GESCHICHTSMESSE 2015

Aufgenommen beim ersten Besuch in Ostdeutschland, Haldensleben 1990 von Rainer Bausen, Grenderich (Hunsrück).

Geschichtsmesse 2015 – das Lesebuch „25 Jahre Deutsche Einheit“

29. bis 31. Januar 2015 I Ringberg Hotel Suhl

2

GESCHICHTSMESSE 2015

Inhaltsverzeichnis

Einführung 5

Kurzbeschreibungen der einzelnen Programmpunkte ……………………... 6

Vorträge, Podiumsgespräche und weitere Veranstaltungen ……………………………… 6

Parallele Projektvorstellungen ……………………………………………….…………………………… 14

Lernen am historischen Ort ……………………...………….…………………………………… 14

Aufarbeitung international ……………………………………....…………………………….… 19

Lebenswelten im geteilten Deutschland ..………………………………….……………… 24

Flucht und Grenzen in der Bildungsarbeit .……………………………….……………... 29

25 Jahre Friedliche Revolution und deutsche Einheit I .…….….………………… 33

Diskussionsforum: Jugendliche aus den Neuen Ländern und die DDR: 37 Aktuelle Diskussionslinie und empirische Befunde …..………………………………

Aufarbeitungskontexte: Recherche und Diskussionspotentiale .……………… 38

Gelebte Geschichte: Biografien und Zeitzeugen in der Bildungsarbeit ….. 43

Jugend, Flucht und im geteilten Deutschland …………………………………. 49

25 Jahre Friedliche Revolution und deutsche Einheit II .…………………………. 56

Anpassung, Opposition und Repression in der SED-Diktatur ………………….. 63

Angebot: Bürokratopoly. Ein Lehr-Spiel aus der DDR …………………………….. 68

Anhang

Biografien der Referenten …………………………………………………………..…………….

Organisatorische Hinweise …………………………………………………………………………

Schulische Bildungsangebote der Bundesstiftung Aufarbeitung ………………

Liste der Teilnehmenden ……………………………………………………………………………

Notizen ………………………………………………………………………………………………………..

Weitere Materialien………………………………………………………………………………………

3

4

GESCHICHTSMESSE 2015

Einführung

Liebe Teilnehmerinnen, liebe Teilnehmer, herzlich willkommen zur achten Geschichtsmesse „25 Jahre Deutsche Einheit“ im Ringberg Hotel in Suhl. Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind angemel- det. Vielen Dank, dass Sie dabei sind!

Wie immer werden im Lesebuch alle Fragen zur Veranstaltung beantwortet: Sie fin- den die Beschreibungen der Vorträge und Referenten, Podien und über 50 Projekt- vorstellungen, die Teilnehmerliste, organisatorische Hinweise, Angebote für Schulen und weitere Materialien. Der Reader kann ein Arbeitsinstrument sein, deshalb finden Sie auch Platz für Ihre Notizen.

Das aktuelle Programm, der Anmeldebogen für die Projektvorstellungen am Freitag und der Bewertungsbogen liegen als Extrablatt bei.

Für unsere Planung ist folgendes wichtig: Bitte geben Sie am Eröffnungstag der Ge- schichtsmesse den ausgefüllten Anmeldebogen für die Projektvorstellungen bis 18.30 Uhr im Foyer am Empfangstisch ab. Danach erst kann festgelegt werden, in welchen Tagungsräumen die Workshops stattfinden.

Außerdem freuen wir uns darüber, wenn Sie den Bewertungsbogen nach Ende der Veranstaltung ausfüllen und am Empfangstisch abgeben. Die Ergebnisse finden Sie neben Vorträgen, Tagungsberichten und Fotos in der Veranstaltungsnachlese, die einige Tage nach der Geschichtsmesse auf der Homepage www.geschichtsmesse.de veröffentlicht wird. Erstmals ist auch das Projekt „Geschichtsreporter“ am Start: Blättern Sie weiter, dann erfahren Sie mehr!

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre – und gute Diskussionen. Sprechen Sie uns bitte an, wenn doch nicht alle Fragen beantwortet sind.

Ihre Bundesstiftung Aufarbeitung

Impressum Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Projektkoordination: Dr. Jens Hüttmann, Anna v. Arnim-Rosenthal Kronenstraße 5 10117 Tel.: 030-319895-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de / facebook.com/BundesstiftungAufarbeitung Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ist eine bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts Redaktionsschluss: 21. Januar 2015

5

GESCHICHTSMESSE 2015

Live und in Farbe! Geschichtsreporter_innen berichten aus Suhl! 25 Jahre Deutsche Einheit. 3 Tage Input und Diskussion. 330 Teilnehmende. Da- runter 80 Schüler_innen. In 726 m Höhe. Das sind die Rahmendaten der 8. Ge- schichtsmesse in Suhl. Aber was wird dort genau diskutiert und präsentiert? Wer ist dabei? Mit welchen Projekten, Ideen, Erfahrungen und Forschungsergebnissen? Die „Geschichtsreporter_innen“ halten es fest: in kurzen Berichten, Fotostrecken, Video- und Audio-Interviews. Für alle Interessierten. Wo? Auf dem Blog http://geschichtsreporter.de

Mitmachen! Die „Geschichtsreporter_innen“ sind eine Jugendredaktion, die drei Tage lang live und vor Ort von der Geschichtsmesse berichtet. Die Redaktion wird technisch und inhaltlich unterstützt von der Kooperative Berlin.

Für

Schülerinnen & Schüler!

Ihr wollt mitmachen und die Stammredaktion verstärken? Kommt einfach vorbei, tragt euch in den Redaktionsplan ein, filmt, fotografiert und schreibt mit! Ihr findet unser Redaktionsbüro während der Geschichtsmesse im Raum „Rasselbock“, im Fo- yer des Ringberghotels Suhl. Die „Geschichtsreporter_innen“ sind ein Projekt des Kooperative Berlin Kulturpro- duktion KBK e.V., gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED- Diktatur.

Kontakt: Miriam Menzel Kooperative Berlin. Medienproduktion KBM GmbH Schönhauser Allee 161 A, 10435 Berlin Tel.: 030-2325746-0 E-Mail: [email protected] www.kooperative-berlin.de

6

GESCHICHTSMESSE 2015

Kurzbeschreibungen der einzelnen Programmpunkte Vorträge, Podiumsgespräche und weitere Veranstaltungen

29. Januar, 14.30-15.50 Uhr: „Geteilte Erinnerung im vereinten Deutschland“ Eröffnungsvortrag von Dr. David Clarke, University of Bath

Archiv Bundesstiftung

Aufarbeitung Fotobestand Uwe Gerig Bild 6075

29. Januar, 16.20-18.00 Uhr: „Was bedeutet gemeinsames Erinnern in Europa 25 Jahre nach der Deut- schen Einheit? “ Podiumsgespräch mit Dr. David Clarke | Prof. Heinrich Oberreuter, Universität Passau | Dr. Frank Hoffmann, Institut für Deutschlandforschung, Ruhr-Universität Bochum | Dr. Julia Landau, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Moderation von Klaus Brill, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Warschau Schnell war man sich im vereinigten Deutschland einig, dass die Auseinandersetzung mit der Geschichte der SED-Diktatur und deutschen Teilung wesentlich intensiver geführt werden sollte, als dies in den 1950er Jahren in Bezug auf die Verbrechen des Nationalsozialismus der Fall gewesen war. Die Frage, auf welche Weise dies gesche- hen soll, ist bis heute kontrovers. Hinzu kommt, dass seit 1990 über das wissen- schaftliche und gedenkpolitische Verhältnis der Erinnerung an den Holocaust und den Vernichtungskrieg auf der einen, der Erinnerung an das Unrecht kommunisti- scher Diktaturen auf der anderen Seite gestritten wird. Die Kompromissformel, nach der das eine Verbrechen durch die Auseinandersetzung mit dem anderen Verbrechen nicht relativiert bzw. nicht bagatellisiert werden dürfe, wird in der Regel akzeptiert; sie wirft aber die Frage auf: Wie sieht die erinnerungs- kulturelle Realität in Deutschland und Europa aus? Was heißt eigentlich: „Gemeinsames Erinnern in Europa 25 Jahre nach der deutschen Einheit“? Welche Erfahrungen machen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren mit der Vermittlung von DDR-Geschichte im Westen? Wie kann in der deutschen und europäischen Praxis an „Evil one“ und „Evil two“ (Milan Kundera) erinnert werden? Gibt es Ost-West- Unterschiede in der Rezeption etwa von Gedenkstätten, die sowohl eine KZ- als auch eine Speziallagergeschichte besitzen?

