbearbeitung und Düngung sowie zur von Verfahren zur Emissionssenkung; Untersuchungen zur guten fachlichen Praxis in der Landwirtschaft im Bereich Verbesserung der Marktstellung nachwachsender Rohstoffe Pflanzenschutz sowie zur Folgenabschätzung • Untersuchungen zur Auswirkung von Klimaänderungen • Untersuchungen zur Verbesserung der Kreislaufwirtschaft auf Wälder, Landwirtschaft und Fischerei und Entwicklung und Ressourceneffizienz einschließlich Ökobilanzen von Umwelt- und Nachhaltigkeitsindikatoren sowie Unter- suchungen zur Erfassung, Erhaltung und nachhaltigen • Untersuchungen zur Bewertung und Verbesserung der Nutzung der Biologischen Vielfalt in Agrarökosystemen, Qualität von agrarischen Urprodukten, Lebensmitteln und Wäldern und Meeren sonstigen Produkten über die gesamte Prozesskette • zur Situation und Sicherstellung der Welternährung; Inter- • Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Verfahren im Öko- nationale Wettbewerbsanalysen der Land-, Forst- und Fische- landbau und Untersuchungen zur Verbesserung der Markt- reiwirtschaft und deren Verarbeitungswirtschaft; Einfluss von stellung des ökologischen Landbaus und von Öko-Produkten Produkt- und Produktionsstandards auf den internationalen Agrarhandel; Untersuchungen zur Umweltökonomie • Evaluierung und Erhaltung genetischer Ressourcen der Land-, Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft; Unter- • Untersuchungen zur Landnutzung; zu alternativen, sozialver- suchungen zur nachhaltigen Bewirtschaftung lebender träglichen Flankierungsmöglichkeiten des Strukturwandels Meeresressourcen auf der Basis des Vorsorgeprinzips und der Land- und Forstwirtschaft; zu Wirkungen von EU- sowie Untersuchungen zum Walschutz nationalen und internationalen Programmen zur ländlichen Entwicklung einschließlich von Agrarumweltprogrammen • Untersuchungen zur Biologie von Schadorganismen an Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen einschließlich Unter- • Ökonomische und umweltbezogene Politikfolgenabschät- suchungen zu Krankheitsbildern und deren Ursachen, zur zung; Analysen zum Wandel ländlicher Lebens- und Arbeits- Pathogenese und Epidemiologie, zur Diagnose und Prognose verhältnisse, insbesondere zu den Zielgruppen Frauen und sowie zur Krankheits- und Schädlingsresistenz bei Pflanzen Jugend; Analysen zum Landnutzungswandel, Bewertung von Flächennutzungskonflikten • Untersuchungen zu Tierseuchen und Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übergehen (Zoonosen); Forschung Eine vollständige Liste der thematischen Schwerpunkte ist im zu und Entwicklung von sicheren und wirksamen Impfstof- Forschungsplan des BMVEL enthalten. Drucksache 15/3300 – 316 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Strukturen der Förderung politische Rahmenbedingungen sowie Erhalt und Nutzung genetischer Ressourcen. Aus dem Haushalt des BMVEL werden folgende Forschungsein- richtungen finanziert: Entwicklungen und Ergebnisse in diesem Förderbereich • Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Braunschweig BMBF:

• Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Förderung der biotechnologischen Forschung für eine gesun- (BBA), Braunschweig und Berlin de Ernährung – siehe Ausführungen im Förderbereich K und Q. Förderung einer nachhaltigen Ernährungsforschung für • Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen einen verbesserten Verbraucherschutz – siehe Ausführungen (BAZ), Quedlinburg im Förderbereich F.

• Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere BMVEL: (BFAV), Insel Riems Die Grundlagenforschung zu BSE/Scrapie wurde ausgebaut. • Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Im Jahre 2001 wurde das Institut für neue und neuartige Tier- (BFH), Hamburg seuchenerreger gegründet. BSE-Schnelltests wurden entwickelt, und sie werden weiter verbessert. Ein nationales Referenz- • Bundesforschungsanstalt für Fischerei (BFAFi), Hamburg zentrum für BSE/Scrapie wurde errichtet. Die Sicherheitsforschung auf dem Gebiet der vom Tier Zusätzlich besteht eine Zentralstelle für Agrardokumentation auf den Menschen übertragbaren Krankheiten (Zoonosen) und -information (ZADI) in Bonn. Die hier aufgeführten Ein- wurde verstärkt; sie wird weiter mit hohem Einsatz betrieben. richtungen sowie die im Förderbereich Q genannten Einrich- Die Forschungsarbeiten zur Nutzung und Erhaltung der tungen des BMVEL sind auf wissenschaftlich-organisatorischer genetischen Ressourcen, zur Biodiversität sowie zur Aufklärung Ebene unter dem Dach des Senats der Bundesforschungsan- von invasiven Arten nehmen weiterhin einen breiten Raum ein. stalten des BMVEL zusammengefasst, der die Arbeitsteilung, Biologische Verfahren zur Regulierung von Schädlingen den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit koordi- und Krankheiten, insbesondere im Obst-, Gemüse- und Zierpflan- niert. zenbau, wurden mit Erfolg weiterentwickelt. Neben direkten Ferner fördert das BMVEL sechs Einrichtungen der chemischen Regulierungsmöglichkeiten werden vorbeugende Leibniz-Gemeinschaft (WGL). und nichtchemische Methoden erforscht. Die Forschungsergeb- Das BMVEL finanziert außerdem im Umfang von 6 Mio. € nisse auf diesen Gebieten fließen sowohl in das Konzept für den pro Jahr (2003) Forschungsprojekte in Hochschulen und ande- integrierten Pflanzenschutz als auch in den Pflanzenschutz im ren Forschungseinrichtungen außerhalb seines Geschäftsberei- ökologischen Landbau ein. Wissenschaftliche Arbeiten zur An- ches zu Themen, für die im Ressortforschungsbereich nicht das wendung des biologischen Pflanzenschutzes unter Berücksich- erforderliche Expertenwissen zur Verfügung steht, die aber als tigung der Auswirkungen von Fördermaßnahmen für biologi- wissenschaftliche Entscheidungsgrundlage im BMVEL benö- sche Pflanzenschutzmaßnahmen wurden durchgeführt. tigt werden. In der Waldökosystemforschung wurden mit Hilfe Die Bundesregierung ist Mitglied der Consultative neuer Forschungsansätze die Grundlagen für die praktische Group on International Agricultural Research (CGIAR), Durchführung einer ökologisch fundierten, nachhaltigen einem losen Zusammenschluss von Regierungen, interna- Waldbewirtschaftung erweitert. Es wurden Beiträge für eine tionalen Organisationen sowie privater Stiftungen unter differenzierte Bewertung der Landoberflächen hinsichtlich Führung der Weltbank. Die CGIAR (s. Teil VI) unterstützt Speicherungspotential für Kohlenstoff, klimarelevanter Emis- ein System von derzeit 16 internationalen Forschungs- sionen sowie Grundwasserneubildung erarbeitet. zentren und Instituten. Diese Einrichtungen behandeln Die Forschung für den ökologischen Landbau wurde grundlegende Fragen, die für die weltweite nachhaltige ausgebaut. Im Dezember 2002 wurde das Institut für ökologi- Ernährungssicherung von zentraler Bedeutung sind. schen Landbau der FAL gegründet. Im Mittelpunkt der For- Themen sind beispielsweise die Entwicklung standortge- schung stehen dort Forschungen auf dem Gebiet der ökologi- rechter, ressourcenschonender Produktionssysteme, agrar- schen Tierhaltung, bei denen bislang ein Defizit bestand. Mit Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 317 – Drucksache 15/3300

dem Bundesprogramms Ökologischer Landbau wurden im blattfertigung bei Windkraftanalgen sowie den Bootsbau Haushaltsplan 2002 erstmals spezielle finanzielle Mittel für die Forschung zum ökologischen Landbau bereitgestellt. Ein • die Erforschung neuer biogener, biologisch schnell abbau- breites Spektrum an Forschungs- und Entwicklungsarbeiten barer Hochleistungs-Hydraulikflüssigkeiten mit ökotoxiko- zur Optimierung des Ökologischen Landbaues wird gefördert. logisch unbedenklichen Additiven Erste Ergebnisse konnten in die Praxis umgesetzt werden. Die Veredelung von nachwachsenden Rohstoffen • Untersuchungen zur Optimierung von Werkstoffen als und Reststoffen wird in zahlreichen Forschungsprojekten mit Pflanzsubstrat dem Ziel der Erhöhung der Wertschöpfung dieser ressour- censchonenden landwirtschaftlichen Erzeugnisse betrieben. Der Beschluss der Bundesregierung zur „Verringerung und Gefördert werden u.a.: Straffung von Bundesbehörden“ betrifft auch die institutio- nell finanzierten Bundesforschungsanstalten des BMVEL. Sie • das Verbundvorhaben „Anwendungstechnische Untersuch- sollen bis zum Jahr 2008 personell um rd. 30 Prozent redu- ungen zur 1,3-Propandiol-Erzeugung aus Glycerin mittels ziert werden. Eine deutliche Verminderung der Kapazitäten Biokonversion“ erfolgt dabei in der produktionsorientierten Forschung, wäh- rend die Kapazitäten der umwelt- und tierschutzrelevanten • die Entwicklung naturfaserverstärkter Verbundwerkstoffe Forschung, in der Sicherheitsforschung sowie beim Ökologi- für den Automobil- und Schienenfahrzeugbau, für die Rotor- schen Landbau erweitert wurden.

43 Bildungsforschung

(Förderbereich S) Abbildung 75: Bildungsforschung

in Mio. € Ergebnisse internationaler Vergleichsuntersuchungen ver- 200 weisen mit Nachdruck auf die Notwendigkeit, die Zukunfts- 167,0 fähigkeit des deutschen Bildungssystems zu verbessern 9. Um- 150 fassenden Reformbedarf in den einzelnen Bildungsbereichen 102,0 10 97,9 100,0 mahnt das FORUM BILDUNG in seinen Empfehlungen aus 100 90,5 114,5 dem Jahr 2001 an, wobei sich die vorgeschlagenen Maßnah- 69,2 70,8 men sowohl auf die individuelle als auch auf die institutionel- 50 63,6 67,8 le und die Systemebene von Bildung beziehen. Mehr denn je sind Bildungspolitiker und Bildungsprak- 0 tiker auf wissenschaftlich fundierte Informationen und Erkennt- 2000 2001 2002 2003 2004 nisse durch Bildungsforschung angewiesen, wenn die Bemü- Ist Soll hungen um die bestmögliche Bildung für alle Aussicht auf nach- haltigen Erfolg haben sollen. Dazu gehört insbesondere, dass Wissenschaftsausgaben insgesamt Wege und Maßnahmen zur Erreichung von Bildungs- und Qua- FuE lifikationszielen wissenschaftlich untersucht und somit einer sachlichen Kritik zugänglich gemacht werden sowie zielgerich- tete Weiterentwicklungen ermöglichen. Neben den Prozessen 9 Bildung auf einen Blick, OECD 2002, PISA, PIRLS/IGLU ist vor allem den Ergebnissen von Bildung und Erziehung, d.h. der Erreichung gesetzter Bildungsziele hohe Aufmerksamkeit 10 Arbeitsstab Forum Bildung in der Geschäftsstelle der Bund-Länder- zu widmen. Evaluation erhält somit bei der Qualitätssicherung Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (Hrsg.) und -entwicklung von Bildung eine zentrale Bedeutung. (2001). Empfehlungen des Forum Bildung. Drucksache 15/3300 – 318 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Damit Entscheidungen in der Praxis und für die Praxis auf wird die Bundesregierung dazu beitragen, dass die qualitativ den verschiedenen Handlungsebenen auf rationaler Grund- beste und im Zusammenhang mit notwendigen Bildungsre- lage getroffen werden können, ist eine leistungsstarke empi- formen am meisten relevante Bildungsforschung in Deutsch- rische Bildungsforschung erforderlich. Sie hat in diesem Zu- land zur Fundierung bildungspolitischer und bildungsprakti- sammenhang vor allem auch die Aufgabe, Informationen für scher Interventionen zur Verfügung steht. systemsteuernde Maßnahmen bereit zu stellen. Zielsetzung, Entwicklung und Ergebnisse der wich- Die Bundesregierung trägt auf vielfältige Weise zur tigsten Forschungsvorhaben in den verschiedenen Bildungs- Stärkung von Bildungsforschung bei. Ausgehend von einem bereichen werden im Folgenden in kurzen Erläuterungen weit gefassten Begriff der Bildungsforschung werden im Rah- beschrieben. men prioritärer Themen forschungsbasierte und Forschungs- fragen generierende Entwicklungsvorhaben ebenso initiiert, 43.1 Forschung in der allgemeinen Bildung konzipiert und gefördert wie Forschungsvorhaben im enge- ren Sinn. Dabei handelt es sich meist um Programme, aber Forschungspolitische Ziele auch um Einzelvorhaben. Eine besondere Bedeutung kommt der Schaffung und Weiterentwicklung geeigneter Rahmen- Um Bildung in Deutschland wieder auf einen internationalen bedingungen für eine empirische Bildungsforschung zu. Spitzenplatz führen zu können, ist eine große, gemeinsam Dem trägt das Bundesministerium für Bildung und For- von Bund, Ländern und den wichtigsten gesellschaftlichen schung durch den Ausbau der informationellen Infrastruk- Kräften getragene Bildungsreform notwendig. tur, d.h. durch die Schaffung von verbesserten Zugangsmög- Das allgemeine Bildungswesen ist dabei so weiterzu- lichkeiten zu amtlichen Daten für die Forschung und durch entwickeln, dass es in optimaler Weise auf die Probleme und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Rech- Aufgaben vorbereitet, die mit Blick auf zukünftige Entwick- nung. Darüber hinaus leistet die Bundesregierung durch lungen von jedem Einzelnen und zusammen mit anderen institutionelle Förderung außerhochschulischer Forschungs- handlungskompetent zu bewältigen sind. Dabei gilt es grund- einrichtungen (DIE, DIPF, IPN, BIBB) gemeinsam mit Ländern sätzlich, die Besorgnis erregende Kopplung von Bildungser- der Bundesrepublik Deutschland einen Beitrag dazu, dass die folg und sozialer Herkunft zu durchbrechen und Chancen- Grundlagen für Erfolg versprechende Reformen im Bildungs- gleichheit in der Bildung zu gewährleisten. wesen durch Bildungsforschung in Deutschland weiter aus- Der von der Bund-Länder-Kommission für Bildungs- gebaut werden. planung und Forschungsförderung (BLK – www.blk-bonn.de) In den vergangenen Jahren haben gerade auch die beschlossene Aktionsrahmen „Förderung struktureller vom BMBF geförderten internationalen Studien, TIMSS 11, PISA12 Neuerungen in der Bildung als Folgerung aus den Empfeh- und PIRLS/IGLU 13, entscheidenden Anteil daran, dass der bis- lungen des Forum Bildung“ vom 17. Juni 2002 skizziert die her eher vernachlässigte Bereich der empirischen Bildungs- Schwerpunkte der Weiterentwicklung des allgemeinen Bil- forschung in Deutschland in Richtung internationale Konkur- dungswesens. Die Förderung der Sprach-, Lese- und Schreib- renzfähigkeit weiterentwickelt werden konnte. Das DFG- kompetenz sowie die Förderung von Migrantinnen und Mig- Schwerpunktprogramm BiQua (Bildungsqualität) und die ranten sind dabei ebenso wie die Stärkung der mathema- DFG-Förderinitiative „Forschergruppen in der Empirischen tisch-naturwissenschaftlichen Kompetenz und die Quer- Bildungsforschung“ tragen ebenfalls dazu bei, Lücken zu schnittsthematik einer frühen und individuellen Förderung schließen und nachhaltige Strukturen in diesem Bereich zu zentrale Komponenten künftiger Reformmaßnahmen. Das schaffen. BMBF fördert Qualitätsverbesserungen in diesen Bereichen Gleichwohl bleibt der weitere Ausbau von interdiszi- insbesondere durch das Programm „Zukunft Bildung“ und plinärer und problemorientierter empirischer Bildungsfor- die im Folgenden dargestellten Themenschwerpunkte. schung in Deutschland eine zentrale Zukunftsaufgabe. Es gilt – gemäß den Empfehlungen des Wissenschaftsrates 14 – auch 11 Third International Mathematics and Science Study für den Bereich der Bildungsforschung, den Wettbewerb zwi- 12 Programme for International Student Assessment schen Forschungseinrichtungen und Forschern zu verstärken, 13 Progress in International Reading Literacy Study / Internationale Verfahren für mehr Transparenz und Koordination zu eta- Grundschul-Lese-Untersuchung blieren und – nicht zuletzt – eine Verständigung über Priori- 14 Wissenschaftsrat (2003): Strategische Forschungsförderung. täten in der Bildungsforschung herbei zu führen. Mit einer Empfehlungen zu Kommunikation, Kooperation und Wettbewerb im Strategie zur Förderung der empirischen Bildungsforschung Wissenschaftssystem. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 319 – Drucksache 15/3300

Die notwendige Weiterentwicklung des allgemeinen Bildungs- Programmatische Schwerpunkte – Entwick- wesens wird dabei ganz wesentlich durch Bildungsforschung lungen und Ergebnisse unterstützt und bedarf deren Anregungen und konstruktive Kritik. Besonderer Forschungsbedarf besteht in den Berei- Internationale Vergleiche chen der frühen und individuellen Förderung, der pädagogi- schen Diagnostik sowie zur besseren Verknüpfung formellen Nach langen Jahren der Abstinenz beteiligt sich Deutschland und informellen bzw. non-formalen Lernens. Zudem sind u.a. seit Ende der neunziger Jahre wieder an internationalen Leis- im Zusammenhang mit einer nationalen Bildungsberichter- tungsvergleichsstudien. Zu nennen sind hier die OECD-Studie stattung neben der Notwendigkeit einer umfassenden Bil- PISA (Programme for International Student Assessment) und dungs-Längsschnittuntersuchung eine Reihe weiterer offe- die Studien der International Association for the Evaluation ner Forschungsfragen identifizierbar. Nicht zuletzt vor dem of Educational Achievement (IEA), TIMSS (Third International Hintergrund der Ergebnissicherung und -verbreitung von Mathematics and Science Study) und PIRLS/IGLU (Progress in BLK-Modellversuchsprogrammen sowie der Analyse und International Reading Literacy Study/Internationale Grund- Nutzung von internationalen Erfahrungen sind darüber hin- schul-Lese-Untersuchung), die vom BMBF gemeinsam mit aus die Evaluations- und Transferforschung auszubauen. Eine den Ländern gefördert wurden. vom BMBF in Auftrag gegebene Bestandsaufnahme der Bil- Ziel dieser Studien ist es, den beteiligten Staaten Indi- dungsforschung in Deutschland soll mit dazu beitragen, ggf. katoren über Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten ihrer weiteren Handlungs- und Förderbedarf zu ermitteln. Schülerinnen und Schüler zur Verfügung zu stellen: Bedeutung für den Ausbau empirischer Bildungsfor- Bei PISA wird die Lesekompetenz sowie die mathema- schung in der allgemeinen Bildung kommt auch den beiden tische und naturwissenschaftliche Kompetenz der 15-jährigen außerhochschulischen Forschungseinrichtungen, dem DIPF Schülerinnen und Schüler untersucht. Im Mittelpunkt des (siehe www.dipf.de) und dem IPN (siehe www.ipn.uni-kiel.de) ersten Zyklus von PISA standen im Jahr 2000 die Lesekompe- zu, die vom BMBF und den jeweiligen Sitzländern Hessen und tenz und im Jahr 2003 die mathematische Kompetenz. 2006 Schleswig-Holstein institutionell gefördert werden. wird es die naturwissenschaftliche Kompetenz sein. Unter- Das DIPF trägt durch seine international ausgerichte- sucht wurden und werden ferner bereichsübergreifende Ba- te Dokumentations-, Analyse- und Forschungsarbeit zur Wei- siskompetenzen, wie z.B. die Problemlösekompetenz. Der in- terentwicklung der theoretischen, empirischen und metho- ternationale Teil von PISA wurde national so ergänzt, dass dischen Grundlagen der Bildungsforschung in Deutschland auch Vergleiche der Ergebnisse unter den Ländern der bei. Eine zentrale Aufgabe des DIPF besteht in der Sicherung Bundesrepublik Deutschland möglich wurden. der Qualität im Bildungswesen auf der Basis einer internatio- Bei TIMSS wurden die mathematische und die natur- nal orientierten Bildungsforschung verbunden mit Service- wissenschaftliche Kompetenz sowohl in der Sekundarstufe I leistungen im Bereich der Evaluation und Information (u.a. als auch in der Sekundarstufe II untersucht. PIRLS/IGLU unter- mit dem umfangreichen Fachinformationssystem Bildung sucht die Leseleistung der Viertklässler und ergänzend in (FIS Bildung) und dem Deutschen Bildungsserver). Deutschland deren mathematische und naturwissenschaft- Aufgabe des IPN ist es, durch seine Forschung die Päda- liche Grundbildung. gogik der Naturwissenschaften weiterzuentwickeln und zu Es werden bei den Untersuchungen nicht nur Leis- fördern. Insbesondere wird dabei das Wechselverhältnis von tungsdaten erfasst, sondern zusätzlich in größerem Umfang Lehren und Lernen untersucht. So stehen z.B. folgende Arbeits- Kontextmerkmale der Schülerin/des Schülers, der Klasse und bereiche im Mittelpunkt: Ziele und Perspektiven naturwis- der Schule. Über die Vergleiche der Schülerinnen- und Schüler- senschaftlicher Bildung, Modelle des Lehrens und Lernens in leistungen hinaus sind somit auch Untersuchungen zu mög- den Naturwissenschaften, innovative Konzepte für den natur- lichen Erklärungen für Leistungsunterschiede möglich. wissenschaftlichen Unterricht, Neue Medien, Bildungsmoni- Die für Deutschland wenig erfreulichen TIMSS und toring und Methodenforschung, Sicherung und Entwicklung PISA-Ergebnisse haben verstärkt die Frage nach den Ursachen der Qualität des naturwissenschaftlichen Unterrichts sowie des besseren Abschneidens anderer Staaten aufkommen las- Transfer und Service. sen. Das BMBF hat deshalb zwei Studien in Auftrag gegeben: Drucksache 15/3300 – 320 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

In einem vertiefenden Ländervergleich der Schulsysteme der tragen die Mittel für das Personal, die Sachmittel (Mittel erfolgreicher PISA-Staaten wurde der Frage nachgegangen, für die Schulsets, landesspezifische Fortbildungs- und Hospi- welche systemischen Bedingungen sich als ursächlich für den tationsaufwendungen, zentrale Fortbildungsaufwendungen, (relativen) PISA-Erfolg identifizieren lassen. Wie andere Staa- Zentralmittel für den Programmträger, Mittel für das feder- ten die Ergebnisse von großflächigen Tests systematisch für führende Land) trägt der Bund. Die Programmkoordination die Schulentwicklung nutzen, war Gegenstand einer weite- übernimmt das Land Schleswig-Holstein, die Programmträ- ren Studie. gerschaft das IPN Kiel. Das schlechte Abschneiden Deutschlands, die gefun- Im Transferprogramm ist die Synergie zu anderen re- denen großen Leistungsunterschiede zwischen den Bundes- levanten BLK-Programmen und Vorhaben herzustellen. Gleich- ländern sowie die enge Kopplung von sozialer Herkunft bzw. zeitig wird geprüft, wie die SINUS-Ergebnisse zunächst auf des Migrationstatus mit der Schulleistung wurden bald nach den Grundschulbereich und danach auch auf die berufsbil- Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse u.a. auch auf das Feh- denden Schulen übertragen werden können. Für ein BLK- len verbindlicher Bildungsstandards zurückgeführt. Unter Modellprogramm „Weiterentwicklung des mathematischen der Leitung von Prof. Klieme (DIPF) wurde eine von BMBF in und naturwissenschaftlichen Unterrichts an Grundschulen“ Auftrag gegebene Expertise zur Entwicklung Nationaler Bil- (SINUS-Transfer GS) liegen bereits konzeptionelle Vorstellun- dungsstandards erarbeitet. gen vor. Mit dem Transferprogramm für die Grundschulen Ziel der angeführten Vorhaben ist es, durch den inter- sollen Problemstellungen und Ansätze auf die Grundschulen nationalen Vergleich Systemsteuerungswissen zu generieren, transferiert werden, die sich in SINUS als wirksam erwiesen das als rationale Basis für notwendige Reformen im Bildungs- haben. system in Deutschland verwendet werden kann. Das Modellprojekt „teutolab“ an der Universität Biele- Als weitere Konsequenz aus dem schlechten Abschnei- feld schafft ein neuartiges Forum für eine aktive Auseinander- den Deutschlands forderte der Deutsche Bundestag die Bundes- setzung von Kindern und Jugendlichen mit naturwissenschaft- regierung zu einer regelmäßigen Bildungsberichterstattung lichen, spezifisch chemischen, Themen sowie eine Möglich- auf. Wie eine solche Berichterstattung aussehen kann, ist Ge- keit zur kontinuierlichen Begegnung und Diskussion zwi- genstand weiterer Vorhaben des BMBF in den Bereichen schen Schule und Hochschule (siehe www.teutolab.de). Das „Berufliche Bildung/Weiterbildung/Lebenslanges Lernen“ BMBF unterstützt im Zeitraum 2001–2004 eine wissenschaftli- und „Bildung vor und neben der Schule“. che Begleitforschung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Empfeh- lungen zur Förderung der strukturellen Zusammenarbeit Kompetenzentwicklung im mathematisch- zwischen Schule und Hochschule zur Verbesserung des natur- naturwissenschaftlichen Bereich wissenschaftlichen Unterrichts auf der Basis des teutolab- Modells vorzulegen. Diese Empfehlungen werden sich vor Das SINUS-Programm zur Förderung mathematisch-natur- allem auf die organisatorische und inhaltliche Planung, auf wissenschaftlicher Kompetenz gehört zu den erfolgreichsten die Gestaltung altersgerechter Materialien und auf die Kon- BLK-Modellprogrammen (siehe www.ipn.uni-kiel.de). 180 zeption weiterer Maßnahmen für eine dauerhafte Motivie- Schulen in 15 Ländern haben sich im Zeitraum 1998 bis 2003 rung der Kinder und Jugendlichen im naturwissenschaftlich- beteiligt. Die Abschlusstagung stellte die Präsentation der technischen Bereich beziehen. Länderprogramme zu sechs Themenbereichen in das Zentrum. Bei dem vom IPN federführend betreuten Projekt Die abschließende Evaluation des Programms ist gekoppelt an „Chemie im Kontext“ steht ein nicht primär an der Fachsys- die zweite PISA-Welle 2003. Eine Auswertung liegt erst in tematik, sondern an Alltagsphänomenen ausgerichteter Zu- zwei Jahren vor. Demzufolge wird auch erst dann die ab- gang zum Fach Chemie im Vordergrund. An dem Projekt mit schließende Evaluation des SINUS-Programms zugänglich einer Laufzeit von drei Jahren beteiligen sich in einer ersten sein. Eine Reihe von Verlagsmaterialien als Handreichungen Phase neun Bundesländer. Im Mittelpunkt des Projektes steht für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrende stehen als die Implementation des Konzeptes „Chemie im Kontext“ in Teilergebnisse des Programms bereits jetzt ebenso zur Ver- den Regelunterricht mittels einer Strategie, die auf einer von fügung wie eine Internetseite mit umfangreichen Informa- Fachdidaktikern moderierten regionalen und überregiona- tionen insbesondere zur Fachdidaktik (siehe www.blk.mat.uni- len Kooperation von Schulen zur Entwicklung, Erprobung Bayreuth.de). und Evaluation geeigneter Unterrichtsentwürfe basiert. Am SINUS-Transfer-Modell werden sich in einer ers- Das ebenfalls vom IPN durchgeführte Transferprojekt ten Welle ca. 720 Schulen aus 13 Ländern beteiligen. Bund „Physik im Kontext“ zielt auf die Förderung der Aufgeschlos- und Länder stellen dafür ca. 10 Mio. € zur Verfügung. Die Län- senheit für Physik und Technik. Der Aufbau und die Entwick- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 321 – Drucksache 15/3300

lung anschlussfähigen Wissens - über die Schulstufen hinweg nisse für die bessere Verzahnung von institutionalisiertem, situ- - soll verbessert werden. Insbesondere sollen auch Konzepte ativen und individuellem Lernen zu gewinnen, die Analyse für den Anfangsunterricht entwickelt und evaluiert werden. ganztagsschulischer Betreuungsangebote sowie eine qualitati- Neben einer gezielten Weiterentwicklung der Unterrichts- ve Längsschnittuntersuchung zu „Bildungsverläufen, Miss- kontexte (Alltagsbezug, Lebenswelt, Technik) werden speziel- erfolgen und Belastungen während der Grundschulzeit“ sind le Maßnahmen zur Verbesserung der methodischen Kompe- Beispiele für Forschungsthemen, die zum Erkenntnisgewinn in tenz der Lehrkräfte angeboten. Der Bereich Lernen durch Ex- diesem wichtigen Forschungsbereich beitragen. perimentieren ist derzeit besonders defizitär und bedarf ge- zielter Maßnahmen der Förderung, insbesondere die Verbin- Schulische allgemeine Bildung dung zwischen Experimentieren und dem mentalen Model- lieren. Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass Reformen nur dann nachhaltig sein können, wenn die zentralen Wirkungs- Qualitätsverbesserung im vorschulischen Be- zusammenhänge in den Blick genommen werden, ist die sys- reich, in Schulen und Schulsystemen temische Weiterentwicklung von Schule das Ziel des BLK- Modellprogramms „Qualitätsverbesserung in Schulen und Tiefgreifende Reformen insbesondere im Bereich der vor- Schulsystemen (QuiSS: siehe www.blk-quiss.de)“. Im Rahmen schulischen und schulischen Bildung sind notwendig, damit des von 1999 bis Mitte 2004 laufenden Modellvorhabens, in das Bildungssystem den aktuellen und künftigen Herausfor- das rund 180 Schulen aller Schularten aus 14 Bundesländern derungen gerecht werden kann. Das FORUM BILDUNG hat in einbezogen sind, werden Reformkonzepte entwickelt und seinen Empfehlungen aus dem Jahr 2001 den Stellenwert vor erprobt, die die Bildungskraft und Innovationsleistung der allem auch der frühen und individuellen Förderung für er- Einzelschulen verbessern sollen. Ansatzpunkte für diese Re- folgreiches Lernen betont. formen sind unter anderem die Qualitätsverbesserung des Im Rahmen der Förderung von Entwicklungsprojek- Unterrichts, die weitere Professionalisierung des Personals ten und hierbei insbesondere durch die von Bund und Län- sowie eine systematische Personal- und Organisationsent- dern jeweils zur Hälfte finanzierten BLK-Modellprogramme wicklung. Das breite Spektrum der Reformansätze spiegelt werden - durch Forschung vorbereitet und begleitet - Inno- sich wider in der Unterschiedlichkeit der Vorhaben in den be- vationen im Bildungswesen entwickelt, erprobt und Kon- teiligten Bundesländern. Sie reichen von Projekten zur Eva- zepte zu deren Transfer und Dissemination erarbeitet. Die luation von Schlüsselqualifikationen über die Etablierung Programme tragen zudem in einem beträchtlichen Umfang von Professionalisierungs- und Unterstützungssystemen an zur Generierung von Forschungsfragen und -vorhaben bei. der Schule bis hin zur Entwicklung neuer Steuerungsbezie- hungen zwischen Schule und Schulaufsicht. Das Gesamtpro- Vor- und außerschulische Bildung gramm QUISS wird durch das Leibniz-Institut für die Pädago- gik der Naturwissenschaften (IPN) evaluiert und von einem Durch die vom BMBF in Auftrag gegebene Studie mit dem wissenschaftlichen Beirat begleitet. Die Ländervorhaben wer- Titel „Konzeptionelle Neubestimmung von Bildungsqualität den zudem ebenfalls wissenschaftlich unterstützt. Künftig in Tageseinrichtungen für Kinder mit Blick auf den Übergang wird die Dissemination und der Transfer der Ergebnisse aus zur Grundschule“ wird einerseits die aktuelle internationale dem Programm QuiSS im Mittelpunkt der weiteren Arbeiten Diskussion über Curriculumentwicklung und Bildungsquali- zur Qualitätsverbesserung von Schulen stehen. tät in den frühen Jahren dargestellt sowie vergleichend ana- lysiert, zum anderen werden zu zentralen Feldern früher Bil- Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben dung der Forschungsstand zusammengefasst und didaktisch- methodische Wege zur Stärkung des Bildungsauftrags von Um den Übergang von der Schule ins Arbeitsleben für Schü- Kindertagesstätten vorgeschlagen. lerinnen und Schüler und die Wirtschaft zu erleichtern, wurde Projekte des Deutschen Jugendinstituts (DJI; siehe im Herbst 1999 das SWA-Programm implementiert (siehe www.dji.de), die vom BMBF gefördert werden, nehmen in erster www.swa-programm.de). Linie die außerschulischen Lernwelten von Kindern und Ju- Das Programm hat sich die Entwicklung innovativer, gendlichen in den Blick. Die Nutzung des Internets durch Kin- transferierbarer und nachhaltig wirksamer Maßnahmen zur der, die Analyse von Bildungsbiographien an der Schnittstelle Förderung und Verbesserung der Berufsorientierung von zwischen Jugend- und Schulforschung mit dem Ziel, Erkennt- Jugendlichen zum Ziel gesetzt. Die Jugendlichen sollen ihren Drucksache 15/3300 – 322 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Erfahrungen entsprechend möglichst praxisnah auf die An- Bildung für eine nachhaltige Entwicklung forderungen der Berufs- und Arbeitswelt vorbereitet werden. Dabei werden Konzepte erprobt, die Schülerinnen und Schü- Die Verankerung der Bildung für eine nachhaltige Entwick- lern schulartspezifisch und unter Berücksichtigung des Alters, lung in der Regelpraxis der Schulen ist ein zentrales Ziel der Entwicklungsstandes und geschlechtsspezifischer Unterschiede Bundesregierung, die im Rahmen ihrer Zuständigkeiten da- den Zugang zum Thema Wirtschaft/Arbeitsleben erleichtern für Beiträge zu innovativen Weiterentwicklungen leistet. sollen. Es geht darum, Jugendlichen bereits während der Seit der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung Schulzeit vertiefte Einblicke in die Arbeits- und Berufswelt zu in Rio de Janeiro (1992) ist der Begriff „Nachhaltige Entwick- geben und Betriebe für die Ausbildung zu motivieren, ge- lung (Sustainable Development)“ zur Leitidee für einen aus- schlechtsspezifische Rollenfestlegungen bei der Berufswahl zu balancierten gesellschaftlichen Modernisierungsprozess ge- hinterfragen und damit effektivere Übergänge von der Schule worden. Die AGENDA 21 beschreibt eine Strategie zur konkre- in das Arbeits- und Berufsleben zu schaffen. Insbesondere sol- ten Ausgestaltung dieses Anliegens, wobei dem Bereich Bil- len solche innovativen Projekte gefördert werden, die dung eine besondere Rolle zugeschrieben wird. Dass die Jah- re von 2005 bis 2014 von den Vereinten Nationen zur Weltde- • Informationsdefizite über neue Berufe und Ausbildungs- kade „Education for Sustainable Development“ erklärt wur- möglichkeiten bei Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, den, untermauert diese Einschätzung. Durch die Förderung Eltern und Betrieben abbauen, von Vorhaben, mit denen Bildung für eine nachhaltige Ent- wicklung in vorschulischen Einrichtungen und allgemein bil- • neue Kooperationsformen zwischen Schulen mit Partnern denden Schulen verankert wird, trägt das BMBF – insbesonde- in Ausbildungsbetrieben, Wirtschaftsverbänden, Hoch- re im Rahmen der Begleitforschung und Evaluation – auch schulen und/oder Berufsschulen entwickeln und verstetigen, zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn in diesem zentra- len Bereich bei. • zukunftsträchtige Wirtschaftsbereiche mit hoher Innova- Ziel des BLK-Modellprogramms „21 – Bildung für eine tionskraft einbeziehen, auch um auf diesem Wege die Be- nachhaltige Entwicklung“ (siehe www.blk21.de) ist es, die reitstellung von Ausbildungsplätzen zu fördern, Schulbildung um die Bildung für die nachhaltige Entwick- lung zu erweitern und diese in den Lehrplänen und der regu- • den Schülerinnen und Schülern alternative Ausbildungs- lären Schulpraxis zu verankern. Die zentrale Forderung der möglichkeiten und -wege auch in strukturschwachen Ge- AGENDA21 nach Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen bieten sichtbar machen, am Prozess der nachhaltigen Entwicklung wird dabei durch Formen partizipativen Lernens aufgegriffen. Das Programm, • benachteiligten Schülergruppen als besondere Hilfestellung an dem sich rund 200 Schulen in 15 Bundesländern beteili- dienen können, um deren Vermittlungschancen in Aus- gen, hat eine Fülle von Erkenntnissen für schulisches Lehren bildung zu erhöhen, und Lernen erbracht, wobei insbesondere die Konkretisie- rung und Erprobung des Konzepts „Gestaltungskompetenz“ • neue Medien und Computertechnologien für arbeitswelt- sowie Hinweise für die Weiterentwicklung der Lehreraus- bezogenes und selbstgesteuertes Lernen in der Schule ein- und Fortbildung als zentrale Ergebnisse des noch bis Juli 2004 setzen sowie laufenden Vorhabens zu nennen sind. Auch für dieses Pro- gramm werden Konzepte entwickelt, damit die Ergebnisse • die Qualifikation von Ausbildungs- und Lehrkräften im nach Beendigung des Vorhabens möglichst flächendeckend Bereich Berufsorientierung verbessern. in Deutschland verbreitet und erprobte Reformmaßnahmen implementiert werden können. Im Rahmen des SWA-Programms wurden bislang in allen Einer Empfehlung der Bundesregierung in ihrem Bundesländern sowie bei den Sozialpartnern insgesamt 36 Bericht zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung folgt innovative Projekte gefördert. Direkt waren in den 36 Pro- das Vorhaben des BMBF, ein Internetportal aufzubauen, das jekten etwa 32 000 Schülerinnen und Schüler in 530 Schu- die Vernetzung und die Kooperation der unterschiedlichen len und 2 400 Unternehmen beteiligt. Bei den Schulen han- Akteure auf dem Gebiet der Bildung für eine nachhaltige delt es sich überwiegend um Schulen im Sekundarbereich I, Entwicklung verbessern und somit insbesondere auch der aber auch um Schulen im Sekundarbereich II, Förderschu- Verbreitung und der Diskussion von Forschungsergebnissen len und Schulen für Lernbehinderte. ein Forum bieten soll. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 323 – Drucksache 15/3300

Die internationale Zusammenarbeit von Schulen mit ein regionales Beratungs- und Unterstützungssystem auf. dem Fokus auf den Bereich der Bildung für eine nachhaltige Eine begleitende Wirkungsforschung und Evaluation des Pro- Entwicklung wird durch das - vom BMBF geförderte - OECD- gramms soll sowohl Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Netzwerk ENSI (Environmental School Initiatives) gestärkt. Eltern sowie Beraterinnen und Beratern als auch der Fach- Eine Reihe weiterer Entwicklungsvorhaben mit der öffentlichkeit Informationen über Ausgangsbedingungen, Zielsetzung der Verankerung von Nachhaltigkeit in der Ge- Prozesse und Effekte des Programms vermitteln. sellschaft, tragen mit dazu bei, die Forschung auf diesem Ge- Mit der vom BMBF geförderten Entwicklung und biet zu intensivieren. Beispiele dafür sind die Entwicklung Erprobung eines Fernstudien-Fort- und Weiterbildungspro- fachbezogener naturwissenschaftlicher Lehreinheiten im gramms gegen Gewalt, Ausländerfeindlichkeit, Extremismus Rahmen des Förderprogramms „Neue Medien in der Bildung“ und Antisemitismus wird die soziale Schulqualität schulintern und das Projekt „Strategisches Handeln im Umgang mit Kom- evaluiert und den Lehrkräften ein entsprechendes modulares plexität - Entwicklung neuer Lehr- und Lernformen der Zu- Weiterbildungsprogramm angeboten (siehe www.ibbw.de). kunftsbildung“, in dessen Mittelpunkt die Entwicklung und In diesem Zusammenhang ist auch auf den vom Erprobung von Lern- und Bildungsprogrammen zur Vermitt- BMBF geförderten interdisziplinären Forschungsverbund ung strategischen Denkens bzw. von Fähigkeiten zum Kom- „Stärkung von Integrationspotenzialen einer modernen Ge- plexitätsmanagement standen. Das Projekt unterstützte ins- sellschaft“ zu verweisen, dessen Ziel es ist, gravierende Prob- besondere die Weiterentwicklung geeigneter Instrumente lembereiche der Gesellschaft differenziert empirisch aufzuar- wie Multimedia, interaktive Computersimulationen oder Sze- beiten und zu erklären. In 17 Einzelprojekten werden u.a. The- narioverfahren. men bearbeitet wie „Sozialer Wandel und Gewaltkriminali- tät“, „Gruppenauseinandersetzungen Jugendlicher in loka- Demokratische Bildung len Kontexten“ oder „Repression und Reaktion: Zur Wirkung von Repression auf rechtsradikale Gruppen“. Mit diesen For- Forschungsbedarf in der demokratischen Bildung besteht schungsvorhaben sollen wichtige Erkenntnisse zu den Inte- u.a. auf Grund einer zunehmenden Radikalisierung rechtsex- grationsproblemen moderner Gesellschaften gewonnen und tremer und fremdenfeindlicher Gruppierungen in der Jugend- jenen Entwicklungen auf den Grund gegangen werden, de- szene, Desinteresse an Politik und ihren Entscheidungsme- ren negative Folgen die normativen Kernelemente dieser Ge- chanismen und einer Verstärkung von Aggressions- und Ge- sellschaft – Gleichwertigkeit von Menschen und Gewaltfrei- waltbereitschaft im alltäglichen Umgang miteinander. Ne- heit – gefährden könnten. ben den im Rahmen von PISA nachgefragten Basiskompeten- Um die soziale Partizipation bei der Gestaltung des zen bedarf es auch der Vermittlung von sozialer und demo- schulischen Lebens und damit auch bei der Gewaltpräven- kratischer Handlungskompetenz. tion zu verbessern, wurde des Weiteren das Projekt „Schüler- Zur Vorbereitung des 2002 gestarteten BLK-Modell- multiplikatoren gegen Gewalt und Kriminalität – Schulquali- programms „Demokratie lernen und leben“ (siehe www.blk- tät als Präventionsstrategie“ gefördert (siehe www.schueler- demokratie.de) förderte das BMBF Expertisen zum antidemo- partizipation.de). kratischen und rechtsextremen Potenzial unter Jugendlichen und zu demokratiepolitischen und gewaltpräventiven Poten- Kulturelle Bildung zialen in Schule und Jugendhilfe sowie das Gutachten zur Konzipierung des Programms. Bei dem Programm „Demo- Forschungsbedarf in der kulturellen Bildung leitet sich aus kratie lernen und leben“ handelt es sich um ein Schulent- gesellschaftlichen Wandlungsprozessen, künstlerischen Ge- wicklungsprogramm, das sich von anderen Modellprogram- staltungspotenzialen und der Nutzung neuer Technologien men vor allem durch seine Komplexität unterscheidet. Es för- und Medien ab. Mit Forschungs- und Entwicklungsvorhaben dert zum einen – auf der Ebene des Lernens – die demokrati- im Bereich der kulturellen Bildung zielt das BMBF auf die Mo- sche Handlungskompetenz der Schüler, zum anderen – auf dernisierung der Aus- und Weiterbildung für Künstler, Kul- der Ebene der Institution Schule – eine demokratische Schul- turvermittler, Kulturpädagogen und andere Kulturberufe, kultur unter Einbeziehung des sozialen und gesellschaft- auf die aktive Teilhabe von Kindern und Jugendlichen sowie lichen Umfeldes der Schule. Diese Ziele sollen durch den fach- aller Bürger an Kunst- und Kulturprozessen. lichen Unterricht sowie durch eine Kultur der Anerkennung, der Kommunikation und der Zusammenarbeit verwirklicht Realisiert wurden u. a. die Vorhaben zu: werden. Darüber hinaus macht das Modellprogramm die be- reits vorhandenen Erfahrungen transparenter, vernetzt die • Wirkung von Musikerziehung auf die Persönlichkeits- verschiedenen Initiativen, ermöglicht Kooperation und baut entwicklung, Drucksache 15/3300 – 324 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Musik und neue Medien in der Schule, men für besonders begabte Schülerinnen und Schüler in den einzelnen Bundesländern, um Schlussfolgerungen für • Theater und Tanz an den Schnittstellen zu digitalen Welten, weitere notwendige Maßnahmen und zusätzlichen For- schungsbedarf zu ziehen. Das BMBF ist deshalb einer Bitte • Kunst als Medientheorie, der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung gefolgt und hat ein Gutachten „Schu- • Forschungen zum multisensuellen Design in Verbindung lische Begabtenförderung in den Ländern – Bestands- mit der Entwicklung neuer Ausbildungsmodule, aufnahme und Ausblick“ in Auftrag gegeben. Daraus wurde die Erfordernis einer europäischen Vergleichsstudie • Kultur und Ehrenamtliches Engagement sowie deutlich, die weiterführende Hinweise z.B. für eine verbes- serte Diagnostik in der Lehreraus- und fortbildung liefert. • Kultur und Arbeit (theoretische Positionen und praktische Dafür soll das Forschungsprojekt „Normen eines Intelligenz- Modelle zur Einbeziehung der Künste in die Unternehmens- tests für besonders Begabte und Entwicklung einer begabungs- kultur). spezifischen Konzeption von underachievement“ einen wich- tigen Beitrag leisten. Testtheoretische Analysen bisheriger Mit dem BLK- Modellprogramm „Kulturelle Bildung im Me- Testverfahren und die Entwicklung neuer Aufgaben werden dienzeitalter“ (2000–2004) wird in 23 Programmelementen helfen, die Fehleranfälligkeit der bisherigen Testverfahren zu untersucht, wie die kulturelle Bildung in Schule, Hoch- verbessern und die vorliegenden Befunde zum underachieve- schule, und außerschulischer Bildung in den verschiede- ment (Minderleistung in der Schule bei intellektueller Hoch- nen Kunstsparten (Bildende Kunst, Darstellende Kunst, begabung) empirisch zu überprüfen. Musik) auf die Herausforderungen und Möglichkeiten der neuen Technologien reagieren kann. (Nähere Hinweise Neue Medien auch auf bereits vorliegende Veröffentlichungen siehe www.kubim.de) Zur Unterstützung der Nutzung neuer Medien für Bildungs- Mit dem Aufbau eines Internetportals (siehe zwecke hat das BMBF ein umfangreiches Förderprogramm www.netzspannung.org) durch das Fraunhofer-Institut für „Neue Medien in der Bildung“ (1998-2004) aufgelegt. Darüber Medienkommunikation IMK entsteht ein dynamischer Wis- hinaus zielt das BLK-Programm SEMIK – Systematische Einbe- senspool und ein interaktives Angebot für digitale Kul- ziehung von Medien, Informations- und Kommunikations- turen als Fächer übergreifendes Bindeglied zwischen Me- technologien in Lehr- und Lernprozesse – darauf ab, den Um- dienkunst- und -gestaltung, Wissenschaft, Technologie gang mit Neuen Medien als neue Schlüsselqualifikation an und wirtschaftlicher Anwendung. Kompatibel dazu wird Schulen zu vermitteln. An dem fünfjährigen Programm (Lauf- ein Internetportal zur Medienkunstgeschichte am ZKM in zeit bis September 2003) haben sich mehr als 150 Schulen, Karlsruhe erarbeitet. über 1 000 Lehrerinnen und Lehrer sowie weit über 10 000 Schülerinnen und Schüler beteiligt (siehe www.fwu.de/semik). Begabtenförderung Die insgesamt fünf konzeptionellen Schwerpunkte – Unterrichtskonzepte, Schulentwicklung, Curriculaentwick- Die Notwendigkeit zur Förderung aller unterschiedlichen, auch lung, Lehreraus- und fortbildung sowie technische Tools – der besonderen Begabungen, ist nicht erst als Konsequenz der sind auf das „neue Lernen mit Medien“ ausgerichtet, d.h. sie deutschen PISA-Ergebnisse ein bildungspolitisches Ziel der stellen den Menschen und nicht die Technologie in den Bundesregierung. Dies geschieht im Bereich der beruflichen Vordergrund der konzeptionellen Arbeit. Bildung und an den Hochschulen durch umfassende Förder- Es ist geplant, die Ergebnisse des Modellprojektes programme des Bundes. Im Bereich von Vorschule und Schule auch in die Maßnahme „Intel – Lehren für die Zukunft“ ein- ist Begabtenförderung vor allem Sache der Länder. Die Bundes- zubringen. Intel fördert im Rahmen einer Public-Private- regierung unterstützt deren Politik neben der Förderung von Partnership die breite Lehrerfortbildung zum Lernen mit Bundeswettbewerben auch durch Forschungsprojekte. neuen Medien. Darüber hinaus soll ein neues Programm So fehlte beispielsweise ein Überblick über die Ent- zum Transfer der Ergebnisse des SEMIK-Programms ent- wicklung der zunehmend breit gefächerten Fördermaßnah- wickelt werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 325 – Drucksache 15/3300

43.2 Berufsbildungsforschung naler Ausbildungspotenzial-Analyse, Ausbildungsverbünden und Ausbildungsnetzwerken, insb. in Westdeutschland). Forschungspolitische Ziele Früherkennung von Qualifikationsanforde- Ziel der Berufsbildungsforschung des BMBF ist in erster Linie rungen die Erarbeitung von Entscheidungs- und Argumentationshil- fen für notwendige – besonders auch strukturelle – Verände- Mit der Initiative „Früherkennung von Qualifikationsanfor- rungen und qualitative Verbesserungen der beruflichen Bil- derungen“ verfolgt das BMBF das Ziel, die dynamischen Ent- dung und für die Sicherung eines ausreichenden Ausbildungs- wicklungen der Wirtschaft zu beobachten, darauf aufbauend platzangebotes. die Entwicklung von innovativen Bildungsmaßnahmen zu for- cieren, um so die Attraktivität der beruflichen Bildung zu för- Programmatische Schwerpunkte – Entwick- dern. Durch die Früherkennung können Bedarfe festgestellt lungen und Ergebnisse werden, so dass gezielt Nachwuchskräfte für die jeweilige Wachstumsbranche qualifiziert sowie die Arbeitsfähigkeit Thematische Schwerpunkte sind Änderungen und Reformen von Beschäftigten in einem bestimmten Sektor erhalten oder bestehender gesetzlicher Berufsbildungsregelungen, inhalt- verbessert werden. liche Verbesserung und Modernisierung ordnungspolitischer Die unterschiedlichen Projektansätze zur Früherken- Vorgaben sowie Maßnahmen, die die Ausbildungsplatzsitua- nung inklusive der umfangreichen Ergebnisse der durchge- tion insgesamt verbessern. führten Studien werden im Früherkennungsnetzwerk „Fre- Zunehmend werden hierfür auch ausreichende Do- quenz“ (siehe www.frequenz.net) präsentiert. Ergänzend zu kumentations- und Informationssysteme zur Verbesserung dieser deutschen Initiative ist der Aufbau eines europäischen der Datenbasis benötigt, um politisch notwendigen Hand- Forschungsnetzwerks zur Früherkennung von Qualifikations- lungsbedarf frühzeitig zu erkennen und durch entsprechen- erfordernissen geplant. Dieses Netzwerk wird basierend auf de Maßnahmen kurzfristiger reagieren zu können. Im Rah- den Erfahrungen von Frequenz mit deutscher Unterstützung men von Ausbildungsoffensiven wird durch eng verzahnte aufgebaut. Zusammenarbeit der einzelnen Ausbildungsstrukturprojekte, unterstützt durch gezielte Fachtagungen zu Einzelthemen, für Förderung Jugendlicher mit schlechteren kontinuierlichen Informationsfluss und Erkenntnisgewinn Startchancen und gering qualifizierter junger gesorgt. Erwachsener Die Berufsbildungsforschung des BMBF konzentriert sich dabei auf die bestehenden Reformprioritäten (insb. Nach einer Auswertung des Mikrozensus 2000 bleiben in der Modernisierung und Flexibilisierung beruflicher Bildung, Altersgruppe der 20 bis 29jährigen in Deutschland derzeit Durchlässigkeit der beruflichen Bildung, Ausbildung für alle, 14,4 Prozent (1,32 Millionen) ohne beruflichen Abschluss. Aus- Förderung von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen, ländische Jugendliche weisen mit 37,7 Prozent die höchsten internationale Öffnung der Berufsbildung). Der laufende Auf- Ungelerntenquoten auf. Im Einklang mit den beschäftigungs- bau eines Kommunikations- und Informationssystem zur be- politischen Leitlinien der Europäischen Union strebt die Bun- ruflichen Bildung beim Bundesinstitut für Berufsbildung desregierung an, die Zahl dieser Jugendlichen und jungen sorgt dafür, dass rasche Recherchen möglich werden. Zudem Erwachsenen bis zum Jahre 2010 um die Hälfte zu reduzieren. leisten Ausbildungsstrukturprogramme des BMBF einen wichti- Hierzu will das im Jahre 2001 vom Bundesministerium für Bil- gen Beitrag zur Sicherung des betrieblichen Ausbildungsange- dung und Forschung eingerichtete und bis Ende 2006 laufen- bots und zur Verbesserung regionaler und sektoraler Ausbil- de Programm „Kompetenzen fördern – Berufliche Qualifizie- dungsstrukturen („KAUSA“ zur Schaffung von Ausbildungs- rung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf“ (BQF- plätzen in Unternehmen mit ausländischen Betriebsinha- Programm, Laufzeit bis 2006; Mitteleinsatz ca. 53 Mio. €, da- bern; „APE“ Ausbildungsplatzentwickler in den ostdeutschen von etwa 50 Prozent aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Ländern zur Aquise von betrieblichen Ausbildungsstellen; ESF) einen Beitrag leisten im Einklang mit den Beschlüssen „Regiokompetenz Ausbildung“ zum Auf- und Ausbau von der „Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung“ des Bündnisses regionalen Netzwerken einschließlich Verbundausbildung; für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit der Jahre „Patenschaftsprogramm“ zu Ausbildungspatenschaften und 1999 und 2000. Dies soll durch Förderung von rund 100 Vor- Sponsoring in der beruflichen Ausbildung; „STARegio“ zur haben geschehen, die sich auf vier Felder konzentrieren: die Entwicklung von externem Ausbildungsmanagement, regio- Optimierung der Förderstrukturen, die Verbesserung der Ar- Drucksache 15/3300 – 326 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

beit der Bildungseinrichtungen, die Stärkung von Ansätzen Einzelprojekten und deren Ergebnissen noch präzisere zur Prävention gegen Ausbildungslosigkeit im Schulbereich Ziele und Lösungen entwickelt und präsentiert werden und die Verbesserung der Ausbildungschancen von Migran- können. Bestandteile des Programms nach jetzigem Stand tinnen und Migranten. sind: Im Bereich der beruflichen Benachteiligtenför- derung herrscht kein Mangel an Mitteln und Maßnahmen. Umsetzungsprogramm betriebliche Lernkultur Es geht vorrangig um eine effizientere Nutzung der finan- ziellen und personellen Ressourcen. Viele der mit dem BQF- Formen der Integration des Lernens in den Arbeitsprozess Programm geförderten Aktivitäten zielen deshalb darauf sollen erprobt und als Angebote entwickelt werden. Diesem ab, die Förderstrukturen zu verbessern, zu mehr Zusam- Ziel dienen: menarbeit der Akteure anzuregen und an den einzelnen Lernorten bessere Ergebnisse im Hinblick auf die Integra- • Betriebliche Modellvorhaben zu PE/OE tion von anfangs leistungsschwächeren Jugendlichen in Ausbildung und Beruf zu erzielen. Hervorzuheben sind fol- • Qualifizierungsprojekte zur Thematik Kompetenzentwick- gende, z. T. größer dimensionierte Modell-Vorhaben: Ent- lung für Führungskräfte und Betriebs-/Personalräte (das wicklung einer besser strukturierten Ausbildungsvorberei- Lernen im Prozess der Arbeit ist als mitbestimmungspflich- tung in den Berufsschulen und in den privaten Bildungs- tiger Tatbestand anzusehen) einrichtungen (Gliederung in Form von Qualifizierungs- bausteinen); Auf- und Ausbau von lokalen und regionalen • Fachkommunikation zur betrieblichen Lernkultur zwischen Bildungsnetzwerken für Migrantinnen und Migranten; Wissenschaft, Praktikern, Verbänden und Politik Verknüpfung von Ausbildungsvorbereitung und (betrieb- licher) Ausbildung; Verzahnung von außer- und innerbe- • Modellvorhaben zum betrieblichen Wissensmanagement: trieblicher Ausbildung. In Großbetrieben werden Strategien zur Entwicklung von Bei der weiteren Umsetzung des BQF-Programms Unternehmen zu „lernenden Organisationen“ entwickelt. wird besonderes Augenmerk auf die Sicherung der Breiten- Entsprechende Strategien für KMU sollen entwickelt und wirkung und Nachhaltigkeit der Projekte zu richten sein. erprobt werden In allen vier Innovationsbereichen des BQF-Programms wird Forschungsarbeit im Sinne einer modellhaften Entwick- Kompetenzerhalt durch tätigkeitsgebundenes kontinuierliches lung und Erprobung von Umsetzungsstrategien und Konzep- Lernen im sozialen Umfeld ten geleistet. Aufbauend auf bereits vorhandenen Entwick- lungsansätzen sind dabei die Voraussetzungen und Bedin- Das SGB III ermöglicht neue Formen der beruflichen Kom- gungen nachhaltiger Implementierung, die Erweiterungs- petenzentwicklung und des Kompetenzerhalts. Diese Spiel- möglichkeiten und die Übertragbarkeit von besonderer Be- räume werden vielfach mangels Erfahrung und Fehlens ent- deutung. sprechender Modelle nicht hinreichend genutzt. Vorgesehen sind: Berufliche Weiterbildung • modellhafte Projekte zur Gestaltung regionaler Infra- Auf der Grundlage vielfältiger Erfahrungen in der beruf- strukturen im Kontext unterschiedlicher Politikbereiche. lichen Weiterbildung in den neuen Bundesländern und ak- Innerbetriebliche und zwischenbetriebliche Koopera- tuellen Ergebnissen in den Programmen „Kompetenzent- tionen und Lernnetzwerke nehmen an Bedeutung zu, die wicklung für den wirtschaftlichen Wandel“ und „Lernen Formen sind bisher aber eher zufällig. Besondere Be- im sozialen Umfeld“ (vgl. Bundesbericht Forschung 2000, deutung haben hierbei die Instrumente „Jobrotation“ Kapitel 18.1) ist aus inhaltlichen Gründen und mit Blick auf und Kombination von Teilzeitarbeit/Teilzeitqualifi- die neue Förderperiode des Europäischen Sozialfonds ein zierung. Programm „Lernkultur Kompetenzentwicklung“ erarbeitet worden. Die Grundstrukturen des Programms sind im fol- • Projekte und Initiativen in Verbindung mit Vereinen, Ver- genden dargestellt. bänden u.a. zur Entwicklung von Angeboten für außerbe- Das Programm wird als offenes Entwicklungspro- rufliche Aktivitäten als Beitrag zum Kompetenzerhalt bei gramm gestaltet, damit mit kurzen Lernschleifen aus Arbeitslosigkeit. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 327 – Drucksache 15/3300

Weiterentwicklung des beruflichen kontinuierlichen Lernens mit Insgesamt ist die Grundlagenforschung als interdisziplinärer Hilfe der Informations- und Kommunikationstechnologien Entwicklungsprozess angelegt, da vorausschauend nicht alle auftretenden Fragestellungen bereits benannt werden können. Im Rahmen des BMBF-Konzepts zur Mediennutzung im Bil- dungswesen und zum mediengestützten Lernen sollen er- Zu erwartende Ergebnisse gänzend Projekte insbesondere zur Mit dem Programm sollen konkrete Ergebnisse für die Wei- • netzwerkgestützten Fachkommunikation/Kompetenzent- terentwicklung beruflicher Weiterbildung/Kompetenzent- wicklung in Kombination unterschiedlicher netzgestützter wicklung zu einem Bild nachhaltiger Lernkultur erarbeitet Lernformen werden. Hierzu gehören unter anderem: gefördert werden. • neue Analyse- und Bewertungsverfahren individueller Kompetenzen Transformation von beruflichen Weiterbildungseinrichtungen zu Lerndienstleistern • Messbarkeit der Lernintensität von Arbeitssystemen und Arbeitsplätzen Modellprojekte für neue Lerndienstleistungen sind vorgese- hen: • Analyse des informellen Lernens unter dem Aspekt des Beitrags zur beruflichen Kompetenzentwicklung (Überprü- • Coaching/ Unternehmensberatung fung der These, dass bis zu 80 Prozent der benötigten Kompetenzen informell erworben werden) sowie die Über- • Lern-Online-Dienste prüfung der Gestaltbarkeit von Teilen informellen Lernens

• Verbesserung von Transparenz und Beratung traditioneller • neue Organisationsmuster für das Lernen in der Arbeit beruflicher Weiterbildung • Optimierung von Strategien des Organisationslernens • Qualitätssicherung beruflicher Weiterbildung und neue Formen der Zertifizierung durch branchenspezifische Kon- • neue Strategien für ein zeitgemäßes Kompetenzentwick- zeptionen lungsmanagement

Grundlagenforschungen und Querschnittsfragen • Modelle regionaler Infrastrukturen für kontinuierliches berufliches Lernen und Kompetenzentwicklung • Kompetenzmessung, Kompetenzanalyse sowie Auf- und Aus- bau von beruflichen Kompetenzen. Dies gilt für die individuel- • Unterstützung des Transformationsprozesses der Anbieter le, aber auch institutionelle und arbeitsplatzspezifische Ebene beruflicher Weiterbildung zu Lerndienstleistern

• Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Formen beruflicher In den Jahren 2001 bis 2006 wird das Programm „Lernkultur Kompetenzentwicklung. Einzelthemen im Kontext beruf- Kompetenzentwicklung“, finanziert durch den Bund und aus licher Kompetenzentwicklung Mitteln des Europäischen Sozialfonds mit rund 17,5 Mio. €, ein Schwerpunkt für weitere intensive Forschungen und Modell- • spezifische Fragen zur Selbstorganisation des Lernens und vorhaben sein. Mit der Durchführung des komplexen Pro- der beruflichen Kompetenzentwicklung, insbesondere grammmanagements ist die Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Zielgruppenprobleme, wie Benachteiligte und andere Weiterbildungsforschung e.V., Berlin, beauftragt worden. Zur Realisierung des Programms werden jeweils Pro- • Ausdifferenzierung unterschiedlicher betrieblicher Lern- jekte ausgeschrieben. Zwei Ausschreibungsrunden haben kulturen etwa zwischen Großbetrieben und KMU, bran- bereits stattgefunden. chenspezifischen Entwicklungen sowie zwischen innovati- Die Projektdurchführung begann ab 1. Januar 2001. ven und eher statischen Branchen Das Programm hat eine Laufzeit von sechs Jahren. Drucksache 15/3300 – 328 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Zielgruppen des Programms sind: • Flexibilitätsspielräume für die Aus- und Weiterbildung in kleineren Unternehmen • Betriebe • Prozessorientierung in Aus- und Weiterbildung • Weiterbildungseinrichtungen • Innerbetriebliche Weiterbildungskonzepte/ Wissensmanage- • Netzwerke ment zur Nutzung innerbetrieblicher Wissenspotenziale

• Vereine, Verbände • Wettbewerbs- und Dienstleistungsorientierung in der Berufsbildung • Regionen Das Fördervolumen belief sich auf rund 17 Mio. € bis zum Jahr • Arbeitsverwaltungen 2003 einschließlich. Das Bundesinstitut für Berufsbildung betreute diese Wirtschaftsmodellversuche und die Begleit- Innovationsvorhaben in der beruflichen forschung. Bildung 43.3 Hochschulforschung Die Berufsausbildung in dualen Formen wird durch Vorha- ben unterstützt. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht Programmatische Schwerpunkte – Entwick- dabei, die Entwicklungen in der Arbeitswelt und wissen- lungen und Ergebnisse schaftliche Erkenntnisse im Hinblick auf eine Qualitäts- sicherung der Ausbildungen aufzubereiten, zu erproben Deutschland verfügt über begrenzte Kapazitäten für Wissen- und deren Verbreitung zu fördern. Ein wichtiges Instru- schaftsforschung im allgemeinen und für Hochschulfor- ment in diesem Bemühen sind Modellversuche in betrieb- schung im besonderen. Nur wenige Einrichtungen bzw. Insti- lichen und überbetrieblichen Ausbildungsstätten (Wirt- tute oder Arbeitsgruppen an Hochschulen arbeiten in diesem schaftsmodellversuche) und im berufsbildenden Schul- Bereich. Exemplarisch kann auf die Arbeit des Centrums für wesen (BLK-Modellversuche). Alle Vorhaben werden wis- Hochschulforschung (CHE), des Instituts für Hochschulfor- senschaftlich begeleitet. Zurzeit fördert das BMBF 107 Mo- schung Halle-Wittenberg (HoF), des Bayerischen Staatsinsti- dellversuche in der beruflichen Bildung. tuts für Hochschulforschung, des Wissenschaftlichen Zen- trums für Berufs- und Hochschulforschung an der Universität In beruflichen Schulen: Kassel sowie die der Arbeitsgruppe Hochschulforschung an der Universität Konstanz hingewiesen werden. Außerdem • Programm „Neue Lernkonzepte in der dualen Berufsaus- entwickelt die Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) bildung“ (Dauer 5 Jahre, Bundesmittel über 7,5 Mio. € ) Informationssysteme, die Entscheidungsgrundlagen im Hoch- schulwesen bereitstellen. • Programm „Kooperation der Lernorte in der Berufsbildung“ (Dauer 4 Jahre, Bundesmittel 6,5 Mio. €) Forschung über Studierende

• Programm „Innovative Fortbildung der Lehrerinnen und Die Forschung über die Studierenden ist in Deutschland Lehrer an beruflichen Schulen“ (Dauer 4 Jahre, Bundesmit- gleichwohl gut ausgebaut. Sie stellt einen der Schwerpunkte tel 6,5 Mio. €) dar. Sie liefert Entscheidungsgrundlagen für hochschulpoliti- sches Handeln von Bund und Ländern. In Betrieben und Bildungseinrichtungen der Wirtschaft: Neben den Paneluntersuchungen, z.B. den Absolven- tenbefragungen und den Studienberechtigten- sowie den • Methodenkonzepte zur Förderung von Handlungskompetenz Studienanfängerbefragungen, die seit Anfang der 80er Jahre von der HIS durchgeführt werden, fördert das BMBF zwei wei- • Modelle zur Verknüpfung von Aus- und Weiterbildung tere umfassende Langzeituntersuchungen (Befragungen) der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland: Während • Konzepte zur Gestaltung altersheterogener Lern- und Ar- die sog. Sozialerhebung „Das soziale Bild der Studentenschaft beitsstrukturen in der Bundesrepublik Deutschland“ die wirtschaftliche und Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 329 – Drucksache 15/3300

soziale Situation der Studierenden erhebt und analysiert (Be- werden. Erst der Vergleich mit den Ergebnissen solcher selte- ginn der Erhebung 1951, seit 1982 von der HIS durchgeführt), ner durchgeführten großen schriftlichen Befragungen untersucht die Langzeituntersuchung: „Studiensituation und ermöglicht es, mit Hilfe aufwendiger statistischer Verfahren studentische Orientierungen“ (Studierendensurvey) in Er- Repräsentativität auch für das Online-Panel sicher zu stellen. gänzung zur Sozialerhebung seit 1982 die motivationalen Der besondere Vorteil dieses Befragungsinstrumentes liegt in Tendenzen und Entscheidungen der Studierenden, ihre Stu- der schnellen Verfügbarkeit der Ergebnisse. Bei einer HISBUS- dienmotivation, -strategien, Fächerwahl sowie die Wünsche Standardbefragung liegen die Ergebnisse innerhalb von der Studierenden an die Hochschulreform und die Akzeptanz sechs Wochen, bei einer HISBUS-Blitzbefragung – mit einer von Maßnahmen der Hochschulreform. Sie wird von der Befragungszeit von etwa einer Minute – in wenigen Tagen, Arbeitsgruppe „Hochschulforschung“ an der Universität vor. Konstanz durchgeführt. Bisher wurden mehrere HISBUS-Befragungen durch- geführt: u.a. zur „Wirksamkeit der BAföG–Förderung für die Europäische Sozialerhebung: EURO STUDENT Aufnahme einer Ausbildung im Ausland“, „Kinder einge- plant? Lebensentwürfe Studierender und ihre Einstellung Der EURO STUDENT-Report ist ein Beitrag der Forschung zur zum Studium mit Kind“ sowie „Bologna-Prag-Berlin, Studie- Entscheidungsgrundlage für die Weiterentwicklung der sozia- rendenuntersuchung 2003 zur Akzeptanz des Bologna-Pro- len Dimension des europäischen Hochschulwesens im Rah- zesses“. Es werden zukünftig pro Semester mehrere Befra- men des Bologna-Prozesses. Im Jahre 2000/2001 wurde in eini- gungen zu unterschiedlichen Themen durchgeführt. gen EU-Mitgliedstaaten (Belgien, Deutschland, Frankreich, Finnland, Irland, Italien, Niederlande, Österreich) auf der Ba- Strukturelle Stärkung der empirischen Bildungs- sis von in den jeweiligen Staaten erhobenen nationalen Da- forschung ten eine der deutschen „Sozialerhebung“ vergleichbare sozi- alwissenschaftliche Synopse zu bestimmten Themenberei- Zwar hat innerhalb der DFG die empirische Bildungsforschung chen, wie Studienfinanzierung, Bildungsbeteiligung, soziale in den letzten Jahren einen sichtbaren Platz eingenommen, Zusammensetzung, studentische Erwerbstätigkeit, Mobilität doch hat sich ihre Basis angesichts eines steigenden Bedarfs und Wohnen, durchgeführt und 2002 publiziert. Die Vorbe- als zu schmal erwiesen. Denn der Wandel des gesellschaft- reitungs- und Abstimmungsarbeiten sowie die Zusammen- lichen Qualifikationsbedarfs wie auch der Bedingungen für führung und Auswertung der Daten hat – auf Initiative und Qualifikations- und Bildungsprozesse führen zu neuen Frage- mit Förderung des BMBF – die HIS GmbH übernommen. stellungen. Um ihnen gerecht zu werden, muss Bildungsfor- 2003 wurde mit den Arbeiten zu einer weiteren Sy- schung auch in die Profil- und Schwerpunktbildung der Hoch- nopse begonnen. Weitere EU-Mitgliedstaaten werden daran schulen eingehen. Aus diesem Grund hat die DFG die Förder- teilnehmen: England, Norwegen, Portugal, Spanien. Die EU- initiative „Forschergruppen in der Empirischen Bildungsfor- Kommission wird sich an der Finanzierung dieses Forschungs- schung“ ins Leben gerufen. Die erste Ausschreibungsrunde vorhabens zur sozialen Dimension des Bologna-Prozesses be- wurde im Herbst 2003 abgeschlossen. Bei der Auswahl der teiligen. Anträge sind neben der wissenschaftlichen Qualität, die Pro- filbildung am Standort der Forschergruppe, die klare Identifi- Die HISBUS Online-Panelbefragung von Stu- kation der am Ort fehlenden Kompetenzen, die durch die dierenden neue Professur ergänzt werden sollen sowie die Möglichkei- ten, dass ein sichtbares Zentrum entstehen wird, das wissen- HISBUS ist ein im Auftrag des BMBF von der HIS-Hochschul- schaftlichen Nachwuchs anzieht, von besonderer Bedeutung. Informations-System GmbH neu entwickeltes, methodisch- wissenschaftlich gesichertes Befragungsinstrument, nämlich Neue Medien eine Online-Panelbefragung von Studierenden. Das HISBUS-Panel ist als virtuelles Studierendendorf Die rasche Entwicklung der Informations- und Kommunika- konzipiert, es umfasst derzeit rd. 3 000 Studierende, geplant tionstechnologien stellt alle Bildungsbereiche permanent vor für 2003 ff ist ein Panel von etwa 6 000. Das HISBUS-Projekt neue inhaltliche und strukturelle Herausforderungen. Es ist erbringt repräsentative, verallgemeinerbare Ergebnisse. Dies erforderlich, alle Bildungseinrichtungen mit multimediafähi- ist möglich, da die Mitglieder des Online-Panels aus dem gen Computern und Internetanschlüssen auszustatten und Teilnehmerkreis anderer von HIS durchgeführter repräsenta- didaktisch hochwertige Bildungsinhalte bereitzustellen. Auf tiver, schriftlicher Befragungen – also offline – gewonnen dieser Grundlage werden neue multimedia-gestützte Formen Drucksache 15/3300 – 330 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

des Lehrens und Lernens sowie Verfahren zu ihrer Implemen- Es ist vorgesehen, den Förderschwerpunkt „Fernstu- tierung in den Bildungseinrichtungen entwickelt. Hierzu hat dium“ mit bis zu 5,5 Mio. € (Bundesanteil: 2,75 Mio. €) jährlich das BMBF im Zusammenwirken mit den Ländern eine Reihe auszustatten. von Aktivitäten gestartet, die durch weiteres Engagement der Wirtschaft, beispielsweise im Rahmen der „Initiative Deutsch- Modellvorhaben im Rahmen der BLK land 21“, ergänzt werden. Die zentrale Maßnahme ist das am 20. März 2000 Die BLK hat – auch als Reaktion auf das neue Hochschulrah- vom BMBF gestartete Förderprogramm „Neue Medien in mengesetz (HRG) – für den Hochschulbereich zwei Modellver- der Bildung“, dessen Schwerpunkt die Entwicklung, suchsprogramme beschlossen: Erprobung und breite Nutzung von Lehr- und Lernsoftware in Schulen, Hochschulen und beruflicher Bildung ist. • Neue Studiengänge: Ziel ist es, die neuen Studiengänge auf aktuelle und künftige Arbeitsmarkt- und Berufsentwick- Qualitätssicherung lungen zu beziehen (insbesondere für die Berufsfelder des öffentlichen und privaten Dienstleistungssektors) sowie auf Seit 1998 fördert die Bundesregierung das Projekt „Qualitäts- die neuen Kommunikationstechniken und die Bereiche Frei- sicherung im Hochschulbereich“ bei der Hochschulrektoren- zeit und Kultur. Außerdem werden Teilzeitstudiengänge für konferenz (HRK) . Mit www.evanet.his.de wurde eine Kom- berufstätige Studierende entwickelt und erprobt. munikationsplattform für die an Qualitätssicherungsverfah- ren Beteiligten aufgebaut. Während neben Erfahrungsaus- • Entwicklung eines Leistungspunktsystems an Hochschulen: tausch am Anfang allgemeine Informationen und die Etab- Einen Schwerpunkt innerhalb der Studienstrukturreform lierung zweistufiger Verfahren zur Lehrevaluation im Vorder- stellt die Einführung eines Leistungspunktsystems an Hoch- grund standen, waren in letzter Zeit wesentliche Themen das schulen dar, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit Verhältnis von Akkreditierung und Lehrevaluation sowie die des Studienstandortes Deutschland stärken soll. Ziel des Internationalisierung der Qualitätssicherung auf dem Weg BLK-Programms ist die möglichst umfassende Etablierung zu einem europäischen Hochschulraum. eines Leistungspunktsystems an Hochschulen, das zusam- men mit der Modularisierung von Studiengängen die Vor- Förderung des Fernstudiums – BLK Förder- aussetzung für die Einführung von Bachelor/Bakkalaureus- schwerpunkt bzw. Master/Magister-Studiengängen bildet. Das Programm wird in sechs länderübergreifenden Verbundvorhaben (Lauf- Die BLK hat am 31. März 2003 beschlossen, den Förderschwer- zeit: 10/2001 – 9/2004) durchgeführt, an denen insgesamt 33 punkt „Fernstudium“ auch in den nächsten fünf Jahren fort- Hochschulen beteiligt sind. Es deckt eine Vielzahl der an zusetzen. deutschen Hochschulen angebotenen Fachbereiche ab. Die von der Kommission entwickelten Leitlinien zur Weiterentwicklung der Förderkriterien haben die Flexibili- Das BLK- Modellversuchsprogramm „Wissenschaftliche sierung und Anpassung des Förderangebotes unter Berück- Weiterbildung“, das der Ausschuss Bildungsplanung am sichtigung der bisherigen Erfahrungen zum Ziel. 26.9.2002 beschlossen hat, dient der Umsetzung von Empfeh- Seit 1993 werden Fernstudien gefördert; die Wissens- lungen des Forums Bildung. Förderschwerpunkte sind: vermittlung erfolgt über die Neuen Medien. So konnten mo- derne Fernstudien mit aussichtsreichen Zukunftsperspektiven • Neustrukturierung der wissenschaftlichen Weiterbildung: entwickelt werden. Dabei wurde mit erfahrenen Fernstudien- Dazu gehören die Strukturierung von Weiterbildungsange- einrichtungen kooperiert und synergetisch vorhandene Platt- boten sowie die Erarbeitung von Kriterien für die Modulari- formen genutzt, mit der Zielrichtung auf einen konkreten sierung, Akkreditierung und Zertifizierung wissenschaft- Abschluss (akademischer Grad, Zertifikat oder Leistungs- licher Weiterbildungsangebote. Perspektivisch ist auch ein nachweis). System der gegenseitigen Anerkennung von zertifizierten wis- Mit den mediengestützten Fernstudienkomponenten senschaftlichen Weiterbildungsangeboten zu entwickeln. des Förderschwerpunktes „Fernstudium“ konnte das Lehran- gebot der Hochschulen den veränderten Lehr- und Lernver- • Organisation der wissenschaftlichen Weiterbildung: halten angepasst werden, ein nicht mehr wegzudenkendes Ziel ist die Entwicklung von hochschulübergreifenden Koope- Instrument zur Beschleunigung des Innovationsprozesses der rationen und Verbünden um die Wettbewerbsfähigkeit deut- Hochschulen. scher Hochschulen auf dem Weiterbildungsmarkt zu stärken. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 331 – Drucksache 15/3300

• Wissenschaftliche Weiterbildung für Lehramtsberufe: Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Dies zielt einerseits auf die pädagogische und fachdidakti- sche postgraduale Nachqualifizierung von Quereinsteigern Damit Deutschland seine Rolle als führende Industrie- und für erzieherische Berufe und Lehrerberufe sowie auf die Wissenschaftsnation halten kann, sollen möglichst viele Wissensvermittlung für zusätzliche Kompetenzen für Lehr- junge Menschen die Chance für eine anspruchsvolle akade- kräfte, die von der staatlichen Lehrerfortbildung nicht ab- mische Ausbildung erhalten und begabte Nachwuchswissen- gedeckt werden. schaftlerinnen und -wissenschaftler verstärkt durch gezielte Förderung auf die spätere Übernahme von Führungsaufga- • Wissenschaftliche Weiterbildungsangebote für Frauen: ben in Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft vorbe- Ziel ist die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten spe- reitet werden. Derzeit geht es dabei vor allem um die Sicherung ziell für Frauen zur Übernahme von Führungspositionen in des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Grundlagenfor- einem internationalen Kontext. schung und in bestimmten defizitären Bereichen der ange- wandten Forschung. Das BMBF unterstützt insbesondere Maß- Empirische Bildungsforschung zu Bachelor-/ nahmen in folgenden Bereichen: Masterstudiengängen und zur Modularisierung Dem exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs soll der Weg aus der abhängigen Forschung hin zur selbst- Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen in ständigen Bearbeitung von Forschungsprojekten stärker Verbindung mit Leistungspunkten und Modularisierung als bisher geebnet werden. Dies ist auch notwendig, um im wird durch die empirische Bildungsforschung begleitet. Im internationalen Wettbewerb attraktiv für junge Spitzen- Auftrag des BMBF am Wissenschaftlichen Zentrum für Be- wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Aus- rufs- und Hochschulforschung (WZI) der Universität Kassel land zu sein bzw. die Rückkehrbereitschaft im Ausland täti- wurde im September 2003 eine Studie zu grundlegenden Re- ger deutscher Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wis- formelementen der neuen gestuften Studiengänge, wie z.B. senschaftler zu stärken. Durch die Dienstrechtsreform – das zur Struktur der Bachelor- und Masterstudiengänge, zur Ent- 5. HRG-Änderungsgesetz und das Gesetz zur Reform der wicklung der Leistungspunktsysteme sowie der Modularisie- Professorenbesoldung sind seit dem 23. Februar 2002 in rung, Internationalisierung, Akkreditierung und Anbindung Kraft – und insbesondere durch die in diesem Zusammen- der neuen Studiengänge an den Arbeitsmarkt, erarbeitet. hang erfolgte Einführung der Juniorprofessur sind ent- scheidende Schritte zur Verbesserung der rechtlichen Rah- Demonstrationsprogramm „International menbedingungen gemacht worden. Dies wird flankiert Ausgerichtete Studiengänge“ (IAS) durch Fördermaßnahmen wie das Emmy-Noether-Pro- gramm, in dem hervorragende junge Wissenschaftler- Das Demonstrationsprogramm „International Ausgerichtete innen und Wissenschaftler für sich selbst und für ein eige- Studiengänge“ soll die Schaffung innovativer internationaler nes, selbst verantwortetes Forschungsprojekt Personal- und Studiengänge an deutschen Hochschulen anregen und be- Sachmittel beantragen können. In einem Zeitraum von ca. schleunigen. Es werden Bachelor- und Masterstudiengänge vor fünf Jahren sollen sie sich so qualifizieren, dass sie in Be- allem in wirtschafts-, natur- und ingenieurwissenschaftlichen rufungsverfahren mit Habilitierten konkurrieren können, sowie kultur- und sozialwissenschaftlichen Fachrichtungen ohne selbst das langwierige herkömmliche Habilitations- gefördert. Die Studiengänge zeichnen sich durch effiziente verfahren durchlaufen zu haben. fachliche Qualifizierung, Mehrsprachigkeit, Auslandspraxis Eine anspruchsvolle und strukturierte Doktoranden- sowie besondere Betreuung insbesondere der ausländischen ausbildung ist für die Sicherung unseres wissenschaftlichen Studierenden aus. Die Studiengänge werden zumindest in den Nachwuchses von überragender Bedeutung. Deshalb unter- ersten Semestern in englischer Sprache angeboten. Für die stützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung nach- Studiengänge konnten die Hochschulen in den meisten Fällen drücklich Initiativen zur besseren Ausgestaltung der Promo- je zur Hälfte in- bzw. ausländische Studierende gewinnen. tionsphase (z. B. das Exzellenzprogramm „Graduierten-Kolleg“ Das Demonstrationsprogramm, in dem Hochschul-, der DFG und das von der DFG und dem DAAD gemeinsam Landes- und Bundesseite eng zusammenwirken und das ge- durchgeführte Programm „Promotion an Hochschulen in meinsam von DAAD und HRK umgesetzt wird, ist bis zum Deutschland (PHD)“). Besonderes Augenmerk gilt der vom Jahre 2006 ausgelegt. Das BMBF stellt dafür insgesamt rund Wissenschaftsrat empfohlenen flächendeckenden Einrich- 40 Mio. € bereit. Damit wird die Einrichtung von insgesamt tung von Promotionskollegs als Standardangebot der deut- 62 neuen internationalen Studiengängen gefördert. schen Hochschulen. Drucksache 15/3300 – 332 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Schließlich ist es weiterhin erklärtes bildungspoliti- stück des BMBF-Aktionsprogramms „Lebensbegleitendes sches Ziel der Bundesregierung, den Anteil der Begabtenför- Lernen für alle“ bildet, werden durch gezielte Förderung der derung an der Gesamtstudierendenzahl längerfristig auf Vernetzung von Bildungsträgern, Kammern, Verbänden, Un- 1 Prozent zu steigern. ternehmen, Arbeitsverwaltungen und weiteren öffentlichen Stellen im Rahmen eines „bottom up“Ansatzes 74 Regionen 43.4 Lebensbegleitendes Lernen / Weiter- gefördert, um Strukturverbesserungen in der Bildung zu bildungsforschung erproben und schließlich nachhaltig zu erzielen. Mit dem Transfer von „good practise“ wird die Breitenwirkung des Forschungsprogrammatische Zielsetzung Programms sicher gestellt. Ein weiteres Ziel ist es, mit Hilfe der Lernenden Regionen ein „Netzwerk zur Innovations- Lebenslanges Lernen und Weiterbildung leisten einen Beitrag stimulierung der deutschen Bildung (NIB)“ aufzubauen. dazu, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken und Das ESF-kofinanzierte BLK-Modellprogramm „Lebens- Ausgrenzung soweit möglich zu vermeiden. Im Rahmen einer langes Lernen“ verfolgt das Ziel, innovative Projekte zu erpro- Gesamtstrategie wird das Ziel verfolgt, die Bildungsteilhabe zu ben, die einen Wandel in der Lernkultur herbeiführen kön- erhöhen, allen Menschen mehr Chancen zur persönlichen, nen und so den notwendigen Prozess der Neuorientierung ihren Begabungen entsprechenden, gesellschaftlichen und be- unseres Bildungssystems unterstützen. ruflichen Entwicklung zu geben und den Standort Europa mit- Viele Informationen werden zwar im Internet, z.B. zugestalten. Lebenslanges Lernen (LLL) hilft, die Herausforde- durch Weiterbildungsinformationssysteme, angeboten, doch rungen des gesellschaftlichen und demographischen Wandels gibt es keinen einheitlichen, systematischen und gleichzeitig zu meistern. Gleichzeitig wird so die Grundlage für mehr Beschäf- einfachen Zugang. Es wird daher das Weiterbildungsportal tigung verbessert. Somit ist LLL ein wichtiger Innovations- und „InfoWeb Weiterbildung“ entwickelt, dessen Kern eine Meta- Wettbewerbsfaktor. Suchmaschine für Weiterbildung ist, die darüber hinaus den Im Kern ist die Bildungspolitik auf Stärkung der Plura- Zugang zu weiteren, für Weiterbildungsinteressierte relevan- lität und Eigenverantwortung ausgerichtet. Dabei werden ten Informationen bietet. bildungspolitische Zielsetzungen wie Erhöhung der Transpa- Mit dem Forschungs- und Entwicklungsprogramm renz, Verbesserung der Beratung, Sicherung der Qualität „Lernkultur – Kompetenzentwicklung“ (ESF-kofinanziert) wird aller Bildungsbereiche, Förderung neuer Lehr- und Lernkul- die Fragestellung „Wie müssen Bildung, Kompetenzaufbau, turen, Zertifizierung von Weiterbildungsleistungen und Kompetenzerhalt und kontinuierliche Weiterentwicklung der Schaffung eines lernförderlichen Umfelds für Menschen in Kompetenzen gestaltet werden?“ erforscht. Diese Fragestellung speziellen Lebenslangen verfolgt. betrifft gleichermaßen die Betriebsorganisation, die zwischen- Aufgrund der überwiegenden Zuständigkeit der Län- betrieblichen Beziehungen, den Arbeitsmarkt und die Rolle der der ist deren aktive Einbindung in die Gesamtstrategie LLL Sozialpartner ebenso wie die Menschen, die diese Strukturen unerlässlich. Die bereits vereinbarten Programme wurden in und ihre eigenen Berufsbiographien hinsichtlich Qualifizie- diesem Sinne aufgelegt. Darüber hinaus wurde im Kontext der rung, Kompetenzentwicklung, Karriere, soziale Einbindung Empfehlungen des „Forum Bildung“ und des PISA-Follow up und Sicherung gestalten. Dies schließt die Erfassung, z.B. im bei der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Prozess der Arbeit erworbener, informeller Kompetenzen ein. Forschungsförderung die ad-hoc-AG „Strategiepapier LLL“ Außerdem werden im Rahmen dieses Programms Projekte spe- eingesetzt. ziell zur Kooperation zwischen Einrichtungen der beruflichen Die folgenden fünf Ziele fokussieren die Überlegun- Weiterbildung und KMU zur Förderung ausgeschrieben. gen des Bundes zur Bildungspolitik und zu Forschungsansät- Mit einem weiteren Entwicklungsvorhaben werden zen im Bereich des Lebenslangen Lernens und der Weiter- kleine und mittelständische Unternehmen sowie Beschäftig- bildung. te auf einfachem und mittlerem Qualifikationsniveau ver- stärkt in den Prozess des lebensbegleitenden Lernens durch Programmatische Schwerpunkte / Entwick- intensive Begleitung seitens eines Bildungscoachs einbezogen. lungen und Ergebnisse 15 Im Dialog zwischen Coach, Arbeitnehmern und Arbeitgebern wird einerseits der aktuelle Qualifikationsbedarf der Beschäftig- Mobilisierung aller Begabungen; Erhöhung der Bildungsbeteiligung ten und Betriebe ermittelt und gleichzeitig untersucht, welche Angebote notwendig sind, um diesen Bedarf zu decken. Mit dem aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanzier- ten Programm „Lernende Regionen – Förderung von Netz- 15 Siehe dazu auch das Kapitel „Übrige, anderen Bereichen nicht zuge- werken“, das seit Anfang 2001 (Laufzeit bis 2007) das Kern- ordnete Aktivitäten“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 333 – Drucksache 15/3300

Das künftige Gewicht Lebenslangen Lernens und der die wissenschaftliche Weiterqualifikation, „Blended Learning“ Weiterbildung wird entscheidend davon abhängen, ob es ge- und berufsintegrierendes Studium) sowie Entwicklungsvor- lingt, auch die Schlüsselfrage der Finanzierung zu lösen. Seitens haben zur Professionalisierung des Weiterbildungspersonals des Bundes ist eine Expertenkommission „Finanzierung Lebens- bei Trägern gefördert. Letzteres wird durch Vorhaben, die die langen Lernens“ eingesetzt, die den Auftrag hat, neue Strategien Entwicklung von Instrumenten für Angebotsplanung und Be- für die Finanzierung Lebenslangen Lernens zu entwerfen. Diese darfsermittlung sowie die Weiterentwicklung von Konzep- sollen zu einem tragfähigen Gesamtkonzept der Finanzierung ten adressatengerechten sowie effizienten Lehrens in der be- Lebenslangen Lernens führen. Die Empfehlungen werden im ruflichen Weiterbildung zum Ziel haben, gefördert. Eine Laufe des Jahres 2004 von der Expertenkommission vorgelegt Neubestimmung der Rahmenbedingungen für die traditio- werden. nelle institutionelle Weiterbildung wird mit einer größeren Zahl von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben erforscht Entgrenzung; Erhöhung der Durchlässigkeit des Bildungs- („Neue Lehr- bzw. Lernkulturen“). systems Qualitätsoffensive; Entwicklung eines konsistenten Konzepts Die Frage der Dokumentation von Kompetenzen spielt eine wesentliche Rolle in diesem Forschungsfeld. Im Rahmen des Der Bund hat seit Sommer 2001 eine Qualitätsinitiative in o. g. ESF-kofinanzierten Programms „Lernkultur – Kompetenz- der beruflichen Weiterbildung gestartet, die durch wissen- entwicklung“ wird hier der Frage nach der Zertifizierung in- schaftliche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben beglei- formellen und nonformalen Lernens nachgegangen. Instru- tet wird. Im einzelnen handelt es sich ausgehend von der mente, die die Erfassung von Kompetenzen beinhalten, sind Machbarkeitsstudie Stiftung Bildungstest um die Förderung Gegenstand der Analyse. Dazu zählen auch bereits verwende- von rd. 20 Tests in unterschiedlichen Feldern der beruflichen te Verfahren zur Messung informell erworbener Kompeten- Weiterbildung ab Juli 2002 bis Ende 2005 jährlich. Darüber zen in der Praxis der Dozentenqualifizierung. hinaus werden Projekte zur Entwicklung und Erprobung Parallel hierzu wird im Rahmen des Modellprogramms branchenspezifischer Weiterbildungsberatungs- und Quali- „Lebenslanges Lernen“ der BLK vom BMBF, kofinanziert mit tätsringsysteme mit wissenschaftlichen Begleitungen und ESF-Mitteln, eine Machbarkeitsstudie „Weiterbildungspass eine Reihe von Studien zu Fragestellungen der Qualitätsver- mit Zertifizierung informellen Lernens“ im Rahmen eines besserung im Weiterbildungsbereich, zu Akkreditierungs- Verbundprojekts, an dem 10 Länder unter Federführung des verfahren und zur Lerneffizienz gefördert. Die Projektergeb- Saarlandes aktiv beteiligt sind, gefördert. nisse fließen in die vom BMWA im Einvernehmen mit dem Begleitend hierzu wurde zur Erhöhung der Transpa- BMBF zu erstellende Rechtsverordnung zur Einführung eines renz die internetbasierte Datenbank „AusbildungPlus“ ge- Akkreditierungs- und Zertifizierungssystems zur Qualitäts- schaffen, die einen guten Überblick über zusatzqualifizierende sicherung in der geförderten beruflichen Weiterbildung ein. Maßnahmen für Nachfrager bietet. Begleitend und unterstützend zu diesen Maßnahmen wird Zur Erhöhung der Teilhabe am wirtschaftlichen ein Referenzmodell im Rahmen eines BLK-Verbundvorhabens und gesellschaftlichen Leben im nationalen und interna- zur Qualitätstestierung in der allgemeinen Weiterbildung tionalen Raum wurde ein „Referenzrahmen“ für Fremd- entwickelt. sprachen und ein „Portfolio - Fremdsprachenansatz“ ent- wickelt. Vorausschauende Orientierung; Verbesserung der Entscheidungs- grundlagen für Politik, Wirtschaft, Verbände, Bildungseinrich- Gestaltung von Lernprozessen; Erhöhung der Professionalität tungen und Individuen

Es werden Vorhaben zur Optimierung von Lernprozessen Die Weiterbildung setzt reaktiv und damit oft verspätet auf und zur Entwicklung innovativer Lernarrangements geför- derartige Veränderungen der Qualifikationserfordernisse dert (z.B. die Projekte „Variation von Lernumgebungen und ein. Früherkennung eines sich abzeichnenden neuen Qualifi- die Erfassung ihrer Auswirkung auf den Lernerfolg“ ; „Ent- kationsbedarfs soll ein rasches Umsteuern erleichtern. Mit wicklung einer Seniorinnen- / Senioren – Online-Redaktion“, der Früherkennungsinitiative fördert der BMBF gezielt Pro- E-Learning als neuer Weg zur Gewinnung von Mitarbeiter/ jekte, die mittels verschiedener Methoden Qualifikationsver- -innen für IT- und Multimediaunternehmen). Weiterhin wer- änderungen in der Arbeitswelt feststellen und die Informa- den Projekte zur Erprobung von Lernprozessen an Hochschu- tionen den für Berufsbildung verantwortlichen Akteuren zur len (Erprobung von Fern- und Online-Studienangeboten für Verfügung stellen. Neben diesen qualitativ ausgerichteten Drucksache 15/3300 – 334 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Projekten wird in einer Machbarkeitsstudie geprüft, welche allem die Fragen der Effizienz und Effektivität des Bildungs- Möglichkeiten zum Aufbau eines Informationssystems über systems von zentraler Bedeutung. Dabei geht es zum einen quantitative Arbeitsmarktentwicklungen bestehen. darum, ob die Ressourcen, die Deutschland jährlich durch Das BLK-Programm „Verbundprogramm wissenschaft- Staat, Wirtschaft und jeden Einzelnen in Bildung investiert, liche Weiterbildung“ ist ausgerichtet auf die Förderung von effizient eingesetzt sind und wo ggf. Reserven zu mobilisie- Strukturen, die die Gestaltung künftiger Weiterbildungspro- ren bzw. Umschichtungen vorzunehmen sind. Hier gilt es ins- zesse erleichtern und verbessern sollen. Zur vorausschauen- besondere auch an die wertvollen Vorarbeiten der OECD im den Orientierung sollen die Hochschulen auch ihr Wissen in Rahmen von „Education at a Glance“ anzuknüpfen. Zum an- die Früherkennung von neuen Qualifikationsanforderungen deren geht es darum, ob die Fachkräfte, die jährlich das Bil- aller Bildungsbereiche einbringen. dungssystem verlassen, den Anforderungen des Arbeitsmark- tes in Quantität, Qualität und Zusammensetzung genügen. 43.5 Weitere Bereiche der Bildungsforschung Das BMBF fördert hier im Rahmen seiner Ressortforschung einen aus verschiedenen wirtschafts- und sozialwissenschaft- Bildungsforschung im Rahmen Europäischer lichen Instituten zusammengesetzten Verbund. Beteiligt sind Forschungsprogramme das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW), das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Die Bedeutung von Bildung für die Wettbewerbsfähigkeit Eu- das Hochschulinformationssystem (HIS), das Bundesinstitut ropas ist vom Europäischen Rat hervorgehoben worden. Der für Berufsbildung (BIBB) und das Forschungsinstitut für Bil- Rat hat darauf hingewiesen, dass die europäischen Erziehungs- dungsökonomie und Sozialforschung (fibs). Die Ergebnisse und Ausbildungssysteme „sich auf den Bedarf der Wissensge- der Arbeiten fließen insbesondere in die Berichterstattung sellschaft und die Notwendigkeit von mehr und besserer Be- zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands ein. schäftigung einstellen“ müssen. Diese Zielsetzung findet im 6. EU Forschungsrahmenprogramm (2003–2006) in der Priori- Einsatz von Informations- und Kommunikations- tät 7 „Bürger und Staat in der Wissensgesellschaft“ Eingang. technologien „Wissen“ und das Wesen der Wissensgesellschaft sind Schwerpunkte der Priorität 7 und somit Forschungsgegen- Anliegen der Bundesregierung ist es, die breite Nutzung von stand. Bildung und Bildungsforschung sind hier im Gesamt- modernen Informations- und Kommunikationstechnologien kontext der Wissensgesellschaft zu sehen; z. B. in der Frage und die konsequente Einbeziehung elektronischer und multi- nach den Merkmalen des Wissens und seiner Funktionsweise medialer Informationen in die Bildung zu erreichen. In dem in Relation zu den Anforderungen von Wirtschaft und Gesell- 1999 von der Bundesregierung vorgelegten Aktionsprogramm schaft sowie zur Umsetzung von Innovation und unterneh- „Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft merischem Denken und Handeln. Weitere Forschungsberei- des 21. Jahrhundert“ wurde der Entwicklung multimedialer che der Priorität 7 sind darüber hinaus die Schlüsselaspekte Lehr- und Kommunikationsformen in der Bildung ein beson- von lebenslangem Lernen, formelle und informelle Aspekte derer Stellenwert beigemessen. des Lernens, Anerkennung und Validierung von Lernen und Qualifikation sowie wirksame Lernmethoden. Im Rahmen Das Handlungskonzept „Anschluss statt Ausschluss – dieser angestrebten Forschungsbereiche werden die bildungs- IT in der Bildung“ greift diese konzeptionellen Vorgaben auf: politischen Herausforderungen für die Wissensgesellschaft Mit dem neuen – bis 2004 laufenden – Förderprogramm „Neue ermittelt. Ferner werden Optionen zur Bewältigung dieser Medien in der Bildung“ hat das BMBF die bis dahin laufenden Herausforderung, die für die Bildungssysteme in Europa auf Einzelmaßnahmen abgelöst zugunsten einer breiten Einfüh- dem Weg zur Wissensgesellschaft bestehen, untersucht. rung der neuen Medien in den Bildungsbereich. Ansprechpartner für die Priorität 7 des 6. EU-Forschungs- rahmenprogramms ist die Nationale Kontaktstelle Bürger und Programm „Neue Medien in der Bildung“ als Staat in der Wissensgesellschaft beim EU-Büro des BMBF (siehe Motor für die Bildung Übersicht zum System der Nationalen Kontaktstellen der Bun- desregierung für das Forschungsrahmenprogramm). In allen Bereichen (Schule, berufliche Bildung und Hoch- schule) spielen neue Medien als Katalysator und Motor für Bildungsökonomische Forschung Bildungsreformen eine wichtige Rolle, so beispielsweise

Im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Leistungsfähig- • im Bereich Schule zur Unterstützung des selbstgesteuerten keit Deutschlands sind aus bildungsökonomischer Sicht vor Lernens und des fächerübergreifenden Unterrichts Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 335 – Drucksache 15/3300

• in der beruflichen Bildung zur Senkung der Zugangsschwel- tions- und Kommunikationstechnologien in Lehr- und Lern- len, zur Verbindung von Lernorten und als Motor beim Um- prozesse), bei dem der Umgang mit Neuen Medien als neue bruch der Qualifizierungswege in den einzelnen Branchen Schlüsselqualifikation an Schulen vermittelt werden soll (siehe Abschnitt 43.1). • in der Hochschule zur Entwicklung neuer Lehr- und Lern- konzepte, zur Öffnung für den Weiterbildungsmarkt und Fördermaßnahmen im Bereich der beruflichen Bildung zur Stärkung der Konkurrenzfähigkeit Im Bereich der beruflichen Bildung unterstützt das Förder- Fördermaßnahmen im Bereich Schule programm „Neue Medien in der Bildung“ Maßnahmen der Bundesregierung zur Schaffung eines leistungsfähigen, mo- Nach Abschluss der Netzanbindung der Schulen 16 im Jahr dernen und zukunftssicheren beruflichen Aus- und Weiter- 2001 konzentrieren sich die Fördermaßnahmen der Länder bildungssystems. und der Kommunen auf die IT-Ausstattung und die Ziel ist die großflächige Verankerung IT-unterstütz- Qualifizierung der Lehrkräfte. ten Lernens in der beruflichen Bildung. Um dies nachhaltig Die Fördermaßnahmen des Bundes zielen demgegen- zu gewährleisten, werden gemeinsam mit den Sozialpart- über auf die Entwicklung von hochwertigen multimedialen nern Anwendungsfelder bzw. Branchen ausgewählt, die sich Bildungsinhalten und deren Nutzung im Unterricht (Content- für eine medienbasierte Aus- und Weiterbildung eignen und förderung). Ziel des Programms „Neue Medien in der Bildung“ die für eine positive Beschäftigungsentwicklung von beson- – Bereich Schule – ist die Förderung eines multimedialen derer Bedeutung sind. Lehrangebots. Unterstützt werden Projekte von Medienan- Übergeordnete Kriterien für die Projektauswahl bietern, Verlagen, Museen und Bildungsträgern für alle Schul- sind insbesondere die zu erwartende Breitenwirkung, Mo- formen und Schulstufen mit in der Regel 50 Prozent der Ent- dularität und Wiederverwendbarkeit. Wichtigstes Vor- wicklungskosten. Damit soll vermieden werden, dass – wie in haben im Bereich berufliche Bildung ist der Aufbau eines der Vergangenheit – Software entsteht, der die ökonomische umfassenden, modularen Weiterbildungssystems für die Basis für die spätere weitere Pflege fehlt. IT-Branche. Mit der Maßnahme „Meisterqualifizierung Online“ Beispiele hierfür sind: werden die Entwicklung von Lehr- und Lernsoftware sowie geeigneter didaktischer Konzepte für ein tutoriell unter- • Die Entwicklung eines virtuellen Life Science Labors 17. Schü- stütztes netzbasiertes Lernen in der Meisterqualifizierung in ler sollen in einem virtuellen Forschungslabor experimen- Handwerk, Industrie, Handel sowie im Agrarbereich für über tieren und dabei von Wissenschaftlerinnen und Wissen- 51 000 Fachkräfte gefördert. Es wird eine handlungsorien- schaftlern unterstützt werden. tierte Online-Qualifizierung in der Meistervorbereitung mit Schwerpunkten in betriebswirtschaftlich-/kaufmännischen • Das Projekt LehrerOnline bei der Initiative Schulen ans Netz und rechtlichen Handlungsfeldern entwickelt. Die e.V.: Es werden aus der Schulpraxis für die Schulpraxis Unter- Erfahrungen mit eLearning aus diesen unterschiedlichen richtseinheiten aufbereitet, die - ergänzt durch eine Hand- Wirtschaftsbereichen helfen, eLearning als neue Lernform reichung - allen Lehrkräften zur Verfügung stehen. Das Pro- in der Weiterbildung zu etablieren. jekt markiert die inhaltliche Neuausrichtung von „Schulen Fast alle eLearning-Projekte des Bundes in der beruf- ans Netz e.V.“. Teil des Projekts ist die Internet-basierte Ar- lichen Bildung flankieren strukturelle Umbrüche in den Quali- beitsumgebung lo-net, mit der mehrere Tausend Lehrkräfte fizierungsgängen der einzelnen Branchen, so im IT- und mit ihren Schülerinnen und Schülern in „virtuellen Klassen- Textilsektor, bzw. Umbrüche durch Änderungen von Prüfungs- zimmern“ arbeiten. Das Kultusministerium in Nordrhein- ordnungen. Die Unterstützung der Verbände durch das Westfalen empfiehlt allen Lehrkräften des Landes die Ver- BMBF wirkt als Antrieb für entsprechende Reformen der Aus- wendung von lo-net; auch mit anderen Ländern bahnen und Weiterbildungsordnungen. sich entsprechende Kooperationen an (Berlin, Bremen, Rheinland-Pfalz, Hamburg). Dieses Projekt ist geeignet, sich als ein flächendeckendes Interaktionsinstrument im Bereich Schule zu etablieren. 16 Gefördert durch das BMBF gemeinsam mit der Deutschen Telekom AG über Schulen ans Netz e. V. Diese Förderung wird durch das BLK-Programm SEMIK er- 17 Durchgeführt vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Zusam- gänzt (Systematische Einbeziehung von Medien, Informa- menarbeit mit dem Brockhaus-Verlag und anderen. Drucksache 15/3300 – 336 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Fördermaßnahmen im Bereich Hochschule Chancengleichheit von Frauen in Bildung und Forschung Das BMBF fördert die Hochschulen in Abstimmung mit den Ländern beim Ausbau ihrer IT-Infrastruktur, bei der Entwick- Art. 3 des Grundgesetzes enthält die Verwirklichung der lung neuer Lehr- und Lernkonzepte, bei der Entwicklung der Gleichstellung als aktives Gebot. Daraus ergibt sich die Inhaltssoftware für die Hochschullehre und bei der Stärkung politische Aufgabe, durch geeignete Maßnahmen darauf- der IT-Ausbildung an Hochschulen. hin zu wirken, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen verwirklicht Gefördert werden z.B. wird. Die Politik der Bundesregierung in der letzten Legislaturperiode bewirkte eine Tendenzwende zu mehr • so genannte Notebook-Universities: In einigen ausgewähl- Gleichstellung im Bereich von Bildung und Forschung. ten Studiengängen wird das Studium – sei es in Veranstal- Inzwischen legen mehr Mädchen als Jungen das Abitur ab tungen, sei es im Selbststudium – durch digitale Kommunika- und mehr junge Frauen als Männer beginnen ein Studium. tionsformen, durch multimediale Lehr-/Lernunterstützung Jede dritte Dissertation wird heute von einer Frau geschrie- und durch vielfältige Formen der Wissenserschließung ben. Dieser Trend setzt sich aber in den Entscheidungs- und und -vermittlung unterstützt. Führungspositionen von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie in technikorientierten Berufs- und • 49 Hochschulprojekte zur Einführung einer Funkvernet- Studiengängen nicht fort. zung (WLAN) als Voraussetzung zur Verbreitung der not- Da die aktuelle Lage einen Handlungsbedarf zur wendigen modernen Technik, insbesondere für die ubiqui- Verbesserung der Partizipation von Frauen in den Be- täre Vernetzung von Studentennotebooks in den Hoch- reichen Hochschulen/Forschungseinrichtungen, Frauen in schulen. der Informationsgesellschaft und naturwissenschaft- lich/technischen Studiengängen sowie in Teilfeldern der • 100 Verbundprojekte zum Einsatz neuer Medien im Hoch- beruflichen Bildung aufzeigt, hat das Bundesministerium schulbereich. Hochschulen entwickeln in meist dreijähri- für Bildung und Forschung (BMBF) in seinem Zuständig- gen Projekten multimediale Lehr- und Lernformen für das keitsbereich unterschiedliche Maßnahmen und Projekte Präsenz- und Selbststudium, Fernstudienangebote oder eingeleitet. neue Kombinationen von Präsenzlehre und Selbst-/Fern- studienanteilen. Schwerpunkte dieser Contententwicklung HWP-Fachprogramm „Chancengleichheit für Frauen in For- liegen bei Projekten aus den Ingenieurwissenschaften, der schung und Lehre“ Informatik, der Medizin sowie den Sozial- und Naturwis- senschaften. Partner der Kooperationsverbünde sind Uni- Gemeinsam mit den Ländern wurde ab 2001 als Teil des versitäten und Fachhochschulen. Hochschul- und Wissenschaftsprogramms (HWP) das Fachprogramm „Chancengleichheit für Frauen in Darüber hinaus fördert das BMBF Leitprojekte zur Entwick- Forschung und Lehre“ in Höhe von rund 30,7 Mio. € jähr- lung multimedialer Lernformen in Hochschulen – die „Virtu- lich aufgelegt. Ziele dieses Programms sind die Überwin- elle Fachhochschule“ und das „Vernetzte Studium Chemie“ – dung bestehender struktureller Hemmnisse. Insbesondere sowie Fernstudien-Vorhaben im Rahmen des Programms der werden Mentorinnenprogramme, der Aufbau von Wis- Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und For- senschaftlerinnennetzwerken und Maßnahmen, die die schungsförderung für digitale Formen des Fernstudiums. Qualifizierung für eine Professur an Universitäten oder Zudem ergänzen zwei projektübergreifende Begleit- Fachhochschulen oder Promotionen begleiten, gefördert. vorhaben die Fördermaßnahmen um den Aspekt des Gender Ebenso werden Aktivitäten einzelner Hochschulen zur Mainstreaming. Es werden bei der Entwicklung der Bildungs- Steigerung des Anteils von Frauen in naturwissenschaft- software die Lern- und Lehrbedürfnisse von Frauen und lichen und technischen Studiengängen unterstützt. Um Männern gleichermaßen berücksichtigt. Die Entwicklung weitere Erkenntnisse über die Ursachen der Unterrepräsen- von Kriterien und Qualitätsstandards soll dazu beitragen, tanz von Frauen im Wissenschaftsbereich zu erhalten, sind dass bei künftigen, öffentlich geförderten Multimedia-Pro- Teil des HWP-Fachprogramms auch Forschungsprojekte im jekten Gender Mainstreaming berücksichtigt wird. Bereich der Frauen- und Genderforschung. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 337 – Drucksache 15/3300

Einführung der Juniorprofessur Kompetenzzentrum „Frauen in Wissenschaft und For- schung“(CEWS) Mit der Reform des Dienstrechts an den Hochschulen durch die Einführung der Juniorprofessur sowie die Vorgriffsför- Zur Verstärkung und Verstetigung der Maßnahmen für derung von Juniorprofessuren durch Bundesmittel hat die Frauen in Wissenschaft und Forschung wurde das „Kompe- Bundesregierung neben der Modernisierung der Hochschu- tenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung“ len auch beabsichtigt, eine angemessene Beteiligung von (CEWS) im September 2000 am Wissenschaftsstandort Bonn jungen Wissenschaftlerinnen an den Juniorprofessuren zu gestartet. Es hat als Service-Zentrum eine wichtige Informa- erreichen. Nach den Anfang 2003 vorliegenden Zahlen zu tions- und Schnittstellenfunktion und schlägt in der gleich- den bisherigen Ergebnissen im Rahmen der Vorgriffsförder- stellungspolitischen Arbeit die Brücke zwischen Hochschu- ung wurden durchschnittlich über die Fachbereiche 25 Pro- len und Forschungseinrichtungen mit einem umfassenden zent der Juniorprofessuren an Frauen vergeben. Es zeigt sich, Informationsservice und einer in Europa einmaligen Exper- dass dieses neu eingeführte Instrument geeignet ist, die Be- tinnendatenbank mit Daten zu rd. 6 500 hoch qualifizierten teiligungsquote von Frauen an den Professuren deutlich zu Wissenschaftlerinnen. Es trägt mit der Durchführung von verbessern. Veranstaltungen und Veröffentlichungen, wie dem „Hand- buch zur Chancengleichheitspolitik in den Forschungsein- Forschungseinrichtungen richtungen“, dazu bei, die Gleichstellung von Wissenschaft- lerinnen in Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu Im Sinn von Gender Mainstreaming hat das BMBF bei den fördern. Es genießt als Informationsstelle europaweit Vor- Forschungszentren der Hermann von Helmholtz-Gemein- bildfunktion. Die Wissenschaftlerinnen-Datenbank, Fem- schaft erwirkt, dass zur Durchsetzung von Chancengleich- Consult, die mit mehr als 7 000 Datensätzen von Wissen- heit Grundsatzbeschlüsse der Aufsichtsgremien gefasst, Per- schaftlerinnen europaweit beispielhaft ist und u. a. auch bei sonalentwicklungspläne zur Chancengleichheit vorgelegt der Besetzung von Führungspositionen, Professuren und und Beauftragte für Chancengleichheit, angesiedelt beim Gremien zur Verfügung steht, wurde weiter ausgebaut. Sie Vorstand, bestellt wurden. Damit wurden auf administrati- ist jetzt auch online verfügbar. Das CEWS präsentiert ein ver Ebene notwendige Strukturvorgaben für die Durchfüh- täglich aktualisiertes Internet-Portal und einen umfangrei- rung und Kontrolle von Chancengleichheitsmaßnahmen chen elektronischen Newsletter. Das CEWS nahm im Be- geschaffen. richtszeitraum das gegenwärtig noch weitergeführte Pro- Strukturelle Rahmenbedingungen können jedoch gramm „Anstoß zum Aufstieg – Karrierestrategien für Wis- nur langfristig Wirkung erzielen. Deshalb wurden vom senschaftlerinnen“ auf. Bis März 2003 werden über 500 BMBF für die Forschungseinrichtungen der Hermann von hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen an den 32 Trai- Helmholtz-Gemeinschaft in den Jahren 1999 und 2000 je- ningsseminaren teilgenommen haben, die seit Dezember weils 100 unbefristete neue Stellen geschaffen, die Wissen- 2001 bundesweit durchgeführt werden. Dieses Coaching- schaftlerinnen bessere Perspektiven eröffnen. Das BMBF Programm dient der individuellen Karriereplanung und geht davon aus, dass sich darüber in Zukunft eine bessere Be- bereitet konkret auf Bewerbungen und Verhandlungen auf teiligung von Wissenschaftlerinnen in Führungspositionen eine (Junior-) Professur vor. der Forschungseinrichtungen erreichen lässt. Nach den Ergebnissen der sozialwissenschaftlichen Total E-Quality für Hochschulen und Forschungseinrichtungen Forschung und der Erfahrung aus der Praxis ist der erfolgrei- che Karriereverlauf insbesondere von Frauen auch abhängig Das BMBF hat bereits 1999 ein Projekt zur Übertragung des in davon, inwieweit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Wirtschaft erfolgreich eingesetzten Total E-Quality-Prädi- gegeben ist. Bei Betrachtung der Auswirkungen mangelnder kats auf Hochschulen und Forschungseinrichtungen gestartet. Kinderbetreuung ist feststellbar, dass insbesondere die Kar- Ziel ist es, durch Vergabe des Total E-Quality-Prädikats die Moti- rieren von Frauen hierdurch beeinträchtigt werden. Familie vation der Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu stär- und Forschung – Kinder und Karriere dürfen jedoch keine ken und innovative Formen der Gleichstellung in ihre Personal- Gegensätze mehr sein. Das BMBF hat daher die staatlich ge- entwicklungsplanung einzubeziehen. Die entwickelten Bewer- förderten Forschungseinrichtungen ermächtigt, öffentliche tungskriterien ermöglichen es, spezifische Gleichstellungsmaß- Zuwendungen haushaltsneutral auch zur Erschließung und nahmen zu beurteilen und im Sinne eines Benchmarking mit Sicherung von Kinderbetreuungsangeboten für ihre Beschäf- anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zu vergleichen. Im tigten zu nutzen. Mai 2002 wurden die ersten Prädikate an 13 Hochschulen und Drucksache 15/3300 – 338 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Forschungseinrichtungen vergeben. Hochschulen und For- sprechenden Studiengängen und beschreibt den sich schungseinrichtungen werden verstärkt aufgefordert, sich an hieraus ergebenden Handlungsbedarf und die Folge- dem Wettbewerb um das Prädikat zu beteiligen; sie werden bei rungen. der Antragstellung beraten und erhalten Unterstützung bei der Verwertung des Prädikats als Marketinginstrument. • Entwicklung und Evaluierung von Roboterkursen: Unter dem Gesichtspunkt des Gender Mainstreaming sollen Kontaktstelle „Frauen in die EU-Forschung“ (FiF) Beispiele gewählt und Materialien entwickelt werden, die sowohl Mädchen als auch diejenigen Jungen ansprechen, Im Juli 2001 wurde innerhalb des EU-Büros des BMBF ein die sich bisher nicht für Technik und Naturwissenschaften neuer Arbeitsbereich eingerichtet, um die Beteiligung von interessieren. Wissenschaftlerinnen als Projektkoordinatorinnen oder in forschungspolitisch wichtigen Entscheidungsgremien der • Frauen in Luft- und Raumfahrt: Rahmenprogramme zu unterstützen und zu erhöhen. Die Anfang Mai 2002 hat die Veranstaltung „Über den Horizont Kontaktstelle „Frauen in die EU-Forschung“ (FiF) bietet als und weiter. Frauen in der Luft- und Raumfahrt“ stattgefun- Dienstleistung Wissenschaftlerinnen, die eine Beteiligung den. Die mehr als 1 300 Teilnehmerinnen informierten sich an den Rahmenprogrammen der EU in Erwägung ziehen und diskutierten mit renommierten Expertinnen aus der oder bereits daran arbeiten, formale und inhaltliche Bera- Luft- und Raumfahrt über ihren Bildungsweg, die Berufs- tung an und mobilisiert durch fachspezifische Informa- praxis und darüber, wie sich der Beruf mit dem Wunsch tionsveranstaltungen zur Antragstellung. Die Zielerrei- nach Kindern vereinbaren lässt. chung ist erst im Verlauf des 6. Rahmenprogramms der EU feststellbar. Positiv ist bereits die Erhöhung des Anteils von • Mädchen und Frauen in den Ingenieurwissenschaften: deutschen Gutachterinnen in der Datenbank der EU auf Im Projekt „Do.ing“ mit der Rheinisch-Westfälischen Tech- jetzt 12 Prozent. nischen Hochschule in Aachen werden Schülerinnen der Oberstufe sowie Lehrerinnen und Lehrer sowohl über das Steigerung der Beteiligung von Frauen an der Informationsge- Berufsbild „Ingenieurin“ als auch über ein naturwissen- sellschaft und Aktivierung von Frauen für naturwissenschaft- schaftlich-technisches Studium an der RWTH Aachen infor- lich-technische Berufsfelder miert. Es werden die kognitiven, affektiven und sozial-edu- kativen Faktoren, die einer ingenieurwissenschaftlich Es ist Ziel der Bundesregierung, Frauen gleichberechtigt an orientierten Berufswahl von Schülerinnen entgegenste- der Entwicklung und Gestaltung der Informationsgesell- hen, analysiert. Ein umsetzungsorientiertes Konzept soll schaft zu beteiligen. Gender Mainstreaming dient dabei als entwickelt und verwirklicht werden, mit dessen Hilfe das Instrument, die mangelnde Beteiligung von Frauen an der Interesse der Schülerinnen für ein naturwissenschaftlich- Informationsgesellschaft aufzuzeigen und darauf basierend technisches Fach geweckt werden soll. geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu entwickeln. Es geht da- rum, die Ausbildungschancen junger Frauen gerade auch in • Mentoring Programm für Frauen in der Informatik: zukunftsorientierten Berufen der Informationsgesellschaft Im vom BMBF seit 2001 geförderten Projekt MUFFIN21 zu erhöhen. Gleiches gilt für die Beteiligung von Frauen auf unterstützen Beraterinnen aus Hochschulen, Forschungs- allen Ebenen der naturwissenschaftlich-technischen Ausbil- einrichtungen und Unternehmen Studentinnen bei der dungen und Berufe. Im Zuständigkeitsbereich des BMBF wur- Planung ihrer beruflichen Karriere. Ein wesentliches Ziel den dazu u.a. die nachfolgenden Maßnahmen initiiert: ist es, den Arbeitsplatz Forschung für die Nachwuchs- wissenschaftlerinnen attraktiver zu machen, um so mehr • Bericht „Frauen in den ingenieur- und naturwissenschaft- Frauen für Informatikstudiengänge gewinnen zu können. lichen Studiengängen“: Das Mentoring-Projekt (Mentoring zwischen Universität, Die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschung und Firmen aus der Initiative D21) ist ein ge- Forschungsförderung hat am 2. Mai 2002 den Bericht meinsames Projekt der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und „Frauen in den ingenieur- und naturwissenschaftlichen der Initiative D21. Junge Frauen haben die Wahl, ob sie Studiengängen“ beschlossen. Der Bericht liefert eine Stand- ihren Berufsweg zusammen mit einer Frau aus einer For- ortbestimmung über die Situation von Frauen in den ent- schungseinrichtung oder der Industrie planen möchten. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 339 – Drucksache 15/3300

Kompetenzzentrum „Frauen in der Informationsgesellschaft „Frauen ans Netz“, den „Girls‘ Day“ und Expertinnennetze und Technologie“ zu verschiedenen Themenschwerpunkten im IT-Bereich. Es hat zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, die zum Ziel Im April 2000 wurde das europaweit erste Kompetenzzen- haben, den Anteil von jungen Frauen in den naturwissen- trum „Frauen in der Informationsgesellschaft und Techno- schaftlich-technischen Fächern zu erhöhen sowie die Stu- logie“ an der Fachhochschule Bielefeld eröffnet. Es bündelt dien- und Beschäftigungsmöglichkeiten von Frauen im bundesweit Maßnahmen zur Chancengleichheit in Bildung, Bereich Informationsgesellschaft und Technologie deutlich Ausbildung, Beruf, Wissenschaft und Forschung und wird zu verbessern. vom BMBF und vom Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend finanziert. Das Kompetenzzentrum In diesem Förderbereich werden folgende Programme/ For- koordiniert verschiedene Projekte, wie beispielsweise schungsvorhaben durchgeführt:

Programm-/Projektbezeichnung Programm-/Projektlaufzeit Finanzvolumen

Forschung in der allgemeinen Bildung Forschungsvorhaben zur Förderung von 2000 – 2004 0,72 Mio. € Kompetenzen und der Bildungsqualität im vorschulischen Bereich

OECD-Untersuchung „Programme for 1998 – 2001 1,07 Mio. € International Student Assessment (PISA)“ (1. Zyklus) zur Erfassung von Kompetenzen von 15-jährigen 2002 – 2005 1,25 Mio. € Schülerinnen und Schülern zu den Grund- (2. Zyklus) bildungsbereichen Leseverständnis, Mathe- matik und Naturwissenschaften sowie von fächerübergreifenden Kompetenzen

Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung 01.10.2000 – 30.06.2004 0,78 Mio. € (PIRLS/IGLU) Internationale Untersuchung über das Leseverständnis von Grundschülern in der 4. Jahrgangsstufe einschl. Befragung von Eltern, Lehrern und Schulleitern

Verschiedene Vorhaben zur Unterstützung einer 2,80 Mio. € nationalen Bildungsberichterstattung 2003: 0,37 Mio. € 2004: 2,43 Mio. €

Entwicklung und Evaluation nationaler 1,51 Mio. € Bildungsstandard auf der Basis von 2003: 0,21 Mio. € Kompetenzmodellen (verschiedene Vorhaben) 2004: 1,30 Mio. €

„Physik im Kontext“ 01.08.2003 – 31.12.2006 1,36 Mio. € Förderung der Aufgeschlossenheit für Physik und Technik; Weiterentwicklung von Unterrichtskontexten; Verbesserung der Kompetenz der Lehrkräfte Drucksache 15/3300 – 340 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Programm-/Projektbezeichnung Programm-/Projektlaufzeit Finanzvolumen

„Chemie im Kontext“ Zugang zum Fach Chemie ausgerichtet an Alltagsphänomenen; Implementation des Konzeptes in den Regelunterricht 01.01.2002 – 30.06.2005 0,73 Mio. €

Modellprojekt „teutolab“; Universität Bielefeld; wissenschaftliche Empfehlungen zur Förderung der strukturellen Zusammenarbeit zwischen Schule und Hochschule vorzulegen 01.03.2001 – 28.02.2004 0,53 Mio. €

Forschungsvorhaben zur Zusammenarbeit von 2002 – 2004 2,01 Mio. € Schule und außerschulischem Bereich; 2000: 0,55 Mio. € Auswirkungen außerschulischer Lernerfahrungen 2001: 0,55 Mio. € auf schulische Lernprozesse 2002: 0,43 Mio. € 2003: 0,41 Mio. € 2004: 0,07 Mio. €

Forschungsvorhaben zur Vorbereitung und 2000 – 2003 0,28 Mio. € Unterstützung des BLK-Programms „Demokratie lernen und leben“

Verschiedene Einzelprojekte im Zusammenhang 2000 – 2003 0,39 Mio. € mit dem BLK-Programm „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“

Begabtenförderung bei Kindern und Jugendlichen zwischen 9 Monate und 2 Jahren 0,73 Mio. € in 2000 – 2004 (7 Projekte)

BLK-Modellprogramm „Steigerung der Effizienz 1998 – 2003 13,27 Mio. € des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts (SINUS)“; Kooperative Erarbeitung von Unterrichtskonzepten zur Weiterentwicklung der Unterrichtskultur in Mathematik und Naturwissen- schaften

BLK-Modellprogramm „Steigerung der Effizienz des 01.08.2003 – 31.07.2005 10,00 Mio. € mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts – SINUS-Transfer (1. Welle)“

BLK-Modellprogramm „Systematische Einbeziehung 01.08.1998 – 30.09.2003 13,53 Mio. € von Medien, Informations- und Kommunikations- technologien in Lehr- und Lernprozesse (SEMIK)“ Weiterentwicklung des Lernens insbesondere in der Sekundarstufe II durch systematische Einbeziehung von Medien, Informations- und Kommunikations- technologien Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 341 – Drucksache 15/3300

Programm-/Projektbezeichnung Programm-/Projektlaufzeit Finanzvolumen

BLK-Modellprogramm „Qualitätsverbesserung 01.04.1999 – 31.12.2004 11,43 Mio. € in Schulen und Schulsystemen (QuiSS)“ Entwicklungs- und Erprobungsprogramm zur Qualitätssicherung durch die Stärkung von Selbstwirksamkeit und Innovationskraft an Schulen

BLK-Modellprogramm „Bildung für eine 01.08.1999 – 31.07.2004 13,25 Mio. € nachhaltige Entwicklung (21)“ Entwicklung und Erprobung von Unterrichtskonzepten für die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in Schulen in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern

BLK-Modellprogramm „Kulturelle Bildung im 01.04.2000 – 31.03.2005 10,79 Mio. € Medienzeitalter“ Verbesserte Qualifizierung von Kunstpädagogen hinsichtlich des Einsatzes von Computern im Kunstunterricht; interdisziplinärer Verbund von Informatik und Kunst

BLK-Modellprogramm „Demokratie lernen und leben“ 01.04.2002 – 31.03.2007 12,48 Mio. €

Programm „Schule-Wirtschaft/ Arbeitsleben“ 1999 - 2006 rd. 25,00 Mio. € Praxisnahe Vorbereitung Jugendlicher auf die aus Bundes- und ESF-Mitteln Anforderungen in der Berufs- und Arbeitswelt; Förderung selbständiger Auseinandersetzung mit ökonomischem Denken und Handeln

Berufsbildungsforschung Verschiedene Einzelprojekte in der beruflichen zwischen 6 Monaten und 3 Jahren 12,92 Mio. € Bildung (z. B. Erhebung zur Identifikation von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben in der 1998: 1,99 Mio. € beruflichen Bildung, tarifliche Ausbildungsförderung, 1999: 1,99 Mio. € Dokumentation Berufsbildungsforschung sowie 2000: 1,74 Mio. € insbesondere Maßnahmen zur Sicherung eines 2001: 2,10 Mio. € ausreichenden Ausbildungsplatzangebotes, ab 2003 2002. 2,05 Mio. € insbesondere neue die Ausbildungsoffensive 2003 2003: 3,05 Mio. € der Bundesregierung

Programm Früherkennung von Qualifikationsbedarf (1998: Pilotphase) 1998: 0,46 Mio. € in der beruflichen Bildung (z.B. Beitrag der beruflichen 01. 09.1999 – offen 1999: 1,07 Mio. € Bildung zur beruflichen Selbstständigkeit) 2000: 1,59 Mio. € 2001: 1,79 Mio. € 2002: 1,79 Mio. € Drucksache 15/3300 – 342 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Programm-/Projektbezeichnung Programm-/Projektlaufzeit Finanzvolumen

Programm Lernen im sozialen Umfeld 01. 05. 1996 - 31.12.2000 1998: 0,61 Mio. €; davon 0,36 Mio. € ESF 1999: 0,66 Mio. €; davon 0,41 Mio. € ESF 2000: 0,66 Mio. €; davon 0,41 Mio. € ESF

Programm Kompetenzentwicklung für den 15.10.1995 – 31.12.2000 1998: 4,14 Mio. €; wirtschaftlichen Wandel davon 1,69 Mio. € ESF u. 0,41 Mio. € Betriebe 1999: 4,14 Mio. €; davon 1,69 Mio. € ESF u. 0,41 Mio. € Betriebe 2000: 4,14 Mio. €; davon 1,64 Mio. € ESF u. 0,41 Mio. € Betriebe

Programm Lernkultur Kompetenzentwicklung 01.01.2001 – 31.12.2007 2001: 17,90 Mio. € (einschließlich ESF-Mittel) 2002: 17,90 Mio. € (einschließlich ESF-Mittel)

Sonderprogramm Ausbildungsplatzentwickler 1995 – 2005 rd. 83,00 Mio. €

Regionalberatung zur Sicherung und 1999 – 2005 rd. 13,00 Mio. € Weiterentwicklung des Ausbildungsplatz- angebotes in den ostdeutschen Ländern (Regiokom-Ost), einschließlich IT-Unterstützung

Wirtschaftsmodellversuche (47 Vorhaben) durchschnittliche Laufzeit Fördervolumen bis 2003 einschließlich wissenschaftlicher Begleitungen mit je Vorhaben: 3 Jahre, einschl. 16,93 Mio. € den Schwerpunkten Flexibilitätsspielräume für die Betrachtungszeitraum: davon in 2003: Aus- und Weiterbildung in kleineren Unternehmen 1998 – 2007 5,20 Mio. € Prozessorientierung in Aus- und Weiterbildung innerbetriebliche Weiterbildungskonzepte / Wissensmanagement zur Nutzung innerbetrieblicher Wissenspotenziale Wettbewerbs- und Dienstleistungsorientierung in der Berufsbildung

BLK-Modellversuche ( 60 Vorhaben) mit den Fördervolumen bis 2003 Schwerpunkten einschl. 10,40 Mio. € Neue Lernkonzepte davon in 2003: Kooperation der Lernorte 3,20 Mio. € innovative Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 343 – Drucksache 15/3300

Programm-/Projektbezeichnung Programm-/Projektlaufzeit Finanzvolumen

Hochschulforschung Langzeituntersuchung: 16. Sozialerhebung zur 01.10.1999 – 31.12.2001 0,56 Mio. € wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden, Auslandsstudium und Ausländerstudium, Nutzung der neuen Medien in Studium und Lehre

Langzeituntersuchung: 17. Sozialerhebung zur 01.10.2002 – 31.12.2004 0,64 Mio. € wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland

Langzeituntersuchung Studiensituation, Studien- 01.01.2000 – 31.12.2005 0,67 Mio. € erfahrungen und studentischen Orientierungen, Studien- und Berufswahl, Fächerstruktur und - organisation sowie Qualität des Lehrangebots in bestimmten Fachbereichen (9. Erhebung)

Europäische Sozialerhebung „Die wirtschaftliche und 01.05.1999 – 31.7.2002 0,14 Mio. € soziale Lage der Studierenden – EUROSTUD“

HISBUS – online-gestützte Schnellbefragung 01.04.2003 – 30.06.2005 0,19 Mio. €

UNI 21 – Hochschulbildung für eine nachhaltige 01.05.2001 – 31.07.2002 0,15 Mio. € Entwicklung – Studie über konkrete Maßnahmen (Handlungsrahmen, vergangene / laufende Aktivitäten, künftige Handlungsmöglichkeiten) auf der Grund- lage von Good-Practice-Beispielen

Studie „Überblick der MBA und der Verbleib von 1998 – 14.9.2001 0,19 Mio. € MBA-Absolventen auf dem Arbeitsmarkt“, hier: MBA. -Studie: Zum MBA in Deutschland, Europa, USA.

Entwicklung eines Leistungspunktsystems an Hochschulen Erprobung eines Leistungspunktsystems an einer 01.10.2001 – 30.09.2004 1,86 Mio. € Hochschule in allen Fachbereichen (Verbundprojekt (Bundesanteil: 0,98 Mio. €) FHTW Berlin, ASFH Berlin, FHW Berlin, TFH Berlin, FH Fulda, FH Harz, FH Osnabrück, FH Zittau-Görlitz)

Erprobung eines Leistungspunktsystems in den 01.10.2001 – 30.09.2004 1,17 Mio. € Fachbereichen Elektrotechnik und Informatik (Bundesanteil: 0,59 Mio. €) (Verbundprojekt H Bremen, FH Furtwangen, U Kiel, U Oldenburg, FH Stralsund)

Erprobung eines Leistungspunktsystems an einer 01.10.2001 – 30.09.2004 0,94 Mio. € Hochschule in allen Fachbereichen (Verbundprojekt (Bundesanteil: 0,47 Mio. €) U Greifswald, U Mannheim, U Osnabrück, U Regensburg) Drucksache 15/3300 – 344 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Programm-/Projektbezeichnung Programm-/Projektlaufzeit Finanzvolumen

Einführung eines Leistungspunktsystems in das 01.10.2001 – 30.09.2004 0,97 Mio. € rechtswissenschaftliche (Grund-)Studium (Bundesanteil: 0,48 Mio. €) (Verbundprojekt U Göttingen, U Halle-Wittenberg, U Hannover, U Osnabrück)

Erprobung eines Leistungspunktsystems im 01.10.2001 – 30.09.2004 0,85 Mio. € Fachbereich Informatik (Verbundprojekt U Leipzig, (Bundesanteil 0,48 Mio. €) FH Bremen, FH Gießen-Friedberg, U Ulm)

Erprobung eines Leistungspunktsystems im 01.10.2001 – 30.09.2004 1,90 Mio. € Fachbereich Ingenieurwissenschaften (Verbundprojekt (Bundesanteil: 0,95 Mio. €) TU Ilmenau, FH Aachen, TU Clausthal, FH Hamburg, U Hannover, FH Ingolstadt, U Jena, U Weimar)

Förderprogramm Fernstudium Schulleitung: Qualitätsmanagement und Schulent- 01.07.1999 – 28.02.2003 0,65 Mio. € wicklung als Leitungsaufgabe – ein online-gestütztes, postgraduales Fernstudium

Innovative Produktentwicklung 01.10.2001 – 30.9.2004 0,68 Mio. €

Gestaltung mediengestützter Lernumgebungen 01.2.2002 – 31.12.2005 0,78 Mio. €

Online-Perspektiven für das weiterbildende Studium 01.4.2002 – 30.09.2004 0,59 Mio. € „Management für Führungskräfte“ (OLIM)

Berufsbezogener Weiterbildungsstudiengang 01.11.2002 – 31.10.2005 0,59 Mio. € Kulturmarketing

Sozialmanagement 01.07.1999 – 30.06.2002 0,77 Mio. €

Das virtuelle Rathaus 01.10.1999 – 28.02.2003 0,64 Mio. € (Bundesanteil 0,32 Mio. €)

Virtuelle kooperative Planung 01.03.2000 – 31.05.2003 0,68 Mio. € (Bundesanteil: 0,34 Mio. €)

Computergestützte Hochschullehre 01.10.2000 – 30.09.2003 0,77 Mio. € im Fach Geschichte (Bundesanteil: 0,38 Mio. €)

Facility Management 01.07.2001 – 30.06.2004 0,65 Mio. € (Bundesanteil: 0,33 Mio. €)

Semi-medialer Masterstudiengang Altbauinstandsetzung als Aufbaustudiengang 01.08.2002 – 21.12.2005 0,66 Mio. € (Bundesanteil: 0,33 Mio. €) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 345 – Drucksache 15/3300

Programm-/Projektbezeichnung Programm-/Projektlaufzeit Finanzvolumen

Master-Fernstudiengang „East European Studies“ 01.09.2002 – 31.08.2005 0,50 Mio. € (Bundesanteil: 0,25 Mio. €)

Modulentwicklung Übersetzungsmanagement (MEUM) 01.09.2002 – 31.08.2004 0,70 Mio. € (Bundesanteil: 0,35 Mio. €)

Weiterbildender Master-Fernstudiengang 01.07.2003 – 30.06.2006 0,75 Mio. € „Energiemanagement“ (Bundesanteil 0,38 Mio. €)

Weiterbildender Diplom-Fernstudiengang 01.07.2003 – 30.06.2006 0,66 Mio. € „Management im Gesundheitssport“ (Bundesanteil: 0,33 Mio. €)

Fernstudienmaterialien Geoinformatik 01.07.2003 – 30.06.2006 1,17 Mio. € (Bundesanteil: 0,59 Mio. €)

Lebensbegleitendes Lernen / Weiterbildungsforschung Allgemeine Weiterbildung zwischen 6 Monaten und 3 Jahren 14,14 Mio. € (Professionalisierung, Grundbildung, Kulturelle 2001: 3,09 Mio. € Bildung, Fremdsprachen, Qualitätssicherung, 2002: 4,45 Mio. € zielgruppen-spezifische Angebote) 2003: 6,60 Mio. €

Lebenslanges Lernen 01.4.2000 – 31.03.2005 12,78 Mio. € Initiierung neuer Formen der bildungsbereichs- (einschl. ESF-Mittel) übergreifenden Kooperation in und zwischen allen Ländern zur Förderung lebensbegleitenden Lernens

Programm „Lernende Regionen – Förderung von 2001 – 2007 ca. 118 Mio. € Netzwerken“ aus Bundes- und ESF-Mitteln Förderung des Auf- und Ausbaus bildungsbereichs- und trägerübergreifender Netzwerke, in denen durch Zusammenarbeit möglichst vieler Beteiligter innovative Maßnahmen im Bereich lebensbegleitendes Lernen entwickelt, erprobt und auf Dauer angelegt werden.

Weitere Bereiche der Bildungsforschung Bildungsökonomische Forschung 2000–2003

Arbeitsmärkte für Hochqualifizierte Berufliche Mobilität (MPI f. Bildungsforschung) 01.01.2000 – 31.01.2001 0,07 Mio. €

Studienneigung, Arbeitsmarktprojektionen, 01.01.2000 – 31.10.2000 0,09 Mio. € Mobilität (Prognos)

Internationale Mobilität von Absolventinnen und 01.02.2000 – 30.04.2001 0,20 Mio. € europäischer Hochschulen (IZA) Drucksache 15/3300 – 346 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Programm-/Projektbezeichnung Programm-/Projektlaufzeit Finanzvolumen

Fachkräftemangel auf Unternehmensebene 01.01.2000 – 31.07.2001 0,21 Mio. € (ISO Saarbrücken)

Arbeitsmarkt und Studienentscheidungen/-verlauf (HIS) 01.06.2000 – 30.09.2001 0,06 Mio. €

Reaktionen der Betriebe auf Fachkräftemangel (BfA, IAB) 01.03.2000 – 30.11.2001 0,16 Mio. €

Bildungsindikatoren im Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit Hintergrundanalysen zu bildungsökonomischen 01.07.2002 – 31.12.2003 0,11 Mio. € Indikatoren zum Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands (FIBS)

Neue Medien in der Bildung Entwicklung von Lehr- und Lernsoftware in den 2000 – 2004 346 Mio. €, davon ca. 75% Bereichen Schule, Berufliche Bildung und Hochschule Hochschule (incl. Leitprojekte zum netzgestützen Lernen)

Chancengleichheit von Frauen in Bildung und Forschung Kompetenzzentrum Frauen in der Informations- 01.04.2000 – 31.03.2005 4,60 Mio. € gesellschaft; Bündelung von bundesweiten Maßnahmen zur Chancengleichheit in Bildung, Ausbildung, Beruf, Wissenschaft und Forschung

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und 01.06.2000 – 31.05.2005 2,20 Mio. € Forschung (CEWS); Verstärkung und Verstetigung der Maßnahmen für Frauen in Wissenschaft und Forschung

Programm „Anstoß zum Aufstieg“; Seminare zum 01.07.2001 – 31.03.2004 1,04 Mio. € Karriere- und Bewerbungstraining für hoch- qualifizierte Wissenschaftlerinnen

„ROBERTA“- Mädchen erobern Roboter; 01.11.2002 – 31.10.2005 1,09 Mio. € Roboterkurse für Mädchen

„LizzyNet“; Online-Community für Schülerinnen 01.04.2002 – 31.12.2004 1,25 Mio. €

„LeaNet“; länder- und fächerübergreifende 01.04.2002 – 31.12.2004 1,00 Mio. € Internetnutzungskompetenz von Lehrerinnen aller Schularten

„Frauen ans Netz“; Unterstützung der gleich- 01.02.2002 – 31.04.2004 0,50 Mio. € berechtigten Internetbeteiligungen von Frauen

„Girls’ Day“ – Mädchenzukunftstag; 01.02.2001 – 31.05.2004 1,34 Mio. € bundesweiter Berufsorientierungstag für Mädchen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 347 – Drucksache 15/3300

Programm-/Projektbezeichnung Programm-/Projektlaufzeit Finanzvolumen

Joblab I und II; Computerplanspiel zur 01.11.2001 – 30.11.2003 0,25 Mio. € Erweiterung des Berufswahlspektrums junger Mädchen

„Mädchen und Frauen in den Ingenieurwissen- 01.10.1999 – 30.09.2004 0,78 Mio. € schaften – Förderung des Frauenanteils in ingenieur-wissenschaftlichen Studiengängen“

Verbundprojekt: „Total-E-Quality an Hochschulen 01.10.1999 – 31.05.2002 0,64 Mio. € und Forschungseinrichtungen“; Vergabe des Total-E-Quality-Prädikats in Hochschulen und Forschungseinrichtungen

Genderaspekte in der Forschung; Ermittlung und 01.09.2003 – 31.07.2004 0,22 Mio. € Darstellung von beispielhaften konkreten Genderaspekten in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien und Produktionstechnik

Einzel- und Verbundprojekte zum Thema 2001 – 2003 0,27 Mio. € Existenzgründungen durch Frauen, z. B. Strukturen, Entwicklungen, Determinanten und Wachstumschancen; Potentiale und das institutionelle Umfeld; Existenzgründungen im wirtschaftlichen Strukturwandel

Unterstützung des BMBF bei dem Vorhaben 01.06.2001 – 31.12.2003 0,58 Mio. € „Stärkere Beteiligung von Frauen am Forschungs- rahmenprogramm der EU“; Kontaktstelle „Frauen in die EU-Forschung (FiF)“

Multimediale Lernangebote für die Qualifizierung 01.01.2001 – 31.05.2004 0,82 Mio. € des Ausbildungspersonals unter Einbezug der Leitlinien des Gender Mainstreaming

Verbundprojekt „Fit in E-Business“; Bereitstellung 01.02.2002 – 31.01.2005 0,84 Mio. € von Qualifizierungsangeboten für Berufsschullehrerinnen und Ausbilderinnen in der Einzelhandelsbranche Drucksache 15/3300 – 348 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

44 Innovation und verbesserte Rahmenbedingungen

(Förderbereich T) „Beteiligungskapital für kleine Technologieunternehmen (BTU)“ wird in modifizierter Form fortgesetzt. Zudem wurde Für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Investitionsfonds kommt es darauf an, dass die Wirtschaft die Ergebnisse aus (EIF) ein neuer Dachfonds für Beteiligungskapital initiiert, Forschung und Entwicklung (FuE) rascher als bisher am Markt der zusammen mit privaten Kapitalgebern in Venture-Capi- zur Umsetzung bringt und damit zukunftssichere Arbeits- tal-Fonds investiert. Zugleich werden durch steuerrechtli- plätze schafft. Gerade innovationsorientierte Gründer und che Verbesserungen für Wagniskapitalgeber und junge, kleine und mittlere Unternehmen spielen hierbei eine Vor- technologieorientierte Unternehmen international wettbe- reiterrolle. Allerdings müssen sie oft mehr Schwierigkeiten werbsfähige Rahmenbedingungen geschaffen. beim Aufbau ihrer Innovationskompetenz, der Verbreiterung ihrer Kapitalbasis und der Stärkung ihrer Wettbewerbsfähig- • Um die Dynamik technologieorientierter Gründungen wei- keit als größere Unternehmen überwinden. Die Bundesre- ter auszubauen, wird das Gründungsbewusstsein durch den gierung gestaltet daher geeignete Rahmenbedingungen für Planspielwettbewerb „Jugend gründet“ in die Schulausbil- Innovation und technischen Fortschritt und gibt über Förder- dung integriert. Zur Etablierung des Gründungsthemas an maßnahmen gezielte Anreize, in denen sich Forschung und den Hochschulen werden Gründungsnetzwerke gefördert unternehmerische Aktivitäten entfalten können. und Lehrstühle für Gründungsforschung und Entrepreneur- ship eingerichtet. Weitere Maßnahmen zielen auf die För- derung von Ausgründungen aus Hochschulen und For- Abbildung 76: Innovation und verbesserte schungseinrichtungen. Zusätzlich werden durch das Aktions- Rahmenbedingungen programm „Power für Gründerinnen“ gezielt Frauen zur Selbstständigkeit ermutigt. Fachprogramme wie „BioChance- in Mio. € 1000 PLUS und“ „NanoChance“ werden jungen Technologieun- ternehmen den Zugang zur Forschungsförderung sichern 750 und die Gründungsdynamik technologieorientierter Unter- 597,1 590,1 nehmen unterstützen. 546,3 446,4 481,9 500 555,7 548,4 507,0 441,9 • Aufbauend auf den Empfehlungen der Evaluation zur För- 403,2 250 derung von Forschungskooperationen wurde die mittel- standsorientierte Technologieförderung des BMWA neu 0 ausgerichtet, um ihre Breitenwirksamkeit insbesondere für 2000 2001 2002 2003 2004 kleine und mittlere Unternehmen zu verstärken. Koopera- Ist Soll tionen und bessere Vernetzung zwischen Unternehmen und der Forschung werden unterstützt. Durch eine Reihe Wissenschaftsausgaben insgesamt von Maßnahmen, die Anfang 2004 in Kraft traten, wird die FuE Nutzerfreundlichkeit der Programme erhöht, die Effizienz verbessert sowie die Erfolgskontrolle verstärkt. Zudem wer- den mehr Anreize für internationale Kooperationen ge- Mit der Initiative „Innovationen und Zukunftstechnologien setzt. Die Innovationsförderung in den ostdeutschen Län- im Mittelstand - High-Tech Masterplan“, die gemeinsam vom dern hat weiterhin hohe Priorität. Mit dem neuen Pro- BMWA und BMBF unter dem Dach der Offensive „pro mittel- gramm INNO-WATT wird die Förderung von FuE auf aus- stand“ gestartet wurde, soll die Innovationskompetenz und sichtsreiche Wachstumsträger in benachteiligten Regionen Zukunftsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen weiter konzentriert. gestärkt werden. Die Initiative umfasst die folgenden Aktions- felder: • Die Instrumente des Wissens- und Technologietransfers wer- den zielgerichtet ausgebaut. Kernpunkte sind die Förderung • Schwerpunkt ist die Verbesserung der Finanzierungsmög- der Patentverwertung der öffentlichen Forschung, weitere lichkeiten für junge Technologieunternehmen, um neue Verbesserungen der Technologietransfernetzwerke auf natio- High-Tech-Gründungen anzuregen und Beteiligungskapital naler, europäischer und internationaler Ebene. Die Technolo- zu mobilisieren. Die Gründungs- und Anschlussfinanzierung gieförderung und -beratung für das Handwerk und mittel- für diese Unternehmen erhält neue Impulse: Das Programm ständische Unternehmen wird weiterentwickelt. Die Leistun- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 349 – Drucksache 15/3300

gen der technisch-wissenschaftlichen Infrastruktur werden das BMWA dem Wagniskapitalmarkt entscheidende Impulse für mittelständische Unternehmen noch stärker nutzbar ge- gegeben und damit die Finanzierungsmöglichkeiten für tech- macht. nologieorientierte Unternehmen deutlich verbessert. Rund 2,80 Mrd. € Beteiligungskapital konnten mit BTU seit 1995 Die Initiative „Innovationen und Zukunftstechnologien im mobilisiert werden. Allerdings hat die Krise am Beteiligungs- Mittelstand - High-Tech Masterplan“ kann im Internet unter kapitalmarkt eine große Zahl von jungen Technologiefirmen www.bmwa.bund.de und www.bmbf.de abgerufen werden. in Bedrängnis gebracht, die daher weitere Unterstützung Im Förderbereich T werden die Maßnahmen zur benötigen. Das BTU-Programm wird gemäß der Marktsitua- Innovationsförderung in kleinen und mittleren Unterneh- tion neu strukturiert. Das BMWA plant dazu einen BTU-Fonds, men nur zum Teil erfasst; weitere Fördermaßnahmen, wie die der Investments an einzelnen Unternehmen gemeinsam mit Förderung aus Fachprogrammen, an denen ebenso der Mit- privaten Beteiligungskapitalgebern eingeht. Das Programm telstand beteiligt ist, werden in den entsprechenden Förder- BTU-Frühphase zur Finanzierung von Gründungskonzepten bereichen dargestellt. wird weitergeführt.

44.1 Innovationsfinanzierung für technologie- orientierte Unternehmen und Gründer 18 Abbildung 77: 19 Indirekte Förderung des FuE- Personals in der Wirtschaft/T3 Forschungspolitische Ziele Innovationsfinanzierung, Be- teiligung am Innovationsrisiko Technologieorientierte Unternehmen bringen mit neuen von Technologieunternehmen Ideen innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in Mio. € auf den Markt. Mit jedem dieser Unternehmen entstehen zwei 400 bis drei neue Arbeitsplätze. Die Einwerbung von Beteiligungs- 321,1 310,6 kapital und die Finanzierung von FuE-Projekten werden je- 300 250,2 doch häufig zum kritischen Angelpunkt für die weitere Unter- 192,9 nehmensentwicklung. 200 176,2 Das langjährige Wachstum des Beteiligungskapital- marktes und die Gründung des Neuen Marktes hatten das 100 Angebot an Beteiligungskapital für junge Unternehmen in Deutschland seit Mitte der 90er Jahre stark erhöht. Die För- 0 derprogramme des Bundes hatten daran einen wesentlichen 2000 2001 2002 2003 2004 Anteil. Seit dem Jahr 2001 ist das Angebot an Beteiligungska- Ist Soll pital stark rückläufig. Junge Unternehmen haben große Pro- bleme, Beteiligungskapital sowohl für Erstrunden als auch FuE Anschlussfinanzierungen einzuwerben. Viele Beteiligungs- kapitalgeber gehen nur noch sehr zögerlich neue Engage- ments in den frühen Phasen der Unternehmensentwicklung ein. Die Finanzierung über die Börse ist jungen Technologie- Beteiligungskapitaldachfonds für Frühphasen- und Anschluss- unternehmen derzeit so gut wie verschlossen. Die Bundesre- finanzierungen innovativer Unternehmen gierung unterstützt daher die Mobilisierung von Kapital für technologieorientierte Gründungen und für das Wachstum Anfang 2004 hat das BMWA einen gemeinsamen Beteiligungs- junger Technologieunternehmen. kapitaldachfonds des ERP-Sondervermögens und des Euro- päischen Investitionsfonds (EIF) gestartet, der zusammen mit Thematische Schwerpunkte

Beteiligungskapital für kleine Technologieunternehmen (BTU) 18,19 T1 „Indirekte Förderung des FuE-Personals in der Wirtschaft“ und T3 Mit dem Programm „Beteiligungskapital für kleine Techno- „Innovationsfinanzierung/Beteiligung am Innovationsrisiko von logieunternehmen (BTU)“, das an einer Kofinanzierung priva- Technologieunternehmen“ sind in der Darstellung zusammenge- ter Lead-Investoren oder deren Refinanzierung ansetzt, hat fasst. Drucksache 15/3300 – 350 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

privaten Kapitalgebern in deutsche Beteiligungskapitalfonds wicklung bei Wachstumsträgern in benachteiligten Regionen - für innovative Frühphasen- und Wachstumsunternehmen INNOvative WAchsTumsTräger investiert. Das Kapital für den Dachfonds wird je zur Hälfte vom ERP-Sondervermögen und vom EIF aufgebracht. Über Um den Aufholprozess in den ostdeutschen Ländern weiter einen Zeitraum von fünf Jahren sollen von beiden Partnern voranzubringen, muss die ostdeutsche Wirtschaft auf Inno- insgesamt 500 Mio. € bereitgestellt werden. Dadurch können vation setzen - als entscheidende Voraussetzung für ein sich mit den Beiträgen der privaten Investoren bis zu rund selbst tragendes Wirtschaftswachstum und neue zukunftssi- 1,7 Mrd. € für innovative, auf Wachstum orientierte Unter- chere Arbeitsplätze. Mit dem Programm „Förderung von For- nehmen in Deutschland mobilisiert werden. schung, Entwicklung und Innovation in KMU und externen Industrieforschungseinrichtungen in den neuen Bundeslän- ERP-Innovationsprogramm dern“ (FuE-Sonderprogramm NBL) des BMWA konnten seit 1998 weitere Wachstumsreserven leistungsfähiger und Im Rahmen des ERP-Innovationsprogramms mit seiner Kre- marktnaher FuE-Potenziale erschlossen werden. In den ver- dit- und Beteiligungsvariante unterstützt das BMWA aus gangenen vier Jahren überführten die geförderten Unter- Mitteln des ERP-Sondervermögens die technologische Wett- nehmen rund 370 FuE-Ergebnisse jährlich in den Markt. bewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen. Die Förderung der Industrieforschung in den Die KfW-Mittelstandsbank gewährt in der Kreditvariante ostdeutschen Ländern hat weiterhin hohe Priorität. Anfang über Geschäftsbanken zinsgünstige Darlehen zur Durch- 2004 ist an die Stelle des FuE-Sonderprogramms NBL das führung marktnaher Forschung und Entwicklung für neue neue Programm „Förderung von Forschung und Entwick- Produkte, Verfahren und Dienstleistungen sowie deren lung bei Wachstumsträgern in benachteiligten Regionen - Markteinführung. Die Geschäftsbanken können dabei je INNOvative WAchsTumsTräger/ INNO-WATT“ getreten. Ziel nach Größe der zu finanzierenden Unternehmen eine teil- ist es, leistungsorientierte und -fähige Wachstumsträger weise Haftungsfreistellung ihrer Darlehen erhalten. Die (kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirt- Beteiligungsvariante bietet Beteiligungsgebern, die sich an schaft und externe Industrieforschungseinrichtungen) in kleinen und mittleren Unternehmen beteiligen, um For- den ostdeutschen Ländern und Berlin bei der Entwicklung schung, Entwicklung und Markteinführung durchzufüh- neuer Erzeugnisse und Verfahren zu unterstützen, damit ren, eine günstige Refinanzierung mit teilweiser Haftungs- ihre Innovationskraft zu stärken und ihre Wettbewerbs- freistellung an. fähigkeit durch Vermarktung der FuE-Ergebnisse zu erhö- hen, so dass sie sich zu Wachstumsträgern in ihrer Region Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in entwickeln können. KMU und externen Industrieforschungseinrichtungen in den In diesem Förderbereich werden vom BMWA folgen- neuen Bundesländern / Förderung von Forschung und Ent- de Programme durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen 20

Beteiligungskapital für kleine Technologie- seit 1995 rd. 2,80 Mrd. € mobilisier- unternehmen (BTU) tes Kapital mit Programm BTU-Frühphase seit 2000 ERP-Innovationsprogramm seit 1996, auf weiteres 2000 – 2003: entsprechend ERP- 1,57 Mrd. € Kreditzusagen Wirtschaftsplan (Planansatz 2004: 0,55 Mrd. €) Förderung von Forschung, Entwicklung und seit 1998 bis 2003 FuE NBL Innovation in kleinen und mittleren Unternehmen Folgeprogramm: seit 2004 2000 – 2003: und externen Industrieforschungseinrichtungen 429,50 Mio. € in den ostdeutschen Ländern (FuE NBL)

Förderung von FuE bei Wachstumsträgern in benachteiligten Regionen - INNOvative WachsTumsTräger/ INNO-WATT 2004: 94,00 Mio. € Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 351 – Drucksache 15/3300

44.2 Verbesserung des Technologie- und Wissens- Thematische Schwerpunkte transfers / Förderung von Forschungsko- operationen und innovativen Netzwerken PROgramm INNOvationskompetenz mittelständischer Unter- nehmen (PRO INNO) Forschungspolitische Ziele Im Programm PRO INNO, das die Kooperation von kleinen Die Anforderungen aus dem Prozess der Globalisierung, steigen- und mittleren Unternehmen untereinander und mit For- de Forschungsintensität und wachsende Kosten der Produkt- schungseinrichtungen zum Ziel hat, wurde seit 1999 ein entwicklung erfordern von der mittelständischen Wirtschaft FuE-Aufwand von rd. 1,60 Mrd. € in 4 500 Unternehmen die Fähigkeit zur Forschungskooperation und zum Vernetzen angestoßen. Mit einer enormen Breitenwirkung werden zwischen Unternehmen und mit Partnern aus der Wissenschaft. Zukunftstechnologien in gemeinsamen Projekten und Das BMWA bietet dazu kleinen und mittleren Unternehmen Personalaustausch erschlossen und der Technologietrans- branchen- und technologieoffene Fördermaßnahmen – sowohl fer für den Mittelstand unterstützt. Mit dem für 2004 für die vorwettbewerbliche Phase als auch für die marktnahe geplanten Folgeprogramm PRO INNO II wird die Flexibili- FuE-Phase – an. Mit Programmen wie beispielsweise PRO INNO, tät der Förderung weiter verbessert. Auch transnationale InnoNet, Netzwerkmanagement-Ost (NEMO) und der Industri- Technologieprojekte des Mittelstandes erhalten Unter- ellen Gemeinschaftsforschung werden Forschungskoopera- stützung. Beispielsweise durch die Kontaktstellen im Netz- tionen und Netzwerkbildungen wirksam unterstützt. Um die werk Internationale Technologiekooperationen, welche Effizienz, Transparenz und Breitenwirkung der Förderprogram- insbesondere in mittel- und osteuropäischen Ländern för- me für Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Unterneh- dern. Ein spezifischer Förderbonus in PRO INNO II soll Pro- men und mit der Forschung weiter zu verbessern, hat das BMWA jekte mit internationalen Partnern anregen. Ende 2000 eine unabhängige Kommission zur Evaluierung sei- ner Förderung für Forschungskooperation eingesetzt. Die Em- Netzwerkmanagement-Ost (NEMO) pfehlungen der Kommission wurden im BMWA umgesetzt und traten 2004 in Kraft (z.B. eine noch größere Flexibilität der Pro- Der 2002 initiierte Förderwettbewerb „Netzwerkmanage- gramme und weitgehende Vereinheitlichung der Förderbedin- ment-Ost (NEMO)“ gibt wirksame Unterstützung zur Bil- gungen für kleine und mittlere Unternehmen). dung innovativer regionaler Netzwerke speziell von klei- nen und mittleren Unternehmen in den ostdeutschen Ländern. Gefördert werden Managementdienstleistungen Abbildung 78: Verbesserung des Technologie- zur Entwicklung von Konzeptionen für innovative Netz- und Wissenstransfers/Förder- werke und deren koordinierende Betreuung in der Umset- ung von innovativen Netzwer- zungsphase. Seit 2003 ist jährlich eine Wettbewerbsrunde ken und Forschungskoopera- vorgesehen. Bisher werden 51 Netzwerke gefördert, in tionen denen rund 430 mittelständische Unternehmen eingebun- den sind. in Mio. € 400 Innovative Netzwerke (InnoNet) 300 244,0 252,3 223,8 225,7 Das Technologiepotenzial der Forschungseinrichtungen 201,3 200 muss für den Mittelstand weiter erschlossen werden. Mit der Fördermaßnahme „Innovative Netzwerke (InnoNet)“ 100 sollen FuE-Ergebnisse aus der Wissenschaft schneller in die wirtschaftliche Verwertung gelangen und die Ar- 0 beitspläne der Forschungsinstitute stärker als bisher auf 2000 2001 2002 2003 2004 die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen ausge- Ist Soll richtet werden. Seit Programmstart Ende 1999 wurden 80 Verbundvorhaben gefördert, in denen mehr als 500 FuE Unternehmen mit 180 Forschungseinrichtungen zusam- menwirken. Drucksache 15/3300 – 352 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung mit dem haben über 1 500 Unternehmen Hilfestellung erhalten. Der Initiativprogramm „Zukunftstechnologien für KMU (ZUTECH)“ bisherige Modellversuch hat sich bewährt und wird daher als Programm fortgeführt. Im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung und –entwicklung (IGF) werden branchenweite FuE-Kooperations- Technologieorientiertes Besuchs- und Informationsprogramm projekte der über 100 Vereinigungen der Arbeitsgemeinschaft (TOP) industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) vom BMWA gefördert, um kleinen und mittleren Das BMWA bietet innovationsorientierten Fach- und Führungs- Unternehmen einen schnellen Zugang zu für sie wichtigen kräften aus Unternehmen im Rahmen des Programms TOP die Forschungsergebnissen zu ermöglichen. Nachhaltige und Möglichkeit, technologisch führende Unternehmen zu besuchen branchenweite Innovationsnetzwerke zwischen Industrie und sich in eintägigen Veranstaltungen vor Ort über den erfolg- und Wissenschaft werden dabei auf- und ausgebaut. Die IGF reichen Einsatz innovativer Technologien und Unternehmens- wird derzeit noch stärker auf den Bedarf mittelständischer strukturen zu informieren. Den Teilnehmern wird aktuelles, in Firmen ausgerichtet. Gleichzeitig wird der Beitrag der Wirt- der Praxis erprobtes Wissen vermittelt. Damit wird unmittelba- schaft transparenter ausgewiesen sowie der Wettbewerb un- rer Technologietransfer praktiziert. Das TOP-Programm hat sich ter den Forschungsstellen der AiF weiter verbessert. Mit dem zu einem festen Bestandteil der innovationsorientierten Infor- Initiativprogramm „Zukunftstechnologien für KMU (ZUTECH)“ mationsangebote der Wirtschaft für die Wirtschaft entwickelt. im Rahmen der IGF stimuliert das BMWA zusätzlich den Mo- dernisierungsprozess für den Mittelstand. ZUTECH setzt auf Programm zur Stärkung von Innovationen und Technologietrans- branchenübergreifende Kooperationen und Spitzentechno- fer beim Handwerk und kleinen und mittleren Unternehmen logien. Der Markterfolg des Mittelstandes hängt mit von der Fähig- Innovationsmanagement in kleinen Unternehmen der ostdeut- keit ab, modernste Technologien – insbesondere im Informa- schen Länder tions- und Kommunikationsbereich – zu beherrschen und zu nutzen. Mit dem Programm zur technologischen Beratung Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen für Handwerk und vergleichbare kleine und mittlere Unter- wird vorrangig durch Produkt- und Prozessinnovationen er- nehmen werden deren Kompetenzen gestärkt, um den Trans- zielt. Mit der Fördermaßnahme „Innovationsmanagement“ fer von aktuellem technologischen Wissen in diese Unterneh- in kleinen Unternehmen der ostdeutschen Länder gibt das men reibungsfrei und rasch zu ermöglichen. Das BMWA un- BMWA Anstoß für technologische Neuentwicklungen und terstützt dabei die Weiterentwicklung der Berufsbildungs- unterstützt den Innovationsprozess durch externes Manage- und Technologiezentren des Handwerks zu einem bundes- ment. Die Managementleistungen werden durch vom BMWA weiten Netz von Kompetenzzentren. autorisierte Agenturen für Technologietransfer und Innova- In diesem Förderbereich werden vom BMWA folgen- tionsförderung durchgeführt. Seit Programmstart 2000 de Programme durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

PROgramm INNOvationskompetenz PRO INNO: seit 1999 bis 2003 2000 – 2004: 602 Mio. € mittelständischer Unternehmen (PRO INNO) PRO INNO II: ab 2004 bis 2008

Förderwettbewerb Netzwerkmanagement-Ost seit 2002 bis 2005 2002 – 2004: 12,80 Mio. € (NEMO)

Förderung von innovativen Netzwerken seit 1999 bis 2005 2000 – 2004: 43 Mio. € (InnoNet) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 353 – Drucksache 15/3300

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Industrielle Gemeinschaftsforschung von IGF: nicht befristet; 2000 – 2004: IGF: 454 Mio. €; mittelständischen Unternehmen (IGF) mit dem ZUTECH: seit 1999, davon ZUTECH Initiativprogramm „Zukunftstechnologien für nicht befristet 2000 – 2004: 39 Mio. € kleine und mittlere Unternehmen“ (ZUTECH)

Innovationsmanagement in kleinen Unternehmen seit 2000 bis 2004 2000 – 2004: 12,30 Mio. € der ostdeutschen Ländern

Technologieorientiertes Besuchs- und seit 1992 bis 2006 2000 – 2004: ca. 1,80 Mio. € Innovationsprogramm (TOP)

Programm zur Stärkung von Innovationen und unbefristet 2000 – 2004: 49,32 Mio. € Technologietransfer bei kleinen und mittleren Unternehmen (Handwerk, Industrie, Handel, Dienstleistungsgewerbe und freie Berufe)

44.3 Technisch-ökonomische Infrastruktur Thematische Schwerpunkte

Forschungspolitisches Ziel Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), die Bundes- anstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und die Ein moderner Industrie- und Dienstleistungsstandort setzt Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im eine den höchsten Ansprüchen genügende technische Basis Geschäftsbereich des BMWA üben hoheitliche Aufgaben aus voraus. Die technisch-wissenschaftlichen Bundesanstalten und führen Forschungsarbeiten durch. gewährleisten eine gut funktionierende technisch-ökonomi- Das BMWA bietet Anreize zur weiteren Modernisier- sche Infrastruktur und tragen zur hohen Qualität des Techno- ung dieser Infrastruktur. So hat beispielsweise die Evaluie- logie- und Innovationsstandortes Deutschland bei. rung der PTB Ende 2002 durch eine international besetzte Expertenkommission die wissenschaftliche Exzellenz dieser Bundesanstalt bestätigt sowie konkrete Anregungen zur wei- Abbildung 79: Technisch-ökonomische teren Flexibilisierung der Organisation und der Stärkung des Infrastruktur Technologietransfers in die Wirtschaft gegeben. Seit Beginn 2004 stellt sich die BAM einer Evaluation. in Mio. € 100

75

50,1 51,1 53,0 50,2 51,5 50

25 7,0 9,7 11,2 10,9 11,5 0 2000 2001 2002 2003 2004 Ist Soll

Wissenschaftsausgaben insgesamt FuE Drucksache 15/3300 – 354 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

44.4 Übrige indirekte Fördermaßnahmen troffenen Regionen und trägt damit dazu bei, notwendige Vo- raussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen. Der Bund beteiligt sich an der investiven Förderung betrieblicher Vorhaben, durch die neue Produkte, Produk- Abbildung 80: Übrige Fördermaßnahmen tionsverfahren oder Dienstleistungen entwickelt und umgesetzt werden. Dadurch werden der Technologietrans- in Mio. € 10 fer und der technische Fortschritt unterstützt. Darüber hinaus können im Rahmen der Infrastruk- 7,5 turförderung Gewerbe- und Technologiezentren, die eine Gründung innovativer Unternehmen oder die Entstehung, 5 Anwendung und Ausbreitung von neuem technischen Wis- sen oder die Entwicklung und Herstellung neuer Produkte 2,5 2,0 1,9 1,9 fördern und erleichtern, bezuschusst werden. Zielgruppe 1,1 0,9 für die Ansiedlung in Gewerbe- und Technologiezentren 0 sind kleine und mittlere Unternehmungen, die in besonde- 2001 2004 2000 2002 2003 rem Maße als innovationsstark gelten. Ist Soll Die Erschließung regionaler Innovationspotenziale setzt neben Investitionen in Sachkapital vor allem das Vorhan- FuE densein gut qualifizierten Humankapitals voraus. Dem trägt die GA in besonderem Maße Rechnung, indem sie die Möglichkeit der Förderung von Investitionen in Humankapital für mittel- Thematischer Schwerpunkt ständische Unternehmen eröffnet. Die GA kann sich an Programmen beteiligen, durch welche die Personalstruktur Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- kleiner und mittlerer Unternehmen qualitativ verbessert wird. schaftsstruktur“ (GA) Pro Förderfall können im ersten Jahr bis zu 20 000 € und im zweiten Jahr bis zu 10 000 € Förderung gewährt werden. Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Innova- schaftsstruktur“ (GA) fördert gewerbliche Investitionen sowie tionskraft von kleinen und mittleren Unternehmen kann die GA wirtschaftsnahe Infrastruktur in besonders strukturschwachen auch Mittel im Bereich angewandter Forschung und Entwick- Gebieten Deutschlands. In diesem Rahmen leistet sie auch ei- lung vergeben. Betriebliche Vorhaben, durch die neue Pro- nen wichtigen Beitrag zur Schaffung innovationsfreundlicher dukte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen entwickelt Bedingungen in den vom Strukturwandel besonders stark be- werden, können mit bis zu 200 000 € bezuschusst werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 355 – Drucksache 15/3300

In diesem Förderbereich wird vom BMWA folgendes Programm durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der seit 1970, ab 1991 mit Angewandte Forschung und regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) den ostdeutschen Ländern Entwicklung in KMU: einschl. Berlin 2000 - 2004: Bewilligungen 150 Mio. € (Bund und Land); Infrastrukturförderung im Bereich Aus- und Fortbildung sowie Gewerbe- und Technologiezentren: 2000 - 2004: Bewilligungen 1,12 Mrd. € (Bund und Land)

45 Geisteswissenschaften; Wirtschafts- und Sozial- wissenschaften

(Förderbereich V) Das GenderKompetenzZentrum an der Humboldt- Universität zu Berlin, das vom Bundesministerium für Fami- Die Geistes- und Sozialwissenschaften befassen sich mit der lie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, bietet seit wissenschaftlichen Aufbereitung und Sicherung des kulturel- November 2003 den Ressorts seine Unterstützung bei der Im- len Erbes, mit der Analyse gesellschaftlicher Strukturen und plementierung von Gender Mainstreaming auch in einzelnen Entwicklungen und von Deutungsmustern der Gegenwart. Forschungsvorhaben an. Dabei sind Erkenntnisse und Erfahrungen entstanden, die so- wohl das „Woher“ des Menschen, die Sensibilität für entste- hende Konfliktlagen als auch mögliche Zukunftsvisionen be- Abbildung 81: Geisteswissenschaften; Wirt- treffen. Die Erkenntnisse der Geistes- und Sozialwissenschaf- schafts-, Finanz- und Sozial- ten sind für die gesellschaftliche Gestaltung deshalb beson- wissenschaften ders wichtig, weil es gerade in Zeiten des Übergangs und des in Mio. € schnellen Wandels einen erhöhten Bedarf an Orientierungs- 800 wissen gibt. Sie leisten wichtige Beiträge zur Selbstverständi- gung einer Gesellschaft über ihre Vergangenheit, Gegenwart 600 und Zukunft. 420,9 433,2 437,3 447,1 453,3 Mögen sich in den eher technischen Bereichen der 400 273,4 278,0 Forschung Fragen nach unterschiedlichen Auswirkungen auf 256,0 267,2 264,6 Frauen und Männer nicht immer unmittelbar erschließen, so 200 sind in den Geistes- und Sozialwissenschaften Erkenntnisse und Erfahrungen gerade unter Gender-Aspekten für die poli- 0 2000 2001 2002 2003 2004 tische Folgenabschätzung von zentraler Bedeutung. Ist Soll Die Bundesregierung trägt diesem Aspekt u.a. durch die Arbeitshilfe „Gender Mainstreaming in der Ressortfor- Wissenschaftsausgaben insgesamt schung“ Rechnung. Eine erste Evaluierung der Erfahrungen FuE ist für 2005 vorgesehen. Drucksache 15/3300 – 356 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

45.1 Geisteswissenschaften Das Auswärtige Amt fördert geisteswissenschaftliche Forschung durch das Deutsche Archäologische Institut in Geisteswissenschaftliche Forschung wird in Deutschland in Berlin und über die verschiedenen Programme der AvH und allen ihren Disziplinen auf großer Bandbreite gefördert. Geld- des DAAD. geber sind vor allem die Öffentlichen Hände und die großen Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Wissenschaftsstiftungen. Medien (BKM) finanziert die Deutsche Bibliothek, Frankfurt Da die Forschung traditionell in erster Linie an den am Main und Leipzig, und weitere wissenschaftliche Biblio- Hochschulen stattfindet, liegt ihre Förderung zu einem er- theken und Archive, ferner Stiftungen der politischen Bil- heblichen Teil allein bei den Ländern. Ausgewählte Aktivitä- dung sowie weitere kulturpolitisch bedeutsame Einrichtun- ten werden – auf der Basis von Bund-Länder-Absprachen über gen. In besonderer Weise auf Kooperation mit den östlichen die gemeinsame Förderung der Forschung nach Artikel 91b Nachbarstaaten angelegt ist die über die BKM erfolgende GG – von Bund und Ländern gefördert. Förderung von wissenschaftlichen Institutionen und Pro- Grundlegende Bedeutung für die Geisteswissenschaf- jekten, die sich mit Kultur und Geschichte der Deutschen im ten in Deutschland hat ihre Förderung durch die von Bund östlichen Europa befassen. und Ländern gemeinsam finanzierte Deutsche Forschungs- gemeinschaft. Verantwortliches Bundesressort hierfür ist das 45.2 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften BMBF ebenso wie für das Akademienprogramm des Bundes und der Länder mit zur Zeit rd. 160 Vorhaben, das von der Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften befassen sich mit Union der deutschen Akademien durchgeführt wird, und für grundlegenden Strukturen, Veränderungen und der Dyna- die geisteswissenschaftlichen Institute der Max-Planck-Ge- mik der Entwicklung von Gesellschaft. sellschaft. An der Finanzierung der geisteswissenschaftlichen Im Förderbereich Wirtschafts- und Sozialwissen- Einrichtungen der WGL ist auf Seiten des Bundes auch die schaften werden Projekte gefördert, die aus unterschied- Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) beteiligt, lichen Perspektiven darauf abzielen, sozialwissenschaftliche BMBF fördert institutionell das Institut für Zeitgeschichte, Kompetenz und Forschungskapazitäten zu stärken und München und das Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. zu entwickeln und damit auch Beiträge für den öffentli- Darüber hinaus werden von Bund und Ländern ge- chen Diskurs über Zukunftsfragen unserer Gesellschaft zu meinsam weitere wichtige Einrichtungen wie die Stiftung liefern. Preußischer Kulturbesitz mit geisteswissenschaftlicher For- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung schung insbesondere in den Staatlichen Museen, der Staats- (BMBF) orientiert seine Förderung in diesem Bereich an den bibliothek und dem Staatlichen Institut für Musikforschung forschungspolitischen Zielen: in Berlin gefördert Ohne Beteiligung der Länder finanziert die Bundes- • Verbesserung der Datengrundlagen für die Sozial- und regierung ferner geisteswissenschaftliche Einrichtungen und Wirtschaftswissenschaften Vorhaben von gesamtstaatlicher Bedeutung: Gemeinsame Aufgabe der vom BMBF über die 2002 • Entwicklung von integrierten Konzepten für die Berichter- errichtete öffentlich-rechtliche Stiftung „Deutsche Geistes- stattung über wichtige sozio-ökonomische Entwicklungen wissenschaftliche Institute im Ausland“ geförderten Institute ist es, als Knotenpunkt der geisteswissenschaftlichen Kom- • disziplinübergreifende Analyse und problemorientierte munikation durch Forschung, Service und Nachwuchsförder- Lösungsvorschlage für nachhaltige gesellschaftliche Ent- ung die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit zu wicklung an den Schnittstellen zu den Geisteswissenschaf- stärken. Unter dem Dach dieser Stiftung soll ein Deutsches ten und zu den Umwelt- und Technikwissenschaften Historisches Institut in Moskau gegründet und die Förderung des bisher als Projekt finanzierten Deutschen Forums für Die Förderung von Projekten erfolgt im Regelfall auf der Basis Kunstgeschichte in Paris fortgeführt werden. Seit 2001 ist das von öffentlichen Bekanntmachungen, im Rahmen entsprechend BMBF an der Förderung des Centre Marc Bloch in Berlin betei- konzipierter Forschungsschwerpunkte. Zunehmend sind an ligt. Außerdem fördert das BMBF ausgewählte Einzelvorha- den thematischen Verbünden neben Wissenschaftlerinnen ben zur Erschließung und Sicherung des kulturellen Erbes in und Wissenschaftlern aus Hochschulen und außerhochschu- internationaler Zusammenarbeit. lischen Instituten auch Praxispartner beteiligt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 357 – Drucksache 15/3300

Thematische Schwerpunkte und Ergebnisse schränkung der sozialen und ökonomischen Entwicklung ist der Förderung Thema eines ersten Berichts, der unter dem Titel „Arbeit und Lebensweisen“ Anfang 2004 öffentlich vorgestellt wird. Das BMBF fördert im Bereich Verbesserung der Datengrund- Der deutschlandweite Forschungsverbund Integra- lagen die bedeutendsten Großinstrumente und Infrastruktu- tionsfähigkeit moderner Gesellschaften beschäftigt sich seit ren der Sozialwissenschaften wie insbesondere das Sozioöko- 2002 mit der Frage der Entstehung von Gewaltbereitschaft nomisches Panel (SOEP) und die Gesellschaft Sozialwissen- und Extremismus aufgrund von mangelnder Teilhabe und/- schaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS). Mit der Über- oder sozialer Ausgrenzung von Jugendlichen und den Mög- führung des SOEP in eine institutionelle Förderung ab 2003 lichkeiten der Prävention solcher Entwicklungen. In insge- ist es gelungen, dieses in Deutschland einmalige Langfrist- samt 17 Teilprojekten sollen Erfolg versprechende Strukturen panel dauerhaft für die Wissenschaft zu sichern. Zur Verbes- und Ansätze für eine verbesserte Integration untersucht wer- serung der informationellen Infrastruktur der Sozial- und den. In diesem Kontext wird auch die Arbeitsstelle Interkultu- Wirtschaftswissenschaften wurden seit 2001 die Empfeh- relle Konflikte und gesellschaftliche Integration gefördert, lungen der „Krupp-Hahlen Kommission (KVI)“ zusammen die 2003 ihre Arbeit aufgenommen hat. Sie ist am Wissen- mit dem „Gründungsausschuss für einen Rat für Sozial- und schaftszentrum Berlin für Sozialforschung angesiedelt und Wirtschaftsdaten“ umgesetzt. Die Bereitstellung von Scien- soll Ergebnistransfer und Zusammenhangswissen über tific Use Files, Methodenentwicklung für anonymisierte Mi- Integrationsfragen stärken. krodaten und die Einrichtung von Datenservicezentren er- In der Wissenschaftsforschung wurde nach einer möglichen der Wissenschaft den Zugang zu den amtlichen Sondierungsphase auf der Grundlage einer Bekanntmachung Mikrodaten und tragen so dazu bei, dass vorhandene Daten- in 2003 mit der Förderung von Projekten zum Thema bestände der amtlichen Statistik für die Wissenschaft weiter „Wissen für Entscheidungsprozesse – Forschung zum Ver- erschlossen werden. Ende 2003 wurden vier Forschungsda- hältnis von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“ begon- tenzentren (beim Statistischen Bundesamt, bei den Statistischen nen. Alle Vorhaben sind empirisch angelegt; inhaltlich ste- Landesämtern, bei der Bundesagentur für Arbeit, beim Verband hen u.a. Fragen von Begutachtungs- und Evaluationsver- der Rentenversicherungsträger) als Pilotprojekte etabliert; da- fahren, zum Transfer und öffentlichen Diskurs im Mittel- mit sind die wichtigsten Vorschläge der KVI umgesetzt. punkt. Die Entwicklung von Konzepten für gesellschaftliche Die sozial-ökologische Forschung setzt auf die konse- Berichterstattung ist als Ansatz in Richtung ressortübergreifen- quent vernetzte Bearbeitung von umweltbezogenen und ge- der Politikintegration und zur Stärkung der sozialwissenschaft- sellschaftlichen Problemstellungen. Sie steht für einen neuen lichen Wissensbasis für die Politik angelegt. Ein Kernkonzept Typus von Forschung, der sich auch bezogen auf das Leitbild für ein Berichtssystem zur sozio-ökonomischen Entwicklung in der Nachhaltigkeit die transdisziplinäre Anlage von For- Deutschland wird seit Sommer 2000 in einem Verbundvorha- schungsprozessen unter Einbeziehung der gesellschaftlichen ben von vier Instituten erarbeitet. Die wechselseitige Ver- Praxis zum Prinzip gemacht hat.

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Verbesserung der Datengrundlagen für die 2000 – 2006 8,85 Mio. € Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (davon Projektförderung SOEP bis einschl. 2002) (3,76 Mio. €)

Konzepte für Berichterstattung zur sozio- 2000 – 2004 2,12 Mio. € ökonomischen Entwicklung

Gesellschaftliche Nachhaltigkeit/Integrations- 2002 – 2006 4,37 Mio. € fähigkeit moderner Gesellschaften Drucksache 15/3300 – 358 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Wissen für Entscheidungsprozesse – Forschung 2001 – 2006 2,19 Mio. € zum Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft

Erschließung und Sicherung des kulturellen Erbes 2000 bis 2006 2,94 Mio. €

Institutionell fördert das BMBF gemeinsam mit dem Land Die finanz- und wirtschaftswissenschaftliche Forschung Berlin das WZB, ein bedeutendes Zentrum der problemorien- des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) untersucht län- tierten sozialwissenschaftlichen Grundlagenforschung in gerfristige ökonomische Entwicklungstendenzen und arbeitet Deutschland. Gemeinsam fördern Bund und Länder die deren Bedeutung für die Finanz- und Wirtschaftspolitik wissen- GESIS, die grundlegende sozialwissenschaftliche Dienste für schaftlich auf. Sie greift aktuelle Probleme sowie Reformdis- Wissenschaft und Politik überregional und international kussionen auf und begleitet diese auf wissenschaftlicher Basis erbringt. BMBF fördert, seit Anfang 2001 auch bundesseitig durch Effizienz- und Praktikabilitätsuntersuchungen sowie auf institutioneller Basis, gemeinsam mit dem Land Berlin je durch konzeptionelle Beiträge zur Politikgestaltung. Aufgrund zur Hälfte das „Wissenschaftskolleg zu Berlin“, ein nach dem der fortschreitenden europäischen Integration und der Rege- Vorbild Princetons errichtetes deutsches Institut für lungen zur Haushaltsdisziplin werden Handlungsoptionen der Advanced Studies. nationalen Wirtschafts- und Finanzpolitik zunehmend stärker Die Rechtstatsachenforschung des Bundesministeri- im europäischen Zusammenhang bearbeitet. ums der Justiz (BMJ) untersucht soziale, politische und ande- Die Steuerreformpolitik wird wissenschaftlich beglei- re tatsächliche Bedingungen der Entstehung und Wirkung tet durch Analysen zu den ökonomischen Auswirkungen und von Rechtsnormen. zur administrativen Umsetzbarkeit. Es wird untersucht, inwie- weit aus internationalen Entwicklungstendenzen nationaler Aktuelle Forschungsschwerpunkte in diesem Bereich: Steuersysteme Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die deutsche Steuerpolitik abgeleitet werden können. Inzidenz- • Rechtstatsächliche Untersuchung zu den Auswirkungen der analysen des deutschen Abgabensystems sollen die Grundla- Reform des Zivilprozessrechts auf die gerichtliche Praxis gen zur Analyse der effektiven Belastung der Steuerpflichtigen verbessern. Der geplante Aufbau eines Berichtssystems zu den • Untersuchung der Rechtswirklichkeit und der Effizienz von „Tax Compliance Costs“ schafft Informationsgrundlagen über Telekommunikationsüberwachungen nach den §§ 100a, die Kosten der Besteuerung. Die Forschung zur Arbeitsmarkt- 100b Strafprozessordnung und anderer verdeckter Ermitt- und Sozialpolitik konzentriert sich u.a. auf finanzpolitische As- lungsmaßnahmen pekte im Rahmen des Steuer-Transfersystems sowie auf Fragen der Effektivität und Effizienz der Arbeitsmarkt- und Wirt- • Begleitforschung zum Gesetz zur Verbesserung des zivilge- schaftspolitik; die Verbesserung der empirischen Grundlagen richtlichen Schutzes bei Gewalttaten und Nachstellungen und Daten zur begleitenden wissenschaftlichen Evaluierung (Gewaltschutzgesetz) von Maßnahmen der Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die kriminologische Forschung untersucht Erscheinungs- Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Analyse formen, Ursachen und Entwicklungen der Kriminalität und Prognose der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung so- sowie die Bewältigung der Kriminalität durch die Organe wohl der Weltwirtschaft als auch der deutschen Wirtschaft. der Strafverfolgung, der Strafvollstreckung und des Straf- Dazu gehört auch die Beobachtung und Analyse des Anpas- vollzugs, ferner Aspekte der Kriminalprävention. Aktuelle sungsprozesses in den ostdeutschen Ländern. Im internatio- Forschungsvorhaben befassen sich u.a. mit Untersuchun- nalen Zusammenhang sind ferner Fragen und Probleme der gen zur Wirtschaftskriminalität (Geldwäsche), der Kon- Geld-, Kapital- und Finanzmärkte von Bedeutung. zeption für eine Rückfallstatistik, der Wirksamkeit jugend- Darüber hinaus vergibt das BMF finanz- und wirt- kriminalrechtlicher Reaktionen, dem Täter-Opfer-Aus- schaftswissenschaftliche Forschungs- und Beratungsauf- gleich und der Prävention von Straftaten gegen Gruppen- träge zu aktuellen und problemorientierten Themen und angehörige (so genannte Vorurteilskriminalität). Fragestellungen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 359 – Drucksache 15/3300

Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Der vom BMFSFJ geförderte und 2001 veröffentlichte Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten Forschungsleistungen Freiwilligensurvey, dessen Replikation zur Zeit vorbereitet unterstützen das Ministerium in seinen Ressortaufgaben, indem wird, hat Aussagen über Ausmaß und Motive des bürger- erforderliche Erkenntnisse für die fachliche und politische Arbeit schaftlichen Engagements, über Zugänge und Erwartungen bereitgestellt werden. Wissenschaftliche Erkenntnisse wer- unterschiedlicher Geschlechter und Altersgruppen auf eine den insbesondere im Blick auf die jeweils aktuellen Schwer- breitere empirische Basis repräsentativer Querschnittsda- punktaufgaben des Ministeriums in den Bereichen Familie, ten gestellt. Ergänzt werden diese repräsentativen Daten Senioren, Gender Fragen und Frauenförderung sowie Kinder durch Forschungsvorhaben zum Engagement von Migran- und Jugend, bürgerschaftliches Engagement und Migration tinnen und Migranten und zu den organisatorischen Rah- benötigt. Seit Herbst 2003 sind Forschungsvorhaben und menbedingungen bürgerschaftlichen Engagements. Ergebnisse im BMFSFJ-Forschungsnetz (www.bmfsfj.de) komplett eingestellt. Alternsforschung Hier sind insbesondere solche Projekte von zuneh- mender Bedeutung, die das Zusammenleben der Menschen Ziel der vom BMFSFJ geförderten Alternsforschung ist es, im Zeitverlauf und in ihren Wechselbeziehungen betrachten Erkenntnisse zu ressortspezifischen Fragestellungen hin- (Replikative Surveys, Panelstudien, Zeitbudgeterhebungen), sichtlich der Bedingungen des Älterwerdens und des Lebens die der Prävention von sozialen Fehlentwicklungen (Gewalt) im Alter, sowie zu den Herausforderungen des demographi- oder von Risiko-Situationen (Trennung und Scheidung) die- schen Wandels mit einem immer größer werdenden Anteil nen. Dies wird sowohl durch themenspezifische Forschungs- alter Menschen in der Gesellschaft zu gewinnen. Hier geht aufträge als auch durch institutionelle Förderung von For- es verstärkt um Fragen des sozialen Gleichgewichts und der schungseinrichtungen (Deutsches Jugendinstitut DJI, Deut- Gerechtigkeit zwischen den Generationen sowie der sozial- sches Zentrum für Altersfragen DZA, Deutsches Zentrum für strukturellen Veränderungen, neuen Lebensformen und Alternsforschung DZFA und Institut für Sozialarbeit und So- der Zeitverwendung im Alter. zialpädagogik ISS) realisiert (siehe www.bmfsfj.de). Von zentraler Bedeutung ist der sich in Vorbereitung befindende Fünfte Altenbericht der Bundesregierung. Sach- Familienforschung verständige sollen Erkenntnisse über die „Potentiale des Alters in Wirtschaft und Gesellschaft – Der Beitrag älterer Menschen zum Im Mittelpunkt der Familienforschung steht die laufende Zusammenhalt der Generationen“ gewinnen und auswerten. Beobachtung der Entwicklung der sozialen und wirtschaft- Einen weiteren gerontologischen Forschungs- lichen Situation der Familien ebenso wie der Formen des schwerpunkt bildet der Alterssurvey, eine Langzeitstudie, Zusammenlebens der Familien und der Generationen. Die mit der Basisinformationen über ältere Menschen in der Sachverständigenkommission zur Erarbeitung des Siebten Gesellschaft gewonnen werden. Ein besonderes Gewicht bei Familienberichts hat den Auftrag, bis 2005 einen Bericht der Befragung haben unter anderem Partizipation, soziale zum Thema „Zukunft der Familie - Gesellschaftlicher Wan- Netze, Gesundheitsverhalten und Bewältigungsstrategien. del und sozialer Zusammenhalt“ vorzulegen. Ziel ist es, die Weiterhin wird speziellen Fragestellungen wie der längerfristigen Perspektiven für Familien darzustellen und Erprobung einer integrierten Ausbildung in Pflegeberufen wichtige Konsequenzen gesellschaftlicher Veränderungen oder der Qualitätssicherung in der Betreuung und medizini- für die Familienpolitik aufzuzeigen. Ein besonderes Augen- schen Versorgung Hilfebedürftiger nachgegangen. Hierzu merk gilt den Rahmenbedingungen, um die Balance zwi- gehören einerseits Modellprogramme zur Förderung der schen Familien- und Erwerbsarbeit zu verbessern. Aktuelle Aktivität im Alter und der ehrenamtlichen Betätigung von Forschungsarbeiten befassen sich mit der wirtschaftlichen Senioren und Seniorinnen, andererseits auch Forschungs- Situation von Familien (besonders Armutsprophylaxe, z.B. vorhaben und Projekte zu den Bereichen Altenhilfe und bei alleinerziehenden Müttern), mit den Beziehungen der Altenpflege, des Weiteren solche zur Lebenssituation von Familienmitglieder untereinander (gewaltfreie Erziehung, Menschen mit rechtlicher Betreuung sowie zur Verbesse- Prävention von Sozialstörungen bei Kindern und Jugend- rung der Situation der von Demenzerkrankungen Betroffe- lichen) sowie mit der Arbeitsteilung zwischen den Eltern nen und deren Angehörigen. (besonders Motivation der Väter für eine partnerschaftliche Teilung der Erziehungs- und Familienarbeit). Zunehmende Gleichstellung Bedeutung gewinnen Studien zu demographischen Ent- wicklungen und zu Möglichkeiten einer bevölkerungsbe- Themenschwerpunkte zu den Forschungsprojekten der ver- wussten Familienpolitik. gangenen vier Jahre waren die Implementierung von Gender Drucksache 15/3300 – 360 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Mainstreaming innerhalb der Bundesregierung sowie in För- Wirtschaft und Arbeit (BMWA) steht die Beobachtung derprogrammen des ESF, Gender-Aspekte in der Existenzgrün- und Erforschung der wirtschaftlichen Vorgänge im In- und dung (Gender-spezifische Aufbereitung der amtlichen Statistik, Ausland. Die vom BMWA vergebenen Forschungsaufträge Sonderauswertung von Mikrozensusergebnissen ), Untersu- dienen der Erkenntniserweiterung und der fachlichen Be- chungen zur Situation ausländischer Mädchen und Frauen ratung des Ressorts bei der Durchführung seiner Aufgaben sowie von Aussiedlerinnen in Deutschland. Die Forschungsaufträge spiegeln den jeweiligen aktuellen Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Erforschung Beratungsbedarf des BMWA. Zur Zeit liegen die Schwer- von Ausmaß und Ursachen von Gewalt gegen Frauen dar. punkte auf den Bereichen Arbeitsmarkt, gesamtwirtschaft- Außerdem wurde eine Pilotstudie zu Gewalt gegen Männer in liche Analysen, Evaluierung von Beschäftigungspotenzia- Auftrag gegeben. len, der Entwicklung der Informationsgesellschaft, tech- Schwerpunkt im Bereich Frauengesundheit war ein nisch-wissenschaftlichen und sicherheitsrelevanten Fragen Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutsch- im Bereich Telekommunikation sowie im Bereich Energie- land, der im Jahre 2001 veröffentlicht wurde und wissenschaft- politik. Unter dem Titel „Beschäftigungschancen durch liche Erkenntnisse zum Gesundheitszustand von Frauen zur Modernisierung der deutschen Wirtschaft – Lösungsan- Verfügung stellt, auf deren Basis Prioritäten und Ziele für eine sätze für eine Gesellschaft im demographischen Umbruch“ Frauengesundheitspolitik und -versorgung formuliert werden werden verschiedene Einzelprojekte, an denen besonderes können. Im Ergebnis sollen strukturelle Rahmenbedingungen wirtschaftspolitisches Interesse einerseits, erhebliche Er- in den weiblichen Arbeits- und Lebensbedingungen geschaf- kenntnisdefizite andererseits bestehen, zu einem übergrei- fen werden, die der Gesundheit förderlich sind und die an den fenden Forschungsschwerpunkt („Verbundprojekt“) ge- subjektiven Ressourcen von Frauen orientiert sind. bündelt. Darüber hinaus fördert das BMWA gemeinsam mit Kinder und Jugend den Ländern die sechs überregionalen wirtschaftswissenschaft- lichen Forschungsinstitute und forschungsbasierten Service- Ziel der Kinder- und Jugendforschung ist es, die Konsequenzen Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Wesentliche Aufga- des gesellschaftlichen Strukturwandels für die Lebenssituation be der Institute ist, auf der Basis empirischer wirtschaftswissen- von Mädchen und Jungen, jungen Männern und jungen Frau- schaftlicher Forschung zur Verbesserung der Informations- en – insbesondere für deren Bildungs- und Entwicklungspro- und Entscheidungsgrundlagen für Politik, Verwaltung, Wirt- zesse – sowie für die öffentlichen Leistungssysteme auf dem schaft, Forschung und interessierter Öffentlichkeit beizutra- Gebiet der Kinder- und Jugendhilfe zu analysieren und auf die- gen. Die Service-Bereiche der Institute stellen wichtige wirt- ser Basis Empfehlungen für Veränderungsprozesse zu entwi- schaftsrelevante Daten und Informationen bereit. ckeln. Wichtige Instrumente sind neben einer Vielzahl von the- Die vom Bundesministerium für Gesundheit und menbezogenen Einzelforschungsprojekten u.a. der in Arbeit soziale Sicherung (BMGS) in diesem Bereich geförderte befindliche Zwölfte Kinder- und Jugendbericht der Bundesre- Ressortforschung befasst sich mit den folgenden gesundheits- gierung, der Jugendsurvey und das Kinderpanel des DJI sowie bzw. sozialpolitisch bedeutsamen Themen: das ebenfalls durch das DJI realisierte Dauerbeobachtungspro- jekt „Jugendhilfe und sozialer Wandel“. Gesundheitliche Aufklärung, sozialwissenschaftliche Forschung

Interministerieller Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregie- Bei der Umsetzung der sozialwissenschaftlichen For- rung für Migration, Flüchtlinge und Integration schungsergebnisse im HIV/AIDS/STD-Bereich stehen im Fokus Probleme, die sich vor allem auf die Situation HIV- Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flücht- Betroffener, den Umgang mit HIV/AIDS-Betroffenen und linge und Integration nimmt in ihre Veröffentlichungen, z.B. in die Prävention / Beratung / Selbsthilfe beziehen. Um Maß- dem alle zwei Jahre erscheinenden Bericht über die Lage der nahmen der Beratung und Betreuung an veränderte Si- Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland (zuletzt Septem- tuationen anzupassen, wurden gezielt und auf Anregung ber 2002), aktuelle Ergebnisse aus der Migrationsforschung auf. des Nationalen AIDS-Beirates Studien durchgeführt. Sie Alle Veröffentlichungen der Beauftragten werden auch ins belegen, dass Beratungskonzepte und -standards der Ent- Internet gestellt und sind dort jederzeit abzurufen. wicklung im Bereich wieder ansteigender, anderer sexuell übertragbarer Krankheiten im Zusammenhang mit AIDS Im Mittelpunkt der empirischen wirtschaftswissen- nicht gerecht werden und auf zeitgemäße Strukturen hin- schaftlichen Forschung des Bundesministeriums für gearbeitet werden muss. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 361 – Drucksache 15/3300

Bei der antiretroviralen Kombinationstherapie zeigt schungsbegleitung des Umsetzungsprozesses für das SGB IX sich, dass Ärzte die Compliance/Adhärenz ihrer Patienten über- wurden drei vorrangige Handlungsfelder ausgewählt. schätzen. Regelmäßige Kontrollen der Adhärenz, basierend auf standardisierten und zuverlässigen Methoden, werden für Armut und Reichtum notwendig erachtet. Die vom Bundestag beschlossene Berichterstattung über Ar- Alterssicherung und Altersvorsorge in Deutschland mut und Reichtum konzentriert sich auf die Verbesserung der Datenlage über arme und reiche Bevölkerungsgruppen und Ein Einwirken der Sozialpolitik auf gesellschaftliche Entwick- auf eine kontinuierliche, wissenschaftlich fundierte Wirkungs- lungen setzt ein fundiertes Wissen über Wirkungszusammen- kontrolle gesetzlicher und administrativer Maßnahmen. Die hänge, mögliche Interventionsstellen sowie geeignete interve- Forschung zu Fragen sozialer Ausgrenzung findet im Rahmen nierende Maßnahmen voraus. Mit der Forschung wird das Ziel der Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesre- verfolgt, Erkenntnisse für Politik und Gesetzgebung zu gewin- gierung statt. Dabei wird das besondere Augenmerk darauf nen und geeignete Instrumentarien ausfindig zu machen, die gerichtet, die öffentliche Datenlage und die methodisch kon- die Umsetzung der Forschungsergebnisse ermöglichen oder zeptionellen Grundlagen generell zu verbessern. sicherstellen. Sozialhilfe Behinderte Menschen Die Forschungsvorhaben zur Sozialhilfe konzentrieren sich auf Im Mittelpunkt der Forschung über behinderte Menschen Fragen der Vermeidung und Überwindung des Sozialhilfebe- steht die gesetzlich vorgesehene Berichterstattung über die zugs. Darüber hinaus werden systematisch gesetzliche Rege- Lage dieser Menschen sowie über ihre Teilhabe am gesell- lungen und Experimentierklauseln wissenschaftlich begleitet. schaftlichen Leben. Die Aufwendungen zu Prävention, Reha- Die folgenden Projektübersichten enthalten nur die bilitation und Teilhabe behinderter Menschen soll im Hinblick im Berichtszeitraum angefallenen wichtigsten bzw. bedeut- auf die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit dargestellt und samsten Ressortforschungsvorhaben des BMGS in diesem bewertet sowie unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rege- Förderbereich. Eine vollständige Übersicht wurde nicht ange- lungen sollen Maßnahmen vorgeschlagen werden. Für die For- strebt:

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Compliance/Adherence bei antiretroviraler 2000 – 2002 0,14 Mio. € Kombinationstherapie und Einfluss der Therapiefortschritte auf die Lebens- und Handlungsperspektiven von Menschen mit HIV/AIDS

Interdisziplinäre Untersuchung der Einflussfaktoren 2000 – 2002 0,11 Mio. € auf Compliance bei antiretroviraler Kombinationstherapie unter Berücksichtigung des Arzt-Patienten-Verhältnisses durch informelle Gruppen/Mediatoren Drucksache 15/3300 – 362 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Gesundheitliche Aufklärung, sozialwissenschaftliche Forschung

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Gesundheitsämter im Wandel – Die Arbeit der 2000 – 2002 0,31 Mio. € Beratungsstellen für STDs und HIV vor dem Hintergrund des neuen Infektionsschutzgesetzes

Einfluss medizinischer Therapiefortschritte auf die 2001 – 2002 0,18 Mio. € Lebens- und Handelsperspektiven von Frauen

Sexuelles Verhalten und Lebensqualität von 2002 0,05 Mio. € HIV-Positiven mit heterosexuellen Partnern unter dem Einfluss medizinischer Therapiefortschritte

Alterssicherung und Altersvorsorge in Deutschland

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Alterssicherung in Deutschland 1999 1999 – 2001 1,87 Mio. € Alterssicherung in Deutschland 2002 2002 – 2006 1,32 Mio. € Alterssicherung in Deutschland 2003 2003 – 2005 2,09 Mio. €

Behinderte Menschen

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Einrichtung gemeinsamer Servicestellen 2002 – 2004 0,26 Mio. €

Behinderte Frauen und berufliche Teilhabe unter 2002 – 2004 0,38 Mio. € der besonderen Berücksichtigung von Frauen mit Betreuungspflichten

Vernetzung betriebsärztlicher und ambulanter 2003 – 2004 0,68 Mio. € Strukturen zur frühzeitigen Erkennung eines individuellen Bedarfs an Leistungen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 363 – Drucksache 15/3300

Armut und Reichtum

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Operationalisierung der Armuts- und 2000 – 2002 0,19 Mio. € Reichtumsmessung in Deutschland

Methoden und Grundlagen des Lebenslagenansatzes 2000 – 2003 0,29 Mio. €

Menschen in extremer Armut 2000 – 2003 0,52 Mio. €

„Nicht-Inanspruchnahme zustehender 2001 – 2003 0,34 Mio. € Sozialhilfeleistungen (Dunkelzifferstudie)“

Privilegierte Lebenslagen als Grundlage 2001 – 2002 0,26 Mio. € sozialer Hierarchie

Wirkungskontrolle in der Armuts- und Reichtums- 2002 – 2003 0,09 Mio. € berichterstattung - Perspektivstudie

Repräsentative Lebenslagen einkommensstarker 2001 – 2002 0,21 Mio. € Haushalte

Sozialhilfe

Vorhabenbezeichnung Laufzeit Finanzvolumen

Experimentierklausel § 101a BSHG 1999 – 2004 0,54 Mio. €

Informationsbasis Sozialhilfe 2001 – 2004 0,81 Mio. €

Verlaufs- und Ausstiegsanalyse Sozialhilfe 2000 – 2005 1,89 Mio. €

Untersuchung über die praktischen Auswirkungen 2002 – 2004 0,15 Mio. € der neuen Verordnung zur Durchführung des § 72 BSHG Alleinerziehende im Sozialhilfebezug 2000 – 2003 0,35 Mio. €

Zusatzleistungen für Sozialhilfeempfänger 2000 – 2003 0,20 Mio. €

Begleitende Untersuchung zur Einführung und 2002 – 2005 0,59 Mio. € Umsetzung des Gesetzes über eine bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (GSiG)

Niedrigeinkommenspanel (NIEP) 1998 – 2002 1,94 Mio. € Drucksache 15/3300 – 364 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Entwicklungen und ausgewählte Ergebnisse in Forschungsvorhaben im Bereich „Soziale Ausgren- diesem Förderbereich zung und Armut“ liefern wissenschaftliche Grundlagen, um gezielte Maßnahmen ergreifen zu können, die dazu beitra- Die in der Bundesrepublik Deutschland durchgeführten gen, soziale Ausgrenzung zu verhindern, Teilhabechancen zu psychosozialen Maßnahmen zur Bekämpfung der Immun- verbessern und Armut zu vermeiden. schwächekrankheit HIV/AIDS haben sich als erfolgreich er- Armutsrisiko und Armutsdauer spielen für die sozial- wiesen. Die Neuinfektions- und Erkrankungsraten sind im politische Beurteilung von Armut eine herausragende Rolle. internationalen Vergleich gering; der Kenntnisstand in der Das Niedrigeinkommenspanel (Projektlaufzeit 1998-2002) hat Bevölkerung über Erkrankungswege und ihre Vermeidung gleichfalls dazu beigetragen, bestehende Informationsdefi- sind hoch. Die sozialwissenschaftliche Forschung hat hieran zite zur Armutslage in Deutschland hinsichtlich der Gründe entscheidenden Anteil. und Ursachen der Sozialhilfebedürftigkeit zu beheben, die Aus der jüngsten abgeschlossenen Studie der Alterssiche- Datenquellen zu verbessern und gleichzeitig Informationen rung in Deutschland sind folgende Ergebnisse hervorzuheben: über die Bemühungen der Betroffenen bereitzustellen, um Die Gesetzliche Rentenversicherung (GRV) ist das bedeutendste Sozialhilfeabhängigkeit zu überwinden bzw. zu verhindern. Alterssicherungssystem in Deutschland. 90 Prozent der Männer Es lieferte vielfältige Informationen zur Lebens- und Ein- und 78 Prozent der Frauen in den alten Ländern sowie fast alle kommenssituation der Bevölkerung im unteren Einkom- über 65-jährigen in den neuen Ländern bezogen eine eigene mensbereich und über den Verlauf dynamischer Prozesse der Rente aus der GRV. Witwenrenten bezogen in den alten Ländern Armutsentstehung und -überwindung, die in dieser Form bis- 85 Prozent und in den neuen Ländern 99 Prozent aller Witwen. her nicht zur Verfügung standen.

46 Übrige, anderen Bereichen nicht zugeordnete Aktivitäten

(Förderbereich W) die themenübergreifend in Wissenschaft und Forschung tätig sind, sind darüber hinaus ebenfalls Gegenstand dieses Kapitels. Mit dem Ziel, ein modernes Bildungs- und Forschungssystem zu schaffen und die Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu sich- ern, hat die Bundesregierung neue Konzepte und Maßnah- Abbildung 82: Übrige, anderen Bereichen men entwickelt. Mit strategischen Maßnahmen und struk- nicht zugeordnete Aktivitäten turellen Reformen soll die deutsche Bildungs- und For- in Mio. € schungslandschaft auf einen international wettbewerbsfähi- 1000 gen Stand gebracht werden. 837,4 755,3 718,8 750 695,2 Forschungspolitische Ziele 507,4 692,5 621,0 500 585,2 561,1 Zu diesen Maßnahmen gehören insbesondere Strategien zur 383,2 Durchsetzung der Chancengleichheit für Frauen, die Förde- 250 rung innovativer regionenorientierter Entwicklungskonzepte in den ostdeutschen Ländern, wirtschaftsnahe anwendungs- 0 orientierte Forschung und Entwicklung an Fachhochschulen, 2000 2001 2002 2003 2004 Bereitstellung des erforderlichen Orientierungswissens durch Ist Soll Innovations- und Technikanalyse sowie die Förderung struktu- Wissenschaftsausgaben insgesamt reller Innovationen in Bildung und Forschung. Maßnahmen mit Querschnittscharakter sowie die Förderung von Einrichtungen, FuE Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 365 – Drucksache 15/3300

Thematische Schwerpunkte aus den UMTS-Versteigerungen im Rahmen des auf drei Jahre begrenzten Zukunftsinvestitionsprogramms gezielt für die Besonders hervorzuheben sind folgende Maßnahmen des Stärkung des Forschungs- und Wissenschaftsstandorts BMBF: Deutschland eingesetzt. Mit der „Zukunftsinitiative Hoch- schule“ wurden von 2001 bis 2003 insgesamt ca. 488 Mio. € als Förderung der Weiterentwicklung von Hochschule und Wissen- Anschubfinanzierung in innovative, strukturelle Maßnahmen schaft sowie Realisierung der Chancengleichheit für Frauen in an den Hochschulen investiert. Der breit gefächerte Maßnah- Forschung und Lehre (HWP) menkatalog zielt auf:

Auch nach Auslaufen des HSP III Ende 2000 haben Bund und • Einsatz und Entwicklung Neuer Medien in Lehre und Länder ihre gemeinsamen Anstrengungen zur Weiterent- Forschung wicklung von Hochschulen und Wissenschaft sowie zur Reali- sierung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und • Steigerung der internationalen Attraktivität des Wissen- Lehre fortgesetzt. Ein Teil der Maßnahmen des HSP III wird ab schaftsstandorts Deutschland 2001 von Bund und / oder Ländern entsprechend ihrer Zu- ständigkeit als Dauerförderung fortgesetzt. Ergänzend hier- • Profilbildung und internationale Sichtbarkeit der Hoch- zu halten Bund und Länder aber für einen begrenzten Zeit- schulforschung (s.u. DFG-Forschungszentren) raum weiterhin gemeinsame Initiativen bis Ende 2006 für er- forderlich. Die Regierungschefs von Bund und Ländern ha- • Wissensverwertung ben daher am 16.12.1999 eine Bund-Länder-Vereinbarung zur „Förderung der Weiterentwicklung von Hochschule und Wis- Die Mittel wurden in bundesweiten Wettbewerben an die senschaft sowie Realisierung der Chancengleichheit für Frau- überzeugendsten Konzepte vergeben. Ausgewählte Maß- en in Forschung und Lehre“ mit einer Laufzeit vom 01.01.2001 nahmen im Bereich Neue Medien und Verwertung werden bis zunächst 31.12.2003 unterzeichnet. Sechs Fachprogramme im reduzierten Umfang über 2003 hinaus fortgeführt. dienen der Förderung Programm „Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung • der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre, an Fachhochschulen“

• der Entwicklung von Fachhochschulen, Die Fachhochschulen brauchen für die sachgerechte Wahr- nehmung ihres Bildungsauftrags einen eigenständigen, insti- • innovativer Forschungsstrukturen in den ostdeutschen tutionell gesicherten und mit angemessenen Ressourcen aus- Ländern und in Berlin, gestatteten Zugang zur Forschung. Das BMBF legte daher schon 1992 das Programm „Anwendungsorientierte Forschung • struktureller Innovationen im Hochschulbereich, und Entwicklung an Fachhochschulen (aFuE)“ auf. Seitdem wurden fast 5 800 Anträge von über 130 verschiedenen Fach- • der Entwicklung neuer Medien für die Anwendung in der hochschulen gestellt. Gefördert wurden bisher rund 950 An- Lehre an Hochschulen und träge mit einem Mittelvolumen von insgesamt knapp 84 Mio. €. Am 31.03.2003 hat die BLK die Bund-Länder-Verein- • der Entwicklung von Graduiertenstudiengängen. barung nach Artikel 91 b GG zur Förderung der Fachhoch- schulforschung verabschiedet. Das erfolgreiche Programm Im Anschluss an eine im Jahre 2002 mit positivem Ergebnis wird zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren fortgesetzt durchgeführte Evaluation dieses Programms haben die und unter modifizierter programmatischer Ausrichtung auf Regierungschefs von Bund und Ländern mit geringfügigen eine neue rechtliche Grundlage gestellt. Ergänzungen die Fortsetzung des HWP bis Ende 2006 Fachhochschulen gehören zu den wichtigsten Insti- beschlossen. Die entsprechende Ergänzungsvereinbarung tutionen für Wissens- und Technologietransfer in vielen an- von Bund und Ländern wurde am 11.12.2003 unterzeichnet. wendungsnahen Forschungsbereichen der Wirtschaft. Sie sind durch ihre praxisorientierte Ausbildung in Zusammen- Zukunftsinitiative Hochschule arbeit mit Unternehmen (z.B. Praktika, Diplomarbeiten), ihre Flexibilität und ihre schnellen Problemlösungen die wichtig- Investitionen in Bildung und Forschung sind Investitionen in sten Kooperationspartner für kleine und mittlere Unter- die Zukunft. Deshalb hat die Bundesregierung die Zinserlöse nehmen (KMU). Deshalb werden von einer Neuausrichtung Drucksache 15/3300 – 366 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

des Programms vor allem die innovativen KMU im regionalen dungsnetzwerke an und um Hochschulen. In diesen Netz- Umfeld der jeweiligen Fachhochschulen profitieren. Die Bun- werken werden Studierende, Hochschulangehörige und Ab- desregierung schafft hier mit ihrem aFuE-Programm Frei- solventen zu einer selbständigen Tätigkeit motiviert und er- räume, um sowohl die vorhandenen Innovationspotenziale halten die nötige Ausbildung und Beratung – einschließlich der Fachhochschulen vor allem für KMU stärker zu nutzen als Coaching. EXIST hat zum Ziel, das Gründungsklima an deut- auch die Forschungskompetenz der Fachhochschulen nach- schen Hochschulen zu verbessern und die Anzahl innovativer haltig auszubauen. Ausgründungen aus den Hochschulen zu steigern. Neben der Ein besonders wichtiger Akzent der Neuorientierung im Förderung von Strukturen gibt es bei EXIST auch Elemente aFuE-Programm ist die Zusammenarbeit und Kooperation mit individueller Gründungsförderung im Rahmen der Maßnah- kleinen und mittleren Unternehmen der Region und daher ab me EXIST-Seed. Das BMBF gibt gründungswilligen Wissen- 2004 ein ausdrückliches Kriterium bei der Förderentscheidung. schaftlerinnen und Wissenschaftlern Unterstützung, For- Die Zusammenarbeit und Kooperation mit der Wirtschaft sollte schungsergebnisse in einem eigenen Unternehmen um- sich sowohl finanziell als auch fachlich infrastrukturell in den zusetzen. Auch Ausgründungen aus Forschungseinrichtungen Forschungsverbünden niederschlagen. Künftig werden aFuE- werden gefördert. Vorhaben mit einer Laufzeit von bis zu 3 Jahren finanziert. Die Obergrenze der Förderung liegt bei max. 260.000 € für jede an Verwertungsoffensive einem Verbund beteiligte Fachhochschule. Die Änderung des Arbeitnehmererfindungsgesetzes hat mit Wesentliche Ziele des neuen Programms sind: der Abschaffung des sog. Hochschullehrerprivilegs die recht- liche Grundlage dafür geschaffen, dass Erfindungen aus Hoch- • Stärkung des Forschungspotenzials zum Nutzen der regio- schulen von der Hochschule selbst verwertet werden können. nalen Wirtschaft und damit Stärkung der Wettbewerbs- Auf dieser Grundlage unterstützt das BMBF im Rahmen der fähigkeit der regionalen Unternehmen, insbesondere der Verwertungsoffensive Hochschulen und außerhochschuli- KMU. sche Forschungseinrichtungen beim Aufbau eines professio- nellen Patent- und Verwertungswesens. Im Rahmen der Ver- • Steigerung der Teilnahme von Fachhochschulen an Ver- wertungsoffensive sind 20 Patent- und Verwertungsagentu- bünden, wie sie im Rahmen aller Fachprogramme des ren (PVA) entstanden bzw. ausgebaut worden, die 240 patent- BMBF, von der EU und von anderen Mittelgebern gefördert aktive Hochschulen und außerhochschulische Forschungsein- werden (u.a. interdisziplinäre, hochschulübergreifende und richtungen betreuen. Damit erschließen die PVA den Zugang wirtschaftnahe Forschungsverbünde von Fachhochschulen, zu Patenten von rd. 100 000 Wissenschaftlerinnen und Wis- z.B. in Form einer Zusammenarbeit von ingenieur- und wirt- senschaftlern. Nach der ersten Förderphase 2001–2003 setzt schaftswissenschaftlichen sowie anderen Fachbereichen). das BMBF seine Anschubfinanzierung von 2004–2006 auf reduziertem finanziellen Niveau fort; Länder und Hochschu- • Steigerung der Attraktivität und Leistungsfähigkeit der len, um deren Verwertungsgeschäft es geht, sind stärker als Fachhochschulen als FuE-Dienstleister insbesondere für bisher gefordert. Im Rahmen der zweiten Förderrichtlinie zur regionale, aber auch überregionale Partner. Verwertungsoffensive „Innovation durch Patentierung und Verwertung“ (IPV) wurden 15 Verbundprojekte von Hoch- • Verzahnung von Bildung und Forschung durch forschungs- schulen gefördert. Im Rahmen dieser Projekte wurden für nahe Qualifizierung von Personal und Studierenden im Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Hochschulen Rahmen der Bachelor- und Master-Studiengänge sowie von Informationsveranstaltungen zur Patentierung, Patentrecher- forschungsbezogenen Beschäftigungsverhältnissen und che, Patentverwertung und zur Abschaffung des Hochschul- kooperativen Promotionen von FH-Absolventen. lehrerprivilegs durchgeführt. Unter dem Begriff Patentmonito- ring wurden drei Projekte gefördert, in deren Rahmen Wissen- EXIST schaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrer Forschung durch Patentrecherche begleitet wurden, um sie bei der Ausrichtung Im Rahmen des Programms „EXIST – Existenzgründungen der Forschung zu unterstützen. aus Hochschulen“ unterstützt das BMBF regionale Grün- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 367 – Drucksache 15/3300

BMBF-Projekt Innovationsstimulierung nen in ihrer Stadt oder Region zu erkunden. Aus diesen Schüleraktivitäten entstanden nicht nur Erkenntnisgewin- Das Projekt Innovationsstimulierung, kurz INSTI (siehe ne, sondern auch Patentanmeldungen und Unternehmens- www.insti.de), wurde bereits 1995 vom BMBF gestartet, um gründungen. Die Ergebnisse werden so aufbereitet, dass sie innovatives Denken bei KMU, Unternehmensgründern und als Material im Unterricht und der Lehrerausbildung ver- erfinderischen Menschen zu fördern. Es wurde seitdem konti- wendet werden können. nuierlich weiterentwickelt und ergänzt, um innovatives Den- ken und Handeln in allen Phasen von der Ideenfindung bis • Durch die mit dem Sommersemester 2003 ausgelaufene zur Verwertung zu unterstützen. Schwerpunkte der Förder- Aktion InWert förderte INSTI Lehraufträge zur Integration ung sind: von Verwertungs-Know-how in der Hochschulausbildung.

• Das INSTI-Netzwerk wurde auf derzeit 41 Partner ausge- Regionenorientierte Innovationsförderung für die ostdeutschen baut, die zu einem bundesweiten Netzwerk zusammenge- Länder (InnoRegio-Prozess) schlossen sind und die zu allen Bereichen des Innovations- prozesses Beratung anbieten. In den ostdeutschen Ländern gibt es auch mehr als dreizehn Jahre nach der Wiedervereinigung, und trotz großer Fort- • Die KMU-Patentaktion des BMBF unterstützt die erste Pa- schritte in der öffentlich finanzierten Forschung, noch ver- tentanmeldung eines kleinen und mittleren Unternehmens schiedene Defizite für Innovationen. So fehlt es häufig an den oder eines Existenzgründers. Aufgrund der großen Nach- richtigen Kooperationsformen zwischen Wirtschaft und Wis- frage und der positiven Evaluierung wurde die Maßnahme senschaft in einer bestimmten Branche oder Region. Häufig verlängert. Durch die Begleitung und finanzielle Unter- fehlt es Regionen auch an einem klar erkennbaren wissen- stützung ihrer ersten Patentanmeldung werden die geför- schaftlichen und wirtschaftlichen Profil. Voraussetzung wirt- derten Unternehmen in die Lage versetzt, sich des Patent- schaftlichen Erfolgs ist aber, dass Wissenschaft und Unter- systems und der Patentinformation sachkundig zu bedienen. nehmen innerhalb einer Branche und in ihrer Region effektiv zusammenarbeiten; erforderlich sind Kooperationen, die wie • KMU, Existenzgründer, Hochschulen und außerhochschuli- ein gemeinsames innovatives und schlagkräftiges Unterneh- sche Forschungseinrichtungen können als Auftraggeber men funktionieren. bestimmter Innovationsdienstleistungen (wie z.B. Markt- Um die Entstehung derartiger innovativer regionaler Monitoring, oft verbunden mit einer qualifizierten Patent- Bündnisse in den ostdeutschen Ländern zu unterstützen, hat recherche) Zuschüsse erhalten (INSTI-Innovationsaktion). das BMBF 1999 InnoRegio gestartet. Aus InnoRegio ist mitt- lerweile eine ganze Programmfamilie zur regionenorientier- • Der InnovationMarket (siehe www.innovationmarket.de) ist ten Innovationsförderung in den ostdeutschen Ländern ge- ein Internetdienst für die Verwertung von hochwertigen, worden, die jährlich mit 98 Mio. € gefördert wird. Der Ansatz unter wirtschaftlichem Blickwinkel bewerteten Erfindun- dieses „InnoRegio-Prozesses“ ist einfach: Partner aus Indus- gen. Er bietet Patenthaltern und Technologieunternehmen trie und Wissenschaft einer Region schließen sich in Bünd- eine Plattform für die Kontaktaufnahme zu potentiellen nissen zusammen. Indem sie ihre Zusammenarbeit auf be- Investoren. sondere Stärken fokussieren, geben sie ihrer Region ein mar- kantes und zukunftsfähiges technologisches Profil. • Erfinderclubs sind Treffpunkte für kreative Erwachsene, Wenn einem Bündnis eine derartige strategische Jugendliche und sogar Kinder, die gemeinsam Erfahrungen Ausrichtung gelungen ist, wobei immer auch die künftige von der Ideenentwicklung bis zur Patentanmeldung und Verwertung der Innovationen im Blick bleiben muss, erhält Vermarktung machen und aus deren Kreis interessante es vom BMBF Fördermittel für gemeinsame Projekte der Part- Patentanmeldungen hervorgegangen sind. ner in Forschung und Entwicklung, aber auch in der Aus- und Weiterbildung. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Branche • Die INSTI-Schulaktion hat das Thema Innovation in den oder in welchem Wissenschaftsbereich ein Bündnis aktiv ist. schulischen Alltag gebracht. Schüler und Schülerinnen der Entscheidend ist vielmehr, dass es sich auf innovative The- Sekundarstufe II hatten dabei im Rahmen einer etwa neun- men fokussiert, die das Potenzial für späteres Wirtschafts- monatigen Tour d’Innovation die Möglichkeit, Innovatio- wachstum in sich bergen. Dabei setzen die vier Programme Drucksache 15/3300 – 368 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

des InnoRegio-Prozesses an unterschiedlichen strategischen ergebnisse in die Wirtschaft zu transferieren. Die Zentren Punkten des Innovationsprozesses an: sollen zudem eine Sogwirkung auf den wissenschaftlichen Mit „InnoRegio“ werden vom BMBF, nach Durch- Nachwuchs ausüben. Voraussetzung der Förderung ist, laufen einer Qualifizierungsphase und einer Entwicklungs- dass in einer Strategiephase eine klare Fokussierung der phase, seit 2001 insgesamt 23 innovative regionale Netz- Forschungskompetenz erfolgt und Fragen nach der wissen- werke in der Umsetzungsphase gefördert. Diese Initiativen schaftlichen und wirtschaftlichen Konkurrenz, der interna- können im Rahmen ihrer individuell festgelegten Budgets tionalen Vernetzung und dem „unternehmerischen“ For- u. a. Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungsprojekte be- schungsmanagement beantwortet werden. antragen und durchführen. Zur Zeit laufen mehr als 460 derartige Einzelvorhaben, weitere 130 Vorhaben sind be- Innovations- und Technikanalyse (ITA) reits abgeschlossen. Neue Projekte können noch bis zum Jahr 2006 beantragt und durchgeführt werden. Insgesamt Das 2001 vorgelegte Konzept der Innovations- und Technik- stehen für die 23 InnoRegios über 230 Mio. € zur Verfü- analyse (ITA) des BMBF zielt darauf ab, auf systematische gung. Weise in einer hoch technisierten Gesellschaft Gestaltungs- Das Programm „Innovative regionale Wachs- potenziale aufzuzeigen und politische Handlungsspielräume tumskerne“ orientiert sich an den Grundsätzen von Inno- und -optionen für Innovationen zu benennen. Mit ITA soll ein Regio, verlagert den Schwerpunkt aber stärker auf Projekt- Beitrag für eine menschen- und sozialgerechte sowie umwelt- verbünde mit einem kurz- und mittelfristig umsetzbaren verträgliche Technikgestaltung geleistet werden. Marktpotenzial. Das Auswahlverfahren des Programms setzt Anknüpfend an die Methoden und Studien der Technik- auf eine anspruchsvolle Konzeptionsphase, in der interes- folgenabschätzung (TA) ist ITA ein strategisches Instrument, um sierte Initiativen ihre Innovationsstrategien analog zu gesellschaftlichen Innovationsbedarf und technologische Inno- einem Business Plan darstellen müssen. Bei der Erarbei- vationspotenziale mit den Akteuren aus Wirtschaft, Wissen- tung dieses für die Bewerbung entscheidenden „Innova- schaft, Politik und Gesellschaft zu identifizieren und zu analysieren. tionskonzeptes“ werden sie durch professionelle Bera- Im Rahmen von ITA fördert das BMBF interdisziplinär tungsleistungen unterstützt. Voraussetzung einer Aufnah- angelegte Studien etwa zur Nanotechnologie, deren medizini- me in die anschließende Förderphase ist u. a. eine klare schen Implikationen und ihre wirtschaftlichen Potenziale. Wei- thematische Fokussierung und die frühzeitige Planung der tere Studien laufen zu Themen aus der Bio- und Informations- industriellen Verwertung der Forschungsergebnisse. Jähr- technologie. lich werden ca. 5-7 Initiativen zusätzlich in die dreijährige Förderphase aufgenommen. Strukturelle Innovationen in Bildung und Forschung Auch die Initiative „Interregionale Allianzen für die Märkte von morgen (Innovationsforen)“ baut auf den Die Weiterentwicklung des Bildungs- und Forschungssys- Erfahrungen aus InnoRegio auf. Zielgruppe sind innovative tems und seine Anpassung an neue Herausforderungen ist Netzwerke, die noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen. Die permanente Aufgabe aller Beteiligten. Das BMBF fördert hier- Förderung löst mit einem Förderhöchstbetrag von 85 000 € zu innovative Projekte aus folgenden Bereichen: und einem Förderzeitraum von sechs Monaten eine Initial- zündung aus. Ziel ist, ein Bündnis aus Unternehmen, wissen- • Förderung von Vorhaben zur Entwicklung und Erprobung schaftlichen Einrichtungen und anderen regionalen Organi- neuer Konzepte im gesamten Bildungswesen und in der For- sationen zusammen zu bringen. Der Schwerpunkt der För- schung unter besonderer Berücksichtigung von bildungsbe- derung liegt in einem „Innovationsforum“, einer zweitägigen reichsübergreifenden Vorhaben zur breiteren Förderung von Veranstaltung, die dem Wissenstransfer, dem Knüpfen von Innovationen im Rahmen des Aktionsprogramms „Lebensbe- Kontakten und der Positionsbestimmung im Wettbewerb gleitendes Lernen für alle“, z.B. durch das Programm „Lernen- dient. Bislang wurden 35 Innovationsforen ausgewählt und de Regionen - Förderung von Netzwerken“, Weiterentwick- gefördert. lung von Organisations-, Management- und Ablaufstrukturen Das Programm „Zentren für Innovationskompe- im gesamten Bildungswesen und in der Forschung, Verstär- tenz“ baut herausragende Forschungsansätze an Hoch- kung der europäischen und internationalen Zusammenar- schulen und Forschungseinrichtungen in den ostdeut- beit. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. 21 schen Ländern zu international renommierten Zentren aus. Entscheidend für diese Zentren ist exzellente und • Vernetzungsfonds: Zur Vernetzung der außerhochschuli- international wettbewerbsfähige Forschung, aber auch schen Forschungseinrichtungen untereinander und mit „Innovationskompetenz“, also die Fähigkeit, Forschungs- 21 Siehe dazu auch das Kapitel „Bildungsforschung“ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 369 – Drucksache 15/3300

den Hochschulen werden in zukunftsorientierten For- • Maßnahmen zur stärkeren Beteiligung von Frauen an schungsbereichen Kooperationen einrichtungsübergrei- Unternehmensgründungen fend gefördert. Im Wege der Projektförderung werden insbesondere die durch die Kooperation bedingten Mehr- • Frauen in der Informationsgesellschaft kosten für den Aufbau und die Intensivierung von Netzwerken, auch mit ausländischen Partnern, finan- • Fachveranstaltungen zur Verstetigung von Forschungsergeb- ziert. nissen und Verstärkung der Netzwerktätigkeit der unterschied- lichen Zielgruppen von Frauen in Bildung und Forschung Bildung und Forschung gehören zusammen. Im Zusammen- spiel leisten sie entscheidende Beiträge zur Bewältigung des Entwicklungspolitische Forschung Strukturwandels und zur Lösung gesellschaftlicher Probleme sowie zur kulturellen Erneuerung. Zur Erfüllung seiner Ressortaufgaben finanziert das Bundes- ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- Chancengleichheit von Frauen wicklung (BMZ) entwicklungspolitische Forschung. Sie ist Grundlage für zukunftsorientierte Empfehlungen für die ent- Die Chancengleichheit von Frauen ist entsprechend der wicklungspolitische Praxis. Schwerpunktsetzung der Bundesregierung als durchgängi- Mit der Neuausrichtung der deutschen Entwicklungs- ges Leitprinzip in allen Maßnahmen und Programmen zu politik als Baustein globaler Struktur- und Friedenspolitik stellt realisieren. Zur Entwicklung von Strategien zur Durchset- sich die Bundesregierung dabei der internationalen Gemein- zung der Chancengleichheit für Frauen in Bildung und For- schaftsaufgabe, bei der politischen Gestaltung der Globalisie- schung werden folgende Schwerpunkte gesetzt: rung so mitzuwirken, dass alle Länder, auch die Kooperations- länder der Entwicklungspolitik, ihre Chancen nutzen können • Frauen-/ Genderforschung in den Bereichen Bildung, und globale Risiken eingedämmt werden. Ziel der deutschen Wissenschaft und Forschung Entwicklungspolitik ist es, zur Schaffung menschenwürdiger Lebensverhältnisse in den Partnerländern im Süden und im • Maßnahmen zur Chancengleichheit von Frauen in Wissen- Osten und zur Zukunftssicherung auch für uns beizutragen. schaft, Forschung und Technik Angesichts der starken Interdependenzen der sozialen, wirt- schaftlichen, politischen und ökologischen Herausforderungen • Steigerung der Beteiligung von Frauen in Führungsposi- braucht Entwicklungspolitik einen ganzheitlichen Ansatz, um tionen diese Ziele verwirklichen zu können. Sie orientiert sich daher am Leitbild der global nachhaltigen Entwicklung und fördert • Steigerung der Beteiligung von Frauen an Informatik, aktiv die Verbesserung der politischen Voraussetzungen dafür. natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildung In diesem Förderbereich werden folgende und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen Programme durchgeführt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Bund – Länder – Vereinbarung zur Förderung der 2001 – 2003 494 Mio. €; davon Weiterentwicklung von Hochschule und Wissenschaft 287,50 Mio. € Bund sowie zur Realisierung der Chancengleichheit für 2001 – 2006 510 Mio. €; davon Frauen in Forschung und Lehre (HWP) 302,10 Mio. € Bund

Zukunftsinitiative Hochschule (ZIH) 2001 – 2003 2001: 137,77 Mio. € 2002: 162,31 Mio. € 2003: 187,36 Mio. € Drucksache 15/3300 – 370 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Anwendungsorientierte Forschung an Fach- 1992 bis auf weiteres; 2000: 8,92 Mio. € hochschulen im Verbund mit der Wirtschaft (FH3) ab 31.03.2003 auf der 2001: 11,00 Mio. € Grundlage einer Bund- 2002: 11,00 Mio. € Länder-Vereinbarung 2003: 12,50 Mio. € (bis 2008) 2004: 11,00 Mio. €

EXIST - Existenzgründer aus Hochschulen 1998 – 2005 1998–2005: 45 Mio. €

Erleichterung von Existenzgründungen aus Beginn 2000 2000–2002: 3,50 Mio. € Forschungseinrichtungen – Fonds (EEF-Fonds)

InnoRegio 2000 – 2006 230,60 Mio. €

Innovative Regionale Wachstumskerne 2001 – 2008 2001–2003: 58 Mio. € 2004–2008: 100 Mio. €

Interregionale Allianzen für die Märkte von 2001 – 2008 5 Mio. € morgen (Innovationsforen)

Zentren für Innovationskompetenz 2003 – 2009 90 Mio. €

Innovationsstimulierung (INSTI) seit 1995 2000–2002: 13,20 Mio. €

Lernende Regionen - Förderung von Netzwerken seit 2000 2000–2006: 62,45 Mio. €

Graduiertenstudien – Förderung des 2001-2006 2001–2006: 30,80 Mio. € wissenschaftlichen Nachwuchses

Verwertungsoffensive 1. Förderphase: 2001 – 2003 2001–2003: 38,50 Mio. € 2. Förderphase: 2004 - 2006 2004–2006: 28 Mio. €

Vernetzungsfonds seit 2000 2000–2006: 76,00 Mio. €

Chancengleichheit für Frauen in Bildung 1999 – 2004 rd. 34,60 Mio € und Forschung

47 Wehrforschung und -technik

(Förderbereich X) tende Rolle. Der Bereich der Wehrforschung und -technik umfasst neben der Wehrtechnischen Forschung und Techno- Forschungs- und Technologieaktivitäten der Bundeswehr spie- logie, der wehrtechnischen Entwicklung auch die Gebiete len in dem Prozess der mittel- und langfristigen Beseitigung Nichttechnische Forschungs- und Studienarbeit der Bundes- von Fähigkeitslücken in der Bundeswehr und in der sicher- wehr, Wehrmedizin und -psychologie, und das Geoinforma- heitspolitischen Vorsorge der Bundesregierung eine bedeu- tionswesen der Bundeswehr. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 371 – Drucksache 15/3300

Kennzeichnend für die Wehrtechnische Forschung schaftlicher Phänomene, die unter der Voraussetzung ihrer und Entwicklung ist das Prinzip, zivile Forschungsergebnisse technologischen Realisierbarkeit wehrtechnische Relevanz weitestgehend zu nutzen und nur spezifisch wehrtechnische erkennen lassen und die Schaffung einer möglichst umfas- Aspekte durch eigene Forschungs- und Entwicklungsvorha- senden nationalen Technologiebasis. Ein wesentlicher As- ben zu ergänzen. pekt ist die Fortschreibung der Beurteilungs- und Bewer- tungsfähigkeit des Verteidigungsbereiches über die gesam- te Bandbreite wehrtechnisch relevanter Technologiefelder, Abbildung 83: Wehrforschung und -technik die für kompetente Ausrüstungsentscheidungen unver- zichtbar sind. Der zeitliche Horizont, zur Umsetzung der in Mio. € 2000 hier gewonnenen Erkenntnisse in ein konkretes Produkt, liegt deutlich über zehn und kann bis zu 20 Jahre betragen. 1500

1 168,2 1 148,7 • In der hierauf aufbauenden Stufe „Zukunftstechnologien“ 1 022,8 1 116,5 1 024,1 1000 1 167,4 1 148,1 werden aus der so geschaffenen Technologiebasis zukunfts- 1 022,0 1 115,6 1 023,2 weisende Aspekte ausgewählt und zum Nachweis effizien- 500 ter Herstellbarkeit und militärischer Verwendbarkeit wei- terentwickelt. Dies geschieht durch Realisierbarkeitsunter- 0 suchungen militärischer Fähigkeitsforderungen und ggf. 2000 2001 2002 2003 2004 durch Bau von Experimentalsystemen, die bereits nahe an Ist Soll ein denkbares Produkt heranreichen.

Wissenschaftsausgaben insgesamt • Die letzte der drei Stufen, die „Systemtechnologie der Ana- FuE lysephase“, ist die produktnächste und gehört zur ersten Phase des neuen Beschaffungsverfahrens „Customer, Product, Management“ (CPM). Zielsetzung in dieser Stufe ist es, konkre- 47.1 Forschung und Technologie te Lösungswege zur Schließung von Fähigkeitslükken in Hin- blick auf die Minimierung von Restrisiken zu untersuchen Forschungspolitische Ziele und bezüglich ihrer Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu bewerten. Es besteht ein enger zeitlicher Zusammenhang zwi- Durch intensive Beobachtung aller relevanten natur- und in- schen den Untersuchungen der Analysephase und der Ent- genieurwissenschaftlichen Felder wird die Bundeswehr in die wicklung und Beschaffung des endgültigen Produkts. Lage versetzt, technologische Entwicklungen hinsichtlich ihrer zukünftigen militärischen Verwendbarkeit bzw. ihres Die mittel- bis langfristige Grundlage der Planung bildet das Bedrohungspotentials zu beurteilen, daraus Prognosen für Teilkonzept Forschung und Technologie; es leitet sich ab aus die Beiträge bestimmter Technologien zu den Fähigkeiten den Verteidigungspolitischen Richtlinien und der Konzep- der Streitkräfte abzuleiten und den Transfer vom zivilen Sek- tion der Bundeswehr. Die Grundlage für die jährlich fortzu- tor in den wehrtechnischen Bereich zu unterstützen. Schlüs- schreibende Planung ist die Jahresweisung Forschung und seltechnologien, die absehbar durch den zivilen Markt nicht Technologie, mit der das BMVg dem nachgeordneten Bereich ausreichend vorangetrieben werden oder bei denen unver- Planungs- und Priorisierungsvorgaben für die Bundeswehr- tretbare Abhängigkeiten vermieden werden sollen, können planung und Haushaltsaufstellung erteilt. identifiziert und Möglichkeiten zu deren Weiterentwicklung In der Durchführung beauftragt das Bundesamt für erschlossen werden. Wehrtechnik und Beschaffung sowohl verteidigungsbezoge- ne Forschungseinrichtungen als auch die Industrie und Hoch- Strukturen der Förderung schulen mit den einzelnen Vorhaben der wehrtechnischen Forschung und Technologie. Die neue Struktur der FuE-Aktivitäten richtet sich an der Zeit- achse des Bedarfs aus und unterscheidet drei Stufen: Thematische Schwerpunkte

• Ziel der ersten Stufe, der sogenannten „Forschung und Die Forschung-und-Technologie-Schwerpunkte leiten sich Basistechnologie“, ist die Identifizierung naturwissen- unmittelbar aus den Aufgaben der Urteils- und Beratungs- Drucksache 15/3300 – 372 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

fähigkeit in allen technologischen Bereichen und der Schaffung men zur Erleichterung der Umstrukturierung der europäischen technologischer Voraussetzungen für die Bedarfsdeckung ab. Rüstungsindustrie. Unter dem zwischenzeitlich unter diesen Sie richten sich nach dem geforderten Fähigkeitsprofil der Bun- Ländern abgeschlossenen EDIR FA (European Defence Industry deswehr: Führungsfähigkeit, Nachrichtengewinnung und Auf- Restructuring Framework Agreement) wurden u.a. eine Gruppe klärung, Unterstützung, Durchhaltefähigkeit und Mobilität, Wirk- der Forschungsdirektoren (GRD: Group of Research Directors) samkeit im Einsatz und Überlebensfähigkeit. Übertragen auf zur Vereinbarung gemeinsamer Forschung-und-Technologie- Technologiefelder bedeutet das besondere Forschung-und- Projekte und eine Gruppe zur Harmonisierung militärischer Technologie-Aktivitäten in Bereichen wie Sensorik, weltweit Forderungen (HMR: Harmonisation of Military Requirements) nutzbarer Aufklärungs- und Sensordatenverbund, Vernetzter eingesetzt. So wird für Forschung und Technologie angestrebt, Operationsführung, Navigation, Robotertechnologie, autono- Doppelarbeit und Lücken in der Abdeckung der Technologien mer unbemannter Trägersysteme, Erweiterte Luftverteidigung, zu vermeiden, technologische Entwicklungen miteinander aktiver und passiver Schutz bis hin zu modernen Versorgungs- durchzuführen, eine ausreichende Finanzierung durch eine technologien. Die daraus resultierenden Forschungs- und Tech- effiziente Kostenteilung zu erreichen und die Arbeiten rechtzei- nologieschwerpunkte sollen in Schlüsselsystemen (sogenann- tig auf der Basis einer erfolgten europäischen Harmonisierung ten „Generischen Systemen“) abgebildet werden. Sie haben mit- militärischer Forderungen zu beginnen und durchzuführen. telfristigen Charakter und ihre Aktualität wird jährlich überprüft. Generell lässt sich festhalten, dass es die strategische Aufgabe der Forschungs- und Technologieplanung der näch- Ergebnisse und Entwicklungen in diesem För- sten Jahre sein wird, ausgerichtet am militärischen Bedarf derbereich Schlüsselsysteme zu definieren, bei denen Deutschland in Zu- sammenarbeit mit den europäischen Partnern Kompetenz Aufgrund der Ressourcenknappheit und weiter wachsender nicht nur auf Komponenten-, sondern auch auf der obersten Komplexität der Technik ist die länderübergreifende Koopera- Systemebene erwerben kann, um so seine wissenschaftlichen tion ein ständiges Ziel. Einen besonderen Impuls in diese Rich- und industriellen Fähigkeiten angemessen einbringen zu tung bewirkt die gemeinsame Absichtserklärung (Letter of In- können. tent) der Verteidigungsminister Großbritanniens, Frankreichs, Für wehrtechnische Forschung und Technologie wer- Spaniens, Italiens, Schwedens und Deutschlands über Maßnah- den vom BMVg insgesamt eingesetzt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Wehrtechnische Forschung & Technologie 2000 – 2004 2000 (Ist) : 372,10 Mio. € (Auftrags- und Grundfinanzierung) 2001 (Ist) : 353,90 Mio. € 2002 (Ist) : 353,20 Mio. € 2003 (Ist) : 372,10 Mio. € 2004 (Soll) : 327,50 Mio. €

47.2 Wehrtechnische Entwicklung Thematische Schwerpunkte und Ergebnisse in diesem Forschungsbereich Entwicklungstechnische Ziele Führungs- und Aufklärungssysteme sind ein teilstreitkraft- Wehrtechnische Entwicklung nach dem CPM dient im Wesent- übergreifender Schwerpunkt. Mit Blick auf die vernetzte lichen der Anpassung und Integration von eingeführten, tech- Operationsführung stehen international interoperable In- nologisch beherrschten Komponenten, Subsystemen und Sys- formations- und Kommunikationssysteme für den Einsatz im temen in neue Produkte für die Ausrüstung der Bundeswehr. Vordergrund. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 373 – Drucksache 15/3300

Entsprechend den Fähigkeitsforderungen an die taktischen Datenfunksystem (MIDS-LINK 16) für die vernetzte Bundeswehr ergeben sich folgende Entwicklungsschwer- Operationsführung, die Integration eines Laser-Designator- punkte: Pods und auch ein modernes Cockpit-Display-Konzept. Der Schützenpanzer PUMA, das Gepanzerte Transport- Weiterhin werden Forschungs- und Entwicklungs- kraftfahrzeug (GTK) mittlerer Gewichtsklasse für eine Vielzahl leistungen im Bereich der Systemtechnologie zukünftiger von Führungs-, Unterstützungs- und Transportaufgaben, der Kampfschiffe und -boote, U-Boote, Torpedos, Torpedoabwehr, Unterstützungs- (TIGER) und Transporthubschrauber (NH 90), Minenabwehrausrüstung (insbes. AUV-Technologie) und Mi- Drohnen zur weitreichenden Aufklärung und Bekämpfung nen erbracht. Schwerpunkte liegen in der Flugabwehr auf gepanzerter Ziele sowie verschiedene verbesserte Munitions- Schiffen und Booten, den Untersuchungen zu neuartigen arten, das Jagdflugzeug EUROFIGHTER einschließlich Bewaff- Plattformen und Antriebssystemen (incl. außenluftunabhän- nung sowie Kampfwertanpassungs- bzw. –erhaltungsmaßnah- giger Antriebe), Sonartechnologie sowie Untersuchungen/- men für das Waffensystem TORNADO. Diese umfassen u. a. Studien im Bereich der Bewaffnung, Sensorik sowie Führungs- einen Radarwarnempfänger verbunden mit einem neuen und Waffeneinsatzsysteme, sowie hochfliegende unbemann- Defensive-Aids-Subsystem-Management, die Verbesserung der te Luftfahrzeuge für Aufklärungszwecke. Nachsichtfähigkeit durch den Einsatz von Nachtsichtverstär- Für wehrtechnische Entwicklung werden vom BMVg kungsbrillen, die Ausstattung des Waffensystems mit einem insgesamt eingesetzt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Wehrtechnische Entwicklung 2000 – 2004 2000 (Ist) : 788 Mio. € 2001 (Ist) : 704 Mio. € 2002 (Ist) : 591 Mio. € 2003 (Ist) : 710 Mio. € 2004 (Soll) : 625 Mio. €

47.3 Nichttechnische Forschungs- und Stu- von SAP-R/3 unter besonderer Berücksichtigung der über- dienarbeit der Bundeswehr greifenden Aspekte

Die Bundeswehr benötigt als Entscheidungshilfen für Pla- • Weiterentwicklung der Bundeswehr auf Grundlage einer nung und Führung Untersuchungen durch Einrichtungen strategischen Zukunftsanalyse unter kontinuierlicher innerhalb und außerhalb der Bundeswehr. Auswertung aller wichtigen streitkräfterelevanten und Diese Untersuchungen sind vorrangig auf den Ent- zukunftsorientierten Daten und Informationen zum scheidungsbedarf der Leitung des BMVg und des Generalin- Aufzeigen von langfristigen Veränderungspotentialen spekteurs der Bundeswehr als Gesamtverantwortlichen für die Konzeption und Planung der Bundeswehr, den Entschei- • Weiterentwicklung der konzeptionellen und operativen dungsbedarf der Inspekteure / Abteilungsleiter sowie der Hö- Grundlagen für den Einsatz der Streitkräfte. Sie erfolgt an- heren Kommandobehörden ausgerichtet. Sie decken die Zie- gesichts der steigenden Erfordernisse für streitkräftege- le und Prioritäten der Bundeswehrplanung sowie die Analyse- meinsame und multinationale Einsätze unter besonderer bedürfnisse der Sicherheits- und Verteidigungspolitik ab. Die Berücksichtigung von „joint- und combined-Aspekten“ Studienlaufzeit soll in der Regel zwei Jahre nicht überschreiten. sowie von „lessons learned“ aus dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus Thematische Schwerpunkte • Für die Untersuchungen wird bei den Streitkräften und bei Aktuelle Schwerpunkte für die Forschungs- und Studienar- einigen externen Studieneinrichtungen ein umfassendes Ana- beit sind: lyse-Instrumentarium (Operations Research) bereitgehalten. Ein Schwerpunkt der Arbeiten ist die Pflege und Weiterent- • Unterstützung der Einführung einer „Standardanwendungs- wicklung standardisierter, modularer, mehrfach nutzbarer software Produktfamilie“ in der Bundeswehr auf der Basis und international verknüpfungsfähiger Simulationsmodelle Drucksache 15/3300 – 374 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

47.4 Forschung im Bereich Wehrmedizin und medizinischen Problemstellungen durch militärtypische –psychologie (unter Einschluss der Vete- Gefährdungen, z.B. das Einwirken atomarer, biologischer, rinär- und Zahnmedizin sowie der Wehr- chemischer Kampfmittel sowie von Druck, Beschleuni- pharmazie) gung, Impulslärm, Sauerstoffmangel und von einsatzbe- dingtem psychischem Stress; das Entwickeln von Maßnah- Zur Erfüllung des Auftrags des Sanitätsdienstes der Bundes- men zur Feststellung, dem Erhalt oder zur Wiederherstel- wehr ist wehrmedizinische und -psychologische Forschung lung der körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit unerlässlich, da der Dienst in den Streitkräften körperliche sowie Belastbarkeit für den Dienst in den Streitkräften, wie und psychische Belastungen sowie damit verbundene ge- z.B. wehrtypische Begutachtungskriterien in der Wehrme- sundheitliche Risiken mit sich bringt, die im zivilen Bereich dizin und –psychologie sowie wehrtypische Präventions- oft nicht in vergleichbarer Form oder Intensität zu beobach- maßnahmen zur Verhütung von Krankheit und Verletzung. ten sind. Die Durchführbarkeit wehrmedizinischer/-psycholo- Das Spektrum wehrmedizinischer Forschung um- gischer Forschung wird garantiert durch fasst die gesamte Bandbreite der Medizin und ihrer Rand- gebiete. Sie untersucht wissenschaftliche Fragestellungen, • Betreiben eigener Forschungseinrichtungen, wenn im zivi- die sich aus den wehrdiensteigentümlichen Bedingungen, len Bereich typisch wehrmedizinische/-psychologische Belastungen und Gefährdungen im Frieden und im Einsatz Problemstellungen nicht behandelt werden, für die Gesundheit und das Wohlergehen der Angehöri- gen der Streitkräfte ergeben. Sie trägt damit zur Sicherung • Fördern des eigenen Forschernachwuchses zur Gewähr- der gesundheitlichen Betreuung der Soldaten entspre- leistung eines dem aktuellen Wissensstand entsprechenden chend dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand Know-hows im Bereich der Wehrmedizin/-psychologie, bei. • enge Zusammenarbeit mit zivilen Institutionen und Sani- Forschungspolitisches Ziel tätsdiensten anderer Streitkräfte, um redundante For- schung zu vermeiden und um zivile und/oder internationa- Ausschließliches humanitäres Ziel wehrmedizinischer/- le Qualitätsstandards zu erfüllen, psychologischer Forschung ist es • Datenhaltung im Bereich Epidemiologie und Forschungs- • die körperliche und seelische Gesundheit der Angehörigen ergebnisse zur Gewährleistung der praktischen Umsetzung der Streitkräfte zu schützen, zu erhalten und wiederherzu- gewonnener Erkenntnisse, stellen sowie • Einwirken auf militärische Führer zur Integration der Fach- • die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit und erkenntnisse in Ausbildung, Führung und Versorgung und Belastbarkeit der Soldaten für den Dienst in den Streit- kräften langfristig zu gewährleisten. • Publikation und Präsentation wehrmedizinischer/-psycho- logischer Ergebnisse zur Repräsentanz des Gebietes Wehr- Thematische Schwerpunkte medizin/-psychologie in der Öffentlichkeit.

Schwerpunkte wehrmedizinischer/-psychologischer For- Für Forschung und Entwicklung im Bereich Wehrmedizin schung sind die wissenschaftliche Bearbeitung von wehr- und –psychologie werden vom BMVg insgesamt eingesetzt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Wehrmedizinische Forschung und Entwicklung 2000 – 2004 2000 (Ist) : 5,80 Mio. € 2001 (Ist) : 5,50 Mio. € 2002 (Ist) : 5,90 Mio. € 2003 (Ist) : 5,20 Mio. € 2004 (Soll) : 7,40 Mio. € Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 375 – Drucksache 15/3300

47.5 Forschung im Bereich Geoinformations- multispektralen Satellitenaufnahmen (zur Erfassung von wesen Daten in objektstrukturierten GeoInfo-Datenbasen) sowie zur Ableitung geologischer Informationen. Die Ergebnisse Zur Erfüllung des Auftrags des Geoinformationsdienstes der dieser Forschungsaufträge sollen den Geoinformations- Bundeswehr ist anwendungsbezogene Forschung im Bereich dienst der Bundeswehr in die Lage versetzen, eine schnelle, der Geowissenschaften unerlässlich. kräftesparende, effektive und möglichst fehlerfreie Daten- gewinnung erreichen zu können Das Spektrum umfasst die Bereiche: • Erarbeitung, Anwendung und Validierung neuer Verfahren Biologie, Ethnologie, Fernerkundung, Geodäsie, Geographie, um hochaufgelöste Fernerkundungsdaten zeitgerecht ver- Geologie, Geophysik, Geopolitik, Hydroakustik, Hydrogra- fügbar machen zu können. Mit Hilfe von hochauflösenden phie, Hydrologie, Kartographie, Klimatologie, Meteorologie, Radardaten und anderen Geoinformationen soll die wetter- Ökologie, Ozeanographie und Photogrammetrie. unabhängige Datengewinnung in Gebieten unterschied- Durch Nutzung ziviler Forschungsergebnisse in die- licher topographischer sowie klimatischer Bedingungen für sen Bereichen und deren Umsetzung für den militärischen den Aufbau und die Aktualisierung von Geo-Datenbestän- Bedarf, wird der Geoinformationsdienst befähigt, jederzeit den unterstützt werden fachliche Grundlagen für alle raumbezogenen Aufgaben der Bundeswehr zu schaffen. • Ein effizientes Geo-Datenmanagement zur Optimierung des Ressourceneinsatzes. Hierbei ist eine blattschnittfreie Forschungspolitisches Ziel Speicherung und eine flexible Verwaltung der massenhaf- ten Vektordaten zu entwickeln, auch mit dem Ziel, konsis- Ziel der geowissenschaftlichen Forschung im Geoinforma- tente und qualitätsgeprüfte Daten auszutauschen tionsdienst der Bundeswehr ist • Technologie zur weitestgehend automatisierten Generali- • die Entwicklung von Verfahren und Prozessen, um die Be- sierung von Vektordaten von einer höheren zu einer geringe- darfsdeckung der Streitkräfte an Geoinformationen opti- ren Auflösung, um die Ableitung von Produkten aus einer miert und hochaktuell, insbesondere für Krisen- und Ein- einzigen (hochauflösenden) Datenbasis zu ermöglichen satzgebiete zeitgerecht sicherzustellen und • Weiterentwicklung von meteorologischen Vorhersagemo- • die Beratung aller Bedarfsträger in der Bundeswehr und im dellen des DWD zur Prognose kleinräumiger atmosphäri- BMVg bezüglich aller Geofaktoren auf dem neuesten Stand scher Bedingungen und Einflüsse in militärischen Einsatz- geowissenschaftlicher Grundlagen zu gewährleisten, um gebieten (Gefechtsfeldmodell) die Effizienz zu steigern und Gefährdungen von Personal und Material zu minimieren. • Verfahrensentwicklungen zur rechnergestützten Bewer- tung von Umwelteinflüssen auf militärische Einsätze, Per- Thematische Schwerpunkte sonal, Waffen und Gerät sowie zur Vorhersage der kleinräu- migen Ausbreitung von ABC-Kampfmitteln, Schadstoffen • Technologische Verfahren für eine störungsfreie Positio- und Aerosolen nierung, Navigation und Zeitbestimmung in allen Syste- men der Bundeswehr • Verfahrensentwicklung zur Erarbeitung von Wetterszena- rien und Konsequenzmodellen zur Berücksichtigung von • Entwicklung von Methoden zur halbautomatischen und meteorologischen Faktoren in Simulationsmodellen automatisierten Objektextraktion aus hochauflösenden Drucksache 15/3300 – 376 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Für Forschung im Bereich Geoinformationswesen werden vom BMVg insgesamt eingesetzt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Forschung im Bereich Geoinformationswesen 2000–2004 2000 (Ist) : 0,60 Mio. € der Bundeswehr 2001 (Ist) : 1,00 Mio. € 2002 (Ist) : 1,00 Mio. € 2003 (Ist) : 1,00 Mio. € 2004 (Soll) : 0,80 Mio. €

47.6 Forschung im Bereich Militärgeschichte Thematische Schwerpunkte

Das Militärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA) betreibt Das MGFA erforscht die deutsche Militärgeschichte als inte- historische Grundlagenforschung und veröffentlicht deren gralen Bestandteil der allgemeinen Geschichtswissenschaft Ergebnisse. Es schafft die Voraussetzungen für die historische nach deren Methoden und Standards. Es bearbeitet derzeit Bildung sowie die darauf aufbauende politische Bildung in vor allem die Geschichte des Zeitalters der Weltkriege, die der Bundeswehr. Darüber hinaus veranschaulicht es die Mili- Militärgeschichte der Bundesrepublik Deutschland im Rah- tärgeschichte in den ihm unterstellten Museen sowie durch men der NATO sowie die Militärgeschichte der DDR im War- Ausstellungen. Es arbeitet mit militärischen Dienststellen schauer Pakt. und zivilen Forschungsinstitutionen im In- und Ausland zu- sammen, die verwandte wissenschaftliche Arbeit betreiben.

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Forschung im Bereich Militärgeschichte 2000–2004 2000 (Ist) : 6,65 Mio. € 2001 (Ist) : 6,93 Mio. € 2002 (Ist) : 6,93 Mio. € 2003 (Ist) : 7,14 Mio. € 2004 (Soll) : 7,30 Mio. €

47.7 Forschung im Bereich Sozialwissenschaften menhang notwendige militärbezogene Anwendungs- und Grundlagenforschung – einschließlich Theorie- und Metho- Streitkräfte in demokratischen Gesellschaften sind auf vielfäl- denentwicklung – werden in einer ressorteigenen Forschungs- tige und enge Weise in ihre soziale Umwelt und in gesell- einrichtung betrieben. Der Schwerpunkt der Aufgabenwahr- schaftliche Entwicklungen einbezogen. Sie sind damit inte- nehmung in diesem Bereich liegt auf problemorientierter graler Bestandteil des gesellschaftlichen Wandels, auch sozialwissenschaftlicher Auftragsforschung mit überwie- wenn es ihnen dabei zugleich um die Erhaltung der militäri- gend empirischer Ausrichtung. schen Funktionalität gehen muss. Politische Leitung und mili- tärische Führung haben es daher mit zahlreichen Problem- Forschungspolitische Zielsetzungen stellungen zu tun, deren Ursachen und Auswirkungen weit über den militärischen Bereich hinausgreifen. Das Bundesministerium der Verteidigung benötigt verlässli- Mit dieser Entwicklung ging nicht zuletzt auch die che und wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über den Erkenntnis einher, dass Probleme in den Streitkräften nicht Funktionswandel von Streitkräften auf supranationaler mehr nur durch klassische militärische Stabsarbeit zu lösen Ebene, den Zustand der eigenen Streitkräfte und die vor sind, sondern die Streitkräfte dabei auch auf sozialwissen- allem soziokulturellen Entwicklungen in der Gesellschaft. So- schaftliche Expertise angewiesen sind. Die in diesem Zusam- zialwissenschaftliche Forschungsergebnisse und Analysen sol- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 377 – Drucksache 15/3300

len zur Klärung der Rahmenbedingungen für die Bundeswehr Thematische Schwerpunkte und zum Abbau von Unsicherheiten bei politischen, adminis- trativen und militärfachlichen Entscheidungen beitragen. Von Die militärbezogene sozialwissenschaftliche Forschung der sozialwissenschaftlichen Ressortforschung werden vor umfasst nach Analyseebenen betrachtet die Aufgaben- allem Beratungsleistungen für das Verteidigungsressorts und felder Dienstleistungen für Dienststellen der Bundeswehr erwartet. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt im Rahmen • internationales System (z.B. Funktion und Bedeutung von militärbezogener sozialwissenschaftlicher Forschung ist der Streitkräften), „Flankenschutz“ für die Bundeswehr, der durch die sozial- wissenschaftliche Bearbeitung auch brisanterer Themenstel- • nationales System (z.B. Integration der Streitkräfte, lungen und die Kommunikation mit der wissenschaftlichen Wertewandel), Öffentlichkeit überhaupt erst ermöglicht wird. Hierbei ist von Belang, dass sich die Wissenschaft in den letzten Jahren zu- • militärische Organisation (z.B. Aus-, Fort- und nehmend des Forschungsgegenstandes „Streitkräfte“ ange- Weiterbildung, Innere Führung), nommen hat und es auch entsprechender Ansprechpartner auf der Seite der Streitkräfte bedarf. • Soldat als Individuum (z.B. Dienst- und Berufszufriedenheit, Darüber hinaus lässt sich militärbezogene sozialwis- Einsatzmotivation, soldatisches Selbstverständnis). senschaftliche Forschung mit ihren öffentlichkeitswirksamen Fachbeiträgen durchaus auch als Teil der „demokratischen Für Forschung im Bereich Sozialwissenschaften werden vom Kontrolle“ der Streitkräfte begreifen. BMVg insgesamt eingesetzt:

Programmbezeichnung Programmlaufzeit Finanzvolumen

Forschung im Bereich Sozialwissenschaften der Bundeswehr 2000 - 2004 2000 (Ist) : 2,13 Mio. € 2001 (Ist) : 2,13 Mio. € 2002 (Ist) : 2,13 Mio. € 2003 (Ist) : 2,13 Mio. € 2004 (Soll) : 2,13 Mio. €

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 379 – Drucksache 15/3300

Teil IV: Forschungs- und Technologiepolitik der Länder Länderselbstdarstellung

Einführung 382 48 Baden-Württemberg 382 48.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 383 48.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Technologiepolitik 384 48.3 Technologieförderung und Technologietransfer 387 48.4 Internationale Zusammenarbeit 389 49 Freistaat Bayern 390 49.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 390 49.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 391 49.3 Technologieförderung und Technologietransfer 393 49.4 Internationale Aktivitäten 394 49.5 Sonstige Programme und Maßnahmen des Landes 395 50 Berlin 396 50.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 396 50.2 Hochschulforschung 396 50.3 Außerhochschulische Forschung 397 50.4 Technologieförderung und Technologietransfer 398 50.5 Internationale Aktivitäten 399 51 Brandenburg 399 51.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 399 51.2 Hochschulen und außerhochschulische Forschungseinrichtungen 400 51.3 Technologieförderung und Technologietransfer 404 51.4 Internationale Zusammenarbeit 405 51.5 Sonstige Programme und Maßnahmen des Landes 405 52 Freie Hansestadt Bremen 406 52.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 406 52.2 Hochschulforschung 407 52.3 Außerhochschulische Forschung 408 52.4 Technologieförderung und Technologietransfer 410 52.5 Internationale Aktivitäten 410 53 Freie und Hansestadt Hamburg 411 53.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 411 53.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 411 53.3 Technologieförderung und Technologietransfer 412 53.4 Internationale Zusammenarbeit 413 54 Hessen 414 54.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 414 54.2 Hochschulforschung 415 54.3 Außerhochschulische Forschung 416 54.4 Technologieförderung und Technologietransfer 417 54.5 Internationale Aktivitäten 419 55 Mecklenburg-Vorpommern 420 55.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 420 55.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 421 55.3 Technologieförderung und Technologietransfer 423 55.4 Internationale Zusammenarbeit 425 Drucksache 15/3300 – 380 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

56 Niedersachsen 426 56.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 426 56.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 428 56.3 Technologieförderung und Technologietransfer 430 56.4 Internationale Zusammenarbeit 432 57 Nordrhein-Westfalen 433 57.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 433 57.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 434 57.3 Technologieförderung und Technologietransfer 439 57.4 Internationale Zusammenarbeit 441 57.5 Sonstige Programme und Maßnahmen des Landes 441 58 Rheinland-Pfalz 442 58.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 442 58.2 Hochschulforschung und Forschung außerhalb der Hochschulen 442 58.3 Technologieförderung und Technologietransfer 444 58.4 Internationale Zusammenarbeit 445 58.5 Sonstige Programme und Maßnahmen des Landes 446 59 Saarland 447 59.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 447 59.2 Hochschulforschung 448 59.3 Außerhochschulische Forschung 450 59.4 Technologieförderung und Technologietransfer 451 59.5 Internationale Aktivitäten 451 60 Freistaat Sachsen 452 60.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 452 60.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 453 60.3 Technologieförderung und Technologietransfer 455 60.4 Internationale Zusammenarbeit 456 60.5 Sonstige Programme und Maßnahmen des Landes 456 61 Sachsen-Anhalt 457 61.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 457 61.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 457 61.3 Technologieförderung und Technologietransfer 462 61.4 Internationale Fördermaßnahmen bzw. Zusammenarbeit 462 61.5 Sonstige Programme des Landes 462 62 Schleswig-Holstein 463 62.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 463 62.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 464 62.3 Technologieförderung und Technologietransfer 465 62.4 Internationale Zusammenarbeit 466 63 Freistaat Thüringen 467 63.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und Technologiepolitik 467 63.2 Hochschulforschung und außerhochschulische Forschung 468 63.3 Technologieförderung und Technologietransfer 470 63.4 Internationale Zusammenarbeit 471 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 381 – Drucksache 15/3300

Abbildung 84: Regionale Aufteilung1 der FuE-Ausgaben der Länder – Finanzierung von FuE –

193 194 187

2,5% 2,5% 2,4% 170 Schleswig- 157 160 Holstein 2,2% 2,0% 2,1% 220 210 216 Mecklenburg- Vorpommern 2,9% 2,7% 2,8% 595 583 Hamburg 556 98 94 90

1,3% 1,2% 1,2% 606 1 462 603 1 452 1 456 Bremen 598 7,8% 7,5% 7,2% 255 252 Berlin Teil IV 237 203 193 169

2,7% 2,5% 2,2% 7,9% 7,7% 7,8% 3,1% 3,3% 3,3% Niedersachsen Brandenburg Sachsen-Anhalt 626 534 559

19,0% 18,8% 18,9% Nordrhein- 271 276 521 271 Westfalen 483 508 7,0% 7,2% 8,1% Sachsen 3,5% 3,5% 3,6% 286 Thüringen 264 283 6,3% 6,6% 6,7% Hessen 3,5% 3,7% 3,7% 1 262 1 197 1 219 Rheinland-Pfalz

102 99 106

1,3% 1,3% 1,4% 1 022 Saarland 1017 1 002

15,7% 16,3%15,8% Bayern

13,3% 13,2% 13,0% Baden-Württemberg

1999 Ist; Ausgaben in Mio. € / %; Werte revidiert 2000 Ist; Ausgaben in Mio. € / % 2001 Ist; Ausgaben in Mio. € / %

1 Schätzung auf der Grundlage der Haushaltspläne der Länder (Mittelabflüsse zwischen den Ländern (Refinanzierung) blieben z.T. unberücksichtigt), dabei basiert die Berechnung der von den Ländern finanzierten FuE-Ausgaben der Hochschulen auf dem zwischen der Kultusministerkonferenz, dem Wissenschaftsrat, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Statistischen Bundesamt vereinbarten Verfahren.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung und Statistisches Bundesamt. Rundungsdifferenzen Drucksache 15/3300 – 382 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Einführung

Wie im Bundesbericht Forschung 2000 stellen die Länder • In 77 Instituten fördert die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) auch im Bundesbericht Forschung 2004 ihre Forschungs- und die Forschung außerhalb der Hochschulen und betreibt Technologiepolitik eigenständig dar. Auf diese Weise wird dort Grundlagenforschung in den Natur- und Geisteswis- die dem föderalen Staatsaufbau entsprechende Vielfalt der senschaften sowie den Ingenieur- und Lebenswissenschaf- deutschen Forschungslandschaft veranschaulicht1. ten. Die Mittel der MPG stammen zu etwa 95 Prozent aus der öffentlichen Hand, die restlichen 5 Prozent kommen Im Interesse der Einheitlichkeit und damit der bes- von Mitgliedschaftsbeiträgen, Spenden sowie aus eigenen seren Übersichtlichkeit und Lesbarkeit hat das BMBF den Erträgen. Bund und Länder sind an der Finanzierung je- Ländern folgende Gliederung ihrer Beiträge vorgeschla- weils zur Hälfte beteiligt. gen2: • In 57 außeruniversitären Forschungseinrichtungen fördert 1. Grundsätze und Schwerpunkte der Forschungs- und die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) die angewandte For- Technologiepolitik schung. Die Finanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft erfolgt durch institutionelle Förderung von Bund und 2. Hochschulforschung Ländern und durch Drittmittel, die im Wesentlichen aus Projektförderung und aus Wirtschaftserträgen (ca. 35 3. Außerhochschulische Forschung Prozent) bestehen. Als Finanzierungsschlüssel für die ge- meinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern 4. Technologieförderung und Technologietransfer wurde das Verhältnis 90:10 vereinbart.

5. Internationale Zusammenarbeit • Die 15 Großforschungseinrichtungen, die in der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszen- Wie in Teil I und II dargestellt, erfolgt die Finanzierung des tren (HGF) zusammengeschlossen sind, werden nach einem Hochschulbaus und der Forschung in Deutschland auf der Schlüssel von 90:10 zwischen Bund und den beteiligten Grundlage von Art. 91a und b GG. Ländern finanziert.

Die nach Artikel 91b geschlossene „Rahmenvereinba- • Die Leibniz-Gemeinschaft (WGL) umfasst 80 außerhoch- rung zwischen Bund und Ländern über die gemeinsame schulische Forschungseinrichtungen und Serviceeinrich- Förderung der Forschung nach Artikel 91b GG“ regelt, auf tungen für die Forschung. Der Finanzierungsanteil von welche Bereiche bzw. Institutionen sich die gemeinsame For- Bund und Ländern beträgt in der Regel 50:50, bei den Ein- schungsförderung erstreckt sowie die Finanzierungsschlüs- richtungen mit Servicefunktion können die Finanzierungs- sel, mit denen die Anteile von Bund und Ländern festgelegt schlüssel davon auch abweichen. werden. Dazu gehören insbesondere Forschungseinrich- tungen der folgenden Wissenschaftsorganisationen, die in Darüber hinaus ist der Bund auch an der Finanzie- der Länderselbstdarstellung im einzelnen erwähnt werden: rung von Einrichtungen der Arbeitsgemeinschaft indus- trieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V.

1 (AiF) sowie internationaler Forschungsinstitute beteiligt. Redaktionelle Änderungen wurden vorgenommen. 2 Nicht alle Länder sind diesem Gliederungsvorschlag gefolgt.

48 Baden-Württemberg

Baden-Württemberg (BW) ist eine der hochschulreichsten weit verzweigtes System von Transfereinrichtungen er- und forschungsintensivsten Regionen Europas mit einer gänzt werden. sehr gut ausdifferenzierten Forschungsinfrastruktur, in der Die Hochschullandschaft in Baden-Württemberg die Bereiche der Grundlagenforschung und der anwen- umfasst 9 Universitäten, 8 private Hochschulen, 8 Kunst- dungsorientierten, wirtschaftsnahen Forschung in einem und Musikhochschulen, 21 staatliche (darunter 16 tech- ausgewogenen Verhältnis vertreten sind und durch ein nisch orientierte), 6 verwaltungsinterne sowie 11 private Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 383 – Drucksache 15/3300

Fachhochschulen, 6 Pädagogische Hochschulen und 8 Be- 48.1 Grundsätze und Schwerpunkte der rufsakademien. Forschungs- und Technologiepolitik Der außerhochschulische Bereich umfasst eine Vielzahl von Forschungseinrichtungen, die in der Grundlagen- und in Forschungs- und Technologiepolitik in Baden-Württemberg ist der anwendungsorientierten Forschung tätig sind. Dazu gehö- gekennzeichnet durch eine seit langem gepflegte enge Zusam- ren 13 Institute und eine Forschungsstelle der Max-Planck- menarbeit von Personen und Institutionen aus Wissenschaft, Gesellschaft (MPG), 2 Helmholtz-Zentren sowie 2 Standorte Wirtschaft und Politik. Auch innerhalb der Landesregierung eines weiteren Helmholtzzentrums, 14 Institute der Fraunhofer- werden die forschungspolitischen Initiativen und Vorhaben mit Gesellschaft, 5 Institute der Leibniz-Gemeinschaft (WGL), die den technologiepolitischen Maßnahmen sowie den Aktivitäten Heidelberger Akademie der Wissenschaften, 8 Institute der im Bereich Bildung und Fortbildung durch eine enge Koopera- industriellen Gemeinschaftsforschung, 7 Vertragsforschungs- tion der verantwortlichen Ressorts aufeinander abgestimmt. einrichtungen an Universitäten, 2 internationale Forschungs- Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und einrichtungen und weitere außerhochschulische Forschungs- Kunst ist für die Forschungspolitik und -förderung mit institute, die teilweise eng mit der Wirtschaft zusammenar- Schwerpunkt bei den Hochschulen und grundlagenorientier- Teil IV beiten. ten außerhochschulischen Forschungseinrichtungen des Der Technologietransfer wird in besonderer Weise Landes, das Wirtschaftsministerium für die wirtschaftsorien- durch ein flächendeckendes Netz von Transferzentren der tierte Technologiepolitik und -förderung mit Schwerpunkt Steinbeis-Stiftung, die dezentral an Fachhochschulen und bei den außerhochschulischen wirtschaftsnahen Forschungs- Universitäten angesiedelt sind, gefördert. einrichtungen verantwortlich. Die intensive Forschungstätigkeit in Baden-Württem- Vorrangiges Ziel der Landesregierung ist die Siche- berg wird neben dem Land vor allem von der Wirtschaft rung und der weitere Ausbau der Leistungsfähigkeit und der getragen. internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Wissenschaft, An den baden-württembergischen Hochschulen wur- Forschung und Technologie. Dabei achtet das Land darauf, dass den 2001 1,26 Mrd. €, davon 1,16 Mrd. € an den Universitäten, die grundlagen- und anwendungsorientierte Forschungsinfra- für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Dabei konnten struktur sowohl in der Spitze durch Exzellenz und Schwer- die staatlichen Universitäten (ohne Universitätsklinika) 368 punkte als auch in der Breite durch eine ausgewogene diszi- Mio. € an Drittmitteln einwerben, das sind 32 Prozent ihrer plinäre Vielfalt erhalten und ausgebaut wird. FuE-Ausgaben (Bundesdurchschnitt 23 Prozent). Wichtige Grundsätze und Schwerpunkte der For- Zählt man die Etats der außerhochschulischen For- schungs- und Technologiepolitik in Baden-Württemberg sind: schungseinrichtungen hinzu, so summierten sich die FuE- Aufwendungen an öffentlichen Einrichtungen in Baden- Wissenschaftliche Exzellenz Württemberg 1999 (z.Z. keine aktuelleren Vergleichsdaten verfügbar) auf 2,33 Mrd. €. Mit 0,83 Prozent des BIP liegt das • Sicherung und Ausbau der Position Baden-Württembergs Land etwas über dem Bundesdurchschnitt (0,78 Prozent). als herausragendem Forschungsstandort im internationa- Die Wirtschaft gab 8,6 Mrd. € für FuE aus. Dies be- len Wettbewerb deutet, dass in Baden-Württemberg auf jeden im öffentlichen Sektor in FuE investierten Euro 3,69 € an FuE-Ausgaben der • Schaffung von Leistungsanreizen für Spitzenforschung Wirtschaft (gegenüber dem nur 2,11-fachen im Bundesdurch- schnitt) kommen. Insgesamt wurden in Baden-Württemberg • Profilierung durch Schwerpunktbildung und Wettbewerb 11 Mrd. €, das sind 3,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, für FuE aufgewandt (bundesweit 2,4 Prozent). • Förderung forschungsfreundlicher Rahmenbedingungen Die starke FuE-Tätigkeit führte zu einer großen Zahl patentwürdiger Erfindungen: 12 822 der Patentanmel- • Verstärkung der Qualitätssicherungsmaßnahmen für die dungen beim DPMA kamen 2002 aus Baden-Württemberg öffentliche Forschung (25 Prozent aller von deutschen Anmeldern eingereichten Patente). Mit 122 Patentanmeldungen je 100 000 Einwohner Partnerschaftliche Weiterentwicklung der Zusammenarbeit von (Bundesdurchschnitt: 63) steht das Land in der Patent- Wissenschaft und Wirtschaft intensität an der Spitze der Bundesländer. Auch haben 3 der 10 aktivsten deutschen Patentanmelder ihren Sitz in • Verbesserung des Wissens- und Technologietransfers zwi- Baden-Württemberg. schen Hochschulen und außerhochschulischen Forschungs- Drucksache 15/3300 – 384 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

einrichtungen und der Wirtschaft z.B. durch Einbeziehung tern Automobil, Produktionstechnik, Unternehmenssoftware der Interessen der Wirtschaft bei der Definition von Förder- und -dienste, Photonik, Telemedia und Gesundheit positio- programmen und Begutachtung der Anträge nieren und diese gezielt ausbauen. Das Land schreibt diesen Kanon von besonders zu för- • Stärkung der Innovationsfähigkeit und -bereitschaft der dernden Forschungsgebieten kontinuierlich fort. Dazu ver- baden-württembergischen Wirtschaft, insbesondere der folgen die beiden Ministerien kontinuierlich die internatio- zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen auf der nale Entwicklung in Wissenschaft, Forschung und Technolo- Basis von neu geschaffenem und weitergegebenem Wissen gie, antizipieren den sich mit neuen globalen Trends abzeich- nenden Forschungs- und Technologiebedarf und entwickeln Ausgewogenes Verhältnis von Forschung und Lehre die Forschungsinfrastruktur durch institutionelle und pro- jektbezogene Fördermaßnahmen. • solide Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses Oberstes Ziel der Landesregierung ist es, das in Ba- und Verbesserung seiner Möglichkeiten zur selbständigen den-Württemberg gewachsene Innovationssystem für eine Forschung stetige und dynamische Weiterentwicklung, Anpassung und Verbesserung offen zu halten. Dazu lässt sie sich von zwei Wissenschaft und Forschung sind sowohl ein zentrales Kul- Gremien beraten: turgut wie auch Basis für die ökonomische Prosperität des Seit 1990 besteht der Landesforschungsbeirat beim Landes. Gerade mit dem aktuellen Wandel von der Industrie- Wissenschaftsministerium. In seiner 3.Arbeitsphase von De- gesellschaft zur Wissensgesellschaft gewinnen wissenschaft- zember 1999 bis Dezember 2002 hat er sich mit der Analyse licher Fortschritt, exzellente Forschung und fundierte Ausbil- und Weiterentwicklung forschungsfreundlicher Strukturen dung noch an Bedeutung als zentrale Produktionsfaktoren. in den Universitäten und ihrem Umfeld beschäftigt. Seine Entscheidend für die langfristige wirtschaftliche Ent- Empfehlungen fließen in die in Vorbereitung befindliche wicklung Baden-Württembergs ist die strategische Forschung, Hochschulgesetznovelle ein. Gleichzeitig hat der Landesfor- insbesondere die auf Wachstumsfelder ausgerichtete Grundla- schungsbeirat mit den Lebenswissenschaften und den Infor- genforschung. Hier werden die Weichen gestellt, um eine inter- mationswissenschaften zwei für die Zukunftsfähigkeit des nationale Spitzenposition aufzubauen sowie über Jahre zu halten. Landes entscheidende Forschungsgebiete evaluiert und stra- Die Unternehmensberatung Roland Berger & Partner tegische Handlungsempfehlungen für die baden-württem- hat dazu im Auftrag der Landesstiftung Baden-Württemberg bergische Forschung in diesen Bereichen vorgelegt. Zur Um- gGmbH im Jahr 2000 in der Studie „Zukunftsinvestitionen in setzung der Empfehlungen aus der Querschnittsevaluation Baden-Württemberg“ eine Bestandsaufnahme strategisch Lebenswissenschaften hat die Landesregierung Ende 2002 wichtiger Forschungsthemen gemacht: eine „Offensive Biotechnologie Baden-Württemberg“ im Als wichtigste strategische Forschungsfelder wurden Umfang von 29 Mio. € beschlossen. Die einzelnen Maßnah- identifiziert: Life Sciences, Neue Materialien, Informatik/IuK/ men werden sukzessive umgesetzt. Ein analoges Programm Angewandte Mathematik, Miniaturisierung, Optische Tech- für die Informationswissenschaften wird derzeit vorbereitet. nologien, Verfahrenstechnik, Sensorik sowie drei übergrei- Im Mittelpunkt der Arbeit des Innovationsforums fende Forschungsbereiche – die Grundlagenforschung im Baden-Württemberg, welches der unmittelbaren Beratung des Bereich der Kybernetik, die Energie- und Umweltforschung Ministerpräsidenten dient, steht die Entwicklung von mittel- sowie die Forschung an den Schnittstellen der Bereiche und langfristigen Perspektiven und Empfehlungen in Schlüs- Chemie/Physik/ Biologie. selbereichen, die für die Zukunftsfähigkeit des Landes Baden- Als für Baden-Württemberg wichtige Querschnittstech- Württemberg von zentraler Bedeutung sind. Bildungs-, wis- nologien wurden Embedded Systems, Neue Materialien, Neue senschafts-, wirtschafts- und beschäftigungspolitische Fra- Energieumwandlungs- und Antriebstechnologien, Miniaturi- gestellungen haben hierbei ein besonderes Gewicht. sierung, Mess- und Regeltechnik genannt. Sie bilden eine wichti- ge Grundlage für Innovationen in der Wirtschaft und wirken als 48.2 Hochschulforschung und außerhochschu- Wachstumstreiber für die wirtschaftliche Entwicklung. lische Technologiepolitik Die Entwicklung innovativer Cluster als Motoren der Wirtschaft ist das zentrale Instrument zur Stärkung der Wirt- Instrumente zur Förderung exzellenter Forschung schaftskraft in global führenden Wirtschaftszweigen. Zur Sicherung und Verbesserung seiner internationalen Wettbe- Die Dynamik der Wissenschaft wirkt sich immer auch auf die werbsfähigkeit soll sich das Land insbesondere in den Clus- Forschungsförderung aus. Diese muss strategisch ausgerich- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 385 – Drucksache 15/3300

tet sein und besonders darauf zielen, die Leistungsfähigkeit schung aufgelegt. Beispielhaft seien hier genannt das Bau- des Wissenschaftssystems kontinuierlich zu verbessern. sonderprogramm zur Einrichtung Lebenswissenschaftlicher Schon früh hat Baden-Württemberg bei der For- Zentren, die Offensive Biotechnologie Baden-Württemberg, schungsförderung das Gießkannenprinzip aufgegeben, seine das Qualitätssicherungsprogramm zur Sicherung der Wett- Ressourcen konzentriert und auf Kooperation und Schwer- bewerbsfähigkeit der baden-württembergischen Universi- punktbildung zu Gunsten der Schaffung einer auch interna- täten in der Berufungspolitik sowie die Gründung des Höchst- tional wettbewerbsfähigen kritischen Masse gesetzt. Ohne leistungsrechner-Kompetenz-Zentrums hkz-bw, das sowohl die notwendigen personellen, sächlichen und investiven ein wichtiges Element der Forschungsinfrastruktur darstellen Ressourcen ist international sichtbare Exzellenz nur schwer als auch eigene Forschung durchführen wird, sowie Investi- oder nicht zu erreichen. Gefördert wurden und werden vor tionsmaßnahmen für die wirtschaftsnahen außerhochschuli- allem Forschungsstrukturen, wie: schen Forschungseinrichtungen. Weitere Fördermaßnahmen bestehen beim Minis- • fakultätsübergreifende Zusammenarbeit terium für Umwelt und Verkehr im Bereich der angewandten Umweltforschung und im Bereich der ressortspezifischen Teil IV • institutionenübergreifende Kooperation mit anderen Forschungsaufgaben des Ministeriums Ländlicher Raum. Universitäten und außerhochschulischen Damit sichert das Land seine leistungsfähige For- Forschungseinrichtungen schungsinfrastruktur sowohl in der Grundlagenforschung wie auch im Bereich der wirtschaftsnahen Forschung. Zu- Ziel war und ist der verstärkte Aufbau von Centers of gleich bietet dieses Instrumentarium dem Land und den Excellence. Grundlage dafür sind die Leistungsfähigkeit und Forschungseinrichtungen die Flexibilität, um auf aktuelle das Interesse der jeweiligen Hochschule. Sie muss eine ange- Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung schnell rea- messene Eigenleistung erbringen. Das Land stellt die erfor- gieren, Erfolg versprechende Schwerpunkte einrichten und derlichen zusätzlichen Ressourcen bereit. Strukturveränderungen gezielt unterstützen zu können. Wichtigstes Instrument der Forschungsförderung Baden-Württemberg hat sich mit der Einrichtung der ist seit mehr als zehn Jahren das Forschungsschwerpunkt- Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH einen wesent- programm des MWK, dessen Mittel u.a. für die Anschub- lichen Standortvorteil verschafft. Gesellschaftszweck der finanzierung größerer Forschungsvorhaben eingesetzt wer- Landesstiftung ist die Förderung von gemeinnützigen Zweck- den, um die Chancen der baden-württembergischen Wissen- en, soweit sie geeignet sind, die Zukunftsfähigkeit des Landes schaft auf die Einwerbung größerer Drittmittelvorhaben zu sichern. Dazu gehört schwerpunktmäßig die Förderung von anderer Mittelgeber (DFG, EU, BMBF) zu verbessern. Auch Wissenschaft und Forschung. Mit den aus dem Stiftungskapital hier geht es um Schwerpunktsetzung und Schaffung konkur- erzielten Erträgen wird die staatliche Förderung im Land auf renzfähiger kritischer Masse. Die Vergabe der Mittel erfolgt einer sicheren und verlässlichen Basis substantiell ergänzt. im Wettbewerb und auf der Basis einer wissenschaftlichen Im Bereich der Forschung konzentriert sich die Lan- Begutachtung. desstiftung vorwiegend auf die Förderung von Zukunftstech- Schwerpunkt der vom Wirtschaftsministerium ver- nologien (z. B. Forschungsprogramme „Photonik“, „Quanten- antworteten Technologieförderung bleibt die Sicherstellung informationsverarbeitung“, „Funktionelle Nanostrukturen“, einer leistungsfähigen, am Bedarf der Wirtschaft orientierten „Resistenzentwicklung Humanpathogener Erreger“, „Adulte Forschungsinfrastruktur insbesondere im Bereich der wirt- Stammzellen“). Hinzu kommen Programme zur Förderung schaftsnahen Forschung, verbunden mit Maßnahmen, die des wissenschaftlichen Nachwuchses, zur Verbesserung der einen raschen Technologietransfer ermöglichen. Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen mit Unter- Mit über 30 solcher außerhochschulischer Forschungs- nehmen (Verbundforschung), im Bereich der Geistes- und einrichtungen verfügt Baden-Württemberg über ein breites Sozialwissenschaftlichen Forschung sowie in der internatio- Spektrum leistungsfähiger Technologiequellen, die dafür sor- nalen Zusammenarbeit. gen, dass wirtschaftsrelevante Technologien rechtzeitig auf- gegriffen und für den Transfer in die Wirtschaft aufbereitet Forschung an den Universitäten werden. Zusätzlich zu den im Haushalt des Landes etablierten Die Universitäten sind die wesentlichen Träger der Forschung Förderprogrammen hat die Landesregierung aus Privatisie- im Land und zugleich für die Ausbildung des wissenschaft- rungserlösen zahlreiche Sonderprogramme zur Sicherung lichen Nachwuchses verantwortlich. Trotz der Verschärfung der Leistungsfähigkeit der baden-württembergischen For- der finanziellen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren Drucksache 15/3300 – 386 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

konnten mit Hilfe des ausdifferenzierten Förderinstrumen- Organersatz Stuttgart-Tübingen und dem Kompetenz- tariums in verschiedenen Bereichen erstklassige Forschungs- zentrum für Biomaterialien im Knochenkontakt, Univer- kapazitäten an baden-württembergischen Universitäten wei- sität Ulm, zwei der vier deutschen Kompetenzzentren für ter ausgebaut oder neu eingerichtet werden. Diese sind viel- Biomaterialien vertreten. Dritter Partner in dem Netz- fach in regionale und überregionale Innovationsnetzwerke werk ist das Valley Tissue Engineering Center (Valley eingebunden. Stellvertretend für die Vielfalt der Forschungs- TEC) in Freiburg. landschaft im Land werden einige Beispiele genannt: • Kompetenznetz BioChip Baden-Württemberg: Im Rahmen • Höchstleistungsrechner-Kompetenz-Zentrum hkz-bw: stellt des Förderprogramms Biotechnologie Baden-Württemberg wissenschaftlichen Nutzern auf Antrag Rechenkapazität wurde über umfangreiche Projektförderung ein landeswei- auf höchstem Leistungsniveau zur Verfügung und bündelt tes Kompetenzcluster aufgebaut. das Know-how der Universitäten Heidelberg, Karlsruhe und Stuttgart für mathematische Modellierung und Simulation • Kompetenzzentrum für Funktionelle Proteomanalytik: An wissenschaftlicher Problemstellungen zur Unterstützung der Universität Tübingen wurde mit einer hochspezialisierten potentieller Rechnernutzer. Technologieplattform ein Forschungsschwerpunkt mit lan- desweiter Ausstrahlung etabliert, an dem auch eine Schnitt- • Förderprogramm „Modellierung und Simulation auf Hoch- stelle zur Kooperation mit kleinen und mittleren Unterneh- leistungscomputern“ der Landesstiftung Baden-Württem- men aus Baden-Württemberg geschaffen werden soll. berg: Die zweijährige Förderinitiative der Landesstiftung zielt mit einem Gesamtfördervolumen von 3,5 Mio. € darauf • DFG-Forschungszentrum „Funktionelle Nanostrukturen“ ab, die Höchstleistungsrechnertechnologie im Land bei der (CFN) an der Universität Karlsruhe: Seit dem 1. Juli 2001 ar- Entwicklung innovativer Lösungsverfahren für komplizier- beiten über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler te wissenschaftliche Frage- und Problemstellungen vor der Universität Karlsruhe und des Forschungszentrums allem in den Bereichen Lebenswissenschaften, Ingenieur- Karlsruhe zusammen an der Untersuchung und gezielten und Naturwissenschaften, Verkehrs- und Klimaforschung Einstellung von Eigenschaften nano-skalierter Strukturen. effizienter nutzbar zu machen. Ziel ist die Integration funktioneller Nanostrukturen in elektronischen und photonischen Bauelementen. • Die Arbeitsgemeinschaft Technische Flammen (TECFLAM) bzw. die Forschungsinitiative „Combustion Control and • Im von der Landesstiftung geförderten landesweiten Simulation“ (TECFLAM/COSI) der Universitäten Heidelberg, Kompetenznetz Funktionelle Nanostrukturen bearbeiten Karlsruhe, Stuttgart, der TU Darmstadt, des FZK und des DLR Forschergruppen der Universitäten Karlsruhe, Konstanz, arbeitet im Bereich Verbrennungsforschung, dessen hohes Ulm, Freiburg und Stuttgart sowie des Max-Planck-Insti- Niveau in Deutschland zu einem beträchtlichen Teil auf der tuts für Festkörperphysik insgesamt 19 Projekte zur Ver- TECFLAM-Förderung beruht. Das Land Baden-Württemberg besserung des Verständnisses von Strukturen auf der hat sich hier mit bisher insgesamt 8,5 Mio. € seit 1984 beteiligt. Nanometerskala.

• An den Universitäten Freiburg, Heidelberg und Ulm sind Angewandte Forschung und Entwicklung an den Fachhochschulen drei interdisziplinäre Lebenswissenschaftliche Zentren ein- gerichtet worden. Die Fachhochschulen konnten ihre Position in der produktna- hen Anwendungsforschung weiter ausbauen. Sie steigerten • Die medizinische Forschung ist in Baden-Württemberg ihr Drittmittelaufkommen von ca. 10 Mio. € im Jahre 1998 mit 2 von bundesweit 8 Interdisziplinären Zentren Kli- inzwischen auf ca. 14 Mio. € (in 2001). nischer Forschung, 3 von 8 Koordinierungszentren für Grundlage hierfür ist, dass die Fachhochschulen über Klinische Studien, 2 von 8 rehabilitationswissenschaft- die von Drittmittelgebern vorausgesetzte Infrastruktur in lichen Forschungsverbünden und einem der drei deut- personeller und sächlicher Hinsicht verfügen. Darüber hin- schen infektionsepidemiologischen Netzwerke sehr aus muss die Infrastruktur in gewissem Umfang auch eigene stark vertreten. Forschung ermöglichen, um sich im Vorfeld von Projektan- trägen bei Drittmittelgebern zu profilieren. • Im Kompetenznetz Biomaterialien Baden-Württemberg Die Förderstruktur in Baden-Württemberg ruht der- sind mit dem Deutschen Zentrum für Biomaterialien und zeit auf drei Pfeilern: Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 387 – Drucksache 15/3300

Die Projektförderung wurde seit 1997 insbesondere forschung für die Wirtschaft des Landes besser nutzbar zu auf die Förderung von Kooperationsprojekten mit anderen machen. Diese sieben Vertragsforschungseinrichtungen an Hochschulen und der Wirtschaft ausgerichtet. Die Zentren Universitäten werden von Stiftungen des öffentlichen oder für angewandte Forschung an Fachhochschulen (ZAFH) er- des bürgerlichen Rechts getragen. Zu den Stiftern gehören halten für 3 Jahre Infrastruktur- und Projektmittel, um ihre rund 40 Unternehmen. Vertreter von über 200 Unternehmen projekt- und programmorientierte Drittmittelfähigkeit wie gehören den jeweiligen Fachgremien oder Fördervereinen auch die Einbindung in Forschungsnetzwerke zu fördern. Im an. Dies macht das Interesse der Wirtschaft an einem raschen Herbst 2002 haben drei ZAFH-Verbünde an den Fachhoch- Zugang zu anwendungsorientierten Forschungsergebnissen schulen Furtwangen (Mikrosystemtechnik), Mannheim (me- deutlich. Da die Institutsleiter in der Regel gleichzeitig dizinisch orientierte Biotechnologie) und Stuttgart (Energie- Lehrstuhlinhaber in der jeweiligen Universität sind, erfolgt technik) ihre Arbeit aufgenommen. Weiter können sich die ein intensiver Wissens-, aber auch Personalaustausch. forschungsaktiven Professorinnen und Professoren unter Die Umweltforschung wird in Baden-Württemberg dem Dach der an nahezu allen Fachhochschulen eingerichte- vom Ministerium für Umwelt und Verkehr mit besonderen ten Institute für angewandte Forschung (IAF) organisieren. Mitteln gefördert. Im „Baden-Württemberg Programm Teil IV Diese werden vom MWK in Abhängigkeit von der Höhe der Lebensgrundlage Umwelt und ihre Sicherung“ (BW-PLUS) über die IAF eingeworbenen Drittmittel gefördert. beim Forschungszentrum Karlsruhe werden anwendungs- orientierte Projekte mit besonderer Relevanz für Baden- Außerhochschulische Forschung Württemberg unterstützt, die sich konsequent an der Um- setzbarkeit in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesell- Vor allem für die mittelständische Wirtschaft in Baden- schaft orientieren. Im 2002 gestarteten Verbundprojekt Württemberg haben die anwendungsorientierten, an den „Klimawandel – Auswirkungen, Risiken, Anpassung“ KLARA Bedürfnissen der Wirtschaft ausgerichteten außerhoch- sollen Anpassungsstrategien für solche Auswirkungen des schulischen FuE-Einrichtungen eine besondere Bedeu- Klimawandels entwickelt werden, denen gegenüber Baden- tung. Sie sind die „Brücke“ zwischen der Grundlagen- Württemberg besonders anfällig ist. forschung und der technischen Entwicklung neuer Pro- Im Geschäftsbereich des Ministeriums Ländlicher dukte und Produktionsverfahren in den gewerblichen Raum werden durch landwirtschaftliche Landesanstalten, Unternehmen. die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt, die Chemi- Von den 57 Forschungs- und Dienstleistungseinrich- schen und Veterinäruntersuchungsanstalten bzw. -ämter tungen der FhG in Deutschland sind 14 sowie eine Außen- sowie weitere Einrichtungen Forschungs- und Untersuchungs- stelle in Baden-Württemberg ansässig. Mit über 3 700 Mit- vorhaben durchgeführt. Diese Ressortforschung ist im We- arbeitern arbeitet damit mehr als ein Viertel des gesamten sentlichen anwendungsorientiert und erstreckt sich schwer- Forschungspotentials der FhG im Land. punktmäßig auf die Bereiche umweltgerechte Landbewirt- Wichtige Partner bei der Bewältigung des techni- schaftung, nachwachsende Rohstoffe, Erzeugung von Qua- schen Fortschritts vor allem für mittelständische Unterneh- litätsnahrungsmitteln, Nachweisverfahren der Lebensmittel- men bestimmter Branchen sind die zu einem großen Teil in überwachung, ökosystemare Waldforschung, Naturschutz der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereini- und Förderung des ländlichen Raums. Die Vorhaben sind gungen „Otto-von-Guericke“ e.V. (AiF) bundesweit zusammen- häufig regional bezogen. geschlossenen Institute der industriellen Gemeinschaftsfor- schung. Sie arbeiten eng mit entsprechenden Verbänden 48.3 Technologieförderung und zusammen bzw. werden unmittelbar von Forschungsvereini- Technologietransfer gungen getragen. 8 dieser Institute sind in Baden-Württem- berg ansässig; 6 davon werden vom Wirtschaftsministerium Vorrangiges Ziel der Innovations- und Technologiepolitik des institutionell gefördert. Sie sind auch maßgeblich beteiligt an Landes ist die Stärkung der Innovationsfähigkeit und -bereit- Vorhaben der industriellen Gemeinschaftsforschung, die mit schaft der baden-württembergischen Wirtschaft auf der Basis Mitteln des BMWA über die AIF gefördert werden. von neu geschaffenem und weitergegebenem Wissen zur Siche- In den 80er-Jahren wurden mehrere rechtlich selb- rung und Schaffung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen. Ent- ständige Institute an Universitäten in Baden-Württemberg scheidend hierfür ist, das breite wissenschaftliche Know-how der gegründet, um die universitären Forschungsergebnisse auf Universitäten, Fachhochschulen und öffentlichen Forschungs- bestimmten Technologiefeldern im Weg der anwendungs- einrichtungen der Wirtschaft gezielt zugute kommen zu lassen orientierten Forschung und Entwicklung und der Auftrags- und so ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Drucksache 15/3300 – 388 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Bei der Gestaltung des Technologie- und Wissens- Ihnen ist jede Erfindung zu melden, die das an Hochschulen transfers will die Landesregierung die Unternehmen, insbe- beschäftigte Personal macht. sondere die kleinen und mittleren Unternehmen, darin Über deren Inanspruchnahme oder Freigabe entschei- unterstützen, ihre Beziehungen zu den Hochschulen und den die Hochschulen in eigener Verantwortung. Damit die öffentlichen Forschungseinrichtungen zu intensivieren und Hochschulen diese Aufgaben sachgerecht wahrnehmen kön- deren Ergebnisse für sich nutzbar zu machen. Sie fördert des- nen, bedarf es einer einschlägig ausgewiesenen Infrastruktur, halb grundsätzlich die Maßnahmen, die dazu dienen, Kon- die sicherstellt, dass insbesondere die Erfindungen von der takte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft orts- und pro- Hochschule in Anspruch genommen werden, die eine erfolgrei- blemnah in der Region zu knüpfen und zu verbessern. che Verwertung erwarten lassen. Diese Bewertung und Baden-Württemberg verfügt über ein flächende- Unterstützung bietet die TLB GmbH (Technologie-Lizenz-Büro ckendes effizientes System des Technologietransfers. Einer der baden-württembergischen Hochschulen), die von den Untersuchung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissen- Universitäten des Landes, zwei Fachhochschulen – stellvertre- schaft zufolge zählen die Regelungen zum Technologietrans- tend für die anderen staatlichen Fachhochschulen – und der fer wie auch die Möglichkeiten der Hochschulen zur Betei- Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft getragen wird. ligung an und Gründung von Unternehmen in den zum Mit der Mitte 2003 abgeschlossenen Neustrukturie- 1. Januar 2000 novellierten Hochschulgesetzen des Landes rung sind die Hochschulgesellschafter in die volle inhaltliche Baden-Württemberg im Vergleich sämtlicher Landeshoch- und finanzielle Verantwortung für die TLB GmbH eingestie- schulgesetze zur „Best-Law-Gruppe“. gen, deren Finanzierungsanteil von über 50 Prozent in 2004 Kernelemente des baden-württembergischen Tech- auf 100 Prozent in 2010 ansteigen wird. Diese Übergangspha- nologietransfers sind die Verbreitung des Know-hows der se wird von einer degressiv gestalteten Auslauffinanzierung Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen durch das Wissenschaftsministerium auf Grundlage einer ( 1 ), die Förderung der Verwertung von Forschungserfin- Zielvereinbarung mit den Hochschulen begleitet. Die ge- dungen (2), der Personengebundene Technologietransfer mischt zentral/dezentral ausgerichtete und noch mehr auf (3) sowie die Einrichtung transferorientierter Forschungs- die Bedürfnisse der Gesellschafter abgestimmte inhaltliche verbünden und Kompetenzzentren (4) und die Verbund- Struktur stellt eine tragfähige Basis für die Verwertung von forschung (5). Forschungserfindungen aus den Hochschulen in Baden- Württemberg dar, die in absehbarer Zeit deutlich höhere 1. Verbreitung des Know-hows der Hochschulen und öffentlichen Einnahmen als bisher erwarten lässt. Forschungseinrichtungen 3. Personengebundener Technologietransfer Basis des Technologietransfers in die Unternehmen ist ein dicht gewobenes Netz aus Transferberatungsstellen der Im Programm „Junge Innovatoren“ des Wissenschaftsminis- Universitäten und öffentlichen Forschungseinrichtungen, terium werden Spin-offs aus Hochschulen und Forschungs- Erfinderberatungsstellen sowie Anlauf- und Kontaktvermitt- einrichtungen mit bis zu 1/2 BAT IIa für die Dauer von in der lungsstellen bei den Wirtschaftsorganisationen. Des Weite- Regel zwei Jahren gefördert. In insgesamt 15 Ausschreibungen ren hat die Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung an konnten seit 1995 insgesamt über 130 Projekte mit mehr als 200 den Hochschulen des Landes mehr als 350 fachlich orientier- Personen finanziert werden. Eine wissenschaftliche Begleitfor- te Transferzentren eingerichtet. Damit übernimmt sie eine schung zum Programm hat bestätigt, dass die Projekte ein über- wichtige Rolle in dem landesweiten Transfersystem. durchschnittliches Innovationspotential aufweisen und das Beste Standortvoraussetzungen für Unternehmens- Programm insgesamt sowohl eine gründungsunterstützende gründer und Jungunternehmer in Hochschulnähe bieten auch wie auch gründungsinitiierende Wirkung entfaltet. die im Land bestehenden zahlreichen Technologiezentren, dar- unter sechs Softwarezentren und fünf Biotechnologieparks. 4. Transferorientierte Forschungsverbünde und Kompetenzzentren 2. Verwertung von Forschungserfindungen Um sowohl Unternehmen oder Forschungseinrichtungen/ Mit der am 7. Februar 2002 in Kraft getretenen Novellierung Hochschulen jeweils untereinander als auch miteinander des § 42 des Gesetzes über Arbeitnehmererfindungen (ArbEG) enger zu verzahnen, besteht in Baden-Württemberg eine kommt den Hochschulen bei der Verwertung von For- ganze Reihe von branchen- bzw. technologieorientierten schungserfindungen eine weit wichtigere Rolle als bisher zu. Netzwerken. Diese aus Forschungsgruppen wie auch Indust- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 389 – Drucksache 15/3300

rieunternehmen gebildeten Cluster generieren im Verbund rung als Anreiz für erwünschte Maßnahmen, Initiativen und wirtschaftliches Wachstum und decken die gesamte Wert- Vorhaben ergänzt. Mit von der Landesstiftung Baden-Würt- schöpfungskette von der Grundlagenforschung bis zur Ver- temberg gGmbH zur Verfügung gestellten Mitteln werden – marktung fertiger Produkte und Dienstleistungen ab. unter den Randbedingungen des Gemeinnützigkeitsrechts – Beispiele für solche technologie- oder branchenorientierte Verbundprojekte gefördert, in denen auf technologisch wich- Netzwerkeinrichtungen sind: tigen Themenfeldern vorwettbewerbliche Problemstellun- gen gemeinsam von Forschungseinrichtungen/Instituten • BioPro Baden-Württemberg GmbH: zentrale Anlauf- und zusammen mit Unternehmen bearbeitet werden. Seit Sep- Beratungsstelle für alle Belange der Biotechnologie im tember 2002 sind von MWK und WM zusammen 21 wirt- Land; Partner sind die vier Bioregionen im Lande schaftsorientierte und 15 wissenschaftliche Verbundprojekte mit einem Auftragsvolumen von 22,7 Mio. € angelaufen. • MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH: hat sich seit ihrer Gründung 1995 zu der für die 48.4 Internationale Zusammenarbeit Medienentwicklung und Filmförderung in Baden-Würt- Teil IV temberg zuständigen Brancheneinrichtung und zum Kom- Forschung und Entwicklung leben vom internationalen Aus- petenzzentrum des Landes für IT und Medien entwickelt tausch und von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Als Beispiele für die internationale Kooperation können die for- • Photonics BW e.V. vereint Wirtschaft, Wissenschaft und die schungsbezogene Zusammenarbeit mit Ländern in Ost- und Finanzbranche zur Förderung der Optischen Technologien Südostasien (China, Japan, Thailand), in Südamerika (insb. Chile, in Baden-Württemberg; zugleich Projektträger für die Brasilien), in den mittel- und osteuropäischen Staaten sowie mit Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH im Bereich den USA genannt werden. Als institutionelle Beispiele werden „optische Technologien“ hier die Deutsche Universität in Budapest, die German University of Cairo sowie die institutionelle Zusammenarbeit zwischen Weitere Kompetenznetzwerke sind: der Universität Karlsruhe und der Carnegie Mellon University Pittsburgh in Forschung und Ausbildung angeführt. Beispiele • Forschungsallianz für Brennstoffzellen Baden- grenzüberschreitender Zusammenarbeit sind die Aktivitäten Württemberg in Stuttgart ( FABZ ) der Internationalen Bodenseekonferenz und das „Deutsch- Französische Institut für Umweltforschung“ sowie der EUCOR- • Forschungsallianz für Kristalline Verbund der oberrheinischen Universitäten. Siliziumsolarzellentechnologie in Freiburg ( FAKT ) Im Bereich der Astronomie stellt das Land zusätzliche Mittel zur Teilnahme baden-württembergischer Forschungs- • Kompetenzzentrum für Thixo-Schmieden ( CCT ) an der einrichtungen an internationalen Großprojekten bereit. Universität Stuttgart Beispielsweise wird die Landessternwarte Heidelberg mit zusätzlich 0,8 Mio. € zur Beteiligung am Large Binocular Hier werden auf besonders für Baden-Württemberg Telescope (LBT) gefördert. Das Kiepenheuer-Institut für relevanten Hochtechnologiefeldern die einschlägigen Sonnenphysik wird bis 2003 gemeinsam von Bund und Land Forschungskompetenzen aus Hochschulen und Forschungs- insgesamt 1,2 Mio. € zusätzliche Investitionsmittel für die einrichtungen mit dem Ziel gebündelt, Forschungsaktivitä- Entwicklung der adaptiven Optik des geplanten Sonnentele- ten abzustimmen, gemeinsam am Drittmittelmarkt aufzutre- skops GREGOR erhalten, das zum Zeitpunkt seiner Fertigstel- ten sowie als Ansprechpartner für KMU zur Verfügung zu ste- lung das leistungsfähigste Sonnenteleskop der Welt sein wird. hen. Diesen Zentren, deren Förderung von bis zu fünf Jahren über ein wettbewerbliches Verfahren erfolgt, stehen sowohl Stärkung des Europabezugs Infrastruktur- wie auch Projektmittel zur Verfügung. Sie wer- den von Beiräten unterstützt, die mit Vertretern aus der Neben zahlreichen internationalen wissenschaftlichen Ko- Industrie besetzt sind. operationsvereinbarungen der Hochschulen wird die Ein- bindung sowohl der Hochschulen als auch der Unternehmen in 5. Verbundforschung die EU-Forschungsförderung immer wichtiger. Der Schwer- punkt liegt in der Begleitung und Koordinierung der Hoch- Die Sicherung und Fortentwicklung der bestehenden For- schulen im 6. Rahmenprogramm für Forschung, technologi- schungsinfrastruktur wird durch eine gezielte Projektförde- sche Entwicklung und Demonstration sowie in der Mitwirkung Drucksache 15/3300 – 390 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

auf Bundesratsebene an Fragen der Europäischen For- stärkte Kooperation bis hin zur gegenseitigen Öffnung von schungsförderung. Unter Federführung des Wissenschafts- Programmen und Einrichtungen angestrebt werden. ministeriums hat das Land Baden-Württemberg im CORDIS- Server der EU-KOM ein auf Aktivitäten der Europäischen Literatur Forschungsförderung und -kooperation bezogenes Internet- portal eingerichtet (www.cordis.lu/baden-wuerttemberg/). Landesforschungsbeirat Baden-Württemberg: „Abschluss- Informationen und Hilfestellung beim Zugang zur bericht über die 3. Arbeitsphase 1999–2002 – Analysen und EU-Forschungsförderung insbesondere für kleine und mittle- Empfehlungen“ re Unternehmen bieten der Europabeauftragte des Wirt- schaftsministers des Landes Baden-Württemberg und das Ministerium für Umwelt und Verkehr: www.bwplus.fzk.de mit von ihm geleitete Steinbeis-Europa-Zentrum. aktuellen Informationen über BWPLUS Einen Arbeitsschwerpunkt bildet ferner die Förde- rung der Teilnahme der Hochschulen an der 2. Generation Ministerium für Umwelt und Verkehr: der Europäischen Bildungsprogramme SOKRATES/ERASMUS, www.umweltforschung.baden-wuerttemberg.de mit einer LEONARDO DA VINCI und JUGEND FÜR EUROPA. Datenbank über geförderte Vorhaben Schwerpunktthema ist auch die Teilnahme der Hoch- schulen an den Europäischen Fördermaßnahmen im Rahmen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: der Gemeinschaftsinitiative INTERREG III und an den Struk- „Landesforschungsbericht“: breiter Überblick über die For- turprogrammen des Landes im Rahmen des Europäischen schungslandschaft in Baden-Württemberg Sozialfonds. So haben die Mitglieder der Internationalen Bodenseekonferenz zur konzeptionellen Entwicklung der Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Leit- Internationalen Bodenseehochschule unter INTERREG III A faden zum 6. FRP (Stand Juli 2003; elektronische Bestellungen eine auf drei Jahre befristete und mit 1,5 Mio. € dotierte Leis- unter [email protected] ) und Internetportal: tungsvereinbarung abgeschlossen. www.cordis.lu/baden-wuerttemberg Zusammen mit Rhône-Alpes, Katalonien und der Lombardei bereitet Baden-Württemberg derzeit ein gemein- Wirtschaftsministerium: „Technologietransfer-Einrichtun- sames ERA-Net-Projekt zur Koordination ihrer regionalen gen in Baden-Württemberg“ Europäischen Forschungspolitik im Rahmen der Arbeits- gemeinschaft „4 Motoren für Europa“ vor. Dabei soll im Lauf Wirtschaftsministerium: „Wirtschaftsnahe Forschungs- von 4 Jahren in ausgewählten Forschungsfeldern eine ver- einrichtungen in Baden-Württemberg"

49 Freistaat Bayern

49.1 Grundsätze und Schwerpunkte der gen für die Forschung zu schaffen. Hierzu gehört neben dem Forschungs- und Technologiepolitik Abbau von administrativen Hindernissen bei der Gewinnung von ausländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- Oberstes Ziel der bayerischen Forschungspolitik ist es, die lern insbesondere die Schaffung von hervorragenden For- anerkannte Exzellenz der Forschung an bayerischen Hoch- schungsmöglichkeiten durch die Etablierung und Erhaltung schulen in allen Landesteilen weiter zu erhöhen. Nur auf der notwendigen Infrastruktur. Insoweit wurden und werden diese Weise kann die Forschung in Bayern in einem sich zu- durch die Offensive Zukunft Bayern, die High-Tech-Offensive nehmend verschärfenden internationalen Wettbewerb be- und das Lehrstuhlerneuerungsprogramm des Freistaats gute stehen. Voraussetzungen geschaffen, um im internationalen Wett- Exzellente Forschung kann nur mit Spitzenwissen- bewerb um die besten Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftlerinnen und Spitzenwissenschaftlern aus dem In- und schaftler konkurrenzfähig zu bleiben. Im Rahmen dieser Ausland gelingen. Sie zu gewinnen und in Bayern zu halten, Initiativen werden umfassende Strukturverbesserungen in ist das Anliegen einer gezielten Berufungspolitik des Landes. allen aktuellen Wissenschafts- und Technologiebereichen Über verlässliche Zusagen sind optimale Rahmenbedingun- durchgeführt. Die Umsetzung der High-Tech-Offensive liegt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 391 – Drucksache 15/3300

voll im Zeitplan; in allen Regierungsbezirken ist mittlerweile schulen motiviert, sich im verstärkten Umfang Forschungs- ein sehr hoher Umsetzungsgrad erreicht. gelder zu erschließen. Erfolgreiche Forschung lässt sich in den meisten Be- Daneben wurden mit Berücksichtigung von Dritt- reichen nur dadurch realisieren, dass die engen Fachgrenzen mitteln bei der Zuweisung von Haushaltsmitteln wichtige überschritten werden und Wissenschaftlerinnen und Wis- Anreize für die Hochschulen geschaffen, sich verstärkt um senschaftler verschiedener Disziplinen zusammenarbeiten die Einwerbung von Drittmitteln zu bemühen. Diese und und Synergien schaffen. Interdisziplinarität und Vernetzung andere Maßnahmen – wie beispielsweise die Bereitstel- der Forschung sind deshalb weitere Ziele bayerischer For- lung von Haushaltsmitteln für die Einrichtung von EU- schungspolitik. Neben den Sonderforschungsbereichen stel- Referaten in den Hochschulverwaltungen – haben dazu len insoweit die bayerischen Forschungsverbünde ein beson- geführt, dass Bayerns Universitäten die Drittmitteleinwer- ders wirksames Instrument zur Förderung derartiger Koope- bungen seit 1995 um insgesamt ca. 50 Prozent steigern rationen dar (vgl. hierzu im einzelnen unten unter 2.2). konnten. Ein wichtiges Ziel der bayerischen Forschungspolitik ist daneben die Forschungsaktivierung aller Landesteile ent- 49.2 Hochschulforschung und außerhochschu- Teil IV sprechend den jeweils vor Ort vorhandenen Forschungspo- lische Forschung tentialen. Zu nennen sind hier die in den letzten Jahren in nahezu allen bayerischen Universitäten eingerichteten Kom- Die Forschungsprofile der einzelnen Hochschulen bauen teils petenzzentren, unter deren Dach Wissenschaftlerinnen und auf gewachsene Strukturen und der Nutzbarmachung vor- Wissenschaftler verschiedener Disziplinen fachübergreifend handener Kompetenzen auf, größtenteils sind sie aber auch auf zukunftsträchtigen Forschungsgebieten zusammenarbei- Ergebnis einer langfristigen Hochschulentwicklungsplanung ten. Es ist ein zentrales Anliegen der bayerischen Forschungs- und vor allem einer gezielten Berufungspolitik. politik, den weiteren Ausbau derartiger Centers of Excellence Die Hochschulleitungen nehmen auf das Entstehen und deren internationale Vernetzung zu fördern. profilbildender Schwerpunkte durch die inneruniversitäre Zusätzliche Voraussetzung für exzellente Wissen- Stellen- und Mittelvergabe, teilweise auch durch Anschub- schaft ist die regelmäßige Evaluation der Forschung. Ange- finanzierungen und Zielvereinbarungen steuernden Einfluss. sichts der Tatsache, dass eine flächendeckende (Fremd-) Eva- Sie messen vielfach externen Evaluationen große Bedeutung luation der Forschung an den bayerischen Hochschulen nicht bei der Entwicklungsplanung und Schwerpunktbildung bei. zu verwirklichen ist, sind die Instrumente einer punktuellen Schwerpunktsetzungen entstehen in zahlreichen Fällen aber internen und externen Evaluation auszubauen. Auf diese auch aufgrund der Verfügbarkeit von Sonderfinanzierungen Weise wird ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Exzel- beziehungsweise Drittmittelförderungen (insbesondere Of- lenz der Forschung in Bayern geleistet fensive Zukunft Bayern und High-Tech-Offensive, DFG- und Voraussetzung für hochqualifizierte Forschung ist BMBF-Projekte). Gerade kleinere Universitäten sehen eine eine angemessene finanzielle Ausstattung der Hochschulen. erfolgreiche Forschungsstrategie oft auch im Ausbau von Diesen erheblichen Finanzbedarf insbesondere in den natur- Spezialkompetenzen. wissenschaftlichen und technischen Disziplinen kann der Im Einzelnen ergeben sich die Forschungsprofile der Staat vor dem Hintergrund angespannter öffentlicher Haus- bayerischen Universitäten und Fachhochschulen aus dem halte nicht allein befriedigen. Ein besonderer, künftig noch Landeshochschulentwicklungsplan für den Freistaat Bayern, steigender Stellenwert kommt daher der Forschungsförde- der auf der Homepage des Bayerischen Staatsministerium für rung aus Mitteln Dritter – insbesondere seitens der Industrie – Wissenschaft, Forschung und Kunst (www.stmwfk.bayern.de) zu. Ohne diese Drittmittel wäre eine innovative und interna- abrufbar ist. Der Ausbau insbesondere der bayerischen tional konkurrenzfähige Forschungslandschaft heute nicht Universitäten im Rahmen der High-Tech-Offensive ist im mehr denkbar. Das Bayerische Staatsministerium für Wissen- Bundesforschungsbericht 2000 dargestellt. schaft, Forschung und Kunst unterstützt daher durch vielfäl- Ergänzend hierzu ist als weitere zentrale Maßnahme tige Maßnahmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der High-Tech-Offensive die Stärkung der Medizintechnolo- bei der Einwerbung von Drittmitteln. Im Rahmen des „Bonus- gie in Bayern hervorzuheben. Insbesondere wird die Medi- programms“ zur Förderung der Auftragsforschung erhalten zintechnik-Kompetenzregion Erlangen-Nürnberg weiter aus- z. B. Universitätseinrichtungen Erfolgsprämien für die Ein- gebaut. Die Hochschulseite erhält eine gezielte Verstärkung werbung von Drittmitteln im Rahmen von anwendungsbezo- u.a. durch einen Neubau für innovative strahlentherapeuti- genen Forschungsaufträgen. Hierdurch werden Wissen- sche Großgeräte, die Errichtung eines Aufbaustudiengangs schaftlerinnen und Wissenschaftler an bayerischen Hoch- Medizintechnik sowie den Neubau eines Instituts für medizi- Drucksache 15/3300 – 392 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

nische Technik. An der Schnittstelle von Wissenschaft und verbünde betreiben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- Wirtschaft ist das neu errichtete medizintechnische Innova- ler verschiedener Fachbereiche und Hochschulen zusammen tions- und Gründerzentrum, auf einem gemeinsamen Cam- mit Partnern aus der Wirtschaft zeitlich befristet auf einen pus mit dem Institutsneubau, von zentraler Bedeutung eben- bestimmten Gebiet gemeinsame Forschung und Entwick- so wie die industriell geführten „Leitprojekte der Medizin- lung. Sie bearbeiten dabei insbesondere Themen aus zukunfts- technik“ (Verbundforschungsprojekte). Ein Seed Capital trächtigen Gebieten der Informations- und Kommunikations- Fonds für innovative Existenzgründer ergänzt die Finanzie- technologie, der neuen Werkstoffe, Biotechnologie sowie der rungsperspektive. Vorsorgeforschung. Ebenfalls mit Mitteln der High-Tech-Offensive wurde speziell auch der Infrastrukturbereich im Großraum Mün- Neue Forschungsverbünde sind unter anderem: chen mit einem Zentralinstitut für Medizintechnik an der TU München-Garching und einer angegliederten außerhoch- • Der bayerische Forschungsverbund für Situierung, Indivi- schulischen Einrichtung ausgebaut. dualisierung und Personalisierung in der Mensch- und Als überregionales Informations-, Kooperations- und Maschine Interaktion (FORSIP) beschäftigt sich mit der Technologietransfer-Netzwerk fungiert seit 1998 das Forum Anpassung technischer Systeme an individuelle Situationen Medizintechnik und Pharma in Bayern mit Sitz in Nürnberg. und Rollen des Menschen. Er will die Voraussetzung für Auch die Luft- und Raumfahrtforschung wird in eine menschengerechtere, individualisierte und emotional Bayern großgeschrieben. Im Rahmen der High-Tech-Offen- gestaltete Technik schaffen. In dem interdisziplinär ange- sive wurde ein Programm zur Förderung der Luftfahrtfor- legten Verbund arbeiten Experten aus der Sprach- und schung in Bayern in Höhe von 7,7 Mio. € aufgelegt. Ziel dieses Bildverarbeitung und der künstlichen Intelligenz mit Spe- Programms ist die Stärkung insbesondere der mittelständi- zialisten der Systemtechnologie, für betriebliche Anwen- schen bayerischen Zuliefer- und Ausrüsterindustrie im Luft- dungen sowie aus dem Datenbankbereich zusammen. fahrtbereich. Besondere Erwähnung verdient die neue Forschungs- • Der bayerische Forschungsverbund turbulente Verbren- Hochflussneutronenquelle der Technischen Universität Mün- nung (FORTVER) untersucht Verbrennungsabläufe im chen in Garching (FRM-II), die zu einem erheblichen Teil aus Rahmen der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen. Privatisierungserlösen im Rahmen der Offensive Zukunft Zwar wird zukünftig die Bedeutung der regenerativen Bayern finanziert wurde. Diese bundesweit einzigartige Energieumwandlungsverfahren noch erheblich gesteigert Materialforschungseinrichtung kann nach Erteilung der werden, die derzeitigen Verbrennungstechnologien wer- Betriebsgenehmigung im Mai 2003 nunmehr im Laufe des den auf absehbare Zeit aber keinesfalls ersetzt werden kön- Jahres 2004 den Routinebetrieb aufnehmen. nen. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe nimmt mit Ab- Auch außerhalb der Offensive Zukunft Bayern und der stand den größten Anteil aller technischen Prozesse zur High-Tech-Offensive wird der Wissenschaftsstandort Bayern Energieumwandlung ein. Vor diesem Hintergrund ist es die weiter ausgebaut. Für das Jahr 2004 ist die Einrichtung des bay- Zielsetzung des Verbundes, die Verfahren zur Verbrennung erischen Genomforschungsnetzwerkes geplant. Im Rahmen zu verbessern, um die begrenzten Vorräte an fossilen Brenn- einer zunächst siebenjährigen Förderphase stehen hierfür pro stoffen zu schonen und um die Emissionen von Kohlen- Jahr ca. 3,7 Mio. € zur Verfügung. Dabei sollen sechs an mehre- dioxid und Schadstoffen zu mindern. ren Standorten in Bayern verteilte Forschungsgruppen einge- richtet werden, die mit bestehenden Forschungseinrichtungen • In einem gemeinsamen Forschungsverbund mit Baden- wie den bayerischen Universitäten und den in Bayern angesie- Württemberg betreffend die Quanteninformationsverar- delten außerhochschulischen Forschungseinrichtungen assozi- beitung werden auf bayerischer Seite im Rahmen des Kom- iert werden, jedoch ein gemeinsames Netzwerk bilden. petenznetzwerks „Quanteninformation Highway A8“ expe- Die Zahl der an den bayerischen Universitäten einge- rimentelle Projekte aus unterschiedlichen Bereichen der richteten Sonderforschungsbereiche liegt nach wie vor auf Quanteninformationsverarbeitung durchgeführt. Hier hohem Niveau (derzeit 45). Als besonders wirksames Instru- arbeiten auf bayerischer Seite Forscherinnen und Forscher ment der Förderung fach- und universitätsübergreifender der Universitäten München, Erlangen-Nürnberg, Augsburg Forschung hat sich die Einrichtung von Bayerischen For- sowie das Max-Planck-Institut für Quantenoptik zusammen. schungsverbünden bewährt. Bislang wurden insgesamt über 40 Forschungsverbünde eingerichtet, von denen ein Gutteil Bereits 1990 wurde die Bayerische Forschungsstiftung errich- ihre Arbeit bereits beendet hat. Im Rahmen der Forschungs- tet, um zukunftsweisende Projekte der universitären und Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 393 – Drucksache 15/3300

außerhochschulischen Forschung zu unterstützen und für sie Hochschulmitglieder bei der Drittmitteleinwerbung und einen schnellen Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in tragen – abgestimmt auf Profil und Schwerpunktsetzung der die wirtschaftliche Umsetzung zur sorgen. Die Bayerische jeweiligen Hochschule – zur Entwicklung neuer Ansätze und Forschungsstiftung fördert Projekte, an denen Partner aus Ideen für den Wissenstransfer bei. Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam beteiligt sein müs- Als neues Instrument ist hierbei die im Jahr 2002 ins sen. Dies kann auch im Rahmen von Forschungsverbünden Netz gestellte Datenbank baydat online (www.baydat.de) geschehen. Die Schwerpunkte lagen bisher in den Bereichen hervorzuheben, die neben einem Überblick über die bayeri- Elektronik, Biotechnologie, Lasertechnik, Energie- und Ver- sche Hochschullandschaft eine hochschulübergreifende fahrenstechnik, Materialwissenschaft sowie Oberflächen- Recherchemöglichkeit nach Informationen sowie Ansprech- technik und Maschinenbau. und Kooperationspartnern an den bayerischen Hochschulen Mit der Einrichtung der Max-Planck-Forschergruppe bietet. Einsehbar sind die Forschungsprofile von mittlerweile „Optik, Information und Photonik“ an der Universität Erlan- ca. 1.000 Hochschulwissenschaftlerinnen und Hochschulwis- gen-Nürnberg verfügt nun auch die Region Nordbayern über senschaftlern, die an einer Kooperation mit der Wirtschaft eine Einrichtung der Max-Planck-Gesellschaft, die in Bayern interessiert sind; konkrete Kooperationsgesuche können Teil IV neben der Forschergruppe in Nürnberg über die Generalver- unmittelbar (und anonym) aufgegeben bzw. Angebote einge- waltung und 11 Institute verfügt. Die Max-Planck-Forscher- sehen werden. gruppe an der Universität Erlangen-Nürnberg ist die erste Von großer Bedeutung für den Kontakt der Hoch- derartige Forschergruppe an einer deutschen Hochschule. schulen mit der Wirtschaft ist auch die Beteiligung von Ausschlaggebend hierfür war das anerkannt hohe Niveau der Instituten, Forschergruppen und einzelnen Forscherinnen Forschung zur Optik in Erlangen. Zusammen mit der übrigen und Forschern an einschlägigen Fachmessen wie CeBIT, optischen Anwendungsforschung, der Medizintechnik sowie Laser, Systems oder Medica, die auf Hochschulseite organi- der Werkstoffwissenschaft ergeben sich hier auch erhebliche siert und vom Freistaat unterstützt wird. wirtschaftliche Potentiale. Den unmittelbarsten Weg des Technologietransfers Anfang Juni 2003 hat die 1949 unter maßgeblicher stellen innovative Unternehmensgründungen aus den Hoch- Mitwirkung des Freistaats Bayern gegründete Fraunhofer- schulen heraus durch akademisch gebildete Berufsanfänger Gesellschaft (FhG) den Neubau für ihre Zentralverwaltung dar, die diesen zugleich eine Alternative zu klassischen Be- eingeweiht. Der moderne Fraunhofer-Komplex setzt mit sei- rufswegen bieten. An dieser Stelle setzen zwei bayerische nem Turm auch architektonisch einen Akzent im Münchner Programme mit jeweils unterschiedlicher Ausrichtung an: Stadtbild und bietet den knapp 500 Mitarbeitern der Zentral- Das Aktionsprogramm für die Hochschulen HOCH- verwaltung hervorragende Arbeitsmöglichkeiten. Zu diesem SPRUNG (Hochschulprogramm für Unternehmensgründun- 17-stöckigen Bauwerk steuerte der Freistaat Bayern rd. 35 Mio. € gen/Gründernetzwerk Bayern) stellt durch ein bayernweites an finanziellen Sonderleistungen bei. Mit dem Neubau wurde Netzwerk von 14 Beratern an den bayerischen Hochschulen die dauernde Unterbringung der Zentrale in München die kompetente Information, Motivation und Beratung rund ermöglicht. Damit haben zwei führende deutsche Forschungs- um das Thema Existenzgründung an den Hochschulen si- organisationen, die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und die cher. Unter www.hochsprung.de wurde darüber hinaus ein Fraunhofer-Gesellschaft (FhG), ihren Sitz in der bayerischen virtuelles Informationsnetzwerk aufgebaut. Dabei ist aus- Landeshauptstadt. drückliches Ziel der Initiative, an bayerischen Hochschulen Bedingungen zu schaffen, die über das mit Mitteln der High- 49.3 Technologieförderung und Tech-Offensive finanzierte Projekt hinaus eine dauerhafte Technologietransfer Verankerung gründungsrelevanter Aktivitäten in selbsttra- genden Strukturen sichern. Ein zügiger Transfer von Wissen und Technologien aus den Das „Bayerische Förderprogramm zum leichteren Hochschulen in die Industrie ist ein wesentlicher Erfolgs- Übergang in eine Gründerexistenz“ (FLÜGGE) fördert seit faktor für die Konkurrenzfähigkeit der bayerischen Wirt- 1997 Existenzgründungen aus den Hochschulen heraus, schaft. Wesentlich unterstützt wird dieser Transferprozess indem es jungen Hochschulabsolventen mit einer innovati- durch die Arbeit der Technologietransferstellen an den baye- ven Unternehmensidee die Möglichkeit eröffnet, parallel zur rischen Hochschulen, die sich die Vermittlung, Durchfüh- Konzeptionsphase ihrer Unternehmensgründung für die rung und Betreuung von Kooperationen zwischen Unterneh- Dauer von bis zu zwei Jahren als Halbtageskräfte an der men und Wirtschaft zur Aufgabe gemacht haben. Neben der Hochschule zu arbeiten und dadurch ihren Lebensunterhalt Unterstützung der Kontaktaufnahme zur Wirtschaft beraten zu sichern; zugleich wird ihnen die Möglichkeit eröffnet, in Drucksache 15/3300 – 394 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

der Startphase kostengünstig Geräte, Räumlichkeiten oder beteiligungsgesellschaft des Bundes) konnten durch die He- andere Ressourcen der Hochschule mitzubenutzen und belwirkung des Co-Investmentmodells Venture Kapitalinves- dadurch die Lasten am Beginn der unternehmerischen titionen von ca. 300 Mio. € in Bayern generiert werden. Bisher Tätigkeit etwas zu verringern. wurden dadurch ca. 2000 meist hochqualifizierte Arbeits- Insgesamt 83 Gründungsunternehmen konnten plätze bei den Beteiligungsunternehmen geschaffen. bereits von der FLÜGGE-Förderung profitieren, die zusam- Um einen Fortbestand des Förderinstruments Bayern men schätzungsweise schon um die 400 überwiegend hoch- Kapital zu gewährleisten, erfolgte im Rahmen der High-Tech- qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen haben. Offensive Zukunft Bayern eine Mittelaufstockung i.H.v. 32,5 Daneben finden junge Unternehmer in den technolo- Mio. €. Diese Mittel wurden durch die Beteiligung von tbg gieorientierten Gründerzentren eine innovative Gesprächs- (Technologiebeteiligungsgesellschaft des Bundes) und EIB und Kooperationsatmosphäre zwischen Wissenschaftlern, (Europäische Investitionsbank) auf 75 Mio. € aufgestockt. Technikern und Unternehmensleitern. Die Betriebe profitie- Zudem wurden aus HTO-Mitteln drei themenbezoge- ren besonders von der räumlichen Nähe zu renommierten ne Seed-Capital-Fonds bei Bayern Kapital aufgelegt. Diese Forschungseinrichtungen. Bayern hat mittlerweile 23 tech- umfassen die Technologiefelder Software/IuK (4,5 Mio. €), nologieorientierte Gründerzentren errichtet und diese mit Medizintechnik/Pharma (4,5 Mio. €, Schwerpunktregion rd. 100 Mio. € gefördert. Nürnberg/ Fürth/ Erlangen) und Umwelttechnik (5 Mio. €, Ziel der Bayerischen Hochschulpatentinitiative Schwerpunktregion Schwaben). Die tbg beteiligt sich an den „Bayern Patent“ ist es, die nötige Infrastruktur zur Inan- Seed-Fonds mit insgesamt 7,5 Mio. €. spruchnahme und sinnvollen Verwertung von Erfindungen an Hochschulen aufzubauen und so den Transfer wissen- 49.4 Internationale Aktivitäten schaftlicher Entwicklungen durch professionelle Verwertung zu stimulieren. Unterstützung erfahren die Hochschulen bei Das Zusammenwachsen von Wissen aus aller Welt, nicht der Erfindungsverwertung auf zwei Ebenen: durch an neun zuletzt durch die neuen Medien, hat dazu geführt, dass inter- bayerischen Hochschulstandorten angesiedelte Erfinderbe- nationale Zusammenarbeit für eine erfolgreiche Forschungs- rater, die als kompetente Ansprechpartner Hochschulerfin- arbeit unverzichtbar geworden ist. Ziel der Internationalisie- der beraten und unterstützen, und durch das zentrale Patent- rungsbemühungen in Bayern ist es daher, Strukturen und und Lizenzbüro an der Fraunhofer-Patentstelle für die Deut- Angebote an den Hochschulen und Forschungseinrichtun- sche Forschung, das die Erfindungsbewertung und -verwer- gen so auszurichten, dass es gelingt, qualifizierte ausländi- tung übernimmt. sche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Be- Sowohl die Zahl der Erfindungsmeldungen als auch teiligung an gemeinsamen Forschungsprojekten zu gewin- die Zahl der Patentanmeldungen aus den Hochschulen sind nen und gleichzeitig deutschen Nachwuchswissenschaftlerin- seit Beginn des Projekts erheblich und konstant gestiegen; im nen und Nachwuchswissenschaftlern durch eine Internatio- Jahr 2002 allein konnten 77 Patente angemeldet werden, nalisierung des Ausbildungsangebots und eine hohe Qualität mittlerweile sind bereits auch erste Verwertungserfolge zu der Ausbildung die besten Voraussetzungen für ihre For- verzeichnen. schungsaktivitäten in Bayern im Rahmen von internationalen Um die einzelnen Elemente des Verbunds noch bes- Forschungsnetzwerken zu bieten. Um dieses Ziel zu errei- ser zu vernetzen, wurde 1995 die Bayern Innovativ GmbH in chen, wurden vom Freistaat Bayern gerade in jüngster Zeit Nürnberg gegründet. Zur Finanzierung wurde ein Kapital- eine Reihe von Maßnahmen und Initiativen in die Wege stock von über 51 Mio. € aus Privatisierungserlösen des Frei- geleitet, von denen hier folgende beispielhaft genannt seien: staates bereit gestellt. Die Bayern Innovativ Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH ist eine landesweit ope- • Gründung von hochschulübergreifenden Zentren zur rierende und branchenübergreifende Technologietransfer- Schaffung von Netzwerken für eine verbesserte Koordina- einrichtung. Die Bayern Innovativ konzipiert hierzu ein um- tion der Kooperationen bayerischer Hochschulen und der fangreiches Portfolio von Plattformen wie Kongressen oder mit ihnen kooperierenden Forschungseinrichtungen mit Gemeinschaftsstände auf internationalen High-Tech-Messen. bestimmten Ländern/Regionen in Forschung und Lehre. Individuelle Kooperationsprojekte und begleitende Internet- Aufgabe dieser Zentren ist es, Forschungsprojekte mit Ein- portale runden das Angebot ab. richtungen in der jeweiligen Zielregion anzustoßen, als Bayern Kapital hält derzeit 107 Beteiligungen mit Informations- und Kontaktstellen für bayerische und aus- einem Volumen von rd. 100 Mio. €. Aufgrund der Kooperation ländische Einrichtungen zu fungieren und insbesondere mit dem jeweiligen Leadinvestor und der tbg (Technologie- durch die Gewährung von Mobilitätsbeihilfen den Aus- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 395 – Drucksache 15/3300

tausch und die Kooperation von Nachwuchswissenschaft- gen zu geben und Verwaltungsverfahren zu beschleunigen. lern, Professoren, Dozenten und Forschern in der jeweiligen Beispielgebend ist hier das sog. Augsburger Modell. Hier Region anzustoßen. Bereits 1997 wurde so das Bayerisch- haben sich die Ausländerbehörde der Stadt Augsburg, das Französische Hochschulzentrum an der Technischen Uni- dortige Studentenwerk und die drei Augsburger Hochschu- versität München und der Ludwig-Maximilians-Universität len (Universität, Fachhochschule und kommunale Musik- München gegründet, das vom Freistaat Bayern mit 153 400 € hochschule) mit Unterstützung von örtlichen Unternehmen jährlich gefördert wird und von 1998 bis 2001 insgesamt 152 zusammengeschlossen und eine Serviceeinrichtung ge- Projekte anstoßen konnte. Im August 2000 kam das Baye- schaffen, die es Gastwissenschaftlern und Dozenten ermög- risch-Kalifornische Hochschulzentrum an der Friedrich- licht, an einem Ort nicht nur Behördenformalitäten zu erle- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hinzu, das aus digen, sondern sich auch gleichzeitig über Strukturen und Mitteln der High-Tech-Offensive mit 255 700 € jährlich Angebote der genannten Hochschulen umfassend beraten unterstützt wird. Hier konnten bis Ende 2002 insgesamt zu lassen. 42 Projekte gefördert werden. Derzeit befindet sich ein Hochschulzentrum für mittel-, ost- und südosteuropäische Neben den EU-Bildungsprogrammen leistet auch die Betei- Teil IV Länder an der Universität Regensburg im Aufbau, das eben- ligung bayerischer Hochschulen an EU-Forschungsprogram- falls aus Mitteln der High-Tech-Offensive mit 250 000 € jähr- men einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung ihrer in- lich gefördert werden soll. Zudem ist geplant, das Bayerisch- ternationalen Wettbewerbsfähigkeit. Wie die jährlich veröf- Französische Hochschulzentrum um die Koordination der fentlichten Zahlen dokumentieren, haben die bayerischen Aktivitäten mit Quebec zu erweitern. Hochschulen in den vergangenen Jahren mit zunehmendem Erfolg EU-Mittel eingeworben. Im Jahr 2002 waren sie so • Einführung von mehr als 190 Bachelor- und Masterstu- erfolgreich wie nie zuvor: Mit rund 25,7 Mio. € haben die bay- diengängen seit August 1998 an bayerischen Hochschulen erischen Hochschulen fast 19 Prozent mehr Mittel als im und Ausweitung des Angebots an fachspezifischen Fremd- Vorjahr und 4 Prozent mehr als im bisherigen Spitzenjahr sprachenausbildungen und fremdsprachigen Lehrveran- 2000 eingeworben. staltungen zur Sicherung der internationalen Konkurrenz- fähigkeit der in Deutschland ausgebildeten Nachwuchs- 49.5 Sonstige Programme und Maßnahmen wissenschaftler. Hier wurden aus Mitteln des Freistaats des Landes und des Europäischen Sozialfonds auf fünf Jahre angeleg- te Sonderprogramme im Umfang von 11,4 Mio. € für die Mit dem im Mai 2003 beschlossenen Elitenetzwerk Bayern Universitäten und über 7,5 Mio. € für die Fachhochschulen baut der Freistaat ein abgestimmtes Programm zur Förde- aufgelegt. rung von hervorragendem wissenschaftlichen Nachwuchs auf. Auf Grundlage der Stärken Bayerns in der Forschung wer- • Strukturverbesserungen mit dem Ziel einer verstärkten den für besonders begabte Studierende und Graduierte an Einwerbung von Drittmitteln in der Forschung insbesonde- den bayerischen Universitäten etwa 20 Elitestudiengänge re im EU-Bereich. Hier wird derzeit eine Zentrale EU-Ser- und ca. 10 Internationale Doktorandenkollegs etabliert. Diese vicestelle ZEUS eingerichtet, die als Informations- und werden durch ein anspruchsvolles fachliches und überfachli- Beratungsstelle die bayerischen Hochschulen bei ihren ches Angebot, internationale Ausrichtung, gezielte Persön- Anstrengungen unterstützen soll, am 6. EU-Forschungs- lichkeitsbildung und intensive Betreuung und Förderung rahmenprogramm noch erfolgreicher als bisher zu partizi- geprägt sein. Der Fokus liegt dabei auf der Heranführung pieren. Diese Stelle wird aus Mitteln der High-Tech- ebenso an eine wissenschaftliche Laufbahn wie an eine wis- Offensive mit über 156 000 € jährlich gefördert. senschaftsbezogene berufliche Tätigkeit. Die bayerischen Universitäten bündeln hierfür ihre Kompetenzen und ziehen • Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen auch die Expertise außerbayerischer und außerhochschuli- für den Aufenthalt ausländischer Gastwissenschaftler und scher wissenschaftlicher Einrichtungen bei. Um eine hohe Dozenten an bayerischen Hochschulen in Zusammenarbeit Qualität des Angebots sicherzustellen, wird eine internatio- mit den Studentenwerken und den Ausländerbehörden der nal besetzte Expertenkommission hinsichtlich der von den Kreisverwaltungsbehörden bzw. Kommunen mit dem Ziel, Universitäten eingereichten Konzepte für Elitestudiengän- diesem Personenkreis bei Behördengängen insbesondere gen und Doktorandenkollegs regelmäßig Evaluierungen im Bereich Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis Hilfestellun- durchführen. Drucksache 15/3300 – 396 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

50 Berlin

50.1 Grundsätze und Schwerpunkte der international wettbewerbsfähiger Strukturen und eine Forschungs- und Technologiepolitik Schwerpunktsetzung, die sowohl die Hochschulen als auch die außerhochschulische Forschung und die regionale Wissenschaft und Forschung sind für Deutschland die wohl Wirtschaft mit einbezieht und „strategische Allianzen“ zwi- wichtigsten Standortfaktoren der Zukunft. Sie führen zu schen diesen Akteuren forciert. innovativen, zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen, wirken posi- Eine Ende der 90er Jahre vorgenommene themati- tiv auf das Image einer Region und ziehen Studierende, sche Charakterisierung der Berliner Wissenschaft führte zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Forscherin- 13 Bereichen mit besonderen Potentialen: nen und Forscher aus aller Welt an. Das gilt besonders für das Land Berlin: • Molekulare Medizin, Biotechnologie, Genomforschung Berlin weist eine in Deutschland einzigartige Dichte an Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen • Informations- und Kommunikationstechnik auf: 4 Universitäten einschließlich der „Charité-Universi- tätsmedizin Berlin“, 3 Kunsthochschulen, 10 Fachhoch- • Verkehrsforschung und –technik schulen und über 70 öffentlich finanzierte außerhochschu- lische Forschungseinrichtungen haben ihren Sitz in der • Neue Materialien und Verfahren Stadt. • Strukturforschung Mit • Optik und Optische Technologien • seinen zahlreichen – ganz überwiegend gemeinschaftsfi- nanzierten – Forschungseinrichtungen, • Mikrosystemtechnik

• der zunehmend besseren Positionierung in überregionalen • Produktionstechnik und Maschinenbau Wettbewerben, • Umweltforschung • den guten bis sehr guten Ergebnissen im Evaluierungs- prozess durch den Wissenschaftsrat, • Geowissenschaften

• den über 50 000 Beschäftigten unmittelbar und mittelbar • Angewandte Mathematik im Wissenschaftsbereich, • Volkswirtschaftslehre • den erheblichen Forschungsmitteln, die nach Berlin fließen, sowie • Kultureller und sozialer Wandel

• der eingeleiteten thematischen Strukturierung auf wichtigen Unter dem zuletzt genannten Schwerpunkt werden For- Feldern, wie Biotechnologie, Verkehrsforschung, IuK- schungsaktivitäten miteinander vernetzt und besonders Technologien gefördert, die in Berlin universitäts- und institutionenüber- greifend verfolgt werden und von hoher Qualität sind. verfügt Berlin wie kaum auf einem anderen Feld über ein Über diese Thematik hinaus verfügt Berlin über viel- enormes Zukunftspotential. fältige Potentiale in den Geistes- und Sozialwissenschaften, die einer weiteren Strukturierung bedürfen. Während in der ersten Hälfte der 90er Jahre die Zu- sammenführung und Neuordnung des Forschungspotentials 50.2 Hochschulforschung Berlins im Vordergrund der Landesforschungspolitik stand, setzt der Senat seit Mitte der 90er Jahre konsequent auf die Die Vernetzung des Forschungspotenzials trug auch zur Qua- Herausbildung von forschungspolitischen Schwerpunkten litätssteigerung in der Hochschulforschung bei. Über einen und auf eine zukunftsorientierte Profilierung der Berliner Zeitraum von fast 10 Jahren lässt sich ein erheblicher Quali- Forschungslandschaft. Im Mittelpunkt der aktuellen Berliner tätssprung feststellen, der sich u.a. in den von der Deutschen Forschungspolitik stehen deshalb die Bildung thematischer, Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworbenen Drittmitteln Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 397 – Drucksache 15/3300

widerspiegelt. Die Zahl der Sonderforschungsbereiche (der- unterstützt ausdrücklich diese leistungsorientierte Vergabe zeit 26) und der Graduiertenkollegs (30 sowie ein gemeinsa- von Forschungsmitteln innerhalb der Universitäten und mes mit Potsdam) an den Universitäten hat sich über die letz- Hochschulen. te Dekade verdoppelt bzw. verdreifacht – trotz massiver Spar- Es zeichnet sich deutlich ab, dass die Hochschulver- zwänge. träge nicht nur ein Instrument der Finanzierung sind und der Die Leistungsfähigkeit kommt darüber hinaus in der Planungssicherheit dienen, sondern sich auch als ein zentra- Förderung von zahlreichen weiteren, in Normal- und Schwer- les Instrument der Hochschulreform bewähren. Das betrifft punktprogrammen der DFG geförderten Projekten ebenso insbesondere die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch wie in von der EU oder von privaten und öffentlichen Einrich- effizientere Steuerung sowie die Modernisierung der Studien- tungen finanzierten Vorhaben zum Ausdruck. Aus dem Uni- strukturen. versitätsranking der DFG vom Juli 2003 geht hervor, dass die Die Hochschulverträge wurden außerdem als ein Sys- Berliner Universitäten und außerhochschulischen Einrich- tem von Zielvereinbarungen weiter entwickelt. Sie enthalten tungen im Zeitraum von 1999 bis 2001 im bundesdeutschen Verpflichtungen der Hochschulen zur Reform des Studien- Vergleich – neben der Region München – die meisten Dritt- angebots. Teil IV mittel eingeworben haben. Einer der Schwerpunkte der strukturellen Weiterent- Durch die haushaltspolitisch verursachten Kürzun- wicklung der Verträge wird die Strukturreform in der Berli- gen im Berliner Hochschulbereich bestand die nicht uner- ner Hochschulmedizin entsprechend den Empfehlungen der hebliche Gefahr, die für Forschungsvorhaben notwendige vom Berliner Senat eingesetzten Expertenkommission vom Planungssicherheit empfindlich zu stören. Dieses Risiko 14. Oktober 2002 und des Wissenschaftsrates sein. konnte dadurch abgewendet werden, dass mit den Hoch- schulen Rahmenverträge über ihre Finanzierung zunächst 50.3 Außerhochschulische Forschung bis zum Jahr 2000 geschlossen wurden, deren Verlängerung dann um weitere zwei und nochmals drei Jahre ausgehandelt In allen politischen Erklärungen und in Stellungnahmen werden konnte. Im Gegenzug haben sich die Hochschulen zu von Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft wird die einer Vielzahl von Maßnahmen zur Qualitätssicherung und herausragende Bedeutung des Bereichs Forschung für den Profilbildung verpflichtet und organisatorische Reformen Wirtschaftsstandort Berlin hervorgehoben, und gerade die eingeleitet. außerhochschulischen Forschungseinrichtungen erfüllen Mit der Weiterentwicklung der Hochschulverträge einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines zukunftsfähi- für 2006–2009 verfolgt das Land Berlin das Ziel, den Hoch- gen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes. schulen Planungssicherheit für diesen Zeitraum zu geben. Dazu zählen 3 Großforschungseinrichtungen der Eine wesentliche Innovation im Vertragssystem stellt Helmholtz-Gemeinschaft, 7 Einrichtungen der Max-Planck- das System einer parametergestützten leistungsbezogenen Gesellschaft, 6 Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft, Mittelzuweisung dar, die bereits für das Jahr 2002 vereinbart 15 Forschungsinstitute der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) ein- worden ist. Dabei wird ein festgelegter ansteigender Prozent- schließlich dreier Außenstellen, eine Reihe von Landesein- satz der vertraglich vereinbarten konsumtiven Zuschüsse richtungen und weiterer gemeinsam von Bund und Land ge- nach Leistungsparametern an die Hochschulen verteilt. Die förderter Institute sowie Bundeseinrichtungen mit For- Parameter dienen der Leistungsquantifizierung in den Berei- schungsaufgaben. chen Lehre, Forschung, Nachwuchsförderung sowie Gleich- Insgesamt existieren damit ca. 70 öffentlich finanzier- stellung. te außerhochschulische Forschungseinrichtungen in Berlin. Die Hochschulverträge wurden im laufenden Ver- Eine besondere Erwähnung verdient der Wissen- tragszeitraum als Steuerungselemente weiter entwickelt. schafts- und Wirtschaftsstandort Berlin-Adlershof (WISTA), Insbesondere wurde ein Vertragscontrolling eingeführt. Die der durch die Ansiedlung der naturwissenschaftlichen Fakul- Hochschulen erstellen jährlich Leistungsberichte, die neben täten der Humboldt-Universität weitgehend komplettiert ist. aussagekräftigen Daten über die Belastungen und Leistun- Die Umsätze der dortigen Unternehmen (einschließlich För- gen der Hochschulen Aussagen zum Stand der Erfüllung der dermittel) und die Budgets der wissenschaftlichen Einrich- übernommenen Verpflichtung enthalten. tungen (einschließlich Drittmittel) erhöhten sich von rd. 385 Die Universitäten und Hochschulen haben daneben Mill. € im Jahr 2000 auf rd. 488 Mill. € im Jahr 2001. Nachdem auch ihre eigenen internen Forschungsförderinstrumente die Wirtschaftskraft des Standortes von 1999 auf 2000 um weiterentwickelt, mit denen sie interdisziplinäre Vorhaben 12,5 Prozent gestiegen war, hat sich das Wachstum mit einer fördern und Drittmittelforschung vorbereiten. Das Land 26-prozentigen Steigerung von 2000 auf 2001 spürbar be- Drucksache 15/3300 – 398 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

schleunigt. Im Jahre 2001 verließen zwar 39 Unternehmen bei. Darüber hinaus ist auf eine Vielzahl gemeinsamer den Standort, es konnten aber 71 Unternehmen neu angesie- Forschungsaktivitäten u.a. in Sonderforschungsbereichen, delt werden. Insgesamt sind in Adlershof 5 380 Mitarbeiter Graduiertenkollegs und weiteren Kooperationsprojekten beschäftigt, davon 3 600 in Unternehmen. hinzuweisen, die in den letzten Jahren kontinuierlich zuge- Der 1992 als modellhafte Verbindung von Grundla- nommen haben. Ein besonders erfolgreiches Kooperations- genforschung, klinischer Forschung und Anwendung sowie projekt ist das im Jahr 2002 bewilligte DFG-Forschungszen- gewerblicher Verwertung von Forschungsergebnissen ge- trum „Mathematik für Schlüsseltechnologien“. gründete Biomedizinische Forschungscampus Berlin-Buch hat ebenfalls eine dynamische Entwicklung zu verzeichnen. 50.4 Technologieförderung und Durch die enge räumliche Verbindung von For- Technologietransfer schungseinrichtungen wie dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, dem Forschungsinstitut für Molekulare In der Technologieförderung des Landes stehen die gemein- Pharmakologie sowie den Spezialkliniken der Charité für sam mit Brandenburg definierten „Landesschwerpunkte“ Krebs- und Herzkreislaufforschung Robert Rössle und Franz Biotechnologie / Biomedizin, IuK-Technologien, Verkehr – in- Volhardt ist der Campus für Biotechnologiefirmen ein attrak- zwischen noch um die Querschnittstechnologien Optik und tiver Standort. Inzwischen befinden sich auf dem Gelände 42 Mikrosystemtechnik erweitert – im Vordergrund. Auf diesen Unternehmen mit rd. 570 Mitarbeitern. Laborgebäude mit Feldern wurden tragfähige Innovationsnetzwerke aus Hoch- 14 100 m2 Nutzfläche stehen für Firmen zur Verfügung, weite- schulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen ge- re 8 500 m2 werden 2003 fertiggestellt sein. knüpft. Einen wichtigen Anteil daran hat die TSB Technolo- Diese technologieorientierten Beispiele machen die giestiftung Innovationszentrum Berlin. Seit ihrer Einrichtung besondere Bedeutung der außerhochschulischen Forschung wurde der strategische Dialog zwischen Politik, Wissenschaft als Standortfaktor deutlich. und Wirtschaft verstärkt. Sie strukturiert und moderiert die Naturwissenschaften und Technologie allein sind Innovationsaktivitäten Berlins und bündelt sie über ihre Ini- aber keine ausreichende Basis für einen Innovationsstandort. tiativen Bio-TOP in den Biotechnologien, Forschungs- und Gerade Nähe und Interaktion zwischen Natur- und Technik- Anwendungsverbund Verkehrstechnik (FAV) in den sowie Geistes- und Sozialwissenschaften schaffen günstige Verkehrstechnologien, TSBmedici in den Medizintechnolo- Voraussetzungen für ein Innovationsklima. Berlin bietet hier- gien und Time Kontor in den IuK-/Medien-Technologien. für mit seinen Universitäten und einer Reihe außerhochschu- Als ausgesprochen wirksam für die thematische lischer Einrichtungen wie z.B. dem Wissenschaftskolleg, dem Schwerpunktbildung und anwendungsorientierte Vernet- Wissenschaftszentrum für Sozialforschung, dem Deutschen zung der relevanten Akteure aus Wissenschaft und Wirt- Institut für Wirtschaftsforschung, der Berlin-Brandenburgi- schaft hat sich zudem die Einrichtung „Interdisziplinärer sche Akademie der Wissenschaften sowie den drei Geisteswis- Forschungsverbunde“ (IFV's) erwiesen, die zum Teil eng mit senschaftlichen Zentren optimale Bedingungen. Im Rahmen Initiativen der TSB verzahnt sind oder in diese übergehen. des oben erwähnten DFG-Rankings für 1999 bis 2001 wurde Nachhaltige Schübe für die Netzwerkbildung gingen sichtbar, dass im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften in der Vergangenheit auch von den „Forschungspolitischen der höchste Drittmittelbetrag durch Berliner Einrichtungen Dialogen“ aus, die Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft eingeworben wurde. Hieran sind neben den Hochschulen auch und Politik zu wichtigen Technologiefeldern miteinander ins die außerhochschulischen Institute beteiligt. Gespräch bringen und strategische Handlungsorientierun- Zwischen den Universitäten und den außerhoch- gen entwickeln. Mit vergleichsweise geringem finanziellen schulischen Forschungseinrichtungen bestehen enge Ko- Aufwand haben beide Steuerungsinstrumente wesentliche operationsbeziehungen. Hierzu tragen auf der Grundlage Pionierarbeit zur Entstehung anwendungsrelevanter For- von Kooperationsvereinbarungen gemeinsame Berufungen schungsschwerpunkte und -zentren geleistet. Ein wesent- der Leiter der außerhochschulischen Einrichtungen und in licher Fokus der Technologiepolitik des Landes richtet sich zunehmendem Maße auch der Abteilungsleiter, ferner die zudem auf die Entwicklung der Wissenschafts- und Wirt- Mitgliedschaft von Universitätsvertretern in den wissen- schaftsstandorte in Berlin-Adlershof und Berlin-Buch. Auch schaftlichen Beiräten und den Aufsichtsgremien der For- in der Mikrosystemtechnik und in den Optischen Technolo- schungseinrichtungen, der Einsatz von Wissenschaftlerin- gien wurden die Kooperationen zwischen Forschungseinrich- nen und Wissenschaftlern aus den Forschungseinrichtun- tungen und vor allem kleinen und mittleren Unternehmen gen in der universitären Lehre und die Beschäftigung von konsequent verstärkt. Hierzu trugen u.a. die Einrichtung Studierenden in den außerhochschulischen Einrichtungen eines Zentrums für Mikrosystemtechnik (ZEMI) in Adlershof Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 399 – Drucksache 15/3300

sowie die Arbeit des Kompetenznetzwerkes Optische Techno- Auch in der Nord- und Lateinamerikaforschung wie logien in Berlin und Brandenburg e.V. (OptecBB) bei. in der Afrika- und Asienforschung verfügt Berlin über eine Eine intensive Kooperation sowohl unter wissenschaft- Expertise, die wissenschaftlich, kulturell und politisch von lichen Forschungseinrichtungen als auch zwischen Wissen- besonderem Wert ist. schaft und Wirtschaft findet darüber hinaus auch mit Branden- Ein Schwerpunkt der Berliner Forschung hinsichtlich burg – insbesondere auf den o.g. Technologiefeldern – statt. der Erschließung anderer Kultur- und Wirtschaftsräume sind In einer Gesamtschau über zukunftsweisende For- die Islamwissenschaften. Im Geisteswissenschaftlichen Zen- schungs- und Entwicklungsfelder im internationalen Stand- trum „Moderner Orient“ analysieren Forscherinnen und ortwettbewerb, die das BMBF in Form eines „Innovations- Forscher aus verschiedenen Herkunftsländern gemeinsam berichtes kompetenznetze.de 2003/2004“ herausgegeben die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Pro- hat, wird Berlin/Brandenburg als die in Deutschland führen- bleme des Orients. Durch die Verknüpfung historisch-philo- de Region auf diesem Gebiet hervorgehoben. logischer Methoden mit sozialwissenschaftlichen Ansätzen trägt auch der Arbeitskreis „Moderne und Islam“ – ein Zu- 50.5 Internationale Aktivitäten sammenschluss von Wissenschaftlern aus Berliner Einrich- tungen – mit seiner Arbeit der gewachsenen politischen Berlin misst den internationalen Beziehungen, und zwar Bedeutung des Islam Rechnung. nicht nur in Europa, eine außerordentlich hohe Bedeutung Die außerordentliche Dichte, Vielfalt und Qualität bei und ist bemüht, sie vor allem auch im wissenschaftlichen wissenschaftlicher (und kultureller) Einrichtungen ist ein Bereich auszubauen und zu pflegen. Dabei geht es auch da- wichtiger Standortvorteil und Anknüpfungspunkt für inter- rum, im Europäischen Forschungsraum für das Berliner nationale Kontakte, Aktivitäten und Kooperationen. Forschungs- und Innovationspotenzial eine angemessene Das vorhandene wissenschaftliche Potenzial muss für Position zu sichern. Ein geographischer Schwerpunkt für die die internationale Kooperation weiter gepflegt, sichtbar ge- Zusammenarbeit sind die Beitrittskandidaten in Mittel- und macht und durch Vernetzung sowie gezielte Infrastruktur- Osteuropa. maßnahmen gestärkt werden. Die Möglichkeiten des Aus- Hervorragende Potenziale bietet Berlin in den Berei- tauschs und der Aufnahme von Gastwissenschaftlern, der chen der Geistes- und Sozialwissenschaften, die auf bestimmte Kommunikation in Foren und Begegnungsstätten wie dem Regionen und Kulturkreise bezogen sind. So gibt es an der Wissenschaftskolleg und der Berlin-Brandenburgischen Aka- Humboldt-Universität ein Zentrum für Großbritannienfor- demie der Wissenschaften sowie die besonderen Aufgaben schung sowie ein Nordeuropa-Institut, an der Technischen der Wissenschafts- und Technologieparks Adlershof und Universität ein Zentrum für Frankreichforschung, an der Buch werden für die Verstärkung der internationalen Koope- Freien Universität ein Zentrum für Italienforschung und das ration in Forschung und Entwicklung in besonderem Maße Osteuropa-Institut. genutzt.

51 Brandenburg

51.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Weiterentwicklung der Wissenschaftslandschaft ist ein vorrangi- Forschungs- und Technologiepolitik ges Ziel der Landesregierung für ein modernes Brandenburg. Eingebettet in das Flächenland Brandenburg liegt Die brandenburgische Forschungs- und Technologiepolitik das Land Berlin. Der angestrebte Zusammenschluss beider sah sich in den Jahren nach 1990 vor die Aufgabe gestellt, Länder erfährt bereits seit Jahren durch eine Vielzahl von eine im nationalen wie auch internationalen Rahmen kon- Kooperationen zwischen Hochschulen und Forschungsein- kurrenzfähige Hochschul- und Forschungslandschaft auf- richtungen beider Länder sowie durch regelmäßige Konsul- zubauen. Dieser Prozess ist weitgehend abgeschlossen. tationen der Fachressorts die erwünschte Unterstützung. In- Die ersten Jahre des neuen Jahrzehntes zeichnen sich sofern leisten Wissenschaft und Forschung als Wegbereiter dadurch aus, dass Brandenburg seinen Bestand der Forschungs- für die Länderfusion einen wichtigen Beitrag. einrichtungen konsolidiert. Wissenschaft und Forschung spielen Die Region Berlin/Brandenburg weist die größte Dich- bei der Entwicklung des Landes eine herausgehobene Rolle. Die te von außerhochschulischen Forschungseinrichtungen in Drucksache 15/3300 – 400 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Deutschland auf. Das Spektrum der Forschungskooperationen (HGF) und der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) den Anforderungen ist breit gefächert. Es reicht von der Grundlagenforschung bis der Grundlagen- wie auch der anwendungsorientierten For- zur produktorientierten Anwendungsforschung. Naturwis- schung Rechnung. Daneben bestehen Ressortforschungsein- senschaftliche Disziplinen wie auch Geisteswissenschaften richtungen des Landes, darunter Institute, die durch mehrere sind hier gleichermaßen vertreten. Länder gefördert werden. Diese bearbeiten bevorzugt Frage- Die Länder Brandenburg und Berlin haben 1992 stellungen, die zur Erfüllung von Aufgaben der Landesregie- einen Staatsvertrag über die Gründung der Berlin-Branden- rung erforderlich sind. burgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) geschlos- Nach dem erfolgreichen Abschneiden der im Land sen. Seitdem ist die BBAW einer der herausragenden länder- Brandenburg gelegenen Leibniz-Institute bei der Evaluie- übergreifenden Leistungsexponenten der Wissenschafts- rung durch den Wissenschaftsrat und der Helmholtz-Ge- region Berlin/Brandenburg. meinschaft Deutscher Forschungszentren bei der System- Ziel der Forschungspolitik des Landes Brandenburg und Institutsevaluation arbeiten die Forschungseinrich- ist eine zukunfts- und anwendungsorientierte Forschung und tungen an der weiteren Ausprägung ihrer Forschungsprofile. Entwicklung entsprechend den Profilbereichen der Hoch- Hier sei auf die Schwerpunktsetzung in den Forschungsge- schulen. Für die technologisch ausgerichteten Forschungs- bieten Life Sciences und Geoforschung verwiesen, die in den bereiche sind die anzustrebenden Schwerpunkte im Landes- zurückliegenden vier Jahren sehr erfolgreich gearbeitet ha- innovationskonzept festgelegt. ben, weiter verstärkt werden und unter dem Aspekt der Vor- Die forschungspolitischen Schwerpunkte des Landes sorgeforschung in der öffentlichen Förderung eine besonde- Brandenburg richten sich auf: re Aufmerksamkeit erfahren.

• Ausbau der Vernetzung und Clusterbildung in der 51.2 Hochschulen und außerhochschulische Forschungslandschaft Forschungseinrichtungen

• Schwerpunktbildung zur Stärkung der Grundlagenfor- Hochschulforschung schung und der anwendungsorientierten Forschung in den Hochschulen Im Land Brandenburg sind drei Universitäten, eine Kunst- hochschule und fünf Fachhochschulen angesiedelt. • Stärkung des anwendungsorientierten Forschungspoten- Die Universität Potsdam (UNIP) hat auf der Grundlage zials der Fachhochschulen kleiner Fächer und Fakultäten Profilbereiche entwickelt, die durch interdisziplinäre, fakultäts- und fachübergreifende • systematische Förderung des wissenschaftlichen Nach- Zusammenarbeit mit außerhochschulischen Einrichtungen wuchses gekennzeichnet ist. Herausragende Profilbereiche sind:

• Teilhabe der Hochschulen an nationalen und internationa- • Erdwissenschaften len Forschungsförderprogrammen • Lebenswissenschaften Profil, nationales und internationales Renommee und Zu- kunftsfähigkeit der Hochschulen werden maßgeblich durch • Erziehungswissenschaften exzellente Forschung bestimmt. Hierbei entwickeln die Hochschulen im Land Brandenburg eigenständige Zieldefi- • Kulturen im Vergleich nitionen und Strategien ihrer Forschung. Perspektivisch wer- den Indikatoren für die Bemessung von Forschungsleistun- • Komplexe Systeme gen entwickelt und in das Modell einer leistungsbezogenen Mittelvergabe einbezogen. Bereits heute wird den Ergebnis- • Weiche Materie sen im Einwerben von Drittmitteln für die leistungsbezogene Mittelvergabe eine besondere Bedeutung beigemessen. Der UNIP wurde ein Sonderforschungsbereich (SFB) bewilligt Neben einer breit angelegten Hochschulforschung tra- (Informationsstruktur: Die sprachlichen Mittel der Gliederungen gen außerhochschulische Forschungseinrichtungen der Max- von Äußerungen, Satz und Text). Im mathematisch-naturwis- Planck-Gesellschaft (MPG), der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG), senschaftlichen Bereich ist die Hochschule an sechs SFB be- der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren teiligt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 401 – Drucksache 15/3300

Das Forschungsprofil der Brandenburgischen Tech- Programm zur Förderung der anwendungsorientierten For- nischen Universität Cottbus (BTU) wird durch konsequente schung und Entwicklung an Fachhochschulen beteiligt. Schwerpunktbildung in zukunfts- und strukturorientierten Die FH Lausitz profiliert sich mit Forschung zur Bio- Bereichen bestimmt. Kernthemen sind: technologie, die FH Brandenburg zur Mechatronik und eLearning. Die FH Eberswalde befasst sich mit Nachhaltig- • Leichtbau keitsproblemen in der Land- und in der Forstwirtschaft. Die Forschung der TFH Wildau ist stark technisch-anwendungs- • Energie orientiert ausgerichtet. Hier werden eigene durch BMBF und EU geförderte Forschungsprojekte sowie Auftragsforschung von • Umwelt Unternehmen und anderen Partnern umgesetzt. Die Forschung an der FH Potsdam orientiert sich an drei Kompetenznetzen: • Informations- und Kommunikationstechnik Soziale und kulturelle Gestaltung der Gesellschaft, Neue Medien und Wissensmanagement, Brandenburgische Bau- • Turbinen und Motortechnik, Fahrzeugdynamik und Kulturlandschaft. In allen Kompetenzbereichen werden Teil IV Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit vorwiegend • Stadtumbau, Stadtrückbau regionalen Partnern aus anderen Hochschulen und For- schungseinrichtungen, Administrationen und der Wirtschaft Der Bereich Leichtbau wurde durch die Gründung des Inter- realisiert. disziplinären Forschungszentrums für Leichtbauwerkstoffe Panta Rhei GmbH an der BTU Cottbus im Jahr 2000 und die Außerhochschulische Forschung Fertigstellung des Institutsgebäudes im Jahr 2001 konse- quent ausgebaut. Besondere Schwerpunktsetzung erfolgte Jede der großen deutschen Forschungsorganisationen ist mit bezüglich der multifunktionalen Leichtbauwerkstoffe mit Einrichtungen in Brandenburg vertreten. Betrachtet man integrierten Funktionsmaterialien. deren Ansiedlungsorte, so ist eine deutliche Konzentration um Berlin herum zu erkennen. Diese Raumstruktur begün- Die Forschungsstruktur der Europa-Universität Via- stigt die angestrebte Synergie. Über Kooperationsvereinba- drina (EUV) resultiert aus ihrem integrativen, disziplinüber- rungen sind leistungsfähige Netzwerke entwickelt worden. greifenden Konzept. Gegenstand der Forschung sind die Insbesondere geht es dabei um Kooperationen zwi- Transformationsprozesse in Wirtschaft, Recht, Politik, Ver- schen außerhochschulischen Forschungseinrichtungen und waltung und Kultur bei der Annäherung Ost- und Ostmittel- Hochschulen. Zwischen allen Einrichtungen der MPG, FhG, europas an das übrige Europa. Des Weiteren geht es um Auf- HGF und WGL in Brandenburg bestehen Vereinbarungen gaben und Bedeutungsveränderungen internationaler Be- über die Zusammenarbeit mit Hochschulen des Landes und ziehungen und Institutionen sowie um den Funktionswandel das Modell der gemeinsamen Berufung hat vielfach Anwen- der Geisteswissenschaften zu Handlungs- und Gestaltungs- dung gefunden. Hierdurch wird den Forschungseinrichtun- wissenschaften. gen und den Hochschulen eine aufeinander bezogene kom- plementäre Entwicklung ermöglicht. Die vorhandenen Infra- Im Mittelpunkt der Forschung an der Hochschule für strukturen werden beiderseits genutzt. Die Forschungskom- Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF) steht die Erfor- ponente der Hochschulen wird deutlich verstärkt und für die schung der Wahrnehmung, Wirkung und Planung massen- Forschungseinrichtungen ergibt sich eine frühzeitige, geziel- kommunikativer Prozesse. Eine neue Herausforderung stellt te Steuerung der Ausbildung des benötigten wissenschaft- die Auseinandersetzung mit den sich verändernden Rahmen- lichen Spitzennachwuchses. bedingungen der von digitalen Medien geprägten Arbeits- Über gemeinsame Berufungen werden Wissenschaft- felder dar. Die Forschung auf dem Gebiet der digitalen und lerinnen und Wissenschaftler der außerhochschulischen interaktiven Medien wird einen Schwerpunkt der Arbeit des Forschungseinrichtungen in den Lehrbetrieb der Univer- im Aufbau befindlichen Innovationszentrums für nonlineare sitäten und Fachhochschulen eingebunden, wie auch Stu- Medien bilden. dierenden die Infrastrukturkapazität der Forschungsein- richtungen zur Verfügung gestellt wird. Gerade natur- und Die fünf Fachhochschulen des Landes Brandenburg technikwissenschaftliche Studiengänge an Hochschulen (Potsdam, Brandenburg, Wildau, Eberswalde und Lausitz/ Brandenburgs haben dadurch deutlich an Leistungsstärke Senftenberg u. Cottbus) haben sich erfolgreich am BMBF- gewonnen. Das Instrument der gemeinsamen Berufung Drucksache 15/3300 – 402 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

kommt auch zunehmend im Hinblick auf Berliner Hoch- kularer Inhaltsstoffe mit Speicher-, Signal- und Struktur- schulen zur Anwendung, um die gemeinsamen Branden- funktion. burg/Berlin-Potenziale zu nutzen. Beide Einrichtungen sind führend beteiligt an der Programmerarbeitung „Genomforschung und Pflanzen- Teilchenphysik und Kosmosforschung biotechnologie im Dienste der Diagnose, Verhütung und Therapie ernährungsbedingter Krankheiten“. Gemeinsam Drei Forschungseinrichtungen in Brandenburg widmen mit anderen Forschungsinstituten der Region, zu denen sich der Forschung in der Teilchenphysik bzw. der auch das Institut für Pflanzenphysiologie der Universität Erforschung des Makrokosmos: Potsdam und Unternehmen der Region gehören, ist der Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik Albert- „Verein zur Förderung der Nutrigenomforschung e. V.“ ge- Einstein-Institut hat seinen aktuellen Forschungsschwer- gründet worden und war mit dem o. g. Thema im Rahmen punkt in der Quantisierten Allgemeinen Relativitätstheorie. des Bio-Profile-Wettbewerbs erfolgreich. Erforscht wird die Entwicklung einer Theorie der Quanten- gravitation durch Geometrisierung der Quantentheorie. Geo-, Umwelt- und Agrarforschung DESY Zeuthen (HGF) befasst sich mit experimentel- ler und theoretischer Elementarteilchenphysik und arbeitet Eine in Deutschland einmalige Konzentration von Geo-, dabei eng mit DESY Hamburg, CERN in Genf und mit For- Klima- und Umweltforschung ist durch das GeoForschungs- schungs- und Bildungseinrichtungen in Berlin und Branden- Zentrum Potsdam (GFZ), das Potsdam-Institut für Klimafol- burg zusammen. In Sonderheit sei hervorgehoben, dass genforschung (PIK) und das Alfred-Wegener-Institut für DESY Zeuthen wichtige Vorlaufforschung für eine der neun Polar- und Meeresforschung (AWI), Außenstelle Potsdam Zukunftsmaschinen (wissenschaftliche Großgeräte), für den auf dem Telegrafenberg der Landeshauptstadt, gegeben. „Freie-Elektronen-Laser (X-FEL)“, leistet. Aufgebaut und wei- Diese Einrichtungen stellen mit ihrer Geo-Expertise eine ter entwickelt wird im DESY Zeuthen ein Photoinjektor- herausragende Wissenschaftspotenz des Landes Branden- Teststand einer lasergetriebenen Elektronenquelle, wie sie burg dar. Besonders hervorgehoben sind die intensiven für die TESLA-Projekte benötigt wird. Vernetzungen zur Desasterforschung in den Geowissen- Die Forschungen des Astrophysikalischen Institut schaften und die internationalen Kooperationen in der Potsdam (AIP), Mitglied der WGL, beziehen sich zum Einen Klimaforschung. auf astrophysikalische Vorgänge, die Magnetfelder erzeu- Das GeoForschungsZentrum Potsdam (HGF) gründet gen und deren Verhalten bestimmen, zum Anderen auf die mit der Universität Karlsruhe ein Center for Disaster Man- Herausbildung kosmischer Strukturen, z. B. der Galaxien- agement and Risk Reduction Technology (CEDIM) als ein haufen, Galaxien, Schwarzen Löcher und Sterne aus der Virtuelles Institut. Mit CEDIM wird Forschung organisiert, homogenen Frühphase des Universums. Dazu werden ein- die auf die Entwicklung und Bereitstellung sowie den erseits die Methoden der beobachtenden Astronomie an Transfer von Tools zur Analyse und Reduktion von Katastro- modernen Großteleskopen in aller Welt und von Satelliten- phenrisiken abzielt. plattformen aus eingesetzt. Andererseits werden Methoden Im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (WGL) der numerischen Simulation komplexer astrophysikalischer werden Natur- und Gesellschaftswissenschaften zusammen Vorgänge erstellt. geführt, um globale Umweltveränderungen und ihre ökolo- gischen, ökonomischen und sozialen Folgen zu untersu- Life Sciences und Biotechnologie chen. Der Forschungsansatz umfasst die Analyse des Erdsystems, die den Menschen einschließt und das wissen- Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam- schaftliche Fundament für eine dauerhafte Koevolution von Rehbrücke (DIfE, WGL) hat die Aufgabe, Erkenntnisse zum Mensch und Natur schafft. Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit zu Die Außenstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Ins- gewinnen. Die Forschung des Instituts umfasst ein breites tituts für Polar- und Meeresforschung (HGF) leistet mit Spektrum verschiedener Ansätze, vom biochemischen Expe- ihren terrestrischen Arbeiten im Permafrost und der riment bis hin zur klinischen Forschung. Modellierung der polaren Atmosphäre einen wichtigen Das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzen- Beitrag zum Verstehen des Gesamtsystems Erde. Hierbei physiologie in Potsdam-Golm untersucht die Prozesse der richtet sich ein besonderes Interesse auf mikrobielle Biosynthese, der Verteilung und des Transports sowie der Studien zum Verständnis der Methanfreisetzung aus Speicherung niedermolekularer Substanzen und hochmole- Permafrostlandschaften in Sibirien, wobei wichtige Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 403 – Drucksache 15/3300

Erkenntnisse über die globale Klimaentwicklung erwartet setzen – über ihren Erfolg. Brandenburg verfügt über eine werden. Anzahl bedeutender Forschungseinrichtungen, deren Aufgabenprofil in ganz spezifischer Weise auf Ergebnisse Drei Leibniz-Institute in Brandenburg sind der Ag- abzielt, die von hoher wirtschaftlicher rarforschung zuzurechnen: Verwertungsrelevanz sind. Aufgabengebiet des Zentrums für Agrarlandschafts- Am Beispiel des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Landnutzungsforschung (ZALF) ist die Analyse, Bewer- und Grenzflächenforschung zeigt sich, dass Grundlagen- tung und Abschätzung von Prozessen und ihren Wechsel- forschung oft die Basis für anwendungsorientierte For- wirkungen in agrarisch genutzten Landschaften. Die Unter- schung und Entwicklung ist. Die Forschung hier befasst sich suchungen orientieren sich an gesellschaftlichen Fragestellun- mit der Synthese, der Charakterisierung und Modellierung gen und münden in Strategien und Managementkonzepten für von supramolekularen Strukturen. Das breite Anwendungs- eine dauerhaft umweltgerechte Landschaftsnutzung. Unter spektrum der Kolloide und Grenzflächen wird in Zukunft dieser weitgefassten Zielstellung wird an den sieben Instituten z. B. durch Funktionspolymere erheblich ausgeweitet wer- des Zentrums u.a. zur Honorierung ökologischer Leistungen, zur den können. Teil IV Freisetzung transgener Pflanzen, zum satellitengestützten orts- Am Standort Teltow befindet sich das Institut für spezifischen Pflanzenbau sowie zu Quellen und Senken von Chemie des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht. Durch Treibhausgasen geforscht. interdisziplinäre Verflechtung von natur- und ingenieur- Zum Aufgabenbereich des Instituts für Agrartechnik wissenschaftlicher Forschung leistet GKSS einen Beitrag zur Bornim (ATB) gehören die Entwicklung umweltgerechter Vorsorgeforschung durch zukunftsorientierte Technologien. technischer Verfahren für den Pflanzenbau, die Tierhaltung, Schwerpunkte der Forschung am Standort Teltow sind Bei- der Gartenbau, die Entwicklung alternativer Formen der träge zur Medizintechnik im Bereich der regenerativen Me- Landbewirtschaftung sowie der stofflichen und energeti- dizin: Herstellung und Anwendung bioresorbierbarer Poly- schen Nutzung nachwachsender Rohstoffe und biogener mere, Entwicklung von Zellträgern mit Trennfunktionen, Reststoffe. Die Forschung des Instituts leistet einen wichtigen Grundlagenuntersuchung zur Biokompatibilität von Poly- Beitrag zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen in meren für biohybride Organe. Deutschland, zur Verbesserung der Lebensverhältnisse im Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymer- ländlichen Raum und zur Versorgung mit Produkten der forschung hat auf dem Campus Potsdam-Golm in unmittel- Agrar- und Ernährungswirtschaft. barer Nähe zu den drei Brandenburger MP-Instituten und Aufgabe des Instituts für Gemüse- und Zierpflan- der UNIP im Jahr 2000 ein neues Institutsgebäude in Nut- zenbau (IGZ) ist die Schaffung wissenschaftlicher Grund- zung genommen. Das Institut arbeitet erfolgreich bei der lagen für die ökologisch orientierte Produktion von Gemüse Materialentwicklung aus synthetischen und nachwachsen- und Zierpflanzen. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Ver- den Rohstoffen sowie bei der Entwicklung von „Specility knüpfung von Ansprüchen an die umweltgerechte Herstel- Chemicals“ für die Medizin- und Biotechnologie. lung der Produkte, dem erzielbaren Ertrag und der Ökono- Auf diesem Campus wird ein weiteres Gebäude für mie des Produktionsverfahrens. Das Institut versteht sich als das Fh-Institut für Biomedizinische Technik – Projektgruppe Teil eines europaweit entstehenden Netzes gartenbaulicher Medizinische Biotechnologie 2006/2007 fertig gestellt sein. Forschungseinrichtungen. In Teltow arbeitet die Außenstelle für Polymerma- terialien und Composite des Fh-Instituts für Zuverlässigkeit Forschung zu Schlüsseltechnologien und Mikrointegration und in Cottbus besteht in personeller Verflechtung mit der Brandenburgischen Technischen Uni- Schlüsseltechnologien zeichnen sich dadurch aus, dass der versität das Anwendungszentrum für Logistik, Systempla- Verwertungsaspekt mit deutlicher Marktorientierung den nung und Informationssysteme des Fh-Instituts für Material- Gegenstand der Forschung bestimmt. Bezogen auf Schlüs- fluss und Logistik Dortmund . seltechnologien orientiert das Land Brandenburg mit Nach- Die Forschung des IHP – Innovations for High druck darauf, ein günstiges Umfeld für innovative wissen- Performance Microelectronics / Institut für innovative schaftliche Leistungen sowie eine transferfreundliche Ko- Mikroelektronik (WGL) konzentriert sich auf die Schaffung operationskultur zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu neuer Lösungen auf dem Gebiet der drahtlosen und Breit- schaffen. band-Kommunikation. Die Kompetenz liegt im Bereich von Mehr denn je entscheidet die Innovationsfähigkeit Material, Prozesstechnologie, Schaltkreisdesign und Syste- der Wirtschaft – die Fähigkeit, Wissen in Produkte umzu- men, einschließlich der Prototypenbereitstellung. Drucksache 15/3300 – 404 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Landeseinrichtungen in den Bereichen Biotechnologie, Medien-, Informations- und Kommunikationstechnologien, Verkehrstechnik sowie Neben der Forschung an Hochschulen und Einrichtungen Entwicklung innovativer Werkstoffe mit bedeutenden der vier o. g. Forschungsorganisationen liegen auch einige Wachstums- und Beschäftigungspotenzialen, die es forciert Forschungseinrichtungen in der alleinigen finanziellen und auszubauen gilt. Dabei stehen folgende Ziele im Vor- politischen Verantwortung des Landes Brandenburg oder dergrund: mehrerer Länder. Diese werden hauptsächlich durch Projekt- mittel gefördert. Dabei handelt es sich um Einrichtungen der • Schaffung und Erhalt innovativer Arbeitsplätze, Ressortforschung, die im Geschäftsbereich verschiedener Ministerien liegen. Forschungsgegenstand sind zumeist • Anstieg der Investitionen in innovativen Branchen Problemstellungen zu Umwelt und Landwirtschaft aber auch Brandenburgs, zu geisteswissenschaftlichen Aufgabenstellungen. • Entwicklung Brandenburgs zu einem Innovationszentrum, Die geisteswissenschaftlichen Institute wurden im Zentrum Potsdams konzentriert. Zum Campus der Geistes- • weitere Verbesserung der Fördereffizienz für Innovationen wissenschaften auf dem Neuen Markt in Potsdam gehören sowie nunmehr fünf Einrichtungen: • eine wirksame Zusammenarbeit mit dem Land Berlin. • das Einstein Forum, das als Mittler zwischen Natur-, Technik- und Geisteswissenschaften agiert Zwei miteinander eng verbundene Tendenzen lassen sich erkennen: 1. Eine immer effizientere Verknüpfung der Wirt- • das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische schaftsförderung mit den Förderprogrammen anderer Res- Studien (MMZ), das interdisziplinär historische, philosophische, sorts. Ziel ist hierbei die integrierte Förderung von Verbundpro- religions- und sozialwissenschaftliche Forschungen betreibt jekten, z. B. der Technologiepark in Potsdam-Golm, der in enger Zusammenarbeit von MWFK, MdF und MW erarbeitet wird. 2. • das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), Stärkung der Unternehmensnetzwerke. das Themen zur Erforschung der deutschen Zeitgeschichte Als erfolgreiche Beispiele können genannt werden: und dabei vor allem die Aufarbeitung der Geschichte der sowjetischen Besatzungszone und der DDR in vergleichen- • Das von Berlin und Brandenburg gemeinsam errichtete der Perspektive bearbeitet BioTOP-Aktionszentrum. Es koordiniert die regionalen Akteure in der Biotechnologie. BioTOP hat Wissenschafts- • das Forschungszentrum europäische Aufklärung (FEA), das institute und Brandenburger Biotechnologie-Unternehmen Profile, Methoden und Konzepte der interdisziplinären in den letzten Jahren bei der Einwerbung von Finanzmitteln Forschung zur Epoche der Europäischen Aufklärung ent- und bei Kundenakquisition sowie der Erschließung von wickelt. In Erweiterung dessen werden künftig auch For- Absatzmärkten unterstützt. Außerdem werden gemeinsa- schungsschwerpunkte eines größeren Zeitrahmens über me Messeauftritte der Biotech-Region Berlin-Brandenburg das 18. Jahrhundert hinausgehend bearbeitet im In- und Ausland organisiert.

• die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften • Am Standort Schwarzheide hat sich das Kunststoffkom- (BBAW), die im Rahmen des Akademienprogramms des petenzzentrum zu einem bedeutenden Netzwerkknoten Bundes und der Länder fünf kulturwissenschaftlich be- zwischen Wissenschaft und kleinen und mittleren Unter- stimmte, langfristige Akademienvorhaben, die Branden- nehmen sowie der BASF entwickelt, der dem gesamten burger Langzeitvorhaben, betreut Standort neue Impulse geben konnte.

51.3 Technologieförderung und • Der Forschungsschwerpunkt Leichtbau wurde durch die Technologietransfer Gründung des interdisziplinären Forschungszentrums für Leichtbauwerkstoffe Panta Rhei GmbH an der BTU Cottbus Die Förderung von Innovationen und Technologietransfer weiter gestärkt. hat für das Land Brandenburg hohe Priorität. Brandenburg verfügt über besondere Kompetenzen • Konkrete Ansätze bestehen für ein Innovationszentrum im Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 405 – Drucksache 15/3300

Bereich Luftfahrt, einem für Brandenburg wegen der be- • Das Collegium Polonicum in Slubice, eine gemeinsame reits bestehenden Unternehmen besonders chancenrei- Einrichtung der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznan chen Technologie-Cluster. und der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), ist eine neue Form grenzüberschreitender Zusammenarbeit Der Erfolg der außerhochschulischen Forschung im auf dem Gebiet von Forschung und Lehre. Land Brandenburg zeigt sich an zahlreichen Ausgründungen. Einen hohen Anteil an der Etablierung dieser jungen Unterneh- 51.5 Sonstige Programme und Maßnahmen men haben die Institute der Max-Planck-Gesellschaft. des Landes

51.4 Internationale Zusammenarbeit Über Förderprogramme der Technologieinitiative wurden im Zeitraum 2000–2002 665 Vorhaben gefördert. Die Technolo- Erfolgreiche Forschung muss heute grundsätzlich in allen gieinitiative umfasst im Wesentlichen: Bereichen im internationalen Wettbewerb bestehen. Das setzt voraus, Spitzenwissenschaftlerinnen und Spitzenwissen- • Profilierung von Technologie- und Gründerzentren Teil IV schaftler mit internationalem Renommee an die Forschungs- einrichtungen zu binden und gleichermaßen Nachwuchs- • Förderung der Technologie- und Innovationsberatungs- wissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern die stellen an den Brandenburger Hochschulen Möglichkeit zu eröffnen, sich in Netzwerke internationaler Forschung einzubringen. Hochschulen und außerhochschuli- • Programm Produkt- und Verfahrensinnovation zur sche Forschungseinrichtungen des Landes sind eingebunden in Förderung technologieorientierter kleiner und mittlerer Organisationseinheiten von Wissenschaft und Forschung ande- Unternehmen rer Länder, was sich bis zu globalen Forschungsaktivitäten in multinationaler Verantwortung entwickelt hat. • Programm Einsatz von Innovationsassistenten/ Wissen- stransfer. • Das GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) ist Projektträger von Satellitenmissionen zur Erderkundung in Zusammen- Darüber hinaus unterstützt die Patentverwertungsagentur arbeit mit den USA und Russland; es ist führend am Inter- Brainshell als eines der Geschäftsfelder der ZukunftsAgentur national Continental Scientific Drilling Programm beteiligt, Brandenburg GmbH (ZAB) Wissenschaftlerinnen und in dessen Rahmen Bohrvorhaben auf allen Kontinenten der Wissenschaftler an Brandenburger Hochschulen bei der Erde durchgeführt werden. Errichtung des Zentralasiati- Vermarktung ihrer Forschungsergebnisse. schen Instituts für Angewandte Geowissenschaften in Kirgisien, bei der die Kirgisische Republik und das GFZ die Ferner hat in Brandenburg das Zusammenwirken zwischen Gesellschafter bilden. Wissenschaft und Wirtschaft durch Innovationszentren neue Impulse erfahren. Hierzu wird das jeweilige Umfeld großer • Das Alfred-Wegener-Institut (AWI), Außenstelle Potsdam, ist und erfolgreicher Brandenburger Unternehmen weiterent- mit der Erforschung der Dynamik der Periglazialräume zu wickelt. Dazu werden systematisch Ansiedlungen im Zuliefer- weiten Teilen auf Gebiete Sibiriens konzentriert. und Dienstleistungsbereich sowie in der Zusammenarbeit mit der Wissenschaft initiiert, z. B. auf spezifischen Techno- • Das Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP) ist u. a. logiefeldern der Luftfahrt, Biotechnologie, Werkstoffe/ durch Geräteentwicklung an der Errichtung bzw. dem Kunststoffe, Schienenverkehr sowie der optischen Tech- Betrieb von Großteleskopen in den USA, Spanien, Chile nologien. beteiligt. Begleitet und unterstützt werden diese Einrichtungen und Projekte durch die im Jahre 2001 gegründete „Zukunfts- Zur Internationalität im Hochschulbereich: Agentur Brandenburg GmbH (ZAB)“. ZAB nimmt u. a. zentrale Aufgaben in der Innovations- und Technologieförderung inkl. • Im Wintersemester 2002/2003 waren 12,8 Prozent der der Fördermittelbeantragung wahr, leistet Unterstützung in Studierenden an Brandenburger Hochschulen Ausländer Ansiedlungs- und Existenzgründungsfragen, vermittelt im aus 123 Ländern. Davon stellen polnische Studierende mit Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft 36,6 Prozent die größte Gruppe. und beheimatet mit Brainshell die zentrale Agentur für die Patentverwertung der Hochschulen im Land Brandenburg. Drucksache 15/3300 – 406 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Als besondere Maßnahme wurde vom Land bei der Einer der Schwerpunkte der Arbeit des Transferzentrums ist ZAB GmbH das Transferzentrum Existenzgründung und Inno- die Übertragung von Erfahrungen und Ergebnissen des vation eingerichtet. Damit werden folgende Ziele verfolgt: EXIST-Transfer Gründerprojektes BEGiN (Brandenburger Existenzgründer im Netzwerk) auf alle Hochschulen des Lan- • Aufdeckung von bisher nicht erkannten Gründungspoten- des und der Aufbau eines landesweiten Netzwerkes für inno- zialen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in vative und technologieorientierte Existenzgründungen. Brandenburg Die im Dezember 1998 gegründete Technologie- stiftung hat sich als unverzichtbarer Bestandteil in der Inno- • Erhöhung der Zahl innovativer Existenzgründungen in vationslandschaft Brandenburgs etabliert. Sie trägt wesent- Brandenburg und damit Bindung von Know-how (insbe- lich zur Ergänzung der Forschungs- und Technologiepolitik sondere von Fachkräften) aus den Bereichen der Hoch- des Landes bei. Sie unterstützt die Entwicklung einzelner schulen und Forschungseinrichtungen an die Region Technologiefelder und wirkt bei der Initiierung von regio- nalen und themenorientierten Netzwerkstrukturen mit. • Initiierung und Unterstützung innovativer und technolo- Beispielsweise lobt sie jährlich den Technologietransfer- gieorientierter Existenzgründungen aus dem Hochschul- preis aus, ist einer der Hauptsponsoren des Innovations- und Wissenschaftsumfeld des Landes Brandenburg preises Berlin-Brandenburg, veranstaltet Seminare zu Technologie- und Innovationsthemen, unterstützt Fach- • Erhöhung der Attraktivität Brandenburgs für Gründer aus tagungen und Expertentreffen sowie entsprechende anderen Regionen Veröffentlichungen.

52 Freie Hansestadt Bremen

52.1 Grundsätze und Schwerpunkte der bremischen Hochschulen und außerhochschulischen For- Forschungs- und Technologiepolitik schungseinrichtungen zur Kenntnis genommen. Auf dieser Grundlage wurde am 12.5.03 – in Abhängigkeit von der weite- Trotz unbestreitbarer Leistungen des bremischen Wissen- ren Umsetzung der Strategien zur Erreichung des Sanierungs- schaftssystems und der geglückten Verbindung mit dem ziels des bremischen Haushalts – zwischen dem Senator für Wirtschaftssystem hat Bremen (FHB) die vorhandenen Struktur- Bildung und Wissenschaft und dem Vorsitzenden der bremi- defizite noch nicht überwunden. Die Wirtschafts- und Finanz- schen Landesrektorenkonferenz eine Rahmenvereinbarung kraft Bremens muss weiterhin überproportional wachsen, unterzeichnet, die die Zielsetzungen des Wissenschaftsplans wenn das Land Bremen seine Selbständigkeit erhalten und den 2010 als Verpflichtungs- und Leistungszusage beinhaltet. Bevölkerungsrückgang stoppen will. Voraussetzung dafür ist Der Wissenschaftsplan 2010 strebt eine Konzentra- eine leistungsfähige wissenschaftliche Infrastruktur, die tion der Forschungspotenziale des Landes in folgenden Innovationen fördert und hochqualifizierten Nachwuchs für Schwerpunktbereichen an: Wirtschaft und Gesellschaft anzieht und vor Ort hält. Der Wissenschaftsplan 2010 folgt dieser Strategie: Er • Neuro- und Kognitionswissenschaft setzt auf Innovation durch Forschung und Entwicklung und Transfer über Köpfe. Er beschreibt den qualitativen und be- • Umweltwissenschaft grenzt quantitativen Ausbau der bremischen Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen vor • Meereswissenschaft dem Ziel, die Entwicklung der wissenschaftlichen Infrastruk- tur so voranzutreiben, dass das Wissenschaftssystem den • Gesundheits- und Pflegewissenschaften Anschluss an die Entwicklung anderer Großstadtregionen der Bundesrepublik gewinnt und in standortrelevanten • Informations- und Kommunikationswissenschaften und Bereichen Centers of Excellence bilden kann. -technologien Am 8.4.2003 hat der Senat der Freien Hansestadt Bre- men den Wissenschaftsplan 2010 als Planungsgrundlage aller • Logistik / Telematik Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 407 – Drucksache 15/3300

• Materialwissenschaften und der Sonderforschungsbereich 517 „Neuronale Grund- lagen kognitiver Leistungen“ (gemeinsam mit der Universi- • Luft- und Raumfahrtforschung tät Oldenburg) im internationalen Kontext und in Koopera- tion mit dem Hanse-Wissenschaftskolleg an der Weiterent- • Sozialwissenschaften wicklung der Kognitionswissenschaften.