7

GESCHICHTSMESSE 2015

29. Januar, 19.00-21.00 Uhr: „Die Revolution und ihre Kinder“ – was bleibt davon heute? Interaktive Diskussion über ein multimediales Geschichtsprojekt mit Patrick Stege- mann, Kooperative e.V., Berlin, Mirjam Triebe und Wolfgang Triebe

Ihre Eltern brachten eine Mauer zum Einsturz, ein Land zum Verschwinden: Die Kinder der Protagonisten der Friedlichen Revolution haben eine bewegte Familiengeschichte. Was ist da- von nach 25 Jahren geblieben? Für die crossmediale Reportage „Die Revolution und ihre Kinder – Ostdeutschland eine Generati- on später“ hat sich die Koopera- tive Berlin auf eine dokumenta- rische Reise begeben und fünf Familien zwischen Neubranden- burg und Berlin, Erfurt und Leipzig porträtiert. Was wissen die Kinder heute von den welthistorischen Ereignissen, an denen ihre Eltern Anteil hatten? Wie werden Geschichte und Geschichten in den Familien wei- tererzählt? Würden die Kinder in einer ähnlichen gesellschaftlichen Situation eben- so handeln wie ihre Eltern? Wie ist ihre Sicht auf den Herbst 1989? Das Web- Projekt „Die Revolution und ihre Kinder“ erzählt die Geschichten der fünf Akteure und lässt deren Kinder zu Wort kommen. An dem Abend werden filmische Ausschnitte des Projekts gezeigt, über die Anlage und Idee der Mutimediageschichte gesprochen und mit einigen Protagonisten die Frage diskutiert: „Wo ist die Mauer heute, an der ich mir den Kopf blutig rennen kann?“

www.dierevolutionundihrekinder.de

Kontakt: Patrick Stegemann Kooperative Berlin. Medienproduktion KBM GmbH Schönhauser Allee 161 A 10435 Berlin Tel.: 030-2325746-0 E-Mail: [email protected] www.kooperative-berlin.de

8

GESCHICHTSMESSE 2015

30. Januar, 9.00-9.50 Uhr: „Junge Leute entdecken das 20. Jahrhundert“. Präsentation von zwei Schüler-Projekten „Zwei Welten, eine Grenze“, Johannisberg-Gymnasium Witzenhausen Die Klasse 10d der Johannisberg-Schule in Witzenhausen hat gemeinsam mit ihrem Politiklehrer Jonas Klages ein außergewöhnliches Schulprojekt gestartet. Die Schü- lerinnen und Schüler haben Fluchten aus der DDR aufgearbeitet und diese in ihrem Buch „Zwei-Welten – Eine Grenze” schriftlich festgehalten. Es wurden spektakuläre und noch nicht bekannte Fluchten im Unterricht aufgearbeitet. Es wurden unterschiedliche Fluchtversuchte beleuchtet: Fluchten in der Luft mit dem Flugzeug oder mit einem Heißluftballon, mit einem Schützenpanzer durch die Berliner Sektorengrenze, schwimmend durch die Werra und zu Fuß über die Felder. Auch wurde berichtet, wie es den Flüchtenden ergangen ist, wenn eine Flucht ge- scheitert ist: In den Erzählungen geht es um den Haftalltag im Stasigefängnis, um Tod durch die Guillotine und um den Freikauf von politischen Häftlingen durch die Bundesrepublik. Unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler durch den Staatsminister für Eu- ropa Herrn Michael Roth, der das Vorwort für das Buch geschrieben hat, und der Bundesstiftung Aufarbeitung. Die ARD und das hr-Fernsehen haben die Jugendli- chen bei ihrer Arbeit begleitet.

Schülerinnen und Schüler der 10d, Lehrer/Projektleiter Jonas Klages, Staatsminister Michael Roth bei der Buchvorstellung am 9.11.2014.

Kontakt: Klasse 10d der Johannisberg-Schule Lehrer/Projektleiter Jonas Klages Geschwister-Scholl-Straße 10 37213 Witzenhausen E-Mail: [email protected] www.grenzfluchten.de

9

GESCHICHTSMESSE 2015

„Essen im Kühlschrank, sind zur Montagsdemo“ – Ergebnisse des 3. Sächsischen GeschichtsCamps

„Essen im Kühlschrank, sind zur Montagsdemo“, Herbst 89: „Mutige Schritte in die Freiheit“ – unter diesem Titel stand das 3. Sächsische Geschichtscamp, das zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution in Leipzig stattfand. 37 Schüler aus den ver- schiedenen Schularten Sachsens und 10 Schüler aus anderen Bundesländern, aus- gewählt durch die Körber-Stiftung, forschten am historischen Lernort „Runde Ecke“ in der BStU-Außenstelle Leipzig. Fünf Tage lang beschäftigten sie sich mit Themen rund um die Friedliche Revolution. Arbeit mit Stasi-Akten und Gespräche mit Zeit- zeugen und Experten ermöglichten in kleinen Arbeitsgruppen eine intensive und ju- gendlich-kreative Auseinandersetzung mit dieser Zeit und vertieften geschichtliche Einsichten.

Gerappt und in unterschiedlichen Spielszenen oder Dokumentationen zeigten die Schüler auch öffentlich ihre Arbeitsergebnisse zu Themen wie „Die Sprache der Sta- si“, „Flucht als letzter Ausweg?“, „Straßenmusikfestival im Juni 89“, „Die Fenster schwarz, die Lunge trocken, überall nur Kohlebrocken“, „Jugendliche im Visier der Stasi“, „ Und wann hätte ich etwas gesagt?“, „Ein Zeichen für Demokratie – der Statt Kirchentag in Leipzig“, „Nikolaikirche – offen für alle“.

Anja Höfer (Gymnasium St. Augustin Grimma), Helen Nehdo (Gymnasium „Am Breiten Teich“ Borna) und Georg Hähn (Gymnasium Brandis) werden einen kleinen Teil dieser Ergebnisse aus verschiedenen Arbeitsgruppen vorstellen.

Kontakt: Herma Lautenschläger Gymnasium St. Augustin E-Mail: [email protected]

Steffi Kohlmetz Gymnasium „Am Breiten Teich" E-Mail: [email protected]

10

GESCHICHTSMESSE 2015

30. Januar, 9.50-10.15 Uhr: 2015 — 25 Jahre Deutsche Einheit: „Grenzen überwinden“ Präsentation des Veranstaltungsprogramms des Landes Hessen zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit Ministerpräsident Volker Bouffier hat zum 1. November 2014 die Bundesratspräsi- dentschaft übernommen. Unter dem Motto „Grenzen überwinden“ fasst die Landes- regierung seine Amtszeit als Bundesratspräsident und die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung zusammen. Dazu wird schon jetzt ein umfangreiches Informations- und Veranstaltungsprogramm angestoßen, das unter der Dachmarke „2015 – 25 Jahre Deutsche Einheit“ präsentiert wird. Dazu gehören Zeitzeugengespräche, Ausstellungen, Diskussions- und Kulturveranstaltungen, Film- und Musikprojekte von Schülern, Seminare und Kunstprojekte aber auch Fortbildun- gen für Pädagogen.

Mit diesem Programm soll die Zeit vom Mauerfall bis zur Wiedervereinigung wieder lebendig und in angemessener Weise an wichtige Meilensteine der jüngsten deut- schen Geschichte erinnert werden. Das Veranstaltungsjahr wird schließlich in die Einheitsfeierlichkeiten am 3. Oktober 2015 in Frankfurt münden. Eine wichtige Ziel- gruppe für diese Aktivitäten ist dabei die Generation junger Menschen, die die Zeit der deutschen Teilung und den Mauerfall nicht mehr selbst erlebt hat.

www.grenzen-ueberwinden.de

Kontakt: Dr. Carmen Everts Hessische Landesregierung Georg-August-Zinn-Str.1 65183 Wiesbaden Tel.: 0611/32-3927 E-Mail: [email protected] www.hessen.de

11

GESCHICHTSMESSE 2015

30. Januar, 19.30-21.00 Uhr: Bürokratopoly: Ein Lehrspiel aus der DDR Präsentation durch Michael Geithner und Martin Thiele, DDR Museum Ber- lin | Anschließend Gespräch mit Spielerfinder Martin Böttger und Sabine Börner-Grimm | Einladung zum Ausprobieren „Bürokratopoly“ wurde in Bürgerrechtskreisen als ironische Reaktion auf die politi- sche Realität gespielt. Ziel der Spielfiguren ist der Posten des SED-Generalsekretärs – wer gewinnen will, muss betrügen, kungeln oder denunzieren. Die Staatssicher- heit attestierte „Bürokratopoly“, dass es „die gesellschaftlichen Verhältnisse ver- ächtlich“ machen würde – ein riskanter Vorwurf für die damaligen Spielerinnen und Spieler, denn die „Verächtlichmachung“ der DDR war strafbar. Das bisher nur von Hand vervielfäl- tigte Spiel wurde nun für den Schul- unterricht neu herausgegeben. Er- gänzt wurde es um umfangreiche Unterrichtsmaterialien, um Lehrkräf- te im Unterricht umfassend zu un- terstützen. „Bürokratopoly“ wurde vom DDR Museum in Kooperation mit der Agentur für Bildungskom- munikation capito sowie der Spiele- initiative „Nachgemacht – Spieleko- pien aus der DDR“ neu aufgelegt und von der Bundesstiftung zur Auf- arbeitung der SED-Diktatur geför- dert.