• Lehr- und Lernforschung • Ausgehend von der Beteiligung Bremens am BioRegio- Wettbewerb wird seit September 1998 der FuE-Verbund In Abstimmung mit dem ressortübergreifend angelegten „Gensensorik“ gemeinsam vom BMBF und FHB gefördert. Programm des Wirtschaftsressorts „Innovision 2010“, das die In dem FuE-Verbund sind acht Forschergruppen der innovativen technologischen Potenziale des Landes fördert, Universität Bremen und das Bremer Institut für angewandte sollen leistungsfähige Cluster aufgebaut und die Technolo- Strahltechnik GmbH (BIAS) vertreten. Der FuE-Verbund ver- giekapazitäten in ausgewählten Kompetenzfeldern gezielt folgt das Ziel, ein integriertes und vollständig automatisier- entwickelt werden. tes Gensensorik-System bis zur Marktreife zu entwickeln. Teil IV

52.2 Hochschulforschung • Mit der Einwerbung von drei Sonderforschungsbereichen wurden in der Bremer Materialforschung Themenfelder Träger der institutionell geförderten Forschung in der etabliert, die nun mittel-/langfristig im Fokus der Forschung FHB im Hochschulbereich sind die Universität Bremen stehen: Die Herstellung von Halbzeugen und Formteilen (www.uni-bremen.de/), die Hochschule für Künste Bremen durch Zerstäuben und Kompaktieren von Schmelzen und (www.hfk-bremen.de/), sowie die Hochschule Bremen Pulvern, die Verzugsbeherrschung in der Fertigung sowie (www.hs-bremen.de/) und die Hochschule Bremerhaven die Herstellung von optischen Bauelementen mit komple- (www.hs-bremerhaven.de/) als Fachhochschulen. xen Geometrien. Der Forschungsschwerpunkt Hochpräzi- sionstechnik wurde 2003 für die Entwicklung der Hoch- Folgende Schwerpunkte sind hervorzuheben: präzisionsspiegel für das Hubble-Nachfolgeteleskop „James Webb Space Telescope“ mit dem „NASA Contractor Team • Das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) Spirit Award“ ausgezeichnet. Der Forschungsschwerpunkt in der Universität ist Teil eines der größten, international Hochpräzisionstechnik wurde 1999 mit der Fertigstellung anerkannten, interdisziplinären Forschungsschwerpunkte des neuen Institutsgebäudes für das Labor für Mikrozer- im Hochschul- und außerhochschulischen Bereich. Hierzu spanung (LFM) in der Universität Bremen verstärkt. gehören das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeres- forschung (AWI), das Max-Planck-Institut für marine Mikro- • Das Technologie-Zentrum Informatik (TZI, www.tzi.uni- biologie (MPI) und das Zentrum für Marine Tropenökologie bremen.de/) verfolgt die Weiterentwicklung und Bereitstell- (ZMT) sowie das Sedimentkernlager des „Ocean Drilling ung von neuen Informatik-Technologien, die Bündelung von Programs“ (ODP), dem einzigen Europäischen ODP-Kern- Informatik-Know-How und Transfer von Informatik-Technolo- lager. Den jüngsten großen Erfolg der Bremer Wissenschaft- gien in die Praxis durch Kooperationen mit Unternehmen, ins- lerinnen und Wissenschaftler bildet das DFG-Forschungs- besondere auch aus der Region Bremen sowie den Transfer zentrum „Ozeanränder“, das Mitte 2001 seine Arbeit auf- von Informatik-Technologien in interdisziplinäre Koopera- nehmen konnte (UFT, www.uft.uni-bremen.de/). tionsprojekte innerhalb der Universität. Das TZI versteht sich als Technologie-Dienstleister und hat starkes Interesse an Ko- • Mit dem Zentrum für Umweltforschung und -technologie operationen mit Firmen, insbesondere aus dem Bremer Um- (UFT) mit den Abteilungen „Produkt- und produktionsinte- land. Zentrale Aufgabe des TZI ist die Weiterentwicklung von grierter Umweltschutz“, „Sanierung, Selbstreinigung, Informatik-Methoden und deren Transfer in Anwendungen. Melioration und Renaturierung“, „Risikoforschung für Mensch und Umwelt“ sowie „Biosensoren“ wurde ein orga- • Im Zentrum für Mikrosystemtechnik (MCB,www.mcb.uni- nisatorischer Rahmen für die Umweltwissenschaften an der bremen.de/) sind das Institut für Mikrosensoren, -aktuato- Universität Bremen geschaffen. ren und -systeme und drei weitere Institute, die spezielle Ergänzungen einbringen, zusammengefasst. Als Partner für • In der Universität Bremen arbeitet weiterhin disziplinen- industrielle Hersteller ist MCB in der Lage, Mikrosystemlö- übergreifend das „Zentrum für Kognitionswissenschaften“ sungen von der Idee bis zur Kleinserie zu entwickeln. Drucksache 15/3300 – 408 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• In der Luft- und Raumfahrtforschung wurden über soge- Die Universität Bremen hat sieben von der DFG geförderte nannte Leitprojekte die bremischen Unternehmen ver- Sonderforschungsbereiche (SFB): stärkt mit den Forschungseinrichtungen vor Ort ver- knüpft. Im Leitprojekt „Airbus MaterialSystem Techno- • SFB 372: Sprühkompaktieren (seit 1994) logy-Center Bremen (AMST)“ bearbeiten das Bremer Institut für angewandte Strahltechnik (BIAS), das Fraun- • SFB 517: Neuronale Grundlagen kognitiver Leistungen hofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte (gemeinsam mit der Universität Oldenburg seit 1996) Materialforschung (IFAM) sowie das Institut für Werk- stofftechnik (IWT) unter Einbeziehung der regionalen • SFB 579: Distortion Engineering Infrastruktur Forschungsthemen aus den am Airbus- Standort Bremen bedeutenden Tätigkeitsfeldern Material- • SFB/ TR4: Transregio Prozessketten zur Replikation komple- und Bauweisentechnologie, Frachtladesystem sowie xer Optikkomponenten (gemeinsam mit der Technischen Hochauftriebssysteme (bewegliche Flügelteile). Im Be- Hochschule Aachen und Oklahoma State University, reich Raumfahrt wird in Bremen ein Europäisches Be- Stillwater, USA) triebs- und Nutzungszentrum für die Internationale Raumstation ISS (Bremen Engineering Operations Science, • SFB/TR8: Transregio Raumkognition – Schließen, Handeln, BEOS) eingerichtet. Hierzu haben sich EADS Space Trans- Integrieren (gemeinsam mit der Universität Freiburg) portation Bremen, Orbitale Hochtechnologie Bremen/ OHB und das Universitätsinstitut Zentrum für Ange- • SFB 597: Staatlichkeit im Wandel wandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation/ ZARM zusammengeschlossen. Die wissenschaftlichen • SFB 1980: Selbststeuerung logistischer Prozesse – Ein Aktivitäten des ZARM werden sich mit der Fertigstellung Paradigmenwechsel und seine Grenzen der Katapultanlage im Fallturm, die für Frühjahr 2004 geplant ist, durch eine Vergrößerung des fachlichen Außerdem werden von der DFG in der Universität Bremen ein Spektrums weiter verbessern. Forschungszentrum „Ozeanränder – Schwerpunkte marin- geowissenschaftlicher Forschung im 21. Jahrhundert“ (seit • In der Gesundheitsforschung engagiert sich FHB in den 2001) und ein Graduiertenkolleg gefördert. Bereichen Epidemiologie, Public Health, Pflege und Re- Die Praxisorientierung der Fachhochschulen wird habilitation sowie der Gesundheitssystemforschung. Die genutzt, um die dort vorhandenen Potentiale für die Ent- wichtigsten Institute sind das Bremer Institut für Präven- wicklung und Anwendung neuer Technologien für die tionsforschung und Sozialmedizin (BIPS, www.bips.uni-bre- Region fruchtbar zu machen. Beispiele sind das Technologie- men.de), das Zentrum für Rehabilitationsforschung (ZRF) transferzentrum an der Hochschule Bremerhaven (TTZ Bre- und das Institut für angewandte Pflegeforschung (iap). merhaven, www.ttz-bremerhaven.de/) und das Institut für Ende 1998 haben sich diese mit drei weiteren inneruniversi- Aerospace-Technologie (IAT) in der Hochschule Bremen. tären Forschungseinrichtungen zum Forschungszentrum Die Entwicklung der Drittmittelausgaben der Uni- Public Health in der Universität Bremen zusam- versität Bremen hat sich in den letzten vier Jahren mit einem mengeschlossen. Anteil von ca. 30 Prozent an den Gesamtausgaben auf hohem Niveau stabilisiert. • Ebenfalls aktiv in der Gesundheitsforschung ist das Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) in der Universität Bre- 52.3 Außerhochschulische Forschung men. Hier werden z.B. Daten einer gesetzlichen Kran- kenkasse für Analysen der Gesundheitsberichterstattung Die außerhochschulische Forschung in Bremen ist eng ver- genutzt. Weitere Schwerpunkte in Forschung und Po- knüpft mit dem Hochschulbereich. Dies drückt sich aus in litikberatung des ZeS (www.barkhof.uni-bremen.de/zes) Kooperationsverträgen mit der Universität Bremen und in bilden Fragen der Alterssicherung und Pflegeversiche- Einzelfällen mit den Fachhochschulen. Die leitenden Wissen- rung. Hier ist das ZeS führend in international verglei- schaftlerinnen und Wissenschaftler sind über gemeinsame chenden Analysen zur sozialen Sicherung sowie in der Berufungsverfahren zugleich Professorinnen und Professo- Untersuchung der Entwicklung der Sozialpolitik in ren der Hochschulen. Deutschland, auch im Bereich Arbeitswelt und soziale Einrichtungen der gemeinsamen Forschungsförde- Sicherung. rung durch Bund und Länder nach Artikel 91 b GG sind: Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 409 – Drucksache 15/3300

• das Helmholtz-Zentrum Alfred-Wegener-Institut für Polar- sich in fünf Fachabteilungen neu strukturiert, die gemeinsam und Meeresforschung (AWI, www.awi-bremerhaven.de/) mit den Unternehmen im Wirtschaftsraum Bremen techno- logisch anspruchsvolle Ideen in praxisgerechte Lösungen • das Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie (MPI, umsetzen. Schwerpunkte sind Intelligente Produktions- und www.mpi-bremen.de) Logistiksysteme, Produktentwicklung und Prozessplanung, Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft, • das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und ange- Arbeitswissenschaft, Technische Betriebsführung, Organisa- wandte Materialforschung (IFAM, www.ifam.fhg.de/) tion und Personalentwicklung sowie Produktionsstrukturen und Telematik. • das Deutsche Schifffahrtsmuseum Bremerhaven (Mitglied Das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und der Leibniz-Gemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz) angewandte Materialforschung (IFAM, www.ifam.fhg.de/) bezieht Ende 2003 den 2. Bauabschnitt seines Neubau auf Das Centrum für Medizinische Diagnosesysteme und Visua- dem Campusgelände der Universität. Der Forschungsbereich lisierung GmbH (MeVis GmbH, www.mevis.de) an der Uni- „Endformnahe Fertigungstechnologie“ ist mit seinen Zu- Teil IV versität Bremen ist ein führendes Institut auf dem Gebiet der kunftsfeldern u.a. auf die folgenden Themen ausgerichtet: Computerunterstützung in der bildbasierten medizinischen Minimierung des Material- und Energieeinsatzes sowie Diagnostik und Therapie. Als spin off wurden die MeVis Komplettlösungen vom eingesetzten Material bis zum ein- Technology GmbH, die MeVis BreastCare GmbH, die MeVis baufähigen Bauteil mit Hilfe von Verfahren der Pulvermetall- Diagnostics GmbH und die FTS (Financial Technology Systems urgie und Pulvertechnologie, generativen Fertigungsverfah- AG) gegründet, die die Softwareprodukte vermarkten und ren wie Rapid Prototyping, Rapid Tooling, Gießerei- und MeVis Anregungen für neue Produkte geben. Schäumtechnologie sowie Computer Aided Engineering. Der Das Zentrum für Neurowissenschaften (ZeN), gegrün- zweite Forschungsbereich „Klebtechnik und Oberflächen“ det im Mai 2000, betreibt einen bildgebenden 3-Tesla-Kern- befasst sich schwerpunktmäßig mit der industriellen Kleb- spintomographen und kooperiert mit den neurobiologischen technik, der Entwicklung und Modifizierung von Klebstoffen, Lehrstühlen der Universitäten Bremen und Oldenburg, dem der Fertigungstechnik von der Mikromontage bis zum Fahr- Hanse-Wissenschaftskolleg, den neurologischen Instituten zeugbau, der Entwicklung funktionsintegrierter Bauweisen der Universität Magdeburg und dem Magdeburger Leibniz- und dem Leichtbau. Institut für Neurobiologie. Das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik Das Institut für Werkstofftechnik (IWT, www.iwt- (ISL, www.isl.uni-bremen.de) ist ein Forschungs- und Bera- bremen.de) ist mit der praktizierten Verbindung von Werk- tungsinstitut. In den vier Abteilungen Logistische Systeme, stoff-, Verfahrens- und Fertigungstechnik optimal in der re- Maritime Wirtschaft und Verkehr, Informationslogistik, gionalen, überregionalen und internationalen Forschung Planungs- und Simulationssysteme arbeiten die Mitarbeiter positioniert. Die Arbeiten orientieren sich an den Bedarfen in interdisziplinären Projektteams, ausgestattet mit moder- der Industrie, auszugsweise seien folgende zukunftswei- ner, aufgabengerechter Instrumentierung an praxisorien- sende Schwerpunkte genannt: Entwicklung von intelligen- tierten Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Das ISL ten Werkzeugen (IntelliTool), Kühlschmierstoff-Technolo- verfügt über eines der weltweit größten Informations- gie, Modellierung und Simulation von Wärmebehand- zentren für den Seeverkehr und veröffentlicht statistische lungsprozessen. Das IWT hat die Federführung für alle drei Marktanalysen. Beratungen und Dienstleistungen werden an der Universität im Bereich Ingenieurwissenschaften ver- Unternehmen der Industrie und maritimen Wirtschaft ankerten SFBs. sowie Bund, Länder, Kommunen und der Europäische Das Bremer Institut für angewandte Strahltechnik Kommission angeboten. (BIAS, www.bias.uni-bremen.de/) verfolgt mit der Ausrichtung Die Forschungsstelle Osteuropa an der Universität auf die Lasersystemtechnik in der Fokussierung auf den gesam- Bremen (www.forschungsstelle.uni-bremen.de/) widmet ten Produktionsprozess einen innovativen Entwicklungskurs: sich zeitgenössischen Entwicklungen in Kultur und Gesell- Neue Aufgaben liegen u.a. im Thermischen Fügen von nicht schaft im östlichen Europa. Das Institut verfügt über eine artgleichen Werkstoffen, dem Hochgeschwindigkeitsfügen von einzigartige Sammlung schriftlicher Zeugnisse alternativer „schwierigen Werkstoffen“ (z.B. bestimmte Al-Legierungen), Kulturen und gesellschaftlicher Autonomiebestrebungen dem Abscheiden ultraharter Schichten (Nanodiamanten). Ost- und Ostmitteleuropas. Mit der Bremer Samiszdat-Wan- Das Bremer Institut für Betriebstechnik und angewand- derausstellung soll auf der Grundlage dieser Sammlungen te Arbeitswissenschaften (BIBA, www.biba.uni-bremen.de/) hat der besondere Beitrag der Dissens- und Oppositionsbewe- Drucksache 15/3300 – 410 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

gungen zur europäischen Kultur der Nachkriegsgeschichte zung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der gewürdigt werden. marktgerichteten Verwertung von Ergebnissen aus For- Die gemeinsam mit Niedersachsen gegründete Stiftung schung und Entwicklung ist unter Beteiligung der Hoch- Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK, www.h-w-k.de) hat 1998 das schulen mit Förderung des Landes im März 2001 eine Verwer- neu errichtete Kolleggebäude in Delmenhorst bezogen und den tungsagentur (InnoWi GmbH) gegründet worden. Durch wissenschaftlichen Betrieb aufgenommen. Schwerpunkte der eine zusätzliche Förderung des BMBF im Rahmen der sog. wissenschaftlichen Arbeit des Kollegs sind die Meeres- und Verwertungsoffensive konnte das Leistungspotential in die- Klimawissenschaften, Neuro- und Kognitionswissenschaften sem Bereich gesteigert werden. und Sozialwissenschaften in enger Kooperation insbesondere mit den Universitäten Bremen und Oldenburg. 52.5 Internationale Aktivitäten

52.4 Technologieförderung und Die Akquisition von Projektmitteln der bremischen Hochschu- Technologietransfer len und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen aus den europäischen Forschungs- und Mobilitätsprogrammen Die gesamte Technologieförderung wurde bereits 1998 neu konnte im Vergleich zu 1998 um rund 40 Prozent auf 17 Mio. € strukturiert. Die Projektträgerschaften für nahezu alle gesteigert werden. Davon akquirierte allein die Universität innovationsbezogenen Förderprogramme des Landes wur- Bremen 5,8 Mio. €, was 9 Prozent ihrer gesamten Drittmittel- den zum 1.1.1999 in der Bremer Innovations-Agentur GmbH akquisition im Jahr 2002 entspricht. (BIA, www.bia-bremen.de/start/programme.bia/home/html) Die interregionale Kooperation mit den nordniederlän- zusammengeführt. Die Konzentration der Innovations- und dischen Provinzen und Niedersachsen in der NEUEN HANSE Technologieförderpolitik im Lande Bremen hat zu einer INTERREGIO im Bereich von Forschung und Entwicklung wird Verbesserung der Transparenz über die verschiedenen För- primär unter dem Aspekt der Stärkung des in den vergangenen derinstrumente und dadurch zu einer deutlichen Effizienz- Jahren geknüpften Wissenschaftsnetzes weiter vorangetrieben. steigerung geführt. Die BIA nimmt damit die Funktion einer Die FHB setzt aus einer langen Tradition auf die Ko- Technologiezentrale für das Land wahr. In der BIA wurde operation in internationalen Netzwerken. Bremen ist in ein auch das Management der landeseigenen Gründer- und Städtenetzwerk eingebunden, das in den nächsten Jahren im Technologiezentren zusammengefasst. Für die Stadt Bremer- „Global Cities Dialogue“ aktiv den Weg in die Informations- haven hat die Bremerhavener Gesellschaft für Investitions- gesellschaft steuern und begleiten wird. Andere Netzwerke förderung und Stadtentwicklung (BIS) eine vergleichbare wie das Maritime Cities Network adressieren spezielle Fragen Funktion übernommen. von Städten, insbesondere Hafenstädten, im Strukturwandel. Zur Förderung von Existenzgründungen aus dem Im Jahr 1999 wurde in enger Partnerschaft mit der pri- Hochschulbereich steht das Landesprogramm zur Förderung vaten Rice University (Houston/USA) und der Universität Bre- von Unternehmensgründungen durch Hochschulabsolven- men die staatlich anerkannte private „International University ten/-innen und „Young Professionals“ sowie ein spezielles Bremen“ (IUB) gegründet, die zum WS 2001/02 den Studien- Darlehensprogramm („Initialfonds“) zur Verfügung. betrieb aufgenommen hat. Die IUB begründete im Mai 2002 Die Hochschulen haben außerdem ein spezielles das Forschungsprojekt „International Research Consortium on Qualifizierungsprogramm für gründungsinteressierte Stu- Continental Margins“ mit. An diesem Gemeinschaftsprojekt dierende und Hochschulabsolventen eingerichtet. Für Unter- sind neben der Universität Bremen, dem Alfred-Wegener-Insti- nehmensneugründungen und insbesondere für Spin-offs aus tut, dem Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, der Hochschulen bieten die Gründer- und Technologiezentren University of Washington, der University of New Hampshire des Landes Bremen die Möglichkeit, ihre Geschäftstätigkeit in und der Rice University auch mehrere bundesdeutsche For- unmittelbarer Nähe zu wissenschaftlichen Einrichtungen schungseinrichtungen und Unternehmen beteiligt. Die For- aufzubauen. Die Gründer- und Technologiezentren bieten schungsschwerpunkte im Bereich der Ingenieur- und Natur- zugleich eine Reihe spezieller Beratungs- und Serviceleistun- wissenschaften sind multinational ausgerichtet. Auf Seiten der gen für Existenzgründer an. Spitzenforschung wird die neu gegründete IUB in Kooperation Für den Transfer von Forschungsergebnissen in die mit den öffentlichen Hochschulen und Forschungseinrichtun- Praxis haben die Bremer Hochschulen im Laufe der Jahre eine gen durch ihre ausgezeichneten Partnerschaften die interna- Reihe eigener Instrumente entwickelt. Speziell zur Unterstüt- tionalen Bindungen des Stadtstaates verstärken. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 411 – Drucksache 15/3300

53 Freie und Hansestadt Hamburg

53.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Förderung von Forschungsschwerpunkten zu entwickeln Forschungs- und Technologiepolitik und dabei gezielt Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wis- senschaftler zu fördern. Die Forschungs- und Technologiepolitik der Freie und Han- sestadt Hamburg (FHH) ist von dem Grundverständnis geleitet, 53.2 Hochschulforschung und außerhoch- dass Wissenschaft, Forschung und Technologieentwicklung schulische Forschung eine Schlüsselrolle für die Gestaltung der Lebensbedingungen moderner Gesellschaften haben. Der Senat der FHH hat dies in Herausragende Forschungsschwerpunkte der Hamburger dem Leitbild „Metropole Hamburg – Wachsende Stadt“ zur Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrich- Entwicklung von Kompetenz-Clustern entsprechend verankert. tungen finden sich in den Forschungsfeldern: Es ist das Ziel der Hamburger Wissenschaftspolitik, ein hohes Ausbildungs- und Qualifikationsniveau der wissen- • Molekularbiologie und medizinische Biotechnologie schaftlichen Einrichtungen zu sichern und die Rahmenbe- dingungen für die Entwicklung innovativer Forschungs- • Teilchenphysik, Materialwissenschaften, Nanotechnologie potentiale zu schaffen. Hierzu gehört insbesondere die ver- stärkte Vernetzung von Grundlagenforschung mit ange- • Klima-, Meeres- und Umweltforschung wandter und technologieorientierter Forschung und Ent- wicklung. Die fachliche Vielfalt und thematische Bandbreite • Ökonomische und soziokulturelle Entwicklungen der des Forschungsspektrums der Hamburger Hochschulen und Globalisierung der außerhochschulischen Forschungseinrichtungen sind die Basis für den Auf- und Ausbau von Forschungsschwerpunk- In den genannten Forschungsfeldern haben sich seit dem ten mit internationaler Ausstrahlung. Bundesbericht Forschung 2000 und dem Faktenbericht 2002 Komplementär werden die Strukturen und Instrumen- folgende neue Entwicklungen herausgebildet. te weiterentwickelt, die den Transfer der Forschungsergebnisse und technologischen Entwicklungen optimieren, insbesondere Forschungsfeld Molekularbiologie/Medizinische Biotechnologie im Hinblick auf deren Umsetzung in marktfähige Produkte. Auf der Basis von Empfehlungen einer externen Ex- Der Senat der FHH hat im Rahmen des politischen Leitbildes pertenkommission zur Strukturreform der Hamburger Hoch- „Metropole Hamburg – Wachsende Stadt“ die Life Sciences schulen hat der Senat der FHH Leitlinien für die Weiterent- als ein Kompetenz-Cluster ausgezeichnet. Für die schwer- wicklung der Hamburger Hochschulen in den kommenden punktmäßige Vernetzung der biomedizinischen Forschungs- zehn Jahren beschlossen mit dem Ziel, hochschulübergrei- potentiale mit dem überregional bedeutenden Leistungs- fend strukturelle Defizite zu beseitigen und neue Spielräume angebot in der Krankenversorgung und mit dem biotechno- für Qualitätssteigerung und Innovation zu schaffen. Die logischen und medizinischen Know-how von Unternehmen Strukturreform sieht eine Neuorganisation der Hochschulen in der Metropolregion wurde ein Handlungskonzept ent- vor, für Studium und Lehre die Einführung des Bachelor/Master- wickelt. Dieses Konzept stützt sich insbesondere auf die Studiensystems und für die Forschung die konsequente Forschungsschwerpunkte Neurobiologie, Endokrinologie Schwerpunktsetzung insbesondere durch den Auf- und und Alternsforschung sowie die Biomechanik und Prothetik. Ausbau interdisziplinärer und hochschulübergreifender Zum Umfeld dieser Forschungsschwerpunkte gehören Forschungszentren. die technologischen Entwicklungen der Endoskopie und der Mit den jährlich fortzuschreibenden Ziel- und Leis- bildgebenden Verfahren in der klinischen Neurologie (Neuro- tungsvereinbarungen zwischen der für Wissenschaft und imaging) sowie das neu eingerichtete Zentrum für Bioinfor- Forschung zuständigen Behörde und den Hochschulen wer- matik. Hierzu gehören auch drei Sonderforschungsbereiche den die genannten forschungs- und technologiepolitischen und DFG-Forschergruppen sowie drei Graduiertenkollegs. An Ziele umgesetzt, Leistungen und deren Finanzierung im diesen Forschergruppen sind neben dem UKE das Heinrich- Sinne gegenseitiger Verpflichtungen vereinbart. Von beson- Pette-Institut, das Bernhard-Nocht-Institut und die Max-Planck- derer Bedeutung ist hierbei die von Senat und Bürgerschaft Arbeitsgruppen für Strukturelle Molekularbiologie beteiligt. der FHH beschlossene mehrjährige finanzielle Planungssicher- Mit der Gründung einer Agentur für innovative Me- heit für die Hochschulen. Innerhalb dieses Finanzrahmens sind dizin (i-Med GmbH) verfolgt der Senat das Ziel, die Life Sciences die Hochschulen aufgefordert, ihrerseits Instrumente und in Hamburg zu einem Kompetenzzentrum mit internationaler Verfahren für eine leistungsbezogene Mittelvergabe zur Ausstrahlung aufzubauen. Drucksache 15/3300 – 412 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Forschungsfeld Materialwissenschaften/Nanotechnologie aufgebaut. Mit diesen beiden Zentren sind in Hamburg die Voraussetzungen für eine integrierte Erdsystemforschung Die Nanostrukturforschung hat sich an der Hamburger Uni- geschaffen, die auch die sozio-ökonomischen Komponenten versität zu einem international bedeutenden Forschungs- einbezieht. schwerpunkt entwickelt, der eine hohe Attraktivität für den Nachwuchs hat. Ein Sonderforschungsbereich und zwei Forschungsfeld Ökonomische und soziokulturelle Entwicklungen/ Graduiertenkollegs fördern diese Entwicklung. Mit der Ein- Globalisierung richtung des vom BMBF geförderten Nanoanalytik-Kompe- tenzzentrums ist eine Struktur geschaffen worden, die die ge- Mit der Umsetzung der Leitlinien des Senats zur Struktur- samte Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung reform der Hochschulen wird auch eine Intensivierung der über die Ausbildung bis zur Umsetzung der Forschungsergeb- Kooperationen der Hochschulen mit den außerhochschuli- nisse in marktfähige Produkte umfasst. schen Forschungseinrichtungen angestrebt. In diesem Rah- Die Fortschritte in der Nanophysik und in der Nano- men entsteht z.Zt. mit thematischer Fokussierung auf die chemie sowie die Entwicklung in der Strukturbiologie, der ökonomischen, politischen und soziokulturellen Globalisie- Bioinformatik und der molekularen Medizin haben in Ham- rungsprozesse ein Kooperationsverbund zwischen dem In- burg zur Gründung des Forschungszentrums Interdisziplinäre stitut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Nanowissenschaften Hamburg geführt. Das Konzept integriert Universität Hamburg, dem Deutschen Überseeinstitut, dem Forschergruppen aus den genannten Bereichen. Zur HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung Hamburg und Zentrumskonzeption gehört die Einrichtung von vier z.Zt. im Forschungsschwerpunkten der Universität Hamburg. Das Aufbau befindlichen interdisziplinär zusammengesetzten Themenspektrum umfasst die Forschungsbereiche Natur- Nachwuchswissenschaftlergruppen. wissenschaft und Friedensforschung, Global Governance vs. Mit dem Ausbau des Speicherringes PETRA III wird regionale sozio-ökonomische Entwicklungen sowie Konflikt- für die Strukturbiologie eine optimierte Synchrotronstrah- bewältigung in Nachkriegsgesellschaften. lung am DESY entstehen. Mit der Entwicklung des Freien Mit diesem Verbund entsteht für die primär natur- Elektronenlasers XFEL, an der 38 verschiedene Institute aus wissenschaftlich ausgerichteten Global Change-Forschungen neun Staaten beteiligt waren, und der von der Bundesregie- des ZMAW und des Zentrums für Biodiversitätsforschung ein rung getroffenen Entscheidung für den Bau des XFEL bei wichtiger Dialogpartner für die Erforschung der Bedingun- DESY wird eine Strahlenquelle zur Verfügung stehen, die gen einer zukunftsfähigen globalen Entwicklung. nach Intensität und Qualität alle bisherigen Quellen weit übertreffen wird. Diese Quelle wird der Materialforschung 53.3 Technologieförderung und und den molekularbiologischen Forschungen völlig neue Technologietransfer Möglichkeiten eröffnen. Damit wird am DESY ein neues inter- disziplinäres Forschungszentrum von internationalem Rang Seit Erstellung des letzten Bundesforschungsberichts 2000 entstehen. und der Aktualisierung durch den Faktenbericht 2002 sind in Hamburg die folgenden Schwerpunkte im Innovations- und Forschungsfeld Klima-, Meeres- und Umweltforschung Wissenstransfer gesetzt worden:

Die Hamburger Meeres- und Klimaforschung ist durch einen • Die Hamburger Hochschulen haben gemeinsam mit der Kooperationsvertrag zwischen der Max-Planck-Gesellschaft Universität der Bundeswehr Hamburg eine übergreifende und der Universität Hamburg zum Zentrum für Marine und Transfergesellschaft, die Hamburg Innovation GmbH (HI), Atmosphärische Wissenschaften (ZMAW) ausgebaut worden. gegründet. Die HI übernimmt für die Hochschulen das Neben dem Max-Planck-Institut für Meteorologie sind das gesamte Spektrum notwendiger und sinnvoller Transfer- Zentrum für Meeres- und Klimaforschung (ZMK) und die leistungen. Dies beginnt bei der Beratung zu Vertragsab- Stiftungsprofessur der Michael Otto Stiftung in das ZMAW schlüssen mit Unternehmen der privaten Wirtschaft, über integriert. Außerdem sind zwei Max-Planck Research Schools Beratungen zu Existenzgründungen, hin zu Fragen von zu den Themen Maritime Affairs und Earth System Modelling Patenten und Verwertungen und schließlich bis zur Über- eingerichtet worden. nahme der Verwaltung von Drittmittelprojekten. Als terrestrisches Komplement zur marinen und atmosphärischen Global Change-Forschung wird das • Als Teil der HI finden sich auch die durch das BMBF geförder- Zentrum für Biodiversitätsmonitoring und -management ten Aktivitäten der Hamburger Patentverwertungsagentur Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 413 – Drucksache 15/3300

(PVA), die aktiv den Transfer von Forschungsergebnissen in durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung die private Wirtschaft durch die (auch finanzielle) Unter- und durch die Freie und Hansestadt Hamburg gefördert. stützung von Patentierungsverfahren unterstützt. Die PVA arbeitet im Auftrag der Hamburger Hochschulen und • Die norddeutsche Region weist für optische Technologien begleitet die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein vielfältiges und leistungsstarkes Angebot an zukunfts- und Hochschulen bis hin zur Lizenzvergabe bei erfolgrei- orientierter Forschung und Entwicklung für Grundlagen, cher Patentierung. für Komponenten (z.B. Laserquellen, Spiegeloptiken, Mess- Einrichtungen für die internationalen Raumstation ISS ), für • Das Hamburger Existenzgründungs-Programm (hep) ist neuartige Fertigungssysteme (z.B. Laser-Schweißen im eine Initiative der Hamburger Hochschulen und ihrer Part- Flugzeugbau, optische Qualitätskontrollen) sowie für die ner aus Forschung, Wirtschaft und Politik, welche die Exis- Medizintechnik auf. Als koordinierende Einrichtung wurde tenzgründungsaktivitäten aus Hochschulen und For- der HansePhotonik e.V. gegründet, der als regionales schungseinrichtungen stimulieren und aktiv unterstützen Infrastrukturprojekt zur aktiven Standortpolitik beiträgt, soll. Hierbei stehen Gründungen in den Bereichen Dienst- um den innovativen Markt im Bereich Photonik auszubau- Teil IV leistung und Produkte im Mittelpunkt. Mit der Programm- en und im überregionalen Wettbewerb zu stärken. Der komponente Gründerjobs verfolgt hep das Ziel, Ideenträger HansePhotonik e.V. will u.a. die Entwicklung strategischer unmittelbar an eine Unternehmensgründung heranzufüh- Partnerschaften mit einer offenen und erfolgsorientierten ren und auf dem Weg in die Selbständigkeit zu begleiten. Kommunikation zwischen allen am Innovationsprozess Zusätzlich sollen mit hep die Rahmenbedingungen für die beteiligten und interessierten Partner fördern. räumliche Anbindung dieser jungen Unternehmen an ihre jeweilige Hochschule bzw. Forschungseinrichtung verbes- 53.4 Internationale Zusammenarbeit sert werden. Die Hamburger Hochschulen und außerhochschulischen • Zur gezielten Förderung der Life Sciences in Hamburg Forschungseinrichtungen beteiligen sich in erheblichem wurde eine eigenständige Agentur in GmbH-Form ge- Umfang an grenzüberschreitender Forschungskooperation gründet. Sie wird als zentrale Koordinierungs-, Bera- im Rahmen der Förderprogramme der Europäischen Union. tungs- und Förderstelle für Wirtschaft, Wissenschaft und Trotz des insbesondere auch mit dem 6. Forschungsrahmen- Politik insbesondere die Kooperationen und den Wissens- programm zunehmenden Wettbewerbs um EU-Förderung austausch zwischen Wissenschaft und Industrie in den zeigt der Anteil der von den Hochschulen eingeworbenen für das Life-Science-Cluster besonders Erfolg versprechen- EU-Mittel einen stetigen Aufwuchs; die EU steht durchgängig den Themenfeldern steuern. Daneben wird die Agentur an dritter Stelle der Drittmittelgeber nach BMBF und DFG. innovative Projekte fördern, die geeignet sind, in Public- Die thematischen Felder der EU-Forschungsförde- Private-Partnership den Life Science-Standort Hamburg rung in Hamburg decken ein breites Spektrum ab. Landes- zu stärken. typisch ist der Schwerpunkt Meeres-, Klima- und Umwelt- forschung. Im 6. Forschungsrahmenprogramm sind auch die • Zur strategischen Förderung der Nanotechnologie wurde für die Metropolregion Hamburg wichtigen Zukunftsfelder das Kompetenzzentrum 'HanseNanoTec' gegründet. Das Biotechnologie/Life Science und Nanotechnologie verstärkt Kompetenzzentrum verfolgt das Ziel, Kernkompetenzen im beteiligt. Bereich der Nanotechnologie zu vernetzen, um so eine effi- Darüber hinaus beteiligen sich die Hamburger Hoch- zientere Entwicklung der Grundlagenforschung und die schulen mit zahlreichen Vorhaben im Ostsee- und Nordsee- schnellere Umsetzung von nanotechnologischem Wissen in raum an der Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIIB des Euro- Produktionsverfahren, Produkte, und Dienstleistungen zu päischen Regionalfonds (EFRE) und tragen damit zur Umset- ermöglichen. Das Kompetenzzentrum 'HanseNanoTec' wird zung des EU-Konzepts der Wissensregionen bei. Drucksache 15/3300 – 414 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

54 Hessen

54.1 Grundsätze und Schwerpunkte der schungseinrichtungen – sind in das von der Landesregierung Forschungs- und Technologiepolitik initiierte Projekt der „Neuen Verwaltungssteuerung“ einbezo- gen, das durch Einführung einer Kosten- und Leistungs- Hessen (HE) ist ein „Wissenschaftsland“ mit einem ausgebau- rechnung, einem darauf beruhenden Leistungsberichtswesen ten Hochschulsystem, das einen überproportionalen Anteil und Controlling sowie globalisierte Budgetierung der vom am staatlichen Hochschulwesen in der Bundesrepublik Land zur Verfügung gestellten Finanzierungsmittel gekenn- Deutschland hat, und mit vielen leistungsfähigen außerhoch- zeichnet ist; die strategische Entwicklungssteuerung erfolgt schulischen Forschungseinrichtungen. Außerdem tragen pri- über Zielvereinbarungen, die zwischen Land und Einrich- vate Bildungseinrichtungen, insbesondere private Hochschu- tungen abgeschlossen werden. Ein wesentliches weiteres len, zur Differenzierung des hessischen Hochschulwesens bei. Element der neuen Verwaltungssteuerung ist die Einführung Die Förderung von Bildung, Forschung und Wissenschaft von Qualitätsmanagementsystemen, innerhalb derer u.a. in stellt einen Schwerpunkt der Landespolitik dar. Investitionen regelmäßigen Abständen die erbrachten Leistungen und die in Bildung, Forschung und Wissenschaft sieht die Landesre- angestrebten Ziele unter Einbeziehung unabhängiger externer gierung als wichtigste Zukunftsinvestitionen an; sie sichern Expertinnen und Experten (Peer Review) evaluiert werden. im Zeitalter der Internationalisierung die Innovationskraft in Durch die Einführung einer strikt leistungsbezogenen Wirtschaft, Staat und Gesellschaft und eröffnen den Bürge- Budgetierung der Hochschulen des Landes (Programmhaus- rinnen und Bürgern individuelle Entwicklungschancen für halt) im Haushaltsjahr 2003, die mit der herkömmlichen kame- Beruf und Teilnahme am sozialen und politischen Leben; sie ralgeprägten Budgetierung vollständig bricht, verspricht sich leisten einen wesentlichen und unverzichtbaren Beitrag zur die Landesregierung auch wesentliche Impulse zur Förderung kulturellen Entwicklung des Gemeinwesens. Die Förderung der der Forschung und bei der Heranbildung des wissenschaft- akademischen Ausbildung, der Grundlagenforschung, der lichen Nachwuchses. Leistungen und Exzellenz in der For- anwendungsbezogenen Forschung, der künstlerischen Ent- schung werden im so genannten „Erfolgsbudget“ mit Prämien wicklung, der Heranbildung des wissenschaftlichen und künst- honoriert; der signifikanteste Leistungsparameter ist dabei die lerischen Nachwuchses sowie des Wissens- und Technologie- Einwerbung von Drittmitteln, die mit 50 Cent je eingeworbe- transfers sind deshalb gleichrangige Ziele der Landespolitik. nem Euro prämiert werden. Für Sonderforschungsbereiche, Die Landesregierung strebt an, in einer strategischen Forschergruppen und Graduiertenkollegs erhalten die Hoch- Partnerschaft die wissenschaftliche und wirtschaftliche schulen eine jährliche Prämie von 250 000 €; die dabei einge- Eigenverantwortung der Hochschulen des Landes systema- worbenen Drittmittel werden darüber hinaus bei der Drittmit- tisch zu erweitern und durch Profilschärfung, Leistungsdif- telprämierung zusätzlich voll berücksichtigt. Promotionen und ferenzierung und Schwerpunktbildung ihre nationale und Habilitationen werden – mit fächerspezifischer Gewichtung – internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und zu ent- ebenfalls prämiert; Promotionen und Habilitationen von wickeln. Die außerhochschulischen Forschungseinrichtun- Frauen werden jeweils mit der doppelten Prämie budgetiert. gen sollen in diese strategische Partnerschaft einbezogen wer- Durch den 2002 abgeschlossenen Hochschulpakt ist den. Eine länderübergreifende wissenschaftliche Kooperation den hessischen Hochschulen ein verlässlicher Finanzierungs- soll zur Ausbildung von „Bildungsregionen“ führen, die die rahmen gesichert. Bis 2005 werden die jährlichen Haushalts- Entwicklungsplanung der in ihr angesiedelten Einrichtungen ansätze um rd. 7,5 Mio. € für Sach- und Investitionsmittel und auch in der Forschung untereinander abstimmen. um die festgelegten Tarifsteigerungen (abzgl. einer Marge von Die Förderung von Wissenschaft und Forschung ist zunächst 0,5 Prozent, 2004 und 2005 von 0,3 Prozent als Beitrag eine gemeinsame Verantwortung von Staat, Hochschule und der Hochschulen zur Einsparung von Personalstellen im öffent- Forschungseinrichtungen. Die Aufgabe des Staates liegt lichen Bereich) gesteigert. Beitrag zur Haushaltssanierung darin, für eine verlässliche Finanzierung der Einrichtungen 2004: 21 Mio. € sowie Personalkosteneinsparungen bei den Sorge zu tragen und rechtliche und strukturelle Rahmen- Beamten. Die Hochschulen habe sich in dem Hochschulpakt bedingungen zu schaffen, die es den Einrichtungen erlauben, u.a. zu einer abgestimmten Entwicklungsplanung verpflichtet, ihre Aufgaben in einem Höchstmaß an Eigenverantwortung die jeder Hochschule ein spezifisches, im Wettbewerb attrakti- wahrzunehmen. ves Profil gibt und im Interesse des effektiven Einsatzes der Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind ver- Landesmittel eine komplementäre Schwerpunktbildung zwi- pflichtet, mit den ihnen zur Verfügung gestellten Mitteln effi- schen den Hochschulen vorsehen soll. Weitere Verpflichtungen zient und effektiv umzugehen und ihre Leistungen transpa- der Hochschulen betreffen die Verkürzung der Studienzeiten rent darzustellen und ständig zu überprüfen. Die Hochschu- und die Einführung von Verfahren interner und externer len des Landes – und in einem weiteren Schritt auch die For- Leistungskontrollen und Evaluation, anhand derer die Qua- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 415 – Drucksache 15/3300

lität von Ausbildung und Forschung zuverlässig beurteilt Mit Blick auf die Zukunftssicherung der Forschung werden kann. unterstützt das Land Hessen gezielt den wissenschaftlichen Das neue Verwaltungssystem soll in den nächsten Nachwuchs. Aus Mitteln des Hessischen Wissenschaftspro- Jahren durch Einführung von Programmhaushalten auch auf grammes (HWP) hat die Landesregierung 24 zusätzliche Pro- die Forschungseinrichtungen des Landes übertragen werden. motionsstipendien für Frauen in den Natur- und Ingenieur- Durch die Instrumente einer globalisierten Budgetierung mit wissenschaften geschaffen. Über ihre Vergabe entscheiden der Möglichkeit der Rücklagenbildung und Übertragung von die Hochschulen. Die Einrichtung von Graduiertenkollegs Budgetmitteln in das nächste Haushaltsjahr sowie des Ab- wird ebenfalls unterstützt. 2003 bestanden 29 dieser Kollegs schlusses von Zielvereinbarungen werden die Einrichtungen an hessischen Universitäten. in die Lage versetzt, ihre Finanzmittel flexibler und effizienter Im Rahmen des BMBF-Förderprogrammes zur Ein- einzusetzen und so ihre Leistungen zu steigern. Die Einführung führung der Juniorprofessur sind insgesamt nahezu 50 Ju- einer Kosten- und Leistungsrechnung, die für die größeren For- niorprofessuren an der Philipps-Universität Marburg, der schungseinrichtungen vorgesehen ist, schafft durch Zuord- Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt und an der nung der Kosten zu den erbrachten Leistungen (Kostenträgern) Technischen Universität Darmstadt eingerichtet worden. Im Teil IV Transparenz in den Kostenstrukturen und damit eine verlässli- Rahmen ihrer mittelfristigen Struktur- und Entwicklungs- che Grundlage zur Bewertung des Leistungsniveaus und der planung haben die drei Hochschulen die Juniorprofessuren Entwicklungsplanung der Einrichtungen. gezielt in innovativen Forschungsfeldern angesiedelt. Bei der Auswahl der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nach- 54.2 Hochschulforschung wuchswissenschaftler legen das Land Hessen und die Hoch- schulen besonderen Wert auf die herausragende fachliche Zu den zentralen neuen Steuerungsinstrumenten im Rah- Qualifikation der Bewerber und auf ihre Fähigkeit, eigenstän- men des Hochschul-Programmhaushaltes an den hessi- dig Forschungsgruppen zu leiten. Hessen stellt für jede schen Hochschulen zählt die outputorientierte (leistungsbe- Juniorprofessur jährlich 50 000 € zur Finanzierung von je- zogene) Budgetierung. 15 Prozent der Landesmittel für die weils zwei Doktorandenstellen zur Verfügung. Hochschulen werden im Rahmen des so genannten Erfolgs- Konsequent schafft das Land Hessen gute räumliche budgets in Form von Leistungsprämien vergeben. Beson- und attraktive Ausstattungsbedingungen für eine leistungs- deres Gewicht haben im Erfolgsbudget die Parameter „For- starke Forschung. Für die Universität Kassel wurden zwei schungsleistung“ (60 Prozent) und "Wissenschaftlicher Neubauten im Bereich der Mikrostrukturtechnik und -analy- Nachwuchs" (20 Prozent). Dieses Prämiensystem stellt ein tik sowie der Biologie und Chemie (25 Mio. €) errichtet. Die wirkungsvolles Instrument zur Stärkung der Eigeninitiative Technische Universität Darmstadt erhielt einen Neubau für der Hochschulen dar; u.a. können hiermit Beteiligungsauf- Materialwissenschaften (23 Mio. €). Erhebliche finanzielle lagen der DFG zur Anschubfinanzierung von Sonderfor- Anstrengungen unternimmt das Land für die Sanierung und schungsbereichen erfüllt werden. Außerdem wird aus Ver- Erweiterung des Universitätsklinikums Frankfurt (240 Mio. €). äußerungsgewinnen des Landes Hessen ein „Innovations- Dazu zählt ein neues Forschungsverfügungsgebäude (Fertig- budget“ aufgebaut, mit dessen Hilfe das Land profilierende stellung 2007). Als Abschluss der Erneuerung der Kinder- Entwicklungsvorhaben und Schwerpunktsetzungen an den klinik soll im Jahr 2004 der Bau einer Knochenmarkstrans- Hochschulen finanziert. Diese im Hochschulpakt zwischen plantationseinheit mit Stammzellenlaboratorium errichtet der Landesregierung und den Hochschulen verankerten werden. Für die Universität Frankfurt wurde auf dem natur- zusätzlichen Investitionsmittel umfassen bis 2005 mehr als wissenschaftlichen Campus Niederurseler Hang für das Fach 15 Mio. € pro Haushaltsjahr und werden auf Antrag der Physik ein Neubau begonnen (68,4 Mio. €, Fertigstellung Hochschulen vergeben. 2005), in dem die in Altbauten befindliche Kernphysik und An den Sonderforschungsbereichen ist die besondere die übrigen physikalischen Fachgebiete zusammengeführt Leistungsfähigkeit der Forschung an den Universitäten eines werden. Am Niederurseler Hang wurde bereits das Max- Landes signifikant ablesbar. 2003 verteilten sich insgesamt Planck-Institut für Biophysik fertig gestellt. Hessen bereitet 16 DFG-geförderte Sonderforschungsbereiche mit hessischen außerdem eine umfangreiche Neuordnung der Unterbrin- Sprecherhochschulen auf folgende Sparten: Geisteswissen- gung weiterer Bereiche der Universität Frankfurt vor. Ein schaften (2), Biologie/Medizin (8), Naturwissenschaften (3), Schwerpunkt wird die Einrichtung eines „House of Finance“ Ingenieurwissenschaften (3). An zwei weiteren Sonderfor- sein, in dem finanz- und rechtswissenschaftliche Professuren schungsbereichen sind Wissenschaftlerinnen und Wissen- und das dem Finanzplatz Frankfurt zugehörige Umfeld zu- schaftler aus Hessen beteiligt. sammenwirken sollen. An der Justus-Liebig-Universität Drucksache 15/3300 – 416 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Gießen wurde das interdisziplinäre Forschungszentrum für Bei den Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft Umweltwissenschaften (60 Mio. €) in Betrieb genommen. In Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) in Hessen (Forschungsinstitut der Planung befindet sich außerdem ein Biomedizinisches und Naturmuseum Senckenberg/Frankfurt a.M., Deutsches Forschungszentrum (65 Mio. €). Zur Erweiterung des Uni- Institut für Internationale Pädagogische Forschung/ versitätsklinikums Marburg soll 2005 der 2. Bauabschnitt auf Frankfurt a.M., Herder-Institut/Marburg) sowie beim Georg- den Lahnbergen abgeschlossen werden (150 Mio. €); bereits Speyer-Haus/Frankfurt a.M. und der Hessischen Stiftung für fertig gestellt wurde davon das Medizinische Forschungsver- Friedens- und Konfliktforschung/Frankfurt a.M. wurden im fügungsgebäude. Ergänzt wird dieses Bauvorhaben um zu- Haushaltsjahr 2003 die bisherigen Wirtschaftspläne durch sätzliche Flächen zur Unterbringung des Instituts für Viro- Programmbudgets abgelöst. Darin wurde die Finanzierung logie. Vorbereitet wird die Errichtung eines Biologischen definierter Ziele vereinbart. Die Einführung dieser Sicherheitslabors der Stufe 4. Programmbudgets in Hessen hat Pilotfunktion auch für Forschungseinrichtungen in anderen Bundesländern; die 54.3 Außerhochschulische Forschung beschlossenen Rahmenvorgaben der Bund-Länder-Kommis- sion für die Institute der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) basie- Das Land Hessen setzt auch im Bereich der außerhochschuli- ren auf den hessischen Erfahrungen. schen Forschung auf strukturelle Reformen, um die Qualität Das Land Hessen unterstützt die Pläne der Gesell- der Forschung zu sichern und die Position der hiesigen Ein- schaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt zur richtungen im Wettbewerb um Forschungsgelder weiter zu Erweiterung ihrer Beschleunigeranlage. Herzstück des verbessern. Das Land unterstützt konsequent die Zusammen- Großprojektes ist eine Synchroton-Doppelringanlage mit arbeit zwischen den Forschungseinrichtungen und benach- dem fünffachen Umfang des derzeitigen Beschleunigers. barten Hochschulen, insbesondere den Universitäten. Durch Ziel ist es, die international herausgehobene Stellung der Kooperationsvereinbarungen und gemeinsame Berufungen GSI in der Kern- und Hadronenphysik sowie der Atom- und auf die Spitzenpositionen der Forschungseinrichtungen sind Plasmaphysik langfristig weiter auszubauen. Zur Vorberei- die Verbindungen noch enger geknüpft worden – u.a. zwi- tung des Projektes stellt das Land Hessen von 2003 bis 2005 schen dem Herder-Institut und der Philipps-Universität Mar- insgesamt 1 Mio. € zur Verfügung. Außerdem ist geplant, burg, zwischen dem Institut für Betriebsfestigkeit in Darm- dass das Land 10 Prozent (67,5 Mio. €) der auf 675 Mio. € stadt und der Technischen Universität Darmstadt sowie zwi- geschätzten Gesamtkosten übernehmen wird. Der Bund schen der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt finanziert 65 Prozent (440,7 Mio. €) der Projektkosten. und den Forschungseinrichtungen Stiftung Georg-Speyer- Weitere 25 Prozent der Kosten sollen von ausländischen Haus, dem Naturmuseum Senckenberg und dem Deutschen Partnern übernommen werden. Die Planungsarbeiten Institut für Internationale Pädagogische Forschung. In der sollen bis 2007, die Gesamtbaumaßnahme 2012 abge- gemeinsamen Durchführung von Forschungsvorhaben und schlossen sein. bei der gegenseitigen Nutzung von Einrichtungen und An- Hessen fördert die Neuausrichtung des Max-Planck- lagen entstehen Synergieeffekte, die für beide Seiten von Institutes für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim. erheblichem Vorteil sind. Diese Vernetzungsstrategie soll bei Das wissenschaftliche Konzept dazu basiert auf einer engen der Wiederbesetzung von Leitungspositionen in außerhoch- Kooperation des Max-Planck-Institutes mit den Fachberei- schulischen Forschungseinrichtungen weiterhin maßgeblich chen Medizin der Justus-Liebig-Universität Giessen und der berücksichtigt werden. Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sowie mit der Analog zum Hochschulbereich wurde in den außer- Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim. Die beiden Universitäten hochschulischen Forschungseinrichtungen ebenfalls damit geben für diese Kooperation zusätzliche Stellen; das Land begonnen, neue Verfahren der finanziellen Steuerung einzu- Hessen und die Kerckhoff-Klinik stellen zusätzliche Mittel für führen. Insbesondere bei größeren Forschungsinstituten soll einen Neubau des Institutes zur Verfügung. eine leistungsbezogene Finanzierung realisiert werden, die Aufgrund der sehr guten wissenschaftlichen Infra- sich an den Ergebnissen ihrer wissenschaftlichen Arbeiten struktur haben darüber hinaus bedeutende Forschungsein- orientiert. Zentrale Bestandteile der ergebnisorientierten richtungen der Europäischen Union und des Bundes ihren Finanzierung und Steuerung ist die Einführung von Pro- Sitz in Hessen, z.B. das Europäische Operationszentrum grammbudgets und der Kosten-Leistungs-Rechnung sowie (ESOC) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in darauf aufbauend die Erstellung von Leistungsplänen. Zur Darmstadt, das Paul-Ehrlich-Institut/Bundesamt für Sera und Qualitätssicherung der Arbeiten der Forschungseinrichtun- Impfstoffe in Langen sowie der Deutsche Wetterdienst in gen ist vorgesehen, die Ergebnisse regelmäßig zu evaluieren. Offenbach. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 417 – Drucksache 15/3300

54.4 Technologieförderung und Die Technologie- und Gründerzentren sollen in Technologietransfer erster Linie die Startbedingungen für Existenzgründer und junge, innovative Unternehmen durch Bereitstellung von Ziel der hessischen Technologieförderung ist es, den Struk- preisgünstigen Räumlichkeiten, umfassende Beratung sowie turwandel in der Wirtschaft durch Modernisierung zu meis- das Angebot gemeinschaftlich zu nutzender Infrastruktur tern. Die zentralen Aufgaben sind dabei die Sicherung der verbessern. Dabei setzen die Zentren an den regionalen Wettbewerbsfähigkeit durch Innovationen, die Schaffung Potenzialen an. und Erhaltung zukunftssicherer Arbeitsplätze und der Schutz Mit der Landesinitiative Hessen-media leistet die der natürlichen Lebensgrundlagen. HE will seine Position als Hessische Landesregierung einen aktiven Beitrag zur Ge- Technologiestandort ausbauen. Hierfür ist eine Beschleu- staltung des digitalen Zeitalters. Mit einem Bündel von nigung des Innovationstempos notwendig. Innovative Ideen Projekten, Initiativen und Aktionslinien ebnet sie den Weg sollen schnell in marktfähige Produkte umgesetzt und besser zur Informations- und Wissensgesellschaft in Hessen. Ziel- mit anlagesuchendem Kapital zusammengeführt werden. setzung von Hessen-media ist die Entwicklung und Verbrei- HE schafft dazu eine neue Innovationsarchitektur, die tung neuer multimedialer Technologien und deren Anwen- Teil IV auf folgenden Säulen mit jeweils einzelnen Bausteinen auf- dung in Wirtschaft, Privathaushalten und im öffentlichen baut: Sektor an der Schnittstelle zu Bürgern und Wirtschaft. Hes- sen-media fördert Projekte aus allen Lebensbereichen. Dazu • Schaffung innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen gehören: Bildung und Wissenschaft, Gesundheit, Umwelt- schutz, Verkehr, Wirtschaft, Verwaltung, Gesellschaft und • Förderung des Technologietransfers und der Innova- Soziales, Medien und Film sowie Kultur. Hessen-media konzen- tionsberatung in Verbindung mit dem Ausbau einer wirt- triert sich dabei auf vier Schwerpunkte: Marketing für den schaftsnahen Technologie-Infrastruktur Medien- und IT-Standort Hessen, Stärkung der Medien- und IT- Wirtschaft in Hessen, Heranführung neuer Nutzergruppen an • Förderung von Zukunftstechnologien durch Aktionslinien die Neuen Medien, Verbesserung der Medienkompetenz und und Modellprojekte Qualifizierung im Umgang mit den Neuen Medien. Als größtes Einzelprojekt in Hessen fördert Hessen- • Schaffung eines Innovationsfinanzierungssystems media zusammen mit dem BMBF den „Virtuellen Studien- gang Medizin“, in dem 19 Professuren aus sechs Hochschulen Außerdem konnte die Dauer von Genehmigungsverfahren das Medizinstudium im Sinne eines „Blended Learning“ (in ohne Abstriche an der Qualität erheblich verkürzt werden. der gegenseitigen Ergänzung von virtueller und konventio- HE hat heute im Ländervergleich die kürzesten Genehmi- neller Lehre) multimedial abbilden und als Online-Studium gungszeiten nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz und zur Verfügung stellen. Dieses Projekt mit dem Namen „k-MED dem Gentechnikgesetz. – Knowledge based Medical Education“ ist in Bezug auf seine Die Förderung von Technologie-, Gründer- und Größe, seine inhaltliche Breite, seine mediale Konsistenz und Innovationszentren ist ein Handlungsfeld des hessischen seinen Anspruch auf Vollständigkeit einmalig in der Bundes- Wirtschaftsministeriums. An den Standorten Bad Hersfeld, republik und wird in den kommenden Jahren zu einem Zen- Bad Wildungen, Fulda, Gießen, Hanau, Kassel, Marburg trum für Qualität in der Medizinausbildung erweitert. In und Wetzlar sind derartige Einrichtungen mit Hilfe des einem weiteren Schritt – und im Falle der Fortführung des Landes auf den Weg gebracht worden. Mit dem Frankfurter Bundesprogramms „Neue Medien in der Bildung“ – wird Innovationszentrum Biotechnologie entsteht ein Gemein- Hessen weitere Studiengänge hinzunehmen und sukzessive schaftsprojekt des Landes, der Stadt Frankfurt und der zu einer „Virtuellen Hochschule Hessen“ ausbauen. Industrie- und Handelskammer. Neugründer aus der Es ist weiterhin das Ziel der Landesregierung, den Hightech-Branche, junge Biotechnologieunternehmen und Biotechnologiestandort Hessen auszubauen. In der Aktions- auch etablierte und zukunftsorientierte Kooperations- linie „hessen-biotech“ des hessischen Wirtschaftsministeriums projekte der Universität mit Firmen sollen ihren Weg ins werden erstmals alle wirtschaftsbezogenen Maßnahmen zur FIZ Biotechnologie finden. Dank der Initiative der lokalen Förderung des Biotechnologiestandorts Hessen gebündelt. Akteure und des privaten Engagements eines Mäzens ist Mit „Science4Life“ haben die Landesregierung und die Aven- das Technologie- und Innovationszentrum Darmstadt (TIZ) tis in Zusammenarbeit mit dem VCI und der DECHEMA den entstanden, das auf Grund der sehr guten Nachfrage gera- ersten bundesweit ausgeschriebenen Gründerwettbewerb de durch einen zweiten Bauabschnitt erweitert wird. für die Bereiche Life Sciences/Chemie aufgelegt. Science4Life Drucksache 15/3300 – 418 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

soll zu einer breiten Gründerinitiative führen. Der Wettbe- gen individuellen Aktivitäten der einzelnen Hochschulen den werb ist in den ersten Runden auf große Resonanz gestoßen Aufbau eines TechnologieTransferNetzwerkes Hessen (TTN- und soll daher fortgeführt werden. Als Angebote der Inno- Hessen) initiiert. Ziel des Netzwerkes ist es, durch eine verbes- vationsfinanzierung für Unternehmensgründungen oder die serte Förderung von Einstiegsberatungen die Anbahnung der Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte stehen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hochschulen mit Unterstützung des Landes Hessen zur Verfügung: die zu unterstützen. In diesem Zusammenhang werden folgende Innovationsbeteiligungsprogramme der Mittelständischen Maßnahmen durchgeführt: Beteiligungsgesellschaft Hessen mbH, die Beteiligungsange- bote der Technologie-Finanzierungsfonds Hessen GmbH, und • Zum Aufbau des hessischen Transfernetzwerks ist mit dem vor allem die „Future Capital AG – Hessen Life Sciences Che- Abschluss eines Kooperationsvertrages zwischen den Hoch- mie“. Die Future Capital AG, ein Joint Venture des Landes schulen, den Industrie- und Handelskammern, den Hand- Hessen mit Aventis (ehemals Hoechst AG), ist mit 65 Mio. € werkskammern, der Vereinigung hessischer Unternehmer- der größte deutsche auf Life Science und Chemie bezogene verbände und dem Rationalisierungskuratorium der deut- Wagniskapitalfonds. Im Rahmen des Beteiligungs- und Dar- schen Wirtschaft die entscheidende Grundlage geschaffen lehensprogramms „Hessen-Invest-Start“ werden in den Be- worden. reichen Biotechnologie „Hessen-Invest-Bio-Start“ und der Neuen Medien „Hessen-Invest-Media-Start“ technologieo- • Die Netzwerkzentrale wurde bei der Hessischen Technolo- rientierte Unternehmensgründungen in der Frühphase giestiftung GmbH eingerichtet. Diese ist als Koordinator durch die InvestitionsBank Hessen AG im Auftrag des Landes zentrale Ansprechstelle für die Unternehmen und die Ko- gefördert. operationspartner des Netzwerkes. Die hessische Umwelttechnologiewirtschaft mit rund 70 000 Arbeitskräften in über 2000 vorwiegend klein- und • Das Transfernetzwerk hat einen gemeinsamen Marketing- mittelständischen Unternehmen stellt eine wichtige Säule auftritt unter einem gemeinsamen Logo-Dach entwickelt. des hessischen Mittelstandes dar. Diesen zu stärken, ist ein Die Möglichkeiten der modernen Informations- und Kom- erklärtes Ziel der Landesregierung. Um konsequent die Chan- munikationstechnologie werden genutzt, um die Transfer- cen zu nutzen, die die Umwelttechnologie mit ihrem Inno- angebote transparenter und zugänglicher zu machen. So vationspotenzial eröffnet, hat das hessische Wirtschafts- werden die Datenbanken der Netzwerkpartner miteinan- ministerium die Aktionslinie „hessen-umwelttech“ aufgelegt. der verknüpft. Darüber hinaus ist mit dem Virtuellen Tech- Die Aktionslinie, deren Projektträger die Technologiestiftung nologie- und Kompetenzmarkt im Internet eine übergrei- Hessen GmbH ist, verfolgt das Ziel, die im Land Hessen ver- fende, recherchierfähige Datenbank der Transferangebote fügbaren fachlichen Kompetenzen und Erfahrungen sowie aufgebaut worden, die gegenwärtig ca. 1 250 Angebote ent- die bestehenden Potenziale des Wirtschaftssektors Umwelt- hält. technik transparent zu machen, zu nutzen und weiterzuent- wickeln. Der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Inno- In Abstimmung mit den Netzwerkpartnern wurde verein- vationskraft kleiner und mittlerer Unternehmen dieser Bran- bart, dass Technologieberater aktiv auf die Unternehmen che dient darüber hinaus das Umwelttechnologie-Beratungs- zugehen und vor Ort ausloten, welche Fragestellungen zur programm des hessischen Wirtschaftsministeriums, für das Lösung anstehen. Dies kann nur dezentral geschehen. Daher die RKW Hessen GmbH als Projektträger fungiert. wurden die Transfereinrichtungen zur Akquisition und An allen hessischen Hochschulen bestehen seit lan- Vermittlung des Technologietransfers für die Regionen Nord-, gem Wissens- und Technologietransferstellen. Ein gemeinsa- Mittel- und Südhessen personell verstärkt. Die Arbeitsge- mes Informationssystem unterrichtet über die Transferan- meinschaft der Industrie- und Handelskammern hat mit gebote aller Universitäten und Fachhochschulen. Industrie- ihrer Technologieberatung Hessen die Trägerschaft hierfür und Handelskammern, Handwerkskammern, Gewerkschaf- übernommen. Das Land stellt dazu seitens des Wirtschafts- ten, Verbände und andere Institutionen haben ebenfalls ministeriums 70 Prozent der laufenden Kosten aus Mitteln Transferstellen eingerichtet oder leisten Innovationsbera- des ESF und der TechnologieStiftung Hessen GmbH zur tung. Das Land unterstützt viele dieser Stellen. Gleiches gilt Verfügung. für die Patentinformationsstellen in Kassel, Gießen und Das Technologie- und Innovationsberatungspro- Darmstadt. gramm des hessischen Wirtschaftsministeriums für kleine Zur Förderung des Wissens- und Technologietrans- und mittlere Unternehmen wird als wirkungsvolles Instru- fers hat die Landesregierung anknüpfend an die langjähri- ment des Technologietransfers ausgebaut. Jetzt können sich Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 419 – Drucksache 15/3300

kleine und mittlere Unternehmen auch durch Hochschul- austausch mit nahezu allen Teilen der Welt aktiv sind, wird lehrer im Rahmen des Transfernetzwerkes beraten lassen vom Land Hessen unterstützt. und dafür Zuschüsse erhalten. Dabei liegt der Schwerpunkt insbesondere auf der Das hessische Wissenschaftsministerium fördert im Stärkung der transnationalen fächer- und hochschulüber- Rahmen des Wissens- und Technologietransfers seit vielen greifenden Kooperation, die zur Entwicklung neuer und Jahren die Beteiligung von Hochschulen an Industrie- und Festigung bestehender Hochschulverbünde und Netzwerke Fachmessen. Dazu gehören insbesondere Gemeinschafts- geführt hat. Dies betrifft die Kooperation im Rahmen der EU- stände auf der CeBIT, der Hannover Messe und der ACHEMA; Programme, z.B. Sokrates oder der Santander-Gruppe, deren auf allen drei Messen gibt es spezifische Hallen für die Be- Ziel auch die Unterstützung und Förderung gemeinsamer reiche Innovation, Forschung und Entwicklung. Hinzuge- FTE-Projekte in Kooperation mit öffentlichen und privaten kommen ist vor zwei Jahren eine Beteiligung an der Bildungs- Einrichtungen ist. messe unter dem Aspekt der Förderung des Engagements der Im Rahmen der Ost-West-Beziehungen wirkt das Hochschulen im Bereich der Weiterbildung. Seit der Etablie- Netzwerk Quadriga Europea, an dem Hochschulen aus Ser- rung des TechnologieTranferNetzwerks Hessen (TTN-Hessen) bien, Ungarn und Rumänien mit dem Ziel der Entwicklung Teil IV läuft die Messebeteiligung unter dieser neuen „Flagge“. gemeinsamer Studienmodule, gegenseitiger Evaluierung Für die Beteiligung einzelner Fachgebiete der Hoch- und Validierung zusammenarbeiten. schulen an anderen Fachmessen (z.B. Systems, Geotechnica, Die hessischen Hochschulen wurden mit Unterstüt- Laser, EMO oder Mold) gibt das Land Zuschüsse und damit zung des Landes direkt an den Programmen des Europäi- Anreize für ein Messe-Engagement der Hochschulen. Auch schen Sozialfonds beteiligt, so dass durch den direkten Trans- die Abwicklung dieser Zuschüsse (z.Zt. bis zu 2 800 € pro Ex- fer der Ergebnisse aus Forschung und Lehre unter Einbezieh- ponat) soll auf die TechnologieStiftung Hessen GmbH über- ung der Erfahrungen im europäischen Raum sich für die tragen werden. Das hessische Wissenschaftsministerium hat Hochschulen die Möglichkeit ergibt, einen Beitrag zur Lö- die Konzeption der Hessischen-Intellectual Property-Offen- sung der anstehenden gesellschaftlichen Probleme des struk- sive (H-IP-O) gefördert, um Hochschulen und Patentverwer- turellen Wandels zu leisten. tungsagenturen eine Beteiligung an der vom BMBF ausgelob- Neben den Austauschprogrammen der einzelnen ten Förderung zum Aufbau einer Patentinfrastruktur zu er- Hochschulen wird auch die Einbeziehung in die Aktivitäten möglichen. Die Hessische-Intellectual Property-Offensive des Landes oder die Teilnahme an zentralen Konferenzen knüpfte an spezifische Schutzrechtsaktivitäten in Mittelhes- direkt vom Land unterstützt. Dies betrifft insbesondere die sen und an der Universität Frankfurt an. Partnerregionen des Landes im europäischen Kontext und in H-IP-O richtet sich vorrangig an Wissenschaftserfin- den USA. Dabei spielt auch die Entwicklung der Strategie- der aus den Hochschulen und ist eingebettet in das Hessische fähigkeit der Hochschulen im internationalen Kontext eine TechnologieTransferNetzwerk Hessen. Zum Konzept von wichtige Rolle, die durch die Nutzung von Internationalem H-IP-O zählt eine regionale Aufteilung Hessens: Die TransMIT Hochschulmarketing mit finanziellen Mitteln des Landes GmbH der drei mittelhessischen Hochschulen (Philipps-Uni- gefördert wird. versität Marburg, Justus-Liebig-Universität Gießen und Fach- hochschule Gießen-Friedberg) betreut diese Hochschulen. Literatur Die Gesellschaft für Innovation Nordhessen (GINo GmbH) hat die Betreuung der Universität Kassel in Nordhessen und der Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst: Fachhochschule Fulda in Osthessen übernommen. Für die www.hmwk.hessen.de Hochschulen in Südhessen wickelt die INNOVECTIS Gesell- schaft für innovative Technologien und FuE-Dienstleistungen Englischsprachige Informationen für ausländische Studien- der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main interessenten: www.study-in-hessen.de und www.isu- mbH die Verwertungsaufträge ab. hessen.de

54.5 Internationale Aktivitäten Broschüre „Forschung in Hessen – Außeruniversitäre Einrichtungen“ Die große Zahl internationaler Partnerschaften, im Rahmen derer die hessischen Hochschulen sowohl im Bereich der Broschüre „Autonomie –Wettbewerb – Leistung – Moderne Forschung als auch beim Wissenschaftler- und Studenten- Hochschulen in Hessen“ Drucksache 15/3300 – 420 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

55 Mecklenburg-Vorpommern

55.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Die Forschungslandschaft und die Forschungs- Forschungs- und Technologiepolitik schwerpunkte bedürfen einer ständigen Entwicklung; sie sind ein dauerhaft prioritäres Verantwortungsfeld für res- Die Forschungs- und Technologiepolitik ist prioritärer sortübergreifendes politisches Handeln. Schwerpunkt der Arbeit der Landesregierung von Mecklen- Im Zusammenhang mit der Erstellung des ersten burg-Vorpommern (MV). Ziel ist es, die vorhandene For- Hochschulgesamtplanes des Landes MV wurden nach Ex- schungslandschaft effizient zu strukturieren und in einem pertengesprächen u.a. folgende Entwicklungslinien geprägt: traditionell strukturarmen Land solche Schwerpunkte zu setzen, die eine erfolgreiche Teilnahme am nationalen und • Einsatz der Ressourcen in den Hochschulen mit dem Ziel, internationalen Wettbewerb in Wissenschaft und For- besonders qualitätsvolle und zukunftsträchtige Forschung schung ermöglichen. Neben den weiteren konsequenten zu fördern Ausbau der gewachsenen universitären und außerhoch- schulischen Forschungsstrukturen des Landes tritt die ge- • stärkere Vernetzung von hochschulischer und außerhoch- zielte Förderung von besonderen Forschungsschwerpunk- schulischer Forschung mit dem Ziel, das vorhandene Ko- ten, wie z.B. der Plasmaphysik einschließlich ihres technolo- operationspotenzial insbesondere für eine themenüber- gischen Anwendungsspektrums; der roten, grünen und greifende und internationale Zusammenarbeit besser zu blauen Biotechnologie; der Informations- und Kommuni- nutzen kationstechnologie; der Meeres-, Umwelt-, Klima- und Atmosphärenforschung; der Sensorik; der Medizinfor- • Weiterentwicklung der Forschungsförderinstrumente des schung; der maritimen Systemtechnik und Technologie Landes und der Materialforschung. Mit diesen besonderen Forschungsschwerpunkten, • Verstärkung der institutionellen Forschungsförderung die über das „traditionelle Profil“ hinausgehen, will sich das sowie Land neue technologische und wirtschaftliche Optionen eröffnen. Hierzu gehört auch eine gezielte Stärkung der • Schaffung von Anreizen zur Einwerbung von Drittmitteln, anwendungsbezogenen Forschung. In dem vergleichsweise insbesondere der EU kurzen Zeitraum nach der Wiedervereinigung konnten leis- tungsstarke Forschungs- und Technologietransfereinrich- Als besondere Schwerpunkte der Forschung sollen Initiativen tungen in MV aufgebaut werden. Im Land haben zwei Uni- zur Entwicklung der Plasmaphysik und der Biotechnologie versitäten, drei Fachhochschulen, eine Hochschule für Musik vorgestellt werden. Künftig wird die Plasmaphysik am Stand- und Theater, fünf Leibniz-Institute, zwei Max-Planck-Institu- ort Greifswald einen besonderen Schwerpunkt bilden. Im te, ein Teilinstitut und eine Projektgruppe der FhG, eine Zeitraum bis zum Jahre 2009/10 wird der Aufbau des Kern- Außenstelle der HGF, vier Landesinstitute und ein Akademie- fusionsexperiments Wendelstein 7-X nach dem Stellarator- vorhaben ihren Sitz. prinzip abgeschlossen sein. Mit dem Bau einer neuen Gene- Hochschulforschung und die Forschung in den außer- ration optimierter Stellaratoren können somit Forschungs- hochschulischen Einrichtungen bilden den Kernbereich der arbeiten, die Anfang der 80er Jahre begannen, zum Ab- Landesaktivitäten in der Forschungspolitik. Wie in allen ande- schluss gebracht werden. Der Wendelstein 7-X/Greifswald ren ostdeutschen Ländern ist auch in MV der Anteil der Wis- wird das Fusionsplasma in einem physikalisch verbesserten senschaftsausgaben rückläufig. Betrug der Anteil der ost- Magnetkäfig einschließen, der durch neuartige, nicht ebene deutschen Länder an den Wissenschaftsausgaben (ohne Magnetspulen erzeugt wird. Dieses Bauprinzip bietet als Krankenversorgung) 1999 noch 17,5 Prozent, so waren es im weltweit modernste Option für ein späteres Fusionskraftwerk Jahr 2000 nur noch 16,3 Prozent. In diesem Jahr wurden in MV erhebliche Vorteile, z.B. die Eignung zum Dauerbetrieb. Für 0,4 Mrd. € für Wissenschaft und Forschung ausgegeben. die Realisierung des Vorhabens werden sowohl umfängliche Darüber hinaus stellt MV landesspezifische Förder- Bundes-, EU- als auch Landesmittel eingesetzt. Durch den instrumente für die Wissenschafts- und Forschungspolitik Aufbau der Stellaratoranlage nimmt die Wissenschaftsregion zur Verfügung: So hat das Ministerium für Bildung, Wissen- Mecklenburg-Vorpommern bereits jetzt an internationaler schaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern allein für den Spitzenforschung teil und stellt sich der für die globale Zu- Landesforschungswettbewerb und das Forschungsverbund- kunft existenziell und strategisch wichtigen Frage der förderprogramm der Fachhochschulen rund 15 Mio. € zur Erschließung neuer Formen der Energiegewinnung bzw. Verfügung gestellt. -umwandlung. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 421 – Drucksache 15/3300

Der Ausbau und die Vertiefung der Forschung im Medizin, der Biotechnologie, der Landschaftsökologie/ Bereich der Niedertemperatur-Plasmaphysik hat unmittelba- Boddenlandschaft, der nordeuropäischen und baltischen re Wirkung auf die Sicherung industrieller Arbeitsplätze. Die Studien, der Kultur des Mittelalters sowie der Computer- Forschungsarbeiten am Institut für Niedertemperatur-Plas- philologie. Im Rahmen der C.M./C.D. wird an der Medizi- maphysik e. V. Greifswald werden gegenwärtig auf die Be- nischen Fakultät eine regionale Basisstudie zur Erhebung ele- reiche Vorsorgetechnik, Anlage- und Gerätebau, Woll-, Na- mentarer Gesundheitsdaten über die Bevölkerung Vorpom- turfasern- und Polymerveredelung, Luft- und Abgasreini- merns sowie acht assoziierte Projekte in erheblichem finan- gung, Medizintechnologie sowie auf Lichtquellen konzen- ziellen, zeitlichen und personellen Umfang durchgeführt triert. Für das weite Feld plasmagestützter technologischer und maßgeblich durch das BMBF gefördert. Darüber hinaus Anwendungen wird ein Markt mit einem wirtschaftlichen konzentrieren sich die Forschungen in der Medizinischen Wert von weit über 51 Mrd. € pro Jahr prognostiziert. Die Fakultät auf die Untersuchung von Kausalzusammenhängen nachhaltige Förderung dieses Bereiches durch Bund und zwischen dem endogenen opioiden System und den Mono- Land am Standort Greifswald lässt erwarten, dass hier das zyten-/ Granulozytenaktivierungen bei Trauma, Sepsis und Kompetenzzentrum für die Niedertemperatur-Plasmafor- Schock. Das Graduiertenkolleg „Wechselwirkungen zwischen Teil IV schung Deutschlands entsteht. Erreger und Wirt bei generalisierten bakteriellen Infektio- MV bietet aufgrund seiner Forschungsstruktur und nen“ hat seinen Schwerpunkt in der Molekularen Medizin. seines hohen Anteils an landwirtschaftlichen Aktivitäten Die Universität hat sich durch Eröffnung des Faches Bioche- gute Voraussetzungen für die Entwicklung der Biotechnolo- mie in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät gie. Das Land hat sich deshalb aktiv am BioRegio-Wettbewerb zu einer erheblichen Kompetenzerweiterung in der Bio- des Bundes beteiligt und ein branchenspezifisches Forschungs- chemie bekannt. zentrum (Biotechnikum) in Greifswald aufgebaut. In der bio- Im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 198 der technologischen Forschung sollen praktische Anwendungen DFG „Kinetik partiell ionisierter Plasmen“ werden Grundla- sowohl für die Landwirtschaft, für die Medizin als auch für genuntersuchungen durchgeführt und eine zeitauflösende die marine Biotechnologie gefunden werden. Es werden optische Emissionscomputertomographie zur Diagnostik dabei effizientere Genehmigungsverfahren, hohe Akzeptanz- technisch relevanter, chemisch aktiver Niederdruckplasmen werte als auch eine schnelle Marktrealisierung innovativer entwickelt. Produkte und Verfahren angestrebt. Unter dem Thema „Küstenzonenmanagement“ lau- fen Forschungen, die sich räumlich auf den Ostseeraum, 55.2 Hochschulforschung und außerhochschu- inhaltlich auf deren Entwicklung und die historischen, geo- lische Forschung wissenschaftlichen, biologischen, wirtschafts- und politikwis- senschaftlichen Gesichtspunkte erstrecken. In den Geowis- Innovative Forschung und Technologie an den Hochschulen senschaften erfolgt zudem eine Bestandsaufnahme der wie an den dafür in Betracht kommenden außerhochschuli- Schadstoffsituation in ruhenden und fließenden Gewässern. schen Forschungseinrichtungen werden mit dem Ziel geför- In der Geschichtswissenschaft spielen Arbeiten zur dert, die Entwicklung des Landes ökonomisch und ökolo- Hanse-Forschung, Aufklärung und Verbreitung von slawi- gisch nachhaltig voranzutreiben. Die leitende Vision ist, schen Orts- und Flurnamen in MV sowie zur Fremdheit und umweltfreundliche oder die natürlichen Lebensgrundlagen Integration eine besondere Rolle. möglichst nicht schädigenden Technologien in Nischen Die Universität Rostock konzentriert ihre Forschungs- zunächst auf den Feldern zu entwickeln, auf denen ein Wis- schwerpunkte auf die Ostseeforschung, den künstlichen sens- und Erfahrungsvorsprung besteht. Diese Felder sind Organersatz und die Biomaterialien, die Transplantations- vornehmlich in den medizinischen, natur- und umweltwis- medizin, die Proteomforschung, die Materialforschung, senschaftlichen, informations- und kommunikationstechno- Multimedia, die Erzeugung, Verwertung und biorelevante logischen sowie den maritimen und agrarischen Bereichen Modifizierung nachwachsender Rohstoffe, die Automatisie- angesiedelt. Die Hochschulen des Landes bearbeiten spezielle rung technischer Systeme, die Untersuchung dynamischer untereinander abgestimmte Forschungsfelder. Zahlreiche Prozesse, die endlichen und asymptotischen Methoden und Forschungsthemen besitzen einen unmittelbaren Bezug zum Strukturen in der Mathematik, die Molekularbiologie, die Ostseeraum. Linguistik, das internationale Recht, die Transplantations- Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald hat ihre medizin und die wirtschaftliche Infrastruktur und Integration. Forschungsschwerpunkte in der Plasmaphysik, der Com- Die medizinische Forschung umfasst u.a. Fragen der munity Medicine/Dentistry, Molekularbiologie/ Molekulare Entwicklung verkapselter Leberzellen, Untersuchungen zur Drucksache 15/3300 – 422 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Infertilität und Subfertilität (EG-Studie), zum Pankreasgewe- mediasystemen, die Bearbeitung und Untersuchung von be, zu monoklonalen anti-CD4 Antikörpern bei der Rejektion Bauverfahren, nordeuropäischer Architektur und das Design, von allogenen Nierentransplantaten und zu den Oligo- die Anwendung moderner Dünnschichttechnologien, Ver- sacchariden in der Frauenmilch. bindungstechniken sowie Fragen der maritimen Schiffs- Erwähnenswert sind auch Arbeiten zur Laserfor- und Betriebsführung sowie des umweltgerechten Produkt- schung, Gasstoffwechselanalytik und Sensorik von Genese- designs. und Abbauprozessen. In den Geistes- und Sozialwissenschaf- Die Fachhochschule Neubrandenburg gilt als die „grü- ten sind insbesondere Arbeiten zur Raumordnung, Trans- ne Fachhochschule“ von MV. Sie bearbeitet insbesondere formation von Wirtschaftssystemen, vergleichenden Regie- Fragen der umweltorientierten Agrar- und Ernährungswirt- rungslehre und politischen Elitebildung sowie Sprachfor- schaft, der Geoinformatik, der Bauwerkssanierung und Mess- schung zu nennen. technik sowie der Sozialberichterstattung und der Gesund- Besondere Forschungsaktivitäten beziehen sich auf heitsforschung. Die Fachhochschule Stralsund hat ein stark die Untersuchung von modellhaften Brackwasserökosyste- technisch-wirtschaftliches Profil. Sie untersucht Fragen der men, auf Austauschprozesse in den Boddengewässern sowie Entwicklung „Alternativer Energien“, einschließlich der auf die Entwicklung von Abfallvermeidungsstrategien. Die Wasserstofftechnologien. Darüber hinaus gibt es Forschungs- heute moderne Strategie der Nachhaltigkeitsforschung in aktivitäten im Bereich der Unternehmensentwicklung, der komplex genutzten und hoch entwickelten Kulturlandschaf- Softwareentwicklung, der Tourismusstrategien einschließ- ten verweist hier auf eine mittlerweile 20-jährige Tradition. lich Management sowie bei der Entwicklung von anwen- Außerdem gibt es aktuelle Arbeiten zur phasenorientierten dungsspezifischen Maschinenelementen und optischen Software-Ergonomie, Betriebsfestigkeit schiffbaulicher Bauteilen. Schweißverbindungen, Propulsionssystemen von See- und Binnenschiffen sowie Grundlagenuntersuchungen zur Neben den etablierten Forschungsschwerpunkten an Identifizierung dynamischer Schiffsbewegungen. Hervorzu- den Hochschulen werden an den außerhochschulischen heben sind auch Arbeiten zur hochfrequenten Sedimente- Forschungseinrichtungen folgende Bereiche prioritär bear- cholotung und zur Entwicklung seismoakustischer Systeme beitet: in der Ostsee. Das künstlerische Profil der Hochschule für Musik und • Kernfusion am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Teilins- Theater (HMT) in Rostock wird bestimmt durch das breite titut Greifswald in Zusammenarbeit vor allem mit dem MPI Angebot in den musikalischen Fächern, durch die Musik- für Plasmaphysik Garching und der Universität Greifswald (s.o.) pädagogik und das Fach Schauspiel. Besonders innovativ ist die Kooperation des Instituts für Musikpädagogik mit dem • im März 1999 konnte das Institut für Niedertemperatur- Institut für Schauspiel, die durch die Ausbildung im Studien- Plasmaphysik in Greifswald einen Institutsneubau mit einer gang „Darstellendes Spiel“ curricular abgesichert ist. Die Fläche von 3700 m und hochmodern ausgerüsteten Labor- künstlerische Ausbildung in der Musik ist einerseits geprägt räumen beziehen. Im Institut können jetzt Aufträge der Indus- durch das übliche Fächerspektrum, andererseits durch die trie ohne einschränkende Rahmenbedingungen bearbeitet künstlerische Zusammenarbeit mit den Partnerhochschulen werden. Der Aufwuchs im Drittmittelbereich ermöglicht die im Nordosten Europas, die sich in der Association of Baltic Beschäftigung von 110 Mitarbeitern. Im neuen Institutsge- Academics of Music (ABAM) niederschlägt und insbesondere bäude können u.a. Arbeiten zu dünnen Funktionsschichten im jährlichen Sommercampus zum Ausdruck kommt. Die in der Optik, Tribologie, heterogenen Katalyse, Schutz- Studierenden aus 35 Nationen können sich in ihrer Speziali- schichttechnik sowie in der Biotechnologie und für Strah- sierung sowohl der klassischen als auch der Popularmusik lungsquellen durchgeführt werden. Außerdem werden und dem Jazz widmen. Nicht zuletzt durch die bekannterma- Skalierungen von industrietechnischen Anlagen und plas- ßen hohe Virtuosität zahlreicher HMT-Absolventen ist die madiagnostische Untersuchungen durchgeführt. Hochschule nicht nur eine Bildungs- und Forschungseinrich- tung, sondern eines der kulturellen Highlights in Mecklen- • Züchtungsforschung am Forschungsinstitut für die Biologie burg-Vorpommern. landwirtschaftlicher Nutztiere in Dummerstorf Die Hochschule Wismar, Fachhochschule für Wirt- schaft, Technik und Gestaltung, stellt in das Zentrum ihrer • Modellhafte Ostseeforschung unter Nutzung Europäischer Forschungsaktivitäten die Nutzung moderner Informations- Forschungsprogramme am Institut für Ostseeforschung in und Kommunikationstechnologien einschließlich von Multi- Warnemünde; das Institut wird in den kommenden Jahren Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 423 – Drucksache 15/3300

einen Erweiterungsbau mit einer Grundfläche von ca. 1 000 m2 • Förderung technologieorientierter Unternehmens- erhalten. Die Zuwendungsgeber Bund und Land streben gründungen und -ansiedlungen einen funktionsgerechten und attraktiven Bau an, der die nationale und internationale Bedeutung der Ostseeforschung • Förderung neuer, zukunftsweisender technologischer wiedergibt. Entwicklungen bei Produkten, Verfahren und Dienstleis- tungen sowie deren Vermarktung • Atmosphärenforschung in enger Kooperation mit nordnor- wegischen Forschungseinrichtungen am Institut für Atmo- • Förderung wirtschaftsnaher Forschung an Hochschulen sphärenphysik in Kühlungsborn und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen

• homogene Katalyseforschung am Institut für Organische Im Rahmen der Technologie- und Innovationsförderung des Katalyseforschung in Rostock, die seit 2003 gemeinsam von Wirtschaftsministeriums wurden für die Umsetzung von Bund und Land gefördert wird (seit Januar 2003 in der WGL) Entwicklungsprojekten in Unternehmen und für Maßnah- men des Technologietransfers seit 1991 insgesamt 2 098 Teil IV • Satelliten-Navigation und Fernerkundungsanwendung im Vorhaben mit einem Fördervolumen von 128,16 Mio. € unter- Fernerkundungsdatenzentrum der DLR in Neustrelitz stützt. (Nationales Zentrum) Die Mittel für die Technologie- und Innovationsför- derung sind durch das Wirtschaftsministerium im Jahr 2001 • grafische Datenverarbeitung in der Außenstelle des Instituts im Vergleich zu den Vorjahren auf über 21 Mio. € verdoppelt für grafische Datenverarbeitung Darmstadt in Rostock worden. Auch im Jahr 2002 wurde die Förderung auf diesem hohen Niveau gehalten, es konnten 205 Vorhaben mit insge- Darüber hinaus befinden sich außerhochschulische For- samt ca. 18 Mio. € bezuschusst werden. schungseinrichtungen auf dem Gebiet der Agrarökologie Die Technologiezentren haben sich zur bewährten In- und der Diabetesforschung im Auf- und Ausbau. frastruktur für junge Unternehmen und Existenzgründer ent- wickelt. In Mecklenburg-Vorpommern existieren im wesent- 55.3 Technologieförderung und lichen an Hochschulstandorten zur Zeit sieben interdiszipli- Technologietransfer näre Technologiezentren in Schwerin/Wismar, Parchim, Warnemünde, Rostock, Neubrandenburg, Greifswald und Der Ausbau von MV zu einem modernen Forschungs- und Stralsund. In unmittelbarer Nähe der Technologiezentren Technologiestandort erfordert Kreativität und Kompetenz. entstehen Technologieparks, um expandierenden Die Landesregierung unterstützt mit einer gezielten För- Unternehmen eigene Investitionen in einem innovativen derung sowie durch geeignete Rahmenbedingungen die Umfeld zu ermöglichen. Solche Parks sind z.B. in Warne- entsprechende Entstehung eines technologie- und wissen- münde, Schwerin und Wismar entstanden. schaftsfreundlichen, innovativen Klimas. Die Entwicklung Des weiteren sind auf einen Technologieschwerpunkt neuer, innovativer und technisch anspruchsvoller Produkte, ausgerichtete Potenziale der Wirtschaft und Wissenschaft an Dienstleistungen und Materialien verbessert die Marktchan- ausgewählten Standorten in branchenspezifischen und cen und Wettbewerbsfähigkeit der bestehenden Unterneh- Kompetenzzentren gebündelt worden. Durch die enge men. Außerdem soll die Förderung entscheidend dazu beitra- Kooperation zwischen Wissenschaftlern und Unternehmern gen, dass neue wettbewerbsfähige Unternehmen entstehen und die günstigen Rahmenbedingungen sollen möglichst und anspruchsvolle, zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen schnell innovative Produktentwicklungen hervorgebracht werden. werden. Die Technologiepolitik des Wirtschaftsministeriums ist auf folgende Schwerpunkte gerichtet: Derzeitig existieren folgende derartige Zentren:

• weiterer Ausbau einer bedarfsgerechten Technologie- • Biotechnikum Greifswald infrastruktur • Zentrum für Lebensmitteltechnologie Neubrandenburg • Unterstützung effizienter Formen des Technologie- Transfers • Forschungszentrum für Biosystemtechnik und Biomaterialien Drucksache 15/3300 – 424 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Biomedizinisches Technikum Teterow über ein besonderes Potenzial verfügen, den Forschungs- standort MV auszubauen. Damit tragen sie auch dazu bei, • Multimediakompetenzzentrum Rostock neue Arbeitsplätze zu schaffen und Arbeitsplätze zu si- chern. Es werden nunmehr international wettbewerbsfähi- Diese Zentren sind mit einem Mittelvolumen von 160 Mio. € ge themenorientierte Verbünde aus Hochschulen, außer- bezuschusst worden. (Zeitraum 1991 bis 2002, hochschulischen Forschungseinrichtungen sowie Koopera- Gesamtinvestition: ca. 200 Mio. €) tionspartnern aus Wirtschaft und Wissenschaft gefördert. Insgesamt sind in allen Technologiezentren, ein- Diese Verbünde sollen die Umsetzung ihrer Forschungs- schließlich der spezifischen Zentren, 331 Unternehmen und ergebnisse in Produkte, Produktionsverfahren und Dienst- Einrichtungen mit ca. 1 800 Arbeitsplätzen angesiedelt. 314 leistungen in Mecklenburg-Vorpommern organisieren und Unternehmen haben die Technologiezentren seit Gründung realisieren. bereits schon verlassen können und überwiegend eigene Zwei Landesforschungsschwerpunkte befinden sich Investitionen getätigt. seit 2001 in der Förderung: Zur Unterstützung der Unternehmen und freien Erfinder wurde für den Erwerb von Patenten und Lizenzen • Das Innovationsnetzwerk Biosystemtechnik, Prof. Weiss, ein entsprechendes Förderprogramm aufgelegt. Mit der Universität Rostock: Das Netzwerk kombiniert moderne Einrichtung eines Risikokapitalfonds im Jahr 1998 als Grün- Technologien wie Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik dungshilfe für technologieorientierte Unternehmen und sei- und Informationstechnik mit biologischen Systemen und ner Umwandlung in einen revolvierenden Fonds in diesem entwickelt dabei leistungsfähige Zellchip- und DNA- Jahr konnte die Eigenkapitalstärkung und Management- Chip-Sensoren. Der bereits erreichte Entwicklungsstand unterstützung für diese Unternehmensgruppe entscheidend dieser empfindlichen Biosysteme stößt auf starkes In- verbessert werden. teresse der Industrie und bietet vielfältige Chancen für Diese spezifischen Förderinstrumente und Infra- Firmengründungen und Ansiedlungen auf kurze bis strukturmaßnahmen sollen die Anwendung und Nutzung mittlere Frist. wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie deren Umsetzung in marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen • Das Kompetenznetzwerk Neue Wirkstoffe und Biomateria- beschleunigen. Durch die Komplexität und das Ineinander- lien – Screeningverfahren und Produktentwicklung, Prof. greifen der Förderinstrumente des Landes kann der Inno- Stoll, Universität Rostock: Ziel dieses Netzwerkes ist die vationsprozess von der Produktidee bis zur Verwertung der Identifizierung neuer pharmazeutischer Wirkstoffe und Projektergebnisse begleitet werden. Biomaterialien aus marinen Lebewesen, die gezielte Wei- Die Transferbeauftragten der Hochschulen, die zwölf terentwicklung von Robotersystemen zur hochparallelen Forschungsvereine in den Forschungs- und Kompetenzzen- Testung und die Veredelung neuer Leitsubstanzen durch tren Hochschule/Wirtschaft in den Technologiezentren bzw. kombinatorische Chemie (Life Science Automation). Der branchenspezifischen Zentren, das Fraunhofer-Institut für Verbund hat international beachtete Expertise und plant grafische Datenverarbeitung in Rostock und die sieben mehrere Ausgründungen in der Region. Facharbeitskreise der Innovationsagentur MV e.V. dienen einem schnellen Forschungs- und Technologietransfer in Über die Förderung eines weiteren Schwerpunktes auf die Wirtschaft. Darüber hinaus sind in den letzten zwei dem Gebiet der Informations- und Kommunikations- Jahren 19 Steinbeis-Zentren an den Hochschulen in technologien soll noch in diesem Jahr entschieden wer- Rostock, Wismar und Stralsund entstanden. Ein Fraunho- den. Für den auf fünf Jahre ausgelegten Landesforschungs- fer-Anwendungszentrum für Großstrukturen in der Pro- wettbewerb stehen insgesamt 13,5 Mio. € zur Verfügung. duktionstechnik wird auf dem Campus der Universität Die Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs hat Rostock entstehen. das Bildungsministerium dem Projektträger Jülich über- Das Bildungsministerium und das Wirtschafts- tragen. ministerium haben im Jahr 2000 mit dem Landesforschungs- Das Bildungsministerium unterstützt mit seinem wettbewerb „Forschung schafft Arbeitsplätze – Zukunft für TEAM-FH-Programm Verbundprojekte der Fachhoch- Mecklenburg-Vorpommern“ die Förderung von drei schulen des Landes mit regionalen oder überregionalen Landesforschungsschwerpunkten ausgeschrieben. Damit Unternehmen, um diese als regionale Innovationsträger konzentriert sich die Landesforschungsförderung auf weni- und als Motor des Strukturwandels der heimischen Wirt- ge Forscherinnen und Forscher sowie Forschergruppen, die schaft zu stärken. Mit dieser Förderung sollen fachhoch- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 425 – Drucksache 15/3300

schulspezifische FuE-Strukturen entwickelt werden. Das gründerförderung eine neue Qualität erfahren. Die Eta- Bildungsministerium hat gleich dem Bund für die laufen- blierung des Unternehmergeistes in den Hochschulen ist den 23 Vorhaben rund 700 000 € zur Verfügung gestellt. zentrales Anliegen. Der Ideenwettbewerb wird durch die Die Hochschulen und außerhochschulischen For- Patent- und Verwertungsagentur M-V durchgeführt, die schungseinrichtungen des Landes Mecklenburg-Vorpom- vom BMBF im Rahmen der Verwertungsoffensive gefördert mern haben sich gemeinsam mit ihren europäischen Wissen- wird. schaftspartnern auch an zahlreichen Ausschreibungen des Für die gezielte Förderung von Existenzgründungen 5. EU-Forschungsrahmenprogramms erfolgreich beteiligt. Um aus den Hochschulen ist die optimale Geräteausstattung von die Qualität der Antragstellung zu erhöhen, wurde gezielt großer Bedeutung. Deshalb werden aus dem „Zukunftsfonds nach entsprechenden Wissenschaftspartnern im europäi- M-V“ drei Gründerlabore für den Zeitraum 2001 bis 2005 mit schen und zunehmend auch internationalen Rahmen ge- insgesamt 5,5 Mio. € gefördert, und zwar: sucht. Weiterhin wurde u.a. an der Erhöhung des europäi- schen Mehrwertes gearbeitet. Dabei gelang es mehr und • das Ausgründungszentrum Biotechnologie, Ernst-Moritz- mehr Partner aus der Wirtschaft zu interessieren und zu Arndt-Universität-Greifswald Teil IV beteiligen. Einen Schwerpunkt bildet die Zusammenarbeit mit Ostsseanrainerraum. Auch als Gutachter konnten • das Ausgründungszentrum Medizinische Mikrosensorik, Wissenschaftler aus MV bei der Bewertung von eingereich- Universität Rostock ten Anträgen erfolgreich mitwirken. Für das begonnene 6. FRP sind zahlreiche Anträge • das Start-Up-Labor MICON, Universität Rostock gestellt worden und in Vorbereitung. Das Bildungsminis- terium unterstützt die erfolgreiche Beteiligung an EU-For- 55.4 Internationale Zusammenarbeit schungsprojekten u.a. mit einer Anschubfinanzierung und ausgewählten Informationsveranstaltungen gemeinsam mit Wesentlicher Bestandteil der internationalen Zusammen- Mitarbeitern u.a. aus der Europäischen Kommission, der arbeit Mecklenburg-Vorpommerns sind die stetig steigenden Nationalen Kontaktstellen, der KOWI. Kooperationen der Hochschulen mit Partnern aus über 40 Aus wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Ländern. Erwägungen heraus kommt Existenzgründungen, beson- Die Wege zum Studium an die Hochschulen Meck- ders von technologieorientierten Unternehmen, eine große lenburg-Vorpommerns führen über das SOKRATES-ERAS- Bedeutung zu. Unternehmensgründungen, speziell aus MUS-Programm, den Landesmitteln für Akademische Aus- dem Hochschulbereich, werden gezielt gefördert, um landsaufenthalte nunmehr auch über das seit dem Winter- Fachkräfte und Know-how im Land zu halten. Beispielhaft semester 2002/2003 bestehende Stipendienprogramm sei das Modellvorhaben „Spin off“ des Forschungsverbunds des Bildungsministeriums des Landes Mecklenburg-Vor- Mecklenburg-Vorpommern e.V. genannt, mit dessen Hilfe pommern. Nach diesem an hervorragende Studierende pol- seit 1998 66 Existenzgründungen aus Hochschulen und nischer Hochschulen gerichteten Stipendienprogramm außerhochschulischen Forschungseinrichtungen erfolgten. erhalten jeweils zum Wintersemester acht Studierende ein Gerade durch diese Art von Existenzgründungen können Stipendium des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit dem qualifizierte, interessante und zukunftssichere Arbeits- Ziel, vorrangig einen Abschluss in einem internationalen plätze geschaffen werden. Der Ideenwettbewerb prämiert Studiengang zu erwerben. Gründungskonzepte auf der Grundlage von Forschungs- Die Verstetigung dieses Programms ist Bestandteil ergebnissen der Hochschulen und außerhochschulischen der politischen Zielrichtung des Landes, die Kontakte mit Forschungseinrichtungen Mecklenburg-Vorpommerns. Im Partnern im Ostseeraum weiterhin zu steigern. ersten Wettbewerb 2002 wurden 18 der 45 eingereichten Dieses wird insbesondere auch unterstrichen durch Beiträge mit insgesamt 200 000 € vom Bildungsministerium die Gründung des Forschungsrates Mecklenburg-Vorpom- prämiert. 2003 wurden über 33 Beiträge eingereicht. Die mern mit den baltischen Ländern Estland, Lettland und Juryentscheidung steht kurz bevor. Litauen im Sommer 2003. Seine Ziele sind neben der Initi- Der Ideenwettbewerb ist in das Netzwerk „Gründer- ierung und Durchführung von Großprojekten innerhalb FLAIR M-V“ unter Leitung der Universität Rostock eingebet- des EU-Forschungsrahmenprogramms besonders die Hoch- tet. Es zählt zu den zehn Siegerregionen des EXIST-Transfer- schulen noch stärker für ausländische Studierende zu öff- Wettbewerbes des BMBF. Mit „GründerFlair M-V“ erfährt nen bzw. die ideellen Grundlagen von Wissenschaft und die landesweite Vernetzung auf dem Gebiet der Existenz- Forschung in den baltischen Staaten und Mecklenburg- Drucksache 15/3300 – 426 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Vorpommern zu vertiefen. beinhaltet, innerhalb der vergangenen zwei Jahre etablieren. Mit finanzieller Unterstützung des DAAD konnte sich Es war ebenso möglich, Dozenten aus Dubna bei der Export deutscher Studiengänge aus der Universität Greifs- Moskau oder aus St. Petersburg an die Universität Rostock wald, der die Einrichtung eines „Educational Centers“ und auf Gastlehrstühle zu berufen, die insbesondere in Kooperationszentrums für wissenschaftliche Kooperation in „Mangelfächern“ wie der Informatik und einigen Biotechnologie/ Geowissenschaften und Umwelt / Plasmaphysik Disziplinen der Ingenieur- und Naturwissenschaften die / Community Medicine & Krankenhaushygiene in Vietnam universitäre Ausbildung der Studierenden bereichern.

56 Niedersachsen

56.1 Grundsätze und Schwerpunkte der • Energieforschung (u.a. Windenergie) Forschungs- und Technologiepolitik • Meeresforschung Die Zukunft des Landes Niedersachsen hängt wesentlich von einer leistungsfähigen Forschung ab, deren Ergebnisse unser • Umweltforschung Dasein heute in nahezu allen Lebensbereichen beeinflussen. Eine strategische Forschungspolitik ist daher auch für Nieder- • Mikroelektronik und Informationswissenschaften sachsen unverzichtbar. Sie stellt mithin eines der zentralen Politikfelder der Niedersächsischen Landesregierung dar. • Biotechnologie und Ernährungswissenschaften Forschungs- und Wissenschaftspolitik hat eine eigen- ständige Bedeutung und verfolgt originäre Ziele. Dennoch • Lasertechnik muss sie mit der allgemeinen Wirtschaftspolitik, deren In- teresse in erster Linie darin besteht, die Wirtschaftskraft • Medizinforschung eines Landes und einer Region zu stärken, abgestimmt wer- den. Denn es liegt auf der Hand und ist vielfach nachgewie- • Verfahrenstechnik sen, dass Wissenschafts- und Forschungspolitik in erhebli- chem Maße strukturelle Akzente setzen und Wirkungen • Produktionstechnik haben können. Was Staat und Wirtschaft heute an finanziel- len Ressourcen für den Bereich Forschung und Entwicklung • Verkehrstechnik aufwenden, legt die Basis für die Prosperität der Volkswirtschaft in künftigen Jahren und trägt damit einen Die zusätzliche Einbindung von Wirtschaftsunternehmen maßgeblichen Anteil zur Sicherung der Beschäftigung und soll dazu beitragen, neue und innovative Produkte, Verfah- zum Abbau der Arbeitslosigkeit bei. ren und Dienstleistungen zu entwickeln. Hierbei geht es auch Forschungspolitik muss die Entwicklung der Wissen- darum, technologieorientierte Unternehmensgründungen schaften sichern, und das bedeutet, ihr in der ganzen Band- aus Hochschulen und außerhochschulischen Forschungsein- breite von reiner Grundlagenforschung über anwendungs- richtungen zu fördern. Denn gerade Unternehmen aus dem orientierte Grundlagenforschung bis hin zur angewandten High-Tech-Bereich sind besonders geeignet, dem Arbeits- Forschung eine Grundlage zu geben. markt neue Impulse zu geben. Forschungsverbünde, an de- Eine besondere Bedeutung misst die Landesregie- nen Universitäten, Fachhochschulen, außerhochschulische rung der Förderung der Schlüssel- und Zukunftstechnologien Forschungseinrichtungen sowie die Wirtschaft beteiligt sind, an Hochschulen und im außerhochschulischen Bereich bei. sind die Basis für einen effektiven Einsatz der nicht unbe- Um vorhandene kooperative Forschungsschwerpunke grenzt zur Verfügung stehenden Mittel für die Forschungs- an den Hochschulen und außerhochschulischen Instituten förderung. Dazu gehört auch eine gründliche Stärken/Schwä- auszubauen, wird die Förderung von Forschungsschwer- chen-Analyse der Forschungskapazitäten im Lande als auch punkten und ihre Vernetzung intensiviert. Hier geht es in der Wirtschaft sowie eine Vorausschau, die sich nicht auf das erster Linie um innovative Forschungsschwerpunkte wie: Land beschränkt, sondern die Entwicklung insbesondere im Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 427 – Drucksache 15/3300

Europäischen Binnenmarkt mit Blick auf die Beitritte im rung und die wissenschaftlichen Institutionen kontinuierlich Jahre 2004 im Auge hat. im Wege gutachterlicher Stellungnahmen im Wesentlichen Weitere strukturelle Maßnahmen – wie z.B. das Euro- bei folgenden zentralen Aufgaben: päische Neurowissenschaftliche Institut in Göttingen, das DLR- Institut für Verkehrstechnik sowie der Forschungsflughafen in • Fortentwicklung der Struktur des niedersächsischen Braunschweig – sollen einen Beitrag zur nachhaltigen Stärkung Hochschul- und Forschungssystems des regionalen Innovationspotentials leisten. Die Förderung derartiger Bereiche hat eine besondere forschungspolitische • Entwicklung und Prüfung von Forschungsschwerpunkten Bedeutung; denn nur dort, wo leistungsfähige Forschungs- einrichtungen vorhanden sind, wird sich eine ausgeprägte • Entwicklung und Organisation von Evaluationsverfahren innovationsorientierte Unternehmenslandschaft etablieren für die Forschung und sich die Chance verbessern, weitere Unternehmen und Forschungsinstitute anzusiedeln und Fördermittel einzuwer- Das von der Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen ben. Ziel ist es daher, an einem Ort wissenschaftliche und wirt- beschlossene Konzept zur „Forschungsevaluation an nieder- Teil IV schaftliche Kompetenzen gemeinsam zu konzentrieren. sächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen“, Hier geht es auch darum, die Einrichtungen der Max- mit dem die Hochschulen bei der Entwicklung und perspekti- Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helm- vischen Planung eines klar definierten Forschungsprofils holtz-Gemeinschaft sowie der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) unterstützt werden sollen, wird dazu beitragen, die für die zu stärken und weiter auszubauen sowie neue vergleichba- Schwerpunktsetzungen notwendigen Investitionen bereitzu- re Einrichtungen nach Möglichkeit in Niedersachsen anzu- stellen und zielorientierte Berufungsverfahren zu unterstützen. siedeln. Die Ergebnisse der Lehr- und Forschungsevaluation werden bei Für die einzelnen Hochschulen ist es in der heutigen dem Abschluss der Zielvereinbarungen zwischen dem Nieder- Zeit wichtiger denn je, ein eigenes spezifisches Profil zu ent- sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und den wickeln, da nicht jede Hochschule in allen Bereichen mit Hochschulen berücksichtigt werden. Sie bilden die Grundlage gleicher Intensität und gleicher Qualität forschen kann. Da- für qualitätssichernde Maßnahmen von Hochschulen und bei kommt es entscheidend darauf an, herausragende For- Landesregierung sowie die Entscheidung über die Zuweisung schung möglichst fachbereichsübergreifend zu konzentrieren von Ressourcen. Dies Instrument ist inzwischen auch in § 5 des und Kooperationen mit anderen Hochschulen, außerhoch- Niedersächsischen Hochschulgesetzes verankert. schulischen Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft Neben der Forschungspolitik genießt die niedersäch- einzugehen. Auch der Internationalisierung der Hochschul- sische Technologiepolitik einen hohen Stellenwert innerhalb forschung kommt eine entscheidende Bedeutung für die der Fachpolitiken des Landes. Sie ist elementarer Bestandteil Profilbildung und Qualitätssicherung an den Hochschulen der Wirtschafts- und Industriepolitik des Landes und schafft zu. Die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen in der For- wesentliche Voraussetzungen zu deren Realisierung. schung kann mittelfristig aber nur gesichert werden, wenn es gelingt, mit den vorhandenen Mitteln auch Neues zu begin- Generelle Ziele niedersächsischer Technologiepolitik sind: nen. Die Zeiten sind endgültig vorbei, in denen der Staat zur Erschließung neuer Wissenschaftsgebiete zusätzliche Mittel • Förderung der Anwendung von Schlüsseltechnologien bereitstellen konnte. Es ist daher notwendig, in den nicht konkurrenzfähigen Bereichen Schnitte zu setzen, um damit • Pflege der wirtschaftsnahen Forschungs- und Technologie- den Spielraum für neue Forschungsfelder zu schaffen. infrastruktur Solche forschungspolitischen Schritte setzen zwin- gend voraus, dass ein belastbares Bild über die Effizienz der • Intensivierung der Kooperation und des Transfers zwischen Hochschulen und außerhochschulischen Institute gewonnen Forschungseinrichtungen und Unternehmen werden kann. In der Erkenntnis, dass die Leistungs- und Zu- kunftsfähigkeit eines Landes ganz wesentlich auch von der • Unterstützung vorwiegend mittelständischer Unterneh- Leistungsfähigkeit der Wissenschaft abhängt, hat die Nieder- men bei der Entwicklung und Einführung neuer Techno- sächsische Landesregierung eine Wissenschaftliche Kommis- logien sion aus hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft berufen. Die Wissenschaftliche Kommission ist • Unterstützung bei technologieorientierten Unternehmens- auf Dauer eingerichtet worden und berät die Landesregie- gründungen und -ansiedlungen Drucksache 15/3300 – 428 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

56.2 Hochschulforschung und außerhoch- • Automatisierung umwelt- und bioverfahrenstechnischer schulische Forschung Prozesse und Systeme an der FH Hannover

Ausgehend von den eingangs beschriebenen Grundsätzen • Laser- und Plasma-Oberflächenbehandlung von Holz an der sind beispielhaft folgende Schwerpunkte zu nennen: FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen; Standort Göttingen In Niedersachsen gibt es z.Z. 23 Sonderforschungs- bereiche, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft • Applikationen für massiv parallele Rechnercluster an der 2002 mit insgesamt 25,5 Mio. € gefördert wurden. Die FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven; Standort Schwerpunkte liegen in den Bereichen Biowissenschaften Ostfriesland mit 13 Sonderforschungsbereichen sowie in Natur- und Ingenieurwissenschaften mit jeweils 5 Sonderforschungs- • Entwicklung von Modellen und Standards integrativer bereichen. Rd. 11,5 Prozent aller Sonderforschungsbereiche Versorgung im Bereich der Rehabilitation von Patienten auf dem Gebiet der Biowissenschaften sind an niedersäch- mit motorischen Störungen an der FH Oldenburg/Ostfries- sischen Hochschulen eingerichtet. Schwerpunkte der bio- land/Wilhelmshaven; Standort Emden wissenschaftlichen Forschung sind Göttingen mit der Uni- versität, dem Max-Planck-Institut für biophysikalische Che- • Precision Farming als Instrument der interdisziplinären mie, dem Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin potentialorientierten Landnutzung der FH Osnabrück und dem Deutschen Primatenzentrum sowie Hannover mit der Medizinischen Hochschule und der Tierärztlichen Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert in Göttingen Hochschule. ab Mitte 2003 für zunächst drei Jahre mit insgesamt 20,4 Mio. € Mit Projektverbünden werden an niedersächsischen das DFG-Forschungszentrum „Molekularphysiologie des Ge- Hochschulen die folgenden gemeinsamen Forschungsakti- hirns“. Im Mittelpunkt stehen die molekularen Grundlagen vitäten mehrerer Hochschulen, teilweise unter Beteiligung von Hirnfunktionen und ihrer Störungen bei neurologischen außerhochschulischer Forschungseinrichtungen und Indus- und psychiatrischen Erkrankungen. Das Forschungszentrum trieunternehmen, zeitlich befristet gefördert. Hervorzuhe- wird vom Universitätsklinikum, den Fakultäten für Physik ben sind hier z.B.: und Biologie der Universität, den Max-Planck-Instituten für biophysikalische Chemie und experimentelle Medizin, dem • Windenergieforschung Deutschen Primatenzentrum, dem European Neuroscience Institute, sechs Biotech-Unternehmen sowie dem Xlab- • Biotechnologie Experimentallabor getragen. Ziel des Forschungszentrums ist es, neurowissenschaftliche Grundlagenforschung und die • Angewandte Medienforschung Entwicklung von klinischen Therapien gegen neurologische und psychiatrische Krankheiten enger als bislang üblich mit- • Sozialwissenschaftliche Technikforschung einander zu verknüpfen. Durch das neue Zentrum für Luft- und Raumfahrt- An den niedersächsischen Fachhochschulen gehört die technik der Technischen Universität Braunschweig, für das Wahrnehmung praxisnaher Forschungs- und Entwicklungs- ca. 12,2 Mio. € zur Verfügung stehen, sollen die Qualität von aufgaben zu den Pflichtaufgaben der Fachhochschulen. Hier Lehre und Forschung dieses Bereichs verbessert und die not- laufen z.Z. für die Dauer von jeweils fünf Jahren die folgenden wendige interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den im Schwerpunkte mit einem Fördervolumen von jeweils rd. Bereich des Flughafens Braunschweig bereits angesiedelten 800 000 €: lehr- und forschungsrelevanten Einrichtungen der Luft- und Raumfahrttechnik (DLR, Luftfahrtbundesamt, Deutsche • Leichtbauwerkstoffe im Automobilbau an der FH Braun- Flugmessgesellschaft, Deutsche FlugsicherungsAG, Aerodata, schweig/Wolfenbüttel; Standort Wolfsburg Avionik-Zentrum u.a.) gefördert werden. In Garbsen bei Hannover wird in unmittelbarer Nähe • Biologische Bodensanierung der FH Oldenburg/Ostfries- zum Unterwassertechnikum das Produktionstechnische land/Wilhelmshaven; Standort Emden Zentrum Hannover (PZH) für 33 Mio. € gebaut. Die sechs wis- senschaftlichen Institute der Produktionstechnik des Fachbe- • Gesamt-Energiemanagement in Kraftfahrzeugen an der FH reichs Maschinenbau der Universität Hannover werden hier Braunschweig/Wolfenbüttel zu einem „Center of Excellence“ zusammengeführt. Sie sind Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 429 – Drucksache 15/3300

erfolgreich in der Erforschung von Grundlagen und Anwen- ist für die Jahre 2001 bis 2005 eine Zuwendung des Landes in dungen der Produktionswissenschaften und arbeiten mit Höhe von bis zu 2,45 Mio. € bewilligt worden. Mit der Errich- zahlreichen innovativen Unternehmen in Deutschland, tung des Kompetenzzentrums soll der Wissens- und Techno- Europa, in USA und Japan zusammen (mehr als 20 Mio. € logietransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft auf fach- Jahresumsatz). Das PZH soll der unmittelbaren und koopera- spezifischer Ebene intensiviert werden. Das Kompetenzzen- tiven Umsetzung von Forschungsergebnissen dienen. Daher trum „HörTech“, das unter Federführung der Universität wird eine GmbH, unmittelbar an die Räumlichkeiten der Oldenburg steht, vereint Projektpartner aus Forschung und Hochschule anschließend, für rd. 15 Mio. € weitere Flächen Lehre (Hörzentrum Oldenburg, Universität Gießen, Evange- mit Laboren, Versuchsfeldern und Verfügungsflächen errich- lisches Krankenhaus Oldenburg), Bildung (Fachhochschule ten, die von der Industrie projektweise angemietet werden Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven, Landesbildungs- können, so dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zentrum für Hörgeschädigte, Akademie für Hörgeräteakus- der Universität und der Industrie in der Lage sind, gemein- tik) und der Industrie (Siemens, Audioservice, Sennheiser, sam zu forschen und zu entwickeln. Kind-Hörgeräte, Otoplastik). In sechs Projekten beschäftigt In Göttingen wird das Europäische Neurowissen- sich das Kompetenzzentrum mit Hard- und Softwareaspek- Teil IV schaftliche Institut als Kooperationsprojekt zwischen der ten von Hörgeräten und den Möglichkeiten einer verbesser- Max-Planck-Gesellschaft und der Universität Göttingen für ten Versorgung hörgeschädigter Menschen. rd. 18,0 Mio. € errichtet. Der Grundstein wurde im August An den Universitäten Oldenburg und Hannover ist ein 2002 gelegt. Das ENI ist ein auf Europäische Zusammenarbeit Forschungs- und Kompetenzzentrum Windenergie für die abgestimmtes Institut, das in Abständen von 5 Jahren wech- Dauer von fünf Jahren mit einem Finanzvolumen von 4,6 Mio. selnde Forschergruppen aufnehmen soll. Wichtig ist die the- € errichtet worden. Ziel dieses Forschungsverbundes ist es, matische Betonung auf anwendungsbezogene Gebiete der die zukunftsweisende, jedoch als Neuland betrachtete Off- Neurobiologie und die Anbindung sowie Betreuung durch die shoretechnik zu erforschen und für die Energiegewinnung relevanten permanenten Einrichtungen in Göttingen im Be- nutzbar zu machen. reich der Universität, der Max-Planck-Institute für biophysikali- Das bei der Universität Osnabrück neu einzurichtende sche Chemie und experimentelle Medizin sowie des Deutschen fachübergreifende und interdisziplinäre Institut für Kognitions- Primatenzentrums. Weiterhin erfolgt die Kooperation mit wissenschaft (IKW) soll im Rahmen der inhaltlichen Schwer- mehreren ähnlich strukturierten europäischen Institutionen, punkte künstliche Intelligenz, Linguistik, Computerlinguistik, z.B. in London, Stockholm, Paris, Mailand und Alicante, insbe- Kognitionspsychologie, Psycholinguistik, Philosophie der Kog- sondere durch gemeinsame Forschungsprojekte im Rahmen nition, Neuroinformatik und Neurobiologie Aufgaben in der von EU-geförderten Netzwerken. Durch Kooperation mit Forschung wahrnehmen. Damit verbunden sind die Bündelung Institutionen der Pharmaindustrie und Biotechnologie, etwa der Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Kognitions- und durch Bereitstellung von Labors und industriegeförderte Neurowissenschaften und die Etablierung drittmittelfinanzier- Arbeitsgruppen, wird der Verbundcharakter komplettiert. ter Forschungsschwerpunkte. Hierfür werden seit Mitte 2002 Im Bereich der molekularen Biowissenschaften, de- für die Dauer von fünf Jahren insgesamt 3,2 Mio. € bereitge- ren wissenschaftlicher Schwerpunkt primär auf den Gebieten stellt. In den 90er Jahren sind von verschiedenen Fachbereichen der Entwicklungsbiologie, Zellbiologie und Biotechnologie eine Reihe von europawissenschaftlichen Projekten initiiert liegt, wird ein Göttinger Zentrum für molekulare Biowissen- worden, die sich im Laufe der Zeit zu einem Europa-Profil der schaften als fakultätsübergreifende wissenschaftliche Ein- Universität Osnabrück verdichtet haben. Mit Unterstützung richtung der Universität Göttingen errichtet, in der Wissen- des Landes in Höhe von ca. 2,7 Mio. € werden diese Aktivi- schaftlerinnen und Wissenschaftler der Biologischen, Medi- täten im „European Legal Studies Institute“, in dem Grund- zinischen und Agrarwissenschaftlichen Fakultät sowie der lagen eines gemeinsamen Europäischen Privatrechts mit Fakultät für Chemie zusammenarbeiten. Neben der Abtei- dem Ziel der Gestaltung eines Europäischen Zivilgesetz- lung Molekulare Strukturbiologie werden die Abteilungen buches gelegt werden sollen, gebündelt und weiter verstärkt. Entwicklungsbiochemie und Molekulare Zellbiologie, Ent- Mit der interdisziplinären Forschung und Lehre auf dem wicklungsbiologie, Molekulare Onkologie und Biochemie der Gebiet der Rechtsvergleichung und Rechtsvereinfachung Pflanze in dem Zentrum untergebracht. Die Kosten für die wird das Institut eine Einzelstellung in Deutschland erlangen Baumaßnahme einschließlich Ersteinrichtung betragen rd. und das Europa-Profil der Universität Osnabrück weiter 34 Mio. €. schärfen. Zum Aufbau und Betrieb des Kompetenzzentrums Die Max-Planck-Gesellschaft hat sich Ende 2001 dafür „HörTech“ am Hochschulstandort der Universität Oldenburg entschieden, in Hannover ein experimentelles Teilinstitut des Drucksache 15/3300 – 430 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Hauptsitz: Golm Für die institutionelle Förderung der 15 regional bei Potsdam) zu gründen. Die Planung sieht für das Teilins- finanzierten außerhochschulischen Forschungsinstitute stellt titut zwei Abteilungen vor. Das Land wird für die räumliche das Land jährlich rd. 20 Mio. € zur Verfügung. Zu den regio- Unterbringung 12,78 Mio. € aus Mitteln des VW-Vorab bereit- nal finanzierten Forschungseinrichtungen zählen z.B. das stellen. Forschungsgegenstand des Teilinstituts ist die experi- Clausthaler Umwelttechnik-Institut in Clausthal-Zellerfeld, mentelle Gravitationswellenforschung. Hierzu wird sowohl das Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Grundlagenforschung als auch angewandte Forschung auf Informatik-Werkzeuge und -Systeme (OFFIS), das Laser-Labo- den Gebieten Laserphysik, Vakuumtechnik, Vibrationsisola- ratorium Göttingen, das Kriminologische Forschungsinstitut tion sowie zur klassischen und Quantenoptik betrieben. Das Niedersachsen in Hannover sowie das Forschungszentrum Institut ist federführend beteiligt an GEO 600, einem laserin- TERRAMARE in Wilhelmshaven. terferometrischen Gravitationswellendetektor, welcher in Ruthe, etwas südlich von Hannover, den Messbetrieb aufge- 56.3 Technologieförderung und nommen hat, und an LISA, einem Laserinterferometer im Technologietransfer Weltraum, welcher 2011 von ESA und NASA gestartet wird. Für den Neubau und die Umstrukturierung des Technologieförderung und Technologietransfer bleiben weiter- Göttinger Max-Planck-Instituts für Strömungsforschung mit hin ein zentrales Anliegen der Forschungs-, Struktur- und Wirt- einer theoretischen und zwei neuen experimentell arbeitenden schaftspolitik des Landes. Wesentliches Ziel ist die Stärkung des Abteilungen werden insgesamt 29 Mio. € vom Land Nieder- Innovations- und Wettbewerbspotentials der kleineren und sachsen und der Max-Planck-Gesellschaft bereitgestellt. mittleren Unternehmen (KMU), so werden insbesondere Koope- Für die Sonderfinanzierungen von Bau- und Erst- rationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gefördert, Infor- ausstattungsmaßnahmen für Institute der Fraunhofer-Gesell- mationsdefizite über neue Technologien beseitigt, Forschungs- schaft durch das Land Niedersachsen werden ab dem Haus- aktivitäten angeregt und finanzielle Engpässe, die Innovationen haltsjahr 2001 Haushaltsmittel in Höhe von rd. 20 Mio. € in den Unternehmen entgegenstehen, behoben. aufgebracht. Von diesen Mitteln profitieren sowohl das Auf fachlicher Ebene wird der Technologietransfer Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik in durch den Aufbau von Kompetenzzentren weiter intensiviert. Braunschweig als auch die Fraunhofer-Institute für Holz- In ihnen werden anerkannte Forschungs-Kapazitäten, die an forschung in Braunschweig und das Fraunhofer-Institut für einzelnen Standorten eher unterkritisch vorhandenen sind, Toxikologie und Experimentelle Medizin in Hannover. Weiter- vernetzt und in der Aufbauphase durch Projekte, die eine wirt- hin wird damit das Sonderforschungsprogramm Toxico- und schaftliche Verwertung aussichtsreich erscheinen lassen, ge- Pharmacogenomics am Fraunhofer-Institut in Hannover fördert. 2003 ist die Förderung der ersten Kompetenzzentren unterstützt. ausgelaufen, Mittel für neue Zentren werden bereitstehen. Im Rahmen der DLR-Initiativen zum Schwerpunkt Für die Zukunft sind für die niedersächsische Wirt- „Verkehrstechnik“ in Braunschweig wird an der TU Braun- schaft neue und bedeutende Technologiefelder zu identifizie- schweig ein neues Institut für Verkehrssicherheit und ren, die in enger Kooperation mit den niedersächsischen Automatisierungstechnik mit den Schwerpunkten Forschungseinrichtungen und Hochschulen kompetent Sicherheit der Transportmittel, Transportleittechnik und besetzt werden können. Über innovative Verbundprojekte Umschlagtechnik errichtet. Hierfür werden bis 2006 rd. 3,3 mit maßgeblicher finanzieller Beteiligung der Unternehmen Mio. € bewilligt. und Förderung durch das Land sollen die Innovationskraft Auf der Grundlage einer Empfehlung des Wissen- und die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden. Dies trägt schaftsrates wird z.Z. in Wilhelmshaven das Deutsche Zen- auch zur Sicherung und Schaffung hochwertiger Arbeits- trum für Marine Biodiversitätsforschung (DZMB) als Abtei- plätze bei. Dabei sind von dem neu eingerichteten Innova- lung des Forschungsinstituts Senckenberg (Frankfurt) auf- tionszentrum Impulse für zukünftige Schwerpunktsetzungen gebaut. Das Zentrum soll die Aufgabe der Erfassung, Sortie- in der Kooperation mehrerer Ressorts zu erwarten. rung und taxinomischer Bearbeitung marinen Biomaterials Die Niedersächsische Landesregierung wird auch übernehmen und dahingehend ausbauen, dass es die weiterhin den Technologietransfer zwischen Wissenschaft gesammelten Materialien interessierten Forscherinnen und Wirtschaft und dazu geschaffene Einrichtungen fördern. und Forschern aus der ganzen Bundesrepublik zur Verfü- Besonders hervorzuheben sind die verschiedenen wirtschafts- gung stellt. Das DZMB hat im August 2003 ein ehemaliges nahen Forschungsinstitute des Landes, die auf den schlüssel- Gebäude der Marine bezogen, das mit einem Kostenauf- technologischen Feldern insbesondere der Lasertechnik, der wand von rd. 8 Mio. € umgebaut worden ist. Produktionstechnik, der Umwelttechnik, der Solarenergiefor- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 431 – Drucksache 15/3300

schung, der Kautschuktechnologie sowie der Lebensmittel- Ein Hauptaugenmerk soll bei der Frage der Schwer- technik einen wesentlichen Beitrag zu Umsetzung von inno- punktsetzung auf die Schaffung von Arbeitsplätzen gelegt vativen Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in die werden. wirtschaftliche Praxis leisten und damit dazu beitragen, die Die gut ausgebaute Transferstruktur an Hochschulen Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Wirtschaft zu und Forschungseinrichtungen wird hinsichtlich ihrer Wirk- stärken. Beispielhaft seien hier das Laser-Laboratorium Göt- samkeit für Unternehmen weiter optimiert. Der Aufbau von tingen und das Laserzentrum Hannover, das Institut für inte- Innovationsgesellschaften und Instituten für Innovations- grierte Produktion Hannover, das Clausthaler Umwelttech- transfer in privater Rechtsform wird auch zukünftig mit nik-Institut, das Institut für Solarenergieforschung in Hameln/ Priorität verfolgt, damit Forschungsergebnisse konsequent Emmerthal, das Deutsche Institut für Kautschuktechnologie wirtschaftlich verwertet werden. in Hannover und das Deutsche Institut für Lebensmitteltech- Begleitet von dem positiven Votum der Landeshoch- nologie in Quakenbrück genannt. schulkonferenz ist Ende 2002 die Gründung einer hochschul- Gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium übergreifenden Innovationsgesellschaft „N-transfer GmbH“ für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (MW) und dem Nieder- erfolgt. Damit werden Ziele verfolgt und unterstützt, die auch Teil IV sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) in dem von der Landesregierung beschlossenen „Ganzheitli- wurde das Aktionsprogramm „Wissenschaft und Wirtschaft chen Innovationsprogramm“ niedergelegt sind. Die N-transfer für neue Arbeitsplätze“ entwickelt. Aus diesem erfolgreichen GmbH kann im wohlverstandenen Interesse der Hochschulen Programm abgeleitete Maßnahmen wie die Unterstützung des Landes einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung dieser von Existenzgründungen aus Hochschulen erfüllen arbeits- Ziele leisten. Der Kreis der Gründungsgesellschafter besteht aus marktpolitische Ziele und tragen zur wirtschaftlichen Ver- 12 Universitäten und Fachhochschulen. wertung von Forschungsergebnissen vorwiegend durch Die N-transfer GmbH wird zusätzlich künftig die bis- niedersächsische Unternehmen bei. Im Anschluss hieran her gegründeten „Institute für Innovationstransfer“, die ein wurde die ressortübergreifende Zusammenarbeit in den Geschäftsvolumen von rd. 2,6 Mio. € repräsentieren und an Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft mit der Erstellung derzeit sechs Fachhochschul-Standorten mit gutem Erfolg des Ganzheitlichen Innovationsprogramms (GIP), das in der (Projektvolumen, Drittmittelaufkommen) am Markt etabliert Diskussion mit Hochschulen, Kammern und Verbänden aus sind, aufnehmen und wird auch die Durchführung des Patent- dem Aktionsprogramm heraus erarbeitet und 2002 veröffent- Projekts (Patentoffensive Niedersachsen in Verbindung mit licht worden ist, fortgesetzt. Das GIP sollte als Überführung Verwertungsoffensive bmb+f) baldmöglichst übernehmen. der Arbeitsergebnisse in die Linie angesehen werden und Die Gesellschaft wird die bisher mit Unterstützung gleichzeitig den kontinuierlichen politischen Handlungs- des MWK etablierten regionalen Innovationsgesellschaften bedarf, aber auch die politische Kontrolle betonen. Es dient und Kompetenzzentren mit einer landesweiten Ausrichtung nun als Grundlage, um Prioritäten zwischen MW und MWK ergänzen. abzustimmen. Das Land Niedersachsen fördert bereits seit 1996 Pa- In der Regierungserklärung 2003 ist die Notwendig- tentaktivitäten an niedersächsischen Hochschulen im Rahmen keit der Verstärkung der ressortübergreifenden technologie- der Patentoffensive. Der Bund hat im Zuge der Novellierung des politischen Abstimmung zwischen den beiden Ministerien § 42 ArbnErfG und im Rahmen des Zukunftsinvestitionspro- ausdrücklich betont worden. Es sind zunächst folgende The- gramms (ZIP) ab 2001 den Aufbau neuer und die Arbeit bisheri- menfelder für die Zusammenarbeit vorgesehen: ger Patentverwertungsagenturen (PVA) aus UMTS-Zinserlösen unterstützt. Diese so genannte „Verwertungsoffensive“ ist • Fortführung der Förderung von vor allem technologieo- zunächst bis zum Ende 2003 befristet. Die Förderung der Pa- rientierten Existenzgründungen aus dem Wissenschafts- tentierung von Forschungsergebnissen soll aber fortgesetzt bereich werden. Den Hochschulen und der PVA ist dabei die Erstellung eines Verwertungskonzeptes zur Auflage gemacht worden, das • Nutzung von Hochschulpatenten für die niedersächsische neben Landes-/Bundesförderung einen Eigenanteil der Hoch- Wirtschaft schulen und steigende Verwertungserlöse beinhaltet. Die erfolgreiche Arbeit des „Virtuellen Technologie- • Förderung von Verbundprojekten Hochschule-Wirtschaft zentrums Niedersachsen (VTN)“ wird fortgesetzt. Über eine in wichtigen und zukunftsorientierten Technologien wie z. Datenbank, in der Produkte und Dienstleistungen der Unter- B. in den Bereichen Biotechnologie, Medizintechnik, Um- nehmen und Technologiezentren an 19 Standorten in Nieder- welttechnologie und Verkehrstechnik sachsen vorgestellt werden, wird landesweit eine Plattform Drucksache 15/3300 – 432 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

geschaffen, die den Zugang zur Forschungs- und Entwicklungs- niedersächsische Industrie als auch die außerhochschuli- Infrastruktur sowie zu den Technologietransfer-Einrichtungen schen Forschungseinrichtungen und die Hochschulen konn- in Niedersachsen, den technologiepolitischen Initiativen des ten ihre Beteiligungen an EU-Projekten erweitern. Allein die Landes und den Förderprogrammen ermöglicht. Hochschulen haben in den Jahren 2000 und 2001 mehr als 30 Im Rahmen des gemeinsamen Aktionsprogramms Mio. € eingeworben. Ein weiterer deutlicher Anstieg ist auch „Wissenschaft und Wirtschaft für neue Arbeitsplätze“ wur- für das Jahr 2002 festzustellen. Damit hat sich die Höhe der den sechs Hochschulverbünde in einem landesweiten „Wett- eingeworbenen Mittel in den letzten zehn Jahren verdreifacht. bewerb der Existenzgründungskompetenz niedersächsischer EU-Forschungsgelder machen heute zwischen 5 und 8 Pro- Hochschulstandorte/-regionen“ ausgewählt, die ihre Kom- zent aller Forschungsmittel an niedersächsischen Hoch- petenz bei der Ausbildung, Unterstützung und Betreuung schulen aus. Zur Vorbereitung der Hochschulen auf eine von Existenzgründern belegen konnten. Alle sechs Hoch- Teilnahme an europäischen Fördermaßnahmen beraten die schulverbünde, die sich aus 23 Hochschulen und 114 Partnern EU-Hochschulbüros die Einrichtungen umfassend. Mit geziel- aus der Region zusammensetzen, wurden prämiert und vom ten Informationsangeboten werden verstärkt Kooperationen Land gefördert. Niedersachsen wird mit den sechs Verbün- mit der Wirtschaft gesucht. den flächendeckend bedient. Hieraus wird deutlich, dass das Europäische For- Langfristiges Ziel der Verbünde ist es, die Zahl der tech- schungsrahmenprogramm neben den nationalen Förder- nologieorientierten und hochinnovativen Existenzgründungen programmen ein wichtiges Element für wirtschaftliche und aus den Hochschulen des Landes deutlich zu steigern. Besonde- gesellschaftliche Innovation in Niedersachsen ist. re Erwartungen liegen hierbei auf Ausgründungen aus Hoch- Eine weitere Chance, Mittel von der EU einzuwerben, schulen, da von diesen ein Innovationsschub und die Schaffung bieten die Strukturfonds der EU. In der Förderperiode 2000 bis qualitativ hochwertiger Arbeitsplätze erwartet wird. 2006 nutzt Niedersachsen erneut den EFRE- und ESF-Struktur- Vom Programm „Die gründerfreundliche Hoch- fonds für Maßnahmen von Hochschulen, die in den Zielgebie- schule“ haben seit Projektbeginn Ende 2000 mehr als 40 ten 2 und 3 ihre Standorte haben. Insgesamt werden in dieser Jungunternehmen aus dem Hochschulsektor profitiert. Förderperiode ca. 20 Mio. € in diese Maßnahmen fließen. Neben einem Zuschuss zu Betriebsmitteln können diese Mit Mitteln des EFRE werden Projekte gefördert, die Existenzgründer eine finanzielle Förderung für externe den Technologie- und Wissenstransfer von Hochschulen in Beratungen und die Mitnutzung von Hochschuleinrichtun- KMU im weitesten Sinne verstärken, Unternehmensgründun- gen bekommen. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, gen sowie Betriebsübernahmen aus Hochschulen vorbereiten sich in Sachen Buchführung, Steuern und Recht weiterzubil- und dadurch nachhaltige Beschäftigungswirkungen erwar- den. Da Hochschulabsolventen per se keine typischen Unter- ten lassen. Gefördert werden auch Netzwerke zur möglichst nehmer sind, werden sie von einem Regionalcoach betreut umfassenden Erschließung des Forschungs-, Wissens- und und begleitet. Langfristig muss es darum gehen, an den Hoch- sonstigen Leistungspotentials einer Region und deren un- schulen eine „Kultur der Selbstständigkeit“ zu etablieren. mittelbare Nutzbarmachung für KMU. Bei den Projekten zur Die Landesregierung beabsichtigt daher, weitere Existenzgründung durch Hochschulabsolventen steht die for- Initiativen zur Unterstützung von Unternehmensgründun- schungsintensive Entwicklung neuer, marktfähiger Produkte gen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen anzure- im Vordergrund; die begleitende unternehmerische Fort- gen und zu unterstützen. bildung der Absolventen wird mit Mitteln des ESF finanziert. Darüber hinaus werden aus dem ESF Studiengänge zur wis- 56.4 Internationale Zusammenarbeit senschaftlichen Weiterbildung von Hochschulabsolventen zur Verbesserung ihrer Arbeitsmarktchancen gefördert. Die Hochschulen und Unternehmen sowie die öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen des Landes Nieder- Literatur sachsen haben in den letzten Jahren zunehmend die Chan- cen der Forschungsrahmenprogramme der Europäischen Weitere Informationen zur niedersächsischen Forschungs- Union genutzt und sich als Koordinatoren oder Partner an landschaft können im Internet über www.niedersachsen.de europäischen Kooperationsprojekten beteiligt. Sowohl die abgerufen werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 433 – Drucksache 15/3300

57 Nordrhein-Westfalen

57.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Ziele der Forschungspolitik des Landes sind nach wie vor: Forschungs- und Technologiepolitik • Erweiterung und Vertiefung der wissenschaftlichen Nordrhein-Westfalen (NRW) als einen leistungsstarken Stand- Erkenntnis ort für Wissenschaft und Forschung weiter zu entwickeln, ist eine vordringliche Aufgabe, der sich das Land und seine Hoch- • Weiterentwicklung der Grundlagen für die Ausbildung schulen und Forschungseinrichtungen gemeinsam annehmen. NRW besitzt mit 37 staatlichen und 21 anerkannten pri- • Orientierung der Wissenschaft auf anwendungsbezogene vaten Hochschulen die dichteste Hochschullandschaft in Europa. Problemlösungen für Individuum, Gesellschaft und Im Studienjahr 2002/2003 haben 79 910 Studienan- Wirtschaft fänger ihr Studium an einer nordrhein-westfälischen Hoch- schule begonnen; eingeschrieben sind insgesamt 512 300 • Stärkung der sozialen und kulturellen Grundlagen der Studierende. Studierende sind nicht nur dringend benötigter demokratischen Gesellschaft qualifizierter Nachwuchs für den Arbeitsmarkt des Wirt- schaftsstandortes NRW, sie sind auch potentielle Forscherin- Nordrhein-westfälische Forschungspolitik schafft geeignete nen und Forscher, die der Entwicklung unseres Landes die- Rahmenbedingungen für diese Zielsetzungen. nen. Wissen ist der Rohstoff unseres Landes. Zur Steigerung der Innovationskraft von Wissen- In den letzten zehn Jahren sind die Ausgaben für den schaft und Wirtschaft setzt Nordrhein-Westfalen auf die Bereich Wissenschaft und Forschung um rd. 1,5 Mrd. € auf Clusterbildung und Vernetzung der Forschung in Hochschu- 5,3 Mrd. € (2003) gesteigert worden. len, Forschungseinrichtungen und Wirtschaft. Für Aufgaben in Lehre und Forschung werden den Nordrhein-Westfalen kann und will seinen Spitzen- Hochschulen Mittel in Höhe von 251,3 Mio. € nach Leistungs- platz in einer Vielzahl von Forschungsfeldern halten und wei- und Belastungskriterien zugewiesen. Darüber hinaus erhalten ter ausbauen. Die Internationalität der Forschung und die die Hochschulen seit dem Jahr 2000 einen Innovationsfonds für Globalisierung der Wirtschaft in strategischen Schlüssel- die zukunftsorientierte Umstrukturierung in Lehre und For- bereichen verlangt eine Orientierung an Bestenstandards. schung, der im Haushalt 2003 über 23,8 Mio. € beträgt. Diese Bestenstandards im nationalen und internationa- Die Forschung an den Hochschulen, Forschungsinstitu- len Maßstab in noch mehr Disziplinen zu festigen, ist Richtschnur ten und Forschungseinrichtungen (ohne überregionale Einrich- der Politik. Forschungsförderung in Nordrhein-Westfalen orien- tungen) wird durch NRW in 2003 mit rd. 67 Mio. € gefördert. tiert sich deshalb an Exzellenz und Nachhaltigkeit. Dieser Maß- Die Herausforderungen, vor denen moderne Indus- stab gilt im Hinblick auf Personen, Einrichtungen und Strukturen. trie- und Informationsgesellschaften stehen, können nicht In den Schlüsselbereichen werden themenbezogene nur wissenschaftlich-technisch gelöst, sondern müssen auch Cluster aufgebaut, in denen – wie bereits beim Kompetenznetz- sozial und kulturell bewältigt werden. Umweltforschung, werk Stammzellforschung auf den Weg gebracht – die For- Sozialverträglichkeit und Technikfolgenabschätzung sind schungskompetenzen der NRW-Hochschulen und Forschungs- deshalb integrale Bestandteile der Forschungspolitik in Nord- einrichtungen zusammengeführt und profiliert werden. rhein-Westfalen. Grundlagenforschung, angewandte For- Die Wissenschaftscluster sollen durch entsprechende schung und experimentelle Entwicklung werden im Sinne Cluster der in NRW einschlägigen Branchen von Wirtschaft der ökonomischen und ökologischen Erneuerung des Landes und Industrie ergänzt und kooperativ vernetzt werden. Hier- im Zusammenhang gesehen. zu arbeiten Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium eng Nordrhein-westfälische Forschungspolitik ist darauf zusammen. gerichtet, angewandte Forschung und Grundlagenforschung Der innovationsorientierte Austausch zwischen Wis- im richtigen Gleichgewicht zu fördern. Die längerfristige, senschaft und Wirtschaft soll durch eine frühzeitige Abstim- auch risikoreichere Vorlaufforschung im Grundlagenbereich mung sowie gemeinsame Planung und Durchführung von ist unverzichtbar. Forschung und Entwicklung effektiver gestaltet und so die Vor dem Hintergrund des sich verschärfenden inter- Drittmitteleinwerbung gestärkt werden. nationalen Wettbewerbs wird der angewandten Forschung Als Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen ein höherer Stellenwert eingeräumt. In diesem Bereich wer- Wissenschaft und Wirtschaft erwartet die Landesregierung den daher finanzielle Anreize mit inhaltlicher Zweckbestim- sich die Erschließung neuer Potenziale für die Entwicklung mung aus dem Kontext erwünschter volkswirtschaftlicher innovativer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen und Entwicklungspfade gegeben. die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen. Drucksache 15/3300 – 434 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Der Schwerpunkt Life Sciences ist ein Beispiel hierfür. Förderung von Strukturen, Kompetenzplattformen und Die Bündelung von interdisziplinärem wissenschaftlichem Kooperationen. Know-how in Form von Clustern erfolgt in Bereichen, in denen Hierzu gehört ebenso selbstverständlich die Förde- die wissenschaftlichen Potenziale besonders groß sind und in rung des wissenschaftlichen Nachwuchses wie der internatio- denen eine besonders hohe Wertschöpfung prognostiziert wird: nale Austausch im Rahmen von ausgewählten Themen der Spitzenforschung. Beispielhaft können hier die COST-Aktio- • Biomaterialien und Medizintechnik nen der Europäischen Union genannt werden. Die Erfahrung zeigt, dass es sinnvoll ist, eine Konzen- • Neurowissenschaften tration auf inhaltliche Schwerpunkte vorzunehmen. Die für die Spitzenforschungsoffensive ausgewählten Programm- • Stammzellenforschung schwerpunkte orientieren sich im Wesentlichen an den Schwerpunktsetzungen nationaler und internationaler Pro- • Genomforschung/Gentechnik (geplant für 2004) gramme. Eine Anpassung an aktuelle Forschungsbedarfe wird allerdings grundsätzlich offen gehalten. • Proteomics (geplant für 2004) • Innovationsoffensive Biotechnologie NRW Auch Regionale Cluster werden eingesetzt, um hervorragende Mit dieser Initiative werden standortspezifische Technolo- Kompetenzen einer Region zu bündeln. Ein Beispiel ist die gieplattformen geschaffen, die verzahnte Produkt- und Clusterbildung durch die Energieforschung Ruhr GmbH. Dies Therapieentwicklungen ermöglichen, Inkubatorfunktio- ist ein Zusammenschluss der Universitäten Dortmund, Bo- nen für Neugründungen wahrnehmen sowie Patentsiche- chum und Duisburg-Essen, des Initiativkreises Ruhrgebiet und rung und -verwertung mit dem Ziel der Ansiedlung von der Griepentrog Innovations-Stiftung. Es ist also nicht nur ein innovativen Unternehmen betreiben. gutes Beispiel für die Clusterbildung in Forschung und Die „Innovationsoffensive Biotechnologie NRW“ in der Wissenschaft, sondern auch für Public Private-Partnership. Region Aachen, Bonn und Köln sowie im Ruhrgebiet und Im Vorfeld der Clusterbildung unterstützt das Minis- der Hochschulregion Münster, Bielefeld, Paderborn zum terium für Wissenschaft und Forschung bereits seit längerer Beispiel, umfasst im Wesentlichen den qualitativen und den Zeit die Einrichtung von Forschungsverbünden. Ein aktuelles quantitativen Ausbau der Bereiche Genomforschung, Beispiel hierfür ist im Bereich der Chemie der Verbund „Ver- Bioinformatik, Stammzellforschung, Nanobiotechnologie. Mos“ (Modellbildung und Simulation in der Produktionslinie Ein weiteres wichtiges Forschungsfeld im Bereich von chemischer Produkte). Medizin und Prävention ist die Stärkung und Akzentuie- rung der Forschung im Dienste der Gesundheit. Teilprojekte 57.2 Hochschulforschung und außerhoch- sind das Neurozentrum am Standort Bonn sowie die schulische Forschung Nachwuchsgruppen in Aachen, Köln, Düsseldorf, Münster und Essen, die dem jungen Spitzennachwuchs Chancen Instrumente der Forschungsförderung eröffnen und dessen Know-how an NRW binden sollen.

Das Ministerium für Wissenschaft und Forschung hat zur Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang: Verwirklichung der vielfältigen und komplexen Aufgaben der Forschungspolitik gezielt Programme entwickelt. • Das Projekt LIFE & BRAIN, was für Lebenswissen- Sie haben die Förderung der Entwicklung von Kom- schaftliche Integrierte Forschung und Entwicklung petenz-Clustern zum Gegenstand, die in der qualitätsorientier- im Bereich der Hirnforschung/ Neurowissenschaf- ten Forschungspolitik des Landes eine besondere Rolle spielen. ten steht. Die Wirtschafts- und Wissenschaftsplattform will – Strategische Forschungsförderung ausgehend von einer anwendungsnahen Spitzen- forschung (Hirnforschungszentrum Bonn) – An- Projektförderung in der „Offensive zukunftsorientierte schub für Unternehmensgründungen leisten und Spitzenforschung“ Kooperationen mit der Wirtschaft sowie Patent- sicherung und -verwertung bewirken – mit den Das Förderszenario der Spitzenforschungsoffensive geht weit Funktionsbereichen Genomanalyse, Proteomana- über die Förderung von Einzelprojekten hinaus, hin zur lyse, Rekonstruktive Neurobiologie, Kognitive Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 435 – Drucksache 15/3300

Neurowissenschaften / Funktionelle Bildgebung Optoelektronik umschreiben lassen. sowie Biologische Informatik. Neben der Kommunikationstechnologie spielt vor allem An den Kosten beteiligen sich Bund und Land über auch die Sensortechnologie eine wesentliche Rolle für die den Bonn-Berlin-Ausgleichsfonds, sowie das Uni- Anwendung optoelektronischer Elemente. Auch hier haben versitätsklinikum Bonn. NRW-Hochschulen international führende Forschungser- Die Life & Brain GmbH wurde am 04. April 2003 er- gebnisse vorzuweisen. öffnet. Der Bau auf dem Bonner Venusberg soll im Die Bündelung der Aktivitäten in diesem Bereich strebt die Dezember 2004 fertiggestellt sein. Landesinitiative Optoelektronik an. Die Initiative ist in 2000 entstanden; Anfang Februar 2001 wurde daraus der einge- • BIORIVER tragene Verein OpTech-Net e.V.. Ziel ist der Aufbau des Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss „Netzwerk für optische und optoelektronische Technolo- von Hochschulen und Wirtschaft entlang der gien und Systeme“. Darüber hinaus verfolgt OpTech-Net Rheinschiene. Zielsetzung ist dabei, das Gründer- fachorientierte Ziele in der Aus- und Weiterbildung. Die potenzial im Bereich der Biotechnologie auszu- Initiative ist eng mit der Landesinitiative LED (Light Emitt- Teil IV schöpfen. ing Diodes) verbunden, die ebenso ressortübergreifend begleitet wird. • Informations- und Kommunikationstechnologien für die Für den komplementären Bereich optischer Technologien Wissensgesellschaft in der Fertigungstechnik und in der Messtechnik für Pro- IuK-Technologien sind heute in nahezu allen Branchen ent- duktionssystemen hat sich ergänzend ein Schwerpunkt scheidende Grundlage für Produkte und Geschäftsprozesse. am Standort Aachen gebildet, der neben der RWTH Für die Wissenschaft bedeutet diese allgegenwärtige Aachen die Fraunhofer-Institute für Produktionstechnik Präsenz, dass kaum ein Wissenschaftsbereich unberührt (IPT) und für Lasertechnik (ILT) einbindet und sich in der von diesen Technologien ist, und zwar sowohl hinsichtlich Gründung des Vereins PhotonAix e.V. manifestiert. der Forschungs- und Arbeitsmethodik als auch hinsichtlich Der Einsatz neuer Medien in der Aus- und Weiterbildung der thematischen Ausrichtung der Forschungsarbeiten. wird die Bildungslandschaft gravierend und nachhaltig Die Entwicklung multimedial aufbereiteter Lehr-/Lernein- verändern. Dies gilt sowohl für die Lehr- und Lernprozesse heiten wird mit großem Engagement betrieben. Die Neuen als auch für die Organisationsformen der Bildungsein- Medien sollen die Lehre effektiver, besser und attraktiver richtungen. Damit die NRW-Hochschulen im internatio- gestalten helfen. Bisher liegen wenige empirisch gehaltvol- nalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleiben, sind nicht le Untersuchungen zur Wirksamkeit der Neuen Medien in nur multimedial aufbereitete Studieninhalte, interaktive der Lehre vor. Empirisch fundierte Kenntnisse über die Simulationsprogramme und andere Lernformen zu erstel- Wirksamkeit der Neuen Medien sind jedoch für deren Nut- len, sondern auch geeignete, leistungsfähige technische zung in der Lehre unverzichtbar. Sie werden dringend und organisatorische Infrastrukturen zu schaffen, die von benötigt, um insbesondere die weitere Entwicklung mit den Lernenden und Lehrenden in bedarfsgerechter Weise Handreichungen und Orientierungen unterstützen zu kön- genutzt werden können. Geeignete kommerzielle Pro- nen und Irrwege, Fehlentwicklungen und die damit ver- dukte sind für die weitgehenden Erfordernisse der Hoch- bundenen Kosten vermeiden zu helfen. schulen nicht verfügbar beziehungsweise müssen erst mit Hier knüpft die Forschungsinitiative Wirksamkeitsfor- erheblichem Aufwand aus Basismodulen heraus entwik- schung – Neue Medien in der Präsenzlehre an. Die Projekte kelt werden. Hier setzt die Landesinitiative CampusSource der Initiative verteilen sich über das gesamte Fächerspek- an. In einem ganzheitlichen Konzept wird die Entwick- trum der Geistes-, Natur- und Ingenieurwissenschaften. lung der erforderlichen Softwaresysteme und -module mit Der Siegeszug des Internet ist mit einer ständigen Steige- dem Ziel einer modularen Gesamtarchitektur voran rung der Übertragungsgeschwindigkeiten für digitale getrieben. Der Grundgedanke ist die Weitergabe von Informationen verbunden (Verdopplung ca. alle 18 Softwareentwicklungen als OpenSource-Software und die Monate). Inzwischen ist eine Steigerung auf rein elektroni- Schaffung eines Internetportals für diese Thematik. Die schem Wege nicht mehr wirtschaftlich möglich; die Über- Initiative zeichnet sich durch die besondere Komplexität tragung muss zunehmend auf optischem Wege über der Entwicklung aus und ist in dieser Hinsicht weltweit Lichtleitfasern erfolgen. Die Entwicklung der notwendigen ohne Vorbild. Sie baut auf Kooperationen aller interessier- Komponenten wird in vielen Hochschulen mitgestaltet und ten Hochschulen, aber auch auf die Kooperation mit der ist Teil der Wissenschaftsgebiete, die sich mit dem Begriff Wirtschaft. Drucksache 15/3300 – 436 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Materialwissenschaften und Produktionstechnik mit dieser Technologie ergeben, sind bei weitem nicht aus- gelotet. Materialwissenschaften Der technologische Vorsprung der NRW-Nanotechnologie konnte durch gezielte Förderung weiter ausgebaut werden. Die Materialforschung lässt sich nach vier verschiedenen Die Zentren der Nanotechnologie in NRW sind die Regio- Gesichtspunkten strukturieren: nen Münster (Nanoanalytic und Life Science) und Aachen (Informationstechnik mit den Bereichen Smart Technologie, • metallische Werkstoffe Speicherelektronik und Nanoelektronik). Diese Exzellenz des Standortes Münster ist Basis für die • keramische Werkstoffe Gründung des Institutes CeNTech, eines interdisziplinären Verfügungszentrums mit Schwerpunkt Nanotechnologie • Kunststoffe an der Universität Münster. Mit diesem Zentrum werden die zahlreichen innovativen Aspekte und das anerkannt hohe • (nano)strukturierte Oberflächen wirtschaftliche Wertschöpfungspotenzial der Nanotech- nologie durch Kooperationen mit bereits etablierten Unter- Bei den metallischen Werkstoffen liegt der Akzent der nehmen, Attraktion und Einbindung von Fremdfirmen Forschung auf Hochtemperaturmetallen. Hohe Tempera- sowie Ausgründungen aus der Hochschule (Spin-Offs) aus- turen ermöglichen bei der Energieumwandlung, z.B. im geschöpft, um so neben wissenschaftlicher Qualität im Kraftwerksbereich hohe Wirkungsgrade. Ein hoher Wir- internationalen Vergleich auch den nachhaltigen Ausbau kungsgrad ermöglicht wiederum einen verminderten des Wirtschaftstandortes Münster zu fördern. Einsatz von fossilen Brennstoffen und damit einen vermin- Innerhalb der Materialwissenschaften nehmen die Ver- derten CO2-Ausstoß. Die Temperaturstabilität der Werk- edelungstechnologien einen für die nordrhein-westfälische stoffe ist aber nicht nur über neue Materialentwicklungen, und deutsche Wirtschaft besonderen Platz ein. Hierbei bil- sondern auch durch keramische Beschichtung und innova- det die Plasmatechnologie, die in NRW sehr gut vertreten tive Kühlmethoden zu erreichen. Mit dem Sonderfor- ist, als eine moderne Technologie im Aufbruch einen wichti- schungsbereich 561 „Thermisch hochbelastete, offenporige gen Schwerpunkt. Sie ist ein umweltfreundliches und hoch- und gekühlte Mehrschichtsysteme für Kombi-Kraftwerke“ qualifiziertes Instrument zukunftsorientierter Verfahrens- an der RWTH Aachen hat NRW hier einen wichtigen und Produktinnovationen. In Zusammenarbeit mit der Schwerpunkt. Handlungsfeld für diese Materialien sind z.B. „Arbeitsgemeinschaft Plasmaphysik“ wurden zwei wichtige Turbinenschaufeln, die sowohl an der RWTH Aachen, an Forschungsverbünde etabliert. Das Forschungszentrum für der Ruhr-Universität Bochum als auch am Forschungs- Mikrostrukturtechnik (FMT) in Wuppertal ist bundesweit (in zentrum Jülich optimiert werden, aber auch alle anderen Teilbereichen auch weltweit) auf dem Gebiet der Ober- Bereiche, in denen hochtemperaturbeständige Materialien flächenveredelung mittels plasmatechnologischen Metho- benötigt werden. den führend. Ein Schwerpunkt der NRW-Forschung auf dem Gebiet der Kunststoffe ist das Institut für Kunststoffverarbeitung in Produktionstechnik Aachen. Kunststoffe sind für alle Bereiche der Wirtschaft von hohem Interesse, von hochfesten Formteilen bis hin zu Produktions- und Fertigungstechnologien sind nicht nur im schlagfesten und leichten Verpackungen. Es gibt interes- Maschinenbau Kernbereiche der Unternehmen. Für quali- sante Bezüge zur Energieforschung. Die Kunststoff- (Poly- tativ höchstwertige Produkte sind heute nicht nur die tech- mer-) Membranen für die Niedrigtemperaturbrennstoff- nologischen Produktinnovationen, sondern ebenso das zelle müssen weiterentwickelt werden, wenn man Kosten Qualitätsmanagement und die Nutzung modernster Quer- und Leistung dieser Brennstoffzellen optimieren will. schnittstechnologien wie den Informations- und Kom- Neben den Eigenschaften der Stoffe sind die Grenzflächen munikationstechnologien für den gesamten Entwicklungs-, (Kontaktflächen) der Werkstoffe von besonderem Interesse. Herstellungs- und Vermarktungsprozess von Bedeutung. Hier ergeben sich durch die Gestaltung von Oberflächen auf Die Forschungsförderung greift daher Initiativen in den atomarer Ebene (Nanotechnologien) neue Möglichkeiten. Hochschulen auf, die den Unternehmen mittelfristig oder So sind bereits heute Oberflächen, die auf Grund ihrer auch zeitnah prinzipielle Problemlösungen zur Verfügung Nanostrukturierung nicht mehr verschmutzen, im indu- stellen. In vernetzten, interdisziplinären Schwerpunkten striellen Maßstab herstellbar. Die Möglichkeiten, die sich entstehen durch die Förderung Kompetenzcluster beispiels- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 437 – Drucksache 15/3300

weise in den Bereichen Verbindungstechnik, Umform- Frühzeitig wurde das Photovoltaik-Testlabor beim TÜV in technik, Mikrosytemtechnik, Mechatronik, Qualitäts- Köln aufgebaut. Heute zertifiziert der TÜV als – neben Ispra management und Simulation. – einziges akkreditiertes Europäisches Testlabor PV-Module und Systeme. Dieses Know-how versetzt den TÜV in die • Nachhaltige Umwelt- und Energieforschung Lage, in den internationalen Normungsgremien führend Die Themen Energie, Klima und Umwelt sind eng miteinan- mitzuarbeiten und z.B. Kalibrierungsmethoden, wie sie an der verflochten. Kernproblem ist die Befriedigung der Ener- der Universität Siegen für amorphe Siliziumsolarzellen ent- gienachfrage einer weiterhin stark wachsenden Menschheit wickelt wurden, einzubringen.

zu bezahlbaren Preisen. Die damit einhergehende CO2-Pro- duktion wird sich nach gegenwärtigen Studien bis zur Mitte 2. Effektivere konventionelle Energieerzeugung des nächsten Jahrhunderts verdreifachen, wenn man auch Die Kohlevorkommen der Erde gelten als die am längsten nur ein Minimum an energetischer Grundversorgung für gesicherte Ressource mit erheblichen Vorkommen gerade die weiterhin stark wachsende Zahl von Menschen in den in verschiedenen Schwellenländern, die in naher Zukunft heutigen Entwicklungs- und Schwellenländern sicherstel- erschlossen werden dürften. Vor diesem Hintergrund ist es Teil IV len will. wichtig, die Kompetenz und die Kenntnisse in NRW zu hal- Doch bereits der heutige Energieverbrauch zeigt Auswir- ten und auch weitere Forschung zu betreiben. Ein Ziel kungen auf das Klima. Werden die gegenwärtigen Techno- dabei ist, relativ kurzfristig effektivere Verstromungspro- logien zur Energieumwandlung weiterverfolgt, kann dies zesse zu entwickeln. Das Wissenschaftsministerium betei- nicht ohne gravierende Auswirkungen auf die Umwelt und ligt sich am Verbund „Druckkohlenstaubfeuerung“. Die die Lebensbedingungen der Menschen bleiben. Druckkohlenstaubfeuerung hat das Potenzial für einen wesentlich höheren Wirkungsgrad und eine deutlich einfa- Schwerpunkte der Forschungsförderung sind u.a.: chere Prozessführung als andere Kraftwerksentwick- lungen. Photovoltaik (PV) Das Wissenschaftsministerium leistet durch Forschungs- Nordrhein-Westfalen entwickelt sich zu einem Schwer- förderung seinen Beitrag zur Errichtung eines De- punkt der PV-Produktion und Forschung in Deutschland. monstrationskraftwerkes mit einem Wirkungsgrad von Die in NRW ansässige PV-Industrie profitiert dabei von dem ca. 50 Prozent in NRW. geschaffenen Forschungsumfeld und ist in Forschungsvor- haben eingebunden. Wasser Das Thema „Wasser“ ist sowohl für NRW als auch interna- Biomasse tional von hoher Bedeutung. Die Nutzung von Biomasse zur Wärme und Stromerzeu- Der Aufbau eines Kompetenznetzwerkes „Wasser“ ist die

gung ist CO2-neutral. Biomasse wird derzeit jedoch nur Grundlage für eine gebündelte und optimierte Forschung zu unter einem Prozent ihres technischen Potenzials in im Bereich Wasser. Das Kompetenznetzwerk arbeitet eng Deutschland genutzt. Studien besagen, dass langfristig 10 mit den Unternehmen der Wasserwirtschaft zusammen. Prozent des Energiebedarfs in Deutschland aus Biomasse gedeckt werden könnten. Leuchtdioden (LED) Initiative NRW Leuchtdioden werden aufgrund ihres besonders hohen Brennstoffzelle Energieeffizienzpotenzials zunehmend an Bedeutung Die Erwartungen an die Einführung von Brennstoffzellen gewinnen. Aufbauend auf einer Studie des Wuppertal sind weltweit sehr hoch. Die Brennstoffzelle stellt eine neue Instituts wurde im November 2001 durch die Form von Kraftwerk dar, das flexibel in der Leistung von Landesregierung eine LED Initiative gegründet. wenigen Watt bis zu Megawatts, mobil oder stationär, gas- förmige Brennstoffe schadstoffarm und mit einem ver- • Verkehr und Mobilität der Zukunft gleichsweise hohen Wirkungsrad in Strom umwandeln Ein funktionierendes Verkehrssystem ist eine entscheiden- kann. de Voraussetzung für die Funktions- und Leistungsfähigkeit hoch entwickelter Gesellschaften. Die für die wirtschaftli- 1.Normierung und Zertifizierung che Entwicklung notwendige und von den Menschen ge- In internationalen Normungs- und Standardisierungsgremien wünschte Mobilität muss erhalten und gesichert werden. werden weltweit verbindliche Standards festgeschrieben. Andererseits ist die heute mit Mobilität und Verkehr einher- Drucksache 15/3300 – 438 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

gehende Gefährdung von Sicherheit, Gesundheit und Um- • Wandel der Beschäftigung welt nicht tragbar. Es müssen neue Formen von Mobilität gefunden und der Verkehr muss effizienter gestaltet werden. • Integrations- und Migrationsforschung

Zwei herausragende Projekte besitzen hierbei einen ver- • Armutsforschung kehrspolitisch besonders hohen Stellenwert. An der Universität - Gesamthochschule Paderborn wird • Gewaltforschung unter der Projektbezeichnung „Neue Bahntechnik Paderborn“ seit 1998 über ein vollkommen neuartiges • Transfer von Forschungsergebnissen in Öffentlich- Verkehrssystem geforscht, das schrittweise in das bestehen- keit und Politik für gesellschaftspolitische Initia- de Schienensystem integriert werden könnte. Entwickelt tiven und Ermittlung neuer Forschungsbedarfe wird ein individualisiertes Shuttlesystem mit computer- gesteuerten Fahrzeugen, die sich mittels Linearmotor auf Spitzenforschung in den Geistes- und Gesellschaftswissen- Schienen bewegen und deren Fahrverhalten sowie die schaften kann nur in einem interdisziplinären, vernetzten Bewegungsbeziehungen zueinander im Fahrzeug selbst Umfeld stattfinden, mit dem sich auch die Förderung von und zentral rechnergesteuert reguliert werden. wissenschaftlichem Nachwuchs und eine Kooperation mit Ein weiteres Projekt bezieht sich auf den Güterverkehr: den praxisnahen Fachwissenschaften verbindet. „Transport- und Versorgungssysteme unter der Erde – Mas- Den Fragen nach den ethisch definierten Grenzen der wis- sengütertransport in Rohrleitungen (CargoCap)“. Aus- senschaftlichen Freiheit und den Notwendigkeiten für ein gangspunkt war hier die Arbeitsgruppe Leitungsbau an der humanes Zusammenleben in der Gesellschaft gehen das Universität Bochum. Die alte Idee der Rohrpost ist aufge- Institut für Wissenschaft und Ethik sowie das Deutsche griffen worden, um zu erforschen, ob Stückgut bzw. Mas- Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften nach. sengüter in Rohrsystemen unter der Erde transportiert wer- Auch die Arbeitsgemeinschaft Ethik in den Gesundheits- den können. wissenschaften sucht nach wissenschaftlich fundierten Die beiden Projekte zielen jeweils auf die Lösung virulen- Antworten. ter Verkehrsprobleme im schienengebundenen Verkehr Kommunikations- und Medientheorie werden in unserer wie im Gütertransportbereich. Gemeinsame Schnitt- von Medien bestimmten Gesellschaft immer wichtiger und punkte sind im Bereich der Entwicklung geeigneter beginnen alle Sparten der Geistes- und Gesellschaftswissen- Antriebe (Linearmotor) und in einigen Bereichen der schaften zu überformen. In diesem Forschungssegment Logistik erkennbar. In beiden Fällen sind Möglichkeiten werden inter- und transdisziplinäre Forschungsverbünde der Umsetzung sowie Interesse der Wirtschaft deutlich gefördert wie z.B. das Kölner Forschungskolleg „Medien erkennbar, wenn auch mit unterschiedlich langfristigen und kulturelle Kommunikation“. Perspektiven. Der Bildungsforschung wird angesichts des gesellschaft- lichen Umbruchs und der Werteverschiebung in unserer • Intensivierung der geistes- und gesellschaftsbezogenen Gesellschaft ein neuer Forschungsschwerpunkt unter Forschung dem Titel „Wirksamkeit unserer Bildungssysteme“ einge- Die Bewältigung des technologischen Wandels wird für die räumt. Zukunft unserer Gesellschaft immer wichtiger. Aus diesem Grund wird die gesellschafts- und geisteswissenschaftliche • Fachhochschulforschung Begleitforschung zu unseren Hauptforschungsfeldern forciert. Ein besonderes Augenmerk wird auch auf die Rolle der Darüber hinaus stehen dringende gesellschaftspolitische Fachhochschulen als Partner für die kleinen und mittleren Probleme zur Lösung an. Hier sind Lösungen und Perspek- Unternehmen in ihrer Region gelegt. tiven aktive Standortpolitik. Die Fachhochschulen haben sich zu einem wesentlichen Element des deutschen Hochschulsystems entwickelt. • Bio- und Medizinethik Forschung und Lehre zeichnen sich durch eine besonders hohe Anwendungsorientierung und Praxisnähe aus. • Bildungsforschung In Nordrhein-Westfalen sind ca. 100 000 Studierende an Fachhochschulen eingeschrieben. Sie bilden ein wichtiges • Dialog von Künsten, Geistes- und Potenzial zur Lösung der gesellschaftlichen und wirtschaft- Naturwissenschaften lichen Herausforderungen, denen sich das Land NRW stellt. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 439 – Drucksache 15/3300

Die Landesregierung fördert die Forschung und Entwicklung • 8 Forschungseinrichtungen und Einrichtungen mit an den Fachhochschulen in drei Bereichen. Zum einen durch Servicefunktion für die Forschung der WGL Förderung der Projektforschung, die zeitlich befristet ein klar definiertes Ziel hat. Das Förderprogramm „Transferorientierte • 2 Helmholtz-Zentren: Deutsches Zentrum für Luft- und Forschung – TRAFO“ ist dieser Kategorie zuzuordnen. Zum Raumfahrt e.V. (DLR) in Köln-Porz, Forschungszentrum anderen durch Förderung von Forschungsschwerpunkten, Jülich GmbH (FZJ) die – unbefristet – komplexen Fragestellungen bei einem hohen Maß an Interdisziplinarität nachgehen und den Er- Die Aufwendungen für die überregionale Forschungsförderung kenntnisstand in den jeweiligen Wissensgebieten weiter- – Max-Planck-Institute, Deutsche Forschungsgemeinschaft, entwickeln. Fraunhofer-Institute, Leibniz-Institute – sind gesteigert worden. Ab dem Haushaltsjahr 2003 wurde – als logische Fortent- Standen dafür 1990 umgerechnet noch 133 Mio. € im Haushalt, wicklung der beiden anderen Programme – das Förderpro- so sind es im Jahr 2003 300 Mio. €. gramm für Kompetenzplattformen an Fachhochschulen Über diese Einrichtungen hinaus gibt es noch eine „KOPF“ eingeführt. Vielzahl von Forschungseinrichtungen, die einen wichtigen Teil IV Die nordrhein-westfälischen Fachhochschulen haben mit Beitrag zur ökologischen und ökonomischen Erneuerung des der Ablösung der bisherigen Diplom-Studiengänge durch Landes leisten. Bachelorstudiengänge und in geeigneten Bereichen Zu einem großen Teil sind diese Einrichtungen als An- durch Masterstudiengänge begonnen und werden diese Institute organisiert. Mehr als 100 solcher Institute arbeiten zu ihrer Profilbildung nutzen. Mit diesem Schritt befin- zur Zeit in Nordrhein-Westfalen. den sie sich auf dem Weg der europäischen Hochschul- Über 20 Forschungseinrichtungen werden derzeit entwicklung. Zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung finanziell benötigen sie in diesem Zusammenhang profilierte Mas- gefördert (siehe dazu II.). Der größte Teil der Institute erhält ter-Studienangebote. Es bietet sich an, geeignete For- dabei eine leistungsorientierte Förderung, die sich an den schungsschwerpunkte in einen verbindlichen Zusam- eingeworbenen Drittmitteln orientiert. menhang mit neuen entsprechenden Studien- und Wei- Daneben werden noch einige Forschungseinrichtun- terbildungsangeboten zu bringen. gen, die sich zum Beispiel wegen einer starken Grundlagen- Die wachsende Bedeutung inter- und transdisziplinärer orientierung für die leistungsorientierte Förderung nicht eig- Forschungsarbeit fordert zudem die Verpflichtung auf Zu- nen, institutionell gefördert. sammenarbeit größerer Forschergruppen, auch im Rahmen Erwähnenswert ist auch caesar (center of advanced institutionenübergreifender Kooperation. european studies and research) in Bonn. Mit einem Stiftungs- Traditionelle Formen der Zusammenarbeit mit der Praxis kapital von insgesamt 383,5 Mio. € handelt es sich um das größ- müssen ergänzt werden durch Personalaustausch und te Einzelprojekt im Rahmen der für den Ausbau Bonns als Wis- Existenzgründungen. Zur Stärkung der FuE-Basis der Fach- senschaftsstadt zugesagten Ausgleichsmittel für den Umzug hochschulen und zur Verbesserung der Kooperation mit des Bundestages und Teilen der Bundesregierung nach Berlin. Universitäten durch wissenschaftliche Topqualifizierung Ausgründungen von Mitarbeitern und intensiver Kontakt zu von FH-Absolventen können kooperative Promotionen im Industrie und Forschung auch im Ausland sind besonders Rahmen der Etablierung von Kompetenzplattformen erwünscht. Caesar finanziert sich aus den Erträgen seines wesentlich beitragen. Stiftungskapitals und aus Mitteln der Wirtschaft. The- menschwerpunkte und Projekte sind einer regelmäßigen Außerhochschulische Forschung Qualitätskontrolle unterworfen. Die drei Themenbereiche der Startphase (ab 1999) sind Materialwissenschaften, Folgende, nach den Rahmenvereinbarungen Forschungs- Kopplung elektronischer und biologischer Systeme sowie förderung geförderte Einrichtungen haben ihren Sitz in Kommunikationsergonomie. Nordrhein-Westfalen: 57.3 Technologieförderung und • 12 Fraunhofer-Institute und eine institutsunabhängige Technologietransfer Forschungseinheit Das erklärte Ziel der Landesregierung ist es, die Innovations- • 10 Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft kraft der nordrhein-westfälischen Wirtschaft nachhaltig zu Drucksache 15/3300 – 440 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

steigern. Um dieses Ziel zu erreichen soll auf der Basis einer Fortbildung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Infor- umfassenden Grundlagenforschung der offene Austausch mations-, Telekommunikations-, und Medienrecht der Uni- zwischen Wissenschaft und Wirtschaft über angewandte versität. Sie richtet sich insbesondere an Studierende und transferorientierte Forschung intensiviert werden. Hochschulmitarbeiter. Die Teilnehmer lernen Hintergründe Dies verlangt neue Lösungsansätze und eine gemein- zu Patenterteilungsverfahren, Rechtsverletzungen, zum same Ausrichtung der Maßnahmen des Ministeriums für Arbeitnehmererfindungsrecht, zu Nutzungsrechten bis hin Wissenschaft und Forschung und des Ministeriums für zur Verwertung der Erfindungen durch die Lizenzierung. Wirtschaft und Arbeit. Vor diesem Hintergrund ist ein Bündel Die Absolventen sollen das Erlernte weitertragen, indem sie von Maßnahmen zur Verbesserung der Kooperation von an ihren Instituten und Forschungseinrichtungen als An- Wissenschaft und Wirtschaft konzipiert worden. sprechpartner und Multiplikatoren, als so genannte „Pa- tentscouts“, fungieren. Mit dem Lehrgang will das Wissen- Einige Schwerpunkte: schaftsministerium die Patent-Kultur an den nordrhein- westfälischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen • Gemeinsam strategische Leitthemen festlegen, damit gezielt fördern. Forschungsergebnisse, die neue Marktchancen eröffnen und Arbeitsplätze schaffen, schneller und effektiver wirt- • Existenzgründungen aus Hochschulen und Forschungs- schaftlich verwertet werden. einrichtungen fördern, denn dies ist ein wichtiges Instru- ment zur Unterstützung des Technologietransfers. Ziel ist, • Den Zugang zur Wissenschaft verbessern: Die Internet- das Gründungsklima nachhaltig zu verbessern, bestehende Plattform „NRW-Wissenstransfer“ ist das Schaufenster der Gründungspotentiale zu mobilisieren und vor allem nach- nordrhein-westfälischen Hochschulen und Forschungs- haltige Gründungen auf den Weg zu bringen. einrichtungen und erschließt systematisch und vollständig In diesem Zusammenhang wurde das Gründungs-Pro- das Forschungsland Nordrhein-Westfalen. gramm PFAU konzipiert und eingeführt. Ziel des Programms PFAU ist es, junge Hochschulwissen- • Netzwerke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft knüpfen, schaftlerinnen und -wissenschaftler aus ihrer wissenschaft- denn eine effiziente Kommunikation und Kooperation ist die lichen Tätigkeit heraus zu motivieren, den Schritt in die Voraussetzung zur Ausbildung technologischer Kompetenz. unternehmerische Selbständigkeit zu wagen. Sie werden zwei Jahre lang mit einer Stelle als wissenschaft- • Den Personalaustausch zwischen Wissenschaft und Wirt- liche Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter in Lehre und Forschung schaft intensivieren, denn dieser dient neben der eigent- an einer Universität oder Fachhochschule unterstützt. In lichen Wissensvermittlung auch der Sammlung von Erfah- dieser Zeit soll aus innovativen Ideen ein marktfähiges rung auf fremdem Terrain. Produkt oder eine Dienstleistung entwickelt werden, auf deren Basis sich ein Unternehmen gründen lässt. • Eine aktive Schutzrechtspolitik von der Patentberatung bis Neben der personellen Absicherung sieht das Programm hin zur finanziellen Förderung von Patentanmeldungen eine wirtschaftliche Beratung der angehenden Existenz- und deren Verwertung an Hochschulen und Forschungs- gründerinnen und -gründer mit Blick auf Marktchancen, einrichtungen verankern. Risiken und Kosten der neuen Produkte bzw. Dienstleistun- gen vor. So können sie betriebswirtschaftliche Beratungs- Hierzu wurde ein Fördermechanismus geschaffen, die leistungen mittels eines Beratungsschecks in Höhe von Patentverwertung PROVendis im Kontext des Patent- und 5 000 € abrufen. Verwertungskonzeptes der NRW-Hochschulen. Die Seit 1996 konnten im Rahmen des Programms ca. 200 Hoch- PROvendis GmbH berät und unterstützt nordrhein-westfäli- schulabsolventen erfolgreich gefördert werden. Dies entspricht sche Hochschulen und Hochschulerfinder bei der Paten- einem Umfang von ca. 700 geschaffenen Arbeitsplätzen. tierung und wirtschaftlichen Vermarktung von Erfindung- en. Hierzu kooperiert PROvendis mit dem „Patentverbund Ein hervorragendes Beispiel für die Zusammenarbeit mehre- Hochschulen in NRW“ und der bereits 1998 gegründeten rer Ressorts zur Förderung der Technologie und des Transfers Verwertungsgesellschaft rubitec GmbH der Ruhr-Universi- in Nordrhein-Westfalen ist das im April 2000 gegründete tät Bochum. Kompetenz-Netzwerk Brennstoffzelle NRW. Ein neues Projekt ist der „Patentführerschein“, eine ab Es ist Bestandteil der 1996 gegründeten Landesini- Wintersemester 2003/2004 angebotene, circa 40-stündige tiative Zukunftsenergien NRW und wird aus dem REN-Pro- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 441 – Drucksache 15/3300

gramm (Rationelle Energieverwendung und Nutzung uner- Rahmen von Partnerschaften sowie durch individuelle Kon- schöpflicher Energiequellen) finanziert. Die Landesinitiative takte ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu aus- ist eine Gemeinschaftsaktion des Energieministeriums, des ländischen Professorinnen und Professoren und Instituten. Bauministeriums, des Wissenschafts- und des Umweltminis- Das Ministerium für Wissenschaft und Forschung för- teriums des Landes NRW. dert Kooperationen in innovativen Themenfeldern und für In dieses Netzwerk ist das im Herbst 2003 eröffnete das Land Nordrhein-Westfalen wichtigen Regionen. Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT), ein An-Institut Fachliche Schwerpunkte der internationalen For- der Universität Duisburg-Essen, eingebunden. Das ZBT macht schungskooperationen sind die Bereiche Biotechnologie, IuK- Nordrhein-Westfalen zusammen mit den innovativen Unter- Technologien, Materialwissenschaften sowie Umwelt- und nehmen und Forschungseinrichtungen des Landes bundes- Energieforschung. weit zum Spitzenstandort für diese zukunftsorientierte Ener- gietechnologie. Für den Aufbau des Zentrums hat das Land 57.5 Sonstige Programme und Maßnahmen zusammen mit der Europäischen Union 15,4 Mio. € zur des Landes Verfügung gestellt. Teil IV Zusammen mit dem Wissenschaftsministerium hat NRW-Graduate Schools das Energieministerium bisher 42 Projekte mit einem Zuschuss von insgesamt 46 Mio. € bei einem Gesamtvolumen Seit dem Wintersemester 2001/2002 gehen sechs Universi- von mehr als 91 Mio. € gefördert. täten in Nordrhein-Westfalen mit so genannten Graduate Mittlerweile wirken in dem Netzwerk rund 280 Fir- Schools einen neuen Weg bei der Förderung des wissen- men und Forschungseinrichtungen mit. schaftlichen Spitzennachwuchses. So ist zum Beispiel auch die Ansiedlung eines kanadi- Die NRW-Graduate Schools, an denen schen Brennstoffzellenherstellers in Gelsenkirchen ein Erfolg Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher in kleinen des Netzwerkes. Gruppen schnell und unter optimalen Bedingungen zur Promotion gebracht werden sollen, wurden nach Entscheidung 57.4 Internationale Zusammenarbeit durch eine Fachjury in Münster, Köln, Bielefeld, Paderborn, Bochum und Dortmund eingerichtet. Sie sollen im Vollausbau Die fortschreitende europäische Integration und die Glo- (für 2004 vorgesehen) mit jeweils bis zu 1 Mio. € jährlich geför- balisierung führen zu einer zunehmenden internationalen dert werden. Verflechtung in Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft, In den NRW-Graduate Schools, an denen in der Regel Medien und Kultur. Internationale Kooperationen in der mehrere Fakultäten interdisziplinär zusammenwirken, sollen Forschung haben dabei einen ganz besonderen Stellenwert. pro Jahr etwa 20 nach Leistungskriterien ausgewählte Dokto- Ziel der Landesregierung ist es, neben einer umfas- randen in einen eigens konzipierten Promotionsstudiengang senden Grundlagenforschung einen offenen Austausch zwi- aufgenommen und innerhalb von drei Jahren zur Promotion schen Wissenschaft und Wirtschaft über angewandte trans- geführt werden. Für sie stehen Vollstipendien für drei Jahre zur ferorientierte Forschung zu organisieren, um dadurch auch Verfügung. Über den gesamten Verlauf der Graduiertenausbil- die Wirtschaftsbeziehungen mit anderen Ländern zu inten- dung sollen die Doktoranden intensiv betreut werden. Die NRW- sivieren. Graduate-Schools leisten durch ihre internationale Ausrichtung Das Ministerium für Wissenschaft und Forschung – bei den Stipendiaten war ein Ausländeranteil von 30 Prozent unterstützt dementsprechend verstärkt internationale For- angestrebt, der aber bereits überschritten wurde; das Lehrange- schungskooperationen und strategische Allianzen auf Lan- bot ist überwiegend in Englisch – einen wichtigen Beitrag zur des- und Hochschulebene. Internationale Kooperationen Internationalisierung der Hochschule, zur Sicherstellung des erfolgen im Wege einer Vereinbarung des Landes mit ande- wissenschaftlichen Nachwuchses und zur Eliteförderung. ren Staaten oder Organisationen oder sie werden durch Bei- Das Ministerium für Wissenschaft und Forschung ver- tritt des Landes zu dem sog. WTZ-Abkommen über wissen- bindet mit den NRW-Graduate Schools die Hoffnung, dass es schaftlich-technische Zusammenarbeit der Bundesrepublik in wenigen Jahren gelingen wird, an einigen Universitäten in etabliert. Daneben betreiben Hochschulen und Forschungs- ausgewählten Fächern Zentren von Weltruf für die Förde- einrichtungen des Landes eigenständig Kooperationen im rung von Spitzennachwuchswissenschaftlern zu etablieren. Drucksache 15/3300 – 442 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

58 Rheinland-Pfalz

58.1 Grundsätze und Schwerpunkte der rungskonzept des Landes, die Unterstützung eines breiten Forschungs- und Technologiepolitik Wissenstransfers zwischen rheinland-pfälzischen Hochschu- len, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, ist eine Die Landesregierung sieht in Wissenschaft, Weiterbildung, wesentliche Voraussetzung, um wissenschaftliche Erkennt- technologischer Forschung und Technologietransfer ent- nisse in Produkt-, Verfahrens- und Dienstleistungsinnovatio- scheidende Grundlagen für die Zukunft. Forschung und Ent- nen umzusetzen. Das Expertenwissen an Hochschulen und wicklung in und außerhalb von Hochschulen sind die Basis Forschungseinrichtungen muss mit den praktischen Erfah- für Wettbewerbsfähigkeit, soziale Sicherheit und Wohlstand rungen in den Unternehmen zusammengeführt und zur Ent- in modernen Volkswirtschaften. wicklung marktfähiger Lösungen genutzt werden. Hierzu Von folgenden Zielvorstellungen lässt sich die Landes- wurde der Technologietransfer auch als wichtige Aufgabe regierung dabei leiten: der Hochschulen im neuen Hochschulgesetz aufgenommen. Die rheinland-pfälzische Forschungspolitik kombi- Wichtige Bindeglieder zwischen Forschungs- und Entwick- niert eine breite Basisförderung mit der gezielten Unterstüt- lungseinrichtungen in Hochschulen und Unternehmen bil- zung zukunftsorientierter und innovativer Forschungsge- den die Technologievermittlungsstellen an allen Hochschu- biete innerhalb und außerhalb der Hochschulen. Durch die len und Kammern des Landes. Entsprechende Vermittlungs- Bündelung von Kompetenzen und die flächendeckende leistungen bieten daneben die Innovation Relay Center in Qualitätssicherung wird die internationale Sichtbarkeit und Mainz und Trier sowie das Euro-Info-Center in Trier, insbeson- Wettbewerbsfähigkeit der Forschungs- und Hochschulland- dere für Maßnahmen der Europäischen Union. schaft gesteigert. Ziel ist ein Wissenschaftssystem, das sein Vor dem Hintergrund der Zukunftsinitiative Profil strategisch und eigenverantwortlich, aber auch im Hochschule startete das BMBF die Verwertungsoffensive mit Dialog mit Staat und Gesellschaft definiert, die dafür notwen- dem Ziel, wissenschaftliche Forschungsergebnisse schutz- digen Ressourcen ökonomisch steuert und den Transfer des rechtlich zu sichern sowie Voraussetzungen für ihre schnelle Wissens in Gesellschaft und Wirtschaft sicherstellt. Vermarktung zu schaffen. Um verstärkte Patentierungs- und Mit der Entwicklung bestehender und Einbettung Verwertungsaktivitäten von wissenschaftlichen Erfindungen neuer Forschungsstrukturen reagiert die Landesregierung zu erreichen, wurde eine agierende Infrastruktur, die Patent- auf die ständig wachsenden Herausforderungen. Durch und Verwertungsagenturen, geschaffen. In Rheinland-Pfalz gezielte Förderprogramme und durch Errichtung von neuen werden diese Aktivitäten von der Innovations-Management Gebäuden für Forschungszwecke werden die Hochschulen in GmbH (IMG) in ihrer Rolle als PVA wahrgenommen. Durch die Lage versetzt, ihren Beitrag zu leisten. Die außerhoch- die BMBF-Förderung konnte die Umsetzung der Verwer- schulische Forschungslandschaft wird gezielt ergänzt und tungsoffensive ab 2002 sehr erfolgreich anlaufen. insbesondere in Zukunftsfeldern weiter entwickelt. Anwendungsorientierte Forschungseinrichtungen wur- 58.2 Hochschulforschung und Forschung den in den vergangenen Jahren an Standorten errichtet, die außerhalb der Hochschulen bereits strukturelle Voraussetzungen boten. Sie sollen die Nachfrage nach Forschungs- und Entwicklungsleistungen in Unter den Hochschulen des Landes gibt es eine deutliche wichtigen Technologiefeldern befriedigen, durch den geziel- Profilbildung und spezielle Schwerpunkte in einzelnen ten Ausbau von Schlüsseltechnologien, Ansiedlungen und Wissenschaftsbereichen. Aus der Fülle bedeutsamer For- Neugründungen in diesen Wachstumsfeldern begünstigen schungsaktivitäten werden vor allen Dingen die technologie- sowie bestehende Unternehmen für diese Techniken auf- orientierten Schwerpunkte beispielhaft genannt. schließen. Zwischen dem Wissenschaftsministerium und der Zur strukturellen Förderung von Forschung, Transfer Technischen Universität Kaiserslautern wurden 2003 gemein- und Kooperationen hat das Land seit 1997 im Rahmen des sam Zielvereinbarungen erarbeitet, um die Profilbildung im Landesnetzes ein Bildungsnetz eingerichtet, das alle Hoch- Forschungsbereich der Universität nachhaltig zu unterstüt- schulstandorte miteinander verbindet. Hierzu wurde das rlp- zen. Die Universität erhält modellhaft eine größere Autono- Netz im Kern auf 155 Megabit aufgerüstet. Für die Netzstruk- mie bei der Vergabe von Fördermitteln und die Zusicherung tur gilt auch weiterhin der Grundsatz, dass den wissenschaft- einer festen Fördersumme für mehrere Jahre. Im Gegenzug lichen Einrichtungen eine Leitungskapazität verfügbar sein wird ein Verfahren festgelegt, mit dem neue und bestehende soll, die jeweils über dem aktuellen Bedarf liegt, so dass kapa- Forschungsschwerpunkte regelmäßig durch einen externen zitative Engpässe nicht vorkommen. Beirat bewertet werden. Aus dieser Zielvereinbarung gingen Ein wichtiger Schwerpunkt im Technologieförde- sechs neue Forschungsschwerpunkte zu den Bereichen Am- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 443 – Drucksache 15/3300

bient Intelligenz, Materialien für Mikro- und Nanosysteme, An der Universität Koblenz-Landau liegen besondere Mathematik und Praxis, Optische Technologie und laserge- Akzente auf den Gebieten Informatik, Erziehungswissen- steuerte Prozesse, Innovativer Leichtbau sowie Wirkstoffe für schaften und Psychologie. Aktuelle Schwerpunkte der For- die Zukunft an der Hochschule hervor. schung sind Softwaretechnik, Künstliche Intelligenz, Bilder- Neben der Atom- und Kernphysik sowie der Chemie kennen, Computerlinguistik, Sozialwissenschaftliche und spielen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz material- Wirtschaftsinformatik, Bildungsforschung und Evaluations- wissenschaftliche und interdisziplinäre naturwissenschaftlich- forschung, Interkulturelle Bildung, Kommunikationspsycho- medizinische Forschungen, Waldschadens- und Ökosystemfor- logie und Mediendidaktik sowie e-Learning. schungen eine entscheidende Rolle. Mit dem Elektronenbe- Die Fachhochschulen des Landes bauen ihre Studien- schleuiger MAMI sowie Sonderforschungsbereichen und und Entwicklungsschwerpunkte in den technischen Fächern Kompetenzzentren in Physik und Chemie wird in der Mainzer aus. Hier spielen z.B. Laser- und Glasfasertechnik, Biotechno- Medizin in vier Sonderforschungsbereichen auf den Gebieten logie, Abfalltechnik, Mikroelektronik, Automatisierung im Mechanismen der Tumorabwehr und ihre therapeutische Bauwesen, rationelle und regenerative Energienutzung, Beeinflussung, die Herz-Kreislauf- und die Transplantationsfor- Innovationsmanagement und marktorientierte Unterneh- Teil IV schung, die Allergieforschung und die Erforschung von Ent- mensführung für KMU, Datentechnik und Sonderwerkstoffe zündungsprozessen gearbeitet. Auf dem Gebiet der Material- (Glas/Keramik), Polymertechnologie eine wichtige Rolle. Von wissenschaften wird im Zentrum für Nanotechnologie mit 25 besonderer Bedeutung sind die bestehenden Zentren wie das Arbeitsgruppen aus der Universität sowie dem Max-Planck- Telekommunikationszentrum der Fachhochschule Worms, Institut für Polymerforschung geforscht. In den Geistes- und das Institut für Mediengestaltung und Medientechnologie Sozialwissenschaften sind besonders die Wirtschaftstheorie (img) und das Institut für Raumbezogene Informations- und und -politik, Kantstudien, Medienwirkungsforschung, psycho- Messtechnik (i3mainz) der Fachhochschule Mainz sowie das logische Angst- und Stressforschung, der Bereich Drama und Ostasieninstitut der Fachhochschule Ludwigshafen. Theater sowie die Erforschung kultureller Kontakte zu erwäh- Die Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmens- nen. Im Vordergrund stehen hier z.B. interkulturelle Studien, führung Koblenz – staatlich anerkannte wissenschaftliche die im SFB Kulturelle und sprachliche Kontakte sowie dem Kom- Hochschule in freier Trägerschaft – in Vallendar hat einen petenzzentrum Orient-Okzident behandelt werden. Darüber breit ausdifferenzierten Schwerpunkt in der Forschung der hinaus existieren 21 interdisziplinäre Arbeitskreise, in denen mittelständischen Unternehmen. Im international ausgerich- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fächerübergreifend teten, praxisorientierten Diplomstudiengang werden die zusammenarbeiten. Aber auch Themen wie Existenzgründung Studentinnen und Studenten auf Führungsaufgaben in inter- sind von Bedeutung. national tätigen Unternehmen vorbereitet. Das Wissenschaftsprofil der Universität Trier wird u.a. Mit dem Max-Planck-Institut für Chemie ist in Mainz durch die Europaorientierte Forschung geprägt, mit der sich das älteste deutsche Max-Planck Institut angesiedelt. Das im eine Reihe von Forschungsinstituten sowie Professuren für Jahre 1912 als Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin Europäisches Recht und Europäische Wirtschaftspolitik befas- gegründete Institut wurde 1999 in die Max-Planck-Gesell- sen. Mit der Einrichtung des neuen Sonderforschungsberei- schaft aufgenommen und ist heute auf den Gebieten Biogeo- ches Fremdheit und Armut – Wandel von Inklusions- und Exklu- chemie, Wolkenphysik und -chemie, Chemie der Atmosphä- sionsformen von der Antike bis zur Gegenwart sowie dem Kom- re, Geochemie, Kosmochemie, Hochdruckgruppe aktiv. In petenzzentrum Elektronische Erschließungs- und Publikations- diesem Zusammenhang befasst sich die Einrichtung mit der verfahren in den Geisteswissenschaften unterstreicht die Hoch- Erforschung des Gehalts und der Zusammensetzung von schule auch ihre Kompetenzen auf dem Gebiet der Geistes- Spurenstoffen in der Erdatmosphäre, in extraterrestrischer wissenschaften. Darüber hinaus sind Aktivitäten innerhalb des Materie in Form von Meteoriten, Mond- und Marsproben sowie Kompetenzzentrums Electronic Business zu verzeichnen. mit der Untersuchung des zeitlichen Ablaufs von Fraktionie- Weitere Akzente setzen die Schwerpunkte Informa- rungsvorgängen im Erdmantel und in der Erdkruste. tion und Kommunikation, die Frauen- und Geschlechter- Das Max-Planck-Institut für Polymerforschung ist auf forschung, die Gesundheitsforschung, die gegenwartsbezo- den Gebieten der Polymer Physik, Polymer Spektroskopie, gene Ostasienforschung sowie das Forschungszentrum für Synthetische Chemie, Materialforschung, Theorie der Poly- Psychobiologie und Psychosomatik (FPP), an dem psychologi- mere und Festkörperchemie aktiv. Das Institut unterstreicht sche und biologische Mechanismen untersucht werden, die die Bedeutung von Makromolekülen in der Wissenschaft, an der Entstehung und Aufrechterhaltung stressbezogener Technologie und Industrie, es arbeitet eng mit der Johannes Gesundheitsstörungen beteiligt sind. Gutenberg-Universität zusammen. Drucksache 15/3300 – 444 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Bereich der Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung zur Mainz, führt insbesondere langfristige und interdisziplinäre Aufgabe. Vorhaben der Grundlagenforschung durch. Die Arbeitsge- Einen besonderen Schwerpunkt in der Zusammen- biete reichen dabei von der Erforschung der Keilschrift über arbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verfolgen die große musikwissenschaftliche Wörterbücher und Editionen nachfolgend dargestellten, seit 1986 von der Landesregierung bis hin zu Klimawirkungsforschung. Vorhaben der Akademie errichteten, fünf anwendungsorientierten Forschungs- und werden gemeinsam von Bund und Ländern sowie von Dritt- Entwicklungseinrichtungen. mittelgebern gefördert. Das Forschungsinstitut für Anorganische Werkstoffe Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelli- – Glas/Keramik GmbH (FGK) in Höhr-Grenzhausen unter- genz GmbH (DFKI) Kaiserslautern/Saarbrücken ist ein Entwick- stützt insbesondere die im Westerwald ansässigen Unter- lungs- und Demonstrationszentrums für intelligente Soft- nehmen der Keramikindustrie; ebenso das Forschungsinsti- ware-Technologien auf der Basis von Künstlicher Intelligenz tut für Mineralische und Metallische Werkstoffe – Edelstei- für Anwendungen bei KMU. Das Zentrum beschäftigt sich ne/Edelmetalle (FEE) in Idar-Oberstein, das als Zentrum für schwerpunktmäßig mit dem kompletten Innovationszyklus die Entwicklung technischer Kristalle international aner- von der Grundlagenforschung zur Technologie über Demon- kannt ist. stratoren, Prototypen bis zum Produkt und der Kommerzia- Das Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik (IFOS) an lisierung. der Technische Universität Kaiserslautern bietet umfassende Das Institut für Verbundwerkstoffe GmbH (IVW) hat Serviceleistungen auf dem Gebiet moderner Oberflächen- zur Aufgabe, die technischen Anwendungen und Anwen- technik und verfügt über entsprechende Kompetenz bei der dungsmöglichkeiten von Verbundwerkstoffen zu erforschen Weiterentwicklung einschlägiger Geräte und Analyseverfahren. und zu entwickeln. Aufgabenschwerpunkte sind Bauteil- Im Bereich der Mikrosystemtechnik und Mikrostruk- dimensionierung, Bearbeiten und Fügen mit anderen Werk- turtechnik hat sich das Institut für Mikrotechnik (IMM) in stoffen, Bruchverhalten, Entwicklung neuer und Weiterent- Mainz in dem zukunftsweisenden Bereich der Mikrotechnik wicklung bekannter Prüfmethoden sowie Kennwertermitt- national und international einen hervorragenden Ruf als lung und -optimierung. Das IVW ist durch einen Koopera- kompetenter Kooperationspartner für anwendungsorientier- tionsvertrag mit der Technischen Universität Kaiserslautern te Forschung erworben. Beide Einrichtungen haben sich zu verbunden und arbeitet unter anderem eng mit den Fach- wichtigen Kooperationspartnern für Unternehmen entwik- bereichen Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Chemie, kelt, die sich in diesen neuen Technologiefeldern betätigen sowie dem Forschungsschwerpunkt Materialwissenschaften wollen. zusammen. Durch die Einrichtung des Zentrums Grüne Gentech- Das seit 2001 bestehende Fraunhofer Institut für nik an der staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt in Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM), befasst sich mit Neustadt/Weinstraße nutzt das Land die Chancen in dieser der Mathematik als Technologie zur Lösung technischer, or- Zukunftstechnologie für den Bereich der Agrarwirtschaft, in ganisatorischer und ökonomischer Fragestellungen, wäh- Kooperation mit einschlägigen Betrieben eine positive rend sich das ebenfalls 2001 von der Fraunhofer Gesellschaft Entwicklung des Landes auf diesem Gebiet zu begünstigen. übernommene Institut für Experimentelles Software-Engineer- Als Initiativen der Wirtschaft sind das Zentralinstitut ing (IES) zum Ziel gesetzt hat, Firmen aus allen Branchen der Arzneimittelhersteller GmbH am Standort Sinzig als For- beim Aufbau zertifizierbarer Softwareentwicklungsprozesse schungs- und Entwicklungsplattform kleiner und mittlerer zu unterstützen. Arzneimittelhersteller und das Prüf- und Forschungsinstitut Die Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen für die Schuhherstellung (PFI) in Pirmasens für die Schuhindus- wissenschaftlich technischer Entwicklungen Bad Neuenahr- trie zu nennen. Ahrweiler, gefördert durch das Land Rheinland-Pfalz und das Deutsche Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), 58.3 Technologieförderung und erforscht die Auswirkungen zukünftiger wissenschaftlich Technologietransfer technischer Entwicklungen im europäischen Umfeld und ver- mittelt vorhandene Kenntnisse auf diesem Gebiet an Interes- Im Bereich der Technologieförderung konzentriert das Land senten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Rheinland-Pfalz seine Maßnahmen vorrangig auf die Unter- Das 1998 gegründete Institut für Biotechnologie und stützung von Innovationsprozessen zur Verbesserung der Wirkstoff-Forschung e.V. (IBWF) in Kaiserslautern hat die För- Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der KMU und hat dazu derung der anwendungsnahen Grundlagenforschung im vier Schwerpunkte entwickelt: Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 445 – Drucksache 15/3300

• Auf- und Ausbau einer anwendungsorientierten bestände von der Definitionsphase über die industrielle For- Forschungsinfrastruktur schung, die vorwettbewerbliche Entwicklung bis hin zu Pilot- und Demonstrationsvorhaben umfasst. • Unterstützung des Wissenstransfers zwischen Hochschulen, Diese Maßnahmen werden fokussiert auf sechs Tech- Forschungseinrichtungen und den Unternehmen des nologiefelder, den Schlüsseltechnologien, die in Rheinland- Landes Pfalz Entwicklungschancen besitzen:

• Förderung innovationsorientierter • Bio- und Gentechnik Unternehmensgründungen • Mikro- und Feinwerktechnik • Förderung mittelständischer Unternehmen bei der Entwicklung und Einführung neuer Produkte, Verfahren • Material-, Werkstoff- und Oberflächentechnik und Dienstleistungen • Informations- und Kommunikationstechnik Teil IV Der erste Bereich der anwendungsorientierten Forschung wurde bereits unter 11.2 dargestellt. Zur Stärkung des Wissens- • neue Produktionstechniken sowie transfers dem zweiten Schwerpunkt wurden an rheinland- pfälzischen Universitäten und Fachhochschulen 20 anwen- • Energie- und Umwelttechnik dungsorientierte fachbezogene Transferstellen eingerichtet. Ihr Leistungsangebot reicht von der Beratung über Auftrags- In jedem der einzelnen Technologiefelder werden auf der forschung bis hin zu Aufgaben, die der ausgelagerten For- Basis der im Land vorhandenen Strukturen Maßnahmen schungs- und Entwicklungsabteilung eines Unternehmens gebündelt und umgesetzt. vergleichbar sind. Sie können als Vertriebsplattform für So hat die Landesregierung vor dem Hintergrund, Forschungsleistungen der Hochschulen bezeichnet werden. dass die Telekommunikationsmärkte zu den expansivsten Mit dem Programm Wirtschaftsnahe Forschung zur Bereichen der Wirtschaft gehören, eine landesweite Multi- Unterstützung von Verbundprojekten zwischen Forschungs- mediainitiative rlp-inform gestartet. In dieser Initiative wer- instituten und Unternehmen, dem Personaltransferprogramm den die vielfältigen Multimedia-Projekte, Einrichtungen und Innovationsassistent sowie dem umfassenden Technologie- Dienstleistungen des Landes zusammengeführt. Mit Unter- beratungsprogramm verfügt das Land über spezielle Maß- nehmen, Interessenverbänden, Bildungs- und Forschungs- nahmen zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen For- einrichtungen konnte ein Netz kompetenter Partner für schungseinrichtungen und Unternehmen. Innovationen auf diesem Gebiet in Rheinland-Pfalz aufge- Ein Netz von vier Technologiezentren in Oberzentren baut werden. Im Mai 2003 wurde das Mediengutachten sowie ein sog. Business and Innovation Centre (BIC) bilden Rheinland-Pfalz Wachstum und Beschäftigung in der Informa- eine wichtige Säule im Konzept des Landes zur Förderung tionsgesellschaft vorgestellt. innovationsorientierter Unternehmensgründungen. Ein Exis- Entsprechende Aktivitäten sind im Bereich der tenzgründertraining an mehreren Hochschulstandorten Biotechnologie, der Mikrotechnik sowie auf dem Gebiet der ergänzt die Maßnahmen ebenso wie die Fördermaßnahme Werkstoff- und Oberflächentechnik in der Umsetzung. Förderung innovativer technologieorientierter Unternehmens- gründungen aus Hochschulen, Forschungsinstituten und Un- 58.4 Internationale Zusammenarbeit ternehmen – FiTOUR, welche technologieorientierte und inno- vative Ausgründungen aus Hochschulen, Forschungsinsti- Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Europäischen tuten und Unternehmen initiieren soll. An den Kosten dieser Integration und der Globalisierung arbeiten die Hochschulen Fördermaßnahme ist die Europäische Kommission über das und Forschungseinrichtungen des Landes daran, sich im Regionalprogramm für innovative Maßnahmen des Europäi- europäischen und internationalen Wettbewerb zu positio- schen Fonds für regionale Entwicklung mit ca. 50 Prozent nieren. Die Zahl der ausländischen Studierenden und (Nach- beteiligt. wuchs-) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Rhein- Schließlich hat das Land Rheinland-Pfalz in einem land-Pfalz und die Zahl der rheinland-pfälzischen Studieren- vierten Schwerpunkt für die Förderung mittelständischer Un- den und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über ternehmen bei der Entwicklung und Einführung neuer Techno- Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenz logien ein Programmpaket entwickelt, dass die Fördertat- verfügen, sollen erhöht, die internationale Visibilität der Drucksache 15/3300 – 446 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

rheinland-pfälzischen Forschungskompetenz soll ausgebaut raum zu einer Modellregion für die Schaffung eines gemein- und die Profilierung des Landes im internationalen Bildungs- samen europäischen Hochschul- und Forschungsraums wer- markt vorangetrieben werden. den. Die Wissenschaftspolitik soll stärker abgestimmt und es Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen wer- sollen verschiedene Einzelmaßnahmen ergriffen werden. So den in ihren Aktivitäten z.B. vom Euro-Info-Center in Trier und wurde im Rahmen des Gipfeltreffens ein neu geschaffener dem Innovation Relay Center in Mainz unterstützt. An der mit 5 000 € dotierter Interregionaler Wissenschaftspreis an ein Technischen Universität Kaiserslautern z.B. wurde zur Beratung Forschungskonsortium verliehen, dem auch rheinland-pfäl- der Fachbereiche eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung zische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angehö- International School of Advanced Technology (ISAT) eingerichtet. ren. Im September 2003 hat die erste interregionale Som- Das Land begleitet diesen Prozess ebenfalls und hat ein finan- meruniversität unter Beteiligung rheinland-pfälzischer zielles Anreizsystem in Höhe von insgesamt ca. 250 000 € jähr- Hochschulen stattgefunden. Über das bereits bestehende lich geschaffen. Darüber hinaus werden ausländische Studie- internationale Graduiertenkolleg hinaus sollen weitere rende und Nachwuchswissenschaftler neben deutschen Stu- grenzübergreifende Graduiertenkollegs bzw. eine interre- dierenden im Rahmen eines Stipendienprogramms des Landes gionale Ecole Doctorale eingerichtet werden; auch wird ein zur Exzellenzförderung in Forschung und Lehre unterstützt, das Fonds für die gemeinsame Unterstützung von interregiona- insgesamt jährlich ca. 400 000 € umfasst. len EU-Anträgen aufgebaut, zu dem jede Teilregion 20 000 € Mit dem neuen rheinland-pfälzischen Hochschul- jährlich beiträgt. gesetz, das am 01. September 2003 in Kraft getreten ist, wurden Die rheinland-pfälzischen Hochschulen nehmen die Rahmenbedingungen für die internationale Zusammen- regelmäßig erfolgreich an SOKRATES/ERASMUS-Ausschrei- arbeit entscheidend verbessert. Bachelor- und Masterstudien- bungen teil. Das Land finanziert gemeinsam mit dem Saar- gänge zählen zum Regelangebot der Hochschulen, ein Leis- land eine LEONARDO-Kontaktstelle, die Stipendien für Prak- tungspunktsystem ist verpflichtend, die Anerkennung im Aus- tika innerhalb Europas einwirbt und Praktikantenstellen ver- land erbrachter Leistungen erfolgt von Amts wegen, Hoch- mittelt. Besonders erfolgreich sind die rheinland-pfälzischen schulgrade werden durch ein Diploma Supplement ergänzt. Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Region Kai- Bei der Schaffung international attraktiver Studienangebote hat serslautern bei der Einwerbung von EFRE-Mitteln im Rahmen für die Hochschulen die Umsetzung der Bologna-Erklärung des Ziel 2-Programms Rheinland-Pfalz 2000–2006, wodurch durch Modularisierung, ECTS-Basierung und Einführung von erhebliche Verbesserungen im Hinblick auf den Ausbau einer akkreditierten Bachelor- und Masterstudiengängen neben dem wirtschaftsnahen Forschungs- bzw. Technologietransfer- Aufbau von integrierten bi-/multinationalen Studiengängen Infrastruktur erzielt wurden. mit Doppel- bzw. Mehrfachdiplom, strukturierten Doktoran- Hinsichtlich der Forschungsförderung auf EU-Ebene denprogrammen und internationalen Aufbaustudiengängen, liegt der Schwerpunkt auf der Begleitung und Koordinierung dem Ausbau Europäischer Kooperationsnetzwerke und der ver- der Projekte der Hochschulen im aktuellen 6. Forschungs- besserten Information über die rheinland-pfälzische Hoch- rahmenprogramm für Forschung, technologische Entwick- schullandschaft im Ausland Priorität. lung und Demonstration. Das eingangs erwähnte Anreizsys- Rheinland-Pfalz ist Teil der Region Saar-Lor-Lux- tem dient auch insoweit der finanziellen Unterstützung der Trier/Westpfalz und der so genannten Großregion, die neben Hochschulen. Mit der Einrichtung einer der International dem Saarland, Lothringen, Luxemburg und ganz Rheinland- Max-Planck-Research Schools am Max-Planck-Institut für Pfalz auch die Wallonie sowie die Französische Gemeinschaft Polymerforschung in Mainz wurde ein weiterer Akzent im und die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens umfasst. Hinblick auf die Internationalisierung der Forschungskompe- Alle Hochschulen des Landes beteiligen sich an entsprechen- tenz gesetzt. Im Oktober 2001 wurde der am Mainzer Max- den Kooperationen und gemeinsamen Forschungsprojekten. Planck-Institut für Chemie tätige russische Gastwissenschaft- Hervorzuheben sind als grenzüberschreitend tätige Institu- ler Alexander V. Sobolev mit dem Wolfgang-Paul-Preis der tionen die Arbeitsgruppe „Hochschulwesen“ der Regional- Alexander-von-Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. kommission Saar-Lor-Lux-Trier/Westpfalz, die Charte de Coopération (Charta universitärer Zusammenarbeit Saar-Lor- 58.5 Sonstige Programme und Maßnahmen Lux), und schließlich die Hochschul-Regionalkommission des Landes Saarland-Trier/Westpfalz, die sich auch grenzüberschreiten- den Belangen widmet. Mit dem Programm Neue Technologien, Umwelt und Förderung Laut dem 7. Gipfel der Großregion am 30. Juni 2003 der interdisziplinären Forschung fördert das Land Rheinland- zu dem Thema Bildung und Forschung soll der Kooperations- Pfalz Kompetenzzentren und Forschungsschwerpunkte an Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 447 – Drucksache 15/3300

den rheinland-pfälzischen Hochschulen. Alle durch diese der Hochschulen an den Drittmitteleinnahmen vergeben. gezielte und langfristig angelegte Förderung entstandenen Dies ist ein wirksamer Anreiz für die Hochschulen, Drittmittel Kompetenzzentren und Forschungsschwerpunkte wurden für die Forschung einzuwerben. Auch sämtliche Personalstellen extern evaluiert, um die fachliche Ausrichtung dieser werden nach Kriterien verteilt, die einerseits die Belastung Zentren zu überprüfen, damit die Qualität der Forschung zu durch die Lehre und andererseits besondere Leistungen z.B. in bewerten und Empfehlungen für die weitere Arbeit der der Forschung (Sonderforschungsbereiche, Forschungsschwer- Zentren zu erhalten. punkte, Drittmitteleinwerbung usw.) berücksichtigen. Auch die Ende 1991 durch das Land gegründete Stif- tung Rheinland-Pfalz für Innovation verfolgt den Zweck, die Literatur wissenschaftliche und technologische Entwicklung im Land zu fördern. Im Mittelpunkt der Förderung stehen Vorhaben Nähere Informationen über die Forschungs- und Technolo- der Grundlagenforschung und der anwendungsorientierten giepolitik des Landes Rheinland-Pfalz sind über die Internet- Forschung, neue Technologien sowie der Transfer wissen- seiten des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, schaftlicher Erkenntnisse in die Wirtschaft des Landes. Die Forschung und Kultur (www.mwwfk.rlp.de/) und des Stiftung konnte bisher gerade in Bereichen, die in besonde- Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und rem Interesse des Landes liegen, eine Vielzahl von Vorhaben Weinbau (www.mwvlw.rlp.de/) erhältlich. schwerpunktmäßig unterstützen. Die Stiftung setzt mit ihren Fördermaßnahmen Schwerpunkte, bei denen besondere Technologieportal des MWVLW: www.technologie.rlp.de Entwicklungschancen in Rheinland-Pfalz gesehen werden. Seit 1994 werden sämtliche Mittel für Forschung und Multimediainitiative rlp-inform: www.zukunft.rlp.de Lehre nach definierten Kriterien zwischen den Hochschulen verteilt. 30 Prozent dieser Mittel werden nach den Anteilen IMG: www.img-mainz.de

59 Saarland

59.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Seit den späten 80er und frühen 90er Jahren wurde mit Forschungs- und Technologiepolitik hohen Investitionen in grundlegenden und anwendungsnahen, technologieorientierten Forschungs- und Entwicklungs- Forschung, Entwicklung und Nutzung neuer Technologien bereichen eine gute Basis an Innovationspotenzial im SL auf- sind bestimmende Faktoren, um den Wandel des Saarlandes gebaut, die Impulse für den Strukturwandel gesetzt hat. Die (SL) zu einem wettbewerbsfähigen Wissenschafts- und Wirt- konsequente Nutzung des Forschungspotenzials über einen schaftsstandort fortzusetzen. Eines der vorrangigen Ziele des intensiven und breit angelegten Transfer von Wissen und Landes ist die Förderung eines engen Verbundes zwischen der Technologie in die Unternehmen wird durch die integrierte Wissenschaft und der Wirtschaft, damit die Ergebnisse aus der Wissenschafts- und Wirtschaftspolitik der Landesregierung im Forschung rasch und kontinuierlich in die Entwicklung neuer Zusammenwirken mit allen gesellschaftlichen Kräften unter- Produkte, Verfahren und Dienstleistungen umgesetzt und stützt. Der Innovationsprozess wird auf diesen Grundlagen die Voraussetzungen für die Sicherung bestehender und die weiterentwickelt, attraktive Themenfelder besetzt und eine Schaffung neuer Arbeitsplätze in zukunftsorientierten Be- zielgerichtete Nischenstrategie verfolgt. Hierzu erfolgt insbe- reichen geschaffen werden. Das Ministerium für Bildung, sondere eine Bündelung themenbezogener Kompetenzen in Kultur und Wissenschaft ist für die Forschungspolitik und Wirtschaft, Forschung und Bildung (Cluster), was zur Stand- -förderung der Hochschulen und der grundlagenorientierten ortprofilierung beiträgt. Das SL verfolgt dabei insbesondere Forschungseinrichtungen des Landes verantwortlich, die zwei Anliegen: die Nutzung und Verwertung aller im Land wirtschaftsorientierte Technologiepolitik und -förderung vorhandenen Innovationspotenziale in neuen ebenso wie in und die außerhochschulischen wirtschaftsnahen Forschungs- traditionellen Branchen sowie den Auf- und Ausbau einer einrichtungen sind dem Ministerium für Wirtschaft zugeord- zukunftsfähigen Innovationskultur. Dies wird auch durch die net. Die Abstimmung der Ressorts erfolgt im Rahmen einer Einrichtung zweier neuer Innovationseinheiten in der Lan- interministeriellen Arbeitsgruppe. desverwaltung deutlich: die Stabsstelle für Innovation, For- Drucksache 15/3300 – 448 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

schung und Technologie in der Staatskanzlei und die Abtei- sung des 7. Gipfels der Großregion am 30. Juni 2003 wurde lung für Innovation, wirtschaftsnahe Forschung und Tech- das – unter dem Vorsitz des ehemaligen Präsidenten der nologie im Ministerium für Wirtschaft. Europäischen Kommission, Jacques Santer, entwickelte – Wesentliche Grundlagen für die weitere Gestaltung „Zukunftsbild 2020 – Vision d’avenir 2020“ verabschiedet, in der Forschungs- und Technologiepolitik im SL bilden die dem die Ziele und Maßnahmen zur Schaffung eines gemein- Empfehlungen der Innovationsstrategie für das Saarland samen Hochschul- und Forschungsraums umrissen sind (2001), die gemeinsam von der Staatskanzlei, dem Ministe- (www.saarlorlux.saarland.de/11085.htm). Neu eingerichtet rium für Bildung, Kultur und Wissenschaft und dem Minis- wurde ein „Interregionaler Wissenschaftspreis“, der erstmalig terium für Wirtschaft entwickelt wurde (siehe auch www. 2003 ausgelobt und an ein Netzwerk von Virologen aus allen innovation.saarland.de). Teilen der Großregion verliehen wurde. Mit einem Interregio- Schwerpunktsetzungen liegen insbesondere in dem nalen Forschungsfonds werden künftig grenzüberschreitend Bereich der Nanotechnologien, – insbesondere Material- und gemeinsame Antragstellungen in den Europäischen For- Werkstoffwissenschaften aber auch Nanobiotechnologie –, schungsprogrammen unterstützt. der Informatik – insbesondere auf dem Gebiet der Bioinfor- Ein besonderes Markenzeichen – begründet auf den matik – , der Sprachforschung und -technologien, der Computer- traditionellen Beziehungen zum französischen Nachbarn – ist linguistik und der Künstlichen Intelligenz sowie weiterer An- die Frankreich-Kompetenz des SL. So gehört die Universität des wendungsfelder der Informatik („Bindestrichinformatiken“), Saarlandes als einzige deutsche Hochschule der Vereinigung der Informations- und Kommunikationstechnologie – unter französischsprachiger Universitäten (AUPELF) an. Für Studierende Berücksichtigung des Consultings –, der Mikroelektronik und von besonderem Interesse sind die binationalen Studiengänge der Medizintechnik. Im Kontext der Förderung zukunftsge- und Abschlüsse, die in diesem Rahmen angeboten werden. richteter Schwerpunkte steht die Bündelung von Kompeten- Bereits seit 1978 als gemeinsame Einrichtung der Universität zen auf ausgewählten Forschungsfeldern insbesondere der Metz und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Biotechnologien. Mit der Einrichtung des Clusters biokom. saar- Saarlandes besteht das Deutsch-Französische Hochschulinstitut land (www.biokom.saarland) – mit besonderem Fokus auf die für Technik, Wirtschaft und Wissenschaft (DFHI/ ISFATES). Mit sei- Nano- und Nanobiotechnologie, die pharmazeutische Biotech- nen sechs voll integrierten Studiengängen und bislang 1 750 nologie und die Bioinformatik – wurde eine wesentliche Absolventen hat das DFHI auch weiterhin Modellcharakter für Grundlage für den Ausbau dieses Forschungs- und Anwen- den Bereich der deutsch-französischen Hochschulkooperation. dungsschwerpunktes gelegt. Die langfristige Förderung der Die Einrichtung des Verwaltungssitzes der Deutsch- Bio- und Nanotechnologie findet ihre Unterstützung in der Französischen Hochschule (DFH) in Saarbrücken hat die beson- sogenannten „Trilateralen Initiative“, einer Vereinbarung zwi- dere Rolle des SL in der bilateralen Hochschulzusammenarbeit schen der Landesregierung, den Hochschulen (Universität zwischen Frankreich und Deutschland bestätigt. Die DFH ist als des Saarlandes und Hochschule für Technik und Wirtschaft) moderne Service-Einrichtung deutscher und französischer und der Fraunhofer-Gesellschaft. Der Verein Nanobionet e.V. Hochschulen mit einem differenzierten Programmangebot in (www.nanobionet.de) bündelt des Weiteren eine Vielzahl Lehre, Forschung und Ausbildung des wissenschaftlichen von wissenschafts-, forschungs- und wirtschaftsorientierten Nachwuchses konzipiert. Ihre Absolventen erhalten ein bina- Ansätzen der werkstoffbasierten Biotechnologien. Mit der tionales Diplom der jeweils beteiligten Partnerhochschulen Gründung der Initiative Geobiotec e.V. ist es gelungen, im beider Länder. Derzeit werden unter Federführung des SL Vor- Rahmen eines Private-Public-Partnership die finanziellen bereitungen zur Verleihung eines eigenen Diploms der DFH Mittel für einen bundesweit ersten Stiftungslehrstuhl für getroffen. Ende 2003 sind rund 4 800 Studierende aus 110 Mit- Pharmazeutische Biotechnologie zu beschaffen. gliedshochschulen an der DFH eingeschrieben. Ein besonderes Augenmerk gilt dem intensivierten Auf- und Ausbau kooperativer Wissenschafts- und Forschungsstruk- 59.2 Hochschulforschung turen in der Großregion „Saar-Lor-Lux“, der neben dem Saarland Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz und die Wallonie Mit der Universität des Saarlandes, der Hochschule für Musik angehören. Regionale, grenzüberschreitende Informations- Saar, der Hochschule der Bildenden Künste Saar, der Hochschule und Kommunikationsinfrastrukturen und die Bündelung von für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (Fachhochschule), Ressourcen in Form gemeinsamer Studienangebote, For- der Katholischen Fachhochschule für soziale Arbeit, der schungsvorhaben und Technologieentwicklungen sind Fachhochschule für Verwaltung sowie der Deutsch-Franzö- schwerpunktmäßige Zielsetzungen mit Blick auf die Gestal- sischen Hochschule und zwei privaten Berufsakademien ist tung einer europäischen Modellregion. Mit der Beschlussfas- im SL ein umfassendes, qualifiziertes Angebot wissenschaft- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 449 – Drucksache 15/3300

licher, technischer und künstlerischer Studiengänge gege- (WGL) Ende 2003 mit Wirkung vom 1.1.2005 von der BLK ben. 2002 betrug der Personalbestand an den saarländischen beschlossen wurde. Hinzu kommen ein Graduiertenkolleg Hochschulen insgesamt 9 351 Beschäftigte (davon 3 830 im Informatik sowie ein interdisziplinär angelegter Son- wissenschaftlichen und künstlerischen Bereich). Auf die derforschungsbereich und ein weiteres Graduiertenkolleg Universitätskliniken entfielen hiervon 5 648 Beschäftigte auf dem Gebiet der Kognitionswissenschaft unter Beteiligung (darunter 1 406 im wissenschaftlichen Bereich). der Informatik. Seit Ende 2000 besteht zudem das Zentrum für Einen Überblick über die Forschung an der Universität Bioinformatik, eine gemeinsam vom Max-Planck-Institut für des SL vermittelt die Homepage unter der Internetadresse Informatik sowie der medizinischen und den naturwissen- www.uni-saarland.de/de/forschung, an der Hochschule für schaftlichen Fakultäten I (Mathematik, Informatik) und III Technik und Wirtschaft unter www.htw-saarland.de (zum (Chemie, Pharmazie, Werkstoffwissenschaften) der Univer- Forschungsspektrum der außerhochschulischen Forschungsein- sität des Saarlandes getragene und durch die Deutsche For- richtungen siehe unter 12. 3 sowie unter www.uni-saarland.de/ schungsgemeinschaft geförderte Einrichtung. de/forschung/forschungseinrichtungen). Weiterführende Mit dem Fachbereich Werkstoffwissenschaften und Auskünfte zur Forschungsinfrastruktur des Landes enthalten Fertigungstechnik der 1990 aufgebauten Technischen Fakul- Teil IV darüber hinaus die Broschüren „Innovatives Saarland“ (6. Auf- tät der Universität des SL, dem Institut für Neue Materialien lage 2001, Neuauflage für 2004 vorgesehen), anzufordern (INM), dem Anwendungszentrum Neue Materialien für die über die Zentrale für Produktivität und Technologie Saar e.V., Oberflächentechnik (NMO) sowie dem Sonderforschungs- Franz-Josef-Röder-Straße 9, 66119 Saarbrücken, Tel.: (06 81) bereich „Grenzflächenbestimmte Materialien“, dem Gradu- 95 20 - 4 70, Fax: (06 81) 5 84 - 61 25) bzw. „Studieren Forschen iertenkolleg „Grundlagen und Technologien von neuen Lehren in SaarLorLux-Trier/Westpfalz und Wallonien“ 2003, Hochleistungswerkstoffen“ sowie dem Europäischen Gradu- anzufordern beim Ministerium für Bildung, Kultur und iertenkolleg „Physikalische Methoden in der strukturellen Wissenschaft, Hohenzollernstr. 60, 66117 Saarbrücken, Erforschung neuer Materialien“ bilden die Material- und Tel. (06 81) 5 01 - 00 bzw. Fax (06 81) 5 01 - 72 91. Werkstoffwissenschaften einen weiteren zentralen Kompe- Drei Sonderforschungsbereiche arbeiten an der Univer- tenzverbund. Der Schwerpunkt wird gestärkt durch die Be- sität des SL auf den Gebieten der Werkstoffwissenschaften, teiligung saarländischer Wissenschaftlerinnen und Wissen- der Theoretischen Medizin sowie in einem interdisziplinären schaftler und Forschungseinrichtungen an insgesamt drei Verbund von Informatik, Künstlicher Intelligenz, Psychologie der vom BMBF geförderten sechs überregionalen Kompe- und Computerlinguistik. Neu eingerichtet wurde 2000 der tenzzentren „Nanotechnologie für neue Werkstoffe“. Transferbereich 25 (Physik), der aus dem Sonderforschungs- Interessante Ansätze für weitere Schwerpunktsetzun- bericht 277 (Grenzflächenbestimmte Materialien) hervorge- gen bzw. Nischendetektion ergeben sich aus der an der Uni- gangen ist. Ende 2003 genehmigte die Deutsche Forschungs- versität des Saarlandes gelebten trans- und interdisziplinären gemeinschaft den Transregio „Automatische Verifikation Zusammenarbeit über Fach- und Fakultätsgrenzen hinaus. und Analyse komplexer Systeme“, der ab Anfang 2004 ge- Zur Unterstützung dieser Kooperationen werden vom Minis- meinsam von den Universitäten Oldenburg, Freiburg und terium für Bildung, Kultur und Wissenschaft gezielt Mittel Saarbrücken (5 Teilprojekte) getragen wird. Sieben Graduier- des Landesforschungsförderungsprogramms als Anschub- tenkollegs bestehen auf den Gebieten Informatik, Kognitions- finanzierungen eingesetzt. Hierzu gehören unter anderem wissenschaft, Materialwissenschaft, Neuere Sprach- und die Projekte „Biologisch komponierte Materialien und Literaturwissenschaften, Physik sowie Medizin, darunter Systeme“ sowie „Enzyme: Tools, Targets,Therapeutics“. zwei Europäische Graduiertenkollegs sowie eines gemeinsam Der Einwerbung von Drittmitteln durch die saarlän- mit der Technischen Universität Kaiserslautern. dischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird Ein besonderer Kompetenzschwerpunkt besteht auf dem als Ergänzung der Forschungsförderung durch das Land Gebiet der Informatik mit dem Fachbereich Informatik an der sowie als wichtiges Element des Innovations- und Techno- Universität des SL, dem Deutschen Forschungszentrum für logietransfers und der gemeinsamen Problemlösung im Künstliche Intelligenz (DFKI), dem Max-Planck-Institut für Verbund Wissenschaft und Wirtschaft eine hohe Bedeu- Informatik (MPI), dem Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI), tung beigemessen. Die von der Universität des SL und der dem Institut der Gesellschaft zur Förderung der angewand- Universitätsklinik eingeworbenen Drittmittel lagen 2002 ten Informationsforschung e.V. (IAI) und dem Internationa- bei rd. 35,82 Mio. €. Auch die Hochschule für Technik und len Begegnungs- und Forschungszentrum für Informatik Wirtschaft konnte in den vergangenen Jahren für eine Schloss Dagstuhl GmbH (IBFI), dessen Aufnahme in die Fachhochschule hohe Drittmittel für ihre angewandte FuE gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern einwerben. Drucksache 15/3300 – 450 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Dieses Ziel wird auch auf europäischer Ebene in den konkreten Einsatz in der Praxis. Dies erfolgt unter Anpassung Forschungsprogrammen der Europäischen Union verfolgt. an die spezifischen Nutzer- bzw. Anwenderbedürfnisse des Mit Fördermitteln aus dem Landesforschungsförderpro- Auftrag gebenden Unternehmens und der Schulung der Mit- gramm unterstützt die saarländische Landesregierung An- arbeiter in der Anwendung der neuen Technologien. Mit tragstellungen der Hochschulen und Forschungseinrichtun- über 1 Mio. € unterstützte das Ministerium für Bildung, Kultur gen in diesen Programmen. und Wissenschaft im Berichtszeitraum den Aufbau eines Die Rahmenbedingungen zur Fortentwicklung der Tomographiezentrums am Fraunhofer-Institut für zerstö- Hochschulen wurden den gestiegenen Anforderungen ange- rungsfreie Prüfverfahren, das sich der Entwicklung von passt. Die Universität des SL verfügt ab 2004 über einen Glo- Prüfdienstleistungen im Kundenauftrag mit den Schwer- balhaushalt, dessen Volumen bis 2006 durch eine Vereinba- punkten Fehlerdetektion, 3D-Visualisierung und Messen von rung mit dem Land abgesichert ist und damit Planungssicher- Werkstoffeigenschaften widmet. Die zertifizierten Prüfver- heit ermöglicht. Parallel dazu wurde ein neues Universitäts- fahren stehen bislang in keinem anderen akkreditierten gesetz auf den Weg gebracht, das dieser gegenüber dem frü- Prüflabor zur Verfügung. heren Rechtszustand eine weitaus höhere Autonomie und Der Aufbau eines Science Parks in unmittelbarer An- Flexibilität gewährt. Zur Gewährleistung eines hohen Leis- bindung zur Universität des SL führte zu einer weiteren Stär- tungsstandards verpflichtet sich die Universität zur kontinuier- kung des Technologietransfers. Er bietet jungen Forschungs- lichen Evaluation; Entwicklungsziele werden im Rahmen von und Entwicklungsbetrieben oder Entwicklungsabteilungen Zielvereinbarungen mit dem Land definiert. Der Grad ihrer von Unternehmen in Nachbarschaft zur Universität attraktive Einhaltung ist Maßstab für die Weiterentwicklung des Global- Arbeitsbedingungen und dient weiterhin dazu, die dem Star- haushaltes. Mit dem Gesetz zur Reform der Hochschulmedizin terzentrum der Universität entwachsenen Spin-offs aufzu- wurde dem Universitätsklinikum der Status einer rechtsfähi- nehmen. Durch die direkte räumliche Nähe zwischen Univer- gen Anstalt des öffentlichen Rechts verliehen. Damit wird auch sität, Starterzentrum und Science Park wird der Dialog zwi- das Universitätsklinikum in die Lage versetzt, unter Beachtung schen Wissenschaft und Wirtschaft weiter intensiviert. Auf- seiner Funktion in Forschung und Lehre weitaus flexibler, ei- grund der hohen Nachfrage wurde bereits Ende 2003 mit genverantwortlicher und wirtschaftsorientierter zu handeln. dem weiteren Ausbau des Science Parks begonnen. Bis Ende 2004/Anfang 2005 sollen weitere 11 000 qm mit Büro- und 59.3 Außerhochschulische Forschung Laboreinheiten bereitgestellt werden. Ergänzt und unter- stützt wird das Konzept durch den weiteren Ausbau der Einen Überblick über das Forschungsspektrum der außerhoch- Förderung von Existenzgründern aus den Hochschulen, denen schulischen Forschungseinrichtungen geben die Internet- in einem ersten Schritt notwendige Infrastruktur sowie Ser- Seiten der jeweiligen Einrichtungen, deren Adressen unter vice- und Beratungsleistungen innerhalb der Hochschulen www.uni-saarland.de/de/forschung/forschungseinrichtun- bereitgestellt werden und die nach einer Anlaufphase die gen zusammengefasst sind. Option nutzen können, in den Science Park überzuwechseln. Die Forschungs- und Technologiepolitik des Landes Auch über die Startphase hinaus werden die neu gegründe- ist im Bereich der außerhochschulischen Forschungseinrich- ten Unternehmen durch ein Coaching-Programm unterstützt. tungen in besonderem Maß verbunden mit den Zielsetzungen Die erfolgreiche Arbeit des Starterzentrums der Universität zur Modernisierung des Standorts und der inhaltlichen Gestal- des SL dokumentiert sich in den zwischenzeitlich (10/2003) tung des Strukturwandels. Die Impulsgebung aus der Forschung 128 aus der Hochschule heraus neu gegründeten Unterneh- mit dem Ziel, eine diversifizierte und innovationsorientierte men, die insgesamt 775 zusätzliche hochqualifizierte Arbeits- Unternehmenslandschaft zu entwickeln, nimmt einen zentra- plätze geschaffen haben. Anlaufstelle für Starter an der Hoch- len Stellenwert ein. Die Einrichtung von Demonstrations- und schule für Wirtschaft und Technik ist das Institut für Techno- Applikationszentren ist Bestandteil des Konzepts, über den logietransfer, das auch das dortige Spin-off-Center betreibt. Aufbau durchgehender Forschungs- und Entwicklungsketten vor- Aus Privatisierungserlösen des Saarlandes wurde das handene Lücken zwischen der Grundlagenforschung und der Sondervermögen Zukunftsinitiative gebildet, mit dessen marktreifen Umsetzung in Industrieprodukte zu schließen Hilfe u.a. eine Vielzahl von Projekten aus den Bereichen und eine breite Nutzung der an den Hochschulen und For- Hochschullehre, Hochschulforschung und außeruniversitäre schungseinrichtungen vorhandenen Basistechnologien sicher- Forschung gefördert werden. Hierzu gehören u.a. auch die zustellen. Aufgabe der Zentren ist die anwendungsbezogene vom Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik betrie- Weiterentwicklung dieser Technologien sowie die Entwick- bene europäische Zellbank mit dem angeschlossenen lung der notwendigen Produktionstechnologien bis zum Zentrum für Kryobiotechnologie (EuroCryo). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 451 – Drucksache 15/3300

59.4 Technologieförderung und über das Ministerium für Wirtschaft, Am Stadtgraben 6 – 8, Technologietransfer 66111 Saarbrücken, Tel.: (06 81) 5 01 - 00, Fax: (06 81) 5 01 - 15 90 erhältlich. Über die Homepage des Saarlandes sind eine Viel- Mit der Zentrale für Produktivität und Technologie e.V. (ZPT), zahl weiterführender Informationen zu den Bereichen Poli- der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) tik, Forschung und Wirtschaft zudem unter www.saarland.de an der Universität des SL, dem Institut für Technologietrans- im Internet abrufbar. fer an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des SL Auf die Verstärkung des Technologietransfers aus (FITT) sowie dem Technologietransfer-, Innovations- und den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes Technologieberatungsdienst (T.IT.) der Handwerkskammer zielt auch das 1998 eingerichtete Landesforschungsförde- des SL und der Beratungsstelle für sozial-verträgliche Techno- rungsprogramm (LFFP), in dessen Rahmen anwendungs- logiegestaltung e.V. (BEST) steht der saarländischen Wirt- orientierte Forschungsvorhaben in der Kooperation mit – vor schaft ein leistungsfähiges Netz von Technologietransfer- und allem kleinen und mittleren – Unternehmen gefördert wer- -beratungsstellen mit einem breiten Angebot an qualifizierten den. Informationen hierzu erteilt das Ministerium für Bildung, Dienstleistungen zur Verfügung. Ende 2001 wurde die Uni- Kultur und Wissenschaft, Hohenzollernstr. 60, 66117 Saar- Teil IV versität des Saarlandes Wissens- und Technologietransfer brücken, Tel.: (06 81) 5 01 - 00, Fax: (06 81) 5 01 - 72 91. GmbH (WuT GmbH) als wirtschaftlich operierende Einheit gegründet, welche die KWT insbesondere in den Bereichen 59.5 Internationale Aktivitäten Existenzgründung und Veranstaltungsorganisation unter- stützt, aber auch gleichzeitig Träger der Patentverwertungs- Die Öffnung der Märkte und ihre gegenseitige Durchdrin- agentur (PVA) der saarländischen Hochschulen ist. Im Rah- gung im Rahmen des Globalisierungsprozesses von men der vom BMBF unterstützten Zukunftsinitiative Hoch- Wissenschaft und Wirtschaft fordern in verstärktem Maß schulen konnte die PVA des Saarlandes ihre operative Tätig- die Bildung von Forschungspartnerschaften auf internationa- keit Mitte 2002 aufnehmen und sich zwischenzeitlich zu ler Ebene. Das SL sieht in den Kooperationen saarländischer einem kompetenten und respektierten Dienstleister im Be- und ausländischer Hochschulen und Forschungseinrich- reich der Be- und Verwertung von Erfindungen an saarländi- tungen wichtige Entwicklungsperspektiven, die es mit schen Hochschulen entwickeln. Das Modell einer kleinen Blick auf die Einbindung des Standortes in neue Strukturen PVA, die nur wenige Hochschulen betreut und durch die und Verbünde auf wissenschaftlicher wie auf wirtschaft- räumliche Nähe den direkten und persönlichen Kontakt zu licher Ebene fördert und ausbaut. den Erfindern halten kann, begleitet von einer intensiven Dem Ziel der Sicherung der internationalen Wettbe- Zusammenarbeit im PVA-Netzwerk, hat sich bislang als werbsfähigkeit dienen insbesondere Kooperationen mit erfolgreich erwiesen. anderen Hochschulen in Europa, aber auch in Asien und Die saarländischen Technologieprogramme bieten Amerika, sowie die Einrichtung von internationalen Studien- innovativen mittelständischen Unternehmen zur Steigerung gängen, das Angebot von bi- und trinationalen Studiengängen ihrer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit vielfältige För- sowie der Austausch von Gastwissenschaftlerinnen und Gast- dermöglichkeiten: Das Programm zur Innovationsförderung, wissenschaftlern. So unterhält die Universität des Saarlandes mit dem Durchführbarkeitsstudien und Forschungsaufträge derzeit 37 außereuropäische Kooperationen. Im Rahmen bezuschusst werden, das Forschungs- und Technologiepro- eines Ostpartnerschaftsprogramms erfolgt die Kooperation gramm, das Produkteinführungsprogramm oder das Inno- mit Hochschulen in Sofia, Prag, Warschau, Tblissi, Rostov und vationsassistentenprogramm. Darüber hinaus werden mit Tver. In den Netzwerken Galenus (Pharmazie) und ODL (Sport- einem speziellen Aktionsprogramm Gründungen technologie- wissenschaft) sind im Rahmen der europäischen Förderung orientierter Unternehmen gefördert. Ergänzt wird die Förder- mehr als 50 (Galenus) bzw. mehr als 30 (ODL) Hochschulen in palette durch Zuschüsse zu Existenzgründungs- und allgemei- Europa beteiligt. Eine intensive Beteiligung erfolgt in den nen Unternehmensberatungen sowie durch einen Modell- SOKRATES/ERASMUS-Programmen. Der im Vergleich zu versuch zur Stärkung saarländischer Patentaktivitäten. anderen nationalen Universitäten herausragende Anteil Besondere Bedeutung für den Technologietransfer kommt ausländischer Studierender von 14 Prozent (Durchschnitt 11 den Starterzentren an der Universität sowie dem Science Park Prozent) weist der Universität des Saarlandes einen besonde- zu. Einen Schwerpunkt im Science Park bildet der Wirtschafts- ren Stellenwert in dem Bestreben zu, die Anziehungskraft bereich Biotechnologie, dessen Weiterentwicklung im Saar- deutscher Hochschulen zu steigern. land durch begleitende Maßnahmen forciert wird. Weitere Einen Überblick über internationale Kooperationen Informationen zur Technologieförderung des Landes sind und Aktivitäten der Hochschulen und Forschungseinrich- Drucksache 15/3300 – 452 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

tungen geben die Homepages der jeweiligen Einrichtungen werden in einem Netzwerk kleine und mittlere Unternehmen (Adressen siehe oben). bei der Umsetzung von auf Mikrotechnologien basierenden Mit dem Ziel der Zusammenarbeit im wissenschaft- Produktideen in medizinische Produkte unterstützt. Im lichen und technologischen Bereich haben die Regierung des Rahmen der verstärkten Globalisierung der Aktivitäten des Saarlandes und die Autonome Provinz Trient im November IBMT steht auch die Einrichtung des Fraunhofer-Technology 2000 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Diese Center China (FteCC) mit Sitz in Shenzhen. 2003 wurde am vollzieht sich insbesondere im Bereich der Sprachtechnologie IBMT die Europäische Kryoforschungsbank (EUROCRYO), eine und der Künstlichen Intelligenz, in denen beide Regionen mit mikrosystembasierte Zellbank auf dem Gebiet der Tieftempe- dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelli- raturbiotechnologie, in Betrieb genommen. Diese steht euro- genz (DFKI) und dem Istituto Trentino di Cultura – Centro per paweit und international als Dienstleister und Berater zur la Ricerca Scientifica e Technologica (ITC-irst) ausgewiesene Verfügung. Schwerpunkte aufweisen. Die Beteiligung an den Ausschreibungen der Euro- Bereits seit 1998 ist das Fraunhofer-Institut für päischen Union im Rahmen der Europäischen Forschungs- Biomedizinische Technik (IBMT) in Zusammenarbeit mit dem förderung und -programme wurde in der jüngsten Vergan- Institut für Mikroelektronik, Barcelona, Träger des Europäi- genheit nachhaltig gesteigert. Dazu trägt auch die darge- schen Kompetenzzentrums für biomedizinische Mikrokompo- stellte Förderung von Antragstellungen über das Landesfor- nenten, -instrumente und –techniken (MEDICS). Europaweit schungsförderprogramm des Saarlandes bei.