Nach der Vorstellung des Spiels und einem anschließenden Ge- spräch mit dem Erfin- der Martin Böttger und Sabine Börner-Grimm sind Sie herzlich einge- laden, das Spiel selbst auszuprobieren!

Kontakt: DDR-Museum Berlin Karl-Liebknecht-Straße 1 10178 www.ddr-museum.de, www.buerokratopoly.de

12

GESCHICHTSMESSE 2015

31. Januar, 09.00-09.45 Uhr und 11.15-12.45 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Bettina Alavi: „Demokratie als Unterrichtsgegenstand und -prinzip“ und öffentliches Abschlusspodium: „25 Jahre nach der Ein- heit – DDR-Geschichte im Klassenzimmer zwischen Verdammung und Os- talgie?

Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Bettina Alavi, Pädagogische Hochschule Heidelberg | Dr. Michaela Hänke-Portscheller, Zentrum für Schulpraktische Lehrausbildung Det- mold | Robert Rückel, Direktor DDR-Museum Berlin | Christian Dietrich, Landesbe- auftragter des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur beim Thürin- ger Landtag | Moderation von Dr. Jens Hüttmann Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Politik- und Herrschaftsge- schichte der DDR allein nicht ausreicht, um Schülerinnen und Schüler für die Ausei- nandersetzung mit der doppelten deutschen Zeitgeschichte nach 1945 zu interes- sieren. Häufig äußern junge Leute den Wunsch, etwas über den Alltag der Men- schen im geteilten Deutschland zu erfahren. Viele Lehrkräfte und Geschichtsdidakti- ker sind sich zudem darin einig, dass Anknüpfungspunkte zu Fragen und Problemen der Gegenwart unverzichtbar sind. Wie aber kann die Lebenswelt einer Generation angesprochen werden, die weder Teilung noch Diktatur erleben musste? Wie weit dürfen Lehrkräfte gehen: Kann das Tragen eines FDJ-Hemdes im Klassenzimmer den Besuch einer Stasi-Gedenkstätte ergänzen? Wie kann das Spannungsverhältnis von Demokratie und Diktatur nach 1945 jenseits von Ostalgie oder Verdammung im Schulunterricht genutzt werden?

31. Januar, 10.00-11.00 Uhr: Streitgespräch: Gegenwart und Zukunft der Aufarbeitung der SED-Diktatur zwischen Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen, und Rainer Eppelmann, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Aufarbeitung | Moderation von Angela Elis, Autorin und Moderatorin Das gab`s noch nie: Was bedeutet es für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, wenn ein Politiker der Linkspartei ein ostdeutsches Bundesland regiert? Thüringens Minis- terpräsident Bodo Ramelow stellt sich in einem Streitgespräch mit Rainer Eppel- mann, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Aufarbeitung, den Fragen nach dem Umgang mit der Diktatur in SBZ und DDR. Wo sollten zukünftig Schwerpunkte gesetzt werden, wie lauten die Perspektiven und Herausforderungen der Diktatur- aufarbeitung – in Thüringen und anderswo?

13

GESCHICHTSMESSE 2015

Parallele Projektvorstellungen Lernen am historischen Ort Ein Museum wandelt sich zum Lernort Demokratie – Konzeption der neuen Dauerausstellung im DDR-Museum Pforzheim Das DDR-Museum Pforzheim existiert seit 1998 und ist aus einer Privatsammlung von Klaus Knabe (1939-2012) hervorgegangen. Bisher wird es ehrenamtlich getra- gen. Als das einzige seiner Art in den alten Bundesländern hat es eine besondere Bedeutung für die Erinnerung an das geteilte Deutschland und an das Leben in der SED-Diktatur. Besonders im Südwesten Deutschlands, wo geografisch und mental eine große Distanz zum Geschehen hinter dem Eisernen Vorhang herrschte, birgt dieser Ort die Chance, die Geschichte der beiden deutschen Staaten als gesamt- deutsche Geschichte in Erinnerung zu ru-

fen. Zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 2015 wird eine neue Dauerausstellung im DDR- Museum Pforzheim die Geschichte der DDR besonders für Jugendliche und erfahrbar machen. Nicht eine enzyklo- pädische Darstellung der gesamtdeutschen Geschichte ist unser Ziel – eine internetaffi- ne Generation weiß dies heute online nach- zulesen. Es soll ein emotionaler Zugang ge- schaffen werden zu einem Gesellschaftssys- tem, das Menschen zu einem uniformierten Denken zwang, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit mit Füßen trat und die persönliche Freiheit des Einzelnen miss- achtete. Als Alleinstellungsmerkmal und lokaler Ankerpunkt steht das Thema „Ankommen im Westen“. Biographien von Flüchtlingen, Ausgewiesenen und aus der DDR-Haft Frei- gekauften, die ihren Weg in die Region gefunden haben, ermöglichen mittels Expo- nate, Fotos wie auch Videos und Zeitzeugenführungen den Besuchenden einen emo- tionalen und selbstreflexiven Zugang zur gesamtdeutschen Geschichte. Die Entwicklung der neuen Ausstellungskonzeption wurde gefördert von

Kontakt: Stiftung DDR-Museum Pforzheim – Lernort Demokratie Florentine Schmidtmann Hagenschießstr. 9, 75175 Pforzheim Tel.: 07231-4243340 E-Mail: [email protected] www.pforzheim-ddr-museum.de, www.lernort-demokratie.de

14

GESCHICHTSMESSE 2015

„Opposition und Widerstand – Bausoldaten in Prora 1964-1989/90“ Ein Ausstellungsprojekt des PRORA-ZENTRUMs Prora war zu DDR-Zeiten ein großer Militärstandort der Nationalen Volksarmee (NVA), an dem von 1956 bis 1992 unterschiedliche Einheiten stationiert waren. Da- zu gehörten auch die Bausoldaten, die Waffendienstverweigerer der DDR, die heute mit zu den Wegbereitern der Friedlichen Revolution 1989 zählen.

Das PRORA-ZENTRUM hat in den letzten Jahren verstärkt zu den Bausoldaten ge- forscht und Zeitzeugen interviewt. Die jeweiligen Ergebnisse sind in die mit Unter- stützung der Bundesstiftung Aufarbeitung 2013/14 erstellte Ausstellung „Opposition und Widerstand — Bausoldaten in Prora 1964-1989/90“ eingeflossen.

In neun Kapiteln, unterstützt durch Vertiefungsebenen sowie Hör- und Vi- deostationen mit Zeitzeugenaussagen, zeichnet die Ausstellung die Entwick- lungsgeschichte der Waffendienstver- weigerer in der DDR exemplarisch am Standort Prora nach und erläutert, wes- halb ein Großteil der Bausoldaten zu Wegbereitern der Friedlichen Revolution 1989 wurden.

Das PRORA-ZENTRUM hat die Ausstel- lung anlässlich des 50. Jahrestages der Aufstellung von Baueinheiten im Sommer 2014 eröffnet. Zur Zeit ist die Präsentati- on als Wanderausstellung verliehen, um auch über Prora hinaus ein breites Publi- kum anzusprechen und über die Bausoldaten zu informieren.

Zusätzlich zur Ausstellung wurden im August 2014 gemeinsam mit dem Förderkreis Bausoldaten Prora e.V. und mit Unterstützung der Bundesstiftung Aufarbeitung in Prora zwei erste „Zeitsplitter“ der neuen Außenausstellung zur DDR-Geschichte Pro- ras installiert. „Zeitsplitter“ sind markante Punkte auf dem Gelände, die an die mili- tärische Nutzungsphase Proras zu DDR-Zeiten erinnern sollen, um damit die Au- thentizität des Ortes im Hinblick auf die doppelte Geschichte zu unterstreichen. Weitere „Zeitsplitter“ sollen folgen.

Kontakt: PRORA-ZENTRUM Bildung-Dokumentation- Forschung Mukraner Str. 12, bei der Jugendherberge 18609 Prora Tel: 038393–127921 E-Mail: [email protected] www.prora-zentrum.de www.facebook.com/prora-zentrum

15

GESCHICHTSMESSE 2015

Lernort ehemalige Stasi-Zentrale — Das Bildungspotential eines historischen Ortes

In Berlin-Lichtenberg befand sich bis 1990 das Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Von hier aus wurden Kontrolle und Repression gegen die Bevölkerung der DDR organisiert. Hier saß Minister Erich Mielke und hier befanden sich die wichtigs- ten Hauptabteilungen der Geheimpolizei. Mit dem zentralen Archiv hatte die Stasi an diesem Ort auch ihr „Gedächtnis“. Am 15. Januar 1990 brachten Bürgerinnen und Bürger das Zentrum des Repressionsapparats unter ihre Kontrolle und legten so die Grundlage für die Öffnung der Akten. Mit der Besetzung war der Prozess der MfS- Auflösung, der in den Bezirken der DDR begonnen hatte, unumkehrbar geworden.

25 Jahre danach haben auf dem Ge- lände das Zentralarchiv der Stasi- Unterlagen-Behörde und das „Stasi Museum“ ihren Sitz. Das Stasi- Unterlagen-Archiv ist der weltweit größte zusammenhängende Archivbe- stand einer Geheimpolizei, der vor der Vernichtung bewahrt wurde. In „Haus 1“, dem früheren Dienstsitz Erich Mielkes, präsentieren der Bun- desbeauftragte für die Stasi- Unterlagen und der Verein ASTAK e. V. gemeinsam die neue Daueraus- stellung „Staatssicherheit in der SED- Foto: Werner Huthmacher Diktatur“.

Das Bildungsteam der Stasi-Unterlagen-Behörde bietet am historischen Ort Schüler- projekttage an, die ein ausdifferenziertes methodisches Potential nutzen können. Schülerinnen und Schüler können das Stasi-Gelände erkunden, Archivrundgänge ma- chen oder mit der Ausstellung „DDR-Staatssicherheit in der SED-Diktatur“ arbeiten. Archiv- und museumspädagogische Angebote können so miteinander verbunden werden. Die berechtigte Schülerfrage, was das Thema „Stasi“ mit der eigenen Le- benswirklichkeit zu tun hat, ist Ausgangspunkt für alle Angebote. Welches Potential bietet der Lernort „Stasi-Zentrale“ für die historisch-politische Bildungsarbeit? Wel- che Perspektiven werden hier entwickelt? Dies soll in dem Sektionsbeitrag vorgestellt und diskutiert werden.

Kontakt: Dr. Axel Janowitz Bildungsteam der Stasi-Unterlagen-Behörde Ruschestraße 103, Haus 1 10365 Berlin Postanschrift: 10106 Berlin Tel.: 030-2324-8834 E-Mail: [email protected] www.bstu.de

16

GESCHICHTSMESSE 2015

Berliner Unterwelten e.V. Gesellschaft zur Erforschung und Dokumentation unterirdischer Bauten Die Geschichte des Berliner Untergrunds erforschen und erlebbar machen – dieses Ziel setzten sich vor 17 Jahren die Vereinsgründer. Zu diesem Themenkomplex zäh- len auch die unterirdischen Fluchten von Berlin. Von unseren heute rund 470 Mitglie- dern ist allein jeder zehnte ehrenamtlich in einer Arbeitsgruppe aktiv, die sich mit jenem Aspekt der Berliner Mauer befasst. Archivrecherchen und Gespräche mit Zeit- zeugen bringen stetig neue Erkenntnisse, die in Fachpublikationen unserer hauseige- nen Edition oder in unserem Vereinsmagazin „Schattenwelt“ vorgestellt werden. Besucher der „Tour M – Mauerdurchbrüche“ erfahren, wie die Berliner Mauer 1961 Familien trennte und Freundschaften zerriss. Sie hören, wie aus angehenden Juris- ten, Medizinern und Ingenieuren Fluchthelfer wurden, die Freunden und Fremden durch Abwasserrohre, U-Bahnschächte oder selbstgegrabene Tunnel in die Freiheit verhalfen. Zeitzeugen geben persönliche Einblicke in ihre Erlebnisse und haben uns geholfen, in unseren Räumlichkeiten an der Brunnenstraße originalgetreue Modelle ihrer Fluchttunnel nachzubauen. Wichtigstes Projekt der nächsten Monate ist hier der Bau eines 30 Meter langen Besuchertunnels. Dabei soll auch der wohl letzte erhalte- ne Fluchttunnel in der Bernauer Straße von 1970/71 freigelegt und den Besuchern sichtbar gemacht werden. Wer die Geschichte der Betroffenen des Mauerbaus unabhängig erkunden möchte, kann auf unserem Audioweg wichtige Schauplätze kennen lernen oder diese Infor- mationen per CD als Hörbuch mit nach Hause nehmen. In unseren Vereinsräumen fanden zudem wechselnde Sonderveranstaltungen zur Thematik statt, darunter das erfolgreiche Theaterstück „Im Tunnel“. Auf sieben vom Verein gestifteten öffentlichen Informations- oder Gedenktafeln erin- nern wir an die Maueropfer und/oder an Ereignisse, die im Zusammenhang mit un- terirdischen Fluchten nach West-Berlin stehen. Unterirdische Orte des Erinnerns – der Berliner Unterwelten e.V. stellt 2015 in Suhl seine Projekte zur Berliner Mauer vor.

Kontakt: Berliner Unterwelten e.V. Dietmar Arnold und Hans-Michael Schulze Brunnenstraße 105 13355 Berlin E-Mail: [email protected] www.berliner-unterwelten.de

17

GESCHICHTSMESSE 2015

„Das war schon krass damals“ Benachteiligte Jugendliche erforschen die Geschichte eines Jugendwerkho- fes In einem kleinen Ort Brandenburgs befindet sich heute im (inzwischen sanierten) Ge- bäude eines ehemaligen Jugendwerkhofes ein Jugendheim mit einem Lernprojekt für schulverweigernde Jugendliche. Diese sollten angeregt werden, sich mit der Ge- schichte ihres Hauses auseinanderzusetzen. So entstand ein medienpädagogisch begleitetes Videoprojekt über das frühere Leben im Heim. Die Jugendlichen interviewten dabei eine ehemalige Bewohnerin des da- mals geschlossenen Heimes sowie Mitarbeiter, die heute noch dort tätig sind. Sie be- suchten zeitgeschichtliche Einrichtungen, erlernten die Videotechnik und schufen ei- nen halbstündigen Film. Dabei setzten sie sich nicht nur mit der Vergangenheit der Einrichtung, sondern auch mit ihrem eigenen Leben, ihren Wünschen und Zielen aus- einander. Bei der Projektpräsentation werden Rahmenbedingungen, Methoden und Schwierig- keiten der Geschichtsarbeit mit benachteiligten Jugendlichen am Beispiel dieses Vide- oprojekts vorgestellt und ein Filmausschnitt gezeigt.

Kontakt: Sandra Brenner Koordinatorin der Beratungsstelle Zeitwerk beim Landesjugendring Brandenburg e.V. E-Mail: [email protected] Silvana Hilliger Referentin der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur E-Mail: [email protected]

18

GESCHICHTSMESSE 2015

Aufarbeitung international

Die „Lost-Generation-App“

Die „Lost-Generation-App“ ist ein Projekt des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber- fürsorge, welches sich mit der „verlorenen Generation“ beschäftigt, die den Ersten Weltkrieg erlebte. Zwischen den jungen Menschen von damals und heute liegen 100 Jahre. Mit der App soll versucht werden, eine Brücke zwischen den beiden Generati- onen zu schlagen und Jugendliche von heute für das Thema zu sensibilisieren.

Anhand von fünf so genannten Avataren können Jugendliche erfahren, wie die Men- schen den Ersten Weltkrieg erlebt haben. Die Personen und Lebensabschnitte, wel- che vorgestellt werden, beruhen auf realen Biographien, die durch Fotos und Briefe aus dem Leben der Figuren authentischer werden. Die ausgewählten Personen ha- ben sehr verschiedene Lebenshintergründe und erleben den Ersten Weltkrieg in un- terschiedlichen Bereichen an Ost-, West- oder Heimatfront.