60 Freistaat Sachsen

Der Freistaat Sachsen hat in den letzten elf Jahren eine leis- ternehmen mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten er- tungsstarke, vielfältig orientierte und strukturell ausgewo- fasst. Mehr als zwei Drittel davon betreiben ständig For- gene Forschungslandschaft sowohl im Hochschul- als auch im schung und Entwicklung. Für diese Unternehmen haben außerhochschulischem Bereich aufgebaut (www.smwk.de). Kooperationsbeziehungen zu Hochschulen und anderen Entsprechend ihrem Charakter und ihren Aufgaben sind die Forschungseinrichtungen einen hohen Stellenwert. Das For- Hochschulen und außerhochschulischen Einrichtungen auf schungs- und Entwicklungspotenzial der sächsischen Wirt- den Gebieten der Grundlagen-, der anwendungsorientierten schaft ist in den zurückliegenden Jahren immer leistungsfä- sowie der wirtschaftsnahen Forschung aktiv. Im Wettbewerb higer geworden. mit anderen deutschen Ländern und darüber hinaus haben sich diese Einrichtungen zu international anerkannten Stät- 60.1 Grundsätze und Schwerpunkte der ten der Forschung und Lehre entwickelt. Forschungs- und Technologiepolitik Im Freistaat Sachsen sind 4 Universitäten, das Inter- nationale Hochschulinstitut in Zittau, 5 Kunsthochschulen Wirtschaftswachstum und zukunftssichere Arbeitsplätze sowie 5 Fachhochschulen angesiedelt. Weiterhin sind 7 Ein- beruhen heute auf der raschen Einführung neuer Produkte richtungen der staatlichen Berufsakademie sowie 8 private und Technologien. Wissenschaft und Forschung gehören Hochschulen vorhanden. Im außerhochschulischen Bereich deshalb zu den wichtigsten Standortfaktoren für den Frei- haben 10 Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG), 1 staat Sachsen. Sie sind Grundvoraussetzung für die nachhalti- Einrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF), 7 Leibniz- ge Entwicklung des Landes sowohl in wirtschaftlicher als Institute (WGL), 6 Institute der Max-Planck-Gesellschaft auch in kultureller Hinsicht. Vorrangiges Ziel der Sächsischen (MPG) und 10 Landesforschungseinrichtungen in Sachsen Staatsregierung ist eine prosperierende Wissenschafts- und ihren Standort. 14 durch das Wissenschaftsministerium aner- Forschungslandschaft. kannte An-Institute und 4 Forschungszentren der Fachhoch- In der Aufbauphase sei 1991 hat Sachsen seine For- schulen ergänzen den Bereich der außerhochschulischen schungsförderung vorrangig auf die Bereiche konzentriert, Forschung. in denen wissenschaftliche Kompetenz bereits verfügbar war. Im Bereich der Wirtschaft stieg in den letzten Jahren Daneben galt es, inhaltliche und strukturelle Defizite in der kontinuierlich die Anzahl der Unternehmen, die Forschung und Forschungslandschaft abzubauen. Diese Aufbauphase ist Entwicklung betreiben. Im Jahr 2001 wurden mehr als 1 100 Un- weitgehend abgeschlossen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 453 – Drucksache 15/3300

In Zukunft wird es vor allem darum gehen, im euro- Entwicklung zu eröffnen bzw. zu erhalten, die Herausbildung päischen und globalen Wettbewerb auf einigen ausgewähl- technologieorientierter Netzwerke zu unterstützen, die ten Gebieten einen „Vorsprung durch Innovation“ zu errei- Ausstattung der Unternehmen mit FuE-Personal zu verbes- chen und zu sichern. Die Prioritäten bei der Förderung der sern und die Einbindung der Unternehmen in die internatio- Forschung werden daher so gesetzt, dass vorhandene Kom- nale Arbeitsteilung zu forcieren. Die Orientierung auf tech- petenzen erhalten bleiben und weiter ausgeprägt werden. nologische Schlüsselgebiete soll dabei nicht nur Impulse für Künftig geht es darum, die Stärken weiter auszubauen auch um die Entstehung neuer, zukunftsfähiger Arbeitsplätze in High- den Preis, noch vorhandene Defizite hinnehmen zu müssen. Tech-Bereichen geben, sondern auch die Konkurrenzfähig- Sachsen ist bestrebt, die Effizienz der Forschung keit von in Sachsen traditionell beheimateter Branchen insge- durch Vernetzung, Flexibilisierung und Autonomie zu stei- samt stärken. Eine enge und gleichzeitig flexible Verzahnung gern. Somit werden die Schwerpunkte der sächsischen der Forschungspotenziale der Unternehmen mit der übrigen Forschungspolitik auf die weitere Leistungssteigerung der Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur bietet gute Vor- vorhandenen Forschungseinrichtungen gelegt. Dazu gehört, aussetzungen, um die rasche Umsetzung wissenschaftlicher das flexible und schnelle Zusammenwirken aller am Innova- Erkenntnisse in wirtschaftliche Erfolge zu erleichtern. Teil IV tionsprozess Beteiligten zu erleichtern. Die weitere Vernet- In Sachsen wurden 1999 nach dem aktuellen Bundes- zung der Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unter- vergleich des BMBF (2002) insgesamt 1,7 Mrd. € (381 € pro nehmen ist eine wichtige Voraussetzung dafür. Forschungs- Einwohner) durch die öffentliche Hand und die Wirtschaft einrichtungen müssen auch darin unterstützt werden, sich in für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Damit lag europäische bzw. internationale Kompetenznetze einzubrin- Sachsen in Deutschland an 7. Stelle. gen oder eigene zu initiieren. Nur so können sie im Wettbe- werb um die immer wichtiger werdenden europäischen För- 60.2 Hochschulforschung und außerhoch- dermittel Erfolg haben und sich im weltweiten Wettbewerb schulische Forschung behaupten. Die Forschungseinrichtungen müssen künftig noch Die 4 Universitäten an den Standorten Dresden, Leipzig, schneller als bisher auf aktuelle Entwicklungen reagieren Chemnitz und Freiberg, das Internationale Hochschulinstitut können. Dazu ist ihnen ein großes Maß an Flexibilität einzu- in Zittau als kleinste universitäre Einrichtung, die 5 Fach- räumen. Exzellente Voraussetzungen bietet dazu ein in der hochschulen in Dresden, Leipzig, Mittweida, Zittau und institutionellen Forschungsförderung bewährtes Qualitäts- Zwickau sowie die 5 Kunsthochschulen in Dresden und Leip- sicherungssystem, in dem die eigene Leistungsfähigkeit zig sind die Hauptelemente der sächsischen Forschungsland- immer wieder überprüft werden kann. Dieses System muss schaft und zugleich wichtigste Orte für die Grundlagenfor- konsequent weiterentwickelt werden. Mehr Flexibilität und schung. Den Hochschulen (ohne Medizin) standen Ende Sep- mehr Gestaltungsspielräume versprechen auch die Einfüh- tember 2002 insgesamt rd. 9 440 Haushaltsstellen zur Verfü- rung von – dem Wissenschaftsbetrieb angepassten – betriebs- gung. Dazu arbeiteten an den beiden medizinischen Fakultäten wirtschaftlichen Methoden, z.B. der Kosten-Leistungsrech- in Leipzig und Dresden 2 030 Beschäftigte. Für die Finanzierung nung und der Programm- Budgetierung. der Hochschulen einschließlich der Medizin wurden im Jahr Exzellenz und wissenschaftliches Niveau sind für 2002 Landesmittel in Höhe von 852 Mio. € eingesetzt. Weitere Forschungseinrichtungen entscheidende Erfolgskriterien. Es rd. 130 Mio. € kamen vom Bund und der Europäischen Union. ist unbestritten, dass man diesen Kriterien am besten mit Das Spektrum der Hochschulforschung reicht von der einem Höchstmaß an Autonomie in der Forschung – sowohl Grundlagenforschung bis zur angewandten Forschung und bei der Bestimmung der Inhalte als auch beim Einsatz der Entwicklung für die Wirtschaft. In der angewandten For- Ressourcen – gerecht werden kann. Dazu bedarf es des Ver- schung nehmen die fünf Fachhochschulen für Technik und trauens sowie der Risikobereitschaft auf beiden Seiten, der Wirtschaft (FH) eine wichtige Stellung ein. Die Hochschulen Wissenschaft und der öffentlichen Hand. Vertrauen und haben auf der Grundlage des sächsischen Hochschulgesetzes Risikobereitschaft sind unverzichtbare Elemente einer erfolg- eigenständige Forschungszentren sowie An-Institute ge- reichen Forschungspolitik. schaffen. Sie fungieren als Mittler zwischen Hochschule und Die Sächsische Staatsregierung ist bestrebt, mit ihrer regionaler Wirtschaft und befördern in erster Linie den Tech- Technologiepolitik die Rahmenbedingungen für die Industrie- nologietransfer in die Wirtschaftsunternehmen der Region. forschung und die wirtschaftsnahe Forschung ständig zu Forschung, Lehre und Weiterbildung wurden durch verbessern. Anliegen der Technologieförderung ist es, den die 1999 von der Sächsischen Staatsregierung eingesetzte Unternehmen finanzielle Spielräume für Forschung und Hochschulentwicklungskommission evaluiert. Auf Grundla- Drucksache 15/3300 – 454 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

ge von Empfehlungen dieser Kommission wurde im Jahr mitteln eingeworben. Zusätzlich zu den Haushaltsstellen aus 2003 zwischen dem Freistaat Sachsen und seinen Universi- dem Landesetat konnten dadurch rund 4 200 Forscherinnen täten und Fachhochschulen ein Hochschulvertrag abge- und Forscher an den Hochschulen eingestellt werden. schlossen. Er sichert den einzelnen Hochschulen personelle Die außerhochschulische Forschung ergänzt wir- und finanzielle Ressourcen sowie zusätzliche Investitionen kungsvoll die Forschung an den Universitäten und Fach- bis zum Jahr 2010 zu. Dies entspricht auch den Anregungen hochschulen sowie die Forschungs- und Entwicklungsakti- der Europäischen Union. Sie hatte im März 2003 gefordert, vitäten in den Unternehmen. In diesem Bereich verfügt den Hochschuleinrichtungen längerfristige Planungssicher- Sachsen über eine gut entwickelte, sinnvoll strukturierte und heit zu gewähren. regional ausgewogene sowie in Teilen international beachte- Gegenwärtig fördert die Deutsche Forschungsge- te Forschungsstruktur. Das gilt sowohl für die jeweiligen meinschaft (DFG) an den sächsischen Hochschulen insgesamt Anteile von Grundlagen- und angewandter Forschung als 14 Sonderforschungsbereiche sowie 18 Graduiertenkollegs. auch – angesichts der Ausgangslage im Jahr 1990 – für ein Zwei der Kollegs haben den Status europäischer Graduierten- ausgewogenes Verhältnis von Natur-, Ingenieur-, Geistes- kollegs. Sächsische Hochschulen sind auch in den BMBF- und Sozialwissenschaften. Förderprogrammen „InnoRegio“ sowie „Innovative regionale Die Struktur der sächsischen außerhochschulischen Wachstumskerne in den neuen Ländern“ mit regionalen Forschungslandschaft ist durch einen hohen Anteil von Netzwerken eingebunden. Mit Mitteln des Hochschul- und Einrichtungen gekennzeichnet, die von Bund und Ländern Wissenschaftsprogramms (HWP) des BMBF wurden schwer- nach Art. 91b GG gemeinsam finanziert werden. Hierzu gehö- punktmäßig die Biotechnologischen Zentren in Dresden und ren das Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH, eine Leipzig finanziert. Der Aufbau von 12 Lehrstühlen mit biome- Einrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher For- dizinischem und biotechnologischem Profil sowie die Bil- schungszentren, die Institute der MPG, der FhG und der WGL. dung von Forschernachwuchsgruppen stehen dabei im Diese gemeinsam von Bund und Ländern finanzierten Insti- Vordergrund. tute werden im Teil „Förderorganisationen und Forschungs- Weiterhin beteiligen sich die sächsischen Fachhoch- einrichtungen“ näher beschrieben. schulen mit großem Erfolg am BMBF-Förderprogramm Sie werden durch 10 ausschließlich aus Landesmitteln „Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung an geförderte Institute sowie durch ein vielgestaltiges Netz an Fachhochschulen“. außerhochschulischen Strukturen ergänzt, welche die Ver- Die sächsischen Hochschulen kann man als Haupt- bindung von Wissenschaft und Wirtschaft effizient stärken. akteur im arbeitsteiligen Forschungsprozess bezeichnen. Die Zusammen mit den bereits erwähnten Forschungszentren an immer kürzeren Innovationszyklen lassen die Bereiche den Fachhochschulen und 14 An-Instituten warben diese Grundlagenforschung, angewandte Forschung und Entwick- Einrichtungen 2002 insgesamt 103,5 Mio. € an Drittmitteln lung näher aneinander rücken und führen verstärkt zur ein. Durch 2 120 Forschungsprojekte konnten damit 1 630 Mit- Überlappung der Forschungsfelder der Hochschulen und arbeiter zusätzlich beschäftigt werden. außerhochschulischen Forschungseinrichtungen. Damit ver- Weitere Forschungsinstitute und Landesanstalten im bunden ist neben einem intensiveren Wettbewerb auch die Aufgabenbereich der Ressorts für Gesundheit und Umwelt Chance zu fruchtbarer Zusammenarbeit. Diesen vielgestaltigen runden das Gesamtbild der öffentlich geförderten For- Prozess durch geeignete infrastrukturelle und personenbezoge- schungseinrichtungen ab. Das Forschungspotenzial allein ne Maßnahmen zu unterstützen, ist ein wesentliches Ziel der dieser Einrichtungen umfasste im Jahr 2002 weitere 370 Wissenschaftspolitik in Sachsen. Mehr als 30 gemeinsame Stellen. Insgesamt wirken damit in der außerhochschuli- Berufungen verknüpfen außerhochschulische Forschungs- schen Forschung des Freistaates Sachsen gegenwärtig mehr einrichtungen mit den jeweiligen Instituten der Hochschulen. als 4 600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie gewährleisten die personelle Verbindung und den intensi- In den vergangenen elf Jahren hat Sachsen im außer- ven Austausch zwischen beiden Forschungsbereichen. hochschulischen Bereich auch großen Wert auf den Ausbau Der wachsende Erfolg der sächsischen Hochschulen der geisteswissenschaftlichen Forschung gelegt. Es existieren bei der Einwerbung von Drittmitteln ist zugleich Ausweis heute im Freistaat sieben geisteswissenschaftliche Forschungs- ihrer Leistungsfähigkeit. Sie erzielten im Jahr 2002 rund einrichtungen, darunter die Sächsische Akademie der Wis- 206 Mio. € (Universitäten: 188 Mio. €, FH: 17 Mio. €) aus For- senschaften zu Leipzig, das Institut für Sächsische Geschichte schungsvorhaben des Bundes, des Landes, der Trägerorga- und Volkskunde in Dresden, das Simon-Dubnow-Institut für nisationen, der Wirtschaft und der EU. Gegenüber 2001 wur- jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig, den im Hochschulbereich somit 14 Mio. € mehr an Dritt- das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 455 – Drucksache 15/3300

der Technischen Universität Dresden und das Tanzarchiv 60.3 Technologieförderung und Leipzig. In Leipzig befindet sich zudem das Geisteswissen- Technologietransfer schaftliche Zentrum für Geschichte und Kultur Ostmittel- europas, das seine Grundfinanzierung vom Freistaat Sachsen Kostenreduzierungen allein reichen nicht aus, um sich im und eine ergänzende Projektfinanzierung von der Deutschen Wettbewerb behaupten zu können. Das zeigt sich nicht nur vor Forschungsgemeinschaft erhält. dem Hintergrund der EU-Erweiterung. Auf Dauer entscheidet Eine besondere Aufgabe hat das Sorbische Institut immer die Innovationsstärke der Unternehmen über ihre Wett- (Serbski Institut) in Bautzen. Die Forscherinnen und Forscher bewerbschancen. Mit insgesamt fast 11 5003 Industrieforschern dieses Instituts erkunden die Vergangenheit und die Gegen- verfügt Sachsen über 3,75 Prozent des deutschen bzw. mehr als wart der Sorben, einer ethnischen Minderheit in der Lausitz. 40 Prozent des ostdeutschen Industrieforschungspotenzials. Schwerpunkte der Forschung bilden die Geschichte, Kultur Ähnlich wie in den anderen ostdeutschen Ländern sind nahezu und Sprache der Sorben in der Ober- und Niederlausitz. In 3/4 der Industrieforscher in kleinen und mittleren Unterneh- Cottbus unterhält das Institut eine Zweigstelle für niedersor- men tätig. Intensive Forschung und Entwicklung bedeutet in bische Forschungen. Es wird von der Stiftung für das sorbi- diesen Unternehmen ein erhebliches finanzielles und wirt- Teil IV sche Volk finanziert, die ihre Mittel vom Bund, dem Land schaftliches Risiko. Mit einer Technologieförderung auf hohem Brandenburg und dem Freistaat Sachsen erhält. Niveau sollen diese Risiken reduziert und zugleich Anreize für Ein weiteres Fundament für den arbeitsteiligen For- Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf den Gebieten der schungsprozess bilden die großen Forschungsverbünde, ins- Schlüsseltechnologien geboten werden. besondere auf den Gebieten Material- und Umweltforschung, Neben einzelbetrieblichen FuE-Vorhaben genießen Biotechnologie sowie der Medizin. Sie fügen sich sektoral in die FuE-Verbundprojekte von Unternehmen mit Unternehmen auf Wachstums- und Schlüsseltechnologien ausgerichtete säch- und mit Hochschulen und anderen Forschungseinrichtun- sische Forschungspolitik ein. So wurde 1993 im Dresdner Raum gen besondere Priorität. Auf diese Weise sollen noch vorhan- ein Verbund zur Materialforschung aufgebaut, an dem heute dene Kooperationshemmnisse abgebaut und entstehende zehn Professuren der TU Dresden und zehn Forschungsinstitute Kooperationsbeziehungen nachhaltig gestärkt werden. Ziel beteiligt sind. Allein dieser Verbund vernetzt mehr als 1 000 ist es, die Herausbildung langfristig orientierter Netzwerke Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ebenfalls 1993 wur- um einzelne noch unterkritische Potenziale zu kompensie- den in Leipzig die Zentren für Umweltmedizin und Umwelt- ren. Daher werden auch FuE-Vorhaben größerer, als Kristal- epidemiologie sowie für Umweltbiotechnologie gegründet. Im lisationskerne in der Forschungsinfrastruktur fungierender April 1994 kam in Leipzig der große „Forschungsverbund Public Unternehmen gefördert. Seit Beginn der FuE-Projektförderung Health Sachsen“ hinzu. An der TU Chemnitz entstand bereits wurden für 1 043 Einzelprojekte insgesamt 439 Mio. € und für 1991 das Zentrum für Mikrotechnik, das wesentliche Anstöße für 579 Verbundprojekte insgesamt 316 Mio. € bewilligt. ein Kompetenzzentrum in der Halbleiterforschung auf Silizium- Innerhalb der Schlüsseltechnologiegebiete werden die basis gab. Das daraus hervor gegangene Forschungsnetzwerk Bereiche neue Materialien, Mikroelektronik, Technologien für „Fab Sachsen“ ist heute ein zuverlässiger und innovationsträch- die Luft- und Raumfahrt, Oberflächen- und Schichttechnolo- tiger Partner für neue Technologien in der Mikrosystemtechnik gien sowie Biotechnologie als besonders bedeutsam für die und Mikroelektronik. technologische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Sachsens Die Entwicklung der überwiegend aus den Forschungs- angesehen. Aufbauend auf leistungs- und entwicklungsfähigen strukturen der früheren Industriekombinate hervorgegange- Potenzialen sowie einer zunehmend vernetzten Infrastruktur nen Forschungs-GmbHs wurde in den zurückliegenden Jahren aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen werden stra- vom Freistaat mit dem Ziel begleitet, die wirtschaftliche Selbst- tegische Projekte auf diesen Gebieten Vorrang haben. ständigkeit und die Etablierung der Einrichtungen am FuE- Mit einer im Sommer 2000 von der Staatsregierung Markt zu erreichen. Neben 13 gemeinnützigen Forschungs- mit einem Finanzvolumen von mehr als 200 Mio. € beschlosse- GmbHs gibt es in Sachsen 20 gewerblich tätige Forschungs- nen Biotechnologie-Offensive sollen die Grundlagen für eine GmbHs, die sich bereits zu Beginn der 90er Jahre zu innovativen nachhaltige Entwicklung der Biotechnologie im Freistaat ge- Unternehmen und FuE-Dienstleistern entwickelt haben. Der schaffen werden. Für die Förderung von Projekten der indu- Freistaat unterstützt die gemeinnützigen Forschungs-GmbHs striellen Forschung und vorwettbewerblichen Entwicklung im investiven Bereich. Hierfür wurden bisher 45 Mio. € bewil- sind jährlich 5 Mio. € vorgesehen. Die Moderation und Förde- ligt. Derzeit sind in diesen wirtschaftsnahen Forschungseinrich- rung des Vernetzungsprozesses zwischen den einzelnen Stand- tungen insgesamt fast 700 FuE-Beschäftigte tätig. Das entspricht 8,6 Prozent des sächsischen Industrieforschungspotenzials. 3 Faktenbericht Forschung 2002 Drucksache 15/3300 – 456 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

orten, insbesondere zwischen den im Rahmen der Offensive innerhalb des 6. Forschungsrahmenprogamms wird durch die neu errichteten Bioinnovationszentren in Dresden und Leipzig, Einrichtungen in Sachsen aktiv betrieben. Von insgesamt 171 erfolgt durch die Koordinierungsstelle „biosaxony“. geplanten bzw. eingereichten Projektanträgen wurden durch Zur Beschleunigung des Wissens- und Technologie- die EU bereits 43 positiv bewertet (Stand November 2003). transfers haben sich mehr als 40 Transfer- und Technologie- Beispielhaft sei an dieser Stelle das durch die EU ge- zentren als kompetente Transferberater, Moderatoren und nehmigte Projekt zur Hochwasserforschung mit einer Lauf- aktive Vermittler profiliert. Ziel der Förderung des Technolo- zeit von 5 Jahren genannt, an dessen internationalem Kon- gietransfers ist es, vor allem kleinen und mittleren Unterneh- sortium das „Dresden Flood Research Center“ beteiligt ist. men Zugang zu neuem technologischen Know-how zu er- Die Einbindung der Unternehmen in internationale möglichen. Die themenorientierte Zusammenführung von FuE-Netzwerke ist eine wesentliche Voraussetzung für die lang- Potenzialen wird dabei als ein viel versprechender Weg ange- fristige Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Mit dem Pro- sehen, den Wissens- und Know-how-Transfer zu optimieren gramm „Europäische FuE-Kooperation“ sollen deshalb kleine und Wachstumspotenziale für Netzwerkpartner zu erschlie- und mittlere Unternehmen verstärkt an die EU-Forschungs- ßen. Bisher wurden insgesamt 57 Mio. € für die Unterstüt- förderung herangeführt werden. Die hohen Kosten, die mit einer zung des Technologietransfers bewilligt. Beantragung europäischer FuE-Mittel verbunden sind, stellen Mit dem Programm „Förderung von Innovationsassis- jedoch gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine oft- tenten“ soll es kleinen und mittleren Unternehmen erleich- mals nicht zu überwindende Hürde dar. Gegenstand dieses tert werden, eigene FuE-Kapazitäten aufzubauen bzw. zu Technologieförderprogramms ist daher die Unterstützung der erweitern. Bisher wurden im Rahmen dieses Programms für Unternehmen bei der Erstellung von Projektanträgen für das 367 Förderfälle insgesamt 13 Mio. € bewilligt. Ein weiteres 6. Forschungsrahmenprogramm. Mit einem bedingt rückzahl- Technologieförderprogramm dient der Unterstützung von baren Zuschuss von bis zu 70 Prozent (max. 25 000 €) können Patentanmeldungen im Ausland. Bisher wurden für 176 För- Projektkonzeption und Antragstellung, Information und Be- derfälle insgesamt 4 Mio. € bewilligt. ratung sowie Vernetzung und Koordinierung gefördert wer- den. Bisher wurden für acht Vorhaben 0,2 Mio. € bewilligt. 60.4 Internationale Zusammenarbeit 60.5 Sonstige Programme und Maßnahmen Eine erfolgreiche Forschung und Entwicklung setzt die inter- des Landes nationale Zusammenarbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler voraus. Die gegenwärtig bestehende Viel- Hochschulen und außerhochschulische Forschungseinrich- zahl von internationalen Kooperationen und Forschungs- tungen nutzen die seit 1992 ins Leben gerufene Projektför- kontakten der einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissen- derung der Staatsregierung, die aus Landesmitteln finanziert schaftler beweisen das große Interesse, das Sachsen der inter- wird. Im Mittelpunkt der Projektfinanzierung stehen die nationalen Forschungszusammenarbeit beimisst. Förderung von Forschungsstrukturen auf profilbestimmen- Die sächsischen Hochschulen und außerhochschuli- den Gebieten sowie die Verstärkung der Grundausstattung schen Forschungseinrichtungen hatten aus Tradition eine von Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs. Die starke Kooperation mit Wissenschaftlerinnen und Wissen- Projektförderung dient der Stärkung der Zusammenarbeit schaftlern von Einrichtungen der Staaten Mittel- und Ost- von Hochschulen, außerhochschulischen Forschungsein- europas sowie denen der Gemeinschaft Unabhängiger Staa- richtungen und Unternehmen, der Schaffung von zusätz- ten, die es nach dem Neubeginn zu pflegen und zu reaktivie- lichen Drittmittelstellen, der Verbesserung der Geräteaus- ren galt. Diese guten Kontakte geben Sachsen die Chance stattung sowie der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bei und Verantwortung einer Drehscheibe zwischen diesen Län- der Drittmitteleinwerbung. Die sächsische Staatsregierung dern und Westeuropa. Im Rahmen seiner Projektförderung hat von 1992 bis 2003 insgesamt 573 Forschungsprojekte der unterstützt die Sächsische Staatsregierung seit 1992 deshalb Grundlagenforschung mit einem Gesamtfinanzvolumen von gezielt Arbeitsaufenthalte von Gastwissenschaftlerinnen und 75,3 Mio. € bewilligt. Einige Schwerpunkte waren die For- Gastwissenschaftlern aus diesen Ländern und ermöglicht schungsgebiete der Werkstoff- und Umweltforschung, der ihnen die Teilnahme an wissenschaftlichen Tagungen. Mikroelektronik und der Biotechnologie. Neben diesen internationalen wissenschaftlichen Zur weiteren Verbesserung der Forschungsinfra- Kontakten ist die Einbindung der sächsischen Hochschulen und struktur setzt Sachsen Strukturfondsmittel der Europäischen außerhochschulischen Einrichtungen in die Projektförderung Union ein. Ziel ist die Bildung von Forschungs- und Techno- der EU außerordentlich wichtig. Die Einwerbung von Projekten logieballungsräumen. Für diese Fördermaßnahmen wurden Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 457 – Drucksache 15/3300

von 1995 bis 1999 insgesamt rund 79 Mio. € kofinanzierte EU- ausstattung von FhG-Einrichtungen sowie im Rahmen der Bio- Strukturfondsmittel eingesetzt. Technologie-Offensive Sachsen verwendet. So fördert der Frei- In der Förderperiode 2000–2006 werden Struktur- staat u. a. mit Mitteln der EU den Bau zweier Biotechnologiezen- fondsmittel in Höhe von 150 Mio. € – komplementiert mit tren: je ein Zentrum in Dresden und in Leipzig. Er finanziert wei- 50 Mio. € Landesmitteln – prioritär zum Ausbau und der Erst- terhin Forschungsprojekte in diesem Wissenschaftsbereich.

61 Sachsen-Anhalt

61.1 Grundsätze und Schwerpunkte der dere an den Universitäten angesiedelt ist, ist die Forschung Forschungs- und Technologiepolitik an den Fachhochschulen anwendungsbezogen und eng mit dem Technologietransfer verbunden. Die Forschungs- und Technologiepolitik steht heute, wie In ST existieren fünf Forschungseinrichtungen der Wis- andere Politikbereiche, vor größtenteils neuartigen lokalen senschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz, drei Max- wie globalen ökonomischen, sozialen und ökologischen Planck-Institute und eine Forschungsstelle, zwei Fraunhofer- Herausforderungen. Die vordringlichen Zukunftsaufgaben Einrichtungen und ein Helmholtz-Zentrum. bestehen darin, zu Formen eines beschäftigungssichernden Neben diesen außerhochschulischen Forschungsein- Wirtschaftens zu kommen. Die Schaffung von hochwertigen richtungen gibt es in ST Forschungspotentiale der gewerb- Arbeitsplätzen in der Forschung ist in den ostdeutschen lichen Wirtschaft. Sie stellen das Hauptpotential der Indus- Ländern unabdingbar. Sie ist Antriebsfeder für Wirtschafts- trieforschung sowie der industrienahen Forschung und Ent- ansiedlungen und dringend benötigtes Wachstum sowie wicklung dar und sind entweder Teile der Industrieunterneh- Wertschöpfung. men selbst oder als externe privatrechtliche FuE-Dienstleis- In Zeiten des globalen Wettbewerbs von Produkten tungsunternehmen organisiert. und Dienstleistungen sowie des damit einhergehenden be- schleunigten Strukturwandels in der Industrie und im Dienst- 61.2 Hochschulforschung und außerhochschu- leistungssektor spielen Forschung und Innovation eine im- lische Forschung mer wichtigere Rolle. Notwendig ist anstelle einer sektoralen Gliederung Die Hochschulen verbinden Lehre, Forschung und Förderung eine wesentlich stärker querschnittsorientierte und an Zu- des wissenschaftlichen Nachwuchses. Forschung ist Teil des kunftstechnologien ausgerichtete Forschungspolitik und Auftrags der Hochschulen. Sie dient der Gewinnung wissen- -förderung, die vor allem in der Symbiose von Wissenschaft schaftlicher Erkenntnisse sowie der wissenschaftlichen Grund- und Wirtschaft zu sicheren Arbeitsplätzen führen muss. Die legung und Weiterentwicklung von Lehre und Studium. Fixierung der Forschungs- und Technologiepolitik auf techni- Möglichkeiten der Schwerpunktsetzung in der For- sche Problemlösungen ist zugunsten von integrierten Strate- schung, die zur Entwicklung überregional sichtbarer Profile gien, in denen gesellschaftliche Handlungsalternativen sich der Hochschulen maßgeblich beitragen, werden durch die mit innovativer Technologie verbinden, zu modifizieren. Ent- Förderung extern evaluierter Forschung erschlossen. Die wickelt werden hierfür vor allem Formen der Forschungsför- Politik des Landes ist darauf ausgerichtet, die Grundlagen- derung, durch die eine disziplinübergreifende, integrative forschung an den Universitäten mit einem Anwendungs- und problemorientierte wissenschaftliche Arbeit ermöglicht bezug zu versehen. Die Förderung der reinen Grundlagen- wird. forschung ist in der augenblicklichen Zeit eher ein Anliegen Durch den erfolgten Ausbau der Hochschulen und der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Übrigens auch die institutionell geförderten Forschungseinrichtungen haben EU und der Bund, vornehmlich das Bundesministerium für das Land Sachsen-Anhalt (ST) und der Bund die Grundlagen Bildung und Forschung, haben sich in ihrer Förderprogramm- für die öffentlich finanzierte Forschung gelegt. gestaltung darauf ausgerichtet, Grundlagen- und Anwen- Wichtigste Träger der öffentlich geförderten For- dungsforschung miteinander zu verzahnen. Diesen Weg be- schung sind die Hochschulen des Landes. ST verfügt über schreiten auch die beiden vorrangig für Forschung zuständi- zwei Universitäten, eine Kunsthochschule und vier Fach- gen Ressorts für Kultus sowie für Wirtschaft und Arbeit in hochschulen. Während die Grundlagenforschung insbeson- Sachsen-Anhalt. Drucksache 15/3300 – 458 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Die Grundlagenforschung, die schwerpunktmäßig in gen. Biologie und Psychologie haben ein neurowissen- den durch die DFG geförderten Sonderforschungsbereichen schaftliches Profil und verbinden Medizin-, Technik- und sowie Innovations- und Graduiertenkollegs betrieben wird, Geisteswissenschaften. Die Wirtschafts-, Sozial- und Geis- stellt dabei qualitativ als auch quantitativ einen herausragen- teswissenschaften sind ungeachtet ihrer eigenständigen den Beitrag dar. Die hier geforderten Exzellenzen sind maß- Bedeutung nach Größe, Ausrichtung und Studiengängen in gebend für in Sachsen-Anhalt geförderte Vorhaben. besonderer Weise auf Ingenieur- und Lebenswissenschaf- An den Universitäten wurden bisher fünf Sonderfor- ten ausgerichtet. schungsbereiche, drei Innovationskollegs und neun Gradu- Als Kunsthochschule leistet die Hochschule für Kunst iertenkollegs eingerichtet. und Design, Burg Giebichenstein, Halle, Beiträge zur Forschung Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg weist und zu künstlerischen Entwicklungsvorhaben auf den Ge- einen umfassenden Fächerkanon auf, der alle relevanten bieten der freien und angewandten Kunst, der Gestaltung Wissenschaftsgebiete umfasst. Sie gliedert sich in 18 Fach- und der Innenarchitektur sowie in den Kunstwissenschaften. bereiche bzw. Fakultäten. Das Forschungsprofil ist durch fol- In ST ist der Auf- und Ausbau der Fachhochschulen im gende Schwerpunkte geprägt: Biowissenschaften, Material- Grundsatz abgeschlossen. Neben der Lehre verfügen die wissenschaften, Aufklärung und Pietismusforschung, Schul- Fachhochschulen des Landes auch über eine sich entwickeln- forschung, Orientwissenschaften, Ethnologie, Erziehungs- de Forschungskomponente, der seitens der Landesregierung wissenschaften, Umweltwissenschaften, Herz-Kreislauffor- eine hohe Priorität beigemessen wird. Die Forschung an den schung, Onkologie, Umweltmedizin, Sozialforschung sowie Fachhochschulen ist anwendungsbezogen und eng mit dem Agrarforschung. Technologietransfer verbunden. Ein wichtiger Schwerpunkt der Forschung an der Folgende Forschungsgebiete charakterisieren die Martin-Luther-Universität ist die fachübergreifende Zusam- Forschung an den Fachhochschulen: menarbeit der Fachgebiete Biologie, Biochemie und Biotech- nologie, Pharmazie, Medizin und Agrarwissenschaften. Ein • Maschinenbau/Wirtschaftsingenieurwesen wesentliches Merkmal dieses Schwerpunktes sind die vielfäl- tigen Kooperationsbeziehungen mit außerhochschulischen • Gestaltung/Industriedesign Forschungseinrichtungen sowie die bisher gebildeten acht Interdisziplinären Wissenschaftlichen Zentren (IWZ) und An- • Verfahrens- und Umwelttechnik Instituten. Die IWZ verbinden die wissenschaftlichen Leistun- • Chemie gen unterschiedlicher Fachdisziplinen und führen so zu neuen fachübergreifenden Fragestellungen. Die Universität • Lebensmittel- und Biotechnologie erfährt von den IWZ nicht nur Impulse für Forschung und Nachwuchsförderung, sondern auch für die Entwicklung von • Elektrotechnik neuen Fächerkombinationen und akademischen Ausbil- dungsgängen. Der angewandten Forschung widmen sich • Informatik und Fachkommunikation 11 An-Institute der Universität. Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wird • Sozial- und Gesundheitswesen heute durch das enge Zusammenwirken von Ingenieur-, Natur- und Lebenswissenschaften, Wirtschafts-, Sozial- und • Landwirtschaft, Landespflege Geisteswissenschaften wesentlich geprägt. Neben den In- genieurwissenschaften bilden auch die Lebenswissenschaf- • Ökothrophologie und Architektur ten einen besonderen Profilschwerpunkt. Alle sechs genann- ten Grunddisziplinen haben eine integrative Funktion und wer- • Bauingenieur- und Vermessungswesen den international konkurrenzfähig ausgebaut. Die technischen Disziplinen gliedern sich in die Fakultäten Maschinenbau, • Wasser- und Abfallwirtschaft Verfahrens- und Systemtechnik sowie Elektrotechnik. Die Informatik versteht sich an der Otto-von-Gueri- Folgende Fachhochschulen sind in Sachsen-Anhalt angesiedelt: cke-Universität überwiegend als Ingenieurfakultät, Mathe- matik, Physik und Chemie sind in ihrer inhaltlichen Schwer- • Hochschule Anhalt (FH) HS für angewandte Wissen- punktsetzung eng auf die technischen Disziplinen bezo- schaften Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 459 – Drucksache 15/3300

• Fachhochschule Merseburg • Mahreg Automative (Fördervol. 10 Mio. €)

• Hochschule Harz HS f. angewandte Wissenschaften (FH) • NinA, Naturstoff-Innovationsnetzwerk Altmark (Fördervol. sowie 10 Mio. €)

• Fachhochschule Magdeburg-Stendal • Rephyna, Innovationspotential Börde (Fördervol. 11 Mio. €)

Mit der durch ein Hochschulstrukturgesetz beginnenden • INNOMED, Regionales Netzwerk für Neuromedizintechnik Umstrukturierung, Konzentration und Profilbildung werden (Fördervol. 5 Mio. €) die Stärken der Hochschul- und Forschungslandschaft nach- haltig und zukunftsträchtig ausgebaut. Das Land Sachsen-Anhalt und der Freistaat Sachsen Mit Unterstützung des BMBF wurden Forschungs- bewerben sich gemeinsam mit der Region Halle-Leipzig um zentren und Netzwerke in Sachsen-Anhalt aufgebaut: den Standort der Europäischen Spalations-Neutronenquelle. Zur Etablierung international sichtbarer und konkur- Dazu wurden von beiden Landesregierungen entsprechende Teil IV renzfähiger Zentren der Spitzenforschung in der deutschen Kabinettsbeschlüsse gefasst. Von der Ansiedlung der ESS wer- Hochschullandschaft einschließlich gezielter Einzelmaßnah- den neben erheblichen sozio-ökonomischen Auswirkungen vor men zur Verbesserung der Forschungsinfrastruktur mit posi- allem wissenschaftlich-technische Effekte erwartet. Positive Ent- tiven Effekten für die universitäre Forschung hat das BMBF wicklungen für den Raum Halle-Leipzig werden sich durch die Mittel für die Errichtung von Forschungszentren an Hoch- nachhaltige Verbesserung der Forschungsstruktur, die erhöhte schulen zur Verfügung gestellt. Durch das Forschungszentrum wissenschaftliche Attraktivität der vorhandenen Hochschulen Immunologie in Sachsen-Anhalt werden die Forschungsstruk- und Forschungseinrichtungen, eine Befruchtung der industriel- turen der Medizinischen Fakultäten Magdeburg und Halle, len Forschungs- und Entwicklungsbereiche mit der Folge der vor allem in Hinsicht auf den Schwerpunkt Immunologie, Belebung der relevanten Wirtschaftszweige in Mitteldeutsch- nachhaltig verbessert. Die Förderung beträgt 7 Mio. € und land ergeben. Eine Großforschungseinrichtung wie die ESS mit läuft bis Ende 2003. ihrem breit angelegten interdisziplinären Anwender- und Als Teil des Zukunftsinvestitionsprogramms hat das Nutzerspektrum wird wesentliche Netzwerkeffekte bewirken. BMBF das Programm „Innovative regionale Wachstums- Die Hochschulforschung wird durch ein leistungsfä- kerne“ gestartet. Damit wurde es vielen KMU möglich, mit higes System von außerhochschulischen Forschungseinrichtun- Hochschulen und Forschungseinrichtungen regional gen wirksam unterstützt und ergänzt. Zu diesen vom Land zusammenzuarbeiten und durch die regionale Bündelung gemeinsam mit dem Bund und allen anderen Ländern insti- von Innovationskompetenzen in Zukunft neue Märkte zu tutionell geförderten Einrichtungen, die einen bedeutenden erschließen. Sachsen-Anhalt ist mit zwei Verbundprojekten Anteil des Forschungspotentials in ST darstellen, zählen ne- an dem Programm beteiligt: „Rekombinante Protein“ und ben den Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) die „Pharma MD“. Insgesamt stehen dem Land bis Ende 2003 zur Einrichtungen der MPG und der FhG sowie ein Helmholtz- Entwicklung dieser Bereiche 14,4 Mio. € zur Verfügung. Sachs- Zentrum. en-Anhalt wird diese innovativen Bereiche im Rahmen seiner Neben Grundlagenforschung mit selbstbestimmten Biotechnologie-Offensive über 2003 hinaus weiter fördern. Zielsetzungen umfasst die Forschung der genannten Einrich- Mit dem Innovationswettbewerb InnoRegio hat das tungen in bestimmten Schwerpunktbereichen auch anwen- BMBF die Notwendigkeit aufgegriffen, Netzwerke zwischen dungsorientierte Themen. Es wird ein ausgewogenes Verhältnis Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit regionalem zwischen Grundlagenforschung und angewandter For- Schwerpunkt zu schaffen. Ziel ist es, Kompetenzen in Ent- schung sowie deren Umsetzung in Industrie und Wirtschaft wicklungsschwerpunkten zielgerichtet zu fördern, damit angestrebt. Innovationen entwickelt und zur Anwendungsreife geführt werden können für eine dauerhafte wirtschaftliche Stabili- Folgende Forschungsschwerpunkte bestimmen die sierung. Unter den 23 geförderten Regionen befinden sich außerhochschulische Forschung: 5 InnoRegio-Projekte aus Sachsen-Anhalt: • Pflanzenforschung • InnoPlanta, Pflanzenbiotechnologie Nordharz/Börde (Fördervol. 20 Mio. €) • Hirnforschung Drucksache 15/3300 – 460 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Umweltforschung IPK soll sich als sachsen-anhaltisches Kompetenzzentrum für die grüne Biotechnologie mit überregionaler Ausstrahlung • Materialforschung entwickeln und zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die Region werden. • Technologieforschung Einrichtungen der MPG • wirtschaftswissenschaftliche Forschung • Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik Halle/Saale Die Leistungsfähigkeit der außerhochschulischen Forschung unterliegt durch funktionierende Qualitätssicherungsver- • Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer fahren einer regelmäßigen Bewertung. Systeme Magdeburg An den Sonderforschungsbereichen, Innovations- kollegs und Graduiertenkollegs, die an den Universitäten des • Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung Landes bestehen, sind die außerhochschulischen Forschungs- Halle/Saale einrichtungen in vielfältiger Weise beteiligt. Folgende außerhochschulische Forschungseinrichtun- • Forschungsstelle für Enzymologie der Proteinfaltung der gen sind in Sachsen-Anhalt angesiedelt: Max-Planck-Gesellschaft Halle/Saale

Institute der Leibniz-Gemeinschaft (WGL): Das Max-Planck Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg ist in Verbindung mit zwei Instituten • Institut für Pflanzenbiochemie Halle/Saale der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und zwei in Sachsen-Anhalt ansässigen KMU´s in ein angewandtes For- • Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung schungsnetzwerk zur Brennstoffzellentechnik und zur Wei- Gatersleben terentwicklung von Hybridmotoren eingestiegen. Start des Verbundes war im November 2003. • Institut für Neurobiologie Magdeburg Einrichtungen der FhG • Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa Halle/Saale • Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung Magdeburg • Institut für Wirtschaftsforschung Halle/Saale • Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik Freiburg, Am Leibniz-Institut für Neurobiologie (IfN) wird ein Institutsteil Halle/Saale 7-Tesla-Kernspintomograph die Forschungsmöglichkeiten auf dem Gebiet der Hirnforschung erheblich erweitern. Die Mit der ab 2004 geplanten Ansiedlung eines Fraun- Nutzung dieser Spitzentechnologie, über die die USA ver- hofer-Demonstrationszentrums für Polymersynthesen auf fügt, wird damit erstmals in Europa möglich. Mit der 7-Tes- dem Gelände des „Value Parks“ in Schkopau wird durch das la-Technologie können schwache bildgebende Signale er- Zusammenwirken der Fraunhofer Institute IWMH Halle und fasst und spektroskopische Untersuchungen des Hirnstoff- des brandenburgischen Instituts für angewandte Polymer- wechsels vorgenommen werden. Die möglichen Unter- forschung in Golm und der Martin-Luther-Universität Halle- suchungen mit hoher Feldstärke begünstigen die Entwick- Wittenberg die Bündelung der Einzelkomptenzen Ploymer- lung neuer diagnostischer Verfahren für Hirnfunktions- synthese und -verarbeitung sowie Kunststofftechnik in Mit- störungen. teldeutschland in beispielloser Form forciert und auf diesem In unmittelbarer Nähe zum Institut für Pflanzenge- Sektor sich zu einem Kompetenzzentrum entwickeln. netik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben soll Die FhG, der Bund und das Land Sachsen-Anhalt durch einen Verkauf einer Institutsteilfläche im Umfang von beabsichtigen, für das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb- ca. 9 ha der „Biopark Gatersleben“ errichtet werden. Er wird und automatisierung (IFF) in Magdeburg am alten Handels- einen wichtigen Bestandteil der Biotechnologie-Offensive des hafen ein Virtual Development and Training Center (VDTC) Landes darstellen. zu errichten. Die erfolgreiche Entwicklung des Instituts Der Standort Gatersleben mit dem Biopark und dem macht den Neubau eines Entwicklungs- und Trainingszen- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 461 – Drucksache 15/3300

trums erforderlich, um gemeinsam mit innovativen Dienst- • FuE auf dem Gebiet der Strahltechnologien in der leistern und Unternehmen des Maschinen- und Anlagen- Schweißtechnik und Oberflächenbehandlung baus eine virtuelle Entwicklungs-, Test- und Trainingsumge- bung für komplexe Maschinen, Anlagen und Systeme zu • Entwicklung und anwendungstechnische Prüfung von schaffen. Rohstoffen (Bindemittel, Pigmente, Extender, Additive), Lackanalytik, Umweltanalytik, Farbrezeptierung Helmholtz-Zentren • FuE auf dem Gebiet der Gewinnung und Verarbeitung • UFZ/Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH mit pflanzlicher Öle und Fette den Außenstellen in Halle/Saale, Bad Lauchstädt und Magdeburg • Lebensmittel- und Umweltanalytik, Qualitätsmanagementsysteme und Öko-Audit Forschungseinrichtungen der gewerblichen Wirtschaft • FuE auf dem Gebiet von Systemlösungen für den Motoren- Teil IV Neben den vorgenannten Forschungseinrichtungen gibt es in und Maschinenbau Sachsen-Anhalt Forschungspotenziale der gewerblichen Wirtschaft. Sie stellen das Hauptpotenzial der Industriefor- • Prozeßautomatisierung, Bildverarbeitung, schung sowie der industrienahen Forschung und Entwicklung Spezialelektronik, Umweltschutztechnik dar und werden im wesentlichen von zwei Säulen getragen: • FuE auf dem Gebiet von Problemlösungen zur Sensorik und • von Industrieunternehmen selbst mit eigenen FuE- Mikrosystemtechnik Kapazitäten • FuE auf dem Gebiet von Kommunikationssystemen im • von externen privatrechtlichen FuE-Dienstleistungsunter- Bereich der Feldbussysteme (Profibus, FIP, ISP), im Bereich nehmen (Forschungs-GmbH, die durch Ausgliederung von der Basisstationen von Mobilfunksystemen FuE-Kapazitäten aus Industriekombinaten bzw. An-Institu- ten aus Hochschulbereichen entstanden sind, oder auch • FuE zu Regelungs- und Steuerungssystemen im Bereich der innovative Existenzneugründungen) Klärwerkautomatisierung, Verkehrsleittechnik und im innerbetrieblichen Transport, Verfahrenstechnik und Insgesamt sind etwa 3 500 Personen in der Industriefor- Maschinenbau schung beschäftigt. Davon sind 860 Beschäftige in den exter- nen Forschungseinrichtungen tätig, die sich als FuE-Dienst- • FuE auf dem Gebiet von Umwelttechnologien zur leister für die Industrie u. a. profiliert haben als: Reinigung von Luft, Wasser und Boden

• Anbieter von branchenorientierten und technologie-, • FuE zum Recycling von anorganischen Reststoffen und produktspezifischen FuE-Leistungen werkstoffliches Kunststoffrecycling

• Mittler zwischen Grundlagenforschung, vorwettbewerb- • Innovative Problemlösungen zur Kombination der klassi- licher Forschung und Industrieunternehmen schen Chemie mit der Biotechnologie zur Herstellung optisch reiner Verbindungen • Anbieter von FuE-Dienstleistungen (Sachverständigen- tätigkeit, Prüfen, Zertifizieren, etc.) und Vertriebs- und • Wissenschaftliche Untersuchungen zur Erschließung neuer Serviceleistungen Anwendungen für fotografische Aufzeichnungsmaterialien

Folgende Forschungsschwerpunkte bestimmen die Arbeit • Entwicklung von Beschichtungsverfahren und -ausrüs- der Forschungseinrichtungen der gewerblichen Wirtschaft: tungen Drucksache 15/3300 – 462 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

61.3 Technologieförderung und Technologie- Mio. € im Rahmen der Technologie- und Innovationsförde- transfer rung finanziert. Technologiebezogen liegen die Förderschwerpunkte Forschungs- und Technologieförderung zur Schaffung eines in Bereichen der Produktionstechnik und neuen Produktions- innovativen Klimas auf dem Weg in eine „Wissensbasierte systeme, neuen Werkstoffe und Werkstofftechnik, Biotech- Gesellschaft“ wird durch Anwendungsorientierung und Trans- nologie, Umwelt und Energietechnologien einschließlich diziplinarität gekennzeichnet. Eine Neuorientierung der staat- nachwachsender Rohstoffe, Medizintechnik, Informations- lichen Förderung bringt eine Abkehr von der bisherigen Eintei- und Kommunikationstechnologien. lung in Grundlagen- und angewandte Forschung hin zur För- Mit der Gewährung von Zuwendungen zur Beschäf- derung von Vernetzung, Flexibilität und schneller Anwendung. tigung von Innovationsassistenten in KMU fördert das Land Die Technologiepolitik des Landes ST hat seit Anfang der seit 1994 die Neueinstellung von FuE-Personalnachwuchs. neunziger Jahre dem Technologietransfer zwischen Forschungs- Nach Ablauf des Förderzeitraumes haben 75 Prozent der stätten und Unternehmen wachsende Bedeutung beigemessen. Innovationsassistenten in diesen Unternehmen eine dauer- In ST ist ein Netz von Transfereinrichtungen etab- hafte Anstellung erhalten. liert, das aus den Transferstellen der Hochschulen (for- schungsnahe Technologiemittler), vorwettbewerblichen 61.4 Internationale Fördermaßnahmen bzw. Transferstellen (eigenständige Technologiemittler) und Zusammenarbeit den wettbewerblichen Transferstellen besteht. Finanziert aus den Europäischen Strukturfonds und der Ge- Folgende Handlungsrichtlinien und Einzelmaßnah- meinschaftsaufgabe zur regionalen Wirtschaftsförderung men sind für ST entwickelt: für Investitionen konnten Mittel für den Aufbau von Wis- senschafts- und Forschungszentren bezogen auf Schwer- • Intensivierung des direkten Wissens- und Technologie- punktvorhaben bereitgestellt werden. Die Forschungszen- transfers tren „Biozentrum Halle“, ZENIT als „Zentrum für neurowis- senschaftliche Innovationen und Technologien“ Magdeburg, • Dezentralisierung der Transferverantwortung in den das Forschungs- und Entwicklungszentrum Magdeburg und Forschungseinrichtungen das Forschungszentrum „Lebensmitteltechnologien im Tech- nologiezentrum Köthen“ arbeiten seit 1998/1999 in ihren je- • Schaffung von Transferanreizen weiligen Wissenschaftsgebieten. Fertig gestellt wurden die Bauvorhaben: Experimentelle Fabrik Magdeburg, Forschungs- • Stärkere Einbindung der Fachhochschulen und Entwicklungszentrum Stendal, Zentrum für Wissen- schaft und Technik Bernburg und das Zentrum für Ange- • Erhöhung der Transferfähigkeit und -bereitschaft in den wandte Medizin und Humanbiologische Forschung Halle. Unternehmen In 2004 beginnt in Magdeburg das Bauvorhaben ZENIT II. Im Rahmen der Gemeinschaftsinitiativen der Euro- • Förderung der Unternehmensgründung päischen Kommission konnte ein operationelles Programm für KMU wirksam gestaltet werden. Zusätzliche Technologieprogramme: 61.5 Sonstige Programme des Landes ST gewährt Zuwendungen zur Förderung der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren (Innovationsförderung) in Ziel der Forschungsförderung des Landes ST ist die Verbesse- KMU. Ziel dieser Förderpolitik sind Innovationen bei Pro- rung der Rahmenbedingungen für die Forschung, vor allem dukten und Verfahren zur Erhaltung und Verbesserung der die Bildung wissenschaftlicher Schwerpunkte sowie von For- Wettbewerbsfähigkeit in ST. schungsstrukturen. Dazu gehören: Für die FuE-Förderung in ST (Unterstützung der KMU im FuE-Dienstleistungsbereich und Förderung der Produkt- • aus der Medizin: Neurowissenschaften, Herz/Kreis- und Verfahrensinnovation) wurde im Jahr 2002 insgesamt laufforschung und Immunologie, 28 Mio. € (Forschungsinfrastruktur: 3 Mio. €; FuE-Projekt- förderung 25 Mio. €) aufgewendet. • Biotechnologie, da die Landesregierung eine Biotech- Seit 1991 wurden insgesamt 983 Projekte mit 136,8 nologie-Offensive gestartet hat Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 463 – Drucksache 15/3300

• Materialwissenschaften, insbesondere die Nanotechno- Für die anwendungsbezogene Forschungsförderung logien ist in den Forschungsnetzwerken eine Beteiligung von Wirt- schaftsunternehmen, insbesondere von KMUs vorgesehen. • Verfahrens- und Systemtechnik Patentierung und Verwertung von Forschungsergebnissen haben über die vom Land und den Hochschulen gemeinsam • Maschinenbau und Produktionssysteme, insbesondere getragene Patentverwertungsagentur zu erfolgen. Automotive Forschungsvorhaben können auch kofinanziert wer- den, falls sie durch Dritte, z.B. Deutsche Forschungsgemein- • Nachwachsende Rohstoffe schaft, Europäische Union oder von Stiftungen, gefördert werden. Aufwendungen werden vor allem dann finanziert, Auf der Grundlage der nachgewiesenen wissenschaftlichen wenn sie Initialfinanzierungen für Forschungsvorhaben bei Exzellenz und im Rahmen des jeweiligen Finanzansatzes der DFG sind, d.h. für Graduiertenkollegs, Forschergruppen wurden ab 1997 bis in den Planungszeitraum 2006 hinein bis- oder Sonderforschungsbereiche bzw. für künftige Forschungs- lang 915 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 94,04 Mio. € vorhaben im Rahmen des 6. EU-Forschungsrahmenprogramms. bewilligt, davon 7,43 Mio. € aus EFRE- und 3,95 Mio. € aus ESF- Vorrangig sind Nachwuchswissenschaftlerinnen und Mitteln. Dieses entspricht einer Förderquote von ca. 30 Pro- Nachwuchswissenschaftler in Projekte/Forschungsvorhaben ein- zent. Im Rahmen der Forschungsförderung des Landes konn- zubinden. Bei der Antragstellung sind künftig Aussagen zu ethi- ten vor allem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- schen Fragen verpflichtend. Überdies ist die Einbeziehung der ler (insbesondere wissenschaftlicher Nachwuchs) und dazu- Geschlechterfrage, d.h. Aussagen über die Beteiligung von gehöriges technisches Personal zusätzlich finanziert werden. Frauen und Männern an der Forschung, zu beachten. Ab 2004 werden aus landeseigenen Forschungsför- Alles Forschungsvorhaben unterliegen analog der derungsmitteln vorrangig Forschungsnetzwerke bzw. Ver- Verfahren der DFG einer strengen Evaluation durch externe bundanträge von Universitäten, Fachhochschulen, außer- Gutachter. Für jeden Verbundantrag sind drei unabhängige hochschulischen Forschungseinrichtungen für die Wissen- Fachgutachten erforderlich, die in eine Empfehlung eines schaftsseite finanziert. vom zuständigen Ministerium eingesetzten unabhängigen Dies gilt auch für Vorhaben der Grundlagenfor- Forschungsprojektträgers münden. Dieses Verfahren gilt schung, die aufgrund der Auflage anwendungsbezogen aus- auch für den aus Mitteln der Forschungsförderung ausgelob- zurichten ist. ten jährlichen Forschungspreis.

62 Schleswig-Holstein

62.1 Grundsätze und Schwerpunkte der • ein modernes Bildungs- und Weiterbildungsangebot Forschungs- und Technologiepolitik • erstklassige Wissenschaft und Forschung Im Strukturwandel zur Wissens- und Informationsgesell- schaft ist Schleswig-Holstein (SH) weit fortgeschritten. • ein leistungsstarkes Netzwerk für Technologietransfer und Dienstleistungen, Handel und Verkehr tragen heute mehr Innovationsunterstützung zur Wertschöpfung bei als alle anderen Sektoren. In Zu- kunft werden Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbs- • ein bedarfsgerechtes Förderinstrumentarium fähigkeit noch stärker von der Innovationskraft der Unter- nehmen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab- Einige ausgewählte Forschungsschwerpunkte bestimmen in hängen. Bildung, Wissenschaft und Forschung sind des- ganz besonderem Maße das Forschungsprofil des Landes; dazu halb erstrangige Standortfaktoren. Forschungs- und Tech- zählen Meeresforschung, Geowissenschaften, Ökologie- und nologiepolitik ist maßgeblicher Bestandteil der zukunfts- Umweltforschung, medizinische Forschung, Skandinavien- gerichteten Strukturpolitik des Landes. SH entwickelt seine und Ostseeraumforschung sowie Wirtschaftsforschung. Stärken als leistungsfähiger und attraktiver Wissenschafts- und Technologiestandort weiter durch: SH verfügt über drei Universitäten: Drucksache 15/3300 – 464 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) (19 700 Meereswissenschaften (ab 2004) sind in die gemeinsame Studierende) Forschungsförderung durch Bund und Länder einbezogen. Weitere Forschungseinrichtungen in SH sind das Max-Planck- • Universität zu Lübeck (UL) (2 300 Studierende) Institut für Limnologie in Plön, die GKSS-Forschungszentrum GmbH in Geesthacht, die Biologische Anstalt Helgoland und • Universität Flensburg, (UF) (3 400 Studierende) die Wattenmeerstation List des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung, das 1996 errichtete Fraunhofer- Künstlerische Ausbildungsaufgaben haben: Institut für Siliziumtechnik (IsiT) in Itzehoe sowie die For- schungsanstalten des Bundes für Milchforschung, für Wasser- • Musikhochschule Lübeck (440 Studierende) schall und Geophysik sowie Außenstellen der Bundesanstal- ten für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen bzw. Forst- • Muthesius-Hochschule Kiel, Fachhochschule für Kunst und und Holzwirtschaft. Gestaltung (660 Studierende) 62.2 Hochschulforschung und außerhoch- Staatliche Fachhochschulen gibt es in: schulische Forschung

• Flensburg (2 650 Studierende) International renommierte Forschungseinrichtungen wid- men sich der Meeresforschung. Dazu gehören das Leibniz- • Kiel (5 300 Studierende) Institut für Meereswissenschaften sowie zahlreiche Institute der CAU, darunter das Forschungs- und Technologiezentrum • Lübeck (2 400 Studierende) Westküste (FTZ). Durch die Vereinigung des IfM und GEOMARs zum Leibniz-Institut für Meereswissenschaften ent- • Heide (780 Studierende) steht eines der weltweit führenden Meeresforschungsinsti- tute, welches den gesamten Bereich der Meeresforschung, Es gibt mehrere private Fachhochschulen und Berufsakademien: vom Meeresboden bis zur Atmosphäre über dem Meer, ab- deckt. 1999 erfolgte die Gründung der fächerübergreifenden • Fachhochschule Wedel (1 150 Studierende) Arbeitsgruppe „Zentrum für Angewandte Meereswissen- schaften“ (ZAM), in der das Leibniz-Institut für Meereswissen- • Nordakademie Elmshorn (820 Studierende). schaften, das FTZ und andere in der Meeresforschung aktive Institute und Einrichtungen inner- und außerhalb der CAU Einen Sonderstatus hat die Verwaltungsfachhochschule in vertreten sind. Diese Ressourcenbündelung ermöglicht eine Altenholz (1 100 Studierende). Zu erwähnen sind ferner die noch stärkere meerestechnische Schwerpunktbildung zur private Fernfachhochschule AKAD mit ihrem Sitz in Umsetzung der Themen Rendsburg und die Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein. • Technologieentwicklung, Den Universitäten angegliedert sind sechs größere Forschungsinstitute: das Institut für Weltwirtschaft (IfW) mit • Entwicklung von Messmethoden und Überwachungssystemen, der Deutschen Zentralbibliothek der Wirtschaftswissenschaf- ten (ZBW), das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Natur- • Aquakulturtechniken und wissenschaften (IPN), das Institut für Meereskunde (IfM) und das Forschungszentrum für Marine Geowissenschaften (GEO- • Umweltmanagement. MAR), jeweils in Kiel, und das Medizinische Laserzentrum Lübeck (MLL). Das IfM und GEOMAR werden sich im Januar Der interdisziplinären Bearbeitung der Ökosystemforschung 2004 zum Leibniz-Institut für Meereswissenschaften vereini- dient das 1995 in der CAU als gemeinsame Einrichtung ver- gen. Darüber hinaus arbeiten das Anfang 2003 aus den schiedener Fakultäten gegründete Ökologiezentrum Kiel Universitätsklinika Kiel und Lübeck entstandene neue (ÖZK). Das ÖZK nimmt integrative und übergreifende Auf- Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und das gaben der angewandten Umweltforschung und das Arbeits- Forschungszentrum Borstel „Zentrum für Medizin und Bio- gebiet Ökotechnik wahr. Es ist das bundesweit erste der gro- wissenschaften“ (FZB) eng mit den Universitäten zusammen. ßen Zentren, in denen Ökosysteme langfristig und interdiszi- IfW, ZBW, IPN, FZB und das Leibniz-Institut für plinär untersucht werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 465 – Drucksache 15/3300

SH verfügt in Kiel, Lübeck und Borstel über bedeuten- FH Flensburg Schiffsbetriebstechnik, regenerative de medizinische, medizintechnische und biomedizinische Energien, Bioverfahrenstechnik, Forschungseinrichtungen. Insbesondere in Lübeck hat sich Umwelt- und Werkstofftechnologie, unter Beteiligung der UL und der Fachhochschule ein Schwer- Kommunikationstechnologie, punkt für interdisziplinäre Biomedizinforschung und für Me- Technik-Übersetzen dizintechnik entwickelt; ein weiterer Schwerpunkt im Ver- bund klinischer Forschung zwischen dem FZB und der UL auf FH Westküste Dünnschicht-Sensorik dem Gebiet der Pneumologie (Immunologie, Infektiologie, Allergologie). An der „BioInitiative Nord“ sind neben der CAU, 62.3 Technologieförderung und UL und dem FZB weitere Institute und Unternehmen aus der Technologietransfer Region beteiligt. Mit dieser Initiative sind die Voraussetzun- gen geschaffen, das breite wissenschaftliche Potential des Die Technologie- und Innovationspolitik der Landesregie- Landes zu mobilisieren und Projekte zu fördern, die der Ziel- rung ist auf die Unterstützung von technologieorientierten setzung der biotechnischen Forschung und Entwicklung sowie KMU ausgerichtet, deren technologische Kompetenz gestärkt Teil IV ihrer marktgerechten Umsetzung entsprechen. Mit der werden soll. Die Landesregierung will Innovationsprozesse an- Bildung des UKSH wurde auch für den Bereich der medizini- stoßen. Neue Ideen und Erfindungen sollen möglichst schnell schen Forschung eine Bündelung der Aktivitäten erreicht. Dem in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umgesetzt wer- Klinikum obliegt die den Zwecken von Forschung und Lehre den. Mit diesem Umsetzungsprozess sollen in Schleswig-Hol- dienende Krankenversorgung für die medizinischen Fakultä- stein Arbeitsplätze gesichert und neu geschaffen werden. ten der UL und der CAU. Die Planung zur zukünftigen Schwer- Die Technologieförderung der Landesregierung punktbildung im UKSH umfasst die Bereiche Entzündung und umfasst die Elemente betriebliche Technologieförderung, Infektion, Gehirn, Hormone und Verhalten, klinische Genom- wirtschaftsnahe Forschung sowie Technologietransfer und forschung, Reproduktionsmedizin, systemorientierte Neuro- Innovationsunterstützung. wissenschaften, Transplantationsmedizin sowie Onkologie. Die betriebliche Technologieförderung nach dem Die Technische Fakultät der CAU arbeitet in den Förderprogramm „Betriebliche Innovationen“ hat das Ziel, technologisch innovativen Gebieten der Mikroelektronik, individuell und bedarfsorientiert die Innovations- und Wett- der Mikrosystemtechnik, der Sensorik und Aktorik, der bewerbsfähigkeit kleiner und mittelständischer Unterneh- Hochleistungsmaterialien und des Software-Engineerings. men in Schleswig-Holstein durch Förderung innovativer In einem Handlungskonzept „Informations- und Kommu- Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie durch Inno- nikationstechnologien in Schleswig-Holstein“ hat die Lan- vationsberatung zu stärken. Für die betriebliche Technologie- desregierung beschlossen, exemplarische Anwendungen förderung wird außerdem das Programm „Business to von Multimedia u.a. in Forschung und Lehre sowie den Business“ (B2B) eingesetzt. Ausbau der technischen Infrastruktur zu fördern. Die wirtschaftsnahe Forschung dient der Unterstüt- zung von Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen An den staatlichen Fachhochschulen haben sich im und Hochschulen mit Unternehmen, um die Umsetzung von einzelnen folgende Schwerpunkte herausgebildet: Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu beschleunigen FH Kiel Automatisierungstechnik, computer- und dadurch die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit gestützte Fertigungstechniken, der Unternehmen zu stärken und gleichzeitig Forschungs- elektromagnetische Verträglichkeit, einrichtungen anzuregen, ihre Forschungsarbeiten stärker Werkstofftechnologie, Multimedia auf die Bedürfnisse von KMU auszurichten. Produktion, nachhaltiges Bauen Im Bereich des Technologietransfers bilden die Ver- wertungsaktivitäten der Patentverwertungsagentur Schles- FH für Kunst und Kunst, Design/Industriedesign wig-Holstein einen weiteren Baustein in der Technologie- Gestaltung Kiel politik des Landes. Mit der wirtschaftlichen Verwertung der Erfindungen schleswig-holsteinischer Hochschulen wird das FH Lübeck Aufbau und Verbindungstechniken, an den Hochschulen vorhandene Wissen ebenfalls in markt- Mikrosystemtechnik, Lasertechnik fähige Produkte und Verfahren umgesetzt. und Optoelektronik, Werkstofftech- Der Technologietransfer wird als umfassende Innova- nologie, Medizintechnik, e-Learning tionsunterstützung begriffen und betrieben, die neben Tech- Drucksache 15/3300 – 466 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

nologiefragen z.B. auch Fragen der Finanzierung, der Quali- Hervorzuheben ist das Projekt Virtuelle Fachhochschule. Es fizierung, der Unternehmensorganisation, des Projektma- wurden zwei vollständige online-Studiengänge (Wirtschafts- nagements und des Marketings beinhaltet. Das Netzwerk der ingenieurwesen und Informatik) entwickelt, die erfolgreich Innovationsberatung umfasst neben der Technologiestiftung durch den Hochschulverbund VFH angeboten werden (www.tsh.de), der Energiestiftung und der Technologie- (www.oncampus.de). Unter der Federführung der Fachhoch- Transfer-Zentrale (www.ttz-sh.de) auch 17 öffentlich geförder- schule Lübeck wird die nächste Stufe des Ausbaus konzipiert, te Technologie- und Gründerzentren, die Beauftragten für der unter Baltic-Sea-Virtual-Campus europäische Dimensio- den Technologietransfer an den Hochschulen sowie nen annimmt. Hochschulen aus allen Ostseeanrainerstaaten Finanzierungsinstitute wie die Mittelständische Betei- sind beigetreten. ligungsgesellschaft und Investitionsbank. Ein Beispiel für die Darüber hinaus sind insbesondere noch zwei weitere aktive institutionenübergreifende Innovationsunterstützung Gründungen im Bereich der digitalen Medien zu nennen: ist die im Jahr 2003 mit Unterstützung der Landesregierung gegründete Ausgründungs- und Ansiedlungsinitiative, deren • Multimediacampus Kiel (MMC-Kiel), Schwerpunkt Medien Ziel es ist, technologieorientierten Gründern Beratungs- und und Wirtschaft (e-business) Finanzierungsleistungen aus einer Hand und in einem syste- matischen Prozess anzubieten. • International School of New Media Lübeck der Universität zu Mit der Förderung der Beteiligung an Technologie- Lübeck (ISNM), Schwerpunkt Medien und Kultur (e-culture) messen unterstützt die Landesregierung die Beteiligung von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen Die Landeshauptstadt Kiel, die Kieler Wirtschaftsförderungs- an Gemeinschaftsständen. und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (KIWI) als Unter- Wichtige Technologiefelder, auf denen SH stark ist oder nehmen der Stadt Kiel und die CAU planen in unmittelbarer überdurchschnittliche Entwicklungsmöglichkeiten hat, wer- Nachbarschaft zur CAU die Errichtung eines Wissenschafts- den in der Technologieförderung besonders berücksichtigt. parks, in dem sich u.a. innovative Firmen insbesondere aus Dazu zählen insbesondere der Life Science Bereich (Medizin, den Bereichen Biotechnologie/Molekularbiotechnologie, Medizintechnik und Biotechnologie) und der Bereich Meeres- Materialwissenschaften, Ernährungswissenschaften und ggf. technik. Im Bereich der Medizintechnik wurde im Jahr 2001 das auch Medizintechnik ansiedeln sollen, die das in der universi- Center of Excellence in Medical Technology GmbH (CEMET) von tären Forschung gegebene Innovationspotential in wirt- der CAU, der UL, der Fachhochschule Lübeck, dem MLL, UKSH schaftliche Aktivitäten umsetzen. Die Einrichtung des Wis- sowie verschiedenen Unternehmen gegründet. Mit einem in- senschaftsparks hat große landespolitische Bedeutung und haltlichen Focus auf die minimalinvasive Chirurgie und die OP- soll zum Teil aus EU-Mitteln gefördert werden. Systemtechnik soll die CEMET den Transfer zwischen Wissen- schaft und Wirtschaft fördern. Gemeinsam mit der Freien und 62.4 Internationale Zusammenarbeit Hansestadt Hamburg gründet das Land Schleswig-Holstein augenblicklich die Agentur I-Med, die Norddeutschland zu SH verfügt über erstklassige und renommierte Forschungs- einem Life Science Cluster in innovativer Medizin ausbauen soll. einrichtungen, die vielfältige internationale Kooperations- Im Bereich der Informations- und Kommunikations- beziehungen aufgebaut haben und aktiv pflegen. Die Hoch- technologie werden KMU unterstützt, wenn sie B2B über die schulen partizipieren an den Forschungsförderprogrammen gesamte Wertschöpfungskette ihres Unternehmens einfüh- der Europäischen Kommission. In EU-Projekten zur Regional- ren. Es werden darüber hinaus finanzielle Anreize für eine kooperation und zur Technologieförderung arbeiten Landes- Modernisierung der harten und weichen Infrastruktur behörden und Technologietransfereinrichtungen mit Partnern geschaffen, um neue IuK-Anwendungen für alle gesellschaft- aus der Europäischen Union zusammen. Entsprechend der lichen Bereiche zu stimulieren und umzusetzen. geografischen Lage und der Schwerpunktsetzung der Landes- Im Rahmen der e-government-Initiative der Landes- regierung nimmt die Zusammenarbeit im Ostseeraum den regierung wurde u.a. das Thema e-learning an allen Hoch- höchsten Stellenwert ein. Die Ostseekooperation stützt sich auf schulen konzeptionell entwickelt und erfolgreich eingesetzt. ein dichtes Netzwerk von Beziehungen auf allen Ebenen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 467 – Drucksache 15/3300

63 Freistaat Thüringen

63.1 Grundsätze und Schwerpunkte der Hochschulen und öffentliche Forschungseinrichtungen Forschungs- und Technologiepolitik sind daher neben der Erfüllung ihrer originären Aufgaben in Lehre und Grundlagenforschung als Technologiebasis und Die Thüringer Forschungs- und Technologiepolitik stand Initiator von Innovationsprozessen gefordert. auch in den vergangenen Jahren vor der Aufgabe, den Auf- Ebenso kommt der Förderung der FuE-Kapazitäten der bau einer sowohl im nationalen als auch im internationalen KMU und der Schaffung von Verbundstrukturen zwischen Rahmen konkurrenzfähigen Hochschul- und Forschungsinfra- Hochschulen, öffentlich geförderten Forschungseinrichtun- struktur weiter voranzutreiben. gen und Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft eine Dabei war und ist ein schwieriger Umstrukturie- besondere Rolle zu. Das Thüringer Ministerium für Wissen- rungsprozess sowohl im Bereich der Wissenschaft als auch schaft, Forschung und Kunst (TMWFK) hat daher für die För- der Wirtschaft aktiv zu gestalten. Wissenschaft und For- derung der Vorbereitung und Durchführung von annähernd schung kommen bei der Herstellung einheitlicher Lebensver- 400 FuE-Vorhaben im Verbund zwischen Thüringer Unter- hältnisse in Deutschland eine Schlüsselstellung zu, da eine nehmen und öffentlichen Forschungseinrichtungen von 1995 nachhaltige, stabile und von Dauersubventionen und niedri- bis einschließlich 2002 insgesamt rund 145 Mio. € Landesför- gem Lohnniveau unabhängige Entwicklung der gewerbli- derung gewährt. chen Wirtschaft nur auf der Grundlage eines hohen Qualifi- kationsniveaus der Erwerbstätigen und der Entwicklung Das Land verfolgt dabei folgende Ziele: innovativer Produkte und Dienstleistungen möglich ist und neue, zukunftssichere Arbeitsplätze vor allem in innovativen • Schaffung und Sicherung einer international konkurrenzfä- Bereichen entstehen. Die dauerhafte Sicherung der wissen- higen Hochschul- und Forschungsinfrastruktur schaftlichen und technologischen Leistungsfähigkeit ist daher nach wie vor ein prioritäres Ziel der Landesregierung. • Förderung der Zusammenarbeit von KMU und wissen- Thüringen hat die Grundlagen dafür in den vergangenen schaftlichen Forschungseinrichtungen im Rahmen von Jahren durch einen kontinuierlichen und zielgerichteten Verbundvorhaben Aufbau seiner Hochschul- und Forschungsinfrastruktur geschaffen. • Förderung von Clustern, die unter industrieller Führung die Die öffentliche Hand ist dabei nicht nur im Hinblick regionale Zusammenarbeit von Unternehmen und For- auf die Gewährleistung des Zugangs zu hervorragenden schungseinrichtungen intensivieren Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen gefordert. Wäh- rend in den westdeutschen Ländern insbesondere große • Förderung einzelbetrieblicher Forschung und Entwicklung Unternehmen Träger der gewerblichen Forschung und Entwicklung sind, ist die Thüringer Industrie nach wie vor Die Thüringer Forschungs- und Technologiepolitik konzen- von kleinen und kleinsten Unternehmen geprägt. triert sich dabei auf folgende Wachstums- und Schlüssel- Rund 85 Prozent der kontinuierlich FuE betreibenden technologien: Unternehmen in den ostdeutschen Ländern haben weniger als 100 Beschäftigte, rund 50 Prozent dieser Unternehmen • Biotechnologie/Medizintechnik haben sogar weniger als 20 Beschäftigte4. Diese kleinen Unternehmen haben aufgrund ihrer schmalen Kapitalbasis • Informations- und Kommunikationstechnik/Medien nur eingeschränkte Möglichkeiten für die Durchführung eigenständiger Forschung und Entwicklung. Hinzu kommt, • Mikrosystemtechnik dass der Anteil des produzierenden Gewerbes an der gesam- ten Wirtschaft des Landes trotz teilweise hoher Zuwachsra- • Optik und Optoelektronik/Photonik ten längst nicht dem Niveau der westdeutschen Länder ent- spricht. Dies gilt auch für das FuE-Potential in der Wirtschaft. • Produktionstechnik (einschließlich Fahrzeug, Fertigungs- Mit einem Zuwachs des FuE-Potentials im Wirtschaftssektor und Verfahrenstechnik) auf 4 427 FuE-Beschäftigte im Jahr 20015 hat Thüringen (TH) zwar die zweithöchste Entwicklungsdynamik in den ostdeut- schen Ländern. Dennoch ist der Anteil von 4,1 FuE-Beschäftigten je 1 000 Erwerbstätige nur halb so hoch wie der gesamtdeutsche 4 Quelle: €-Norm 2002 Durchschnitt. 5 a.a.O. Drucksache 15/3300 – 468 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Neue Materialien und Werkstoffe Im Rahmen der BMBF-Förderinitiative „Zentren für Innovationskompetenzen – Exzellenz schaffen, Talente sichern“ • Mess-, Steuer-, und Regelungstechnik wird derzeit eine Strategiekonzeption entwickelt, deren Ziel die Weiterentwicklung und Fokussierung des Arbeitsfeldes Eingeschlossen sind dabei übergreifende Technologiebe- Optomatronik zu einem Zentrum „Ultra Optics“ ist. reiche wie Umwelttechnik, Bau- und Baustofftechnologie. Die FSU arbeitetet in besonderer Weise eng mit den Großes Gewicht misst die Landesregierung auch der auf dem Wissenschafts-Campus Beutenberg in Jena gelegenen gezielten Unterstützung technologieorientierter und wis- außerhochschulischen Forschungseinrichtungen sensbasierter Unternehmensgründungen bei. So wurde 2002 die aus dem EXIST-Wettbewerb des BMBF erfolgreich hervor- • Institut für Molekulare Biotechnologie (IMB, Institut der gegangene Thüringer Existenzgründerinitiative GET UP mit der Leibniz Gemeinschaft) Thüringer Existenzgründerinitiative THEI zur „GET UP Thü- ringer Existenzgründer Initiative“ zusammengeführt. Damit • Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung (HKI) wird eine umfassende und nachhaltige Existenzgründer- betreuung an allen Hochschulstandorten Thüringens aus • Institut für Physikalische Hochtechnologie (IPHT) einer Hand angeboten. Das Existenzgründungsklima in Thüringen soll somit weiter verbessert und an den Thüringer zusammen, indem diese personell mit der Universität durch Hochschulen eine „Kultur der unternehmerischen Selbst- eine Vielzahl gemeinsamer Berufungen von Professorinnen ständigkeit“ etabliert werden. und Professoren verknüpft sind. In den zurückliegenden Jahren hat sich der Wissen- 63.2 Hochschulforschung und außerhochschu- schafts-Campus Beutenberg unter dem Motto „Life science lische Forschung meets physics“ zu einem durch Interdisziplinarität und Inter- nationalität gekennzeichneten Forschungszentrum von na- Die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) hat als Volluni- tionalem und internationalem Rang entwickelt. Charakteris- versität mit zehn Fakultäten und über 100 Studienfächern tisch für die Arbeit auf dem Beutenberg ist die enge Vernet- und Richtungen das breiteste Forschungsspektrum sowohl zung zwischen Grundlagenforschung und anwendungs- im natur- als auch im geistes- und sozialwissenschaftlichen orientierter Forschung, zwischen unterschiedlichen Institu- Bereich. Dieses Potential manifestiert sich unter anderem ten, Hochschulen und der Industrie. in inzwischen vier von der DFG geförderten Sonderfor- Im Netzwerk der Forschungseinrichtungen Thürin- schungsbereichen, vier Graduiertenkollegs, drei Innovations- gens ist der Beutenberg-Campus von zentraler Bedeutung. kollegs und im Interdisziplinären Zentrum für Klinische Thüringen hat dort seit 1992 für die institutionelle Förderung Forschung. von Forschungsinstituten und für Baumaßnahmen mehr als Insgesamt fördert die DFG damit an Thüringer Hoch- 250 Mio. € aufgewendet. schulen sechs Sonderforschungsbereiche, ein Transregio- Das BioInstrumentezentrum (BIZ), ein branchenspe- Projekt, fünf Graduiertenkollegs und fünf Forschergruppen. zifisches Technologie- und Gründerzentrum, ist integrierter Wichtige Impulse gehen auch von dem 1999 auf Initia- Bestandteil des Wissenschaftscampus Beutenberg. Im Sep- tive der FSU und des Instituts für Physikalische Hochtechnologie tember 2000 wurde der erste Bauabschnitt in Betrieb genom- e.V. Jena (IPHT) begonnenen Aufbau eines Zentrums für optoma- men, die Fertigstellung des 2. Bauabschnitts wird 2004 erfol- tronik aus. Optomatronik beschreibt dabei die Verbindung von gen. Das BIZ bietet für die Gründung und den Aufbau von Optik, Lasertechnik, Elektronik, Biotechnik, Fertigungs- und Unternehmen mit dem Profil „BioInstrumente“ beste Voraus- Werkstofftechnik. Innerhalb des Zentrums für Optomatronik setzungen. werden seit 1999 insbesondere die Arbeitsgebiete Mikro- und Das attraktive Umfeld hat auch die Max-Planck-Ge- Nanooptik, Laserphysik und optische Schichtsysteme geräte- sellschaft (MPG) bewogen, ihre Institute für chemische Ökolo- technisch ausgestattet und inhaltlich entwickelt. gie und Biogeochemie am Beutenberg anzusiedeln und dort An dem Zentrum sind die FSU mit den Instituten für Institutsneubauten zu errichten. Das Max-Planck-Institut für Angewandte Physik und für Quantenelektronik, das IPHT und das chemische Ökologie konnte im April 2002 und das Max-Planck- Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik Institut für Biogeochemie im Mai 2003 die feierliche Einwei- (IOF) beteiligt. Insgesamt wurden für den Aufbau des Zentrums hung der neuen Institutsgebäude begehen. Neben dem Max- für Optomatronik im Zeitraum 1997 bis 2003 Projektförder- Planck-Institut zur Erforschung von Wirtschaftssystemen haben mittel des Landes in Höhe von 20,5 Mio. € eingesetzt. auch die beiden neu gegründeten Institute inzwischen ihre Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 469 – Drucksache 15/3300

volle Arbeitsfähigkeit erreicht und bestimmen damit das die Errichtung eines weiteren Fraunhofer-Instituts in Thü- Profil des Wissenschaftscampus wesentlich mit. ringen gelegt worden. Im Jahr 2004 wird die Umwandlung Auch die Fraunhofer-Gesellschaft hat für ihr Institut der Arbeitsgruppe in ein eigenständiges Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) auf dem erfolgen. Campus-Gelände ein neues Gebäude errichtet. Mit dem Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien Die institutionelle und bauliche Weiterentwicklung besitzt die TUI eine Forschungsplattform, die nicht nur eine des Beutenberg-Campus wird auch künftig eine prioritäre hoch moderne Infrastruktur aufweist, sondern auch das Aufgabe des Landes sein. So ist geplant, mit der Errichtung Know-How von neun Fachbereichen der Universität vereint. eines Zentralgebäudes ab 2004 die infrastrukturellen Bedin- Das 1995 gegründete Institut für Mikroelektronik und gungen für die Zusammenarbeit der verschiedenen auf dem Mechatronik Systeme gGmbH (IMMS) als An-Institut der TUI mit Jenaer Beutenberg beheimateten Forschungseinrichtungen Außenstelle in Erfurt hat sich mittlerweile zum integralen wesentlich zu verbessern. Bestandteil der Forschungslandschaft Thüringens entwickelt Das Universitätsklinikum Jena gehört in vielen Berei- und wird daher seit 2003 als außerhochschulische For- chen zu den modernsten Klinika Deutschlands, beispiels- schungseinrichtung institutionell gefördert. Teil IV weise in der Transplantationschirurgie und in der Krebs- Mit der 2002 begonnenen Errichtung des Ernst-Abbe- therapie. Auch in den Neurowissenschaften, speziell bei Zentrums für Forschung und Transfer auf dem Campus der Themen wie Lernstörungen und Behandlung von Schlag- Technischen Universität Ilmenau wird ein wichtiger Beitrag anfallpatienten, hat sich das Universitätsklinikum eine zur Entwicklung des Wissenschafts- und Forschungsstand- bundesweite Bekanntheit erarbeitet. Die erste Phase des ortes Thüringen geleistet. Hierfür werden aus Mitteln der Neubaus für das Jenaer Universitätsklinikum ist inzwischen Ernst-Abbe-Stiftung, des Landes und der EU (EFRE) insgesamt abgeschlossen. Die Inbetriebnahme von sieben neuen 15,3 Mio. € zur Verfügung gestellt. Nach der Fertigstellung Kliniken, darunter mehrerer chirurgischer Kliniken, der des Zentrums 2004 werden die neuen Räume u. a. den neuen Anästhesie und der Neurologie, ist erfolgt. Sonderforschungsbereich „Nanopositionier- und Nanomess- Die Forschung der Technischen Universität Ilmenau maschinen“ der TU Ilmenau, das Institut für Mikroelektronik (TUI) konzentriert sich auf zukunftsträchtige Profillinien und Mechatronik-Systeme gGmbH (IMMS) und die Fraunhofer- wie „Biomedizinische Systeme, Verfahren, Materialien und Gesellschaft beheimaten. Informationssysteme im Gesundheitswesen“, „Entwurf, Die Forschung an der Bauhaus-Universität Weimar hat Simulation und Verifikation komplexer Systeme“, „Infor- ihre Schwerpunkte in den Bereichen Bauingenieurwesen und mations- und Kommunikationssysteme in Technik, Wirt- Medien. Gebiete intensiver und umfangreicher Forschung schaft und Gesellschaft“, „Nanotechnologien“, „Neue Prin- sind der Sonderforschungsbereich „Werkstoffe und zipien und Optimierung der Energieversorgung“ und Konstruktionen für die Revitalisierung von Bauwerken“ sowie „Unternehmen, Märkte und Ordnungen im Wandel – Inno- die Materialforschung. Mit der Förderung des Sonderfor- vative Produkte und Prozesse“. Neu eingerichtet wurde der schungsbereiches „Werkstoffe und Konstruktionen für die DFG-Sonderforschungsbereich „Nanopositionier- und Nano- Revitalisierung von Bauwerken“ seit dem 01.07.1999 hat die messmaschinen“. DFG einen wichtigen Akzent im Forschungsspektrum der Der Fakultät Maschinenbau steht seit Mitte 2003 ein Bauhaus-Universität gesetzt. Der Sonderforschungsbereich neu errichtetes Funktionsgebäude zur Verfügung. Damit sind befindet sich nach erfolgreicher Evaluierung nun in Phase II, alle Fachgebiete der Fakultät auf dem Hans-Stamm-Campus die sich inhaltlich vor allem auf die Versuchstechnik im bau- konzentriert. Die Bedingungen für experimentelle For- stofftechnischen Bereich konzentriert. schungsarbeiten haben sich hierdurch wesentlich verbessert. Außer an der Bauhaus-Universität selbst werden For- Davon profitiert vor allem das Fachgebiet Kraftfahr- schungsleistungen auch in der Materialforschungs- und zeugtechnik, das sich – unterstützt durch gezielte Projekt- -prüfanstalt (MFPA), einem An-Institut der Bauhaus-Universität förderung des TMWFK – in den letzten Jahren besonders Weimar, erbracht. schnell entwickelt hat. Von diesem Fachgebiet sind im Zu- Den Fachhochschulen in Erfurt, Jena, Schmalkalden sammenwirken mit dem Verband der Automobilzulieferer und der 1997 neugegründeten Fachhochschule Nordhausen, Thüringens (AZT) konzeptionelle Anstöße für die Errichtung die 1998 ihren Lehrbetrieb aufgenommen hat, kommt mit eines Kompetenzzentrums für Fahrzeugtechnik Thüringens ihrem gesetzlichen Auftrag in der anwendungsbezogenen (KFT) ausgegangen. Lehre und Forschung eine wichtige Rolle zu. Die Fachhoch- Mit dem Aufbau der Arbeitsgruppe für Elektronische schulen arbeiten sowohl mit Wirtschaftsunternehmen und Medientechnologien (AEMT) in Ilmenau ist der Grundstein für wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen als auch mit Drucksache 15/3300 – 470 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

außerhochschulischen Forschungseinrichtungen zusammen. 63.3 Technologieförderung und Beispiele hierfür sind die Zusammenarbeit zwischen Technologietransfer der Fachhochschule Jena und dem Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik (IBA) e.V. Heiligenstadt, die auch eine Die Technologieförderung durch das Thüringer Ministerium gemeinsame Berufung beinhaltet sowie zwischen der Fach- für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur (TMWAI) nutzt ein hochschule Erfurt und dem Institut für Gemüse- und Zier- Förderinstrumentarium, dessen drei Säulen aus der einzel- pflanzenbau Großbeeren/Erfurt. betrieblichen Technologieförderung, der Förderung wirt- An der Fachhochschule Nordhausen wird bis 2005 ein schaftsnaher Forschungseinrichtungen sowie Kompetenzzentrum für Stoffstrom-, Energie- und Flächen- Technologieberatung und Technologietransfer bestehen: management errichtet. Es dient einerseits dem weiteren Auf- In Auswertung der Ergebnisse einer Evaluierung wer- und Ausbau der Fachhochschule Nordhausen und soll anderer- den seit 1998 die wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen seits zu einer Intensivierung der regionalen Verflechtung von verstärkt unter Berücksichtigung ihrer wissenschaftlichen Wissenschaft und Wirtschaft in Nordthüringen führen. Kompetenz und wirtschaftlichen Relevanz gefördert. So Für die Fachhochschule Schmalkalden wurde ein wurde u.a. damit begonnen, nach diesen Differenzierungs- neuer, attraktiver Campus in der Stadt geschaffen. kriterien ausgewählte Einrichtungen institutionell zu fördern Neben der wirtschaftlichen Bedeutung der For- und damit vor allem Vorhaben der Vorlaufforschung zu schung ist sich Thüringen des Ranges der Grundlagenfor- unterstützen. schung und der Geistes- und Sozialwissenschaften bewusst. Wichtige Fortschritte wurden bei der Entwicklung Ein Beleg dafür ist der Aufbau der Universität Erfurt mit ihrem der Forschungs– und Technologieinfrastruktur erreicht, die kultur- und sozialwissenschaftlichen Profil, der planmäßig gezielt im Technologiedreieck Erfurt-Jena-Ilmenau ausge- voranschreitet. Das Max-Weber-Kolleg als Kern der interdiszi- baut wird. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von Techno- plinären und fakultätsübergreifenden Forschung hat 1998 seine logie- und Forschungsparks mit Gewerbeflächen. So wurde in Arbeit aufgenommen. Der Lehrbetrieb der Universität Erfurt Ilmenau mit dem Aufbau eines solchen Technologie- und wurde mit dem Wintersemester 1999/2000 begonnen. Forschungsparks begonnen. Vorerst wichtigstes Vorhaben ist Die Universität Erfurt mit ihrer geisteswissenschaftlichen das Applikationszentrum (APZ), das auf zukunftsträchtige Schwerpunktsetzung profiliert sich gegenwärtig zur geistes- Gebiete im Hochtechnologiebereich wie Mikrotechniken, wissenschaftlichen Modelluniversität für ganz Deutschland – Bildverarbeitung, technisches Sehen und medizinische Diag- und damit auch zum wichtigen Impulsgeber für die Zukunft nostik, Schaltungs- und Hybridtechnik ausgerichtet ist, die der Geisteswissenschaften in der gesamten Bundesrepublik. für die Thüringer Wirtschaft eine hohe Relevanz besitzen Ein Beispiel für hervorragende Grundlagenforschung ist und auf denen die TU Ilmenau über eine besondere Kompe- die Außenstation für Quartärpaläontologie Weimar des Forschungs- tenz verfügt. Ein weiterer Baustein ist das Anwendungszen- instituts Senckenberg, die entsprechend einer Empfehlung des trum für Software- Informations- und Kommunikationstech- Wissenschaftsrates im Jahr 2000 aus der FSU ausgegliedert und nologien (transit), das seine Arbeit bereits aufgenommen in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen wurde. hat. Neue wissenschaftliche Bibliotheken wurden an den In Jena hat 1998 das in Zusammenarbeit zwischen Universitäten Erfurt und Jena sowie an den FH Schmalkalden, dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Fein- Jena und Erfurt zur Nutzung übergeben. mechanik und dem Institut für Füge- und Werkstofftechnik e.V. Angesichts nach wie vor anhaltender Abwanderungs- gegründete Applikationszentrum Mikrotechnik (AMT) seine tendenzen ist es eine wichtige Aufgabe des Landes, den wis- Arbeit aufgenommen. Es hat sich zur Aufgabe gesetzt, in den senschaftlichen Nachwuchs in Thüringen zu halten und seine Bereichen Mikrooptik, Mikrosensorik sowie Aufbau- und Ver- Zukunftschancen zu erhöhen. Thüringen unterstützt daher bindungstechniken einen erfolgreichen Technologietransfer Nachwuchsforschergruppen im Rahmen des Hochschul- und zu gewährleisten. Das AMT hat sich u.a. mit der Produktion Wissenschaftsprogramms. Seit 2001 wurden 12 derartige von Mustern und Kleinserien zu einer wertvollen Arbeits- Nachwuchsforschergruppen eingerichtet. plattform für die Trägerinstitute entwickelt. Für neu gegrün- Zur weiteren Information über die Thüringer Hoch- dete Firmen wie M+S Mikrotechnik GmbH, Chip-Shop GmbH, schul- und Forschungslandschaft wird auch auf die Broschüre Grintech GmbH und unique-m.o.d.e. AG stellt das AMT die not- „Wissenschaftsland Thüringen“ verwiesen. wendige Infrastruktur bereit. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 471 – Drucksache 15/3300

Auch in Erfurt ist mit dem Neubau des Technologie- den letzten Jahren kontinuierlich um 56 Prozent von 488 zentrums ein wichtiger Baustein zum künftigen Technolo- (1995) auf 762 (2002) gestiegen. Thüringen liegt damit bei der giestandort Erfurt-Südost hinzugekommen. In der Gesamt- Zahl der Patentanmeldungen bezogen auf die Einwohnerzahl konzeption für den Technologiepark Erfurt, die als Schwer- weiterhin mit deutlichem Abstand an der Spitze der ostdeut- punkt die Einrichtung eines Anwendungszentrums für Mi- schen Länder. Zur Unterstützung von Unternehmen, freien krosystemtechnik aufweist, nimmt die Mikrotechnik eine Erfindern und wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen Schlüsselfunktion ein. bei der Erlangung, Sicherung und Verwertung von Schutz- Gemäß einem Beschluss der Thüringer Landesregie- rechten wurde das Erfinderzentrum Thüringen eingerich- rung wurden Erlöse aus der Privatisierung der Jenoptik AG in tet. Höhe von rund 50 Mio. € der Ernst-Abbe-Stiftung und der Mehr als die Hälfte aller Erfindungen stammt von Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrich- (STIFT) für forschungs- und technologiefördernde Zwecke tungen. Dies ist im Vergleich zu den westdeutschen Ländern zugeführt. Neben dem bereits genannten BioInstrumente- ein außerordentlich hoher Anteil am gesamten Patentauf- Zentrum in Jena und dem Applikationszentrum in Ilmenau ist kommen. Die Thüringer Hochschulen und außerhochschuli- Teil IV mit diesen Mitteln das Technische Funktions- und Verwaltungs- schen Forschungseinrichtungen beabsichtigen daher, im gebäude für das Hermsdorfer Institut für Technische Keramik Rahmen des mit Unterstützung des BMBF begonnenen Auf- errichtet und Mitte 2002 in Betrieb genommen worden. baus eines Patent- und Verwertungsnetzes bei ihren Patentan- Bei der Durchführung bzw. fachlichen Begleitung melde- und Verwertungsaktivitäten stärker zusammen zu von Projekten wird STIFT eine maßgebliche Rolle spielen und arbeiten. Ziel ist es, Kompetenzen zu bündeln und die vor- z.T. Projektträgerfunktionen übernehmen. STIFT übernimmt handenen Ressourcen allen Einrichtungen zugänglich zu ferner Aufgaben der Koordinierung des Technologietrans- machen. Die koordinierende Stelle, das Zentrum für Patent- fers, des Managements vorwettbewerblicher Technologie- information und Online-Dienste (PATON) der TU Ilmenau, wurde initiativen, der Unterstützung von Ansiedlungs- und Koope- um ein Verwertungsbüro ergänzt. Eine Vernetzung des Thü- rationsprojekten sowie der Förderung von Existenzgründun- ringer Hochschul-Patentnetzes mit nationalen und internatio- gen im Rahmen der bereits genannten Thüringer Existenz- nalen Patentverwertungsaktivitäten (Patentstelle für die deut- gründeroffensive. sche Forschung, Technologieallianz) ist ebenso beabsichtigt wie Auf der Grundlage einer externen Bewertung des eine enge Zusammenarbeit mit dem Erfinderzentrum Thü- Leistungsstandes Thüringens und als Ergebnis interner Fach- ringen. arbeitsgruppen sind in der Technologiekonzeption Thüringen 2002 Empfehlungen für die nächsten vier bis fünf Jahre ent- 63.4 Internationale Zusammenarbeit wickelt worden. Diese Konzeption (www.th-online.de/down- load/ technologiekonzeption2002.pdf) stellt die Basis für die Die Einbindung der Thüringer Forschungseinrichtungen in Entwicklung Thüringens auf technologischem Gebiet in den die europäische und internationale Forschungslandschaft nächsten Jahren dar. hat sich im Berichtszeitraum intensiviert. Die Thüringer Ein wichtiger Schwerpunkt der kommenden Jahre wird Hochschulen und Forschungseinrichtungen beteiligen sich in Thüringen die Unterstützung der Wirtschaft beim Aufbau mit wachsendem Erfolg an internationalen Projekten, wie von leistungs- und wettbewerbsfähigen Clustern sein, in denen z.B. dem inzwischen abgeschlossenen Human Genom Project unter industrieller Führung eine enge Zusammenarbeit von Un- oder an Vorhaben, die durch Fördermaßnahmen des ausge- ternehmen und Forschungseinrichtungen organisiert wird. Dies laufenen 5. und seit 2002 begonnenen 6. Forschungsrahmen- soll bessere Chancen im internationalen Wettbewerb eröffnen. programms der EU unterstützt werden. In den vergangenen Jahren sind wichtige Fortschrit- Um die Beteiligungsmöglichkeiten weiter zu verbes- te bei der Weiterentwicklung einer leistungsfähigen For- sern, arbeitet seit 1999 ein Netzwerk von drei fachspezifischen schungs- und Technologieinfrastruktur und der Gestaltung EU-Forschungsreferenten an den Universitäten in Ilmenau, Jena eines effektiven Technologietransfers erreicht worden. Dass und Weimar, das die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich die technologische Kompetenz sowohl in innovativen an den Hochschulen und außerhochschulischen Forschungs- Unternehmen der Wirtschaft als auch in den Hochschulen einrichtungen über die Fördermöglichkeiten der EU berät und und Forschungseinrichtungen weiter verbessert hat, wird die Antragstellung sowie die Zusammenarbeit mit der EU koor- auch an der Patentbilanz des Freistaats sichtbar. Die Zahl der diniert. Seit Bestehen dieses Netzwerkes, dessen Fortführung aus Thüringen stammenden und beim Deutschen Patent- auch für die nächsten Jahre geplant ist, konnte die Einwerbung und Markenamt eingereichten Patentanmeldungen ist in von Fördermitteln der EU deutlich gesteigert werden.

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 473 – Drucksache 15/3300

Teil V: Innovationsindikatoren zur Technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands Bericht der Arbeitsgruppe Innovationsindikatoren

Einführung 474 64 Forschung und Entwicklung in der deutschen Wirtschaft 474 64.1 FuE-Ressourcen der Wirtschaft 474 64.2 Entwicklung der FuE-Intensität in der Wirtschaft 475 64.3 Sektorale FuE-Schwerpunkte und –Intensitäten – Struktur und Entwicklung 476 64.4 FuE-Kooperationen und -Auftragsvergabe der Wirtschaft 478 64.5 Bedeutung von FuE in Klein- und Mittelunternehmen 479 64.6 FuE in den östlichen und westlichen Ländern 481 64.7 FuE von ausländischen Unternehmen in Deutschland 482 64.8 Technologische Zahlungsbilanz 486 65 Forschung und Entwicklung der deutschen Wirtschaft im internationalen Vergleich 488 65.1 Entwicklung der FuE-Ressourcen insgesamt 488 65.2 FuE-Ressourcen und -Intensität der Wirtschaft 490 65.3 Sektorale Schwerpunkte der Wirtschaft in FuE 491 65.4 Das 3 %-Ziel der EU-Kommission 492 66 Das Fundament: Bildung und Wissenschaft 494 66.1 Der Einsatz von Hochqualifizierten in der deutschen Wirtschaft 494 66.2 Der Nachwuchs an Hochqualifizierten in Deutschland im internationalen Vergleich 495 66.3 Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen Forschung im internationalen Vergleich 497 66.4 Relevanz der öffentlichen Forschung für die technologische Entwicklung 500 67 Die Umsetzung: Erfindungen und Patente, Innovationen, Unternehmensstrukturwandel 503 67.1 Dynamik und Struktur der weltmarktrelevanten Patente 503 67.2 Die technologische Ausrichtung: Spitzen- und gehobene Gebrauchstechnologie 504 67.3 Grenzüberschreitende Erfindungen 504 67.4 Innovationsaktivitäten der deutschen Wirtschaft 504 67.5 Qualität und Effizienz des Innovationsgeschehens 509 67.6 Unternehmensgründungen im forschungs- und wissensintensiven Sektor der Wirtschaft 510 68 Die Marktergebnisse: Beschäftigung, Produktion und Wettbewerbsposition im wissens- und forschungsintensiven Sektor 511 68.1 Spezialisierung Deutschlands im Handel mit forschungsintensiven Gütern 512 68.2 Produktion und Beschäftigung in forschungsintensiven Industrien 512 68.3 Sektoraler Strukturwandel zugunsten des forschungs- und wissensintensiven Sektors 515 Drucksache 15/3300 – 474 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Einführung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gungsstand, angemessenes Wirtschaftswachstum und hat seit Jahren eine Arbeitgruppe von Forschungsinstituten Steigerung der Produktivität nicht von heute auf morgen, beauftragt, „Innovationsindikatoren“ zu erarbeiten, auszu- sondern vielfach erst zeitlich stark verzögert. Entspre- werten und in zusammenfassender Form in den bislang jähr- chend ist zur Beurteilung der technologischen Leistungs- lich publizierten Bericht zur technologischen Leistungsfähig- fähigkeit einer Volkswirtschaft eine längerfristige Be- keit Deutschlands zu integrieren. Im Jahre 2004 hat das BMBF trachtungsweise geboten. Ein Grundprinzip gilt unab- auf eine gesonderte Erarbeitung des Berichtes 2003 ver- hängig von der Fristigkeit der Beobachtung: Die Inter- zichtet und stattdessen die Arbeitsgruppe Innovationsin- pretation der Messziffern ergibt sich immer aus einem dikatoren gebeten, ihre Ergebnisse des Jahres 2003 für den Vergleich mit konkurrierenden Volkswirtschaften und Bundesbericht Forschung 2004 aufzubereiten. aus ihrer zeitlichen Entwicklung. Zum Verständnis sei auf Reichweite, Ziele und Grund- prinzipien der Arbeiten der Arbeitsgruppe Innovationsindi- • Die Indikatorik soll die Zusammenhänge und Hintergründe katoren hingewiesen: der Entwicklung der technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands ausleuchten und die gesamtwirtschaftlichen • Die Indikatoren umfassen die Produktion und die Anwen- Rahmenbedingungen (Motive und Hemmnisse) sowie Wir- dung von technischem Wissen und setzen als erstes auf der kungen der Innovationstätigkeit aufzeigen. Über die Berichts- „Input“- oder Entstehungsseite an: Es geht zum einen um funktion hinaus steht die Identifizierung von Handlungsfel- die Bildung von „Humankapital“ und die Wissenschaft, dern für die Innovationspolitik im Vordergrund – sofern die zum anderen um die industriellen Aktivitäten in Forschung Indikatorik hierfür ausreichende Informationen bereitstellt. und Entwicklung als unmittelbare technologiebezogene Anstrengungen der Wirtschaft. Die Ergebnisse („Outputin- Ähnlich wie im Bericht zur technologischen Leistungsfähig- dikatoren“) – an denen man messen kann, welche Beiträge keit Deutschlands wurden dem Bundesbericht Forschung für die gesamtwirtschaftliche Erfolgsbilanz zu erwarten nur ausgewählte Ergebnisse des Innovationsindikatoren- sind – finden ihre Ausprägung in Innovationen, Patenten, berichts zur Verwendung angeboten. Die Gliederungspunk- Unternehmensgründungen sowie in den Marktergebnis- te sind mit dem BMBF verabredet worden; Inhalte und Be- sen, einmal für die gesamte inländische Produktion und wertungen oblagen der Arbeitsgruppe der Forschungsins- Nachfrage, für die Beschäftigung und zum anderen speziell titute. Zudem sind auch Absprachen über die äußere Form im Außenhandel. getroffen worden; dies hat sich daraus ergeben, dass im Bundesbericht Forschung textliche Darstellungen grund- • Die technologische Leistungsfähigkeit einer Volkswirt- sätzlich nur in graphischer, nicht jedoch in tabellarischer schaft verändert sich weniger von Jahr zu Jahr als viel- Form veranschaulicht werden. Verweise auf Tabellen bezie- mehr über einen längeren Zeitraum hinweg. Insbesonde- hen sich auf Tabellen, die in Teil VII des Bundesberichts re zeigen sich die Wirkungen von Veränderungen der Forschung zu finden sind. Text und Abbildungen in diesem technologischen Leistungsfähigkeit auf die Realisierung Teil V basieren mit Ausnahme des Kap. 67.4 auf dem Daten- gesamtwirtschaftlicher Ziele wie z. B. hoher Beschäfti- stand von Anfang Dezember 2003.

64 Forschung und Entwicklung in der deutschen Wirtschaft

Aktivitäten in Forschung und experimenteller Entwicklung 64.1 FuE-Ressourcen der Wirtschaft (FuE) sind neben den Investitionen in Bildung und in die wis- senschaftliche Ausbildung das konstituierende Element der FuE-Aktivitäten in der Wirtschaft (Unternehmen und Gemein- „Wissenswirtschaft“. Als Investitionen in neues technisches schaftsforschungseinrichtungen), in Hochschulen und in wissen- Wissen sind sie die wichtigste Basis für Innovationsprozesse, schaftlichen Einrichtungen (außerhochschulische, meist öffent- für technologische Entwicklungen, neue Produkte, Verfahren lich geförderte Institute) werden von der Statistik durch die ein- und Dienstleistungen. gesetzten Ressourcen (finanzielle Mittel sowie Personal) erfasst. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 475 – Drucksache 15/3300

Die deutsche Wirtschaft hat im Jahre 2001 FuE in Hö- • Dynamischer als die internen Aufwendungen der Wirtschaft he von 36 Mrd. € durchgeführt und damit 70 Prozent der ge- für FuE hat sich jener Teil der FuE-Gesamtaufwendungen samten FuE-Kapazitäten bereitgestellt (Tab. 3 und 29). Sie hat entwickelt, der für Aufträge an externe Kooperationspart- mit 307 Tsd. Personen (in Vollzeitäquivalenten gerechnet) 64 ner aus der Wirtschaft sowie auf Einrichtungen der Wissen- Prozent des gesamten FuE-Personals in Deutschland beschäf- schaft und Forschung im In- und Ausland vergeben wird. tigt. In der Arbeitsteilung zwischen Wirtschaft und Einrich- Ihr Anteil hat sich bei einem Volumen von 7,4 Mrd. € im Jahre tungen der Wissenschaft und öffentlichen Forschung hat sich 2001 in den vergangenen 20 Jahren fast verdreifacht (Abb. 85). das Gewicht seit Mitte der 90er Jahre – wie auch bereits in den 80er Jahren – deutlich zugunsten der Wirtschaft verlagert. • Die Qualifikationsstruktur des FuE-Personals verändert sich Während Hochschulen und außerhochschulische FuE-Ein- kontinuierlich zugunsten von Wissenschaftlerinnen und richtungen im Vergleich zu 1993 keinen FuE-Personalzuwachs Wissenschaftlern sowie Ingenieurinnen und Ingenieuren: mehr erlebt haben, hat die Wirtschaft seither rund 13 500 FuE in der Wirtschaft stellt stark steigende Ansprüche an Personen zusätzlich in FuE beschäftigt. das Wissen des Personals (vgl. Abschnitt 66.1). Technisches und sonstiges FuE-Personal wird hingegen zunehmend sub- • Mit der Verschiebung der Gewichte vom staatlichen Sektor stituiert (Tab. 31 und 32). in die Wirtschaft verlagert sich FuE zunehmend von der Grundlagenforschung in die angewandte Forschung und 64.2 Entwicklung der FuE-Intensität in der experimentelle Entwicklung. Denn in der Wirtschaft wer- Wirtschaft den 51 Prozent für angewandte Forschung und gut 44 Pro- zent für experimentelle Entwicklung ausgegeben, hinge- Die Bedeutung von FuE im internationalen Wettbewerb soll- gen unter 5 Prozent für Grundlagenforschung. te in einer prinzipiell auf Wachstum ausgerichteten Wirt- schaft nicht nur an ihrer Eigendynamik beurteilt werden, • Etwas anders ist die Verteilung der Aktivitäten in den Ge- sondern ist ins Verhältnis zu ihren sonstigen Aktivitäten zu meinschaftsforschungseinrichtungen der Wirtschaft. setzen. Misst man das FuE-Engagement der Wirtschaft an Dort sieht die Struktur so aus: 18 Prozent Grundlagen-, dem Anteil der FuE-Ausgaben an der Wertschöpfung im Un- 55 Prozent angewandte Forschung und 27 Prozent experi- ternehmenssektor, dann hat FuE in den 90er Jahren – nach mentelle Entwicklung. Allerdings entfallen auf diese Ein- Jahren des kontinuierlichen, überdurchschnittlich intensi- richtungen in Deutschland nur 1 Prozent der internen Auf- ven Aufbaus von FuE-Kapazitäten – bei den Unternehmen zu- wendungen und 1,6 Prozent des FuE-Personals in der Wirt- nächst deutlich nachlassende, danach jedoch wieder stark schaft. zunehmende Beachtung gefunden (Abb. 86).

Abb. 85: Anteil externer FuE-Aufwendungen der Wirtschaft in Deutschland* 1979 bis 2001 an den FuE-Gesamtaufwendungen in Prozent

20,0

16,0

12,0

8,0

4,0

0,0 1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001

insgesamt Klein- und Mittelunternehmen Unternehmen > 500 Beschäftigte

* Bis 1991 Westdeutschland. Quelle: SV Wissenschaftsstatistik. – Berechnungen und Zusammenstellungen des NIW Drucksache 15/3300 – 476 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Hierfür gibt es eine Fülle von Einflussfaktoren, u. a. den sektoralen Strukturwandel der Wirtschaft, die Be- Abb. 86: Interne FuE-Aufwendungen der mühungen um Effizienzsteigerungen, die Intensivierung Wirtschaft in Prozent der Brutto- der FuE-Kooperationen, die tendenziell abnehmenden wertschöpfung und FuE-Personal in Finanzierungsanteile des Staates, das FuE-Verhalten von Prozent der Beschäftigten in Klein- und Mittelunternehmen, die Entwicklung der FuE- Deutschland (Unternehmenssektor) Neigung in den östlichen Ländern und nicht zuletzt auch in % 2,6 eine veränderte Einstellung der Wirtschaft zu FuE. Eine wichtige Erkenntnis ist: Die Wirtschaft hat 2,4 FuE seit Ende der 80er Jahre stärker als bis dahin gewohnt den Markt- und Absatzerwartungen angepasst. Während 2,2 FuE-Aufwendungen in den 80er Jahren antizyklisch Zukunftsvorsorge betrie- ben wurde, d. h. auch in rezessiven Zeiten der Aufbau von 2,0 Wissen in den Unternehmen gepflegt wurde, orientierten sich die Unternehmen seit den 90er Jahren zunehmend an 1,8 den absehbaren Wachstumsmöglichkeiten und an den zyklischen Schwankungen um den Wachstumstrend: FuE 1,6 wurde immer stärker unter dem Gesichtspunkt kürzerfri- 1,4 stiger Verwertung betrieben. Die Wirtschaft hat sehr sen- sibel auf konjunkturelle Einflüsse reagiert (insbesondere 1,2 FuE-Personal mit ihren Entwicklungsaktivitäten) und als Reaktion auf die reduzierten Wachstumsmöglichkeiten in der ersten 1,0 Hälfte der 90er Jahre zusätzlich ihre mittelfristig, strate- 85 87 89 91 93 95 97 99 01 gisch orientierte angewandte Forschung zurückgefahren. Deutschlands Wirtschaft hat sich damit an den internatio- früh. Bundesgebiet Deutschland nalen Verhaltensmustern ausgerichtet. Investitionen in Quelle: SV Wissenschaftsstatistik. – Statistisches Bundes- neues Wissen, in Forschungsanlagen und hoch qualifizier- amt, Fachserie 18. – Berechnungen und Schätzungen des tes Personal haben Fixkostencharakter. Damit sich diese NIW amortisieren, müssen die Unternehmen von stabilen und ausreichend hohen Markt- und Absatzerwartungen aus- gehen. 64.3 Sektorale FuE-Schwerpunkte und -Intensi- Seit der zweiten Hälfte der 90 Jahre haben (Groß-) täten – Struktur und Entwicklung Unternehmen mit ihren wieder intensivierten FuE-An- strengungen jedoch den Abbau bei der mittelfristig orien- Der Sektorstrukturwandel sowie die sehr unterschiedliche tierten Forschung gestoppt und damit auch wieder größere und sich vielfach stark auseinander entwickelnde Intensität, Kontinuität in ihre FuE-Aktivitäten gebracht. Offensichtlich mit der in den Wirtschaftszweigen FuE betrieben wird, hat ist in den letzten Jahren – trotz der konjunkturellen Ab- seit 1995 einen enormen Einfluss auf die Beanspruchung von kühlung und der Rezession – wieder eine Verbesserung der FuE-Ressourcen gehabt. Dabei spielt in Deutschland die Ver- Ausgangslage für FuE eingetreten. Insofern ist die Position arbeitende Industrie mit fast 90 Prozent der FuE-Kapazitäten günstiger einzuschätzen als in der Rezession der 90er die Hauptrolle; denn nur gut 10 Prozent der internen FuE- Jahre. Aufwendungen werden zusammengenommen im Dienstleis- Obwohl die deutsche Wirtschaft Ende der 90er tungssektor (einschließlich Gemeinschaftsforschungseinrich- Jahre wieder zu mehr Zukunftsinvestitionen bereit war, ist tungen), im Agrarsektor sowie im übrigen Produzierenden die Position der 80er und beginnenden 90er Jahre noch Gewerbe verausgabt (Tab. 16). Das Produktangebot des Dienst- nicht wieder erreicht. Insbesondere ist im FuE-Expansions- leistungssektors wird allerdings immer forschungsintensiver. prozess der jüngeren Vergangenheit der FuE-Personalein- Insbesondere Verkehrs- und Nachrichten- sowie unterneh- satz weniger stark ausgeweitet worden als die Beschäfti- mensbezogene Dienstleistungen (hauptsächlich IuK-, For- gung in den Unternehmen insgesamt. Hoch qualifiziertes schungs- und Beratungsdienstleistungen) haben zwischen FuE-Personal ist knapp geworden (Abschnitt 66.2). 1995 und 2001 ihren Anteil an den unternehmensintern ver- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 477 – Drucksache 15/3300

ausgabten FuE-Ressourcen von 3 auf rund 81⁄2 Prozent auswei- ten können. Dahinter stehen jedoch auch Outsourcing-Prozes- chend wurden Qualifikationsindikatoren (insbesondere der se, d. h. die Abgabe von FuE-Aufgaben aus der Industrie an spe- Einsatz von Akademikerinnen und Akademikern, vor allem zialisierte Dienstleister (vgl. Abschnitt 64.4). von Naturwissenschaftlern/Ingenieuren) und Funktions- merkmale (z. B. die Beschäftigung in Forschung, Entwick- lung, Planung, Konstruktion usw.) zu Rate gezogen, um die Forschungsintensive Güter und Industrien „wissensintensiven“ Dienstleistungen benennen zu können. Dabei handelt es sich nicht zwangsläufig um „technikin- Die FuE-intensiven Sektoren der Industrie sind die wich- tensive Wirtschaftszweige“, die sich – vor allem im Dienst- tigsten Lieferanten von Technologien. Sie umfassen alle leistungsbereich – über den intensiven Einsatz von Ausrüs- Güterbereiche, in denen überdurchschnittlich forschungs- tungskapital (z. B. IuK-Güter) definieren, sondern um alle intensiv produziert wird. Der Bereich der Spitzentechno- Wirtschaftszweige, die hohe Anforderungen an die Quali- logie enthält Gütergruppen mit einem FuE-Anteil von fikation des Personals stellen (also bspw. auch Gesundheits-, über 81⁄2 Prozent am Umsatz (z. B. Pharmazie, EDV, Flug- Medien-, Finanzdienstleistungen usw.). zeuge, Waffen). Der Bereich der Hochwertigen Techno- logie umfasst Güter mit einem FuE-Anteil am Umsatz zwi- Quelle: Abgrenzung des Niedersächsischen Instituts für Wirtschafts- forschung und des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Inno- schen 31⁄2 und 81⁄2 Prozent (z. B. Automobile, Maschinen, vationsforschung. Elektrotechnik, Chemie). Beide Bereiche zusammenge- nommen bilden den forschungsintensiven Sektor der In- dustrie. Diese Differenzierung ist keineswegs in dem Sin- Zwischen den forschungsintensiven Industrien haben sich kräf- ne als Wertung zu verstehen, dass der Bereich Hochwer- tige Verschiebungen eingestellt: Chemische Industrie, Maschi- tige Technologie mit dem Siegel „älter“ und „weniger nenbau, Büromaschinen/EDV, Elektrotechnik und Luft- und wertvoll“ zu versehen sei, und Spitzentechnologie „neu“, Raumfahrzeugbau (Tab. 16) haben ihren Anteil an den FuE-Ka- „modern“ und „wertvoller“: Die Gruppen unterscheiden pazitäten der Wirtschaft nicht halten können. Der größte Teil sich vielmehr durch die Höhe der FuE-Intensität. Die Gü- der seit 1995 zusätzlich geschaffenen FuE-Kapazitäten ist im ter der Spitzentechnologie weisen die höchste FuE-Inten- Automobilbau sowie in den besonders forschungsintensiven sität auf, haben häufig „Querschnittsfunktion“ (z. B. IuK- („Spitzentechnik“-)Industrien Pharmazie, Elektronik/Medien- Technologien, Biotechnologie) und unterliegen vielfach technik sowie Mess-, Steuer- und Regeltechnik usw. entstanden. staatlicher Einflussnahme durch Subventionen, Staats- Die deutsche FuE-Statistik der Wissenschaftsstatistik nachfrage (z. B. Raumfahrtindustrie) oder Importschutz. im Stifter-Verband für die Deutsche Wissenschaft weist für Der Spitzentechnologiebereich lenkt in allen Industrie- die Industrie im Jahre 2001 knapp 6 400 mehr mit FuE befas- nationen das spezielle Augenmerk staatlicher Instanzen ste Personen aus als im Jahre 1995. Hinter diesem quantitativ auf sich, die mit ihrer Förderung nicht nur technologi- kaum bemerkenswerten Zuwachs verbergen sich jedoch ge- sche, sondern zu einem großen Teil auch eigenständige radezu turbulente strukturelle Veränderungen. Allein der staatliche Ziele (äußere Sicherheit, Gesundheit usw.) ver- Au-tomobilbau hat im Jahre 2001 fast 24 000 Personen mehr folgen. in FuE beschäftigt als im Jahre 1995; etwa 15 Prozent des ge- samten Beschäftigungszuwachses im Automobilbau ist auf Wissensintensive Dienstleistungen zusätzliches FuE-Personal zurückzuführen. Herausragend sind auch die Zunahmen in der Elektronik/Medientechnik Dienstleistungen gewinnen für die gesamtwirtschaftliche (10 400), in der Mess-, Steuer- und Regeltechnik (3 600), in der Beschäftigung und Wertschöpfung an Bedeutung. Durch Pharmazeutischen Industrie (2 700), in der Medizintechnik eigene FuE-Aktivitäten sowie die Anwendung von Techno- (2 300) – um nur die Wichtigsten zu nennen. Dem steht auf logien aus dem Industriesektor werden viele Dienstleis- der anderen Seite ein kräftiger Abbau von FuE-Personal ge- tungssektoren technologieintensiver. Daher werden hier genüber, u. a. in der Grundstoffchemie (8 400), der Elektro- insbesondere die „wissensintensiven“ Dienstleistungen technik (8 300), bei Büromaschinen/EDV (5 700), in der Her- miteinbezogen. Basis für die Ermittlung derjenigen Wirt- stellung von industriellen Prozesssteuerungsanlagen (2 100) schaftszweige, die überdurchschnittlich wissensintensiv und im Kraftmaschinenbau (4 500). Gerade innerhalb des for- produzieren, ist das „Wissen“ des Personals, d. h. die Quali- schungsintensiven Teils der Industrie ist also das FuE-Personal fikationsanforderungen an die Beschäftigten. Entspre- kräftig „umverteilt“ worden. Drucksache 15/3300 – 478 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Der sektorale Strukturwandel zugunsten forschungs- „outsourcing“ eigener FuE-Abteilungen zu einer verstärk- intensiv produzierender Industrien hat seit Mitte der 90er ten externen Auftragsvergabe. Diese drei Phänomene erklä- Jahre in etlichen Fällen die in einzelnen Branchen wieder ren auch, dass externe Vertragsforschung gerade bei Groß- zunehmende FuE-Neigung verstärkt. FuE stand nicht überall, unternehmen und innerhalb des Unternehmenssektors jedoch in den besonders forschungsintensiven Industrien hö- immer mehr an Gewicht gewinnt (Abb. 87). her im Kurs. Dieser Prozess ist mit einer starken Konzentration von FuE auf Großunternehmen verbunden. Die sektorale Kon- • Parallel zur zunehmenden Globalisierung (Abschnitt 64.7) zentration betrifft neben den Aufholstrategien bei einigen ist in den 90er Jahren der Anteil von Auslandskooperations- Spitzentechnologien vor allem den Automobilbau und in des- partnern an allen FuE-Aufträgen auf 17 bis 19 Prozent gestie- sen Sog auch die FuE-Ausweitung in der Kunststoff- und Gum- gen. Hinter dieser Ausweitung stecken zum einen vermehr- miverarbeitung. In vielen anderen Sektoren hat sich jedoch der te FuE-Aufträge an FuE-Einrichtungen und unabhängige Ende der 80er Jahre, Anfang der 90er Jahre eingeschlagene Unternehmen. Sie sind aber auch das Ergebnis von Verla- Kurs, FuE-Personal abzubauen, fortgesetzt. gerungen von FuE-Einheiten in das Ausland. Dieser FuE-Aufschwung ist damit in einem völlig anderen Licht zu sehen als der in den 80er Jahren - sowohl • Die Vergabe von FuE-Aufträgen an die Wissenschaft hat was die Intensität angeht als auch die strukturellen relativ – nicht: absolut – an Gewicht verloren, obwohl wis- Konsequenzen. Damals wurde FuE in der Breite als wichtiger senschaftliches Grundlagenwissen als immer wichtiger für unternehmerischer Aktionsparameter entdeckt und kräftig den Innovationsprozess angesehen wird. Lag der Anteil ausgeweitet. Diesmal haben die FuE-Kapazitäten ausgespro- 1995 noch bei über 22 Prozent, so halbierte er sich bis 2001 chen selektiv in Richtung der Spitzentechnologie und des auf 11 Prozent. Automobilbaus zugenommen. Die quantitative Größenordnung der mit externer FuE ver- 64.4 FuE-Kooperationen und -Auftragsvergabe bundenen finanziellen Mittel ist weitgehend vom FuE-Auf- der Wirtschaft tragsvergabeverhalten der Großindustrie geprägt. Interes- sant sind aus der Sicht der Innovationspolitik folgende Be- Die FuE-Prozesse müssen angesichts des scharfen internatio- obachtungen: nalen Wettbewerbs und der in Deutschland knapper werden- den Personalressourcen (Abschnitt 66.2) effizienter werden. • Die Wissenschaft hat bei Klein- und Mittelunternehmen als Die Unternehmen konzentrieren daher die interne FuE auf Auftragnehmer einen deutlich höheren Stellenwert als bei ihre „Kernkompetenzen“. Andererseits optimieren sie über Großunternehmen. verstärkte FuE-Kooperationen und vergeben FuE-Aufträge an Unternehmen sowie an Hochschulen und außerhochschuli- • Kleinunternehmen lassen einen vergleichsweise hohen sche FuE-Einrichtungen im In- und Ausland: Während der Anteil ihrer externen FuE-Aktivitäten in der Wirtschaft von Dritten durchgeführte Anteil an den FuE-Projekten der durchführen, vornehmlich bei spezialisierten FuE-Dienst- Industrie Ende der 70er Jahre noch knapp 6 Prozent betrug, leistern und Gemeinschaftsforschungseinrichtungen. ist er heute mit über 17 Prozent fast dreimal so hoch. Insbe- sondere Großunternehmen gehen zunehmend dazu über, Unter den kleinen und mittelgroßen Unternehmen ist das FuE-Aufträge an Dritte zu erteilen. Bei Klein- und Mittelunter- größte Potenzial für eine Ausweitung der Zusammenarbeit nehmen hat es in langfristiger Betrachtung hingegen kaum von Wissenschaft und Wirtschaft zu suchen. Die Förderung einen Bedeutungsgewinn für externe FuE gegeben. Erst in der Zusammenarbeit von Unternehmen mit anderen Ak- jüngster Zeit ist die „Externenquote“ dort wieder ruckartig teuren in Innovationsprojekten ist deshalb in Deutschland um drei Prozentpunkte gestiegen, liegt damit jedoch immer – wie auch in vielen anderen Ländern – ein bedeutender noch um fast sechs Punkte unter der für Großunternehmen. Schwerpunkt der Innovationspolitik. Ein bedeutender Teil der finanziellen Innovationsfördermaßnahmen wird für • Bei den FuE-Aufträgen zeichnet sich insbesondere eine ver- die Förderung von FuE- und Innovationskooperationen stärkte Intensivierung der FuE-Beziehungen der Unterneh- aufgewandt. Entscheidend ist: Kooperierende Innovatoren men mit Zulieferern ab, aber auch eine intensivere Verzah- können im Vergleich zu nicht kooperierenden Innovatoren nung mit dem Ausland. Darüber hinaus führt partielles mit einem höheren Innovationserfolg rechnen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 479 – Drucksache 15/3300

Abb. 87: Durchführung externer FuE-Aktivitäten der Wirtschaft in Deutschland* 1979 bis 2001

Anteile in % 100%

90%

80%

70%

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0% 1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001

Ausland sonstige FuE-Einrichtungen Hochschulsektor Wirtschaft und sonstige Inländer

Vor 1985 keine getrennten Angaben für den Hochschulsektor und sonstige FuE-Einrichtungen und sonstige Inländer * bis 1989 Westdeutschland. Quelle: SV Wissenschaftsstatistik. – Berechnungen und Zusammenstellungen des NIW

64.5 Bedeutung von FuE in Klein- und • Kleinunternehmen konzentrieren ihre FuE-Aktivitäten Mittelunternehmen sehr intensiv auf Güter der Spitzentechnologie. Dort sind insbesondere Flexibilität, Unkonventionalität und Risiko- Alles in allem sind in Klein- und Mittelunternehmen (hier: bereitschaft von Vorteil – Merkmale, die Klein- und Mit- Unternehmen mit unter 500 Beschäftigten) knapp 18 Prozent telunternehmen eher auszeichnen als große. Innovative des FuE-Personals der Wirtschaft beschäftigt, bei einem An- Kleinunternehmen forschen und entwickeln deshalb be- teil an den Industriearbeitsplätzen insgesamt von ungefähr sonders intensiv, sie werden oft erst im Zusammenhang der Hälfte. Ihr Anteil an den internen FuE-Aufwendungen der mit einem Innovationsprojekt gegründet. Bei forschen- Unternehmen belief sich im Jahre 2001 auf 131⁄2 Prozent. Zwi- den Industrieunternehmen liegt daher der FuE-Personal- schen den Unternehmensgrößenklassen ist eine gewisse Ar- anteil in der Beschäftigtengrößenklasse bis 100 bei über 1 beitsteilung bei FuE zu beobachten: 81⁄2 Prozent (Abb. 88).

1 Im Dienstleistungssektor – in dem der Anteil forschender Unternehmen jedoch deutlich niedriger liegt und wo FuE weniger systematisch betrieben wird – ist der FuE-Personalanteil bei den forschenden Unternehmen noch höher. Denn hierzu zählen auch spezialisierte Unternehmen, deren Hauptgeschäfts- feld FuE-Dienstleistungen sind. Drucksache 15/3300 – 480 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 88: FuE-Personalintensität und FuE-Beteiligung in Deutschlands Bergbau und Verarbeitendem Gewerbe nach Beschäftigtengrößenklassen 1995 bis 2001

FuE-Personalintensität* Anteil forschender FuE-Personalintensität*** forschender Unternehmen Unternehmen** aller Unternehmen 10,0 80 9

70 8 9,0 60 7 8,0 6 50 5 7,0 40 4 30 6,0 3 20 2 5,0 10 1

4,0 0 0

1995 1997 1999 2001 1995 1997 1999 2001 1995 1997 1999 2001

Unternehmen bis unter 100 Beschäftigten Unternehmen mit 100 bis unter 500 Beschäftigten

Unternehmen mit 500 bis unter 1 000 Beschäftigten Unternehmen mit 1 000 und mehr Beschäftigten

* FuE-Personalanteil in % der Beschäftigten in forschenden Unternehmen insgesamt. ** Forschende Unternehmen in % der Unternehmen insgesamt. *** FuE-Personal in % der Beschäftigten in allen Unternehmen. Quelle: SV Wissenschaftsstatistik. – Statistisches Bundesamt, FS 4, R. 4.3 (Kostenstrukturerhebung 1995 bis 2001). – Berechnungen und Schätzungen des NIW

• Mittelgroße Unternehmen (mit bis zu 500 Beschäftigten) ger Tradition, Aus- und Umgründungen usw. Sie neigen eher sind typischerweise eher „Technologieanwender“, d. h. sie zu einem diskontinuierlichen, projektbezogenen FuE- betreiben selbst nicht in dem Umfang FuE wie kreative Verhalten als Großunternehmen. Im Allgemeinen nimmt Kleinunternehmen, sondern sind eher in Technologiever- daher die FuE-Beteiligung – d. h. der Anteil der FuE betreiben- wertung und in der Produktion aktiv. Selbst im Durchschnitt den Unternehmen – mit der Unternehmensgröße zu (Abb. der forschenden Industrieunternehmen sinkt die FuE-Per- 88): Sie liegt im Jahre 2001 im Schnitt bei 20 Prozent der In- sonalintensität im Durchschnitt auf gut 5 bis 6 Prozent. dustrieunternehmen, weist jedoch eine Bandbreite von 15 Prozent bei Kleinunternehmen (mit bis unter 100 Beschäftig- • Großunternehmen wiederum haben Vorteile, wenn die ten) über 29 Prozent bei Mittelunternehmen, 38 Prozent bei Forschung hohe Aufwendungen erfordert und eine routi- größeren Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl von 500 nierte und formalisierte Vorgehensweise am ehesten zum bis unter 1 000 bis auf 66 Prozent bei Großunternehmen mit Innovationserfolg führt. Sie können große FuE-Abteilun- 1 000 und mehr Beschäftigten auf. Das gängige Muster, nach gen unterhalten, so dass bei forschenden Industrieunter- dem in kleinen Unternehmen am intensivsten Forschung und nehmen mit 1 000 und mehr Beschäftigten im Schnitt eine experimentelle Entwicklung betrieben wird, relativiert sich FuE-Personalintensität von 91⁄2 Prozent erreicht wird. daher in dem Maße, in dem die Beteiligung der Unterneh- men am FuE-Prozess nachlässt. Klein- und Mittelunternehmen sind keine homogene Gruppe Ganz offensichtlich konzentriert sich die FuE-Tätig- und daher nicht einheitlich zu beurteilen: Die relevanten Sta- keit in Deutschland von Jahr zu Jahr auf immer weniger Un- tistiken erfassen Tochterunternehmen von Konzernen, tech- ternehmen, denn der Anteil der forschenden unter den in- nologieintensive Start-Ups, typische Mittelständler mit lan- dustriellen Klein- und Mittelunternehmen hat nach der Sta- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 481 – Drucksache 15/3300

tistik der Wissenschaftsstatistik im Stifterverband für die zent) mehr als im Jahre 1995. In den westdeutschen Ländern Deutsche Wissenschaft abgenommen, von 21 Prozent (1995) (ohne Berlin) hat es ebenfalls FuE-Personalausweitungen in auf 15 Prozent (2001)2. Dies ist eine Herausforderung für die dieser Größenordnung gegeben – allerdings nur bis zum Innovationspolitik, denn die Innovationsfähigkeit von Klein- Jahre 1999. Insbesondere die Sogkraft von (West-)Berlin mit und Mittelunternehmen ist mittel- bis langfristig recht eng an einem FuE-Personalzuwachs von 50 Prozent seit Mitte der die Beteiligung an FuE und an die Verfügbarkeit von entspre- 90er Jahre hat zu dem überdurchschnittlich hohen Zuwachs chend ausgebildetem und erfahrenem Personal geknüpft. bei den FuE-Kapazitäten in Ostdeutschland geführt: Dies hat Insbesondere die Anwendung „externen Wissens“ ist in der die trendmäßig nachlassende FuE-Tätigkeit in der Summe der Regel komplementär zu eigenen FuE-Anstrengungen. Die östlichen Flächenländer mehr als kompensiert. Berlin verei- Kooperationsfähigkeit von Klein- und Mittelunternehmen mit nigt inzwischen rund 40 Prozent der FuE-Personalkapazitäten Forschungseinrichtungen und Industriebetrieben nimmt der ostdeutschen Wirtschaft auf sich und gehört mit zu den erfahrungsgemäß in dem Maße zu, in dem sich die Beteiligung forschungsintensivsten deutschen Ballungsräumen. von Klein- und Mittelunternehmen an FuE verstetigt. Koopera- Der Anteil Ostdeutschlands am gesamtdeutschen FuE- tionsprojekte werden immer wichtiger (Abschnitt 64.4). Personal in der Wirtschaft beträgt nunmehr 12 Prozent, bei den internen FuE-Aufwendungen sind es hingegen nur 10 Prozent. 64.6 FuE in den östlichen und westlichen Die Differenz zwischen den Anteilen an den FuE- Ländern Aufwendungen und dem FuE-Personal ist sowohl Indiz für eine im Schnitt personalintensiver durchgeführte FuE als auch für Im Jahre 2001 waren in den Forschungsstätten der Wirtschaft niedrigere Löhne. Dennoch ist die FuE-Ausgabenintensität in der ostdeutschen Länder (einschließlich Berlin) 36 900 FuE- der Wirtschaft deutlich schneller gestiegen als die FuE- Beschäftigte angestellt, das sind rund 4 300 Personen (12 Pro- Personalintensität und als in Westdeutschland (Abb. 89).

2 Das Mannheimer Innovationspanel weist hingegen bis zum Jahr 2000 einen leicht steigenden Anteil forschender Klein- und Mittelunternehmen aus. In dieser Erhebung wird jedoch aus einem anderen Sachzusammenhang heraus nach der Beteiligung an FuE gefragt, wobei sich in Teilbereichen begriffli- che Abweichungen zu den international gültigen FuE-Definitionen des Frascati Manuals der OECD ergeben können. In der Erhebung der Wissenschafts- statistik im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft dürfte die ausgewiesene Anzahl der kleinen Unternehmen eher eine untere Grenze bilden. Im Zeitablauf jedoch wird die Entwicklung richtig widergespiegelt.

Abb. 89: FuE-Intensität in den östlichen und westlichen Ländern 1995 bis 2001 – interne FuE-Aufwendungen nach Einrichtungsarten in Prozent des Bruttoinlands- produkts –

Östliche Bundesländer Westliche Bundesländer 3,0 3,0

2,5 2,5

2,0 2,0

1,5 1,5

1,0 1,0

0,5 0,5

0,0 0,0 1995 1997 1999 2001 1995 1997 1999 2001

Hochschulen wissenschaftliche Einrichtungen Wirtschaftssektor

Quelle: Angaben des SV Wissenschaftsstatistik, des Statistischen Bundesamtes und der Arbeitsgemeinschaft VGR der Länder. – Berechnungen des NIW Drucksache 15/3300 – 482 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Machten die FuE-Aufwendungen der Wirtschaft Ost- In Ostdeutschland spielt die kleinbetriebliche Struk- deutschlands im Jahre 1995 noch 0,8 Prozent des dortigen tur der FuE-betreibenden Unternehmen eine wichtige Rolle. Bruttoinlandsproduktes aus, so haben sie im Jahre 2001 bereits Während in Westdeutschland rund 15 Prozent des FuE-Per- 1,2 Prozent erreicht. In Westdeutschland stieg die Quote im sonals ihre Tätigkeit in Klein- und Mittelunternehmen ausü- gleichen Zeitraum von 1,6 auf 1,9 Prozent. Für den FuE-Aufhol- ben, sind es in den östlichen Ländern über 40 Prozent (Abb. 91). prozess der ostdeutschen Wirtschaft bei verhaltener FuE-Per- Trotz zunehmender Tendenz zur FuE in größeren Unter- sonalentwicklung spielte zum einen ein höherer investiver nehmenseinheiten gibt es in Ostdeutschland immer noch sehr Anteil in den FuE-Budgets eine Rolle, denn gerade in Spitzen- wenige forschende Großunternehmen. Der größte Teil der Groß- technologiebereichen sind einige FuE-Kapazitäten völlig neu unternehmen, die Forschungsstätten in Ostdeutschland halten, errichtet worden. Zum anderen gibt es in Ostdeutschland ver- haben ihren Hauptsitz in Westdeutschland (oder im Ausland). traglich vereinbarte Anpassungen der Löhne an das Niveau Damit fehlen wesentliche Kernelemente und Kristallisations- der westlichen Tarifgebiete. punkte, die das Innovationssystem der alten Länder ausmachen. In Forschungsstätten des Produzierenden Gewerbes Fast 90 Prozent der kontinuierlich forschenden ost- der östlichen Länder sind drei Viertel des FuE-Personals be- deutschen Industrieunternehmen haben in den östlichen schäftigt, in den westlichen Ländern hingegen über 90 Prozent Ländern im Jahr 2000 öffentliche FuE-Fördermittel erhalten. (Tab. 46). Der Unterschied zwischen Ost und West ist zum einen In Westdeutschland wurde dagegen jedes dritte kontinuier- in Gemeinschaftsforschungseinrichtungen der Industrie (Osten: lich forschende Industrieunternehmen gefördert (1996 lag 5 Prozent, Westen: 1 Prozent) zu sehen, aber auch im Dienstleis- die Quote im Westen erst bei 18 Prozent). Mit Hilfe der finan- tungsbereich (gut 20 Prozent im Vergleich zu 8 bis 9 Prozent). ziellen Fördermaßnahmen ist es in Ostdeutschland gelungen, Nimmt man Gemeinschaftsforschungseinrichtungen und FuE- einen hohen Anteil von Betrieben zu FuE zu bewegen. Dies ist Dienstleistungen zusammen, dann kommt man in Ostdeutsch- insofern von Belang, als die Innovationsfähigkeit, die Bereit- land auf einen FuE-Personalanteil von 12 Prozent, in West- schaft zu Wissens- und Technologietransfer sowie zu FuE-Ko- deutschland hingegen nur auf rund 3 Prozent. Hierin spiegelt operationen mit forschenden Unternehmen und Instituten sich auch das Bemühen der Politik wider, die ostdeutsche meist wesentlich an eine eigene FuE-Tätigkeit geknüpft sind. Wirtschaft nicht nur reichlich mit öffentlichen FuE-Einrichtun- In diesem Sinn ist die öffentliche Förderung auch effektiv: gen auszustatten, sondern auch mit einer FuE-Infrastruktur, die Rund drei Viertel der FuE-Aufwendungen von geförderten von sich aus eng mit der Wirtschaft verbunden ist. Zum ande- ostdeutschen Unternehmen sind öffentlich induziert, d.h. ren spielt aber auch die sehr stark zunehmende FuE in Dienst- dass ohne Förderung die FuE-Aufwendungen auf ein Viertel leistungsbereichen mit hoher Affinität zur IuK-Technologie und des aktuellen Niveaus reduziert würden. zur Nachrichtentechnik eine gewichtige Rolle, vor allem in den forschungsreichen Ländern Berlin und Sachsen. Im sektoralen 64.7 FuE von ausländischen Unternehmen in Strukturwandel zugunsten der IuK-Wirtschaft bei gleichzeiti- Deutschland gem Abbau von Industriearbeitsplätzen und Neuaufbau der Wirtschaftsstruktur in Ostdeutschland werden auch neue FuE- Die Internationalisierung der Forschungs- und Innovations- Strukturen geschaffen. tätigkeit von Unternehmen hat sich in den letzten beiden Jahr- Interessanterweise hat die ostdeutsche Wirtschaft zehnten kräftig verstärkt. Dabei wurde häufig die Frage gestellt, ihre relativen Stärken in einer Reihe von besonders for- ob deutsche Unternehmen ihre FuE-Tätigkeit ins Ausland verla- schungsintensiven Industrien – so in der Pharmazeutischen gern und ob dies ggf. auf eine Verschlechterung der Innova- Industrie, im Maschinenbau, in der Elektronik/Medientech- tions- und Forschungsbedingungen im Mutterland zurückzu- nik, in der Mess-, Steuer- und Regeltechnik, im Schienen- führen ist. Es gibt allerdings auch viele ausländische Unterneh- fahrzeugbau – und in wissensintensiven Dienstleistungen, men, die bereits seit langer Zeit in Deutschland FuE durchfüh- worunter allerdings eine Reihe von externen Industriefor- ren. So ist Deutschland hinter Großbritannien der wichtigste schungseinrichtungen zu finden sind (Abb. 90). Standort für US-amerikanische Tochterunternehmen. Hierzu- Deutlich wird dabei vor allem die vergleichsweise lande betreiben US-Unternehmen im Vergleich zu anderen gro- hohe Spitzentechnologieorientierung, also in einem Bereich, ßen Zielländern auch am intensivsten FuE. der im Portfolio der westdeutschen Industrie international Im Jahre 2001 haben ausländische Tochterunterneh- gesehen keine herausragende Rolle spielt (Abschnitt 65.3). men in Deutschland für FuE 11,5 Mrd. € aufgewendet und Insofern ist die ostdeutsche FuE-Struktur für Deutschland dabei knapp 73 Tsd. Personen beschäftigt. Sie haben seit 1997 eine wertvolle Bereicherung. Allerdings sollte man die mit einem Zuwachs des FuE-Personals um die Hälfte zur Aus- Kräfteverhältnisse nicht überschätzen. weitung des FuE- und Innovationspotenzials der deutschen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 483 – Drucksache 15/3300

Abb. 90: FuE-Spezialisierung der östlichen und westlichen Bundesländer im Jahre 2001 nach Wirtschaftszweigen*

Chemische Erzeugnisse

Pharmazeutische Erzeugnisse

Maschinenbau

Büromaschinen, DV-Geräte u. -Einrichtungen

Geräte d. Elektrizitätserz., -verteilung u. Ä.

Rundfunk-, Fernseh- u. Nachrichtentechnik

Medizin-, Mess-, Steuer- u. Regelungstechnik, Optik

Kraftwagen u. Kraftwagenteile

Luft- u. Raumfahrzeugbau

Schienenfahrzeugbau

übrige Verarbeitende Industrie

übriges Produzierendes Gewerbe

Verkehr, Nachrichten

Unternehmensnahe Dienstleistungen

–200 –160 –120 –80 –40 0 40 80 120 160 200

östliche Bundesländer westliche Bundesländer

* Gemessen an den internen FuE-Aufwendungen in der Wirtschaft. Positives Vorzeichen bedeutet, dass in der betrachteten Region in diesem Wirtschaftszweig relativ mehr für FuE ausgegeben wird als in den 19 größten OECD-Ländern. 19 größte OECD-Länder: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Belgien, Niederlande, Dänemark, Irland, Spanien, Schweden, Finn- land, Norwegen, Polen, Tschechien, Kanada, USA, Japan, Korea, Australien. Quelle: SV Wissenschaftsstatistik. – ANBERD-Datenbank. – Science and Technology Outlook 2002. – Berechnungen und Schätzungen des NIW

Wirtschaft beigetragen. Dies war vorwiegend auf Unter- wurden. Das Wachstum von FuE ausländischer Unterneh- nehmenskäufe und -verschmelzungen zurückzuführen, men war stärker als das Wachstum ihrer Produktionskapa- in deren Folge vorhandene FuE-Kapazitäten übernommen zitäten. Drucksache 15/3300 – 484 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 91: Verteilung des FuE-Personals in Unternehmen 2001 nach Beschäftigtengrößenklassen in den östlichen und westlichen Bundesländern – in Prozent –

östliche Bundesländer

westliche Bundesländer

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

unter 100 Beschäftigte 100–249 Beschäftigte 250–499 Beschäftigte

500–999 Beschäftigte 1 000–1 999 Beschäftigte 2 000 und mehr Beschäftigte

Quelle: SV Wissenschaftsstatistik. – Berechnungen des NIW

In Deutschland wird inzwischen jeder vierte €, den von ausländischen Unternehmen in Deutschland (11,5 Mrd. €). Unternehmen in FuE investieren, von ausländischen Unter- Der Zuwachs im Ausland seit 1999 dürfte weitgehend auf nehmen ausgegeben. Damit hat FuE in Deutschland im Ver- Unternehmenskäufe zurückzuführen sein. gleich zu den großen Industrieländern ein sehr hohes Inter- Die FuE-Aufwendungen deutscher Unternehmen im nationalisierungsniveau erreicht. Es wird nur von kleineren Ausland sind zwischen 1995 und 2001 zwar schneller gestie- Industrieländern übertroffen (z. B. Schweiz, Niederlande, gen als die gesamten inländischen FuE-Aufwendungen, mit Großbritannien). Auch in Relation zum Gewicht in der Indus- 130 Prozent allerdings langsamer als ihr Umsatz aus Aus- trie, wo jeder fünfte Beschäftigte in einem ausländischen Un- landsproduktion (150 Prozent). Auch an ihrem wichtigsten ternehmen beschäftigt ist, ist ihr Anteil an FuE inzwischen Auslandsstandort, den USA, sind sie zwischen 1995 und 2001 überdurchschnittlich hoch. Die Intensität, mit der Unterneh- nur um 50 Prozent gestiegen, während sich ihr Umsatz ver- men in ausländischem Besitz in Deutschland FuE betreiben, doppelt hat. ähnelt derjenigen der Unternehmen in einheimischem Zuletzt hat sich die internationale Expansion deut- Besitz (Abb. 92). scher Unternehmen sichtbar verlangsamt. So verringerte Ausländische Unternehmen forschen in Deutschland sich das Tempo des Beschäftigungswachstums im Ausland; aber im Fahrzeugbau und im Ernährungsgewerbe mit höhe- in der Industrie ging die Zahl der Beschäftigten im Ausland rer sowie im Maschinenbau mit der gleichen Intensität wie 2001 sogar leicht zurück. In den USA beschäftigen deutsche ihre einheimischen Wettbewerber. Sie sind also keineswegs Unternehmen inzwischen wieder weniger FuE-Personal als nur Mitläufer: Unternehmen, die im gleichen Markt im Wett- noch 1998, sind dort aber dennoch mit 6 Mrd. € weiterhin bewerb stehen, müssen auch in gleichem Maße in FuE und mit Abstand die wichtigsten ausländischen Investoren in Innovation investieren. Ausländische Unternehmen setzen FuE. Sie weisen durchschnittlich auch die höchste FuE-In- hierzulande auch zunehmend die gleichen sektoralen FuE- tensität unter allen ausländischen Unternehmen in den Schwerpunkte in ihren FuE-Aktivitäten wie ihre einheimi- USA auf. schen Wettbewerber. Um den größten Markt der Welt zu erschließen, Parallel zu Produktion, Absatz und Investitionen müssen ausländische Unternehmen auch in FuE in den USA wachsen im Ausland auch die FuE-Kapazitäten deutscher investieren. Denn hochwertige Produkte und Technologien Unternehmen. Für 2001 werden die FuE-Aufwendungen lassen sich nur zu einem gewissen Grad standardisieren deutscher Tochterunternehmen im Ausland auf etwa 11,9 Mrd. € und exportieren. Um auf die spezifischen Anforderungen geschätzt. Die FuE-Ausgaben im Ausland entsprechen damit der Kunden eingehen und rasch auf Marktänderungen rea- bereits über einem Drittel der inländischen FuE-Gesamtauf- gieren zu können, ist Produktion vor Ort oft unabdingbar. wendungen. Sie liegen etwas über den FuE-Aufwendungen Dabei gehen FuE-Anstrengungen, die marktgerechte Pro- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 485 – Drucksache 15/3300

Abb. 92: FuE-Intensität* deutscher Unternehmen mit und ohne FuE im Ausland und ausländi- scher Unternehmen in Deutschland 2001

Wirtschaft insgesamt

Fahrzeugbau

Herst. v. DV-Geräten, Elektr., Feinmech., Uhren, Optik

Maschinenbau

Chemische Industrie

02468 10 12 14 16 18

ausländische Unternehmen deutsche Unternehmen deutsche Unternehmen in Deutschland ohne FuE im Ausland mit FuE im Ausland

* Anteil des FuE-Personals an den Beschäftigten in forschenden Unetrnehmen. Quelle: SV Wissenschaftsstatistik. – Berechnungen des DIW Berlin

duktentwicklung sowie Produktion und Absatz Hand in rung dieser Branche stärkt offensichtlich den heimischen Hand. FuE-Standort. Inzwischen gibt der Automobilbau mit 4,5 Mrd. € unter den Branchen den höchsten Betrag für • Vorreiter der Internationalisierung der deutschen Industrie FuE im Ausland aus. waren bislang Chemie- und Pharmaunternehmen. Sie wendeten 2001 im Ausland mit 3,6 Mrd. € für FuE fast die In der Internationalisierung von FuE haben deutsche Un- Hälfte ihrer FuE-Aufwendungen in Deutschland auf. Die ternehmen in den letzten Jahren den Rückstand gegenüber Gründe für US-FuE im Pharmabereich sind die Größe des den USA verkürzt. Dennoch erweisen sich Befürchtungen Marktes und seine „lead market“-Eigenschaften (d. h. die von einem Trend zur Auslagerung von FuE-Aktivitäten mul- Nachfrage kreiert Trends und greift Innovationen auf, die tinationaler Unternehmen aus Deutschland als unbegrün- sich später weltweit durchsetzen). Nach Aussagen der det. Dass deutsche Unternehmen mit FuE-Aktivitäten im Unternehmen liegt einer der Schwerpunkte auf der Ausland auch im Inland in der Regel intensiver FuE betrei- Biotechnik. Dies kann man auch sehr deutlich an den zum ben als Unternehmen ohne FuE im Ausland, ist eher ein Patent angemeldeten Erfindungen erkennen. Zeichen für die Attraktivität des Industrieforschungs- standorts Deutschland für multinationale Unternehmen. • Durch Übernahme und Aufbau von FuE-Einrichtungen im Hochwertige Marktnachfrage, intensiver Wettbewerb, Ausland hat auch der deutsche Automobilbau seine Prä- günstige Produktionsbedingungen und Forschungskom- senz auf den großen Märkten in Produktion und For- petenz müssen zusammentreffen. Wo diese „lead market“- schung deutlich verstärkt. Gleichzeitig haben Automobil- Eigenschaften gegeben sind – bspw. in der Automobil- hersteller als einzige Branche ihre FuE-Kapazitäten in industrie – hat Deutschland an Zugkraft für FuE gewonnen. Deutschland kontinuierlich ausgeweitet. Die Globalisie- Allerdings ist dies für die Zukunft keineswegs garantiert – Drucksache 15/3300 – 486 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

schon gar nicht angesichts der extrem schwachen binnen- gende Tendenz anzeigen, ist die Deckungsquote in den Jahren wirtschaftlichen Dynamik. 1997-2001 von 83 Prozent auf 68 Prozent gesunken (Abb. 93). Dies ist nicht nur auf den Zahlungsverkehr mit den 64.8 Technologische Zahlungsbilanz USA zurückzuführen, sondern gilt auch gegenüber den ande- ren EU-Ländern. 2002 ist die Deckungsquote aufgrund rück- Im Sog der Internationalisierung der Innovationstätigkeit ha- läufiger Ausgaben wieder gestiegen. ben sich seit Anfang der 90er Jahre auch die grenzüberschrei- Aus deutscher Sicht hat sich das Volumen bei techno- tenden Zahlungen für FuE und Technologie (Patente und Li- logischen Dienstleistungen von gut 12 Mrd. € im Jahr 1991 auf zenzen, Forschungsergebnisse, Ingenieur- und EDV-Dienst- fast 40 Mrd. € im Jahr 2002 mehr als verdreifacht (Abb. 94). leistungen) ausgesprochen dynamisch entwickelt. Allein das Vor allem der Handel mit EDV-Leistungen ist sprung- weltweite Zahlungsvolumen für Patente und Lizenzen sum- haft gewachsen und stellt mittlerweile den mit Abstand größ- mierte sich im Jahr 2000 auf mehr als 130 Mrd. Dollar gegenü- ten Posten dar. Die Deckungsquote blieb dennoch weitgehend ber 50 Mrd. Dollar im Jahr 1990. Der weit überwiegende Teil unberührt und bewegt sich zwischen 85 Prozent bis 90 Prozent. der grenzüberschreitenden Zahlungen, der in der „technolo- Die Zahlungen für Ingenieurleistungen sind überdurch- gischen Zahlungsbilanz“ erfasst wird, findet zwischen ver- schnittlich gestiegen und haben zu einer tendenziell nachlas- bundenen Unternehmen statt. Der Saldo in der technologi- senden Deckungsquote geführt. Den Zahlen nach zu urteilen schen Zahlungsbilanz spiegelt daher im Wesentlichen Besitz- greifen immer mehr deutsche Firmen auf ausländische verhältnisse und Finanzierungsvorgänge beim grenzüber- Experten zurück – weil diese billiger sind oder weil hierzulan- schreitenden Technologietransfer zwischen großen multina- de Ingenieure fehlen. Auch bei sonstigen Schutz- und tionalen Unternehmen wider. Da diese vielfach auch aus steu- Urheberrechten zeigt die Deckungsquote eine tendenziell er- und bilanztaktischen Gründen3 Bewertungsspielräume nachlassende Entwicklung. bei konzerninternen Verrechnungen ausnutzen können, Die Zahlungsströme für Patente, Erfindungen und wird nicht in jedem Fall die reale Verteilung der Leistungen Verfahren (PEV) sind weitgehend das Spiegelbild konzernin- erfasst. Zudem ist der grenzüberschreitende Zahlungsver- ternen Technologietransfers. Zwar fällt die deutsche Bilanz kehr im Zusammenhang mit FuE sowie Patenten und Lizen- traditionell negativ aus. Da die Ausgaben seit 1991 jedoch zen noch stärker als die weltweiten FuE-Kapazitäten insge- weniger stark gewachsen sind als die Einnahmen, hat sich die samt auf wenige Großunternehmen und Großtransaktionen Deckungsquote kontinuierlich von knapp 50 Prozent im Jahr konzentriert, was die Aussagefähigkeit der Analysen hinsicht- 1990 auf über 60 Prozent im Jahr 2001 erhöht. Im Jahr 2002 lich der technologischen Leistungsfähigkeit „in der Breite“ gingen die Ausgaben gar so deutlich zurück, dass der Saldo problematisch erscheinen lässt und – im Zusammenhang mit erstmals leicht positiv ausgefallen ist (Tab. 22 und 23). Dies den angesprochenen Bewertungsspielräumen, Reorganisa- lässt sich auf das Verhalten einzelner ausländischer Tochter- tionen usw. – häufig zu unerklärlichen „Zacken“ in den Daten unternehmen aus dem Fahrzeugbau und dem Bereich IuK- führt. Insofern sollte zur Beurteilung der technologischen Dienstleistungen zurückführen. Zahlungsbilanz allenfalls die Entwicklung von Trends heran- gezogen werden, zumal die Daten häufig stärkeren Revisio- • In der Industrie ergeben sich Einnahmenüberschüsse für nen unterliegen. die Chemische Industrie, den Fahrzeugbau und auch für In längerfristiger Sicht hat sich die Einnahmen- Feinmechanik/Optik/Metallverarbeitung, außerhalb der /Ausgabenrelation (Deckungsquote) bei technologischen Industrie für den Handel. Dem steht ein Defizit in den Be- Dienstleistungen insgesamt nicht wesentlich verändert reichen Elektrotechnik/Elektronik/Medientechnik sowie (von 78 Prozent im Jahr 1991 auf 73 Prozent im Jahr 2002). auch bei den entsprechenden Dienstleistungen (erfasst im Während viele reale Indikatoren zur technologischen Leis- Zweig Technische Beratung, sonstige Dienstleistungen für tungsfähigkeit Deutschlands (FuE-Aufwendungen der Unternehmen4) gegenüber. Deutsche Fahrzeugbauer Wirtschaft, Innovationsaktivitäten und -erfolg) Ende der haben sich in den letzten Jahren vom Nettozahler zum 90er Jahre bis Anfang des neuen Jahrtausends eine aufstei- Nettoempfänger von PEV entwickelt.

3 So schwenken z. B. in den letzten Jahren immer mehr Unternehmen von der deutschen Bilanzierung nach HGB auf internationale Regeln um, die eine stärkere erfolgswirksame Berücksichtigung von FuE-Kosten zulassen. 4 In der letztgenannten „Sammelgruppe“ werden neben den großen Anbietern von IuK-Dienstleistungen u. a. auch Beteiligungsgesellschaften und Hol- dings erfasst. Unternehmen aus diesem Bereich zeichneten in den Jahren 2000 und 2001 noch für rund ein Viertel der Ausgaben für PEV (knapp eine Mrd. €) verantwortlich. 2002 sind die Zahlungen von amerikanischen Tochterunternehmen in Deutschland auf nur mehr knapp 300 Mio. € zurückgegan- gen. Hierin liegt die wesentliche Ursache für das zu beobachtende geringere Defizit in der deutschen technologischen Dienstleistungsbilanz insgesamt sowie auch gegenüber den USA. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 487 – Drucksache 15/3300

Abb. 93: Technologische Dienstleistungen Deutschlands 1991 bis 2002

– Deckungsquoten* in % – Technologische Dienstleistungen insgesamt Komponenten der Technologischen Dienstleistungen 140 140

120 120

100 100

80 80

60 60

40 40

20 20 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02

Patente, Erfindungen, Verfahren EDV-Leistungen Forschung und Entwicklung

Ingenieurleistungen übrige Schutzrechte

* Einnahmen in Relation zu den Ausgaben in %. Quelle: Deutsche Bundesbank, Technologische Dienstleistungen in der Zahlungsbilanz, Statistische Sonderveröffentlichungen 12 sowie unveröffentlichte Sonderauswertungen. – Berechnungen des NIW

Abb. 94: Struktur der technologischen Zahlungsbilanz Deutschlands 1991 und 2002

Verteilung der Einnahmen Verteilung der Ausgaben 1991 2002 1991 2002 5,3 Mrd. € 16,7 Mrd. € 6,8 Mrd. € 22,6 Mrd. € 13% 18% 18% 23% 24% 24% 17% 11% 5% 6% 39% 6% 6%

25% 34% 13% 40% 25% 28% 25%

Patente, Erfindungen,Verfahren EDV-Leistungen Forschung und Entwicklung

Ingenieurleistungen übrige Schutzrechte

Quelle: Deutsche Bundesbank, Technologische Dienstleistungen in der Zahlungsbilanz, Statistische Sonderveröffentlichungen 12 sowie unveröffentlichte Auswertungen. – Berechnungen des NIW Drucksache 15/3300 – 488 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Die Einnahmen kommen mittlerweile zu fast einem Vier- ins Soll gerutscht (Tab. 24). 2002 legten die Einnahmen zwar tel aus Nicht-Industrieländern, darunter rund 15 Prozent wieder stärker zu, das Defizit blieb aber erhalten. aus Entwicklungsländern und 81⁄2 Prozent aus Reformlän- dern. Der größte Teil stammt von den weltweiten • Vor allem in der Chemischen Industrie sowie im Bereich Standorten großer deutscher Unternehmen, vielfach aus Elektrotechnik/Datenverarbeitung ist in den letzten Jahren dem Automobilbau, und aus Korea. Im Austausch von eine weitere Verschlechterung der traditionell defizitären PEV mit den USA besteht traditionell ein hohes Defizit. Bilanz im Handel mit FuE-Leistungen festzustellen. Demge- Darüber hinaus ist die Bilanz gegenüber den EU-Ländern, genüber sind die Überschüsse im Austausch von FuE-Leis- speziell Frankreich und Großbritannien, seit 1998 kräftig tungen im Fahrzeugbau seit 1996 deutlich gestiegen. ins Soll gerutscht. Hierbei dürften auch Unternehmens- zusammenschlüsse (wie Rhône Poulenc/Hoechst, Mannes- • Die ungünstige Entwicklung der Teilbilanz FuE-Leistun- mann/Vodafone) eine Rolle spielen, die zu einer geänder- gen ist vor allem auf den Zahlungsverkehr mit den USA ten Rechnungslegung führen, ohne dass sich an den FuE- sowie den EU-Ländern (auch gegenüber EU-Organisatio- Standorten des neu zusammengesetzten Konzerns etwas nen) zurückzuführen. Seit 1999 ist die Bilanz mit den EU- geändert haben dürfte. Ländern mit zunehmender Geschwindigkeit ins Defizit gerutscht, gegenüber den USA hat sich der Saldo seit 2001 Bei Zahlungen für FuE-Leistungen ist die Deckungsquote ins Negative verkehrt. Im EU-Zahlungsverkehr erzielt insbesondere seit Mitte der 90er Jahre deutlich gesunken. Deutschland im Austausch mit FuE-Leistungen nur ge- Waren hier bis zum Jahr 2000 noch geringe Einnahmenüber- genüber Frankreich Einnahmeüberschüsse. Besonders schüsse zu verzeichnen, so ist die Bilanz seit 2001 infolge ungünstig fällt die Bilanz gegenüber Großbritannien, eines anhaltend starken Wachstums der Ausgaben deutlich aber auch Österreich aus.

65 Forschung und Entwicklung im internationalen Vergleich

Trotz der unbestritten hohen Potenziale in Wissenschaft und knapp 3,4 Mio. mit FuE-Aufgaben befasste Personen aus. Das Forschung hat sich die durch FuE angehäufte Substanz tech- entspricht einem Anteil an allen Erwerbstätigen von 6,5 Pro- nologischen Wissens seit den 90er Jahren in Deutschland zent. Dabei fällt der Vorsprung der USA nicht ganz so groß nicht ganz so schnell erneuert und erweitert wie man es aus aus: Etwas über 38 Prozent haben dort ihren FuE-Arbeits- den 70er und 80er Jahren gewohnt war. Um die Bedeutung platz, in Japan sind es mit gut 19 Prozent im Vergleich zum dieser Entwicklungen für die internationale Wettbewerbs- FuE-Ausgabenanteil gemessen etwas mehr, in Deutschland position einschätzen zu können, muss man sie am internatio- mit gut 71⁄2 Prozent etwas weniger (Tab. 38). nalen Maßstab spiegeln. Bezieht man die FuE-Ausgaben auf das Bruttoinlands- produkt – damit misst man die relative Bedeutung von FuE in 65.1 Entwicklung der FuE-Ressourcen insgesamt einer Volkswirtschaft –, dann liegt Schweden mit 4,3 Prozent klar an der Spitze, gefolgt von Finnland (3,4 Prozent), Japan Die im Jahr 2001 im OECD-Raum insgesamt in der Wirt- (3,1 Prozent), Korea (2,9 Prozent), den USA (2,8 Prozent) und schaft, in Hochschulen und in wissenschaftlichen Einrich- der Schweiz (2,6 Prozent) (Tab. 25). Deutschland rangiert mit tungen für FuE aufgewendeten Mittel in Höhe von 640 bis einer FuE-Intensität von 2,5 Prozent vor Frankreich und Dä- 650 Mrd. Dollar entsprechen gut 2,3 Prozent des Bruttoin- nemark (2,2 bzw. 2,4 Prozent) sowie den Benelux-Ländern, landsproduktes der Mitgliedsländer. Davon wurden in den Österreich, Großbritannien und Kanada (zwischen 1,9 und 2,1 USA 44 Prozent, in Japan 16 Prozent und in Deutschland Prozent). Während Deutschland Anfang der 90er Jahre noch knapp 81⁄2 Prozent, in den Ländern der EU insgesamt gut mit an der Spitze (Rang 3 unter den OECD-Ländern) zu finden 29 Prozent getätigt (Tab. 25). Die Statistik über die in FuE war, liegt es seit Mitte der 90er Jahre im vorderen Mittelfeld. eingesetzten Personalressourcen weist für das Jahr 2000 in FuE hat seither in fast allen Staaten wieder eine deut- den OECD-Ländern (in Vollzeitäquivalenten gerechnet) lich höhere Bedeutung als noch in der ersten Hälfte der 90er Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 489 – Drucksache 15/3300

Jahre. Allerdings gibt es nur wenige Länder, die Anfang des prägt. Zum Vergleich: Die Kurve der in Hochschulen und neuen Jahrtausends bereits wieder mit der Intensität von außerhochschulischen FuE-Einrichtungen durchgeführ- Anfang der 90er Jahre FuE betreiben. Hierzu gehören die USA ten FuE-Aktivitäten zeigt einen insgesamt deutlich flache- und Japan, nicht jedoch die Gruppe der EU-Länder. Weltweit ren Verlauf (Abb. 96). gibt es im FuE-Wachstumsprozess eine deutliche Differen- Insofern zeigt sich auch weltweit eine gewisse Schwer- zierung, gar eine graduelle Verlagerung der Aktivitäten nach punktverlagerung in der FuE-Arbeitsteilung zwischen Wirt- Übersee, d. h. nach Nordamerika sowie nach Japan und Korea, schaft und Staat, die Ausnahme ist Japan. FuE wird im Schnitt aber auch nach China. zu 70 Prozent in der Wirtschaft durchgeführt, Hochschulen Die USA haben die FuE-Aktivitäten gemessen an den folgen mit gut 17 Prozent noch vor den außerhochschulischen realen Bruttoinlandsausgaben für FuE besonders stark ausge- FuE-Einrichtungen (Tab. 25). OECD-weit hat sich der FuE-Zu- weitet und sind unter den Weltregionen die treibende Kraft wachs seit 1994 zu 74 Prozent in der Wirtschaft und nur zu (Abb. 95). etwas mehr als einem Viertel im öffentlichen Sektor abge- Ihr Anteil an den FuE-Ausgaben der westlichen spielt. Damit wird klar: Die „Lücke“ und Auseinanderentwick- Industrieländer ist von 42 Prozent im Jahre 1994 auf über lung in der FuE-Dynamik zwischen den USA und Europa 44 Prozent (2000) gestiegen. Dabei ist zu beachten: Die welt- kann nur zu einem kleinen Teil an den staatlichen FuE-Ak- weite FuE-Dynamik der letzten Jahre ist sehr stark durch die tivitäten festgemacht werden; zum weitaus größeren Teil Ausweitung der FuE-Kapazitäten im Wirtschaftssektor ge- muss man die Ansatzpunkte in der Wirtschaft suchen.

Abb. 95: Entwicklung der Bruttoinlandsausgaben für FuE in konstanten Preisen nach Weltregionen 1991–2001

– 1991 = 100 – 200 200

190 190

180 180

170 170

160 160

150 150

140 140

130 130

120 120

110 110

100 100

90 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01

USA OECD NORD MITTE SÜD

EU Japan Großbritannien Deutschland Frankreich

Halblogarithmisch. NORD: Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark, Irland, Island. – SÜD: Italien, Portugal, Spanien, Griechenland. – MITTE: Belgien, Niederlande, Österreich, Schweiz. Quelle: OECD, Main Science and Technology Indicators. – Berechnungen und Schätzungen des NIW Drucksache 15/3300 – 490 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 96: Entwicklung der internen FuE-Ausgaben von Hochschulen und außerhochschulischen Einrichtungen in konstanten Preisen nach Weltregionen 1991–2001

– 1991 = 100 – 150 150

140 140

130 130

120 120

110 110

100 100

90 90

91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01

USA OECD NORD MITTE SÜD

EU Japan Großbritannien Deutschland Frankreich

Halblogarithmischer Maßstab. NORD: Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark, Irland, Island. – SÜD: Italien, Portugal, Spanien, Griechenland. – MITTE: Belgien, Niederlande, Österreich, Schweiz. Quelle: OECD, Main Science and Technology Indicators. – Berechnungen und Schätzungen des NIW

65.2 FuE-Ressourcen und -Intensität der in der Wirtschaft um knapp 4 Prozent jährlich geht es aus Wirtschaft deutscher Sicht zwar bergauf: Der FuE-Rückgang der ersten Hälfte der 90er Jahre ist aber längst noch nicht verkraftet. Real gerechnet sind die FuE-Aufwendungen der US-Wirtschaft Die Unterschiede in den FuE-Intensitäten zwischen zwischen 1994 und 2001 um 61⁄2 Prozent jährlich gestiegen, den OECD-Ländern sind im Aufschwung der 90er Jahre wie- im Schnitt der westlichen Industrieländer waren es 51⁄2 Pro- der größer geworden (Tab. 25). Einerseits haben sich die nor- zent, Japan erreicht nach einem deutlich schärferen Einbruch dischen Länder und Japan von einem hohen Niveau aus wei- Anfang der 90er Jahre ab der zweiten Hälfte der 90er Jahre terentwickelt, andererseits haben vor allem die mittel- und ebenfalls diese Marke. In den USA sind damit seit 1994 allein osteuropäischen Reformstaaten sowie die südeuropäischen 53 Prozent der zusätzlich geschaffenen FuE-Kapazitäten in der Länder nur noch schwach zulegen können oder sind sogar Wirtschaft der westlichen Industrieländer entstanden (Abb. 97). zurückgefallen (Italien). Da die FuE-Kapazitätserweiterung Das Teilnehmerfeld am internationalen FuE-Wettbe- in den USA von einem kräftigen Wirtschaftswachstum be- werb ist in den 90er Jahren breiter geworden. Viele kleinere gleitet war, spiegelt sich die dortige FuE-Kapazitätsauswei- Volkswirtschaften – vor allem aus dem nordeuropäischen tung nicht ganz so stark in der Veränderung der FuE-Inten- Raum – haben eine derart kräftige Dynamik entfaltet, dass sie sität wider. schon deutliche Spuren im FuE-Standortwettbewerb hinter- Die Verlaufsmuster sind zwischen den Ländern seit lassen haben. Die deutsche Wirtschaft hat spätestens im letz- den 90er Jahren also durchaus unterschiedlich gewesen: Die ten Drittel der 90er Jahre den Rückgang bei den FuE-Aufwen- mit der konjunkturellen Situation zusammenhängende Ver- dungen gestoppt und wieder auf Expansion geschaltet. Die änderung der FuE-Finanzierungsmöglichkeiten, die gesamt- weltwirtschaftliche FuE-Dynamik hat sie zwar nicht erreicht; wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Wachstums- sie hat sich jedoch klar von den anderen „großen“ europäi- erwartungen, die staatlichen FuE-Finanzierungsbeiträge schen Volkswirtschaften Großbritannien, Frankreich und (auch im militärischen Bereich), die mittelfristig-strategische Italien abgesetzt. Bei einer Ausweitung der FuE-Kapazitäten Orientierung, der sektorale Strukturwandel vor allem in Rich- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 491 – Drucksache 15/3300

Abb. 97: Anteil der Weltregionen an der Entwicklung der FuE-Kapazitäten 1994–2001

– Bruttoinlandsausgaben für FuE – Interne FuE-Ausgaben der Wirtschaft in konstanten Preisen – in konstanten Preisen – 60 60

50 50

40 40

30 30

20 20

10 10

0 0 USA Japan EU Deutschland USA Japan EU Deutschland

Anteil an OECD 1994 Marginaler Anteil 1994–2001

Quelle: OECD, Main Science and Technology Indicators. – Berechnungen und Schätzungen des NIW

tung Dienstleistungen und Spitzentechnologien und die Be- Großbritannien und die USA konzentrieren demgegenüber reitschaft der Gesellschaft zum Strukturwandel sind die we- hohe Anteile ihrer FuE-Aufwendungen in Spitzentechniken sentlichen Bestimmungsfaktoren für die stark divergieren- wie Luft- und Raumfahrzeugbau (Frankreich, USA), Nach- den Entwicklungen. richtentechnik/Elektronik (Frankreich, Japan), EDV (USA, Japan), Pharma (Großbritannien). Darüber hinaus haben sich 65.3 Sektorale Schwerpunkte der Wirtschaft einige „kleinere“ Volkswirtschaften, insbesondere die nordi- in FuE schen, in den 90er Jahren stark bei Spitzentechniken (Tele- kommunikation, Pharma) engagiert. Sie sind vielfach Hei- Beim Vergleich der sektoralen FuE-Strukturen ist darauf hinzu- matländer erfolgreich expandierender multinationaler Un- weisen, dass FuE für Dienstleistungsunternehmen oft schwer ternehmen, die sich im technologischen Aufholprozess vor- zu identifizieren ist, weil sich das statistische Messkonzept sehr nehmlich jeweils auf ausgewählte Spitzentechniken (Nach- stark an den Innovationsaktivitäten der Industrie orientiert. Im richtentechnik, IuK, Pharmazie/Biotechnologie) oder expan- Dienstleistungssektor hängen Innovationsaktivitäten jedoch dierende Branchen wie der Automobilindustrie (Schweden) deutlich weniger von technischer FuE ab als Innovationen in mit entsprechend hohem FuE-Bedarf konzentrieren. Die Un- der Industrie. Dies schränkt die internationale Vergleichbar- ternehmen haben sich im Zuge der FuE-Intensivierung auf keit sektoraler FuE-Strukturen erheblich ein. Es zeigt sich: den entsprechenden Märkten einen deutlichen Kompetenz- Je größer traditionell die Orientierung der Volkswirt- vorsprung vor Unternehmen aus Mitteleuropa erarbeitet, schaft am Dienstleistungssektor ist, desto stärker findet FuE der sich mittlerweile sowohl bei den Patentanmeldungen in auch im Dienstleistungssektor statt (Abb. 98). Die Arbeitstei- (Spitzen-)Technologiefeldern (Abschnitt 67.2) als auch bei lung zwischen Dienstleistungssektor und Verarbeitender In- den internationalen Handelsströmen (Abschnitt 68.1) zeigt. dustrie ist dort intensiver. Im längerfristigen weltwirtschaftlichen Vergleich Deutschland setzt mit über 90 Prozent einen extrem haben insbesondere Pharma, Büromaschinen/EDV, Nach- hohen Anteil der industriellen FuE-Ressourcen im „forschungs- richtentechnik/Elektronik sowie Medizin-, Mess-, Steuer- intensiven Sektor“ ein, vor allem im Sektor „Hochwertige und Regeltechnik, Maschinen- und Kraftwagenbau einen Technik“ (Automobil-, Maschinen- und Schienenfahrzeug- zunehmenden Anteil an den weltweiten FuE-Ausgaben bau, Elektrotechnik und Chemische Industrie). Frankreich, gewonnen. Drucksache 15/3300 – 492 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

nenbau und in der Chemischen Industrie tendenziell nach Abb. 98: Anteil des Dienstleistungssektors unten. Im Zuge der recht kräftigen FuE-Intensivierung der an den FuE-Aufwendungen der deutschen Wirtschaft ab Ende der 90er Jahre ist jedoch auch Unternehmen in ausgewählten in diesen Sektoren wieder ein wenig aufgeholt worden. OECD-Ländern 2000 – in Prozent – 65.4 Das 3-Prozent-Ziel der EU-Kommission

USA In der EU ist der Anteil der FuE-Ausgaben am Bruttoinlands- produkt unter 2 Prozent gesunken, nachdem Anfang der 90er Kanada Jahre mit 2,1 Prozent das vorläufige Maximum erreicht war. OECD Die USA und Japan haben hingegen – mit steigender Tendenz – 2,8 bzw. 3 Prozent überschritten. Die Europäische Kommission Italien hat angesichts der „technologischen Lücke“ zu den USA und Japan im März 2002 für das Jahr 2010 für Europa einen FuE- Großbritannien Anteil von 3 Prozent am Bruttoinlandsprodukt zum Ziel ge- setzt, also eine Steigerung um einen Prozentpunkt. FuE wird Schweden von der EU-Kommission zu Recht ein derart hoher Erklärungs- wert für Wohlstand und Beschäftigung zuerkannt, dass sie Finnland nun zur expliziten Zielgröße der Forschungs- und Innova- Frankreich tionspolitik wird. Das Ziel ist ehrgeizig und setzt ein richtungs- weisendes Signal, das vor allem Innenwirkung im politischen Deutschland Raum auslösen könnte: Es wird unmissverständlich auf die Bedeutung von Bildung und Wissenschaft, von Forschung Japan und Technologie hingewiesen. Damit kann dem Trend entge- gengewirkt werden, dass ein immer größerer Teil der öffent- 010203040lichen Budgets in den EU-Ländern agrar-, sozial-, regional- und verteilungspolitischen Zielen gewidmet wird. In Europa könnte rechnerisch das 3-Prozent-Ziel z. B. Quelle: OECD, Main Science and Technology Indicators (2003/1). – Berechnungen des NIW in etwa dann in die Tat umgesetzt werden, wenn jedes Land seine FuE-Intensität bis zum Jahre 2010 um einen Prozent- punkt erhöht. Einmal angenommen, Deutschland würde sich ein solches Ziel zu Eigen machen, so müssten in acht Jahren • Deutschland ist in keinem der wachsenden Spitzentechnik- rund 31⁄2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für FuE ausge- sektoren überdurchschnittlich stark mit FuE-Kapazitäten geben werden statt wie aktuell (2002) 21⁄2 Prozent. Nun ist es vertreten (Abb. 99). eine Frage des Wirtschaftswachstums, welche FuE-Ausgaben- volumenausweitung dem entspräche. • Zusätzlich haben die wichtigsten Konkurrenten ein noch schnelleres Expansionstempo angeschlagen. Insofern ist • Bei Nullwachstum müsste das FuE-Ausgabenvolumen real der starke sektorale Konzentrationsprozess in Deutschland um 40 Prozent von 52,9 Mrd. € auf 73,9 Mrd. €, d. h. jährlich zugunsten der Spitzentechnikbereiche (Abschnitt 64.3) um 4,3 Prozent gesteigert werden – also mit einer Rate, die etwas zu relativieren. Insbesondere fällt der langfristige in Deutschland nicht einmal in der FuE-Erholungsphase seit Bedeutungsverlust der Pharmaforschung in Deutschland 1994 bei einem (im internationalen Vergleich bescheide- ins Gewicht, für den sich erst in den letzten Jahren eine nem) Wirtschaftsaufschwung erzielt werden konnte. Null- Tendenzwende abzeichnet. wachstum bedeutet jedoch Rezession und damit entspre- chend schlechte Finanzierungsbedingungen und Expan- • Im Sektor Hochwertige Technik hat Deutschland deutliche sionsaussichten der Unternehmen; sie haben nur wenig Vorteile: Während jedoch der deutsche Automobilbau seinen Anreiz, von sich aus mehr in FuE zu investieren. Anteil an den FuE-Kapazitäten in den Industrieländern in den vergangenen rund drei Jahrzehnten von 10 auf fast 25 Prozent • Bei einem Wirtschaftswachstum von 2 Prozent jährlich mehr als verdoppeln konnte, zeigt die Tendenz im Maschi- müssten die realen FuE-Aufwendungen in Deutschland um Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 493 – Drucksache 15/3300

Abb. 99: Anteil Deutschlands1 an den internen FuE-Aufwendungen der OECD2 in ausgewählten Sektoren 1973 bis 2000 – in Prozent –

25

20

15

10

5

0

73 83 91* 95 97 98 99 00

Industriechemikalien DV-Hardware Pharmazeutika Kraftwagen

Maschinenbau Nachrichtentechnik Dienstleistungen Verarbeitendes Gewerbe

* ab 1991 ISIC3-Gliederung, zuvor ISIC2. 1 vor 1991 früheres Bundesgebiet. 2 15 größte Länder, ab 1998: 19 Länder. 19 größte OECD-Länder: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Belgien, Niederlande, Dänemark, Irland, Spanien, Schweden, Finnland, Norwegen, Polen, Tschechien, Kanada, USA, Japan, Korea, Australien. Quelle: OECD, ANBERD-Datenbank (DSTI/EAS Division). - Berechnungen und Schätzungen des NIW

knapp zwei Drittel auf 86,5 Mrd. € aufgestockt werden, d. h. einen zusätzlichen FuE-Personalbedarf von 105 Tsd. mit sich mit einer Rate von 6,4 Prozent jährlich. Diese Rate ist bspw. bringen. von der US-Wirtschaft in der zweiten Hälfte der 90er Jahre erreicht worden, allerdings in einer Periode, in der dort das Nimmt man die Zielvorgabe etwas zurück und visiert für Wirtschaftswachstum deutlich höher ausfiel und der Staat Deutschland einen FuE-Anteil am Bruttoinlandsprodukt von die Ressourcen für FuE immer weniger beanspruchte. In 3 Prozent als Ziel für das Jahr 2010 an, dann bedeutet dies je Deutschland müssten dann in kurzer Frist netto 205 Tsd. nach Wachstumsszenario eine FuE-Personalausweitung von hoch qualifizierte Personen für FuE aktiviert und das FuE- 20 Tsd. Personen (Nullwachstum) bzw. 105 Tsd. Personen (2 Pro- Personal auf 685 Tsd. gesteigert werden5 – ohne die Produk- zent Wachstum) und bedürfte aller Kraftanstrengungen von tion in der Wirtschaft und damit das Wachstum zu stören. Wirtschaft und Staat. Wie auch immer man es betrachten mag: Denn über die Hälfte der FuE-Ausgaben besteht aus Perso- Die Modellberechnungen machen deutlich, dass eine enorme nalausgaben. Selbst das Nullwachstumsszenario würde Ausweitung des Angebots an wissenschaftlich-technisch

5 Bei der Schätzung muss man Annahmen über die Produktivitäts- und Lohnentwicklung im FuE-Sektor, über die Verteilung der zusätzlichen Ausgaben auf Staat und Private, über die Personalstruktur (Akademiker vs. Techniker und sonstiges Personal) usw. machen. Hier ist vereinfachend von einer Steigerungs- rate der Arbeitsproduktivität im deutschen FuE-Sektor insgesamt von 1,7 Prozent p. a. ausgegangen worden, dem Durchschnittswert der Jahre 1995 bis 2001. Für 2002 wurde von einem FuE-Personalbestand von 478 Tsd. Personen ausgegangen. Drucksache 15/3300 – 494 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

ausgebildetem Personal in Deutschland erforderlich ist, um FuE-Aktivitäten sowie mit einer kontinuierlichen Förderpoli- die selbst gesteckten FuE-Ziele zu erreichen (vgl. auch Ab- tik (Ausbau und Reform der Wissens- und Technologieinfra- schnitt 66.2). struktur, Förderung von Schlüsseltechnologien, innovative Abgesehen von einer über die Bildungs- und Zuwan- Beschaffungen, finanzielle Hilfen) Vorbild ist. Nicht zuletzt derungspolitik forcierten Bereitstellung entsprechend ausge- sind auch die makroökonomischen Rahmenbedingungen bildeter Arbeitskräfte ist der Dienstleistungsbereich stärker innovationsfreundlich zu gestalten und die Finanzierungs- in die FuE-Prozesse zu integrieren, ist die Nachfrage nach in- möglichkeiten für FuE und risikoreiche Innovationsprojekte novativen Waren und Dienstleistungen zu fördern und der zu verbessern. Es sind die Arbeitsmarkt- und die Wettbe- Sektor- und Unternehmensstrukturwandel in Richtung Spit- werbspolitik sowie alle Regulierungen daraufhin zu durch- zen- und Hochwertige Technologie zu forcieren, denn der Nied- leuchten, ob sie Innovationen im Wege stehen oder Anreize rigtechnologiesektor bietet für eine kräftige Ausweitung der zu FuE geben. Eine Verbesserung der Standortbedingungen FuE-Kapazitäten nicht genügend Potenzial. Insbesondere ist in jeder Hinsicht – d. h. der Markt-, Forschungs- und Produk- die „Hebelwirkung“ der öffentlichen Förderung zu nutzen tionsbedingungen – könnte auch die Attraktivität für schnell und zu verstärken: Die Signale werden von den Unternehmen expandierende multinationale Unternehmen erhöhen, in umso eher verstanden, je mehr der Staat selbst mit eigenen Deutschland bzw. Europa in FuE-Kapazitäten zu investieren.

66 Das Fundament: Bildung und Wissenschaft

Der fortschreitende Trend zur Wissenswirtschaft stellt anhal- schulabschluss ist seit Mitte der 80er Jahre von unter 10 auf tend höhere und sich permanent verändernde Anforderun- mittlerweile über 15 Prozent (2002) gestiegen (Abb. 100). gen an die berufliche Qualifikation der Erwerbstätigen sowie an das Bildungs- und Ausbildungssystem. Denn gut ausgebil- detes und hoch qualifiziertes Personal ist eine der elementa- Abb. 100: Anteil der Erwerbstätigen mit ren Voraussetzungen für Innovationen und deren Umset- Universitäts-/Fachhochschulab- zung von bzw. für die Übernahme von wissenschaftlichen schluss an allen Erwerbstätigen Erkenntnissen in der Wirtschaft. Forschung braucht Bildung (ab 15 Jahren) in Deutschland und ein leistungsfähiges Wissenschaftssystem. – in Prozent – 16 66.1 Der Einsatz von Hochqualifizierten in der 14 Früheres Deutschland deutschen Wirtschaft Bundesgebiet 12 Weltweit gewinnen akademische Qualifikationen stark an Bedeutung. Dies ist zum einen durchgängig auf die Verschie- 10 bung der Gewichte hin zu den Branchen mit einer hohen For- schungs- und Wissensintensität und auf den Übergang zur 8 Dienstleistungswirtschaft (Abschnitte 68.2 und 68.3) mit ihren höheren Qualifikationserfordernissen zurückzuführen. 6 Zudem nimmt in jeder Branche der Innovationsdruck zu und mit ihm die Nachfrage nach wissenschaftlich ausgebildetem 4 Personal für FuE. Hochwertige Dienstleistungsfunktionen 2 (Produkt- und Programmplanung, Entwicklung, Konstruk- tion, Marketing, Finanzierung usw.) sind wichtig, um Innova- 0 tionen in Gang zu bringen und umzusetzen. Hierfür werden 1985 1989 1991 1995 1998 2002 meist Akademiker benötigt. Auch in Deutschland kommen in langfristiger Sicht Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 1, Reihe 4.1.2, Aprilwerte, verschiedene Jahrgänge. – Berechnungen des immer mehr hoch qualifizierte Personen zum Einsatz. Der NIW Anteil der Erwerbstätigen mit Universitäts- oder Fachhoch- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 495 – Drucksache 15/3300

Während sich die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt wurden in forschungsintensiven Industrien geschaffen. Vor (mit einem Minus von gut 900 Tsd. Personen) sowie in allen allem Ende der 90er Jahre war dort schon eine gewisse anderen beruflichen Qualifikationsstufen gegenüber 1991 Knappheit zu verzeichnen. Weniger forschungs- und wis- rückläufig entwickelt hat, ist die Zahl der Akademiker um sensintensive Wirtschaftszweige sind im Wettbewerb um über 1,6 Mio. Personen – und damit um mehr als 3 Prozent naturwissenschaftlich-technische Qualifikationen in dieser pro Jahr – gestiegen. Zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten hat Zeit überhaupt nicht zum Zuge gekommen. es netto also ausschließlich für hoch qualifizierte Personen gegeben. 66.2 Der Nachwuchs an Hochqualifizierten in Insgesamt verfügen in Deutschland in den wissensin- Deutschland im internationalen Vergleich tensiven Sektoren der gewerblichen Wirtschaft im Jahr 2002 mehr als 14 Prozent der Beschäftigten über einen Hochschul- Der Ausbildung an Universitäten und Hochschulen kommt abschluss (Abb. 101). Das sind im Schnitt vier- bis fünfmal eine entscheidende Bedeutung für die zukünftigen Innova- mehr als in den übrigen, weniger wissensintensiven Zweigen tionspotenziale der deutschen Wirtschaft zu, denn dort wird (gut 3 Prozent). der Nachwuchs nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für Wissenschaft, Lehre und Schulen ausgebildet. In • Besonders prägnant fällt das Qualifikationsgefälle im Bezug auf die technologische Leistungsfähigkeit liegt das Dienstleistungssektor aus. Dort hat die Akademikerquote Hauptaugenmerk auf den besonders technikrelevanten Fä- eine Spanne von 21⁄2 Prozent in nicht wissensintensiven bis chergruppen Ingenieurwissenschaften sowie Mathematik/ 141⁄2 Prozent in wissensintensiven Wirtschaftszweigen. Naturwissenschaften. Besonders intensiv kommen Akademiker in den stark ex- Der Anteil der Studienberechtigten an einem Alters- pandierenden unternehmensorientierten Dienstleistungs- jahrgang hat sich von 6 Prozent (1960) auf gut 38 Prozent sparten (Beratung und Forschung, IuK und Medien) sowie (2002) versechsfacht. Zu dieser Expansion haben besonders bei Gesundheitsdienstleistungen zum Einsatz. Die mit Ab- die stärker gestiegene Bildungsbeteiligung junger Frauen so- stand höchsten Quoten finden sich in den Bereichen techni- wie die Einführung der Fachhochschulreife beigetragen. Al- sche Beratung und Forschung (33 Prozent) sowie bei IuK- lerdings hat sich die Entwicklung im vergangenen Jahrzehnt Dienstleistungen (25 Prozent). deutlich abgeflacht und ist seit Mitte der 90er Jahre kaum noch vorangekommen. Bis 2020 prognostiziert die Kultus- • In forschungsintensiven Industrien ist der Bedarf an Natur- ministerkonferenz (KMK) auch nur noch einen geringfügigen wissenschaftlern und Ingenieuren, die Schlüsselqualifika- Anstieg der Studienberechtigtenquote auf etwa 391⁄2Prozent. tion für technische FuE und Innovationen mitbringen, be- Im Hinblick auf technische Qualifikationen ist zudem das seit sonders hoch: Dort verfügen 8,6 Prozent der Beschäftigten den 90er Jahren nachlassende Interesse (männlicher) Fach- über einen entsprechenden Abschluss, in den übrigen In- oberschüler für technische Fächer bedenklich, weil gleichzei- dustriezweigen lediglich 2 Prozent. Besonders schnell ist in tig in diesem Bereich bei jungen Frauen kaum neue Adressa- der Industrie die „Akademisierung“ von FuE vorangekom- ten hinzugewonnen werden konnten. Die im internationalen men: Das FuE-Personal in deutschen Unternehmen setzt Vergleich niedrige Studienberechtigtenquote führt zu einem sich mittlerweile zu über der Hälfte aus Wissenschaftlerin- vergleichsweise niedrigen Anteil der Studienanfänger an nen und Wissenschaftlern sowie Ingenieurinnen und In- einem Altersjahrgang: Während in Deutschland gut 35 Pro- genieuren zusammen (Tab. 31). zent eines Jahrgangs6 eine akademische Ausbildung anstrebt, sind dies im Schnitt der OECD-Länder rund 47 Prozent (2002). Der hohe Bedarf an akademischen Qualifikationen in for- Alle Vergleichsländer, an der Spitze Finnland und Schweden schungs- und wissensintensiven Wirtschaftszweigen wird (Tab. 52a), mobilisieren ihre nachrückenden Altersjahrgänge daran deutlich, dass die in den Jahren 1998 bis 2002 zusätzlich deutlich stärker für die Aufnahme einer akademischen Aus- beschäftigten 230 000 Hochqualifizierten per Saldo fast aus- bildung. schließlich in forschungsintensiven Industrien (zu knapp Seit 1999 holt Deutschland bei den Studienanfängern einem Fünftel) und wissensintensiven Dienstleistungen (zu jedoch merklich auf: Steigende Jahrgangsstärken und eine fast drei Viertel) zum Einsatz gekommen sind (Tab. 54). zunehmende Studierneigung sowie überproportionale Zu- Zwei von drei zusätzlichen Arbeitsplätzen für Akademiker wächse bei ausländischen Studienanfängern sind hierfür die mit naturwissenschaftlich-technischen Qualifikationen Ursache. Entsprechend ist die (auf Deutsche und Ausländer

6 Auch die von der nationalen Statistik berechnete Quote von 37 Prozent für das Jahr 2002 liegt zwar über dem in international vergleichenden Statistiken ausgewiesenen Wert, aber noch immer deutlich unter dem OECD-Durchschnitt. Drucksache 15/3300 – 496 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 101: Einsatz von Hochqualifizierten in Industrie und Dienstleistungen in Deutschland im Jahr 2002 – in Prozent –

Anteil der Hochschul- /Fachhochschulabsolventen an den Beschäftigten in % in Dienstleistungssektoren

Dienstleistungen gesamt

Wissensintensive Dienstleistungen

IuK-Dienstleistungen

Techn. Beratungs- & Forschungsdienstl.

Nicht-techn. Beratungs- & Forschungsdienstl.

Gesundheitsdienstleistungen

Mediendienstleistungen

Nicht-wissensintensive Dienstleistungen

0 5101520253035

Anteil der Naturwissenschaftler/Ingenieure an den Beschäftigten in % im Verarbeitenden Gewerbe

Verarbeitendes Gewerbe

Forschungsintensive Industrien

Chemie

Maschinenbau

Fahrzeugbau

Elektrotechnik

Optik/Elektronik

Nicht-forschungsintensive Industrien

0 5 10 15 20 25 30 35

Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. – Berechnungen des NIW

bezogene) Studienanfängerquote in den letzten Jahren (nach besonders stark betroffen waren (Tab. 52b). Lediglich im nationaler Berechnung) von 29 Prozent im Jahr 1999 auf Studiengang Informatik, wo sich die Zahl der Studienanfän- 37 Prozent im Jahr 2002 gestiegen. Hiervon haben auch die ger allerdings von 1992 bis 2000 annähernd verdreifacht technikrelevanten Fächergruppen profitieren können, die hatte, ist seitdem wieder ein leichter Rückgang bei den Stu- vom Einbruch der Studienanfängerzahlen in den 90er Jahren dienanfängerzahlen zu verzeichnen – erneut eine Reaktion Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 497 – Drucksache 15/3300

auf die, zumindest kurzfristig, verschlechterten Arbeitsmarkt- Angebots an akademisch Qualifizierten in den technikrele- aussichten. In den übrigen Fächergruppen des Bereichs Ma- vanten Bereichen nicht zu erwarten: thematik/Naturwissenschaften (zu dem auch Informatik ge- zählt wird) nehmen die Anfängerzahlen schon seit 1998 über- • So ist z. B. davon auszugehen, dass die Zahl der Absolventen proportional zu. In den Ingenieurwissenschaften ist der An- in Maschinenbau/Verfahrenstechnik und Elektrotechnik fang der 90er Jahre einsetzende tiefe Einschnitt bis 2002 trotz trotz günstigerer Prognose im Jahr 2008 noch immer unter eines deutlichen Aufschwungs bei den Studienanfängern derjenigen von Mitte der 90er Jahre liegen wird. Ähnlich noch nicht wieder ausgeglichen worden. Hier gilt es, junge stellt sich die Situation für Physik und Chemie dar, während Menschen – insbesondere Frauen sowie Jugendliche aus bil- Biologie und vor allem Informatik deutlich zulegen werden. dungsfernen Schichten – stärker für ein Hochschulstudium zu mobilisieren, verstärkt Überlegungen anzustellen, wie die • Eine Verschärfung der Situation ergibt sich durch den ho- Studienanfängerzahlen auf ein höheres Niveau gebracht wer- hen Ersatzbedarf aufgrund von anstehenden altersbeding- den können. ten Austritten von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern Deutschland ist beim Anteil der Hochschulabsolven- aus dem Erwerbsleben. Allein aufgrund dieses demographi- ten an einem Altersjahrgang nicht weit vorne zu finden schen Effektes ist bis 2007 in der gewerblichen Wirtschaft (Tab. 53a). Auch wenn sich hinter den Abschlüssen unter- mit einem erheblichen Substitutionsbedarf von Naturwis- schiedlich intensive und lange Studienzeiten verbergen: Bei senschaftlern, Ingenieuren und sonstigen Akademikern zu Hochqualifizierten ist der Bildungsvorsprung Deutschlands rechnen. merklich zusammen-, bei jüngeren Bevölkerungsgruppen gar abgeschmolzen (Abb. 102). Zur Deckung des Ersatzbedarfs müsste unter den heute ge- Dies wird insbesondere bei Akademikern mit tech- gebenen Bedingungen die Zahl neu ausgebildeter oder zuge- nisch-naturwissenschaftlichen Qualifikationen offensicht- wanderter Akademiker in etwa in gleichem Maße zunehmen, lich. Ein entsprechender Abschluss wird in Deutschland zur um allein den Status quo zu erhalten: Dies ist jedoch gerade Zeit pro Jahr nur von rund 7 von 1 000 Personen der in den für die technologische Entwicklung besonders wichti- Alterklasse 25 bis 34 erworben (Abb. 103). gen Fachrichtungen nicht in Sicht. Mit knapper werdenden In anderen Ländern liegt der Wert etwa doppelt so Personalressourcen für Wissenschaft und Technologie ist das hoch und konnte z. T. drastisch gesteigert werden (Finnland, Ziel, bis zum Jahre 2010 den FuE-Anteil am Bruttoinlandspro- Schweden, Frankreich und Großbritannien). Hier bleibt abzu- dukt auf 3 Prozent zu steigern, nur schwer zu erreichen. warten, ob die in den letzten Jahren gestiegenen Studienan- fängerzahlen für Deutschland einen nachhaltigen Aufhol- 66.3 Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen prozess in Bezug auf diese Qualifikationen in Gang setzen Forschung im internationalen Vergleich können. Denn seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Zahl der Hochschulabsolventen in allen technikrelevanten Studien- Eine wichtige Aufgabe des Wissenschaftssystems und der gängen in Deutschland rückläufig entwickelt (Tab. 53b). Dies öffentlich geförderten Forschung ist sicherlich die Ausbil- gilt insbesondere für Maschinenbau und Elektrotechnik, dung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie wobei ein Teil der Studierenden zwischenzeitlich in die stark Ingenieurinnen und Ingenieuren für den Innovationspro- expandierende Informatik gewechselt und dort abgeschlos- zess. Darüber hinaus geben wissenschaftliche Erkenntnisse sen haben dürfte. Im naturwissenschaftlichen Bereich sind eine neue Orientierung für technologische Entwicklungs- die Absolventenzahlen vor allem in Chemie und Physik dra- linien. Von daher haben die Strukturen des Wissenschaftssys- stisch zurückgegangen. In Biologie blieb die Zahl der abge- tems und die Leistungsfähigkeit der Wissenschaftlerinnen legten Examen mit geringen Schwankungen annähernd kon- und Wissenschaftler einen erheblichen Einfluss auf die tech- stant. Eine positive Entwicklung zeigt sich – korrespondie- nologische Entwicklung. In wissenschaftlichen Publikationen rend mit der über Jahre kontinuierlich gestiegenen Zahl von sind praktisch alle relevanten Forschungsergebnisse doku- Studienanfängern – jedoch für Informatik. mentiert. Mit der Ausweitung wissenschaftlicher Aktivitäten Zwar zeichnet sich in jüngerer Zeit wieder eine be- und dem erhöhten Druck auf Forscherinnen und Forscher zur achtlich steigende Studierneigung ab, so dass die Zahl der Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse – Publikatio- Absolventen laut aktueller Prognose der Kultusministerkon- nen sind vielfach ein Instrument zur Evaluierung von Wissen- ferenz im Jahr 2010 (ca. 255 000) insgesamt um knapp 60 000 schaftlern, Hochschulinstituten und Forschungseinrichtun- höher liegen wird als 2001 (ca. 200 000). Dennoch ist zumin- gen – hat auch die Zahl der wissenschaftlichen Zeitschriften dest auf mittlere Sicht eine durchgreifende Ausweitung des und Artikel kontinuierlich zugenommen (Abb. 104). Drucksache 15/3300 – 498 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 102: Bevölkerung mit einem Abschluss im Tertiärbereich 2001 nach ausgewählten Altersgruppen – in Prozent –

OECD-Länder

USA

Schweden

Neuseeland

Finnland

Irland

Norwegen

Australien

Dänemark

Schweiz

Deutschland

Großbritannien

Belgien

Niederlande

Japan

Frankreich

Luxemburg

Österreich

Spanien

Korea

Griechenland

Italien

Portugal

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

55–64 Jahre 25–34 Jahre

Quelle: OECD, Bildung auf einen Blick 2003. – Zusammenstellung des NIW Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 499 – Drucksache 15/3300

sonders hoch ist das Pro-Kopf-Publikationsaufkommen in der Abb. 103: Absolventen ingenieur- und na- Schweiz (etwas mehr als das Doppelte des OECD-Durchschnitts), turwissenschaftlicher Studien- in den nordischen sowie in den englischsprachigen Ländern gänge* pro 100 000 Erwerbsper- (Tab. 55). Deutschlands Wissenschaftler halten sich ungefähr sonen im Alter von 25 bis 34 im OECD-Mittel. Hinsichtlich der Publikationshäufigkeit ha- Jahren (1998 bis 2001) ben Deutschlands Wissenschaftler gar eine deutliche und kontinuierliche Produktivitätssteigerung mitgemacht. Ihr 1 800 Anteil hat in den letzten zehn Jahren um 11⁄2 Prozentpunkte zugelegt. Dies wird auf die Integration der ostdeutschen 1 600 Wissenschaftler zurückgeführt. 1 400 Um die Masse von der Klasse zu trennen und so die tatsächliche Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen For- 1 200 schung beurteilen zu können, wird vielfach die Häufigkeit, mit der eine Publikation von anderen Autoren zitiert wird, 1 000 gezählt. Dabei wird unterstellt, dass besonders häufig zitierte Publikationen in der Regel eine hohe wissenschaftliche Qua- 800 lität haben. Hier zeigt sich, dass Deutschlands Wissenschaft- lerinnen und Wissenschaftler auf international hohem Ni- 600 veau arbeiten und viel beachtet werden (Abb. 105).

400 • Die Arbeiten von Wissenschaftlern in der Schweiz werden 1998 1999 2000 2001 relativ gesehen am meisten beachtet. Deutschland hält Kanada Finnland Frankreich sich im oberen Mittelfeld, deutlich oberhalb des EU- Durchschnitts. Deutschlands Wissenschaftler finden in Deutschland Italien Japan der Breite der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächer Beachtung. Man kann aber auch erkennen, dass Niederlande Spanien Schweden die Beachtung seit Mitte der 90er Jahre eher abgenom- men hat. Großbritannien USA • Sie könnten noch mehr wahrgenommen werden, wenn sie

*Studiengänge ISCED 5A und 6: Biowissenschaften sich in ihrem Publikationsverhalten stärker an international (life sciences), Physik, Mathematik/Statistik, Informa- renommierte Zeitschriften wenden würden. Die USA haben tik, Ingenieurwissenschaften, Bauwesen. hinsichtlich der internationalen Ausrichtung eine dominie- Für Frankreich (1998, 1999), Großbritannien (1998, 1999) und Japan (alle Jahre) liegen die Absolventen- rende Stellung, da die eigenen Fachzeitschriften über eine daten zum Teil nur auf der Ebene der Hauptgruppen breite Leserschaft verfügen. Deutschland erreicht nur einen (Science ISC 400) und Engineering, Manufacturing and Construction (ISC 500) vor. leicht überdurchschnittlichen Wert, konnte sich allerdings Quelle: OECD Online Labour Database, OECD klar verbessern, insbesondere im Zuge der zunehmenden Education Online Database. – Berechnung des „Internationalisierung“ der ostdeutschen Wissenschaftler. ZEW/HIS Dennoch besteht noch Verbesserungspotenzial. Vor allem in Wissenschaftsfeldern mit Bezug auf die Elektro- und In- Gerade angesichts der vergleichsweise schwachen formationstechnik ist die internationale Orientierung ver- Expansion der Tertiärausbildung und des Personals in öffent- gleichsweise schwach ausgeprägt, nimmt jedoch – wie in lich geförderten FuE-Einrichtungen ist es erstaunlich, dass der Biotechnologie – deutlich zu. sich deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Markt für Publikationen in international renommier- Es gelingt deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissen- ten natur-, ingenieur- und medizinwissenschaftlichen Zeit- schaftlern also zunehmend, in international renommierten schriften gut behaupten. Ihr Anteil am weltweiten Publika- Zeitschriften Fuß zu fassen und am internationalen Wissens- tionsaufkommen liegt bei 9 Prozent, sie rangieren damit an austausch teilzunehmen. Das allein ist schon ein Gütesiegel. dritter Stelle hinter den USA (32 Prozent) und Japan (10 Pro- Allerdings werden die dort erreichten Standards nicht immer zent), gleichauf mit Großbritannien und vor Frankreich. Be- hundertprozentig erreicht. Drucksache 15/3300 – 500 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 104: Zuwachsraten von Publikationen und Kopublikationen in Deutschland 1995–2002

– jahresdurchschnittlich in % – Anteil der Kopublikationen an allen Publikationen

Insgesamt 35,1

Ingenieurwissenschaften 32,4

Lebenswissenschaften 39,1

Medizin 27,1

übrige Wissenschaften 41,4

012345678910

Kopublikationen Publikationen

Quelle: Science Citation Index (STN). – Berechnungen des Fraunhofer ISI

Nicht nur im Unternehmenssektor, sondern auch in tur- und Lebenswissenschaften international kooperiert, häu- den öffentlich geförderten wissenschaftlichen Einrichtungen figer als in den Ingenieurwissenschaften und deutlich stärker und Hochschulen hat die Internationalität der Forschung als in der Medizin. deutlich zugenommen. Dahinter steht vor allem die Frage Als wichtiges Partnerland haben sich in allen Berei- der Effizienz der für FuE eingesetzten Ressourcen: Grenz- chen die USA hervorgetan, mit besonderem Gewicht in der überschreitende Kooperationen und Wissensübertragun- Medizin, deutlich weniger in den Ingenieurwissenschaften. gen werden immer bedeutender. Maßstab für die Dynamik Ein ähnliches Muster zeigt sich auch in den Kooperationen internationaler Wissensflüsse im Wissenschaftsbereich sind mit Großbritannien, der Schweiz, Schweden und den Nieder- Publikationen, die von mindestens einem deutschen Wissen- landen. Wissenschaftler aus Japan und Frankreich bieten sich schaftler mit einem weiteren Wissenschaftler aus einem an- aus deutscher Sicht insbesondere in den Ingenieur- und Na- deren Land veröffentlicht werden („Kopublikationen“). turwissenschaften als Partner an. Eine deutliche Intensivie- Die Anteile der aus Kooperationen stammenden Publi- rung der Zusammenarbeit ist aus deutscher Sicht seit Mitte kationen deutscher Herkunft sind in den letzten Jahren deutlich der 90er Jahre mit Partnern aus EU-Ländern erzielt worden. angestiegen. Während die Zahl der wissenschaftlichen Publika- tionen insgesamt zwischen 1995 und 2002 um knapp 4 Prozent 66.4 Relevanz der öffentlichen Forschung für jährlich gesteigert wurde, nahm die Zahl der Kopublikationen die technologische Entwicklung im gleichen Zeitraum um über 8 Prozent p. a. zu (Abb. 104). Ihr durchschnittlicher Anteil beträgt in den technolo- Universitäten und Institute bilden für viele Unternehmen eine gisch relevanten Wissenschaftsbereichen 35 Prozent. Die wichtige Informationsquelle für Innovationsaktivitäten. Insbe- Dynamik der Internationalisierung der Wissenschaft wird sondere für „neue“, forschungsintensive und wissensbasierte besonders dadurch deutlich, dass knapp 64 Prozent aller seit Technologiefelder (wie etwa Biotechnologie/Pharmazie, Mikro- Mitte der 90er Jahre zusätzlichen deutschen wissenschaftli- elektronik und neue Werkstoffe) sind Ergebnisse der Grundla- chen Publikationen in Kooperation mit einem ausländischen genforschung an Hochschulen und außerhochschulischen Ein- Partner entstanden sind. Besonders intensiv wird in den Na- richtungen unmittelbar anwendungsrelevant. Deshalb ist in Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 501 – Drucksache 15/3300

Abb. 105: Beobachtete Zitatraten, internationale Ausrichtung und Zitatbeachtung für ausge- wählte Länder 1991–2000

Zitatrate1 Internationale Ausrichtung2 Zitatbeachtung3

5,0 40 20

4,5 30 15

4,0 20 10

3,5 10 5

3,0 0 0

2,5 –10 –5

2,0 –20 –10

1991 1995 1998 2000 1991 1995 1998 2000 1991 1995 1998 2000

Deutschland Großbritannien Frankreich

Schweiz USA Japan

1 Zitatrate = jährliche Zitate pro Publikation. 2 Positives Vorzeichen: Im Schwerpunkt wird in international überdurchschnittlich beachteten Zeitschriften publiziert. 3 Positives Vorzeichen: Überdurchschnittlich hohe Zitathäufigkeit, gemessen am Durchschnitt der Zeitschriften, in denen publiziert wird. Quelle: SCI. – CWTS. – Berechnungen des Fraunhofer ISI

den letzten Jahren die Erwartung gestiegen, dass öffentliche Anfang der 90er Jahre erreicht wird (6 Prozent). Absolut gese- Forschungseinrichtungen einen unmittelbaren Beitrag zur hen stehen bei Patentanmeldungen aus wissenschaftlichen Technikentwicklung leisten sollen. Dieses äußert sich beispiels- Einrichtungen mit deutlichem Abstand Hochschulen im weise darin, dass der Technologietransfer im Hochschulrah- Vordergrund, gefolgt von der Helmholtz-Gemeinschaft und mengesetz explizit als Aufgabe der Hochschulen festgeschrie- der Fraunhofer-Gesellschaft. ben worden ist. Der unmittelbare Beitrag der öffentlichen For- In einzelnen Technikfeldern zeigt sich eine sehr hohe schungseinrichtungen zu technischen Innovationen ist nur Konzentration von Patentanmeldungen aus wissenschaft- schwer messbar, da er zu einem erheblichen Teil über informel- lichen Einrichtungen. Zahlenmäßig ragen insbesondere die le Kontakte zwischen den Forschungseinrichtungen und Unter- Felder Biotechnologie, Organische Chemie sowie Messen/ nehmen geleistet wird. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Regeln heraus, wobei die Biotechnologie mit einer Quote von wissenschaftliche Forschung nicht zu allen Technikgebieten in 35 Prozent besonders heraussticht. Mitte der 90er Jahre lag gleicher Weise ihren Beitrag leistet, sondern vorwiegend in sie sogar bei 46 Prozent (Abb. 106). „wissensbasierten“ Technikfeldern aktiv ist. Hierin zeigt sich die Vorreiterrolle wissenschaftlicher Patentanmeldungen sind ein Indikator für aus wissen- Einrichtungen für die Technologieentwicklung in wissen- schaftlichen Einrichtungen angebotene Verwertungspotenziale. schaftsbasierten Technikfeldern: Die technologische Leis- Diese sind im Laufe der 90er Jahre stärker als die aus der Wirt- tungsfähigkeit baut dort maßgeblich auf dem unmittelbaren schaft angestiegen, wobei im Jahre 1999 ein Maximum er- Beitrag der Wissenschaft auf. Mit Anteilen von 10 bis 15 Pro- reicht wurde. Seitdem haben sich die Anmeldezahlen konso- zent sind weiterhin die Felder Halbleiter, Organische Chemie, lidiert, so dass im Hinblick auf den Anteil an den gesamten Optik, Werkstoffe, Messen, Regeln, Oberflächentechnik sowie deutschen Anmeldungen aktuell ein ähnliches Niveau wie Medizintechnik zu nennen. Die Felder Datenverarbeitung Drucksache 15/3300 – 502 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 106: Anteil der Patentanmeldungen aus der Wissenschaft an den gesamten deutschen Patentanmeldungen (DPMA) 1990–2001 – in Prozent –

50

45

40

35

30

25

20

15

10

5

0

Total Optik Polymere Sonstige Werkstoffe Halbleiter

Biotechnologie MedizintechnikMessen, Regeln Organische Chemie Oberflächentechnik TelekommunikationDatenverarbeitung

1990–1993 1994–1997 1998–2001

Quelle: PATDPA. – Berechnungen des Fraunhofer ISI

und Telekommunikation erweisen sich dagegen als Domä- dungen auf sich vereinigen, der im Laufe der Reifung eines Ge- nen der Industrieforschung, so dass der Anteil wissenschaft- bietes zu Gunsten industrieller Aktivitäten wieder zurückgeht. licher Einrichtungen bei nur etwa 5 Prozent liegt. In diesem Kontext ist bemerkenswert, dass aktuell die Quote Der zeitliche Verlauf zeigt als typisches Muster, dass wissenschaftlicher Einrichtungen bei dem Feld „Organische wissenschaftliche Einrichtungen in frühen Phasen einer neuen Chemie“ zunimmt, was auf neuartige Entwicklungen inner- Entwicklung einen hohen Anteil der patentgeschützten Erfin- halb dieses an sich etablierten Feldes hindeutet. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 503 – Drucksache 15/3300

67 Die Umsetzung: Erfindungen und Patente, Innovatio- nen, Unternehmensstrukturwandel

Für die Beurteilung der technologischen Leistungsfähigkeit neben den FuE-Aktivitäten von einer Reihe von anderen Fak- einer Volkswirtschaft sind nicht nur der Einsatz von Ressour- toren ab. Hierzu gehören auch die Blockade der Konkurrenz, cen in Bildung, Wissenschaft und Forschung wichtig, son- technologischer Reputationsgewinn, interne Leistungsan- dern vor allem das Ergebnis der eingesetzten Faktoren: Die reize und erleichterter Kapitalmarktzugang. Erfindung neuer Technologien, die Einführung neuer Pro- Finnland war im Jahre 2001 – bezogen auf die Zahl dukte am Markt und die Diffusion von neuen Techniken in der Einwohner – das Land mit den meisten weltmarktrelevan- der Wirtschaft sind letztlich die direkten Determinanten der ten Patentanmeldungen, vor Schweden, den Niederlanden, technologischen Leistungskraft. Zusätzlich stellt sich die Fra- Japan und Deutschland (Tab. 56). Hohe Zahlen patentge- ge, inwieweit mittelfristig der innovationsorientierte Struk- schützter Erfindungen werden auch für die Schweiz und die turwandel durch die Umsetzung von neuen Ideen in Form USA gezählt. Deutschland liegt mit einem Anteil von 13,5 Pro- von Unternehmensneugründungen im technologieorientier- zent an den Triadepatenten der OECD-Länder hinter den USA ten Sektor vorankommt. (40,7 Prozent) und Japan (26,8 Prozent) sowie vor Großbritan- nien (6,8 Prozent) und Frankreich (5,1 Prozent). Korea, Kana- 67.1 Dynamik und Struktur der weltmarktrele- da, Finnland und die Niederlande haben mittelfristig Steige- vanten Patente rungsraten im zweistelligen Bereich pro Jahr zu vermelden; bei Schweden wird die sehr gute Bilanz der 90er Jahre nur Das Erfindungs- und Innovationsverhalten der Unternehmen durch eine beinahe unerklärliche Zurückhaltung bei der An- ist immer stärker an den Märkten orientiert. Mit der Markt- meldung von internationalen Patenten im letzten Berichts- orientierung der FuE- und Innovationsprozesse wird auch der jahr getrübt. Schutz des technologischen Wissens und der Innovationen An der Zahl der Patente gemessen hat es den Anschein, immer wichtiger. Patente haben als Schutzinstrument für als ob die FuE-Effizienz stark angestiegen sei. Doch auch die Erfindungen in der zweiten Hälfte der 90er Jahre den höch- o. a. Faktoren bestimmen diese Entwicklung mit. Bei den zu- sten Bedeutungszuwachs erfahren. Es ist jedoch schwierig, letzt genannten Ländern sind zusätzlich deutliche Zusam- den ökonomischen Wert von Patenten zu ermitteln. Ein Kri- menhänge mit der Entwicklung der FuE-Aktivitäten einer- terium, die Spreu vom Weizen zu trennen, ist die Weltmarkt- seits und der zunehmenden Integration in die Weltwirtschaft relevanz von Patenten. Gemeint sind solche Patente, die so- (Korea) sowie hoher Internationalisierung (Niederlande) und wohl beim Europäischen, US-amerikanischen und Japani- starker Ausrichtung auf die patentintensiven IuK-Techno- schen Patentamt angemeldet werden („Triade-Patente“). Sie logien (nordische Länder) andererseits gegeben. Deutschland gelten als Indiz für Expansionsmöglichkeiten auf innovativen und die Schweiz, die über einen sehr langen Zeitraum in den Märkten. Gleichzeitig spiegeln sie die internationale Aus- 80er und 90er Jahren die Spitzenposition einnahm, markie- richtung der anmeldenden Unternehmen wider, da für die ren ungefähr den Durchschnitt. Deutschland hat sich hin- Anmeldung neben den FuE-Ergebnissen vor allem (welt- sichtlich der Dynamik seit dem Tiefpunkt Anfang der 90er markt-)strategische Aspekte der Geschäftspolitik eine Rolle Jahre immerhin in der zweiten Hälfte der 90er Jahre deutlich spielen. mit an die Spitze der Bewegung gesetzt. Die Unternehmen Als wesentliche Gründe für die weltweit wieder er- haben ihre Erfindungen immer stärker an den wettbewerb- wachte Patentdynamik in den 90er Jahren werden eine er- lichen Bedürfnissen des Weltmarktes orientiert. Die übrigen höhte Umsetzungseffizienz von FuE, ein erhöhter Patentie- „großen“ europäischen Volkswirtschaften (Großbritannien, rungsdruck aufgrund des verschärften internationalen Tech- Frankreich, Italien), Japan und die USA halten das Tempo hin- nologiewettbewerbs, eine stärkere Auslandsmarktorientie- gegen nicht ganz mit. rung der Innovatoren sowie eine verbesserte internationale Die USA und Japan sind jeweils unterschiedlich zu be- Durchsetzbarkeit von Rechten an geistigem Eigentum ge- urteilen: Während Japan ausgangs der „Asienkrise“ bei den nannt. Aber auch strategische Überlegungen, die in den USA Patentanmeldungen noch einmal einen deutlichen Sprung schon wesentlich früher angestellt wurden, wie die Bedeu- nach vorn getan hat, verlief die Entwicklung in den USA – tung von Patenten bei Kooperationen, Lizenztausch und trotz der enorm starken Ausdehnung der FuE-Aktivitäten – Firmenübernahmen, spielen eine wichtige Rolle. Die Dyna- etwas ruhiger. Ein Grund hierfür mag sein, dass Patente nicht mik der internationalen Patentanmeldungen hängt somit nur das FuE-Verhalten widerspiegeln, sondern sehr stark Drucksache 15/3300 – 504 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

marktorientiert angemeldet werden. Dies hat bspw. im Falle der geben hat. Dort agieren mittlerweile auch erfolgreich viele USA dazu geführt, dass die weniger dynamischen Auslands- kleine Volkswirtschaften (z. B. Finnland, Schweden, Nieder- märkte Japan und Europa nicht so intensiv ins Visier der paten- lande), die gar keine andere Wahl haben, als sich auf weni- tierenden Unternehmen geraten sind wie der Binnenmarkt. ge Bereiche zu konzentrieren.

67.2 Die technologische Ausrichtung: Spitzen- 67.3 Grenzüberschreitende Erfindungen und gehobene Gebrauchstechnologie Als Folge der stark zunehmenden internationalen FuE-Ver- Hinsichtlich der technologischen Ausrichtung der Erfindungen flechtung zwischen Unternehmen geht auch ein stark steigen- kommt den forschungsintensiven Bereichen besondere Bedeu- der Anteil von Patentanmeldungen auf Erfinder aus verschie- tung zu, die 60 Prozent der Patentanmeldungen am EPA ein- denen Ländern zurück. So hat sich die Zahl der deutschen Pa- schließlich der übergeleiteten Euro-PCT-Anmeldungen ausma- tentanmeldungen am EPA, die aus internationalen Koopera- chen. Zum Vergleich: Weltweit entfallen fast 90 Prozent der in- tionen entstanden sind („Kopatente“), im Verlauf der 90er dustriellen FuE-Aktivitäten auf den forschungsintensiven Sektor Jahre nahezu vervierfacht. Der starke Anstieg der Kopatente (Abschnitt 65.3). Dies zeigt, dass Patent- und FuE-Intensität zwi- ist Resultat des zunehmenden Querschnittscharakters der schen den Sektoren ziemlich stark auseinander klaffen können. Technologien, der zunehmenden Spezialisierung der einzel- Im Zuge der z. T. stark gestiegenen Anmeldungen hat nen Forschungslabors und der forschenden Unternehmen. sich die Spezialisierung der Länder ziemlich verändert (Abb. 107). Der Bedarf an netzwerkorientierten Kooperationen steigt: Im forschungsintensiven Sektor melden insbesonde- Dies hilft einerseits, die FuE-Kosten und das FuE-Risiko im Griff re die USA überdurchschnittlich stark Erfindungen zum Pa- zu behalten und ermöglicht andererseits den Zugriff auf kom- tent an, daneben aber auch Kanada, Finnland und Korea. plementäres Wissen. Deshalb ist die Kooperationsintensität Deutschland hängt bei Patenten aus dem forschungsintensi- bei Spitzentechnologien besonders hoch. Die intensivsten ven Sektor der Industrie hingegen im Vergleich zu dessen ho- Kooperationen finden im Technologiefeld Chemie statt, ge- her binnen- und außenwirtschaftlichen Bedeutung (Abschnit- folgt von Instrumenten und Elektrotechnik. In diesen Feldern te 65.3 und 68.2) zurück. Hier mag eine Rolle spielen, dass die ist gleichzeitig die stärkste grenzüberschreitende Koopera- regionale Nähe zum EPA (der „Heimvorteil“) zu einem Patent- tionsdynamik zu beobachten, wobei der weitaus größte Teil portfolio führt, das auch eine ganze Reihe von wenig FuE-in- innerhalb von multinationalen Unternehmen stattfinden tensiven Branchen mit vielen Erfindungen und guten Export- dürfte. Zwischen 1996 und 2000 ist jedes fünfte deutsche Pa- aussichten in der Nachbarschaft beinhaltet. Allerdings zeich- tent am EPA im Bereich Chemie im Rahmen von internationa- net sich für Deutschland eine leichte Verschiebung der Patent- len Kooperationen zustande gekommen, in der Elektrotech- struktur in Richtung FuE-intensiver Klassen ab. Japan hat hin- nik war dies bei jedem zehnten Patent der Fall. Im Maschinen- gegen ein deutliches Minus zu verzeichnen. Bei einer Diffe- bau wird im Vergleich zu den übrigen Technologiefeldern renzierung des forschungsintensiven Sektors nach dem Grad deutlich seltener international kooperiert. der FuE-Intensität (Spitzen- und Hochwertige Technologie), Jedes neunte deutsche EPA-Patent trägt mittlerweile wird die technologische Ausrichtung der Volkswirtschaften den Namen von mindestens einem Erfinder aus einem anderen besonders plastisch: Land. Die häufigsten Partner Deutschlands sind Erfinder aus der Schweiz und insbesondere aus den USA, mit denen bei mehr als • Deutschland und Japan haben Vorteile in der anwendungs- einem Drittel aller Kooperationen mit Patentoutput zusammen- orientierten Hochwertigen Technologie (insbesondere Fahr- gearbeitet wird. Mit US-Partnern – und nicht mit europäischen – zeugbau, Maschinenbau, „klassische“ Elektrotechnik, Che- entwickeln sich auch die grenzüberschreitenden Kooperatio- mie sowie hochwertige Instrumente) und ihre Position in die- nen als Folge der vielfältigen wechselseitigen – auch unterneh- sem breiten Segment auch noch kräftig ausbauen können. mensinternen – FuE-Verflechtung am intensivsten. Schweizer Erfinder stehen auch in der internationalen Rangliste grenz- • Recht schwach ist Deutschland hingegen bei Spitzentech- überschreitender Erfindungen ganz oben (Abb. 109). nologien vertreten (insbesondere Elektronik, Büromaschi- nen/EDV, Pharma, Medizintechnik) – allerdings mit aufstei- 67.4 Innovationsaktivitäten der deutschen gender Tendenz (Abb. 108). Dies ist ein deutlicher Unter- Wirtschaft schied zu Japan, das auf den Spitzenpatentmärkten extrem schnell an Boden verloren und seinen Platz in der vorderen Neues Wissen, neue Technologien und Impulse des Marktes Gruppe der auf Spitzenpatente spezialisierten Länder abge- oder der Wissenschaft werden in neue Angebote am Markt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 505 – Drucksache 15/3300

Abb. 107: Patentspezialisierung* ausgewählter Länder nach Technologieklassen 1991 und 2000

Kanada

Korea

USA

Finnland

Großbritannien

Japan

Schweden

Niederlande

Frankreich

Deutschland

Schweiz

Italien

–70 –60 –50 –40 –30 –20 –10 0 10 20 30 40 50

Forschungsintensive Klassen 2000 Spitzentechnologie 2000

Hochwertige Technologie 2000 1991

* RPA (Relativer Patentanteil): Positives Vorzeichen bedeutet, dass der Anteil der Patente auf diesem Gebiet höher ist als bei Patenten dieses Landes insgesamt. Quelle: EPAPAT. – WOPATENT. – EPA. – OECD, Main Science and Technology Indicators. – Berechnungen des Fraunhofer IS. Drucksache 15/3300 – 506 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 108: Spezialisierung Deutschlands bei EPA/PCT-Anmeldungen nach Sektoren 1995–1997 und 1999–2001

Chemische Industrie

Pharmazeutische Erzeugnisse

Maschinenbau

Büromaschinen, Computer

Elektrotechnik

Elektronik

Medizintechnik, Messtechnik, Optik

Kraftwagen u. -teile

Sonstiger Fahrzeugbau

Sonstige Sektoren

–90 –70 –50 –30 –10 10 30 50 70 90

1995–1997 1999–2001

RPA (Relative Patentaktivitäten): Positives Vorzeichen bedeutet, dass der Anteil an den weltweiten Paten- ten auf diesem Gebiet höher ist als bei den Patenten insgesamt. Quelle: PATDPA (STN). – Berechnungen des Fraunhofer ISI

(Produktinnovationen) und neue Formen der Leistungser- den Innovationswettbewerb eingereiht. Die Innovationstä- stellung in den Unternehmen (Prozessinnovationen) umge- tigkeit hatte also in der Breite stark zugenommen. Dies hat setzt. Das Innovationsverhalten wird dabei nicht nur vom in vor allem zu einem ständigen Angebot neuer Produkte ge- den Unternehmen verfügbaren Wissen, sondern entschei- führt, denn Innovatoren sind praktisch in fast jedem Fall dend von den Umfeldbedingungen beeinflusst (Marktstruk- „Produktinnovatoren“. Entscheidungen über Verfahrensän- turen, Beziehungen zu Kunden, Lieferanten und Wettbewer- derungen in der Produktion werden hingegen eher von Fall bern, Verfügbarkeit von geeigneten Kooperationspartnern zu Fall im Zusammenhang mit einem neuen oder verbesser- usw.). ten Produkt getroffen. Der Anteil der innovierenden Unternehmen hatte Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, dass die Zahl in Deutschland gegen Ende der 90er Jahre Rekordzahlen der Innovatoren offensichtlich vorerst eine Obergrenze erreicht erreicht – in der Verarbeitenden Industrie wie im Dienstleis- hat: Denn bis zum Jahr 2002 haben 9 Prozent der Industrieun- tungssektor, naheliegender Weise vor allem in den forschungs- ternehmen und 13 Prozent der unternehmensnahen Dienstleis- und wissensintensiven Wirtschaftszweigen. Gerade Klein- ter keine Innovationen mehr gemeldet. Hinter dem Rückgang und Mittelunternehmen hatten sich damals sehr intensiv in seit 1999 scheinen unterschiedliche Faktoren zu stehen: Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 507 – Drucksache 15/3300

Abb. 109: Patente ausgewählter Länder aus grenzüberschreitenden Kooperationen 2000

– insgesamt je 1 000 Patentanmeldungen – Zuwachs*

Schweiz 4,8

Kanada 2,3

Großbritannien 5,6

Niederlande 3,2

Frankreich 9,0

Schweden 5,3

Deutschland 6,3

Finnland 7,7

Italien 8,0

USA 5,8

Korea –10,8

Japan 2,7

0 50 100 150 200 250 300

* zwischen 1991und 2000, jahresdurchschnittlich in %. Quelle: EPAPAT. – WOPATENT. – Berechnungen des Fraunhofer ISI

• In 2000 war es die Kombination aus Knappheit an hoch qua- rund 67 bzw. 63 Prozent der Unternehmen erfolgreich neue lifizierten Fachkräften mit Schlüsselkompetenz für Innova- Produkte und Dienstleistungen auf den Markt gebracht und/ tionsprojekte einerseits und hohen Auftragseingängen an- oder neue Prozesse eingeführt (Tab. 57a und b). dererseits. Vor allem viele Klein- und Mittelunternehmen Trotz der mittelfristig gestiegenen Aufmerksamkeit, die nutzten das damals günstige Nachfrageumfeld, um ihre im Unternehmenskalkül Innovationen gewidmet wurde, hat Läger zu räumen und lenkten Personal- und Finanzressour- sich der Anteil der Innovationsaufwendungen am Umsatz cen in die Produktion. (die Innovationsintensität) eine Zeitlang kaum erhöht. Die Inno- vationsintensität blieb in der Verarbeitenden Industrie bis zum • In 2001 und vor allem in 2002 dürfte der konjunkturelle Jahr 2001 mit 41⁄2Prozent in etwa konstant. In den wissensinten- Effekt der ungünstigen Absatzerwartungen angesichts der siven Dienstleistungen hielten sich die Innovationsaufwendun- Rezession in einigen Unternehmen zu einem Verzicht auf gen in Relation zum Umsatz bei etwas mehr als 3 Prozent, nach- Innovationsprojekte geführt haben. dem sie im „New Economy“-Aufschwung einen Sprung nach oben gemacht hatten. Im Jahr 2002 wurde gar noch einmal ein Die Innovationsbeteiligung in der deutschen Wirtschaft kräftiger Anstieg der Innovationsaufwendungen verbucht – so- liegt sowohl in der Verarbeitenden Industrie mit 58 Prozent wohl vom Volumen her, allerdings mit einem deutlichen Minus wie in den unternehmensnahen Dienstleistungen (50 Pro- bei den Investitionen im Zusammenhang mit Innovationen, als zent) nunmehr unter dem zu Beginn der zweiten Hälfte der auch im Verhältnis zum Umsatz. Damit stellt sich die Frage, ob 90er Jahre erreichten Niveau. In Spitzenzeiten hatten jeweils sich im Innovationsverhalten der Unternehmen ein Paradig- Drucksache 15/3300 – 508 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

menwechsel und/oder in der Struktur der Innovatoren ein mas- viert. Es zeichnen sich deutlicher als früher Parallelen zum siver Wandel abzeichnen: FuE-Verhalten der Unternehmen ab.

• Bis zu Beginn dieses Jahrhunderts konnte man aus den Der unmittelbare ökonomische Erfolg, der aus Inno- Zahlen ablesen: Gestiegene Innovationsneigung und eher vationsaktivitäten resultiert, blieb in den vergangenen Jahren nachlassende Innovationsausgaben sind kein Paradoxon. von den Veränderungen bei den Innovationsanstrengungen Sie deuteten vielmehr an, dass die Breite zunahm, die In- nicht unbeeinflusst (Abb. 110). novationsprojekte jedoch enger zugeschnitten wurden. Die Verbreiterung der Innovationsaktivitäten auf der Der in kurzer Frist erzielbare ökonomische Erfolg stand einen Seite und – erleichtert durch den Aufschwung der zwei- eher im Vordergrund als großvolumige Zukunftsinvesti- ten Hälfte der 90er Jahre – eine deutlich schnellere Erneuerung tionen. des Sortiments in den Unternehmen auf der anderen Seite ha- ben in den 90er Jahren zu einem steigenden Umsatzanteil mit • Seit einigen Jahren nimmt jedoch die Innovationsneigung Marktneuheiten geführt. Besonders stark erneuerte Sortimen- der Unternehmen wieder ab. Gleichzeitig haben die verblei- te verbuchen technologieintensive Sparten. Gut über 7 Prozent benden Unternehmen ihre Anstrengungen kräftig intensi- des Umsatzes in der Verarbeitenden Industrie und etwas weni-

Abb. 110: Marktneuheiten und Kostenreduktion als Folge von Innovationen – in Prozent –

– Verarbeitende Industrie – 40 10 40 10 Einführung von Marktneuheiten Kostenreduktion durch Prozessinnovation 32 8 32 8

24 6 24 6

16 4 16 4

8 2 8 2

0 0 0 0 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 19931994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

– Wissensintensive Dienstleistungen – 40 10 40 10 Einführung von Marktneuheiten Kostenreduktion durch Prozessinnovation 32 8 32 8

24 6 24 6

16 4 16 4

8 2 8 2

0 0 0 0 1998 1999 2000 2001 2002 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Anteil Unternehmen mit Marktneuheiten (linke Skala) Anteil Unternehmen mit Kostenreduktion (linke Skala)

Umsatzanteil mit Marktneuheiten (rechte Skala) Kostensenkungsanteil (rechte Skala)

Quelle: Mannheimer Innovationspanel (MIP). – Berechnungen des ZEW Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 509 – Drucksache 15/3300

ger in den unternehmensnahen Dienstleistungen wurden im blieben auch Innovationsaufwendungen nicht verschont, im Jahre 2001 mit originären Marktneuheiten erzielt, also mit Pro- Gegenteil: In realen Größen wurden sie stark zurückgefahren dukten oder Dienstleistungen, die zuvor am Markt noch nicht und haben heute noch nicht das Niveau von 1992 (5,4 Prozent angeboten wurden. Dies ist im internationalen Vergleich viel vom Umsatz) wieder erreicht, die Intensität ist in der Industrie und aus gesamtwirtschaftlicher Sicht besonders bedeutsam; permanent rückläufig, im Dienstleistungssektor hat sie vor der Anteil der Imitationen unter den Produktinnovationen allem im Jahre 2001 bis auf 3,2 Prozent (in jeweiligen Preisen: nimmt ab. Allerdings ging in der Verarbeitenden Industrie der 4,3 Prozent, vgl. Tab. 57) nachgegeben. Dienstleistungsunter- Anteil der Unternehmen, die Marktneuheiten eingeführt ha- nehmen sind – wie Klein- und Mittelindustrieunternehmen – ben, von 33 auf 28 Prozent stark zurück. Es gibt in jüngster Zeit überwiegend am Binnenmarkt orientiert und haben daher des- starke Konzentrationseffekte auf Großunternehmen. Dies kann sen schwache Dynamik am stärksten verspürt. im Zusammenhang mit der ungünstigen Nachfrageentwick- Insofern ist aus dem Innovationsverhalten der Unter- lung am deutschen Binnenmarkt gesehen werden, weil kleine nehmen eher eine Effizienz- als eine Wachstumsorientierung und mittelgroße Innovatoren typischerweise Erstinnovationen abzulesen. Angesichts einer tendenziell im Inland nur schwach auf dem Heimatmarkt einführen. Darauf deutet zumindest der ausgeprägten wirtschaftlichen Dynamik ist dies die logische recht starke Rückgang in der Verarbeitenden Industrie hin. Konsequenz. Die Reduzierung der Innovationsaufwendungen Parallel dazu waren mit Innovationsprojekten im mit- ging auch mit dem Bemühen, Innovationsprozesse schlanker telfristigen Trend immer stärkere Kostensenkungseffekte ver- und stärker outputorientiert zu gestalten, einher. Ein Effekt ist bunden: Im Jahre 1999 konnten 7,2 Prozent der Kosten durch die stärkere Konzentration auf die Kernkompetenzen in den Prozessinnovationen eingespart werden. Diese Effekte sanken Unternehmen sowie auf wenige, dafür aber erfolgversprechen- in der Verarbeitenden Industrie bis zum Jahre 2002 auf 5 Pro- dere Innovationsprojekte. Dennoch hat die Relation zwischen zent ab, während sie in den unternehmensnahen Dienstleistun- Innovationserfolgen und Innovationsaufwendungen („Inno- gen weiter mit rd. 4,5 Prozent in etwa konstant blieben, jüngst vationseffizienz“) in der Verarbeitenden Industrie im Jahr 2001 jedoch stark nachließen (Tab. 57a und b). Nur noch etwa jeder im zweiten Jahr in Folge nachgelassen, während die Unterneh- fünfte Industriebetrieb hatte erfolgreich kostensenkende Ver- men in den wissensintensiven Dienstleistungen insgesamt die fahrensinnovationen eingeführt, 1999 waren es noch 36 Pro- Innovationseffizienz auf hohem Niveau halten konnten. zent. Der Innovationswettbewerb hat sich seit Ende der 90er Jahre offensichtlich noch stärker auf die Produktseite verlagert. • In den vergangenen fünf Jahren hat unter den forschungsin- tensiven Industrien vor allem die Elektroindustrie ihre Stel- 67.5 Qualität und Effizienz des Innovations- lung im Innovationswettbewerb verbessert. Sowohl der In- geschehens novatorenanteil und die Innovationsintensität als auch die Erfolge, die aus den Innovationsanstrengungen resultierten, Die Anforderungen sind im Innovationsprozess schärfer ge- nahmen zu. Dabei wuchsen die Innovationserträge rascher worden, Qualität und Effizienz ist größere Bedeutung beizu- als die -aufwendungen, sodass auch die Effizienz der Innova- messen. Dies ist sowohl für die Aufschwungperiode der 90er tionsaktivitäten stark anstieg. Diese Entwicklung ist sicher- Jahre als auch für die rezessive Phase im neuen Jahrhundert zu lich der weltweiten Dynamik in dieser Branche geschuldet, beobachten und hat Selektionseffekte, die viele Unternehmen, insbesondere in der Nachrichtentechnik, Elektronik und vor allem Klein- und Mittelunternehmen, in der Rezession dem Computerbau, und ist für sich genommen kein Hinweis zum Aussteigen gezwungen hat. Die Zahl der innovierenden auf einen Positionsgewinn der deutschen Elektroindustrie Unternehmen ist auch aus diesem Grunde rückläufig. Tenden- im internationalen Technologiewettbewerb. Allerdings ha- ziell trifft es Unternehmen, die keine eigenständigen FuE-Ak- ben die Unternehmen der Elektroindustrie in Deutschland tivitäten haben, eher als forschende Unternehmen – und seien die Herausforderung und Chancen, die sich aus dieser Dyna- es auch nur gelegentliche FuE-Projekte. FuE erweist sich also mik ergeben, mehrheitlich gesehen und genutzt. als wichtiges Rückgrat betrieblicher Innovationsprozesse. Die Unternehmen sind bereits seit Mitte der 90er Jahre • Konträr ist das Bild im Maschinenbau. Hier hat sich die Posi- verstärkt bemüht, ihre Innovationsprozesse effizienter zu ge- tion in der Breite verschlechtert. Vor allem der Rückgang in stalten. Die Diskussion über ein Kostenproblem der deutschen der Relation zwischen Innovationserfolgen und -aufwen- Wirtschaft, die durch die konjunkturellen Effekte im Zusam- dungen lässt eine Rücknahme der bislang noch weitgehend menhang mit der deutschen Wiedervereinigung Anfang der stabilen Innovationsbudgets befürchten, um über die Fokus- 90er Jahre kurzzeitig in den Hintergrund trat, hat ab 1993 zu sierung auf die erfolgversprechendsten Innovationsprojekte deutlichen Bemühungen geführt, die Kosten zu senken. Davon die Profitabilität zu erhalten. Dies kann allerdings langfristig Drucksache 15/3300 – 510 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

die technologische Leistungsfähigkeit eines Sektors ge- tensiven Wirtschaftszweigen, nahm die Zahl der Gründun- fährden, der zu den Stützen des deutschen Innovationssys- gen im dritten Jahr in Folge stark ab. Angesichts der hohen Zahl tems zählt. Vor allem die zurückgehende Innovationsneigung an Markteintritten durch neue Unternehmen und der pessimi- der Klein- und Mittelbetriebe – die in dieser Branche besonde- stischen Zukunftsaussichten seit Mitte des Jahres 2000 ist dies res Gewicht haben – ist als Warnzeichen zu sehen. Konnte der auch nicht verwunderlich. Ein hohes Angebot an Produkten Rückgang im Jahr 2000 noch durch Kapazitätsengpässe und und Dienstleistungen – gerade auch durch eben erst gegründe- vor allem den Fachpersonalmangel erklärt werden, trifft dies te Unternehmen – führt bei nachlassender Nachfrage zu gerin- im Jahr 2001 nicht mehr zu. Zu vermuten ist, dass hier Finan- ger Kapazitätsauslastung und negativen Geschäftsergebnissen zierungsengpässe, sowohl durch verringerte interne Finanzie- der bestehenden Unternehmen im Markt. Dieses Umfeld stellt rungsmöglichkeiten als auch durch eine restriktivere Kredit- wenig Anreize für Neugründungen dar. vergabe durch den Bankensektor, eine Rolle spielen. Am härtesten traf es die Spitzentechnologie (–19 Pro- zent im Jahr 2002 gegenüber 2001), die technologieorientier- • In der Chemieindustrie (inklusive Pharma und Mineralölver- ten Dienstleistungen (–13 Prozent) und die Hochwertige Tech- arbeitung) überwiegen ebenfalls die negativen Vorzeichen, nologie (–11 Prozent). In den wissensintensiven Beratungsdienst- wenngleich die FuE-Beteiligung stark und die Innovations- leistungen war der Rückgang der Gründungszahlen mit 4 Pro- effizienz leicht zugenommen haben. Der Fahrzeugbau bietet zent noch vergleichsweise moderat. Überdurchschnittlich kräf- ein heterogenes Bild, in dem verringerten Innovationsinputs tig sind die Gründungszahlen im IuK-Sektor (der sich über In- zunehmende Innovationserfolge gegenüberstehen. dustrie und Dienstleistungssektor erstreckt) eingebrochen. Im Jahr 2002 wurden hier um 10 Prozent weniger neue Unterneh- • In den nicht forschungsintensiven Branchen zeigt die Metall- men gegründet als noch 2001 und um ein Viertel weniger als im industrie die positivste Entwicklung. Hier hat sich, ebenso wie Boomjahr 2000. Damit fiel die Zahl der IuK-Gründungen im in der Elektroindustrie, die Innovationsperformance in den Jahr 2002 auf das Niveau von 1994. Besonders stark war der vergangenen fünf Jahren auf breiter Front verbessert. Rückgang mit 21 Prozent bei den Herstellern von IuK-Hardware (Computer etc.), bei begleitenden Dienstleistungen wie Daten- 67.6 Unternehmensgründungen im forschungs- banken, Datenverarbeitung, Instandhaltung etc. (19 Prozent) und wissensintensiven Sektor der Wirt- und den Softwareherstellern (14 Prozent), während im Handel schaft mit IuK-Produkten die Gründungszahlen gegenüber dem Vor- jahr konstant blieben und damit das Absinken der IuK-Grün- Der Wandel zur Wissenswirtschaft findet zu einem großen Teil dungszahlen in Grenzen hielten. über Generationenwechsel, d. h. über die Gründung von neu- Die ungünstige Entwicklung ist bei den Gründungen in en Unternehmen im forschungs- und wissensintensiven Sektor, forschungs- und wissensintensiven Wirtschaftszweigen nicht statt. Gerade in neuen Technologiefeldern sowie in den Früh- nur das Ergebnis fehlender nachfrageseitiger Impulse durch die phasen neuer technologischer Entwicklungen und deren Um- anhaltende Stagnation, sondern auch durch die deutlich setzung in neue Produkte und Verfahren sind junge Unterneh- schlechteren Finanzierungsbedingungen (Verfügbarkeit von men ein wichtiger Motor für den technologischen Wandel. Wagniskapital und Bankkrediten), zu erklären. Während die Die Konjunktur schlägt seit 2001 direkt auf die Grün- Nachfrageschwäche vor allem die Dienstleistungen trifft, sind dungsneigung der Wirtschaft durch. Nach dem kräftigen Gründungen in der Spitzentechnologie und in bestimmten Seg- Anstieg der Gründungszahlen zwischen 1998 bis Anfang 2000 menten der technologieorientierten Dienste (Software, Tele- ließ sie bereits ab Mitte 2000 auch in den forschungs- und wis- kommunikation) die Leidtragenden der verschlechterten Kapi- sensintensiven Wirtschaftszweigen deutlich nach. Die Gesamt- talverfügbarkeit. Denn technologieorientierte Gründungsakti- zahl der Unternehmensgründungen ging 2001 gegenüber vitäten werden nicht unmaßgeblich dadurch bestimmt, ob ge- 2000 um 6 Prozent zurück. Im Vergleich zum Jahr 1999 betrug nügend Risikokapital zur Finanzierung von Unternehmen mit die Abnahme sogar 11 Prozent (Tab. 58). Im Jahr 2002 blieb die vielen guten Ideen jedoch weitgehend ohne beleihbares Be- Zahl der neu gegründeten Unternehmen in Deutschland hinge- triebsvermögen zur Verfügung steht7. gen trotz widriger konjunktureller Rahmenbedingungen ge- Der Beteiligungskapitalmarkt in Deutschland hatte sich genüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Wo das Gründungs- – dem weltweiten Trend folgend – in der zweiten Hälfte der 90er risiko besonders hoch ist, in den forschungs- und wissensin- Jahre sehr dynamisch entwickelt und angebotsseitig die For-

7 Man unterscheidet Kapital für die frühen Phasen der Unternehmensentwicklung (bis einschließlich Produkteinführung, die in Deutschland ja sehr stark durch die öffentliche Hand getragen ist; seed capital, start-up capital), für die Expansionsphase sowie für die Finanzierung besonderer Anlässe (wie Über- nahme durch das eigene Management, durch Externe oder von Anteilen anderer, Börsengang usw.). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 511 – Drucksache 15/3300

Abb. 111: Entwicklung des Wagniskapitalmarktes in Deutschland 1995–2003 nach Finanzie- rungsphasen (in Mio. € zu Preisen von 2000)

4 000

3 500

3 000

2 500

2 000

1 500

1 000

500

0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003*

Seed Start-up Wachstum Wagniskapital gesamt

* Schätzung auf Basis der ersten beiden Quartale 2003 Quelle: EVCA (v.J.), BVK (2003) – Berechnungen des ZEW

schungs-, Innovations- und Wachstumsvoraussetzungen für die pitalmarkt weiter steil bergab, die Investitionen fielen gegenü- forschungs- und wissensintensiven Wirtschaftszweige verbessert ber dem Vorjahr um 50 Prozent, und für 2003 ist mit einem wei- (Abb. 111). teren Rückgang von über 60 Prozent zu rechnen. Damit ist der Noch im Jahre 2001 lagen die bereitgestellten Mittel Umfang an Wagniskapitalinvestitionen in Relation zum Brutto- von Beteiligungskapitalgesellschaften trotz eines deutlichen inlandsprodukt unter das Niveau von 1998 zurückgefallen. Rückgangs gegenüber dem Jahr 2000 um 29 Prozent deutlich Die Entwicklung ist insofern kritisch, als vor allem die frü- oberhalb der Tranche des Jahres 1999. Dies reichte aus. Gerade hen Phasen der Unternehmensentwicklung betroffen sind. Die für die Gründungsphasen von Technologieunternehmen mit Zahl der „Seed“-Finanzierungen durch Wagniskapitalgeber für hohen Wachstumsaussichten war in Deutschland vergleichs- innovative Gründungsprojekte in Deutschland betrug im Jahr weise viel und in den ersten Jahren ausreichend Kapital verfüg- 2002 nur mehr 95. Dies ist annähernd die gleiche Zahl, die auch bar. Im Jahr 2002 ging es jedoch mit dem deutschen Wagniska- die viel kleineren Länder wie Dänemark oder Finnland erreichen.

68 Die Marktergebnisse: Beschäftigung, Produktion und Wettbewerbsposition im wissens- und forschungsin- tensiven Sektor

Am ehesten spiegelt sich die technologische Leistungsfähig- setzungsvermögen im internationalen Wettbewerb ist gleich- keit einer Volkswirtschaft dort wider, wo ihre Unternehmen zeitig das Sprungbrett zur Umsetzung von Innovationen in unmittelbar auf ihre Konkurrenten treffen, nämlich auf den Wachstum und Beschäftigung. Parallel dazu gewinnen internationalen Märkten für forschungsintensive Waren Dienstleistungen für Beschäftigung und Wertschöpfung in und hochwertige, wissensintensive Dienstleistungen. Durch- der Wirtschaft an Bedeutung. Durch eigene FuE-Aktivitäten Drucksache 15/3300 – 512 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

sowie die Anwendung von Technologien aus dem Industrie- handelsüberschuss 1994 noch fast 6 Prozent des Außenhan- sektor werden viele Dienstleistungssektoren technologiein- delsvolumens betrug, waren es 2001 nur noch knapp 4 Pro- tensiver. Das dynamische Zusammenspiel zwischen for- zent (Tab. 59). Deutschlands struktureller Überschuss bei FuE- schungsintensiver Industrie und wissensintensiven Dienst- intensiven Waren stützt sich zudem allein auf den Sektor der leistungen prägt die technologische Leistungsfähigkeit von hochwertigen Technologie. Bei Spitzentechnologieerzeugnis- Volkswirtschaften. sen erhöhte sich das relative Defizit zwischen 1991 und 2001 gar von 11⁄2Prozent auf fast 21⁄2Prozent des gesamten Außen- 68.1 Spezialisierung Deutschlands im Handel handelsvolumens. Hier ist Deutschland Nettoimporteur. In mit forschungsintensiven Gütern der Spitzentechnologie insgesamt kann keineswegs von Spe- zialisierungsvorteilen gesprochen werden. Die Ausfuhren von FuE-intensiven Waren machten im Jahre Kraftfahrzeuge leisten unter den forschungsintensi- 2001 fast 54 Prozent der gesamten Industriewarenexporte der ven Erzeugnissen nicht nur vom Volumen her den größten OECD-Länder aus. Knapp ein Drittel davon waren der Spit- Beitrag zum Außenhandelssaldo, hier sind auch die größten zentechnik zuzurechnen. Zwischen 1991 und 2001 nahmen Zuwächse seit 1994 zu verzeichnen (Abb. 112). die Exporte der OECD-Länder überdurchschnittlich zu, im Der Automobilbau konnte seine an sich schon starke Jahresdurchschnitt bei Spitzentechnologien um 8 Prozent Weltmarktposition ganz erheblich verbessern und gerade in und bei Hochwertigen Technologien um 61⁄2 Prozent, bei den letzten Jahren auch seine Position auf dem Inlandsmarkt nicht-forschungsintensiven Zweigen waren es hingegen gut gegenüber ausländischen Herstellern stärken. Rein rechnerisch 4 Prozent. wäre Deutschland nicht mehr auf forschungsintensive Waren In Zeiten konjunktureller Abschwächung sind es al- spezialisiert, wenn man den Automobilbau unberücksichtigt lerdings gerade Güter der Spitzentechnologie und der Hoch- ließe. Enorme Steigerungen der Modernisierungs-, Forschungs- wertigen Technologie – meist Investitionsgüter sowie hoch- und Innovationsanstrengungen haben Vorteile sowohl im Kos- wertige Gebrauchsgüter -, die weniger nachgefragt werden. ten- als auch im Produktinnovationswettbewerb gebracht. Da- So verzeichnet der Handel mit FuE-intensiven Waren zwischen neben konnten lediglich pharmazeutische Erzeugnisse ihren 2000 und 2001 mit 31⁄2Prozent größere Einbußen bei Exporten Beitrag gegenüber 1994 verbessern. Luft- und Raumfahrzeuge als der Handel mit anderen Industriewaren (11⁄2 Prozent). Da- konnten zumindest ihren defizitären Beitrag reduzieren. Bei bei ist der Rückgang in der Spitzentechnologie um 8 Prozent Maschinen, Chemischen Erzeugnissen (ohne Arzneimittel), sehr viel stärker als in der Hochwertigen Technologie (2 Pro- Instrumenten, Schienenfahrzeugen, Elektrotechnischen und zent). Vor allem waren es Güter der Informations- und Me- IuK-Erzeugnissen sowie bei Produkten der Elektronik/Medien- dientechnik, aber auch Maschinen und Fahrzeuge, die weni- technik hat sich der Beitrag zum deutschen Außenhandelssaldo ger nachgefragt wurden als im Vorjahr. gegenüber 1994 jeweils verschlechtert. Die USA waren im Jahr 2001 mit Abstand das größte Exportland von FuE-intensiven Waren mit Welthandelsantei- 68.2 Produktion und Beschäftigung in for- len von knapp 20 Prozent (Tab. 49). Deutschland folgte mit schungsintensiven Industrien knapp 15 Prozent und hat Japan (mit 121⁄2Prozent) nach einem Positionswechsel im Jahr 2000 wieder hinter sich gelassen. Die weltwirtschaftliche Expansion seit der zweiten Hälfte der Dahinter rangieren Großbritannien und Frankreich (gut 7 Pro- 90er Jahre mag über Jahre hinweg den Blick dafür versperrt zent) sowie Kanada (knapp 5 Prozent). haben, dass es binnenwirtschaftlich kaum Wachstumsim- Der Export forschungsintensiver Güter war aus deut- pulse gegeben hat. Das Wachstum der Industrie nährt sich scher Sicht auch im Verlauf der 90er Jahre die entscheidende, jedoch nicht nur aus der Exportnachfrage, sondern etwa zu meist einzige Antriebskraft für Wachstum in der Industrie. gleichem Anteil auch aus der Entwicklung der Binnennach- Fast 90 Prozent des Umsatzzuwachses forschungsintensiver frage. Faktisch hängt die eine Komponente häufig eng mit Industrien zwischen 1995 und 2002 wurde im Ausland erzielt. der anderen zusammen, nämlich dort, wo die (hochwertigen) Im Jahre 2002 konnten weiter steigende Auslandsumsätze Anforderungen der inländischen Kunden gleichzeitig Impul- jedoch den Rückgang der Inlandsumsätze angesichts der re- se für Innovationen geben, die sich auf den internationalen zessiven Binnennachfrage nicht mehr kompensieren. Märkten durchsetzen. In diesen Fällen kann davon gespro- Struktur und zeitlicher Verlauf der Güterströme zeigen: chen werden, dass sich in Deutschland ein internationaler Deutschland verfügt bei Technologiegütern über Spezialisie- „Leitsektor“ entwickelt hat, ein „lead market“. rungsvorteile, die sich jedoch seit 1994 tendenziell abflachen. Der forschungsintensive Sektor der Industrie hatte in Während der Beitrag forschungsintensiver Güter zum Außen- der Rezession im Anschluss an die konjunkturellen Effekte der Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 513 – Drucksache 15/3300

Abb. 112: Beitrag FuE-intensiver Waren zum Außenhandelssaldo Deutschlands 1994 und 2001

– in % des Außenhandelsvolumens –

Forschungsintensive Erzeugnisse insg.*

Kraftwagen und -motoren sowie Zubehör

Maschinen

Chemische Erzeugnisse

Instrumente

Pharmazeutische Erzeugnisse

Schienenfahrzeuge

Elektrotechnik

Luft - und Raumfahrzeuge

Medientechnik

IuK

–2 –1 0 1 2 3 4 5 6

2001 1994

Positiver Wert: Der Sektor trägt zu einer Aktivierung des Außenhandelssaldos bei. Der Wert gibt den rela- tiven Außenhandelsüberschuss bei der betrachteten Warengruppe in % des gesamten Außenhandelsvolu- mens bei Verarbeiteten Industriewaren wieder. Negativer Saldo: Umgekehrt analog. * Inkl. nicht zurechenbare vollständige Fabrikationsanlagen usw. Quelle: OECD, International Trade By Commodity Statistics. – Berechnungen des NIW

deutschen Vereinigung zunächst überdurchschnittlich scharfe an der gesamten Industrieproduktion kontinuierlich von Wachstumsverluste einstecken müssen. Er konnte sich – getrie- knapp 371⁄2 Prozent auf 44 Prozent angestiegen. Gut 70 Pro- ben von der Auslandsnachfrage – jedoch ab Mitte der 90er Jahre zent des Produktionszuwachses der Industrie seit 1993 ist schneller fangen und hat das vor der Rezession erreichte Pro- rechnerisch dem forschungsintensiven Sektor zuzuschreiben. duktionsniveau wieder klar überschritten (Tab. 60), vor allem Der forschungsintensive Sektor durchläuft selbst mit dem Schwung der Jahre 1998 und 2000 (Abb. 113). einen intensiven Strukturwandel. Spitzentechnologien lagen Diejenigen Sektoren, in denen FuE einen nicht ganz an vorderster Front der Wachstumshierarchie: Im Zeitraum so hohen Stellenwert besitzt, haben den Anschluss hingegen 1993 bis 2001 lag der jahresdurchschnittliche Produktionszu- erst mit einer deutlichen zeitlichen Verzögerung geschafft. wachs dieser Industrien bei fast 8 Prozent gegenüber reich- Seit 1993 ist der Anteil forschungsintensiver Industriezweige lich 4 Prozent bei den Branchen der Hochwertigen Technolo- Drucksache 15/3300 – 514 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 113: Entwicklung der Produktion in FuE-intensiven Industriezweigen in Deutschland 1991 bis 2002

– fachliche Unternehmensteile, 1995 = 100 – 160

145

130

115

100

85 91 92 93 94 95 96 97 9899 00 01 02

FE = FuE-intensive Industriezweige insg. ST = Spitzentechnik

HT = Hochwertige Technik NFE = Nicht FuE-intensive Industriezweige

Halblogarithmischer Maßstab. Quelle: Statistisches Bundesamt, Internet Datenbank; Zahlen u. Fakten, Statistik des Prod. Gewerbes. – Berechnungen des NIW

gie. Die übrigen Industrien stagnieren mittel- und langfristig kleinen Lichtblick, der jedoch keineswegs eine grundsätzli- eher, haben jedoch in Konsolidierungsphasen des Aufschwungs che Umkehr vom Trend bedeutet: Im Sog des starken Wachs- ebenfalls am Wachstum teilgenommen (knapp 5 Prozent im tums der Produktion (um ein Viertel seit 1997) wurde das Be- Jahre 2000). schäftigungsniveau bis 2001 um 41⁄2 Prozent (110 Tsd. Perso- Zu Beginn dieses Jahrhunderts erweist sich der for- nen) angehoben. An diesen Relationen kann man ermessen, schungsintensive Sektor als sehr konjunkturempfindlich. welche Produktionssteigerungen auch künftig erforderlich Zwischen 2000 und 2002 wuchs die Produktion in der FuE- sind, um die Beschäftigung im forschungsintensiven Sektor intensiven Industrie im Jahresdurchschnitt lediglich um zu halten („Beschäftigungsschwelle“). 0,5 Prozent, in der nicht-FuE-intensiven Industrie schrumpf- Letztendlich haben die forschungsintensiven Indus- te sie um 11⁄2Prozent. Das Wachstum in der forschungsintensi- trien dafür gesorgt, dass kurzfristig zwischen 1997 und 2001 ven Industrie ist zudem allein auf die Entwicklung im Sektor die Zahl der Industriebeschäftigten insgesamt leicht gestie- Hochwertige Technik zurückzuführen (11⁄2 Prozent), denn die gen ist bzw. sich gehalten hat, denn die nicht-FuE-intensive Spitzentechnikindustrie verlor zwischen 2000 und 2002 Industrie hat monoton Beschäftigung abgebaut. Im Jahr 2002 durchschnittlich jährlich mehr als 31⁄2Prozent. Dies liegt vor gingen jedoch auch im forschungsintensiven Sektor Arbeits- allem an der Schwäche beim Inlandsabsatz. plätze verloren. Bei stagnierender Produktion waren es gut Im FuE-intensiven Sektor der Industrie waren im Jahr 30 Tsd. 2002 mit 2,41 Mio. Beschäftigten gut 40 Prozent der insge- Heute kann nicht mehr erwartet werden, dass ge- samt knapp 6 Mio. Industriebeschäftigten tätig (Tab. 60). Dies samtwirtschaftliche Beschäftigungsprobleme direkt durch ist im internationalen Maßstab viel. Industriebeschäftigung eine rasche Expansion der FuE-intensiven Branchen gelöst und die Zuwächse der Industrieproduktion haben sich aller- werden können. Die Beschäftigungswirkungen von Innova- dings weitgehend entkoppelt. Trotz des anhaltend hohen Pro- tionen fallen zu einem großen Teil indirekt, d. h. bei den „Nut- duktionszuwachses wurde die Beschäftigung im forschungs- zern“ von Innovationen, insbesondere im expandierenden intensiven Sektor über Jahre hinweg zurückgenommen. Ge- Dienstleistungssektor an. Produktion und Beschäftigung in gen Ende der 90er Jahre und Anfang des neuen Jahrhunderts forschungsintensiven Industrien sind deshalb nur im Gesamt- gab es zwar aus beschäftigungspolitischer Sicht wieder einen zusammenhang zu sehen: In Deutschland nimmt zwar die Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 515 – Drucksache 15/3300

physische Industrieproduktion wieder kräftig zu, auch die wissensintensive Gesundheitsdienstleistungen. Erst mit deut- Wertschöpfung und die Produktivität. Der Aufbau von Be- lichem Abstand folgen Finanz- und Vermögensdienstleistun- schäftigungsmöglichkeiten vollzieht sich jedoch im Dienst- gen (1,25 Mio.) und nicht-technische Beratungs- und For- leistungssektor. schungsdienstleistungen (855 Tsd.). Etwas über eine halbe Million sind im Sektor technische Beratungs- und Forschungs- 68.3 Sektoraler Strukturwandel zugunsten des dienstleistungen beschäftigt. forschungs- und wissensintensiven Sektors • Im gewerblichen Dienstleistungsbereich sind seit 1998 über Seit Anfang der 80er Jahre durchläuft Deutschlands Wirtschaft eine Million Beschäftigungsmöglichkeiten hinzugekom- eine Art „doppelten Strukturwandel“ (Abb. 114). men. Davon entfallen weit mehr als die Hälfte auf wissens- intensive Sparten. • Zum einen ist das Wachstum des industriellen Sektors im Ver- gleich zu dem des Dienstleistungssektors ziemlich verhalten, • Über die einzelnen Branchen streuen die Wachstumsraten in der Beschäftigungsbilanz der 90er Jahre gar negativ. allerdings beträchtlich. Die größten (auch absolut gewich- tigen) Wachstumsraten zeigen IuK-Dienstleistungen (Hard- • Zum anderen expandieren sowohl im produzierenden Ge- wareberatung, Softwarehäuser, Datenverarbeitungsdiens- werbe als auch innerhalb des Dienstleistungssektors die te und Datenbanken, Service und Instandhaltung sowie wissens- und forschungsintensiven Wirtschaftszweige zu sonstige damit verbundene Tätigkeiten), die Werbebran- Lasten derjenigen, die weniger auf den Einsatz von hoch che und der Medienbereich. Dies sind auch in der länger- qualifizierten Arbeitskräften angewiesen sind – oder sie fal- fristigen Betrachtung Hoffnungsträger für neue Arbeits- Teil V len weniger stark zurück. plätze.

Die jüngere Entwicklung der Beschäftigung in wissensinten- • Im Produzierenden Gewerbe ist die Zahl der Beschäftigten siven Dienstleistungsbereichen schließt sich in Deutschland insgesamt um mehr als 800 Tsd. auf unter 10 Mio. zurückge- nicht völlig nahtlos an die langfristige Dynamik an. Ein Groß- gangen, wobei die Beschäftigung in den wissensintensiven teil der – insbesondere in der Periode 1995 bis 1998 – relativ Zweigen dieses Sektors im gleichen Zeitraum sogar leicht schwachen Beschäftigungsentwicklung im wissensintensi- zulegen konnte. ven Dienstleistungssektor ist auf den hohen Verlust an sozial- versicherungspflichtigen Arbeitsplätzen bei Bahn und Post Das letzte Jahrzehnt hat gezeigt, dass per Saldo allein die wis- zurückzuführen. „Verlierer“ waren darüber hinaus im glei- sensintensiven Bereiche der Wirtschaft von sich aus in der Lage chen Zeitraum – baukonjunkturbedingt – Architektur- und sind, Arbeitsplätze zu schaffen. Dies bedarf gut ausgebildeter, Ingenieurbüros. Erst ab 1998 hat die Beschäftigung im wis- hoch qualifizierter Arbeitskräfte und innovationsfreudiger sensintensiven Dienstleistungssektor wieder Fahrt aufge- Unternehmen. Fachkräftemangel könnte dieser Expansion nommen. Die Wachstumsdifferenziale zum übrigen Dienst- allerdings einen Riegel vorschieben (Abschnitt 66.2). leistungssektor fallen jedoch weniger eindrucksvoll aus als in Jenseits der konjunkturellen Aufs und Abs und der ersten Hälfte der 90er Jahre, denn im Aufschwung Ende auch jenseits der unterschiedlichen Wachstumspfade der 90er Jahre hatten sich die Beschäftigungsmöglichkeiten durchläuft die Weltwirtschaft in den letzten 20 Jahren in Deutschland in der Breite verbessert. Strukturwandeltrends, wie sie auch in Deutschland beob- Im Jahr 2002 waren in Deutschland knapp 6 Mio. sozi- achtet werden (Abb. 115). alversicherungspflichtig Beschäftigte in wissensintensiven Deutschland hat in den 90er Jahren den Struktur- Dienstleistungsbereichen tätig.8 Dies entspricht 44 Prozent wandel zu mehr wissensintensiven Dienstleistungen be- aller Beschäftigten in der gewerblichen Dienstleistungswirt- sonders ausgeprägt mitgemacht. Die wesentlichen – nach schaft und rund einem Fünftel der gewerblichen Beschäftig- wie vor verbleibenden – strukturellen Unterscheidungs- ten insgesamt. 37 Prozent aller Beschäftigten in wissensinten- merkmale Deutschlands vom weltwirtschaftlichen Durch- siven Dienstleistungsbereichen (2,2 Mio.) entfallen allein auf schnitt lassen sich wie folgt festhalten (Abb. 116).

8 Schätzungsweise beläuft sich die Zahl der in wissensintensiven Dienstleistungsbereichen insgesamt (also einschließlich der in der Beschäftigtenstatistik nicht berücksichtigten Personengruppen wie Selbstständige, Freiberufler, Beamte usw.) erwerbstätigen Personen im Jahr 2002 auf 7,4 bis 7,5 Mio. Drucksache 15/3300 – 516 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 114: Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten nach der Wissensin- tensität der Wirtschaftsbereiche in Deutschland1 1980 bis 2002

– jahresdurchschnittliche Veränderung der Bereiche in % –

Gewerbliche Wirtschaft2 insgesamt 4,0 3,5 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 –0,5 –1,0 –1,5 –2,0 –2,5 –3,0 –3,5 1980–1985 1985–1990 1990–1996 1996–2002

Wissensintensive Bereiche Sonstige Bereiche

1 1980 bis 1996 früh. Bundesgebiet. 2 Ohne Land- u. Forstwirtsch., Fischerei; öffentl. Verwalt. u. Dienstl., Bildung, priv. Haush., etc. Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. – Berechnungen des NIW

• Deutschland verfügt über einen ausgesprochen großen • In Deutschland ist der nicht-wissensintensive Dienstleis- forschungsintensiven (Industrie-)Sektor. Innerhalb des tungssektor weiterhin schwach vertreten. Auch dieses forschungsintensiven Sektors ist jedoch ein Übergewicht Muster ist in einer extremen Form vorzufinden, wie man des Sektors Hochwertige Technologie in einem Umfang es sonst unter den OECD-Ländern nur in Finnland und auszumachen wie er unter den westlichen Industrielän- Korea findet. Letztlich hat dieses Defizit in Deutschland dern seinesgleichen sucht. Der Spitzentechniksektor wie- auch zur Konsequenz, dass sich die Beschäftigungspro- derum ist für ein hoch entwickeltes Industrieland als bleme hierzulande krasser als in den meisten anderen recht klein anzusehen. Ländern bemerkbar machen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 517 – Drucksache 15/3300

noch Abb. 114: Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten nach der Wissensintensität der Wirtschaftsbereiche in Deutschland1 1980 bis 2002

– jahresdurchschnittliche Veränderung der Bereiche in % –

Produzierendes Gewerbe 4,0 3,5 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 –0,5 –1,0 –1,5 –2,0 –2,5 –3,0 –3,5 1980–1985 1985–1990 1990–1996 1996–2002

Wissensintensive Bereiche Sonstige Bereiche

Gewerbliche Dienstleistungen 4,0 3,5 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 –0,5 –1,0 –1,5 –2,0 –2,5 –3,0 –3,5 1980–1985 1985–1990 1990–1996 1996–2002

Wissensintensive Bereiche Sonstige Bereiche

1 1980 bis 1996 früh. Bundesgebiet. 2 Ohne Land- u. Forstwirtsch., Fischerei; öffentl. Verwalt. u. Dienstl., Bildung, priv. Haush., etc. Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. – Berechnungen des NIW Drucksache 15/3300 – 518 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Abb. 115: Anteil FuE-intensiver Industrien und wissensintensiver Dienstleistungen* an der Wertschöpfung in ausgewählten OECD-Ländern 1970 bis 2001 – in Prozent –

– Forschungsintensive Industrien – 18

16

14

12

10

8

6

70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00

– Wissensintensive Dienstleistungen* – 30

28

26

24

22

20

18

16

14

12

10 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00

Deutschland** Japan Frankreich Italien Großbritannien USA

* ohne Wohnungsvermietung. ** bis 1990 früheres Bundesgebiet. Quelle: OECD, STAN-Datenbasis 2003. – Berechnungen und Schätzungen des DIW Berlin Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 519 – Drucksache 15/3300

Abb. 116: Sektorstruktur Deutschlands nach Wissens- und Forschungsintensität

– Vergleich der Wertschöpfungsanteile mit den G6-Ländern 2001, Anteile in % –

Spitzentechnik

Hochwertige Technik

Nicht-forschungsintensive Industrien

Wissensintensive Dienstleistungen*

Nicht-wissensintensive Dienstleistungen

Übrige Sektoren

01020304050

G6 Deutschland

* ohne Wohnungsvermietung. Quelle: OECD, STAN-Datenbank. – Berechnungen und Schätzungen des DIW Berlin

Ergänzender Hinweis zum Teil V:

Bericht im Auftrag des BMBF, vorgelegt durch die Arbeitsgruppe Innovationsindikatoren

Beteiligte Institute ZEW – Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, L 7, 1, 68161 Mannheim NIW – Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung, Königstr. 53, 30175 Hannover Beiträge und Projektmitarbeiter BIBB – Bundesinstitut für Berufsbildung, Robert-Schumann- Platz 3, 53175 Bonn Der Beitrag beruht auf Arbeiten der Arbeitsgruppe „Indikatoren DIW Berlin – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands“. Die Un- Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin tersuchungen wurden am Niedersächsischen Institut für Wirt- FiBS – Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie, schaftsforschung (NIW), Hannover, durch Dr. Harald Legler und Platenstr. 39, 50825 Köln Dr. Birgit Gehrke koordiniert und in diesem Bericht zusammen- Fraunhofer ISI – Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und gefasst. Im Laufe des Jahres 2003 fanden mehrere Projektgrup- Innovationsforschung, Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe pensitzungen statt, auf denen Teilergebnisse diskutiert und be- HIS – Hochschul-Informations-System GmbH, Goseriede 9, wertet wurden. 30159 Hannover Die einzelnen Arbeiten der beteiligten Institute werden IWW – Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsfor- als „Studien zum deutschen Innovationssystem“ veröffentlicht schung, Universität Karlsruhe, 76128 Karlsruhe und können auf den Internetseiten der Institute und des BMBF WSV – SV Wissenschaftsstatistik, Barkhovenallee 1, 45239 Essen abgerufen werden: www.technologische-leistungsfaehigkeit.de. Drucksache 15/3300 – 520 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Folgende Studien und Beiträge wurden im Jahr • Leistungsfähigkeit der deutschen Wissenschaft und For- 2003 bearbeitet und erörtert bzw. integriert: schung im Vergleich (aktualisierte Fassung, Ulrich Schmoch, Fraunhofer ISI) • National Innovation Measurement between Scoreboarding, Metrics Making and Mapping (Hariolf Grupp, Fraunhofer ISI • Entwicklung der internationalen Wissenschaftskoopera- und IWW) tionen (Rainer Frietsch, Fraunhofer ISI)

• Kostenstrukturerhebung des Statistischen Bundesamtes und • Der Beitrag öffentlicher Forschungseinrichtungen zur Tech- FuE-Erhebung der Wissenschaftsstatistik (Christa Revermann, nikgenese (Ulrich Schmoch, Fraunhofer ISI) WSV, und Cornelia Haug, Statistisches Bundesamt) • Erfindungen kontra Patente– Patentmotive (Knut Blind, • Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der deutschen Jakob Edler, Rainer Frietsch, Ulrich Schmoch, Fraunhofer Wirtschaft (Harald Legler, NIW, Christoph Grenzmann, ISI) Rüdiger Marquardt, WSV) • Entwicklung des internationalen Patentaufkommens • Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im internationa- (Rainer Frietsch, Fraunhofer ISI) len Vergleich (Harald Legler, NIW) • Grenzüberschreitende Kooperationen und Erfindungen • Forschung und Entwicklung in multinationalen Unterneh- (Rainer Frietsch, Fraunhofer ISI) men (Heike Belitz, DIW Berlin) • Innovationsverhalten der Unternehmen in Deutschland • Technologische Dienstleistungen in der Zahlungsbilanz (Christian Rammer, Tobias Schmidt, ZEW) (Birgit Gehrke, Harald Legler, NIW) • Unternehmensdynamik in forschungs- und wissensintensi- • Qualifikationsstrukturen in der deutschen Wirtschaft im ven Wirtschaftszweigen in Deutschland und der deutsche Vergleich (Rainer Frietsch, Fraunhofer ISI, Barbara Wagniskapitalmarkt im internationalen Vergleich (Christian Breitschopf, IWW) Rammer, Georg Metzger, ZEW)

• Indikatoren zur Ausbildung im Hochschulbereich (Christoph • Verbreitung von Informations- und Kommunikations- Heine u. a., HIS, Jürgen Egeln, ZEW) technologien in Deutschland 2002 (Thomas Hempell, ZEW) • „Intensivierung“ von Bildungsabschlüssen zwischen 1970 und 2000 (Rainer Frietsch, Fraunhofer ISI) • Wechselkursveränderungen und Außenhandelsposition bei forschungsintensiven Waren (Dieter Schumacher, Dorothea • Strukturen und Entwicklungen der dualen Ausbildung in Lucke, Philipp Schröder, DIW Berlin) Technikberufen und Fachkräftebedarf bis zum Jahr 2015 (Klaus Troltsch, BiBB) • Deutschlands forschungsintensive Industrien und wissens- intensive Dienstleistungen: Außenhandel, Produktion und • Empirische Ergebnisse zum Nutzen der betrieblichen Be- Beschäftigung (Olaf Krawczyk, Birgit Gehrke, Harald Legler, rufsausbildung: Ein Vergleich zwischen technischen und NIW, mit einem Beitrag von Dieter Schumacher, Joachim anderen Berufen (Ursula Beicht, Günter Walden, BiBB) Vollrath, DIW Berlin)

• Chancen von neuen Berufen bei zurückgehendem Ausbil- • Zur technologischen Leistungsfähigkeit der östlichen Län- dungsplatzangebot – berufsstrukturelle Entwicklungen in der (Unterarbeitsgruppe ÖBuLä von NIW, Fraunhofer ISI, Aus- und Weiterbildung (Rudolf Werner, BiBB) ZEW)

• Bildungsaufwand in Deutschland – Eine erweiterte Konzep- • Integration von verschiedenen Technologieindikatoren tion des Bildungsbudgets (Dieter Dohmen, Michael Hoi, FiBS) (Knut Blind, Rainer Frietsch, Martina Joisten, Fraunhofer ISI) • Individuelle und soziale Erträge von Bildungsinvestitionen (Andreas Ammermüller, Dieter Dohmen, FiBS) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 521 – Drucksache 15/3300

Teil VI: Internationale Zusammenarbeit in Forschung und Technologie

Einführung 523 69 Zusammenarbeit mit den Ländern Europas 523 69.1 Europäische Union, Europäische Kommission 523 69.1.1 Grundlagen der Forschungsförderung der Europäischen Union 523 69.1.2 Die „Lissabon-Strategie“ 524 69.1.3 Inhalte der gemeinschaftlichen Forschungspolitik 524 69.2 Bilaterale Zusammenarbeit mit den Ländern West-, Nord- und Südeuropas 536 69.2.1 Grundlagen und Inhalte 536 69.2.2 Bilaterale Institutionen 538 69.2.2.1 Stiftung Deutsch-Niederländische Windkanäle (DNW) 538 69.2.2.2 Deutsch-Französische Hochschule 539 69.2.2.3 Centre Marc Bloch 540 69.2.2.4 Villa Vigoni 540 69.2.2.5 Deutsch-Französisches Forschungsinstitut Saint-Louis 541 69.3 Bilaterale Zusammenarbeit mit den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas 542 69.4 Bilaterale Zusammenarbeit mit den Nachfolgestaaten der Sowjetunion 545 69.5 Europäische Initiativen, Organisationen und Forschungseinrichtungen 547 69.5.1 EUREKA 547 69.5.2 COST - Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung 548 69.5.3 Europäische Weltraumorganisation (ESA) 550 69.5.4 Europäische Organisation für Kernforschung - Europäisches Laboratorium für Teilchenphysik (CERN) 551 69.5.5 Europäische Organisation für Astronomische Forschung in der Südlichen Hemisphäre (ESO) 552 69.5.6 Europäische Konferenz für Molekularbiologie (EMBC) 553 69.5.7 Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) 554 69.5.8 Europäische Synchrotron-Strahlungsanlage (ESRF) 555 69.5.9 Institut Max von Laue - Paul Langevin (ILL) 555 69.5.10 Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) 556 69.5.11 Europäisches Hochschulinstitut (EHI) 557 69.5.12 Europäischer Transschall-Windkanal (ETW) 558 69.5.13 Europarat 558 70 Zusammenarbeit mit Ländern und Regionen außerhalb Europas 559 70.1 Zusammenarbeit mit den USA und Kanada 559 70.2 Zusammenarbeit mit Lateinamerika 561 70.3 Zusammenarbeit mit Ländern des Mittelmeerraums und Afrika 563 70.4 Zusammenarbeit mit dem asiatisch-pazifischen Raum 564 70.5 Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern 568 71 Multilaterale Organisationen 569 71.1 Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 569 71.2 Internationale Energieagentur (IEA) 569 71.3 Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) 570 71.4 Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 571 71.5 Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission der UNESCO (IOC) 572 71.6 Universität der Vereinten Nationen 572 Drucksache 15/3300 – 522 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

71.7 VN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD) 573 71.8 Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen 573 71.9 Zwischenstaatlicher Ausschuss über Klimaänderungen (IPCC) 574 71.10 Weltorganisation für Meteorologie (WMO) – VN-Sonderorganisation 574 71.11 Nordatlantikpakt – Organisation (NATO) 575 71.12 Human Frontier Science Program Organisation (HFSPO) 576 71.13 Übereinkommen der Vereinten Nationen über Biologische Vielfalt 577 71.14 Informationssystem über globale biologische Vielfalt (GBIF) 577 71.15 Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR, Beratungsgruppe für internationale Agrarforschung) 578 72 Verzeichnis der internationalen wissenschaftlich-technischen Vereinbarungen 579 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 523 – Drucksache 15/3300

Einführung

Über 85 Prozent des heute relevanten Wissens wird außer- gelebte Partnerschaft. Persönliche Begegnung und Zu- halb Deutschlands „produziert“. Internationale Zusammen- sammenarbeit schaffen wechselseitige Kenntnis und Ver- arbeit ist dabei ein wesentlicher Schlüssel zur Nutzung der trauen. Mit der internationalen Zusammenarbeit in der For- weltweit vorhandenen Wissensquellen und zur Steigerung schung nimmt Deutschland zugleich Verantwortung bei der der eigenen Leistungsfähigkeit. Für den Wissenschafts- und Lösung globaler Probleme wahr und leistet einen Beitrag zur Innovationsstandort Deutschland ist es daher entscheidend, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung der mit den besten Partnern weltweit zu kooperieren und aktiver Kooperationspartner. Teil internationaler Kompetenznetzwerke zu sein. Ziel der Als eine Initiative im weltweiten Wettbewerb um den internationalen Forschungszusammenarbeit ist es, der deut- wissenschaftlichen Nachwuchs und starke Partner in Wissen- schen Wissenschaft und Wirtschaft Kompetenzgewinne und schaft und Forschung, haben sich Bund, Länder, Wissenschaft, Innovationsvorsprünge zu verschaffen und nachhaltig zu Wirtschaft und andere Organisationen im Oktober 2000 im sichern. Der internationale Vergleich bietet hier einen ständi- Rahmen der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung gen Ansporn zur Optimierung des Forschungs- und Innova- und Forschungsförderung zu einer „Konzertierten Aktion tionssystems in Deutschland. Ökonomisch betrachtet gewinnt Internationales Marketing für den Bildungs- und Forschungs- die internationale Forschungskooperation für die Entwick- standort Deutschland“ zusammengefunden. Gemeinsames lung erfolgreicher Innovationen und die Erschließung neuer Ziel ist es, Deutschland zu einer herausragenden Adresse für Märkte zunehmend an Bedeutung. Zugleich sichert der diejenigen zu machen, die in Bildung und Forschung Karrie- Wettbewerb um die wirksamsten internationalen Forschungs- re machen wollen. „International careers made in Germany“ partner die Qualität unserer Produkte, Verfahren und ist deshalb Ansprache und Anspruch, unter denen die Kon- Dienstleistungen. Politisch ist internationale Kooperation zertierte Aktion angetreten ist.

69 Zusammenarbeit mit den Ländern Europas

69.1 Europäische Union, Europäische • Alle Maßnahmen der Gemeinschaft auf dem Gebiet der Kommission Forschungsförderung und technologischen Entwicklung sollen unter dem Dach eines so genannten „Gemeinschaft- Rue de la Loi 200 lichen Rahmenprogramms Forschung“ (und eines entspre- B-1049 Brüssel chenden Programms unter dem EURATOM-Vertrag) zu- sammengefasst werden. Damit sollen Integration, Trans- 25 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, parenz und Koordination der Forschungsförderung gesichert Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Groß- werden. britannien, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, • Die besondere Betonung des Subsidiaritätsprinzips gilt Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern auch für die gemeinschaftliche Forschungsförderung. Sie soll kein Duplikat der nationalen Forschungsförderung 69.1.1 Grundlagen der Forschungsförderung sein, sondern nur in Bereichen und mit Maßnahmen aktiv der Europäischen Union werden, die von den einzelnen Mitgliedstaaten nicht hinrei- chend effizient durchgeführt werden können und deshalb Die Rechtsgrundlagen der europäischen Forschungs- nur oder zumindest besser auf Gemeinschaftsebene zu be- förderung sind in Art. 163 – 173 EG-Vertrag niedergelegt. wältigen sind. Dies gilt für die Förderung der europäischen Vernetzung und Integration der Forschungsarbeiten oder • Ziel der europäischen Forschungsförderung ist es, die wis- für groß angelegte oder aufwendige Forschungsthemen, senschaftlichen und technologischen Grundlagen der In- für die die einzelnen EU-Staaten nicht oder nur mit Ein- dustrie der Gemeinschaft zu stärken und die Entwicklung schränkung die notwendigen Mittel und das erforderliche ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu fördern. wissenschaftliche Personal bereitstellen können (z. B. bei Ferner soll die Forschungsförderung andere Politikbereiche Entwicklungen auf dem Gebiet der Luftfahrt, in der Genom- der Europäischen Union unterstützen, wie z.B. Umwelt und forschung oder in der kontrollierten Kernfusion). Gemein- Gesundheit. schaftliche Aktionen sind insbesondere auch dann Drucksache 15/3300 – 524 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

notwendig, wenn sie ihrer Natur nach grenzüberschreiten- 69.1.3 Inhalte der gemeinschaftlichen de Aufgaben lösen müssen, wie bei Umwelt, Klimaforschung, Forschungspolitik Gesundheit oder Verkehr. Dies gilt ferner für Arbeiten, die auf eine gemeinschaftliche Normierung, Standardisierung Das europäische Forschungsrahmenprogramm oder Vereinheitlichung abzielen. Das 6. Forschungsrahmenprogramm der EU wurde im Juni Die Grundsatzentscheidung über die zu fördernden For- 2002 verabschiedet und ist mit einem Budget von 17,5 Mrd. € schungsgebiete und die Höhe der Finanzausstattung wird in bzw. nach Beitritt der neuen Mitgliedstaaten am 1. Mai 2004 Form eines mehrjährigen Rahmenprogramms Forschung in mit 19,235 Mrd. €, inklusive des EURATOM-Programms, aus- einer gemeinsamen Entscheidung vom Rat der Europäischen gestattet. Der Verabschiedung vorausgegangen war die von Union und dem Europäischen Parlament festgelegt. Forschungskommissar Busquin initiierte Debatte zum Euro- Das Rahmenprogramm wird vom Rat der Europä- päischen Forschungsraum, die eine engere Verzahnung der ischen Union nach Anhörung des Europäischen Parlaments europäischen Forschungspolitiken zum Gegenstand hatte in spezifische Programme umgesetzt, die dann die Grund- und die sich im 6. Rahmenprogramm niederschlagen sollte. lage für Ausschreibungen der Kommission und die Vergabe der Fördermittel an die Projektteilnehmer sind (vgl. unten Folgende Grundprinzipien kennzeichnen das 6. Rahmen- „Teilnahme an den gemeinschaftlichen Forschungspro- programm: grammen“). Mit der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) verfügt • Konzentration auf eine begrenzte Zahl vorrangiger die Gemeinschaft über eine eigene Großforschungseinrich- Forschungsbereiche, mit ausgeprägtem europäischen tung mit acht Instituten, davon vier in Italien und vier wei- Mehrwert, teren in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Spanien. Hier betreibt die GFS Forschung insbesondere in den Berei- • stärker strukturierende Wirkung auf die europäischen chen Umwelt, Industrie- und Werkstofftechnologien, Messen Forschungsarbeiten, und Prüfen sowie nukleare Sicherheit; die Unterstützung der Gemeinschaftspolitiken hat bei der GFS einen besonders • Vereinfachung und Straffung der Durchführung durch neue großen Stellenwert. Instrumente und dezentralisierte Verwaltungsverfahren. Die GFS verfügt über einen Personalbestand von über 2 000 Beschäftigten. Im Sinne einer Wettbewerbsorientie- Das Rahmenprogramm basiert auf drei Säulen: rung konkurriert sie bei Dienstleistungen für andere Kommis- sionsdienststellen zur Unterstützung der Gemeinschaftspo- 1. Bündelung der Forschung mit den vorrangigen Themen- litiken verstärkt mit Forschungseinrichtungen aus den Mit- bereichen und speziellen Maßnahmen auf einem breiteren gliedstaaten. Feld der Forschung,

69.1.2 Die „Lissabon-Strategie“ 2. Ausgestaltung des Europäischen Forschungsraums mit horizontalen Maßnahmen, z.B. in den Bereichen der Mobi- Auf der Tagung der Staats- und Regierungschefs der EU in lität, Infrastruktur sowie Wissenschaft und Gesellschaft, Lissabon im März 2000 wurde das Ziel festgelegt, die Euro- päische Union bis zum Jahr 2010 zum „wettbewerbsfähig- 3. Stärkung der Grundpfeiler des Europäischen Forschungs- sten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschafts- raums durch Koordinierungs- und Unterstützungs- raum der Welt umzugestalten“. Auf der Tagung des Euro- maßnahmen. päischen Rates in Barcelona im Jahr 2002 einigte man sich darauf, bis 2010 den Anteil des BIP, der für Forschung und Bündelung der Forschung Entwicklung ausgegeben wird, auf 3 Prozent zu steigern, wovon zwei Drittel auf den privaten Sektor entfallen sol- Sieben vorrangige Themenbereiche mit ausgeprägtem europä- len. Die Zielsetzung der Europäischen Räte von Lissabon ischen Mehrwert wurden verabschiedet: und Barcelona sind Anstoß für eine Vielzahl von Maß- nahmen auf mitgliedstaatlicher und gemeinschaftlicher 1. Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste Ebene. der Gesundheit Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 525 – Drucksache 15/3300

• Fortgeschrittene Genomik und ihre Anwendung für senschaftliche und technologische Entwicklungen und Erfor- die Gesundheit dernisse zu reagieren. Zur Unterstützung der kleineren und mittleren • Bekämpfung schwerer Krankheiten Unternehmen (KMU) und ihrer Beteiligung im Rahmenpro- gramm sind spezifische Fördermaßnahmen in Form der Ko- 2. Technologien für die Informationsgesellschaft operationsforschung und Kollektivforschung vorgesehen. Zudem sollen mindestens 15 Prozent der Fördermittel der 3. Nanotechnologien und Nanowissenschaften, wissensba- vorrangigen Themenbereiche für KMU und ihrer Beteiligung sierte multifunktionale Werkstoffe und neue an den Projekten in diesen Themenbereichen eingesetzt Produktionsverfahren und -anlagen werden. Die internationale Zusammenarbeit nimmt im 6. 4. Luft- und Raumfahrt Rahmenprogramm eine wichtige Stellung ein. Forschergrup- pen und Einrichtungen aus Drittländern können in die Pro- 5. Lebensmittelqualität und -sicherheit jekte der vorrangigen Themenbereiche eingebunden wer- den, wenn die Teilnahme von Drittländern im gegenseitigen 6. Nachhaltige Entwicklung, globale Veränderungen und Interesse liegt. Zusätzlich werden Kooperationsmaßnahmen Ökosysteme für bestimmte Gruppen von Drittländern angeboten, wie z.B. für Entwicklungsländer, Mittelmeerdrittländer, Russland und • Nachhaltige Energiesysteme die übrigen GUS-Staaten und die Staaten des westlichen Balkans, um bei der Lösung ihrer spezifischen Probleme mit- • Nachhaltiger Land- und Seeverkehr zuwirken. In den vorrangigen Themenbereichen wurden – über • Globale Veränderungen und Ökosysteme die bisherigen Fördermöglichkeiten hinaus, die fortgesetzt werden – drei neue Instrumente eingeführt, um die Ziele des 7. Bürger und Staat in der Wissensgesellschaft Europäischen Forschungsraumes zu verwirklichen:

Die speziellen Maßnahmen auf einem breiteren Feld der Integrierte Projekte Forschung umfassen Ziel ist die Erarbeitung neuer Produkte, Verfahren oder Dienst- • Unterstützung der Politiken und Planung im Vorgriff auf leistungen, in vielen Fällen aber auch wissenschaftlicher und den künftigen Wissenschafts- und Technologiebedarf technologischer Erkenntnisse. Kernstück eines Integrierten Projekts sind die Forschungsarbeiten, die mit Maßnahmen • Horizontale Forschungsaktivitäten mit Beteiligung von zur technologischen Innovation und/oder Demonstration, KMU Maßnahmen zum Wissensmanagement und weitere Maß- nahmen zur Erreichung der Ziele des Projekts angereichert • Spezifische Maßnahmen zur Unterstützung der internatio- werden können. Diese Projekte sollen durch öffentlich/private nalen Zusammenarbeit Partnerschaften durchgeführt werden und zeichnen sich z.T. durch höhere Finanzvolumina aus als bisherige Projekte. In dem Maßnahmenpaket zur Unterstützung der Politiken soll vor allem dem wissenschaftlichen und technologischen Exzellenznetze Bedarf für die Gemeinschaftspolitiken im Bereich der Agrar- und Fischereipolitik, Umwelt, Energie, Verkehr, Gesundheit, Die Netze sollen die europäische wissenschaftliche und tech- Regionalentwicklung, Handel, Entwicklungshilfe, Binnen- nologische Spitzenforschung stärken, indem sie die in ver- markt und Wettbewerbsfähigkeit, Sozialpolitik und Beschäf- schiedenen europäischen Regionen vorhandenen Forschungs- tigung, allgemeine und berufliche Bildung, Kultur, Gleich- kapazitäten auf Gebieten mit erstrangiger Bedeutung bün- stellung der Geschlechter sowie Verbraucherschutz entspro- deln. Die in den Netzen beteiligten Forschungseinrichtungen chen werden. führen so genannte „gemeinsame Arbeitsprogramme“ aus, Die Maßnahmen zu „Planung im Vorgriff auf den die letztendlich zur Entstehung von „virtuellen Exzellenz- künftigen Wissenschafts- und Technologiebedarf“ sollen es zentren“ führen sollen. Die Exzellenznetze sind generell auf der Europäischen Union ermöglichen, schnell auf neue wis- langfristige, multidisziplinäre Ziele ausgelegt. Drucksache 15/3300 – 526 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Projekte nach Artikel 169 EG-Vertrag Stärkung der Grundpfeiler des Europäischen Forschungsraums Maßnahmen nach Art. 169 EGV werden erstmalig durch die Europäische Kommission im 6. Rahmenprogramm gefördert. Zwei Arten von Maßnahmen sind in der dritten Säule erfasst: Die Initiative geht von Mitgliedstaaten aus, da das Ziel dieser Maßnahme die Beteiligung der Gemeinschaft an gemein- • Koordinierungsmaßnahmen: Stärkere Koordinierung der schaftlichen nationalen Programmen mehrerer Mitglied- nationalen Forschungs- und Innovationstätigkeiten sowie staaten ist. Die Beteiligung der Gemeinschaft kann auch die die Öffnung einschlägiger Programme auf der Grundlage zur Durchführung geschaffenen Strukturen an Forschungs- der Gegenseitigkeit, wobei hier insbesondere der Bereich und Entwicklungsprogrammen mehrerer Mitgliedstaaten ERA-NET eingeschlossen wird. Weitere Ziele des Programms umfassen. sind die engere Koordinierung mit EUREKA und COST, der ESF sowie weiteren europäischen Organisationen wie CERN, Ausgestaltung des Europäischen ESA, EMBL oder ESRF und die Entwicklung eines integrier- Forschungsraums ten Informationssystems und die Unterstützung der kohä- renten Entwicklung von Forschungs- und Innovations- Die zweite Säule des Europäischen Forschungsraums besteht politiken in Europa. aus vier Maßnahmenpaketen: • Unterstützungsmaßnahmen zur Förderung einer kohären- • Forschung und Innovation: Maßnahmen zur Förderung der ten Entwicklung der Forschungs- und Innovationspolitik in technologischen Innovation und des Technologietransfers Europa: Hierunter fallen die Bereiche Benchmarking sowie sowie zur Verwertung der Ergebnisse. die Kartierung der herausragenden wissenschaftlichen und technologischen Kapazitäten. Ebenso sollen Hindernisse für • Humanressourcen und Mobilität der Wissenschaftlerinnen die Mobilität ausfindig gemacht und Arbeiten u.a. auf den und Wissenschaftler: Ziel ist es, insbesondere den wissen- Gebieten der Zukunftssicherung, der Statistiken und der schaftlichen Nachwuchs zu stärken und die Forschungs- Wissenschafts- und Technologieindikatoren gefördert landschaft in Europa für Wissenschaftlerinnen und Wissen- werden. schaftler aus Drittländern attraktiver zu machen. Gefördert werden Stipendien, Ausbildungsnetze, Konferenzen und Eine der wichtigsten Neuerungen im 6. Rahmenprogramm Kurse, Maßnahmen zur Unterstützung des Wissenstransfers ist die Gleichbehandlung der Beitrittsstaaten aus Mittel- und sowie Maßnahmen zur Förderung der Exzellenz, insbeson- Osteuropa sowie Malta, die Türkei und Zypern in Bezug auf dere durch die Unterstützung von Spitzenforscherteams. die Teilnahmemodalitäten zu den Mitgliedstaaten. Seit dem 5. Rahmenprogramm sind diese Beitrittsstaaten am Rahmen- • Forschungsinfrastrukturen: Förderung von integrierten programm assoziiert und leisten einen entsprechenden Initiativen, welche den grenzüberschreitenden Zugang, die Finanzbeitrag zum Budget des Rahmenprogramms. Im Ge- Vernetzung, Forschungsprojekte und Dienstleistungen im genzug waren sie in der Finanzierung ihrer Forschungsak- europäischen Maßstab ermöglichen. In diesen Bereich fallen tivitäten im Rahmen der Projekte den Mitgliedstaaten gleich- auch die Breitbandkommunikationsinfrastruktur für die gestellt. Im Vorgriff auf die Mitgliedschaft zur Europäischen Forschung (GRID) sowie Durchführbarkeitsstudien und in Union schlägt sich die Gleichbehandlung der Beitrittsstaaten beschränktem Umfang die Förderung von neuen Infra- im 6. Rahmenprogramm in den Teilnahmemodalitäten nie- strukturen. der, d.h. ein Forschungsprojekt erfüllt die formalen Kriterien der Beteiligung, wenn das Konsortium aus Partnern der • Wissenschaft und Gesellschaft: Der Bereich stellt einen Beitrittsstaaten besteht. neuen thematischen Fokus dar und fördert Projekte, die Zur Förderung der internationalen Zusammen- sich mit dem gesellschaftlichen Strukturwandel, den Be- arbeit der EU stehen nicht nur die spezifischen Maßnah- ziehungen zwischen Forschung und Gesellschaft, einer ver- men zur Verfügung. Die Öffnung des Europäischen For- antwortungsbewussten Forschung und entsprechenden schungsraums für Drittländer erlaubt es, dass sich For- Anwendungen von Wissenschaft und Technologie, den schergruppen aus nicht-europäischen Staaten insbesonde- Möglichkeiten einer verantwortungsvollen Staatsfüh- re an den Projekten der vorrangigen Themenbereiche rung („good governance“) sowie der Förderung von Frauen unter dem Aspekt des gemeinsamen Interesses beteiligen in der Wissenschaft beschäftigen. können. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 527 – Drucksache 15/3300

Nationale Kontaktstellen der Bundesregierung für das 6. EU-Forschungsrahmenprogramm

Allgemeine Informationen und übergreifende Aufgaben

Erstinformation / Vermittlung von Frau M. Schuler Ansprechpartnern PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28)4 47 - 6 33 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49

Durchführung Rahmenprogramm / Herr Dr. A. Schlochtermeier NKS-System PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 31 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49

Administrative und finanzielle Aspekte, Frau B. Warneck Projektmanagement Herr Dr. A. Schlochtermeier PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 30 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49

Beteiligung von Drittstaaten / Integration Frau M. Korres Beitrittsländer PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 35 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49

Koordinierung von FuE-Aktivitäten / ERA-NET Frau C. Wehle PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel: (02 28) 4 47 - 6 46 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49 Herr Dr. A. Schlochtermeier PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 31 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49

KMU-Beteiligung Herr S. Braun ZENIT [email protected] Tel.: (0 18 01) 5 68 - 6 57 Fax: (02 08) 3 00 04 - 9 92 Drucksache 15/3300 – 528 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Programmkoordination

1. Biowissenschaften, Genomik und Herr Dr. H. Lehmann Biotechnologie im Dienste der Gesundheit PT-DLR [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 96 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99

2. Technologien für die Informationsgesellschaft Herr Dr. H. Zeisel (IST) PT-DLR, IT [email protected] Tel.: (0 22 03) 6 01 - 35 85 Fax: (0 22 03) 6 01 - 28 42 Infoline: (0 22 03) 6 01 - 34 00

3. Nanotechnologien, Werkstoffe, Herr Dr. V. Maly Produktionsverfahren FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (0 24 61) 61 - 48 90 Fax: (0 24 61) 61 - 28 80

4. Luft- und Raumfahrt Luftfahrt: Herr R. Schäfer DLR, PT-LF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 73 Fax: (02 28) 4 47 - 7 10 Raumfahrt: Frau Dr. C. Lindberg DLR, RD-RP [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 3 80 Fax: (02 28) 4 47 - 7 11

5. Lebensmittelqualität und -sicherheit Herr Dr. H. Lehmann PT-DLR [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 96 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99

6. Nachhaltige Enwicklung, globale Veränderungen Energie: Herr D. Peisker und Ökosysteme FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (0 24 61) 61 - 32 66 Fax: (0 24 61) 61 - 28 80 Verkehr: Herr D. Doerr PT-MVBW [email protected] Tel.: (02 21) 6 50 35 - 1 45 Fax: (02 21) 6 50 35 - 1 15 Nachhaltigkeit / Ökosysteme: N.N. Tel.: Fax:

7. Bürger und Staat in der Wissensgesellschaft Frau A. Schindler-Daniels PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 41 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 529 – Drucksache 15/3300

Prioritäre Themen

(Fortgeschrittene) Genomik und ihre Anwendungen Grundlagenkenntnisse der Funktionsgenomik: für die Gesundheit Herr Dr. W. Diekmann FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 98 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99 Herr Dr. S. Micha FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 60 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99 Anwendungen der Genomikkenntnisse und – technol. und der Biotechnologie Herr Dr. S. Micha Frau Dr. A. Pflug FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 77 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99

Bekämpfung schwerer Krankheiten Frau I. Zwoch PT-DLR [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 93 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99 Frau B. Wirsing PT-DLR [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 92 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99

Partnerschaft Klinische Studien Dr. S. Wagener PT-DLR [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 48 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99

Angewandte IST-Forschung Herr Dr. H. Zeisel Frau A. Köndgen PT-DLR, IT [email protected] Tel.: (0 22 03) 6 01 - 34 02 Fax: (0 22 03) 6 01 - 28 42 Herr Dr. F. Gillessen PT-DLR, IT [email protected] Tel.: (0 22 03) 6 01 - 34 03 Fax: (0 22 03) 6 01 - 28 42

Kommunikation und Softwaretechnologien Herr Dr. F. Gillessen Herr R. Rosenberg PT-DLR, IT [email protected] Tel.: (0 22 03) 6 01 - 34 35 Fax: (0 22 03) 6 01 - 28 42

Komponenten und Mikrosysteme Herr Dr. F. Gillessen Herr R. Rosenberg Drucksache 15/3300 – 530 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Wissens- und Schnittstellentechnologien Frau A. Köndgen

Künftige und neu entstehende IST-Technologien Herr Dr. H. Zeisel (FET) Herr Dr. F. Gillessen Herr R. Rosenberg Frau A. Köndgen

Europ. Forschungsnetze/Infrastruktur Herr R. Rosenberg

Nanotechnologie Frau Dr.-Ing. K. Wey VDI-TZ [email protected] Tel.: (02 11) 62 14 - 4 33 Fax: (02 11) 62 14 - 4 84

Werkstoffe Herr Dr. V. Maly FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (0 24 61) 61 - 48 90 Fax: (0 24 61) 61 - 28 80 Herr I. Rey FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (0 24 61) 61 - 26 23 Fax: (0 24 61) 61 - 28 80 Herr T. Görgen FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (0 24 61) 61 - 48 68 Fax: (0 24 61) 61 - 28 80

Produktion Herr Dr. H. Rempp FZ Karlsruhe, PT-PFT [email protected] Tel.: (0 72 47) 82 - 45 75 Fax: (0 72 47) 82 - 28 91

Luftfahrt Herr R. Schäfer DLR, PT-LF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 73 Fax: (02 28) 4 47 - 7 10 Herr P. Bentzinger DLR, PT-LF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 72 Fax: (02 28) 4 47 - 7 10

Raumfahrt Frau Dr. C. Lindberg DLR, RD-RP [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 3 80 Fax: (02 28) 4 47 - 7 11 Frau Dr. J. Leygraaf DLR, RD-RP [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 3 02 Fax: (02 28)4 47 - 7 31 Stefanie Odermatt DLR, RD-RP [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 2 13 Fax: (02 28) 4 47 - 7 31 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 531 – Drucksache 15/3300

Lebensmittelqualität und -sicherheit Frau Dr. A. Pflug FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 77 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99 Herr Dr. W. Diekmann FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 98 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99

KMU-Maßnahmen Lebenswissenschaften Herr Dr. S. Micha FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 60 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99

Energie Herr D. Peisker FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (0 24 61) 61 - 32 66 Fax: (0 24 61) 61 - 28 80 Herr Dr. J. Ehlers FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (0 24 61) 61 - 52 77 Fax: (0 24 61) 61 - 28 80 Frau Dr. C. Fricke FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (0 24 61) 61 - 38 83 Fax: (0 24 61) 61 - 28 80

Verkehr Herr D. Doerr PT-MVBW [email protected] Tel.: (02 21) 6 50 35 - 1 45 Fax: (02 21) 6 50 35 - 1 15 Herr O. Althoff PT-MVBW [email protected] Tel.: (02 21) 6 50 35 - 1 39 Fax: (02 21) 6 50 35 - 1 15 Herr J. Frenzel PT-MVBW [email protected] Tel.: (02 21) 6 50 35 - 1 40 Fax: (02 21) 6 50 35 - 1 15

Schifffahrt und Meerestechnik Herr Dr. U. Wolf FZ Jülich, PTJ-MGS (Rostock) [email protected] Tel.: (03 81) 51 97 - 2 88 Fax: (03 81) 5 15 09

Globale Veränderungen und Ökosysteme NKS-Netzwerk Globale Veränderungen und Ökosysteme

Wissensgesellschaft und sozialer Zusammenhalt; Frau A. Schindler-Daniels Bürgerschaft, Demokratie und Governance: PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 41 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49 Drucksache 15/3300 – 532 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Frau N. Sartori PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 45 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49 Herr P.M. Schumacher PT-DLR, EU-Büro des BMBF peter-michael. [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 42 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49

NKS-Netzwerk Globale Veränderungen und Ökosysteme

Atmosphärenforschung, Wüstenbildung, Herr Dr. L. Oedekoven terrestrische Ökosysteme im globalen Wandel GSF, PT-UKF (München) [email protected] Tel.: (0 89) 65 10 88 - 57 Fax: (0 89) 65 10 88 - 54

Klimaforschung, Biodiversität, Vorhersage/ Herr Dr. G.-H. Klein Modellierung PT-DLR, UF [email protected] Tel.: (02 28) 8 19 96 - 57 Fax: (02 28) 8 19 96 - 40

Wasser und Boden Herr D. Fuhrmann FZ Karlsruhe, PTWT+E dieter.fuhrmann@ ptwte.fzk.de Tel.: (0 72 47) 82 - 32 35 Fax: (0 72 47) 82 - 72 35

Meeresforschung, Küstenzonenmanagement, Herr Dr. A. Irmisch Geotechnologien FZ Jülich, PTJ [email protected] Tel.: (03 81) 51 97 - 2 87 Fax: (03 81) 5 15 09

Nachhaltige Landnutzung, Land- u. Frau H. Neumann Forstwirtschaft incl. korrespondierende FZ Jülich. PTJ-UMW (Berlin) Bereiche [email protected] Tel.: (0 30) 2 01 99 - 5 17 Fax: (0 30) 2 01 99 - 4 70

Sozioökonomische Aspekte der Nachhaltigkeit Frau A. Schindler-Daniels PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 41 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49

KMU-Kontaktstelle; Risikobewertung, Herr Dr. F.-V. Künzer Umweltqualitätsbewertung, Meß- und PT-DLR Prüfverfahren; Querschnittsaktivitäten [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 94 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 533 – Drucksache 15/3300

Politikorientierte Forschung und Planung im Vorgriff auf künftigen Wissenschaftsbedarf (8. Priorität)

Koordination: Herr Dr. A. Schlochtermeier, EU-Büro des BMBF / Allgemeine Fragen: Frau C. Wehle, EU-Büro des BMBF

Gesundheit und Gesundheitswesen Frau I. Zwoch PT-DLR [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 93 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99

Landwirtschaft/Forstwirtschaft/Fischerei Frau H. Neumann FZ Jülich, PTJ-UMW (Berlin) [email protected] Tel.: (0 30) 2 01 99 - 5 17 Fax: (0 30) 2 01 99 - 4 70 Frau Dr. A. Pflug FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 77 Fax: (02 28) 4 47 - 6 99

Messen/Prüfen Herr Dr. J. Lexow BAM (Berlin) [email protected] Tel.: (0 30) 81 04 - 10 01 Fax: (0 30) 81 04 - 30 37

Energie/Verkehr Energie: Herr D. Peisker FZ Jülich, PTJ-GIN [email protected] Tel.: (0 24 61) 61 - 32 66 Fax: (0 24 61) 61 - 28 80 Verkehr: Herr D. Doerr PT-MVBW [email protected] Tel.: (02 21) 6 50 35 - 1 45 Fax: (02 21) 6 50 35 - 1 15

Nachhaltigkeit/ Ökosysteme Frau H. Neumann FZ Jülich, PTJ-UMW (Berlin) [email protected] Tel.: (0 30) 2 01 99 - 5 17 Fax: (0 30) 2 01 99 - 4 70

Kulturelles Erbe Herr Dr. L. Oedekoven GSF, PT-UKF [email protected] Tel.: (0 89) 65 10 88 - 57 Fax: (0 89) 65 10 88 - 54

Sozioökonomische Fragestellungen Frau A. Schindler-Daniels PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 41 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49 Herr P.M. Schumacher PT-DLR, EU-Büro des BMBF peter-michael. [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 42 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49 Drucksache 15/3300 – 534 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Querschnittsaktivitäten / Horizontale Maßnahmen

KMU-Maßnahmen Herr S. Braun ZENIT [email protected] Tel.: (0 18 01) 5 68 - 6 57 Fax: (02 08) 3 00 04 - 9 92

Innovation Relay Centres (IRC) http://www.irc-deutschland.de

Forschung und Innovation Herr W. Gessner VDI/VDE-IT (Teltow) [email protected] Tel.: (0 33 28) 4 35 - 1 73 Fax: (0 33 28) 4 35 - 2 16

Herr M. Huch VDI/VDE-IT (Teltow) [email protected] Tel.: (0 33 28) 4 35 - 1 93 Fax: (0 33 28) 4 35 - 2 25

Internationale Zusammenarbeit Frau M. Korres PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 35 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49

Humanressourcen und Mobilität Marie Curie-Maßnahmen: Herr W. Denk Alexander von Humboldt-Stiftung [email protected] Tel.: (02 28) 8 33 - 1 47 Fax: (02 28) 8 33 - 2 16

Infrastrukturen Frau B. Warneck PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 43 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49

Kommunikationsnetze (Geant, Grid): Herr R. Rosenberg PT-DLR IT [email protected] Tel.: (0 22 03) 6 01 - 34 35 Fax: (0 22 03) 6 01 - 28 42

Wissenschaft und Gesellschaft Frau K. Stratmann PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 34 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49

Frauen in Wissenschaft und Forschung: Frau N. Sartori PT-DLR, EU-Büro des BMBF [email protected] Tel.: (02 28) 4 47 - 6 45 Fax: (02 28) 4 47 - 6 49 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 535 – Drucksache 15/3300

Euratom

Fusionsforschung Frau Dr. B. Vierkorn-Rudolph BMBF [email protected] Tel: (0 18 88) 57 - 21 74 Fax: (0 18 88) 57 - 8 21 74

Radioaktive Abfälle Herr W. Bechthold FZ Karlsruhe, PT WT+E [email protected] Tel: (0 72 47) 82 57 - 90Fax: (0 72 47) 82 57 - 96

Strahlenschutz Frau A. Schmitt-Hannig Bundesamt für Strahlenschutz [email protected] Tel: (0 18 88) 3 33 - 21 10 Fax: (0 18 88) 3 33 - 21 15

Kernenergie und Reaktorsicherheit Herr J. Süssenberger GRS, PT-R [email protected] Tel: (02 21) 20 68 - 7 22 Fax: (02 21) 20 68 - 6 29

Weitere Ansprechpartner bzw. Beratungseinrichtungen in Deutschland

Bundesweiter Arbeitskreis der EU-Referenten http://www.bak-eu.de an Hochschulen in Deutschland (BAK)

Euro Info Centres (EIC) http://www.eic.de

Innovation Relay Centres (IRC) http://www.irc-deutschland.de

IPR-Helpdesk http://www.ipr-helpdesk.org/index.htm

Koordinierungsstelle EG der Wissen- http://www.kowi.de schaftsorganisationen (KoWi) Drucksache 15/3300 – 536 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

69.2 Bilaterale Zusammenarbeit mit den • den Dialog und Erfahrungsaustausch mit den EU-Partner- Ländern West-, Nord- und Südeuropas ländern über interessante bildungs-, forschungs- und inno- vationspolitische Ansätze zu verstärken; 69.2.1 Grundlagen und Inhalte • Fachprogramme in Europa problemorientiert in variablen Die Zusammenarbeit mit den Ländern West-, Nord- und Süd- Geometrien zu vernetzen und dafür auch die Möglichkeiten europas hat für Deutschland im internationalen Vergleich die der europäischen ERA-net-Maßnahmen im 6. Forschungs- größte Bedeutung und ist daher auch bei der Umsetzung der rahmenprogramm zu erschließen; Fachprogramme des BMBF besonders ausgeprägt. Derzeit wird die bilaterale Kooperation im Hinblick auf ihren Beitrag zur • durch strategische Allianzen in ausgewählten Forschungs- aktiven Ausgestaltung des Europäischen Forschungsraumes bereichen zur Weiterentwicklung europäischer Programme (EFR) als politisches Ziel der neuen Legislaturperiode im Dia- beizutragen. log mit den Partnerstaaten systematisch neu ausgerichtet. Vorrangiges Ziel der bilateralen Zusammenarbeit des BMBF Der wichtigste Partner unter den EU-Ländern ist Frankreich. mit diesen Ländern ist es, geeignete Rahmenbedingungen zu So besteht seit 25 Jahren eine enge und konstruktive Koopera- schaffen, damit sich deutsche Hochschulen, Forschungs- tion zum spurgeführten Hochgeschwindigkeitsverkehr im einrichtungen und Unternehmen in europäischen Netzwerken Bahnbereich (DEUFRAKO), die seit 5 Jahren auch auf die Be- strategisch positionieren. Damit wird zur Erreichung des Zieles reiche Güterverkehr, Verkehrstelematik sowie „Städtischer des europäischen Gipfels von Lissabon beigetragen, Europa Verkehr und Mobilität“ ausgedehnt wurde. Auch im Bereich bis zum Jahr 2010 zum dynamischsten wissensbasierten Wirt- der Biotechnologie gibt es eine enge Zusammenarbeit zwi- schaftsraum zu entwickeln. Die bilateralen Aktivitäten in for- schen den nationalen Programmen „génoplante“ und „GABI“. schungspolitisch prioritären Bereichen ergänzen sich dabei mit Ferner liegen die fachlichen Schwerpunkte in der Zusammen- den Maßnahmen in europäischen Programmen und Initiativen, arbeit im Bereich der Raumfahrt- und Luftfahrtforschung, insbesondere mit dem 6. Forschungsrahmenprogramm, der Informations- und Kommunikationstechnologien, der EUREKA und COST. Meeres- und Polar-, Energie-, Gesundheits- sowie Umwelt- Die bilaterale Zusammenarbeit mit den Ländern West-, und Klimaforschung sowie der Nano- und Lasertechnologie. Nord- und Südeuropas ist darauf ausgerichtet, Mit Vertretern des französischen Forschungsministeriums finden regelmäßige forschungspolitische und fachliche Dia- • den Dialog und die Abstimmung mit strategisch bedeutsa- loge statt. Aktueller Höhepunkt der Beziehungen war der 40. men Partnern zu vertiefen; Jahrestag des Elyseé-Vertrages am 22. Januar 2003, der auch im Bereich Wissenschaft und Forschung von einer Vielzahl • den Rahmen zur Vertiefung der bilateralen und europäischen bilateraler Einzelmaßnahmen begleitet wurde. Zusammenarbeit und zur Erhöhung der Mobilität zu In den siebziger und achtziger Jahren wurden drei gestalten; Regierungsabkommen über die WTZ mit Griechenland, Spanien und Portugal zu einem Zeitpunkt geschlossen, als • deutschen Forschungseinrichtungen und Unternehmen diese Länder noch nicht Mitglieder der Europäischen Gemein- durch gezielte Anbahnungsmaßnahmen mit europäischen schaft waren. Die WTZ mit allen drei Ländern befindet sich in Partnern in forschungspolitischen Schlüsselbereichen den einer Phase der Neuausrichtung. Ziel ist es, flexible Instrumente Zugang zu den Programmen der EU zu erleichtern und ihre zu entwickeln und einzuführen, die den aktuellen Anforder- Erfolgschancen zu erhöhen; ungen der Zusammenarbeit mit Ländern der EU gerecht wer- den. • deutsche Forschungseinrichtungen und Unternehmen auf In der Kooperation mit Griechenland wurden über Kooperationen mit EU-Partnern zu orientieren, die nicht den forschungspolitischen Dialog hinaus seitens des BMBF durch die EU-Programme abgedeckt werden, aber dennoch und des griechischen Generalsekretariats für Forschung und in Deutschland von großer forschungspolitischer Bedeutung Technologie in den letzten Jahren ausgewählte bilaterale sind; WTZ-Projekte in den Bereichen physikalische und chemische Technologien, neue Materialien, Umwelttechnologie und • kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Erschließung Biotechnologie unterstützt. Diese Unterstützung wird künf- von interessanten Kooperationspartnern im EU-Raum tig auf die Anbahnung gemeinsamer Forschungsprojekte in sowie in Norwegen und in der Schweiz zu unterstützen; prioritären Forschungsbereichen ausgerichtet, die in natio- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 537 – Drucksache 15/3300

nalen und europäischen Programmen durchgeführt werden Über die EU-Mitgliedstaaten hinaus hat die Zusam- sollen. menarbeit mit Norwegen – auch auf Regierungsebene – Herausragende Beispiele für die Forschungskoopera- Tradition. Die Kontakte wurden Ende der neunziger Jahre tion mit Spanien finden sich vor allem in der Solarforschung durch inzwischen regelmäßige Konsultationen intensiviert. und Astronomie. Die Plataforma Solar de Almería ist ein ein- Partnerministerien des BMBF in Norwegen sind das Ministe- zigartiges Testzentrum im Bereich der Solartechnologie, das rium für Handel und Industrie sowie das Ministerium für Bil- bis 1998 gemeinsam vom DLR und dem Centro de Investiga- dung und Forschung. Geplante Themen für eine verstärkte ciones Energetícas, Medioambientales y Tecnológicas (CIEMAT) bilaterale Kooperation sind z.B. Biotechnologie, Mikrosystem- unterhalten wurde. Seitdem wird die Kooperation auf pro- technik, Nanotechnologie, Forstwissenschaften und Innova- jektbezogener Ebene fortgesetzt. Die Plataforma Solar ist tionssysteme. Norwegen ist zudem ein starker Partner im Be- weiterhin eine permanente Außenstelle des DLR. Das deutsch- reich Polar- und Meeresforschung. spanische Observatorium Calar Alto wird durch das Max- Eine wichtige Rolle in der bilateralen Zusammenarbeit Planck-Institut für Astronomie betrieben. mit den Ländern West-, Nord- und Südeuropas spielen die In Italien unterhält die Bundesregierung am Comer Wissenschafts-, Forschungs- und Mittlerorganisationen. See die Villa Vigoni als deutsch-italienisches Forum und Beispielsweise unterhält der Deutsche Akademische Aus- Begegnungsstätte für Wissenschaft, Bildung und Kultur. tauschdienst (DAAD) mit Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Bis Mitte der neunziger Jahre gab es formelle Bezieh- Finnland, Norwegen, Schweden, Großbritannien und ungen mit Schweden (NUTEK) und Finnland, die auf die Zeit Griechenland Programme des projektbezogenen Personen- ihrer Nicht-Mitgliedschaft in der EG zurückgehen. Mit austausches (PPP). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft Schweden wurden die Beziehungen noch einmal in Vorberei- (DFG) fördert in den westeuropäischen Ländern 23 bilaterale tung auf den schwedischen EU-Beitritt in der ersten Hälfte Graduiertenkollegs (v.a. mit den Niederlanden, Frankreich, der neunziger Jahre intensiviert. Eine weitere Belebung er- Großbritannien, Dänemark, Schweden und der Schweiz, aber fuhren die bilateralen Kontakte nach Besuchen auf Minister- auch mit Belgien, Italien und Spanien). und Staatsekretärsebene 2002. Auf der Arbeitsebene gibt es Die besonders engen Beziehungen zu Frankreich inzwischen regelmäßige Gespräche mit den Ministerien für schlagen sich in einer Vielzahl von Partnerschaften und Ab- Bildung und Wissenschaft sowie Industrie, Arbeit und Kom- kommen nieder. So fördert die DFG derzeit vier deutsch-fran- munikation. Ein deutsch-schwedischer Workshop zum Thema zösische Graduiertenkollegs, drei davon unter dem Dach der „Physik in der Medizin“ fand auf Initiative des BMBF in Zu- Deutsch-Französischen Hochschule (DFH siehe auch 69.2.2.2). sammenarbeit mit dem schwedischen Wissenschaftsrat statt. 1981 schloss die DFG eine Rahmenvereinbarung über die Zu- Prioritäre Forschungsschwerpunkte mit Schweden sind die sammenarbeit auf dem Gebiet der experimentellen und klini- Biotechnologie, die Waldforschung sowie Forstwissenschaften, schen Medizin mit dem INSERM (französisches Nationales Nanotechnologie und Umweltforschung. Mit Finnland – das Institut für Gesundheit und medizinische Forschung). eine überaus erfolgreiche Innovationspolitik verfolgt – gibt Neben den Förderprogrammen für Studierende und es ebenfalls regelmäßige Konsultationen seitens des BMBF. Graduierte hat DAAD eine Reihe von Sonderprogrammen Engster Kooperationspartner ist hier das Ministerium für zum Ausbau der deutsch-französischen Beziehungen aufge- Handel und Industrie aber auch die Nationale Technologie- legt. So wird im Rahmen des seit über 15 Jahren laufenden agentur Tekes und die Akademie von Finnland. Bilaterale deutsch-französischen Programms PROCOPE (Projektbezo- Kooperationsschwerpunkte sind auch hier z.B. die Biotechno- gener Personenaustausch mit Frankreich) die grenzüber- logie, Waldforschung und Forstwissenschaften sowie ein schreitende wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen intensiver Austausch über Innovationsfragen. Wissenschaftlern in Universitäten und außerhochschulischen Mit den Niederlanden besteht auf dem Gebiet der Forschungseinrichtungen beider Länder intensiviert. Verkehrsforschung eine enge Kooperation. Eine intensive Der seit 1981 jährlich vom französischen Forschungs- deutsch-niederländische Zusammenarbeit findet zudem in ministerium gemeinsam mit der Alexander von Humboldt- regionalen Netzwerken zwischen nordrhein-westfälischen Stiftung (AvH) verliehene Preis „Gay-Lussac/Humboldt“ wür- Hochschulen und Unternehmen sowie niederländischen digt die Verdienste von Wissenschaftlerinnen und Wissen- Partnern statt. Hier werden regionale Fragestellungen wie schaftlern um die deutsch-französische Zusammenarbeit in z.B. Wasserwirtschaft am Rhein bilateral untersucht. Wei- Forschung und Lehre. tere Kooperationsgebiete sind Biowissenschaften, Physik, 1997 wurde zwischen dem Fraunhofer-Institut für Chemie, Geowissenschaften, Gesundheitsforschung und Lasertechnik (ILT) und drei französischen Institutionen Mathematik. (CNRS, CGA, DGA) ein Kooperationsvertrag geschlossen und Drucksache 15/3300 – 538 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

ein Joint-Venture „Coopération Laser Franco-Allemande“ Mitglieder: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (CLFA) mit Sitz in Paris gegründet. (DLR) und Nationaal Lucht- en Ruimtevaartlaboratorium (NLR) Zwischen der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft mit je 50 Prozent Beteiligung Deutscher Forschungszentren (HGF) und dem „Centre National de la Recherche Scientifique“ (CNRS, französisches Rechtsstellung Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung) wurde im Januar 2003 ein neues Kooperationsabkommen unter- Stiftung nach niederländischem Privatrecht. zeichnet. Ganz im Sinn der mit der Neuausrichtung der HGF angestrebten stärkeren internationalen Vernetzung erwei- Aufgaben tert das Abkommen das bereits seit 1983 bestehende Koopera- tionsinstrumentarium auf Kooperationsprojekte, z.B. in Form Betrieb und Weiterentwicklung des größten und modern- von „Programmes Internationaux de Coopération Scientifique“ sten Niedergeschwindigkeitswindkanals Europas (LLF) (PICS), von „Laboratoires Européens Associés“ (LEA) oder von sowie weiterer 10 Windkanäle verschiedener Größe für „Groupement de Recherches Européen“ (GDRE). unterschiedliche Aufgaben in Deutschland und den Nie- Seit 1981 sind die Max Planck Gesellschaft (MPG) und derlanden. Für die europäische Industrie werden auf Ver- der CNRS durch einen Kooperationsvertrag zur Förderung tragsbasis Windkanaluntersuchungen und aerodynami- des Austauschs von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- sche Optimierungen für die Entwicklung von zivilen und lern und zur Durchführung gemeinsamer Forschungspro- militärischen Flugzeugen, Flugkörpern, Helikoptern sowie gramme verbunden. von Brücken, Autos und Gebäuden durchgeführt. Die Windkanäle des DNW dienen ferner der Forschung und 69.2.2 Bilaterale Institutionen Entwicklung in der Luftfahrt.

69.2.2.1 Stiftung Deutsch-Niederländische Struktur und Haushalt Windkanäle (DNW) Organ der Stiftung ist der paritätisch besetzte Lenkungs- P.O. Box 175 ausschuss (je zwei Vertreter der Mitglieder und der zustän- NL–8300 AD Emmeloord digen Ministerien). Er wird von einem Ausschuss, beste- Tel.: 00 31-527 24 85-55 hend aus acht Vertretern der Industrie und Wissenschaft, Fax: 00 31-527 24 85-82 beraten. E-Mail: [email protected] Internet: www.dnw.aero

Ausgaben in Mio. € Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Ist 2003 Soll 2004

Laufende Ausgaben 15,9 15,6 17,3 18,7 19,3 darunter: Personalausgaben (9,2) (9,2) (9,8) (10,9) (11,2) Investitionen 3,1 3,0 2,2 2,3 2,3 insgesamt 19,0 18,6 19,5 21 21,6 Personal 146 146 138 144 143

Quelle: BMBF/DNW

Der Haushalt des DNW wird zum größten Teil aus den Entgelten der Kunden für die Tests finanziert. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 539 – Drucksache 15/3300

69.2.2.2 Deutsch-Französische Hochschule • Förderung von Begegnungen im Hochschul- und Forschungs- bereich und von Kooperationsvorhaben mit anderen dt. und Am Staden 17, franz. Einrichtungen und Behörden unter Einbeziehung der D-66121 Saarbrücken hochschulexternen Berufsbildung. Tel.: (06 81) 5 01 - 13 67 Fax: (06 81) 5 01 - 13 55 Struktur und Haushalt

Rechtsstatus: Hochschule, völkerrechtliche Einrichtung Die Organe der DFH sind (Regierungsabkommen zwischen Deutschland und Frankreich aus dem Jahr 1997) • der/die Präsident/in und der/die Vizepräsident/in

Verbund von Mitgliedshochschulen aus Deutschland und • der Hochschulrat Frankreich • die Versammlung der Mitgliedshochschulen Aufgaben Der/die Präsident/in verfügt über ein Sekretariat, das von Aufgabe der DFH ist die Stärkung der Zusammenarbeit zwi- einem/einer Generalsekretär/in geleitet wird. Der Hochschulrat schen D und F im Hochschul- und Forschungsbereich, ein- der DFH legt die Leitlinien fest und ist paritätisch binational schließlich Weiterbildung, Forschung und Ausbildung des zusammengesetzt. Die Versammlung der Mitgliedshoch- wissenschaftlichen Nachwuchses: schulen setzt sich aus je einem Vertreter der Mitgliedshoch- schulen zusammen. • Förderung der Einrichtung gemeinsamer integrierter Die Regierungen von Bund und Ländern der Bundes- Studiengänge und Vergabe von Stipendien an die Teil- republik Deutschland und die Regierung der Französischen nehmer; Republik stellen der DFH Mittel in vergleichbarer Höhe zur Verfügung. Der deutsche Beitrag setzt sich zusammen aus Pro- • Förderung von Kooperationsvorhaben im Bereich der Gra- grammkosten (90 Prozent – davon 70 Prozent Bund, 30 Pro- duiertenausbildung; zent Länder – und 10 Prozent Verwaltungskosten Beteiligung an den Sekretariatskosten durch AA). • Beteiligung an der Vorbereitung gemeinsamer FuE-Vor- Im Studienjahr 2003/2004 sind rund 4 800 haben; Studierende unter dem Dach der DFH eingeschrieben, verteilt auf 115 Studiengänge (111 grundständige Studiengänge und 4 • Unterstützung der telekommunikativen Vernetzung der Masterstudiengänge). Die DFH hat z.Zt. 86 Mitglieder (42 Mitgliedshochschulen, insbesondere zur Förderung des französische und 44 deutsche Hochschulen) sowie zusätzlich Informationsaustausches und des Fernunterrichts; 47 Partnerhochschulen.

Ausgaben in Mio. € Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Ist 2003 Soll 2004

Frankreich 2,65 3,78 3,63 4,58 4,46 Deutschland 2,65 3,48 4,18 4,08 4,58 ·BMBF 2,13 2,37 2,61 2,61 2,93 ·AA 0,26 0,33 0,35 0,35 0,40 · Länder 0,25 0,78 1,21 1,12 1,25 Drucksache 15/3300 – 540 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

69.2.2.3 Centre Marc Bloch ten, insbesondere Geschichte, Landeskunde, Philosophie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Sozialanthropologie, (Deutsch-Französisches Forschungszentrum für Sozialgeographie, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft. Sozialwissenschaften) Schiffbauerdamm 19 Struktur und Haushalt D-10117 Berlin Tel.: (0 30) 20 93 37 95 Der Haushalt des Centre Marc Bloch wird überwiegend vom fran- Fax: (0 30) 20 93 37 98 zösischen Außenministerium, dem Wissenschaftsministerium und dem CNRS getragen. Verschiedene Forschungsprojekte Statut werden mit französischen und deutschen Drittmitteln finan- ziert. Von deutscher Seite wird das CMB vom BMBF seit 2001 im Das Centre Marc Bloch (CMB) ist eine Forschungseinrichtung Wege einer Festbetragsfinanzierung mit 255 T€/a unterstützt. französischen Rechts mit finanzieller Selbstständigkeit in Der Senat von Berlin stellt die Räumlichkeiten in einem Gebäu- Trägerschaft des französischen Außenministeriums. Es unter- de der Humboldt-Universität zu Berlin zur Verfügung. steht dabei gleichzeitig dem französischen Wissenschafts- ministerium. Darüber hinaus ist das Centre (als Unité de Re- 69.2.2.4 Villa Vigoni cherche Associée 1795) dem Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) angegliedert, der großen außerhochschu- Villa Vigoni e.V. lischen Forschungseinrichtung Frankreichs. Das Bundes- Via Giulio Vigoni, 1 ministerium für Bildung und Forschung und der Senat von I-22017 Loveno di Menaggio Berlin unterstützen das Centre. Tel.: 0039 0344 361 11 Fax: 0039 0344 361 210 Aufgaben Internet: www.villavigoni.it

Das Centre Marc Bloch ist eine Forschungseinrichtung für Entstehung und Mitgliedschaft französische und deutsche Wissenschaftler, Postdoktoranden und Doktoranden. Das Zentrum betreibt interdisziplinär aus- Die Villa Vigoni wurde der Bundesrepublik Deutschland 1983 gerichtete Forschung und Nachwuchsförderung in den Geistes- von einem italienischen Staatsbürger mit der Auflage ver- und Sozialwissenschaften unter Einbeziehung von Forschern macht, die Einrichtung für Begegnungen wissenschaftlichen und Forschungsthemen Mittel- und Osteuropas. So kooperiert und kulturellen Charakters zwischen Italienern und Deutschen das Zentrum mit wissenschaftlichen Einrichtungen und For- zu nutzen. Der 1986 gegründete Verein Villa Vigoni e.V. ist scherteams namentlich in Ungarn, Polen und Tschechien. mit dem Betrieb der Begegnungsstätte betraut. Mitglieder Die Forschung am Zentrum gliedert sich derzeit in des Vereins sind die Bundesrepublik Deutschland, die Republik die Themenschwerpunkte: Italien, die Länder Bayern, Baden-Württemberg, Saarland, Sachsen, die italienischen Regionen Lombardei, Bozen, Trient • Europa im Wandel, sowie Wissenschaftseinrichtungen und Einzelpersönlich- keiten aus beiden Ländern. • Geschichte, Soziologie und Recht in komparatistischer Perspektive, Aufgaben und Ziele

• Geschichte, kollektives Gedächtnis und Wandel der politi- Die Villa Vigoni fördert die deutsch-italienischen Bezieh- schen Identitäten, ungen in Wissenschaft, Bildung und Kultur unter Einbezieh- ung ihrer Verflechtungen mit Wirtschaft, Gesellschaft und • Islam in Europa. Politik. Die Villa Vigoni richtet pro Jahr über 40 Tagungen mit mehr als 1 300 Teilnehmern aus. Mit seinen Programmen und Das Centre Marc Bloch organisiert regelmäßig eigene wissen- Aktivitäten schafft die Villa Vigoni ein Netzwerk des Dialogs schaftliche Tagungen. zwischen beiden Ländern in Bildung, Wissenschaft und über Kultur, Wirtschaft und Politik. Damit sorgt es für einen leb- Der interdisziplinären Ausrichtung des Zentrums entspre- haften Austausch von Ideen zwischen Wissenschaftlern, chend, sind dort alle sozialwissenschaftlichen Fächer vertre- Politikern, Künstlern und Öffentlichkeit. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 541 – Drucksache 15/3300

Struktur und Haushalt Die Ausgaben werden im Wesentlichen durch Mitglieds- beiträge getragen (Republik Italien und Bundesrepublik Organe des Vereins sind neben der Mitgliederversammlung Deutschland jeweils 310 000 €). Für Verwaltung der Liegen- das Kuratorium sowie ein deutscher und ein italienischer schaften wendet die Bundesrepublik Deutschland zusätz- Präsident. Die laufenden Geschäfte führt der Generalsekretär. lich 574 000 € (2002) auf.

Ausgaben in Mio.€ Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004

Sächliche Verwaltungs- 0,18 0,30 0,49 0,49 0,38 ausgaben und Investitionen Personalausgaben 0,32 0,64 0,64 0,73 0,77

69.2.2.5 Deutsch-Französisches Forschungs- Rechtsstellung institut Saint-Louis Das ISL wird gemeinsam von Deutschland und Frankreich ent- 5, rue du Général Cassagnou, B. P. 34, sprechend dem von beiden Regierungen am 31. März 1958 un- F-68301 Saint Louis terzeichneten Abkommen betrieben. Ein Verwaltungsrat, der Postanschrift: Postfach 12 60, aus je drei von ihren Regierungen bestellten Mitgliedern be- D-79574 Weil am Rhein steht, legt auf Vorschlag des Wissenschaftlichen Beirats, dem je neun deutsche und französische Vertreter angehören, sowohl Gemeinsames Forschungsinstitut im Geschäftsbereich des ein kurzfristiges als auch ein mittelfristiges Forschungspro- Bundesministeriums der Verteidigung und des französischen gramm fest. Verteidigungsministeriums Personal und Haushalt Aufgaben Im ISL waren 2003 417 Bedienstete tätig (davon 324 französische Das Institut betreibt Grundlagenforschung sowie wissen- und 93 deutsche Staatsangehörige). Die 88 Planstellen für Wis- schaftliche Untersuchungen und grundlegende Vorent- senschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die 86 Planstellen wicklung auf dem Gebiet des Waffen- und Munitionswesens. für Ingenieure und hoch qualifizierte Techniker werden nach Die Arbeiten erstrecken sich auf die Themen: Wirkung von Möglichkeit paritätisch mit Angehörigen beider Staaten besetzt. Laserstrahlung auf Materie, Panzerdurchschlag / Panzer- Die Mittel für die Geschäftsführung des Instituts wer- schutz, Detonik, Schutz und Umfeld des Soldaten, Beschleu- den von Frankreich und Deutschland je zur Hälfte zur Verfü- nigung und Steuerung von Geschossen sowie die dazugehöri- gung gestellt. Danach entfallen auf den Bundeshaushalt, Ein- gen Messverfahren. zelplan 14 (Geschäftsbereich des BMVg):

Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004

Ausgaben in Mio.€1 20,66 20,24 21,38 21,78 22,14 Gesamtes Personal 2 429 425 420 417 413

1 Deutscher Anteil 2 ohne Auszubildende; IST jeweils zum 30.06.

Quelle: BMVg Drucksache 15/3300 – 542 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

69.3 Bilaterale Zusammenarbeit mit den basierten Wirtschaftsraum zu entwickeln, stellt besondere Ländern Mittel-, Ost- und Südeuropas Anforderungen an die nationale, regionale und europäische Innovationspolitik. Die Erweiterung der EU bietet durch die Die Zusammenarbeit mit den Mittel-, Ost- und Südosteuro- Integration des wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Po- päischen Ländern steht im Zeichen der europäischen Inte- tenzials in Mittel-, Ost- und Südosteuropa und die damit ver- gration. Gemäß den Kopenhagener Beschlüssen vom 13. De- bundene Erhöhung der Innovationskraft eine Reihe von zember 2002 sind die baltischen Republiken Estland, Lett- Chancen und Möglichkeiten. Aber um dieses Potential zu er- land und Litauen sowie Polen, Tschechien, die Slowakei, Slo- schließen, müssen weitere Anstrengungen zur Überwindung wenien und Ungarn im Mai 2004 beigetreten, Bulgarien und der noch vorhandenen strukturellen Defizite in den Partner- Rumänien werden 2007 der Europäischen Union beitreten. ländern unternommen werden. Daher hat der forschungs- Kroatien, Serbien-Montenegro, die Ehemalige Jugoslawische und innovationspolitische Dialog mit Mittel-, Ost- und Südost- Republik Mazedonien, Bosnien und Herzegowina sowie Albanien europa eine große Bedeutung. Deutschland kommt dabei als sind in den laufenden Stabilisierungs- und Assoziierungspro- wichtigem strategischen Partner Mittel-, Ost- und Südosteu- zess der Europäischen Union eingebunden. Für diese Länder ropas eine besondere Rolle zu. Ziel der Politik des BMBF in wurde während der griechischen EU-Präsidentschaft die Pers- Bezug auf diese Region ist es, die bestehenden Kontakte und pektive eines EU-Beitritts erneuert. Kooperationen sowie die Erfahrungen und gemeinsamen Damit verändern sich auch die Ziele und die Rahmen- Interessen für eine Weiterentwicklung und Vernetzung der bedingungen der bilateralen Zusammenarbeit in Bildung Innovationspotentiale zu nutzen, um so produktive Synergien und Forschung. Während bisher die Unterstützung der Integra- zum gegenseitigen Vorteil zu erbringen. tion der Beitrittskandidaten in die europäische Bildungs- und Schwerpunkte in der Zusammenarbeit betreffen Forschungszusammenarbeit im Mittelpunkt stand, sind zu- aktuell die Stimulierung und Vernetzung regionaler Innova- künftige Kooperationsschwerpunkte die tionsinitiativen nach dem Modell des InnoRegio Programms des BMBF und seiner Folgeprogramme „Innovative Wachs- • Verknüpfung der jeweiligen Potenziale in Forschungs- und tumskerne“ und „Interregionale Allianzen“ sowie das breite Entwicklungsprojekten im gegenseitigen Interesse Spektrum der mittelstandsbezogenen Innovationsförderung. Neben der Durchführung bi- und multilateraler Experten- • Abgleichung der Forschungs- und Innovationspolitiken treffen, Workshops und Konferenzen unterstützt das BMBF unter Beibehaltung von Diversität und Wettbewerb gezielte Anbahnungsmaßnahmen, um Kooperationen zwi- schen innovativen Regionen in Deutschland und den Partner- • Stimulierung der Zusammenarbeit in europäischen ländern zu stimulieren und die interregionale Zusammen- Netzwerken zur Lösung drängender Probleme von bilatera- arbeit vorzubereiten. ler oder europäischer Bedeutung, wie die Schaffung der Eine wichtige Rolle für die Zusammenarbeit mit Mittel-, Grundlagen für Wachstum und Beschäftigung Ost- und Südosteuropa spielen die Initiativen der deutschen Wissenschafts- und Forschungsorganisationen, die die part- • Intensivierung des Auf- und Ausbaus des Europäischen nerschaftliche Zusammenarbeit mit Organisationen und Ins- Bildungs- und Forschungsraums insgesamt. titutionen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa systematisch aus- bauen. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Die bilaterale Forschungskooperation hat sich mit vielen in einem erweiterten Europa ist dabei ein wichtiges Zukunfts- Staaten dieser Region auf hohem wissenschaftlichen Niveau thema. Aus der Fülle der strukturell ausgerichteten Einzel- zum gegenseitigen Vorteil entwickelt, sie trägt zur Stärkung maßnahmen sollen die internationalen Graduiertenkollegs des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Deutschland der Deutschen Forschungsgemeinschaft und die International bei. Die Durchführung gemeinsamer Projekte im Rahmen Research Schools der MPG hervorgehoben werden. Ein erstes der nationalen und europäischen Fachprogramme nimmt Graduiertenkolleg zum Thema „Moderne Polymermaterialien“ einen zunehmenden Raum ein. Mit der verstärkten Interna- der Universitäten Dresden, Gleiwitz und Prag wurde bereits tionalisierung des BMBF unter Öffnung der nationalen Fach- genehmigt, weitere Graduiertenkollegs mit Beteiligung ost- programme, verbunden mit einer stärkeren Orientierung europäischer Forschungseinrichtungen sind in Planung. Die nach Brüssel, kommt der bilateralen Zusammenarbeit bei der International Research Schools der Max-Planck-Gesellschaft Umsetzung der Programmatik des BMBF eine Vorreiterrolle zu. bieten jungen Doktoranden aus den mittel- und osteuropäi- Das in Lissabon formulierte EU-Gemeinschaftsziel, schen Ländern einzigartige Möglichkeiten, mit neuen Fragen Europa bis zum Jahr 2010 zum wettbewerbfähigsten, wissens- der Wissenschaft vertraut zu werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 543 – Drucksache 15/3300

Die bedeutenden Partner in der bilateralen wie auch Von der wissenschaftlichen Forschung zur politischen Umset- in der europäischen Zusammenarbeit sind die EU-Beitritts- zung“ im Oktober 2003 in Kattowitz insbesondere den Themen länder Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Slowenien. „Bildung für die Nachhaltigkeit“ und „nachhaltige Produk- Mit Estland, Lettland, Litauen wurden 2003 Memoranden über tionstechnologien“. Im Breslauer Kommunique vom 09. Mai die zukünftige Gestaltung der Zusammenarbeit in Bildung 2003 im Rahmen des „Weimarer Dreiecks“ haben die drei und Forschung unterzeichnet. Auch die Weiterentwicklung Staatschefs Frankreichs, Polens und Deutschlands eine ver- der Zusammenarbeit mit Rumänien und Bulgarien schreitet stärkte trinationale Hochschulzusammenarbeit insbesondere voran. Schwerpunkte der bilateralen Zusammenarbeit mit an der Viadrina in Frankfurt an der Oder verabredet. Ein tri- den Beitrittsstaaten liegen in den Bereichen der Neurowissen- nationales viersprachiges Nukleus-Modellvorhaben mit zwei schaften, der Genomik und Proteomik, den neuen Materialien, Masterstudiengängen „European Governance“ und „Inter- den physikalischen und chemischen Technologien, der Bio- nationales und Interkulturelles Konfliktmanagement“ wird technologie, den Umweltforschung und -technik, der Gesund- 2004 gestartet. Das Nukleus-Modell wird weiter ausgebaut heitsforschung, den Informationstechnologien und den Pro- werden. duktionstechnologien. Auswertungen der Ausschreibungen Besonderer Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit zum 5. Europäischen Forschungsrahmenprogramm haben Ungarn sind die Biowissenschaften und die Biotechnologien. ergeben, dass die Einrichtungen aus den Beitrittsländern be- Hier wurden und werden entscheidende Impulse für eine In- sonders häufig mit deutschen Partnern gemeinsame Projekte tensivierung der Zusammenarbeit im bilateralen sowie im durchführen. Den Kooperationsanbahnungen unter dem europäischen Rahmen gegeben. Expertentreffen zur Genom- laufenden 6.EU-Forschungsrahmenprogramm und seinen forschung führten auch zu Kooperationen im Rahmen des spezifischen Programmen wird daher besondere Bedeutung 6.EU-Forschungsrahmenprogramms und zu einer gemeinsa- beigemessen. men Beteiligung an ERA-NET Aktivitäten. Ein bilaterales Sti- Ein Beispiel für die regionale Zusammenarbeit ist die pendienprogramm in der Pflanzengenomforschung ergänzt Verkehrsforschung, deren Bedeutung vor dem Hintergrund die Instrumente der Zusammenarbeit. Die Ergebnisse einer der EU-Erweiterung wächst. Nach dem Abschluss eines Memo- Fachtagung mit den Wissenschaftseinrichtungen und Mittler- randum of Understanding auf Initiative des BMBF mit Polen organisationen zur Verbesserung des Austauschs zwischen und Ungarn im Bereich Verkehrslogistik hat ein internationa- Studierenden, Wissenschaftlern und Dozenten im Oktober ler Workshop zur Mobilitätssicherung im September 2003 in 2002 werden die Beziehungen zwischen beiden Ländern in- Dresden der Kooperation in der Verkehrsforschung wichtige tensivieren. Impulse verliehen. Zwei Themen stehen im Mittelpunkt: Darüber hinaus fördert das BMBF das Collegium Bu- „Grenzüberschreitende Probleme“ der nachhaltigen Mobili- dapest, ein Institute of Advanced Study für Mittel- und Osteu- tätsentwicklung in den neu entstehenden Euroregionen und ropa in Budapest. „Universelle Mobilitätsprobleme“, die aus Strukturwandelpro- Wichtige Themen der Zusammenarbeit mit Tschechien zessen in Städten, Regionen und Ballungsräumen erwachsen. leiten sich aus den traditionellen Stärken des Nachbarlands Mit Polen sind in der Gesundheitsforschung in einer in den Bereichen innovativer Technologien einschließlich der gemeinsamen Ausschreibung zu den „Klinischen Neurowis- Produktionstechnologien ab. In diesen Bereichen, aber auch senschaften“ erstmalig nationale Programme verbunden darüber hinaus, entwickeln sich mit Tschechien Initiativen zur worden. Seit Juni 2003 werden 13 Vorhaben mit Fördermit- interregionalen Zusammenarbeit insbesondere in den Grenz- teln beider Seiten in Höhe von insgesamt 6 Mio. € gefördert. regionen Sachsens und Thüringens. In der Umweltforschung Dieses Modell soll auf andere Themen wie die Materialfor- spielen die Projekte in Zusammenhang mit dem Internation- schung ausgeweitet werden. Ein Projekt „Simulation von Hoch- alen Elbeschutzabkommen eine bedeutende Rolle. Im Zeit- wasser im Einzugsgebiet der Oder mit einem gekoppelten raum 2001–2004 werden aus den Fachprogrammen des BMBF Modellsystem“, zu dem auch die Entwicklung eines Konzepts zwei Projekte zum Themenbereich „Huminstoffeinträge in zur Minderung des Gefahrenpotenzials künftiger Oderhoch- Oberflächengewässern und deren Relevanz für die Trinkwas- wasser gehörte, erhielt durch das Oderhochwasser im Jahr serproduktion“ gefördert. 2002 besondere Bedeutung. Im Zusammenhang mit den natio- Die Schwerpunkte der Zusammenarbeit mit nalen Rahmenprogrammen „Handlungsorientierte Nachhal- Slowenien sind die Entwicklung und die Anwendung neuer tigkeitskonzepte“ und „Verletzlichkeit des Systems Erde“ rückt Materialen einschließlich der Nanotechnologie sowie die dieses Thema zunehmend in der Vordergrund der bilateralen Informations- und Kommunikationstechnologien. Eine Aktivitäten. Als Auftaktveranstaltung widmete sich der Summer School 2004 zur Nanotechnologie in Bled soll jun- deutsch-polnische Workshop „Nachhaltige Entwicklung – gen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Region Drucksache 15/3300 – 544 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

einen Überblick über den Stand der wissenschaftlichen und sozialen Stabilisierung der Region und der beginnenden Forschung, einen Einblick in die nationalen Politiken und die Integration in die Europäische Union; diese fünf südosteur- europäische Forschungspolitik auf diesem Gebiet geben und, opäischen Länder besitzen den Status von potentiellen Bei- daraus abgeleitet, auch die Anforderungen an gutes Wissen- trittskandidaten. Kroatien hat bereits einen Antrag auf Auf- schaftsmanagement vermitteln. nahme der Beitrittsverhandlungen bei der EU gestellt. Ein Expertentreffen in den Bereichen Lasertechnologie, deutliches Signal in diese Richtung wurde mit der gemein- Biotechnologie und Gesundheitsforschung dienten der Vor- samen Erklärung der Staats- und Regierungschefs der EU- bereitung bi- und multilateraler Forschungsprojekte in Länder und der westlichen Balkanländer am 21. Juni 2003 in Estland, Lettland und Litauen. Die im Mai 2003 gezeichne- Thessaloniki gesetzt, die die besondere Rolle von Wissen- ten drei Memoranda of Understanding werden die Zusam- schaft und Technologie für die politische und wirtschaftliche menarbeit vertiefen und dynamisieren. Die Integration von Stabilisierung der Region betont. Sie wurde anlässlich des EU- weiteren Partnern in den skandinavischen Ländern soll in Gipfels zum Westlichen Balkan verabschiedet und verweist Zukunft zu einer strategischen regionalen Kooperationen mit darauf, dass die Zukunft des Westlichen Balkans innerhalb den Ostseeanrainerstaaten führen. Projekte in den Bereichen der EU liege. Die Schwerpunkte des BMBF in der Zusammen- Genomforschung, Energieforschung (Tonschiefer) und Lim- arbeit mit diesen fünf Staaten sind die Unterstützung des nologie sind in Vorbereitung. Stabilisierungsprozesses und die Hinführung Südosteuropas Pilotcharakter für die Zusammenarbeit mit Rumänien zum Europäischen Bildungs- und Forschungsraum. Als Instru- haben die gemeinsamen Aktivitäten im Bereich Nachhaltige mente dienen hierzu bilaterale Aktivitäten sowie multilatera- Entwicklung. Im Produktionsintegrierten Umweltschutz (PIUS) le bzw. regionale Veranstaltungen, wie z.B. gemeinsame Work- werden gemeinsame Aktionsfelder erschlossen und ein um- shops, Beratungsprojekte sowie Informations- und Koopera- fangreiches Kooperationsnetz mit staatlichen und privaten tionsveranstaltungen mit anbahnendem Charakter. Vor- Betrieben, Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen gebil- rangige Forschungs- und Arbeitsfelder sind die Informations- det. Im Mittelpunkt der laufenden Kooperationen stehen kom- und Kommunikationstechnologien und die Forschungs- und plexe Einspartechnologien zur Vermeidung negativer Umwelt- Innovationspolitik. Ferner werden die Bestrebungen der auswirkungen in der industriellen Produktion und zu höherer Partnerstaaten unterstützt, ihre nationalen und gemeinsa- ökonomischer Effizienz. Neuer Schwerpunkt sind umwelt- men Interessen gegenüber der EU-Kommission im Hinblick schutzbezogene Aus- und Weiterbildungskooperationen zwi- auf die Europäischen Förderprogramme zu vertreten und schen deutschen und rumänischen Berufsbildungseinrich- aktiv daran teilzuhaben. Damit werden wichtige Grundlagen tungen, die eine Brücke zu einem anderen Kooperations- für die künftige bilaterale Zusammenarbeit mit Partnern in schwerpunkt, E-Learning, schlagen. Das BMBF fördert das Südosteuropa und ihre Einbindung in europäische Strukturen New Europe College Bukarest, ein multidisziplinäres For- geschaffen. schungszentrum der Geistes- und Sozialwissenschaften. Ziel Beispielhaft hervorzuheben sind folgende Aktivitäten: ist es, zukünftige Hochschullehrer und Forscher der interna- tionalen Wissensgemeinschaft insbesondere aus Süd-Ost- • Die Ergebnisse eines multilateralen BMBF-Workshops „Co- Europa zu qualifizieren und den Austausch mit der interna- operation in Research, Science and Technology with the tionalen Wissenschaftsgemeinschaft zu fördern. South East European-Countries within the framework of the In Bulgarien und Rumänien fördern BMBF und AA Stabilisation and Association process“ sind in den von der den Aufbau des Bulgarisch-Rumänisch-Interuniversitären griechischen EU-Präsidentschaft im Jahr 2003 initiierten Europazentrums (BRIE) nach dem Vorbild der Europauniver- Aktionsplan für die Länder des Westlichen Balkans im Bereich sität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Mit zwei viersemestri- Wissenschaft und Technologie eingeflossen. Das BMBF unter- gen Postgraduierten-Programmen, Europastudien und Wirt- stützt und begleitet die Umsetzung des Aktionsplans. schaftsinformatik, soll ein Beitrag zur regionalen, grenzüber- schreitenden Zusammenarbeit und zur europäischen Inte- • Beratungsprojekt „Restructuring the Serbian Research Land- gration geleistet werden. BRIE wird auf rumänischer Seite von scape and the existing Innovation System“: Die Re-Orientie- der Akademie für Wirtschaftswissenschaften Bukarest mit rung der nationalen Forschungspolitik und des Innovations- dem Wirtschaftskolleg in Giurgiu und auf bulgarischer Seite systems ist ein wichtiger Schritt bei der europäischen Inte- von der Universität Rousse getragen. gration. BMBF unterstützt eine entsprechende Initiative des Die Zusammenarbeit mit Kroatien, Serbien-Monte- serbischen Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und negro, E.J.R. Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Entwicklung mit einer Beratung durch ein deutsches Exper- Albanien steht im Zeichen der politischen, wirtschaftlichen tenteam. Ziel des Vorhabens ist es, mittel- und langfristige Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 545 – Drucksache 15/3300

Ziele zu definieren, Prioritäten zu setzen und umsetzungs- Weißrussland weiterhin ein sehr beachtliches Potenzial. fähige Maßnahmen zu entwickeln. Die Unterstützung der Besonders ausgeprägt ist die Zusammenarbeit im Bereich der Pilot-Evaluierung eines serbischen Forschungsinstitutes soll optischen Technologien, namentlich auf dem Gebiet der die Methodik anhand eines praktischen Beispiels verdeutlichen. Laserforschung und -technik. Georgischen Forschern wurde Ausrüstung für eine vertiefende Galliumarsenid-Forschung • Im Bereich des Nachhaltigen Dezentralen Wassermanage- bereitgestellt. Gemeinsame Projekte und Gemeinschafts- ments wurden im Rahmen eines BMBF-Vorhabens in Albanien, stände auf Messen sowie Fragen der Aus- und Weiterbildung Serbien und Montenegro die lokale Situation und der aktuelle stehen im Vordergrund der Kooperation. regionalspezifische Bedarf bei Wasserver- und -entsorgung identifiziert. Aufbauend auf den erreichten Ergebnissen wird Physikalische Grundlagenforschung ein Netzwerk aus den wichtigsten Akteuren in allen südost- europäischen Ländern geplant. Hierzu zählen Vertreter aus Die gemeinsame Arbeit deutscher und russischer Wissen- Forschung, Verwaltung und Industrie aus den Ländern schaftlerinnen und Wissenschaftler an Großgeräten von Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, der E.J.R. Einrichtungen der HGF und WGL gestaltet sich seit Jahren im- Mazedonien, Serbien-Montenegro, Bulgarien, Rumänien und mer intensiver. Beispielhaft dafür ist das Deutsch-Russische Griechenland. Labor im Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotronstrahlung (BESSY), das im September 2001 seine • Das Projekt SINSEE, Scientific Information Network South-East- Arbeit aufgenommen hat. Russische Gastwissenschaftler nut- Europe, trägt zur elektronischen Vernetzung aller wissenschaft- zen ihren Aufenthalt, um Material- und Grenzschichtunter- lichen Einrichtungen Südosteuropas und zum Anschluss an suchungen durchzuführen. Die Zusammenarbeit zwischen das europäische Forschungsnetz GEANT bei. Damit wird nach Physikern aus Deutschland und dem Vereinigten Institut für Jahren der Isolation eine wichtige Grundlage für die bilaterale Kernforschung (VIK) in Dubna hat sich weiterhin positiv ent- und europäische Zusammenarbeit geschaffen. Das BMBF hat wickelt. Die Vereinbarung zwischen dem BMBF und dem VIK mit einem Pilotprojekt die technische und organisatorische von 1991 über Zusammenarbeit und Nutzung von Anlagen Konzeption dieses Datennetzes unterstützt und eine erste Pilot- des VIK wurde zum 01.01.2003 erneut um drei Jahre verlängert. installation gefördert. Weitere Beratungsleistungen werden Das BMBF plant in den nächsten Jahren neue Groß- über den DFN-Verein zur Verfügung gestellt. Zur Koordinie- projekte der Grundlagenforschung. Internationale und ins- rung der Aktivitäten wurde im Rahmen der griechischen EU- besondere russische Partner sind eingeladen worden, sich am Präsidentschaft auch auf deutsche Initiative eine Task Force zu Auf- und Ausbau des Freie-Elektronen-Röntgenlasers im For- diesem Thema eingesetzt, in der das BMBF über sein Interna- schungszentrum DESY in Hamburg, der Anlagen der Gesell- tionales Büro aktiv mitarbeitet. schaft für Schwerionenforschung GSI in Darmstadt und einer Hochfeldmagnetanlage im Forschungszentrum Rossendorf 69.4 Bilaterale Zusammenarbeit mit den zu beteiligen. Nachfolgestaaten der Sowjetunion Umwelt- und Klimaforschung, Meeres-, Polar- und Geoforschung Schwerpunktländer in der Zusammenarbeit mit den Ländern der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) – den Nach- Die Gewässerforschung untersucht in mehreren Projekten folgestaaten der Sowjetunion – sind Russland, die Ukraine Wassergüte, -menge und -bewirtschaftung der Flüsse Oka, sowie Weißrussland. Für Russland ist auf dem Gebiet der For- Wolga, Elbe und Rhein. Hier wurden im Bereich der Umwelt- schungskooperation Deutschland der wichtigste EU-Partner. technologien zwei neue Projekte zur Sanierung schwermetall- Die Kooperation mit den GUS-Staaten umfasst nahe- kontaminierter Böden begonnen. zu alle Gebiete von Forschung und Technologie. Diese Länder Der Erforschung der globalen Bedeutung der werden darüber hinaus auch bei der Umgestaltung ihrer For- Laptjew-See und ihrer großen Zuflüsse dienen weit gespann- schungslandschaft im Hinblick auf marktwirtschaftliche Erfor- te Aktivitäten auf dem Gebiet der Meeres- und Polarforschung dernisse unterstützt. im Rahmen gemeinsamer Schiffs- und Landexpeditionen. Schwerpunkte der bilateralen Zusammenarbeit sind: Unter Einbeziehung des deutsch-russischen „Otto-Schmidt- Labors für Meeres- und Polarforschung“ beim Institut für Physikalische und chemische Technologien und Materialforschung Arktis- und Antarktisforschung in Sankt Petersburg hat sich die Zusammenarbeit so erfolgreich entwickelt, dass es gelun- Auf diesen Gebieten existiert in Russland, der Ukraine und gen ist, einen im November 2002 eröffneten „Kooperativen Drucksache 15/3300 – 546 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Studiengang für Angewandte Meeres- und Polarforschung“ Umweltbiotechnologie gefördert worden. Ausgebaut werden an der Universität Bremen und dem Verbund norddeutscher sollen die vorhandenen Kooperationen auf den Gebieten Universitäten sowie der Staatlichen Universität Sankt Peters- Genom- und Proteomforschung, Bioinformatik, Forschung burg zu etablieren (Programm POMOR). zur biologischen Sicherheit, Nanobiotechnologie und Bioethik. Von erheblicher regionaler, aber auch internationa- ler Bedeutung ist die Unterstützung der interdisziplinären Informations- und Kommunikationstechnologien Aralsee-Forschung unter Beteiligung kasachischer, usbeki- scher, russischer und deutscher Wissenschaftlerinnen und Die vielschichtigen Kontakte und Partnerschaften mit Russ- Wissenschaftler. Hervorzuheben ist das gemeinsame Projekt land in den Bereichen Information und Kommunikation sol- „Choresm“, in dem die Voraussetzungen für eine effektive len durch eine neue Fachvereinbarung wesentlich unterstützt Landwirtschaft bei sehr knappem Wasser und salzhaltigem werden, die sich u.a. auf Höchstleistungsrechnen, mathema- Boden unter den besonderen ökologischen, ökonomischen tische Modellierung, Softwareengineering, virtuelle und er- und sozialen Bedingungen einer Schlüsselregion Usbekistans weiterte Realität, Informationsverarbeitung nach biologischen untersucht werden. Prinzipien, Internetmanagement und -anwendungen kon- Gemeinsame und international besetzte Expeditionen zentriert. in den Pamir, das Altai-Gebirge, den Kaukasus und nach Sibirien unterstützen die weltweite Forschung der euro-asiatischen KMU-Kooperation Festlandsplatten einerseits sowie Klima- und Umweltverän- derungen anderseits. Schrittweise wurde die beiderseits vorteilhafte Zusammen- arbeit von deutschen kleinen und mittleren Unternehmen Weltraumforschung und -technik (KMU) mit Forschungsinstituten, Hochschulen und Unterneh- men aus mehreren GUS-Staaten im Rahmen verschiedener Seit über 10 Jahren gestaltet sich die Kooperation im Weltraum- Förderprogramme ausgebaut. Maßgeblich tragen dazu Kon- forschungsbereich mit der russischen Agentur ROSAVIAKOS- taktbüros der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungs- MOS positiv, insbesondere beim Betrieb der Internationalen einrichtungen (AiF) bei. Besondere Bedeutung hat der Infor- Raumstation ISS, an dem sich Deutschland und Russland mations- und Erfahrungsaustausch zur Innovationspolitik ge- beteiligen. Zielstrebig werden multilaterale Aktivitäten im wonnen. Mit Russland, Weissrussland, der Ukraine und der ESA- und EU-Rahmen und bilaterale Kooperationsmaßnahmen Republik Moldau wurden mehrere bi- und multilaterale Semi- zur Nutzung von Synergiepotentialen für Wissenschaft und nare zu den Instrumenten der Innovationspolitik durchgeführt. Wirtschaft beider Seiten verstärkt. Beispielhaft stehen dafür Arbeiten zum europäischen zivilen Satellitennavigations- Akademischer Austausch system Galileo, zur Fernerkundung, Geoinformatik, Kommuni- kation und Materialforschung. Mit erheblichen Bundesmitteln wurde im Berichtszeitraum wiederum der gegenseitige Austausch von einigen Tausend Information und Dokumentation Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierende, insbesondere über die Deutsche Forschungsgemeinschaft Die Nutzung der Online-Dienste des Fachinformationszentrums und den Deutschen Akademischen Austauschdienst, geför- Karlsruhe und des elektronischen Volltextdienstes GetInfo, der dert. Bei der Zuerkennung von Stipendien und Preisen der gemeinsam mit der Technischen Informationsbibliothek Alexander von Humboldt-Stiftung gehört Russland zu den Hannover durchgeführt wird, soll in Russland durch gezielte drei führenden Ländern. Die deutschen Hochschulen pflegen Marketingaktivitäten der acht Partnerorganisationen unter Ein- Kontakte mit Einrichtungen (Hochschulen, Akademie-Insti- beziehung zahlreicher weiterer Informationszentren weiter tuten, staatlichen Forschungszentren) in faktisch allen GUS- verstärkt werden. Künftig sollen russische Datenbanken in den Staaten, und zwar sowohl im Forschungs- als auch im Bildungs- Bereichen Patente, Mathematik und Kristallografie beim Fach- bereich. In einer Reihe von Fällen konnten bereits gemeinsa- informationszentrum Karlsruhe implementiert werden. me Studiengänge konzipiert werden.

Biotechnologie Multilaterale Zusammenarbeit

In den letzten zehn Jahren sind etwa 50 gemeinsame Projekte Nachhaltig ergänzt wird die bilaterale Zusammenarbeit vor allem auf den Gebieten Biosensorik, Neurobiologie und durch die Internationale Vereinigung zur Förderung der Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 547 – Drucksache 15/3300

Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissen- • die europäische Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten schaftlern aus den Unabhängigen Staaten der früheren zu fördern, Sowjetunion (INTAS) in Brüssel für den zivilen Bereich sowie das Internationale Wissenschafts- und Technologie- • länderübergreifende Probleme, insbesondere im Umwelt- zentrum (IWTZ) in Moskau und das Ukrainische Wissen- bereich, zu lösen, schafts- und Technologiezentrum (UWTZ) in Kiew für den ehemaligen militärisch-industriellen Sektor. Im Rahmen • europäische Infrastrukturen und Normen zu entwickeln, dieser europäischen und internationalen Initiativen ist eine große Zahl bilateraler Kooperationsverbindungen ent- • den europäischen Binnenmarkt zu verwirklichen. standen. Deutschland zählt bei allen genannten Initiativen zu den aktivsten westeuropäischen Kooperationspartnern. EUREKA stellt so auch eine instrumentelle Ergänzung zum Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union dar. 69.5 Europäische Initiativen, Organisationen EUREKA hat ferner eine Brückenfunktion zu den Staaten Mittel- und Forschungseinrichtungen und Osteuropas übernommen.

69.5.1 Eureka Besonderheiten

Sekretariat: Rue Neerveld 107 • Bottom-up: Projektanstöße „von unten“, d.h., die Initiative geht B-1200 Brüssel von den Projektteilnehmern aus, die in eigener Initiative The- Tel.: 00 32 2 777 09 50 ma, Partner, Art und Umfang der Zusammenarbeit festlegen. Fax.: 00 32 2 770 74 95 Internet: www.eureka.be • „Schlanke“ Administration mit einem einfachen und schnellen Antragsverfahren. EUREKA/COST-Büro des BMBF im DLR Postfach 24 01 07 • Ziel sind anwendungsorientierte FuE-Vorhaben. D-53154 Bonn Tel.: (02 28) 38 21 - 3 52 • Geeignete Plattform für die Zusammenarbeit zwischen Ost– Fax: (02 28) 38 21 - 3 53 und Westeuropa. Internet: www.dlr.de/EUREKA/ • EUREKA-Projekte erhalten nicht automatisch eine staatliche Entstehung und Mitgliedschaft Förderung. Falls Projektteilnehmer eine Förderung benöti- gen, müssen sie sich in ihren eigenen Ländern darum be- Die europäische Forschungsinitiative EUREKA wurde 1985 in werben. In Deutschland stehen ihnen dazu alle einschlägi- Hannover gegründet. Derzeit gibt es 34 Mitglieder: Die 25 gen Programme (Bund, Länder, Stiftungen etc.) offen, es EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Israel, Kroatien, Norwegen, gibt jedoch keine speziell für EUREKA reservierten Mittel. Rumänien, Russische Föderation, Schweiz, Serbien und Mon- tenegro, Türkei und die Europäische Kommission. Darüber • Die Initiative bietet hierdurch besonders für KMU einen hinaus können sich grundsätzlich auch Teilnehmer aus Nicht- attraktiven Rahmen zur Verwirklichung von grenzüber- mitgliedstaaten an einzelnen EUREKA-Projekten beteiligen. schreitenden Innovationen. EUREKA ist ein flexibler und offener Rahmen für Kooperationen in Forschung und Entwicklung im anwen- Organisation dungsnahen Bereich für zivile Zwecke, mit dem die Mitglied- staaten ihre Unternehmen und Forschungseinrichtungen Ein besonderes Merkmal von EUREKA ist die dezentrale Struk- zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in innovati- tur. Arbeitseinheiten in den Partnerstaaten bilden gemeinsam ven Projekten motivieren wollen. ein flexibles, mit wenig Bürokratie arbeitendes Netzwerk. Der EUREKA trägt dazu bei, Vorsitz wechselt jährlich unter den Mitgliedsländern.

• das in Europa vorhandene Potenzial an Fachleuten, Knowhow, • EUREKA-Ministerkonferenz - oberstes politisches Gremium; Einrichtungen und finanziellen Ressourcen besser zu nutzen, legt Ziele und Strukturen fest; tagt einmal jährlich zum Abschluss des jeweiligen Vorsitzes; Drucksache 15/3300 – 548 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Interparlamentarische Konferenz von Abgeordneten der Innerhalb der strategischen EUREKA-Initiativen (den nationalen Parlamente; tagt als Multiplikator- und Koordi- sog. Clustern) aus dem Bereich der Informationstechnologie nierungsgremium einmal jährlich vor der Ministerkonferenz; E!2365 MEDEA+, E!2023 ITEA und E!1888 PIDEA sind darüber hinaus weitere 14 neue Unterprojekte mit einem Gesamtfinan- • Gruppe Hoher Repräsentanten - bereitet die Entschei- zierungsvolumen von 460 Mio. € gestartet. Deutsche Partner dungen der Ministerkonferenz vor und überwacht die Um- sind an 8 dieser Vorhaben mit einem Finanzvolumen von über setzung ihrer Beschlüsse; trifft zwischen den Ministerkon- 55 Mio. € (davon knapp 19 Mio. € BMBF-Fördermittel) beteiligt. ferenzen alle wichtigen Entscheidungen; Mit Stand Juli 2003 liefen in EUREKA 728 Projekte mit einem Finanzvolumen von rund 2,0 Mrd. €, davon 179 Projekte • Nationale Projektkoordinatoren - Ansprechpartner für mit deutscher Beteiligung und einem deutschen Anteil von 246 Projektteilnehmer und andere Interessenten; sie sind für Mio. €. Zu den Schwerpunkten zählen die Umwelt- und Bio- die administrative Bearbeitung der Anträge verantwortlich technologie, die Fertigungstechnik sowie die Informations- und und informieren in ihren Staaten über EUREKA (in Deutsch- Kommunikationstechnik. land das EUREKA/COST-Büro im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR); 69.5.2 COST – Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaft- • EUREKA-Sekretariat in Brüssel - gemeinsames Dienstleistungs- lichen und technischen Forschung zentrum der Mitgliedsländer; unterhält u.a. die EUREKA-Pro- jektdatenbank. COST-Sekretariat beim Rat der EU rue de la Loi 175 B-1048 Brüssel Aktuelle Entwicklung Tel.: 00 32 2 285 68 43 Fax.: 00 32 2 285 84 24 Schwerpunkte des dänischen Vorsitzjahres (Juli 2002 bis Juni Internet: www.consilium.eu.int/cost 2003) waren die politische Diskussion um die Positionierung von EUREKA im Europäischen Forschungsraum ERA, die Zu- sammenarbeit bzw. Synergie mit der Europäischen Union, COST-Sekretariat der Kommission der EU eine Verbesserung der internen Organisation und der Ent- rue de la Loi 200 scheidungsprozesse in EUREKA sowie Maßnahmen zur weiteren B-1049 Brüssel Verbesserung der Projektqualität. Tel.: 00 32 2 296 28 46 Das Projekt E! 417 EUROMAR MERMAID (Marine Fax.: 00 32 2 299 39 60 Environmental Remote-Controlled Measuring and Integrated Detection System) wurde mit dem EUREKA Lillehammer Award ESF-COST Office 2003 für seinen herausragenden Beitrag zum Umweltschutz in 149 Avenue Louise Europa ausgezeichnet. Unter Leitung des GKSS-Forschungs- P.O. Box 12 zentrums und mit Fördermitteln des BMBF wurde im Rahmen B-1050 Brüssel von MERMAID ein intelligentes Küstenüberwachungssystem Tel.: 0032 2 533 3800 entwickelt, das heute von der 4H Jena Engineering GmbH pro- Fax: 0032 2 533 3890 duziert und vermarktet wird und weltweit im Einsatz ist. Internet: www.cost.cordis.lu/src/home.cfm Für den Zeitraum von Juli 2003 bis Juni 2004 hat Frankreich den EUREKA-Vorsitz übernommen, danach wer- EUREKA/COST-Büro des BMBF im DLR den die Niederlande folgen. Postfach 24 01 07 D-53154 Bonn Statistik Tel.: (02 28) 38 21 - 3 57/3 59 Fax: (02 28) 38 21 - 3 60 Während des dänischen Vorsitzes haben insgesamt 168 neue Internet: www.dlr.de/COST/ Projekte mit einem Gesamtvolumen von 396 Mio. € das EURE- KA-Label erhalten. An 40 dieser Vorhaben sind deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen beteiligt, eines dieser Projekte wurde aus Mitteln des BMBF gefördert. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 549 – Drucksache 15/3300

Entstehung und Mitgliedschaft spezifischen Programmen und anderen Forschungsinitiativen wird hingearbeitet. Im Gegensatz zu der eher anwendungs- COST (Coopération Européenne dans le domaine de la recherche orientierten EUREKA-Initiative deckt COST dabei den Bereich scientifique et technique) bildet seit 1971 einen Rahmen, in dem der Grundlagenforschung ab. sich europäische Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen zusammenschließen, um an der Realisierung von Organisation gemeinsamen Vorhaben zu arbeiten - hauptsächlich in der Grundlagenforschung, aber auch der Forschung auf vorwettbe- • Ministerkonferenz - oberstes Entscheidungsgremium; tagt in werblicher Ebene und der Forschung von öffentlichem Interesse. unregelmäßigen Abständen (letzte Konferenz im Mai 2003).

Mitglieder: zurzeit die 25 EU-Staaten sowie Bulgarien, Island, • Ausschuss Hoher Beamter - oberstes Entscheidungsgremium Kroatien, Norwegen, Rumänien, Schweiz, Türkei, Serbien- zwischen den Ministerkonferenzen; tagt viermal jährlich. Montenegro, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und Israel als kooperierendes Land. • COST Sekretariat beim Rat der EU - unterstützt den Aus- schuss Hoher Beamter. Aufgaben und Ziele • COST Sekretariat bei der Europäischen Wissenschaftsstif- Die COST-Zusammenarbeit, die grundsätzlich thematisch tung (ESF) - unterstützt die Aktionsteilnehmer. offen ist, konzentriert sich zurzeit hauptsächlich auf folgende Themenbereiche: Informations- und Kommunikationstech- • Verwaltungsausschüsse - koordinieren innerhalb der ein- nologie, Verkehr und Transport, Meteorologie/Geowissen- zelnen Aktionen. schaften, Umwelt, Land- und Forstwirtschaft sowie Biotech- nologie und Lebensmitteltechnologie, die medizinische, physi- • Technische Ausschüsse - für größere thematische Bereiche; kalische und chemische Forschung, Materialforschung, Nano- bewerten Neuvorschläge, übernehmen das Monitoring lau- wissenschaften, Hoch- und Tiefbau in Städten, Sozialwissen- fender Vorhaben und sind für die Schlussevaluation der schaften. Ziel ist auch hier die ständige weitere Integration der Aktionen zuständig. nationalen Forschungskapazitäten zu einer immer leistungs- stärkeren „Science Community“ im europäischen Binnenmarkt. Statistik

Bei der Zusammenarbeit gelten folgende Prinzipien: COST erfuhr mit Beginn der 80er Jahre einen stetigen Zuwachs. Seit 1990 ist das Interesse sprunghaft gestiegen und schlägt • Alle Mitgliedstaaten einschließlich der Europäischen Gemein- sich in einem kontinuierlichen Anwachsen der Zahl der Aktio- schaft können Forschungsvorhaben als COST-Aktionen vor- nen nieder. Insgesamt liegt die Anzahl der laufenden Aktio- schlagen (Bottom-up-Prinzip). nen zur Zeit bei etwa 180, darunter 175 Aktionen mit deutscher Beteiligung. Aufgrund von budgetären Begrenzungen kön- • Die Teilnahme an COST-Aktionen folgt dem à-la-carte-Prinzip, nen derzeit nicht mehr als 200 Aktionen durchgeführt werden. d. h., jedes Mitgliedsland ist berechtigt, jedoch nicht ver- pflichtet, an einer jeweiligen Aktion teilzunehmen. Aktuelle Entwicklung

• Alle Vorhaben werden auf der Ebene der Mitgliedstaaten Inhaltlich: im Bereich Biomaterialien untersucht eine Ad- finanziert. Falls Teilnehmer sich um eine staatliche För- hoc-Gruppe die Möglichkeiten der Synergie innerhalb der derung bemühen, geschieht dies im nationalen Rahmen. einzelne Fachbereiche von COST und mit anderen interna- tionalen Organisationen, um diesen Bereich gegebenen- • Die Zusammenarbeit findet in Form von „konzertierten falls stärker zu motivieren; das Gleiche gilt für die Aktivi- Aktionen“ statt, d. h. durch die Koordinierung nationaler täten im Bereich der Nanowissenschaften. Forschungsvorhaben. Organisatorisch: Im Zuge der Verlagerung des Sekre- tariates zur ESF werden die Verwaltungsabläufe in Organisa- COST ergänzt die Arbeiten im 6. EU-Rahmenprogramm und tion und Durchführung gestrafft und die Bewertungskri- hat den Weg für viele dort behandelte Themen vorbereitet. Auf terien und -verfahren für Aktionsvorschläge überarbeitet, um eine noch stärkere Verbindung von COST- Aktivitäten mit den die wissenschaftliche Qualität weiter zu erhöhen. Drucksache 15/3300 – 550 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

69.5.3 Europäische Weltraumorganisation (ESA) • Technologieprogramme;

8 - 10, rue Mario Nikis • im Rahmen des Allgemeinen Haushalts die erforderlichen F-75738 Paris Cedex 15 Basis- und Unterstützungsaktivitäten. Internet: www.esa.int Die im Jahr 2001 eingeleiteten Bemühungen, die institutio- Mitglieder: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, nelle Zusammenarbeit von EU und ESA zu intensivieren Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, und auf eine vertraglich abgesicherte Grundlage zu stellen, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, sind Ende 2003 in ein Rahmenabkommen zwischen ESA Spanien; Kanada beteiligt sich im Rahmen eines Kooperations- und EU gemündet. Daneben wurden weitere Anstreng- abkommens an den einzelnen Programmen. ungen unternommen, die Rolle Europas als Raumfahrt- Akteur in der Welt zu festigen. Dazu zählen insbesondere Die Europäische Weltraumorganisation ESA wurde am 30. Mai 1975 durch Zusammenschluss von Vorläufereinrichtungen • der im Jahre 2003 mit einem Grünbuch der Europäischen (ELDO, ESRO) gegründet, um die Zusammenarbeit europäi- Kommission (EK) eingeleitete Konsultationsprozess zur scher Staaten zu ausschließlich friedlichen Zwecken auf dem Raumfahrt-Strategie mit dem Ergebnis eines Aktions- Gebiet der Weltraumforschung und -technologie sicherzu- plans in Form des Weißbuchs vom 11.11.2003 ; stellen und zu entwickeln. Große weltraumtechnische Pro- gramme im Infrastrukturbereich sind Bestandteil der ESA- • der auch von Deutschland unterstützte Vorschlag, die Zu- Aktivitäten, wie die Entwicklung der Trägerfamilie Ariane ständigkeit der EU für Raumfahrtfragen in der in Beratung und das Programm zur bemannten Raumfahrt, in dessen befindlichen Europäischen Verfassung zu verankern, sowie Rahmen die europäische Beteiligung an der Internationalen Raumstation (ISS) durch das Labormodul COF (Columbus Orbi- • die Aufnahme der Raumfahrt als eigenständige Thematik tal Facility) und durch Versorgungsflüge mit dem ATV (Auto- im 6. Forschungsrahmenprogramm der EU. mated Transfer Vehicle) verwirklicht werden. Ferner werden Programme u.a. in den Bereichen Erforschung des Weltraums, Struktur und Haushalt Erdbeobachtung, Telekommunikation, Navigation und For- schung unter Weltraumbedingungen in der ESA durchgeführt. Organe der ESA sind der Rat und der Generaldirektor. Der Rat besteht aus Vertretern der Mitgliedstaaten. Im Auftrag der Bun- Aufgaben desregierung vertritt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raum- fahrt e.V. (DLR) die deutschen Interessen und leitet die deutsche • Entwicklung und Förderung der Zusammenarbeit zwi- Delegation im ESA-Rat und in den übrigen ESA-Gremien. schen europäischen Staaten für ausschließlich friedliche Neben dem Hauptquartier in Paris unterhält die ESA Zwecke auf den Gebieten Weltraumforschung, Weltraum- folgende Niederlassungen/Einrichtungen: technik und weltraumtechnische Anwendung sowie • ESTEC, das Europäische Weltraumforschungs- und Tech- • Ausarbeitung und Durchführung einer langfristigen nologiezentrum in Noordwijk (Niederlande). Hier sind vor europäischen Weltraumpolitik und eines europäischen allem die technischen Forschungs- und Testeinrichtungen Weltraumprogramms sowie einer Industriepolitik. der ESA angesiedelt;

Hierzu werden folgenden Aktivitäten durchgeführt: • ESOC, das Europäische Weltraumbetriebszentrum in Darm- stadt mit dem Satellitenkontroll- und Rechenzentrum sowie • extraterrestrische Forschung im Rahmen des wissenschaft- den Bodenstationen in Redu (Belgien) und Villafranca lichen Programms; (Spanien). Darüber hinaus werden Bodenstationen in Perth (Australien), Fucino (Italien), Malindi (Kenia), Ibaraki (Japan), • Programme zur Weltrauminfrastruktur (insbesondere Maspalomas (Kanarische Inseln/Spanien) und Kiruna Ariane, ATV, COF); (Schweden) benutzt. ESOC ist insbesondere für die Kontrolle der meisten europäischen Satelliten zuständig; • Anwendungsprogramme in den Bereichen Erdbeobachtung, Telekommunikation, Navigation und Forschung unter • ESRIN in Frascati (Italien) mit seinen wissenschaftlichen und Weltraumbedingungen; technischen Informationsdiensten (IRS) und dem „Earthnet“- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 551 – Drucksache 15/3300

Programmbüro, das mit Empfang, Vorverarbeitung, Archi- • CSG Kourou (franz. Guyana) als Startanlage für europäische vierung und Verteilung von Fernerkundungs-Satellitendaten Raketensysteme. betraut ist; Insgesamt hat das BMBF 2003 zum Gesamtfinanzrahmen der • EAC, das Europäische Astronautenzentrum in Köln-Porz, ESA in Höhe von ca. 2,9 Mrd. € einen Beitrag von ca. 542 Mio. € seit seiner Gründung im Jahr 1989 „home base“ des europäi- geleistet. Damit beteiligt sich Deutschland mit ca. 21,3 Pro- schen Astronautencorps. Es ist neben ESOC die zweite ESA- zent am ESA-Gesamthaushalt 2003 und ist hinter Frankreich Niederlassung in Deutschland; mit ca. 26,3 Prozent zweitgrößter Beitragszahler der ESA.

Ausgaben in Mio. € Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004

Laufende Ausgaben 2 258,2 2 431,5 2 701,3 2 783,3 2 568,2 darin enthalten: Personalausgaben (ohne Fremdpersonal) (165,2) (190,8) (215,0) (214,7) (233,9) Investitionen 104,5 90,2 110,4 169,9 130,5 Insgesamt 2 362,7 2 521,7 2 811,7 2 953,2 2 698,7 Permanentes ESA- Personal* 1 784 1 856 1 977 1 971 1 967

* Aufgrund der komplexen ESA-Organisationsstruktur ist eine Aufteilung in wissenschaftliches, technisches und Verwaltungspersonal nicht durch- führbar.

Quelle: DLR

69.5.4 Europäische Organisation für Kernfor- Aufgaben schung – Europäisches Laboratorium für Teilchenphysik (CERN) Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Elementarteilchen der Materie (Hochenergiephysik) mit den Schwerpunkten: CH-1211 Genf 23 Tel.: 00 41 22 - 7 67 61 11 • Untersuchung der elementaren Bausteine der Materie und Fax: 00 41 22 - 7 67 65 55 der sie zusammenhaltenden Kräfte mit Hilfe von Teilchen- E-Mail: [email protected] beschleunigern; Internet: www.cern.ch • Kernphysik; Mitglieder: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Finn- land, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, • Förderung der internationalen Zusammenarbeit auf dem Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schwe- Gebiet der Hochenergiephysik; den, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechien, Ungarn • Bau des großen Hadronen-Beschleunigers (LHC) bis 2007, Rechtsstellung einschließlich der Experimentieranlagen und Entwicklung der benötigten GRID-Technologie, um die anfallenden Internationale Organisation (Grundlage: Staatenkonvention Datenmengen (mehr als 100 Megabytes pro Sekunde) erfas- vom 1. Juli 1953). sen zu können. Drucksache 15/3300 – 552 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• CERN ist die weltweit größte Forschungseinrichtung Struktur und Haushalt der Hochenergiephysik. Neben herausragenden Erfolgen in der Physik, für die CERN-Wissenschaftler 1984 und Die Mittel für die Durchführung der Arbeiten werden zum größ- 1992 den Nobelpreis erhielten, hat CERN mannigfache ten Teil von den Mitgliedstaaten (Drittstaaten beteiligen sich mit technologische Innovationen aufzuweisen. Beispielhaft freiwilligen Beiträgen am Bau des LHC) jeweils in Höhe eines nach sei erwähnt, dass CERN die Wiege des World Wide Web BSP-Schlüssel ermittelten Beitragsprozentsatzes zur Verfügung ist. gestellt. Der deutsche Beitragsanteil beträgt zur Zeit rd. 23 Prozent.

Ausgaben in Mio. sFr Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 1 028 1 059 1 077 1 280 1 256 Personal 2000 2001 2002 2003 2004 2 702 2 702 2 550 2 419 2 560* * Erhöhung bedingt durch „Insourcing“

Quelle: BMBF

Aktuelle Entwicklung Aufgaben

Die Fertigstellung des großen Hadronenkolliders LHC mit sei- Bau, Instrumentierung und Betrieb von auf der südlichen nen Experimenten bis zum Jahr 2007 beansprucht nun den Erd-Halbkugel gelegenen astronomischen Observatorien: Großteil der Ressourcen. Nur in geringem Umfang werden • Betrieb des Observatoriums mit insgesamt 15 Teleskopen deshalb gegenwärtig Experimente zur Hadronenphysik in 2 400 m Höhe auf La Silla in Chile, dessen größtes opti- durchgeführt. Mit dem LHC soll insbesondere die Suche nach sches Teleskop einen Spiegeldurchmesser von 3,6 m hat; dem sog. Higgs-Boson fortgesetzt werden; dadurch werden eine wesentliche Erweiterung des sog. Standard-Modells und • Betrieb des weltweit leistungsfähigsten optischen neue Einsichten in die Struktur der Materie erwartet. Teleskops (Very Large Telescope VLT) auf dem Paranal in der chilenischen Atacama-Wüste, dessen vier 8 m-Teles- 69.5.5 Europäische Organisation für kope zusammengeschaltet (interferometrisch) das Astronomische Forschung in der Lichtsammelvermögen eines 16 m-Teleskops aufweisen Südlichen Hemisphäre (ESO) (VLTI);

Karl-Schwarzschild-Straße 2 • Entwicklung neuer Teleskope und Instrumente; D-85748 Garching Tel.: (0 89) 3 20 06 - 0 • Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Fax: (0 89) 3 20 23 62 Astronomie; E-Mail: [email protected] Internet: www.eso.org • Betrieb der europäischen Koordinierungsstelle für das Weltraumteleskop HUBBLE. Mitglieder: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Portugal, Schweden, Schweiz, Verei- Struktur und Haushalt nigtes Königreich Die Mittel für die Durchführung der Arbeiten werden von Rechtsstellung den Mitgliedstaaten jeweils in Höhe eines nach BSP-Schlüssel ermittelten Beitragsprozentsatzes zur Verfügung gestellt. Internationale Organisation (Völkerrechtssubjekt, Grundlage: Der deutsche Beitragsanteil beträgt seit Juli 2002 21,16 Regierungsübereinkommen vom 5. Oktober 1962). Prozent. Im Jahr 2004 liegt der Beitrag bei ca. 22 Prozent. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 553 – Drucksache 15/3300

Ausgaben in Mio.€ Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 131 84 96 103 101 Personal* 2000 2001 2002 2003 2004 268 266 275 297 297 * zuzüglich ca. 200 Ortskräfte in Chile

Quelle: BMBF

Aktuelle Entwicklung Aufgaben

Ende der 90-er Jahre wurde der Start einer weltweiten Zusam- Aufgabe der EMBC ist die Förderung der europäischen Zu- menarbeit in der Radioastronomie beschlossen. Seit Juli 2002 sammenarbeit in der molekularbiologischen Forschung bauen die ESO, Spanien und astronomische Institute der USA durch und Kanada das neue Hochleistungs-Radioteleskop „Atacama Large Millimeter Array“ (ALMA) in Chile, das bis zum Jahre 2011 • Vergabe von Forschungsstipendien, fertig gestellt werden soll. Von seiner hundertfach besseren Auf- lösung als der des bisher größten Einzel-Millimeter-Radioteles- • Förderung von Arbeitstagungen und Kursen, kops wird eine neue Dimension in der Kosmologie erwartet. ALMA wird eine Leistungsfähigkeit haben, die über das bisher • Vergabe von Preisen an junge Forschungsgruppenleiter Erreichte um Größenordnungen hinaus geht; u.a. soll damit die (Young Investigator Award), Entstehung von Galaxien vor 12 Mrd. Jahren beobachtet werden. • Durchführung eines Programms für die elektronische 69.5.6 Europäische Konferenz für Molekular- Recherche und Veröffentlichung wissenschaftlicher biologie (EMBC) Berichte (E-BioSci),

Postfach 102240 • von Fördermitteln für kooperative Forschungsprojekte, D-69012 Heidelberg Tel.: (0 62 21) 88 91 - 0 • Veranstaltungen zum Thema „Lebenswissenschaft und Fax: (0 62 21) 88 91 - 2 10 Gesellschaft“. E-Mail: [email protected] Internet: www.EMBC.org Die Durchführung des Programms hat EMBC der Europä- ischen Organisation für Molekularbiologie, EMBO, übertra- Mitglieder: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, gen, eine privatrechtliche Organisation nach Schweizer Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Israel, Italien, Kroa- Recht. tien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schwe- den, Schweiz, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Ungarn Struktur und Haushalt

Rechtsstellung Die Mittel für die Durchführung der Arbeiten werden von den Mitgliedstaaten jeweils in Höhe eines nach BSP-Schlüssel Internationale Organisation (Grundlage: Regierungsüberein- ermittelten Beitragsprozentsatzes zur Verfügung gestellt. kommen vom 13. Februar 1969). Der deutsche Beitragsanteil beträgt rd. 23 Prozent.

Ausgaben in Mio.€ Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 11 12 15 14 14 Personal 2000 2001 2002 2003 2004 8109 911,5 Quelle: BMBF Drucksache 15/3300 – 554 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Aktuelle Entwicklung Aufgaben

Die EMBC bereitet ein Sonderprojekt zur Förderung koopera- Aufgabe des EMBL ist die Förderung der Zusammenarbeit euro- tiver Forschungsvorhaben vor. EMBO und EMBC spielen eine päischer Staaten in der molekularbiologischen Forschung. führende Rolle in der derzeitigen Diskussion über die • Durchführung molekularbiologischer Grundlagenfor- Gründung eines Europäischen Forschungsrats (ERC). schung in folgenden Bereichen: Zellbiologie, Strukturbio- logie, Entwicklungsbiologie, Genexpression, Bioin- 69.5.7 Europäisches Laboratorium für formatik; Molekularbiologie (EMBL) • Durchführung strukturbiologischer Untersuchungen mit Postfach 10 22 09 Synchrotronstrahlung in der Außenstelle beim DESY, D - 69012 Heidelberg Hamburg und in der Außenstelle bei ESRF sowie mit Tel.: (0 62 21) 38 70 Neutronenstrahlen beim ILL in Grenoble, Frankreich; Fax: (0 62 21) 38 73 06 E-Mail: [email protected] • Aufbau und Pflege von Datenbanken für Gen- und Prote- Internet: www.EMBL.de insequenzdaten beim Europäischen Institut für Bioinfor- matik, EBI (Außenstelle Hinxton, Großbritannien); Mitglieder: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Israel, Italien, Niederlande, • Durchführung eines Mäusegenetik-Programms in Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien Monterotondo (Italien);

Rechtsstellung • Aus- und Fortbildung von Lebenswissenschaftlern (Besu- cherprogramm, internationales PhD-Programm). Internationale Organisation (Grundlage: Regierungsüber- einkommen vom 10.05.1973). Struktur und Haushalt

Die Mittel für die Durchführung der Arbeiten werden von den Mitgliedstaaten jeweils in Höhe eines nach BSP-Schlüssel ermittelten Beitragsprozentsatzes zur Verfügung gestellt. Der deutsche Beitragsanteil beträgt rd. 24 Prozent.

Gesamtausgaben in Mio.€ Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 73 87 88 96 103 Personal 2000 2001 2002 2003 2004 437 524 563 563 692

Quelle: BMBF

Aktuelle Entwicklung Element wurden im EMBL 4 programm übergreifende Zen- tren zu folgenden Themen gebildet: Verarbeitung biolo- Die Mitgliedstaaten erarbeiten zur Zeit gemeinsam mit gischer Daten, bildgebende Verfahren, Technologien mit dem Management eine strategische Vorausschau (Strategic hohem Probendurchsatz und Krankheitsmodelle. Ferner Forward Look), die einen wissenschaftlichen, forschungs- hat das EMBL weitere Verträge über Partnerschaften und politischen und finanziellen Rahmen für die künftige Kooperationen mit Instituten der Spitzenforschung welt- Arbeit des EMBL setzen soll. Als neues organisatorisches weit geschlossen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 555 – Drucksache 15/3300

69.5.8 Europäische Synchrotron-Strahlungs- Aufgaben anlage (ESRF) • Betrieb der leistungsfähigsten Synchrotronstrahlungs- B.P. 220, anlage in Europa, mit deren Hilfe Forschungen über kon- F-38043 Grenoble Cédex densierte Materie in Physik, Chemie, Biologie, Medizin, Tel.: 0033 - 4 76 88 20 00 Meteorologie, Materialwissenschaften, Geophysik und Fax: 0033 - 4 76 88 20 20 Archäologie durchgeführt werden. Zu diesem Zweck erfol- E-Mail: [email protected] gen u.a.: Internet: www.esrf.fr • Entwicklung und Bau neuartiger Experimentiereinrichtungen; Mitglieder: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Schweiz, Nordsync (Zusammenschluss von Däne- • wissenschaftliche und technische Unterstützung auswär- mark, Finnland, Norwegen, Schweden), Benesync (Zusam- tiger Wissenschaftlergruppen aus den Mitgliedstaaten menschluss von Belgien, Niederlande) sowie als wissenschaft- bei Planung, Durchführung und Auswertung ihrer Mes- liche Mitglieder mit eingeschränkten Rechten: Portugal, sungen; Israel und Österreich • Förderung eigener wissenschaftlicher Aktivitäten. Deutscher Gesellschafter Struktur und Haushalt Deutsches Elektronen-Synchroton (DESY), Hamburg Der deutsche Beitragsanteil ist auf 25,5 Prozent festgelegt. Rechtsstellung

Gesellschaft nach französischem Privatrecht (Grundlage: Regierungsübereinkommen vom 16.12.1988).

Ausgaben in Mio.€ Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 66 69 72 73 75 Personal 2000 2001 2002 2003 2004 537 547 546 568 569 Quelle: BMBF

Aktuelle Entwicklung E-Mail: [email protected] Internet: www.ill.fr ESRF plant, die Nutzung der Synchrotronstrahlung in den Lebens- wissenschaften durch die Einrichtung neuer Strahlungsquellen Mitglieder: Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie und Kooperation mit ILL, EMBL und dem Institut für Strukturbio- als wissenschaftliche Mitglieder mit eingeschränkten Rechten: logie der Universität Grenoble im Rahmen der Partnerschaft für Schweiz, Spanien, Österreich, Italien, Tschechien und Russland Strukturbiologie (PSB) zu verstärken. Eine intensivere Zusammen- arbeit zwischen ESRF und DESY als den beiden wichtigsten Syn- Deutscher Gesellschafter chrotronstrahlungsquellen in Europa ist vorgesehen. Forschungszentrum Jülich GmbH 69.5.9 Institut Max von Laue - Paul Langevin (ILL) Rechtsstellung B.P. 156, F-38042 Grenoble Cédex Gesellschaft nach französischem Privatrecht (Grundlage: Re- Tel.: 00 33 - 4 - 76 20 71 11 gierungsabkommen vom 19.Januar 1967; zuletzt verlängert Fax: 00 33 - 4 - 76 48 39 06 bis 2013). Drucksache 15/3300 – 556 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Aufgaben • wissenschaftliche und technische Unterstützung auswärti- ger Wissenschaftlergruppen bei Planung, Durchführung • Betrieb des Höchstflussreaktors mit seinen Instrumenten. und Auswertung ihrer Messungen; Diese gegenwärtig leistungskräftigste Neutronenquelle der Welt dient Untersuchungen der Struktur und Dynamik fester • Förderung eigener wissenschaftlicher Aktivitäten. und flüssiger Materie in den Bereichen Materialforschung, Biologie, Chemie und Medizin. Zu diesem Zweck erfolgen u.a.: Struktur und Haushalt

• Entwicklung und Bau neuartiger Experimentiereinrichtungen; Der deutsche Beitragsanteil ist auf 33 Prozent festgelegt.

Ausgaben in Mio.€ Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 57 62 60 63 74 Personal 2000 2001 2002 2003 2004 409 417 415 427 427 Quelle: BMBF

69.5.10 Europäisches Zentrum für mittelfristi- • Verbesserung der Vorhersagetechniken durch For- ge Wettervorhersage (EZMW) schungs- und Entwicklungsarbeiten;

Shinfield Park • Fortbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissen- Reading RG2 9AX schaftlern der nationalen meteorologischen Dienste; Vereinigtes Königreich Tel.: 00 44-11 89 49 90 00 • Aufbau und Unterhalt einer meteorologischen Daten- Fax: 00 44-11 89 86 94 50 bank, die den meteorologischen Institutionen der Mit- E-Mail: [email protected] gliedstaaten für eigene Untersuchungen zur Verfügung Internet: www.ecmwf.int steht.

Mitglieder: EU-Länder; Jugoslawien1 , Norwegen, Schweiz, Türkei Struktur und Haushalt

Die Gründung des Europäischen Zentrums für mittelfristige Das leitende Gremium des EZMW ist der Rat, dem je zwei Wettervorhersage ist das Ergebnis europäischer Zusammen- Vertreter der Mitgliedstaaten angehören. Der Rat ernennt arbeit im Rahmen von COST. den Direktor, dem die Abteilungen Betrieb, Forschung und Verwaltung unterstehen. Er wird unterstützt durch einen Aufgaben Finanzausschuss, einen wissenschaftlichen und einen tech- nischen Beratungsausschuss. • Regelmäßige Herausgabe von mittelfristigen und saisonalen Wettervorhersagen;

1 Mitgliedschaft ruht seit dem 5. Juni 1992

In Mio.€ Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 Deutscher Beitrag 5,4 5,7 5,8 5,6 5,6 Gesamtbeträge 22,8 22,8 24,1 24,0 24,0 Quelle: BMVBW Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 557 – Drucksache 15/3300

69.5.11 Europäisches Hochschulinstitut (EHI) • Forschungsjahr über europäische Fragen und über die Entwicklung europäischer Institutionen (sog. Jean-Monnet- Badia Fiesolana Stipendien). Via die Roccettini, 9 I-50016 San Domenico di Fiesole (b. Florenz) Das EHI hat 1992 die Gründung des Robert-Schuman-Zentrums Tel.: 00 39-55-46 85-1 beschlossen, das Forschungsaufgaben zu großen übergrei- Fax: 00 39-55-46 85-298 fenden Fragestellungen des Aufbaus Europas wahrneh- men soll. Lehrkörper und Forschungsassistenten aus den Vertragsstaaten: EU-Staaten Abteilungen des EHI, unterstützt durch Gastprofessorin- nen und Gastprofessoren und dem Jean-Monnet-Lehrstuhl, Gründung koordinieren in Arbeitsgruppen Forschungsarbeiten zu bestimmten Themen, organisieren den Ausbau von inter- Durch völkerrechtliches Übereinkommen aus dem Jahre 1972. nationalen Kooperationsnetzen in ihren Forschungsberei- chen und veranstalten Kolloquien und Round-Table- Aufgaben Gespräche.

Das Europäische Hochschulinstitut ist eine Lehr- und Forschungs- Struktur und Haushalt anstalt für Graduierte. Aufgabe des Instituts ist es, durch Lehre und Forschung auf Hochschulebene zur Entwicklung des kultu- Organe des EHI sind der Oberste Rat, der Präsident und der rellen und wissenschaftlichen Erbes Europas beizutragen. Im Akademische Rat. Der Oberste Rat, dem je zwei Vertreter Rahmen seines allgemeinen wissenschaftlichen Programms der Vertragsstaaten angehören, beschließt den Haushalt entwickelt es interdisziplinäre Forschungsvorhaben über die des Instituts und legt die Hauptleitlinien für das EHI fest. wesentlichen Fragen der europäischen Politik und Gesellschaft. Den Stamm des international zusammengesetzten Lehr- Zu diesem Zweck bietet das Institut auf den Gebieten Geschichte und Forschungspersonals bilden 47 vollzeitbeschäftigte und Kulturgeschichte, Wirtschaftswissenschaften, Rechtswis- Professorinnen und Professoren. senschaften, Politologie und Gesellschaftswissenschaften jun- Die Gesamtausgaben (2002: rd. 29,5Mio. €) werden gen Studienabsolventen folgende Möglichkeiten: durch Beiträge der Vertragsstaaten, Drittmittel – vor allem von der EU – sowie geringe Eigenmittel finanziert. Deutsch- • Erwerb des Doktorgrades des EHI für Graduierte nach drei- land trägt wie Frankreich, Italien und Großbritannien jährigem Forschungsaufenthalt; 17,89 Prozent der mitgliedstaatlichen Beiträge (2002: 3,2Mio. € aus dem Haushalt des BMBF) und vergibt darüber • Erwerb eines speziellen „Master-Diploms“ für graduierte hinaus jährlich über den DAAD 29 Stipendien. Juristen und Wirtschaftswissenschaftler nach einjährigem Forschungsstudium;

Ausgaben in Mio.€ Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 Gesamtbudget 27,0 28,4 29,5 32,1 32,8

Deutscher Beitrag 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 (17,89 Prozent der Beiträge der Vertragsstaaten) Personal 2000 2001 2002 2003 2004 Von Mitgliedstaaten 154 158 158 158 158 finanziert Insgesamt (u. a. mit 186 192 192 193 197 EU-Mittel)

Quelle: EHI Drucksache 15/3300 – 558 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

69.5.12 Europäischer Transschall-Windkanal Kelvin (-163 Grad Celsius) und erhöhtem Druck der Simula- (ETW) tion und Optimierung neuer Flugzeuge unter Reiseflugbe- dingungen, d.h. bei sehr hohen Reynoldszahlen, dient. Ernst-Mach-Str. D-51147 Köln-Porz Struktur und Haushalt Tel.: (0 22 03) 6 09 - 1 10 Fax: (0 22 03) 6 09 - 2 14 Der Aufsichtsrat setzt sich aus Vertretern der Regierungen und der nationalen Forschungseinrichtungen der beteiligten Beteiligte: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Länder zusammen. Niederlande Seit Ende des Probebetriebs im Jahr 1999 wird der ETW zur Kontrolle der Messdaten anderer Windkanäle sowie Rechtsstellung für Forschung und Entwicklung genutzt. Bei gänzlich neuen Entwicklungen von Verkehrsflugzeugen soll nach Gesellschaft nach deutschem Privatrecht (European Transonic Möglichkeit die gesamte Entwicklung durch Tests im ETW Windtunnel GmbH; Gesellschafter: DLR, ONERA, DTI, NLR). durchgeführt werden. Der Betrieb des ETW soll sich durch Einnahmen aus Aufgaben den Tests selbst finanzieren. Solange dies nicht erreicht wird, tragen die beteiligten Länder bzw. die Gesellschafter das ver- Betrieb des weltweit modernsten kryogenen Transschall- bleibende Defizit in Höhe von derzeit 2,5 Mio. € jährlich; auf Windkanals, der durch Nutzung eines Stickstoffflusses bei 110 Deutschland entfallen davon 31 Prozent.

Ausgaben in Mio.€ Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 Betriebsausgaben 6,55 7,84 9,17 7,90 7,63 (ohne Abschreibungen) Investitionen 0,25 0,21 0,40 0,40 0,52 Gesamt 6,80 8,05 9,57 8,30 8,15 Personalstand 29 33 35 35 35

Quelle: BMBF/ETW GmbH

69.5.13 Europarat rung der kulturellen Vielfalt, den Risiken der neuen Techno- logien und Fragen der Bioethik. Europarat F-67075 Strasbourg Cédex Haushalt Tel.: 00 33-3 88 41 20 00 Internet: www.coe.int Im Kulturhaushalt des Europarats stehen im Jahr 2003 rd. 4,75 Mio. € zur Verfügung, im Bildungsbereich rd. Der Europarat wurde am 05. Mai 1949 gegründet. Die Zahl 4,61 Mio. €. seiner Mitgliedstaaten ist seit dem politischen und wirt- Für das gesetzgeberische Reformprogramm sowie schaftlichen Umbruch in den Staaten Mittel- und Osteuropas die technische Unterstützung und Zusammenarbeit im Bil- seit 1990 um 19 auf heute 44 gestiegen. dungswesen standen im Jahr 2003 rd. 1,69 Mio. € und 35 Personalstellen zur Verfügung. Aufgaben Deutschland leistet zum Gesamthaushalt des Euro- parats in Höhe von 177,5 Mio. € als einer der fünf Hauptbei- Im Zentrum der Aktivitäten des Europarats stehen die För- tragszahler einen Anteil von 12,5 Prozent. derung von Demokratie und Menschenrechte sowie zu Struk- Im Rahmen der Europäischen Kulturkonvention, der turen des Rechtsstaats. Außerdem befasst er sich u.a. mit der zum jetzigen Zeitpunkt 49 Staaten angehören, agieren vier Erhaltung des europäischen kulturellen Erbes unter Wah- Lenkungsausschüsse: Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 559 – Drucksache 15/3300

1. Lenkungsausschuss für Bildung (CD-ED) bildung einschließlich der Erarbeitung eines Referenzrahmens über Niveaustufen und Zertifizierungssysteme sowie eines 2. Lenkungsausschuss für Hochschulbildung und Forschung Portfolios (Ausweispapier) für individuellen Fremdsprachen- (CD-ESR) erwerb. Deutschland ist im Januar 1999 dem EuR-Fremd- sprachenzentrum in Graz beigetreten. 3. Lenkungsausschuss für Kultur (CD-CULT) Weiterhin ist für das Jahr 2005 ein europäisches Jahr der Demokratieerziehung durch Bildung geplant. 4. Lenkungsausschuss für kulturelles Erbe (CD-PAT) Aktuelle Entwicklungen Der CD-ESR unterstützt die gesetzgeberischen Reformen im Hochschul- und Forschungswesen in Mittel- und Osteuropa. Die 21. Erziehungsministerkonferenz fand vom 10. bis Ferner zählen zu den Schwerpunkten die Förderung 12.11.2003 in Athen statt. Sie hat sich schwerpunktmäßig mit der Mehrsprachigkeit in Schule, Hochschule und Erwachsenen- dem Thema „interkulturelle Bildung“ befasst.