Darüber hinaus stehen umfangreiche Hintergrundinformationen zur Verfügung. Ver- schiedene Infoclips informieren über besondere Themen wie etwa „Kriegsbeginn“ oder „Heimatfront“, welche durch weitere Bilder und Textinformationen ergänzt wer- den. Weiterhin bietet eine Europakarte Möglichkeiten zur geografischen Orientierung und macht die europäische Dimension des Ersten Weltkrieges deutlich. Abgerundet wird das Angebot durch eine „Zeitleiste“, die die wichtigsten Ereignisse des Ersten Weltkrieges übersichtlich und chronologisch darstellt. Darüber hinaus gibt es zur App Begleitmaterial, welches den Einsatz im Unterricht unterstützen kann.

Die App ist besonders für Jugendliche entwickelt worden und kostenlos als Version für Smartphones und Tablets erhältlich, was sie auch für die Verwendung im Unter- richt interessant macht. Dank der multimedialen Präsentation auf vor allem bei jun- gen Menschen sehr beliebten Smartphones und/oder Tablets, kann mit ihr ein span- nender und abwechslungsreicher Unterricht gestaltet werden. www.lost-generation.eu

Kontakt: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Landesverband Thüringen Henrik Hug und Sebastian Fehnl Bahnhofstrasse 4 a 99084 Erfurt Tel.: 0361-644 21 75 E-Mail: [email protected] www.volksbund.de

19

GESCHICHTSMESSE 2015

„Widerstand in der Zivilgesellschaft damals und heute" — Schüler/innen aus Israel und Deutschland gedenken gemeinsam des Wi- derstands während der Shoah

Das Ziel des Schüleraustauschs ist, dass die Schüler/innen gemeinsam eine Art grenzen- und kulturübergreifende Form des zivilgesellschaftlichen Widerstands in einer parlamentarischen Demokratie erarbeiten und darüber öffentlichkeitswirksam in der Fußgängerzone informieren. In Israel wurden schon der jüdische Widerstand und der deutsche Widerstand während des Nationalsozialismus erarbeitet. Das ge- meinsame Holocaust-Gedenken spielte hierbei eine verbindende Rolle. Während des Schüleraustausches (Besuch in Netanya, Israel, August 2013) wurde insbesondere in der Einrichtung „Massuah" mit Zeitzeugen des Holocausts gespro- chen und das Thema „Widerstand" aus jüdisch-historischer Perspektive erarbeitet. Hieran schloss sich ein Workshop zu Personen an, die im Deutschen Reich während des Nationalsozialismus Widerstand leisteten. In einem nächsten Workshop-Schritt definierten die Schüler/innen, was für sie der Begriff Widerstand bedeutet und er- stellten aus selbstmitgebrachten „Widerstandssymbolen" eine gemeinsame Collage.

In Deutschland (Besuch in Gießen März 2014) wurde über die deutsche und aktuel- le Perspektive zum Thema Widerstand gearbeitet. Hier spielten der Ausflug zum Hes- sischen Landtag zum Thema „Widerstandsmöglichkeiten in einer parlamentarischen De- mokratie" und zur Wewels- burg eine wichtige Rolle. Im Anschluss daran berichteten Zeitzeugen des Widerstandes der DDR über ihre Erfahrun- gen. Hieraus entwickelten sich für die Schüler/innen im Abschluss-Workshop sehr interessante Gespräche und Projektergebnisse (Poster/Plakate) sowie Video- Interviews. Das Thema „Widerstand in der Zivilgesellschaft damals und heute" wur- de mehrperspektivisch und bilingual erarbeitet.

Projektergebnisse: • Video-DVD • Schul-Homepages: http://www.rhs-giessen.de/content/content_projekte/ int_israel.html • Facebook-Seite: http://www.facebook.com/BejgeleFriends?ref=ts&fref=ts • Begleitende Zeitungsberichte

Kontakt: Ricarda-Huch-Schule Sebastian Popović Dammstr. 26 35390 Gießen Tel.: 0641-306-3191 E-Mail: [email protected]

20

GESCHICHTSMESSE 2015

1945 – Das östliche Europa nach der Stunde Null

Das Ende des Zweiten Weltkriegs steht für einen der nachhaltigsten Einschnitte in der neueren europäischen Geschichte. Die den Kriegsgräuel und der nationalsozialisti- schen Gewaltherrschaft folgende politische Ordnung baute ihrerseits auf millionenfa- chem Unrecht durch erzwungene Umsiedlung und auf dem Terror der stalinistischen Diktatur auf – der Frieden ließ sich bald nur noch durch die Balance gegenseitiger Ab- schreckung wahren. Mit dem Jahresthema will das Kulturforum auf verschiedene di- rekte Folgen des Kriegsendes eingehen.

So erfuhr eine breitere Öffentlichkeit erst Anfang des neuen Jahrtausends von der Tragödie der „Wolfskinder“ – der Kinder in Ostpreußen, die bei der Flucht, Deportati- on oder Ermordung ihrer Familienangehörigen zurückgeblieben waren. Auf der Suche nach Essbarem gerieten sie an litauische Bauern, die in Ostpreußen Lebensmittel ver- kauften, und folgten ihnen als Arbeitskräfte nach Litauen. Dort mussten sie wegen der sowjetischen Besatzung ihre Identität ablegen. Sie wurden zu Litauern, blieben hinter dem Eisernen Vorhang zurück und lebten vom Erarbeiteten; Schulbildung war ihnen verwehrt, viele können bis heute nicht lesen und schreiben.

Wenig bekannt ist auch, dass 1945 polnische Juden nach Schlesien und Pommern ka- men, um sich in den von den Deutschen verlassenen Regionen anzusiedeln. Das war einfacher als in Zentralpolen, wo der jüdische Besitz meist schon in polnischer Hand war. Die diesem Zuzug anfangs aufgeschlossene polnische Regierung nahm mit Über- nahme des Konzepts eines ethnisch homogenen Polen den Neusiedlern gegenüber bald eine feindselige Haltung ein; allein bis 1947 verließen 120.000 Juden das Land wieder.

Die Journalistin Sonya Winter- berg hat Zeitzeugen besucht und ihre Geschichten aufge- schrieben; das Buch ist 2012 erschienen.

Kontakt: Deutsches Kulturforum östliches Europa Ariane Afsari Berliner Straße 135 14467 Potsdam Tel.: 0331-200980 E-Mail: [email protected]

21

GESCHICHTSMESSE 2015

Schleswig-Holstein, Dänemark und die DDR Als Ostseeanrainerstaat hat Dänemark seine eigene Geschichte mit der DDR. Diese reicht vom kulturellen Austausch (z.B. Ostseewoche, Rostock) beider Länder bis hin zum Fluchtziel (über die Ostsee) auswanderungswilliger DDR-Bürger. Die Geschichte Schleswig-Holsteins ist fest mit der deutsch-deutschen Grenze beider Staaten verwo- ben. Vor allem die strategisch wichtige Lage der Region (kulturell, diplomatisch und vor allem militärisch) verbindet Dänemark, Schleswig-Holstein und die DDR und bie- tet viele Anknüpfungspunkte, die wichtige Beiträge bei der Aufarbeitung dieses Kapi- tels der deutschen und europäischen Geschichte leisten können. Wir begreifen die Epoche zwi-

schen dem Zweiten Weltkrieg und dem Fall der Mauer als viel- schichtiges europäisches Prob- lem mit vielen regionalen Brennpunkten. Als Bildungsstät- te mit dem Schwerpunkt der Jugendbildung will der Internati- onale Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg dazu beitragen, die Themen in ihrer regionalen Wahrnehmung in der schuli- schen und außerschulischen Bil- dung weiter zu entwickeln.

Hauptaugenmerk legen wir auf die Zusammenarbeit mit Schulen in unserer Region. Innerhalb der vergangenen Projektlaufzeit sind bereits Seminare und Kooperationen mit Schulen entwickelt und durchgeführt worden. Dazu zählen die ästhetische Ausei- nandersetzung mit DDR-Geschichte, Zeitzeugengespräche, Informationsfahrten nach Berlin und die Begleitung von Ausstellungen sowie Unterrichtsmaterial. Wir haben unser Profil dahingehend geschärft, durch Seminare und Kooperationen konzentriert zum Thema zu arbeiten und so die Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Langfristig versuchen wir regionale DDR-Geschichte auch an den Universitäten in der Lehrerausbildung zu verankern. Ein erster Schritt dorthin ist die momentane Ausar- beitung eines Sammelbandes. Der Arbeitstitel lautet „Grenzen überwinden – Schles- wig-Holstein, Dänemark und die DDR“. Unser Projekt schafft damit einen erheblichen Beitrag, dieses Thema nachhaltig in unserer Region zu verankern.