70 Zusammenarbeit mit Ländern und Regionen außer- halb Europas

70.1 Zusammenarbeit mit den USA und • Weltraumforschung und Raumfahrttechnik Kanada Im Zentrum steht hier die Internationale Raumstation ISS, an deren Bau und Betrieb sich Deutschland maßgeblich Unter den Industrieländern zählen die USA zu Deutschlands beteiligt. Seit Oktober 2000 ist die Station permanent be- wichtigsten Partnerländern in der wissenschaftlichen und mannt und wird für Experimente genutzt. Der weitere Auf- technologischen Zusammenarbeit. In fast allen Zukunfts- bau hat sich allerdings durch das Shuttle-Unglück verzö- technologien nehmen Forschungsinstitute in den Vereinigten gert. Darüber hinaus gibt es intensive bilaterale Koopera- Staaten einen Spitzenplatz ein. Aus diesem Grund gibt es viele tionen in den Bereichen Extraterrestrik (z.B. das SOFIA-Pro- Kooperationen zwischen deutschen und US-amerikanischen jekt) und Erdbeobachtung. Institutionen, die zum Teil eigenen bilateralen Abkommen unterliegen. Sie sind Basis für ein enges Netzwerk deutsch- • Umwelt- und Klimaforschung/Umwelttechnologie amerikanischer Forschungsprojekte. Das WTZ-Abkommen zwi- Forschung zu Problemen des globalen Wandels können sinn- schen den USA und der Europäischen Union von 1998 eröffnet voll nur international bearbeitet werden. Deshalb kooperieren der Forschungszusammenarbeit, die die EU-Staaten sowie alle viele deutsch-amerikanische Projektpartner in diesem Bereich assoziierten Staaten einbezieht, eine weitere Ebene. Die Terror- im Rahmen großer internationaler Forschungsprogramme, so anschläge des 11. September 2001 haben einen Paradigmen- z. B. WCRP (Weltklimaforschungsprogramm) oder IGBP (In- wechsel ausgelöst, der auch die Forschungspolitik erfasst. Die ternationales Geosphären-Biosphären-Programm). Darüber Abwehr und Überwindung der Gefahren des Terrorismus ha- hinaus besteht eine fachliche Zusammenarbeit auch bei ben oberste Priorität erhalten, zu der auch Wissenschaft und internationalen Organisationen, wie z.B. bei der WMO (World Forschung ihre Beiträge zu leisten haben. Der freie Austausch Meteorological Organization) oder dem IPCC (Intergovern- von Informationen und Personen und die Publikation von Er- mental Panel on Climate Change). In beiden Ländern werden gebnissen, klassischen Prinzipien der Wissenschaft, wird vor zum Teil ähnliche Forschungsschwerpunkte bearbeitet, wie diesem Hintergrund einer Güterabwägung unterzogen. u. a.: natürliche Klimavariabilität und anthropogene Einflüs- Die DFG hat im Februar 2002 ein Verbindungsbüro in se, Wasser- und Spurenstoffkreislauf, Satellitenbeobachtung Washington eröffnet, das die Kontakte zu den Partnerorgani- und Klimamodellierung physiko-chemischer Prozesse in der sationen auf der nicht-staatlichen Ebene ausbauen und die Atmosphäre. Bilaterale Projekte zielen außerdem auf For- Stipendiaten der DFG betreuen wird. schungsbeiträge und einen entsprechenden Erfahrungs- Die Schwerpunkte der bisherigen Kooperation liegen austausch für eine Verbesserung von Managementoptio- in den Bereichen: nen im Umweltbereich. Ein zentraler Aspekt ist dabei der Drucksache 15/3300 – 560 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Methodenvergleich zur Altlastensanierung (BMBF/EPA In allen Bereichen der Wissenschaft und Forschung sorgen Phase II) und zum Flächenmanagement (BMBF/EPA Phase eine Fülle von Initiativen in Wissenschaft und Wirtschaft sowie III) in verdichteten Regionen (Brown Fields). jährlich einige tausend öffentlich geförderte Wissenschaftler- und Studentenaufenthalte im jeweils anderen Land und ein • Physikalische Grundlagenforschung traditionell intensiver Informationsaustausch für eine fast un- Am 24. Juli 2001 wurde eine Vereinbarung zwischen dem übersehbare Vielzahl gemeinsamer oder einander ergänzen- BMBF und dem Energieministerium der Vereinigten Staaten der wissenschaftlicher Arbeiten. von Amerika (DOE) über Zusammenarbeit auf dem Gebiet Das Deutsche Historische Institut (DHI) Washington der dichten Plasmen unterzeichnet. Es ist die erste Verein- widmet sich der Kooperation zwischen deutschen und ameri- barung im Rahmen des Ressortabkommens zwischen den kanischen Geschichtswissenschaftlerinnen und Geschichts- Ministerien vom 20. Februar 1998. Damit wird die rechtliche wissenschaftlern. Grundlage für eine Forschungskooperation zwischen der Im Wissenschaftleraustausch und in der Förderung Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) und drei ame- gemeinsamer Forschungsprojekte engagieren sich u.a. der rikanischen Nationallaboratorien, dem Lawrence Livermore Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Alexander National Laboratorium (LLNL), dem Lawrence Berkeley Natio- von Humboldt-Stiftung (AvH) und die Deutsche Forschungs- nal Laboratorium (LBNL) und dem Princeton Laboratorium gemeinschaft (DFG). für Plasmaphysik (PPPL), geschaffen. Gegenstand der Koope- Für das am 31.12.2000 aufgelöste Deutsch-Amerika- ration ist u. a. der Aufbau des Lasersystems Phelix, das in Kom- nische Akademische Konzil wurden Nachfolgemaßnah- bination mit dem bei der GSI zur Verfügung stehenden in- men eingeleitet. Die AvH hat ab 2001 ein „Transatlanti- tensiven Schwerionenstrahl völlig neuartige Experimente sches Wissenschaftsprogramm“ aufgelegt, das dem außer- ermöglichen wird. Durch Überlassung von wertvollen ordentlichen Rang der deutsch-amerikanischen Wissen- Hochenergie-Laser-Komponenten (des ehemaligen Nova- schaftsbeziehungen entsprechend die bereits existieren- Lasers am LLNL) Anfang 2003 wurde der Aufbau von Phelix den transatlantischen Aktivitäten abrunden soll. Kernziel ermöglicht und wesentlich beschleunigt. Die Hochenergie- bleibt, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider stufe von Phelix kann somit bereits im nächsten Jahr reali- Länder zu fördern. siert werden. Die Kooperation erstreckt sich darüber hinaus Das 1971 unterzeichnete WTZ-Abkommen mit auf Laser-Experimente zur relativistischen Plasmaphysik. Kanada hat zu einer regen wissenschaftlichen und tech- Ein weiteres Element der engen transatlantischen Koopera- nologischen Zusammenarbeit geführt. Das bilaterale Re- tion ist die gemeinsame Nutzung wissenschaftlicher Groß- gierungsabkommen wird durch Kooperations-Projekte auf geräte in den USA und in Europa. Hierzu gehören die Mit- der Grundlage des Abkommens EU – Kanada von 1999 er- wirkung der USA und Kanadas bei DESY sowie die US-Betei- gänzt. Multilaterale Projekte spielen eine zunehmende ligung am Bau des Large Hadron Collider (LHC) bei CERN Rolle z.B. in der Umwelt- und Meeresforschung, der Raum- einschließlich der beiden großen LHC-Experimente. fahrt und dem Klimaschutz. Am Europäischen Forschungs- rahmenprogramm ist Kanada mit derzeit über 70 Projek- • Medizinische Forschung ten beteiligt. Etwa 35 Prozent der internationalen Zusam- 1998 wurde die bereits seit langer Zeit bestehende Koope- menarbeit Kanadas in FuE geschieht mit europäischen ration durch ein Ressortabkommen zwischen dem BMBF Partnern. und dem Department of Health and Human Services (DHHS) Die bilaterale WTZ wird von einer Kommission ge- zur bilateralen Zusammenarbeit in der Gesundheitsfor- steuert, die im Zweijahresrhythmus tagt und zuletzt am schung in einer modernisierten Form unterzeichnet. Somit 4.-5. September 2003 in Ottawa zusammentrat. Zur vorheri- wurde eine zeitgemäße vertragliche Basis für den weiteren gen Sitzung im Oktober 2001 konnte das 30-jährige Beste- Ausbau der bereits bestehenden engen Verbindungen zwi- hen der erfolgreichen wissenschaftlich-technologischen schen deutscher und amerikanischer Medizinforschung Zusammenarbeit in Bonn feierlich begangen werden. geschaffen. Entsprechend den aktuell bestehenden Rah- Dieses Ereignis wurde von Workshops in den Schwerpunkt- menbedingungen – wie geistiges Eigentum und ethischen bereichen und einem zusätzlichen Treffen junger Wissen- Richtlinien – wird unter dem Dach dieses Abkommens auf schaftlerinnen und Wissenschaftler begleitet. Arbeitsebene jeweils ein entsprechendes Papier fortge- Die deutsch-kanadische Forschungskooperation kon- schrieben. zentriert sich derzeit auf die Bereiche: Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 561 – Drucksache 15/3300

• Materialforschung und physikalische Technologien mit eine bilaterale Vereinbarung über den Austausch von bis zu Schwerpunkten Laser-Anwendungen und neue Materialien 500 Praktikanten pro Jahr. Ausführend auf deutscher Seite ist (Magnesium-Materialien), die Zentrale für Arbeitsvermittlung. Dies ist die erste Verein- barung des BMBF mit Kanada auf diesem Gebiet. • Umweltforschung und Umwelttechnologie mit Schwer- punkten im „Ecosystem Health Network“ und in der Reme- 70.2 Zusammenarbeit mit Lateinamerika diation kontaminierter Böden und Atmosphärenphysik, Die traditionelle Verbundenheit Deutschlands mit den Staaten • Meeresforschung mit Schwerpunkt integriertes Küsten- Süd- bzw. Mittelamerikas auf den Feldern Kultur, Politik und zonen-Management, Wirtschaft macht die Region zu einem wichtigen Koopera- tionspartner der Bundesrepublik. Durch die bilaterale Zusam- • Geowissenschaften mit den Schwerpunkten mariner und menarbeit in Bildung, Wissenschaft und Technologie (WTZ) terrestrischer Umweltgeologie sowie Polargeologie, führt die Bundesregierung die gewachsenen Beziehungen zu Schwerpunktländern in Lateinamerika weiter und baut sie • Photonik. gezielt aus. Besonders umfassend ist die Kooperation mit Brasilien. In der Gemeinsamen Minister-Erklärung von 2001 wurde Die WTZ mit Brasilien basiert auf dem 1996 aktualisierten weiterhin der Ausbau der WTZ in Themenfeldern wie Neue Abkommen, das insbesondere die Einbeziehung industrieller Materialien, Photonik sowie – mittelfristig – Grüne Biotech- Partner beider Länder vorsieht. Begleitend zu dem Rahmen- nologie vereinbart. abkommen existieren mehrere Einzelvereinbarungen. Wäh- Ein weiterer Baustein der bilateralen Zusammenarbeit rend des Besuchs von Bundesministerin Bulmahn im Jahr 2000 ist die Vereinbarung eines gemeinsamen Forschungspro- wurden thematische Schwerpunkte der Zusammenarbeit ver- gramms zwischen der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) und einbart und auf der Sitzung der gemeinsamen Kommission dem kanadischen National Research Council (NRC) von Okto- 2001 weiterentwickelt. Nächste Gespräche sind für den Be- ber 2001. HGF und NRC zeigen sich mit dem bisherigen Ver- ginn 2004 vereinbart. Themen der Umweltforschung und lauf der Kooperation sehr zufrieden und sehen in der Verein- Biotechnologie stehen im Vordergrund der Zusammenarbeit. barung ein erfolgreiches Modell. Die derzeit bewilligten Pro- Die Bereiche Informationstechnologie, Materialforschung, jekte sind überwiegend den Themenbereichen Nanotech- Meeresforschung und Raumfahrt stellen weitere Kooperations- nologie/Materialforschung und Lebenswissenschaften zuzu- felder dar. ordnen. Bis 2004 fördert das BMBF die Helmholtz-NRC-Koopera- Nach über 10-jähriger Förderung konnte das Pro- tion mit insgesamt rd. 1,5 Mio. €. gramm SHIFT (Studies on Human Impact on Forests and Die Kooperation mit Kanada ruht auf mehreren Säulen. Floodplains in the Tropics) im Jahr 2003 erfolgreich beendet Im Rahmen bilateraler Forschung hat das BMBF im Jahre 2002 werden. In SHIFT-Projekten wurden Managementkonzepte in gemeinsamen Projekten etwa 62 000 € verausgabt, in mul- für tropische Ökosysteme erarbeitet und umweltfreundliche tilateralen Projekten etwa 6,3 Mio. € sowie an Mobilitätsmit- Technologien für die industrielle Anwendung entwickelt. Zur teln zur Unterstützung wissenschaftlicher Kooperationen Unterstützung des Agenda 21-Prozesses hat BMBF SHIFT mit etwa 200 000 €. Zum regen Wissenschaftleraustausch haben über 40 Mio. € gefördert. Ein Nachfolgeprogramm, bei dem in 2002 ca. 1,4 Mio. € des DAAD beigetragen. Erhebliche Akti- technische sowie sozio-ökologische Umsetzungskonzepte im vitäten werden allerdings auch durch die DFG sowie von For- Vordergrund stehen sollen, wird gegenwärtig vorbereitet. schungszentren unmittelbar finanziert, etwa in der Geolo- Ebenso fördert BMBF das Mangrovenschutzprogramm gischen Forschung (BGR), der Raumfahrttechnologie (DLR) MADAM III (Mangoves Dynamics and Management) im und den Umwelttechnologien (UFZ). Der wissenschaftliche Nordosten Brasiliens mit insgesamt 3,2 Mio. € (2002-2005). Austausch und die Zusammenarbeit von DAAD, AvH und den Weiterhin werden Mobilitäts- und Anbahnungsakti- Wissenschaftsorganisationen werden in weitgehend eigener vitäten durch das Internationale Büro (IB) beim DLR mit jähr- Zuständigkeit unterstützt und betrieben. lich ca. 0,6 Mio. € unterstützt. Für den Bereich Berufliche Bildung unterzeichnete Die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) hat ihre Zusammen- im September 2002 der Parlamentarische Staatssekretär arbeit mit dem Bundesstaat Rio Grande do Sul zur Einrichtung Wolf-Michael Catenhusen mit der kanadischen Botschafterin eines Kompetenzzentrums für angewandte Forschung und Drucksache 15/3300 – 562 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Entwicklung CETA-RS fortgesetzt und erhält die hierfür erfor- der Meeres- und Geoforschung. In diesem letzten Koopera- derlichen Mittel vom BMBF. Ende 2002 konnte mit der Projekt- tionsfeld förderte das BMBF Expeditionen der Forschungsschiffe phase III begonnen werden, an deren Ende die Eigenständig- „Sonne“ und „Polarstern“ (zuletzt: LAMPOS-Expedition, 2002) keit von CETA-RS stehen wird. mit insgesamt 4,8 Mio. €. In anderen Bereichen unterstützte In Kooperation mit den brasilianischen Ministerien das IB mit BMBF-Mitteln 34 Mobilitäts- und Anbahnungspro- MCT (Forschung) und MEC (Bildung) bzw. den angeschlosse- jekte, u.a. zur Durchführung eines internationalen „El Nino“ nen Agenturen CNPq und CAPES konnten auch die deutschen Symposiums in Vina del Mar. Mittler- und Wissenschaftsorganisationen ihre Zusammen- Auch die DFG setzt in Chile einen Kooperationsschwer- arbeit in den Bereichen Hochschule und Berufsbildung ver- punkt auf dem Feld der Geoforschung. Im Sonderforschungs- stärken. bereich 267 (Berlin/Potsdam) „Deformationsprozesse in den Die gute Zusammenarbeit in den traditionellen Pro- Anden“ sind gegenwärtig ca. 160 Wissenschaftlerinnen und grammen des DAAD bildete die Basis neuer Initiativen, die Wissenschaftler eingebunden. Über das Normalverfahren auf partnerschaftlicher Basis finanziert werden. Die gemein- förderte die DFG in den letzten drei Jahren 57 Einzelprojekte sam aufgewandten Mittel für den Austausch betrugen mehr mit einem Gesamtbewilligungsvolumen von rund 4 Mio. €. als 10 Mio. € (2001). Hervorzuheben ist, dass die von Brasilien Im Bereich der Hochschulkooperation sind die Kon- für die Kooperation mit dem DAAD aufgewandten Mittel von takte der HRK zur chilenischen Partnerorganisation CHRUCH ca. 1,25 Mio. € auf ca. 3,3 Mio. € jährlich stiegen. Mit dem Pro- hervorzuheben. Nachdem bereits 1999 ein Äquivalenzab- gramm PROBRAL wird der Kontakt von Forschergruppen, mit kommen unterzeichnet wurde und dies 2000 um eine Verein- UNIBRAL auch der Austausch von Studierendengruppen so- barung – der ersten ihrer Art überhaupt – über gestufte Stu- wie Postdocs und Dozenten möglich. Ziel ist eine umfassende diengänge ergänzt werden konnte, schloss die HRK 2002 in Kooperation in der Lehre mit dem mittelfristigen Ziel einer Punto Arenas das erste Cotutelle-Abkommen („cotutelle de Integration von Studienmodulen. thèse“) zu binationalen Promotionsverfahren mit einem außer- Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat meh- europäischen Land ab. Gegenwärtig hat die HRK 57 vertrag- rere gemeinsame Workshops durchgeführt, um die Koopera- lich geregelte Beziehungen zwischen deutschen und chileni- tion auf innovativen Feldern der Berufsbildung (z.B. E-Learning) schen Hochschulen registriert. Dies macht Chile zu einem der einzuleiten. Weitere Schritte sollen auf der für Beginn 2004 wichtigsten Partner der deutschen Universitäten in Latein- vorgesehenen Sitzung der gemeinsamen „Arbeitsgruppe amerika. Bildung“ vereinbart werden. Die WTZ mit Mexiko hat sich seit dem mexikanischen Die Zusammenarbeit mit Argentinien fußt auf dem Regierungswechsel 2000/2001 positiv entwickelt. Hervorzu- WTZ-Rahmenabkommen von 1969. Trotz der finanziellen Eng- heben ist der Bereich des Studierendenaustauschs. Die Anfang pässe auf argentinischer Seite unterhalten alle deutschen 2003 unterzeichnete Vereinbarung des Nationalen Wissen- Mittler- und Wissenschaftsorganisationen enge Kontakte mit schafts- und Technologierats CONACYT mit dem DAAD er- ihren Partnerorganisationen. Neben den traditionellen WTZ- laubte zum ersten Mal den projektbezogenen Personenaus- Schwerpunktfeldern Meeres- und Antarktisforschung werden tausch (PPP) mit mexikanischen Partnern. Die erste Ausschrei- durch BMBF-Mobilitätsmittel gegenwärtig Projekte in den Be- bung hierzu konnte 2003 veröffentlicht werden. Gleichzeitig hat reichen Biotechnologie, Umweltforschung und -technologie, CONACYT zugesagt, die Zahl der mexikanischen Regierungssti- Informationstechnologie und Geowissenschaften gefördert. pendien für Deutschland von anfänglich 20 (1999) kontinuier- Eine weitere Intensivierung der Kooperation mit Argen- lich auf 150 im Jahr 2004 zu erhöhen – die größte Zahl eines tinien scheint durch die einsetzende Stabilisierung in Wirt- außereuropäischen Landes überhaupt. schaft und Politik möglich. Die für 2004 vorgesehene WTZ- Auf dem Feld der technologieorientierten WTZ Kommissionssitzung soll hierfür Weichen stellen. wurde die Kooperation konstant weitergeführt. Neben Mit Chile existieren neben der WTZ-Vereinbarung Mobilitätsprojekten und Workshops des Internationalen von 1970 eine Reihe von Einzelvereinbarungen und Koopera- Büros (IB) in den Bereichen Biotechnologie, Informations- tionen zwischen Institutionen und Universitäten. Partner in technik und Umweltforschung konnte mit BMBF-Mitteln der Zusammenarbeit sind neben BMBF auf deutscher Seite der Aufbau und Betrieb einer Pflanzenkläranlage für den auch AvH, CDG, DAAD, DFG und HRK. Wichtigster Partner auf Großraum Mexiko-Stadt unterstützt werden. Dieses BMBF- chilenischer Seite ist der an das Bildungsministerium ange- Verbundprojekt hat eine Laufzeit von 2000 bis 2004 mit bundene Wissenschafts- und Technologierat CONICYT. einem Volumen von insgesamt 1,6 Mio. €. Es wird auf deut- Die WTZ mit Chile setzt Schwerpunkte in der Umwelt- scher Seite vom Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle forschung und –technologie, Biotechnologie, Informatik sowie (UFZ) koordiniert. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 563 – Drucksache 15/3300

Durch die Ende 2003 in Mexiko durchgeführte 10. WTZ- Die Minerva Stiftung GmbH mit ihren inzwischen Kommissionssitzung wurde die Anwendungsnähe gemeinsa- drei Programmen besteht seit 40 Jahren und markierte den mer Vorhaben in den Mittelpunkt des Kooperationsinteresses Beginn der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Israel. gerückt. Ziel ist es, mexikanische und deutsche Unternehmen Sie fördert vorrangig Forschungsvorhaben am Weizmann- zukünftig gezielt in die WTZ einzubinden. Institute of Science in Rehovot, Kompetenzzentren (Minerva- Die im Jahr 2000 aufgenommene Zusammenarbeit in Zentren) an israelischen Universitäten und Forschungsein- Wissenschaft, Bildung und Technologie mit Kuba hat sich bis richtungen sowie Stipendien für Nachwuchswissenschaft- ins Jahr 2003 positiv entwickelt. Es konnten Mobilitätsprojekte lerinnen und Nachwuchswissenschaftler. Ziel dieses Pro- in unterschiedlichen Bereichen, v.a. aber auf den Feldern Bio- gramms ist es, insbesondere jungen Wissenschaftlerinnen technologie und Umweltforschung initiiert werden. Kuba- und Wissenschaftlern nach ihrer Promotion einen bis zu nische Partner des BMBF und der deutschen Wissenschafts- zweijährigen Forschungsaufenthalt an einem Institut des und Mittlerorganisationen waren das Hochschulministerium jeweils anderen Landes zu ermöglichen. (MES), das Bildungsministerium (MINED) und das Umwelt- Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem und Technologieministerium (CITMA). Mehrere hochrangige BMBF und dem israelischen Ministerium für Wissenschaft Besuche fanden Anfang 2003 in Deutschland statt, bei denen und Technologie werden aus Fachprogrammen des BMBF das allgemeine Kooperationsinteresse unterstrichen wurde. deutsch-israelische Forschungsvorhaben mit Schwerpunkt in Diese Entwicklung auf bilateraler Ebene wurde jedoch durch den Natur-, Ingenieur- und Lebenswissenschaften gefördert. die Verschärfung der politischen Situation auf Kuba Mitte 2003 In einzelnen Fachprogrammen sind deutsche Unternehmen unterbrochen. an den Vorhaben beteiligt. Ein Kernstück der Zusammenar- Auf Ebene der Europäischen Union unterstützt Deutsch- beit repräsentiert die 1986 gegründete Deutsch-Israelische land den Aufbau einer strategischen Partnerschaft mit der Stiftung für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung gesamten Region Lateinamerika. Einen nachhaltigen Im- (GIF). Ein nicht unerheblicher Teil ihrer bilateralen Forschungs- puls hierzu vermittelte das zweite Gipfeltreffen der EU mit den projekte liegt mittlerweile auch in den Geistes- und Sozial- Ländern Lateinamerikas und der Karibik am 17. Mai 2002 in wissenschaften. Darüber hinaus hat die Deutsch-Israelische Madrid. Parallel konnten EU-Abkommen über wissenschaft- Stiftung 2001 erstmals ein neues Sonderprogramm für Nach- lich-technologische Zusammenarbeit mit Chile, jüngst auch wuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler mit Mexiko und Brasilien unterzeichnet werden. Schließlich (GIF Young Scientists Program) am Beginn ihrer wissenschaft- unterstützt und begleitet das BMBF die ALCUE / EU-LAC- lichen Laufbahnen in die Förderung aufgenommen. Initiative zur Schaffung eines gemeinsamen Hochschul- und Als weiteres Instrument der bilateralen Kooperation Wissenschaftsraums. wurde 1997 die Deutsch-Israelische Projektkooperation eta- bliert. Ziel dieses Programms ist die Förderung von größeren 70.3 Zusammenarbeit mit Ländern des Mittel- disziplinübergreifend angelegten Vorhaben in den Forschungs- meerraums und Afrika bereichen, die für zukünftige Entwicklungen besonders be- deutsam sind. Die thematischen Schwerpunkte der laufenden Die bilaterale Zusammenarbeit in Wissenschaft und For- Projekte liegen in den Natur- und Lebenswissenschaften. schung in dieser Region konzentriert sich vor allem auf Das BMBF und das israelische Ministerium für Indus- Israel, Ägypten, die Türkei und Südafrika. Daneben existie- trie und Handel (MIT) streben eine Intensivierung der Zusam- ren auch einzelne Kooperationsaktivitäten mit Tunesien menarbeit von kleinen und mittleren Unternehmen beider und Marokko. Für die Kooperation im Mittelmeerraum Länder an. gewinnen die EU-Mittelmeerpartnerschaft und der so In dem Bemühen, den Friedensprozess im Nahen genannte Barcelona-Prozess zunehmend an Bedeutung. Osten zu fördern, beteiligt sich die Bundesregierung auch an Die langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit mit multilateralen Kooperationsprojekten mit Israel und seinen Israel in der Grundlagen- und angewandten Forschung ist arabischen Nachbarn, vorwiegend in den Bereichen Meeres- ein besonderer Schwerpunkt der bilateralen Beziehungen. forschung und Umwelttechnologien. Instrumente der Kooperation sind die Minerva Stiftung, die Basis der WTZ mit Ägypten sind die Regierungsab- Kooperation zwischen BMBF und dem israelischen Minis- kommen der Jahre 1979 und 1981 sowie verschiedene Einzel- terium für Wissenschaft und Technologie, die Deutsch- und Projektvereinbarungen aus den Jahren 1980 - 1985. In den Israelische Stiftung für wissenschaftliche Forschung und letzten Jahren wurden in der Kooperation neue inhaltliche Entwicklung (GIF) und die Deutsch-Israelische Projekt- Schwerpunkte gesetzt. Es wurde versucht, die Kooperation kooperation DIP. auf wenige Gebiete gemeinsamen Interesses zu konzentrie- Drucksache 15/3300 – 564 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

ren sowie die Anwendungsorientierung und Industrierelevanz zunehmend einen wesentlichen Beitrag zur Erweiterung des der bilateralen Projekte zu verstärken. Zugleich wurde durch Wissens in der Welt. Dies wird bestätigt durch die Tatsache, dass Einbeziehen neuer universitärer und außerhochschulischer in den letzten drei Jahren auch japanische Wissenschaftlerinnen Kooperationspartner in Ägypten die Kooperation auf eine und Wissenschaftler mit Nobelpreisen ausgezeichnet wurden. breitere Basis gestellt. Thematische Schwerpunkte der Zusam- Das BMBF hat mit seinem Asienkonzept 2002 eine er- menarbeit bestehen in der Umwelt- und Klimaforschung, den folgreiche Bilanz der Kooperation in den letzten Jahren gezo- Geowissenschaften, der Materialforschung, der Informations- gen. Ausgehend von einer aktiven und positiven bildungs- verarbeitung/Mikroelektronik sowie in der Pflanzen- und und forschungspolitischen Entwicklung seit 1995 stellt das Agrarforschung. Mit der Eröffnung der Deutschen Universität Konzept die wesentlichen Kooperationserfolge heraus und Kairo im Oktober 2003 wurden neue Perspektiven für die Zu- legt die Leitlinien für die nächsten Jahre fest. sammenarbeit geschaffen. Dabei entwickelt sich neben gemeinsamen FuE-Pro- Den rechtlichen Rahmen der bilateralen wissen- jekten zunehmend eine neue Qualität der Zusammenarbeit, schaftlich-technologischen Zusammenarbeit mit der Türkei bei der die Nachhaltigkeit der eingeleiteten und zu intensi- bildet eine Einzelvereinbarung zwischen dem Forschungs- vierenden Maßnahmen im Vordergrund steht. In diesem Zu- zentrum Jülich und dem Wissenschaftlichen und Technischen sammenhang sind forschungs- und bildungspolitische Maß- Forschungsrat der Türkei (TÜBITAK) aus dem Jahr 1997. Der nahmen eng miteinander verzahnt, um die Präsenz der deut- Schwerpunkt der zur Zeit laufenden 24 bilateralen Projekte schen Wissenschaft und Forschung in Asien stärker als bisher liegt in den Bereichen Umweltforschung, Klimaforschung, in das Bewusstsein der Partnerländer zu rücken. Einige Bei- Biotechnologie und Materialforschung. Weitere Aktivitäten spiele mögen dies erläutern: gibt es in den Geowissenschaften und der Informationstech- nologie. Zur Weiterentwicklung der Kooperation werden • In Zusammenarbeit mit dem chinesischen Forschungs- 2003 und 2004 zwei Workshops zu Materialforschung und ministerium hat das BMBF gemeinsam finanzierte deutsch- Umwelttechnologien stattfinden. Die nunmehr erfolgte erst- chinesische Institute auf dem Gebiet der Informationstech- malige Assoziierung der Türkei am neuen 6. EU-Rahmenpro- nik mit Labors in Berlin und Peking vereinbart, die Ende 2003 gramm für Forschung und Entwicklung bietet auch zusätzli- offiziell ihre Arbeit aufgenommen haben. che Impulse für eine Verstärkung der bilateralen Zusammen- arbeit. • In Indonesien und Vietnam sind vom BMBF beauftragte Im September 1998 wurde mit Tunesien und im Okto- Berater in den jeweiligen Forschungsministerien tätig. Bei- ber 1998 mit Marokko jeweils ein Memorandum of Understan- de haben direkten Zugang zur Leitung des Ministeriums und ding (MoU) über die Gestaltung der wissenschaftlich-technolo- durch ihre persönliche Präsens eine gute Gelegenheit, eine gischen Zusammenarbeit unterzeichnet, mit dem die bilatera- besondere Vertrauensbasis für die Zusammenarbeit mit len Beziehungen in Wissenschaft und Forschung intensiviert Deutschland zu schaffen. werden sollen. Auf der Grundlage ders MoU ist es zu ersten ge- meinsamen Projekten gekommen. Die nach dem Ende der • Die DFG finanziert zwei Sonderforschungsbereiche (SFB) Apartheid in Südafrika begonnene wissenschaftlich-technolo- unter wesentlicher Beteiligung mehrerer asiatischer Län- gische Zusammenarbeit, für die seit 1996 ein WTZ-Abkommen der, z.B. Indonesien, Thailand, Vietnam. Beide SFB haben im besteht, wurde zügig ausgebaut und hat sich mit 47 laufenden Hinblick auf die umfangreiche Beteiligung von ausländi- bilateralen Projekten zu einem interessanten Schwerpunkt in schen Forschungseinrichtungen sowie von Wissenschaft- der Kooperation mit den afrikanischen Ländern entwickelt. lerinnen und Wissenschaftlern Pilotcharakter. Schwerpunktthemenbereiche der Zusammenarbeit sind die Informationstechnologie, Gesundheitsforschung, Umweltfor- • Weitere deutsche wissenschaftliche Einrichtungen werden schung, Materialforschung, Biotechnologie und Biomedizin. nach der Errichtung des chinesisch-deutschen Zentrums für Wissenschaftsförderung Repräsentanzen in Peking eröffnen 70.4 Zusammenarbeit mit dem asiatisch-pazi- und in Tokio bestehen gute Chancen für die Errichtung eines fischen Raum gemeinsamen Deutschen Hauses für alle Mittler- und Wissen- schaftsorganisationen. Der asiatisch-pazifische Raum entwickelt sich in politischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Hinsicht zu einer der • Deutschland tritt als Bildungs- und Forschungsstandort bestimmenden Regionen der Welt. Vor allem im Bereich der aktiv auf dem internationalen Bildungsmarkt auf, wobei Wissenschaft leisten Forscher u.a. aus China, Indien und Japan Asien eine der Schwerpunktregionen ist. Auch bei dem Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 565 – Drucksache 15/3300

„Export von deutschen Studiengängen“ ins Ausland spielt schungslabor, das anwendungsorientierte Forschung im die asiatische Region eine wesentliche Rolle. Bereich von Software-Integrationstechnologien betreibt. Nach der Errichtung eines interdisziplinären For- Insgesamt gesehen hat das BMBF seine Kooperation mit schungsinstituts der Akademie der Wissenschaften in ausgewählten asiatischen Ländern erheblich erweitert Shanghai (Institute for Advanced Studies) wurde dort im Sep- und insbesondere auch neue Instrumente zur Intensivie- tember 2002 eine vom BMBF geförderte Bibliothek/Mediothek rung der Zusammenarbeit in Forschung und Bildung ein- eröffnet. Als Gründungsdirektor berief die Akademie der Wis- gesetzt. senschaften einen deutschen Wissenschaftler (Entwicklungs- biologe) der Max-Planck Gesellschaft. Dieses Institut hat in- China zwischen mehrere publikumswirksame Round-Table-Gesprä- che auf wissenschaftlich sehr hohem Niveau durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit der VR China hat eine neue Quali- Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Unter- tät gewonnen. Im Juni 2002 haben Bundesministerin Bul- zeichnung des WTZ-Abkommens fand am 13. Oktober 2003 mahn und ihr chinesischer Amtskollege, Minister Xu Guanhua, in Peking eine Festveranstaltung statt, bei der wesentliche vereinbart, gemeinsam finanzierte Forschungsinstitute im Ergebnisse der Zusammenarbeit dargestellt und gewürdigt Bereich der Informationstechnik zu gründen. Die beiden wurden. Trägerinstitutionen dieser Institute, die Fraunhofer Gesell- schaft und das High Technology Research and Development Indien Center des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie der VR China haben ein Jahr später die vertraglichen Grund- Bilaterale Workshops zu den Themen Tropenkrankheiten, lagen geschaffen. In Peking wurde das Institut für Software- Infektionskrankheiten, Polymere und Katalyse dienten der technologie gegründet; das Institut für Mobilkommunika- Vernetzung deutscher und indischer Wissenschaftlerinnen tion in Berlin hat im Dezember 2003 offiziell seine Arbeit und Wissenschaftler und der Initiierung von neuen Aktivitä- aufgenommen. ten in den Prioritätsfeldern, die von der WTZ-Kommission in Im Juni 2003 fand die 17. gemeinsame Kommissions- ihren Sitzungen im November 2001 und September 2003 fest- sitzung für Wissenschaft und Technologie statt, die wesentli- gelegt wurden. Der Workshop zum Thema Polymere in Rajkot che Fortschritte in der bilateralen Zusammenarbeit festge- sollte als ein erster Schritt zur Schaffung eines Indo-German stellt hat. Hierzu gehört u. a. eine weitere Intensivierung der Centre of Excellence in Polymers dienen. Zur Zeit wird auf Präsenz deutscher Wissenschaft in China, wie z. B. durch die deutscher Seite geprüft, wie ein solches Vorhaben weiter vor- Eröffnung von Repräsentanzen der HGF und Leibniz-Gemein- angetrieben werden kann. schaft in Peking. Diese erfolgreiche Präsenz deutscher Wis- Als ein herausragendes Ereignis der deutsch-indi- senschaft im Ausland dokumentiert nicht zuletzt die erfolg- schen Kooperation im Bereich der Weltraumzusammenarbeit reiche Arbeit des Chinesisch-Deutschen Zentrums für Wis- ist der Start des Experimentalsatelliten BIRD als Huckepack- senschaftsförderung in Peking, das insbesondere in einer last auf einem indischen Satelliten zu nennen. BIRD ist in der Krisensituation die bilaterale Zusammenarbeit durch ein Lage, in bisher unerreichter Auflösung und Qualität z. B. Symposion verstärkte. Erwähnenswert sind auch die lang- Waldbrände zu detektieren und hat große internationale jährigen, erfolgreichen Kooperationen auf dem Gebiet der Beachtung gefunden. Produktionstechnik, dem Gebiet des Kulturgüterschutzes, Die stärker werdende Vernetzung im Bereich der Ge- ferner der biologischen Forschung, der Umwelttechnologie, sundheitsforschung und Biotechnologie macht einen Dialog der Geo- und Meereswissenschaften und der Gesundheits- über ethische Fragen notwendig. Dem Mandat der 3. WTZ- forschung. Kommissionssitzung aus dem Jahr 2000 folgend, fand im Fe- Die Intensität der Beziehungen zeigt sich auch in So- bruar 2002 ein gemeinsamer Workshop in Indien statt. fort-Maßnahmen in Krisensituationen. So lieferte die MPG im Die Kampagnen der Konzertierten Aktion Interna- Zusammenhang mit der Lungenkrankheit SARS – mit finan- tionales Marketing für den Bildungs- und Forschungsstand- zieller Unterstützung des BMBF – ein Hochsicherheitslabor ort zeigen Erfolge. Die Zahl indischer Studierender ist seit nach Shanghai. dem Ende der 90er Jahre deutlich gestiegen. Auch andere Das Fraunhofer-Institut für Software- und System- Maßnahmen, wie z. B. die von der DFG unterstützten Besu- technik in Berlin eröffnete zusammen mit dem Institute of che indischer Doktoranden bei deutschen Forschungsein- Computing Technology der chinesischen Akademie der richtungen im Anschluss an die Nobelpreisträgertreffen in Wissenschaften im September 2002 ein gemeinsames For- Lindau, tragen dazu bei, Deutschland für wissenschaftlichen Drucksache 15/3300 – 566 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Nachwuchs aus Indien attraktiv zu machen. Dies gilt im europäische Gewässer entwickelten und jetzt an tropische gleichen Maß für das vom BMZ finanzierte Masters- Bedingungen angepassten Technologie nach Asien. „Sandwich“-Programm, in dessen Rahmen indische Studie- rende der 5 IITs ihre Diplomarbeit an einer von 6 deutschen • In der Biotechnologie werden Vorhaben zur Pflanzenbio- technischen Universitäten anfertigen und zusätzlich ein technologie, zur biotechnologischen Aufarbeitung indus- Industriepraktikum absolvieren. Die Rückkehrerquote die- trieller Abwässer oder Abfälle und zu Verfahren der Lebens- ser Studierenden nach Deutschland nach Abschluss ihres mittel- und Medikamentenherstellung gefördert. Ein wich- Studiums ist hoch. tiger Aspekt ist hierbei die Einbindung der Wirtschaft im Rahmen so genannter „2+2-Projekte“. Indonesien Im Juli 2003 hat sich erneut eine hochrangige indonesische Nach dem erfolgreichen Abschluss einer gemeinsamen Stu- Delegation unter Leitung des indonesischen Staatssekretärs die zur Evaluierung der indonesischen FuE-Landschaft kon- im Forschungsministerium Dr. Ashwin Sasongko in Deutsch- zentriert sich die Zusammenarbeit auf die Modernisierung land aufgehalten, um u.a. Vereinbarungen über die Zusam- des indonesischen Innovationssystems. Vorrangiges Ziel ist menarbeit bei Kleinsatelliten zu unterzeichnen. Der Besuch eine stärkere Verknüpfung von Forschung und wirtschaft- des indonesischen Forschungsministers Mohammad Hatta licher Anwendung. Hierfür wurde ein Kooperationsausschuss Rajasa nach Deutschland musste aus innenpolitischen Grün- etabliert, der zusätzlich über neue Schwerpunkte in der WTZ den kurzfristig abgesagt werden, soll aber 2004 nachgeholt und der Bildung berät. Außerdem wurde die Stelle eines deut- werden. Einzelheiten über die Weiterentwicklung der Zu- schen Beraters des indonesischen Ministers für Forschung und sammenarbeit werden auf der 2. Sitzung der gemeinsamen Technologie als Mitarbeiter des dortigen Ministeriums geschaf- Kommission im März 2004 in Indonesien besprochen. fen, was das durch die langjährige Kooperation geschaffene Vertrauen dokumentiert. Japan Beide Seiten haben daher eine gemeinsame intermi- nisterielle Kommission für die Zusammenarbeit in Bildung Wesentliche Träger der deutsch-japanischen Zusammenar- und Forschung vereinbart; sie ist zum ersten Mal im Novem- beit sind Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Der ber 2002 zusammengetreten. Als Maßnahme zur Umsetzung seit 1994 wirkende Deutsch-Japanische Rat für Hochtechno- der PERISKOP-Studie und zur Stärkung des Innovationssystems logie und Umweltschutz (DJR) musste Ende 2002 wegen orga- in Indonesien hat die Kommission u.a. beschlossen, im Mai nisatorischer Probleme eingestellt werden, ein Teil seiner 2003 in Deutschland für Entscheidungsträger und hochran- Netzwerk-fördernden Aktivitäten wird - von beiden Regier- gige Beamte indonesischer Ministerien und Behörden ein ungen unterstützt - weitergeführt. Diese Kooperation wird zehntägiges Technologiemanagement-Seminar zu veranstal- flankiert durch die Arbeit des Japanisch-Deutschen Zentrums ten. Unter den Teilnehmern waren der Staatssekretär im indo- Berlin (JDZB), das ein breites Spektrum von Veranstaltungen nesischen Forschungsministerium sowie zwei Abgeordnete und Aktivitäten, z.B. Austauschmaßnahmen und Sprachver- des indonesischen Parlaments. Ziel der Veranstaltung war es, mittlung, durchführt. deutsche Erfahrungen mit Instrumenten des Technologie- Die Zusammenarbeit ist gekennzeichnet durch wissen- transfers, der Regionalentwicklung sowie der Aus- und Wei- schaftliche Veranstaltungen und Workshops. Von besonderem terbildung vorzustellen. fachlichen Interesse sind die Diskussionen des seit 1984 ab- Einen weiteren Schwerpunkt der WTZ bilden zwei ge- wechselnd in Deutschland und Japan tagenden Strategischen meinsame Lenkungsausschüsse: Forums Informationstechnologie zu verschiedenen Themen aus den Bereichen Neue Medien, Computer und Halbleiter. • Im Bereich Meeresforschung, Geowissenschaften, Umwelt- Darüber hinaus haben beide Seiten neue Initiativen er- forschung und -technologien konzentrieren sich die Vorha- griffen, wissenschaftliche Kooperationen, vor allem den gegen- ben auf die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, die Über- seitigen Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- wachung von Vulkanen, auf marine Naturstoffe und auf lern und Studierenden aller Fachrichtungen, zu intensivieren. Küstenzonenmanagement. Beispielsweise arbeitet seit An- Dies haben in Berlin die japanische und deutsche Ministerin für fang 2003 eine „MERMAID“-Messstation zur Wassergüte Bildung und Forschung im Januar 2002 angestoßen und die erfolgreich am Brantas Fluss auf Ostjava. Zusammen mit Gemischte Kommission für wissenschaftliche und technologi- anderen Vorhaben bildet sie die Grundlage für ein integrier- sche Zusammenarbeit ist im Oktober 2002 gesetzt worden. tes Fluss- und Küstenzonenmanagement. Sie dient zudem als Besondere Vorbereitung erfordert das für 2005/2006 Referenzeinrichtung für den Export dieser ursprünglich für seitens der Bundesregierung geplante „Deutschlandjahr in Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 567 – Drucksache 15/3300

Japan“, in dem erstmals neben den Bereichen Kultur und Delegation hat der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Wirtschaft auch eine eigene Säule „Wissenschaft, Bildung, Deutscher Forschungszentren übernommen. Eine erste kon- Forschung und Technologie“ präsentiert werden soll. Unter stituierende Sitzung fand im Dezember 2003 in Bonn statt. der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und – erstmalig Gleichzeitig wurde mit dem südkoreanischen Ministerium für bei einem Nationenjahr in Japan - des japanischen Kronprinzen Handel, Industrie und Energie (MOCIE), das ähnlich struktu- wird sich die besondere Gelegenheit bieten, das Deutschland- rierte Fachprogramme wie das BMBF durchführt, ein weite- bild in Japan auch in wissenschaftlichen sowie themenüber- rer gemeinsamer Ausschuss vereinbart. Dieses „Korean Ger- greifenden Aspekten zu aktualisieren und zu erweitern. Syner- man Industrial Technology Committee“ wird sich der ange- gieeffekte mit der 2005 ebenfalls in Japan - Nagoya - stattfin- wandten Forschung zuwenden und Wirtschaftsvertreter bei- denden EXPO, die unter dem Motto „Die Weisheit der Natur“ der Seiten einbinden. Die Leitung auf deutscher Delegation stehen wird, sind angestrebt. hat der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft übernommen. Die Bundesregierung plant darüber hinaus, mit einem Zur Intensivierung der Kontakte wurden darüber „Deutschen Haus“ in Tokyo die Sichtbarkeit und Ansprech- hinaus Fachdelegationen zwischen beiden Ländern, ins- barkeit deutscher Vertretungen in Japan nachdrücklich zu besondere auf dem Gebiet der Materialforschung ausge- verbessern, hierin sollen deutsche Institutionen vom Goethe- tauscht. In diesem Bereich konnten zusätzliche gemeinsa- Institut über den Deutschen Akademischen Austauschdienst, me Vorhaben vorbereitet werden, die auf beiden Seiten For- das Deutsche Institut für Japanstudien bis zu Vertretungen schungseinrichtungen und Unternehmen einbeziehen. von Forschungs- und Wirtschaftsorganisationen gemeinsam Durch weitere Delegationsreisen soll die Zusammenarbeit untergebracht werden. auf Themen wie die Bio- und Umwelttechnologie ausge- Die seit 2001 laufenden strukturellen Veränderungen dehnt werden. Einen ersten Ansatz hierfür bildet ein ge- in der japanischen Regierung sowie in der Forschungs- und meinsames Projekt zur Biosensorik im Rahmen der interna- Hochschullandschaft, die sich zur Zeit auf die Übertragung tionalen Raumstation ISS. Die erwarteten Ergebnisse besit- weitergehender Rechte an staatliche Universitäten und For- zen ein erhebliches Potential für die Nutzung auf der Erde, schungsorganisationen konzentrieren, werden weiterhin zur z. B. bei der Gewässerüberwachung. Vereinfachung der bilateralen Kooperation beitragen. Vietnam Mongolei Vietnam hat in den letzten Jahren seine Rolle als einer der Die Zusammenarbeit mit der Mongolei konnte im Jahr 2003 dynamischsten Partner des BMBF in der Region mit Koopera- erheblich intensiviert und mit der Unterzeichnung eines Res- tionsschwerpunkten in den Bereichen Bio- und Umwelttech- sortabkommens über wissenschaftlich-technologische und bil- nologie bestätigt. Dies wurde auch bei Besuchen des Bundes- dungspolitische Zusammenarbeit auf eine völkerrechtliche kanzlers, des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit, der Grundlage gestellt werden. Dieses Ressortabkommen ist ein Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Bildung und For- Novum, da es die Bereiche Bildung und Forschung umfasst. schung und des Staatssekretärs für Bildung und Forschung von Besonders erfolgreiche Projekte im Rahmen der bila- beiden Seiten anerkannt. teralen Zusammenarbeit mit der Mongolei, wo in Relation Die erste deutsch-vietnamesische Biotechnologiewo- zur Bevölkerung sehr viele deutschsprachige Menschen leben che, die im September 2002 in Hanoi, Ho Chi Minh Stadt (Saigon) und somit der Alumni-Kontaktpflege eine besondere Bedeu- und Cantho durchgeführt wurde, zeigte eindrucksvolle Ergeb- tung zukommt, sind die Entwicklung eines Kaschmirwollsie- nisse und Potentiale für die künftige Zusammenarbeit. Im Rah- gels und die Untersuchung von Einflüssen des Goldtagebaus men dieser Veranstaltungswoche wurde das erste BMBF-finan- auf Fließgewässer-Ökosysteme im Nordosten der Mongolei. zierte Stipendienprogramm für Nachwuchswissenschaftler aus Vietnam im Bereich Biotechnologie gestartet. Im Bereich Um- Südkorea welttechnologie ist Wasser- und Abwassertechnologie von be- sonderer Bedeutung für die deutsche Wissenschaft und Wirt- Die bilaterale Zusammenarbeit mit diesem Land hat wesentli- schaft. Mehrere umfangreiche bilaterale Forschungsvorhaben che neue Impulse erfahren. Insbesondere haben sich beide im Bereich Biotechnologie in der Pflanzenzüchtung sowie de- Seiten darauf verständigt, die Kooperation auf eine neue zentrale Abwasserreinigung werden durch das BMBF gefördert. strukturelle Grundlage zu stellen. Das neue „Korean German Von besonderer, auch weitreichender politischer Be- Committee on Education, Research and Technology“ wird deutung ist die Kooperation im Bereich Forschungsmanagement, sich vorrangig mit Bildungsfragen und der grundlagenorien- bei der das vietnamesische System zur Förderung der For- tierten Forschung beschäftigen. Die Leitung der deutschen schung am Beispiel des deutschen Systems umgestaltet wer- Drucksache 15/3300 – 568 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

den soll. Nach umfangreichen Vorarbeiten wird diese Ent- • Zusammenarbeit in Feldern, in denen die deutsche Wissen- wicklung vor Ort durch eine vom BMBF beauftragte Expertin schaft für ihre Arbeiten notwendigerweise mit den entspre- unterstützt. chenden Ländern kooperieren muss (globale Umweltfrage- Vietnam ist eine herausragendes Beispiel, wie bil- stellungen, Ökologie des Urwaldes, Tropenmedizin etc.), dungs- und forschungspolitische Maßnahmen miteinander verknüpft werden können: Im Rahmen der Marketingakti- • Entwicklung und Erprobung neuer Technologien für den vitäten deutscher Hochschulen im Ausland sind „Off-shore- Einsatz in Entwicklungsländern, Gründungen“ der Universitäten Dresden und Greifswald in den Bereichen Ingenieur- und Naturwissenschaften in Viet- • Anpassung der hier üblichen Verfahren und Techniken an die nam etabliert worden. Eine deutsche verfahrenstechnische Bedingungen des jeweili-gen Partnerlandes sowie Fakultät an der TU Hanoi wurde durch die Universität Magde- burg im Jahr 2003 gegründet. • Übertragung wissenschaftlich-technologischer Kenntnisse zur Stärkung der FuE-Kapa-zi-täten und der wirtschaftlichen Australien und Neuseeland Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Entwicklungslän- der. Die Zusammenarbeit mit Australien und Neuseeland blickt auf 25 Jahre zurück. Aus Anlass des 25. Jahrestages der Unter- Die Förderung konzentriert sich auf die folgenden thematischen zeichnung des WTZ-Abkommens mit Neuseeland besuchte Schwerpunkte: eine BMBF-Delegation Forschungseinrichtungen in Austra- lien und Neuseeland vor allem aus dem Bereich der Geo- • Bei der Umweltforschung wird die Erforschung tropischer und Meeresforschung, um hier weitere Kooperationspoten- Ökosysteme immer wichtiger. Ziel der Projekte ist es, das Wis- tiale auszuloten. Zum Jahrestag der Kooperation hielt sich sen über die Wirkungsmechanismen innerhalb ökologisch in Wellington auch das Forschungsschiff „Sonne“ auf, um bedeutsamer Lebenssysteme zu vertiefen und Konzepte für für das Jahr der Geowissenschaften zu werben. deren umweltverträgliche Nutzung zu entwickeln. Darüber Aus einem deutsch-australischen Workshop zum hinaus sollen Umweltmanagement-Strategien und der Um- Thema Bioinformatik in Potsdam haben sich viel verspre- weltschutz in den Partnerländern verbessert werden. Neu hin- chende Kontakte vor allem mit Instituten der Max-Planck- zugekommen sind For-schungskonzepte zur Erhaltung der Gesellschaft ergeben. Biodiversität, von denen wesentliche Beiträge zum Schutz der Biosphäre und ihres dauerhaften Erhalts erwartet werden. 70.5 Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern • Bei der Kooperation im Bereich der Umwelttechnologien wer- Die Bundesregierung hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch den in erster Linie emissionsarme Technologien für den Ein- wissenschaftlich-technologische Kooperation mit Ländern der satz in Entwicklungsländern entwickelt und angepasst. Wich- Dritten Welt deren Leistungsfähigkeit und damit Entwicklung tige Arbeitsfelder sind die Entwicklung umweltverträglicher und Wohlstand zu fördern. Die Gesamtförderung für die wis- Produktionsverfahren, die Abwasser- und Abfallbehandlung senschaftlich-technologische Zusammenarbeit mit Entwick- sowie Untersuchungen zur Schadstoffbelastung von Boden lungsländern aus dem Haushalt des Bundes betrug 2000 ca. 110 und Luft. Mio. € (ohne Förderung für Energieforschung und -technologie) gegenüber ca. 138 Mio. € im Jahr 1999 (ohne Förderung für En- • Auch in der Biotechnologie gibt es Anknüpfungspunkte für ergieforschung und -technologie). Aufwendungen für die Ko- eine Kooperation mit Entwicklungsländern. Interessierende operation in der Energieforschung und -technologie werden Themen sind u.a.: Erforschung und Bekämpfung von Tropen- seit 1999 aus dem Haushalt des BMWA finanziert. Die wissen- krankheiten, mikrobielle Abwasser- und Abfallaufbereitung, schaftlich-technologische Zusammenarbeit des BMBF ergänzt Pflanzenzüchtung, biochemische Herstellungsverfahren für entwicklungspolitische Maßnah-men des BMZ, die einigen Lebens- und Genussmittel, Gewinnung pflanzlicher Wirkstof- Partnerländern u.a. den Auf- und Ausbau der wissenschaftlich- fe für Arzneimittel. technologischen Infra-struktur (Hochschulen, Technologiezen- tren, Forschungsinstitute) ermöglicht. • In der Meeresforschung sollen durch Kooperation mit den Küs- Die Aktivitäten des BMBF zielen insbesondere auf tenstaaten der Dritten Welt vor allem die Voraussetzungen Erweiterung nationaler Forschungsprogramme und die für die Nutzung der Meeresressourcen und die Bekämpfung Ausbildung international erfahrener Fachkräfte durch der marinen Umweltprobleme verbessert werden. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 569 – Drucksache 15/3300

71 Multilaterale Organisationen

71.1 Organisation für wirtschaftliche Zusam- Aktuelle Entwicklungen menarbeit und Entwicklung (OECD) Im Jahr 2002 erschien der Wissenschafts-, Technologie- und 2,rue André Pascal Industrieausblick, der auch in deutscher Sprache verfügbar F-75775Paris Cedex16 ist und sich u.a. befasst mit Internet: www.oecd.org • den Fortschritten auf dem Weg zu einer wissensbasierten Mitglieder: 30 Staaten (19 westeuropäische Staaten, USA, Wirtschaft Kanada, Australien, Japan, Korea, Neuseeland, Mexiko, Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei) • den jüngsten Entwicklungen der Wissenschafts-, Techno- logie- und Innovationspolitik in den OECD-Ländern Aufgaben • den Zusammenhängen zwischen Wettbewerb und Koopera- Hauptaufgabe der OECD ist es, zur wirtschaftlichen Entwick- tion im Innovationsbereich lung der Mitgliedstaaten beizutragen. Dabei strebt sie ein Gleichgewicht zwischen den drei Achsen „wirtschaftliches • der Steuerung des Wissenschaftssystems Wachstum, soziale Stabilität und gutes öffentliches Manage- ment“ an. Zu diesem Zweck fördern die Mitglieder u. a. auf • der internationalen Mobilität von Wissenschafts- und wissenschaftlichem und technischem Gebiet die Entwicklung Technologiepersonal. ihrer Ressourcen und die Forschung. Auch im Bereich von FuE und Innovation bietet die OECD eine politisch wie fach- Im März 2003 befasste sich der CSTP im Schwerpunkt mit fol- lich sehr nutzbringende Plattform für Informations- und Er- genden Themen: fahrungsaustausch, vergleichende Analysen und Statistik. • Finanzierungsziele im Bereich von FuE und ihre Konsequen- Struktur und Haushalt zen für die Politik

Das Direktorat für Wissenschaft, Technologie und Industrie • Steuerung des Wissenschaftssystems der OECD befasst sich mit Informationsaustausch, Studien wissenschaftspolitischen Charakters und mit der Koordinierung • Vorbereitung eines CSTP-Treffens auf Ministerebene im in ausgewählten Bereichen. Das Arbeitsprogramm wird im Januar 2004. Ausschuss für Wissenschafts- und Technologiepolitik (CSTP) mit Arbeitsgruppen zu Wissenschafts- und Technologieindikato- 71.2 Internationale Energieagentur (IEA) ren, zur Biotechnologie, zur Technologie- und Innovationspoli- tik und einem Global Science Forum sowie im Ausschuss für 8, rue de la Fédération Informations-, Computer- und Kommunikationspolitik (CICCP) F-75739 Paris Cedex 15 mit zahlreichen Unterausschüssen abgestimmt. Dem gesamten Internet: www.iea.org Direktorat standen für 2002 91 Stellen (davon 13 Projektstellen) und ein Haushalt von rund 8,99 Mio. € zur Verfügung. Mitglieder: Alle OECD-Staaten außer Island, Mexiko, Polen Das Zentrum der OECD für Bildungsforschung und In- und Slowakei novation (CERI) betreibt Forschung und Beratung in der Bil- Die Ministerkonferenz vom 28./29. April 2003 machte deutlich, dungspolitik einschließlich gesellschaftlicher und wirtschaft- dass auch 29 Jahre nach Gründung der IEA die Sicherung der licher Aspekte. Das Zentrum verfügte im Jahr 2002 über 37 Stellen Energieversorgung weiter eine prioritäre Aufgabe der IEA dar- davon 17 Projektstellen und einen Haushalt von rund 3,16 Mio. €. stellt. Dies gilt besonders für Öl, bei dem das Thema Versor- gungssicherheit – angesichts weltweit wachsender Nachfrage und steigender Importabhängigkeit der OECD-Länder – von hoher Aktualität bleibt. Drucksache 15/3300 – 570 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Im Mittelpunkt der heutigen IEA-Aktivitäten stehen Die IAEO betreibt Laboratorien in Seibersdorf bei Wien, in aber ebenso die energiepolitischen Aspekte einer nachhalti- Monaco und in Triest. gen Entwicklung, u.a. der mögliche Beitrag des Energiesek- tors zum Klimaschutz, sowie sonstige aktuelle Energiemarkt- Struktur und Haushalt themen. Fragen der Energieforschung sowie die Entwicklung und Verbreitung neuer energie- und umweltrelevanter Tech- Organe der IAEO sind die jährlich tagende Generalkonferenz nologien haben dabei einen besonderen Stellenwert. aller Mitgliedstaaten, der zur Zeit 35 Mitglieder umfassende Die IEA pflegt zu diesen Themen auch den Dialog mit Gouverneursrat sowie der Generaldirektor. Deutschland ist Nichtmitgliedstaaten und mit der Industrie. Den Rahmen für seit 1972 ständig im Gouverneursrat vertreten. diese Zusammenarbeit bei Forschung, Entwicklung und De- Die Bundesrepublik Deutschland beteiligt sich inten- monstration im Energiebereich bilden die rund 40 multina- siv an den Arbeiten der IAEO. Neben ihrem Anteil am IAEO- tionalen „Durchführungsvereinbarungen“ (Implementing Haushalt stellt sie zusätzliche Mittel zur Verfügung, die sich Agreements) mit insgesamt über 120 aktuellen Projekten. auf die Bereiche Sicherungsmaßnahmen (Safeguards), nukle- Darüber hinaus werden auch vergleichende Analy- are Sicherheit und Technische Hilfe konzentrieren. Zur Unter- sen über die in den Mitgliedsländern entwickelten Energie- stützung der Sicherungsmaßnahmen der IAEO fördert die und Klimatechnologien und die Förderpolitiken erarbeitet, Bundesregierung seit 1978 ein FuE-Programm, in dessen Rah- um Erfahrungen über geeignete politische Maßnahmen zur men Problemlösungen erarbeitet und Überwachungsinstru- Entwicklung und Verbreitung neuer Energietechnologien zu mente entwickelt werden. vermitteln. Deutschland trägt zu 9,634 Prozent zu den Einnah- men des IAEO-Haushalts 2003 bei; dieser beläuft sich auf 71.3 Internationale Atomenergie-Organisation 248,8 Mio.US-$. Zu den Einnahmen des Technische-Hilfe- (IAEO) Fonds 2003, die 74,75 Mio. US-$ betragen sollen, trägt Deutschland 9,342 Prozent bei. Wagramerstr. 5 Postfach 100 Aktuelle Entwicklung A-1400 Wien E-Mail: [email protected] Bisher haben 28 Mitgliedstaaten ein Zusatzprotokoll der IAEO für sich in Kraft gesetzt, das in Ergänzung der bestehen- Mitglieder: 135 Staaten den Sicherungsabkommen erweiterte Informationspflichten und Kontrollbefugnisse vorsieht. Damit soll die Fähigkeit der Die Internationale Atomenergie-Organisation wurde 1957 im IAEO verbessert werden, nicht deklariertes Kernmaterial oder Rahmen des Systems der Vereinten Nationen gegründet. nicht deklarierte Aktivitäten zu entdecken. Das deutsche Ver- tragsgesetz und das Ausführungsgesetz zum Zusatzprotokoll Aufgaben wurden Ende 1999 vom Deutschen Bundestag und vom Bun- desrat abschließend gebilligt. Das Zusatzprotokoll wird für • Durchführung von Sicherungsmaßnahmen (Safeguards), Deutschland in Kraft treten, wenn alle 13 Nichtkernwaffen- ganz überwiegend im Rahmen des Nichtverbreitungsver- staaten der EU hierfür die innerstaatlichen Voraussetzungen trages, um der Abzweigung von Kernmaterial für Kernwaf- geschaffen haben. fen oder sonstige Kernsprengkörper vorzubeugen; Die Generalkonferenzen der letzten drei Jahre gaben der deutschen Delegation Gelegenheit, die grundsätzlichen • Förderung der weltweiten Zusammenarbeit in Kernfor- Änderungen der deutschen Energiepolitik darzustellen. Trotz schung und Kerntechnik durch Ausarbeitung von techni- des begonnenen deutschen Ausstiegs aus der Kernenergie- schen Regelwerken (Standards) für nukleare Sicherheit und nutzung zur Stromerzeugung wird die IAEO auch weiterhin Strahlenschutz, durch Veranstaltung von Fachtagungen eine wichtige Rolle für Deutschland spielen, insbesondere auf sowie umfassende Dokumentation; den Gebieten der Sicherungsmaßnahmen für Kernmaterial und der nuklearen Sicherheit. • Unterstützung der Entwicklungsländer durch Entsendung von Experten, Stipendien, Schulungskurse und Lieferung von Geräten. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 571 – Drucksache 15/3300

71.4 Organisation der Vereinten Nationen für und Technologieethik (COMEST) behandelt. Nachdem sich Erziehung, Wissenschaft und Kultur die Kommission zunächst vornehmlich mit Fragen des Süß- (UNESCO) wassers, des Weltraums und der Energie befasst hat, stehen seit der Konferenz in Berlin Ende 2001 Fragen der Ethik der 7, place de Fontenoy Informationstechnologie im Vordergrund. F-75700 Paris Im Rahmen des Programms „Information für alle“ Tel.: 00 33 1 - 45 68 10 00 bemüht sich die UNESCO um die Verbesserung des interna- Fax: 00 33 1 - 45 67 19 00 tionalen Informationsaustausches (Datenbanken, Bibliothe- Internet: www.unesco.org ken, Archive). In jüngerer Zeit sind die Programme der Or- ganisation verstärkt auf die Folgeprobleme der neueren Mitglieder: 189 Staaten Medientechnologie gerichtet. Im neuen Haushalt legte die UNESCO ein neues bereichsübergreifendes Programm „Bei- Aufgaben und aktuelle Entwicklung trag der Informations- und Kommunikationstechnologien zur Entwicklung von Bildung, Wissenschaft und Kultur und Die UNESCO hat die Aufgabe, durch Förderung der interna- zum Aufbau einer Wissensgesellschaft“ auf. tionalen Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft, Kultur Das bei der 30. Generalkonferenz in Paris beschlos- und Kommunikation zur Erhaltung des Friedens und der sene Zentrum für Berufsbildung und Berufsbildungsforschung Sicherheit beizutragen. (UNEVOC) arbeitet seit dem Jahr 2000 in Bonn. Innerhalb des In den wissenschaftlichen Arbeitsbereichen fördert die neuen Langzeitprogramms zur beruflichen Bildung der UNESCO UNESCO – insbesondere in den Entwicklungsländern – den Auf- steuert es den Informationsaustausch im Bereich von Berufs- und Ausbau wissenschaftlicher Forschungs- und Ausbildungs- bildung und Berufsbildungsforschung in einem weltumspan- einrichtungen sowie internationaler Netzwerke für wissen- nenden Netzwerk von Berufsbildungseinrichtungen. schaftliche und technische Grundlagenforschung. Die UNESCO Im UNESCO-Haushaltsplan 2002/2003 sind für den Be- unterstützt mit zahlreichen langfristigen Programmen die reich Naturwissenschaften ca. 52 Mio. US-$ und für den Bereich Erforschung und den Schutz der Lebensumwelt des Menschen Sozialwissenschaften ca 29 Mio. US-$ eingesetzt. Hinzu u. a. durch internationale Zusammenarbeit in der Umweltfor- kommen extrabudgetäre Veranschlagungen von 56 bzw. schung („Der Mensch und die Biosphäre“, MAB), zur Koordinie- 25 Mio. US-$. rung der Meeresforschung durch die Zwischenstaatliche Ozeano- graphische Kommission (IOC), zur Erforschung erdgeschicht- Struktur und Haushalt licher Vorgänge (Internationales Geologisches Korrelations- programm, IGCP) sowie zur Erforschung des Wasserkreislaufs Organe sind die Generalkonferenz (Mitgliederversamm- und zur vernünftigen Bewirtschaftung von Wasservorräten lung), der Exekutivrat mit 58 Mitgliedern (darunter Deutsch- (Internationales Hydrologisches Programm, IHP). land) und der Generaldirektor. Außerdem fördert die UNESCO im Rahmen eines Die fachliche Beratung der Programme erfolgt durch zwischenstaatlichen Programms zur Gestaltung des gesell- wissenschaftliche Ausschüsse und zwischenstaatliche oder schaftlichen Wandels (MOST, Management of Social Trans- internationale Räte. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat als formation) interregional vernetzte und vergleichbare sozi- Mittlerorganisation der auswärtigen Kulturpolitik die Aufgabe, alwissenschaftliche Forschungsvorhaben, u. a. zu Fragen die Bundesregierung und die übrigen zuständigen Stellen zu der Verstädterung, des Zusammenlebens in kultureller beraten, an der Verwirklichung des UNESCO-Programms in Vielfalt und der Migration. Deutschland mitzuarbeiten, die Öffentlichkeit darüber zu infor- Im Bereich der Wissenschaftsethik hat die UNESCO mieren und Fachorganisationen, Institutionen und Experten zwei Kommissionen eingesetzt. Die vom Internationalen Bio- mit der UNESCO in Verbindung zu bringen. ethik-Komitee (IBC) vorbereitete Allgemeine Erklärung über das menschliche Genom und Menschenrechte wurde im November 1997 von der 29.UNESCO-Generalkonferenz verabschiedet. Die Erfahrungen mit dieser Erklärung wurden 2003 von der 32. UNESCO-Generalkonferenz ausgewertet. Ethische Aspekte der Entwicklung von Wissenschaft und Technik werden in der Weltkommission für Wissenschafts- Drucksache 15/3300 – 572 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Ausgaben für wichtige Programme aus dem regulären Budget der UNESCO

Ausgaben in Mio. US-$ 2002/03 Der Mensch und die Biosphäre (MAB) 5,0 Bereich Geologie/Naturkatastrophen 5,5 Internationales Hydrologisches Programm (IHP) 8,5 Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission (IOC) und sonstige Meeresforschung 7, 1 Entwicklung des Kommunikations- und Informationswesen 18,5 Förderung, Vermittlung und Teilhabe am wissenschaftlichen und technologischen Wissen 14,7 Ethik, Menschenrechte und Gesellschaftlicher Wandel (MOST) 28,0

Quelle: UNESCO

71.5 Zwischenstaatliche Ozeanographische • Ausbildung von Meereswissenschaftlern aus Entwick- Kommission der UNESCO (IOC) lungsländern (TEMA-Programm).

7, place de Fontenoy Globale Meeresforschungsprogramme der IOC, an denen sich F-75700 Paris deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteili- Tel.: 00 33 1 - 45 68 10 00 gen, sind vor allem Global Ocean Observing System (GOOS) Fax: 00 33 1 - 45 67 19 00 (Globales Ozeanbeobachtungssystem), JGOFS (Joint Global Internet: www.unesco.org/ioc Ocean Flux Study). Einzelheiten siehe Teil III, Kap. 3.

Mitglieder: 129 Staaten Struktur und Haushalt

Die IOC wurde im Jahre 1960 im Rahmen der Organisation Organe der IOC sind die alle zwei Jahre tagende Vollversamm- der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und lung aller Mitgliedstaaten und der aus dem Vorsitzenden, Kultur (UNESCO) gegründet. seinen fünf Vertretern sowie Delegierten von bis zu 34 wei- teren Staaten (darunter Deutschland) bestehende Exekutiv- Aufgaben rat, der zwischen den Vollversammlungen zusammentritt. Das Sekretariat der IOC befindet sich im UNESCO-Gebäude Ihre Aufgabe ist die zwischenstaatliche Koordinierung der in Paris. Meeresforschung mittels globaler und regionaler Program- me; dies schließt folgende Hauptprogramme ein: 71.6 Universität der Vereinten Nationen (UNU)

• die Erforschung der Wechselbeziehung Ozean-Klima 53-70, Jingumae 5-chome, Shibuya-ku, Tokyo 150-8925 • die Erforschung der Lebensressourcen Tel.: 00 81 3 - 34 99 - 28 11 Fax: 00 81 3 - 34 99 - 28 28 • die Erforschung der mineralischen Ressourcen Internet: www.unu.edu

• die Erstellung bathymetrischer Karten Die Universität der Vereinten Nationen (UNU) mit Sitz in Tokio wurde 1973 mit dem Auftrag gegründet, durch For- • die Erforschung und Überwachung der Meeresverschmutzung schung und Ausbildung Lösungen für die dringlichen glo- balen Probleme der VN und ihrer Mitgliedstaaten zu fin- • Meeres-Dienste, wie das weltweite System von Messstatio- den. Das Budget der UNU (35,9 Mio.$/a.) finanziert sich nen im Meer, den internationalen Austausch ozeanographi- nicht aus dem regulären Haushalt der Vereinten Nationen, scher Daten und das regionale Flutwellen(Tsunami)-Warn- sondern aus Erträgen eines Fonds sowie freiwilligen system im Pazifik; Zahlungen. Die vier Kernfunktionen der UNU liegen darin, Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 573 – Drucksache 15/3300

• eine internationale Gemeinschaft von Wissenschaftlerin- eine zentrale Rolle übernommen. Der CSD gehören 53 Staa- nen und Wissenschaftlern zu bilden, ten an, darunter auch Deutschland. Die CSD kommt einmal jährlich zu zweiwöchigen Sitzungen zusammen, denen • eine Brücke zwischen den Vereinten Nationen und der Expertentreffen vorausgehen. internationalen Wissenschaftlergemeinde zu bauen, Aktuelle Entwicklung • einen Sachverständigenstab zu errichten und Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johan- • Kapazitäten, vor allem in Entwicklungsländern, aufzubauen. nesburg (WSSD) wurde im September 2002 die Umsetzung der 1992 in Rio de Janeiro verabschiedeten Agenda 21 um- Dabei liegen ihre Schwerpunkte in den Bereichen Friedens- fassend bewertet. In vielen Bereichen konnten die Ziele der schaffung und -erhalt, Entscheidungshilfen für die Agenda 21 noch nicht erreicht werden, die Arbeit der CSD Regierungen, Entwicklungshilfe, Wissenschaft und Tech- wurde daher verlängert und die Aufgabe und Rolle bestä- nologie sowie Umweltschutz. tigt. Um Aktivitäten und Entscheidungen der CSD besser Neben dem Zentrum in Tokio besteht das UNU-Sys- vorzubereiten, wurden bereits im letzten Jahr die themati- tem aus dreizehn weiteren Forschungs- und Ausbildungs- schen Schwerpunkte der kommenden 14 Jahre in Form von zentren weltweit. sieben 2-Jahres-Clustern festgelegt. Für jedes Cluster wur- Die UNU hat Ende 2003 in Bonn ein erstes deut- den mehrere inhaltliche Schwerpunktthemen festgelegt, sches Zentrum errichtet. Gegenstand des Forschungs- und die dem in Johannesburg verabschiedeten Aktionsplan ent- Ausbildungszentrums wird „Umwelt und Sicherheit des sprechen. Für das Cluster 2004/2005 wurden z. B. die The- Menschen“ sein (Research and Training Centre for Environ- men Wasser, Sanitär sowie Siedlungspolitik ausgewählt. ment and Human Security, UNU-EHS). Im Blickpunkt steht Neben den inhaltlichen Schwerpunkten werden die Quer- die Thematik der Bedrohung der Weltbevölkerung durch schnittsthemen des Aktionsplans von Johannesburg regel- Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen, Wir- mäßig auf allen jährlichen Treffen der CSD behandelt. Zu belstürme, Waldbrände, etc.) oder chronische und weniger den Querschnittsthemen gehören auch Bildung und For- plötzlich eintretende Umweltveränderungen (Verstep- schung. pung, Wassermangel, etc.). Schwerpunktmäßig soll sich das Zentrum dabei mit Fragen der Verletzlichkeit (vulnera- 71.8 Rahmenübereinkommen der Vereinten bility) des Menschen sowohl in Entwicklungs- als auch in Nationen über Klimaänderungen den Industrieländern gegenüber diesen Ereignissen befas- sen sowie mit der Vorsorge und Verbesserung der Hilfe (Klimarahmenkonvention) nach solchen Ereignissen. Climate Change Secretariat, Haus Carstanjen Martin-Luther-King-Straße 8 71.7 VN-Kommission für Nachhaltige Entwick- Postfach 26 01 24 lung (CSD) D-53153 Bonn E-Mail: [email protected] Sekretariat: United Nations Plaza, Room DC2-2220 Internet: www.unfccc.de New York, N.Y. 10017, USA Tel.: 001 - 212 - 9 63 28 03 Die Klimarahmenkonvention ist am 21. März 1994 in Kraft Fax: 001 - 212 - 9 63 42 60 getreten und wurde von 154 Ländern sowie der EU ratifi- E-Mail: [email protected] ziert. Erstmals wurde damit eine völkerrechtlich verbindli- Internet: www.un.org/esa/sustdev/index.html che Basis für den globalen Klimaschutz geschaffen. Ziel- setzung der Konvention ist die Stabilisierung der Treib- Aufgaben und Struktur hausgaskonzentration in der Atmosphäre auf einem Ni- veau, das eine gefährliche anthropogene Störung des Kli- Im Anschluss an den „Erdgipfel“ von Rio de Janeiro hat die masystems vermeidet. Nach der Konvention sollten die 1993 eingerichtete VN-Kommission für Nachhaltige Entwick- Industrieländer zunächst anstreben, ihre Treibhausgas- lung (UN Commission on Sustainable Development – CSD) emissionen bis zum Jahr 2000 auf das Niveau von 1990 zu- mit der Überwachung der Umsetzung und Fortentwicklung rückzuführen. Die Bundesrepublik Deutschland gehört der „Agenda 21“ sowie der sonstigen Entscheidungen von Rio weltweit zu den hinsichtlich ihrer Klimaschutzpolitik füh- Drucksache 15/3300 – 574 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

renden Ländern. Dies war ein Grund dafür, dass das Stän- Bericht (1995) erstmals festgestellt, dass die Abwägung aller dige Sekretariat der Klimarahmenkonvention 1996 seinen bisherigen Erkenntnisse einen menschlichen Einfluss auf das Sitz in Bonn genommen hat. Klima nahe legt. Der dritte Sachstandsbericht (2001) geht Zur Umsetzung und Weiterentwicklung der noch einen Schritt weiter und stellt fest, dass das globale Klimarahmenkonvention finden jährlich Vertragsstaaten- Klima durch menschliche Aktivitäten stärker verändert wird konferenzen statt, in denen über verschärfte Verpflich- als bisher erwartet. Gegenüber dem zweiten Bericht gab es tungen zur Treibhausgasbegrenzung und -reduktion ver- einen deutlichen Fortschritt im wissenschaftlichen Erkennt- handelt wird. Erfolge in dieser Hinsicht konnten auf der nisstand; insbesondere durch eine Verbesserung der Daten- dritten Vertragsstaatenkonferenz in Kyoto vom 01. bis lage und der Klimamodelle konnten beweiskräftige Belege 12. Dezember 1997 erzielt werden. Hier wurde im Konsens für einen Klimawandel gegeben werden. Der vierte Sach- ein Protokoll verabschiedet, nach dem industrialisierte standsbericht befindet sich zur Zeit in Vorbereitung. Länder ihre gemeinsamen Treibhausgas-Emissionen Zur Bearbeitung des gesamten Bereiches hat IPCC innerhalb des Zeitraums von 2008 bis 2012 um minde- drei Arbeitsgruppen eingerichtet: Arbeitsgruppe I be- stens 5 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 reduzie- schäftigt sich mit der wissenschaftlichen Untersuchung ren müssen. Die fünfte Vertragsstaatenkonferenz, die des Klimasystems, Arbeitsgruppe II mit Auswirkungen von vom 25. Oktober bis zum 5. November 1999 in Bonn statt- Klimaänderungen sowie Anpassungen an Klimabedingun- fand, war eine wichtige Station zur Regelung offener, vor gen und Arbeitsgruppe III mit Maßnahmen zur Abschwä- allem technischer Fragen zur Vorbereitung der folgenden chung von Klimaänderungen. In Deutschland laufende Vertragsstaatenkonferenzen, die in Den Haag (November Forschungsarbeiten haben wichtige Beiträge für die Er- 2000), Bonn (Juni 2001), Marrakesch (November 2001) und stellung der IPCC-Berichte geliefert. Eine Reihe deutscher New Delhi (Oktober 2002) abgehalten wurden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hat bisher Der Prozess der Konkretisierung und Weiterent- direkt als Autoren oder durch Stellungnahmen an den wicklung der Konvention wird durch Forschung maßgeb- Berichtsentwürfen mitgewirkt. Im Rahmen der Erarbei- lich unterstützt. Die Bundesregierung trug hierzu insbe- tung des dritten IPCC-Sachstandsberichts konnte eine wei- sondere im Rahmen der Umwelt- und Energieforschung tere Intensivierung der deutschen Beiträge realisiert wer- bei. den. Dies ist u.a. auf die Arbeit der vom BMBF finanzierten nationalen IPCC-Koordinierungsstelle zurückzuführen. 71.9 Zwischenstaatlicher Ausschuss über Klimaänderungen (IPCC) 71.10 Weltorganisation für Meteorologie (WMO) – VN-Sonderorganisation IPCC Secretariat, WMO, 41, Av. Guiseppe Motta, 7 bis Avenue de la Paix C.P.No 2300 CH-1211 Genf 2 CH-1211 Genf 2 Tel.: 00 41 22 - 730 8111 E-Mail: [email protected] Fax: 00 41 22 - 730 8181 E-Mail: [email protected] Mitglieder: Alle Mitgliedsländer der WMO bzw. UNEP Internet: www.wmo.ch

Der Intergovernmental Panel on Climate Change wurde 1988 Mitglieder: 187 Staaten und Territorien durch die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegrün- Aufgaben det. IPCC erarbeitet unter Beteiligung einer großen Zahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt • Förderung der weltweiten Kooperation bei der Einrichtung auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse wissenschaftli- von Stationsnetzen für meteorologische und hydrologische che Berichte zum Thema Klimaänderungen/Klimaschutz. Beobachtungen; Diese Berichte sind eine wichtige Informationsgrundlage für die Organe der Klimarahmenkonvention. • Unterstützung bei der Einrichtung und dem Betrieb von Nach der grundsätzlichen Beschreibung des Klimas Systemen für den schnellen Austausch meteorologischer im ersten Sachstandsbericht des IPCC (1990) wurde im zweiten und verwandter Informationen; Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 575 – Drucksache 15/3300

• Unterstützung bei der Standardisierung der Beobachtun- Struktur und Haushalt gen, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten; Der Kongress ist das höchste Gremium der Organisation: Im • Förderung der Anwendung der Meteorologie für Luftfahrt, Kongress kommen alle vier Jahre die Delegierten der Mit- Schifffahrt, Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und anderer gliedstaaten zusammen, um u.a. den Langfristplan der WMO menschlicher Aktivitäten; zu verabschieden, die Obergrenze der Ausgaben der näch- sten vier Jahre zu genehmigen und die Mitglieder des Exe- • Förderung der Forschung und Ausbildung auf dem Gebiet kutivrates zu wählen. der Meteorologie und verwandter Gebiete sowie Unter- Der Exekutivrat besteht aus 37 Direktoren der natio- stützung bei der Koordinierung internationaler Aktivitäten nalen meteorologischen und hydrologischen Dienste. Er tritt von Forschung und Ausbildung. mindestens einmal im Jahr zusammen, um die Entscheidun- gen des Kongresses zu überwachen und alle Angelegenhei- ten, die die internationale Meteorologie und den Betrieb der Wetterdienste berühren, zu untersuchen und entsprechende Empfehlungen auszusprechen. Das Sekretariat hat seinen Sitz in Genf.

In Mio. sFr Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 Deutscher Beitrag 5,8 6,1 6,0 6,0 6,3 Gesamtbeiträge 64,3 63,1 62,2 62,2 63,0

Quelle: BMVBW

71.11 Nordatlantikpakt – Organisation (NATO) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Partner- staaten in einem Mitgliedstaat oder vice-versa; Boulevard LeopoldIII B-1110 Brüssel • im Rahmen der wissenschaftlichen und technologischen Internet: www.nato.int/science Kooperation mit den Partnerländern und auch mit den Län- dern des Mittelmeerdialogs Zusammenarbeit, Seminare für Mitglieder: 19 Staaten in Europa und Nordamerika Hochschulabsolventen und Workshops für fortgeschrittene Studierende; Aufgaben • im Rahmen eines mittelfristigen Programms den Anschluss Neben den militärischen und sicherheitspolitischen Aufga- der Forschungsinfrastruktur an das internationale Internet; ben im Bündnis fördert die NATO die Zusammenarbeit in Unterstützung bei der Organisation der Wissenschafts- und Wissenschaft und Umweltfragen. Technologiepolitik in den Partnerländern;

Struktur und Haushalt • im Rahmen des Programms „Partnership for Peace“ For- schungsprojekte zur Heranführung der Partnerländer an Die NATO hat einen Rat aus Vertretern der Mitgliedstaaten industrielle Entwicklungen der Mitgliedstaaten u.a. zur Lö- und einen Stab mit sechs Abteilungen, darunter die Abtei- sung von Umweltproblemen. lung „Public Diplomacy“ mit dem Wissenschaftsdirektor, die von einem Beigeordneten Generalsekretär geleitet wird. Die Forschungs- und Technologieorganisation/Agentur Das NATO-Wissenschaftsprogramm fördert mit (RTO/RTA) fördert die Zusammenarbeit in der Rüstungsfor- Wissenschaftsstipendien Studium oder Forschung junger schung durch den Aufbau eines Netzwerks. Drucksache 15/3300 – 576 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Ausgaben für das Wissenschaftsprogramm (WP) Aktuelle Entwicklung sowie für RTO/RTA werden im NATO-Zivilhaushalt ver- anschlagt, den Deutschland zu 15,54 Prozent aus dem Das seit 1999 im Aufbau befindliche Computernetzwerk Bundeshaushalt mitfinanziert. wird bis 2004 etwa 100 000 wissenschaftlichen Nutzern in den zentralasiatischen und kaukasischen Ländern den Zugang zum internationalen Internet ermöglichen. Eine stärkere Ausrichtung des NATO Science Pro- gramms als bisher auf sicherheitsrelevante Bereiche ist beabsichtigt.

In Mio. € Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 Wissenschaftsprogramm 23,7 24,1 23,8 20,6 48,1 (WP)

71.12 Human Frontier Science Program Organi- licher Veranstaltungen in grundlegenden Fragen zur Erfor- sation (HFSPO) schung komplexer Mechanismen lebender Systeme. In den Jahren 2001 und 2002 wurden Forschungsvorhaben, Stipen- Bureau Europe, 12, Quai Saint-Jean dien und Workshops mit insgesamt über 97 Mio. US-$ geför- F-67080 Strasbourg Cedex dert. Internet: www.hfsp.org Struktur und Haushalt Mitglieder: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Schweiz, USA und EU Organe der Organisation sind der aus Vertretern der Partner- länder bzw. -organisationen bestehende Board of Trustees, Die Organisation wurde 1989 auf Initiative der japanischen Re- der Council of Scientists als oberstes wissenschaftliches Bera- gierung von den Teilnehmern des Weltwirtschaftsgipfels ge- tungsgremium und der Generalsekretär. gründet. Sie ist ein rechtsfähiger Verein mit Sitz in Straßburg. Das Programm wird aus freiwilligen Leistungen der Partner finanziert. Über das jährliche Budget entscheidet der Aufgaben Board of Trustees auf der Basis der Finanzierungszusagen sei- ner Mitglieder. Der deutsche Finanzierungsanteil 2002 be- Die HFSPO dient der Förderung internationaler Forscher- trug rd. 5 Prozent der Gesamtausgaben in Höhe von rd. 55 gruppen, des Wissenschaftleraustausches und wissenschaft- Mio. US-$.

In Mio. US-$ Ist 2000 Ist 2001 Ist 2002 Soll 2003 Soll 2004 Gesamtausgaben 48 49 55 53 53

Das HFSPO-Haushaltsjahr geht jeweils vom 01.04. bis zum 31.03. des Folgejahres.

Quelle: HFSPO

Aktuelle Entwicklung Im Juni 2002 fand eine internationale Regierungskon- ferenz in Berlin statt, auf der eine Fortsetzung des Human Im Jahr 2002 wurden insgesamt 144 Forschergruppen (davon Frontier Science Program für eine weitere fünfjährige Periode 37 mit Start in 2002) und 297 Auslandsstipendiaten (davon 94 beschlossen wurde. Weiterhin wurde vereinbart, ab 2004 ein neu in 2002) gefördert. Gesamtbudget von etwa 60 Mio. US-$ jährlich zu erreichen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 577 – Drucksache 15/3300

71.13 Übereinkommen der Vereinten Nationen rücksichtigt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Ausbreitung über über biologische Vielfalt Grenzen hinweg. Dieses Zusatzprotokoll trat am 11. September 2003 in Kraft. Sekretariat der Konvention über Biologische Vielfalt World Trade Centre 71.14 Informationssystem über globale biologi- 393 St Jacques Street, Office 300, sche Vielfalt (GBIF) Montréal, Québec, Kanada H2Y 1N9 Tel.: 001-514-288-2220 GBIF Sekretariat Fax: 001-514-288-6588 Universitetsparken 15 E-Mail: [email protected] DK-2100 Copenhagen Internet: www.biodiv.org Dänemark Tel.: 0045 35 32 14 70 Das Übereinkommen über die globale Erhaltung der biologi- Fax: 0045 35 32 14 80 schen Vielfalt und ihre nachhaltige Nutzung wurde auf der E-Mail: [email protected] Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwick- Internet: www.gbif.org lung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro von etwa 170 Staaten, da- runter Deutschland, beschlossen und anschließend von die- Auf Empfehlung und mit Unterstützung einer Arbeitsgruppe sen ratifiziert. Die drei Hauptziele des Übereinkommens sind: der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD Megascience Forum Working Group on • Erhaltung der biologischen Vielfalt; Biological Informatics) entstand in den Jahren 1996-2000 die Idee eines weltweit vernetzten Informationssystems über glo- • nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile, das heißt eine Nut- bale biologische Vielfalt. Nach Billigung auf Ministerebene zung, die biologische Vielfalt langfristig nicht gefährdet; trat das internationale Übereinkommen (MoU) März 2001 in Kraft. Seit dem 1.2.2001 ist Deutschland Mitglied beim Global • gerechte Verteilung der Vorteile aus der Nutzung geneti- Biodiversity Information Facility (GBIF). Bis Mai 2003 wuchs scher Ressourcen. die Zahl der Mitglieder auf 54 an. Die Aufgabe von GBIF (Global Biodiversity Information Das Vertragswerk erkennt erstmals völkerrechtlich verbindlich Facility) ist es, den freien und weltweiten Zugang zu Biodi- an, dass biologische Vielfalt unter die Souveränität der Na- versitätsdaten zu ermöglichen. Dazu koordiniert, regt an und tionalstaaten fällt und eine endliche Ressource darstellt. Für unterstützt GBIF die Entwicklung entsprechender Software die Erreichung der Ziele des Übereinkommens und die Erhal- sowie weltweit miteinander vernetzter Knoten der Informa- tung dieser Ressource zum Nutzen und als Lebensgrundlage tionsverarbeitung auch mit Zugang zu den entsprechenden der zukünftigen Generationen tragen Industrie- und Entwick- riesigen Datensätzen in naturhistorischen Museen, Bücherei- lungsländer gleichermaßen Verantwortung. Auch Deutsch- en und Datenbanken. Langfristig wird so ein bislang uner- land muss sich dieser Verantwortung sowohl auf nationaler reichter Zugriff auf globale Daten, z. B. in den Bereichen Bio- Ebene als auch im Rahmen seiner internationalen Beziehun- diversität (auf der Ebene individueller Arten), Genetik und gen stellen und dem Verlust an biologischer Vielfalt durch Ökosystemforschung, zur Verfügung stehen. Diese Informa- Maßnahmen zu ihrer Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tionen werden für viele Gebiete, wie Ökologie und Ökonomie, entgegenwirken. Umwelt- und Ressourcenforschung, für eine Bestandsaufnah- Die Vertragsstaaten haben die Bestimmungen des me, Erhaltung und nachhaltige Nutzung von entscheidender Übereinkommens auf bisher fünf Konferenzen konkretisiert Bedeutung sein. und verschiedene mehrjährige Arbeitsprogramme beschlossen. Auf insgesamt sechs Plenarsitzungen des GBIF-Lei- Ein Zusatzprotokoll des Übereinkommens, das Proto- tungsgremiums (Governing Board) wurden detaillierte Ar- koll von Cartagena, befasst sich mit der Sicherstellung eines beitspläne für vier Programme entwickelt: angemessenen Schutzniveaus bei der sicheren Übertragung, Handhabung und Verwendung der durch moderne Biotech- 1. Umgang mit Biodiversitäts-Daten (DADI, Data Access and nologie hervorgebrachten lebenden veränderten Organismen, Database Interoperability) die nachteilige Auswirkungen auf die Erhaltung und nach- haltige Nutzung der biologischen Vielfalt haben können. Da- 2. Digitalisierung vorhandener Datensätze (DIGIT, bei werden auch Risiken für die menschliche Gesundheit be- Digitisation of Natural History Collections) Drucksache 15/3300 – 578 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

3. Elektronischer Katalog der Arten (ECAT, Electronic haft sicherzustellen, hat die CGIAR fünf übergeordnete Catalogue of Names of Known Organisms) Forschungsschwerpunkte definiert:

4. Öffentlichkeitsarbeit und Informationsverbreitung (OCB, • Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität; Outreach and Capacity Building). • Schutz der Umwelt; In 2004 wird die Organisation von einer internationalen unabhängigen Expertengruppe evaluiert. Das BMBF unter- • Erhaltung der Artenvielfalt; stützt den Aufbau der GBIF-Infrastruktur in Deutschland mit erheblichen Fördermitteln. • Strategie und Organisationsentwicklung im Bereich Agrarpolitik; 71.15 Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR, Beratungs- • Stärkung nationaler Agrarforschungssysteme. gruppe für internationale Agrarforschung) Struktur und Haushalt 1818 H Street, N.W. Die CGIAR hält eine jährliche Mitgliederversammlung ab, um Washington D.C. 20433, USA die Programme der Zentren zu beraten und Prioritäten fest- Internet: www.cgiar.org zulegen. Das Sekretariat der CGIAR wird von der Weltbank gestellt. Es koordiniert die finanzielle Abwicklung der Bei- träge und befasst sich mit übergeordneten Verwaltungsauf- Mitglieder: Zur Zeit 63 Geber, darunter nahezu alle westlichen gaben (z.B. Organisation der Jahres-Tagung sowie fachspezifi- Industrieländer (einschließlich Deutschland), Entwicklungs- scher Konferenzen) sowie Öffentlichkeitsarbeit für das Ge- länder, einige OPEC-Länder, drei große amerikanische Stif- samtsystem CGIAR. tungen (Rockefeller, Ford, Kellogg) sowie internationale Or- ganisationen wie Weltbank, UNDP, IFAD und FAO Zur Abstimmung der Forschungs- und Programminhalte der Zentren steht der CGIAR ein Science Council (SC) zur Verfü- Die CGIAR unterstützt unter Führung der Weltbank derzeit 15 gung, dessen Sekretariat bei der FAO in Rom angesiedelt ist. internationale Agrarforschungsinstitute in der ganzen Welt. Jedes der 15 Zentren wird durch einen Aufsichtsrat geführt, Die Ziele der Forschung sind Verminderung von Hunger und der die Institutspolitik bestimmt. Armut sowie Schutz und Erhalt natürlicher Ressourcen in den Entwicklungsländern. Deutschland unterstützt die Zentren und ihre jeweiligen Forschungsprogramme im Rahmen der entwicklungspoli- Aufgaben tischen Schwerpunktsetzung der Bundesregierung. Das Ge- samtbudget der CGIAR wird sich 2004 auf voraussichtlich Im Hinblick auf die globale Zukunftsaufgabe, die Ernährung 370 Mio. US $ belaufen. Die Bundesrepublik Deutschland einer rasant wachsenden Weltbevölkerung auf der Grundla- trägt ca. 16 Mio. € dazu bei. ge einer immer knapper werdenden Ressourcenbasis dauer- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 579 – Drucksache 15/3300

72 Verzeichnis der internationalen wissenschaftlich- technischen Vereinbarungen

Das folgende Verzeichnis enthält die bis Februar 2004 von Forschung abgeschlossenen völkerrechtlichen und sonstigen deutscher Seite in den Bereichen von Wissenschaft und internationalen Vereinbarungen:

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am Ägypten DFG–Academy of Scientific Protokoll Wissenschaftliche Forschung 09.05.1974 s. Anm. 1 nicht veröffent- Research and Technology licht Regierungen Abkommen Wissenschaftliche Forschung 11.04.1979 20.02.1980 BGBl. 1981 II 135 und technologische Entwicklung Armenien s. Anm. 2 Aserbaidshan s. Anm. 2 Argentinien Regierungen Rahmenab- Wissenschaftliche Forschung und 31.03.1969 22.10.1969 BGBl. 1970 II 5 kommen technologische Entwicklung DFG – Consejo Nacional de Vereinbarung Zusammenarbeit in der Grundla- 11.09.1987 s. Anm. 1 nicht veröffent- Investigaciones Cientificas genforschung licht y Tecnicas Australien Regierungen Abkommen Wissenschaftlich-technologische 24.08.1976 25.10.1976 BGBl. 1976 II Zusammenarbeit 1941 DFG – Australian Research Memorandum Zusammenarbeit in der Forschung 15.02.1994 s. Anm. 1 Council and the Australian Na- of Under- tional Health and Medical standing (MoU) Research Council Belarus (Weißrussland) s. Anm. 2 BMBF – Ministerium für Bildung Gemeinsame Gestaltung der wissenschaftlich- 18.03.1996 19.03.1996 nicht veröffent- und Wissenschaft Erklärung technischen Zusammenarbeit licht Drucksache 15/3300 – 580 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am Brasilien DAAD–CNPq Einzelverein- Austausch hochqualifizierter Wis- 24.07.1974 24.07.1974 nicht veröffent- barung senschaftler für Forschungsarbeiten licht Zusatzverein- Zur DAAD-Vereinbarung vom 01.10.1976 01.10.1976 nicht veröffent- barung 24.07.1974 licht Regierungen Abkommen Friedliche Nutzung der Kernenergie 27.06.1975 18.11.1975 BGBl. 1976 II 334 FhG/Fraunhofer-Institut für Vereinbarung Industrielle Automatisierung 14.04.1983 14.04.1983 nicht veröffent- Informations- und Datenverar- licht beitung – Centro Tecnológico para Informática/Instituto de Automaçao MPG – CNPq Vereinbarung Grundlagenforschung 28.02.1984 28.02.1984 nicht veröffent- licht DFG – CNPq Sonderverein- Wissenschaftliche Forschung 05.04.1984 s. Anm. 1 nicht veröffent- barung licht BMFT – Ministerium für Industrie Einzelabma- Zusammenarbeit bei technolo- 12.09.1985 18.12.1985 BGBl. 1986 II und Handel chung BMWA gischen Innovationen für kleine und 466 bzw. BMGS mittlere Industrieunternehmen BMFT – Ministerium für Berg- Vereinbarung Neue und erneuerbare Energienut- 29.08.1989 29.08.1989 nicht veröffent- bau und Energie zungstechnologien (zum Rahmen- licht abkommen vom 09.06.1969) Regierungen Zusatzverein- Erneuerbare Energiequellen 03.06.1993 03.06.1993 nicht veröffent- barung licht DFG – CAPES Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 27.11.1995 s. Anm. 1 Regierungen Rahmenab- Zusammenarbeit in der wissen- 20.03.1996 18.02.1997 BGBl 1997 II kommen schaftlichen Forschung und techno- 1747 logischen Entwicklung Bulgarien DFG – Bulgarische Akademie Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 14.03.1975 s. Anm. 1 nicht veröffent- der Wissenschaften licht Regierungen Abkommen Wissenschaftliche Forschung und 25.02.1988 25.02.1988 BGBl. 1988 II technologische Entwicklung 372 Chile Regierungen Abkommen Wissenschaftliche Forschung und 28.08.1970 23.10.1970 BGBl. 1971 II 106 technologische Entwicklung DFG – Comisión Nacional de Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 09.04.1981 s. Anm. 1 nicht veröffent- Investigación Cientifica licht y Tecnológica China MPG – Chinesische Akademie Vereinbarung Grundlagenforschung 15.09.1978 01.01.1979 nicht veröffent- der Wissenschaften licht MPG – Chinesische Akademie Verlänger- Grundlagenforschung 29.09.1981 01.01.1982 nicht veröffent- der Wissenschaften ungen 28.08.1984 01.01.1985 licht 11.10.1987 01.01.1988 26.05.1990 01.01.1991 Regierungen Abkommen Wissenschaftlich-technologische 09.10.1978 10.11.1978 BGBl. 1978 II Zusammenarbeit 1526 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 581 – Drucksache 15/3300

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am FhG – Chinesische Akademie Einzelverein- Angewandte Forschung 11.06.1979 11.06.1979 nicht veröffent- der Wissenschaften (CAS) barung licht BMFT – Minister für Erdöl- Abkommen Durchführung eines gemeinsamen 20.11.1979 20.11.1979 BGBl. 1980 II 68 industrie Forschungsprojektes zur Ermittlung des Kohlenwasserstoffpotentials in einem Tiefbereich des Linyi-Beckens BMFT – Minister für Geologie Abkommen Suche nach Kohlenwasserstoffen 20.11.1979 20.11.1979 BGBl. 1980 I 70 im Ostchinesischen Meer BMJFFG – Gesundheits- Abkommen Gesundheitswesen 16.05.1980 16.05.1980 ministerium DFG – Erziehungsministerium Vereinbarung Wissenschaftliche Forschung 05.11.1981 s. Anm. 1 nicht veröffent- ergänzt und erweitert mit Rechts- 28.03.1998 s. Anm. 1 licht nachfolgerin BMVEL – Minister für Landwirt- Vereinbarung Wissenschaftlich-technische Zu- 23.11.1981 23.11.1981 BGBl. 1981 II schaft sammenarbeit im Bereich der 1143 Agrarforschung BMFT – Minister für Elektronik- Abkommen Funknavigationssysteme für die 09.12.1982 03.01.1983 BGBl. 1983 II 29 industrie Zivilluftfahrt BMFT – Minister für Raumfahrt- Vereinbarung Zivile Weltraumwissenschaft 07.03.1084 07.03.1983 BGBl. 1984 II industrie und -technik 319 Regierungen Vereinbarung Friedliche Nutzung der Kernenergie 09.05.1984 09.05.1984 BGBl. 1984 II 554 BMFT – Staatliches Ozeano- Vereinbarung Meeresforschung und Entwicklung 27.06.1986 27.06.1986 BGBl. 1986 II graphisches Zentralamt der Meerestechnik 844 DFG – National Science Protokoll Wissenschaftliche Zusammenarbeit 28.10.1987 s. Anm. 1 nicht veröffent- Council (NSC) licht DFG – Natural Science Founda- Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 25.03.1988 s. Anm. 1 nicht veröffent- tion (NSFC) licht BMFT – SKWT Vereinbarung Ökologische Forschung, Umwelt- 10.09.1988 10.09.1988 BGBl. 1989 II technologie 147 BMFT – SKWT Vereinbarung Erneuerbare Energien 15.12.1988 15.12.1988 BGBl. 1989 II 215 BMFT – SKWT Vereinbarung Biotechnologie 12.10.1991 12.10.1991 nicht veröffent- licht FhG – Kommission für Wissen- Einzeverein- Wissenschaftlich-technologische 20.03.1995 20.03.1995 schaft und Technologie der barung Zusammenarbeit Provinz Liaoning FhG – Zentrum des Austausches Einzelverein- Wissenschaftlich-technologische 27.03.1995 27.03.1995 von Wissenschaft und Techno- barung Zusammenarbeit logie der Provinz Guangdong DARA – China National Space Agenturab- Erforschung und Nutzung des Welt- 23.06.1995 23.06.1995 nicht veröffent- Administration (CNSA) kommen raums für friedliche Zwecke licht FhG – Chinesische Akademie für Vereinbarung Wissenschaftlich-technische 11.10.2000 nicht veröffent- Ingenieurwissenschaften Zusammenarbeit licht BMBF – Ministerium für Wissen- Vereinbarung Lasermaterialbearbeitung 06.06.2001 nicht veröffent- schaft und Technologie licht DLR – Tongji-Universität Vereinbarung Verkehrsforschung und Manage- 18.10.2001 nicht veröffent- ment des Innovationsprozesses licht Drucksache 15/3300 – 582 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am Costa Rica DFG – Consejo Nacional para Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 09.10.1991 s. Anm. 1 nicht veröffent- Investigaciones Cientificas y licht Tecnológicas (CONICIT) Estland Regierungen Gemeinsame Über die Grundlagen der Bezie- 29.04.1993 29.04.1993 Bulletin Erklärung hungen zwischen der Bundesre- 1993 publik Deutschland und der Repu- Nr. 35 / S. 304 blik Estland Finnland DFG – Akademie von Finnland Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 17.02.1981 s. Anm. 1 nicht veröffent- licht Frankreich Regierungen Abkommen Bau, Start und Nutzung des 06.06.1967 10.11.1967 BGBl. 1969 II 84 SYMPHONIE-Fernmeldesatelliten DFG – Centre National de la Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 01.02.1971 s. Anm. 1 nicht veröffent- Recherche Scientifique (CNRS) licht BMFT – Centre National pour Abkommen Aufsuchung, Förderung und Aufbe- 26.04.1974 26.04.1974 BGBl. 1974 II l’Exploitation des Océans reitung von Manganknollen 837 BMFT – Ministère de l’Industrie Abkommen Fortgeschrittene Reaktorsysteme 13.02.1976 13.02.1976 nicht veröffent- et de la Recherche licht BMFT – Commissariat à Vereinbarung Sicherheitsforschung bei Leicht- 28.09.1978 28.09.1978 BGBl. 1978 II l’Energie Atomique (CEA) wasserreaktoren 1300 BMFT – CEA 1. Zusatz- 28.09.1983 28.09.1983 BGBl. 1984 II vereinbarung 944 BMFT – CEA 2. Zusatz- 20.09.1988 28.09.1988 BGBl. 1989 II 15 vereinbarung Regierungen Abkommen Technisch-industrielle Zusammen- 29.04.1980 01.12.1980 BGBl. 1981 II 49 arbeit auf dem Gebiet von Rund- funksatelliten DFG – Institut National de la Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 12.01.1981 s. Anm. 1 nicht veröffent- Santé de la Recherche Médicale in den Biowissenschaften licht MPG – CNRS Einzelverein- Wissenschaftliche Forschung 15.06.1981 15.06.1981 nicht veröffent- barung licht Regierungen Abkommen Gemeinsamer Export von Rundfunk- 22.09.1981 22.09.1981 BGBl. 1981 II 938 (Notenwechsel) satelliten BMVEL – Institut National de la Vereinbarung Wissenschaftlich-technische 13.06.1986 13.06.1986 BGBl. 1986 II Recherche Agronomique Zusammenarbeit im Bereich der 846 Agrarforschung BMFT – CEA Vereinbarung Radioaktive Abfälle, abgebrannte 06.05.1991 06.05.1991 BGBl. 1992 II Brennelemente u. a. 1030 Georgien s. Anm. 2 Griechenland BMFT – Minister für Koordination Abkommen Solarenergie 05.10.1978 05.10.1978 nicht veröffent- licht BMFT – Minister für Koordination Rahmen- Wissenschaftlich-technische 30.11.1978 30.11.1978 BGBl. 1979 II 137 vereinbarung Zusammenarbeit BMFT – Minister für Koordination Abkommen Solar-Demonstrationssiedlung 31.07.1981 21.02.1983 BGBl. 1985 II 105 und Minister für Arbeit Lykovrissi Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 583 – Drucksache 15/3300

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am BMFT – Minister für Arbeit Zusatzab- Solarsiedlungsprojekt 18.10.1990 18.10.1990 BGBl. 1991 II 599 kommen Großbritannien BMFT – Science and Research Vereinbarung Projekt aktives Magnetosphären- 17.10.1983 17.10.1983 nicht veröffent- Council (SERC) Plasma-Experiment mit Spurenionen licht BMFT – SERC Vereinbarung Projekt Röntgensatellit 17.10.1983 17.10.1983 nicht veröffent- licht BMFT – Medical Research Vereinbarung AIDS-Forschung 18.09.1989 18.09.1989 Council BMFT – SERC Vereinbarung Physikalische Grundlagenforschung 02.11.1989 02.11.1989 nicht veröffent licht Indien Regierungen Abkommen Friedliche Nutzung der Kernenergie 05.10.1971 19.05.1972 BGBl. 1972 II und Weltraumforschung 1013 Regierungen Vereinbarung Wissenschaftliche Forschung und 30.01./ 07.03.1974 BGBl. 1974 II technologische Entwicklung 07.03.1974 998 Regierungen Memorandum Meeresforschung und Meerestechnik 29.04.1986 29.04.1986 nicht veröffent- of Understand- licht ing (MoU) DFG – Indian National Science Vereinbarung Wissenschaftliche Forschung 03.04.1990 s. Anm. 1 nicht veröffent- Academy (INSA) licht FHG – Council of Scientific and Letter of Intent Wissenschaftliche Forschung und 02.02.1994 02.02.1994 nicht veröffent- Industrial Research (CSIR) technologische Entwicklung licht Indonesien Regierungen Abkommen Friedliche Verwendung der 14.06.1976 24.02.1977 BGBl. 1977 II 361 Kernenergie und Uranprospektion Regierungen Abkommen Wissenschaftliche Forschung und 20.03.1979 06.11.1979 BGBl. 1979 II technologische Entwicklung 1286 BMFT – Staatsminister für For- Vereinbarung Luftfahrtforschung und 19.08.1987 19.08.1987 BGBl. 1987 II schung und Technologie -technologie 733 Irak Regierungen Abkommen Wirtschaftliche, wissenschaftliche 26.05.1981 15.07.1981 BGBl. 1981 II und technische Zusammenarbeit 653 Iran Regierungen Abkommen Zusammenarbeit in der wissen- 30.06.1975 21.11.1977 BGBl. 1978 II schaftlichen und technologischen 280 Entwicklung BMFT – Atomic Energy Abkommen Zusammenarbeit auf den Gebieten 04.07.1976 21.11.1977 BGBl. 1978 II Organization of Iran der friedlichen Verwendung der 284 Kernenergie Irland DFG – The Royal Irish Academy Memorandum Zusammenarbeit in der Forschung 10.03.1993 s. Anm. 1 of Understand- ing (MoU) Israel MINERVA – Weizmann Institute Vereinbarung Durchführung von Forschungsvor- 17.06.1964 01.01.1964 nicht veröffent- of Science haben licht Drucksache 15/3300 – 584 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am BMFT – Nationalrat für For- Briefwechsel Einsetzung eines gemeinsamen 06.08.1973 06.08.1973 nicht veröffent- schung und Entwicklung Ausschusses zur Förderung der licht (NCRD) Zusammenarbeit in der wissen- schaftlichen Forschung und technologischen Entwicklung BMVEL – Minister für Land- Abkommen Wissenschaftlich-technische 22.01.1985 22.01.1985 BGBl. 1985 II wirtschaft Zusammenarbeit im Bereich der 378 Agrarforschung BMFT – Minister für Wissenschaft Abkommen Stiftung für wissenschaftliche For- 04.07.1986 04.07.1986 BGBl. 1986 II und Entwicklung schung und Entwicklung 890 BMFT – Minister für Wissenschaft Abkommen Änderung des Abkommens über 25.03.1993 und Technologie die Stiftung für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung FhG – Technion Vereinbarung Mikroelektronik, Informationstech- 01.06.1988 01.06.1988 nicht veröffent- nologie u. a. licht DFG – The Israel Academy of Memorandum Wissenschaftliche Zusammenarbeit 24.03.1993 s. Anm. 1 Sciences and Humanities of Understand- ing (MoU) DARA – Israelische Raumfahrt- Agentur- Erforschung und Nutzung des 04.12.1995 04.12.1995 nicht veröffent- agentur (ISA) abkommen Weltraums für friedliche Zwecke licht Italien DFG – Consiglio Nazionale Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 15.06.1977 s. Anm. 1 nicht veröffent- delle Ricerche (CNR) licht DFG – CNR Neufassung 10.12.1982 s. Anm. 1 nicht veröffent- licht Japan Regierungen Abkommen Zusammenarbeit auf wissenschaft- 08.10.1974 08.10.1974 BGBl. 1974 II lich–technologischem Gebiet 1326 MPG – Institute of Physical and Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 15.06.1984 15.06.1984 nicht veröffent- Chemical Research in der Grundlagenforschung licht (RIKEN-Institut) DFG – Japan Society for the Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 20.05.1992 s. Anm. 1ban nicht veröffent- Promotion of Science licht Ehemaliges Jugoslawien s. Anm. 3 BMFT – Bundesamt für interna- Abkommen Wissenschaftliche Forschung und 23.05.1975 23.05.1975 BGBl. 1975 II tionale Zusammenarbeit auf technologische Entwicklung 920 dem Gebiet der Wissenschaft, Bildung, Kultur und Technik Kanada Regierungen Abkommen Friedliche Verwendung der Atom- 11.12.1957 18.12.1957 BAnz. 46/1958 energie Regierungen Abkommen Wissenschaftliche und technolo- 16.04.1971 30.06.1971 BGBl. 1972 II gische Zusammenarbeit 566 DFG – Natural Sciences and Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 16.06.1983 s. Anm. 1 nicht veröffent- Engineering Research Council licht of Canada (NSERC) FhG/Fraunhofer Institut für Vereinbarung Computereinsatz in flexiblen 07.06./ 17.06.1983 nicht veröffent- Produktionstechnik und Auto- Fertigungssystemen 17.06.1983 licht matisierung – Le Centre de Re- cherche Industrielle du Quebec Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 585 – Drucksache 15/3300

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am BMFT – Canada Owners Group Vereinbarung Informationsaustausch bei Reaktor- 04.06./ (COG) sicherheitsforschung 07.09.1990 07.09.1990 nicht veröffent- licht Kasachstan s. Anm. 2 Kirgistan s. Anm. 2 Korea (Republik) DFG – Korea Science and Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 04.07.1977 s. Anm. 1 nicht veröffent- Engineering Foundation licht FhG/Fraunhofer Institut für Pro- Vereinbarung Produktionstechnik/Automatisierung 04.11.1981 04.11.1981 nicht veröffent- duktionstechnik und Automatisie- licht rung (IPA) – Korea Advanced Insti- tute of Science and Technology (KAIST) FhG/IPA – Korea Institute of Vereinbarung Produktionstechnik/Automatisierung 11.05.1982 11.05.1982 nicht veröffent- Machinery and Metals (KIMM) licht Regierungen Abkommen Wissenschaftlich-technologische 11.04.1986 09.09.1986 BGBl. 1986 II Zusammenarbeit 928 Regierungen Abkommen Friedliche Nutzung der Kernenergie 11.04.1986 11.04.1986 BGBl. 1986 II 726 DFG – Korea Research Foun- Vereinbarung Wissenschaft und Technologie 20.10.1987 s. Anm. 1 nicht veröffent dation licht Kroatien BMFT – Ministerium für Wissen- Gemeinsame Wissenschaftlich-technologische 12.07.1994 12.07.1994 nicht veröffent- schaft und Technologie Erklärung Zusammenarbeit licht Kuwait Regierungen Abkommen Wissenschaftlich-technologische 13.12.1979 04.11.1980 BGBl. 1980 II Zusammenarbeit 1502 Lettland Regierungen Gemeinsame Über die Grundlagen der Bezie- 20.04.1993 20.04.1993 Bulletin Erklärung hungen zwischen der Bundesrepu- 1993, blik Deutschland und der Republik Nr. 33 / Lettland S. 286 Litauen Regierungen Gemeinsame Über die Grundlagen der Bezie- 21.07.1993 21.07.1993 Bulletin Erklärung hungen zwischen der Bundesrepu- 1993, blik Deutschland und der Nr. 66 / Republik Litauen S. 695 Marokko DFG – Centre National de Vereinbarung Wissenschaft und Technologie 28.10.1986 s. Anm. 1 nicht veröffent- Coordination et de Planification licht de la Recherche Scientifique et Technique (CNR) BMBF – Ministerium für Hoch- Memorandm Wissenschaftlich-technologische 09.10.1998 09.10.1998 nicht veröffent- schulwesen, Ausbildung von of Understan- Zusammenarbeit lich Führungskräften und Forschung ding (MoU) Mexiko Regierungen Rahmen- Wissenschaftliche und technolo- 06.02.1974 04.09.1975 BGBl. 1976 II abkommen gische Zusammenarbeit 223 Drucksache 15/3300 – 586 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am BMFT – Secretaria De Asenta- Besondere FuE-Vorhaben zur Nutzung der 02.05.1978 02.05.1978 nicht veröffent- mientos Humanos y Obras Vereinbarung Solarenergie licht Públicas der Vereinigten Mexikanischen Staaten (SAHOP) BMFT – Secretaria de Patri- Einzelverein- Umweltfreundliche Produktions- 10.02.1982 10.02.1982 nicht veröffent- monio y Fomento Industrial barung techniken licht (SEPAFIN) DFG – Consejo Nacional de Ciencia y Tecnologia (CONACYT) Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 07.10.1991 s. Anm. 1 nicht veröffent- licht Moldau s. Anm. 2 Neuseeland Regierungen Abkommen Wissenschaftlich-technologische 02.12.1977 23.08.1978 BGBl. 1979 II 9 Zusammenarbeit Regierungen Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 26.06.1981 26.06.1981 BGBl. 1981 II in der Antarktis 1062 Niederlande BMVEL – Minister für Landwirt- Vereinbarung Zusammenarbeit auf dem Gebiet 30.04.1968 30.04.1968 nicht veröffent- schaft und Fischerei der Agrarforschung licht FhG – Nederlandse Organisatie Einzelverein- Angewandte Forschung 15.06.1987 15.06.1987 nicht veröffent- voor Toegepast-Natuurweten- barung licht schappelijk Onderzoek Norwegen BMFT – Norwegisches Raum- Vereinbarung Zusammenarbeit in der Hydroschall- 20.11./ 05.12.1990 nicht veröffent- fahrtzentrum technologie 05.12.1990 licht FhG – SINTEF Trondheim Vereinbarung Informations-, Lasertechnologie u.a. 01.11.1989 01.11.1989 nicht veröffent- licht Österreich BMFT – Bundesministerium für Briefwechsel Information und Dokumentation 15.09.1980 15.09.1980 nicht veröffent- Wissenschaft und Forschung licht MPG – Österreichische Akademie Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 23.12.1980 01.01.1981 nicht veröffent- der Wissenschaften in der Grundlagenforschung licht FhG – Österreichisches For- Vereinbarung Informations-, Wissenschaftleraus- 16./ 30.08.1988 30.08.1988 nicht veröffent- schungszentrum Seibersdorf tausch u.a. licht Pakistan Regierungen Abkommen Wissenschaftliche Forschung und 30.11.1972 15.10.1973 BGBl. 1974 II 68 technologische Entwicklung Philippinen DFG – National Academy of Abkommen Wissenschaftliche Zusammenarbeit 12.12.1983 s. Anm. 1 nicht veröffent- Science and Technology licht DFG – National Research Council Abkommen Wissenschaftliche Zusammenarbeit 13.12.1983 s. Anm. 1 nicht veröffent- licht Polen DFG – Polnische Akademie der Protokoll Wissenschaftliche Zusammenarbeit 19.06.1974 s. Anm. 1 nicht veröffent- Wissenschaften licht BMJFFG – Gesundheitsminis- Abkommen Gesundheitswesen 31.10.1975 31.10.1975 terium Regierungen Abkommen Wissenschaft und Technik 10.11.1989 01.02.1990 BGBl. 1990 II 302 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 587 – Drucksache 15/3300

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am BMJFFG – Gesundheitsminis- Abkommen Gesundheitswesen und medizinische 10.11.1989 01.02.1990 BGBl. 1990 II terium Wissenschaft 302 Regierungen Abkommen Gegenseitige Errichtung von Institu- 10.11.1989 21.02.1991 BGBl. 1991 II 730 ten für Kultur und wissenschaftlich- technologische Information DFG – Polnische Akademie der Memorandum Zusammenarbeit in der Forschung 26.09.1995 s. Anm. 1 Wissenschaften of Understand- ing (MoU) Portugal Regierungen Abkommen Wissenschaftliche Forschung und 15.06.1981 21.09.1981 BGBl. 1981 II technologische Entwicklung 1034 BMFT – Industrieministerium Vereinbarung Errichtung und Betrieb einer solaren 16.12.1981 16.12.1981 nicht veröffent- Prozesswärmeanlage licht Rumänien Regierungen Abkommen Wissenschaftliche Forschung und 29.06.1973 29.06.1973 BGBl. 1973 II technologische Entwicklung 1481 BMFT – Staatskomitee für Kern- Abkommen Friedliche Verwendung der Kern- 29.06.1973 29.06.1973 BGBl. 1973 II energie energie 1484 BMVEL – Minister für Landwirt- Abkommen Wissenschaftlich-technische 16.10.1973 16.10.1973 nicht veröffent- schaft und Nahrungsgüter- Zusammenarbeit licht industrie DFG – Rumänische Akademie Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 21.10.1976 s. Anm. 1 nicht veröffent- licht DFG – Rumänische Akademie Memorandum Zusammenarbeit in der Forschung 07.02.1995 s. Anm. 1 of Understand- ing Russland s. Anm. 2 BMFT – Ministerium für Wissen- Fachverein- Hochtemperatursupraleitung 15./19.04.1991 19.04.1991 nicht veröffent- schaft, Hochschulwesen und barung licht Technische Politik BMFT – Ministerium für Wissen- Fachverein- Laserforschung und Lasertechnik 11.08.1992 11.08.1992 nicht veröffent- schaft, Hochschulwesen und barung licht Technische Politik BMFT – Ministerium für Wissen- Fachvereinba- Gewässerforschung und Umwelt- 01./06.06.1994 06.06.1994 nicht veröffent- schaft und Technische Politik rung technologie licht BMFT – Ministerium für Wissen- Fachverein- Information und Dokumentation 01./07.06.1994 07.06.1994 nicht veröffent- schaft und Technische Politik barung licht BMFT – Ministerium für Wissen- Fachverein- Biotechnologie 02./20.06.1994 21.06.1994 nicht veröffent- schaft und Technische Politik barung licht BMFT – Ministerium für Wissen- Fachverein- Meeres- und Polarforschung 10.02.1995 10.02.1995 nicht veröffent- schaft und Technische Politik barung licht BMFT – Vereinigtes Institut für Vereinbarung Zusammenarbeit und Nutzung von 15.07.1991 15.07.1991 nicht veröffent- Kernforschung (VIK) Dubna Anlagen des VIK licht DFG – Russische Stiftung für Memorandum Zusammenarbeit in der Grundlagen- 06.02.1995 s. Anm. 1 Grundlagenforschung of Understand- forschung ing (MoU) DFG – Akademie der Wissenschaf- Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 05.05.1999/ unmittelbar nicht veröffent- ten der Russischen Föderation 03.06.1999 danach licht MPG – Akademie der Wissenschaf- Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 29.05.2001 unmittelbar nicht veröffent- ten der Russischen Föderation danach licht Drucksache 15/3300 – 588 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am DARA – Russische Raumfahrt- Agentur- Erforschung und Nutzung des Welt- 01.03.1993 01.03.1993 nicht veröffent- agentur (RKA) abkommen raums für friedliche Zwecke s. Anm. 4 licht Saudi-Arabien Regierungen Abkommen Wissenschaftliche Forschung und 07.01.1980 24.03.1982 BGBl. 1982 II technologische Entwicklung 565 BMFT – Saudi Arabien National Briefwechsel Richtlinien für die Durchführung 11.05./ 12.07.1982 nicht veröffent- Centre for Science and gemeinsamer Projekte 12.07.1982 licht Technology BMFT – King Abdulaziz City for Einzelabma- HYSOLAR-Projekt 23.02.1986 23.02.1986 BGBl. 1986 II Science and Technology (KACST) chung BMWA 635 bzw. BMGS 1. Zusatz- 18.01.1990 01.01.1990 BGBl. 1992 II vereinbarung 489 2. Zusatz- 10.05.1992 01.01.1992 BGBl. 1992 II vereinbarung 489 Schweden BMFT – Schwedisches Amt für Briefwechsel Zusammenarbeit auf dem 05.03.1984 05.03.1984 nicht veröffent- Weltraumaktivitäten Weltraumgebiet licht DFG – Forschungsrat für Geistes- Vereinbarung Geistes- und Sozialwissenschaften 27.05.1987 s. Anm. 1 nicht veröffent- und Sozialwissenschaften licht BMFT – Staatliches Amt für Akti- Vereinbarung Satellitenprojekt Freja 15.08.1990 15.08.1990 BGBl. 1991 II 346 vitäten im Weltraum (SNSB) BMFT – SNSB Vereinbarung Zusammenarbeit in der Hyperschall- 26.09.1990 26.09.1990 nicht veröffent- technologie licht BMBF – Schwedische Kernbrenn- Vereinbarung Forschung zur Endlagerung radio- 04.07.1995 01.01.1995 nicht veröffent- stoff- und Abfallbewirtschaf- aktiver Abfälle licht tungsgesellschaft (SWB) Schweiz BMFT – Schweizerisches Bundes- Briefwechsel Reaktorsicherheit 03.04.1982 03.04.1982 nicht veröffent- amt für Energiewirtschaft licht Regierungen Vereinbarung Gegenseitige Unterrichtung bei Bau 10.08.1982 19.09.1983 BGBl. 1983 II 734 und Betrieb kerntechnischer Ein- richtungen BMFT – Schweizerisches Bundes- Briefwechsel Sichere Lagerung radioaktiver Ab- 24.02.1983 24.02.1983 nicht veröffent- amt für Bildung und Wissenschaft fälle (Projekt Felslabor Grimsel) licht Singapur BMFT – Ministerium für Handel Vereinbarung Wissenschaftliche Forschung und 13.04.1994 13.04.1994 nicht veröffent- und Industrie technologische Entwicklung licht Slowakei Regierungen 3 Abkommen Wissenschaftlich-technische Zusam- 02.11.1990 02.11.1990 BGBl. 1990 II menarbeit 1691 DFG – Akademie der Wissen- Memorandum Wissenschaftliche Zusammenarbeit 19.09.1994 s. Anm. 1 schaften of Understand- ing Slowenien BMFT – Ministerium für Wissen- Gemeinsame Wissenschaftlich-technologische 02.06.1993 02.06.1993 nicht veröffent- schaft und Technologie Erklärung Zusammenarbeit licht Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 589 – Drucksache 15/3300

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am Spanien Regierungen Rahmen- Wissenschaftliche Forschung und 23.04.1970 10.03.1971 BGBl. 1971 II abkommen technologische Entwicklung 1006 DFG – Consejo Superior de Briefwechsel Wissenschaftliche Zusammenarbeit 16.12.1970/ s. Anm. 1 nicht veröffent- Investigaciones Cientificas (CSIC) 29.01.1971 licht Regierungen Abkommen Errichtung und Betrieb des „Deutsch- 17.07.1972 21.05.1973 BGBl. 1973 II Spanischen Astronomischen 1557 Zentrums“ MPG – Nationale Kommission für Einzelverein- Errichtung und Betrieb des „Deutsch- 17.07.1972 21.05.1973 nicht veröffent- Astronomie barung Spanischen Astronomischen licht Zentrums“ Regierungen Abkommen Friedliche Nutzung der Kernenergie 05.12.1978 13.12.1978 BGBl. 1979 II 134 Regierungen Abkommen Sonnenenergie 05.12.1978 13.12.1978 BGBl. 1979 II 130 BMVEL – Landwirtschaftsminis- Abkommen Wissenschaftlich-technische Zusam- 22.10.1979 22.10.1979 BGBl. 1979 II terium menarbeit im Bereich der Agrar- 1178 forschung Regierungen Abkommen Radioastronomie 15.05.1980 03.08.1981 BGBl. 1981 II 945 MPG – CSIC Abkommen Wissenschaftliche Zusammenarbeit 02.07.1980 01.01.1981 nicht veröffent- in der Grundlagenforschung licht Südafrika BMBF – Generaldirektor für Absichts- Wissenschaftlich-technologische 0211.1995 02.11.1995 nicht veröffent- Kunst, Kultur, Wissenschaft erklärung Zusammenarbeit licht und Technologie BMBF-Ministerium für Kunst, Abkommen Zusammenarbeit auf den Gebieten 12.06.1996 12.06.1996 BGBl 1997 II 37 Kultur, Wissenschaft und Techno- der Wissenschaft, Forschung und logie Technologie Tadshikistan s. Anm. 2 Thailand DFG – National Research Council Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 11.09.1978 s. Anm. 1 nicht veröffent- licht Tschechien Regierungen Abkommen Wissenschaftlich-technische 02.11.1990 02.11.1990 BGBl. 1990 II Zusammenarbeit s. Anm. 5 1691 DFG – Akademie der Wissen- Memorandum Zusammenarbeit in der Forschung 01.07.1994 s. Anm. 1 nicht veröffent- schaften of Understand- licht ing Tunesien BMBF – Staatssekretariat für Memorandum Wissenschaftlich-technologische 10.09.1998 10.09.1998 nicht veröffent- wissenschaftliche Forschung und of Understand- Zusammenarbeit licht Technologie ing Türkei DFG – Türkiye Bilimsel ve Teknik Vereinbarung Wissenschaftliche und technolo- 03.10.1984 s. Anm. 1 nicht veröffent- Arastirma Kurumu gische Forschung licht Turkmenistan s. Anm. 2 UdSSR, ehemalige s. Anm. 2 und 6 Regierungen Abkommen Wissenschaftlich-technische Zusam- 22.07.1986 07.07.1987 BGBl. 1988 II menarbeit 394 Drucksache 15/3300 – 590 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am BMFT – Staatskomitee für die Abkommen Friedliche Nutzung der Kernenergie 22.04.1987 07.07.1987 BGBl. 1988 II Nutzung der Atomenergie 394 BMJFFG – Ministerium für Ge- Abkommen Gesundheitswesen und medizinische 23.04.1987 07.07.1987 BGBl. 1988 II sundheitswesen Wissenschaft 394 BMVEL – Staatskomitee für den Abkommen Agrarforschung 04.05.1987 07.07.1987 BGBl. 1988 II agrar-industriellen Komplex 394 BMFT – Akademie der Wissen- Abkommen Erforschung und Nutzung des 25.10.1988 05.07.1990 BGBl. 1990 II schaften Weltraums 801 DFG – Akademie der Wissen- Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 28.09.1970 s. Anm. 1 nicht veröffent- schaften5 licht Ukraine s. Anm. 2 und 6 BMFT – Staatskomitee für Wis- Gemeinsame Wissenschaftlich-technische 10.06.1993 10.06.1993 nicht veröffent- senschaft und Technologie Erklärung Beziehungen licht BMZ Regierungsab- Beratung und Technische Zusam- 29.05.1996 13.02.1997 BGBl. 1996 II kommen menarbeit (auch WTZ) 1480 DFG – National Academy of Vereinbarung Zusammenarbeit in der Forschung 04.07.1995 s. Anm. 1 Sciences Ungarn DFG – Ungarische Akademie der Vereinbarung/ Wissenschaftliche Zusammenarbeit/ 27.10.1978 s. Anm. 1 nicht veröffent- Wissenschaften Briefwechsel Rechtsnachfolger für das Institut für 26.02.1981 licht Kulturelle Beziehungen Regierungen Abkommen Wissenschaftliche Forschung und 07.10.1987 07.10.1987 BGBl. 1988 II technologische Entwicklung 242 USA BMFT – National Aeronautics and Vereinbarung Durchführung des Projekts eines 10.06.1969 10.06.1969 BGBl. 1970 II 166 Space Administration (NASA) Aeronomiesatelliten BMFT – NASA Vereinbarung Durchführung eines HELIOS-Projektes 10.06.1969 10.06.1969 BGBl. 1970 II 171 (Sonnensonde) BMFT – Department of the Vereinbarung Magnetohydrodynamische Energie- 21.04.1971 21.04.1971 BGBl. 1971 II 1011 Interior umwandlung BMFT/BMV – Department of Vereinbarung Entwicklung von fortgeschrittenen 12.06.1973 12.06.1973 BGBl. 1973 II Transportation (DOT) Landesverkehrssystemen, insbeson- 1029 dere spurgebundenen Schnellver- kehrssystemen, mit berührungsfreier Fahrtechnik BMFT/BMV – DOT Vereinbarung Verlängerung der Vereinbarung mit 12.07./ 30.08.1978 BGBl. 1980 II 1211 DOT vom 30.08.1978 30.08.1978 BMFT – Atomic Energy Com- Vereinbarung Reaktorsicherheitsforschung und 06.03.1974 06.03.1974 BGBl. 1974 II 740 mission (AEC) -entwicklung BMFT – United States Nuclear Vereinbarung Verlängerung der Vereinbarung mit 21.01./ 08.03.1983 nicht veröffent- Regulatory Commission (USNRC) AEC vom 06.03.1974 08.03.1983 licht Regierungen Abkommen Umweltfragen 09.05.1974 26.03.1975 BGBl. 1975 II 1717 Regierungen Verlängerung Umweltfragen – umfasst auch 22.03.1985 22.03.1985 BGBl. 1985 II Umweltforschungs- und Entwick- 663 lungsmaßnahmen BMFT – AEC Vereinbarung Behandlung und Beseitigung von 20.12.1974 20.12.1974 BGBl. 1975 II 268 radioaktiven Abfällen BMFT – Department of Energy Vereinbarung Ergänzung der Vereinbarung mit 19.03.1980 19.03.1980 BGBl. 1980 II (DOE) AEC vom 20.12.1974 1418 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 591 – Drucksache 15/3300

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am BMFT – DOE Vereinbarung Verlängerung der Vereinbarung mit 17.04./ 31.12.1984 BGBl. 1985 II AEC vom 20.12.1974 19.04.1985 (rückwirkend) 870 BMFT – DOE Verlängerung 03.09./ 31.12.1989 BGBl. 1991 II 513 10.10.1990 BMFT – DOE Verlängerung 31.12.1990/ 30.12.1990 BGBl. 1991 II 513 03.01.1991 BMFT –Energy Research and Vereinbarung Natriumgekühlte Schnelle 28.06.1976 08.06.1976 BGBl. 1976 II Development Administration Brutreaktoren 1448 (ERDA) BMFT – ERDA Briefwechsel Verlängerung mit DOE bis 31.12.1987 26.08./ 07.10.1986 nicht veröffent- 07.10.1986 licht BMFT – ERDA Briefwechsel Verlängerung mit DOE bis 31.12.1988 15.12./ 31.12.1987 31.12.1987 BMFT – ERDA Verlängerung 01.11./ 01.01.1989 BGBl. 1991 II 616 30.12.1988/ 08.02.1989 BMFT – ERDA Verlängerung 14.01./ 01.01.1991 BGBl. 1991 II 616 07.02.1991 BMFT – Department for Health, Vereinbarung Biomedizinische Forschung und 22.09.1976 22.09.1976 BGBl. 1976 II Education (DHEW) Technologie 1732 BMFT – Department of Health Briefwechsel Verlängerung der Vereinbarung mit 20.08.1982/ 22.09.1981 nicht veröffent- and Human Services (DHHS) DEHW vom 22.09.1976 14.09.1982 (rückwirkend) licht BMFT – ERDA Vereinbarung Konzepte und Technologien für 11.02.1977 11.02.1977 BGBl. 1977 II 345 gasgekühlte Reaktoren BMFT – ERDA Briefwechsel Verlängerung der Vereinbarung 20.01./ 07.04.1987 BGBl. 1987 II 728 vom 11.02.1977 07.04.1987 BMFT – ERDA Vereinbarung Sicherungsmaßnahmen und physi- 29.09.1977 29.09.1977 nicht veröffent- kalischer Schutz von Kernmaterial licht und -anlagen BMFT – ERDA Briefwechsel Verlängerung mit DOE --- 29.07.1985 nicht veröffent- licht BMFT – NASA Vereinbarung Beteiligung des BMFT am NASA- 05.10.1977 05.10.1977 nicht veröffent- Projekt „Jupiter Orbiter and Probe“ licht BMFT – DOT Vereinbarung Entwicklung nationaler Flugsiche- 20.08.1979 20.08.1979 nicht veröffent- rungssysteme licht BMFT – DOE Vereinbarung Projekt zur Umwandlung von 20.03.1980 20.03.1980 BGBl. 1980 II Methanol in Benzin 1453 BMFT – Environmental Protec- Vereinbarung Entwicklung und Demonstration von 02.05.1980 02.05.1980 nicht veröffent- tion Agency (EPA) Umweltsteuerungstechnologien für licht Energiesysteme DFG – National Science Vereinbarung Grundlagenforschung und ange- 24.06.1980 s. Anm. 1 nicht veröffent- Foundation (NSF) wandte Forschung licht BMFT – NASA Vereinbarung Nutzung des Raumtransportsystems 28.04.1981 30.06.1981 BGBl. 1981 II 650 BMVEL – Landwirtschaftsminis- Abkommen Zusammenarbeit im Bereich der 01.06.1981 01.06.1981 BGBl. 1981 II terium Agrarwissenschaft und -technologie 1977 BMFT – DOE Sonderverein- Versuche in der Asse-Salzmine 01.10.1981 01.10.1981 nicht veröffent- barung licht BMFT – DOE Verlängerung Versuche in der Asse-Salzmine 09.09./ 01.10.1986 nicht veröffent- 24.09.1986 licht BMFT – NASA Vereinbarung Aktives Magnetosphären-Plasma- 15.10.1981 15.10.1981 BGBl. 1982 II Experiment mit Spurenionen (AMPTE) 406 Drucksache 15/3300 – 592 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am BMFT – NASA Vereinbarung Röntgensatellit 08.08.1982 08.08.1982 BGBl. 1984 II 540 BMFT – Electric Power Research Abkommen Energieforschung und Reaktor- 26.08./ 10.09.1982 nicht veröffent- Institute (EPRI) sicherheit 10.09.1982 licht BMFT – Federal Aviation Vereinbarung Entwicklung von Luftverkehrs- 03.10./ 06.11.1984 nicht veröffent- Administration systemen 06.11.1984 licht BMFT – Department of the Air Vereinbarung Korrelation von Daten aus Windkanal- 12./19.09.1986 19.09.1986 nicht veröffent- Force (USAF) und Flugversuchen mit einem trans- licht sonischen Demonstrationstragflügel BMFT – DOE Vereinbarung Fernbedienungstechnologie 24.04.1987 24.04.1987 BGBl. 1987 II 582 BMFT – NASA Vereinbarung Koooperative Flüge des Abbildenden 06.10.1987 06.10.1987 BGBl. 1987 II 736 Weltraumradar (SIR) mit dem X-Band- Radar mit synthetischer Apertur (X-SAR) BMFT – DOE Vereinbarung Austausch von Informationen auf 20.11.1987 20.11.1987 BGBl. 1987 120 II dem Energiesektor BMFT – NSF Vereinbarung Kontinentaltiefbohrung 03.06.1988 03.06.1988 nicht veröffent- licht BMFT – NASA Vereinbarung Flugaktivitäten mit dem Space 10.07.1989 10.07.1989 BGBl. 1990 II 28 Shuttle BMFT – NASA Vereinbarung Datenaustausch über orbitale 08./ 21.09.1989 21.09.1989 BGBl. 1990 II 30 Objekte (Raumfahrttrümmer) BMFT – DOT Vereinbarung Sicherheit von Magnetschnell- 19.02./ 01.05.1990 nicht veröffent- bahnsystemen 01.05.1990 licht BMFT – DOE Vereinbarung Überwachung und Instrumentierung 28.02.1991 28.02.1991 nicht veröffent- MOX-II-Anlage licht BMFT – NSF Vereinbarung Geowissenschaftliche Forschung 07.03.1994 07.03.1994 BGBl. 1994 II 418 BMBF –USNRC Vereinbarung Reaktorsicherheitsforschung und 13.12.1995 13.12.1995 BGBl. 1996 II -entwicklung 542 BMBF-Stanford Memorandum Zusammenarbeit in der physika- 11.01.1997 11.01.1997 nicht veröffent- Linear Accelerator Center of Understand- lischen Grundlagenforschung bis licht ing 01.01.1999 BMBF-Department of Energy Rahmenab- Zusammenarbeit in der Energie- 20.02.1998 20.02.1998 wird im BGBl.II (DOE) kommen forschung veröffentlicht BMBF-Department of Health and Rahmenab- Zusammenarbeit in der Gesundheits- 24.02.1998 24.02.1998 wird im BGBl.II Human Services (DHHS) kommen forschung veröffentlicht BMBF – Department of Energy Rahmenab- Durchführungsvereinbarung über 24.07.2001 24.07.2001 nicht veröffent- kommen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der licht Physik dichter Plasmen Usbekistan Regierungen Gemeinsame Gestaltung der wissenschaftlich-tech- 06.04.1998 06.04.1998 nicht veröffent- Erklärung nischen Zusammenarbeit licht Venezuela Regierungen Rahmenab- Wissenschaftlich-technologische 16.10.1978 28.12.1978 BGBl. 1979 II 77 kommen Zusammenarbeit BMFT – Minister für Energie und Besondere Technische Zusammenarbeit auf dem 16.10.1978 16.10.1979 nicht veröffent- Bergbau Vereinbarung Gebiet der Energie licht DFG – Consejo Nacional de Vereinbarung Wissenschaftliche Zusammenarbeit 06.11.1989 s. Anm. 1 nicht veröffent- Investigaciones Cientificas y licht Tecnologicas (CONICIT) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 593 – Drucksache 15/3300

Land/Partner Art der Gegenstand unterzeichnet in Kraft seit Fundstelle Vereinbarung am Vietnam BMBF – Ministerium für Vereinbarung Durchführung gemeinsamer März 1997 nicht veröffent- Forschung und Technologie Forschungsvorhaben licht (MOSTE) BMBF – Ministerium für For- Vereinbarung Intensivierung der wissenschaftlich- September nicht veröffent- schung und Technologie (MOSTE) technologischen Zusammenarbeit 2000 licht BMBF – Ministerium für For- Fachverein- Zusammenarbeit in der Bio- September Nicht veröffent- schung und Technologie (MOSTE) barung technologie 2000 licht DFG – Ministerium für Forschung Vereinbarung Zusammenarbeit im Rahmen eines Januar 2001 nicht veröffent- und Technologie (MOSTE) Sonderforschungsbereichs licht

Bilaterale Vereinbarungen mit mehreren Partnern Belgien/Niederlande Regierungen Memorandum Schnelle Brutreaktoren 24.01.1967 24.01.1967 nicht veröffent- (D/B) licht Großbritannien/Niederlande Regierungen Abkommen Entwicklung und Nutzung des Gas- 04.03.1970 19.07.1971 BGBl. 1971 II 929 zentrifugenverfahrens zur Herstel- und 1027 lung angereicherten Urans USA/Frankreich/Schweiz BMFT – ERDA/CEA/Amt für Wis- Vereinbarung Konzepte und Technologien für gas- 30.09.1977 30.09.1977 nicht veröffent- senschaft und Forschung der gekühlte Reaktoren licht Schweizerischen Eidgenossen- schaft (AWF) Frankreich/Spanien MPG – CNRS/Instituto Geo- Abkommen Radioastronomie 02.04.1979 02.04.1979 gráfico Nacional (Institut de Ra- MPG/CNRS dio-Astronomie Millemetrique) Ergänzt am 28.09.1990 durch IGN Japan/USA BMFT – JAERI/US -nuclear Vereinbarung Sicherheitsforschung zur Kühlung 25.01./ 20.03./ 18.04.1980 nicht veröffent- Regulatory Commission (NRC) von Druckwasserreaktoren 18.04.1980 licht BMFT – JAERI/NRC Verlängerung Sicherheitsforschung zur Kühlung 13.03./ 04.04./ 18.04.1985 nicht veröffent- von Druckwasserreaktoren 15.04.1985 licht BMFT – JAERI/NRC Verlängerung 16.06./ 19.07./ 01.10.1988 nicht veröffent- 14.08.1989 licht Belgien/Frankreich/Italien/Großbritannien Regierungen Vereinbarung Natriumgekühlte Brutreaktoren 10.01.1984 10.01.1984 BGBl. 1984 II 516

1 Die Abkommen und Vereinbarungen der DFG wurden jeweils kurz nach Unterzeichnung durch Beschluss der zuständigen Gremien der Vertragspartner in Kraft gesetzt. 2 Die völkerrechtlichen Vereinbarungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen UdSSR werden im Verhältnis zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Russischen Föderation und den anderen Nachfolgestaaten weiter angewandt (vgl. insbes. Bekanntmachung vom 14.08.1992 betr. Russische Föderation – BGBl. 1992 II S. 1015). 3 Bei den Nachfolgestaaten Jugoslawiens wird jeweils im Einzelfall geprüft, ob und auf welcher Basis die Kooperation neu aufgenommen wird. 4 Das Agenturabkommen gilt weiter zwischen DLR und ROSAVIAKOSMOS. 5 Das Abkommen mit der ehemaligen Tschechoslowakei wird für die Tschechien und die Slowakei angewandt. 6 Die DFG-Vereinbarung wurde von Russland und der Ukraine übernommen. Vertragspartner sind die jeweiligen Akademien der Wissenschaften. Die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der anderen Staaten wird von der DFG vorerst ohne besondere Vereinbarung weitergeführt. Quelle: BMBF

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 595 – Drucksache 15/3300

Teil VII: Tabellen/Statistiken

1 Einführung mit Begriffserläuterungen 597 2 Tabellen 600 Tabelle 1: Wissenschaftsausgaben der Bundesrepublik Deutschland 600 Tabelle 2: FuE-Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland und ihre Finanzierung 601 Tabelle 3: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (BAFE) der Bundesrepublik Deutschland nach durchführenden Sektoren 603 Tabelle 4: Wissenschaftsausgaben der öffentlichen Haushalte nach Aufgabenbereichen und Finanzierungsquellen 606 Tabelle 5: Wissenschaftsausgaben der öffentlichen Haushalte nach Aufgabenbereichen und Ausgabearten 608 Tabelle 6: Gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder 2001 bis 2003 (Institutionelle Förderung) 610 Tabelle 7: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Ressorts 612 Tabelle 8a: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten 616 Tabelle 8b: FuE-Ausgaben des BMBF nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten 622 Tabelle 9: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Förderungsarten 628 Tabelle 10: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Empfängergruppen 630 Tabelle 11: Ausgaben des Bundes an Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach der Wirtschaftsgliederung 634 Tabelle 12: Ausgaben des Bundes an internationale wissenschaftliche Organisationen und an zwischenstaatliche Forschungseinrichtungen 638 Tabelle 13: FuE-Ausgaben des Bundes und der Länder nach Forschungszielen 640 Tabelle 14: Grundmittel der Länder und Gemeinden (Gv.) für Wissenschaft nach Aufgabenbereichen in länderweiser Gliederung 641 Tabelle 15: offen Tabelle 16: Interne FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors sowie Anteil der eigenfinanzierten internen FuE-Aufwendungen nach der Wirtschaftsgliederung 648 Tabelle 17: FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors nach der Wirtschaftsgliederung (interne sowie FuE-Gesamtaufwendungen) 650 Tabelle 18: Beschäftigte, Umsatz und interne FuE-Aufwendungen der Unternehmen nach der Wirtschaftsgliederung und nach Beschäftigungsgrößenklassen 654 Tabelle 19: offen Tabelle 20: Ausgaben der Hochschulen für Lehre und Forschung nach Hochschularten und Wissenschaftszweigen 660 Tabelle 21a: Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Ausgabearten 663 Tabelle 21b: Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen für Forschung und Lehre nach Wissenschaftszweigen 669 Tabelle 22: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Patente, Erfindungen und Verfahren (ohne Urheberrechte) nach der Wirtschaftsgliederung 675 Tabelle 23: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Patente, Erfindungen und Verfahren (ohne Urheberrechte) nach den wichtigen Partnerländern 678 Tabelle 24: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland im Außenwirtschaftsverkehr für technische Forschung und Entwicklung nach der Wirtschaftsgliederung und nach Ländergruppen 684 Tabelle 25: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung nach finanzierenden und durchführenden Sektoren in ausgewählten OECD-Staaten 688 Tabelle 26: Staatlich finanzierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Staaten der Europäischen Union 694 Drucksache 15/3300 – 596 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 27: Staatlich finanzierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Staaten der Europäischen Union nach verschiedenen Kriterien 698 Tabelle 28: Patente und Lizenzen in den Zahlungsbilanzen ausgewählter Länder 702 Tabelle 29: In Forschung und Entwicklung tätiges Personal nach Personalgruppen und Sektoren 704 Tabelle 30: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach der Wirtschaftsgliederung 706 Tabelle 31: FuE-Personal in Unternehmen nach Personalgruppen und nach der Wirtschaftsgliederung 707 Tabelle 32: FuE-Personal in Institutionen für Gemeinschaftsforschung und experimentelle Entwicklung nach Personengruppen und nach der Wirtschaftsgliederung 709 Tabelle 33: Personal der Hochschulen nach Personalgruppen und Wirtschaftszweigen 711 Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Institutionen und Personalgruppen 715 Tabelle 35: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Institutionen und Wissenschaftszweigen 727 Tabelle 36: offen Tabelle 37: offen Tabelle 38: FuE-Personal in ausgewählten OECD-Staaten nach Personalgruppen und Sektoren 733 Tabelle 39: Regionale Aufteilung der FuE-Ausgaben des Bundes – Finanzierung von FuE 737 Tabelle 40: Regionale Aufteilung FuE-Ausgaben der Länder – Finanzierung von FuE 738 Tabelle 41: Regionale Aufteilung der FuE-Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland insgesamt – Durchführung von FuE 739 Tabelle 42: Regionale Aufteilung der internen FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors auf Sitzländer der Forschungsstätten – Durchführung von FuE 740 Tabelle 43: FuE-Ausgaben der Hochschulen in länderweiser Gliederung – Durchführung von FuE 741 Tabelle 44: FuE-Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen in länderweiser Gliederung – Durchführung von FuE 743 Tabelle 45: FuE-Personal der Bundesrepublik Deutschland insgesamt in länderweiser Gliederung 744 Tabelle 46: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach der Wirtschaftsgliederung und in länderweiser Gliederung 746 Tabelle 47: FuE-Personal der Hochschulen in länderweiser Gliederung 752 Tabelle 48: FuE-Personal in wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen in länderweiser Gliederung 754 Tabelle 49: Welthandelsanteile ausgewählter OECD-Länder bei FuE-intensiven Waren 755 Tabelle 50a: Grunddaten zum Bildungswesen – Bildungsbeteiligung 757 Tabelle 50b: Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft 1997 bis 2002 nach durchführenden Institutionen 759 Tabelle 50c: Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft für das Jahr 2001 nach finanzierenden Institutionen 760 Tabelle 51a: Kennzahlen zu Bevölkerung, Erwerbstätigkeit etc. – Strukturdaten 761 Tabelle 51b: Bevölkerung, Erwerbstätige und Bruttoinlandsprodukt in länderweiser Gliederung 763 Tabelle 52a: Anteil der Studienanfänger am Altersjahrgang (ISCED 5A) im internationalen Vergleich 766 Tabelle 52b: Studienanfänger absolut und am Altersjahrgang in Deutschland (ISCED 5A) nach Fächergruppen und Studienbereichen 767 Tabelle 53a: Anteil der Hochschulabsolventen am Altersjahrgang (ISCED 5A) im internationalen Vergleich 769 Tabelle 53 b: Hochschulabsolventen absolut und am Altersjahrgang in Deutschland (ISCED 5A) nach Fächergruppen und Studienbereichen 770 Tabelle 54: Einsatz von Hochqualifizierten in Deutschland in wissensintensiven Wirtschaftszweigen 772 Tabelle 55: Wissenschaftliche Publikationen im internationalen Vergleich 773 Tabelle 56: Weltmarktrelevante Patente im internationalen Vergleich 774 Tabelle 57a: Kenngrößen zum Innovationsverhalten im verarbeitenden Gewerbe und Bergbau 775 Tabelle 57b: Kenngrößen zum Innovationsverhalten im unternehmensnahen Dienstleistungssektor 778 Tabelle 58: Unternehmensgründungen in Deutschland in wissensintensiven Wirtschaftszweigen 781 Tabelle 59: Beitrag des forschungsintensiven Sektors zum Außenbeitrag in ausgewählten Industrieländern 1991 bis 2001 782 Tabelle 60: Produktion und Beschäftigung im forschungsintensiven Sektor der Industrie in Deutschland 784 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 597 – Drucksache 15/3300

1 Einführung mit Begriffserläuterungen

Nachfolgende Definitionen für die wichtigsten im vorliegen- • Grundmittel den Teil VII verwendeten Begriffe beruhen auf nationalen Nettoausgaben vermindert um die unmittelbaren, d. h. im Übereinkünften oder, soweit vermerkt, auf dem von der jeweiligen Aufgabenbereich erwirtschafteten Einnahmen. OECD verabschiedeten FuE-Handbuch (Frascati Manual), in Sie zeigen, welche Mittel die Körperschaft aus allgemeinen dem die begrifflichen und methodischen Grundlagen für die Haushaltsmitteln für den Aufgabenbereich bereitstellt. statistische Erfassung von Forschung und Entwicklung nie- dergelegt sind. Für den Bereich der Innovationen ist zudem • Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung das entsprechende Innovations-Handbuch der OECD (Oslo Alle zur Durchführung von Forschung und Entwicklung im Manual) relevant. Inland verwendeten Mittel, ungeachtet der Finanzierungs- quellen; eingeschlossen sind also auch die Mittel des Aus- • Wissenschaftsausgaben lands und internationaler Organisationen für im Inland Wissenschaftsausgaben umfassen Ausgaben für Forschung durchgeführte Forschungsarbeiten. Hier nicht erfasst sind und Entwicklung (FuE) sowie Ausgaben für wissenschaftli- dagegen die Mittel für FuE, die von internationalen Organi- che Lehre und Ausbildung und sonstige verwandte wissen- sationen mit Sitz im Inland im Ausland durchgeführt werden schaftliche und technologische Tätigkeiten. Zu letzteren bzw. Mittel an das Ausland (vgl. Frascati Manual 2002, § 423). gehören z. B. wissenschaftliche und technische Informa- tionsdienste, Datensammlungen für allgemeine Zwecke, • Interne FuE-Aufwendungen bzw. FuE-Ausgaben Untersuchungen über die Durchführbarkeit technischer Alle zur Durchführung von Forschung und Entwicklung im Projekte (demgegenüber sind Durchführbarkeitsstudien Inland oder innerhalb eines bestimmten Sektors einer Volks- von Forschungsvorhaben jedoch Teil von FuE), Erarbeiten wirtschaft oder innerhalb eines anderen Teilbereichs (Be- von Grundlagen für Entscheidungshilfen für Politik und richtseinheit) verwendeten Mittel, ungeachtet der Finan- Wirtschaft. zierungsquellen. Mittel für Forschung und Entwicklung, die an internationale Organisationen oder an das Ausland flie- • FuE-Ausgaben ßen, sind in dieser Darstellung nicht enthalten (vgl. Frascati Forschung und experimentelle Entwicklung (FuE) ist die Manual 2002, § 358f.). systematische, schöpferische Arbeit zur Erweiterung des vorhandenen Wissens einschließlich des Wissens über den • Externe FuE-Aufwendungen bzw. FuE-Ausgaben Menschen, die Kultur und die Gesellschaft sowie die Ver- Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die im Ausland, wendung dieses Wissens mit dem Ziel, neue Anwendungs- in internationalen Organisationen oder außerhalb eines be- möglichkeiten zu finden (vgl. Frascati Manual 2002, § 63). stimmten Sektors oder eines anderen Teilbereichs einer Die im Zusammenhang mit dieser Arbeit anfallenden Aus- Volkswirtschaft (Berichtseinheit) durchgeführt werden (vgl. gaben sind Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Frascati Manual 2002, § 408).

• Nettoausgaben • FuE-Gesamtaufwendungen bzw. -ausgaben Die um die Zahlungen innerhalb der gleichen Ebene des öf- Die Gesamtaufwendungen bzw. -ausgaben umfassen die fentlichen Bereichs bereinigten Ausgaben abzüglich Zah- internen und externen Aufwendungen bzw. Ausgaben für lungen von anderen öffentlichen Bereichen. Sie zeigen die Forschung und Entwicklung eines Staates, eines Sektors aus eigenen Einnahmequellen der jeweiligen Körperschaft oder eines anderen Teilbereichs einer Volkswirtschaft (Be- oder Körperschaftsgruppe zu finanzierenden Ausgaben richtseinheit). (Belastungsprinzip). • Staatlich finanzierte FuE-Ausgaben • Unmittelbare Ausgaben Alle von Bund und Ländern finanzierten FuE-Ausgaben, Ausgaben für Personal, laufenden Sachaufwand, Sachinves- unabhängig davon, in welchem Sektor die Forschung und titionen sowie laufende und vermögenswirksame Zahlun- Entwicklung durchgeführt wird. gen an andere Bereiche, soweit es sich nicht um Zahlungen an den öffentlichen Bereich handelt. Abweichungen gegen- • Aufwendungen der Wirtschaft für Forschung und über den Nettoausgaben entsprechen im Wesentlichen Entwicklung dem Saldo des Zahlungsverkehrs der öffentlichen Aufwendungen der Unternehmen und der Institutionen für Haushalte untereinander. industrielle Gemeinschaftsforschung und experimentelle Gemeinschaftsentwicklung (IfG). Drucksache 15/3300 – 598 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

• Eigenfinanzierte Aufwendungen der Wirtschaft und die privaten Organisationen ohne Er- Von der Wirtschaft selbst finanzierte interne werbszweck, die weder überwiegend vom Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Staat noch überwiegend von der Wirtschaft finanziert werden bzw. nicht vornehmlich • Sektorale Gliederung Dienstleistungen für Unternehmen der Wirtschaft erbringen. • Wirtschaft (Wirtschaftssektor): Private und staatli- che Unternehmen, Institutionen für industrielle • Für die internationale Berichterstattung dagegen Gemeinschaftsforschung und experimentelle Ge- sind in diesem Sektor nur die privaten Organisati- meinschaftsentwicklung und private Institutionen onen ohne Erwerbszweck enthalten, die weder ohne Erwerbszweck, die überwiegend von der Wirt- überwiegend vom Staat noch überwiegend von der schaft finanziert werden bzw. vornehmlich Dienst- Wirtschaft finanziert werden (vgl. Frascati Manual leistungen für Unternehmen erbringen (vgl. Frascati 2002, §§ 194–205). Manual 2002, §§ 163–183). • Ausland: • Hochschulen (Hochschulsektor): Alle Universitäten, Auf der Finanzierungsseite sind hier die Mittel des Technischen Hochschulen, Fachhochschulen und Auslandes, der Europäischen Union (EU) und der sonstigen Einrichtungen des Tertiärbereiches, ohne internationalen Organisationen für Forschung und Rücksicht auf ihre Finanzierungsquellen oder ihren Entwicklung innerhalb der Bundesrepublik Deutsch- rechtlichen Status. Eingeschlossen sind auch ihre land nachgewiesen, während auf der Durchfüh- Forschungsinstitute, Versuchseinrichtungen und rungsseite die für FuE an das Ausland, die EU bzw. Kliniken (vgl. Frascati Manual 2002, §§ 206–228). an internationale Organisationen – auch wenn sie ihren Sitz im Inland haben – fließenden Mittel der • Staat (Staatssektor ohne Hochschulen): Bundesrepublik Deutschland nachgewiesen sind Für die nationale Berichterstattung wird hier von (vgl. Frascati Manual 2002, §§ 229–235). einer engen Abgrenzung ausgegangen, d. h. auf der Finanzierungsseite sind nur die Mittel der Haus- • In Forschung und Entwicklung tätiges Personal halte der Gebietskörperschaften (Bund, Länder) (FuE-Personal) und auf der Durchführungsseite ebenfalls nur die Alle direkt in FuE beschäftigten Arbeitskräfte unge- Einrichtungen des Bundes, der Länder und Gemein- achtet ihrer Position. Dazu zählen Forscherinnen/ For- den einbezogen. scher, technisches und vergleichbares Personal, sons- Für die internationale Berichterstattung umfasst tiges Personal (vgl. Frascati Manual 2002, §§ 294ff). der Staatssektor außerdem die privaten Organisa- tionen ohne Erwerbszweck, die überwiegend vom • Forscherinnen/Forscher Staat finanziert werden (z. B. Helmholtz-Zentren, Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler oder Inge- Max-Planck-Gesellschaft und Fraunhofer-Gesell- nieurinnen/Ingenieure, die neue Erkenntnisse, Pro- schaft). Auf der Finanzierungsseite werden auch dukte, Verfahren, Methoden und Systeme konzipie- die Eigeneinnahmen dieser Organisationen dem ren oder schaffen – in der Regel Personen mit abge- Staatssektor zugerechnet (vgl. Frascati Manual schlossenem Hochschulstudium (vgl. Frascati Ma- 2002, §§ 184–193). nual 2002, § 301).

• Private Institutionen ohne Erwerbszweck (PNP- • Technisches oder vergleichbares Personal Sektor): Personen mit technischer Ausbildung bzw. ent- • Für die nationale Berichterstattung umfasst sprechender Ausbildung für den nichttechnischen dieser Sektor die überwiegend vom Staat Bereich, die – in der Regel unter Anleitung einer finanzierten Organisationen ohne Erwerbs- Forscherin/eines Forschers – direkt für FuE arbeiten zweck (z. B. Helmholtz-Zentren, Max-Planck- – im Allgemeinen Personen mit Fachschulabschluss Gesellschaft und Fraunhofer-Gesellschaft) (vgl. Frascati Manual 2002, § 306). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 599 – Drucksache 15/3300

• Sonstiges Personal Gebietsbezeichnungen: Personen, deren Arbeit mit der Durchführung von FuE unmittelbar verbunden ist, d. h. Schreib-, Sekre- Gesamtdeutsche Ergebnisse: tariats- und Verwaltungspersonal, Facharbeiter/ Ergebnisnachweis für die Bundesrepublik Deutschland nach Facharbeiterinnen, ungelernte und angelernte dem Gebietsstand seit dem 3.10.1990: „Deutschland“ Hilfskräfte (vgl. Frascati Manual 2002, § 309). Ergebnisnachweis für Teilgebiete: • Vollzeitäquivalent Ergebnisnachweis für die Bundesrepublik Deutschland Bemessungseinheit für die Vollzeitbeschäftigung einschl. Berlin-West nach dem Gebietsstand bis zum einer Arbeitskraft in einem bestimmten Zeitraum. 3.10.1990: „Früheres Bundesgebiet“ Diese Einheit dient dazu, die Arbeitszeit der nur teil- weise in FuE Beschäftigten (einschl. Teilzeitbeschäf- Ergebnisnachweis aufgeteilt nach neuen und alten Ländern tigte) auf die Arbeitszeit einer voll in FuE beschäf- ab dem 3.10.1990: „Ostdeutsche Länder und Berlin“ 1 (Ostdeut- tigten Person umzurechnen (vgl. Frascati Manual sche Länder umfassen die Länder Brandenburg, Mecklen- 2002, §§ 331 ff). burg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thürin- gen.), „Westdeutsche Länder ohne Berlin“ 2. • Innovationen Innovationen sind neue oder merklich verbesserte Zeichenerklärung: Produkte oder Dienstleistungen, die auf dem Markt eingeführt worden sind (Produktinnovationen), 0 = weniger als die Hälfte von 1 in der letzten besetzten Stelle, oder neue oder verbesserte Verfahren, die neu ein- jedoch mehr als nichts. gesetzt werden (Prozessinnovationen) (vgl. Oslo - = nichts vorhanden. Manual 1997, § 129). Der Kostenreduktionsanteil ist . = Erhebung wird nicht durchgeführt bzw. ist noch nicht dabei der Anteil der Kosten, der durch Prozessinno- abgeschlossen oder nicht mehr möglich. vationen eingespart werden konnte. X = aus Gründen der Vertraulichkeit nicht ausgewiesen, aber in der Gesamtsumme enthalten. • Innovationsaufwendungen Innovationsaufwendungen sind mehr als Aufwen- Hinweis: dungen für FuE; sie enthalten zusätzlich bspw. Lizenzgebühren, Investitionen und Weiterbil- Rundungsdifferenzen können sowohl in den Tabellen als dungsmaßnahmen zur Umsetzung von FuE-Ergeb- auch in den Abbildungen auftreten und lassen sich nicht nissen u. Ä. ausschließen.

1 Früher: „Neue Länder und Berlin-Ost“ 2 Früher: „Alte Länder und Berlin-West“ Drucksache 15/3300 – 600 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

2 Tabellen

Tabelle 1: Wissenschaftsausgaben der Bundesrepublik Deutschland 1)

– Mio. € –

Finanzierungsquellen 1991 1993 1995 1997 1999 2000 2001 2002

1. Öffentliche Haushalte

1.1 Gebietskörperschaften 2) a) Bund 3) 10 273 10 491 10 374 10 122 10 229 10 474 11 141 11 104 b) Länder 4) 13 569 15 518 16 673 17 055 17 360 17 695 18 423 18 994 darunter ostdeutsche Länder und Berlin 2 878 3 923 4 386 4 468 4 393 4 323 4 460 4 456 c) Gemeinden (Gv) 165 157 159 162 149 188 192 196 Summe 1.1 24 008 26 167 27 205 27 339 27 738 28 357 29 756 30 294

1.2 Wissenschaftliche Organisationen ohne Erwerbszweck 5) 859 840 1 007 1 229 1 396 1 408 1 600 1 600 Summe 1 24 866 27 007 28 212 28 568 29 133 29 765 31 356 31 894 desgleichen in % des öffentlichen Gesamthaushalts 6) 5,2 4,7 4,6 4,7 4,9 5,0 5,2 5,3

2. Wirtschaftssektor 7)

2.1 Gewerbliche Wirtschaft 8) 23 935 23 973 24 733 27 036 32 411 34 333 35 095 35 890 2.2 Stiftungen und Spenden 9) 317 317 317 307 330 330 330 330 Summe 2 24 252 24 290 25 050 27 343 32 741 32 663 35 425 36 220

3. Öffentliche Haushalte und Wirtschaftssektor

Summe 1+2 49 118 51 297 53 262 55 911 61 874 62 428 66 781 68 114 desgleichen in % des Brutto- nationaleinkommens (BNE) 3,3 3,1 3,0 3,0 3,1 3,1 3,2 3,2

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Ausgaben für Forschung, Entwicklung, akademische Lehre und sonstige FuE-verwandte Tätigkeiten. 2) Bund und Länder bis 2000 IST, 2001 vorl. IST; Gemeinden ab 2001 geschätzt; wiss. Organisationen ohne Erwerbszweck bis 2000 IST, ab 2001 Schätzungen. 3) Abweichungen gegenüber Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes aufgrund eigener Erhebungen des BMBF. 4) Die Wissenschaftsausgaben der Länder basieren auf den „Grundmitteln“, die sich durch Absetzung der unmittelbaren Einnahmen (insbesonde- re der Pflegesatzeinnahmen der Länder für die Krankenversorgung an Hochschulkliniken) von den Nettoausgaben ergeben. 5) Durch Eigeneinnahmen finanzierte Ausgaben der überwiegend vom Staat geförderten Institute; bis 2001 IST, 2002 Schätzungen. 6) Nettoausgaben ohne Sozialversicherung. Ab 1998 ohne Krankenhäuser und Hochschulkliniken mit kaufmännischem Rechnungswesen. 2001 und 2002 vorläufiges Ergebnis ohne Zweckverbände. 7) Gerade Jahre geschätzt. 8) Daten aus Erhebungen der Stifterverband Wissenschaftsstatistik; die von der Wirtschaft finanzierten Ausgaben beziehen sich auf die internen FuE-Aufwendungen der Wirtschaft, hinzu kommen Mittel der Wirtschaft, die in andere Sektoren (z. B. Hochschulen, Ausland) fließen. Durch Revision der Berechnungsweise sind die Daten nur eingeschränkt mit früheren Veröffentlichungen vergleichbar. 9) Einschließlich Stiftung Volkswagenwerk (geschätzt). Daten ab 1997 mit Vorjahren nicht vergleichbar.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Statistisches Bundesamt, Stifterverband Wissenschaftsstatistik Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 601 – Drucksache 15/3300

Tabelle 2: FuE-Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland *) und ihre Finanzierung

finanziert durch Private FuE-Ausgaben Wirt- Institutionen insgesamt Jahr 1) Gebietskörperschaften 2) schaft 3) ohne Erwerbszweck 4) in % des in % des Mio. € öffentlichen Mio. € Mio. € BNE 6) Gesamthaushalts 5) 1962 1 165 2,1 1 099 32 2 296 1,3 1963 1 343 2,2 1 365 42 2 751 1,4 1964 1 632 2,5 1 677 46 3 354 1,6 1965 1 915 2,7 2 076 48 4 039 1,7 1966 2 158 2,9 2 301 51 4 510 1,8 1967 2 452 3,1 2 458 55 4 965 2,0 1968 2 536 3,1 2 789 54 5 379 2,0 1969 2 901 3,3 3 272 75 6 248 2,0 1970 3 528 3,5 3 891 97 7 516 2,2 1971 4 448 3,9 4 466 161 9 075 2,4 1972 4 908 3,8 4 694 138 9 740 2,3 1973 5 292 3,7 4 921 136 10 349 2,2 1974 5 803 3,6 5 287 143 11 233 2,2 1975 6 153 3,4 6 029 159 12 341 2,3 1976 6 289 3,3 6 442 164 12 895 2,2 1977 6 442 3,2 7 214 164 13 820 2,3 1978 7 040 3,2 8 625 169 15 835 2,4 1979 7 725 3,2 9 542 47 17 314 2,4 1980 8 194 3,1 10 172 61 18 427 2,4 19817) 8 981 3,2 11 154 78 20 214 2,6 1982 9 579 3,3 11 972 83 21 634 2,7 1983 9 475 3,2 13 011 86 22 571 2,6 1984 9 847 3,3 13 825 78 23 751 2,6 1985 10 587 3,4 15 896 68 26 551 2,8 1986 10 790 3,4 17 186 99 28 075 2,8 1987 11 114 3,3 18 831 122 30 067 2,9 1988 11 276 3,3 19 807 144 31 228 2,9 1989 11 864 3,3 21 064 166 33 094 2,9 1990 12 729 3,2 22 081 182 34 992 2,8 1991 14 926 3,2 23 935 196 39 057 2,6 1992 15 348 2,8 24 195 145 39 688 2,5 1993 15 344 2,7 23 973 122 39 439 2,4 1994 15 375 2,6 24 151 130 39 656 2,3 1995 15 813 2,6 24 733 104 40 650 2,3 1996 16 110 2,6 24 940 126 41 176 2,3 1997 15 682 2,6 27 036 141 42 859 2,3 1998 15 765 2,7 28 873 154 44 792 2,3 1999 15 800 2,6 32 411 205 48 416 2,5 2000 16 092 2,7 34 333 208 50 633 2,5 2001 16 744 2,8 35 095 222 52 061 2,5 2002 16 299 2,7 35 890 227 52 416 2,5 ▼ Drucksache 15/3300 – 602 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 2: FuE-Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland *) und ihre Finanzierung

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

*) Daten aus Erhebungen bei den inländischen finanzierenden Sektoren. Bis 1990 früheres Bundesgebiet, ab 1991 Deutschland. Abweichungen zu den Angaben in Tabelle 3 entstehen durch unterschiedliche Erhebungen (Tabelle 2: Erhebung bei den finanzierenden Sektoren,Tabelle 3: Erhebung bei den durchführenden Sektoren). 1) Gebietskörperschaften ab 1981 revidiert. 2) Bund und Länder. Mittel für Forschungsanstalten des Bundes ab 1979, der Länder ab 1983 nur mit FuE-Anteilen. Länderanteil 2002 geschätzt. Revision der Werte im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen ab 1999. 3) Daten aus Erhebungen der Stifterverband Wissenschaftsstatistik, von 1978 bis 1989 unter Einbeziehung der Daten des FuE- Personalkostenzuschußprogramms (Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen) - 1989 Schätzung -, um Doppelzählungen bereinigt. Dabei beziehen sich die von der Wirtschaft finanzierten FuE-Ausgaben auf die internen FuE-Aufwendungen sowie Mittel der Wirtschaft, die andere Sektoren (z.B. Hochschulen, Ausland) von der Wirtschaft erhalten haben. Durch Revision der Berechnungsweise sind die Werte ab 1991 nicht mehr mit früheren Veröffentlichungen vergleichbar. 4) Aus Eigenmitteln finanziert. Daten zum Teil geschätzt. 5) Nettoausgaben ohne Sozialversicherungen. Ab 1998 ohne Krankenhäuser und Hochschulkliniken mit kaufmännischem Rechnungswesen. 2001 und 2002 vorläufiges Ergebnis ohne Zweckverbände. 6) Seit 1991 Bruttonationaleinkommen in der Abgrenzung des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) 1995; bis 1990 Bruttosozialprodukt. 7) Daten „FuE-Ausgaben insgesamt“ sowie „Gebietskörperschaften“ revisionsbedingt mit denen der Vorjahre nur eingeschränkt vergleichbar, da ab 1995 ein neues Berechnungsverfahren für FuE im Hochschulsektor (mit Wirkung auf die FuE-Ausgaben der Länder) eingeführt wurde. Die Daten für 1981 bis 1994 wurden für Vergleichszwecke entsprechend revidiert.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 603 – Drucksache 15/3300

Tabelle 3: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (BAFE) der Bundes- republik Deutschland*) nach durchführenden Sektoren

– in Mio. € –

Durchführende Sektoren 1) 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987

Wirtschaft 2) finanziert durch Wirtschaft 10 945 11 680 12 630 13 388 15 394 16 658 18 273 Staat 2 260 2 730 2 481 2 521 2 835 2 689 2 505 Private Institutionen ohne Erwerbszweck 30 36 41 33 28 31 32 Ausland 159 187 217 238 258 281 322 zusammen 13 394 14 633 15 369 16 180 18 515 19 659 21 131 Staat und private Institutionen ohne Erwerbszweck 3) finanziert durch Wirtschaft 35 38 40 51 62 68 72 Staat 2 601 2 699 2 885 2 990 3 238 3 449 3 655 Private Institutionen ohne Erwerbszweck 49 48 44 45 40 68 90 Ausland 27 27 29 32 41 50 56 zusammen 2 712 2 812 2 998 3 117 3 380 3 635 3 872 Hochschulen 4) finanziert durch Wirtschaft 59 118 178 189 201 230 268 Staat 3 255 3 257 3 264 3 390 3 532 3 758 3 941 Private Institutionen ohne Erwerbszweck Ausland zusammen 3 313 3 375 3 442 3 579 3 734 3 988 4 209 Bruttoinlandsausgaben für FuE finanziert durch Wirtschaft 11 039 11 836 12 848 13 628 15 658 16 956 18 613 Staat 8 116 8 686 8 630 8 900 9 605 9 897 10 100 Private Institutionen ohne Erwerbszweck 78 83 86 78 68 99 122 Ausland 186 213 245 269 299 331 377 insgesamt 19 420 20 819 21 809 22 876 25 629 27 283 29 212

BAFE in % des BIP 5) 2,47 2,56 2,56 2,56 2,75 2,77 2,87 ▼ Drucksache 15/3300 – 604 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 3: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (BAFE) der Bundesrepublik Deutschland *) nach durchführenden Sektoren – in Mio. € –

Durchführende Sektoren 1) 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994

Wirtschaft 2) finanziert durch Wirtschaft 19 153 20 274 21 173 22 845 22 995 22 723 22 705 Staat 2 531 2 594 2 633 2 640 2 847 2 666 2 643 Private Institutionen ohne Erwerbszweck 46 63 72 76 72 44 51 Ausland 460 632 665 685 665 500 511 zusammen 22 190 23 563 24 542 26 246 26 579 25 933 25 910 Staat und private Institutionen ohne Erwerbszweck 3) finanziert durch Wirtschaft 72 72 72 71 188 200 202 Staat 3 831 4 140 4 300 5 214 5 170 5 522 5 577 Private Institutionen ohne Erwerbszweck 98 103 110 120 73 78 79 Ausland 58 61 56 53 70 74 75 zusammen 4 058 4 376 4 538 5 457 5 500 5 875 5 933 Hochschulen 4) finanziert durch Wirtschaft 302 330 392 433 505 573 585 Staat 4 110 4 308 4 579 5 713 6 059 6 177 6 385 Private Institutionen ohne Erwerbszweck – – – – – – – Ausland . . . . 46 66 89 zusammen 4 411 4 639 4 971 6 145 6 610 6 816 7 059 Bruttoinlandsausgaben für FuE finanziert durch Wirtschaft 19 526 20 677 21 636 23 348 23 687 23 497 23 492 Staat 10 471 11 042 11 512 13 567 14 076 14 365 14 605 Private Institutionen ohne Erwerbszweck 144 166 182 196 145 122 130 Ausland 518 693 721 738 780 641 675 insgesamt 30 660 32 578 34 051 37 849 38 688 38 624 38 902

BAFE in % des BIP 5) 2,86 2,86 2,75 2,52 2,40 2,33 2,24 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 605 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 3: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (BAFE) der Bundesrepublik Deutschland *) nach durchführenden Sektoren – in Mio. € –

Durchführende Sektoren 1) 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Wirtschaft 2) finanziert durch Wirtschaft 23 470 23 708 25 414 26 907 30 492 32 333 32 941 33 690 Staat 2 742 2 869 2 671 2 578 2 339 2 448 2 431 2 290 Private Institutionen ohne Erwerbszweck 20 20 29 31 78 71 78 80 Ausland 584 614 796 818 714 748 882 890 zusammen 26 817 27 211 28 910 30 334 33 623 35 600 36 332 36 950 Staat und private Institutionen ohne Erwerbszweck 3) finanziert durch Wirtschaft 214 116 124 136 140 151 164 168 Staat 5 890 5 980 5 931 6 166 6 218 6 444 6 629 6 782 Private Institutionen ohne Erwerbszweck 83 105 113 124 127 137 144 147 Ausland 79 103 105 121 146 141 209 213 zusammen 6 266 6 305 6 272 6 547 6 632 6 873 7 146 7 310 Hochschulen 4) finanziert durch Wirtschaft 605 705 747 818 898 947 1 039 1 100 Staat 6 694 6 835 6 798 6 792 6 902 7 001 7 291 7 717 Private Institutionen ohne Erwerbszweck –––––––– Ausland 78 112 131 158 137 198 194 205 zusammen 7 378 7 652 7 677 7 768 7 937 8 146 8 524 9 022 Bruttoinlandsausgaben für FuE finanziert durch Wirtschaft 24 289 24 529 26 285 27 862 31 530 33 431 34 144 34 958 Staat 15 326 15 684 15 400 15 536 15 460 15 893 16 351 16 789 Private Institutionen ohne Erwerbszweck 104 126 141 154 205 208 222 227 Ausland 741 829 1 032 1 096 997 1 086 1 285 1 308 insgesamt 40 461 41 168 42 858 44 649 48 192 50 618 52 002 53 282

BAFE in % des BIP 5) 2,25 2,25 2,29 2,31 2,44 2,49 2,51 2,52

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

*) Daten aus Erhebungen bei den durchführenden Sektoren. Bis 1990 früheres Bundesgebiet, ab 1991 Deutschland. Durch Revision der Berechnungsweise sind die Daten ab 1991 nur noch eingeschränkt mit früheren Angaben vergleichbar. Abweichungen zu den Angaben in Tabelle 2 entstehen durch unterschiedliche Erhebungen (Tabelle 2: Erhebung bei den finanzierenden Sektoren, Tabelle 3: Erhebung bei den durchführenden Sektoren). 1) Gerade Jahre geschätzt. Die geschätzten Zahlen basieren auf gerundeten Werten, die von DM in Euro umgerechnet worden sind. 2) Unternehmen und Institutionen für Gemeinschaftsforschung; interne FuE-Aufwendungen (OECD-Konzept) der Wirtschaft, bis 1990 einschließlich nicht aufteilbarer Mittel des Staates, ab 1992 staatliche FuE-Mittel an die Wirtschaft nach Angaben der finanzierenden Institutionen — Bund und Länder. Die Daten der vom Stifterverband Wissenschaftsstatistik bei den FuE-durchführenden Berichtseinheiten erhobenen Angaben zur Herkunft der Mittel weichen hiervon ab, da u.a. die ursprüngliche Finanzierungsquelle von den durchführenden Berichtseinheiten nicht immer einwandfrei zugeordnet werden kann. 3) Außeruniversitäre Einrichtungen. Staat: Bundes-, landes- und gemeindeeigene (Forschungs-) Einrichtungen, Einrichtungen des Bundes ab 1981, Einrichtungen der Länder ab 1985 nur mit ihren FuE-Anteilen. Ab 1992 modifiziertes Erhebungsverfahren, 1995 Berichtskreiserweiterung. 4) Bis 1995 revidiert. 5) Ab 1991 Berechnung des Bruttoinlandsprodukts nach ESVG (Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen) 1995 (Zeitreihenbruch).

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Statistisches Bundesamt und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 606 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 4: Wissenschaftsausgaben*) der öffentlichen Haushalte nach Aufgabenbereichen und Finanzierungsquellen – Mio. € –

finanziert durch

Wissenschafts- 2) 1) Bund wissen- Aufgabenbereich Jahr ausgaben (einschl. ERP- Länder *) 3) Gemeinden *) 3) schaftliche insgesamt Sonderver- (Gv.) Organisationen mögen) ohne Erwerbszweck 4) Hochschulen 1981 7 658,6 818,6 6 840,0 – . einschließlich 1989 10 069,1 1 134,0 8 935,1 – . Hochschulkliniken 5) 1990 10 775,5 1 219,5 9 556,0 – . 1991 12 028,6 1 694,0 10 334,6 – . 1992 14 558,0 1 849,9 12 708,1 – . 1993 15 428,3 1 966,2 13 462,1 – . 1994 15 739,8 1 912,5 13 827,3 – . 1995 16 463,4 2 005,7 14 457,7 – . 1996 16 889,3 1 962,7 14 926,6 – . 1997 16 825,2 1 982,0 14 843,2 – . 1998 16 833,3 2 018,2 14 815,1 – . 1999 17 230,7 2 144,0 15 086,7 – . 2000 17 470,0 2 163,9 15 306,1 – . 2001 18 212,8 2 406,8 15 806,0 – . 2002 18 873,0 2 439,3 16 433,7 – .

Wissenschaft und 1981 6 342,8 5 277,4 738,3 101,2 225,8 Forschung 1989 9 355,7 7 261,4 1162,3 136,9 795,1 außerhalb der 1990 10 088,8 7 797,5 1 227,9 138,5 924,9 Hochschulen 6) 1991 11 139,9 8 579,3 1536,9 165,2 858,5 1992 11 758,2 8 816,0 1886,3 176,9 879,0 1993 11 577 ,5 8 523,8 2 056,0 157,5 840,2 1994 11 477 ,2 8 342,6 2 079,0 151,3 904,3 1995 11 748,5 8 368,5 2 214,8 158,7 1 006,6 1996 12 013,3 8 509,3 2 305,0 159,6 1 039,5 1997 11 743,4 8 139,6 2 212,1 162,6 1 229,1 1998 11 982,7 8 123,1 2 294,7 148,8 1 416,1 1999 11 902,8 8 084,4 2 273,2 149,3 1 395,9 2000 12 294,7 8 310,2 2 389,1 187,5 1 407,9 2001 13 143,6 8 734,7 2 616,7 192,4 1 599,8 2002 13 021,0 8 665,2 2 560,2 195,8 1 599,8 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 607 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 4: Wissenschaftsausgaben*) der öffentlichen Haushalte nach Aufgabenbereichen und Finanzierungsquellen – Mio. € – finanziert durch

Wissenschafts- Bund 2) wissen- 1) *) 3) *) 3) schaftliche Aufgabenbereich Jahr ausgaben (einschl. ERP- Länder Gemeinden Organisationen insgesamt Sonderver- (Gv.) mögen) ohne Erwerbszweck 4) Wissenschafts- 1981 14 001,4 6 096,0 7 578,3 101,2 225,8 ausgaben der 1989 19 424,8 8 395,4 10 097,4 136,9 795,1 öffentlichen 1990 20 864,3 9 017,0 10 783,9 138,5 924,9 Haushalte 1991 23 168,4 10 273,2 11 871,5 165,2 858,5 insgesamt 1992 26 316,3 10 666,0 14 594,4 176,9 879,0 1993 27 005,8 10 490,0 15 518,1 157,5 840,2 1994 27 217,0 10 255,1 15 906,3 151,3 904,3 1995 28 211,9 10 374,2 16 672,5 158,7 1 006,6 1996 28 902,6 10 472,0 17 231,6 159,6 1 039,5 1997 28 568,6 10 121,6 17 055,3 162,6 1 229,1 1998 28 815,9 10 141,2 17 109,8 148,8 1 416,1 1999 29 133,5 10 228,4 17 359,9 149,3 1 395,9 2000 29 764,7 10 474,1 17 695,2 187,5 1 407,9 2001 31 356,3 11 141,4 18 422,7 192,4 1 599,8 2002 31 894,0 11 104,5 18 993,9 195,8 1 599,8

darunter 1991 4 527,2 1 649,3 2 877,9 . . ostdeutsche Länder 1992 5 448,0 2 061,9 3 279,3 12,5 94,3 und Berlin 1993 6 389,0 2 336,5 3 923,4 11,6 117,5 1994 6 636,1 2 412,0 4 083,1 11,4 129,6 1995 7 016,6 2 438,8 4 385,8 10,8 181,2 1996 7 240,5 2 456,5 4 580,6 11,3 192,1 1997 7 064,5 2 334,5 4 467,5 10,4 252,1 1998 7 029,8 2 356,5 4 407,5 10,0 255,8 1999 7 141,4 2 446,8 4 393,2 10,0 291,4 2000 7 050,6 2 432,6 4 323,3 13,0 281,7 2001 7 405,3 2 564,4 4 460,4 13,2 367,3 2002 7 400,0 2 563,3 4 456,0 13,4 367,3

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

*) Die Wissenschaftsausgaben der Länder basieren auf den „Grundmitteln“, die sich durch Absetzung der unmittelbaren Einnahmen (insbesondere Pflegesatzeinnahmen der Länder für die Krankenversorgung an Hochschulkliniken) von den Nettoausgaben ergeben. Leicht geänderte Zahlen im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen durch Revision der Haushaltssystematik in 2001. 1) Bund bis 2002 IST, Länder bis 2000 IST, 2001 vorläufiges IST; Gemeinden 2001 geschätzt; wissenschaftliche Organisationen bis 2000 IST. 2) Abweichungen gegenüber Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes aufgrund eigener Erhebungen des BMBF. Werte ab 1991 revidiert. 3) Länderweise Aufgliederung siehe Tabelle 14. 4) Finanziert durch Eigeneinnahmen der überwiegend vom Staat geförderten Institutionen. 5) Hochschulen einschl. Bundeswehruniversitäten; Bundeswehrhochschulen bis 2000 nur mit den Bundeszuschüssen eingerechnet, ab 2001 komplett; Zahlungen an die DFG (mit SFB); einschl. Hochschulsonderprogramme und Finanzhilfen an strukturschwache Bundesländer – soweit für Hochschulen bestimmt–, einschl. Erneuerungsprogramm für Hochschulen und Forschung in den neuen Ländern und Berlin-Ost. 6) Einschl. entsprechender Ausgaben aus dem Verteidigungshaushalt sowie Finanzhilfen an strukturschwache Bundesländer – soweit für Wissenschaft und Forschung bestimmt.

Quelle: Statistisches Bundesamt und Bundesministerien für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 608 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 5: Wissenschaftsausgaben nach Aufgabenbereichen und Ausgabearten*)

– Mio. € –

davon 1) Aufgabenbereich Jahr Ausgaben Personal- sonstige Baumaß- sonstige insgesamt ausgaben laufende nahmen Investitionen Ausgaben

Hochschulen ein- 1992 21 640,6 13 277,7 5 752,2 1 154,3 1 456,3 schließlich 1993 22 867,4 14 137,6 6 255,6 1 090,8 1 383,4 Hochschulkliniken 2) 1994 23 872,2 14 582,6 6 519,0 1 391,7 1 379,0 1995 24 996,0 15 294,1 6 807,2 1 453,6 1 441,0 1996 25 720,8 15 748,5 6 881,7 1 626,3 1 464,4 1997 26 035,0 15 992,1 6 996,7 1 726,8 1 319,4 1998 26 364,3 16 165,8 7 126,2 1 804,7 1 267,6 1999 27 083,0 16 746,3 7 298,1 1 686,0 1 352,5 2000 27 509,8 17 055,9 7 420,1 1 737,8 1 296,0 2001 28 648,4 17 460,7 7 954,6 1 734,9 1 498,3

Wissenschaft und 1992 7 470,8 3 719,3 2 358,8 524,6 868,1 Forschung außerhalb 1993 7 858,0 4 004,4 2 434,3 621,7 797,6 der Hochschulen 3) 1994 7 941,0 4 057,3 2 417,0 650,9 815,8 1995 8 319,4 4 294,1 2 516,3 674,4 834,6 1996 8 331,8 4 362,4 2 423,6 743,4 802,4 1997 8 347,7 4 396,5 2 462,2 737,3 751,6 1998 8 697,9 4 525,6 2 594,2 788,9 789,2 1999 8 759,6 4 547,2 2 596,4 806,3 809,5 2000 8 984,9 4 616,5 2 735,1 790,0 843,3 2001 9 240,9 4 739,0 2 833,1 757,0 911,8

Wissenschafts- 1992 29 111,4 16 997,0 8 111,0 1 678,9 2 324,4 ausgaben 1993 30 725,4 18 142,0 8 689,9 1 712,5 2 181,0 insgesamt 1994 31 813,2 18 639,9 8 936,0 2 042,6 2 194,8 1995 33 315,4 19 588,2 9 323,5 2 128,0 2 275,6 1996 34 052,6 20 110,9 9 305,3 2 369,7 2 266,8 1997 34 382,7 20 388,6 9 458,9 2 464,1 2 071,0 1998 35 062,2 20 691,4 9 720,4 2 593,6 2 056,8 1999 35 842,6 21 293,5 9 894,5 2 492,3 2 162,0 2000 36 494,7 21 672,4 10 155,2 2 527,8 2 139,3 2001 37 889,3 22 199,7 10 787,7 2 491,9 2 410,1 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 609 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 5: Wissenschaftsausgaben nach Aufgabenbereichen und Ausgabearten*)

– Mio. € –

davon Aufgabenbereich Jahr 1) Ausgaben Personal- sonstige Baumaß- sonstige insgesamt ausgaben laufende nahmen Investitionen Ausgaben

darunter: 1992 6 908,9 3 904,5 1 881,9 472,2 650,3 ostdeutsche Länder 1993 7 721,2 4 382,5 2 087,4 586,9 664,3 und Berlin 1994 8 146,4 4 508,0 2 140,6 813,2 684,6 1995 8 544,3 4 773,7 2 249,1 734,6 786,8 1996 8 724,7 4 887,5 2 275,1 876,8 685,2 1997 8 642,8 4 946,1 2 287,1 828,1 581,6 1998 8 764,1 4 976,8 2 321,9 934,6 530,8 1999 9 156,3 5 160,3 2 418,6 1 029,7 547,6 2000 9 150,4 5 195,1 2 398,2 987,1 570,2 2001 9 413,1 5 292,4 2 532,3 960,0 628,5

*) Geändertes Berechnungsverfahren im Vergleich zu früheren Jahren. Da die Gliederung der Wissenschaftsausgaben der öffentlichen Haushalte nach Ausgabearten nicht auf Basis der Grundmittel durchgeführt werden kann, ist eine Vergleichbarkeit mit den Angaben in Tabelle 4 nicht gegeben. 1) Bis 2001 IST. 2) Daten aus der Hochschulfinanzstatistik einschl. kaufmännisch buchende Kliniken. 3) Daten aus der Erhebung bei den öffentlichen und öffentlich geförderten Einrichtungen für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung.