Das Projekt wird gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung.

Kontakt: Internationale Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg Elmar Moldenhauer und Aaron Jessen Schleswig-Holstein, Dänemark und die DDR— Eine europäische Grenzregion im Kontext der deutsch-deutschen Teilung. Tel.: 04632-8480-28 E-Mail: [email protected] www.scheersberg.de

22

GESCHICHTSMESSE 2015

Deutsch-Polnisches Jugendwerk: 25 Jahre politischer Wandel in Polen und Deutschland Wer sich mit deutsch-polnischem Jugendaustausch beschäftigt, kommt an der ge- meinsamen Geschichte beider Länder nicht vorbei. 25 Jahre nach dem politischen Wandel in Polen und Deutschland rückt die jüngste gemeinsame Geschichte auch verstärkt in den Blickpunkt des Deutsch-Polnischen Jugendwerks. Denn der Mauerfall in Deutschland ist ohne Solidarność und ohne den Runden Tisch in Polen und die ers- ten freien Wahlen nicht denkbar. Das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) hat im Gedenkjahr 2014 gleich mit mehreren Projekten und Fortbildungen zum Thema 25 Jahre politischer Wandel in Polen und Deutschland gezeigt, auf welch unterschiedli- che Weise sich junge Menschen mit dem Thema auseinandersetzen können.

Junge Deutsche und Polen machten sich Gedanken über Freiheit und Soli- darität und komponierten ihren eige- nen deutsch-polnischen Rap-Song. Eine Gruppe Jugendlicher aus Deutschland, Polen und Tschechien beschäftigte sich in Danzig mit der „Baustelle Demokratie“ und diskutier- te mit dem Bundespräsidenten und dem polnischen Präsidenten darüber. An 240 Schulen und Einrichtungen in Deutschland und Polen organisierten Jugendliche ihren „Dzien Wolności.de Tag der Freiheit.pl“. Für Lehrer/- innen, die sich mit den Schüler/-innen während einer deutsch-polnischen Jugendbe- gegnungen dem Thema widmen wollen, ist der Praxis-Workshop „Es begann mit Soli- darność“ gedacht, bei dem es Anregungen und Methoden gibt, wie die Kids aus Spu- rensuche gehen können oder wie man mit Zeitzeugen arbeitet. Weitere Anregungen für Organisator/-innen von deutsch-polnischen Jugendbegegnungen bietet das zwei- sprachige Magazin „ INFO“ des DPJW.

Kontakt: Deutsch-Polnisches Jugendwerk Magdalena Zatylna, Anke Papenbrock Friedhofsgasse 2 14473 Potsdam Tel.: 0331-28479-0

Polsko-Niemiecka Wpółpraca Młodzieży Piotr Kwiatkowski ul. Alzacka 18 03-972 Warszawa Tel.: 048-22-51889-10

23

GESCHICHTSMESSE 2015

Lebenswelten im geteilten Deutschland

„Stasi. Was war das?“ Die Poster-Ausstellung der Stasi-Unterlagen-Behörde für Schulen Aus der Geschichte der DDR ist die Stasi nicht wegzudenken – im Schulunterricht fehlt mitunter aber die Zeit, DDR und Stasi ausführlich darzustellen. Die DDR selbst wird zum Teil nur am Rande thematisiert. Verklärungen, die DDR sei „ohne Stasi ei- gentlich ein ganz gutes System gewesen“, oder familiäre Überlieferungen, in denen die Stasi mitunter nicht vorkommt, können dadurch ein Bild vom Leben in der DDR transportieren, das zu einseitig ist. Die Poster-Ausstellung „Stasi. Was war das?“ will Lehrerinnen und Lehrer ab Klassen- stufe 10 bei der Vermittlung des Themasch anschauliches und griffiges Material un- terstützen. Orientiert an Lehrplaninhalten aus dem ganzen Bundesgebiet erläutern wir auf 13 farbigen Themenpostern Bereiche des Alltagslebens der DDR wie Sport, Kunst, Bildung, Urlaub oder Wirtschaft, außerdem die zentralen Ereignisse des Auf- stands am 17. Juni 1953, des Mauerbaus und der Friedlichen Revolution. Bei allen Themen und auf allen Postern zeigen wir, inwiefern die Stasi in diesem Bereich oder bei diesem Ereignis eine Rolle spielte. Die Stasi – so das Fazit, das sich dem Betrach- ter zeigt – war in noch so harmlosem Zu- sammenhang wie etwa „Urlaub“ präsent. Zu den Postern gibt es Arbeitsbögen mit Fragen zu den Abbildungen und Texten der Poster und vertiefende Arbeitsblätter mit Dokumenten aus dem Stasi-Unterlagen- Archiv sowie anderen Quellen zum Thema. Die Poster und die Materialien werden in der Sektion vorgestellt und Möglichkeiten, mit der Ausstellung und den Arbeitsmateri- alien im Unterricht oder schulischen Kon- text zu arbeiten, erläutert.

Foto: BStU Kontakt: Bettina Altendorf Bildungsteam der Stasi-Unterlagen-Behörde Ruschestraße 103, Haus 1 10365 Berlin Postanschrift: 10106 Berlin Tel.: 030-2324-8834 E-Mail: [email protected] www.bstu.de

24

GESCHICHTSMESSE 2015

Der Abiturjahrgang 1961— Lebenswelten in Ost und West im geteilten und wiedervereinigten Deutschland Ziel des Projekts des Berliner Geschichtsvereins Nord-Ost e.V. und des Museums Pankow Berlin ist die Realisierung einer biografischen Ausstellung über den Abitur- jahrgang 1961 der Käthe-Kollwitz-Oberschule in Berlin-Prenzlauer Berg. Die Biogra- fien spiegeln auf besondere Weise den mehrfachen gesellschaftlichen Epochenwech- sel mit den Zäsuren der Jahre 1949, 1961 und 1989. Sie stehen im Kontext der his- torischen Brüche und Wendungen und verknüpfen persönliche Erfahrungen mit kon- kreten zeithistorischen Ereignissen und Lebensbedingungen. Die Biografien zeigen klar, dass knapp 25 Jahre nach dem Mauerfall die Wirkungen des politischen Sys- tems der DDR in der Gesellschaft des wiedervereinigen Deutschlands spürbar vor- handen sind. Die Ausstellung wird unter Beteiligung einer zehnten Klasse der Käthe-Kollwitz- Oberschule realisiert. In einer Projektwoche im November 2014 hatten die Schülerin- nen und Schüler in Kleingruppen die Aufgabe, sich gemeinsam mit den Protagonisten des Abiturjahrgangs 1961 an historischen Orten, Ausstellungen und Museen mit den Lebenswelten in Ost und West zwischen 1961 und heute auseinanderzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler fassten das Erlebte, Gelernte und Erfahrene selbst in Spra- che, Schrift, Ton oder Bild und erstellten Filme, die am Ende der Projektwoche prä- sentiert wurden.

Die Auseinandersetzung der Schüler mit den Abiturienten von 1961 wurde dokumentiert und ist neben den Vorarbeiten der Schülerinnen und Schüler ein Teil der Ausstellung. Die Schau, die 2015 eröffnet wer- den soll, zielt damit auf eine intergenerative Vermittlung von Inhalten und ist insbeson- dere für Jugendliche und jun- ge Erwachsene gut geeignet.

Kontakt: Bettina Tacke, Bernt Roder Berliner Geschichtsverein Nord-Ost e.V. Schivelbeiner Str. 35 10439 Berlin E-Mail: [email protected]

25

GESCHICHTSMESSE 2015

King-Code. Auf Spurensuche Martin Luther Kings „King-Code. Martin Luther King: Auf Spurensuche 2013-2014" ist ein ungewöhnliches Geschichtsprojekt, das zum Nachdenken anregen, Grenzen überwinden und Brücken bauen will. Im Juni 2013 startete wir als schulübergreifendes Bildungsprojekt der Ernst-Reuter-Oberschule (Berlin-Wedding) und des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums (Berlin-Pankow), in Kooperation mit dem GJW Berlin-Brandenburg. Langfristig ist ei- ne Schülerfirma im Touristikbereich geplant. Dass Martin Luther King jr. 1964 in Berlin war, und seine Worte auch die Friedliche Revolution beeinflussten, taucht in deutschen Schulbüchern nicht auf. Daher bega- ben sich die beiden Schülergruppen auf Spurensuche, recherchierten in Archiven, trafen und interviewten Zeitzeugen und setzten sich mit dem Leben und Wirken Dr. Kings aktiv auseinander. Es ging u.a. Möglichkeiten der politischen Partizipation, den Voraussetzungen für eine rassismuskritische, diskriminierungsfreie, inklusive und Teilhaben lassende Gesellschaft und der eigenen Verortung in Berlin, in Deutschland, der Welt. Rassismuskritische Workshops, Diskussionen und Theaterspiel ergänzten das Projekt. Über die Arbeit der Schüler_innen entstand eine TV-Dokumentation, die auch als DVD erhältlich ist.