Quelle: Statistisches Bundesamt Drucksache 15/3300 – 610 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 6: Gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder 2001 bis 2003 (Institutionelle Förderung) 1)

– Mio. € – Einrichtung 2001 IST 2002 IST 2003 SOLL insgesamt Bund Länder insgesamt Bund Länder insgesamt Bund Länder

Max-Planck-Gesellschaft 900,2 450,1 450,1 935,2 467,6 467,6 935,2 467,6 467,6 Deutsche Forschungsge- meinschaft 2) 1 177,8 677,5 500,3 1 227,0 711,0 516,0 1 260,9 730,5 530,4 Fraunhofer-Gesellschaft 3) 319,9 254,0 65,9 384,4 305,8 78,6 393,5 320,4 73,1 Akademienprogramm 4) 39,0 19,5 19,5 41,4 20,7 20,7 41,4 20,7 20,7 Helmholtz-Zentren 1 584,6 1 422,8 161,8 1 551,5 1 387,0 164,5 1 562,5 1 391,5 171,0 davon: - Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven (AWI) 75,5 67,8 7,8 91,2 82,0 9,2 91,7 82,5 9,2 - Stiftung Deutsches Elektronen- Synchrotron, Hamburg (DESY) 151,4 136,3 15,1 156,5 140,8 15,6 155,2 139,7 15,5 - Stiftung Deutsches Krebsfor- schungszentrum, Heidelberg (DKFZ) 103,0 92,3 10,7 90,4 81,1 9,3 90,4 81,2 9,2 - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Köln (DLR) 224,3 202,9 21,5 231,2 206,5 24,7 238,4 213,1 25,2 - Forschungszentrum Jülich GmbH, (FZJ) 5) 239,3 209,7 29,5 238,9 209,4 29,6 235,7 206,4 29,2 - Forschungszentrum Karlsruhe GmbH (FZK) Technik und Umwelt 217,4 196,0 21,5 218,7 196,4 22,2 217,0 193,5 23,4 - Gesellschaft für Biotechnolo- gische Forschung mbh, Braun- schweig (GBF) 31,0 27,7 3,3 32,1 28,9 3,2 34,4 29,1 5,4 - GeoForschungsZentrum, Potsdam (GFZ) 34,7 31,3 3,4 34,1 30,6 3,4 34,5 31,1 3,5 - GKSS - Forschungszentrum Geesthacht GmbH, (GKSS) 56,5 50,7 5,7 56,2 50,5 5,7 55,3 49,5 5,8 - GMD - Forschungszentrum In- formationstechnik GmbH, Sankt Augustin bei Bonn (GMD) 6) 61,8 61,2 6,8 –––––– - GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Neuherberg bei München 82,9 75,2 7,7 85,1 77,1 8,0 89,3 80,8 8,5 - Gesellschaft für Schwerionen- forschung mbH, Darmstadt (GSI) 66,1 59,5 6,6 68,4 61,5 6,9 69,4 62,5 6,9 - Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH, (HMI) 58,3 52,4 5,9 60,2 54,2 6,0 60,3 54,3 6,0 - Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching bei München (IPP) 86,9 73,3 13,6 86,2 75,8 10,4 89,7 76,9 12,9 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 611 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 6: Gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder 2001 bis 2003 (Institutionelle Förderung) 1)

– Mio. € – Einrichtung 2001 IST 2002 IST 2003 SOLL insgesamt Bund Länder insgesamt Bund Länder insgesamt Bund Länder

- Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin- Buch (MDC) 50,1 45,1 5,0 53,0 47,7 5,3 52,1 46,9 5,2 - Umweltforschungszentrum GmbH, Leipzig-Halle (UFZ) 46,0 41,5 4,5 49,4 44,5 4,9 49,1 44,2 4,9 Einrichtungen der Leibniz- Gemeinschaft 663,2 335,0 328,3 697,0 351,3 345,7 701,2 353,4 347,7 Deutsche Akademie Leopoldina, Halle/Saale 1,5 1,2 0,3 1,5 1,2 0,3 1,6 1,2 0,3 insgesamt 4 686,2 3 160,0 1 526,2 4 838,0 3 244,6 1 593,4 4 896,2 3 285,4 1 610,8

1) Die hier ausgewiesenen Beträge beinhalten auch Mittel aufgrund von Sondervereinbarungen zwischen Bund und Ländern, daher ergeben sich Abweichungen hinsichtlich der in der Rahmenvereinbarung Forschungsförderung nach Art. 91b GG festgelegten Finanzierungsschlüssel. 2) Einschl. der von Bund oder Ländern der DFG zur Verfügung gestellten Mittel mit besonderer Zweckbestimmung. insgesamt ohne eigene Mittel der DFG und Mittel nichtöffentlicher Stellen. 3) Ohne die institutionelle Förderung durch das BMVg in Höhe von ca. 29 Mio. € p.a., da sie nicht der gemeinsamen Bund/Länder-Finanzierung unter- liegt. Ab 2002 einschließlich GMD und HHI. 4) Projektförderung. 5) Einschl. des Instituts für Biotechnologie, das zu 100 % vom Land NRW finanziert wird. 6) Ab 2002 auch rechnerisch in FhG integriert.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 612 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 7: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Ressorts

– Mio. € – IST Ressort 1993 1995 1997 ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

Bundeskanzleramt 1) 233,5 68,1 231,2 65,6 220,5 63,9 Auswärtiges Amt 177,7 121,0 181,3 122,9 175,8 119,8 Bundesministerium des Innern 120,3 55,8 83,8 49,8 81,1 48,9 Bundesministerium der Justiz 1,4 1,4 1,3 1,3 1,4 1,4 Bundesministerium der Finanzen 2) –– –– – – Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit 3) 4) 1 133,0 924,7 1 052,5 860,0 924,1 734,0 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft 274,3 224,4 308,6 232,6 331,5 232,5 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen 213,2 137,0 202,7 106,8 226,3 109,1 Bundesministerium der Verteidigung 1 446,6 1 361,1 1 556,0 1 469,5 1 541,5 1 453,1 Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung 4) 272,2 156,3 170,7 96,8 187,3 101,6 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 297,3 196,9 299,9 176,1 298,7 166,0 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 19,1 19,1 19,9 19,9 18,3 18,3 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 30,6 28,6 27,4 25,4 29,8 27,9 Bundesministerium für Bildung und Forschung 5) 6 134,8 5 134,1 6 159,3 5 075,9 6 066,7 5 039,0 Allgemeine Finanzverwaltung 6) 136,1 136,1 79,5 79,5 18,6 18,6 Ausgaben insgesamt 5) 10 490,0 8 564,7 10 374,2 8 382,1 10 121,6 8 134,2 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 613 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 7: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Ressorts – Mio. € – IST Ressort 1998 1999 2000 ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

Bundeskanzleramt 1) 215,0 66,5 223,8 68,8 234,9 71,7 Auswärtiges Amt 181,6 123,1 183,4 124,9 177,8 121,7 Bundesministerium des Innern 61,4 36,5 68,5 35,9 66,5 37,7 Bundesministerium der Justiz 1,4 1,4 1,4 1,4 1,5 1,5 Bundesministerium der Finanzen 2) – – 2,9 2,9 3,4 3,4 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit 3) 4) 968,5 790,5 958,8 774,4 952,3 769,8 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft 325,6 228,4 311,1 217,4 313,5 217,0 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen 235,9 107,4 206,4 97,6 211,8 99,9 Bundesministerium der Verteidigung 1 411,4 1 321,7 1 293,0 1 199,1 1 305,6 1 192,0 Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung 4) 185,6 97,6 208,4 98,5 246,1 91,6 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 305,1 176,3 281,3 162,2 280,5 162,7 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 17,0 17,0 17,8 17,8 16,7 16,7 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 32,4 30,5 31,2 29,2 28,2 25,9 Bundesministerium für Bildung und Forschung 5) 6 180,6 5 133,5 6 420,9 5 308,4 6 566,9 5 465,7 Allgemeine Finanzverwaltung 6) 19,6 19,6 19,6 19,6 68,3 68,3 Ausgaben insgesamt 5) 10 141,2 8 150,1 10 228,4 8 158,2 10 474,1 8 345,7 ▼ Drucksache 15/3300 – 614 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 7: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Ressorts

– Mio. € – IST Ressort 2001 2002 insgesamt darunter insgesamt darunter FuE FuE

Bundeskanzleramt 1) 253,0 88,8 256,4 86,2 Auswärtiges Amt 185,5 128,3 182,5 130,0 Bundesministerium des Innern 62,6 31,4 73,5 34,5 Bundesministerium der Justiz 1,7 1,7 2,0 2,0 Bundesministerium der Finanzen 2) 3,4 3,4 3,8 3,8 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit 3) 4) 1 106,7 923,9 1 108,4 927,0 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft 320,1 222,1 324,1 219,7 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen 215,1 102,4 219,1 103,7 Bundesministerium der Verteidigung 1 289,9 1 173,8 1 142,4 1 043,0 Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung 4) 220,8 90,4 231,5 98,0 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 291,4 152,9 299,8 159,5 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 18,8 18,8 22,0 21,7 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 27,1 25,4 30,6 28,7 Bundesministerium für Bildung und Forschung 5) 7 079,6 5 990,2 7 144,8 6 092,2 Allgemeine Finanzverwaltung 6) 65,9 65,9 63,5 63,5 Ausgaben insgesamt 5) 11 141,4 9 019,4 11 104,5 9 013,7 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 615 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 7: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Ressorts

– Mio. € – SOLL Ressort 2003 2004 insgesamt darunter insgesamt darunter FuE FuE

Bundeskanzleramt 1) 257,3 86,0 259,1 86,2 Auswärtiges Amt 178,6 126,9 179,6 127,5 Bundesministerium des Innern 80,1 40,3 86,9 42,6 Bundesministerium der Justiz 2,3 2,3 2,4 2,4 Bundesministerium der Finanzen 2) 4,0 4,0 2,6 2,6 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit 3) 4) 1 060,2 884,1 1 017,6 831,8 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft 331,5 237,7 338,3 235,6 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen 263,7 137,9 271,9 146,9 Bundesministerium der Verteidigung 1 241,4 1 138,0 1 148,9 1 045,3 Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung 4) 216,4 106,8 207,1 102,0 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 331,7 168,3 305,7 144,9 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 19,2 18,9 20,1 19,8 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 28,3 26,4 28,3 26,4 Bundesministerium für Bildung und Forschung 5) 7 146,3 6 123,3 6 938,2 6 009,3 Allgemeine Finanzverwaltung 6) 61,0 61,0 58,6 58,6 Ausgaben insgesamt 5) 11 222,1 9 161,8 10 865,3 8 882,0

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1€ = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Einschließlich der Ausgaben des Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien. 2) Für Vergleichszwecke wurden die Zuwendungen an die wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute zum Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit rückwirkend umgesetzt. 3) Für Vergleichszwecke wurden die Ausgaben für erneuerbare Energien zum Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit rückwirkend umgesetzt. 4) Einschließlich anteiliger Ausgaben des aufgelösten Mininisteriums für Arbeit und Sozialordnung. 5) Unter Berücksichtigung der anteiligen globalen Minderausgabe für Wissenschaft, FuE (2003: 124,9 Mio. €, 2004: 122,9 Mio. €). Abweichungen bei den FuE-Ausgaben des BMBF gegenüber früheren Veröffentlichungen wegen rückwirkender Revision des FuE-Koeffizienten bei den Ausgaben für den Ausbau und Neubau von Hochschulen. 6) Einschließlich der Leistungen für Hochschulen und Projekten bei wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen im Zusammenhang mit der deut- schen Einheit (1993 bis 1996). Ab 2000 Erhöhung der Zahlungen an die Volkswagenstiftung.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 616 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 8a: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten – Mio. € – IST Förderbereich 1993 1995 1997 1998 Förderschwerpunkt ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE A Trägerorganisationen; Hochschulbau und überwiegend hochschulbezogene Sonderprogramme 2 321,7 1 365,8 2 422,7 1 436,0 2 416,8 1 486,2 2 471,6 1 525,3 A1 Grundfinanzierung MPG 311,2 311,2 356,1 356,1 382,4 382,4 401,5 401,5 A2 Grundfinanzierung DFG 445,2 445,2 509,0 509,0 547,1 547,1 561,6 561,6 A3 Grundfinanzierung FhG 2) 185,8 185,8 209,6 209,6 219,5 219,5 228,0 228,0 A5 Aus- und Neubau von Hochschulen 3) 1 006,1 210,2 1 042,2 224,0 1 041,3 224,4 1 041,3 224,7 A6 Überwiegend hochschul- bezogene Sonderprogramme 4) 373,5 213,4 305,8 137,4 226,6 112,8 239,2 109,6 B Großgeräte der Grundlagenforschung 520,1 520,1 530,1 530,1 525,3 525,3 529,9 529,9 C Meeres- und Polarforschung; Meerestechnik 134,3 132,5 152,7 139,7 143,9 129,6 149,2 132,4 C1 Meeres- und Polarforschung 101,1 101,1 130,2 119,4 123,6 110,6 127,5 114,8 C2 Meerestechnik 33,3 31,5 22,5 20,4 20,4 18,9 21,7 17,5 D Weltraumforschung und Weltraumtechnik 922,1 922,1 808,9 808,9 740,9 740,9 731,0 731,0 D1 Nationale Förderung von Weltraumforschung und Weltraumtechnik 314,5 314,5 250,8 250,8 230,4 230,4 236,6 236,6 D2 Europäische Weltraumorganisation (ESA) 607,6 607,6 558,1 558,1 510,5 510,5 494,4 494,4 E Energieforschung und Energietechnologie 649,9 518,8 608,7 422,5 607,4 404,5 623,7 426,3 E1 Kohle und andere fossile Energieträger 32,3 32,3 18,2 17,0 15,2 14,0 20,2 19,0 E2 Erneuerbare Energien und rationelle Energieverwendung 181,8 181,8 154,6 154,6 150,5 150,5 151,8 151,8 E3 Nukleare Energieforschung (ohne Beseitigung kerntechnischer Anlagen) 226,7 174,6 208,8 138,1 204,5 123,6 201,0 125,8 E4 Beseitigung kerntechnischer Anlagen; Risikobeteiligung 98,1 19,0 121,9 7,6 128,8 7,8 128,6 7,5 E5 Kernfusionsforschung 111,0 111,0 105,1 105,1 108,5 108,5 122,2 122,2 F Umweltgerechte, nachhaltige Entwicklung 640,2 519,3 639,4 503,2 657,5 521,0 651,0 518,8 F1 Sozial-ökologische Forschung; regio- nale Nachhaltigkeit 313,6 248,0 286,1 226,4 301,1 240,9 298,0 236,1 F2 Wirtschaftsbezogene Nachhaltig- keit; integrierte Umwelttechnik 199,7 144,4 220,4 144,8 237,7 162,3 232,3 162,6 F7 Globaler Wandel (einschl. Forschung für eine Politik der Friedensgestaltung) 126,9 126,9 132,8 132,1 118,6 117,8 120,8 120,1 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 617 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – IST SOLL 1999 2000 2001 2002 2003 1) 2004 1) ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

2 613,7 1 601,4 2 632,6 1 623,2 2 665,0 1 653,9 2 654,4 1 685,0 2 653,5 1 711,5 2 577,6 1 740,1 424,4 424,4 437,2 437,2 450,1 450,1 467,8 467,8 467,8 467,8 483,4 483,4 607,2 607,2 621,2 621,2 671,8 671,8 704,9 704,9 725,0 725,0 746,6 746,6 239,4 239,4 246,6 246,6 254,0 254,0 245,7 245,7 259,9 259,9 281,0 281,0 1 151,3 248,2 1 175,9 253,2 1 289,2 278,0 1 236,0 266,6 200,8 258,8 1 066,6 229,2

191,5 82,1 151,8 65,1 – – – – – – – –

558,1 558,1 572,6 572,6 582,1 582,1 628,4 628,4 617,3 617,3 625,9 625,9

150,5 134,9 150,4 135,3 156,4 136,2 194,6 173,4 207,9 184,2 217,0 191,7 135,1 122,5 132,5 120,8 127,9 116,3 167,7 155,5 177,1 164,6 186,3 172,2 15,5 12,4 17,9 14,5 28,4 19,9 26,9 17,9 30,8 19,6 30,7 19,5

747,0 747,0 754,8 754,8 787,1 787,1 805,1 805,1 818,1 818,1 843,1 843,1

251,4 251,4 251,1 251,1 250,3 250,3 242,7 242,7 246,4 246,4 245,4 245,4

495,6 495,6 503,6 503,6 536,8 536,8 562,3 562,3 571,8 571,8 597,8 597,8

599,1 408,4 601,3 407,9 574,3 384,1 578,8 405,0 601,2 425,5 582,1 409,5

21,7 21,7 17,0 17,0 14,4 14,4 14,0 14,0 12,1 12,1 20,7 20,7

139,1 139,1 152,8 152,8 148,6 148,6 199,5 197,0 200,2 197,6 173,3 170,5

185,9 117,6 174,4 106,5 189,7 101,4 188,0 101,9 193,0 99,5 190,8 100,5

131,5 9,2 134,5 9,0 110,8 8,8 88,7 3,5 82,7 3,1 82,7 3,1 120,9 120,9 122,6 122,6 110,9 110,9 88,6 88,6 113,2 113,2 114,6 114,6

588,8 453,4 616,4 485,4 650,1 517,0 658,3 520,0 679,5 527,2 689,9 531,5

286,4 215,6 280,0 210,1 320,2 248,9 283,8 207,3 308,6 220,6 313,1 221,3

211,7 147,1 232,2 171,0 203,1 141,3 248,6 186,8 248,0 183,7 250,6 184,0

90,7 90,7 104,3 104,3 126,8 126,8 125,9 125,9 122,9 122,9 126,2 126,2 ▼ Drucksache 15/3300 – 618 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 8a: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten – Mio. € – IST Förderbereich 1993 1995 1997 1998 Förderschwerpunkt ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

G Gesundheit und Medizin 482,5 390,9 476,3 394,0 511,7 386,7 523,9 396,3 H Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen 82,2 52,1 78,0 49,2 76,3 43,5 80,4 45,6 I Informationstechnik (einschließlich Multimedia und Fertigungstechnik) 5) 572,9 530,7 557,0 516,2 534,4 492,1 552,4 505,5 I1 Informatik 134,2 120,3 124,0 109,1 112,8 95,8 110,9 90,0 I2 Basistechnologien der Informationstechnik 222,4 222,4 225,4 225,4 183,1 183,1 197,1 197,1 I3 Anwendung der Mikrosystemtechnik (einschl. Anwendung der Mikroelektronik; Mikroperipherik) 79,1 79,1 82,5 82,5 81,1 81,1 76,6 76,6 I4 Fertigungstechnik 62,3 62,3 51,5 51,5 58,8 58,8 60,3 60,3 I5 Multimedia 74,9 46,5 73,6 47,6 98,6 73,3 107,5 81,6 K Biotechnologie 208,4 198,4 213,5 203,0 225,1 214,8 245,7 235,8 L Materialforschung; physikalische und chemische Technologien 377,0 313,8 378,5 336,7 379,5 340,2 379,2 356,1 L1 Materialforschung; Werkstoffe für Zukunftstechnologien 149,1 138,4 154,0 147,8 150,4 144,2 153,8 148,0 L2 Physikalische und chemische Technologien 228,0 175,4 224,5 188,9 229,2 195,9 225,4 208,1 M Luftfahrtforschung und Hyperschalltechnologie 316,8 316,8 179,7 179,7 151,8 151,8 144,4 144,4 N Forschung und Technologie für Mobilität und Verkehr 168,0 116,2 144,5 95,8 159,4 96,1 161,1 93,8 O Geowissenschaften und Rohstoffsicherung 171,3 131,9 113,0 87,4 86,9 62,1 61,9 42,5 O1 Geowissenschaften (insbesondere Tiefbohrungen) 140,1 114,0 111,0 86,1 84,8 60,8 59,8 41,3 O2 Rohstoffsicherung 31,2 17,9 2,0 1,3 2,1 1,4 2,0 1,3 P Raumordnung und Städtebau; Bauforschung 101,5 92,4 63,3 62,9 50,8 50,1 48,2 47,4 P1 Raumordnung, Städtebau, Wohnungswesen 26,6 26,3 23,7 23,4 20,3 19,5 22,2 21,4 P2 Forschung und Technologie für Bauen und Wohnen sowie den Denkmalschutz 74,8 66,1 39,5 39,5 30,6 30,6 26,0 26,0 Q Forschung und Entwicklung im Ernährungsbereich 62,3 52,8 66,7 46,7 53,9 43,1 51,4 40,7 R Forschung und Entwicklung in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei 174,7 147,4 157,1 129,9 158,0 130,7 154,4 128,3 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 619 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – IST SOLL 1999 2000 2001 2002 2003 1) 2004 1) ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

577,0 431,1 629,4 439,5 654,1 484,5 713,9 542,9 701,2 557,9 698,9 556,1

65,3 32,9 80,6 49,5 81,2 51,9 80,9 51,7 77,1 48,6 74,9 45,1

584,6 531,0 615,7 563,9 704,2 651,4 725,5 668,7 741,4 681,6 662,3 596,8 99,5 74,4 101,6 79,9 100,2 76,0 118,6 86,9 127,8 93,7 132,6 94,5

226,2 226,2 229,1 229,1 237,8 237,8 220,6 220,6 212,7 212,7 213,9 213,9

74,3 74,3 75,2 75,2 77,1 77,1 79,1 79,1 79,6 79,6 81,2 81,2 61,4 61,4 57,1 57,1 61,9 61,9 60,5 60,5 59,2 59,2 58,0 58,0 123,3 94,8 152,7 122,6 227,2 198,6 246,7 221,7 262,1 236,5 176,6 149,3 245,8 236,5 261,0 251,7 324,0 313,8 241,8 241,8 258,9 258,9 252,6 252,6

385,8 361,1 388,7 361,2 421,9 395,5 357,2 328,6 355,7 326,7 357,5 328,4

163,0 155,9 165,2 156,4 175,4 167,0 146,0 135,5 145,9 134,7 146,5 135,4

222,8 205,2 223,5 204,8 246,5 228,5 211,2 193,1 209,8 192,0 210,9 193,0

110,4 110,4 105,4 105,4 97,5 97,5 89,3 89,3 103,1 103,1 104,0 104,0

158,7 105,7 135,6 81,2 145,8 87,1 157,9 99,0 154,8 96,2 146,9 89,0

72,6 53,6 69,5 49,8 71,3 58,7 66,2 53,4 68,5 54,2 65,8 50,6

69,4 51,9 66,5 48,3 68,6 57,4 62,6 51,2 66,0 53,2 63,0 49,4 3,3 1,7 3,0 1,5 2,8 1,3 3,6 2,2 2,5 1,0 2,8 1,1

33,6 33,3 36,1 35,8 36,7 36,4 41,6 41,2 49,9 49,6 53,2 52,9

12,1 11,8 12,2 11,8 12,4 12,1 11,9 11,6 15,8 15,5 17,9 17,6

21,5 21,5 23,9 23,9 24,3 24,3 29,7 29,7 15,8 15,5 17,9 17,6

46,8 36,8 39,7 30,4 37,2 28,4 46,3 29,9 42,4 30,0 45,4 32,2

150,8 125,1 150,8 124,6 156,8 129,7 158,8 125,2 167,2 136,7 169,7 136,7 ▼ Drucksache 15/3300 – 620 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 8a: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten – Mio. € – IST Förderbereich 1993 1995 1997 1998 Förderschwerpunkt ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

S Bildungsforschung 84,2 57,2 78,1 54,9 72,4 49,1 79,7 55,6 S1 Berufsbildungsforschung 40,8 32,6 40,4 32,3 36,3 29,1 39,2 31,4 S2 Übrige Bildungsforschung 43,5 24,6 37,7 22,6 36,0 20,0 40,5 24,2 T Innovation und verbesserte Rahmenbedingungen 378,7 339,9 475,9 440,0 398,5 366,8 449,1 408,7 T1 Indirekte Förderung des FuE-Personals in der Wirtschaft/T3 Innovationsfinanzierung, Beteiligung am Innovationsrisiko von Technologieunternehmen 150,5 150,5 190,0 190,0 168,6 168,6 183,1 183,1 T2 Verbesserung des Technologie- und Wissenstransfers/Förderung von innovativen Netzwerken und Forschungskooperationen 149,2 149,2 199,3 199,3 159,1 159,1 212,5 212,5 T4 Technisch-ökonomische Infrastruktur 51,9 13,1 42,6 6,8 37,8 6,1 47,4 7,0 T5 Übrige Fördermaßnahmen 27,1 27,1 44,0 44,0 33,1 33,1 6,1 6,1 V Geisteswissenschaften; Wirtschafts-, Finanz- und Sozialwissenschaften 408,8 241,8 401,7 234,5 394,8 234,9 393,9 243,6 W Übrige, nicht anderen Bereichen zugeordnete Aktivitäten 364,4 256,5 375,8 258,7 341,0 230,1 355,6 239,5 W1 Strukturelle/innovative (Querschnitts-)maßnahmen 6,9 4,6 14,3 12,1 24,3 22,2 24,2 22,0 W2 Übrige Querschnittsaktivitäten 357,6 251,9 361,5 246,6 316,7 207,9 331,4 217,5 W3 Globale Minderausgabe (Anteil Wissenschaft, FuE) 6) –– – ––– –– A-W Zivile Förderbereiche zusammen 9 142,1 7 217,4 8 921,6 6 930,1 8 686,3 6 699,5 8 837,9 6 847,6 X Wehrforschung und -technik 1 347,9 1 347,3 1 452,6 1 452,0 1 435,3 1 434,7 1 303,4 1 302,6 Ausgaben insgesamt 3) 10 490,0 8 564,7 10 374,2 8 382,1 10 121,6 8 134,2 10 141,2 8 150,1 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 621 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – IST SOLL 1999 2000 2001 2002 2003 1) 2004 1) ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

78,6 56,4 90,5 63,6 97,9 67,8 100,0 69,2 102,0 70,8 167,0 114,5 40,5 32,4 41,8 33,4 45,5 36,4 48,5 38,8 52,7 42,2 94,7 77,0 38,0 23,9 48,8 30,1 52,4 31,4 51,6 30,4 49,3 28,6 72,2 37,5

463,0 421,6 446,4 403,2 597,1 555,7 590,1 548,4 546,3 507,0 481,9 441,9

202,1 202,1 192,9 192,9 321,1 321,1 310,6 310,6 250,2 250,2 176,2 176,2

209,4 209,4 201,3 201,3 223,8 223,8 225,7 225,7 244,0 244,0 252,3 252,3 48,6 7,1 50,1 7,0 51,1 9,7 53,0 11,2 50,2 10,9 51,5 11,5 2,9 2,9 2,0 2,0 1,1 1,1 0,9 0,9 1,9 1,9 1,9 1,9

405,6 248,8 420,9 256,0 433,2 267,2 437,3 264,6 447,1 273,4 453,3 278,0

412,3 291,5 507,4 383,2 718,8 585,2 755,3 621,0 712,4 567,6 572,3 438,1

69,8 60,5 111,5 95,2 305,3 283,2 340,7 316,7 416,3 394,9 281,2 264,9 342,5 231,0 395,9 288,1 413,5 302,0 414,6 304,3 421,1 297,6 414,0 296,2

–– – – – – – –-124,9 -124,9 -122,9 -122,9

9 048,4 6 979,0 9 305,9 7 178,3 9 992,7 7 871,2 10 081,7 7 991,7 10 105,6 8 046,3 9 841,3 7 858,8 1 180,0 1 179,2 1 168,2 1 167,4 1 148,7 1 148,1 1 022,8 1 022,0 1 116,5 1 115,6 1 024,1 1 023,2 10 228,4 8 158,2 10 474,1 8 345,7 11 141,4 9 019,4 11 104,5 9 013,7 11 222,1 9 161,8 10 865,3 8 882,0

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1€ = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Aufteilung teilweise geschätzt. 2) Ohne ehemaliges GMD-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH. 3) Einschließlich Bundeswehruniversitäten und Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Abweichungen bei den FuE-Ausgaben gegenüber früheren Veröffentlichungen wegen rückwirkender Revision des FuE-Koeffizienten bei den Ausgaben des BMBF für den Ausbau und Neubau von Hochschulen. 4) Einschließlich des Programms zur Sicherung der Leistungsfähigkeit und zum Offenhalten der Hochschulen in besonders belasteten Fachrichtun- gen (HSP I) 1993 bis 1995, des Erneuerungsprogramms für Hochschule und Forschung in den neuen Ländern und Berlin-Ost 1993 bis 1996 sowie des Programms zur Sicherung der Leistungsfähigkeit von Hochschulen und Forschung – HSP II bzw. III – (1993 bis 2000). 5) Einschließlich ehemaliges GMD-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH, welches organisatorisch im Jahr 2002 in der Fraunhofer-Gesell- schaft aufging. 6) Die Aufteilung der globalen Minderausgabe des BMBF auf Förderbereiche bzw. Förderschwerpunkte ist erst im IST möglich.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 622 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 8b: Ausgaben des BMBF für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten – Mio. € – IST Förderbereich 1993 1995 1997 1998 Förderschwerpunkt ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE A Trägerorganisationen; Hochschulbau und überwiegend hochschulbezogene Sonderprogramme 2 087,4 1 257,4 2 262,4 1 376,1 2 295,8 1 464,2 2 350,6 1 503,1 A1 Grundfinanzierung MPG 311,2 311,2 356,1 356,1 382,4 382,4 401,5 401,5 A2 Grundfinanzierung DFG 445,2 445,2 509,0 509,0 547,1 547,1 561,6 561,6 A3 Grundfinanzierung FhG 3) 185,8 185,8 209,6 209,6 219,5 219,5 228,0 228,0 A5 Aus- und Neubau von Hochschulen 2) 859,0 189,0 920,3 202,5 920,3 202,5 920,3 202,5 A6 Überwiegend hochschul- bezogene Sonderprogramme 4) 286,3 126,2 267,4 98,9 226,6 112,8 239,2 109,6 B Großgeräte der Grundlagenforschung 520,1 520,1 530,1 530,1 525,3 525,3 529,9 529,9 C Meeres- und Polarforschung; Meerestechnik 126,6 126,6 130,7 130,7 120,1 120,1 123,4 123,4 C1 Meeres- und Polarforschung 100,9 100,9 112,6 112,6 103,3 103,3 107,6 107,6 C2 Meerestechnik 25,6 25,6 18,2 18,2 16,9 16,9 15,8 15,8 D Weltraumforschung und Weltraumtechnik 922,1 922,1 808,9 808,9 740,9 740,9 731,0 731,0 D1 Nationale Förderung von Weltraumforschung und Weltraumtechnik 314,5 314,5 250,8 250,8 230,4 230,4 236,6 236,6 D2 Europäische Weltraumorganisation (ESA) 607,6 607,6 558,1 558,1 510,5 510,5 494,4 494,4 E Energieforschung und Energietechnologie 338,1 259,0 331,1 216,8 340,2 219,2 355,0 233,9 E1 Kohle und andere fossile Energieträger 6,2 6,2 2,6 2,6 0,0 0,0 2,3 2,3 E2 Erneuerbare Energien und rationelle Energieverwendung 38,7 38,7 44,9 44,9 54,3 54,3 51,6 51,6 E3 Nukleare Energieforschung (ohne Beseitigung kerntechnischer Anlagen) 84,1 84,1 56,5 56,5 48,6 48,6 50,4 50,4 E4 Beseitigung kerntechnischer Anlagen; Risikobeteiligung 98,1 19,0 121,9 7,6 128,8 7,8 128,6 7,5 E5 Kernfusionsforschung 111,0 111,0 105,1 105,1 108,5 108,5 122,2 122,2 F Umweltgerechte, nachhaltige Entwicklung 363,1 363,1 354,0 354,0 365,4 365,4 364,3 364,3 F1 Sozial-ökologische Forschung; regio- nale Nachhaltigkeit 151,8 151,8 143,9 143,9 157,5 157,5 152,3 152,3 F2 Wirtschaftsbezogene Nachhaltig- 95,8 95,8 95,9 95,9 113,6 113,6 114,7 114,7 keit; integrierte Umwelttechnik F7 Globaler Wandel (einschl. Forschung für eine Politik der Friedensgestaltung) 115,5 115,5 114,2 114,2 94,2 94,2 97,4 97,4 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 623 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – IST SOLL 1999 2000 2001 2002 2003 1) 2004 1) ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

2 485,1 1 578,1 2 479,3 1 595,1 2 508,3 1 625,0 2 518,4 1 660,4 2 512,7 1 685,9 2 436,0 1 714,5 424,4 424,4 437,2 437,2 450,1 450,1 467,8 467,8 467,8 467,8 483,4 483,4 607,2 607,2 621,2 621,2 671,8 671,8 704,9 704,9 725,0 725,0 746,6 746,6 239,4 239,4 246,6 246,6 254,0 254,0 245,7 245,7 259,9 259,9 281,0 281,0 1 022,6 225,0 1 022,6 225,0 1 132,5 249,1 1 100,0 242,0 1 060,0 233,2 925,0 203,5

191,5 82,1 151,8 65,1 – – – – – – – –

558,1 558,1 572,6 572,6 582,1 582,1 628,4 628,4 617,3 617,3 625,9 625,9

126,5 126,5 127,5 127,5 127,3 127,3 160,8 160,8 169,3 169,3 178,0 178,0 115,5 115,5 114,3 114,3 109,8 109,8 145,5 145,5 152,1 152,1 160,9 160,9 11,0 11,0 13,2 13,2 17,5 17,5 15,3 15,3 17,2 17,2 17,2 17,2

747,0 747,0 754,8 754,8 782,1 782,1 804,2 804,2 787,8 787,8 806,8 806,8

251,4 251,4 251,1 251,1 250,3 250,3 242,5 242,5 246,1 246,1 245,1 245,1

495,6 495,6 503,6 503,6 531,8 531,8 561,8 561,8 541,8 541,8 561,8 561,8

354,9 232,5 351,4 225,9 307,7 205,7 275,2 190,0 293,1 213,6 298,8 219,2

2,7 2,7 – – – – – – – – – –

50,3 50,3 53,0 53,0 45,9 45,9 59,6 59,6 60,0 60,0 62,2 62,2

49,5 49,5 41,3 41,3 40,2 40,2 38,2 38,2 37,3 37,3 39,3 39,3

131,5 9,2 134,5 9,0 110,8 8,8 88,7 3,5 82,7 3,1 82,7 3,1 120,9 120,9 122,6 122,6 110,9 110,9 88,6 88,6 113,2 113,2 114,6 114,6

304,0 304,0 326,4 326,4 355,3 355,3 349,4 349,4 351,5 351,5 357,8 357,8

132,5 132,5 131,8 131,8 169,1 169,1 131,1 131,1 137,4 137,4 139,2 139,2 101,5 101,5 113,6 113,6 85,2 85,2 117,6 117,6 114,3 114,3 115,3 115,3

70,0 70,0 81,0 81,0 101,0 101,0 100,7 100,7 99,7 99,7 103,3 103,3 ▼ Drucksache 15/3300 – 624 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 8b: Ausgaben des BMBF für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten – Mio. € – IST Förderbereich 1993 1995 1997 1998 Förderschwerpunkt ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

G Gesundheit und Medizin 275,2 275,2 290,1 290,1 285,4 285,4 295,4 295,4 H Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen 35,7 35,7 33,2 33,2 24,4 24,4 25,8 25,8 I Informationstechnik (einschließlich Multimedia und Fertigungstechnik) 5) 516,0 502,4 497,0 485,9 467,5 457,2 480,9 470,7 I1 Informatik 105,9 105,9 97,9 97,9 83,6 83,6 75,1 75,1 I2 Basistechnologien der Informationstechnik 219,0 219,0 223,0 223,0 181,0 181,0 195,5 195,5 I3 Anwendung der Mikrosystemtechnik (einschl. Anwendung der Mikroelektronik; Mikroperipherik) 79,1 79,1 82,5 82,5 81,1 81,1 76,6 76,6 I4 Fertigungstechnik 62,3 62,3 51,5 51,5 58,8 58,8 60,3 60,3 I5 Multimedia 49,7 36,1 42,1 31,0 63,0 52,7 73,4 63,2 K Biotechnologie 151,3 151,3 158,0 158,0 159,6 159,6 179,8 179,8 L Materialforschung; physikalische und chemische Technologien 250,5 250,5 254,0 254,0 260,7 260,7 264,0 264,0 L1 Materialforschung; Werkstoffe für Zukunftstechnologien 127,6 127,6 120,8 120,8 120,6 120,6 122,9 122,9 L2 Physikalische und chemische Technologien 122,8 122,8 133,2 133,2 140,0 140,0 141,2 141,2 M Luftfahrtforschung und Hyperschalltechnologie 56,1 56,1 56,0 56,0 73,1 73,1 68,3 68,3 N Forschung und Technologie für Mobilität und Verkehr 81,7 81,7 68,6 68,6 68,1 68,1 68,0 68,0 O Geowissenschaften und Rohstoffsicherung 74,0 74,0 61,2 61,2 38,0 38,0 34,5 34,5 O1 Geowissenschaften (insbesondere Tiefbohrungen) 73,5 73,5 61,2 61,2 38,0 38,0 34,5 34,5 O2 Rohstoffsicherung 0,5 0,5 – – – – – – P Raumordnung und Städtebau; Bauforschung 18,9 18,9 13,0 13,0 8,3 8,3 3,5 3,5 P2 Forschung und Technologie für Bauen und Wohnen sowie den Denkmalschutz 18,9 18,9 13,0 13,0 8,3 8,3 3,5 3,5 S Bildungsforschung 84,2 57,2 78,1 54,9 72,4 49,1 79,7 55,6 S1 Berufsbildungsforschung 40,8 32,6 40,4 32,3 36,3 29,1 39,2 31,4 S2 Übrige Bildungsforschung 43,5 24,6 37,7 22,6 36,0 20,0 40,5 24,2 V Geisteswissenschaften; Wirtschafts-, Finanz- und Sozialwissenschaften 74,0 74,0 68,2 68,2 69,5 69,5 70,0 70,0 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 625 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – IST SOLL 1999 2000 2001 2002 2003 1) 2004 1) ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

325,7 325,7 336,8 336,8 381,8 381,8 408,8 408,8 416,7 416,7 416,5 416,5

12,6 12,6 29,2 29,2 31,7 31,7 34,2 34,2 31,4 31,4 27,0 27,0

503,8 494,1 529,0 520,1 609,5 601,3 619,0 610,8 627,3 620,7 536,4 528,9 60,4 60,4 65,2 65,2 63,2 63,2 69,3 69,3 72,0 72,0 70,1 70,1

224,5 224,5 227,3 227,3 236,2 236,2 219,1 219,1 210,9 210,9 212,1 212,1

74,3 74,3 75,2 75,2 77,1 77,1 79,1 79,1 79,6 79,6 81,2 81,2 61,4 61,4 57,1 57,1 61,9 61,9 60,5 60,5 59,2 59,2 58,0 58,0 83,3 73,6 104,2 95,4 171,2 162,9 191,1 182,8 205,6 199,0 115,1 107,5 187,2 187,2 200,8 200,8 262,1 262,1 240,2 240,2 257,0 257,0 251,3 251,3

270,8 270,8 270,0 270,0 301,9 301,9 230,5 230,5 233,6 233,6 234,6 234,6

132,9 132,9 135,1 135,1 143,6 143,6 109,2 109,2 110,6 110,6 111,0 111,0

137,9 137,9 134,9 134,9 158,2 158,2 121,3 121,3 123,0 123,0 123,6 123,6

57,6 57,6 57,8 57,8 58,9 58,9 61,9 61,9 64,2 64,2 65,8 65,8

75,5 75,5 51,5 51,5 56,2 56,2 66,1 66,1 64,2 64,2 57,2 57,2

45,0 45,0 41,7 41,7 51,5 51,5 45,2 45,2 47,0 47,0 42,8 42,8

45,0 45,0 41,7 41,7 51,5 51,5 45,2 45,2 47,0 47,0 42,8 42,8 ––––––– –––––

0,7 0,7 4,0 4,0 8,7 8,7 10,7 10,7 12,0 12,0 12,0 12,0

0,7 0,7 4,0 4,0 8,7 8,7 10,7 10,7 12,0 12,0 12,0 12,0 78,6 56,4 90,5 63,6 97,9 67,8 100,0 69,2 102,0 70,8 167,0 114,5 40,5 32,4 41,8 33,4 45,5 36,4 48,5 38,8 52,7 42,2 94,7 77,0 38,0 23,9 48,8 30,1 52,4 31,4 51,6 30,4 49,3 28,6 72,2 37,5

73,4 73,4 77,9 77,9 84,6 84,6 81,2 81,2 87,8 87,8 90,8 90,8 ▼ Drucksache 15/3300 – 626 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 8b: Ausgaben des BMBF für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Förderbereichen und Förderschwerpunkten – Mio. € – IST Förderbereich 1993 1995 1997 1998 Förderschwerpunkt ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

W Übrige, nicht anderen Bereichen zugeordnete Aktivitäten 159,9 109,0 164,7 116,3 152,0 110,4 156,5 112,3 W1 Strukturelle/innovative (Querschnitts-maßnahmen) 6,9 4,6 14,3 12,1 24,3 22,2 24,2 22,0 W2 Übrige Querschnittsaktivitäten 153,0 104,4 150,4 104,1 127,7 88,2 132,3 90,3 W3 Globale Minderausgabe (Anteil Wissenschaft, FuE) 6) –––––––– Ausgaben insgesamt 2) 6 134,8 5 134,1 6 159,3 5 075,9 6 066,7 5 039,0 6 180,6 5 133,5 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 627 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – IST SOLL 1999 2000 2001 2002 2003 1) 2004 1) ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

214,5 163,1 265,7 210,1 471,9 406,2 510,7 440,4 471,1 392,2 333,5 265,7

69,8 60,5 111,5 95,2 305,3 283,2 340,7 316,7 416,3 394,9 281,2 264,9 144,7 102,6 154,1 114,9 166,6 123,0 169,9 123,7 179,8 122,3 175,2 123,8

– – – – – – – – -124,9 -124,9 -122,9 -122,9 6 420,9 5 308,4 6 566,9 5 465,7 7 079,6 5 990,2 7 144,8 6 092,2 7 146,3 6 123,3 6 938,2 6 009,3

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1€ = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Aufteilung teilweise geschätzt. 2) Abweichungen bei den FuE-Ausgaben gegenüber früheren Veröffentlichungen wegen rückwirkender Revision des FuE-Koeffizienten bei den Aus- gaben des BMBF für den Ausbau und Neubau von Hochschulen. 3) Ohne ehemaliges GMD-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH. 4) Einschließlich des Programms zur Sicherung der Leistungsfähigkeit und zum Offenhalten der Hochschulen in besonders belasteten Fachrichtungen (HSP I) 1993 bis 1995, des Erneuerungsprogramms für Hochschule und Forschung in den neuen Ländern und Berlin-Ost 1993 bis 1996 sowie des Programms zur Sicherung der Leistungsfähigkeit von Hochschulen und Forschung – HSP II bzw. III – (1993 bis 2000). 5) Einschließlich ehemaliges GMD-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH, welches organisatorisch im Jahr 2002 in der Fraunhofer- Gesellschaft aufging. 6) Die Aufteilung der globalen Minderausgabe des BMBF auf Förderbereiche bzw. Förderschwerpunkte ist erst im IST möglich.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 628 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 9: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Förderungsarten – Mio. € – IST Förderart 1993 1995 1997 1998 ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

1. Projektförderung 4 016,4 3 859,9 3 925,1 3 741,3 3 630,4 3 449,1 3 607,6 3 428,2 1.1 Direkte Projektförderung 1) 3 693,5 3 537,1 3 589,4 3 405,6 3 348,0 3 166,7 3 276,8 3 097,4 1.2 Indirekte Forschungs- und Innovationsförderung 2) 322,8 322,8 335,8 335,8 282,4 282,4 330,9 330,9 2. Institutionelle Förderung 4 177,0 3 417,5 4 218,4 3 451,6 4 410,5 3 586,9 4 442,5 3 636,5 2.1 Forschungs- und Wissenschafts förderungsorganisationen 3) 999,3 978,1 1 129,2 1 108,1 1 201,4 1 181,8 1 244,0 1 223,7 2.2 Hermann von Helmholtz- Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) 4) 1 373,0 1 373,0 1 301,0 1 301,0 1 344,2 1 344,2 1 356,4 1 356,4 2.3 Institute der NGL 5) 288,9 274,2 311,5 297,5 316,5 303,2 328,9 315,7 2.4 Sonstige Einrichtungen ohne Erwerbszweck 280,7 140,1 283,1 141,2 273,3 139,7 267,0 141,1 2.5 Bundeseigene Forschungsein- richtungen und sonstige Bundes- anstalten 1 235,1 652,2 1 193,6 603,8 1 275,1 618,0 1 246,1 599,7 3. Hochschulbezogene Förderung 6) 1 379,5 423,6 1 348,0 361,3 1 267,9 337,3 1 280,6 334,3 4. Internationale bi- und multi- laterale Zusammenarbeit 917,1 863,6 882,6 827,9 812,8 760,8 810,6 751,1 4.1 Beiträge an Organisationen und Einrichtungen 7) 841,4 824,9 807,4 789,6 738,1 722,3 729,3 713,8 4.2 Projektförderung in der internatio- nalen Zusammenarbeit 75,8 38,7 75,2 38,3 74,7 38,5 81,3 37,3 5. Globale Minderausgabe des BMBF (Anteil für Wissenschaft, FuE) 8) –––– ––– – Ausgaben insgesamt 10 490,0 8 564,7 10 374,2 8 382,1 10 121,6 8 134,2 10 141,2 8 150,1 Nachrichtlich: Direkte Projektförderung 1) 3 693,5 3 537,1 3 589,4 3 405,6 3 348,0 3 166,7 3 276,8 3 097,4 darunter: BMWi 490,0 485,0 385,5 380,1 299,7 295,3 293,2 287,6 BMVg 1 179,4 1 178,8 1 295,4 1 294,8 1 264,9 1 264,3 1 138,6 1 137,8 BMBF 1 589,4 1 443,9 1 562,4 1 389,5 1 473,8 1 301,7 1 521,8 1 352,2

Die Werte von vor 1999 wurden von DM in Euro (1€ = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Einschließlich Ausgaben für Aufträge im Rahmen der Ressort- und Wehrforschung und -entwicklung und für die Weiterentwicklung von Hoch- schule und Wissenschaft sowie die Realisierung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre (HWP) ab 2001. 2) Ohne steuerliche Maßnahmen (Zulagen, Sonderabschreibungen). 3) Ab 2002 einschl. des ehemaligen GMD-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH. 4) Bis 2001 einschl. des ehemaligen GMD-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH. 5) Einschließlich von Bund und Ländern gemeinsam geförderte landeseigene Einrichtungen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 629 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – IST SOLL 1999 2000 2001 2002 2003 1) 2004 1) ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

3 517,7 3 332,8 3 603,3 3 407,3 4 188,3 3 998,4 4 085,9 3 907,8 4 329,1 4 144,7 3 939,9 3 741,9 3 175,4 2 990,4 3 283,2 3 087,2 3 722,6 3 532,7 3 624,4 3 446,3 3 916,6 3 732,2 3 601,8 3 403,8

342,3 342,3 320,1 320,1 465,7 465,7 461,5 461,5 412,5 412,5 338,1 338,1 4 534,2 3 724,6 4 701,7 3 841,8 4 784,1 3 928,8 4 867,5 3 992,1 4 923,9 4 054,2 5 070,5 4 189,0

1 324,1 1 304,2 1 357,7 1 338,1 1 432,2 1 412,6 1 526,8 1 512,2 1 585,7 1 570,8 1 650,7 1 635,4

1 371,8 1 371,8 1 383,9 1 383,9 1 422,8 1 422,8 1 367,8 1 367,8 1 391,5 1 391,5 1 430,4 1 430,4 333,8 321,1 341,3 329,8 339,6 328,7 346,6 334,5 356,0 344,6 366,5 356,8

280,1 145,8 347,6 202,6 358,7 218,2 361,6 217,9 347,2 203,1 343,6 197,5

1 224,4 581,6 1 271,2 587,4 1 230,8 546,5 1 264,8 559,8 1 243,4 544,2 1 279,2 568,9 1 342,7 330,4 1 327,7 318,3 1 289,2 278,0 1 236,0 266,6 1 200,8 258,8 1 066,6 229,2

833,8 770,5 841,5 778,4 879,8 814,1 915,0 847,2 893,2 829,1 911,3 844,9

747,7 730,6 761,5 742,5 799,5 778,6 832,0 810,0 812,6 792,5 830,8 808,0

86,1 39,9 80,0 35,9 80,3 35,5 83,0 37,2 80,6 36,5 80,5 36,8

–––– ––––-124,9 -124,9 -122,9 -122,9 10 228,4 8 158,2 10 474,1 8 345,7 11 141,4 9 019,4 11 104,5 9 013,7 11 222,1 9 161,8 10 865,3 8 882,0

3 175,4 2 990,4 3 283,2 3 087,2 3 722,6 3 532,7 3 624,4 3 446,3 3 916,6 3.732,2 3.601,8 3 403,8

263,8 257,1 264,4 259,0 273,1 264,8 270,4 262,3 286,8 276,5 300,9 290,6 1 015,7 1 014,9 1 003,1 1 002,2 1 013,3 1 012,7 879,6 878,7 971,3 970,5 877,1 876,2 1 587,1 1 413,0 1 706,3 1 520,1 2 110,3 1 932,6 2 126,6 1 963,0 2 241,8 2.075,2 2.045,1 1 865,1

6) Einschließlich Bundeswehruniversitäten und Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung; dem Programm zur Sicherung der Leistungsfähigkeit und zum Offenhalten der Hochschulen in besonders belasteten Fachrichtungen (HSP I) (1993 bis 1995), dem Programm zur Sicherung der Leistungsfähigkeit von Hochschulen und Forschung (HSP II bzw. III) (1993 bis 2000), sowie dem Erneuerungsprogramm für Hoch- schule und Forschung (HEP) in den neuen Ländern und Berlin-Ost bis 1996. Abweichungen bei den FuE-Ausgaben gegenüber früheren Veröf- fentlichungen wegen rückwirkender Revision des FuE-Koeffizienten bei den Ausgaben des BMBF für den Ausbau und Neubau von Hochschulen. 7) Mit Sitz im In- und Ausland. 8) Anteil für Wissenschaft, FuE. Aufteilung der globalen Minderausgabe auf Förderungsarten ist erst im Ist möglich.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 630 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 10: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Empfängergruppen – Mio. € – IST Empfängergruppe 1993 1995 1997 1998 ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

1. Gebietskörperschaften 3 191,1 1 662,5 3 117,3 1 567,2 3 062,6 1 496,3 3 069,1 1 497,2 1.1 Bund 1 514,8 797,0 1 421,2 719,9 1 470,3 704,9 1 447,7 693,7 1.1.1 Bundeseigene Forschungseinrichtungen 1 301,1 710,4 1 250,2 650,6 1 297,7 640,1 1 269,1 622,3 1.1.2 Sonstige Einrichtungen der Bundesverwaltung 2) 213,7 86,6 170,9 69,3 172,6 64,8 178,6 71,5 1.2 Länder und Gemeinden 1 676,2 865,5 1 696,1 847,4 1 592,3 791,4 1 621,5 803,5 1.2.1 Forschungseinrichtungen der Länder 91,5 88,2 93,6 90,1 73,7 70,7 75,9 72,7 1.2.2 Hochschulen und Hochschul- kliniken 3) 1 509,7 705,3 1 529,3 686,2 1 490,5 694,5 1 517,4 704,3 1.2.3 Sonstige Einrichtungen der Länder 51,2 49,1 57,8 56,3 16,3 14,9 16,5 15,2 1.2.4 Gemeinden, Gemeinde- und Zweckverbände 23,8 23,0 15,4 14,7 11,8 11,4 11,7 11,3 2. Organisationen ohne Erwerbszweck 3 873,5 3 588,1 3 977,0 3 614,2 3 992,6 3 647,9 4 053,0 3 710,1 2.1 Forschungs- und Wissenschafts- förderungsorganisationen (z.B. MPG, FhG, DFG) 4) 1 483,7 1 383,3 1 606,1 1 492,5 1 609,5 1 501,9 1 657,5 1 544,0 2.2 Hermann von Helmholtz- Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) 1 584,7 1 572,1 1 563,4 1 484,9 1 618,7 1 539,5 1 625,9 1 545,9 2.3 Sonstige wissenschaftliche Einrichtungen ohne Erwerbszweck 720,7 562,3 730,5 572,6 690,6 543,5 687,2 548,5 2.4 Übrige Organisationen ohne Erwerbszweck 84,4 70,4 77,0 64,2 73,7 63,0 82,4 71,6 3. Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft 5) 2 426,0 2 340,1 2 384,1 2 323,5 2 273,1 2 214,7 2 194,1 2 134,8 3.1 Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft 1 830,6 1 753,1 1 900,9 1 850,1 1 906,5 1 855,8 1 785,9 1 736,1 3.2 Dienstleistungen, soweit von Unternehmen und Freien Berufen erbracht 595,5 587,0 483,2 473,4 366,6 358,9 408,2 398,7 4. Ausland 999,4 974,0 895,8 877,2 793,4 775,3 825,0 808,0 4.1 Zahlungen an Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft im Ausland 33,8 33,5 18,6 18,3 16,0 15,6 46,8 46,2 4.2 Beiträge an internationale Organisationen und übrige Zahlungen an das Ausland 965,7 940,5 877,3 859,0 777,4 759,7 778,1 761,8 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 631 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – IST SOLL 1999 2000 2001 2002 2003 1) 2004 1) ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

3 119,7 1 475,8 3 191,3 1 507,6 3 399,6 1 678,5 3 444,3 1 738,8 3 470,3 1 786,4 3 238,4 1 658,5 1 423,4 665,8 1 491,1 673,5 1 463,8 643,4 1 489,1 662,3 1 497,8 660,3 1 505,9 670,4

1 244,7 601,1 1 291,5 607,1 1 255,7 571,0 1 291,1 585,6 1 274,2 574,6 1 306,3 595,5

178,7 64,7 199,6 66,4 208,1 72,4 198,1 76,8 223,6 85,7 199,6 74,9 1 696,3 810,1 1 700,2 834,1 1 935,9 1 035,1 1 955,2 1 076,5 1 972,4 1 126,1 1 732,4 988,0

79,5 76,3 85,0 81,3 87,8 83,3 95,1 90,5 95,1 90,7 96,9 92,0

1 593,7 712,3 1 587,0 727,7 1 747,7 855,4 1 746,0 876,8 1 754,9 917,7 1 517,0 783,4 11,8 10,6 14,5 11,7 84,1 80,5 98,4 94,1 98,6 94,6 94,6 89,6

11,2 10,9 13,7 13,5 16,3 15,9 15,8 15,1 23,8 23,1 23,9 22,9

4 200,4 3 855,6 4 380,1 4 017,6 4 710,3 4 363,2 4 758,9 4 427,6 4 865,4 4 540,5 4 895,3 4 548,2

1 747,9 1 640,2 1 843,1 1 735,7 2 016,8 1 928,9 2 135,6 2 051,1 2 188,8 2 105,6 2 163,5 2 069,7

1 657,1 1 575,4 1 689,9 1 601,7 1 776,0 1 680,7 1 688,4 1 611,1 1 709,0 1 636,9 1 750,4 1 669,3

712,1 567,3 760,6 605,1 842,3 688,8 851,5 693,7 882,0 724,0 896,3 737,0

83,3 72,8 86,4 75,0 75,2 64,8 83,5 71,8 85,6 74,1 85,1 72,2

2 011,4 1 948,1 1 986,4 1 924,0 1 961,3 1 929,1 1 785,8 1 755,4 1 873,0 1 843,0 1 699,0 1 667,0

1 617,5 1 564,5 1 561,0 1 508,7 1 343,4 1 325,1 1 155,1 1 138,3 1 283,1 1 267,4 1 185,7 1 169,9

393,9 383,6 425,4 415,3 617,9 604,0 630,7 617,1 589,9 575,6 513,4 497,1 897,0 878,7 916,3 896,5 1 070,3 1 048,6 1 115,5 1 091,9 1 138,4 1 116,9 1 155,6 1 131,3

85,4 84,9 101,5 100,9 132,8 132,5 114,9 113,6 160,5 159,4 126,4 125,2

811,6 793,9 814,9 795,6 937,4 916,0 1 000,6 978,3 977,9 957,5 1 029,2 1 006,2 ▼ Drucksache 15/3300 – 632 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 10: Ausgaben des Bundes für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach Empfängergruppen – Mio. € – IST Empfängergruppe 1993 1995 1997 1998 ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

5. Globale Minderausgabe des BMBF (Anteil Wissenschaft, FuE) 6) –– ––– – – – Ausgaben insgesamt 10 490,0 8 564,7 10 374,2 8 382,1 10 121,6 8 134,2 10 141,2 8 150,1 Nachrichtlich: Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft 5) 2 426,0 2 340,1 2 384,1 2 323,5 2 273,1 2 214,7 2 194,1 2 134,8 darunter: BMWA 630,8 626,4 595,2 590,3 458,1 454,2 497,6 492,5 BMVg 1 055,2 1 055,2 1 180,2 1 180,2 1 216,5 1 216,5 1 040,3 1 040,3 BMBF 597,8 516,3 497,8 442,1 483,8 429,3 549,6 495,4 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 633 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – IST SOLL 1999 2000 2001 2002 2003 1) 2004 1) ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter ins- darunter gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE gesamt FuE

––––––––-124,9 -124,9 -122,9 -122,9 10 228,4 8 158,2 10 474,1 8 345,7 11 141,5 9 019,4 11 104,5 9 013,7 11 222,1 9 161,9 10 865,3 8 882,0

2 011,4 1 948,1 1 986,4 1 924,0 1 961,3 1 929,1 1 785,8 1 755,4 1 873,0 1 843,0 1 699,0 1 667,0

495,9 489,8 470,8 466,2 609,6 603,3 601,1 596,1 569,9 563,6 496,5 490,2 836,8 836,8 819,1 819,1 666,0 665,8 510,0 509,5 589,4 588,9 506,5 506,0 581,1 524,0 603,3 545,6 597,6 571,9 580,1 555,2 605,6 582,5 607,3 582,0

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Aufteilung geschätzt. 2) Einschl. Bundeswehruniversitäten. Abweichungen bei den FuE-Ausgaben gegenüber früheren Veröffentlichungen wegen rückwirkender Revision des FuE-Koeffizienten bei den Ausgaben des BMBF für den Ausbau und Neubau von Hochschulen. 3) Ohne Grundfinanzierung DFG und Mittel für Sonderforschungsbereiche. 4) Einschl. Grundfinanzierung DFG und Mittel für Sonderforschungsbereiche. 5) Einschließlich der Mittel zur Förderung der Auftragsforschung; Abgrenzung nach der Wirtschaftszweigsystematik; ohne Mittel an Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft im Ausland (siehe 4.1). 6) Aufteilung der globalen Minderausgabe des BMBF auf Empfängergruppen ist erst im IST möglich.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 634 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 11: Ausgaben des Bundes an Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach der Wirtschaftsgliederung

– Mio. € – IST 1998 1999 darunter darunter Wirtschaftsgliederung WZ ins- direkte ins- direkte 1993 *) gesamt Projekt- gesamt Projekt- förde- förde- rung 1) rung 1)

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Fischzucht 01-05 9,9 5,2 8,7 4,3 Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden (ohne Energie- u. Wasserversorgung) 10-14 3,7 3,1 3,5 2,9 Verarbeitendes Gewerbe 15-37 1 735,1 1 528,9 1 569,2 1 350,7 Ernährungsgewerbe,Tabakverarbeitung 15/16 11,3 2,9 11,6 3,5 Textil-, Bekleidungs- und Ledergewerbe 17-19 27,7 9,7 26,8 9,4 Holz- (ohne Herstellung von Möbeln), Papier- Verlags-, und Druckgewerbe, Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern 20-22 18,6 8,3 19,2 9,0 Kokerei, Mineralölverarbeitung, Herstellung und Verarbeitung von Spalt- und Brutstoffen 23 48,7 48,3 48,2 47,7 Chemische Industrie 24 84,6 67,7 91,1 69,6 Herstellung von Gummi- und Kunst- stoffwaren 25 16,6 8,0 17,5 8,5 Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden 26 20,4 12,4 19,0 11,1 Metallerzeugung und -bearbeitung; Herstellung von Metallerzeugnissen 27/28 101,4 73,0 94,8 66,8 Maschinenbau 29 197,9 153,8 167,9 123,7 Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -ein- richtungen 30 68,6 51,8 54,5 37,2 Herstellung von Geräten der Elektri- zitätserzeugung, -verteilung u.ä. 31 67,3 59,8 63,9 55,5 Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichten- technik 32 291,8 291,1 214,3 210,6 Medizin-, Mess-, Steuer- und Rege- lungstechnik, Optik 33 212,2 186,0 198,6 168,2 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen 34 19,5 17,3 25,1 22,8 Schiffbau 35.1 24,2 23,2 71,5 70,5 Schienenfahrzeugbau 35.2 3,4 3,1 3,2 3,0 Luft- und Raumfahrzeugbau 35.3 508,2 507,8 428,9 428,5 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 635 – Drucksache 15/3300

– Mio. € –

IST 2000 2001 2002 darunter darunter darunter ins- direkte ins- direkte ins- direkte WZ gesamt Projekt- gesamt Projekt- gesamt Projekt- 1993 *) förde- förde- förde- rung 1) rung 1) rung 1)

7,4 4,9 8,5 6,0 7,7 6,0 01-05

2,8 2,1 1,9 1,4 1,7 1,3 10-14 1 519,5 1 336,1 1 291,3 1 107,2 1 103,8 936,0 15-37 10,7 3,1 12,9 4,3 11,7 3,0 15/16 29,6 11,8 29,2 11,3 30,4 11,2 17-19

17,1 8,6 18,4 8,6 17,3 8,7 20-22

47,4 47,1 1,0 0,5 0,7 0,4 23 90,1 71,1 81,9 65,8 71,4 57,3 24

17,0 9,1 17,9 9,5 16,4 9,4 25

18,9 12,8 19,5 13,3 18,9 13,3 26

91,0 65,0 50,3 21,7 50,8 23,7 27/28 183,9 148,8 165,1 129,3 128,1 99,9 29

51,5 39,6 21,5 12,0 18,2 11,4 30

46,5 42,9 39,8 36,7 36,5 33,4 31

245,4 239,7 295,8 290,3 206,2 199,5 32

166,9 143,7 147,7 125,9 147,0 127,1 33

25,3 23,4 25,1 23,3 29,6 28,4 34 54,7 53,9 65,3 64,8 49,7 49,0 35.1 1,7 1,6 1,3 1,2 1,1 1,0 35.2 409,9 409,7 285,9 285,3 254,9 254,8 35.3 ▼ Drucksache 15/3300 – 636 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 11: Ausgaben des Bundes an Gesellschaften und Unternehmen der Wirtschaft für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung nach der Wirtschaftsgliederung

– Mio. € – IST 1998 1999 ins- darunter ins- darunter Wirtschaftsgliederung WZ gesamt direkte gesamt direkte 1993 *) Projekt- Projekt- förde- förde- rung 1) rung 1)

Herstellung von Kraft- u. Fahrrädern u. Behindertenfahrzeugen; Fahrzeugbau a. n. g. 35.9 1,7 0,6 1,3 0,7 Hersellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren und sonstigen Erzeugnissen 36 9,7 2,6 9,6 2,7 Recycling 37 1,4 1,4 2,2 1,6 Energie- und Wasserversorgung (ohne Bergbau) 40/41 27,7 11,8 27,7 12,4 Baugewerbe (einschl. Elektroinstallation) 45 9,6 4,8 8,5 3,4 Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern; Gastgewerbe 50-55 3,3 2,2 2,4 1,3 Verkehr- und Nachrichten- übermittlung 60-64 9,5 8,4 19,9 18,6 Kredit- und Versicherungsgewerbe 65-67 27,4 0,5 43,7 0,6 Sonstige Dienstleistungen, soweit von Unternehmen und Freien Berufen erbracht 2) 70-93 368,0 321,3 327,8 292,3 Ausgaben insgesamt 2 194,1 1 886,2 2 011,4 1 686,6 darunter FuE 2 134,8 1 826,9 1 948,1 1 623,3 darunter Förderung der Gemein- schaftsforschung des BMWA 87,9 – 84,6 – ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 637 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – IST 2000 2001 2002 darunter darunter darunter ins- direkte ins- direkte ins- direkte WZ gesamt Projekt- gesamt Projekt- gesamt Projekt- 1993 *) förde- förde- förde- rung 1) rung 1) rung 1)

1,0 0,6 0,7 0,3 1,0 0,4 35.9

9,2 2,6 9,7 1,8 11,8 2,9 36 1,7 1,1 2,0 1,3 2,0 1,4 37

22,0 10,4 32,2 23,8 35,3 29,6 40/41

9,4 4,9 9,4 3,9 6,7 2,3 45

2,0 1,5 4,0 3,3 5,5 5,0 50-55

16,5 15,3 18,6 17,5 18,9 17,7 60-64 59,8 1,1 184,9 1,0 196,8 1,1 65-67

347,1 313,2 410,4 354,9 409,1 351,7 70-93 1 986,4 1 689,4 1 961,3 1 518,9 1 785,5 1 350,6 1 924,0 1 627,6 1 929,1 1 487,3 1 755,1 1 321,0

87,3 – 89,2 – 90,1 –

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1€ = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

*) Gliederung entsprechend der Klassifikation der Wirtschaftzweige – Ausgabe 1993. 1) Einschließlich Ausgaben für Aufträge im Rahmen der Ressort- und Wehrforschung und -entwicklung. 2) Einschließlich Forschung und Entwicklung in Einrichtungen von Unternehmen.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 638 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 12: Ausgaben des Bundes an internationale wissenschaftliche Organisationen und an zwischenstaatliche Forschungseinrichtungen – Mio. € – Organisation/Einrichtung IST SOLL 1991 1995 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

1. Organisationen/Einrichtungen mit Sitz im Ausland Deutsch-Britische Stiftung für das Studium der Industriegesellschaft in London 0,4 0,3 0,4 0,4 0,4 0,4 0,3 0,4 0,3 0,3

Nordatlantik-Pakt-Organisation, Beitrag zum zivilen Teil des Haushaltes (NATO) 3,7 4,0 3,7 3,2 3,6 3,6 3,2 3,5 3,2 3,6

Internationales Institut für Verwaltungswissenschaften in Brüssel 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1

Internationale Atomenergieor- ganisation (IAEO) in Wien 19,1 21,7 19,1 18,8 20,8 23,1 25,6 26,9 24,6 28,0

Internationaler Rat für Meeresforschung (ICES) in Kopenhagen 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2

Deutsch-Französisches Forschungsinstitut St. Louis 19,8 19,2 20,9 20,1 19,5 20,7 20,2 21,4 21,8 22,1

Internationales Zentrum für Krebsforschung in Lyon 0,9 1,3 1,5 1,6 1,7 1,7 1,9 1,9 1,7 1,8

Zwischenstaatlicher Ausschuss über Klimaveränderungen (IPCC) 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 0,2 0,3 0,2 0,3 0,3

Internationales Institut für ange- wandte Systemanalyse (IIASA) in Wien 0,5 – – – – – – – – –

Europäisches Hochschulinstitut in Florenz 2,3 2,3 2,9 3,0 3,0 3,2 3,3 3,4 3,9 3,9

Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) in Genf 117,7 130,7 116,5 121,7 135,0 136,6 140,0 138,7 137,4 137,3

Institut Max von Laue – Paul Langevin (ILL) in Grenoble 14,2 14,7 15,6 17,2 16,5 15,6 15,8 16,9 17,4 17,7 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 639 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 12: Ausgaben des Bundes an internationale wissenschaftliche Organisationen und an zwischenstaatliche Forschungseinrichtungen – Mio. € – Organisation/Einrichtung IST SOLL 1991 1995 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Europäische Synchrotron-strah- 17,1 14,6 14,9 15,4 15,6 15,7 15,9 16,2 16,4 16,4 lungsanlage (ESRF) in Grenoble

Hochfluss-Forschungsreaktor Petten im Rahmen des Ergänzungspro- gramms der EG 11,0 10,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Europäische Weltraumorganisation (EWO) in Paris 493,0 558,1 510,5 494,4 495,6 503,6 531,8 561,8 541,8 561,8

EG-Forschungsprogramme, Beiträge für Ergänzungsprogramme gemäß EURATOM-Vertrag 0,5 – – – – – – – – –

Übrige Organisationen und Einrichtungen 0,4 0,5 0,5 0,5 2,4 2,5 3,0 3,6 4,5 5,9 zusammen 700,9 778,2 706,9 696,6 714,5 727,2 761,9 795,0 773,6 799,3 darunter FuE 685,1 760,5 691,2 681,2 697,4 708,3 740,9 773,0 753,5 776,5

2.Organisationen/Einrichtungen mit Sitz im Inland Studienzentrum Venedig (Trägerverein: München) 0,4 0,3 0,3 0,3 0,4 0,3 0,4 0,4 0,4 0,4

Europäische Organisation für astro- nomische Forschung in der süd- lichen Hemisphäre (ESO) in Garching bei München 13,8 18,0 19,2 20,0 19,3 19,6 20,4 20,8 21,3 21,2

Europäische Konferenz und das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBC und EMBL) in Heidelberg 8,3 10,8 11,6 12,3 13,4 14,3 16,8 15,8 17,3 17,3 zusammen 22,5 29,2 31,1 32,6 33,2 34,3 37,7 37,0 39,0 39,0 darunter FuE 22,5 29,2 31,1 32,6 33,2 34,3 37,7 37,0 39,0 39,0 Ausgaben insgesamt 723,4 807,4 738,1 729,3 747,7 761,5 799,5 832,0 812,6 838,2 darunter FuE 707,6 789,6 722,3 713,8 730,6 742,5 778,6 810,0 792,5 815,5

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1€ = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 640 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 13: FuE-Ausgaben des Bundes und der Länder nach Forschungszielen 1)

– Haushaltssoll in Mio. € – Forschungsziel 1993 1995 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2)

Erforschung und Nutzung der irdischen Umwelt 440,2 370,2 325,2 293,8 293,1 280,4 270,4 288,3 292,2

Infrastrukturmaßnahmen und Raumgesamtplanung 268,4 246,4 272,5 275,0 280,2 270,4 288,5 305,8 301,4

Umweltschutz 603,8 580,3 562,4 551,8 562,7 542,3 511,6 514,5 518,8

Schutz und Förderung der menschlichen Gesundheit 514,9 520,5 530,2 518,6 543,4 581,7 676,3 688,7 699,0

Erzeugung, Verteilung und rationelle Nutzung der Energie 671,8 556,3 562,9 588,7 593,8 556,3 513,2 503,1 482,9

Landwirtschaftliche Produktivität und Technologie 416,7 420,8 432,0 433,0 416,8 410,1 340,6 333,7 343,0

Industrielle Produktivität und Technologie 1 992,0 2 157,1 2 040,1 1 997,8 2 091,5 2 002,0 1 949,1 2 094,5 2 100,8

Gesellschaftliche Strukturen und Beziehungen 402,9 387,6 395,7 411,6 549,5 586,8 753,2 794,2 803,4

Weltraumforschung und -nutzung 935,2 832,9 762,8 759,7 736,4 768,0 813,6 853,0 825,2

Allgemeine Hochschulforschungsmittel 5 949,4 6 104,3 6 160,6 6 209,4 6 252,5 6 350,1 6 317,9 6 649,9 6 659,6

Nicht zielorientierte Forschung 2 456,8 2 430,7 2 476,7 2 531,0 2 605,7 2 621,2 2 827,0 2 842,4 2 805,9

Sonstige zivile Forschung 3) 26,6 104,3 -45,5 43,9 37,3 17,0 -14,9 -44,5 -39,8

Verteidigung 1 367,2 1 465,4 1 532,9 1 402,6 1 359,4 1 266,6 1 213,5 913,3 1 138,1

Zivile FuE-Ausgaben zusammen 14 678,2 14 711,4 14 476,7 14 614,4 14 963,0 14 986,5 15 246,6 15 823,6 15 792,2

insgesamt 16 045,4 16 176,8 16 009,6 16 017,0 16 322,3 16 253,0 16 460,1 16 736,9 16 930,3

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1€ = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Entsprechend der Systematik zur Analyse und zum Vergleich der wissenschaftlichen Programme und Haushalte (NABS). 2) Vorläufiges Ergebnis. 3) Einschließlich der globalen Minderausgabe des BMBF, die erst im IST den Forschungszielen zugerechnet werden kann.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung und Statistisches Bundesamt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 641 – Drucksache 15/3300

Tabelle 14: Grundmittel 1) der Länder und Gemeinden (Gv.) für Wissenschaft nach Aufgabenbereichen in regionaler Aufteilung

Wissenschaft und Grundmittel der Hochschulen Forschung außerhalb Länder und davon Land Jahr 2) einschließl. der Hochschulen Gemeinden Hochschul- ins- darunter insgesamt Land Gemeinden kliniken 3) gesamt Land Mio. €in % Mio. €

Baden-Württemberg 1991 1 617,7 296,2 286,8 1 913,9 15,9 1 904,5 9,4 1993 1 827,8 275,8 272,8 2 103,6 13,4 2 100,6 3,0 1995 1 924,4 301,1 287,3 2 225,5 13,2 2 211,7 13,8 1996 1 981,8 300,0 272,2 2 281,8 13,1 2 254,0 27,8 1997 1 919,0 275,3 254,2 2 194,3 12,7 2 173,2 21,1 1998 1 965,3 278,7 270,5 2 244,0 13,0 2 235,8 8,2 1999 2 114,8 278,0 281,7 2 392,8 13,7 2 396,5 -3,7 2000 2 190,1 310,5 300,1 2 500,6 14,0 2 490,2 10,4 2001 2 171,4 315,7 304,6 2 487,1 13,4 2 476,0 11,1 2002 2 247,0 291,1 279,8 2 538,1 13,2 2 526,8 11,3

Bayern 4) 1991 1 679,0 338,4 312,7 2 017,4 16,8 1 991,7 25,7 1993 1 909,0 340,4 334,4 2 249,4 14,3 2 243,4 6,0 1995 2 079,1 430,7 414,5 2 509,8 14,9 2 493,6 16,2 1996 2 237,8 412,6 401,9 2 650,4 15,2 2 639,7 10,7 1997 2 232,0 400,7 394,0 2 632,7 15,3 2 626,0 6,7 1998 2 247,9 437,6 431,2 2 685,5 15,6 2 679,1 6,4 1999 2 189,2 425,3 417,6 2 614,5 14,9 2 606,8 7,7 2000 2 150,9 483,6 472,9 2 634,5 14,7 2 623,8 10,7 2001 2 161,4 597,9 586,9 2 759,3 14,8 2 748,3 11,0 2002 2 205,5 591,0 597,7 2 796,5 14,6 2 785,2 11,3

Berlin 1991 1 180,4 183,2 183,2 1 363,6 11,3 1 363,6 – 1993 1 528,8 132,0 132,0 1 660,8 10,6 1 660,8 – 1995 1 445,8 152,3 152,3 1 598,1 9,5 1 598,1 – 1996 1 406,2 147,6 147,6 1 553,8 8,9 1 553,8 – 1997 1 347,1 140,4 140,4 1 487,5 8,6 1 487,5 – 1998 1 275,1 134,3 134,3 1 409,4 8,2 1 409,4 – 1999 1 244,2 154,5 154,5 1 398,7 8,0 1 398,7 – 2000 1 226,8 154,7 154,7 1 381,5 7,7 1 381,5 – 2001 1 295,7 184,6 184,6 1 480,3 8,0 1 480,3 – 2002 1 312,9 212,4 212,4 1 525,2 7,9 1 525,2 – ▼ Drucksache 15/3300 – 642 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 14: Grundmittel 1) der Länder und Gemeinden (Gv.) für Wissenschaft nach Aufgabenbereichen in regionaler Aufteilung

Hochschulen Wissenschaft und Grundmittel der einschließl. Forschung außerhalb Länder und davon Land Jahr 2) Hochschul- der Hochschulen Gemeinden kliniken 3) ins- darunter insgesamt Land Gemeinden gesamt Land Mio. €in % Mio. €

Brandenburg 1991 ...... 1993 135,7 81,5 81,3 217,2 1,4 217,0 0,2 1995 228,9 100,1 99,7 329,0 2,0 328,6 0,4 1996 250,5 107,7 107,3 358,2 2,1 357,8 0,4 1997 273,3 91,5 91,3 364,8 2,1 364,6 0,2 1998 268,2 88,1 88,0 356,3 2,1 356,2 0,1 1999 264,1 95,6 95,5 359,7 2,1 359,6 0,1 2000 237,1 98,9 98,8 336,0 1,9 335,9 0,1 2001 225,3 93,3 93,2 318,6 1,7 318,5 0,1 2002 243,2 84,6 84,5 327,8 1,7 327,7 0,1

Bremen 1991 141,0 23,9 23,9 164,9 1,4 164,9 – 1993 159,4 29,2 29,2 188,6 1,2 188,6 – 1995 158,2 36,8 36,8 195,0 1,2 195,0 – 1996 160,3 38,1 38,1 198,4 1,1 198,4 – 1997 164,7 28,6 28,6 193,3 1,1 193,3 – 1998 176,5 30,0 30,0 206,5 1,2 206,5 – 1999 202,1 21,5 21,5 223,6 1,3 223,6 – 2000 215,3 25,4 25,4 240,7 1,3 240,7 – 2001 220,9 30,7 30,7 251,6 1,4 251,6 – 2002 233,6 46,6 46,6 280,2 1,5 280,2 –

Hamburg 1991 399,9 54,7 54,7 454,6 3,8 454,6 – 1993 485,0 46,4 46,4 531,4 3,4 531,4 – 1995 496,9 47,0 47,0 543,9 3,2 543,9 – 1996 563,4 45,9 45,9 609,3 3,5 609,3 – 1997 519,6 39,0 39,0 558,6 3,2 558,6 – 1998 552,8 57,0 57,0 609,8 3,5 609,8 – 1999 544,9 51,5 51,5 596,4 3,4 596,4 – 2000 577,1 39,1 39,1 616,2 3,4 616,2 – 2001 511,3 48,3 48,3 559,6 3,0 559,6 – 2002 548,5 50,3 50,3 598,8 3,1 598,8 – ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 643 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 14: Grundmittel 1) der Länder und Gemeinden (Gv.) für Wissenschaft nach Aufgabenbereichen in regionaler Aufteilung

Hochschulen Wissenschaft und Grundmittel der einschließl. Forschung außerhalb Länder und davon Land Jahr 2) Hochschul- der Hochschulen Gemeinden kliniken 3) ins- darunter insgesamt Land Gemeinden gesamt Land Mio. €in % Mio. €

Hessen 1991 965,5 133,2 96,2 1 098,7 9,1 1 061,7 37,0 1993 1 082,0 147,8 108,7 1 229,8 7,8 1 190,7 39,1 1995 1 084,0 136,9 102,9 1 220,9 7,3 1 186,9 34,0 1996 1 048,1 138,0 105,2 1 186,1 6,8 1 153,3 32,8 1997 1 059,0 144,4 109,3 1 203,4 7,0 1 168,3 35,1 1998 1 056,8 149,2 107,3 1 206,0 7,0 1 164,1 41,9 1999 1 113,9 147,6 105,7 1 261,5 7,2 1 219,6 41,9 2000 1 137,6 131,6 96,1 1 269,2 7,1 1 233,7 35,5 2001 1 210,9 133,1 96,5 1 344,0 7,2 1 307,4 36,6 2002 1 229,2 135,6 97,6 1 364,8 7,1 1 326,8 38,0

Mecklenburg-Vorpommern 1991 ...... 1993 193,5 49,8 48,6 243,3 1,6 242,1 1,2 1995 278,7 54,7 53,8 333,4 2,0 332,5 0,9 1996 328,0 67,8 66,7 395,8 2,3 394,7 1,1 1997 322,1 64,4 63,0 386,5 2,2 385,1 1,4 1998 311,8 77,9 76,5 389,7 2,3 388,3 1,4 1999 318,1 83,9 82,5 402,0 2,3 400,6 1,4 2000 318,8 81,9 80,5 400,7 2,2 399,3 1,4 2001 293,0 85,9 84,5 378,9 2,0 377,5 1,4 2002 316,6 66,3 64,9 382,9 2,0 381,5 1,4

Niedersachsen 1991 972,7 195,7 185,5 1 168,4 9,7 1 158,2 10,2 1993 1 143,6 208,4 200,5 1 352,0 8,6 1 344,1 7,9 1995 1 159,6 198,8 187,7 1 358,4 8,1 1 347,3 11,1 1996 1 203,3 167,5 160,6 1 370,8 7,9 1 363,9 6,9 1997 1 172,8 182,7 173,1 1 355,5 7,9 1 345,9 9,6 1998 1 231,8 184,7 173,4 1 416,5 8,2 1 405,2 11,3 1999 1 253,8 212,2 201,9 1 466,0 8,4 1 455,7 10,3 2000 1 293,5 221,9 210,2 1 515,4 8,5 1 503,7 11,7 2001 1 677,0 209,3 197,4 1 886,3 10,1 1 874,4 11,9 2002 1 628,3 212,2 200,1 1 840,5 9,6 1 828,4 12,1 ▼ Drucksache 15/3300 – 644 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 14: Grundmittel 1) der Länder und Gemeinden (Gv.) für Wissenschaft nach Aufgabenbereichen in regionaler Aufteilung

Hochschulen Wissenschaft und Grundmittel der einschließl. Forschung außerhalb Länder und davon Land Jahr 2) Hochschul- der Hochschulen Gemeinden kliniken 3) ins- darunter insgesamt Land Gemeinden gesamt Land Mio. €in % Mio. €

Nordrhein-Westfalen 1991 2 396,9 303,6 227,8 2 700,5 22,4 2 624,7 75,8 1993 2 576,8 327,1 248,2 2 903,9 18,5 2 825,0 78,9 1995 2 789,8 279,5 217,5 3 069,3 18,2 3 007,3 62,0 1996 2 882,0 309,3 248,1 3 191,3 18,4 3 130,1 61,2 1997 2 981,8 309,9 241,4 3 291,7 19,1 3 223,2 68,5 1998 2 869,5 290,0 228,5 3 159,5 18,3 3 098,0 61,5 1999 2 946,7 309,9 236,8 3 256,6 18,6 3 183,5 73,1 2000 3 045,8 332,8 241,4 3 378,6 18,9 3 287,2 91,4 2001 3 132,6 352,6 259,2 3 485,2 18,7 3 391,8 93,4 2002 3 624,2 355,3 260,6 3 979,4 20,7 3 884,7 94,7

Rheinland-Pfalz 1991 443,5 66,4 61,0 509,9 4,2 504,5 5,4 1993 469,9 64,7 57,1 534,6 3,4 527,0 7,6 1995 513,3 63,2 55,3 576,5 3,4 568,6 7,9 1996 525,7 75,5 68,9 601,2 3,5 594,6 6,6 1997 536,3 79,2 70,9 615,5 3,6 607,2 8,3 1998 559,6 78,8 70,6 638,4 3,7 630,2 8,2 1999 540,7 71,2 64,1 611,9 3,5 604,8 7,1 2000 597,7 94,5 82,4 692,2 3,9 680,1 12,1 2001 590,3 74,1 61,6 664,4 3,6 651,9 12,5 2002 521,3 100,8 88,4 622,1 3,2 609,7 12,4

Saarland 1991 169,3 19,8 19,9 189,1 1,6 189,2 -0,1 1993 190,9 23,4 23,4 214,3 1,4 214,3 0,0 1995 188,9 21,5 21,5 210,4 1,3 210,4 0,0 1996 181,0 18,3 18,3 199,3 1,1 199,3 0,0 1997 180,6 18,7 18,7 199,3 1,2 199,3 0,0 1998 179,5 21,6 21,6 201,1 1,2 201,1 0,0 1999 185,3 23,6 23,6 208,9 1,2 208,9 0,0 2000 189,6 23,7 23,7 213,3 1,2 213,3 0,0 2001 197,2 22,3 22,3 219,5 1,2 219,5 0,0 2002 200,6 15,2 15,2 215,8 1,1 215,8 0,0 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 645 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 14: Grundmittel 1) der Länder und Gemeinden (Gv.) für Wissenschaft nach Aufgabenbereichen in regionaler Aufteilung

Hochschulen Wissenschaft und Grundmittel der einschließl. Forschung außerhalb Länder und davon Land Jahr 2) Hochschul- der Hochschulen Gemeinden kliniken 3) ins- darunter insgesamt Land Gemeinden gesamt Land Mio. €in % Mio. €

Sachsen 1991 ...... 1993 678,3 211,4 210,2 889,7 5,7 888,5 1,2 1995 812,1 214,7 213,4 1 026,8 6,1 1 025,5 1,3 1996 824,7 292,2 291,2 1 116,9 6,4 1 115,9 1,0 1997 802,7 299,2 298,0 1 101,9 6,4 1 100,7 1,2 1998 825,0 271,9 271,2 1 096,9 6,4 1 096,2 0,7 1999 813,7 256,0 255,9 1 069,7 6,1 1 069,6 0,1 2000 815,1 285,6 283,9 1 100,7 6,2 1 099,0 1,7 2001 791,1 354,0 352,3 1 145,1 6,2 1 143,4 1,7 2002 789,9 293,3 291,7 1 083,2 5,6 1 081,6 1,6

Sachsen-Anhalt 1991 ...... 1993 308,7 132,9 127,4 441,6 2,8 436,1 5,5 1995 430,8 119,1 113,8 549,9 3,3 544,6 5,3 1996 406,5 118,1 112,5 524,6 3,0 519,0 5,6 1997 481,1 94,9 89,6 576,0 3,3 570,7 5,3 1998 453,2 115,9 110,6 569,1 3,3 563,8 5,3 1999 475,8 94,4 89,2 570,2 3,3 565,0 5,2 2000 455,6 97,5 91,1 553,1 3,1 546,7 6,4 2001 478,3 97,8 91,2 576,1 3,1 569,5 6,6 2002 490,6 98,8 92,0 589,4 3,1 582,6 6,8

Schleswig-Holstein 1991 368,8 87,0 85,3 455,8 3,8 454,1 1,7 1993 372,2 61,0 57,4 433,2 2,8 429,6 3,6 1995 421,1 103,6 100,8 524,7 3,1 521,9 2,8 1996 427,4 83,3 81,0 510,7 2,9 508,4 2,3 1997 421,4 73,9 71,2 495,3 2,9 492,6 2,7 1998 407,2 66,9 65,6 474,1 2,7 472,8 1,3 1999 409,6 64,2 61,2 473,8 2,7 470,8 3,0 2000 412,2 73,7 71,0 485,9 2,7 483,2 2,7 2001 408,1 76,5 73,9 484,6 2,6 482,0 2,6 2002 406,6 77,5 74,9 484,1 2,5 481,5 2,6 ▼ Drucksache 15/3300 – 646 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 14: Grundmittel 1) der Länder und Gemeinden (Gv.) für Wissenschaft nach Aufgabenbereichen in regionaler Aufteilung

Hochschulen Wissenschaft und Grundmittel der einschließl. Forschung außerhalb Länder und davon Land Jahr 2) Hochschul- der Hochschulen Gemeinden kliniken 3) ins- darunter insgesamt Land Gemeinden gesamt Land Mio. €in % Mio. €

Thüringen 1991 ...... 1993 400,4 82,0 78,5 482,4 3,1 478,9 3,5 1995 446,1 113,3 110,4 559,4 3,3 556,5 2,9 1996 499,9 142,7 139,5 642,6 3,7 639,4 3,2 1997 429,5 131,7 129,4 561,2 3,3 558,9 2,3 1998 435,1 161,0 158,5 596,1 3,5 593,6 2,5 1999 469,7 133,2 130,0 602,9 3,4 599,7 3,2 2000 443,1 121,2 117,8 564,3 3,2 560,9 3,4 2001 441,5 133,1 129,7 574,6 3,1 571,2 3,4 2002 435,6 125,2 121,7 560,8 2,9 557,3 3,5

insgesamt 1991 10 334,6 1 702,1 1 536,9 12 036,7 100,0 11 871,5 165,2 1993 13 462,1 2 213,5 2 056,0 15 675,6 100,0 15 518,1 157,5 1995 14 457,7 2 373,4 2 214,8 16 831,1 100,0 16 672,5 158,6 1996 14 926,6 2 464,6 2 305,0 17 391,2 100,0 17 231,6 159,6 1997 14 843,2 2 374,4 2 212,1 17 217,6 100,0 17 055,3 162,3 1998 14 815,1 2 443,5 2 294,7 17 258,6 100,0 17 109,8 148,8 1999 15 086,7 2 422,5 2 273,2 17 509,2 100,0 17 359,9 149,3 2000 15 306,1 2 576,6 2 389,1 17 882,7 100,0 17 695,2 187,5 2001 15 806,0 2 809,1 2 616,7 18 615,1 100,0 18 422,7 192,4 2002 16 433,7 2 756,0 2 560,2 19 189,7 100,0 18 993,9 195,8

davon: 1991 ...... westdeutsche Länder ohne Berlin 1993 10 216,6 1 524,2 1 378,1 11 740,8 74,9 11 594,7 146,1 1995 10 815,3 1 619,1 1 471,3 12 434,4 73,9 12 286,6 147,8 1996 11 210,8 1 588,5 1 440,2 12 799,3 73,6 12 651,0 148,3 1997 11 187,2 1 552,4 1 400,4 12 739,6 74,0 12 587,6 152,0 1998 11 246,9 1 594,5 1 455,7 12 841,4 74,4 12 702,6 138,8 1999 11 501,0 1 605,0 1 465,6 13 106,0 74,9 12 966,6 139,4 2000 11 809,8 1 736,8 1 562,3 13 546,6 75,8 13 372,1 174,5 2001 12 281,1 1 860,5 1 681,4 14 141,6 76,0 13 962,5 179,1 2002 12 844,8 1 875,4 1 693,0 14 720,3 76,7 14 537,9 182,4 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 647 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 14: Grundmittel 1) der Länder und Gemeinden (Gv.) für Wissenschaft nach Aufgabenbereichen in regionaler Aufteilung

Hochschulen Wissenschaft und Grundmittel der einschließl. Forschung außerhalb Länder und davon Land Jahr 2) Hochschul- der Hochschulen Gemeinden kliniken 3) ins- darunter insgesamt Land Gemeinden gesamt Land Mio. €in % Mio. €

ostdeutsche Länder und Berlin 1991 ...... 1993 3 245,4 689,6 678,0 3 935,0 25,1 3 923,4 11,6 1995 3 642,4 754,2 743,4 4 396,6 26,1 4 385,8 10,8 1996 3 715,8 876,1 864,8 4 591,9 26,4 4 580,6 11,3 1997 3 655,8 822,1 811,7 4 477,9 26,0 4 467,5 10,4 1998 3 568,4 849,1 839,1 4 417,5 25,6 4 407,5 10,0 1999 3 585,6 817,6 807,6 4 403,2 25,1 4 393,2 10,0 2000 3 496,5 839,8 826,8 4 336,3 24,2 4 323,3 13,0 2001 3 524,9 948,7 935,5 4 473,6 24,0 4 460,4 13,2 2002 3 588,9 880,6 867,2 4 469,4 23,3 4 456,0 13,4

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1€= 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Grundmittel: Nettoausgaben abzüglich unmittelbare Einnahmen (insbesondere Pflegesatzeinnahmen der Länder für die Krankenversorgung an Hochschulkliniken). Leicht geänderte Zahlen im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen durch Revision der Haushaltssystematik in 2001. 2) Bis 2000 Rechnungsergebnisse, ab 2001 vorläufige Rechnungsergebnisse; Gemeinden ab 2001 geschätzt. Vergleichbarkeit der Jahreswerte wird in Einzelfällen insbesondere in den neuen Bundesländern durch die Änderung der funktionalen Zuordnung von Haushaltstiteln beeinträchtigt. 3) Einschl. Länderanteil DFG. 4) Zunahme der Ausgaben für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung außerhalb der Hochschulen 1995 und 1996 durch Programm Offensive Zukunft Bayern hervorgerufen.

Quelle: Statistisches Bundesamt und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 648 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 16: Interne FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors sowie Anteil der eigenfinanzierten internen FuE-Aufwendungen nach der Wirtschaftsgliederung

– Mio. € – Interne FuE-Aufwendungen Wirtschaftsgliederung *) 1999 2001 insgesamt 1) dar.: finanziert vom insgesamt 1) dar.: finanziert vom Wirtschaftssektor 2) Wirtschaftssektor 2)

A,B Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei u. Fischzucht 81 77 65 62 C Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden 55 52 58 55

D Verarbeitendes Gewerbe 30 550 27 664 32 842 30 552 DA Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung 218 203 276 268 DB,DC Textil-, Bekleidungs- u. Ledergewerbe 210 168 234 160 DD,DE Holz-, Papier-, Verlags- u. Druckgewerbe 131 118 124 113 DF Kokerei, Mineralölv., H. v. Brutstoffen 47 X 56 X DG Chemische Industrie 5 695 5 499 5 920 5 717 DH H. v. Gummi- u. Kunststoffwaren 616 573 612 590 DI Glasgewerbe, Keramik, V. v. Steinen u. Erden 335 313 337 321 DJ Metallerz. u. -bearb., H. v. Metallerzeugnissen 776 701 853 780 DK Maschinenbau 3 403 3 229 3 763 3 520 DL H. v. Bürom., DV-Geräten u. -Einr., Elektrot., FuO 6 962 6 376 7 991 7 215 DM Fahrzeugbau 11 980 10 267 12 506 11 649 DN H. v. Möbeln, Schmuck, Musikinstr. usw., Recycl. 176 X 170 X E Energie- u. Wasserver- sorgung 107 94 58 45 F Baugewerbe 88 X 54 X I Verkehr u. Nachrichten- übermittlung 411 X 822 X K Grundst.- u. Wohn.-wesen usw. Dienstl. für Untern. 2 174 1 758 2 250 1 927 O Erbringung v. sonst. öffentl. u. persönl. Dienstl. 11 X 10 X G,H,J,L-N Restliche Abschnitte 145 X 172 X insgesamt 33 622 30 266 36 332 33 684 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 649 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 16: Interne FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors sowie Anteil der eigenfinanzier- ten internen FuE-Aufwendungen nach der Wirtschaftsgliederung

– Mio. € – Interne FuE-Aufwendungen Wirtschaftsgliederung *) 2002 3) 2003 4) insgesamt 1) dar.: finanziert vom insgesamt 1) Wirtschaftssektor 2)

A,B Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei u. Fischzucht 70 65 70 C Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden 40 35 30

D Verarbeitendes Gewerbe 33 550 31 210 33 450 DA Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung 290 280 300 DB,DC Textil-, Bekleidungs- u. Ledergewerbe 230 160 230 DD,DE Holz-, Papier-, Verlags- u. Druckgewerbe 110 100 110 DF Kokerei, Mineralölv., H. v. Brutstoffen 50 X 50 DG Chemische Industrie 5 940 5 740 6 040 DH H. v. Gummi- u. Kunststoffwaren 600 580 600 DI Glasgewerbe, Keramik, V. v. Steinen u. Erden 290 280 300 DJ Metallerz. u. -bearb., H. v. Metallerzeugnissen 830 760 780 DK Maschinenbau 3 820 3 570 3 980 DL H. v. Bürom., DV-Geräten u. -Einr., Elektrot., FuO 7 740 6 990 7 330 DM Fahrzeugbau 13 490 12 570 13 570 DN H. v. Möbeln, Schmuck, Musikinstr. usw., Recycl. 160 X 160 E Energie- u. Wasserver- sorgung 60 50 70 F Baugewerbe 50 X 50 I Verkehr u. Nachrichten- übermittlung 820 X 820 K Grundst.- u. Wohn.-wesen usw. Dienstl. für Untern. 2 200 1 880 2 160 O Erbringung v. sonst. öffentl. u. persönl. Dienstl. 10 X 10 G,H,J,L-N Restliche Abschnitte 150 X 140 insgesamt 36 950 34 260 36 800

*) Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993. 1) Die internen FuE-Aufwendungen der Unternehmen in den ostdeutschen Ländern und Berlin stehen in Tabelle 18. 2) Von Stifterverband Wissenschaftsstatistik geschätzt; Ursprungsdaten: FuE-Gesamtaufwendungen nach Herkunft der Mittel. Durch unterschiedliche Erhebungskonzepte sind Abweichungen zu den Angaben in Tabelle 3 möglich. 3) Erhebung bei ausgewählten Untenehmen; Plandaten der IfG, Finanzierungsanteil des Wirtschaftssektors auf Basis 2001. 4) Plandaten.

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik Drucksache 15/3300 – 650 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 17: FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors nach der Wirtschaftsgliederung (interne sowie FuE-Gesamtaufwendungen)

– Mio. € – 1999 2000 1) FuE- darunter FuE- darunter Wirtschaftsgliederung *) Gesamt- interne FuE-Aufwendungen Gesamt- interne FuE-Aufwendungen aufwen- davonaufwen- davon dungen 2) insgesamt in Unter- in dungen 2) insgesamt in Unter- in nehmen IfG 3) nehmen IfG 3)

A,B Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei u. Fischzucht 108 81 80 1 110 100 . .

C Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden 58 55 55 1 60 50 . .

D Verarbeitendes Gewerbe 36 081 30 550 30 319 232 38 550 32 490 . . DA Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung 240 218 208 10 250 220 . . DB, DC Textil-, Bekleidungs- u. Ledergewerbe 220 211 142 68 220 210 . . DD, DE Holz-, Papier-, Verlags- u. Druckgewerbe 151 131 121 10 150 130 . . DF Kokerei, Mineralölv., H. v. Brutstoffen 49 47 47 1 50 50 . . DG Chemische Industrie 6 717 5 695 5 691 3 7 130 6 030 . . DH H. v. Gummi- u. Kunststoffwaren 657 616 593 23 640 610 . . DI Glasgewerbe, Keramik, V. v. Steinen u. Erden 361 335 317 19 430 410 . . DJ Metallerz. u. -bearb., H. v. Metallerzeugnissen 858 776 728 48 850 760 . . DK Maschinenbau 3 692 3 403 3 373 30 3 780 3 380 . . DL H. v. Bürom., DV-Geräten u. -Einr., Elektrot., FuO 7 516 6 962 6 946 16 7 790 7 180 . . DM Fahrzeugbau 15 435 11 980 11 977 3 17 070 13 330 . . DN H. v. Möbeln Scmuck, Musikinstr. usw., Recycl. 185 176 175 1 190 180 . . E Energie- u. Wasserversorgung 132 107 99 8 130 110 . . F Baugewerbe 89 88 86 2 90 80 . . ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 651 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – 2001 2002 1) 2003 4) FuE- darunter FuE- darunter FuE- darunter Gesamt- interne FuE-Aufwendungen Gesamt- interne FuE- Gesamt- interne FuE- aufwen- davon aufwen- Aufwendungen aufwen- Aufwendungen dungen 2) insgesamt in Unter- in dungen 2) insgesamt dungen 2) insgesamt nehmen IfG 3)

95 65 64 1 100 70 100 70

62 58 58 1 40 40 30 30

39 771 32 842 32 535 307 40 640 33 550 40 560 33 450

326 276 266 10 330 290 340 300

249 234 101 134 240 230 240 230

154 124 113 11 130 110 130 110

59 56 56 1 50 50 50 50 7 046 5 920 5 916 4 7 420 5 940 7 540 6 040

638 612 594 18 620 600 620 600

389 337 318 19 310 290 320 300

1 000 853 795 58 990 830 930 780 4 116 3 763 3 728 34 4 210 3 820 4 390 3 980

8 851 7 991 7 978 13 8 530 7 740 8 080 7 330 16 755 12 506 12 502 4 17 620 13 490 17 730 13 570

188 170 169 0 190 160 190 160 82 58 49 10 80 60 90 70 60 54 53 1 60 50 60 50 ▼ Drucksache 15/3300 – 652 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 17: FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors nach der Wirtschaftsgliederung (interne sowie FuE-Gesamtaufwendungen)

– Mio. € –

1999 2000 1) FuE- darunter FuE- darunter Wirtschaftsgliederung *) Gesamt- interne FuE-Aufwendungen Gesamt- interne FuE-Aufwendungen aufwen- davonaufwen- davon dungen 2) insgesamt in Unter- in dungen 2) insgesamt in Unter- in nehmen IfG 3) nehmen IfG 3)

I Verkehr und Nach- richtenübermittlung 534 411 411 0 530 410 . . K Grundst.- u. Wohn.-wesen usw. Dienstl. für Untern. 2 387 2 174 2 128 45 2 430 2 210 . . O Erbringung v. sonst. öffentl. u. persönl. Dienstl. 19 11 6 4 20 10 . . G,H,J,L-N Restliche Abschnitte 275 145 145 – 270 140 . .

insgesamt 39 684 33 622 33 330 293 42 190 35 600 35 300 300 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 653 – Drucksache 15/3300

– Mio. € –

2001 2002 1) 2003 4) FuE- darunter FuE- darunter FuE- darunter Gesamt- interne FuE-Aufwendungen Gesamt- interne FuE- Gesamt- interne FuE- aufwen- davon aufwen- Aufwendungen aufwen- Aufwendungen dungen 2) insgesamt in Unter- in dungen 2) insgesamt dungen 2) insgesamt nehmen IfG 3)

988 822 822 – 980 820 980 820

2 409 2 250 2 211 39 2 370 2 200 2 330 2 160

13 10 6 4 10 10 10 10 278 172 172 – 260 150 250 140

43 758 36 332 35 969 363 44 540 36 950 44 410 36 800

*) Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993. 1) Erhebung bei ausgewählten Unternehmen; Plandaten der IfG. 2) FuE-Gesamtaufwendungen umfassen die internen und die externen FuE-Aufwendungen. 3) Institutionen für Gemeinschaftsforschung und experimentelle -entwicklung. 4) Plandaten, Anteil interne FuE-Aufwendungen an FuE-Gesamtaufwendungen auf Basis 2002.

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik Drucksache 15/3300 – 654 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 18: Beschäftigte, Umsatz und interne FuE-Aufwendungen der Unternehmen 1) nach der Wirtschaftsgliederung und nach Beschäftigungsgrößenklassen

1999 – interne FuE-Aufwendungen –

Wirtschaftsgliederung *) Beschäf- Umsatz 2) insgesamt je Beschäf- Anteil am Beschäftigtengrößenklasse tigte 2) tigten Umsatz

Tausend Mio. € Mio. € Tsd. € in %

A,B Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei u. Fischzucht 4 656 81 19,18 12,3

C Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden 99 11 204 55 0,55 0,5

D Verarbeitendes Gewerbe 3 485 774 122 30 319 8,70 3,9 DA Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung 159 51 558 208 1,31 0,4 DB Textil- u. Bekleidungs- gewerbe 54 7 505 140 2,60 1,9 DC Ledergewerbe 4 874 2 0,56 0,3 DD Holzgewerbe (ohne H. v. Möbeln) 25 3 179 21 0,87 0,7 DE Papier-, Verlags- u. Druckgewerbe 53 11 261 100 1,88 0,9 DF Kokerei, Mineralölv., H. v. Brutstoffen 15 37 312 47 3,13 0,1 DG Chemische Industrie 404 100 724 5 691 14,08 5,7 24.4 H. v. pharmazeutischen Erzeugnissen 108 24 026 2 090 19,26 8,7 DH H. v. Gummi- u. Kunststoffwaren 174 26 650 593 3,41 2,2 DI Glasgewerbe, Keramik, V. v. Steinen u. Erden 94 14 870 317 3,37 2,1 DJ Metallerz. u. -bearb., H. v. Metallerzeugnissen 374 65 125 728 1,95 1,1 27 Metallerz. u. -bearbeitung 149 36 318 225 1,51 0,6 28 H. v. Metallerzeugnissen 226 28 807 504 2,23 1,8 DK Maschinenbau 661 111 024 3 373 5,10 3,0 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 655 – Drucksache 15/3300

2001 interne FuE-Aufwendungen nachrichtlich: nachrichtlich: in den ostdeut- Beschäf- Umsatz 2) insgesamt je Beschäf- Anteil am in den ostdeut- schen Ländern tigte 2) tigten Umsatz schen Ländern und Berlin und Berlin insgesamt insgesamt

Mio. € Tausend Mio. € Mio. € Tsd. € in % Mio. €

12 3 520 64 18,33 12,3 7

1 78 11 410 58 0,74 0,5 1

2 407 3 291 831 183 32 535 9,88 3,9 2 734

20 127 49 128 266 2,10 0,5 16

. 40 6 916 93 2,32 1,3 . 27 3 700 8 2,52 1,1 25

. 21 3 858 21 0,99 0,5 .

8 36 6 777 93 2,56 1,4 7

3 21 41 160 56 2,72 0,1 3 501 384 106 753 5 916 15,42 5,5 598

X 99 25 911 2 277 23,06 8,8 X

27 132 43 766 594 4,50 1,4 26

41 95 15 609 318 3,36 2,0 30

100 319 68 679 795 2,49 1,2 109 X 144 41 964 232 1,61 0,6 X X 175 26 715 562 3,22 2,1 X 410 613 109 230 3 728 6,08 3,4 352 ▼ Drucksache 15/3300 – 656 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 18: Beschäftigte, Umsatz und interne FuE-Aufwendungen der Unternehmen 1) nach der Wirtschaftsgliederung und nach Beschäftigungsgrößenklassen

1999 interne FuE-Aufwendungen

Wirtschaftsgliederung *) Beschäf- Umsatz 2) insgesamt je Beschäf- Anteil am Beschäftigtengrößenklasse tigte 2) tigten Umsatz

Tausend Mio. € Mio. € Tsd. € in %

29.1 - 5 Maschinenbau ohne H. v. Waffen u. Hausgeräten 625 105 602 3 195 5,11 3,0 29.7 H. v. Haushaltsgeräten a. n. g 28 4 285 124 4,46 2,9 DL H. v. Bürom., DV-Geräten u. -Einr., Elektrot., FuO 596 111 979 6 946 11,66 6,2 30 H. v. Bürom., DV-Geräten u. -Einr. 61 17 148 634 10,37 3,7 31 H. v. Geräten d. Elektrizitätserz., -verteilung u. ä. 167 24 157 1 014 6,08 4,2 32 Rundfunk-, Fernseh- u. Nachrichtentechnik 204 43 770 3 642 17,85 8,3 33 Medizin-, Meß-, Steuer- u. Regelungstechn., Optik 164 26 904 1 656 10,11 6,2 DM Fahrzeugbau 814 224 829 11 977 14,72 5,3 34 H. v. Kraftwagen u. Kraftwagenteilen 709 204 161 9 420 13,29 4,6 35 Sonstiger Fahrzeugbau 105 20 668 2 557 24,37 12,4 35.3 Luft- u. Raumfahrzeugbau 63 12 438 2 235 35,36 18,0 DN H. v. Möbeln, Schmuck, Musikinstr. usw., Recycl. 58 7 232 175 3,03 2,4

E Energie- u. Wasserversorgung 120 49 015 99 0,82 0,2

F Baugewerbe 106 18 105 86 0,81 0,5

I Verkehr u. Nachrichten- übermittlung 461 57 981 411 0,89 0,7 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 657 – Drucksache 15/3300

2001 interne FuE-Aufwendungen nachrichtlich: nachrichtlich: in den ostdeut- Beschäf- Umsatz 2) insgesamt je Beschäf- Anteil am in den ostdeut- schen Ländern tigte 2) tigten Umsatz schen Ländern und Berlin und Berlin insgesamt insgesamt

Mio. € Tausend Mio. € Mio. € Tsd. € in % Mio. €

X 577 102 959 3 550 6,15 3,5 X

X 29 5 142 136 4,72 2,6 X

993 639 123 661 7 978 12,49 6,5 1 294

X 50 18 016 611 12,21 3,4 X

X 171 27 057 1 154 6,73 4,3 X

X 198 43 953 3 783 19,11 8,6 X

X 219 34 635 2 431 11,10 7,0 X 244 812 248 103 12 502 15,41 5,0 246

X 703 224 674 10 660 15,17 4,7 X X 109 23 429 1 842 16,93 7,9 X X 67 15 358 1 532 22,85 10,0 X

32 52 6 844 169 3,28 2,5 29

6 100 40 178 49 0,48 0,1 2

20 99 16 586 53 0,53 0,3 17

X 509 73 799 822 1,61 1,1 X ▼ Drucksache 15/3300 – 658 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 18: Beschäftigte, Umsatz und interne FuE-Aufwendungen der Unternehmen 1) nach der Wirtschaftsgliederung und nach Beschäftigungsgrößenklassen

1999 – interne FuE-Aufwendungen –

Wirtschaftsgliederung *) Beschäf- Umsatz 2) insgesamt je Beschäf- Anteil am Beschäftigtengrößenklasse tigte 2) tigten Umsatz

Tausend Mio. € Mio. € Tsd. € in %

K Grundst.- u. Wohn.-wesen usw. Dienstl. für Untern. 93 11 341 2 128 22,82 18,8 73 Forschung u. Entwicklung 16 1 849 823 52,42 44,5 74 Erbringung v. Dienst- leistungen für Untern. 37 4 061 443 11,92 10,9

O Erbringung v. sonst. öffentl. u. persönl. Dienstl. 9 2 041 XXX

G, H, J, L-N Restliche Abschnitte 30 15 476 XXX

insgesamt 4 407 939 939 33 330 7,56 3,5

Unternehmen mit ... bis ... Beschäftigten

unter 100 204 26 883 1 443 7,08 5,4 100 bis 249 310 46 017 1 465 4,73 3,2 250 bis 499 356 59 568 1 513 4,25 2,5

zusammen 870 132 468 4 421 5,08 3,3

500 bis 999 379 71 465 2 002 5,27 2,8 1 000 bis 1 999 447 93 866 2 896 6,47 3,1 2 000 bis 4 999 639 166 000 3 771 5,90 2,3 5 000 bis 9 999 503 126 966 4 616 9,18 3,6 10 000 und mehr 1 569 349 173 15 624 9,96 4,5

zusammen 3 537 807 470 28 909 8,17 3,6

insgesamt 4 407 939 939 33 330 7,56 3,5 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 659 – Drucksache 15/3300

2001 interne FuE-Aufwendungen nachrichtlich: nachrichtlich: in den ostdeut- Beschäf- Umsatz 2) insgesamt je Beschäf- Anteil am in den ostdeut- schen Ländern tigte 2) tigten Umsatz schen Ländern und Berlin und Berlin insgesamt insgesamt

Mio. € Tausend Mio. € Mio. € Tsd. € in % Mio. €

342 95 11 692 2 211 23,35 18,9 468 X 22 2 019 815 37,40 40,3 X

X 32 3 997 353 11,01 8,8 X

X 8 2 100 6 0,7 0,3 X

11 41 54 836 172 4,2 0,3 15

2 907 4 225 1 042 303 35 969 8,51 3,5 3 460

. 185 27 166 1 444 7,79 5,3 . . 306 49 926 1 583 5,17 3,2 . . 364 71 436 1 813 4,98 2,5 .

1 016 855 148 528 4 840 5,7 3,3 1 108

. 314 66 718 2 047 6,51 3,1 . . 396 85 006 3 188 8,05 3,8 . . 554 230 086 4 506 8,14 2,0 . . 452 139 810 3 964 8,78 2,8 . . 1 654 372 154 17 423 10,54 4,7 .

1 891 3 370 893 774 31 128 9,24 3,5 2 352

2 907 4 225 1 042 303 35 969 8,51 3,5 3 460

*) Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993. 1) Ohne Institutionen für Gemeinschaftsforschung und experimentelle Entwicklung. 2) Beschäftigte und Umsatz der Unternehmen mit (internen oder externen) FuE-Aufwendungen.

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik Drucksache 15/3300 – 660 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 20: Ausgaben der Hochschulen 1) für Lehre und Forschung nach Hochschularten

– Mio. € – Ausgaben davon der Hoch- Natur- Ingenieur- Agrar- Geistes- und Hochschulart Jahr 2) schulen Zentrale wissen- wissen- Medizin 3) wissen- Sozialwissen- insgesamt Einrichtungen schaften schaften schaften schaften

Universitäten und 1991 9 252,5 3 174,0 2 224,8 1 399,3 – 408,0 2 046,1 Gesamthochschulen 1993 10 276,9 3 286,2 2 541,3 1 560,5 – 457,2 2 431,7 (ohne med. 1995 11 076,3 3 593,3 2 734,3 1 725,7 – 473,4 2 549,6 Einrichtungen), 1996 11 325,2 3 639,1 2 809,3 1 750,9 – 463,2 2 662,8 Pädagogische-, 1997 11 253,2 3 686,8 2 817,5 1 729,9 – 444,5 2 574,5 Theologische-, und 1998 11 445,3 3 644,3 2 993,3 1 725,9 – 466,7 2 615,1 Kunsthochschulen 1999 11 657,1 3 638,0 3 025,7 1 807,3 – 467,8 2 718,2 2000 11 817,9 3 697,8 3 083,2 1 806,5 – 450,2 2 780,2 2001 12 181,0 4 050,2 3 106,6 1 777,0 – 447,9 2 799,4 2002 12 804,5 . . . – . .

darunter: 1993 2 471,8 846,1 498,2 370,7 – 148,5 608,4 ostdeutsche 1995 2 729,0 977,1 553,4 408,2 – 155,6 634,6 Länder und Berlin 1996 2 787,5 921,2 556,5 433,5 – 143,5 732,8 1997 2 695,6 986,2 541,6 408,6 – 131,1 628,3 1998 2 667,3 919,9 558,9 427,7 – 134,0 626,8 1999 2 746,7 920,2 582,1 446,2 – 131,4 666,8 2000 2 753,6 882,8 614,0 458,8 – 118,8 679,3 2001 2 836,3 1 004,1 587,5 469,0 – 109,0 666,7 2002 2 791,1 . . . – . .

Medizinische 1991 3 460,4 – – – 3 460,4 – – Einrichtungen 4) 5) 1993 3 805,7 – – – 3 805,7 – – 1995 3 978,8 – – – 3 978,8 – – 1996 4 229,2 – – – 4 229,2 – – 1997 4 162,5 – – – 4 162,5 – – 1998 4 053,7 – – – 4 053,7 – – 1999 4 340,2 – – – 4 340,2 – – 2000 4 450,2 – – – 4 450,2 – – 2001 4 787,8 – – – 4 787,8 – – 2002 4 898,0 – – – . – –

darunter: 1993 917,3 – – – 917,3 – – ostdeutsche 1995 1 022,0 – – – 1 022,0 – – Länder und Berlin 1996 992,0 – – – 992,0 – – 1997 951,2 – – – 951,2 – – 1998 910,2 – – – 910,2 – – 1999 979,2 – – – 979,2 – – 2000 1 003,9 – – – 1 003,9 – – 2001 1 015,9 – – – 1 015,9 – – 2002 1 112,3 – – – . – – ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 661 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 20: Ausgaben der Hochschulen 1) für Lehre und Forschung nach Hochschularten

– Mio. € – Ausgaben davon der Hoch- Natur- Ingenieur- Agrar- Geistes- und Hochschulart Jahr 2) schulen Zentrale wissen- wissen- Medizin 3) wissen- Sozialwissen- insgesamt Einrichtungen schaften schaften schaften schaften

Fach- und Verwal- 1991 1 325,9 435,5 58,7 506,4 – 35,3 290,0 tungsfachhoch- 1993 1 893,0 657,8 88,1 658,0 – 53,1 435,9 schulen 1995 2 300,0 817,6 113,5 783,2 – 74,3 511,4 1996 2 479,6 937,5 120,6 812,6 – 68,1 540,7 1997 2 568,8 989,6 121,7 813,9 – 75,0 568,6 1998 2 620,8 976,2 127,9 834,1 – 66,5 616,1 1999 2 707,0 1 036,0 141,0 803,5 – 71,8 654,7 2000 2 674,1 995,4 142,7 813,7 – 68,1 654,2 2001 2 703,2 980,0 154,1 832,9 – 71,8 664,4 2002 2 802,6 . . . – . .

darunter: 1993 455,8 173,8 30,7 132,8 – 14,6 104,0 ostdeutsche 1995 615,8 227,9 40,3 185,4 – 28,6 133,6 Länder und Berlin 1996 637,8 250,4 36,6 182,1 – 22,7 146,1 1997 627,0 241,4 37,9 174,4 – 28,6 144,6 1998 650,5 247,4 39,1 185,1 – 22,4 156,6 1999 696,3 290,5 38,8 170,8 – 22,8 173,3 2000 686,8 279,6 40,5 172,7 – 25,1 168,9 2001 672,2 251,4 41,0 180,8 – 23,8 175,2 2002 702,1 . . . – . .

Hochschulen 1991 14 038,4 3 609,6 2 283,5 1 905,7 3 460,4 443,1 2 335,5 insgesamt 6) 1993 15 975,6 3 944,0 2 629,5 2 218,5 3 805,7 510,3 2 867,6 1995 17 355,1 4 410,8 2 847,7 2 509,0 3 978,8 547,7 3 061,0 1996 18 033,9 4 576,5 2 929,9 2 563,5 4 229,2 531,3 3 203,5 1997 17 984,4 4 676,4 2 939,3 2 543,8 4 162,5 519,4 3 143,1 1998 18 119,8 4 620,5 3 121,2 2 560,0 4 053,7 533,2 3 231,1 1999 18 697,0 4 674,1 3 166,8 2 610,8 4 340,2 539,6 3 365,6 2000 18 942,2 4 693,2 3 225,9 2 620,2 4 450,2 518,3 3 434,4 2001 19 672,0 5 030,3 3 260,7 2 609,9 4 787,8 519,7 3 463,7 2002 20 505,1 ......

darunter: 1993 3 845,0 1 019,9 528,9 503,4 917,3 163,1 712,5 ostdeutsche 1995 4 366,8 1 205,0 593,8 593,5 1 022,0 184,2 768,2 Länder und Berlin 1996 4 417,4 1 171,6 593,0 615,7 992,0 166,2 878,9 1997 4 273,8 1 227,6 579,5 583,0 951,2 159,7 772,8 1998 4 228,0 1 167,3 598,0 612,8 910,2 156,4 783,4 1999 4 422,2 1 210,7 620,9 617,1 979,2 154,3 840,1 2000 4 444,3 1 162,4 654,5 631,5 1 003,9 143,8 848,2 2001 4 524,4 1 255,5 628,6 649,7 1 015,9 132,8 841,9 2002 4 605,5 ...... ▼ Drucksache 15/3300 – 662 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 20: Ausgaben der Hochschulen 1) für Lehre und Forschung nach Hochschularten

– Mio. € – Ausgaben davon der Hoch- Natur- Ingenieur- Agrar- Geistes- und Hochschulart Jahr 2) schulen Zentrale wissen- wissen- Medizin 3) wissen- Sozialwissen- insgesamt Einrichtungen schaften schaften schaften schaften

darunter: 1991 6 145,1 – 1 786,0 1 262,7 1 456,1 293,4 1 184,3 FuE-Ausgaben 7)8) 1993 6 816,5 – 1 988,0 1 361,0 1 609,5 327,8 1 364,8 1995 7 377,8 – 2 146,5 1 497,7 1 728,0 374,9 1 523,6 1996 7 652,3 – 2 200,5 1 579,7 1 844,0 341,1 1 623,6 1997 7 676,7 – 2 232,7 1 591,1 1 825,2 331,5 1 656,3 1998 7 768,1 – 2 333,5 1 576,6 1 791,2 339,8 1 658,1 1999 7 936,6 – 2 317,4 1 608,4 1 961,1 332,7 1 631,0 2000 8 146,1 – 2 389,9 1 635,4 2 024,8 337,1 1 709,3 2001 8 524,2 – 2 492,0 1 681,5 2 141,4 353,3 1 779,8 2002 9 022,4 – . . . . .

darunter: 1993 1 473,3 – 403,7 301,9 343,1 97,8 326,9 ostdeutsche 1995 1 595,0 – 420,3 345,0 353,8 131,3 344,4 Länder und Berlin 9) 1996 1 647,6 – 422,4 370,4 361,5 100,2 393,2 1997 1 647,3 – 423,9 373,8 370,4 95,0 384,1 1998 1 657,8 – 438,2 390,4 359,1 96,3 373,9 1999 1 701,0 – 442,1 394,3 395,6 88,3 380,7 2000 1 749,0 – 460,2 396,7 416,1 84,1 391,9 2001 1 826,3 – 476,6 426,3 424,6 85,1 413,7 2002 . – . . . . .

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Ausgaben der Hochschulen, bereinigt um Einahmen für Nicht-Lehr- und -Forschungstätigkeiten (z.B. für Krankenbehandlung in Hochschulklini- ken), berechnet auf der Basis der Hochschulfinanzstatistik. 2) Bis 2001 IST. 3) Einschl. zentrale Einrichtungen der Hochschulkliniken. 4) Hochschulkliniken einschl. Fächergruppe Humanmedizin der Universitäten und Gesamthochschulen. 5) Brüche in Zeitreihen auch aufgrund der Umstrukturierungen und der Umstellung von kameralistischem auf das kaufmännische Rechnungswesen. 6) Ohne Zuschläge für Beamtenversorgung, Stipendienmittel für die (Post-) Graduiertenförderung, nicht erfasste Mittel der Deutschen Forschungs- gemeinschaft. 7) Die FuE-Ausgaben wurden nach dem zwischen der Kultusministerkonferenz, dem Wissenschaftsrat, dem Bundesministerium für Bildung und For- schung und dem Statistischen Bundesamt vereinbarten Verfahren berechnet (FuE-Koeffizienten). Dabei werden die Ausgaben der zentralen Ein- richtungen auf die Fächergruppen umgelegt, ein Zuschlag für die Beamtenversorgung, nachgewiesene, aber nicht über die Hochschule abge- rechnete Drittmittel usw. einbezogen; Stipendienmittel für die (Post-) Graduiertenförderung ab 1991 enthalten. 2002 geschätzt. 8) Nicht auf die Fächergruppen umgelegte Zusetzungen sind in den FuE-Ausgaben enthalten. 9) Ohne Zuschläge für nicht erfasste DFG-Mittel.

Quelle: Statistisches Bundesamt und Bundesministerium für Bildung und Forschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 663 – Drucksache 15/3300

Tabelle 21a: Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Ausgabearten

– Mio. € – davon Fortdauernde Ausgaben Investitionen Art der Einrichtung Jahr 1) Ausgaben zusammendarunter zusammen darunter insgesamt Personal- Bauten ausgaben

1. Helmholtz-Zentren 1995 2 166 1 842 1 041 324 61 (Großforschungsein- 1997 2 097 1 757 1 053 340 102 richtungen) 1998 2 207 1 820 1 098 387 108 1999 2 241 1 828 1 112 413 116 2000 2 290 1 896 1 131 393 113 2001 2 312 1 870 1 090 442 126 2002 2 396 . . . .

darunter: 1995 2 159 1 836 1 038 323 61 FuE-Ausgaben 1997 2 089 1 751 1 050 338 102 1998 2 199 1 814 1 094 384 108 1999 2 233 1 822 1 108 411 116 2000 2 281 1 890 1 127 392 113 2001 2 303 1 863 1 086 440 126 2002 2 387 . . . .

2. Max-Planck-Institute 1995 810 675 389 135 69 (100 % FuE) 2) 1997 885 716 425 170 96 1998 956 748 437 208 118 1999 991 775 448 216 127 2000 1 098 825 461 273 140 2001 1 092 859 482 234 123 2002 1 096 . . . .

3. Fraunhofer-Institute 1995 645 440 262 206 53 (100 % FuE) 1997 656 500 290 156 43 1998 672 539 324 132 33 1999 711 573 339 139 32 2000 785 625 364 160 48 2001 977 768 452 209 63 2002 1 055 . . . . ▼ Drucksache Art derEinrichtung Art noch Tabelle EinrichtungenaußerhalbderHochschulen 21a: Ausgabenderwissenschaftlichen 4. Einrichtungender 5. Öffentliche Leibniz-Gemeinschaft) Einrichtungen der Archive, Museen; ohne (ohne Bibliotheken, Einrichtungen Leibniz-Gemeinschaft FuE-Ausgaben darunter: FuE-Ausgaben darunter: 15/ 3300 nach Ausgabearten 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1995 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1995 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1995 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1995 Jahr 1) insgesamt Ausgaben 2 100 2 016 2 060 2 086 1 985 2 067 2 044 808 815 802 805 826 839 840 806 806 721 901 854 870 790 934 934 919 876 767 744 746 6 Deutscher Bundestag–15. Wahlperiode – – 664 uamnzusammen zusammen Fortdauernde Ausgaben Fortdauernde 1 682 1 693 1 696 1 689 1 646 1 587 715 715 689 700 704 684 648 624 608 602 588 594 767 744 725 721 708 709 . . . . ausgaben Personal- darunter 1 130 1 122 1 120 1 121 1 127 1 119 493 506 503 515 520 508 449 437 431 427 420 407 518 510 505 503 496 474 . . . . – Mio. davon € – 167 158 194 154 147 161 100 113 139 136 121 334 366 389 411 398 398 158 144 183 142 132 152 93 . . . . Investitionen darunter Bauten 203 244 262 296 277 273 120 125 46 55 57 92 86 64 74 76 76 53 78 77 83 81 61 82 . . . .

▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 665 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 21a: Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Ausgabearten

– Mio. € – davon Fortdauernde Ausgaben Investitionen Art der Einrichtung Jahr 1) Ausgaben zusammendarunter zusammen darunter insgesamt Personal- Bauten ausgaben

6. Wissenschaftliche 1995 688 567 365 121 83 Bibliotheken, 1997 715 580 371 135 100 Archive und Museen 1998 721 590 375 132 103 (ohne Einrichtungen der 1999 718 580 379 138 114 Leibniz-Gemeinschaft) 2000 756 594 381 163 139 2001 797 626 397 171 143 2002 817 . . . . darunter: FuE-Ausgaben 1995 213 172 98 41 25 1997 222 174 97 48 34 1998 224 177 98 47 33 1999 209 163 97 46 38 2000 223 169 96 54 46 2001 224 179 102 45 37 2002 229 . . . .

7. Sonstige Forschungs- 1995 1 155 990 644 165 54 einrichtungen 3) 1997 1 097 954 633 143 57 1998 1 166 1 011 668 155 50 1999 1 093 966 645 127 31 2000 1 095 975 648 120 22 2001 1 113 1 001 671 113 21 2002 1 144 . . . . darunter: FuE-Ausgaben 1995 887 756 507 130 34 1997 859 747 506 112 35 1998 914 789 532 124 35 1999 895 788 534 107 19 2000 904 802 543 103 13 2001 936 832 566 104 19 2002 911 . . . . ▼ Drucksache Art derEinrichtung Art noch Tabelle EinrichtungenaußerhalbderHochschulen 21a: Ausgabenderwissenschaftlichen 8. insgesamt FuE-Ausgaben darunter: und Berlin Länder ostdeutsche ohneBerlin Länder westdeutsche darunter: (Summe 1.-7.) 15/ 3300 nach Ausgabearten 2002 2001 2000 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1995 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1995 2002 2001 2000 1998 1995 1999 1997 1998 1995 1999 1997 Jahr 1) insgesamt Ausgaben 2 812 2 585 5 853 7 310 5 891 9 510 8 985 8 348 8 319 6 873 6 632 6 273 9 241 8 760 8 698 7 146 6 547 6 266 2 670 2 724 2 394 6 373 6 265 5 989 2 447 6 066 . . 6 Deutscher Bundestag–15. Wahlperiode – – 666 uamnzusammen zusammen otaeneAsae Investitionen Ausgaben Fortdauernde 5 158 5 370 7 352 7 120 6 810 5 864 5 648 5 419 5 179 7 572 6 859 7 144 2 130 2 021 2 061 1 978 1 869 1 792 5 390 5 283 5 038 5 098 4 947 4 988 . . . . ausgaben Personal- darunter 3 535 3 309 3 209 3 630 4 525 3 459 3 427 4 397 4 294 4 739 4 617 4 547 1 397 1 326 1 366 1 318 1 255 1 206 3 314 3 263 3 155 3 181 3 116 3 070 . . . . – Mio. davon € – 1 108 1 282 1 213 1 633 1 578 1 509 1 093 1 224 1 616 1 489 1 176 1 669 682 649 663 607 578 603 983 982 951 968 906 903 . . . . darunter Bauten 508 376 380 416 369 329 378 409 390 419 405 384 806 487 490 757 790 789 737 674 494 449 ......

▼ etce udsa 5 aleid 6 – –667 Deutscher Bundestag–15. Wahlperiode Art derEinrichtung Art noch Tabelle EinrichtungenaußerhalbderHochschulen 21a: Ausgabenderwissenschaftlichen nac FuE-Ausgaben darunter: FuE-Ausgaben tungen mit Bundeseinrich- hric Länder undBerlin Länder ostdeutsche Berlin ohne Länder westdeutsche darunter: htlic h: nach Ausgabearten 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1995 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1995 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1995 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1995 Jahr 1) insgesamt Ausgaben 1 505 1 554 1 560 1 586 1 534 2 072 1 827 5 019 4 504 1 960 1 929 1 724 1 689 4 865 4 544 4 659 1 469 4 676 611 602 652 607 639 667 . . . . uamnzusammen zusammen otaeneAsae Investitionen Ausgaben Fortdauernde 1 208 1 232 1 212 1 217 1 177 1 117 1 566 1 471 1 432 1 374 1 295 1 230 4 247 4 132 3 945 3 955 3 845 3 897 531 526 506 527 544 533 . . . . ausgaben Personal- darunter 1 019 2 584 2 547 2 488 2 492 2 425 2 377 353 365 365 383 398 392 781 784 777 778 788 779 962 946 910 860 814 . . . . – Mio. davon € Drucksache – 771 733 713 721 658 647 125 123 106 296 322 348 369 357 352 507 489 497 453 429 458 80 82 97 . . . . darunter Bauten 15/ 189 223 248 278 258 255 241 252 283 247 214 245 238 224 247 231 40 46 50 86 80 57 ...... 3300 ▼ Drucksache 15/3300 – 668 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 21a: Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Ausgabearten

– Mio. € – davon Fortdauernde Ausgaben Investitionen Art der Einrichtung Jahr 1) Ausgaben zusammendarunter zusammen darunter insgesamt Personal- Bauten ausgaben

Landes- und 1995 656 603 416 53 20 kommunale 1997 623 574 412 49 21 Einrichtungen mit 1998 629 576 415 53 24 FuE-Aufgaben (einschl. 1999 640 586 414 53 20 Einrichtungen der 2000 622 563 406 58 30 Leibniz- Gemeinschaft) 2001 615 567 410 48 20 2002 . . . . . darunter: FuE-Ausgaben 1995 287 265 184 22 9 1997 268 248 182 20 8 1998 285 261 191 25 11 1999 296 269 195 27 14 2000 305 275 198 31 18 2001 291 268 194 23 11 2002 . . . . .

Institute an 1995 388 351 239 36 8 Hochschulen 1997 402 367 244 35 11 1998 440 389 261 52 17 1999 436 392 265 44 10 2000 450 408 272 42 12 2001 440 402 266 38 8 2002 . . . . .

darunter: 1995 339 305 210 34 8 FuE-Ausgaben 1997 360 326 218 34 11 1998 389 341 230 48 16 1999 387 345 234 42 10 2000 393 354 238 39 11 2001 380 344 231 36 7 2002 . . . . .

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Bis 2001 IST. 2) Einschließlich rechtlich selbstständiger Institute. 3) Einschließlich Akademien.

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 669 – Drucksache 15/3300

Tabelle 21b: Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Wissenschaftszweigen

– Mio. € – davon Art der Einrichtung Jahr 1) Ausgaben Natur- Ingenieur- Agrar- Geistes- und insgesamt wissenschaften wissenschaften Medizin wissenschaften Sozialwissen- schaften

1. Helmholtz-Zentren 1995 2 166 1 339 626 174 X X (Großforschungsein- 1997 2 097 1 202 712 170 X X richtungen) 1998 2 207 1 287 715 187 X X 1999 2 241 1 309 721 194 X X 2000 2 290 1 280 780 212 X X 2001 2 312 1 265 810 213 X X 2002 2 396 X X X X X darunter: 1995 2 159 1 331 626 174 X X FuE-Ausgaben 1997 2 089 1 193 712 170 X X 1998 2 199 1 279 715 187 X X 1999 2 233 1 301 721 194 X X 2000 2 281 1 272 780 212 X X 2001 2 303 1 256 810 213 X X 2002 2 387 X X X X X

2. Max-Planck-Institute 1995 810 642 – 78 – 90 (100 % FuE) 2) 1997 885 715 – 86 – 84 1998 956 769 X 94 X 90 1999 991 780 X 92 X 111 2000 1 098 863 X 96 X 127 2001 1 092 853 X 85 X 132 2002 1 096 X X X X X

3. Fraunhofer-Institute 1995 645 103 527 X X X (100 % FuE) 1997 656 142 495 X X X 1998 672 151 505 X X X 1999 711 180 509 X X X 2000 785 191 570 X X X 2001 977 318 629 X X X 2002 1 055 X X X X X ▼ Drucksache 15/3300 – 670 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

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– Mio. € – davon Art der Einrichtung Jahr 1) Ausgaben Natur- Ingenieur- Medizin Agrar- Geistes- und insgesamt wissenschaften wissenschaften wissenschaften Sozialwissen- schaften

4. Einrichtungen 1995 870 474 X 74 X 198 der Leibniz- 1997 854 462 X 83 X 192 gemeinschaft 1998 876 477 X 80 X 200 1999 919 467 X 73 X 193 2000 901 477 X 77 X 188 2001 934 490 X 78 X 183 2002 934 X X X X X darunter: 1995 746 421 X 70 X 157 FuE-Ausgaben 1997 721 403 X 70 X 155 1998 744 419 X 69 X 163 1999 790 410 X 64 X 158 2000 767 416 X 67 X 155 2001 806 435 X 72 X 147 2002 806 X X X X X

5. Öffentliche 1995 1 985 729 482 130 487 156 Einrichtungen (ohne 1997 2 044 784 452 141 506 160 Bibliotheken, 1998 2 100 826 447 145 515 166 Archive, Museen; 1999 2 086 831 405 165 508 177 ohne Einrichtungen 2000 2 060 832 331 196 517 184 der Leibnizgemein- 2001 2 016 798 320 186 532 180 schaft) 2002 2 067 X X X X X

darunter: 1995 805 213 162 40 292 98 FuE-Ausgaben 1997 840 228 156 59 297 100 1998 839 217 158 62 299 103 1999 802 203 132 63 293 111 2000 815 242 85 64 301 123 2001 808 231 77 63 319 118 2002 826 X X X X X ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 671 – Drucksache 15/3300

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– Mio. € – davon Art der Einrichtung Jahr 1) Ausgaben Natur- Ingenieur- Medizin Agrar- Geistes- und insgesamt wissenschaften wissenschaften wissenschaften Sozialwissen- schaften

6. Wissentschaftliche 1995 688 37 X X X 616 Bibliotheken, 1997 715 36 X X X 640 Archive und 1998 721 36 X X X 650 Museen (ohne der 1999 718 37 X X X 644 Leibnizgemein- 2000 756 40 X X X 693 schaft) 2001 797 50 X X X 718 2002 817 X X X X X darunter: 1995 213 12 X X X 195 FuE-Ausgaben 1997 222 12 X X X 202 1998 224 12 X X X 205 1999 209 12 X X X 189 2000 223 11 X X X 206 2001 224 14 X X X 202 2002 229 X X X X X

7. Sonstige 1995 1 155 324 456 51 34 290 Forschungs- 1997 1 097 303 434 46 24 292 einrichtungen 3) 1998 1 166 312 474 47 25 307 1999 1 093 311 410 47 22 303 2000 1 095 313 400 40 24 318 2001 1 133 330 393 41 22 327 2002 1 144 X X X X X

darunter: 1995 887 288 332 44 21 201 FuE-Ausgaben 1997 859 277 322 42 14 204 1998 914 290 348 43 16 215 1999 895 289 333 43 14 215 2000 904 292 332 36 14 230 2001 936 308 336 36 13 242 2002 911 X X X X X ▼ Drucksache 15/3300 – 672 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 21b: Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Wissenschaftszweigen

– Mio. € – davon Art der Einrichtung Jahr 1) Ausgaben Natur- Ingenieur- Medizin Agrar- Geistes- und insgesamt wissenschaften wissenschaften wissenschaften Sozialwissen- schaften

8. insgesamt 1995 8 319 3 649 2 163 531 599 1 377 1997 8 348 3 643 2 166 555 600 1 383 1998 8 698 3 858 2 218 581 613 1 429 1999 8 760 3 916 2 191 599 608 1 445 2000 8 985 3 996 2 206 634 620 1 528 2001 9 241 4 105 2 298 624 650 1 563 2002 9 510 X X X X X

darunter: 1995 5 891 2 643 1 643 347 341 912 westdeutsche 1997 5 853 2 577 1 694 362 350 869 Länder ohne Berlin 1998 6 066 2 714 1 730 383 347 892 1999 5 989 2 756 1 648 383 341 861 2000 6 265 2 818 1 677 471 353 946 2001 6 373 2 902 1 730 455 363 923 2002 X X X X X X

ostdeutsche Länder 1995 2 394 1 001 521 184 249 437 und Berlin 1997 2 447 1 060 471 192 249 474 1998 2 585 1 138 487 198 265 500 1999 2 724 1 154 540 216 267 547 2000 2 670 1 173 526 163 268 540 2001 2 812 1 197 564 170 287 594 2002 X X X X X X

darunter: 1995 6 266 3 010 1 691 414 385 765 FuE-Ausgaben 1997 6 273 2 971 1 729 437 374 761 1998 6 547 3 137 1 773 467 380 790 1999 6 632 3 176 1 810 469 376 800 2000 6 873 3 287 1 856 483 388 859 2001 7 146 3 416 1 961 481 423 864 2002 7 310 X X X X X ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 673 – Drucksache 15/3300

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– Mio. € – davon Art der Einrichtung Jahr 1) Ausgaben Natur- Ingenieur- Medizin Agrar- Geistes- und insgesamt wissenschaften wissenschaften wissenschaften Sozialwissen- schaften

darunter: 1995 4 544 2 176 1 297 303 226 537 westdeutsche 1997 4 504 2 072 1 381 298 244 509 Länder ohne Berlin 1998 4 676 2 175 1 413 322 239 527 1999 4 659 2 208 1 390 320 228 512 2000 4 865 2 288 1 437 340 237 564 2001 5 019 2 382 1 496 332 255 554 2002 X X X X X X

ostdeutsche Länder 1995 1 689 829 394 111 150 201 und Berlin 1997 1 724 893 346 139 131 214 1998 1 827 956 357 145 141 227 1999 1 929 962 417 149 148 253 2000 1 960 994 416 144 150 256 2001 2 072 1 028 461 150 168 264 2002 X X X X X X

nachrichtlich: 1995 1 469 569 407 X 264 X 1997 1 534 628 381 X 280 X Bundeseinrich- 1998 1 586 669 392 X 273 X tungen mit 1999 1 560 673 351 X 263 X FuE-Ausgaben 2000 1 554 690 289 X 263 X 2001 1 505 641 279 X 283 X 2002 X X X X X X

darunter: 1995 639 182 146 X 200 X FuE-Ausgaben 1997 667 198 140 X 198 X 1998 652 176 142 X 193 X 1999 602 167 132 X 182 X 2000 607 207 74 X 179 X 2001 611 200 67 X 200 X 2002 X X X X X X ▼ Drucksache 15/3300 – 674 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 21b: Ausgaben der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Wissenschaftszweigen

– Mio. € – davon Art der Einrichtung Jahr 1) Ausgaben Natur- Ingenieur- Medizin Agrar- Geistes- und insgesamt wissenschaften wissenschaften wissenschaften Sozialwissen- schaften

Landes- und 1995 656 244 75 19 223 94 kommunale 1997 623 215 71 20 226 90 Einrichtungen mit 1998 629 214 55 21 242 97 FuE-Aufgaben 1999 640 215 54 19 244 106 (einschl. Einrich- 2000 622 197 43 21 254 107 tungen der Leibniz- 2001 615 207 41 22 249 97 gemeinschaft) 2002 X X X X X X

darunter: 1995 287 98 16 19 92 62 FuE-Ausgaben 1997 268 74 16 15 100 62 1998 285 79 16 16 106 67 1999 296 80 16 15 111 73 2000 305 78 11 16 121 80 2001 291 71 10 22 119 69 2002 X X X X X X

Institute an 1995 388 140 116 X X 79 Hochschulen 1997 402 145 119 X X 80 1998 440 155 133 X X 89 1999 436 156 134 X X 88 2000 450 162 138 X X 91 2001 440 163 140 X X 84 2002 X X X X X X

darunter: 1995 339 129 88 X X 70 FuE-Ausgaben 1997 360 135 97 X X 70 1998 389 145 103 X X 78 1999 387 145 108 X X 76 2000 393 150 106 X X 80 2001 380 151 105 X X 71 2002 X X X X X X

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Bis 2001 IST. 2) Einschließlich rechtlich selbstständiger Institute. 3) Einschließlich Akademien.

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 675 – Drucksache 15/3300

Tabelle 22: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Patente, Erfindungen und Verfahren (ohne Urheberrechte) nach der Wirtschaftsgliederung *)

– Mio. € – Wirtschaftsgliederung 1999 2000 Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo

Verarbeitendes Gewerbe 1 826 2 314 -487 2 025 2 581 -566 davon: Chemische Industrie und Mineralölverarbeitung 1 016 937 79 1 110 967 143 darunter: Mineralölverarbeitung X X -3 9 5 4 Metallerzeugende und metallverarbeitende Industrien 515 619 -103 464 467 -3 davon: Eisen- und NE-Metallerzeugung, Gießerei und Stahlverformung X X -6 2 12 -10 Maschinenbau X X -5 89 123 -35 Fahrzeugbau 422 478 -56 374 332 42 Elektronische Industrie und Datenverarbeitung 378 551 -173 296 750 -454 Feinmechanik und Optik, Herstellung von EBM-Waren 28 83 -55 83 142 -58 Nahrungs- u. Genussmittelgewerbe 14 129 -116 13 150 -137 Herstellung von Kunststoff- und Gummiwaren 29 31 3 27 32 -5 Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden 7 16 -9 6 15 -9 Holz-, Papier- und Druckgewerbe sowie Leder-, Textil- und Bekleidungsgewerbe 12 44 -28 16 45 -29 Herst. von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren, sonstige Erzeugnisse; Recycling 1 20 -19 0 15 -13

Übrige Wirtschaftszweige 282 1 176 894 388 1 101 -713 darunter: Baugewerbe 1 2 -1 0 1 -1 Handel 42 132 -89 34 143 -109 Technische Beratung und Planung, sonstige Dienstleistungen für Unternehmen 199 1 023 -824 329 943 -614

insgesamt 2 386 3 467 1 080 2 403 3 682 -1 279 ▼ Drucksache 15/3300 – 676 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 22: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Patente, Erfindungen und Verfahren (ohne Urheberrechte) nach der Wirtschaftsgliederung *) – Mio. € – Wirtschaftsgliederung 2001 2002 Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo

Verarbeitendes Gewerbe 2 191 2 631 -440 2 461 2 290 171 davon: Chemische Industrie und Mineralölverarbeitung 1 316 1 013 303 1 087 876 211 darunter: Mineralölverarbeitung 11 2 9 8 6 2 Metallerzeugende und metallverarbeitende Industrien 427 737 -310 622 576 46 davon: Eisen- und NE-Metallerzeugung, Gießerei und Stahlverformung 1 10 -9 1 9 -8 Maschinenbau 121 168 -46 123 159 -35 Fahrzeugbau 304 560 -255 498 408 90 Elektronische Industrie und Datenverarbeitung 272 515 -243 326 466 140 Feinmechanik und Optik, Herstellung von EBM-Waren... 107 117 -10 353 155 198 Nahrungs- u. Genussmittelgewerbe 14 109 -95 9 77 -69 Herstellung von Kunststoff- und Gummiwaren 15 45 -30 30 43 -13 Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden 6 19 -13 6 11 -5 Holz-, Papier- und Druckgewerbe sowie Leder-, Textil- und Bekleidungsgewerbe 29 59 -30 21 65 -44 Herst. von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren, sonstige Erzeugnisse; Recycling 4 16 -12 7 19 -12 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 677 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 22: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Patente, Erfindungen und Verfahren (ohne Urheberrechte) nach der Wirtschaftsgliederung *) – Mio. € – Wirtschaftsgliederung 2001 2002 Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo

Übrige Wirtschaftszweige 495 1 111 -616 626 552 73 darunter: Baugewerbe 0 2 0 0 1 -1 Handel 53 109 -57 380 213 167 Technische Beratung und Planung, sonstige Dienstleistungen für Unternehmen 415 933 -518 207 285 -78

insgesamt 2 666 3 742 -1 056 3 086 2 842 244

*) Der Saldo der technologischen Zahlungsbilanz spiegelt im wesentlichen Finanzierungsvorgänge beim grenzüberschreitenden Technologietransfer innerhalb multinationaler Unternehmen wider.

Quelle: Deutsche Bundesbank und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 678 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 23: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Patente, Erfindungen und Verfahren (ohne Urheberrechte) nach den wichtigsten Partnerländern *)

– Mio. € – Land/Ländergruppe 1997 1998 Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen

1 Industrieländer 1 506 3 420 -1 915 1 911 EU-Länder (Stand Anfang 1995) einschl. EU-Organisationen 656 620 35 744

EWU-Mitgliedsländer 515 491 24 595 Belgien/Luxemburg 53 52 1 96 Finnland 5 2 3 4 Frankreich 1) 108 111 -3 98 Griechenland 5 2 2 4 Irland 9 55 -47 15 Italien 61 15 46 102 Niederlande 59 222 -163 46 Österreich 46 21 25 32 Portugal 7 1 7 9 Spanien 2) 163 10 153 190

Andere EU-Länder 141 129 12 149 Dänemark 3 21 -17 5 Schweden 11 21 -10 11 Vereinigtes Königreich 126 87 39 132

Andere europäische Industrieländer 54 272 -219 108 darunter: Norwegen 3 4 -1 5 Schweiz 40 264 -223 88 Türkei 8 1 7 12

Außereuropäische Industrieländer 796 2 528 -1 731 1 059 darunter: Australien 16 6 10 42 Japan 166 150 16 168 Kanada 10 10 -1 7 Vereinigte Staaten 604 2 361 -1 757 841 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 679 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – 1999 2000 Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo

3 421 -1 509 1 862 3 147 -1 285 2 019 3 537 -1 518

765 -21 620 677 -57 650 880 -229

580 15 428 530 -102 463 700 -238 64 31 31 75 -44 30 108 -78 2 2 3 3 0 3 7 -4 171 -73 80 110 -30 109 168 -59 1 3 9 1 9 6 1 6 45 -30 13 11 2 20 128 -108 23 78 67 41 26 81 37 44 246 -200 35 256 -221 27 216 -189 21 11 28 26 2 33 30 3 0 9 11 0 11 10 1 9 4 186 151 6 145 144 6 138

186 -36 192 147 45 187 179 8 25 -19 12 23 -11 19 25 -6 23 -11 10 24 -13 14 29 -15 139 -6 170 101 69 154 124 30

347 -239 243 291 -48 346 268 79

5 1 7 15 -8 6 4 2 328 -240 223 269 -46 330 257 73 1 11 11 1 10 8 1 6

2 308 -1 249 999 2 179 -1 180 1 023 2 390 -1 367

6 36 52 12 40 43 5 38 151 17 192 190 2 229 216 14 10 -3 12 7 5 11 13 -2 2 141 -1 302 740 1 969 -1 229 739 2 156 -1 417 ▼ Drucksache 15/3300 – 680 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 23: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Patente, Erfindungen und Verfahren (ohne Urheberrechte) nach den wichtigsten Partnerländern *) – Mio. € – Land/Ländergruppe 2001 2002 Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo

1. Industrieländer 2 232 3 637 -1 406 2 368 2 755 -387 EU-Länder (Stand Anfang 1995) einschl. EU-Organisationen 638 924 -286 666 926 -261

EWU-Mitgliedsländer 485 672 -187 490 654 -164 Belgien/Luxemburg 30 76 -46 29 51 -22 Finnland 3 2 1 3 2 1 Frankreich 1) 141 326 -185 169 311 -142 Griechenland 8 1 7 10 1 9 Irland 29 52 -23 20 32 -12 Italien 103 18 85 87 38 49 Niederlande 52 169 -117 34 186 -152 Österreich 30 21 10 42 26 15 Portugal 11 1 10 15 1 14 Spanien 2) 78 6 72 82 6 76

Andere EU-Länder 153 252 -99 175 272 -97 Dänemark 27 60 -33 37 31 5 Schweden 46 19 27 38 13 26 Vereinigtes Königreich 80 173 -93 100 228 -128

Andere europäische Industrieländer 391 289 103 408 316 92 darunter: Norwegen 12 9 3 5 7 -2 Schweiz 364 274 90 385 300 85 Türkei 13 0 13 14 1 13

Außereuropäische Industrieländer 1 202 2 425 -1 222 1 294 1 512 -218 darunter: Australien 18 8 10 55 5 50 Japan 203 237 -34 218 152 66 Kanada 24 12 12 27 18 9 Vereinigte Staaten 957 2 168 -1 211 994 1 336 -342 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 681 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 23: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Patente, Erfindungen und Verfahren (ohne Urheberrechte) nach den wichtigsten Partnerländern *) – Mio. € – Land/Ländergruppe 1997 1998 Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo

2. Reformländer 113 11 102 115 16 99 darunter: China 20 1 18 19 4 16 ehem. Sowjetunion 3) 8 3 5 darunter Russische Föderation 6 2 4 3 3 0 Polen 19 3 17 25 3 22 Tschechische Republik 29 2 28 20 2 19 Ungarn 31 2 29 40 2 38

3. Entwicklungsländer (einschl. OPEC) 439 40 399 360 30 330 in Afrika 41 1 40 31 1 30

in Amerika 110 21 89 123 11 112 darunter: Argentinien 22 14 8 26 2 24 Brasilien 51 2 49 26 4 23 Mexiko 29 1 28 61 2 59

in Asien und Ozeanien 288 17 271 206 18 188 darunter: Indien 19 1 18 9 2 7 Republik Korea 24 6 18 23 4 19 Taiwan 200 1 198 136 3 133 Thailand 7 1 6 6 1 5

insgesamt 2 057 3 471 -1 414 2 386 3 467 -1 080 ▼ Drucksache 15/3300 – 682 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 23: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Patente, Erfindungen und Verfahren (ohne Urheberrechte) nach den wichtigsten Partnerländern *) – Mio. € – Land/Ländergruppe 1999 2000 Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen

2. Reformländer 124 14 110 125 darunter: China 49 2 46 34 ehem. Sowjetunion 3) darunter Russische Föderation 2 2 0 3 Polen 16 5 11 23 Tschechische Republik 20 1 19 24 Ungarn 30 2 28 29

3. Entwicklungsländer (einschl. OPEC) 193 48 145 259 in Afrika 32 1 31 40

in Amerika 85 32 52 118 darunter: Argentinien 8 2 7 19 Brasilien 5 18 -13 15 Mexiko 56 1 54 75

in Asien und Ozeanien 76 14 62 102 darunter: Indien 13 2 11 14 Republik Korea 26 4 22 30 Taiwan 3 3 1 5 Thailand 2 0 1 3

insgesamt 2 179 3 209 -1 030 2 403 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 683 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – 2001 2002 Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo

22 103 157 50 107 260 13 247

4 30 74 35 39 168 3 165 4 2 2 6 1 5 2 1 18 5 13 20 3 17 6 17 19 2 17 9 1 8 2 22 7 0 7 11 0 11 3 26 28 1 27 35 3 32

123 136 298 54 244 459 75 384 1 39 51 4 48 75 2 74

10 108 110 8 102 175 15 159

1 17 9 3 6 7 1 6 2 13 24 1 22 24 5 18 2 73 66 1 65 97 5 93

112 -11 137 43 94 209 58 151

2 13 12 7 5 21 7 14 11 19 33 10 23 62 13 49 2 3 17 1 16 33 1 32 0 2 36 2 34 35 1 34

3 682 -1 279 2 686 3 742 -1 056 3 086 2 842 244

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

*) Der Saldo der technologischen Zahlungsbilanz spiegelt im Wesentlichen Finanzierungsvorgänge beim grenzüberschreitenden Technologietrans- fer innerhalb multinationaler Unternehmen wider. 1) Einschl. Französisch-Guayana, Guadeloupe, Martinique, Monaco und Réunion. 2) Einschl. Kanarische Inseln, Ceuta und Melilla. 3) Ohne baltische Staaten.

Quelle: Deutsche Bundesbank und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 684 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 24: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland im Außenwirtschafts- verkehr für technische Forschung und Entwicklung 1) nach der Wirtschaftsgliede- rung und nach Ländergruppen *) – Mio. € – Wirtschaftsgliederung/ 1999 2000 Ländergruppe Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen

Verarbeitendes Gewerbe 3 094 3 152 -59 3 620 davon: Chemische Industrie und Mineralölverarbeitung 253 1 485 -1 232 172 darunter: Mineralölverarbeitung 14 3 11 7 Metallerzeugende und metallverarbeitende Industrie 2 303 1 033 1 270 2 844 darunter: Maschinenbau 45 68 -24 64 Fahrzeugbau 2 252 943 1 309 2 778 Elektrotechnische Industrie und Datenverarbeitungsanlagen 402 553 -152 428 Feinmechanische und optische Industrie, Herstellung von EBM-Waren 54 39 15 59 Nahrungs- u. Genussmittelgewerbe 15 16 -1 14 Übriges verarbeitendes Gewerbe 67 27 40 104

Übrige Wirtschaftszweige 841 729 112 843 darunter: Handel 56 112 -56 76 Technische Beratung und Planung, sonstige Dienstleistungen für Unternehmen 781 582 199 763

insgesamt 3 935 3 881 54 4 464 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 685 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – 2001 2002 Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo

3 575 45 2 720 4 417 -1 697 3 211 4 344 -1 132

1 570 -1 399 309 1 916 -1 607 405 1 782 -1 377

18 -11 12 6 6 10 16 - 6 860 1 984 1 903 967 935 2 376 1 218 1 157

37 27 60 35 25 60 40 20 802 1 977 1 835 914 920 2 308 1 155 1 153 1 025 -597 385 1 403 -1 018 321 1 188 -867

41 18 49 35 14 42 93 -51 21 -7 5 29 -24 4 23 -19 58 46 69 66 3 64 41 24

856 -13 1 038 1 057 -19 1 015 1 281 -266

95 -19 91 112 -21 73 548 -475

726 37 932 807 125 918 587 331

4 431 33 3 758 5 474 -1 716 4 227 5 625 -1 398 ▼ Drucksache 15/3300 – 686 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 24: Einnahmen und Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland im Außenwirt- schaftsverkehr für technische Forschung und Entwicklung 1) nach der Wirt- schaftsgliederung und nach Ländergruppen *) – Mio. € – Wirtschaftsgliederung/ 1999 2000 Ländergruppe Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen

davon: 1. Industrieländer 3 783 3 614 169 4 105 EU-Länder (Stand Anfang 1995) einschl. EU-Organisationen 1 812 2 008 -197 1 794 Andere europäische Industrieländer 96 221 -125 119 Außereuropäische Industrieländer 1 875 1 385 490 2 192 2. Reformländer 77 71 6 140 3. Entwicklungsländer (einschl. OPEC) 61 196 -135 198 in Afrika 3 23 -20 4 in Amerika 14 100 -86 164 in Asien und Ozeanien 43 73 -30 30 4. Internationale Organisationen 2) 14 0 14 20

insgesamt 3 935 3 881 54 4 464 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 687 – Drucksache 15/3300

– Mio. € – 2001 2002 Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo Einnahmen Ausgaben Saldo

4 036 69 3 432 5 171 -1 739 3 746 5 246 -1 500

2 138 -344 1 666 2 626 -960 2 037 2 564 -528

153 -33 129 220 -91 103 206 -102 1 745 446 1 637 2 325 -689 1 606 2 476 -870 110 30 143 92 51 285 106 180

285 -86 165 210 -45 171 271 -100 25 -21 4 22 -18 3 27 -24 133 31 128 62 66 141 99 42 127 -97 33 126 -93 27 145 -118 0 20 18 0 18 24 2 22

4 431 33 3 758 5 474 -1 716 4 227 5 625 -1 398

*) Der Saldo der technologischen Zahlungsbilanz spiegelt im Wesentlichen Finanzierungsvorgänge beim grenzüberschreitenden Technologietrans- fer innerhalb multinationaler Unternehmen wider. 1) Vornehmlich Entgelte für die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren einschließlich wissenschaftlicher Beratung. Enthalten sind auch von der EU finanzierte Forschungsprojekte. 2) Ohne die zur EU rechnenden internationalen Organisationen sowie IBZW und IIB.

Quelle: Deutsche Bundesbank und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 688 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 25: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung nach finanzierenden und durchführenden Sektoren in ausgewählten OECD-Staaten

FuE-Ausgaben Finanzierung durch Durchführung im

Mio. Anteil Wirt- Staats- sonstige Wirt- Staats- Hoch- PNP- Staat Jahr 1) US-$ 2) am BIP schafts- sektor 3) inländische schafts- sektor schul- Sektor 4) sektor Quellen und sektor sektor Ausland in % Anteil in %

Deutschland 1991 35 511 2,53 62 36 2 70 14 16 . 1993 36 169 2,35 62 36 2 67 15 18 . 1995 39 452 2,26 61 37 2 66 15 18 . 1997 43 150 2,29 61 36 3 68 15 18 . 1999 49 295 2,44 65 32 3 70 14 17 . 2000 53 543 2,49 66 32 3 70 14 16 . 2001 54 386 2,51 66 32 3 70 14 16 .

Belgien 1991 2 860 1,62 65 31 4 67 6 26 1 1993 3 412 1,70 67 24 10 72 4 23 2 1995 3 807 1,72 67 23 10 71 3 24 1 1997 4 513 1,87 68 22 10 72 3 24 1 1999 4 944 1,96 66 23 11 72 5 24 1 2000 5 511 2,04 63 23 14 73 6 21 0 2001 6 173 2,17 64 21 14 74 6 19 1

Dänemark 1991 1 536 1,64 51 40 9 59 18 23 1 1993 1 786 1,74 50 38 12 58 18 23 1 1995 2 203 1,84 45 40 15 57 17 25 1 1997 2 619 1,94 53 36 11 61 15 22 1 1999 3 204 2,19 59 31 10 65 15 19 1 2000 ...... 2001 3 749 2,39 62 28 11 69 12 19 1

Finnland 1991 1 615 2,04 56 41 3 57 20 22 1 1993 1 754 2,16 57 40 4 58 21 21 1 1995 2 204 2,28 60 35 5 63 17 20 1 1997 2 954 2,71 63 31 6 66 14 20 0 1999 3 893 3,23 67 29 4 68 11 20 1 2000 4 455 3,40 70 26 4 71 11 18 1 2001 4 674 3,42 71 26 4 71 10 18 1 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 689 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 25: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung nach finanzierenden und durchführenden Sektoren in ausgewählten OECD-Staaten

FuE-Ausgaben Finanzierung durch Durchführung im

Staat Mio. Anteil am Wirt- Staats- sonstige Wirt- Staats- Hoch- PNP- Jahr 1) US-$ 2) BIP schafts- sektor 3) inländische schafts- sektor schul- Sektor 4) sektor Quellen und sektor sektor Ausland in % Anteil in %

Frankreich 1991 25 041 2,37 43 49 9 62 23 15 1 1993 26 431 2,40 47 44 10 62 21 16 1 1995 27 723 2,31 48 42 10 61 21 17 1 1997 27 992 2,22 52 39 10 63 19 17 1 1999 30 349 2,18 54 37 9 63 18 17 2 2000 32 857 2,18 53 39 9 63 17 19 1 2001 35 807 2,23 54 37 9 63 17 19 2

Griechenland 1991 369 0,36 22 58 21 26 40 34 0 1993 545 0,47 20 47 33 27 32 41 1 1995 652 0,49 26 54 21 30 26 44 1 1997 746 0,51 22 54 24 26 23 51 0 1999 1 123 0,67 24 49 27 29 22 50 0 2000 ...... 2001 1 144 0,64 . . . 32 22 46 0

Großbritannien 1991 19 097 2,07 50 35 15 67 15 17 2 und Nordirland 1993 20 694 2,05 52 32 16 66 15 18 2 1995 21 461 1,95 48 33 19 65 15 19 1 1997 23 281 1,81 50 31 19 65 14 20 1 1999 26 024 1,88 49 29 22 67 12 20 1 2000 27 175 1,85 49 29 22 66 12 21 1 2001 29 354 1,89 46 30 24 67 10 21 2

Irland 1991 415 0,93 61 28 12 64 12 23 2 1993 610 1,17 62 28 10 68 10 21 1 1995 834 1,28 72 23 5 70 9 20 1 1997 1 040 1,28 67 24 8 71 8 21 1 1999 1 194 1,22 63 24 14 71 6 23 0 2000 1 235 1,15 66 23 11 72 8 20 0 2001 1 351 1,17 . . . 69 10 . . ▼ Drucksache 15/3300 – 690 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 25: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung nach finanzierenden und durchführenden Sektoren in ausgewählten OECD-Staaten

FuE-Ausgaben Finanzierung durch Durchführung im

Mio. Anteil am Wirt- Staats- sonstige Wirt- Staats- Hoch- PNP- Staat Jahr 1) US-$ 2) BIP schafts- sektor 3) inländische schafts- sektor schul- Sektor 4) sektor Quellen und sektor sektor Ausland in % Anteil in %

1991 12 067 1,23 44 50 6 56 23 22 . Italien 1993 11 483 1,13 44 51 4 54 21 25 . 1995 11 523 1,00 42 53 5 53 21 26 . 1997 13 137 1,05 . . . 50 19 31 . 1999 14 355 1,04 . . . 49 19 32 . 2000 15 475 1,07 . . . 50 19 31 . 2001 ......

1991 5 088 1,97 48 49 4 50 18 30 2 Niederlande 1993 5 457 1,93 44 49 7 49 18 30 3 1995 6 529 1,99 46 42 12 52 18 29 1 1997 7 625 2,04 46 39 15 55 17 27 1 1999 8 476 2,02 50 36 15 56 17 26 1 2000 8 265 1,90 51 35 14 58 13 28 1 2001 8 840 1,89 52 36 12 58 14 27 1

1991 2 043 1,47 50 47 3 . . . . Österreich 1993 2 286 1,47 49 48 3 56 9 35 0 1995 2 685 1,56 45 47 7 . . . . 1997 3 265 1,71 43 41 16 . . . . 1999 3 883 1,86 41 40 20 . . . . 2000 4 223 1,86 41 40 20 . . . . 2001 4 426 1,92 40 41 19 . . . .

1991 ...... Portugal 1993 ...... 1995 775 0,57 20 65 15 21 27 37 15 1997 978 0,62 21 68 11 23 24 40 13 1999 1 284 0,75 21 70 9 23 28 39 11 2000 1 376 0,80 27 65 8 28 24 38 10 2001 1 531 0,84 32 61 7 32 21 37 10 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 691 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 25: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung nach finanzierenden und durchführenden Sektoren in ausgewählten OECD-Staaten

FuE-Ausgaben Finanzierung durch Durchführung im

Staat Mio. Anteil am Wirt- Staats- sonstige Wirt- Staats- Hoch- PNP- Jahr 1) US-$ 2) BIP schafts- sektor 3) inländische schafts- sektor schul- Sektor 4) sektor Quellen und sektor sektor Ausland in % Anteil in %

Schweden 5) 1991 4 197 2,70 62 34 4 69 4 27 0 1993 4 984 3,17 61 33 6 70 4 26 1 1995 6 095 3,35 66 29 6 74 4 22 0 1997 7 066 3,54 68 26 6 75 4 21 0 1999 7 865 3,65 68 25 8 75 3 21 0 2000 ...... 2001 9 889 4,27 72 21 7 78 3 19 0

Spanien 1991 4 340 0,84 48 46 6 56 21 22 1 1993 4 766 0,88 41 52 7 48 20 31 1 1995 4 839 0,81 45 44 12 48 19 32 1 1997 5 475 0,82 45 44 12 49 17 33 1 1999 6 667 0,88 49 41 10 52 17 30 1 2000 7 565 0,94 50 39 12 54 16 30 1 2001 8 227 0,96 47 40 13 52 16 31 1

EU insgesamt 1991 114 776 1,90 52 41 7 64 17 19 1 1993 121 093 1,87 53 40 8 62 17 20 1 1995 130 824 1,80 53 39 9 62 16 21 1 1997 143 841 1,80 54 37 9 63 15 21 1 1999 162 520 1,86 56 35 10 64 14 21 1 2000 175 713 1,89 56 34 10 65 14 21 1 2001 187 214 1,93 56 34 10 65 13 21 1

Japan 6) 1991 71 333 2,93 73 18 9 71 8 18 4 1993 74 382 2,82 68 22 10 66 9 20 5 1995 84 783 2,89 67 23 10 65 10 21 5 1997 90 754 2,83 74 18 8 72 9 14 5 1999 92 774 2,95 72 20 8 71 10 15 5 2000 98 320 2,98 72 20 8 71 10 15 5 2001 103 846 3,06 73 19 9 74 10 15 2 ▼ Drucksache 15/3300 – 692 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 25: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung nach finanzierenden und durchführenden Sektoren in ausgewählten OECD-Staaten

FuE-Ausgaben Finanzierung durch Durchführung im

Mio. Anteil am Wirt- Staats- sonstige Wirt- Staats- Hoch- PNP- Staat Jahr 1) US-$ 2) BIP schafts- sektor 3) inländische schafts- sektor schul- Sektor 4) sektor Quellen und sektor sektor Ausland in % Anteil in %

Kanada 1991 8 367 1,60 38 46 16 50 19 31 1 1993 9 647 1,70 41 42 17 53 17 30 1 1995 11 631 1,72 46 36 18 58 14 27 1 1997 12 456 1,68 48 32 20 60 13 27 1 1999 14 667 1,81 44 32 24 59 12 29 0 2000 16 193 1,85 42 31 27 58 12 30 0 2001 17 409 1,91 42 31 27 58 12 30 0 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 693 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 25: Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung nach finanzierenden und durchführenden Sektoren in ausgewählten OECD-Staaten

FuE-Ausgaben Finanzierung durch Durchführung im

Mio. Anteil am Wirt- Staats- sonstige Wirt- Staats- Hoch- PNP- Staat Jahr 1) US-$ 2) BIP schafts- sektor 3) inländische schafts- sektor schul- Sektor 4) sektor Quellen und sektor sektor Ausland in % Anteil in %

USA 7) 1991 161 408 2,72 57 39 4 72 10 15 3 1993 166 205 2,52 58 38 4 71 10 16 4 1995 184 079 2,51 60 35 4 72 9 15 4 1997 212 690 2,58 64 32 5 74 8 14 3 1999 244 024 2,65 67 29 5 75 8 14 4 2000 265 194 2,72 69 26 5 75 7 14 4 2001 274 758 2,74 67 28 5 73 8 15 5

1) Werte sind teilweise vorläufig oder geschätzt bzw. in der Vergleichbarkeit mit den Vorjahren eingeschränkt (siehe Originalveröffentlichung „Main Science and Technologie Indicators 2003/2“). 2) Nominale Ausgaben, umgerechnet in US-$ Kaufkraftparitäten. 3) Einschließlich allgemeiner Hochschulforschungsmittel. 4) PNP: Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 5) FuE-Ausgaben insgesamt und BIP-Anteil unterschätzt; Durchführungsanteile des Hochschulsektors und des PNP-Sektors überschätzt, des Wirt- schaftssektors und des Staatssektors unterschätzt. 6) Bis 1995 FuE-Ausgaben insgesamt (und BIP-Anteil) überschätzt; Anteile des Wirtschafts- und Hochschulsektors bzgl. Durchführung über-, Staats- und PNP-Sektor unterschätzt; Finanzierungsanteile vom OECD-Sekretariat angepasst. 7) Nationale Ergebnisse, vom Sekretariat an OECD-Normen angepasst. Überwiegend ohne Ausgaben für Investitionen; Staatssektor nur mit Bundes- ausgaben berücksichtigt. Finanzierungsanteil des Staates unterschätzt.

Hinweis: Für die internationale Vergleichbarkeit sind die Angaben der OECD-Veröffentlichung „Main Science and Technology Indicators 2003/2“ ent- nommen. Nationale Angaben in anderen Tabellen sind z.T. aktueller, was zu geringfügigen Abweichungen führen kann.

Quelle: OECD (Main Science and Technologie Indicators 2003/2) und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 694 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 26: Staatlich finanzierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Staaten der Europäischen Union

– Haushaltssoll in Mio. € –

Forschungsziel 1) Belgien Dänemark Deutsch- Griechen- Spanien Frank- Irland land land reich

2000 endgültiges SOLL

1. Erforschung und Nutzung der irdischen Umwelt 14 15 297 15 83 76 1

2. Infrastrukturmaßnahmen und Raum- gesamtplanung 16 22 269 20 27 96 3

3. Umweltschutz 51 33 560 13 112 239 5

4. Schutz und Förderung der menschlichen Gesundheit 23 24 558 23 202 735 13

5. Erzeugung, Verteilung und rationelle Nutzung der Energie 39 24 570 6 152 664 –

6. Landwirtschaftliche Produktivität und Technologie 42 148 410 27 176 321 47

7. Industrielle Produktivität und Technologie 321 76 1 999 54 662 838 70

8. Gesellschaftliche Strukturen und Beziehungen 63 133 592 16 24 98 23

9. Weltraumforschung und -nutzung 169 33 741 4 231 1 437 –

10. Allgemeine Hochschulforschungsmittel 273 463 6 274 179 895 2 345 63

11. Nicht zielorientierte Forschung 340 212 2 712 31 307 2 942 104

12. Sonstige zivile Forschung 66 – 17 1 52 343 –

13. Verteidigung 5 7 1 308 3 1 264 2 960 –

Ausgaben insgesamt 1 423 1 189 16 308 391 4 187 13 092 329

darunter zivile FuE 1 418 1 182 15 000 388 2 923 10 132 329 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 695 – Drucksache 15/3300

– Haushaltssoll in Mio. € – Großbri- Italien Luxem- Nieder- Österreich Portugal Finnland Schweden tannien EU15 Euro-Zone Europäische burg lande und 12 2) Union Nordirland

110 . 24 29 20 21 31 145 881 689 .

18 . 87 24 20 27 76 187 892 607 .

168 . 114 25 32 29 26 260 1 666 1 348 .

457 . 108 30 38 88 25 1 545 3 868 2 274 .

302 . 89 5 10 84 108 51 2 105 1 922 .

142 . 90 40 100 69 35 420 2 066 1 464 .

1 045 . 386 76 106 360 102 62 6 156 5 917 .

238 . 79 26 31 70 106 373 1 872 1 261 .

587 . 90 0 2 27 63 255 3 639 3 288 .

2 875 . 1 358 763 258 330 953 2 148 19 176 15 612 .

755 . 315 177 54 159 – 1 370 9 476 7 895 .

– . 135 0 31 – 215 40 901 646 .

59 . 76 0 11 17 133 3 340 9 183 5 704 .

6 756 28 2 951 1 197 714 1 279 1 873 10 194 61 909 48 655 .

6 697 28 2 875 1 197 703 1 262 1 739 6 854 52 726 42 951 . ▼ Drucksache 15/3300 – 696 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 26: Staatlich finanzierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Staaten der Europäischen Union

– Haushaltssoll in Mio. € –

Forschungsziel 1) Belgien Dänemark Deutsch- Griechen- Spanien Frank- Irland land land reich

2001 endgültiges SOLL 3)

1. Erforschung und Nutzung der irdischen Umwelt 12 . 298 12 . 112 11

2. Infrastrukturmaßnahmen und Raum- gesamtplanung 11 . 283 10 . 93 10

3. Umweltschutz 39 . 532 17 . 421 6

4. Schutz und Förderung der menschlichen Gesundheit 20 . 681 29 . 843 15

5. Erzeugung, Verteilung und rationelle Nutzung der Energie 40 . 577 5 . 572 –

6. Landwirtschaftliche Produktivität und Technologie 36 . 409 23 . 308 88

7. Industrielle Produktivität und Technologie 395 . 2 052 34 . 916 58

8. Gesellschaftliche Strukturen und Beziehungen 78 . 767 24 . 118 15

9. Weltraumforschung und -nutzung 170 . 794 1 . 1 427 –

10. Allgemeine Hochschulforschungsmittel 281 . 6 620 191 . 3 144 69

11. Nicht zielorientierte Forschung 349 . 2 741 41 . 2 887 104

12. Sonstige zivile Forschung 60 . 9 3 . 336 –

13. Verteidigung 3 . 1 214 2 . 3 385 –

Ausgaben insgesamt 1 498 . 16 978 392 . 14 561 378

darunter zivile FuE 1 494 . 15 764 391 . 11 176 378 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 697 – Drucksache 15/3300

– Haushaltssoll in Mio. € – Großbri- Italien Luxem- Nieder- Österreich Portugal Finnland Schweden tannien EU15 Euro-Zone Europäische burg lande und 12 2) Union Nordirland

158 . 30 31 14 17 8 163 965 . .

35 . 120 25 63 29 81 213 1 028 . .

192 . 123 21 37 29 19 289 1 869 . .

590 . 98 41 56 87 15 1 572 4 324 . .

307 . 94 9 7 77 64 52 1 984 . .

152 . 100 36 104 75 51 426 2 108 . .

1 249 . 426 127 80 370 56 63 6 591 . .

369 . 92 28 29 75 180 383 2 318 . .

616 . 77 2 5 29 55 261 3 701 . .

3 693 . 1 429 850 277 350 891 2 207 21 370 . .

739 . 334 193 69 190 345 1 518 10 022 . .

– . 151 38 29 – – 46 767 . .

340 . 69 – 10 21 303 3 855 10 471 . .

8 441 36 3 144 1 400 778 1 350 2 068 11 047 67 555 ..

8 101 36 3 075 1 400 768 1 329 1 766 7 193 57 084 . .

1) Entsprechend der Systematik zur Analyse und zum Vergleich der wissenschaftlichen Programme und Haushalte (NABS 1992). 2) Eurozone. 3) EU 15 von Eurostat geschätzt.

Quelle: Eurostat Drucksache 15/3300 – 698 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 27: Staatlich finanzierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Staaten der Europäischen Union nach verschiedenen Kriterien

– Haushaltssoll – Staatlich finanzierte Ausgaben Jahr Belgien Dänemark Deutsch- Griechen- Spanien Frankreich Irland land 1) land

1. a) Gesamtausgaben 1991 857 791 14 360 152 2 313 13 356 116 4) für FuE 1992 882 764 15 395 142 2 321 13 197 130 in Millionen ECU/€ 2) 1993 990 757 16 206 160 2 052 13 482 137 (jeweilige Preise und 1994 1 033 836 16 072 178 1 993 13 592 129 4) 4) Wechselkurse) 1995 1 113 976 16 885 259 2 169 13 262 162 1996 1 172 1 029 5) 16 860 293 2 273 13 239 188 1997 1 215 1 078 15 940 324 2 449 12 456 206 1998 1 287 1 141 15 909 312 2 935 12 623 209 1999 1 382 1 216 16 322 366 3 328 12 892 249 2000 1 423 1 189 16 308 391 4 187 13 092 329 2001 1 498 . 16 978 392 . 14 561 378 2002 1 521 5) . 17 146 5) 392 5) . 15 609 5) .

4) 1. b) Ausgaben für zivile FuE 1991 855 786 12 783 150 1 922 8 537 116 4) in Millionen ECU/€ 2) 1992 880 760 13 851 140 1 979 8 502 130 (jeweilige Preise und 1993 988 753 14 826 157 1 792 8 991 137 Wechselkurse) 1994 1 031 832 14 696 175 1 780 9 098 129 1995 1 108 972 15 356 4) 255 1 942 9 286 4) 162 1996 1 166 1 024 5) 15 182 289 2 026 9 302 188 1997 1 208 1 073 14 414 320 1 969 9 319 206 1998 1 281 1 135 14 516 308 2 085 9 672 209 1999 1 377 1 210 14 963 362 2 472 9 960 249 2000 1 418 1 182 15 000 388 2 923 10 132 329 2001 1 494 . 15 764 391 . 11 176 378 2002 1 517 5) . 16 232 5) 388 5) . 11 825 5) .

2. Durchschnittliche jährliche Steigerung der FuE-Ausgaben (in %) 3)

a) Gesamtausgaben 1991 bis (2000) 2001 +5,7 (+4,6) +1,7 +9,9 (+6,8) +0,9 +12,5

b) Ausgaben für zivile FuE 1991 bis (2000) 2001 +5,7 (+4,6) +2,1 +10,0 (+4,8) +2,7 +12,5 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 699 – Drucksache 15/3300

– Haushaltssoll – Großbri- Europä- Italien Luxemburg Nieder- Österreich Portugal Finnland Schwedentannien Euro- EU 15 ische lande und Zone Union Nordirland

7 028 . 2 016 840 251 951 2 457 4) 7 125 42 238 52 610 1 646 7 564 . 2 103 919 358 860 2 451 4) 6 838 43 872 53 926 1 762 5 845 . 2 207 1 049 355 782 2 058 6 906 43 266 52 987 2 047 4) 5 380 . 2 248 1 171 345 852 4) 2 018 6 702 42 994 52 550 2 026 5 153 5) . 2 402 1 201 372 969 2 098 4) 6) 6 726 43 946 6) 53 747 6) 2 298 5 644 . 2 497 1 151 446 958 2 299 6) 7 077 44 720 55 126 6) 2 591 6 244 . 2 624 1 128 481 1 197 . 8 511 44 265 55 878 6) 2 664 6 114 . 2 795 1 183 538 1 242 1 722 8 437 45 171 56 472 2 552 6 079 . 2 982 1 208 644 1 275 1 725 9 374 46 800 59 115 2 441 5) 6 756 28 2 951 1 197 714 1 279 1 873 10 194 48 655 61 909 . 8 441 36 3 144 1 400 778 1 350 2 068 11 047 53 107 5)6) 67 555 6) . . 46 5) 3 391 5) 1 283 5) 898 5) 1 392 5) 2 221 5) . . 69 163 6) .

6 472 . 1 946 840 249 937 1 785 4) 3 974 34 806 41 352 1 646 7 030 . 2 027 919 355 847 1 855 4) 4 031 36 659 43 306 1 762 5 347 . 2 129 1 049 354 766 1 574 3 971 36 537 42 835 2 047 4) 4 903 . 2 170 1 171 340 834 4) 1 637 4 097 36 326 42 891 2 026 4 690 5) . 2 324 1 201 367 949 1 660 4) 6) 4 300 37 641 6) 44 572 6) 2 298 5 471 . 2 417 1 151 441 938 1 819 6) 4 443 38 572 45 859 6) 2 591 5 969 . 2 540 1 128 475 1 179 . 5 172 38 726 46 573 6) 2 664 5 951 . 2 700 1 208 531 1 225 1 597 5 334 39 686 47 751 2 552 6 003 . 2 910 1 281 633 1 258 1 598 5 811 41 469 50 087 2 441 5) 6 697 28 2 875 1 197 703 1 262 1 739 6 854 42 951 52 726 . 8 101 36 3 075 1 400 768 1 329 1 766 7 193 46 800 5)6) 57 084 6) . . 46 5) 3 334 5) 1 283 5) 891 5) 1 370 5) 1 817 5) . . 58 502 6) .

+1,8 . +4,5 +5,2 +12,0 +3,6 -1,7 +4,5 +2,3 +2,5 .

+2,3 . +4,7 +5,2 +11,9 +3,6 -0,1 +6,1 +3,0 +3,3 . ▼ Drucksache 15/3300 – 700 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 27: Staatlich finanzierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Staaten der Europäischen Union nach verschiedenen Kriterien

– Haushaltssoll– Staatlich finanzierte Ausgaben Jahr Belgien Dänemark Deutsch- Griechen- Spanien Frankreich Irland land 1) land

3. Gesamtausgaben für FuE 1991 85,6 153,6 179,5 14,6 59,4 228,4 32,9 je Einwohner in € 1992 87,8 147,9 191,0 13,5 59,5 224,6 36,6 (jeweilige Preise und 1993 98,2 146,0 199,6 15,2 52,5 228,5 38,3 Wechselkurse) 1994 102,1 160,7 197,4 16,8 50,9 229,5 36,0 1995 109,8 186,6 206,8 24,4 55,3 223,2 45,0 1996 115,4 195,6 205,9 27,4 57,9 222,0 51,8 1997 119,4 204,0 194,3 30,1 62,2 208,2 56,3 1998 126,1 215,2 193,9 28,8 74,4 210,2 56,3 1999 135,2 228,6 198,8 33,6 84,0 213,8 66,3 2000 138,9 222,7 198,4 35,8 104,9 216,1 86,6 2001 145,7 . 206,2 35,9 . 239,0 98,2

4. Anteil der Gesamt- 1991 0,52 0,73 1,00 0,21 6) 0,52 1,35 0,30 4) ausgaben 1992 0,51 0,67 0,99 0,18 6) 0,50 1,27 0,31 für FuE am Bruttoinlands- 1993 0,54 0,64 0,97 0,20 6) 0,48 1,24 0,32 7) produkt (in %) 1994 0,52 0,65 0,91 0,21 6) 0,47 1,19 0,28 1995 0,53 0,71 0,90 4) 0,29 0,49 1,12 4) 0,32 1996 0,55 0,71 5) 0,90 0,30 0,47 1,08 0,33 1997 0,56 0,72 0,86 0,30 0,49 1,00 0,29 1998 0,57 0,74 0,83 0,29 0,56 0,97 0,27 1999 0,59 0,75 0,83 0,31 0,59 0,95 0,28 2000 0,57 0,68 5) 0,80 0,34 0,69 5) 0,98 0,31 2001 0,58 5) . 0,82 5) 0,30 5) . 0,99 5) 0,33 6) 2002 0,58 5) . 0,81 5) 0,28 5) . 1,04 5) .

5. Durchschnittliche jährliche 1991 Steigerung des Brutto- bis 7) inlandsprodukts (in %) 2001 +4,0 +4,4 +3,3 +10,5 +6,6 +3,4 +11,8 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 701 – Drucksache 15/3300

– Haushaltssoll – Großbri- Europä- Italien Luxemburg Nieder- Österreich Portugal Finnland Schwedentannien Euro- EU 15 ische lande und Zone Union Nordirland

123,8 . 133,8 107,5 25,4 189,7 285,1 4) 124,0 142,6 143,2 – 133,0 . 138,5 116,1 35,9 170,6 282,8 4) 118,7 147,3 146,0 – 102,5 . 144,3 131,3 35,6 154,4 236,0 4) 119,7 144,6 142,9 – 94,0 . 146,2 145,8 34,5 167,4 229,8 115,9 143,2 141,3 – 89,9 . 155,4 149,2 37,1 189,7 237,7 4) 116,0 146,0 144,1 – 98,3 . 160,8 142,8 44,4 186,9 260,0 4) 121,9 148,1 6) 147,4 6) – 108,6 . 168,1 139,7 47,7 232,9 . 146,2 146,2 6) 149,0 6) – 106,2 . 178,0 146,4 53,1 241,0 194,6 144,6 148,9 150,2 – 105,5 . 188,6 149,3 63,3 246,9 194,7 160,1 153,9 156,8 – 117,0 62,9 185,4 147,6 69,8 247,1 211,1 173,8 159,4 163,7 – 145,7 81,7 196,0 172,2 75,5 260,1 232,5 187,9 173,2 177,9 –

0,75 . 0,82 0,61 0,38 0,95 1,23 0,85 0,91 6) 0,91 6) – 0,80 . 0,81 0,63 0,47 1,03 1,24 4) 0,83 0,90 6) 0,90 6) – 0,69 . 0,79 0,66 0,48 1,06 1,25 0,84 0,88 6) 0,88 6) – 0,62 . 0,76 0,70 0,45 1,01 4) 1,16 0,76 0,84 6) 0,83 6) – 0,61 5) . 0,76 0,67 0,45 0,98 1,14 4)6) 0,78 0,82 6) 0,82 6) – 0,58 . 0,77 0,63 0,51 0,95 1,11 6) 0,76 0,80 0,80 6) – 0,61 . 0,79 0,62 0,51 1,11 . 0,73 0,77 0,77 6) – 0,57 . 0,79 0,64 0,54 1,08 0,81 0,66 0,76 0,74 – 0,55 . 0,80 0,65 0,60 1,06 0,76 0,69 0,75 0,74 – 0,66 . 0,74 5) 0,63 0,62 0,98 0,75 5) 0,69 0,77 6) 0,75 6) – 0,69 5) . 0,79 0,66 5) 0,63 5) 1,00 5) 0,88 5) 0,69 5) 0,78 6) 0,77 6) – . . 0,76 5) 0,59 5) 0,70 5) 1,00 5) ....–

+5,1 . +5,3 +4,0 +7,7 +4,9 +3,9 +5,4 . . –

1) Ab 1991 einschließlich Neue Länder und Berlin-Ost. 2) Bis 1998 ECU = Europäische Rechnungseinheit; durchschnittlicher Wechselkurs 1998: 1 ECU = 1,97 DM, ab 1999 €. 3) Nach Umrechnung in ECU bzw. € errechnet. 4) Zeitreihenbruch. 5) Vorläufig. 6) Schätzung von Eurostat bzw. OECD bzw. nationale Schätzung. 7) Berechnungsbasis: Euro bzw. nationale Währungen in jeweiligen Preisen.

Quelle: Eurostat, OECD und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 702 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 28: Patente und Lizenzen *) in den Zahlungsbilanzen ausgewählter Länder **)

– Mio. US-$ –

Staat1999 2000 2001 2002

Belgien und Luxemburg Einnahmen 775 779 887 . Ausgaben 1 114 918 1 246 . Saldo -339 -139 -359 .

Deutschland Einnahmen 3 110 2 900 3 290 3 770 Ausgaben 5 140 5 570 5 440 5 060 Saldo -2 030 -2 670 -2 150 -1 290

Finnland Einnahmen 648 886 584 559 Ausgaben 375 565 534 604 Saldo +273 +321 +50 -45

Frankreich Einnahmen 1 920 2 310 2 600 3 240 Ausgaben 2 350 2 040 1 890 1 960 Saldo -430 +270 +710 -1 280

Griechenland Einnahmen 13 5 14 13 Ausgaben 205 203 225 288 Saldo -192 -198 -211 -275

Großbritannien und Nordirland Einnahmen 8 090 7 980 8 270 7 700 Ausgaben 6 540 6 140 6 130 5 990 Saldo +1 550 +1 840 +2 140 +1 710

Irland Einnahmen 417 504 185 249 Ausgaben 7 346 7 899 9 468 10 347 Saldo -6 929 -7 395 -9 283 -10 098

Italien Einnahmen 560 560 440 540 Ausgaben 1 380 1 200 1 310 1 270 Saldo -820 -640 -870 -730

Niederlande Einnahmen 2 435 2 171 1 740 1 962 Ausgaben 3 463 2 505 2 321 2 612 Saldo -1 028 -334 -581 -650

Österreich Einnahmen 120 162 138 111 Ausgaben 625 566 756 1 053 Saldo -505 -404 -618 -942 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 703 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 28: Patente und Lizenzen *) in den Zahlungsbilanzen ausgewählter Länder **)

– Mio. US-$ –

Staat 1999 2000 2001 2002

Portugal Einnahmen 25 29 25 32 Ausgaben 303 276 249 294 Saldo -278 -247 -224 -262

Schweden Einnahmen 1 386 1 275 1 427 1 505 Ausgaben 1 147 900 860 888 Saldo +239 +375 +567 +617

Spanien Einnahmen 343 421 365 370 Ausgaben 1 864 1 681 1 678 1 810 Saldo -1 521 -1 260 -1 313 -1 440

EU-Länder insgesamt 1) Einnahmen 19 842 19 982 19 965 20 051 Ausgaben 31 852 30 463 32 107 32 176 Saldo -12 101 -10 481 -12 142 -12 125

Japan Einnahmen 8 190 10 230 10 460 10 420 Ausgaben 9 850 11 010 11 100 11 020 Saldo -1 660 -780 -640 -600

Kanada Einnahmen 1 544 1 759 1 755 1 689 Ausgaben 3 339 3 750 3 688 3 651 Saldo -1 765 -1 991 -1 933 -1 962

USA Einnahmen 36 670 43 230 41 100 44 140 Ausgaben 13 110 16 470 16 710 19 260 Saldo +26 560 +26 760 +24 390 +24 880

) * Abgrenzung gemäß IMF, „Balance of Payments Statistics“ (2002), einschl. Gebühren für Verfahren, Warenzeichen, Design, Urheberrechte u. ä.; Erhebungsverfahren und Definitionen uneinheitlich. ) ** Der Saldo der technologischen Zahlungsbilanz spiegelt im Wesentlichen Finanzierungsvorgänge beim grenzüberschreitenden Technologietrans- fer innerhalb multinationaler Unternehmen wieder. 1) Einschließlich des Handels innerhalb der EU. Ohne Dänemark (Daten nicht verfügbar).

Quelle: International Monetary Fund (IMF): „Balance of Payments Statistics Yearbook 2002“, Part 1 und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 704 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 29: In Forschung und Entwicklung tätiges Personal nach Personalgruppen und Sektoren

– in Vollzeitäquivalenten – davon Sektor (OECD-Abgrenzung)Jahr insgesamt Forscher Technisches Sonstiges Personal Personal

1. Wirtschaftssektor 1) 1993 293 774 128 956 81 952 82 863 1995 283 316 129 370 78 155 75 791 1997 286 270 132 686 79 016 74 569 1998 288 090 133 529 5) 79 518 5) 75 043 5) 1999 306 693 150 149 80 165 76 378 2000 312 490 153 026 5) 81 654 5) 77 810 5) 2001 307 257 157 836 74 144 75 277

2. Hochschulsektor 2) 1993 . . . . 1995 100 674 64 434 13 636 22 604 1997 100 645 65 704 13 369 21 573 1998 100 080 65 973 12 929 21 179 1999 101 471 66 695 12 666 22 110 2000 100 790 67 087 12 151 21 551 2001 101 443 67 962 18 618 16 541 1999 71 435 37 846 17 535 16 054 2000 71 454 37 667 17 599 16 188 2001 6) 71 906 38 587 17 355 15 964

3. Staatssektor 3) 1993 4) 71 363 34 011 20 668 16 684 1995 75 148 37 324 20 380 17 444 1997 73 495 37 402 19 364 16 729 1998 73 369 38 210 18 618 16 541 1999 71 435 37 846 17 535 16 054 2000 71 454 37 667 17 599 16 188 2001 6) 71 906 38 587 17 355 15 964

4. insgesamt 1993 . . . . 1995 459 138 231 128 112 171 115 839 1997 460 410 235 792 111 749 112 869 1998 461 539 237 712 111 065 112 763 1999 479 599 254 690 110 366 114 542 2000 484 734 257 780 111 404 115 549 2001 480 606 264 385 103 450 112 771 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 705 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 29: In Forschung und Entwicklung tätiges Personal nach Personalgruppen und Sektoren

– in Vollzeitäquivalenten – davon Sektor (OECD-Abgrenzung)Jahr insgesamt Forscher Technisches Sonstiges Personal Personal

darunter: ostdeutsche Länder und Berlin 1. Wirtschaftssektor 1) 1993 31 998 . . . 1995 32 611 19 768 5 402 7 443 1997 35 725 21 356 7 238 7 131 1998 35 636 21 310 5) 7 200 5) 7 126 5) 1999 35 546 20 981 7 625 6 940 2000 36 220 21 370 5) 7 790 5) 7 060 5) 2001 36 903 22 325 7 330 7 250

2. Hochschulsektor 1993 . . . . 1995 24 601 15 484 3 214 5 901 1997 24 133 15 785 2 986 5 362 1998 23 592 15 455 2 812 5 325 1999 23 293 15 465 2 625 5 203 2000 23 032 15 415 2 494 5 122 2001 23 238 15 615 2 495 5 128

3. Staatssektor 3) 6) 1993 4) 18 058 9 687 4 404 3 967 1995 20 782 11 481 4 894 4 407 1997 20 183 11 463 4 588 4 132 1998 20 139 11 838 4 368 3 933 1999 20 021 11 884 4 281 3 856 2000 19 951 11 641 4 372 3 938 2001 20 521 12 486 4 228 3 807

4. insgesamt 1993 4) . . . . 1995 77 994 46 733 13 510 17 751 1997 80 041 48 604 14 813 16 625 1998 79 367 48 603 14 380 16 384 1999 78 860 48 330 14 531 15 999 2000 79 203 48 426 14 657 16 120 2001 80 662 50 426 14 053 16 185

1) Gerade Jahre geschätzt. 2) Angaben zum Hochschulsektor auf der Basis des hauptberuflichen Personals der privaten und staatlichen Hochschulen (IST) berechnet nach dem zwischen der Kultusministerkonferenz, dem Wissenschaftsrat, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Statistischen Bundes- amt vereinbarten Verfahren. Aufgrund der Änderung des Erhebungsverfahrens der Hochschulpersonalstatistik kam es ab 1992 vermutlich zu Unter- erfassungen beim Drittmittelpersonal, so dass von 1992 bis 1994 keine zuverlässigen Daten zum FuE-Personal der alten Länder und damit insgesamt vorgelegt werden können. 3) Staatliche Einrichtungen sowie überwiegend vom Staat finanzierte private wissenschaftliche Institutionen ohne Erwerbszweck; ab 1993 Berichts- kreiserweiterung. Im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen wurde der PNP-Sektor in den Staatssektor einbezogen. 4) Revidiert. 5) Nach dem Anteilswert des Vorjahres geschätzt. 6) Aufteilung zwischen Technischem Personal und Sonstiges Personal geschätzt.

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Statistisches Bundesamt und Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 706 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 30: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach der Wirtschaftsgliederung

– in Vollzeitäquivalenten –

1999 2001 2002 2) davon in davon in Wirtschaftsgliederung *) ins- Unter- 1) ins- Unter- 1) ins- gesamt nehmen IfG gesamt nehmen IfG gesamt

A,B Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei u. Fischzucht 1 202 1 186 16 1 028 1 012 17 1 050 C Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden 363 356 7 201 194 7 190 D Verarbeitendes Gewerbe 272 965 269 718 3 247 274 539 270 546 3 993 270 980 DA Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung 2 481 2 301 180 2 776 2 604 173 2 790 DB,DC Textil-, Bekleidungs- u. Ledergewerbe 2 449 1 443 1 006 2 972 1 112 1 860 2 980 DD,DE Holz-, Papier-, Verlags- u. Druckgewerbe 1 608 1 463 143 1 281 1 137 144 1 140 DF Kokerei, Mineralölv., H. v. Brutstoffen 390 384 5 593 589 5 600 DG Chemische Industrie 44 158 44 103 55 42 057 42 001 56 41 920 DH H. v. Gummi- u. Kunststoffwaren 6 891 6 504 387 5 873 5 616 256 5 910 DI Glasgewerbe, Keramik, V. v. Steinen u. Erden 2 788 2 561 227 2 613 2 374 239 2 630 DJ Metallerz. u. -bearb., H. v. Metallerzeug- nissen 8 995 8 431 564 8 894 8 334 560 8 710 DK Maschinenbau 37 585 37 104 481 37 237 36 730 507 35 840 DL H. v. Bürom., DV-Geräten u. -Einr., Elektrot., FuO 72 268 72 132 137 79 785 79 651 134 75 660 DM Fahrzeugbau 90 970 90 919 51 88 321 88 272 49 90 680 DN H. v. Möbeln, Schmuck, Musikinstr. usw., Recycl. 2 388 2 376 12 2 137 2 127 10 2 120 E Energie- u. Wasserversorgung 601 452 149 356 220 136 360 F Baugewerbe 1 039 1 016 24 619 589 30 540 I Verkehr u. Nachrichtenübermittlung 5 235 5 225 10 8 057 8 057 – 8 060 K Grundstücks- und Wohnungswesen, Dienstleistungen für Unternehmen usw. 23 099 22 527 573 20 775 20 277 497 19 920 O Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen 149 91 58 129 70 59 140 G,H,J,L-N Restliche Abschnitte 2 038 2 038 – 1 553 1 553 – 1 380

insgesamt 306 693 302 609 4 084 307 257 302 519 4 738 302 600

*) Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993. 1) Institutionen für Gemeinschaftsforschung und experimentelle -entwicklung. 2) Vorläufiges Endergebnis.

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 707 – Drucksache 15/3300

Tabelle 31: FuE-Personal in Unternehmen*) nach Personalgruppen und nach der Wirtschaftsgliederung

– in Vollzeitäquivalenten – 1999 davon Wirtschaftsgliederung**) ins- Sonstiges gesamt Forscher 1) Techniker Personal

A,B Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei u. Fischzucht 1 186 365 307 514 C Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden 356 168 103 86 D Verarbeitendes Gewerbe 269 718 128 105 72 553 69 061 DA Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung 2 301 853 871 577 DB Textil- u. Bekleidungsgewerbe 1 376 560 433 383 DC Ledergewerbe 67 30 19 17 DD Holzgewerbe (ohne H. v. Möbeln) 384 172 109 103 DE Papier-, Verlags- u. Druckgewerbe 1 079 493 298 288 DF Kokerei, Mineralölv., H. v. Brutstoffen 384 109 109 166 DG Chemische Industrie 44 103 12 295 18 933 12 874 24.4 H. v. pharmazeutischen Erzeugnissen 15 232 5 337 6 179 3 716 DH H. v. Gummi- u. Kunststoffwaren 6 504 3 014 1 842 1 648 DI Glasgewerbe, Keramik, V. v. Steinen u. Erden 2 561 982 701 878 DJ Metallerz. u. -bearb., H. v. Metallerzeugnissen 8 431 3 489 2 743 2 199 27 Metallerz. u. -bearbeitung 2 133 837 721 575 28 H. v. Metallerzeugnissen 6 299 2 652 2 022 1 625 DK Maschinenbau 37 104 18 346 10 302 8 456 29.1 - 5 Maschinenbau ohne H. v. Waffen u. Hausgeräten 35 072 17 337 9 741 7 994 29.7 H. v. Haushaltsgeräten a. n. g. 1 503 778 398 326 DL H. v. Bürom., DV-Geräten u. -Einr., Elektrot., FuO 72 132 45 151 13 759 13 221 30 H. v. Büromasch., DV-Geräten u. -Einr. 6 364 4 630 857 878 31 H. v. Geräten d. Elektrizitätserz., -verteilung u. ä. 11 619 6 374 2 944 2 300 32 Rundfunk-, Fernseh- u. Nachrichtentechnik 35 491 22 697 6 022 6 771 33 Medizin-, Meß-, Steuer- u. Regelungstechn., Optik 18 658 11 450 3 936 3 271 DM Fahrzeugbau 90 919 41 624 21 649 27 646 34 H. v. Kraftwagen u. Kraftwagenteilen 72 759 31 378 16 599 24 782 35 Sonstiger Fahrzeugbau 18 159 10 246 5 049 2 864 35.3 Luft- u. Raumfahrzeugbau 14 991 8 331 4 454 2 206 DN H. v. Möbeln, Schmuck, Musikinstr. usw., Recycl. 2 376 985 785 606 E Energie- u. Wasserversorgung 452 260 94 97 F Baugewerbe 1 016 620 237 159 I Verkehr u. Nachrichtenübermittlung 5 225 3 631 889 705 K Grundst.- u. Wohn.-wesen usw. Dienstl. für Untern. 22 527 13 631 4 436 4 459 73 Forschung u. Entwicklung 8 830 4 989 2 050 1 790 74 Erbringung v. Dienstleistungen für Untern. 4 697 3 013 679 1 005 O Erbringung v. sonst. öffentl. u. persönl. Dienstl. 91 59 20 11 G,H,J,L-N Restliche Abschnitte 2 038 950 533 555 insgesamt 302 609 147 788 79 174 75 647 darunter in KMU 2) 54 788 28 851 13 959 11 979 ▼ Drucksache 15/3300 – 708 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 31: FuE-Personal in Unternehmen *) nach Personalgruppen und nach der Wirtschaftsgliederung – in Vollzeitäquivalenten – 2001 davon Wirtschaftsgliederung**) insgesamt Sonstiges Forscher 1) Techniker Personal A,B Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei u. Fischzucht 1 012 218 251 543 C Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden 194 80 66 47 D Verarbeitendes Gewerbe 270 546 135 527 67 264 67 755 DA Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung 2 604 1 069 921 613 DB Textil- u. Bekleidungsgewerbe 991 425 290 276 DC Ledergewerbe 122 20 58 44 DD Holzgewerbe (ohne H. v. Möbeln) 287 130 81 76 DE Papier-, Verlags- u. Druckgewerbe 850 346 263 240 DF Kokerei, Mineralölv., H. v. Brutstoffen 589 260 175 153 DG Chemische Industrie 42 001 12 495 17 642 11 864 24.4 H. v. pharmazeutischen Erzeugnissen 15 512 5 840 6 214 3 459 DH H. v. Gummi- u. Kunststoffwaren 5 616 2 574 1 561 1 482 DI Glasgewerbe, Keramik, V. v. Steinen u. Erden 2 374 1 023 699 652 DJ Metallerz. u. -bearb., H. v. Metallerzeugnissen 8 334 3 579 2 615 2 138 27 Metallerz. u. -bearbeitung 2 202 888 783 530 28 H. v. Metallerzeugnissen 6 132 2 691 1 832 1 608 DK Maschinenbau 36 730 18 165 9 870 8 694 29.1 - 5 Maschinenbau ohne H. v. Waffen u. Hausgeräten 34 747 17 120 9 328 8 299 29.7 H. v. Haushaltsgeräten a. n. g. 1 576 869 421 286 DL H. v. Bürom., DV-Geräten u. -Einr., Elektrot., FuO 79 651 49 969 15 205 14 477 30 H. v. Büromasch., DV-Geräten u. -Einr. 4 730 3 718 579 433 31 H. v. Geräten d. Elektrizitätserz., -verteilung u. ä. 12 801 6 992 3 200 2 608 32 Rundfunk-, Fernseh- u. Nachrichtentechnik 37 027 23 922 6 202 6 902 33 Medizin-, Meß-, Steuer- u. Regelungstechn., Optik 25 094 15 337 5 223 4 533 DM Fahrzeugbau 88 272 44 569 17 186 26 517 34 H. v. Kraftwagen u. Kraftwagenteilen 75 161 36 787 14 237 24 136 35 Sonstiger Fahrzeugbau 13 111 7 782 2 949 2 381 35.3 Luft- u. Raumfahrzeugbau 10 387 6 109 2 457 1 821 DN H. v. Möbeln, Schmuck, Musikinstr. usw., Recycl. 2 127 902 697 528 E Energie- u. Wasserversorgung 220 131 39 50 F Baugewerbe 589 390 109 90 I Verkehr u. Nachrichtenübermittlung 8 057 5 188 1 434 1 435 K Grundst.- u. Wohn.-wesen usw. Dienstl. für Untern. 20 277 12 848 3 345 4 084 73 Forschung u. Entwicklung 7 379 4 464 1 297 1 618 74 Erbringung v. Dienstleistungen für Untern. 3 335 2 080 485 770 O Erbringung v. sonst. öffentl. u. persönl. Dienstl. 70 44 16 10 G,H,J,L-N Restliche Abschnitte 1 553 729 417 407 insgesamt 302 519 155 155 72 941 74 423 darunter in KMU 2) 54 193 29 434 13 155 11 603

*) Ohne Institutionen für Gemeinschaftsforschung. **) Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993. 1) Einschließlich Führungskräfte der FuE-Verwaltung. 2) Kleine und mittlere Unternehmen (unter 500 Beschäftigte).

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 709 – Drucksache 15/3300

Tabelle 32: FuE-Personal in Institutionen für Gemeinschaftsforschung und experimentelle -entwicklung nach Personalgruppen und nach der Wirtschaftsgliederung – in Vollzeitäquivalenten – 1999 davon Wirtschaftsgliederung *) Sonstiges insgesamt Forscher 1) Techniker Personal A,B Land- und Forstwirtschaft, Fischerei u. Fischzucht 16 9 6 1 C Bergbau u. Gewinnung v. Steinen und Erden 73 – 5 D Verarbeitendes Gewerbe 3 247 1 806 859 581 DA Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung 180 115 35 30 DB, DC Textil-, Bekleidungs- und Ledergewerbe 1 006 526 376 104 DD, DE Holz-, Papier-, Verlags- und Druckgewerbe 143 59 34 51 DF Kokerei, Mineralölv., H. v. Brutstoffen 5 XXX DG Chemische Industrie 55 31 8 17 DH H. v. Gummi- und Kunststoffwaren 387 265 63 59 DI Glasgewerbe, Keramik, V. v. Steinen und Erden 227 87 84 55 DJ Metallerz. u. -bearb., H. v. Metallerzeugnissen 564 277 142 146 DK Maschinenbau 481 306 84 91 DL H. v. Bürom., DV-Geräten u. -Einr., Elektrot., FuO 137 102 21 14 DM Fahrzeugbau 51 30 10 11 DN H. v. Möbeln, Schmuck, Musikinstr. usw., Recycl. 12 XXX E Energie- und Wasserversorgung 149 83 24 42 F Baugewerbe 24 XXX I Verkehr und Nachrichtenübermittlung 10 XXX K Grundst.- u. Wohn.-wesen usw. Dienstl. für Untern. 573 397 85 91 O Erbringung v. sonst. öffentl. u. persönl. Dienstl. 58 XXX G, H, J, L-N Restliche Abschnitte –– – –

insgesamt 4 084 2 361 991 731 ▼ Drucksache 15/3300 – 710 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 32: FuE-Personal in Institutionen für Gemeinschaftsforschung und experimentelle -entwicklung nach Personalgruppen und nach der Wirtschaftsgliederung

– in Vollzeitäquivalenten – 2001 davon Wirtschaftsgliederung *) insgesamt Forscher 1) Techniker Sonstiges Personal

A,B Land- und Forstwirtschaft, Fischerei u. Fischzucht 17 10 7 1 C Bergbau u. Gewinnung v. Steinen und Erden 73– 5 D Verarbeitendes Gewerbe 3 993 2 193 1 101 700 DA Ernährungsgewerbe, Tabakverarbeitung 173 95 36 41 DB, DC Textil-, Bekleidungs- und Ledergewerbe 1 860 991 642 227 DD, DE Holz-, Papier-, Verlags- und Druckgewerbe 144 58 29 57 DF Kokerei, Mineralölv., H. v. Brutstoffen 5 XX X DG Chemische Industrie 56 27 20 9 DH H. v. Gummi- und Kunststoffwaren 256 169 41 47 DI Glasgewerbe, Keramik, V. v. Steinen und Erden 239 93 88 58 DJ Metallerz. u. -bearb., H. v. Metallerzeugnissen 560 302 146 112 DK Maschinenbau 507 333 65 110 DL H. v. Bürom., DV-Geräten u. -Einr., Elektrot., FuO 134 88 24 23 DM Fahrzeugbau 49 29 10 10 DN H. v. Möbeln, Schmuck, Musikinstr. usw., Recycl. 10 XX X E Energie- und Wasserversorgung 136 82 21 33 F Baugewerbe 30 XX X I Verkehr und Nachrichtenübermittlung ––– – K Grundst.- u. Wohn.-wesen usw. Dienstl. für Untern. 497 332 61 105 O Erbringung v. sonst. öffentl. u. persönl. Dienstl. 59 XX X G, H, J, L-N Restliche Abschnitte ––– –

insgesamt 4 738 2 681 1 203 854

*) Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993. 1) Einschließlich Führungskräfte der FuE-Verwaltung.

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 711 – Drucksache 15/3300

Tabelle 33: Personal der Hochschulen nach Personalgruppen und Wissenschaftszweigen *)

– in Vollzeitäquivalenten – davon Jahr 1) Personal Zentrale Natur- Ingenieur- Agrar- Geistes- und Art der Nachweisung i= insgesamt insgesamt Einrich- wissen- wissen- Medizin2) wissen- Sozialwissen- w= weiblich tungen schaften schaften schaften schaften

Wissenschaftliches und 1993 i 142 282 5 112 31 372 25 596 32 541 4 733 42 929 künstlerisches Personal w 28 816 1 427 4 310 1 786 9 465 1 076 10 753 1995 i 146 412 4 693 31 865 25 989 35 412 5 014 43 439 w 30 705 1 186 4 526 1 946 10 593 1 230 11 224 1997 i 146 356 4 721 31 665 25 594 36 056 4 754 43 566 w 31 830 1 251 4 582 2 246 10 996 1 178 11 577 1999 i 149 371 4 795 31 733 25 999 37 231 4 831 44 782 w 34 064 1 330 4 908 2 506 11 650 1 334 12 336 2000 i 149 501 4 893 31 286 25 962 37 451 4 858 45 053 w 35 150 1 430 4 955 2 668 12 029 1 370 12 698 2001 i 151 003 4 890 31 617 25 443 38 539 4 856 45 659 w 37 238 1 487 5 361 2 795 12 786 1 411 13 398

darunter: 1993 i 34 871 843 6 775 6 834 8 676 1 396 10 348 ostdeutsche Länder w 9 899 304 1 248 819 3 348 376 3 805 und Berlin 1995 i 36 770 849 7 386 7 145 8 686 1 495 11 209 w 9 983 311 1 313 830 3 206 410 3 914 1997 i 35 600 706 7 105 6 881 8 603 1 303 11 003 w 9 581 276 1 207 832 3 092 367 3 808 1999 i 35 629 697 6 853 6 604 8 983 1 245 11 248 w 9 873 282 1 208 876 3 273 340 3 895 2000 i 35 475 737 6 849 6 542 8 999 1 232 11 118 w 9 966 305 1 225 947 3 296 345 3 850 2001 i 35 435 775 6 868 6 290 9 086 1 144 11 274 w 10 291 314 1 296 926 3 436 323 3 996

darunter: 1993 i 5) ...... FuE-Personal 1995 i 64 434 – 20 888 13 743 8 072 2 970 18 760 hier: Forscher 3) 4) w 11 987 – 2 967 1 029 2 415 729 4 847 1997 i 65 704 – 21 111 13 860 8 437 2 903 19 393 w 12 716 – 3 055 1 216 2 573 719 5 153 1999 i 66 695 – 20 884 13 901 9 415 2 830 19 662 w 13 714 – 3 230 1 340 2 946 781 5 416 2000 i 67 087 – 20 602 14 032 9 574 2 885 19 994 w 14 229 – 3 263 1 442 3 075 814 5 635 2001 i 67 962 – 20 650 13 823 10 049 2 935 20 507 w 15 224 – 3 501 1 519 3 334 853 6 017 ▼ Drucksache 15/3300 – 712 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 33: Personal der Hochschulen nach Personalgruppen und Wissenschaftszweigen *)

– in Vollzeitäquivalenten –

davon Jahr 1) Personal Zentrale Natur- Ingenieur- Agrar- Geistes- und Art der Nachweisung i=insgesamt insgesamt Einrich- wissen- wissen- Medizin 2) wissen- Sozialwissen- w=weiblich tungen schaften schaften schaften schaften

darunter: 1993 i ...... ostdeutsche Länder w ...... und Berlin 1995 i 15 484 – 4 560 3 923 1 677 808 4 518 w 3 685 – 811 456 619 222 1 578 1997 i 15 785 – 4 564 3 931 1 942 744 4 607 w 3 753 – 775 475 698 210 1 594 1999 i 15 465 – 4 260 3 611 2 134 705 4 755 w 3 847 – 751 479 778 193 1 647 2000 i 15 417 – 4 260 3 663 2 103 700 4 685 w 3 881 – 762 530 770 196 1 622 2001 i 15 615 – 4 282 3 589 2 187 645 4 915 w 4 088 – 808 528 827 182 1 742

Verwaltungs-, technisches 1993 224 286 86 130 18 069 15 238 87 954 5 524 11 372 und sonstiges Personal 1995 221 147 49 833 17 951 14 504 123 000 5 356 10 503 1997 218 309 49 503 17 425 14 561 121 698 4 946 10 176 1999 218 629 49 576 17 040 14 357 122 184 4 912 10 560 2000 214 747 48 696 16 449 14 008 120 511 4 669 10 416 2001 213 563 48 495 16 017 13 608 120 985 4 559 9 901

darunter: 1993 i 57 860 13 795 3 812 3 718 32 350 1 846 2 341 ostdeutsche Länder w 43 083 8 316 2 503 1 715 27 421 1 261 1 867 und Berlin 1995 i 56 449 13 134 4 065 4 007 31 255 1 630 2 359 w 41 662 8 109 2 620 1 743 26 151 1 159 1 880 1997 i 52 813 12 824 3 652 3 954 28 810 1 326 2 249 w 38 885 7 788 2 316 1 710 24 361 917 1 793 1999 i 51 948 12 226 3 485 3 814 28 976 1 167 2 282 w 38 327 7 367 2 231 1 688 24 416 822 1 805 2000 i 50 680 12 053 3 349 3 747 28 124 1 181 2 228 w 37 204 7 202 2 121 1 661 23 639 836 1 746 2001 i 50 162 11 930 3 285 3 624 28 016 1 112 2 195 w 36 838 7 193 2 073 1 613 23 478 765 1 718 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 713 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 33: Personal der Hochschulen nach Personalgruppen und Wissenschaftszweigen *)

– in Vollzeitäquivalenten –

davon Jahr 1) Personal Zentrale Natur- Ingenieur- Agrar- Geistes- und Art der Nachweisung i= insgesamt insgesamt Einrich- wissen- wissen- Medizin 2) wissen- Sozialwissen- w= weiblich tungen schaften schaften schaften schaften

darunter: FuE-Personal 1993 i 5) ...... hier: Technisches und 1995 i 36 240 – 8 197 6 039 16 522 2 040 3 443 Sonstiges Personal 3) w 23 547 – 4 563 2 057 12 969 1 290 2 668 1997 i 34 942 – 7 828 5 966 16 044 1 891 3 213 w 22 583 – 4 340 2 018 12 546 1 173 2 506 1999 i 34 776 – 7 518 5 863 16 530 1 726 3 139 w 22 670 – 4 201 2 063 12 911 1 067 2 428 2000 i 33 702 – 7 239 5 757 15 831 1 688 3 188 w 21 874 – 4 008 2 038 12 307 1 063 2 458 2001 i 33 481 – 6 995 5 647 16 137 1 639 3 062 w 21 766 – 3 876 2 005 12 523 1 012 2 349

darunter: 1993 i ...... ostdeutsche Länder w ...... und Berlin 1995 i 9 115 – 1 820 1 747 4 096 692 761 w 6 459 – 1 173 760 3 427 492 606 1997 i 8 347 – 1 611 1 752 3 675 583 728 w 5 870 – 1 022 758 3 107 403 580 1999 i 7 828 – 1 486 1 631 3 488 462 761 w 5 540 – 951 722 2 939 325 602 2000 i 7 616 – 1 405 1 571 3 448 488 704 w 5 382 – 890 696 2 898 345 552 2001 i 7 624 – 1 396 1 629 3 451 442 704 w 5 353 – 881 725 2 892 304 551

Hauptberufliches 1993 366 568 91 242 49 441 40 834 120 495 10 256 54 301 Hochschulpersonal 1995 367 559 54 526 49 816 40 493 158 412 10 370 53 942 insgesamt 1997 364 665 54 224 49 090 40 155 157 757 9 700 53 742 1999 368 000 54 371 48 773 40 356 159 415 9 743 55 342 2000 364 248 53 588 47 735 39 970 157 961 9 526 55 469 2001 364 566 53 385 47 634 39 050 159 524 9 414 55 560 ▼ Drucksache 15/3300 – 714 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 33: Personal der Hochschulen nach Personalgruppen und Wissenschaftszweigen *)

– in Vollzeitäquivalenten –

Jahr 1) davon i= insge- Personal Zentrale Natur- Ingenieur- Agrar- Geistes- und 2) Art der Nachweisung samt insgesamt Einrich- wissen- wissen- Medizin wissen- Sozialwissen- w= weiblich tungen schaften schaften schaften schaften

darunter: ostdeutsche Länder 1993 92 731 14 638 10 587 10 552 41 026 3 241 12 688 und Berlin 1995 93 219 13 983 11 451 11 152 39 941 3 125 13 568 1997 88 413 13 530 10 757 10 834 37 413 2 629 13 251 1999 87 577 12 922 10 338 10 418 37 956 2 412 13 530 2000 86 155 12 790 10 198 10 289 37 122 2 412 13 346 2001 85 597 12 705 10 153 9 914 37 102 2 255 13 469

darunter: FuE-Personal 3) 4) 19935) ...... 1995 100 674 – 29 085 19 782 24 594 5 009 22 204 1997 100 646 – 28 939 19 826 24 480 4 794 22 605 1999 101 471 – 28 402 19 764 25 945 4 556 22 801 2000 100 790 – 27 841 19 789 25 405 4 573 23 182 2001 101 443 – 27 645 19 470 26 186 4 573 23 569

darunter: ostdeutsche Länder 1993 ...... und Berlin 1995 24 601 – 6 381 5 669 5 776 1 500 5 278 1997 24 132 – 6 176 5 684 5 614 1 326 5 333 1999 23 294 – 5 746 5 242 5 622 1 168 5 516 2000 23 032 – 5 665 5 234 5 551 1 188 5 392 2001 23 238 – 5 677 5 219 5 640 1 086 5 616

*) Hauptberufliches Personal der privaten und staatlichen Hochschulen (ohne Praktikanten und Auszubildende). Teilzeitbeschäftigte wurden mit dem Faktor 0,5 in Vollzeitäquivalente umgerechnet. 1) Bis 2001 IST. 2) Ab 1995 Medizin einschließlich Zentrale Einrichtungen der Hochschulkliniken. 3) Das FuE-Personal wird nach dem zwischen der Kultusministerkonferenz, dem Wissenschaftsrat, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Statistischen Bundesamt vereinbarten Verfahren berechnet. Den internationalen Richtlinien entsprechend geht das Personal der Zentralen Einrichtungen dabei nicht in das FuE-Personal ein. 4) Einschließlich Stipendiaten der (Post-) Graduiertenförderung. 5) Aufgrund der Änderung des Erhebungsverfahrens der Hochschulpersonalstatistik kam es ab 1993 vermutlich zu Untererfassungen beim Drittmittelpersonal, so dass von 1993 bis 1994 keine zuverlässigen Daten zum FuE-Personal vorgelegt werden können.

Quelle: Statistisches Bundesamt und Bundesministerium für Bildung und Forschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 715 – Drucksache 15/3300

Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen *)

– in Vollzeitäquivalenten –

Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

1. Helmholtz-Zentren (Großforschungseinrichtungen) 1993 i 22 392 100 10 135 45,3 12 257 54,7 w 5 753 100 1 340 23,3 4 413 76,7 1995 i 22 399 100 10 771 48,1 11 628 51,9 w 5 998 100 1 558 26,0 4 440 74,0 1997 i 21 908 100 10 702 48,8 11 206 51,2 w 5 920 100 1 689 28,5 4 231 71,5 1998 i 22 008 100 11 099 50,4 10 909 49,6 w 5 945 100 1 791 30,1 4 154 69,9 1999 i 21 543 100 11 038 51,2 10 505 48,8 w 5 900 100 1 847 31,3 4 053 68,7 2000 i 21 699 100 10892 50,2 10 807 49,8 w 6 154 100 1 799 29,2 4 355 70,8 2001 i 20 731 100 10 381 50,1 10 350 49,9 w 6 084 100 1 899 31,2 4 185 68,8

darunter FuE-Personal 2) 1993 i 22 336 100 10 100 45,2 12 236 54,8 w 5 734 100 1 335 23,3 4 399 76,7 1995 i 22 326 100 10 742 48,1 11 584 51,9 w 5 984 100 1 556 26,0 4 428 74,0 1997 i 21 834 100 10 672 48,9 11 162 51,1 w 5 906 100 1 686 28,5 4 220 71,5 1998 i 21 936 100 11 069 50,5 10 867 49,5 w 5 931 100 1 789 30,2 4 142 69,8 1999 i 21 468 100 10 999 51,2 10 469 48,8 w 5 886 100 1 842 31,3 4 044 68,7 2000 i 21 624 100 10 850 50,2 10 774 49,8 w 6 134 100 1 793 29,2 4 341 70,8 2001 i 20 657 100 10 341 50,1 10 316 49,9 w 6 070 100 1 894 31,2 4 176 68,8 ▼ Drucksache 15/3300 – 716 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen *)

– in Vollzeitäquivalenten –

Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

2. Max-Planck-Institute 1993 i 9 335 100 4 034 43,2 5 301 56,8 (100% FuE) w 3 517 100 769 21,9 2 748 78,1 1995 i 9 900 100 4 412 44,6 5 488 55,4 w 3 781 100 849 22,5 2 932 77,5 1997 i 9 587 100 4 151 43,3 5 436 56,7 w 3 734 100 863 23,1 2 871 76,9 1998 i 9 715 100 4 304 44,3 5 412 55,7 w 3 737 100 895 23,9 2 842 76,1 1999 i 9 225 100 4 020 43,6 5 205 56,4 w 3 458 100 907 26,2 2 551 73,8 2000 i 9 275 100 4 079 44,0 5 196 56,0 w 3 731 100 953 25,5 2 778 74,5 2001 i 9 428 100 4 253 45,1 5 175 54,9 w 3 748 100 1 027 27,4 2 721 72,6

3. Fraunhofer-Institute 1993 i 5 965 100 3 878 65,0 2 087 35,0 (100% FuE) w 1 581 100 483 30,6 1 098 69,4 1995 i 6 229 100 4 008 64,3 2 222 35,7 w 1 633 100 489 29,9 1 144 70,1 1997 i 6 311 100 4 130 65,4 2 181 34,6 w 1 665 100 537 32,3 1 128 67,7 1998 i 6 682 100 4 335 64,9 2 347 35,1 w 1 774 100 581 32,8 1 193 67,2 1999 i 6 968 100 4 491 64,5 2 477 35,5 w 1 893 100 640 33,8 1 253 66,2 2000 i 7 261 100 4 704 64,8 2 557 35,2 w 1 917 100 704 36,7 1 213 63,3 2001 i 8 867 100 5 768 65,1 3 099 34,9 w 2 406 100 919 38,2 1 487 61,8 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 717 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen *)

– in Vollzeitäquivalenten –

Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

4. Einrichtungen der 1993 i 10 617 100 5 334 50,2 5 283 49,8 Leibniz-Gemeinschaft w 4 819 100 1 448 30,0 3 371 70,0 1995 i 11 273 100 5 798 51,4 5 476 48,6 w 5 119 100 1 596 31,2 3 523 68,8 1997 i 11 098 100 5 876 52,9 5 223 47,1 w 5 186 100 1 779 34,3 3 407 65,7 1998 i 10 911 100 5 817 53,3 5 094 46,7 w 5 028 100 1 754 34,9 3 274 65,1 1999 i 10 673 100 5 743 53,8 4 930 46,2 w 4 680 100 1 568 33,5 3 113 65,5 2000 i 10 363 100 5 531 53,4 4 832 46,6 w 4 666 100 1 618 34,7 3 048 65,3 2001 i 10 328 100 5 538 53,6 4 790 46,4 w 4 753 100 1 690 35,6 3 063 64,4

darunter FuE-Personal 2) 1993 i 9 024 100 4 633 51,3 4 391 48,7 w 4 123 100 1 195 29,0 2 928 71,0 1995 i 9 751 100 5 074 52,0 4 678 48,0 w 4 430 100 1 322 29,8 3 108 70,2 1997 i 9 572 100 5 149 53,8 4 423 46,2 w 4 476 100 1 506 33,6 2 970 66,4 1998 i 9 309 100 5 064 54,4 4 246 45,6 w 4 328 100 1 476 34,1 2 852 65,9 1999 i 9 152 100 5 025 54,9 4 127 45,1 w 3 992 100 1 308 32,7 2 684 67,3 2000 i 8 975 100 4 892 54,5 4 083 45,5 w 4 031 100 1 379 34,2 2 652 65,8 2001 i 8 902 100 4 876 54,8 4 026 45,2 w 4 088 100 1 423 34,8 2 665 65,2 ▼ Drucksache 15/3300 – 718 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen *)

– in Vollzeitäquivalenten –

Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

5.Öffentliche Einrichtungen 1993 i 28 358 100 11 565 40,8 16 793 59,2 (ohne Bibliotheken, Archive, w 10 888 100 2 437 22,4 8 451 77,6 Museen; ohne Einrichtungen 1995 i 28 519 100 12 066 42,3 16 454 57,7 der Leibniz-Gemeinschaft) w 10 957 100 2 576 23,5 8 381 76,5 1997 i 27 142 100 11 684 43,0 15 458 57,0 w 10 326 100 2 613 25,3 7 713 74,7 1998 i 26 315 100 11 419 43,4 14 897 56,6 w 10 090 100 2 559 25,4 7 531 74,6 1999 i 25 451 100 11 331 44,5 14 120 55,5 w 9 739 100 2 730 28,0 7 009 72,0 2000 i 24 911 100 11 130 44,7 13 781 55,3 w 9 535 100 2 572 27,0 6 963 73,0 2001 i 24 420 100 11 230 46,0 13 190 54,0 w 9 395 100 2 685 28,6 6 710 71,4

darunter FuE-Personal 2) 1993 i 12 452 100 5 099 40,9 7 353 59,1 w 4 808 100 1 071 22,3 3 737 77,7 1995 i 13 052 100 5 520 42,3 7 532 57,7 w 5 121 100 1 183 23,1 3 938 76,9 1997 i 12 458 100 5 419 43,5 7 039 56,5 w 4 770 100 1 178 24,7 3 592 75,3 1998 i 12 243 100 5 321 43,5 6 924 56,5 w 4 796 100 1 175 24,5 3 621 75,5 1999 i 11 311 100 5 159 45,6 6 152 54,4 w 4 465 100 1 255 28,1 3 210 71,9 2000 i 11 463 100 5 070 44,2 6 393 55,8 w 4 554 100 1 188 26,1 3 366 73,9 2001 i 10 889 100 5 069 46,6 5 820 53,4 w 4 375 100 1 222 27,9 3 153 72,1 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 719 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen *)

– in Vollzeitäquivalenten –

Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

6. Wissenschaftliche Bibliotheken, 1993 i 10 880 100 3 734 34,3 7 146 65,7 Archive und Museen (ohne w 5 909 100 1 933 32,7 3 976 67,3 Einrichtungen der 1995 i 10 889 100 3 911 35,9 6 978 64,1 Leibniz-Gemeinschaft) w 6 228 100 2 079 33,4 4 149 66,6 1997 i 10 666 100 4 171 39,1 6 496 60,9 w 6 052 100 2 283 37,7 3 769 62,3 1998 i 9 990 100 3 990 39,9 6 000 60,1 w 5 574 100 2 184 39,2 3 390 60,8 1999 i 10 177 100 4 106 40,3 6 073 59,7 w 5 738 100 2 231 38,9 3 507 61,1 2000 i 9 304 100 3 724 40,0 5 580 60,0 w 5 166 100 1 992 38,6 3 174 61,4 2001 i 9 641 100 3 867 40,1 5 774 59,9 w 5 315 100 2 045 38,5 3 270 61,5

darunter FuE-Personal 2) 1993 i 3 715 100 1 024 27,6 2 691 72,4 w 1 731 100 459 26,5 1 272 73,5 1995 i 3 274 100 1 041 31,8 2 233 68,2 w 1 617 100 481 29,7 1 136 70,3 1997 i 3 354 100 1 111 33,1 2 243 66,9 w 1 646 100 521 31,7 1 125 68,3 1998 i 2 510 100 887 35,3 1 624 64,7 w 1 229 100 409 33,3 820 66,7 1999 i 2 512 100 927 36,9 1 585 63,1 w 1 272 100 459 36,1 813 63,9 2000 i 2 251 100 880 39,1 1 371 60,9 w 1 120 100 405 36,2 715 63,8 2001 i 2 304 100 846 36,7 1 458 63,3 w 1 141 100 397 34,8 744 65,2 ▼ Drucksache 15/3300 – 720 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen *)

– in Vollzeitäquivalenten –

Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

7. Sonstige Forschungs- 1993 i 9 821 100 6 027 61,4 3 794 38,6 einrichtungen 3) w 3 647 100 1 396 38,3 2 251 61,7 1995 i 13 031 100 7 910 60,7 5 121 39,3 w 4 913 100 1 957 39,8 2 956 60,2 1997 i 12 696 100 8 261 65,1 4 435 34,9 w 4 557 100 1 957 42,9 2 600 57,1 1998 i 13 845 100 9 057 65,4 4 787 34,6 w 4 982 100 2 181 43,8 2 801 56,2 1999 i 13 399 100 8 873 66,2 4 526 33,8 w 4 888 100 2 215 45,3 2 673 54,7 2000 i 12 990 100 8 771 67,5 4 219 32,5 w 4 748 100 2 253 47,5 2 495 52,5 2001 i 12 869 100 8 688 67,5 4 181 32,5 w 4 823 100 2 305 47,8 2 518 52,2

darunter FuE-Personal 2) 1993 i 8 540 100 5 245 61,4 3 295 38,6 w 3 123 100 1 200 38,4 1 923 61,6 1995 i 10 531 100 6 480 61,5 4 051 38,5 w 3 958 100 1 621 40,9 2 337 59,1 1997 i 10 380 100 6 771 65,2 3 609 34,8 w 3 723 100 1 622 43,6 2 101 56,4 1998 i 10 974 100 7 230 65,9 3 745 34,1 w 3 963 100 1 752 44,2 2 211 55,8 1999 i 10 799 100 7 225 66,9 3 574 33,1 w 3 907 100 1 802 46,1 2 105 53,9 2000 i 10 600 100 7 189 67,8 3 411 32,2 w 3 837 100 1 835 47,8 2 002 52,2 2001 i 10 859 100 7 434 68,5 3 425 31,5 w 3 977 100 1 938 48,7 2 039 51,3 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 721 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen *)

– in Vollzeitäquivalenten –

Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

8. insgesamt 1993 i 97 365 100 44 705 45,9 52 660 54,1 (Summe 1. bis 7. ) w 36 110 100 9 804 27,2 26 306 72,8 1995 i 102 240 100 48 874 47,8 53 366 52,2 w 38 626 100 11 102 28,7 27 524 71,3 1997 i 99 406 100 48 973 49,3 50 433 50,7 w 37 439 100 11 721 31,3 25 718 68,7 1998 i 99 464 100 50 019 50,3 49 445 49,7 w 37 133 100 11 945 32,2 25 188 67,8 1999 i 97 435 100 49 671 51,0 47 763 49,0 w 36 290 100 12 133 33,4 24 157 66,6 2000 i 95 802 100 48 830 51,0 46 972 49,0 w 35 917 100 11 891 33,1 24 026 66,9 2001 i 96 284 100 49 725 51,6 46 559 48,4 w 36 524 100 12 570 34,4 23 954 65,6

darunter: westdeutsche Länder ohne Berlin 1993 i 70 107 100 31 250 44,6 38 857 55,4 w 24 312 100 6 165 25,4 18 147 74,6 1995 i 72 308 100 33 385 46,2 38 923 53,8 w 25 068 100 6 718 26,8 18 350 73,2 1997 i 70 385 100 33 348 47,4 37 037 52,6 w 24 305 100 7 002 28,8 17 303 71,2 1998 i 70 160 100 34 061 48,5 36 099 51,5 w 23 976 100 7 122 29,7 16 854 70,3 1999 i 67 612 100 33 229 49,1 34 383 50,9 w 22 954 100 7 115 31,0 15 839 69,0 2000 i 67 750 100 33 464 49,4 34 286 50,6 w 23 515 100 7 310 31,1 16 205 68,9 2001 i 67 543 100 33 381 49,4 34 162 50,6 w 23 689 100 7 486 31,6 16 203 68,4 ▼ Drucksache 15/3300 – 722 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen*)

– in Vollzeitäquivalenten – Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

ostdeutsche Länder und Berlin 1993 i 26 876 100 13 281 49,4 13 595 50,6 w 11 629 100 3 584 30,8 8 045 69,2 1995 i 29 597 100 15 276 51,6 14 321 48,4 w 13 406 100 4 310 32,1 9 096 67,9 1997 i 28 634 100 15 363 53,7 13 271 46,3 w 12 969 100 4 641 35,8 8 328 64,2 1998 i 29 065 100 15 809 54,4 13 256 45,6 w 13 059 100 4 777 36,6 8 282 63,4 1999 i 29 444 100 16 197 55,0 13 247 45,0 w 13 172 100 4 943 37,5 8 229 62,5 2000 i 27 667 100 15 129 54,7 12 538 45,3 w 12 236 100 4 511 36,9 7 725 63,1 2001 i 28 369 100 16 115 56,8 12 254 43,2 w 12 675 100 5 019 39,6 7 656 60,4

darunter FuE-Personal 2) 1993 i 71 362 100 34 011 47,7 37 351 52,3 w 24 615 100 6 511 26,5 18 104 73,5 1995 i 75 148 100 37 324 49,7 37 824 50,3 w 26 536 100 7 504 28,3 19 032 71,7 1997 i 73 495 100 37 402 50,9 36 093 49,1 w 25 919 100 7 913 30,5 18 006 69,5 1998 i 73 375 100 38 210 52,1 35 165 47,9 w 25 758 100 8 077 31,4 17 681 68,6 1999 i 71 435 100 37 846 53,0 33 589 47,0 w 24 874 100 8 213 33,0 16 661 67,0 2000 i 71 454 100 37 667 52,7 33 787 47,3 w 25 324 100 8 257 32,6 17 067 67,4 2001 i 71 906 100 38 587 53,7 33 319 46,3 w 25 805 100 8 820 34,2 16 985 65,8 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 723 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen*)

– in Vollzeitäquivalenten – Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

darunter: westdeutsche Länder ohne Berlin 1993 i 52 941 100 24 158 45,6 28 783 54,4 w 17 186 100 4 086 23,8 13 100 76,2 1995 i 54 035 100 25 633 47,4 28 402 52,6 w 17 646 100 4 510 25,6 13 136 74,4 1997 i 52 945 100 25 690 48,5 27 255 51,5 w 17 335 100 4 835 27,9 12 500 72,1 1998 i 53 006 100 26 233 49,5 26 773 50,5 w 17 240 100 4 888 28,4 12 352 71,6 1999 i 51 058 100 25 730 50,4 25 328 49,6 w 16 495 100 5 003 30,3 11 492 69,7 2000 i 51 137 100 25 808 50,5 25 329 49,5 w 16 961 100 5 146 30,3 11 815 69,7 2001 i 51 020 100 25 876 50,7 25 144 49,3 w 17 200 100 5 322 30,9 11 878 69,1

ostdeutsche Länder und Berlin 1993 i 18 058 100 9 687 53,6 8 371 46,4 w 7 266 100 2 372 32,6 4 894 67,4 1995 i 20 782 100 11 481 55,2 9 301 44,8 w 8 690 100 2 874 33,1 5 816 66,9 1997 i 20 183 100 11 463 56,8 8 720 43,2 w 8 423 100 3 002 35,6 5 421 64,4 1998 i 20 139 100 11 838 58,8 8 301 41,2 w 8 421 100 3 144 37,3 5 277 62,7 1999 i 20 021 100 11 884 59,4 8 137 40,6 w 8 226 100 3 140 38,2 5 086 61,8 2000 i 19 951 100 11 641 58,3 8 310 41,7 w 8 210 100 3 041 37,0 5 169 63,0 2001 i 20 521 100 12 486 60,8 8 035 39,2 w 8 450 100 3 435 40,7 5 015 59,3 ▼ Drucksache 15/3300 – 724 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen*)

– in Vollzeitäquivalenten – Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

nachrichtlich: Bundeseinrichtungen mit 1993 i 20 428 100 7 944 38,9 12 484 61,1 FuE-Aufgaben w 7 808 100 1 675 21,5 6 133 78,5 1995 i 19 975 100 7 984 40,0 11 992 60,0 w 7 651 100 1 688 22,1 5 963 77,9 1997 i 19 160 100 7 891 41,2 11 269 58,8 w 7 279 100 1 760 24,2 5 519 75,8 1998 i 18 594 100 7 708 41,5 10 887 58,5 w 7 071 100 1 699 24,0 5 372 76,0 1999 i 17 743 100 7 549 42,5 10 194 57,5 w 6 779 100 1 818 26,8 4 961 73,2 2000 i 17 532 100 7 426 42,4 10 106 57,6 w 6 750 100 1 690 25,0 5 060 75,0 2001 i 17 104 100 7 543 44,1 9 561 55,9 w 6 497 100 1 787 27,5 4 710 72,5

darunter FuE-Personal 2) 1993 i 8 900 100 3 474 39,0 5 426 61,0 w 3 429 100 718 20,9 2 711 79,1 1995 i 9 607 100 3 891 40,5 5 716 59,5 w 3 786 100 819 21,6 2 967 78,4 1997 i 9 489 100 4 016 42,3 5 473 57,7 w 3 624 100 856 23,6 2 768 76,4 1998 i 8 985 100 3 810 42,4 5 175 57,6 w 3 488 100 823 23,6 2 665 76,4 1999 i 8 162 100 3 624 44,4 4 538 55,6 w 3 218 100 884 27,5 2 334 72,5 2000 i 8 341 100 3 546 42,5 4 795 57,5 w 3 337 100 813 24,4 2 524 75,6 2001 i 7 763 100 3 523 45,4 4 240 54,6 w 3 119 100 837 26,8 2 282 73,2 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 725 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen*)

– in Vollzeitäquivalenten – Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

Landes- und kommunale 1993 i 9 523 100 4 401 46,2 5 122 53,8 Einrichtungen mit FuE-Aufgaben w 3 756 100 907 24,1 2 849 75,9 (einschl. der Leibniz-Gemeinschaft) 1995 i 10 183 100 4 901 48,1 5 280 51,9 w 4 014 100 1 059 26,4 2 955 73,6 1997 i 9 528 100 4 557 47,8 4 970 52,2 w 3 743 100 1 039 27,8 2 704 72,2 1998 i 9 340 100 4 540 48,6 4 800 51,4 w 3 019 100 860 28,5 2 159 71,5 1999 i 9 193 100 4 605 50,1 4 585 49,9 w 2 960 100 912 30,8 2 048 69,2 2000 i 8 595 100 4 300 50,0 4 292 50,0 w 3 322 100 1 033 31,1 2 289 68,9 2001 i 8 474 100 4 237 50,0 4 235 50,0 w 3 461 100 1 058 30,6 2 403 69,4

darunter FuE-Personal 2) 1993 i 4 986 100 2 310 46,3 2 676 53,7 w 2 009 100 488 24,3 1 521 75,7 1995 i 4 890 100 2 336 47,8 2 555 52,2 w 1 978 100 516 26,1 1 462 73,9 1997 i 4 389 100 2 089 47,6 2 299 52,4 w 1 805 100 497 27,5 1 308 72,5 1998 i 4 443 100 2 106 47,4 2 338 52,6 w 1 308 100 352 26,9 956 73,1 1999 i 4 386 100 2 154 49,1 2 231 50,9 w 1 247 100 371 29,8 876 70,2 2000 i 4 145 100 2 020 48,7 2 127 51,3 w 1 687 100 505 29,9 1 182 70,1 2001 i 4 154 100 2 017 48,5 2 138 51,5 w 1 777 100 529 29,8 1 248 70,2 ▼ Drucksache 15/3300 – 726 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 34: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Personalgruppen*)

– in Vollzeitäquivalenten – Technisches und Jahr 1) insgesamt Forscher Sonstiges Personal Art der Einrichtung i= insgesamt w= weiblich Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %

Institute an Hochschulen 1993 i 4 694 100 2 673 56,9 2 021 43,1 w 1 802 100 587 32,6 1 215 67,4 1995 i 5 033 100 2 957 58,8 2 076 41,2 w 1 938 100 673 34,7 1 265 65,3 1997 i 5 058 100 3 109 61,5 1 950 38,5 w 2 050 100 798 38,9 1 252 61,1 1998 i 5 333 100 3 306 62,0 2 027 38,0 w 2 109 100 800 37,9 1 309 62,1 1999 i 5 390 100 3 375 62,6 2 016 37,4 w 2 146 100 824 38,4 1 322 61,6 2000 i 5 285 100 3 356 63,5 1 929 36,5 w 2 096 100 859 41,0 1 237 59,0 2001 i 5 113 100 3 238 63,3 1 875 36,7 w 2 082 100 861 41,4 1 221 58,6

darunter FuE-Personal 2) 1993 i 4 322 100 2 453 56,8 1 869 43,2 w 1 661 100 538 32,4 1 123 67,6 1995 i 4 546 100 2 645 58,2 1 901 41,8 w 1 765 100 607 34,4 1 158 65,6 1997 i 4 498 100 2 779 61,8 1 718 38,2 w 1 824 100 704 38,6 1 120 61,4 1998 i 4 622 100 2 881 62,3 1 742 37,7 w 1 819 100 674 37,1 1 145 62,9 1999 i 4 723 100 2 974 63,0 1 749 37,0 w 1 890 100 717 37,9 1 173 62,1 2000 i 4 586 100 2 934 64,0 1 652 36,0 w 1 821 100 739 40,6 1 082 59,4 2001 i 4 405 100 2 787 63,3 1 618 36,7 w 1 787 100 712 39,8 1 075 60,2

*) Staatssektor (OECD-Abgrenzung). 1) Personalstand jeweils am 30. Juni (IST). 1993 teilweise revidiert. 2) Je nach Art der wissenschaftlichen Einrichtung erfolgt die Beschäftigung des Personals ganz oder teilweise in FuE. 3) 1995 Erweiterung des Berichtskreises.