Die umfangreichen Rechercheer- gebnisse wurden in einer Wan- derausstellung festgehalten, die Schulen und Gemeinden seit März 2014 ausleihen können. Die Qualität der Arbeit haben nicht nur Bundespräsenten Joachim Gauck oder den Regierenden Bür- germeister von Berlin Klaus Wo- wereit beeindruckt, sondern stie- ßen auch bei Weggefährten Kings wie Bernhard LaFayette in den USA auf positives Echo. Derzeit erfolgt die Realisierung des virtuellen Stadtrundgangs zum King-Besuch 1964 über QR-Codes. Im Oktober starteten die ersten geführten King-Stadttouren (zu Fuß bzw. Rad) für Touristen und Schülergruppen.

Kontakt: King-Code c/o Gemeindejugendwerk Berlin-Brandenburg Möllendorffstr. 53 10367 Berlin Daniel Schmöcker und Saraya Gomis E-Mails: [email protected], [email protected] www.king-code.de https://www.facebook.com/pages/Martin-Luther-King-Auf-Spurensuche-Dr-Kings- 2013-2014/491740770913044?fref=ts

26

GESCHICHTSMESSE 2015

„Internationale Solidarität oder Propaganda? Ausländische Studierende in der DDR. Fallbeispiele aus Leipzig und Halle“ Internationale Studierende sind ein kaum erforschtes und in der Geschichtswissen- schaft sich nur langsam entwickelndes Feld. Das trifft umso mehr auf ausländische Studierende in der DDR zu, über die kaum etwas bekannt ist. Im Gegensatz zum brain gain, das heute als Hauptanreiz für Staaten gilt, ausländische Studierende anzu- werben, hatte die DDR das Thema des „Ausländerstudiums“ von Anfang in ihre au- ßenpolitischen und außenwirtschaftlichen Interessen eingeordnet. Obwohl diese Studierenden einen völlig anderen Status besaßen als die Gastarbeiter, die ein deutlich intensiver erforschtes Thema in der DDR darstellen, scheint ihre Situ- ation der der Gastarbeiter sehr zu ähneln. Warum also wurden ausländische Studie- rende behandelt wie Gastarbeiter? Was war das Ausmaß ihrer Isolation/Integration? Wie veränderte sich die Situation vom Beginn des Ausländerstudiums 1951 bis 1989? Hatte die Anwesenheit der Studierenden auch Auswirkungen auf die DDR- Gesellschaft? Um diese Fragen zu beantworten, habe ich in meiner Abschlussarbeit die Außenpolitik der DDR untersucht, die Wohnsituation der internationalen Studie- renden am Beispiel der Städte Leipzig und Halle, ihre Präsenz in den Innenstädten und die Kontaktzonen mit der Gastgesellschaft.

Kontakt: Viola Müller Leiden University (Niederlande) MA History (research): Migration and Global Interdependence E-Mail: [email protected]

27

GESCHICHTSMESSE 2015

Mein Studium in der DDR — Eine Dokumentation entsteht

Persönliche und damit subjektive Erfahrungsberichte von Studierenden und auch Lehrenden sollen dazu beitragen, für die jüngeren Generationen die Studienbedin- gungen im real existierenden Sozialismus greifbar zu machen und sie zur kritischen Auseinandersetzung mit diesem Thema anzuregen. Wir behandeln das Thema an- hand von Erfahrungsberichten von Absolventen der Universität in Dresden – aber auch von anderen Bildungsträgern der ehemaligen DDR. Wissenschaftliche Ausar- beitungen dazu gibt es bereits, finden jedoch kaum Zugang zu den jüngeren Mitbür- gern mit weniger ausgeprägtem Geschichtsinteresse. Verschiedene persönliche Er- lebnisse scheinen besser dazu geeignet, Geschichtsklitterungen und Nostalgiebes- trebungen entgegenzuwirken.

Damit soll auch der Kritik entsprochen werden, die in den vorangegangenen Tagungen an der TU Dresden geäußert wurde: „Hier wird immer nur über die großen Fälle gesprochen und nicht über die alltäglichen kleinen Repressi- onen, denen wir ausgesetzt waren …“

Welches waren die solcherart prägen- den Erlebnisse im Studienalltag? Wie sind diese so genannten kleinen Re- pressionen im zeitgeschichtlichen Kon- text zu sehen? Dabei wird eine ausge- wogene Sichtweise in den Beiträgen angestrebt – nicht alle waren gegen das kaderpolitisch geprägte Bildungs- system in der DDR.

Es ist an Beiträge im Umfang von jeweils drei DIN A4-Seiten mit Kurzbiografie und Lichtbild des Autors gedacht. Die Beiträge sollen ergänzend durch einen Historiker kommentiert werden. Die Dokumentation soll für Öffentlichkeitsarbeit in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zur Verfügung stehen.

Das Vorhaben wird 2015 von der Bundesstiftung Aufarbeitung gefördert und unter- stützt durch den Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Lutz Rathenow sowie den Sächsischen Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler.

Kontakt: Stiftung Leben und Arbeit Dr.-Ing.Rainer Jork und Günter Knoblauch Nossener Str. 4 01723 Wilsdruff Tel.: 0351-8307107 und 089-7556206 E-Mail: [email protected] und [email protected]; www.knobi-muc.de

28

GESCHICHTSMESSE 2015

Flucht und Grenzen in der Bildungsarbeit

„Grenzgeschichten – crossing borders” – bundesweites Bildungsprojekt der Stiftung Zuhören und der Bayerischen Sparkassenstiftung

Schüler und Studenten erproben gemeinsam mit Journalisten, Künstlern, Filmema- chern, Museumsexperten und Zeitzeugen das ortsbasierte, crossmediale Storytelling im Internet. Ihr Thema: Geschichten, die aus Ländergrenzen heraus entstehen. So arbeiteten Schüler mit dem Schriftsteller Reiner Kunze zusammen, recherchierten an der ehemaligen Abhörstation am Hohen Bogen zum Kalten Krieg, entwickelten Sto- rytellings für Grenzmuseen, verfilmten Lebensgeschichten Vertriebener und setzten sich in Bayern und Tschechien mit Erinnerungsformen an NS-Verbrechen auseinan- der. Die Jugendlichen veröffentlichen ihre Texte, Fotos, Videos und Audios selbst auf www.grenzgeschichten.net. Dabei nutzen sie die besondere Erzählstruktur des Storytellingportals: Die Geschichten werden an ihren unterschiedlichen Schauplätzen erzählt und per Geokoordinaten auf der Landkarte verortet. Die Autoren und die Fi- guren, die in den Geschichten vorkommen, werden ebenfalls mit diesen Schauplät- zen verbunden. So entsteht ein Beziehungsgeflecht aus Menschen, Orten und Ge- schichten. Mit dem Smartphone oder Tablet sind die Geschichten unterwegs, also direkt an ihren Schauplätzen, abrufbar. „Grenzgeschichten” ist außerdem ein Vernetzungsprojekt für Bildungseinrichtungen und kulturelle Initiativen. Die Schulprojekte werden mit den Stifterhäusern der Stif- tung Zuhören durchgeführt, das sind die meisten ARD-Anstalten und Landesmedien- anstalten. Diese schicken Rundfunkprofis als Mediencoaches an die Schulen und Uni- versitäten, die die Jugendlichen bei der Projektarbeit anleiten. Nach der Projektvorstellung besteht am Ende des Workshops für Lehrer und Vertre- ter von Institutionen, die sich dafür interessieren, selbst an „Grenzgeschichten – crossing borders“ teilzunehmen, die Möglichkeit, sich auszutauschen. Sie sind herz- lich eingeladen zum Runden Tisch mit Birgit Echtler, Geschäftsführerin der Stiftung Zuhören, Gundula Iblher, Projektleiterin bei der Stiftung Zuhören und Dr. Ingo Krü- ger, Geschäftsführender Vorstand der Bayerischen Sparkassenstiftung. Der Runde Tisch bietet Gelegenheit, Näheres aus der Praxis zu erfahren und neue Kooperatio- nen zu schmieden.