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 727 – Drucksache 15/3300

Tabelle 35: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Institutionen und Wissenschaftszweigen

– in Vollzeitäquivalenten – davon

Art der Einrichtung Jahr 1) insgesamt Naturwissen- Ingenieur- Medizin Agrarwissen- Geistes- und schaften wissen- schaften Sozialwissen- schaften schaften

1. Helmholtz-Zentren 1991 21 355 15 857 4 264 1 235 XX (Großforschungseinrichtungen) 1995 22 399 13 816 6 520 1 876 XX 1997 21 908 12 278 7 524 1 972 XX 1998 22 008 12 466 7 353 1 989 XX 1999 21 543 12 220 7 053 2 078 XX 2000 21 699 11 909 7 313 2 275 XX 2001 20 731 10 854 7 472 2 138 XX

darunter: FuE-Personal 2) 1991 21 355 15 893 4 122 1 235 XX 1995 22 326 13 742 6 520 1 876 XX 1997 21 834 12 204 7 524 1 972 XX 1998 21 936 12 393 7 353 1 989 XX 1999 21 468 12 151 7 053 2 078 XX 2000 21 624 11 836 7 313 2 276 XX 2001 20 657 10 780 7 472 2 138 XX

2. Max-Planck-Institute 1991 8 960 6 127 215 1 793 – 825 1995 9 900 7 945 – 860 – 1 095 1997 9 587 7 660 – 934 – 940 1998 9 715 7 726 – 960 – 944 1999 9 225 7 102 – 1 093 – 993 2000 9 275 7 165 – 1 007 – 1 056 2001 9 428 7 173 – 1 013 – 1 177

3. Fraunhofer-Institute 1991 4 890 861 3 737 XX X (100% FuE) 1995 6 229 1 073 4 617 XX X 1997 6 311 1 306 4 441 XX X 1998 6 682 1 446 4 683 XX X 1999 6 968 1 743 5 006 XX X 2000 7 261 1 651 5 372 X 82 X 2001 8 867 3 020 5 553 103 XX ▼ Drucksache 15/3300 – 728 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 35: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Institutionen und Wissenschaftszweigen

– in Vollzeitäquivalenten – davon

Art der Einrichtung Jahr 1) insgesamt Naturwissen- Ingenieur- Medizin Agrarwissen- Geistes- und schaften wissen- schaften Sozialwissen- schaften schaften

4. Einrichtungen der 1991 6 144 1 646 X 1 297 X 2 253 Leibniz-Gemeinschaft 1995 11 273 5 369 X 1 264 X 2 792 1997 11 098 5 336 X 1 276 X 2 802 1998 10 911 5 226 X 1 255 X 2 890 1999 10 673 5 189 X 1 191 X 2 576

2000 10 363 5 123 X 1 097 X 2 319 2001 10 328 5 089 X 1 158 X 2 192

darunter: FuE-Personal 2) 1991 4 675 1 012 X 1 230 X 1 907 1995 9 751 4 910 X 1 203 X 2 225 1997 9 572 4 740 X 1 220 X 2 277 1998 9 309 4 578 X 1 141 X 2 394 1999 9 152 4 567 X 1 078 X 2 115 2000 8 975 4 544 X 989 X 1 926 2001 8 902 4 513 X 1 069 X 1 760

5. Öffentliche Einrichtungen (ohne 1991 22 370 9 478 3 117 2 537 5 888 1 350 Bibliotheken, Archive, Museen; 1995 28 519 11 070 4 419 2 091 8 390 2 551 ohne Einrichtungen der Leibniz- 1997 27 142 10 120 4 312 2 077 8 205 2 429 Gemeinschaft) 1998 26 315 9 622 3 845 2 149 8 127 2 571 1999 25 451 9 589 3 476 2 132 7 845 2 412 2000 24 911 9 708 3 022 2 034 7 756 2 391 2001 24 420 9 599 2 820 2 083 7 632 2 286

darunter: FuE-Personal 2) 1991 12 461 3 893 2 193 1 136 4 239 1 000 1995 13 052 3 058 2 182 773 5 486 1 553 1997 12 458 2 877 2 297 710 5 131 1 442 1998 12 243 2 740 1 999 837 5 115 1 555 1999 11 311 2 632 1 575 808 4 923 1 376 2000 11 463 3 231 1 027 771 4 957 1 477 2001 10 889 2 948 926 770 4 860 1 385 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 729 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 35: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Instutitionen und Wissenschaftszweigen

– in Vollzeitäquivalenten – davon

Art der Einrichtung Jahr 1) insgesamt Naturwissen- Ingenieur- Medizin Agrarwissen- Geistes- und schaften wissen- schaften Sozialwissen- schaften schaften

6. Wissenschaftliche Bibliotheken, 1991 8 349 XXX X8 219 Archive und Museen (ohne 1995 10 889 417 XX X10 226 Einrichtungen der Leibniz- 1997 10 666 421 XX X9 913 Gemeinschaft) 1998 9 990 540 XX X9 092 1999 10 177 537 XX X9 293 2000 9 304 722 119 98 111 8 254 2001 9 641 858 143 140 107 8 393

darunter: FuE-Personal 2) 1991 3 177 XXX X3 133 1995 3 274 269 XX X2 941 1997 3 354 266 XX X3 018 1998 2 510 294 XX X2 140 1999 2 512 265 XX X2 174 2000 2 251 300 25 10 55 1 861 2001 2 304 283 46 10 33 1 932

7. Sonstige 1991 4 384 1 332 XX X2 069 Forschungseinrichtungen 3) 1995 13 031 3 055 5 079 1 006 508 3 384 1997 12 696 3 251 5 218 506 419 3 304 1998 13 845 3 740 5 474 424 688 3 519 1999 13 399 3 275 5 497 576 509 3 543 2000 12 990 3 335 5 202 474 378 3 601 2001 12 869 3 399 4 971 461 292 3 746

darunter: FuE-Personal 2) 1991 4 384 1 332 XX X2 069 1995 10 531 2 534 4 113 879 393 2 612 1997 10 380 2 980 4 077 479 274 2 571 1998 10 974 3 286 4 094 370 561 2 663 1999 10 799 3 000 4 205 513 389 2 689 2000 10 600 3 056 4 091 411 240 2 802 2001 10 859 3 065 4 327 395 186 2 886 ▼ Drucksache 15/3300 – 730 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 35: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Institutionen und Wissenschaftszweigen

– in Vollzeitäquivalenten – davon

Art der Einrichtung Jahr 1) insgesamt Naturwissen- Ingenieur- Medizin Agrarwissen- Geistes- und schaften wissen- schaften Sozialwissen- schaften schaften

8. insgesamt 1991 76 451 35 300 12 744 7 450 5 950 15 007 (Summe 1. -7. ) 1995 102 240 42 742 21 728 7 287 9 824 20 659 1997 99 406 40 368 22 465 7 048 9 606 19 919 1998 99 464 40 766 22 355 7 039 9 751 19 553 1999 97 435 39 665 22 214 7 339 9 238 18 979 2000 95 802 39 611 22 125 7 060 9 186 17 820 2001 96 284 39 992 22 107 7 096 9 039 18 050

davon 1995 72 308 30 960 16 550 5 021 5 966 13 811 westdeutsche Länder ohne Berlin 1997 70 385 29 102 17 281 4 691 5 966 13 345 1998 70 160 29 103 17 183 4 696 5 914 13 264 1999 67 612 27 726 17 096 4 928 5 704 12 158 2000 67 750 28 156 16 897 5 384 5 606 11 707 2001 67 543 28 245 16 595 5 347 5 578 11 778

ostdeutsche Länder und Berlin 1995 29 597 11 778 5 181 2 269 3 860 6 509 1997 28 634 11 657 5 170 2 360 3 244 6 203 1998 29 065 11 659 5 153 2 391 3 788 6 074 1999 29 444 11 936 5 090 2 411 3 534 6 472 2000 27 667 11 433 5 232 1 678 3 580 5 744 2001 28 369 11 742 5 471 1 762 3 460 5 934

darunter: FuE-Personal 2) 1991 59 903 29 082 11 383 5 912 4 301 9 225 1995 75 148 33 676 17 993 5 709 6 731 11 039 1997 73 495 32 032 18 948 5 423 6 313 10 779 1998 73 375 32 463 18 732 5 408 6 519 10 253 1999 71 435 31 459 18 636 5 693 6 098 9 550 2000 71 454 31 784 18 602 5 540 6 168 9 360 2001 71 906 31 782 19 146 5 498 6 054 9 426 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 731 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 35: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Institutionen und Wissenschaftszweigen

– in Vollzeitäquivalenten – davon

Art der Einrichtung Jahr 1) insgesamt Naturwissen- Ingenieur- Medizin Agrarwissen- Geistes- und schaften wissen- schaften Sozialwissen- schaften schaften

davon westdeutsche Länder ohne Berlin 1995 54 035 24 345 14 047 4 431 3 989 7 223 1997 52 945 22 933 14 910 4 074 3 983 7 045 1998 53 006 23 026 14 835 3 916 4 099 7 130 1999 51 058 22 131 14 435 4 215 3 730 6 547 2000 51 137 21 981 14 794 4 152 3 807 6 403 2001 51 020 22 059 14 768 4 047 3 778 6 368

ostdeutsche Länder und Berlin 1995 20 782 9 330 3 946 1 278 2 746 3 482 1997 20 183 9 085 4 038 1 349 2 330 3 381 1998 20 139 9 428 3 897 1 492 2 420 2 902 1999 20 021 9 327 4 201 1 478 2 368 2 647 2000 19 951 9 803 3 808 1 388 2 361 2 591 2001 20 521 9 723 4 378 1 451 2 276 2 693

nachrichtlich: Bundeseinrichtungen mit FuE- 1991 15 290 6 488 2 562 X 3 162 X Aufgaben 1995 19 975 8 442 3 287 X 4 776 X 1997 19 160 7 864 3 126 X 4 703 X 1998 18 594 7 735 2 898 X 4 414 X 1999 17 743 7 530 2 553 X 4 185 X 2000 17 532 7 675 2 256 X 4 211 X 2001 17 104 7 623 2 115 X 4 095 X

darunter: FuE-Personal 2) 1991 8 389 2 276 1 809 X 2 846 X 1995 9 607 2 305 1 944 X 3 654 X 1997 9 489 2 325 2 071 X 3 423 X 1998 8 985 2 240 1 723 X 3 216 X 1999 8 162 2 110 1 301 X 3 017 X 2000 8 341 2 738 856 X 3 036 X 2001 7 763 2 458 766 X 2 918 X ▼ Drucksache 15/3300 – 732 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 35: Personal der wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen nach Institutionen und Wissenschaftszweigen

– in Vollzeitäquivalenten – davon

Art der Einrichtung Jahr 1) insgesamt Naturwissen- Ingenieur- Medizin Agrarwissen- Geistes- und schaften wissen- schaften Sozialwissen- schaften schaften

Landes- und kommunale 1991 8 605 3 708 556 292 2 726 1 323 Einrichtungen mit FuE-Aufgaben 1995 10 183 3 447 1 132 233 3 614 1 757 1997 9 528 2 966 1 186 237 3 502 1 637 1998 9 340 2 805 947 251 3 714 1 623 1999 9 193 2 712 923 258 3 660 1 640 2000 8 595 2 585 767 197 3 546 1 500 2001 8 474 2 503 705 271 3 537 1 458

darunter: FuE-Personal 2) 1991 5 122 2 018 384 292 1 393 1 035 1995 4 890 1 422 238 233 1 832 1 165 1997 4 389 1 136 227 237 1 709 1 080 1998 4 443 1 031 276 190 1 899 1 047 1999 4 386 985 274 195 1 906 1 026 2000 4 145 901 172 150 1 921 1 001 2001 4 154 885 160 204 1 942 963

Institute an Hochschulen 1991 1 838 684 77 XX630 1995 5 033 1 628 1 331 XX1 223 1997 5 058 1 610 1 459 XX1 123 1998 5 333 1 538 1 694 XX1 119 1999 5 390 1 601 1 581 XX1 164 2000 5 285 1 689 1 627 750 113 1 106 2001 5 113 1 641 1 706 696 53 1 017

2) darunter: FuE-Personal 1991 1 677 570 77 XX581 1995 4 546 1 470 1 145 XX1 099 1997 4 498 1 479 1 164 XX994 1998 4 622 1 396 1 301 XX972 1999 4 723 1 452 1 249 XX1 010 2000 4 586 1 551 1 250 724 94 967 2001 4 405 1 504 1 332 668 41 860

1) Ab 1995 Deutschland. Personalstand jeweils am 30. Juni (IST). Ab 1992 neues Erhebungskonzept mit erweitertem Berichtskreis. Die Zuordnung des Personals zu den Wissenschaftszweigen erfolgt anhand der Ausgabenstruktur der betreffenden Einrichtung. 2) Je nach Art der wissenschaftlichen Einrichtung erfolgt die Beschäftigung des Personals ganz oder teilweise in FuE. 3) 1995 Erweiterung des Berichtskreises.

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 733 – Drucksache 15/3300

Tabelle 38: FuE-Personal in der Europäischen Union und in ausgewählten OECD-Staaten nach Personalgruppen und Sektoren

– in Vollzeitäquivalenten –

Technisches davon tätig im Staat Jahr 1) Forscher und FuE-Personal Wirtschafts- Hochschul- Staats- sonstiges insgesamt sektor sektor und PNP- 2) Personal Sektor je 1 000 Anzahl Erwerbs- Anteil in % personen

Deutschland 1991 241 869 274 462 516 331 13,0 62,3 20,1 17,6 1993 ...... 1995 231 128 228 010 459 138 11,7 61,7 21,9 16,4 1997 235 793 224 618 460 411 11,6 62,2 21,9 15,9 1999 254 691 224 908 479 599 12,1 63,9 21,2 14,9 2000 257 874 226 752 484 734 12,3 64,5 20,8 14,7 2001 264 384 227 781 480 606 12,1 63,9 21,1 15,0 Belgien 1991 18 105 21 958 40 063 9,5 55,7 36,9 7,4 1993 20 839 15 960 36 799 8,6 59,6 33,9 6,5 1995 23 491 16 355 39 846 9,2 61,1 32,7 6,2 1997 25 579 18 641 44 220 10,2 63,7 30,4 5,9 1999 30 211 19 258 49 466 11,3 62,4 30,2 7,4 2000 30 331 22 533 52 864 12,1 62,4 30,0 7,6 2001 32 237 23 712 55 949 12,6 63,4 29,0 7,6 Dänemark 1991 12 049 13 707 25 756 8,8 59,2 22,5 18,3 1993 13 673 13 717 27 390 9,5 58,3 22,7 19,0 1995 15 954 14 259 30 213 10,8 56,9 23,9 19,2 1997 17 511 16 676 34 187 12,0 58,6 23,8 17,6 1999 18 944 17 508 36 452 12,7 59,9 22,0 18,1 2000 ...... 2001 19 453 20 440 39 893 13,9 64,8 20,5 14,7 Finnland 1991 14 030 15 545 29 575 11,5 50,8 25,9 23,3 1993 15 229 15 298 30 527 12,2 49,7 27,6 22,7 1995 16 863 16 771 33 634 13,4 52,9 27,2 19,9 1997 26 483 14 773 41 256 16,4 54,1 28,7 17,2 1999 32 676 17 928 50 604 19,6 55,0 29,3 15,7 2000 34 847 17 757 52 604 20,2 55,9 29,4 14,7 2001 36 889 16 535 53 424 20,3 56,3 29,2 14,5 Frankreich 1991 129 780 169 421 299 201 12,0 52,2 22,1 25,7 1993 145 898 168 272 314 170 12,4 52,3 23,8 23,9 1995 151 249 167 135 318 384 12,5 50,9 25,3 23,8 1997 154 742 151 436 306 178 11,8 54,3 26,1 19,6 1999 160 424 154 028 314 452 11,9 54,6 26,5 18,9 2000 172 070 155 396 327 466 12,3 54,3 27,5 18,2 2001 177 372 156 146 333 518 12,4 55,6 27,6 16,8 Drucksache 15/3300 – 734 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 38: FuE-Personal in der Europäischen Union und in ausgewählten OECD-Staaten nach Personalgruppen und Sektoren

– in Vollzeitäquivalenten –

Technisches davon tätig im Staat Jahr 1) Forscher und FuE-Personal Wirtschafts- Hochschul- Staats- sonstiges insgesamt sektor sektor und PNP- 2) Personal Sektor je 1 000 Anzahl Erwerbs- Anteil in % personen

Griechenland 1991 6 230 4 829 11 059 2,8 20,3 39,1 40,6 1993 8 031 6 518 14 549 3,5 19,8 46,5 33,7 1995 9 705 7 866 17 571 4,1 17,6 53,6 28,8 1997 10 964 9 194 20 158 4,7 16,3 61,0 22,7 1999 14 748 11 634 26 382 5,9 17,3 65,6 17,1 2000 ...... 2001 ...... Großbritannien und 1991 128 000 133 000 261 000 9,1 60,9 22,6 16,5 Nordirland 1993 131 000 126 000 257 000 9,0 58,4 25,7 15,9 1995 145 673 ...... 1997 145 641 ...... 1999 ...... 2000 ...... 2001 ...... Irland 1991 5 161 2 841 8 002 5,9 49,6 34,3 16,1 1993 4 854 2 983 7 837 5,6 57,4 27,4 15,2 1995 5 764 3 898 9 662 6,6 63,7 23,7 12,6 1997 7 047 3 779 10 826 7,0 64,4 24,6 11,0 1999 7 877 4 052 11 929 7,1 69,8 22,8 7,4 2000 8 516 4 245 12 761 7,3 68,4 20,4 11,2 2001 ...... Italien 1991 75 238 68 403 143 641 5,8 45,6 31,7 22,7 1993 74 434 67 737 142 171 6,2 43,6 33,1 23,3 1995 75 536 66 253 141 789 6,2 42,5 34,2 23,3 1997 65 694 ...... 1999 65 098 77 408 142 506 6,1 41,9 36,5 21,6 2000 66 110 83 956 150 066 6,3 42,6 36,5 20,9 2001 ...... Niederlande 1991 . . 72 350 10,3 41,4 35,6 23,0 1993 32 200 42 220 74 420 10,5 41,5 35,6 22,9 1995 34 038 45 218 79 256 10,7 47,3 31,4 21,3 1997 38 055 45 912 83 967 10,9 50,5 29,1 20,4 1999 40 390 46 383 86 773 10,9 52,1 27,7 20,2 2000 41 896 46 377 88 504 11,0 53,7 30,2 16,1 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 735 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 38: FuE-Personal in der Europäischen Union und in ausgewählten OECD-Staaten nach Personalgruppen und Sektoren

– in Vollzeitäquivalenten –

Technisches davon tätig im Staat Jahr 1) Forscher und FuE-Personal Wirtschafts- Hochschul- Staats- sonstiges insgesamt sektor sektor und PNP- 2) Personal Sektor je 1 000 Anzahl Erwerbs- Anteil in % personen

Österreich 3) 1991 ...... 1993 12 821 11 637 24 458 6,6 61,8 29,2 9,0 1995 ...... 1997 ...... 1999 ...... 2000 ...... 2001 ...... Portugal 1991 ...... 1993 ...... 1995 11 599 3 866 15 465 3,3 12,4 41,9 45,7 1997 13 642 4 393 18 035 3,7 11,0 46,8 42,2 1999 15 752 5 054 20 806 4,0 15,7 44,2 40,1 2000 16 738 5 100 21 888 4,2 16,3 44,2 39,5 2001 17 724 5 148 22 970 4,3 16,9 44,3 38,8 Schweden 3) 1991 26 515 27 089 53 604 11,8 63,0 31,4 5,6 1993 29 252 27 375 56 627 12,9 62,4 30,8 6,8 1995 33 665 28 970 62 635 14,3 66,5 27,6 5,9 1997 36 878 28 617 65 495 15,0 67,0 27,8 5,2 1999 39 921 26 753 66 674 15,2 66,2 28,8 5,0 2000 ...... 2001 45 995 26 195 72 190 16,2 68,5 27,5 4,0 Spanien 1991 40 642 31 764 72 406 4,6 40,3 35,0 24,7 1993 43 367 32 367 75 734 4,7 36,7 39,4 23,9 1995 47 342 32 646 79 988 4,9 34,5 42,9 22,6 1997 53 883 33 267 87 150 5,2 34,4 42,3 23,3 1999 61 568 40 669 102 237 5,9 37,5 39,7 22,8 2000 76 670 43 948 120 618 6,7 39,0 41,0 20,0 2001 80 081 45 669 125 750 7,0 37,0 43,4 19,6 Japan 4) 1991 598 333 311 718 910 051 14,0 61,9 29,0 9,1 1993 641 083 306 372 947 455 14,3 61,6 29,5 8,9 1995 673 421 274 667 948 088 14,2 60,5 30,6 8,9 1997 625 442 268 561 894 003 13,2 65,6 24,9 9,5 1999 658 910 260 222 919 132 13,6 65,8 24,8 9,4 2000 647 572 249 275 896 847 13,3 64,9 25,4 9,7 2001 675 898 216 159 892 057 13,2 63,0 28,0 9,0 ▼ Drucksache 15/3300 – 736 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 38: FuE-Personal in der Europäischen Union und in ausgewählten OECD-Staaten nach Personalgruppen und Sektoren

– in Vollzeitäquivalenten –

Technisches davon tätig im Staat Jahr 1) Forscher und FuE-Personal Wirtschafts- Hochschul- Staats- sonstiges insgesamt sektor sektor und PNP- 2) Personal Sektor je 1 000 Anzahl Erwerbs- Anteil in % personen

Kanada 1991 67 730 49 500 117 230 8,1 45,9 34,6 19,5 1993 76 340 50 980 127 320 8,7 48,3 33,8 17,9 1995 88 330 56 900 145 230 9,8 56,7 29,2 14,1 1997 93 440 52 750 146 190 9,6 56,2 30,7 13,1 1999 90 810 49 630 140 440 8,9 55,2 31,4 13,4 2000 ...... 2001 ...... USA 1991 981 659 ...... 1993 1 013 772 ...... 1995 1 035 995 ...... 1997 1 159 908 ...... 1999 1 261 227 ...... 2000 ...... 2001 ......

1) Werte sind teilweise vorläufig oder geschätzt bzw. in der Vergleichbarkeit mit den Vorjahren eingechränkt (siehe Originalveröffentlichung „Main Science and Technologie Indicators 2003/2“). 2) Private Organisationen ohne Erwerbszweck (PNP). 3) Unterschätzt. 4) Bis 1995 FuE-Personal überschätzt (Verwendung von Personendaten statt Vollzeitäquivalenten).

Hinweis: Für die internationale Vergleichbarkeit sind die Angaben der OECD-Veröffentlichung „Main Science and Technology Indicators 2003/2“ entnommen. Nationale Angaben in anderen Tabellen sind z.T. aktueller, was zu geringfügigen Abweichungen führen kann.

Quelle: OECD (Main Science and Technologie Indicators 2003/2) und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 737 – Drucksache 15/3300

Tabelle 39: Regionale Aufteilung der FuE-Ausgaben des Bundes 1)

– Finanzierung von FuE – IST Land 1999 2000 2001 2002

Mio. € in % Mio. € in % Mio. € in % Mio. € in %

Baden-Württemberg 1 169,3 16,3 1 174,5 16,0 1 208,3 15,4 1 238,8 16,0 Bayern 1 272,9 17,7 1 260,0 17,1 1 154,3 14,8 1110,8 14,3 Berlin 711,6 9,9 712,1 9,7 795,5 10,2 804,3 10,4 Brandenburg 244,1 3,4 243,2 3,3 250,5 3,2 241,4 3,1 Bremen 197,3 2,7 201,3 2,7 200,5 2,6 168,8 2,2 Hamburg 309,8 4,3 317,3 4,3 339,2 4,3 326,0 4,2 Hessen 358,0 5,0 379,3 5,2 456,2 5,8 460,5 5,9 Mecklenburg-Vorpommern 123,9 1,7 123,8 1,7 138,3 1,8 138,3 1,8 Niedersachsen 539,7 7,5 608,4 8,3 594,8 7,6 621,0 8,0 Nordrhein-Westfalen 1 224,9 17,0 1 295,0 17,6 1 507,0 19,3 1 475,0 19,0 Rheinland-Pfalz 115,5 1,6 124,9 1,7 171,5 2,2 163,2 2,1 Saarland 35,6 0,5 40,1 0,5 45,1 0,6 50,5 0,7 Sachsen 386,9 5,4 390,9 5,3 412,2 5,3 423,2 5,5 Sachsen-Anhalt 152,2 2,1 154,3 2,1 169,5 2,2 171,6 2,2 Schleswig-Holstein 208,7 2,9 199,9 2,7 229,5 2,9 210,8 2,7 Thüringen 134,5 1,9 132,6 1,8 150,2 1,9 151,0 1,9

Länder zusammen 7 184,9 100,0 7 357,5 100,0 7 822,7 100,0 7 755,0 100,0

darunter: ostdeutsche Länder und Berlin 2) 1 753,2 24,4 1 756,9 23,9 1 916,1 24,5 1 929,8 24,9 Ausland 3) 973,3 11,9 988,2 11,8 1 196,7 13,3 1 258,6 14,0

insgesamt 8 158,3 100,0 8 345,7 100,0 9 019,4 100,0 9 013,7 100,0

1) Maßgebend für die regionale Aufteilung der FuE-Ausgaben des Bundes ist in der Regel der Sitz der die Forschung und Entwicklung (FuE) ausführenden Stelle. Im Fall der Gemeinsamen Forschungsförderung durch Bund und Länder gemäß Rahmenvereinbarung Forschungsförderung wurden daher die FuE-Ausgaben des Bundes nach dem Zuwendungsbedarf der geförderten Einrichtungen bzw. Arbeitsstellen aufgeteilt. Bei den bundeseigenen Forschungs- einrichtungen wurden die FuE-Ausgaben auf den Hauptsitz und die angeschlossenen Außen- bzw. Arbeitsstellen mit institutionellem Charakter aufge teilt. Regionale Auswirkungen von Unteraufträgen durch Weitergabe von Fördermitteln über die Landesgrenzen hinweg blieben bei der Regionalisie- rung unberücksichtigt. Abweichung gegenüber früheren Veröffentlichungen wegen rückwirkender Revision des FuE-Koeffizienten bei den Ausgaben des BMBF für den Ausbau und Neubau von Hochschulen. 2) Ohne die Projektmittel, die über einen Zuwendungsempfänger in den westdeutschen Ländern ohne Berlin in die ostdeutschen Länder und Berlin geflossen sind. 3) Geringfügige Abweichungen gegenüber Tabelle 10 durch Heranziehung tiefer gegliederten Datenmaterials für die Regionaldarstellung

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 738 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 40: Regionale Aufteilung 1) der FuE-Ausgaben der Länder

– Finanzierung von FuE –

IST Land 1999 2) 2000 2001

Mio. € in % Mio. € in % Mio. € in %

Baden-Württemberg 1 017 13,3 1 022 13,2 1 002 13,0 Bayern 1 197 15,7 1 262 16,3 1 219 15,8 Berlin 595 7,8 583 7,5 556 7,2 Brandenburg 203 2,7 193 2,5 169 2,2 Bremen 98 1,3 94 1,2 90 1,2 Hamburg 220 2,9 210 2,7 216 2,8 Hessen 483 6,3 508 6,6 521 6,7 Mecklenburg-Vorpommern 170 2,2 157 2,0 160 2,1 Niedersachsen 606 7,9 598 7,7 603 7,8 Nordrhein-Westfalen 1 452 19,0 1 456 18,8 1 462 18,9 Rheinland-Pfalz 264 3,5 286 3,7 283 3,7 Saarland 102 1,3 99 1,3 106 1,4 Sachsen 534 7,0 559 7,2 626 8,1 Sachsen-Anhalt 237 3,1 255 3,3 252 3,3 Schleswig-Holstein 193 2,5 194 2,5 187 2,4 Thüringen 271 3,5 271 3,5 276 3,6

FuE-Ausgaben insgesamt 7 641 100,0 7 746 100,0 7 725 100,0

1) Schätzung auf der Grundlage der Haushaltspläne der Länder (Mittelabflüsse zwischen den Ländern (Refinanzierung) blieben z.T. unberücksichtigt), dabei basiert die Berechnung der von den Ländern finanzierten FuE-Ausgaben der Hochschulen auf dem zwischen der Kultusministerkonferenz, dem Wissenschaftsrat, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Statistischen Bundesamt vereinbarten Verfahren. 2) Werte für 1999 revidiert.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung und Statistisches Bundesamt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 739 – Drucksache 15/3300

Tabelle 41: Regionale Aufteilung 1) der FuE-Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland insgesamt

– Durchführung von FuE – Land 1999 2000 2001

Mio. € in % Mio. € in % Mio. € in %

Baden-Württemberg 10 997 22,8 11 462 23,0 11 940 23,0 Bayern 9 629 20,0 10 235 20,5 10 829 20,8 Berlin 2 778 5,8 2 971 5,9 3 235 6,2 Brandenburg 672 1,4 630 1,3 658 1,3 Bremen 452 0,9 469 0,9 490 0,9 Hamburg 1 263 2,6 1 173 2,3 1 128 2,2 Hessen 4 482 9,3 4 557 9,1 4 626 8,9 Mecklenburg-Vorpommern 291 0,6 311 0,6 348 0,7 Niedersachsen 3 963 8,2 4 198 8,4 4 475 8,6 Nordrhein-Westfalen 7 792 16,2 7 977 16,0 8 099 15,6 Rheinland-Pfalz 1 948 4,0 1 870 3,7 1 795 3,5 Saarland 227 0,5 236 0,5 257 0,5 Sachsen 1 743 3,6 1 813 3,6 1 867 3,6 Sachsen-Anhalt 523 1,1 548 1,1 546 1,2 Schleswig-Holstein 674 1,4 706 1,4 743 1,4 Thüringen 630 1,3 733 1,5 835 1,6

Länder zusammen 2) 48 148 . 49 938 . 51 948 .

darunter: westdeutsche Länder ohne Berlin 41 427 86,0 42 881 85,9 44 384 85,4 ostdeutsche Länder und Berlin 6 637 13,8 7 008 14,0 7 487 14,4

Deutsche Einrichtungen mit Sitz im Ausland 44 . 48 . 55 .

insgesamt 48 192 . 49 987 . 52 002 .

1) Teilweise geschätzt. 2) Einschl. nicht-aufteilbarer Mittel der Hochschulen (Hochschulen 1999: 86,0 Mio. €, 2000: 49,5 Mio. €, 2001: 76,2 Mio. €).

Quelle: Statistisches Bundesamt, Stifterverband Wissenschaftsstatistik und Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 740 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 42: Regionale Aufteilung 1) der internen FuE-Aufwendungen*) des Wirtschaftssektors auf Sitzländer der Forschungsstätten

– Durchführung von FuE – Interne FuE-Aufwendungen 1999 2001 insgesamt davon insgesamt davon in Forschungs- in Forschungs- in Forschungs- in Forschungs- Land Mio. € in % stätten von stätten von Mio. € in % stätten von stätten von Unternehmen IfG 2) Unternehmen IfG 2)

Baden-Württemberg 8 663 25,8 8 616 47 9 434 26,0 9 368 66 Bayern 7 566 22,5 7 551 15 8 682 23,9 8 667 15 Berlin 1 410 4,2 1 397 13 1 766 4,9 1 756 10 Brandenburg 235 0,7 229 6 242 0,7 235 7 Bremen 226 0,7 220 6 240 0,7 XX Hamburg 755 2,2 754 1 583 1,6 581 2 Hessen 3 700 11,0 3 687 13 3 749 10,3 3 734 15 Mecklenburg-Vorpommern 33 0,1 33 – 53 0,1 46 7 Niedersachsen 2 793 8,3 2 787 6 3 208 8,8 3 203 5 Nordrhein-Westfalen 5 003 14,9 4 915 88 5 056 13,9 4 949 107 Rheinland-Pfalz 1 547 4,6 1 529 18 1 354 3,7 1 339 15 Saarland 85 0,3 85 – 96 0,3 XX Sachsen 845 2,5 796 49 935 2,6 865 70 Sachsen-Anhalt 176 0,5 168 8 145 0,4 136 9 Schleswig-Holstein 278 0,8 278 – 341 0,9 341 – Thüringen 308 0,9 285 23 448 1,2 415 33

insgesamt 33 623 100,0 33 330 293 36 332 100,0 35 969 363

davon: westdeutsche Länder ohne Berlin 30 616 91,1 30 423 193 32 744 90,1 32 509 235 ostdeutsche Länder und Berlin 3 007 8,9 2 907 100 3 588 9,9 3 460 128

*) Alle zur Durchführung von FuE im Wirtschaftssektor verwendeten Mittel, unabhängig von ihrer Finanzierungsquelle. 1) Schätzung aufgrund der Verteilung des FuE-Personals auf Forschungsstätten. 2) Institutionen für Gemeinschaftsforschung und experimentelle -entwicklung.

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik und Bundesministerium für Bildung und Forschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 741 – Drucksache 15/3300

Tabelle 43: FuE-Ausgaben der Hochschulen in regionaler Aufteilung

– Durchführung von FuE – FuE-Ausgaben der Hochschulen 1) Land 1995 1996 1997 1998

Mio. € in % Mio. € in % Mio. € in % Mio. € in %

Baden-Württemberg 1 092,7 15,0 1 130,0 14,9 1 129,4 14,8 1 146,5 14,9 Bayern 1 120,8 15,4 1 212,1 16,0 1 229,6 16,1 1 252,9 16,3 Berlin 613,9 8,4 595,7 7,9 608,2 8,0 593,9 7,7 Brandenburg 90,7 1,2 104,7 1,4 113,7 1,5 116,6 1,5 Bremen 95,6 1,3 99,3 1,3 105,1 1,4 102,0 1,3 Hamburg 263,0 3,6 272,7 3,6 276,6 3,6 280,8 3,6 Hessen 544,5 7,5 537,9 7,1 524,6 6,9 514,4 6,7 Mecklenburg-Vorpommern 120,1 1,7 135,3 1,8 140,0 1,8 133,6 1,7 Niedersachsen 593,3 8,2 623,5 8,2 607,2 8,0 622,1 8,1 Nordrhein-Westfalen 1 422,1 19,6 1 507,5 19,9 1 545,6 20,2 1 560,6 20,3 Rheinland-Pfalz 238,5 3,3 247,4 3,3 265,1 3,5 283,4 3,7 Saarland 97,3 1,3 94,5 1,2 96,8 1,3 96,8 1,3 Sachsen 408,2 5,6 432,2 5,7 435,2 5,7 438,2 5,7 Sachsen-Anhalt 187,3 2,6 190,6 2,5 176,8 2,3 196,2 2,5 Schleswig-Holstein 207,8 2,9 216,3 2,9 209,5 2,7 181,7 2,4 Thüringen 174,8 2,4 189,1 2,5 173,3 2,3 179,4 2,3

Länder insgesamt 2) 7 377,8 . 7 652,3 . 7 676,7 . 7 768,1 .

darunter: westdeutsche Länder ohne Berlin 5 675,7 78,1 5 941,3 78,3 5 989,5 78,4 6 041,3 78,5 ostdeutsche Länder und Berlin 1 595,0 21,9 1 647,6 21,7 1 647,3 21,6 1 657,8 21,5 ▼ Drucksache 15/3300 – 742 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 43: FuE-Ausgaben der Hochschulen in regionaler Aufteilung

– Durchführung von FuE – FuE-Ausgaben der Hochschulen 1) Land 1999 2000 2001

Mio. € in % Mio. € in % Mio. € in %

Baden-Württemberg 1 151,8 14,7 1 187,3 14,7 1 256,2 14,9 Bayern 1 255,2 16,0 1 286,8 15,9 1 303,8 15,4 Berlin 606,3 7,7 622,8 7,7 636,8 7,5 Brandenburg 114,2 1,5 114,3 1,4 126,5 1,5 Bremen 105,5 1,3 113,6 1,4 121,3 1,4 Hamburg 274,8 3,5 262,7 3,2 277,1 3,3 Hessen 540,8 6,9 566,9 7,0 591,3 7,0 Mecklenburg-Vorpommern 139,4 1,8 144,9 1,8 151,7 1,8 Niedersachsen 637,6 8,1 651,6 8,0 701,9 8,3 Nordrhein-Westfalen 1 611,6 20,5 1 689,1 20,9 1 748,7 20,7 Rheinland-Pfalz 280,5 3,6 295,5 3,6 311,5 3,7 Saarland 94,2 1,2 98,8 1,2 105,5 1,2 Sachsen 449,5 5,7 460,1 5,7 469,8 5,6 Sachsen-Anhalt 206,1 2,6 213,1 2,6 230,2 2,7 Schleswig-Holstein 197,5 2,5 195,2 2,4 204,5 2,4 Thüringen 185,5 2,4 193,6 2,4 211,3 2,5

2) Länder insgesamt 7 936,6 . 8 146,1 . 8 524,2 .

darunter: westdeutsche Länder ohne Berlin 6 149,6 78,3 6 347,6 78,4 6 621,7 78,4 ostdeutsche Länder und Berlin 1 701,0 21,7 1 749,0 21,6 1 826,3 21,6

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

1) Einschl. der Stipendienmittel für die (Post-) Graduiertenförderung. 2) Einschl. der nicht vollständig regionalisierbaren DFG-Mittel. (1995: 107,2 Mio. EUR; 1996: 63,3 Mio. EUR; 1997: 39,9 Mio. EUR; 1998: 69,0 Mio. EUR; 1999: 86,0 Mio. EUR; 2000: 49,5 Mio. EUR; 2001: 76,2 Mio. EUR).

Quelle: Statistisches Bundesamt und Bundesministerium für Bildung und Forschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 743 – Drucksache 15/3300

Tabelle 44: FuE-Ausgaben in wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen*) in regionaler Aufteilung 1)

– Durchführung von FuE – Land 1999 2000 2001

Mio. € in % Mio. € in % Mio. € in %

Baden-Württemberg 1 182 17,9 1 231 18,0 1250 17,6 Bayern 808 12,3 822 12,0 843 11,9 Berlin 762 11,6 760 11,1 832 11,7 Brandenburg 323 4,9 278 4,1 290 4,1 Bremen 120 1,8 122 1,8 129 1,8 Hamburg 233 3,5 243 3,6 268 3,8 Hessen 241 3,7 268 3,9 286 4,0 Mecklenburg-Vorpommern 119 1,8 123 1,8 143 2,0 Niedersachsen 532 8,1 546 8,0 565 8,0 Nordrhein-Westfalen 1 177 17,9 1260 18,5 1294 18,2 Rheinland-Pfalz 120 1,8 123 1,8 130 1,8 Saarland 48 0,7 47 0,7 56 0,8 Sachsen 448 6,8 463 6,8 461 6,5 Sachsen-Anhalt 141 2,1 175 2,6 171 2,4 Schleswig-Holstein 198 3,0 202 3,0 198 2,8 Thüringen 136 2,1 161 2,4 176 2,5

Länder insgesamt 6 588 100,0 6 824 100,0 7 092 100,0

davon: westdeutsche Länder ohne Berlin 4 659 70,7 4 865 71,3 5 019 70,8 ostdeutsche Länder und Berlin 1 929 29,3 1 960 28,7 2 072 29,2

Deutsche Einrichtungen mit Sitz im Ausland 44 . 48 . 55 .

insgesamt 6 632 . 6 873 . 7 146 .

*) Staatssektor (OECD-Abgrenzung). 1) Regionalisiert nach dem Einsatzort des FuE-Personals im jeweiligen Jahr.

Quelle: Statistisches Bundesamt Drucksache 15/3300 – 744 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 45: FuE-Personal der Bundesrepublik Deutschland insgesamt in regionaler Aufteilung

– in Vollzeitäquivalenten – Land 1999 2001

Personal in % Personal in %

Baden-Württemberg 97 555 20,4 99 593 20,7 Bayern 95 345 19,9 99 416 20,7 Berlin 29 728 6,2 31 671 6,6 Brandenburg 7 039 1,5 6 952 1,4 Bremen 4 844 1,0 4 894 1,0 Hamburg 12 088 2,5 10 466 2,2 Hessen 46 641 9,7 41 841 8,7 Mecklenburg-Vorpommern 3 741 0,8 4 170 0,9 Niedersachsen 36 340 7,6 38 453 8,0 Nordrhein-Westfalen 77 953 16,3 77 605 16,2 Rheinland-Pfalz 19 449 4,1 16 655 3,5 Saarland 2 675 0,6 2 701 0,6 Sachsen 22 569 4,7 21 895 4,6 Sachsen-Anhalt 7 041 1,5 6 332 1,3 Schleswig-Holstein 7 494 1,6 7 954 1,7 Thüringen 8 744 1,8 9 644 2,0 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 745 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 45: FuE-Personal der Bundesrepublik Deutschland insgesamt in regionaler Aufteilung

– in Vollzeitäquivalenten – Land 1999 2001

Personal in % Personal in %

Länder zusammen 479 246 100,0 480 242 100,0

davon: westdeutsche Länder ohne Berlin 400 384 83,5 399 578 83,2 ostdeutsche Länder und Berlin 78 862 16,5 80 664 16,8

Ausland 355 . 365 .

insgesamt 479 601 . 480 607 .

Quelle: Statistisches Bundesamt und Stifterverband Wissenschaftsstatistik Drucksache 15/3300 – 746 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 46: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach der Wirtschaftsgliederung und in regionaler Aufteilung

– in Vollzeitäquivalenten – In Forschungsstätten der Unternehmen AB C D Verarbeitendes Gewebe Land- und Bergbau Land Jahr insgesamt zusammen Forstwirt- und Ge- zusammen DA DB, DC schaft, winnung Fischerei u. v. Steinen Fischzucht u. Erden

Baden- 1997 68 270 67 752 21 – 63 935 329 227 Württemberg 1999 69 854 69 260 X – 65 260 279 255 2001 71 868 71 004 26 – 65 174 249 137 Bayern 1997 64 288 64 119 147 X 60 078 441 260 1999 71 757 71 565 64 X 64 250 453 303 2001 76 665 76 495 46 X 70 924 1 028 223 Berlin 1997 12 708 12 563 – – 10 781 XX 1999 13 472 13 288 – – 10 827 – – 2001 15 567 15 431 – – 11 733 X – Brandenburg 1997 2 860 2 744 XX2 313 72 17 1999 2 837 2 717 XX2 271 59 X 2001 2 467 2 347 XX1 904 29 X Bremen 1997 2 490 X X – 2 186 171 12 1999 2 253 2 158 X – 1 961 123 X 2001 2 304 X X – 1 957 101 X Hamburg 1997 7 359 7 344 XX6 974 415 – 1999 6 146 6 132 XX5 613 443 – 2001 5 054 5 035 XX4 610 431 – Hessen 1997 28 637 28 431 23 X 26 610 96 201 1999 36 294 36 117 X 72 29 767 100 79 2001 31 796 31 634 XX25 225 115 69 Mecklenburg- 1997 724 724 74 – 460 XX Vorpommern 1999 636 636 73 – 381 X – 2001 646 646 68 X 429 X – Niedersachsen 1997 18 763 18 685 428 27 17 670 39 35 1999 21 887 21 811 804 25 20 464 98 X 2001 23 682 23 612 XX22 261 93 X Nordrhein- 1997 43 568 42 458 121 338 39 786 400 303 Westfalen 1999 44 666 43 452 27 221 38 869 358 250 2001 43 127 41 845 X 91 38 364 256 243 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 747 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 46: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach der Wirtschaftsgliederung und in regionaler Aufteilung

– in Vollzeitäquivalenten – In Forschungsstätten der Unternehmen D Verarbeitendes Gewebe

DD, DE DF DG DH DI DJ DK DL DM DN

217 – 4 434 567 278 1 282 9 338 16 533 30 314 418 357 X 4 473 793 X 1 414 9 799 16 529 30 750 348 294 X 4 508 595 X 1 477 10 794 16 453 29 920 270 170 X 3 719 817 359 855 7 985 23 238 21 857 X 190 X 3 371 1 116 302 756 8 560 23 523 25 307 X 206 – 3 683 622 374 782 7 157 30 513 26 051 286 X – 2 092 XX X1 691 6 004 731 X X – XX X X1 449 6 459 523 X X – 2 285 XX X924 7 885 428 X 21 – 170 32 XX270 514 861 93 20 – 255 X 38 X 273 392 990 X 13 – 114 X 41 140 131 385 1 016 X –– 47–– X 188 364 XX –– 40–– X 206 353 XX – XX– – 18 93 425 XX – 252 1 126 XX42 565 1 203 3 075 X X 175 720 XX X277 1 237 2 384 71 X 72 1 191 XX X750 344 X 47 106 – 9 789 387 319 876 2 584 5 670 6 560 23 82 – 8 303 1 144 325 932 2 478 5 203 11 074 47 71 X 8 391 1 035 355 877 3 318 2 673 8 257 X X –28X 16 58 127 81 62 43 X – XX X35 130 75 46 32 X –42–XX46 245 25 15 48 – 1 084 1 083 156 315 2 019 2 456 10 353 82 173 X 1 577 1 372 113 365 2 298 2 483 11 801 155 50 X 1 109 1 191 116 438 1 588 3 812 13 717 81 425 157 13 426 847 575 2 438 7 576 8 950 4 514 176 403 X 12 336 1 210 572 2 924 6 088 9 313 4 916 X 339 124 11 987 1 573 514 2 956 6 417 9 536 4 152 268 ▼ Drucksache 15/3300 – 748 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 46: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach der Wirtschaftsgliederung und in regionaler Aufteilung

– in Vollzeitäquivalenten – In Forschungsstätten der Unternehmen In Forschungsstätten der Institutionen für E F I K O G, H, J, Gemeinschaftsforschung und Land L-N experimentelle -entwicklung

Baden- 87 67 X 3 522 X 107 518 Württemberg 22 110 X 3 627 X 135 594 22 74 X 5 542 – 73 864 Bayern X 104 X 3 441 X 51 169 X 67 473 5 387 X 1 288 192 XX X3 982 X 854 170 Berlin XX X1 297 XX 145 XX X1 235 X 10 184 X 17 X 1 730 26 X 136 Brandenburg 8 XX250 18 X 116 XX97 214 15 24 120 –34 X 260 XX 120 Bremen ––XX – XX – XX97 – X 95 – XX65 – XX Hamburg X 16 60 247 – 13 15 XX163 329 – 8 14 –5 X 235 – 14 19 Hessen X 123 X 789 X 37 206 X 151 X 3 440 X 38 177 XX X1 954 X 34 162 Mecklenburg- –13 X 144 X 26 – Vorpommern –10 X 152 X 19 – – 10 – 124 X 15 – Niedersachsen X 20 X 507 X 17 78 XX X450 – 23 76 – XX606 – X 70 Nordrhein- 290 217 283 1 326 XX 1 110 Westfalen 319 233 412 3 120 19 233 1 214 X 122 452 2 247 16 332 1 282 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 749 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 46: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach der Wirtschaftsgliederung und in regionaler Aufteilung

– in Vollzeitäquivalenten – In Forschungsstätten der Unternehmen AB C D Verarbeitendes Gewebe Land- und Bergbau Land Jahr insgesamt zusammen Forstwirt- und zusammen DA DB, DC schaft, Gewinnung Fischerei u. v. Steinen Fischzucht u. Erden

Rheinland-Pfalz 1997 13 082 X XX12 735 144 69 1999 14 594 14 394 XX12 733 XX 2001 11 678 11 484 XX11 128 134 X Saarland 1997 748 748 – X 697 XX 1999 896 896 – – 719 X – 2001 860 X – – 648 X – Sachsen 1997 11 438 10 636 X 6 9 294 122 426 1999 11 496 10 770 XX8 676 80 359 2001 11 058 10 081 XX7 461 38 279 Sachsen-Anhalt 1997 3 073 2 949 33 X 2 239 21 4 1999 2 470 2 346 52 – 1 739 30 X 2001 1 913 1 793 X – 1 518 31 X Schleswig-Holstein 1997 3 340 3 340 X – 3 096 146 – 1999 2 801 2 801 X – 2 553 81 – 2001 3 319 3 319 X – 3 085 X – Thüringen 1997 4 922 4 575 10 X 4 062 86 133 1999 4 636 4 266 XX3 635 61 86 2001 5 253 4 768 4 – 4 124 31 68 insgesamt 1997 286 270 282 439 1 046 449 262 916 2 541 1 695 1999 306 693 302 609 1 186 356 269 718 2 301 1 443 2001 307 257 302 519 1 012 194 270 546 2 604 1 112 westdeutsche Länder 1997 250 546 248 247 876 437 233 767 2 181 1 107 ohne Berlin 1999 271 147 268 586 1 030 345 242 189 2 043 992 2001 270 353 267 452 898 187 243 377 2 459 764 ostdeutsche Länder 1997 35 725 34 193 170 12 29 150 359 589 und Berlin 1999 35 546 34 023 157 11 27 529 257 450 2001 36 903 35 066 114 6 27 169 145 349 ▼ Drucksache 15/3300 – 750 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 46: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach der Wirtschaftsgliederung und in regionaler Aufteilung

– in Vollzeitäquivalenten – In Forschungsstätten der Unternehmen

D Verarbeitendes Gewebe

Land Jahr DD, DE DF DG DH DI DJ DK DL DM DN

Rheinland-Pfalz 1997 50 X 9 394 195 436 216 672 660 X 458 1999 53 X 9 362 175 531 236 747 465 619 X 2001 62 53 7 082 213 463 204 988 652 571 X Saarland 1997 – X 82 XX147 209 36 XX 1999 – – XXX158 237 153 XX 2001 X – X ––X 230 72 XX Sachsen 1997 115 X 651 220 187 656 2 894 3 062 584 X 1999 47 – 534 179 111 679 2 641 3 203 621 223 2001 23 – 361 157 61 682 1 952 3 336 402 171 Sachsen-Anhalt 1997 13 63 658 85 51 202 621 268 210 43 1999 15 31 503 53 X 183 392 249 198 34 2001 12 34 467 55 X 148 303 213 180 55 Schleswig-Holstein 1997 X – 242 XX69 1 099 1 207 XX 1999 X – 188 27 X 67 823 1 076 262 X 2001 X – 288 XX76 1 131 1 225 292 – Thüringen 1997 97 X 300 166 239 250 1 003 1 383 159 X 1999 66 – 311 161 206 329 704 1 418 118 176 2001 46 – 416 102 157 228 908 1 883 154 130 insgesamt 1997 1 295 730 47 241 4 757 2 790 7 706 38 841 71 628 81 476 2 217 1999 1 463 384 44 103 6 504 2 561 8 431 37 104 72 132 90 919 2 376 2001 1 137 589 42 001 5 616 2 374 8 334 36 730 79 651 88 272 2 127 westdeutsche Länder 1997 1 029 X 43 343 4 220 2 171 6 276 32 235 60 317 78 868 X ohne Berlin 1999 1 299 353 40 380 6 074 2 088 6 900 31 514 60 335 88 424 1 785 2001 1 033 555 38 315 5 279 2 088 6 969 32 466 65 704 86 067 1 677 ostdeutsche Länder 1997 267 226 3 898 537 619 1 430 6 606 11 311 2 608 700 und Berlin 1999 165 31 3 722 429 473 1 531 5 590 11 796 2 494 591 2001 104 34 3 686 338 286 1 365 4 263 13 946 2 205 450 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 751 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 46: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach der Wirtschaftsgliederung und in regionaler Aufteilung

– in Vollzeitäquivalenten – In Forschungsstätten der Unternehmen In Forschungsstätten der Institutionen für Gemeinschaftsforschung und experimentelle -entwicklung G, H, J, EFIKOL-N

–36 X 73 – XX –38 X 1 488 XX 200 – XX208 XX 194 13 X – X – X – 14 XX81 – 9 – 12 – X 79 XX X X 70 X 1 130 21 68 802 X 113 X 1 846 13 91 726 X 69 X 2 419 8 107 977 –67 X 533 X 58 124 –64 X 442 X 39 124 – 33 – 187 X 29 120 X – X 115 – – – X – X 141 – X – – XX83 – X – X 72 – 359 14 57 347 – 78 – 476 14 56 370 – 49 – 555 3 34 485 499 912 2 162 13 772 80 602 3 831 452 1 016 5 225 22 527 91 2 038 4 084 220 589 8 057 20 277 70 1 553 4 738 464 596 1 684 10 059 9 354 2 299 409 651 X 18 161 X 1 798 2 561 202 378 6 034 15 002 22 1 353 2 901 35 316 478 3 714 71 248 1 532 43 365 1 247 4 365 66 240 1 523 18 211 2 024 5 276 48 200 1 837

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik Drucksache 15/3300 – 752 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 47: FuE-Personal der Hochschulen in regionaler Aufteilung *)

– in Vollzeitäquivalenten – FuE-Personal der Hochschulen 1) Land 1995 1996 1997 1998

Personen in % Personen in % Personen in % Personen in %

Baden-Württemberg 14 736 14,6 15 254 14,9 14 540 14,4 14 556 14,5 Bayern 13 891 13,8 14 311 14,0 13 933 13,8 13 833 13,8 Berlin 9 400 9,3 8 889 8,7 8 555 8,5 8 138 8,1 Brandenburg 1 381 1,4 1 513 1,5 1 326 1,3 1 380 1,4 Bremen 1 133 1,1 1 288 1,3 1 407 1,4 1 618 1,6 Hamburg 3 431 3,4 3 502 3,4 3 261 3,2 2 982 3,0 Hessen 7 639 7,6 7 341 7,2 7 543 7,5 7 243 7,2 Mecklenburg-Vorpommern 1 927 1,9 1 896 1,9 1 967 2,0 1 914 1,9 Niedersachsen 8 232 8,2 8 596 8,4 8 304 8,3 8 520 8,5 Nordrhein-Westfalen 19 492 19,4 19 691 19,3 20 122 20,0 20 262 20,2 Rheinland-Pfalz 3 494 3,5 3 632 3,6 3 573 3,6 3 587 3,6 Saarland 1 406 1,4 1 412 1,4 1 399 1,4 1 374 1,4 Sachsen 6 513 6,5 6 932 6,8 6 781 6,7 6 683 6,7 Sachsen-Anhalt 2 860 2,8 2 789 2,7 2 870 2,9 2 912 2,9 Schleswig-Holstein 2 618 2,6 2 611 2,6 2 432 2,4 2 514 2,5 Thüringen 2 520 2,5 2 503 2,5 2 633 2,6 2 566 2,6

Länder insgesamt 100 674 100 102 160 100 100 646 100 100 080 100

davon: westdeutsche Länder ohne Berlin 76 072 75,6 77 638 76,0 76 514 76,0 76 489 76,4 ostdeutsche Länder und Berlin 24 601 24,4 24 522 24,0 24 132 24,0 23 593 23,6 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 753 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 47: FuE-Personal der Hochschulen in regionaler Aufteilung *)

– in Vollzeitäquivalenten – FuE-Personal der Hochschulen 1) Land 1999 2000 2001

Personen in % Personen in % Personen in %

Baden-Württemberg 15 592 15,4 15 312 15,1 15 788 15,6 Bayern 14 210 14,0 14 390 14,2 13 828 13,6 Berlin 8 004 7,9 7 869 7,8 7 947 7,8 Brandenburg 1 400 1,4 1 451 1,4 1 521 1,5 Bremen 1 579 1,6 1 449 1,4 1 468 1,4 Hamburg 3 408 3,4 3 032 3,0 2 924 2,9 Hessen 7 403 7,3 7 060 7,0 7 252 7,1 Mecklenburg-Vorpommern 1 796 1,8 1 882 1,9 2 061 2,0 Niedersachsen 8 245 8,1 8 808 8,7 8 501 8,4 Nordrhein-Westfalen 20 638 20,3 20 858 20,6 21 155 20,8 Rheinland-Pfalz 3 496 3,4 3 547 3,5 3 691 3,6 Saarland 1 265 1,2 1 205 1,2 1 276 1,3 Sachsen 6 646 6,5 6 603 6,5 6 417 6,3 Sachsen-Anhalt 2 909 2,9 2 758 2,7 2 683 2,6 Schleswig-Holstein 2 342 2,3 2 099 2,1 2 322 2,3 Thüringen 2 539 2,5 2 468 2,4 2 610 2,6

Länder insgesamt 101 471 100 100 790 100 101 443 100

davon: westdeutsche Länder ohne Berlin 78 179 77,0 77 760 77,2 78 205 77,1 ostdeutsche Länder und Berlin 23 294 23,0 23 032 22,9 23 238 22,9

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

*) Auf der Basis des Personals der privaten und staatlichen Hochschulen (IST) berechnet nach dem zwischen der Kultusministerkonferenz, dem Wissenschaftsrat, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Statistischen Bundesamt vereinbarten Verfahren. 1) Einschließlich Stipendiaten der (Post-) Graduiertenförderung.

Quelle: Statistisches Bundesamt und Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 754 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 48: FuE-Personal in wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen *) in regionaler Aufteilung

– in Vollzeitäquivalenten – FuE-Personal in wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Hochschulen 1) Land 1997 1998 1999 2000 2001

Personen in % Personen in % Personen in % Personen in % Personen in %

Baden-Württemberg 12 284 16,8 12 213 16,7 12 109 17,0 11 915 16,8 11 937 16,7 Bayern 9 777 13,4 9 834 13,4 9 378 13,2 9 079 12,8 8 923 12,5 Berlin 9 086 12,4 8 451 11,6 8 252 11,6 7 813 11,0 8 157 11,4 Brandenburg 2 721 3,7 2 823 3,9 2 802 3,9 3 010 4,2 2 964 4,1 Bremen 900 1,2 1 040 1,4 1 012 1,4 1 107 1,6 1 122 1,6 Hamburg 2 798 3,8 2 616 3,6 2 534 3,6 2 555 3,6 2 488 3,5 Hessen 2 987 4,1 3 069 4,2 2 944 4,1 3 159 4,4 2 793 3,9 Mecklenburg-Vorpommern 1 177 1,6 1 270 1,7 1 309 1,8 1 397 2,0 1 463 2,0 Niedersachsen 6 725 9,2 6 529 8,9 6 208 8,7 6 128 8,6 6 270 8,8 Nordrhein-Westfalen 13 143 18,0 13 174 18,0 12 649 17,8 13 056 18,4 13 323 18,6 Rheinland-Pfalz 1 341 1,8 1 645 2,2 1 359 1,9 1 385 1,9 1 286 1,8 Saarland 571 0,8 537 0,7 514 0,7 543 0,8 565 0,8 Sachsen 4 083 5,6 4 250 5,8 4 427 6,2 4 302 6,1 4 420 6,2 Sachsen-Anhalt 1 590 2,2 1 701 2,3 1 662 2,3 1 744 2,5 1 736 2,4 Schleswig-Holstein 2 416 3,3 2 351 3,2 2 351 3,3 2 210 3,1 2 313 3,2 Thüringen 1 524 2,1 1 644 2,2 1 569 2,2 1 685 2,4 1 781 2,5

Länder zusammen 73 123 100 73 147 100 71 079 100 71 088 100 71 541 100 Ausland 372 . 220 . 355 . 366 . 365 .

insgesamt 73 495 . 73 369 . 71 435 . 71 454 . 71 906 .

darunter: westdeutsche Länder ohne Berlin 52 942 72,4 53 008 72,5 51 058 71,8 51 137 71,9 51 020 71,3 ostdeutsche Länder und Berlin 20 181 27,6 20 139 27,5 20 021 28,2 19 951 28,1 20 521 28,7

Die Werte vor 1999 wurden von DM in Euro (1 € = 1,95583 DM) umgerechnet. Zur internationalen Vergleichbarkeit müssen die Werte zunächst in DM und anschließend zum Wechselkurs des jeweiligen Jahres in die nationale Währung umgerechnet werden.

*) Staatssektor (OECD-Abgrenzung). 1) Personalstand jeweils am 30. Juni (IST).

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 755 – Drucksache 15/3300

Tabelle 49: Welthandelsanteile der wichtigsten OECD-Länder bei FuE-intensiven Waren nach Warengruppen 1991 1),1994, 1998 und 2001

– Anteile in % –

Warengruppe Deutschland Frankreich Großbritannien und Nordirland

1991 1994 1998 2001 1991 1994 1998 2001 1991 1994 1998 2001

Spitzentechnik 11,6 10,0 9,3 10,6 8,9 7,8 8,1 7,3 10,5 8,6 9,9 9,9 Hochwertige Technik 21,0 18,0 17,8 17,2 7,6 7,0 7,3 7,1 6,7 6,0 6,5 5,6 Forschungsintensive Erzeugn. insg.*) 18,4 15,8 15,1 14,9 8,0 7,2 7,5 7,2 7,8 7,0 7,6 7,5

aus dem Bereich... Chemische Erzeugnisse 20,3 17,8 15,7 14,9 9,7 9,2 9,8 9,6 10,1 9,2 8,9 8,9 Maschinen 22,9 19,4 19,2 18,2 6,1 5,9 6,2 5,7 6,9 6,0 6,5 5,6 luK 9,1 7,3 7,3 7,3 5,7 4,8 5,5 4,0 10,4 10,8 10,7 8,8 Elektrotechnik 19,8 16,2 15,3 15,1 8,0 6,6 6,8 6,1 8,0 6,2 7,5 6,6 Medientechnik 11,0 8,1 7,4 8,7 5,5 4,2 6,0 5,3 6,1 6,3 7,8 8,4 Instrumente 17,3 16,3 15,2 14,4 6,0 5,7 5,7 5,3 9,4 8,1 8,5 7,6 Fahrzeugbau 19,0 17,5 17,9 18,7 9,8 9,2 8,9 9,0 7,0 5,2 6,6 5,9 FuE-intensive Erzeugnisse a. n. g. 18,3 16,0 14,7 14,8 7,4 6,5 6,1 6,8 11,4 11,3 8,1 6,8

Warengruppe Italien Niederlande EU-15

1991 1994 1998 2001 1991 1994 1998 2001 1991 1994 1998 2001

Spitzentechnik 3,6 3,0 2,3 2,4 3,7 3,9 5,0 4,9 46,2 42,0 44,9 46,5 Hochwertige Technik 5,8 5,1 5,3 5,0 3,4 3,0 2,8 2,8 57,7 52,2 54,5 52,8 Forschungsintensive Erzeug. insg. *) 5,1 4,4 4,2 4,0 3,5 3,3 3,6 3,5 54,3 49,3 51,4 50,9

aus dem Bereich... Chemische Erzeugnisse 3,7 3,8 4,0 4,5 7,2 6,5 5,4 5,3 66,0 63,0 65,4 64,5 Maschinen 10,6 10,0 10,5 10,4 2,9 2,4 2,1 2,1 60,4 54,0 54,8 53,4 luK 4,1 3,3 1,8 1,4 6,0 7,2 10,6 11,8 45,0 42,5 47,1 47,4 Elektrotechnik 6,8 5,6 5,3 4,8 4,4 3,2 2,7 2,5 57,7 48,4 49,2 47,2 Medientechnik 2,6 2,1 2,0 2,2 2,7 2,6 3,1 2,2 37,6 32,5 38,7 39,5 Instrumente 3,0 2,7 2,5 2,3 4,3 4,3 4,2 4,5 49,1 46,4 45,6 44,4 Fahrzeugbau 4,1 3,5 3,5 3,2 1,7 1,4 1,6 1,4 53,7 49,2 51,0 50,4 FuE-intensive Erzeugnisse a. n. g. 7,0 5,5 6,1 4,8 4,3 4,2 3,6 2,9 66,7 59,6 56,9 55,6 ▼ Drucksache 15/3300 – 756 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 49: Welthandelsanteile der wichtigsten OECD-Länder bei FuE-intensiven Waren nach Warengruppen 1991 1),1994, 1998 und 2001

– Anteile in % –

Warengruppe Schweiz USA

1991 1994 1998 2001 1991 1994 1998 2001

Spitzentechnik 1,3 1,2 1,2 1,3 31,4 28,5 30,4 28,0 Hochwertige Technik 2,9 2,8 2,5 2,5 13,3 14,2 14,8 14,9 Forschungsintensive Erzeugn. insg.*) 2,4 2,3 2,1 2,1 18,8 18,5 20,0 19,4

aus dem Bereich... Chemische Erzeugnisse 6,3 6,5 6,1 6,2 16,0 15,8 14,8 15,6 Maschinen 4,8 4,4 4,0 3,8 16,0 17,2 18,8 18,9 luK 0,6 0,5 0,6 0,5 25,3 23,5 24,4 23,0 Elektrotechnik 2,9 2,3 2,4 2,3 15,6 14,5 15,4 16,1 Medientechnik 0,8 0,6 0,5 0,5 19,6 19,1 23,5 23,0 Instrumente 4,7 4,3 3,6 3,5 27,0 27,1 29,6 30,8 Fahrzeugbau 0,3 0,3 0,3 0,3 18,7 18,1 19,3 17,4 FuE-intensive Erzeugnisse a. n. g. 2,3 2,5 1,8 1,7 16,2 16,7 18,2 19,7

Warengruppe Japan Korea

1991 1994 1998 20011991 1994 1998 2001

Spitzentechnik 16,7 18,3 11,0 9,5 – 4,3 4,5 5,2 Hochwertige Technik 19,5 19,2 14,1 14,0 – 2,2 2,1 2,6 Forschungsintensive Erzeug. insg. *) 18,6 18,9 13,0 12,4 – 2,8 2,9 3,5

aus dem Bereich... Chemische Erzeugnisse 8,1 8,5 6,8 6,8 – 1,4 1,5 1,7 Maschinen 16,0 18,1 13,7 14,4 – 1,4 1,6 2,1 luK 25,0 25,0 16,0 11,9 – 2,8 2,9 6,4 Elektrotechnik 20,8 20,2 16,7 16,4 – 5,5 1,7 2,2 Medientechnik 37,6 30,7 18,2 16,8 – 10,0 8,8 8,6 Instrumente 16,6 16,5 12,4 12,6 – 1,1 1,9 1,0 Fahrzeugbau 17,6 18,1 12,4 12,0 – 1,5 2,0 2,3 FuE-intensive Erzeugnisse a. n. g. 6,8 7,6 5,8 6,1 – 1,2 0,7 0,8

*) Incl. nicht zurechenbare vollständige Fabrikationsanlagen usw. 1) OECD ohne Polen, Tschechien, Ungarn und Korea. Slowakei ab 1997.

Quelle: OECD (ITCS – International Trade By Commodity Statistics, Rev. 3) und Berechnungen des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 757 – Drucksache 15/3300

Tabelle 50a: Grunddaten zum Bildungswesen

– Bildungsbeteiligung – Maßeinheit 1999 2000 2001 2002

1. Auszubildende männlich 1 000 1 011,0 1 006,7 993,5 957,1 weiblich 1 000 687,3 695,3 691,2 665,3 insgesamt 1 000 1 698,3 1 702,0 1 684,7 1 622,4

2. Studienberechtigte 2.1 absolut männlich 1 000 158,7 161,2 160,6 169,5 weiblich 1 000 181,2 186,4 182,9 192,0 insgesamt 1 000 339,9 347,5 343,5 361,5

2.2 in % des Altersjahrganges 1) in % 37,3 37,2 36,1 38,2

3. Studienanfänger 3.1 absolut männlich 1 000 147,6 160,0 174,5 177,1 weiblich 1 000 143,8 155,0 170,3 181,8 insgesamt 1 000 291,4 315,0 344,8 358,9

3.2 in % des Altersjahrganges 2) in % 31,3 33,5 36,1 37,1

4. Studierende männlich 1 000 970,2 970,7 995,4 1 020,6 weiblich 1 000 803,8 829,2 873,2 918,6 insgesamt 1 000 1 774,0 1 799,9 1 868,7 1 939,2

5. Prüfungen 3) 5.1 Diplom (U) 4) von Männern 1 000 56,5 52,7 49,5 49,6 von Frauen 1 000 42,8 42,7 42,9 45,7 insgesamt 1 000 99,3 95,5 92,4 95,3 5.2 Lehramt von Männern 1 000 7,9 7,8 7,0 6,6 von Frauen 1 000 19,8 19,2 18,0 16,9 insgesamt 1 000 27,7 26,9 25,0 23,5 5.3 Diplom (FH) von Männern 1 000 44,5 40,9 40,0 39,1 von Frauen 1 000 25,6 25,3 26,0 26,8 insgesamt 1 000 70,1 66,3 66,0 65,9

5.1-5.3 insgesamt 1 000 197,1 188,7 183,3 184,8 ▼ Drucksache 15/3300 – 758 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 50a: Grunddaten zum Bildungswesen

– Bildungsbeteiligung –

Maßeinheit 1999 2000 2001 2002

5.4 Promotionen von Männern 1 000 16,3 16,9 16,0 15,2 von Frauen 1 000 8,2 8,9 8,8 8,7 insgesamt 1 000 24,5 25,8 24,8 23,8

5.5 Habilitationen von Männern Zahl 1 586 1 736 1 820 1 804 von Frauen Zahl 340 392 379 498 insgesamt Zahl 1 926 2 128 2 199 2 302

1) In Prozent des Durchschnittsjahrgangs der 18- bis unter 21-jährigen Bevölkerung. 2) Anteil der Studienanfänger an der Bevölkerung des entsprechenden Alters (Berechnung nach dem OECD-Verfahren). Gemäß OECD-Abgrenzung 2002: 35,1 %. 3) Die Anzahl abgelegter Prüfungen ist aufgrund von Doppelexamina nicht mit der Absolventenzahl identisch. 4) Einschl. Magister Artium, Staatsexamina außer Lehramt, kirchliche Prüfungen sowie Bachelor- und Master-Abschlüsse.

Quelle: Statistisches Bundesamt und Bundesministerium für Bildung und Forschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 759 – Drucksache 15/3300

Tabelle 50b: Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft 1997 bis 2002 nach durchführenden Institutionen

1997 1999 2000 2001 2002 2002 Bereich – Mrd. € – Anteil am BIP in % A Ausgaben für den Bildungsprozess (Durchführung) 1) 10 Öffentliche Vorschulen, Schulen, Hochschulen 65,9 67,4 67,4 68,7 70,2 3,3 14 darunter Hochschulen 2) 10,4 11,4 11,3 11,5 12,1 0,6 20 Private Vorschulen, Schulen, Hochschulen 10,3 10,9 11,0 11,6 11,8 0,5 24 darunter Hochschulen 2) 0,2 0,2 0,2 0,3 0,3 . 30 Betriebliche Ausbildung im Rahmen der dualen Bildung 13,0 13,9 13,9 13,8 14,0 0,7 40 Betriebliche Weiterbildung der Unternehmen, privaten Organisationen ohne Erwerbszweck, Gebietskörperschaften 3) 9,0 9,4 9,6 9,9 9,9 0,5 50 Sonstige Bildungseinrichtungen 8,8 9,4 9,6 10,1 10,3 0,5 60 Ausgaben von Schülern und Studierenden für Nachhilfe, Lernmittel u. dgl. 4,4 4,5 4,6 4,6 4,6 0,2 70 Ausgaben für den Bildungsprozess insgesamt 111,4 115,5 116,1 118,6 120,8 5,7

B Förderung von Bildungsteilnehmern 4) 10 Bildungsförderung durch Gebietskörperschaften 4,1 4,1 4,4 5,1 5,1 0,2 20 Förderung von Bildungsteilnehmern durch die Bundesanstalt für Arbeit 5) 6) 5,2 5,0 5,2 5,4 5,5 0,3 30 Kindergeld für kindergeldberechtigte Bildungs- teilnehmer ab 19 Jahren 2,1 2,8 3,1 3,1 3,4 0,2 40 Förderung von Bildungsteilnehmern insgesamt 11,4 12,0 12,6 13,5 14,0 0,6

A-B Bildungsbudget 122,8 127,4 128,8 132,2 134,9 6,4

C 10 Ausgaben für Forschung und Entwicklung 1) 7) 42,9 48,2 50,6 52,0 53,3 2,5 14 darunter Hochschulen 7,7 7,9 8,1 8,5 9,0 0,4

D 20 Sonstige Bildungs- und Wissenschaftsinfrastruktur 1) 4,0 4,2 4,3 4,4 4,4 0,2

A-D Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft zusammen 169,8 179,8 183,7 188,5 192,6 9,1

21) Ausgaben nach dem Durchführungskonzept (Personalausgaben, laufender Sachaufwand, Investionsausgaben, z.T. Kosten bzw. geschätzt auf der Basis der öffentlichen Zuschüsse), Abgrenzung nach dem Konzept 2001, 1999 – 2000 revidiert, 2001 vorläufig. 2) Ohne Ausgaben für die Krankenbehandlung, Forschung und Entwicklung. 3) Schätzung der Kosten für interne und externe Weiterbildung (ohne Personalkosten der Teilnehmer) auf der Basis der Erwerbstätigen (ohne Auszubil- dende) laut Mikrozensus und der durchschnittlichen Weiterbildungskosten je Beschäftigten laut der zweiten Europäischen Erhebung zur beruflichen Weiterbildung ( CVTS2 ). Eventuelle Doppelzählungen bei externen Weiterbildungsmaßnahmen (z.B. in Hochschulen) wurden nicht bereinigt. 4) Zahlungen der öffentlichen Haushalte an Bildungsteilnehmer zur Finanzierung der Lebenshaltung auf Zuschuss- oder Darlehensbasis (brutto), einschl. BAföG-Darlehen der Deutschen Ausgleichsbank und Ausgaben der Studentenwerke. 5) Zuschüsse der staatlichen und kommunalen Haushalte, an private Einrichtungen der Erwachsenenbildung sowie der Bundesanstalt für Arbeit an private überbetriebliche Aus- und Weiterbildungsstätten; eventuelle Doppelzählungen (Duale Ausbildung, Weiterbildung) konnten nicht bereinigt werden. 6) Aufteilung der Bildungsausgaben der Bundesanstalt für Arbeit auf Ausgaben für den Bildungsprozess und Bildungsförderung aufgrund von vorläufi- gen Ergebnissen einer Studie des StBA über die Bildungsausgaben der Bundesanstalt für Arbeit. 7) Berechnet nach den Methoden der FuE-Statistik (Frascati-Handbuch/OECD-Meldung).

Quelle: Statistisches Bundesamt Drucksache 15/3300 – 760 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 50c: Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft für das Jahr 2001 nach finanzierenden Institutionen

Staat gesamte Bereich BundLänder Gemein- zusam- Private Ausland Volkswirt- den men schaft – Mrd. € – A Ausgaben für den Bildungsprozess (Finanzierung) 1) 10 Öffentliche Vorschulen, Schulen, Hochschulen 0,9 55,0 10,5 66,4 2,3 0,0 68,7 14 darunter Hochschulen 2) 0,7 10,2 0,0 10,9 0,5 0,0 11,5 20 Private Vorschulen, Schulen, Hochschulen 0,0 3,7 3,8 7,4 4,2 0,0 11,6 24 darunter Hochschulen 2) 0,0 0,1 0,0 0,1 0,1 0,0 0,3 30 Betriebliche Ausbildung im Rahmen der dualen Bildung 0,1 0,4 0,5 1,0 12,8 0,0 13,8 40 Betriebliche Weiterbildung der Unternehmen, privaten Organisationen ohne Erwerbszweck, Gebietskörperschaften 3) 0,2 0,8 0,5 1,5 8,3 0,0 9,9 50 Sonstige Bildungseinrichtungen 6,6 1,8 1,4 9,8 0,3 0,0 10,1 60 Ausgaben von Schülern und Studierenden für Nachhilfe, Lernmittel und dgl. 0,0 0,0 0,0 0,0 4,6 0,0 4,6 70 Ausgaben für den Bildungsprozess insgesamt 7,9 61,6 16,6 86,1 32,5 0,0 118,6

B Förderung von Bildungsteilnehmern 4) 10 Bildungsförderung durch Gebietskörperschaften 1,1 1,2 1,3 3,7 1,4 0,0 5,1 20 Förderung von Bildungsteilnehmern durch die Bundesanstalt für Arbeit 5) 6) 5,4 0,0 0,0 5,4 0,0 0,0 5,4 30 Kindergeld für kindergeldberechtigte Bildungs- teilnehmer ab 19 Jahren 1,3 1,3 0,5 3,1 0,0 0,0 3,1 40 Förderung von Bildungsteilnehmern insgesamt 7,8 2,5 1,8 12,1 1,4 0,0 13,5

A-B Bildungsbudget 15,7 64,2 18,4 98,3 33,9 0,0 132,2

C 10 Ausgaben für Forschung und Entwicklung 1) 7) 7,8 8,4 0,1 16,3 34,4 1,3 52,0 14 darunter Hochschulen 1,4 5,8 0,0 7,3 1,1 0,2 8,5

D 20 Sonstige Bildungs- und Wissenschaftsinfrastruktur 1) 1,3 1,5 1,5 4,3 0,1 0,0 4,4

A-D Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissen- schaft zusammen 24,8 74,0 20,0 118,8 68,4 1,3 188,5

1) Ausgaben nach dem Finanzierungskonzept. 2) Ohne Ausgaben für die Krankenbehandlung, Forschung und Entwicklung. 3) Schätzung der Kosten für interne und externe Weiterbildung (ohne Personalkosten der Teilnehmer) auf der Basis der Erwerbstätigen (ohne Auszubil- dende) laut Mikrozensus und der durchschnittlichen Weiterbildungskosten je Beschäftigten laut der zweiten Europäischen Erhebung zur beruflichen Weiterbildung ( CVTS2 ). Eventuelle Doppelzählungen bei externen Weiterbildungsmaßnahmen (z.B. in Hochschulen) wurden nicht bereinigt. 4) Zahlungen der öffentlichen Haushalte an Bildungsteilnehmer zur Finanzierung der Lebenshaltung auf Zuschuss- oder Darlehensbasis (brutto), ein schließlich BAföG-Darlehen der Deutschen Ausgleichsbank und Ausgaben der Studentenwerke. 5) Zuschüsse der staatlichen und kommunalen Haushalte, an private Einrichtungen der Erwachsenenbildung sowie der Bundesanstalt für Arbeit an private überbetriebliche Aus- und Weiterbildungsstätten; eventuelle Doppelzählungen (Duale Ausbildung, Weiterbildung) konnten nicht bereinigt werden. 6) Aufteilung der Bildungsausgaben der Bundesanstalt für Arbeit auf Ausgaben für den Bildungsprozess und Bildungsförderung aufgrund von vorläufi- gen Ergebnissen einer Studie des StBA über die Bildungsausgaben der Bundesanstalt für Arbeit. 7) Berechnet nach den Methoden der FuE-Statistik (Frascati-Handbuch/OECD-Meldung).

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 761 – Drucksache 15/3300

Tabelle 51a: Kennzahlen zu Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und wirtschaftlicher Tätigkeit

– Strukturdaten –

Indikator Maßeinheit 1999 2000 2001 2002

1. Bevölkerung (Jahresdurchschnitt) insgesamt 1 000 82 087 82 188 82 339 82 475

2. Erwerbstätige (Jahresdurchschnitt) 1) insgesamt 1 000 38 077 38 752 38 917 38 688

3. Bruttoinlandsprodukt (BIP) 1) 3.1 In jeweiligen Preisen Mrd. € 1 978,6 2 030,0 2 071,2 2 108,2 - Veränderung zum Vorjahr in % 2,6 2,6 2,0 1,8 - pro Kopf der Bevölkerung € 24 104 24 700 25 154 25 562 - je Erwerbstätigen € 51 963 52 384 53 221 54 492 3.2 In Preisen von 1995 Mrd. € 1 914,8 1 969,5 1 980,8 1 984,3 - Veränderung zum Vorjahr in % 2,0 2,9 0,6 0,2

4. Bruttonationaleinkommen 1) (Bruttosozialprodukt) In jeweiligen Preisen Mrd. € 1 965,1 2 020,3 2 065,6 2 108,8 - Veränderung zum Vorjahr in % 2,6 2,8 2,2 2,1

5. Bruttowertschöpfung (BWS) 1) In jeweiligen Preisen Mrd. € 1 843,2 1 885,3 1 925,1 1 958,9 - Veränderung zum Vorjahr in % 1,8 2,3 2,1 1,8 - Nach Wirtschaftsbereichen Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Mrd. € 22,1 22,5 23,5 22,0 Produzierendes Gewerbe o. Baugewerbe Mrd. € 453,0 463,8 472,1 476,7 Baugewerbe Mrd. € 100,9 97,2 92,5 87,7 Handel, Gastgewerbe und Verkehr Mrd. € 322,1 336,3 350,5 353,2 Finanzierung, Vermietung und Unter- nehmensdienstleister Mrd. € 548,3 560,7 574,1 595,1 Öffentliche und private Dienstleister Mrd. € 396,8 404,8 412,4 424,3

6. Preisindizes Preisindex für die Lebenshaltung 2000 = 100 98,6 100,0 102,0 103,4 ▼ Drucksache 15/3300 – 762 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 51 a: Kennzahlen zu Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und wirtschaftlicher Tätigkeit

– Strukturdaten –

Indikator Maßeinheit 1999 2000 2001 2002

7. Außenhandel Einfuhr Mrd. € 444,8 538,3 542,8 522,1 - Anteil der Einfuhr am BIP in % 22,5 26,5 26,2 24,8 Ausfuhr Mrd.€ 510,0 597,4 638,3 648,3 - Anteil der Ausfuhr am BIP in % 25,8 29,4 30,8 30,8 Außenhandelssaldo Mrd. € + 65,2 + 59,1 + 95,5 + 126,2

8. Ausgaben der öffentlichen Haushalte insgesamt 2) Mrd. € 596,3 598,9 600,1 606,2 darunter: - Bund 3) Mrd. € 267,3 261,9 261,9 275,1 - Länder Mrd. € 205,3 209,1 214,8 215,3 - pro Kopf der Bevölkerung . 7 264 € 7 287 € 7 288 € 7 351 €

1) Gemäß Europäischem System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (EVSG) 1995; regionale Gliederung der Erwerbstätigen und des BIP siehe Tabelle 51b. 2) Nettoausgaben ohne Sozialversicherung. Ab 1998 ohne Krankenhäuser und Hochschulkliniken mit kaufmännischem Rechnungswesen. 2001 und 2002 vorläufiges Ergebnis ohne Zweckverbände. 3) Ohne Lastenausgleichsfonds, ERP-Sondervermögen, EU-Anteile, Fonds „Deutsche Einheit“, Kreditabwicklungsfonds.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“, Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 763 – Drucksache 15/3300

Tabelle 51 b: Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Bruttoinlandsprodukt

– Regionale Strukturdaten –

Bevölkerung (Jahresdurchschnitt)

Bundesland 2000 2001 2002 in Tsd. in % in Tsd. in % in Tsd. in %

Baden-Württemberg 10 493 12,8 10 561 12,8 10 631 12,9 Bayern 12 188 14,8 12 280 14,9 12 356 15,0 Berlin 3 384 4,1 3 385 4,1 3 389 4,1 Brandenburg 2 601 3,2 2 596 3,2 2 587 3,1 Bremen 661 0,8 660 0,8 661 0,8 Hamburg 1 710 2,1 1 721 2,1 1 726 2,1 Hessen 6 058 7,4 6 073 7,4 6 084 7,4 Mecklenburg-Vorpommern 1 783 2,2 1 768 2,1 1 753 2,1 Niedersachsen 7 911 9,6 7 940 9,6 7 970 9,7 Nordrhein-Westfalen 18 000 21,9 18 027 21,9 18 060 21,9 Rheinland-Pfalz 4 030 4,9 4 041 4,9 4 050 4,9 Saarland 1 070 1,3 1 067 1,3 1 065 1,3 Sachsen 4 443 5,4 4 405 5,3 4 366 5,3 Sachsen-Anhalt 2 633 3,2 2 598 3,2 2 565 3,1 Schleswig-Holstein 2 782 3,4 2 796 3,4 2 810 3,4 Thüringen 2 440 3,0 2 421 2,9 2 402 2,9

insgesamt 82 188 100,0 82 339 100,0 82 475 100,0

davon: westdeutsche Länder ohne Berlin 64 904 79,0 65 166 79,1 65 412 79,3 ostdeutsche Länder und Berlin 17 284 21,0 17 173 20,9 17 063 20,7 ▼ Drucksache 15/3300 – 764 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 51 b: Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Bruttoinlandsprodukt

– Regionale Strukturdaten –

Erwerbstätige (Jahresdurchschnitt)

Bundesland 2000 2001 2002

in Tsd. in % in Tsd. in % in Tsd. in %

Baden-Württemberg 5 287 13,6 5 367 13,8 5 359 13,9 Bayern 6 229 16,1 6 295 16,2 6 280 16,2 Berlin 1 562 4,0 1 556 4,0 1 533 4,0 Brandenburg 1 063 2,7 1 045 2,7 1 023 2,6 Bremen 388 1,0 391 1,0 390 1,0 Hamburg 1 042 2,7 1 053 2,7 1 046 2,7 Hessen 2 993 7,7 3 023 7,8 3 009 7,8 Mecklenburg-Vorpommern 754 1,9 735 1,9 724 1,9 Niedersachsen 3 480 9,0 3 484 9,0 3 486 9,0 Nordrhein-Westfalen 8 342 21,5 8 397 21,6 8 344 21,6 Rheinland-Pfalz 1 752 4,5 1 762 4,5 1 762 4,6 Saarland 509 1,3 512 1,3 506 1,3 Sachsen 1 973 5,1 1 947 5,0 1 925 5,0 Sachsen-Anhalt 1 057 2,7 1 038 2,7 1 021 2,6 Schleswig-Holstein 1 241 3,2 1 244 3,2 1 234 3,2 Thüringen 1 080 2,8 1 069 2,7 1 047 2,7

insgesamt 38 752 100,0 38 917 100,0 38 688 100,0

davon: westdeutsche Länder ohne Berlin 31 263 80,7 31 527 81,0 31 415 81,2 ostdeutsche Länder und Berlin 7 489 19,3 7 390 19,0 7 273 18,8 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 765 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 51 b: Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Bruttoinlandsprodukt

– Regionale Strukturdaten –

Bruttoinlandprodukt (nominal) 1)

Bundesland 2000 2001 2002 in Mrd. € in % in Mrd. € in % in Mrd. € in %

Baden-Württemberg 294,7 14,5 301,7 14,6 307,4 14,6 Bayern 352,6 17,4 360,8 17,4 368,9 17,5 Berlin 75,7 3,7 76,2 3,7 77,1 3,7 Brandenburg 43,0 2,1 43,6 2,1 44,1 2,1 Bremen 21,9 1,1 22,4 1,1 23,0 1,1 Hamburg 71,9 3,5 73,6 3,6 75,2 3,6 Hessen 183,8 9,1 188,1 9,1 191,6 9,1 Mecklenburg-Vorpommern 28,9 1,4 29,2 1,4 29,6 1,4 Niedersachsen 176,6 8,7 180,4 8,7 183,1 8,7 Nordrhein-Westfalen 450,1 22,2 458,1 22,1 464,0 22,0 Rheinland-Pfalz 89,4 4,4 91,0 4,4 93,3 4,4 Saarland 24,2 1,2 24,8 1,2 25,4 1,2 Sachsen 72,3 3,6 74,2 3,6 75,8 3,6 Sachsen-Anhalt 41,8 2,1 42,5 2,1 43,3 2,1 Schleswig-Holstein 63,5 3,1 64,5 3,1 65,6 3,1 Thüringen 39,3 1,9 40,1 1,9 40,7 1,9

insgesamt 2 030,0 100,0 2 071,2 100,0 2 108,2 100,0

davon: westdeutsche Länder ohne Berlin 1 728,9 85,2 1 765,4 85,2 1 797,6 85,3 ostdeutsche Länder und Berlin 301,1 14,8 305,8 14,8 310,6 14,7

1) Nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) 1995.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“, Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ und Berechnungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Drucksache 15/3300 – 766 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 52 a: Anteil der Studienanfänger am Altersjahrgang*) (ISCED 5A) im internationalen Vergleich

Staat 1998 1999 2000 2001 2002

Deutschland 27,7 28,5 30,2 32,4 35,1 Finnland 57,8 67,2 71,2 72,0 . Frankreich . 35,5 36,8 36,5 . Großbritannien und Nordirland 47,8 45,3 45,5 45,0 . Italien 42,1 40,0 43,4 43,9 . Japan 1) 36,1 37,2 38,9 41,0 . Kanada .. ... Schweden 58,9 64,8 67,2 69,3 . USA 44,2 44,9 42,9 42,3 .

*) Nettoquoten nach OECD-Berechnungsmethode. 1) Bruttoquoten.

Quelle: OECD ( Education at a Glance 2000, 2001, 2002, 2003) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 767 – Drucksache 15/3300

Tabelle 52 b: Studienanfänger absolut und am Altersjahrgang*) in Deutschland (ISCED 5A) nach Fächergruppen und Studienbereichen

Fächergruppe/Studienbereich 1998 1999 2000

Anzahl Quote Anzahl Quote Anzahl Quote

Mathematik, Naturwissenschaften: 37 582 4,0 41 385 4,4 48 164 5,1 allgemein 464 433 476 Mathematik, Naturwissenschaften 5 778 5 592 6 531 Informatik 10 932 15 014 19 432 Physik, Astronomie 2 911 3 109 3 584 Chemie 4 107 4 312 4 738 Pharmazie 2 139 2 146 2 169 Biologie 6 750 6 628 7 241 Geowissenschaften 1 430 1 492 1 445 Geographie 3 071 2 659 2 548 Humanmedizin 11 118 1,2 11 022 1,2 11 324 1,2 Veterinärmedizin 1 011 0,1 929 0,1 939 0,1 Agrar-, Forst-, Ernährungswissenschaften 6 770 0,7 6 486 0,7 6 349 0,7 Ingenieurwissenschaften: 44 919 4,8 47 455 5,1 49 607 5,3 allgemein 521 891 1 265 Bergbau, Hüttenwesen 331 282 251 Maschinenbau, Verfahrenstechnik 15 242 17 003 18 538 Elektrotechnik 9 371 10 744 11 757 Verkehrstechnik, Nautik 1 868 2 087 2 381 Architektur 6 760 6 860 6 741 Raumplanung 799 871 1 087 Bauingenieurwesen 8 890 7 752 6 660 Vermessungswesen 1 137 965 927 Übrige Wissenschaften 156 201 16,8 158 378 17,0 167 960 17,8

insgesamt 257 601 27,7 265 655 28,5 284 343 30,2 ▼ Drucksache 15/3300 – 768 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 52 b: Studienanfänger absolut und am Altersjahrgang*) in Deutschland (ISCED 5A) nach Fächergruppen und Studienbereichen

Fächergruppe/Studienbereich 2001 2002 2003

Anzahl Quote Anzahl Quote Anzahl Quote

Mathematik, Naturwissenschaften: 59 905 6,3 65 665 6,8 64 609 6,6 allgemein 545 726 699 Mathematik, Naturwissenschaften 7 784 10 202 11 096 Informatik 27 942 26 409 23 166 Physik, Astronomie 4 196 5 459 5 850 Chemie 5 534 7 192 7 768 Pharmazie 2 139 2 158 2 176 Biologie 7 554 8 406 8 331 Geowissenschaften 1 391 1 706 1 941 Geographie 2 820 3 407 3 582 Humanmedizin 11 572 1,2 11 780 1,2 12 106 1,2 Veterinärmedizin 963 0,1 969 0,1 964 0,1 Agrar-, Forst-, Ernährungswissenschaften 6 190 0,6 6 479 0,7 7 083 0,7 Ingenieurwissenschaften: 52 893 5,5 58 607 6,1 60 823 6,3 allgemein 1 711 2 169 2 829 Bergbau, Hüttenwesen 289 262 286 Maschinenbau, Verfahrenstechnik 20 926 23 865 25 941 Elektrotechnik 12 709 15 070 14 356 Verkehrstechnik, Nautik 2 231 2 677 2 759 Architektur 6 700 6 525 6 644 Raumplanung 1 127 1 175 1 168 Bauingenieurwesen 6 265 5 938 5 817 Vermessungswesen 935 926 1 023 Übrige Wissenschaften 178 063 18,6 196 498 20,3 201 387 20,7

insgesamt 309 586 32,4 339 998 35,1 346 972 35,7

*) Nettoquoten gemäß Berechnungsverfahren der OECD.

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 769 – Drucksache 15/3300

Tabelle 53 a: Anteil der Hochschulabsolventen am Altersjahrgang *) (ISCED 5A) im internationalen Vergleich

Staat 1998 1999 2000 1) 2001 1) 2002

Deutschland 16,0 16,6 16,8 16,9 17,5 Finnland 31,0 34,6 36,3 40,7 . Frankreich . . 24,6 25,0 . Großbritannien und Nordirland 47,5 49,5 37,5 37,4 . Italien 17,6 19,3 18,1 20,0 . Japan . . 30,9 32,8 . Kanada 33,9 34,0 . . . Schweden 25,5 27,8 28,1 29,6 . USA . . 33,2 . .

*) Nettoquoten nach OECD-Berechnungsmethode. 1) In 2000 und 2001 bis auf Deutschland Bruttoquoten gemäß OECD-Berechnungsverfahren.

Quelle: OECD ( Education at a Glance 2000, 2001, 2002, 2003) Drucksache 15/3300 – 770 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 53b: Hochschulabsolventen absolut und am Altersjahrgang *) in Deutschland (ISCED 5A) nach Fächergruppen und Studienbereichen

Fächergruppe/Studienbereich 1998 1999 2000

Anzahl Quote Anzahl Quote Anzahl Quote

Mathematik, Naturwissenschaften: 26 582 2,3 25 126 2,3 22 760 2,1 allgemein 760 831 702 Mathematik, Naturwissenschaften 3 951 3 750 3 335 Informatik 6 238 5 960 5 365 Physik, Astronomie 3 277 2 752 2 389 Chemie 3 241 2 520 2 180 Pharmazie 1 691 1 827 1 842 Biologie 4 178 4 405 3 995 Geowissenschaften 926 876 841 Geographie 2 320 2 205 2 111 Humanmedizin 11 141 0,9 10 919 1,0 10 707 1,0 Veterinärmedizin 884 0,1 896 0,1 890 0,1 Agrar-, Forst-, Ernährungswissenschaften 4 796 0,4 4 960 0,4 4 934 0,5 Ingenieurwissenschaften: 42 269 3,6 39 993 3,6 36 872 3,5 allgemein 331 413 476 Bergbau, Hüttenwesen 254 172 184 Maschinenbau, Verfahrenstechnik 15 672 14 213 12 235 Elektrotechnik 10 097 8 757 7 301 Verkehrstechnik, Nautik 1 248 1 212 1 166 Architektur 6 276 6 595 7 008 Raumplanung 661 735 750 Bauingenieurwesen 6 636 6 804 6 789 Vermessungswesen 1 094 1 092 963 Übrige Wissenschaften 103 148 8,7 103 159 9,2 102 455 9,6 insgesamt 188 820 16,0 185 053 16,6 178 618 16,8 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 771 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 53b: Hochschulabsolventen absolut und am Altersjahrgang *) in Deutschland (ISCED 5A) nach Fächergruppen und Studienbereichen

Fächergruppe/Studienbereich 2001 2002

Anzahl Quote Anzahl Quote

Mathematik, Naturwissenschaften: 21 673 2,1 22 713 2,3 allgemein 580 424 Mathematik, Naturwissenschaften 2 932 2 953 Informatik 5 600 6 193 Physik, Astronomie 1 971 1 785 Chemie 2 116 2 011 Pharmazie 1 743 1 900 Biologie 3 950 4 566 Geowissenschaften 763 715 Geographie 2 018 2 166 Humanmedizin 10 551 1,0 10 320 1,0 Veterinärmedizin 880 0,1 865 0,1 Agrar-, Forst-, Ernährungswissenschaften 4 844 0,5 4 670 0,5 Ingenieurwissenschaften: 34 757 3,4 33 815 3,4 allgemein 436 605 Bergbau, Hüttenwesen 216 188 Maschinenbau, Verfahrenstechnik 11 016 10 678 Elektrotechnik 6 615 6 204 Verkehrstechnik, Nautik 1 161 1 192 Architektur 6 679 6 919 Raumplanung 856 668 Bauingenieurwesen 6 809 6 464 Vermessungswesen 969 897 Übrige Wissenschaften 100 702 9,8 103 642 10,3 insgesamt 173 407 16,9 176 025 17,5

*) Nettoquoten gemäß Berechnungsverfahren der OECD.

Quelle: Statistisches Bundesamt Drucksache 15/3300 – 772 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 54: Einsatz von Hochqualifizierten in Deutschland in wissensintensiven Wirtschaftszweigen 1) 1998-2002 – Anzahl –

Wirtschaftsgruppe Beschäftigte mit Hochschulabschluss

1998 2000 2001 2002

Forschungsintensive Industrien 2) 336 102 361 201 375 855 387 624 Spitzentechniksektor 110 139 124 394 130 315 131 904 Sektor Hochwertige Technik 225 963 236 807 245 540 255 720 Technologie- u. wissensintensive Dienstleistungen 692 194 809 566 838 646 859 827 Beratung und Forschung 261 608 290 451 299 537 308 714 luK und Medien 109 691 135 745 148 581 152 035 Gesundheit 166 139 215 337 219 203 225 679 übrige 154 756 168 033 171 325 173 399

Gewerbliche Wirtschaft insgesamt 1 525 272 1 680 800 1 722 451 1 752 754 dar. wissens- und forschungs- intensiv 3) 1 105 082 1 247 627 1 290 427 1 322 594 übrige 420 190 433 173 432 024 430 160

Wirtschaftsgruppe Beschäftigte mit natur-/ ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung

1998 2000 2001 2002

Forschungsintensive Industrien 222 422 236 492 245 708 250 198 Spitzentechniksektor 70 646 78 677 81 860 82 126 Sektor Hochwertige Technik 151 776 157 815 163 848 168 072 Technologie- u. wissensintensive Dienstleistungen 211 960 226 897 233 120 233 681 Beratung und Forschung 156 595 166 171 167 495 168 267 luK und Medien 17 535 22 147 26 830 26 317 Gesundheit 9 410 10 137 10 224 10 974 übrige 28 420 28 442 28 571 28 123

Gewerbliche Wirtschaft insgesamt 649 204 679 358 691 527 692 061 dar. wissens- und forschungs- intensiv 3) 472 121 498 855 512 536 516 305 übrige 177 083 180 503 178 991 175 756

1) Wissensintensiv sind alle Branchen der gewerblichen Wirtschaft mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Beschäftigten mit Hochschulabschluss. 2) Zu den forschungsintensiven Industrien werden alle Branchen mit einem FuE-Anteil von 3,5% und mehr am Umsatz gerechnet, zur Spitzentechnik zählen alle Branchen mit einem FuE-Anteil von 8,5% und mehr am Umsatz. 3) Einschließlich der wissensintensiven Sektoren des übrigen produzierenden Gewerbes.

Quelle: Bundesanstalt für Arbeit, Berechnungen und Schätzungen des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 773 – Drucksache 15/3300

Tabelle 55: Anzahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen pro Million Einwohner

Staat 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 1)

Deutschland 606 635 661 724 727 771 779 Belgien 753 800 804 860 896 833 862 Dänemark 1 169 1 183 1 218 1 307 1 331 1 285 1 302 Finnland 1 047 1 094 1 125 1 167 1 250 1 270 1 318 Frankreich 670 689 700 743 750 774 781 Griechenland 283 315 327 376 384 435 499 Großbritannien und Nordirland 983 1 006 968 1 017 1 040 1 171 1 147 Irland 457 489 510 570 589 580 592 Italien 424 455 458 492 503 541 571 Luxemburg 135 126 177 172 147 163 186 Niederlande 1 014 1 027 1 056 1 068 1 058 1 095 1 111 Österreich 622 657 710 760 788 777 844 Portugal 150 170 195 218 274 289 332 Schweden 1 364 1 427 1 434 1 506 1 551 1 598 1 653 Spanien 389 416 453 491 521 579 603 Europäische Union insgesamt 654 682 692 739 755 803 818 Japan 29 852 29 433 28 874 29 294 29 413 34 728 . USA 13 048 13 722 13 662 14 850 15 245 17 818 .

1) 2001 teilweise vorläufig.

Quelle: Eurostat (New Cronos Datenbank, Stand September 2003) Drucksache 15/3300 – 774 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 56: Weltmarktrelevante Patente im internationalen Vergleich

– Triadepatente*) pro 1 Mio. Einwohner –

Staat 1990 1991 1992 1993 1994 1995

Europäische Union 46 43 43 44 47 49 Deutschland 86 67 68 69 73 76 Frankreich 43 43 41 42 43 44 Großbritannien und Nordirland 55 54 54 55 57 60 Italien 16 16 15 16 16 17 Schweden 116 113 130 136 161 181 Finnland 90 86 110 121 139 144 Kanada 22 23 24 26 28 31 USA 71 71 71 72 75 82 Japan 106 96 89 90 87 98

Staat 1996 1997 1998 1999 2000 1) 2001 1)

Europäische Union 57 64 70 75 81 80 Deutschland 91 101 114 121 130 127 Frankreich 49 54 59 62 65 66 Großbritannien und Nordirland 66 71 80 88 94 92 Italien 20 22 23 25 28 28 Schweden 215 245 248 261 290 257 Finnland 172 205 232 279 289 292 Kanada 34 45 52 58 65 68 USA 85 94 102 107 118 111 Japan 108 114 121 141 168 164

*) Erfindungen, die in Europa, den USA und Japan zum Patent angemeldet sind. 1) Daten für 2000 und 2001 sind hochgerechnet.

Quelle: EPAPAT, WOPATENT, OECD und Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 775 – Drucksache 15/3300

Tabelle 57a: Kenngrößen zum Innovationsverhalten im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe 1993 – 2002

Indikator 1993 1994 1995 in Tsd. in % in Tsd. in % in Tsd. in %

Unternehmen 70,5 100,0 69,6 100,0 64,8 100,0 darunter: Innovatoren 37,0 52,5 34,5 49,5 36,1 55,7 Produktinnovatoren k. A. k. A. k. A. darunter: Unternehmen mit Marktneuheiten . 15,3 22,0 16,0 24,7 Prozessinnovatoren k. A k. A. k. A. darunter: Unternehmen mit Kostenreduktion 22,8 32,3 17,1 24,5 18,3 28,2 kontinuierlich FuE-Treibende (intern) 11,6 16,4 12,9 18,5 11,0 16,9

Indikator 1993 1994 1995 Mio. in % Mio. in % Mio. in %

Beschäftigte 7,8 100,0 7,3 100,0 7,1 100,0 darunter: Innovatoren 6,3 80,7 5,8 79,3 5,8 82,0 kontinuierlich FuE-Treibende (intern) 4,5 57,1 4,2 58,1 4,2 58,5

Indikator 1993 1994 1995 Mrd. € in % Mrd. € in % Mrd. € in %

Innovationsaufwendungen 48,1 44,5 48,6 Anteil am Umsatz 4,8 4,2 4,4 davon: laufende Innovationsausgaben 29,7 27,1 30,2 Investitionen für Innovationen 18,4 17,4 18,4

Indikator 1993 1994 1995 in % in % in %

Innovationserfolg Umsatzanteil mit Marktneuheiten . 5,1 4,8 Kostenreduktionsanteil durch Prozess- innovationen 7,1 4,1 4,4 ▼ Drucksache 15/3300 – 776 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 57a: Kenngrößen zum Innovationsverhalten im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe 1993 – 2002

Indikator 1996 1997 1998 in Tsd. in % in Tsd. in % in Tsd. in %

Unternehmen 62,5 100,0 63,0 100,0 63,1 100,0 darunter: Innovatoren 37,3 59,7 39,4 62,5 41,5 65,8 Produktinnovatoren k. A. k. A. k. A. darunter: Unternehmen mit Marktneuheiten 14,1 22,6 14,9 23,6 19,7 31,3 Prozessinnovatoren k. A k. A. k. A. darunter: Unternehmen mit Kostenreduktion 21,5 34,4 21,5 34,1 21,9 34,8 kontinuierlich FuE-Treibende (intern) 16,0 25,5 . . 12,5 19,9

Indikator 1996 1997 1998 Mio. in % Mio. in % Mio. in %

Beschäftigte 6,8 100,0 6,8 100,0 6,7 100,0 darunter: Innovatoren 5,7 83,4 5,9 87,0 6,0 88,3 kontinuierlich FuE-Treibende (intern) 4,3 63,9 . . 4,0 60,1

Indikator 1996 1997 1998 Mrd. € in % Mrd. € in % Mrd. € in %

Innovationsaufwendungen 52,2 52,9 55,7 Anteil am Umsatz 4,9 4,5 4,7 davon: laufende Innovationsausgaben 34,8 35,5 32,9 Investitionen für Innovationen 17,4 17,4 22,8

Indikator 1996 1997 1998 in % in % in %

Innovationserfolg Umsatzanteil mit Marktneuheiten 3,8 6,1 7,9 Kostenreduktionsanteil durch Prozess- innovationen 6,2 7,5 6,2 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 777 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 57a: Kenngrößen zum Innovationsverhalten im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe 1993 – 2002

Indikator 1999 2000 2001 2002 in Tsd. in % in Tsd. in % in Tsd. in % in Tsd. in %

Unternehmen 63,1 100,0 62,5 100,0 61,8 100,0 61,4 100,0 darunter: Innovatoren 42,1 66,7 38,8 62,1 38,1 61,6 35,4 57,7 Produktinnovatoren k. A. 31,1 49,8 31,0 50,2 31,3 51,0 darunter: Unternehmen mit Marktneuheiten 21,1 33,4 18,2 29,2 17,5 28,3 17,3 28,1 Prozessinnovatoren k. A. 24,0 38,3 20,4 33,1 18,6 30,4 darunter: Unternehmen mit Kostenreduktion 22,5 35,6 15,4 24,7 11,8 19,2 13,0 21,1 kontinuierlich FuE-Treibende (intern) 13,8 21,9 14,8 23,7 14,6 23,6 14,1 23,0

Indikator 1999 2000 2001 2002 Mio. in % Mio. in % Mio. in % Mio. in %

Beschäftigte 6,7 100,0 6,8 100,0 6,8 100,0 6,7 100,0 darunter: Innovatoren 5,9 87,3 5,6 83,2 5,7 83,7 5,5 82,4 kontinuierlich FuE-Treibende (intern) 4,1 60,9 4,1 60,9 4,3 63,3 4,2 62,4

Indikator 1999 2000 2001 2002 Mrd. € in % Mrd. € in % Mrd. € in % Mrd. € in %

Innovationsaufwendungen 58,1 59,8 62,8 67,9 Anteil am Umsatz 4,7 4,4 4,5 4,9 davon: laufende Innovationsausgaben 32,4 36,0 60,2 40,9 65,1 46,7 68,7 Investitionen für Innovationen 25,7 23,8 39,8 21,9 34,9 21,3 31,3

Indikator 1999 2000 2001 2002 in % in % in % in %

Innovationserfolg Umsatzanteil mit Marktneuheiten 8,6 8,3 7,4 7,6 Kostenreduktionsanteil durch Prozess- innovationen 7,2 6,7 5,2 5,0

Anmerkungen: Werte für 2001 und 2002 vorläufig. Abweichungen von der Summe durch Rundung. „k.A.“: Werte nicht ausgewiesen wegen fehlender Vergleichbarkeit mit den aktuellen Werten. FuE-Angaben 1999 beziehen sich auf interne und externe FuE-Aktivitäten und könnten geringfügig zu hoch ausgewiesen sein. Alle Angaben sind hochgerechnet auf die Grundgesamtheit der Unternehmen mit 5 und mehr Beschäf- tigten in Deutschland.

Quelle: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (Indikatorenbericht zur deutschen Innovationserhebung) Drucksache 15/3300 – 778 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 57b: Kenngrößen zum Innovationsverhalten im unternehmensnahen Dienstleistungssektor 1996 – 2002

Unternehmensnaher Dienstleistungssektor 1) Indikator 1996 1997 1998 in Tsd. in % in Tsd. in % in Tsd. in %

Unternehmen 123,4 100 122,2 100 122,9 100 darunter: Innovatoren 77,0 62 77,4 63 76,3 62 Produktinnovatoren k. A. k. A. k. A. darunter: Unternehmen mit Marktneuheiten . . 27,3 22 Prozessinnovatoren k. A k. A. k. A. darunter: Unternehmen mit Kostenreduktion . 29,8 24 25,0 20 kontinuierlich FuE-Treibende (intern) 15,5 13 . . 12,9 11

Indikator 1996 1997 1998 Mrd. € in % Mrd. € in % Mrd. € in %

Innovationsaufwendungen 11,2 11,5 14,5 Anteil am Umsatz 2,8 2,7 2,9 davon: laufende Innovationsausgaben . . 5,3 46 7,2 50 Investitionen für Innovationen . . 6,2 54 7,3 50

Indikator 1996 1997 1998 in % in % in %

Innovationserfolg Umsatzanteil mit Marktneuheiten . . 6,1 Kostenreduktionsanteil durch Prozess- innovationen . 3,8 4,3 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 779 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 57b: Kenngrößen zum Innovationsverhalten im unternehmensnahen Dienstleistungssektor 1996 – 2002

Unternehmensnaher Dienstleistungssektor 1) Indikator 1999 2000 2001 2002 in Tsd. in % in Tsd. in % in Tsd. in % in Tsd. in %

Unternehmen 122,4 100 121,3 100 113,6 100 110,1 100 darunter: Innovatoren 77,5 63 70,5 58 64,3 57 55,1 50 Produktinnovatoren k. A. 54,1 45 47,4 42 48,2 44 darunter: Unternehmen mit Marktneuheiten 25,8 21 27,4 23 19,3 17 21,7 20 Prozessinnovatoren k. A. 44,2 36 32,4 28 34,2 31 darunter: Unternehmen mit Kostenreduktion 20,8 17 20,5 17 17,8 16 13,8 13 kontinuierlich FuE-Treibende (intern) 15,3 12 19,2 16 17,1 15 17,9 16

Indikator 1999 2000 2001 2002 Mrd. € in % Mrd. € in % Mrd. € in % Mrd. € in %

Innovationsaufwendungen 15,6 15,5 15,3 17,2 Anteil am Umsatz 3,1 3,1 3,0 3,4 davon: laufende Innovationsausgaben 7,9 50 9,2 59 8,5 56 10,8 63 Investitionen für Innovationen 7,7 50 6,3 41 6,7 44 6,4 37

Indikator 1999 2000 2001 2002 in % in % in % in %

Innovationserfolg Umsatzanteil mit Marktneuheiten 6,0 6,0 6,9 6,8 Kostenreduktionsanteil durch Prozess- innovationen 4,5 4,3 4,6 3,3 ▼ Drucksache 15/3300 – 780 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

noch Tabelle 57b: Kenngrößen zum Innovationsverhalten im unternehmensnahen Dienstleistungssektor 1996–2002

Distributiver Dienstleistungssektor 2) Indikator 2000 2001 2002 in Tsd. in % in Tsd. in % in Tsd. in %

Unternehmen 246,4 100 240,2 100 233,0 100 darunter: Innovatoren 94,0 38 87,8 37 82,7 35 Produktinnovatoren 70,5 29 65,8 27 49,8 21 darunter: Unternehmen mit Marktneuheiten 21,1 9 25,0 10 20,5 9 Prozessinnovatoren 62,3 25 50,9 21 55,0 24 darunter: Unternehmen mit Kostenreduktion 22,2 9 18,2 8 15,7 6 kontinuierlich FuE-Treibende (intern) 5,3 2 4,6 2 4,4 2

Indikator 2000 2001 2002 Mrd. € in % Mrd. € in % Mrd. € in %

Innovationsaufwendungen 9,7 9,5 9,2 Anteil am Umsatz 0,7 0,7 0,7 davon: laufende Innovationsausgaben 2,5 26 4,3 45 4,8 52 Investitionen für Innovationen 7,2 74 5,3 55 4,4 48

Indikator 2000 2001 2002 in % in % in %

Innovationserfolg Umsatzanteil mit Marktneuheiten 2,7 2,7 1,5 Kostenreduktionsanteil durch Prozess- innovationen 1,9 1,7 2,6

Anmerkung: Werte für 2001 und 2002 vorläufig. „k.A.“: Werte nicht ausgewiesen wegen fehlender Vergleichbarkeit mit aktuellen Werten. Umsatz- und Kostenreduktionsanteile ohne Banken/Versicherungen. Alle Angaben sind hochgerechnet auf die Grundgesamtheit in Deutschland und bezie- hen sich auf Unternehmen mit 5 und mehr Beschäftigten.

1) Bank- und Versicherungswesen, EDV- und Telekommunikationsdienstleistungen, technische Dienstleistungen, nicht technische Beratungsdienst- leistungen (Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatung, Werbung), Gebäudereinigung, Abwasser- und Abfallbeseitigung. 2) Handel, Verkehr einschließlich Post- und private Kurierdienste sowie Grundstücks- und Wohnungswesen und Vermietung beweglicher Sachen ohne Bedienpersonal. Wegen Änderungen im Erhebungsinstrument sind die Werte ab 2000 mit denen früherer Erhebungen nur eingeschränkt oder nicht vergleichbar und werden daher nicht ausgewiesen.

Quelle: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (Indikatorenbericht zur deutschen Innovationserhebung) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 781 – Drucksache 15/3300

Tabelle 58: Unternehmensgründungen in Deutschland in forschungs- und wissensintensiven Wirtschaftszweigen

– absolute Zahlen gerundet –

Wirtschaftsgruppe 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 *) 2002 *)

Forschungsintensive Industrien 3 550 3 350 3 050 3 050 2 950 2 800 2 600 2 250 Spitzentechnologie 1 300 1 350 1 400 1 350 1 350 1 300 1 150 950 Hochwertige Technologie 2 250 2 000 1 650 1 700 1 600 1 450 1 450 1 300

Technologie- u. wissensintensive Dienstleistungen 32 300 31 300 31 300 32 500 35 700 37 200 32 500 29 800 Wissensintensive Dienstleistungen 17 500 16 600 16 300 16 600 18 900 19 700 16 600 14 500 Technologieintensive Dienstleistungen 14 700 14 700 15 100 15 900 16 800 17 500 15 900 15 300 darunter: luK-Sektor 7 500 7 400 7 200 7 600 9 700 11 500 9 600 8 000

Alle Unternehmensgründungen 257 500 254 500 248 000 256 000 253 000 243 500 227 500 225 500

*) Vorläufig, geringfügige nachträgliche Revisionen der Gründungsindizes in späteren Jahren sind möglich. Unternehmensgründungen: Neugründung von wirtschaftsaktiven, rechtlich selbstständigen Unternehmen.

Quelle: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (Gründungspanel (2003)) Drucksache 15/3300 – 782 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 59: Beitrag des forschungsintensiven Sektors zum Außenbeitrag in ausgewählten Industrieländern 1991 bis 2001

– in % des Außenhandelsvolumen 1) – Staat 1991 1992 1993 1994 1995 1996 insgesamt

Europäische Union 2) 1,0 1,1 1,0 1,2 1,3 1,0 Deutschland 5,2 5,5 5,8 5,8 5,7 5,2 Frankreich 1,4 1,5 1,1 1,2 1,2 1,2 Großbritannien und Nordirland 4,8 4,3 3,2 2,9 3,4 3,6 Italien -3,3 -4,0 -2,8 -2,3 -2,1 -2,9 Schweden 0,5 0,5 -0,1 0,3 -0,6 -0,1 Finnland -9,0 -7,6 -6,7 -6,9 -6,6 -6,4 Kanada -4,0 -3,7 -3,2 -3,4 -4,3 -4,7 USA 4,3 4,4 3,9 3,5 2,6 3,3 Japan 16,0 15,3 15,0 14,9 13,9 13,3

Staat 1991 1992 1993 1994 1995 1996 Spitzentechnik

Europäische Union 2) -0,8 -0,8 -0,9 -0,9 -0,6 -0,7 Deutschland -1,5 -1,6 -1,9 -1,7 -1,5 -1,6 Frankreich 0,5 0,6 0,5 0,4 0,9 0,8 Großbritannien und Nordirland 2,1 2,0 1,7 0,9 1,8 1,7 Italien -2,1 -1,9 -1,9 -1,9 -1,9 -2,1 Schweden -0,9 -1,0 -1,4 -0,6 -0,4 0,3 Finnland -3,2 -2,9 -2,5 -2,0 -1,2 -0,9 Kanada -1,4 -1,9 -1,9 -2,1 -2,4 -2,6 USA 6,2 5,7 4,8 4,3 3,1 3,8 Japan 2,0 1,9 1,8 1,6 1,0 0,0

Staat 1991 1992 1993 1994 1995 1996 Hochwertige Technik

Europäische Union 2) 1,8 1,8 1,8 2,0 1,8 1,7 Deutschland 6,6 7,0 7,5 7,3 6,8 6,6 Frankreich 0,8 0,8 0,5 0,7 0,2 0,4 Großbritannien und Nordirland 2,8 2,3 1,6 1,5 1,6 1,9 Italien -1,3 -2,2 -0,8 -0,4 -0,2 -0,8 Schweden 1,3 1,6 1,3 0,8 -0,2 -0,4 Finnland -5,7 -4,7 -4,2 -4,9 -5,4 -5,4 Kanada -2,5 -1,7 -1,2 -1,3 -1,9 -2,1 USA -1,9 -1,3 -1,0 -0,8 -0,5 -0,5 Japan 14,0 13,5 13,1 13,3 12,9 13,3 ▼ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 783 – Drucksache 15/3300

noch Tabelle 59: Beitrag des forschungsintensiven Sektors zum Außenbeitrag in ausgewählten Industrieländern 1991 bis 2001

– in % des Außenhandelsvolumen 1) – Staat 1997 1998 1999 2000 2001 insgesamt

Europäische Union 2) 1,1 1,1 0,7 1,0 1,0 Deutschland 5,2 4,6 3,8 3,8 3,7 Frankreich 2,1 2,0 2,0 2,0 2,4 Großbritannien und Nordirland 3,5 3,7 3,6 3,8 4,2 Italien -3,4 -4,2 -4,9 -3,3 -4,3 Schweden 0,0 0,5 0,6 0,4 *) Finnland -5,1 -5,5 -5,3 -4,2 -4,3 Kanada -4,5 -3,2 -2,7 -2,7 -2,8 USA 3,7 4,8 4,0 3,8 4,2 Japan 13,0 12,0 12,2 12,2 12,6

Staat 1997 1998 1999 2000 2001 Spitzentechnik

Europäische Union 2) -0,7 -0,9 -0,8 -0,8 -0,5 Deutschland -1,7 -2,2 -2,1 -2,4 -2,4 Frankreich 0,7 0,9 1,0 1,0 1,0 Großbritannien und Nordirland 1,9 2,0 2,1 2,1 3,6 Italien -2,4 -2,6 -2,9 -2,5 -2,3 Schweden 0,9 0,7 1,4 1,1 *) Finnland 0,0 0,5 1,2 2,2 1,4 Kanada -2,5 -1,5 -1,7 -0,8 -0,9 USA 4,1 5,8 5,6 4,8 5,6 Japan -0,4 -1,4 -2,1 -2,4 -2,2

Staat 1997 1998 1999 2000 2001 Hochwertige Technik

Europäische Union 2) 1,8 1,9 1,5 1,8 1,5 Deutschland 6,8 6,8 6,0 6,3 6,0 Frankreich 1,4 1,1 1,0 1,0 1,5 Großbritannien und Nordirland 1,6 1,7 1,5 1,8 0,7 Italien -1,0 -1,5 -1,9 -0,9 -1,9 Schweden -0,8 -0,2 -0,8 -0,7 0,3 Finnland -5,1 -6,0 -6,5 -6,3 -5,7 Kanada -2,0 -1,7 -0,9 -1,9 -1,9 USA -0,4 -1,0 -1,7 -0,9 -1,3 Japan 13,4 13,4 14,3 14,6 14,8

1) Der Beitrag zum Außenhandelssaldo ist postiv, wenn der Saldo bei der betrachteten Warengruppe günstiger ausfällt als bei verarbeiteten Indu- striewaren insgesamt; je höher die Kennziffer ausfällt, desto bedeutungsvoller ist die Warengruppe für das Außenhandelsergebnis des Landes. 2) Nur der EU-externe Außenhandel ist berücksichtigt. *) Unplausibles Ergebnis.

Quelle: OECD (International Trade By Commodity Statistics) und Berechnungen und Schätzungen des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung Drucksache 15/3300 – 784 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Tabelle 60: Produktion und Beschäftigung im forschungsintensiven Sektor der Industrie in Deutschland

Index der industriellen Nettoproduktion (1995 = 100) Verarbeitendes darunter: Jahr Gewerbe Forschungsintensive davon: insgesamt Industrien Sektor Sektor Spitzentechnik Hochwertige Technik

1991 106,1 108,2 103,8 109,0 1992 104,7 105,9 96,1 107,6 1993 95,9 93,9 88,6 94,8 1994 99,2 98,1 91,2 99,2 1995 100,0 100,0 100,0 100,0 1996 100,4 103,0 104,0 102,8 1997 104,4 108,7 109,6 108,6 1998 110,0 117,8 120,8 117,3 1999 112,2 121,3 130,6 119,7 2000 119,3 134,1 160,5 129,6 2001 119,6 136,4 160,3 132,3 2002 117,8 135,4 149,0 133,1

Beschäftigte Personen Verarbeitendes darunter: Jahr Gewerbe Forschungsintensive davon: insgesamt Industrien Sektor Sektor Spitzentechnik Hochwertige Technik

1991 . .. . 1992 . .. . 1993 . .. . 1994 . .. . 1995 6 548 410 2 458 068 486 764 1 971 227 1996 6 306 527 2 387 124 472 169 1 914 884 1997 6 112 880 2 338 531 451 832 1 886 699 1998 6 114 435 2 369 715 458 921 1 910 794 1999 6 089 587 2 368 108 455 064 1 913 044 2000 6 106 324 2 399 155 466 438 1 932 717 2001 6 134 432 2 446 621 480 796 1 965 825 2002 5 964 598 2 414 494 475 346 1 939 148

Quelle: Statistisches Bundesamt und Berechnungen und Schätzungen des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

Stichwortverzeichnis Arbeitsphysiologie ...... 112 Arbeitsrecht ...... 151 Arbeitsschutz...... 119, 120 Arbeitswissenschaft ...... 139 A Archäologie...... 112, 118 3 %-Ziel ...... VIII, 492 Archäometrie ...... 111 ABC-Waffen ...... 123 Argentinien ...... 562, 579 Abfalldeponie ...... 89 Aromarelevante Verbindungen...... 104 Abfallstoffe ...... 107 Arterioskleroseforschung...... 146 acatech...... 158 Arzneimittel...... 125 Adhäsion...... 86 Astrometrie ...... 130 Advanced Materials ...... 94 Astronomie ...... 54, 78 Aeronomie ...... 68 Astrophysik...... 55, 58, 60, 72, 107 Aerosol ...... 114 Atherosklerose ...... 107 Afrika ...... 563 Atmosphäre ...... 110, 127, 164 Agrardokumentation ...... 122 Atomphysik ...... 100 Agrarentwicklung ...... 114 Aufwendungen der Wirtschaft ...... 171 Agrarischer Ökosysteme ...... 121 Ausbau und Neubau von Hochschulen...... 216, 217 Agrarlandschaftsforschung...... 108 Ausbildungssoftware...... 88 Agrartechnik ...... 107 Ausgaben der Hochschulen...... 197 Ägypten ...... 563, 564, 579 Ausgaben für Forschung und Entwicklung...... 174, 176 AiF ...... 24 Ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht . . . 57 Akademien ...... 158 Ausländisches und internationales Privatrecht...... 67 Akademienprogramm ...... 195, 196 Ausländisches und internationales Sozialrecht...... 62 Aktuogeologie / Aktuopaläontologie ...... 109 Australien ...... 568, 579 Akustische Diagnostik ...... 91 Autocodierung ...... 92 Albanien ...... 542, 544, 545 Automatisierung ...... 80, 87, 88, 93, 111, 139, 148 Alexander von Humboldt-Stiftung ...... 16 AvH...... 16 Allergene...... 126 Alpha-Level-Maschinen ...... 94 Alternsforschung ...... 131 B Althölzer ...... 87 Baden-Württemberg...... 193, 382, 392 Altlastensanierung ...... 123, 128 Bau ...... 81 Aluminiumlegierungen ...... 94 Bauen...... 113 Analysenmesstechnik ...... 156 Bauforschung ...... 306 Analytik ...... 155, 131 Bauphysik ...... 81, 83 Angewandte Chemie ...... 137 Bauteilprüfung ...... 87 Angewandte Elektronik ...... 83 Bauwesen ...... 34, 81, 126, 127, 128 Angewandte Forschung...... 31 Bayern...... 193, 390 Angewandte Begabtenförderungswerke...... 17 Materialforschung...... 85, 86, 91 Begriffserläuterungen ...... 170 Angewandte Mikro- und Optoelektronik...... 148 Belarus (Weißrussland) ...... 545, 546, 579 Angewandte Optik ...... 92 Bemessungsverfahren ...... 86 Angewandte Informationsforschung ...... 152 Beratungssysteme ...... 149 Anlagensicherheit ...... 89, 91 Bergbau ...... 111, 138 Anlagentechnik ...... 134 Berlin...... 178, 192, 396, 400, 401, 402, 404, 406 Anorganische Werkstoffe ...... 83, 152 Beschleunigerentwicklung ...... 100 Anthropologie ...... 69, 75, 110, 111 Beschleunigertechnologien ...... 98 Anwendungstechnik ...... 90 BESSY ...... 105, 106 Aquakultur ...... 105 Betäubungsmittel ...... 125 Arbeitsgemeinschaft industrieller Beteiligungskapital ...... 349, 350 Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V.. . 24 Beteiligungskapitaldachfonds...... 349, 350 Arbeitsmarkt- und Berufsforschung...... 120 Betriebsfestigkeit...... 86 Arbeitsmärkte ...... 104 Betriebsorganisation ...... 80 Arbeitsmarktprojektionen ...... 120 Betriebsstoffe ...... 124, 128 Arbeitsmedizin ...... 119, 123 Betriebstechnik...... 139 Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Betriebswirtschaft...... 89 Bulgarien ...... 580 Bevölkerungsforschung...... 119 Bundes- und Landeseinrichtungen Bewertungsmodelle ...... 84 mit FuE-Aufgaben...... 118 Bibliometrie ...... 113 Bundesagentur ...... 163 Bibliothekswesen...... 35 Bundesamt ...... 126, 127, 128, 163, 170, 178, 179, 180, 181 Bilaterale Bundesanstalt ...... 119, 120, 121, 126, 127, 163, 164 Vereinbarungen ...... 536, 537, 538, 542, 545, 546 Bundesausgaben ...... 182 Bildkommunikation...... 86 Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben . . . . . 118 Bildung ...... 178, 317, 318, 319, 494, 562 Bundeswasserstraßen...... 126 Bildungsforschung ...... 62, 317 Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung Bildungsprozesse ...... 115 und Forschungsförderung ...... 3 Bildungswesen ...... 109 Bildverarbeitung ...... 83, 90 Binnenfischerei ...... 105, 138 C Binnenschiffbau ...... 147 caesar...... 161 Bioanalytik ...... 81 Centers of Excellence ...... 53 Biochemie...... 58, 66, 67, 68, 77 Cermets ...... 90 Biodiversitätsforschung ...... 112 CERN ...... 551, 552 Biogeochemie...... 67, 77 Chemie ...... 54, 61, 63, 65, 66, 71, 72, 73, 77,80, 86, Biogeographie...... 109, 112 105, 113, 119, 120, 121 Bioinformatik...... 89, 98 Chemische Ökologie...... 77 Biointerfaces ...... 90 Chemische Physik fester Stoffe ...... 76 Biokatalyse ...... 95 Chemische Technologie ...... 82 Biokompatibilitätsprüfungen ...... 90 Chemische Technologien ...... 291 Biologie ...... 98, 105, 109 Chemisch-Physikalisch-Technische Forschung ...... 53 Biologische Kybernetik ...... 56 Chile ...... 562, 580 Biologisch-Medizinische Forschung ...... 53 China ...... 565, 580 Biomaterialien ...... 80 Chronostratigraphie...... 109 Biomedizin ...... 88, 113 Cleanroom Engineering ...... 89 Biomedizinische Technik ...... 90 CMOS-Technologie...... 91 Biophysik ...... 67, 100 Cognitive Computing & Medical Imaging...... 86 Biophysikalische Chemie...... 69, 72 Communicator-Preis ...... 12 Biopolymere...... 104 Computational Chemistry ...... 88 Biosphäre ...... 100 Computer Graphics...... 93 Biostratigraphie ...... 109 Computer Support ...... 88 Biotechnologie ...... XVI, 82, 87, 89, 116, 132, 133, 147, Computergraphik ...... 93 185, 186, 398, 403, 404, 561 Content Engineering ...... 86 Biotopverbundsysteme ...... 127 Controlling...... 88 Bioverfahrenstechnik ...... 80 Conversion ...... 148 Biowissenschaften ...... XVI, 115 COST ...... 548, 549, 556 BLK ...... 3 Costa Rica ...... 582 BMBF-Homepage...... 25 Cusanusforschung...... 150 Bodennutzung ...... 107 Bodensanierung...... 89 Bosnien-Herzegowina ...... 542, 544, 545 D Brain-Drain ...... XI, XIX DAAD...... 16 Brain-Gain ...... XI, XIX DAINet ...... 122 Brandenburg ...... 192, 398, 399 Darstellende Kunst ...... 38, 45, 49 Brandschutz ...... 123 Datenverarbeitung ...... 82, 86, 87, 91, 103 Brasilien ...... 561, 562, 563, 580 Datenverwaltungstechnologien ...... 86 Breitbandtechniken ...... 82 DBU ...... 21 Bremen ...... 406 Demografische Forschung...... 68 Bruttoinlandsausgaben...... 170 Demographischer Trends ...... 119 Bruttoinlandsprodukt ...... 205, 206, 488 Denkmalpflege ...... 142 Buchkunst...... 43 Design ...... 39, 84 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

Inhalt DESY...... 59, 66 Energieforschung ...... 99, 234, 235, 238 Deutsche Bundesstiftung Umwelt ...... 21 Energiemanagement...... 92 Deutsche Forschungs- Energienutzung ...... 81 gemeinschaft. . . . . V, 10, 183, 192, 195, 196, 199, 215, 537 Energiespeicherung ...... 81 Deutsche Stiftung Friedensforschung...... 20 Energietechnik ...... 80, 89, 93, 99, 134, 149 Deutscher Akademischer Austauschdienst ...... 16 Energietechnologie ...... 234, 235 Deutsch-Jüdische Geschichte ...... 141, 147 Energieumwandlung...... 149 Deutsch-Jüdische Zeitgeschichte...... 134 Energieverfahrenstechnik ...... 89 Deutsch-Niederländische Windkanäle ...... 538 Energieversorgung...... 81, 89 DFG...... 10 Energiewirtschaft ...... 139, 143 DGIA...... 21 Entertainment-Technologien ...... 87 Diabetes ...... 111, 134, 144 Entsorgung ...... 82, 127 Diabetes mellitus ...... 111 Entsorgung kerntechnischer Anlagen ...... 155 Diagnosesysteme ...... 82 Entsorgung von Kernmaterialien ...... 155 Dialog über Forschung ...... XIX Entwicklung der FuE-Ressourcen ...... 488 Diamanttechnologie ...... 87 Entwicklungsbiologie ...... 54 Dienstleistungswirtschaft ...... 81, 84 Entwicklungsökonomie...... 115 Digitale Bibliotheken ...... 86, 88 Entwicklungspolitik ...... 128 Digitale Medien...... 92, 93 Entwicklungswerkzeuge ...... 84 Digitaler Rundfunk...... 84 Entwicklungszusammenarbeit ...... 128 Diktatur ...... 104 Entzündungen...... 115 DIMDI ...... 164 Enzymologie der Proteinfaltung ...... 76 Diodenlaser ...... 90 Epidemiologie ...... 121, 122, 123, 126 Displaysysteme ...... 88 Erdbeben...... 99 DLR-Raumfahrtmanagement...... 25, 31 Erdmodelle...... 99 Drahtlose Telekommunikations- Erfindungen ...... 503, 504 und Multimediatechnik ...... 84 Erforschung sozialer Chancen ...... 146 Drittmittel...... 199 Ernährung ...... 100, 107, 111, 120, 122 DSF...... 20 Ernährungsforschung ...... 107 Dünnschichttechnik ...... 94, 95 Ernährungswissenschaft...... 120 Dynamik komplexer technischer Systeme...... 76 ERP-Innovationsprogramm ...... 350 Erwachsenenbildung...... 111 Erwerbschancen...... 120 E ESA ...... 546, 550, 551 easy ...... 6, 7 Estland...... 425, 542, 543, 544, 582 eBusiness...... 86 Ethnogenese im Nahen Osten...... 23 E-Business ...... 81 Ethnologische Forschung...... 76 Echtzeit-Bildauswertung ...... 82 EUREKA ...... 547, 548 ECONIS ...... 115 Europäische Geschichte ...... 151 Edelmetalle...... 131, 152 Europäische Integration ...... 109, 112 eGovernment ...... 85 Europäische Kommission ...... 523, 524, 547 Ehemaliges Jugoslawien ...... 584 Europäische Konferenz für Eigenfinanzierte Aufwendungen Molekularbiologie...... 553, 554 der Wirtschaft ...... 171 Europäische Organisation für Einkristalle ...... 106 Astronomische Forschung in der Einzelhandel...... 112 Südlichen Hemisphäre ...... 552, 553 Eisenforschung...... 70 Europäische Organisation für Kernforschung . . 551, 552 Elektrochemie...... 82 Europäische Rechtsgeschichte...... 68 Elektronen- Synchrotron ...... 98 Europäische Union ...... 10, 523, 524 Elektronenkinetik ...... 109 Europäische Weltraumorganisation ...... 550, 551 Elektronenspeicherring ...... 105 Europäische Wirtschaftsforschung ...... 134 Elektronenstrahl- und Plasmatechnik...... 90 Europäische Zusammenarbeit auf Elektronik...... 113 dem Gebiet der wissenschaftlichen Elementarteilchenphysik...... 98 und technischen Forschung ...... 548, 549 Energie- und Umwelttechnik ...... 149 Europäischer Transschall-Windkanal...... 558 Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Europäisches Hochschulinstitut ...... 557 Forschungskooperationen ...... 351 Europäisches Laboratorium für Forschungsorganisationen ...... XII, XIII Molekularbiologie ...... 554 Forschungsreaktor ...... 100 Europäisches Laboratorium für Forschungszentren ...... 12 Teilchenphysik...... 551, 552 Forstökonomie...... 121 Europäisches Synchrotron-Strahlungsanlage ...... 555 Forstwirtschaft ...... 48, 121 Europäisches Zentrum für Fortpflanzungsphysiologie ...... 109 mittelfristige Wettervorhersage...... 556 Frankreich ...... 503, 536, 537, 543, 593, 582 Europarat ...... 558, 559 Frauen in der Forschung...... XVII Experience Factory...... 89, 94 Frauenanteil...... 178 Experimental Software Engineering ...... 94 Fraunhofer-Gesellschaft . . . 80, 171, 183, 196, 215, 216, 452 Experimentelle Medizin...... 69, 87 Freie Berufe ...... 135 Experimentelles Software Engineering ...... 89 Freie Kunst ...... 47 Explosivstoffe ...... 82, 124 Freilandgemüsebau ...... 107 Externe Industrieforschungseinrichtungen ...... 162 Friedens- und Konfliktforschung...... 141, 142, 143, 247 Extraterrestrische Physik ...... 60 Fritz-Haber-Institut ...... 62 FuE in den östlichen und westlichen Ländern ...... 481 FuE in der Wirtschaft...... XIV F FuE in Klein- und Mittelunternehmen ...... 479 Fabrikautomatisierung ...... 92 FuE von ausländischen Unternehmen in Fachinformationseinrichtungen ...... 162, 168 Deutschland...... 482, 485 Fachinformationszentrum ...... 102, 105, 165 FuE-Ausgaben ...... 170, 171 Fasermetallurgie...... 91 FuE-Ausgaben der Hochschulen...... 197, 198, 199 Feinmechanik ...... 92 FuE-Ausgaben Feinwerktechnik ...... 92, 131 des BMBF ...... 182, 183, 186, 187, 188, 189, 190, 191 Fertigarzneimittel ...... 125 FuE-Ausgaben des Bundes ...... 171, 182 Fertigung...... 131, 149 FuE-Ausgaben in Fertigungsmeßtechnik...... 81 der Europäischen Union...... 205, 208, 209, 210 Fertigungsprozesse...... 90 FuE-Dichte...... 182 Fertigungstechnik ...... 85, 86, 88, 133, 275, 276 FuE-Gesamtaufwendungen ...... 171 Festkörperelektronik ...... 106 FuE-Intensität in der Wirtschaft...... 475, 477 Festkörperforschung...... 54, 78 FuE-Kooperationen der Wirtschaft ...... 478 Festkörperphysik ...... 81, 100 FuE-Personal ...... 172, 178, 180, 199, 200, 203, 475 Festkörpersensorik ...... 155 FuE-Personal der Hochschulen...... 199 FhG ...... 80 FuE-Ressourcen der Wirtschaft ...... 474 Finanzwirtschaft ...... 104 FuE-Ressourcen und -Intensität...... 490 Finnland...... 503, 504, 537, 582 Funktionskeramik...... 90 Fischerei...... 121, 314 Funktionslegierungen ...... 113 Fischereierzeugnisse ...... 121 Funktionspolymere...... 85 Fischereiökologie ...... 121 Funktionsschichten...... 87 Flächenmanagement ...... 107 Funktionswerkstoffe ...... 85, 91 Flächennutzung ...... 113 FUTUR ...... VIII Flachmeerforschung ...... 144 Förderinstrumente ...... 5 Förderkatalog ...... 25 G Förderorganisationen ...... 10, 213 GaAs-Leistungs-Heterobipolartransistoren...... 105 Förderschwerpunkte...... 183, 185, 186, 188, 189 Galliumnitrid-Elektronik ...... 105 Förderungsarten ...... 189, 191 Ganztagsschulen ...... X Formgebung ...... 85,90 Gartenbau ...... 141, 142 Forscher / Forscherin ...... XII, 11, 15, 172, 178, 179, 181, Gasgeneratorsysteme...... 82 199, 200, 203, 205, 497 Gassensoren ...... 81 Forschung für Nachhaltigkeit ...... 240, 241, 244 GBIF ...... 577, 578 Forschung im internationalen Vergleich...... 497, 488 Gebrauchstechnologie ...... 504 Forschung in Ostdeutschland...... XVII Gedächtnisbildung ...... 115 Forschungsförderung ...... III, IV, V, XIII Geisteswissenschaften...... 23, 196, 197, 198, 199, Forschungsintensive Industrien...... 512, 516, 518 215, 355, 356, 563 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

Inhalt Geisteswissenschaftliche Forschung ...... 53 Halbleiternanostrukturen ...... 106 Geisteswissenschaftliche Zentren ...... 12 Hamburg ...... 411 Gemeindediakonie ...... 45 Handel mit forschungsintensiven Gütern ...... 512 Gemeinsame Forschungsförderung ...... 195, 196 Handelsschifffahrt...... 108 Gemeinschaftsforschung...... 351, 352, 353 Handhabetechnik ...... 92 Gemeinschaftsgüter ...... 72 Hardwaredesign ...... 84 Gemüseproduktion ...... 107 Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Genetik ...... 57, 59, 63, 69, 75, 76, 77, 105 Forschungszentren ...... 98 Genomforschung ...... 98, 99, 114 Helmholtz-Zentren...... 171, 193, 196, 213, 452 GENRES...... 122 Hessen ...... 414 Geographie ...... 113 HGF ...... 98 Geologie ...... 141 Hirnforschung ...... 67, 75 Geophysik...... 111, 123 HL-Fertigungsgeräte...... 92 Geopotenziale...... 99 Hochbrillanzdioden ...... 94 Geosphäre...... 111 Hochkulturen...... 118 Geotechnologie ...... 99 Hochleistungsbatterien ...... 82 Geotextilien ...... 127 Hochqualifizierte in der deutschen Wirtschaft . . . . . 494 Geowissenschaft ...... 119 Hochratebeschichtungen ...... 90 Germania-Slavica...... 155 Hochrateverdampfung ...... 90 Gesamtwirtschaft ...... 105 Hochschularten ...... 197 Geschichte ...... 23, 61, 64, 68, 69, 73, 103, 104, 108, Hochschulbau ...... 199, 213, 217, 218 130,132, 134, 137, 138, 141, 142, 146, 147, 150,154,155 Hochschulen...... 31, 197, 348 Geschichte der deutschen Juden ...... 141 Hochschulsonderprogramm III ...... 217, 218, 365 Geschichte des Parlamentarismus ...... 146 Höchstfrequenztechnik...... 105 Gesellschaftsforschung ...... 70 Hochtechnologie ...... 156 Gesetzgebung ...... 112 Holocaust ...... 142 GESIS ...... 103, 165, 166 Holz- und Verbundwerkstoffen ...... 87 Gesundheit ...... 98, 100, 248 Holzforschung...... 87 Gesundheits- und Pflegewissenschaften ...... 155 Holztechnologie ...... 121 Gesundheitstelematik ...... 90 Holzwerkstoff- und Möbelindustrie ...... 87 Gesundheitswesen ...... 44, 111, 125 Human Frontier Science Program Organisation . . . . 576 Gewächshauskulturen ...... 107 Humanressourcen...... X Gewässerkunde...... 126 HWP ...... 365 Gewässerökologie ...... 105 Hybridfügetechniken ...... 86 Gewässerökosysteme ...... 105 Hybridintegration ...... 92 Gießtechnik ...... 85 Hydrographie ...... 126 Glas ...... 113, 152 Hydrometeorologie...... 127 Globalisierung ...... 108 Hygiene ...... 120 Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm...... 12 Graduiertenkollegs ...... 10, 11, 12 Grafik ...... 43 I Graphische Datenverarbeitung ...... 86, 87 Immunbiologie ...... 55 Gravitationsphysik ...... 65, 70 Immunologie ...... 108, 110, 111 Grenzüberschreitende Erfindungen...... 504 Impfstoffe ...... 126 Griechenland...... 536, 545, 582 Indien ...... 564, 565, 583 Großbritannien ...... 488, 503, 537, 583, 593 Indirekte Forschungsförderung ...... VII Großforschungseinrichtungen ...... 98 Indonesien ...... 564, 566, 583 Großgeräte ...... XIV, 220 Industrieelektronik...... 88 Großgeräteinfrastruktur ...... XIV Industrieroboter ...... 80 Grundlagenforschung ...... 31, 53, 57, 59, 220 Infektionen...... 108, 115 Grundmittel ...... 170 Infektionsbiologie...... 64 GUS ...... 545, 546 Infektionsforschung ...... 116 Informatik ...... 74, 131, 137, 144, 148,153 Informatik-Werkzeuge und –systeme ...... 144 H Informations- und Datenverarbeitung...... 82, 91 Halbleiterfertigung ...... 83 Informationsdienste ...... 84, 102 Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Informationsmanagement ...... 89 Kernphysik...... 55, 100, 113 Informationsstelle ...... 167 Kerntechnische Sicherheit ...... 127 Informationssystem über globale Kernverfahrenstechnik ...... 155 biologische Vielfalt ...... 577, 578 Kirchenmusik ...... 32, 33, 36, 39, 41, 48,50 Informationssysteme...... 81, 85, 86, 92 Klassifikationssysteme ...... 125 Informationstechnik . . . . . 99, 132, 137, 148, 264, 265, 268 Klebstoffchemie ...... 87 Informationszentrum ...... 164,165,166 Klebtechnik...... 85, 86 Infrarottechnik ...... 81 Klimadiagnose ...... 127 Ingenieurwissenschaften...... 106 Klimafolgenforschung...... 108 Innovation...... 170, 348 Klimageschichte ...... 98 Innovationsforschung...... 82, 147 Klimaschwankungen...... 99 Innovationsstrategien ...... 82 Klimasystem ...... 115 Innovationssysteme ...... 104 Klinische Inhalation ...... 87 In-situ-Messung ...... 83 KMU ...... XV, XVI, 278, 290, 536 Instandhaltung...... 148 Kohlenforschung ...... 71 Institut Max von Laue - Paul Langevin ...... 555 Kohlenstoffsysteme ...... 113 Institutionelle Förderung ...... 5 Kolloid- und Grenzflächenforschung ...... 65 Insulinresistenz ...... 111 Kommunikation ...... 80, 82, 84, 86, 87, 108, 115 Integrierte Schaltungen ...... 83, 84, 91 Kommunikationstechnologien ...... 86 Interaktionssysteme ...... 82 Kompetenznetze ...... VI, VII Interaktive 3D-Visualisierungsumgebungen...... 84 Kompetenzverteilung...... XII International Max Planck Research Schools ...... 53 Kompostierung ...... 89 Internationale Atomenergie-Organisation ...... 570 Konjunktur ...... 104 Internationale Energieagentur ...... 569, 570 Konjunkturanalyse...... 115 Internationale Makroökonomie ...... 109 Konservierungsmethoden ...... 110 Internationale Zusammenarbeit ...... 521 Konstruktionstechnik ...... 84 Internationaler Vergleich ...... 203, 250 Kontinentalränder ...... 99 Internationalisierung ...... XVIII, XIX Kontinuumsmechanik...... 106 Interne FuE-Aufwendungen bzw. Konversion ...... 107 FuE-Ausgaben ...... 170, 171 Korea (Republik) ...... 585 Internet ...... 82, 84, 85, 86, 92, 113, 277, 278, 282 Korrosionsschutz ...... 127 Internet-/Intranet-Technologien ...... 84 Kosmologie...... 107 Ionenstrahlanwendung ...... 100 Krebsforschung ...... 100 IPCC...... 574 Kristallzüchtung ...... 106 Irak ...... 583 Kroatien ...... 542, 544, 545, 585 Iran ...... 583 Kuba ...... 563 Irland ...... 583 Kulturgeschichte ...... 104 Israel ...... 563, 583 Kulturpflanzenforschung ...... 114 Italien ...... 503, 537, 540, 584, 593 Kulturwissenschaften ...... 155 Kulturwissenschaftliche Forschung...... 130 Kunst...... 39, 41, 42, 104 J Kunstgeschichte...... 104 Japan ...... 503, 504, 564, 566, 567, 584, 593 Kunsthistorische Forschung ...... 78 Japanstudien...... 22, 23 Künstliche Intelligenz ...... 151, 153 Jüdische Geschichte und Kultur...... 154 Kunsttherapie ...... 46 Jüdische Studien...... 41, 138 Kurzzeitdynamik ...... 82 Jungpaläolithikum...... 112 Küstenforschung ...... 145 juris ...... 166 Kuwait ...... 585

K L Kanada...... 559, 584 Lacke ...... 131 Karosserie- und Fahrwerkselemente ...... 91 Land- und Forstwirtschaft ...... 314 Keramik ...... 83, 94, 113, 152 Länder ...... 7, 193 Keramische Technologien ...... 90 Länder des Mittelmeerraums...... 563 Kernfusion ...... 100 Länderkunde ...... 113, 165 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

Inhalt Landes- und volkskundliche Forschung ...... 130 Materialanalyse ...... 100 Landeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben. . . . . 130 Materialentwicklung ...... 82 Landeskunde...... 142, 150 Materialfluß ...... 85,88, 89 Landesplanung ...... 110 Materialflußsysteme ...... 81 Landessternwarte ...... 133, 156 Materialforschung...... 81, 85, 86, 91, 99, 100, 107, 113, Landschaftsentwicklung ...... 112 119, 156, 289, 290, 545 Landschaftsforschung ...... 108 Mathematik...... 71, 75, 133, 137 Landschaftsplanung ...... 127 Max-Planck-Gesellschaft . . 53, 171, 196, 213, 214, 452, 542 Landwirtschaft ...... 46, 120, 121, 142 Mazedonien ...... 542, 544, 545 Laser ...... 93, 94, 95, 144, 145 Mechanisierung ...... 87 Laserbelichtungssysteme ...... 81 Mechatronik ...... 94, 148 Laserdioden ...... 105 Mecklenburg-Vorpommern ...... 420 Laserinduktionsanlage ...... 94 MEDIA@Komm ...... IV, 279 Laser-Makro- und Mikromaterialbearbeitung...... 90 Mediationssysteme ...... 87 Lasermeß- und Prüftechnik ...... 88 Medien...... 43,49, 82,93, 108, 110 Lasersysteme ...... 106 Medienentwicklung ...... 110 Lasertechnologien...... 132 Medienkunst ...... 88 Lateinamerika...... 561 Medienverbreitung ...... 110 Lebensmittelallergien ...... 107 Medizin ...... 87, 98, 100, 105, 111, 115, 125, Lebensmittelchemie...... 104 ...... 132, 133, 139, 148, 156 Lebensmittelmikrobiologie...... 120 Medizinische Diagnosesysteme ...... 139 Lebensmitteltechnologie ...... 82 Medizinische Forschung ...... 56, 60 Lebensmittelverarbeitung ...... 120 Medizinprodukte ...... 125 Lebenswissenschaften...... 99 Medizintechnik ...... 84, 99 Leder ...... 133 Meeresboden ...... 115 Lehr-Lernforschung ...... 115 Meereschemie ...... 110 Leibniz-Gemeinschaft ...... 102, 196, 452 Meeresforschung ...... 108, 144, 224 Leichtbau ...... 86 Meerestechnik ...... 224 Leichtbaukomponenten...... 94 Meeresumweltforschung ...... 144 Leichtbaustrukturen ...... 85, 91 Meeresumweltschutz...... 126 Leistungselektronik...... 83, 88 Membrantrenntechnik ...... 80 Leopoldina ...... 158, 159, 196 Mesosphäre...... 110 Lernprozesse...... 115 Mess- und Sensortechnik ...... 155 Lettland...... 425, 542, 543, 544, 585 Messsysteme ...... 81, 88 Lichtimpulse ...... 106 Metallchemie ...... 131 Limnologie...... 77, 78 Metallforschung...... 56 Litauen ...... 425, 542, 543, 544, 585 Metallische Werkstoffe ...... 152 Literaturforschung ...... 137 Metallpulver ...... 85 Logistik...... 84, 85, 88, 89, 131, 139, 140, 149 Metallschäume ...... 85, 94 Luftfahrt ...... 99 Meteorologie ...... 66, 127 Luftfahrtforschung...... 298 Mexiko ...... 562, 585 Luftverunreinigung ...... 127 Mikro- und Informationstechnik ...... 132 Lungenerkrankungen...... 115 Mikroelektronik ...... 105, 107, 132, 156 Lysimeterstudien ...... 89 Mikroelektronische Bauelemente...... 92 Mikroelektronische Schaltungen und Systeme ...... 88 Mikroenergietechnik ...... 81 M Mikrointegration...... 83, 84, 85 Magnetfelder...... 107 Mikrokinematographie ...... 110 Magnetische Resonanz ...... 90 Mikromontage ...... 86 Management ...... 36, 37, 38, 42, 49, 81, 84, 86, 92,126 Mikrooptik ...... 92 Manufacturing ...... 94 Mikroorganismen...... 110 Manufacturing Innovation ...... 94 Mikroprozessorsysteme ...... 88 Marine Mikrobiologie ...... 66 Mikrosensoren...... 81 Marine Tropenökologie ...... 141 Mikrosimulationssysteme ...... 87 Marokko ...... 563, 564, 585 Mikrostrukturphysik ...... 70, 77 Maschinenbau...... 87 Mikrosystemtechnik...... 84, 88, 272 Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Milchwirtschaft ...... 138 Niedersachsen ...... 410, 426 Minenräumen ...... 247, 248 Niedertemperaturplasmaphysik...... 109 Mineralische Werkstoffe...... 152 Nordrhein-Westfalen ...... 433 Mittelalterliche Geschichte ...... 132 Norwegen...... 536, 586 Mittelstand ...... 112 Notfallvorsorge ...... 127 Mobil- und Satellitenfunktechnik ...... 149 Nukleare Analytik ...... 155 Mobile Multimedia-Technologien...... 87 Nutzvieh ...... 107 Mobile Netze ...... 86 Mobilfunk ...... 82 Mobilität...... XII, 299, 300, 301 O Mobilität und Verkehr ...... 299, 300, 302 Oberflächen- und Grenzflächentechnologie ...... 133 Mobilsysteme ...... 85 Oberflächen- und Schichtanalytik...... 151 Modernisierung von Bauwerken ...... 127 Oberflächencharakterisierung ...... 83 Modularentwicklung ...... 107 Oberflächenmodifizierung...... 113 Molekularbiologie ...... 66, 71, 73, 77, 116 Oberflächenphysik ...... 100 Molekulare Genetik ...... 63, 77 Oberflächentechnik ...... 80, 86, 87, 113 Molekulare Medizin ...... 100 Oberflächenveredelung ...... 90 Molekulare Pflanzenphysiologie...... 65 OECD ...... 569 Molekulare Physiologie ...... 71 Öffentlicher Dienst ...... 112 Mongolei...... 567 Ökobilanzen ...... 121 Montangeschichte ...... 111 Ökologie ...... 109, 110 MPG...... 53 Ökonomie ...... 121 Multilaterale Organisationen ...... 569 Ökosysteme...... 98, 100 Multimedia ...... 85, 86, 87, 266, 268, 278, 279, 282, 283 Ökosytemanalyse ...... 110 Multimedia-Kommunikation ...... 84 Ökotechnologien ...... 105 Museumspädagogik ...... 104 Onkogene ...... 108 Musik ...... 33, 36, 38, 40, 42, 43, 44, 46, 48, 49, 50, 51 Optische Technologien ...... 294, 295, 298 Optoelektronik ...... 81, 106 Organisation der Vereinten Nationen für N Erziehung, Wissenschaft und Kultur ...... 571, 572 Nachfolgestaaten der Sowjetunion ...... 545 Organische Katalyseforschung ...... 110 Nachhaltige Entwicklung ...... XVI Ornithologie ...... 57, 59 Nachwachsende Rohstoffe...... 85 ostdeutsche Länder...... 162 Nachwuchs an Hochqualifizierten...... 495 Österreich...... 488, 586 Nanopulver ...... 94 Ostmitteleuropaforschung ...... 109 Nanotechnologie ...... 113 Ostrecht ...... 135 NATO ...... 575, 576 Ostseeforschung ...... 110 Naturschutz ...... 112, 127, 142 Ozean-Atmosphäre-Kyrosphäre ...... 98 Naturstoffbiosynthese ...... 116 Ozeanographie ...... 110 Naturstoffforschung...... 98, 116 Naturwissenschaften...... 75, 104, 115 Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung ...... 99 P Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen . . . 89 Pädagogik ...... 115 Nautisch-technische Forschung...... 126 Pädagogische Forschung ...... 109 Nettoausgaben ...... 170 Pakistan...... 586 Netzwerke ...... 351, 352 Paläanthropologie ...... 111 Neue Materialien ...... 113 Paläobiogeographie ...... 109 Neuro- und Kognitionswissenschaften...... 144 Parasitologische Forschung...... 108 Neurobiologie ...... 57, 58, 59, 105, 115 Patente ...... 59, 503 Neuroinformatik ...... 149 Peptidchemie ...... 105 Neurologische Forschung ...... 71 Personal ...... 178 Neuropsychologische Forschung ...... 75 Pflanzengenetik ...... 144 Neuseeland ...... 568, 586 Pflege ...... 31, 38, 121, 132, 133, 135, 138, 146, 154 Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie ...... 106 Pharmaforschung ...... 87 Niederlande...... 483, 484, 489, 490, 493, Pharmakologie ...... 105 498, 499, 537, 538, 586, 593 Pharmazie...... 111 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

Inhalt Philippinen ...... 586 Psychiatrie...... 61 Philosophie ...... 45 Psychoanalyse ...... 144 Photovoltaik...... 100 Psycholinguistik ...... 78 Physik...... 54, 59, 60, 62, 64, 65, 68, 71, 72, 75, 76, 98 Psychologie ...... 113 Physik komplexer Systeme ...... 75 Psychotherapie ...... 131 Physikalische Technologien ...... 292 Public Health ...... 106 Physikalische und Pulverentwicklung ...... 90 chemische Technologien ...... 289, 291, 545 Pulvermetallurgie ...... 91 Physiologische und klinische Forschung ...... 68 Phytohormonen ...... 114 Pigmente ...... 131 Q Planungsausschuss für den Hochschulbau ...... 4 Qualitätsmanagement ...... 84, 89 Planungsmethodik ...... 81 Qualitätsmanagementsysteme ...... 88 Plasmaphysik ...... 60, 68, 100, 109 Qualitätssicherung ...... 6, 91, 94 Plasmaprozesse ...... 90 Quantenoptik...... 61 Plasma-Strahlungsquellen...... 109 Plasmatechnik ...... 90 Pneumologie ...... 115 R Polar- und Meeresforschung ...... 98, 100 Radioastronomie...... 72, 78 Polarforschung...... 224, 226, 227, 228 Rahmenübereinkommen der Vereinten Polargebiete...... 98 Nationen über Klimaänderungen...... 574, 579 Polen ...... 542, 543, 586 Rapid Prototyping...... 82, 85, 94 Politik ...... 118, 135, 147 Rationalisierung ...... 143, 147 Polymer-Compounds ...... 82 Raum- und Siedlungsentwicklung ...... 110 Polymerdispersionen ...... 85 Raumentwicklung...... 110, 113, 126 Polymere ...... 82, 85, 86, 92 Raumfahrt ...... 99 Polymerforschung ...... 73, 85, 114 Raumforschung...... 110 Polysaccharide ...... 85 Raumordnung ...... 81, 126, 128, 306 Polytronische Systeme ...... 83 Reaktionskinetik ...... 82 Populationsbiologie ...... 109 Reaktorberechnung ...... 89 Portugal ...... 536, 537, 587 Rechtspflege ...... 33 Präventionsforschung ...... 139 Rechtspolitik ...... 112, 140 Präzisionssysteme ...... 92 Rechtswissensschaft ...... 39 Primatengenetik...... 110 Reformationsgeschichte...... 155 Private Institutionen ohne Erwerbszweck ...... 171 Regionale Verteilung ...... 200 Produktionsanlagen...... 84, 91 Regionalentwicklung...... 107, 113 Produktionslogistik...... 92 Relevanz der öffentlichen Forschung ...... 500 Produktionsmanagement...... 81 Religionspädagogik ...... 38, 45, 48 Produktionsmaschinen...... 88 Reproduktionsbiologie ...... 110 Produktionsorientierte Informationstechnologie . . . . 87 Resistenz ...... 108 Produktionssteuerungs- und -leitsysteme ...... 82 Ressortforschung ...... XIII Produktionstechnik ...... 80, 87, 93 Ressourcen ...... 120, 121 Produktsicherheit ...... 120 Ressourcenforschung ...... 114 profi...... 6 Ressourcenökonomie ...... 115 Projektförderung ...... 5 Restaurierung ...... 105 Projektträger ...... 25 Restaurierungsforschung...... 104 Proteine ...... 104 Retardabgabesysteme ...... 86 Prototypenrealisierung...... 88 Rheinland-Pfalz ...... 442, 448 Prozessautomatisierung ...... 92 RoboCup ...... 87 Prozessmanagement ...... 89 Roboter ...... 87 Prozesssimulationsprogrammen ...... 83 Roboter-Architekturen ...... 87 Prozesssteuerung...... 149 Rohstoffe...... 107, 119, 120 Prozesstechnik ...... 84, 99, 109, 152 Rohstoffsicherung ...... 302, 303, 306 Prozesstechnologien ...... 81, 107 Röntgen- und Neutronenanalytik ...... 91 Prüfgeräte und –systeme ...... 90, 91 Rumänien...... 542, 543, 544, 545, 587 Prüfverfahren ...... 90, 91 Russland...... 545, 546, 593, 587 Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

S Slowakei ...... 542, 543, 588, 593 Saarland ...... 447 Slowenien ...... 542, 543, 588 Sachsen ...... 452, 459, 543 SmartCard-Technologien ...... 86 Sachsen-Anhalt...... 457 SOEP ...... 105 Sächsische Geschichte und Volkskunde ...... 155 Sofortprogramm für die innovative Gestaltung des Saudi-Arabien...... 588 Informatikstudiums...... 217, 218, 219 Schadstoffe ...... 100 Software- und Systemtechnik ...... 84, 89 Schaltkreis- und Systemdesign ...... 107 Software-Engineering ...... 94 Schaltkreisentwicklung...... 81, 91 Softwaresysteme ...... 255, 256 Schaltung ...... 82, 83, 84, 88, 91 Softwaretechnologie ...... 84 Schicht- und Oberflächentechnik ...... 87 Solare Energiesysteme ...... 81 Schienenfahrzeugbau ...... 87 Solare Energieversorgungstechnik...... 143 Schiffbau ...... 87 Solarenergieforschung...... 100, 145 Schifffahrt ...... 108 Sol-Gel-Technologien ...... 83 Schleswig-Holstein ...... 463 Sonderforschungsbereiche...... 10, 11, 12 Schlüsseltechnologien...... 98, 99, 106 Sonderprogramme ...... 213, 217 Schockwellen...... 82 Sonnenphysik ...... 104 Schulbuchforschung ...... 145 Soziale Arbeit ...... 36, 38, 48, 49 Schutzrechte ...... 83 Sozialforschung...... 103, 106, 143, 144, 146 Schutztechnologien ...... 123 Sozialgeschichte...... 130 Schweden ...... 504, 537, 588, 491 Sozialmedizin ...... 139 Schwefelkreislauf ...... 115 Sozialpädagogik ...... 33, 40 Schweißtechnik...... 148 Sozialpolitik ...... 104 Schweiz...... 536, 537, 588, 593 Sozialwesen ...... 34, 37, 38, 43, 44 Schwerionenforschung ...... 100 Sozialwissenschaften ...... 22, 103, 140 Schwerpunkte der Wirtschaft in FuE ...... 491 Spanien...... 536, 537, 589, 593 Schwerpunktverfahren...... 11 Spektrochemie...... 112 Scientometrie ...... 113 Spektroskopie...... 81, 112 Sedimente...... 99 Sportwissenschaft...... 119 Sedimentgeologie ...... 109 Sprach- und Kulturwissenschaften...... 155 Seelische Gesundheit ...... 133 Spurenelemente...... 100 Seeschifffahrt...... 126 Staat ...... 112, 171 Seeverkehr ...... 140 Staatlich finanzierte FuE-Ausgaben...... 171 Sektorale FuE-Schwerpunkte ...... 476 staatliche Forschungsförderung ...... III Sektorale Gliederung...... 171 Städtebau...... 81, 306 Sektoraler Strukturwandel ...... 476, 478, 515 Städtegeschichte ...... 147 Selbständige Nachwuchsgruppen ...... 53 Stadtentwicklung ...... 126 Sensoren ...... 54, 82, 91, 92 Stahlbau...... 87 Sensorforschung ...... 155 Stammesgeschichte ...... 109, 112 Sensormesstechnik ...... 155 Statistik ...... 103, 106 Sensorsysteme...... 90 Steindenkmälern ...... 112 Sera ...... 126 Steinkonservierung...... 143 Serbien-Montenegro...... 542, 544, 545 Stellarator ...... 100 Serviceeinrichtung...... 103, 109 Sternaktivität ...... 107 Sicherheitsforschung ...... 113 Sternwarte ...... 133 Sicherheitspolitik ...... 141 Steuersystem ...... 104 Sicherheitstechnologie ...... 86 Steuerungstechnik ...... 84 Siedlungsstruktur ...... 107 Stiftungen ...... 9 Signalverarbeitung ...... 91 Stochastik ...... 106 Silicatforschung ...... 83 Strahlenschutz...... 127 Silizium-CMOS-Technologien ...... 107 Strahltechnik ...... 139 Siliziumtechnologie ...... 92 Straßenbauforschung ...... 309 Simulation ...... 84, 86, 89, 90, 91 Straßenwesen...... 127 Simulationstechnik ...... 81 Stratosphäre ...... 110 Singapur ...... 588 Strömungsforschung ...... 69 Sinterverfahren ...... 90 Strukturkeramik ...... 90 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

Strukturplanung...... 107 Tumorimmunologie ...... 98, 108 Strukturwandel...... 104, 114, 115 Tumorvirologie...... 98 Studierendenquote...... X Tunesien ...... 563, 564, 589 Südafrika ...... 563, 564, 589 Türkei ...... 563, 564, 589 Südkorea...... 567 Südosteuropa...... 136 Supraleitung...... 113 U Synchrotronstrahlung ...... 98, 105, 106 Übersee ...... 108 Synoptik ...... 127 UdSSR (ehemalige ) ...... 589, 593 Systementwurfstechnologie ...... 84 Ukraine...... 545, 546, 590, 593 Systemtechnik ...... 84, 88, 89, 90, 92 Ultraschall-Systemtechnik...... 90 Umformtechnik ...... 91 Umwelt . . . 99, 100, 108, 111, 113, 127, 141, 145, 152, 154, 156 T Umweltanalytik...... 112 Tanz...... 36 Umweltbelastung ...... 100 Team Robotik...... 87 Umweltbeobachtung ...... 127 Technik ...... 32, 33, 36, 37, 39, 41, 42, 43, 44, 47, Umweltbildung ...... 115 48, 49, 50, 51, 90, 92, 106, 115, 148, 149, 154 Umweltbundesamt ...... 166 Technikbeobachtung...... 82 Umweltengineering ...... 82 Technikfolgeabschätzung ...... 99 Umweltforschung ...... 99 Technikgeschichte ...... 112 Umwelthygiene ...... 87 Technikvorausschau...... 82 Umweltmanagement ...... 84, 89 Technisches oder vergleichbares Personal...... 172 Umweltschutz ...... 120, 123, 124, 127, 128, 140, 141 Technologie ...... 81, 82, 90, 92, 93, 95, 99, 121 Umwelttechnik ...... 80, 89, 91, 93, 131, 132, 145, 149 Technologiefolgenabschätzungen...... 89 Umweltvorsorgeforschung ...... 99 Technologien für 3G ...... 85 UNESCO...... 571, 572 Technologietransfer ...... 99 Ungarn ...... 542, 543, 590 Technologische Leistungsfähigkeit ...... 474 Unterhaltungselektronik ...... 92 Technologische Zahlungsbilanz ...... 468, 487 Unternehmen der Wirtschaft ...... 161 Telekommunikation...... 83 Unternehmensgründungen ...... 510 Telekooperationsanwendungen ...... 86 Unternehmensstrukturwandel ...... 503 Telematiksysteme ...... 82 USA...... 504, 559, 560, 590, 593 Telemedizin ...... 93 Usbekistan ...... 546, 592 Terrestrische Mikrobiologie...... 67 UV-B-Strahlung ...... 110 Textil- und Verfahrenstechnik ...... 132 UV-Strahlung ...... 113 Textilforschung...... 132 Thailand ...... 564, 589 Theater ...... 40, 44, 45, 48 V Thüringen...... 467, 543 Venezuela...... 592 TIB ...... 166 Verarbeitungsanlagen ...... 92 Tiermedizin...... 110 Verbesserung der Arbeitsbedingungen ...... 261 Tierschutz ...... 121 Verbindungstechnik ...... 84, 85 Tissue Engineering ...... 80 Verbraucherschutz ...... 87 Tokamak ...... 100 Verbundwerkstoffe ...... 91, 132, 151 Totalitarismusforschung...... 155 Verfahrensentwicklung ...... 87, 88, 90 Toxikologie...... 87 Verfahrensmodellierung ...... 82 Toxische Substrukturen...... 104 Verfahrenstechnik ...... 82, 92 Transportsysteme ...... 91 Verhaltensforschung...... 110 Treibmittel ...... 82 Verifikationsmethoden ...... 123 Trenntechnologien ...... 87 Verkehrs- und Infrastruktursysteme...... 91 Trinkwasseraufbereitung ...... 123 Verkehrsforschung ...... 99, 104 Tropenmedizin ...... 108 Verkehrslogistik ...... 84, 85 Tropenökologie ...... 112 Verkehrssicherheit...... 127, 299 Tropenwaldforschung...... 121 Verkehrstechnik ...... 84, 99 Troposphäre ...... 110, 114 Verpackung ...... 82 Tschechien...... 542, 543, 589, 593 Verpackungstechnik ...... 92 Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

Verschlüsselungsverfahren...... 84 WGL...... 102 Vertikale Integrationstechnik ...... 83 Wildtierforschung ...... 106 Verwaltungswissenschaften ...... 49, 112 Wirkstoffe ...... 80, 95 Vietnam ...... 564, 567, 568, 593 Wirkungsforschung ...... 120 Virologie ...... 108, 110 Wirtschaft...... 9, 32, 33, 34, 36, 37, 39, 40, Virtual Reality...... 81, 88 41, 42, 43, 44, 46, 47, 48, 50, 51, 98, 105, 112, 115, 161, 162, Viruserkrankungen ...... 108 200, 201, 202, 203, 474 Visualisierung...... 86, 88, 90, 93, 139 Wirtschaft im internationalen Vergleich ...... 488 VLSI- und Systementwurf ...... 91 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. . . . 355, 356, 357 VN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung...... 573 Wirtschaftsforschung ...... 104, 105, 112, 114, 134, 139 Vogelwarte ...... 57, 145 Wirtschaftspolitik...... 112, 139, 150 Volltextvermittlungssystem ...... 102 Wirtschaftswissenschaften ...... 22, 23, 106, 115 Vor- und Frühgeschichte ...... 112 Wissenschaft im Dialog...... XX, 293, 296 Vulkanologie ...... 112 wissenschaftlicher Nachwuchs...... XI Wissenschaftsausgaben ...... 170, 173, 174 Wissenschaftsgeschichte ...... 64, 68 W Wissenschaftsrat ...... 3 Wachstum ...... 104, 106, 115 Wissenschaftszweige ...... 197, 198, 199 Waldforschung ...... 141 Wissensmanagement ...... 86, 87 Waldökologie...... 121 Wissensmedien...... 103 Wärmebehandlungsprozesse...... 83 Wissensnetzwerke...... 87 Wasserreinigung ...... 85 Wissensverarbeitung ...... 131 Wasserschall- u. Geophysik ...... 123 Wohnen und Umwelt...... 143 Wasserstoff ...... 134 Wasserver- und -entsorgungssystemen ...... 92 Wehrforschung und -technik...... 370 Z Wehrforschungsschiff ...... 123 Zeitgeschichte ...... 104, 134 Wehrmedizin und –psychologie ...... 374 Zeitmesstechnik ...... 131 Wehrtechnische Analysen...... 89 Zellbiologie ...... 68, 76, 109 Weißrussland ...... 545, 546 Zellkulturen ...... 110 Weltforstwirtschaft ...... 121 Zentralarchiv...... 166 Weltmarktrelevante Patente ...... 503 Zentralbibliothek ...... 111, 115, 164 Weltorganisation für Meteorologie...... 574 Zentrale Fachbibliotheken...... 162 Weltraumforschung...... 203, 230 Zerstäubungsquellen...... 90 Weltwirtschaft ...... 109, 115 Zerstörungsfreie Prüfverfahren ...... 90, 91 Werkstoff- und Strahltechnik ...... 90 Zierpflanzenbau...... 107 Werkstoffe ...... 124 Zooforschung ...... 106 Werkstoffeigenschaften ...... 82, 90 Züchtungsforschung ...... 72, 120 Werkstoffkunde ...... 98 Zukunftsinvestitionen ...... IX Werkstoffmechanik ...... 81, 92 ZUMA ...... 166 Werkstofftechnik...... 140 Zuverlässigkeitsbeurteilung ...... 84 Werkzeugmaschinen ...... 91 Zwischenstaatliche Ozeanographische Wettbewerbsordnung ...... 133 Kommission der UNESCO ...... 572 Wettbewerbsposition ...... 511 Zwischenstaatlicher Ausschuss Wetterdienst ...... 127, 164 über Klimaänderungen ...... 574 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

Abbildungsverzeichnis

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Abbildung 1 Ausgaben des BMBF für Bildung, Wissenschaft und Forschung in den Jahren 1995 bis 2004 ii Abbildung 2 Akteure der gemeinsamen Forschungsförderung von Bund und Ländern 4 Abbildung 3 Struktur deutscher finanzieller Forschungsförderung (vereinfachtes System) 8 Abbildung 4 Bewilligungen der DFG an Hochschulen und außerhochschulische Forschungseinrich- tungen in den Jahren 1999 bis 2001 nach regionaler Verteilung 13 Abbildung 5 Standorte von Hochschulen 52 Abbildung 6 Standorte der Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft 79 Abbildung 7 Standorte der Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft 87 Abbildung 8 Standorte der Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft 101 Abbildung 9 Standorte der Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft 117 Abbildung 10 Standorte der Bundeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben 129 Abbildung 11 Standorte der Landeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben 157 Abbildung 12 Standorte der Akademien und der Leopoldina 160 Abbildung 13 Standorte der Zentralen Fachinformationseinrichtungen und Fachbibliotheken 168 Abbildung 14 FuE-Ausgaben Deutschlands nach finanzierenden und durchführenden Sektoren 2001 173 Abbildung 15 FuE-Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland nach finanzierenden Sektoren sowie im Verhältnis zum Bruttonationaleinkommen 175 Abbildung 16 Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (BAFE) der Bundesrepublik Deutschland nach durchführenden Sektoren und im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt 177 Abbildung 17 FuE-Personal nach Sektoren und Personalgruppen (Deutschland – insgesamt) 179 Abbildung 18 FuE-Personal in den westdeutschen und ostdeutschen Ländern nach Sektoren 180 Abbildung 19 FuE-Personal nach Geschlecht, aufgeteilt nach Sektoren und Personalgruppen 181 Abbildung 20 FuE-Ausgaben des Bundes nach Förderbereichen 184 Abbildung 21 Anteile der Ressorts an den Forschungs- und Entwicklungsausgaben des Bundes 1991 – 2004 187 Abbildung 22 Forschungs- und Entwicklungsausgaben des Bundes und BMBF 1991-2004 – Profildarstellung in Mio. € – 180 Abbildung 23 Wissenschaftsausgaben der Länder und Gemeinden 194 Abbildung 24 Gemeinsame Forschungsförderung durch Bund und Länder 2001 195 Abbildung 25 Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Hochschulen 198 Abbildung 26 Förderung von Forschung und Technologie des BMBF und des BMWA nach Aufgaben- bereichen, Förderbereichen / Förderschwerpunkten – Direkte Projektförderung 201 Abbildung 27 Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung von Forschung und Entwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen 202 Abbildung 28 In FuE tätiges Personal je 1000 Erwerbspersonen in ausgewählten Staaten 204 Abbildung 29 Anteil der gesamten staatlich finanzierten FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt in ausgewählten Staaten 206 Abbildung 30 Staatlich finanzierte Ausgaben für zivile Forschung und Entwicklung in ausgewählten Staaten 207 Abbildung 31 Staatlich finanzierte Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Staaten der Europäischen Union 2000–2002 208 Abbildung 32 Staatlich finanzierte FuE-Ausgaben der Mitgliedstaaten der Europäischen Union nach Forschungszielgruppen 210 Abbildung 33 Grundfinanzierung von Förderorganisationen, Hochschulbau und hochschulbezogenen Sonderprogrammen 213 Abbildung 34 Grundfinanzierung der MPG 213 Abbildung 35 Grundfinanzierung der DFG 215 Abbildung 36 Grundfinanzierung der FhG 216 Abbildung 37 Aus- und Neubau von Hochschulen 217 Abbildung 38 Ausgaben des Bundes für überwiegend hochschulbezogene Sonderprogramme 217 Abbildung 39 Großgeräte der Grundlagenforschung 221 Abbildung 40 Meeres- und Polarforschung, Meerestechnik 224 Abbildung 41 Meeres- und Polarforschung 224 Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

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Abbildung 42 Meerestechnik 229 Abbildung 43 Weltraumforschung und Weltraumtechnik 230 Abbildung 44 Energieforschung und Energietechnologie 234 Abbildung 45 Kohle und andere fossile Energieträger 234 Abbildung 46 Erneuerbare Energien und rationelle Energieverwendung 235 Abbildung 47 Nukleare Energieforschung einschliesslich Beseitigung kerntechnischer Pilot- und Versuchsanlagen 238 Abbildung 48 Kernfusionsforschung 239 Abbildung 49 Umweltgerechte, nachhaltige Entwicklung 241 Abbildung 50 Wirtschaftsbezogene Nachhaltigkeit; integrierte Umwelttechnik 244 Abbildung 51 Sozial-ökologische Forschung; regionale Nachhaltigkeit 245 Abbildung 52 Globaler Wandel (einschließlich Forschung für eine Politik der Friedensgestaltung) 247 Abbildung 53 Gesundheit und Medizin 249 Abbildung 54 Verbesserung der Arbeitsbedingungen 261 Abbildung 55 Informationstechnik 264 Abbildung 56 Informatik 265 Abbildung 57 Basistechnologien der Informationstechnik 268 Abbildung 58 Anwendung der Mikrosystemtechnik 273 Abbildung 59 Fertigungstechnik 275 Abbildung 60 Multimedia 278 Abbildung 61 Biotechnologie 283 Abbildung 62 Materialforschung; physikalische und chemische Technologien 289 Abbildung 63 Materialforschung; Werkstoffe für Zukunftstechnologien 290 Abbildung 64 Physikalische und chemische Technologien 291 Abbildung 65 Luftfahrtforschung und Hyperschalltechnologie 298 Abbildung 66 Forschung und Technologie für Mobilität und Verkehr 300 Abbildung 67 Geowissenschaften und Rohstoffsicherung 303 Abbildung 68 Geowissenschaften 303 Abbildung 69 Rohstoffsicherung 306 Abbildung 70 Raumordnung und Städtebau; Bauforschung 307 Abbildung 71 Raumordnung, Städtebau, Wohnungswesen 309 Abbildung 72 Bauforschung und –technik; Straßenbauforschung 309 Abbildung 73 Ernährung 312 Abbildung 74 Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei 314 Abbildung 75 Bildungsforschung 317 Abbildung 76 Innovation und verbesserte Rahmenbedingungen 348 Abbildung 77 Indirekte Förderung des FuE-Personals in der Wirtschaft sowie Innovations- finanzierung / Beteiligung am Innovationsrisiko von Technologieunternehmen 349 Abbildung 78 Verbesserung des Technologie- und Wissenstransfers / Förderung von innovativen Netzwerken und Forschungskooperationen 351 Abbildung 79 Technisch-ökonomische Infrastruktur 353 Abbildung 80 Übrige Fördermaßnahmen 354 Abbildung 81 Geisteswissenschaften, Wirtschafts-, Finanz- und Sozialwissenschaften 355 Abbildung 82 Übrige, anderen Bereichen nicht zugeordnete Aktivitäten 364 Abbildung 83 Wehrforschung und –technik 371 Abbildung 84 Regionale Aufteilung der FuE-Ausgaben der Länder - Finanzierung von FuE – 381 Abbildung 85 Anteil externer FuE-Aufwendungen der Wirtschaft in Deutschland 1979 bis 2001 an den FuE-Gesamtaufwendungen – in Prozent – 475 Abbildung 86 Interne FuE-Aufwendungen der Wirtschaft in Prozent der Bruttowertschöpfung und FuE-Personal in Prozent der Beschäftigten in Deutschland (Unternehmenssektor) 476 Abbildung 87 Durchführung externer FuE-Aktivitäten der Wirtschaft in Deutschland 1979 bis 2001 479 Abbildung 88 FuE-Personalintensität und FuE-Beteiligung in Deutschlands Bergbau und Verarbeitendem Gewerbe nach Beschäftigungsgrößenklassen 1995 bis 2001 480 Abbildung 89 FuE-Intensität in den östlichen und westlichen Ländern 1995 bis 2001 481 Abbildung 90 FuE-Spezialisierungen der östlichen und westlichen Länder im Jahre 2001 nach Wirtschaftszweigen 483 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

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Abbildung 91 Verteilung des FuE-Personals in Unternehmen 2001 nach Beschäftigungsgrößenklassen in den östlichen und westlichen Ländern – in Prozent 484 Abbildung 92 FuE-Intensität deutscher Unternehmen mit und ohne FuE im Ausland und ausländischer Unternehmen in Deutschland 2001 485 Abbildung 93 Technologische Dienstleistungen Deutschlands 1991 bis 2002 487 Abbildung 94 Struktur der technologischen Zahlungsbilanz Deutschlands 1991 bis 2002 487 Abbildung 95 Entwicklung der Bruttoinlandsausgaben für FuE in konstanten Preisen nach Weltregionen 1991 bis 2001 489 Abbildung 96 Entwicklung der internen FuE-Ausgaben von Hochschulen und außerhochschulischen Einrichtungen in konstanten Preisen nach Weltregionen 1991 bis 2001 490 Abbildung 97 Anteil der Weltregionen an der Entwicklung der FuE-Kapazitäten 1994 bis 2001 491 Abbildung 98 Anteil des Dienstleistungssektors an den FuE-Aufwendungen der Unternehmen in ausgewählten OECD-Ländern 2000 – in Prozent – 492 Abbildung 99 Anteil Deutschlands an den internen FuE-Aufwendungen der OECD in ausgewählten Sektoren 1973 bis 2000 – in Prozent – 493 Abbildung 100 Anteil der Erwerbstätigen mit Universitäts- / Fachhochschulabschluß an allen Erwerbstätigen (ab 15 Jahren) in Deutschland – in Prozent – 494 Abbildung 101 Einsatz von Hochqualifizierten in Industrie und Dienstleistungen in Deutschland im Jahr 2002 – in Prozent – 496 Abbildung 102 Bevölkerung mit einem Abschluss im Tertiärbereich 2001 nach ausgewählten Altersgruppen – in Prozent – 498 Abbildung 103 Absolventen ingenieur- und naturwissenschaftlicher Studiengänge pro 100 000 Erwerbs- personen im Alter von 25 bis 34 Jahren 1998 bis 2001 499 Abbildung 104 Zuwachsraten von Publikationen und Kopublikationen in Deutschland 1995 bis 2002 500 Abbildung 105 Beobachtete Zitatraten, internationale Ausrichtung und Zitatbeachtung für ausgewählte Länder 1991 bis 2000 501 Abbildung 106 Anteil der Patentanmeldungen aus der Wissenschaft an den gesamten deutschen Patentanmeldungen (DPMA) 1990 bis 2001 – in Prozent – 502 Abbildung 107 Patentspezialisierung ausgewählter Länder nach Technologieklassen 1991 und 2000 505 Abbildung 108 Spezialisierung Deutschlands bei EPA/PCT-Anmeldungen nach Sektoren 1995 bis 1997 und 1999 bis 2001 506 Abbildung 109 Patente ausgewählter Länder aus grenzüberschreitenden Kooperationen 2000 507 Abbildung 110 Marktneuheiten und Kostenreduktion als Folge von Innovationen – in Prozent – 508 Abbildung 111 Entwicklung des Wagniskapitalmarkts in Deutschland 1995 bis 2003 nach Finanzierungsphasen (in Mio. € zu Preisen von 2000) 511 Abbildung 112 Beitrag FuE-intensiver Waren zum Außenhandelssaldo Deutschlands 1994 und 2001 513 Abbildung 113 Entwicklung der Produktion in FuE-intensiven Industriezweigen in Deutschland 1991 bis 2002 514 Abbildung 114 Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten nach der Wissensintensität der Wirtschaftsbereiche in Deutschland 1980 bis 2002 516 Abbildung 115 Anteil FuE-intensiver Industrien und wissensintensiver Dienstleistungen an der Wertschöpfung in ausgewählten OECD-Ländern 1970 bis 2001 – in Prozent – 518 Abbildung 116 Sektorstruktur Deutschlands nach Wissens- und Forschungsintensität 519

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Abkürzungsverzeichnis

AA Auswärtiges Amt ABI Arnold-Bergstraesser-Institut für Kulturwisssenschaftliche Forschung e.V. Freiburg ACA Institut für Angewandte Chemie Berlin-Adlershof AFB Arbeitsstelle Friedensforschung Bonn AGeoBw Amt für Geoinformationen der Bundeswehr, Euskirchen AHF Forschungsgemeinschaft außerhochschulischer historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland e.V., München AIDS Acquired Immune Deficiency Syndrome AiF Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V., Köln AIP Astrophysikalisches Institut Potsdam AiS Fraunhofer-Institut für Autonome intelligente Systeme, Sank Augustin AL Alemannisches Institut, Freiburg Aps Gesellschaft für Automatisierung, Prozessteuerung in der Schweißtechnik, Aachen ARL Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Hannover ASKI Arbeitskreis selbständiger Kulturinstitute (BMI) ASMB Arbeitsgruppen für Strukturelle Molekularbiologie der MPG am DESY AST Fraunhofer-Anwendungszentrum für Systemtechnik des Fraunhofer-Instituts für Informations- und Datenverarbeitung IITB, Ilmenau ATB Institut für Agrartechnik Bornim e.V., Potsdam-Bornim ATI Agentur für Technologietransfer und Innovationsförderung AvH Alexander von Humboldt-Stiftung, Bonn AVR Hochtemperatur-Versuchreaktor beim Forschungszentrum Jülich GmbH AWI Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven AWV Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung e.V.

BAFE Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin BASt Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch-Gladbach BAuA Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund BAW Bundesanstalt für Wasserbau, Karlsruhe BAZ Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen, Quedlinburg BBA Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin / Braunschweig BBR Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn BEI Bremer Energie-Institut BESSY I Berliner Elektronen-Speicherring für Synchrotronstrahlung BESSY II Hochbrillanz-Synchrotronstrahlungsquelle, Berlin-Adlershof BFAFi Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Hamburg bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln BfArM Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Bonn BFAV Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere, Insel Riems BFEL Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel, Karlsruhe BfG Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz BFH Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Hamburg BfLR Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung, Bonn BfN Bundesamt für Naturschutz, Bonn BfS Bundesamt für Strahlenschutz, Salzgitter BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover BgVV Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, Berlin BIB Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Wiesbaden BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn BICC Bonn International Center for Conversion Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

BIP Bruttoinlandsprodukt BISp Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn BK Bundeskanzleramt BKG Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Frankfurt/M. BKGE Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa BLK Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung, Bonn BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung BMF Bundesministerium der Finanzen BMFSFJ Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend BMGS Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung BMI Bundesministerium des Innern BMJ Bundesministerium der Justiz BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BMVBW Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Aufbau Ost BMVEL Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft BMVg Bundesministerium der Verteidigung BMWA Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BNE Bruttonationaleinkommen BNI Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg BPA Presse- und Informationsamt der Bundesregierung BPI Bekleidungsphysiologisches Institut Hohenstein e.V., Bönnigheim BRH Bundesrechnungshof BSH Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, Hamburg BSP Bruttosozialprodukt BWS Bruttowertschöpfung BZ Hochtemperatur-Brennstoffzellen BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln

CAESAR Center of Advanced European Studies and Research CCMS Committee on the Challenges of Modern Society (Umweltausschuss der NATO) CCOL Coordination Committee on the Ozone Layer CEO Centers of Earth Observation CERI Zentrum der OECD für Bildungsforschung und -innovation CERN Conseil Europén pour la Recherche Nucléaire, Genf (Europäische Organisation für Kernforschung) CERT Committee on Energy Research and Technology (Komitee für Energieforschung und -technologie) CGIAR Consultative Group on International Agricultural Research, Washington, D.C. CICCP Committee for Information, Computer and Communication Policy (OECD-Ausschuss für Informations-, Computer- und Kommunikationspolitik) COF Labormodul Columbus Orbital Facility COSINE Europäisches Forschungsnetz COST Cooperation Européenne dans le domaine de la Recherche Scientifique et Technique, Brüssel (Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung) COSY Compaktsynchrotron (für Röntgenlithographie) bei BESSY CRD Committee for Research and Development, Paris CSD Sekretariat der Kommission der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung CSTP Committee for Scientific and Technological Policy (OECD-Ausschuß für Wissenschafts- und Technologiepolitik) CUTEC Clausthaler-Umwelttechnik-Institut GmbH

DAAD Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V., Bonn DAI Deutsches Archäologisches Institut, Berlin DARA Deutsche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten GmbH, Bonn DASA Daimler-Benz-Aerospace DBI Deutsches Bibliotheksinstitut, Berlin Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

DBM Deutsches Bergbau-Museum, Bochum DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück DDFI Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf DEKORP Deutsches Kontinentales Reflexionsseismisches Programm DESY Stiftung Deutsches Elektronen-Synchrotron, Hamburg DFA Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie, Garching DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft e.V., Bonn DFKI Deutsches Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz, Kaiserslautern DFN Deutsches Forschungsnetz DGD Deutsche Gesellschaft für Dokumentation DGFI Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut, Frankfurt/Main DGK Deutsche Geodätische Kommission DGFK Deutsche Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung e. V., Bonn D.G.I.A. Stiftung für geisteswissenschaftliche Forschung im Ausland DHHS Department of Health and Human Services DHI Deutsches Hydrographisches Institut, Hamburg DHI Deutsches Historisches Institut, Paris / Rom / London / Washington / Warschau DHIA Stiftung Deutsche Historische Institute im Ausland DI Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur Leipzig DIE Deutsches Institut für Entwicklungspolitik GmbH, Bonn DIE Deutsches Institut für Erwachsenenbildung e.V., Bonn DIfE Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke DIJ Deutsches Institut für Japanstudien, Tokio DITR Deutsches Informationszentrum für Technische Regeln im DIN, Berlin DIW Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin DIEF Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Bergholz-Rehbrücke DIMDI Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information, Köln DIPF Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Frankfurt/Main DITF Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung, Denkendorf DJI Deutsches Jugendinstitut, München DKFZ Stiftung Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg DKRZ Deutsches Klimarechenzentrum, Hamburg DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Köln DM Deutsches Museum, München DNW Deutsch-Niederländischer Windkanal, Emmeloord/Niederlande DoE Department of Energy DPG Deutsche Physikalische Gesellschaft DPZ Deutsches Primatenzentrum GmbH, Göttingen DRFZ Deutsches Rheumaforschungszentrum Berlin DRG Gruppe für Verteidigungsforschung der NATO DSF Deutsche Stiftung Friedensforschung, Osnabrück DSM Deutsches Schifffahrtsmuseum, Bremerhaven DSMZ Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, Braunschweig DÜI Deutsches Überseeinstitut, Hamburg DWD Deutscher Wetterdienst, Offenbach DZA Deutsches Zentrum für Altersfragen e.V., Berlin DZFA Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Uni Heidelberg

EATA Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen, Bad Neuenahr-Ahrweiler EBF Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit, Darmstadt EHI Europäisches Hochschulinstitut, Florenz EMBC European Molecular Biology Conference, Heidelberg (Europäische Konferenz für Molekularbiologie) EMBL European Molecular Biology Laboratory, Heidelberg (Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie) EMBO Europäische Organisation für Molekularbiologie, Heidelberg Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

EMI Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik „Ernst-Mach-Institut“ der FhG, Freiburg EPAPAT Datenbank mit europäischen Patenten ERP European-Recovery-Program ESA European Space Agency, Paris (Europäische Weltraumorganisation) ESF European Science Foundation ESK Fraunhofer-Einrichtung für Schaltung und Systeme der Kommunikationstechnik, München ESO European Southern Observatory, Garching Europäische Organisation für Astronomische Forschung in der Südlichen Hemisphäre) ESOC European Space Operation Center, Darmstadt (Europäisches Weltraum-Operationszentrum) ESRF European Synchrotron Radiation Facility, Grenoble (Europäische Synchrotronstrahlungsquelle) ESRIN European Space Research Institute, Frascati (Italien) (Europäisches Weltraumforschungsinstitut der ESA) ESRO European Space Research Organization (Europäische Weltraumforschungsorganisation) ESTEC European Space Research and Technology Center, Nordwijk, Niederlande (Europäisches Zentrum für Weltraumforschung und -technologie der ESA) ETW Europäischer-Transschall-Windkanal, Köln-Porz EU Europäische Union EURATOM Europäische Atomgemeinschaft, Brüssel EUREKA Initiative für verstärkte technologische Zusammenarbeit in Europa EuroHORCs European Heads of Research Councils EUROMAR EUREKA-Projekt zur Erforschung ökologischer Kausalzusammenhänge in den europäischen Meeren EURONET Europäisches Datenübertragungsnetz EUROSTAT Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaften EUROTRAC Europäisches Experiment zum Transport und zur Umwandlung umweltrelevanter Spurenstoffe in der Troposphäre über Europa EUTELSAT European Telecommunications Satellite Organization (Europäische Organisation für Fernmeldesatelliten) EXIST Programm –Existenzgründer aus Hochschulen EZMW Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage, Reading (Großbritannien)

FAL Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, Braunschweig FAW Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung, Ulm FBH Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik, Berlin FBN Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere, Dummerstorf FEA Forschungszentrum Europäische Aufklärung, Potsdam FEE Forschungsinstitut für mineralische und metallische Werkstoffe – Edelsteine/Edelmetalle GmbH, Idar-Oberstein FEM Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie, Schwäbisch Gmünd FEP Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik, Dresden FESTIP Future European Space Transportation Investigation Programm FGAN Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften e.V., Wachtberg-Werthoven FGK Forschungsinstitut für anorganische Werkstoffe – Glas/Keramik – GmbH, Höhr-Grenzhausen FhAZ Fraunhofer-Anwendungszentrum FhG Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., München FIRST Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST, Berlin FIS Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg, Frankfurt/Main FIS Bildung Fachinformationssystem Bildung FIT Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik, Sankt Augustin FIZ Fachinformationszentrum Karlsruhe FIZ-CHEMIE Fachinformationszentrum Chemie GmbH, Berlin FMP Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, Berlin FOKO Forschungskooperation in der mittelständischen Wirtschaft FOKUS Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS, Berlin FÖV Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer FPL Forschungsinstitut für Pigmente und Lacke e.V., Stuttgart Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

FRM II Forschungsreaktor in München FuE Forschung und Entwicklung Futour 2000 Förderung und Unterstützung Technologieorientierter Unternehmensgründungen FVB Forschungsverbund Berlin e.V. FZB Forschungszentrum Borstel Zentrum für Medizin und Biowissenschaften, Borstel FZH Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg FZI Forschungszentrum Informatik, Karlsruhe FZJ Forschungszentrum Jülich GmbH, Jülich FZK Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Technik und Umwelt, Karlsruhe FZR Forschungszentrum Rossendorf e.V. FWG Forschungsanstalt der Bundeswehr für Wasserschall und Geophysik, Kiel FZW Forschungszentrum Waldökosysteme-Waldsterben an der Universität Göttingen

GACVS German-American Center for Visiting Scholars GALILEO Name der interplanetaren Raumsonde zur Jupiter-Erkundung GBF Gesellschaft für Biotechnologische Forschung mbH, Braunschweig GBIF Informationssystem über globale biologische Vielfalt (Global Biodiversity Information Facility), Kopenhagen GDCh Gesellschaft Deutscher Chemiker GEOMAR Forschungszentrum für marine Geowissenschaften der Chrisatian-Albrechts-Universität zu Kiel GESIS Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e. V., Köln GFS Gemeinsame Forschungsstelle GFZ Stiftung GeoForschungsZentrum Potsdam, Potsdam GGA Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben, Hannover GIF Deutsch-israelische Stiftung für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung GKSS GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH, Geesthacht GLONASS Russisches globales Satelliten-Navigationssystem GMD GMD-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH, St. Augustin GNM Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg GNSS Global Navigation Satellite System GOAP Greifswalder Bodden und Oderästuar Austauschprozesse GOOS Global Ocean Observing System GPS Interaktive Dispositionssysteme, Satellitenortungstechniken GSF GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, München GSI Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH, Darmstadt GUS Gemeinschaft unabhängiger Staaten GWZ Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. GWZO Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas, Leipzig

HAIT Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der Technischen Universität Dresden HBFG Hochschulbauförderungsgesetz HDR Heißdampfreaktor HELCOM Helsinki Commission HERA Hadron-Elektron-Ringbeschleuniger-Anlage bei DESY, Hamburg HFSPO Human Frontier Science Program Organisation HGF Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Bonn HGP Hochschulgesamtplan HHI Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik (Heinrich-Hertz-Institut), Berlin HI Herder-Institut e.V., Marburg HiKo Historische Kommission zu Berlin HIS Hochschul-Informations-System GmbH, Hannover HKI Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung e.V., Jena HLR Höchstflussreaktor des ILL Grenoble HMI Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH, Berlin Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

HPI Heinrich-Pette-Institut für experimentelle Virologie und Immunologie an der Universität Hamburg HRG Hochschulrahmengesetz HSFK Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung HSP Hochschulsonderprogramm HTR Hochtemperatur-Reaktor HTSL Hochtemperatur-Supraleiter HWP Hochschul- und Wissenschaftsprogramm HWWA Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv für Wirtschaftsforschung, Hamburg

IAAEG Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft an der Uni Trier IAB Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit, Nürnberg IAEO International Atomic Energy Organization, Wien (Internationale Atomenergie-Organisation) IAF Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik, Freiburg IAI Institut für angewandte Innovationsforschung, Bochum IAO Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Stuttgart IAMO Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa, Halle IAP Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik an der Universität Rostock, Kühlungsborn IAP Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung, Teltow IASC International Artic Science Committee IBC Internationales Bioethik-Komitee IBFI Internationale Begegnungs- und Forschungszentrum für Informatik, Saarbrücken IBIS Elektronisches Bibliotheksinformationssystem IBMT Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik, St.Ingbert IBN Institut für Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere, Dummerstorf IBP Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Stuttgart IBWF Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung e.V., Kaiserslautern ICDP Internationales Kontinentales Bohrprogramm (Geowissenschaften) ICES International Council for the Exploration of the Sea (Internationaler Rat für Meeresforschung) ICF Institut für Chemiefasern, Stuttgart ICSU International Council of Scientific Unions, Paris (Internationaler Rat wissenschaftlicher Vereinigungen) ICT Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie, Pfinztal-Berghausen IDMT Fraunhofer-Institut für digitale Medientechnologie, Ilmenau IDS Institut für Deutsche Sprache, Mannheim IDW Informationsdienst Wissenschaft IEA International Energy Agency, Paris (Internationale Energie Agentur der OECD) IEMB Institut für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e.V., Berlin IESE Fraunhofer-Einrichtung für Experimentelles Software Engineering; Kaiserslautern IfA Institut für Arterioskleroseforschung, Münster IFA Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund IFAM Fraunhofer-Institut für Angewandte Materialforschung, Bremen IFEU Institut für Entsorgung und Umwelttechnik, Iserlohn IFF Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und Automatisierung, Magdeburg IfG Institutionen für Gemeinschaftsforschung und experimentelle Gesamtentwicklung IFG Institut für Frau und Gesellschaft IFIN Institut für Instandhaltung, Iserlohn IfL Institut für Länderkunde, Leipzig IfM Institut für Meereskunde an der Universität Kiel IfM Institut für Mittelstandsforschung IfN Leibniz-Institut für Neurobiologie, Magdeburg IFO Ifo Institut für Wirtschaftsforschung e. V., München IFOK Institut für Organische Katalyseforschung an der Universität Rostock e.V. IFOS Institut für Oberflächen- und Schichtanalytik, Kaiserslautern IFSH Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg IfT Institut für Troposphärenforschung e.V., Leipzig IfW Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

IFW Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden e.V., Dresden IFZ Institut für Feinwerk- und Zeitmesstechnik, Stuttgart IfZ Institut für Zeitgeschichte, München IGB Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik, Stuttgart IGB Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin IGBP Internationales Geosphären-Biosphärenprogramm IGCP International Geological Correlation Program (Internationales geologisches Programm der UNESCO) IGD Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung, Darmstadt IGZ Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau, Großbeeren IHDP International Human Dimensions of Global Change Program IHP International Hydrological Program (Internationales hydrologisches Programm der UNESCO) IHP Institut für Innovative Mikroelektronik, Frankfurt/Oder IITB Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung, Karlsruhe IKTS Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe, Dresden IKU Institut für kommunale Wirtschaft und Umweltplanung IKZ Institut für Kristallzüchtung, Berlin ILL Institut Max von Laue - Paul Langevin, Grenoble ILM Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik, Ulm IIS Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen, Erlangen ILT Fraunhofer-Institut für Lasertechnik, Aachen IMB Institut für Molekulare Biotechnologie e.V., Jena IME Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie, Schmallenberg/Grafschaft IMIT Institut für Mikro- und Informationstechnik, VS-Villingen IMM Institut für Mikrotechnik GmbH, Mainz IML Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik, Dortmund IMS Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme, Dresden IMS Institut für Mikroelektronik Stuttgart IMMS Forschungsinstitut für Mikroelektronik- und Mechatroniksysteme an der TU Ilmenau IMK Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation, Sankt Augustin INM Institut für Neue Materialien, Saarbrücken INP Institut für Niedertemperaturplasmaphysik e.V., Greifswald INSTI Innovationsstimulierung der deutschen Wirtschaft durch wissenschaftlich-technische Informationen INT Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen, Euskirchen INTAS Internationale Vereinigung zur Förderung der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus den unabhängigen Staaten der früheren Sowjetunion, Brüssel IOC Intergovernmental Oceanographic Commission, Paris (Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission der UNESCO) IODE Internationaler Austausch ozeanographischer Daten und Informationen IÖW Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin IOF Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, Jena IÖR Institut für ökologische Raumentwicklung e.V., Dresden IOM Institut für Oberflächenmodifizierung e.V., Leipzig IOW Institut für Ostseeforschung an der Universität Rostock, Warnemünde IPA Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung, Stuttgart IPB Institut fur Pflanzenbiochemie, Halle IPCC Intergovernmental Panel on Climate Change IPF Institut für Polymerforschung Dresden e.V., Dresden IPHT Institut für Physikalische Hochtechnologie e.V., Jena IPK Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik, Berlin IPK Institut für Pflanzengenetik u. Kulturpflanzenforschung, Gatersleben IPM Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik, Freiburg IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel IPP Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching IPSI Fraunhofer-Institut für Integrierte Publikations- und Informationssysteme, Darmstadt IPT Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie, Aachen IRB Fraunhofer-Institut Raum und Bau, Stuttgart IRS Information Retrieval Service, Frascati (Italien) (Informationsabrufdienst der ESA) Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

IRS Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung e.V., Erkner ISAS Institut für Spektrochemie und angewandte Spektroskopie, Dortmund ISC Fraunhofer-Institut für Silicatforschung, Würzburg ISDN Integrated Service Digital Network ISE Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, Freiburg ISET Institut für Solare Energieversorgungstechnik, Kassel ISFH Institut für Solarenergieforschung, Emmerthal ISGV Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden ISI Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung, Karlsruhe ISIT Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie, Itzehoe ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut, Saint-Louis (Frankreich) ISS Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Frankfurt ISST Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik, Berlin ISO International Standards Organisation (Internationale Normen-Organisation) ISOE Institut für sozial-ökologische Forschung GmbH, Frankfurt/Main IST Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik, Braunschweig ITC Institut für Textilchemie, Denkendorf ITEM Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Hannover ITER Internationaler Thermonuklearer Experimenteller Reaktor ITV Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf ITWM Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik, Kaiserslautern IuD Information und Dokumentation IuK Information und Kommunikation IUTA Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V., Duisburg IVBB Informationstechnischer Verbund Berlin-Bonn IVV Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, Freising IVW Institut für Verbundwerkstoffe IWC International Whaling Commission IWF Institut für den Wissenschaftlichen Film, Göttingen IWH Institut für Wirtschaftsforschung Halle IWM Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik, Freiburg IWM Institut für Wissensmedien, Tübingen IWS Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik, Dresden IWTZ Internationales Wissenschafts- und Technologiezentrum, Moskau IWU Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik, Chemnitz IZ Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn IZES Institut für ZukunftsEnergieSysteme, Saarbrücken IZFP Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren, Saarbrücken IZM Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration, Berlin und München IZT Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Berlin IZW Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Berlin

JESSI Joint European Submicron Silicon Initative (Gemeinsame Europäische Entwicklung in der Submikronprozeßtechnologie) JET Joint European Torus, Culham (Großbritannien) (Europäisches Fusionsgroßexperiment) JSPS Japan Society fort he Promotion of Science

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt/Main KHI Kunsthistorisches Institut, Florenz KI Künstliche Intelligenz KIS Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik, Freiburg KIST Korea Institute of Science and Technology Europe Forschungsgesellschaft mbH, Saarbrücken KMU Kleine und mittlere Unternehmen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

KoWi Koordinierungsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen, Brüssel KSI Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik Meinsberg KTB Kontinentales Tiefbohrprogramm

LASER Light Amplification Stimulated Emission Radiation LCD Liquid crystal display (Digitalanzeige mit Flüssigkristallen) LEP Large Electron-Positron Storage Ring (Elektron-Positron-Speicherringanlage) LEONARDO Bildungsprogramm der EU LGR Lederinstitut Gerberschule Reutlingen e.V., Reutlingen LHC Large Hadron Colliders LIB Länderinstitut für Bienenkunde, Hohen Neuendorf LWR Leichtwasserreaktor

MAB Man and the Biosphere (Ökologie-Programm der UNESCO) MBI Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie, Berlin MDC Stiftung Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin MEDEA Microelectronics Development for European Applications MeDoc Multimediale und elektronische Dokumente MERMAID Meeresüberwachungssystem MFO Mathematische Forschungsinstitut, Oberwolfach MGFA Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam MINT Multimediakommunikation auf integrierten Netzen und Terminals MIR Deutsch-russische Mission mit der Raumstation MIR (Frieden) MLUA Milchwirtschaftliche Lehr- und Versuchsanstalt Oranienburg. e.V. MOEL Mittel- und Osteuropäische Länder MOMS Modulare optoelektronische Scanner MPG Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V., München MPI Max-Planck-Institut MSL-1 Material Science Laboratory MST Mikrosystemtechnik MZFR Mehrzweckforschungsreaktor

NAS National Academy of Science, Washington, D.C. NASA National Aeronautics and Space Administration (Nationales Amt für Luft- und Raumfahrt der USA) NATO North Atlantic Treaty Organization, Brüssel (Nordatlantikpakt Organisation) NEA Nuclear Energy Agency, Paris (Kernenergieagentur der OECD) NEAFC North East Atlantic Fisheries Committee NGP eue gepanzerte Plattform NLR Nationaal Lucht- en Ruimtevaart-Laboratorium, Amsterdam NRC National Research Center

ODP Ocean Drilling Project OECD Organization for Economic Cooperation and Development, Paris (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) OFFIS Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik-Werkzeuge und -systeme OI Beirut Orient-Institut Beirut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft e.V. ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr

PCT Patent Cooperation Treaty PDI Paul-Drude-Institut für Festkörperelektronik, Berlin PEI Paul-Ehrlich-Institut – Bundesamt für Sera und Impfstoffe –, Langen Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

PGI General Information Program (Allgemeine Informationsprogramme der UNESCO) PIK Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V., Potsdam PPGG7 Pilotprogramm zur Erhaltung der brasilianischen Regenwälder Prometheus Verkehrsleitsystem (EUREKA-Programm) PST Fraunhofer-Patentstelle für die Deutsche Forschung, München PT Projektträger PTA Personal Trip Assistent (Chipkarte) PTB Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig Public Health Gesundheitssicherung ganzer Bevölkerungsgruppen

RGZM Römisch-Germanisches Zentralmuseum (Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte, Mainz) RKI Robert Koch-Institut, Berlin RKW Rationalisierungskuratorium der Deutschen Wirtschaft e. V., Eschborn ROSAT Röntgensatellit RWI Rheinisch-Westfälisches-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen

SCAI Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen, Sankt Augustin SCAR Scientific Committee on Antarctic Research, Cambridge (Großbritannien) (Wissenschaftlicher Ausschuss für Antarktisforschung) SCIAMACHY Atmosphärenforschungsinstrument SERC Science and Research Council SHIFT Studies on Human Impact on Forest and Fluidplains in the Tropics, Brasilien (Untersuchungen anthropogener Einflüsse auf Waldsysteme und Überschwemmungsgebiete in den Tropen) SI Sorbisches Institut Bautzen SIMM STN-Internet-Multimedia SIT Fraunhofer-Institut für Sichere Telekooperation, Darmstadt SNA System of National Accounts (System der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung) SNR Schneller natriumgekühlter Reaktor SOHO Detaillierte Vermessung der Sonne SOFI Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen e.V. SOFIA Stratosphären-Observatorium SOKRATES Bildungsprogramm der EU SRTM-Mission Shuttle Radar Topographic Mapper STA Science and Technology Agency (Japan) STN-Hosts Scientific and Technical Information Network (Literaturhinweis und Faktendatenbank) STIFT Stiftung für Technologie- und Innovationsförderung Thüringen STN Scientific and Technical Network, Columbus/Ohio, USA (Rechnerverband für Wissenschaft und Technik) SV Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Essen SWP Stiftung Wissenschaft und Politik, Ebenhausen

TA Technikfolgenabschätzung TAC Technical Advisory Committee TAL Tanzarchiv Leipzig tbg Technologiebeteiligungsgesellschaft der Deutschen Ausgleichsbank TEG Technologie-Entwicklungsgruppe Stuttgart, Institutszentrum Stuttgart TERRAMARE Zentrum für Flachmeer-, Küsten- und Meeresumweltforschung, Wilhelmshaven TGZ Technologie- und Gründerzentrum TEMPUS Elektromagnetische Positionier- und Heizvorrichtung THTR Thoriumhochtemperaturreaktor TIB Technische Informationsbibliothek, Hannover Tib Quick 2000 Technische Informationsbibliothek für Technik und Naturwissenschaften an der Universität Hannover TLB Technologie-Lizenz-Büro, Karlsruhe TOU Technologieorientierte Unternehmensgründungen Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode Drucksache 15/3300

Transrapid Magnetschnellbahn TRUMP Transport- und Umsatzprozesse in der Pommerschen Bucht TÜBITAK Scientific and Technical Research Council of Turkey TTZ Technologiespezifische und branchenorientierte Transferzentren TZ Technologie- und Gründerzentren

UBA Umweltbundesamt, Berlin UFZ UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH, Leipzig UMPLIS Information und Dokumentation Umwelt UMSICHT Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik, Oberhausen UN United Nations (Vereinte Nationen) UNCED United Nations Conference on Ecology and Development UNEP Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, Paris (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) UNILAC Universal Linear Accelerator (Schwerionenbeschleuniger in Darmstadt) UNISIST United Nations Scientific Information System (Weltweites Informations- und Dokumentationssystem der UNESCO) UNITAR United Nations Institute for Training and Research, New York (Institut der Vereinten Nationen für Ausbildung und Forschung) UNSCEAR United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation (Wissenschaftlicher Ausschuss der Vereinten Nationen für die Auswirkung ionisierender Strahlung) UPT Gesellschaft für umweltkompatible Prozesstechnik mbH, Saarbrücken

VEGAS Großversuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung VERBMOBIL Elektronisches Auge, mobile Sprachübersetzung VIK Vereinigtes Institut für Kernforschung, Dubna/Russland VKTA Verein für Verfahrenstechnik und Analytik Rossendorf VLT Very Large Telescope VN Vereinte Nationen, New York

WA Wissenschaftsausschuss der NATO WAK Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe WAP Arbeitsplatz für Wissenschaftler WCRP World Climate Research Program (Weltklimaforschungsprogramm) WEI Walter Eucken Institut Freiburg WGL Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz WHF Nachfolgemaßnahmen zum Hochschulsonderprogramm III WHO World Health Organization, Genf (Weltgesundheitsorganisation) WIAS Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik, Berlin WIE Walter Eucken Institut, Freiburg WIK Wissenschaftliches Institut für Kommunikationsdienste GmbH, Bad Honnef WIS Sofortprogramm zur Weiterentwicklung des Informatikstudiums an den deutschen Hochschulen WIS Wehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien - ABC-Schutz, Münster WIWEB Wehrwissenschaftliches Institut für Werk-, Explosiv- und Betriebsstoffe, Erding WKB Wissenschaftskolleg zu Berlin WKI Fraunhofer-Institut für Holzforschung „Wilhelm-Klauditz-Institut“, Braunschweig WMO World Meteorological Organization, Genf (Weltorganisation für Meteorologie WOCE World Ocean Circulation Experiment WOPATENT Datenbank mit unter dem Verfahren des Patent Cooperation Treaty (PCT) angemeldeten Patenten WR Wissenschaftsrat WSV Wasser- und Schifffahrtsverwaltung WTZ Wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit WZB Wissenschaftszentrum für Sozialforschung gGmbH, Berlin Drucksache 15/3300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

ZA Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln ZADI Zentralstelle für Agrardokumentation und -information, Bonn ZALF Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung e.V., Müncheberg ZBMed Deutsche Zentralbibliothek für Medizin, Köln ZBW Zentralbibliothek der Wirtschaftswissenschaften, Kiel ZEDO Zentrum für Beratungssysteme in der Technik Dortmund e.V. ZEMI Zentrum für Mikrosystemtechnik; Berlin-Adlershof ZERP Zentrum für Europäische Rechtspolitik an der Universität Bremen ZEW Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim ZfL Zentrum für Literaturforschung, Berlin ZFMK Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn ZFS Zentrum Fertigungstechnik Stuttgart ZIB Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik, Berlin ZIP Zukunfts-Investitions-Programm ZIV Zentrale Informationsstelle für Verkehr, Bergisch-Gladbach ZMO Zentrum Moderner Orient, Berlin ZMT Zentrum für marine Tropenökologie an der Uni Bremen ZPID Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation an der Universität Trier ZSW Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung, Stuttgart ZUMA Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim

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