Kontakt: Gundula Iblher und Dr. Ingo Krüger Bayerischer Rundfunk Rundfunkplatz 1 80335 München Tel.: +089-590001 E-Mail: [email protected] www.BR.de

29

GESCHICHTSMESSE 2015

„In der ganzen Stadt und um die ganze Stadt herum“ — Filmische Spurensuche auf dem Berliner Mauerweg

Im Schuljahr 2013/14 nahm ein Geschichtskurs der Evangelischen Schule Neukölln unter der Leitung von Annette Malur am Schülerwettbewerb „frei und mutig“ teil, den die Schulstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums des Mauerfalls gemeinsam mit der Bundesstiftung Aufarbei- tung veranstaltete.

Da heutige Schüler die Mauer nie gesehen haben, sahen wir uns zuerst die ZDF- Reportage „Mauerfahrt“ aus dem Jahr 1986 an. Darin fährt Redakteur Werner Doyé mit dem Fahrrad vom Reichstag aus nach Norden und folgt dem Verlauf der Mauer, bis er wieder am Brandenburger Tor ankommt.

Wir sind anschließend ebenfalls auf die Fahrräder gestiegen, um uns anzusehen, wie es heute, 25 Jahre nach dem Mauerfall, dort aussieht, wo einst die Mauer stand. Wir sprachen mit Menschen, die wir vor Ort trafen und hielten diese Gespräche und un- sere Eindrücke in einer fast einstündigen Reportage fest. Durch Zeitzeugen gelang ein eigener Zugang zum Alltag mit der Mauer, durch das Abfahren der Strecke und die Suche nach Überresten wurde die Mauer für die Schüler erfahrbar - so, wie es im Film von 1986 am Ende heißt: „Man muss es gesehen haben, in der ganzen Stadt und um die ganze Stadt herum.“

Bei der technischen Umsetzung (Dreh und Schnitt) half Werner Martin Doyé, ZDF- Redakteur und Sohn des „Mauerfahrers“ von 1986. Vorbereitung und Durchführung der Zeitzeugengespräche sowie Aufbau und Text der Reportage blieben jedoch den Schülerinnen und Schülern überlassen. Sie erhielten für diesen Film den Sonderpreis der Jury.

Kontakt: Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Schule Neukölln Lehrerin: Annette Malur Mainzer Straße 47 12053 Berlin E-Mail: [email protected]

30

GESCHICHTSMESSE 2015

Theater- und medienpädagogischer Workshop „Risiko Freiheit“ – Rekonstruktion einer Fluchthilfe in Form eines Fernsehfeatures Begleitend zur aktuellen Sonderausstellung „Risiko Freiheit – Fluchthilfe für DDR- Bürger 1961-1989“ bietet die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde einen vierstündigen Workshop für Schulklassen und Jugendgruppen an. Der Workshop lädt die Jugendlichen ein, sich aktiv mit den der Ausstellung auseinanderzusetzen: Wer sind diese Menschen, die anderen bei einer Flucht helfen und was sind ihre Motive? Unter welchen politisch-gesellschaftlichen Bedingungen agieren sie? Wie wird ihr Handeln in der Öffentlichkeit beurteilt? Im Zentrum des Workshops steht die Produktion eines 45-minütigen Fernseh• features, das auf die Geschichte zweier Cousins im geteilten Deutschland 1973/74 fokussiert. Die Erzählung beginnt, als Robert (19) einen Brief erhält, in dem Theo (17) ihn bittet, ihm bei seiner Flucht aus der DDR zu helfen. Die Schüler/innen entwi- ckeln – begleitet von einem Regisseur, einer Schauspielerin und einer Historikerin – sieben Spielszenen, die jeweils einen entscheidenden Moment in der Geschichte be- leuchten: Theos Fluchtgründe, Roberts Fluchtvorbereitungen, Gefahren, Augenblicke des Zweifels und Auswirkungen auf Freunde und Familie. Die Produktion des Features erfolgt vor laufender Kamera. Die Rahmenhandlung folgt einem Drehbuch und wird von einer Schauspielerin gespielt, an festgelegten Stellen betreten die Schüler/innen mit ihren Szenen „die Bühne“. Nach der Spielphase bezie- hen die Jugendlichen Position: Wie bewerte ich Verhalten und Entscheidungen der Protagonisten? Wie stehe ich zu aktuellen Fragen von Flucht und Fluchthilfe? Der Workshop gibt den Schüler/innen die Möglichkeit, Geschichte (und „Lernen am historischen Ort“) anders zu erleben. Spielerische Formen, die nicht allein die kognitiven Fähigkeiten, sondern auch Phantasie, Kreativität und Empathie ansprechen, scheinen besonders geeignet. In der Präsentation werden der Entste- hungsprozess des Workshops vorge- stellt und das Ergebnis diskutiert. Was waren die konzeptionellen und techni- schen Herausforderungen? Gelingt der Brückenschlag zwischen historischem Foto: Stiftung Berliner Mauer, Gesa Simons Stoff und Lebenswirklichkeit der Jugendlichen? Wie müssen Bildungsangebote gestal- tet sein, die Fragen, Erfahrungen und Interpretationen der Schüler/innen ernst neh- men? Der Workshop wurde gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Kontakt: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde Kathrin Steinhausen Marienfelder Allee 66-80, 12277 Berlin Tel.: 030-75657394 E-Mail: [email protected] www.notaufnahmelager-berlin.de

31

GESCHICHTSMESSE 2015

Within Our Walls and Beyond

A traveling photo exhibit and an educational dialogue on the , and the walls that persist in our global community. The photo exhibit, Within My Walls and Beyond, focuses on the photographer’s and her family’s transition from the East to West as East Germans from Berlin-Marzahn, and the people of Transnistria who still live in a post-Soviet frozen conflict zone between Moldova and Ukraine. After 7 years of work, the photo exhibit was first opened on the 25th anniversary of the in Geneva, Switzerland with the generous support of the Permanent Mission of the Federal Republic of Ger- many to the United Nations and other International Organizations, and private do- nors. As a part of this event, the photographer engaged the local community, young and old, in a dialogue through an expressive arts workshop, a live East-German rock concert, a story-circle on different per- ceptions of the Berlin Wall, and a me- ditation and prayer for the walls that per- sist to this day. Going forward, Within Our Walls and Beyond, aims to continue to nurture a meaningful dialogue on the walls that exist in our daily lives and our global community through individual and collec- tive story-telling in various educational and social-settings. Die Präsentation findet in Deutsch statt.

„Trabant“ — once a faithful companion of East Berliners. (Berlin-Marzahn, 2009) Photo by Undine Groeger

Contact details: Undine Groeger Geneva, Switzerland Email: [email protected] www.undinegroeger.photography

32

GESCHICHTSMESSE 2015

25 Jahre Friedliche Revolution und deutsche Einheit Umweg Prag – Die Prager Botschaftsflüchtlinge 1989

Nach langjähriger Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth entwickelte sich unser Projekt in drei Etappen: 1. Gestaltung einer Zeitungsseite in der Freien Presse Zwickau über die Flüchtlingszü- ge am 30.9.2014. 2. Gemeinsame Präsentation mit Schülern des Gymnasiums Naila am 18.11.2014 in der Gedenkstätte Berliner Mauer. 3. Öffentliche Veranstaltungen im Rahmen der Reihe „Schule im Dialog“ Rainer Eppelmann: Leben in der DDR und der Weg zum mündigen Bürger (gefördert von Bundesstiftung Aufarbeitung und Konrad-Adenauer Stiftung) Siegbert Schefke: Ein unangepasstes Leben in der DDR. Zeitzeugengespräch mit dem „Kameramann der friedlichen Revolution“ (gefördert von KAS) Dr. Wolfgang Welsch: Von Folter, Freikauf, Fluchthilfe, Freiheit. Exemplarischer Bericht über Widerstand gegen den Unrechtsstaat DDR (gefördert von KAS). Im Schuljahr 2013/2014 begannen sechs Schüler der Klasse 10 mit den Recherchen zum Thema „Umweg Prag – die Prager Botschaftsflüchtlinge 1989“. Von Torsten Kohlschein (Zwickauer Freie Presse) begleitet, erarbeiteten die Schüler eine Zei- tungsseite zum Thema „Auf nach Prag und in den Westen“, die am 30. September 2014 erschien. Die Schwerpunkte lagen auf vier Themen: Chronik der Ereignisse, All- tag in der Prager Botschaft, 30. September und Hans-Dietrich Genschers Verkündung der Ausreiseerlaubnis, Ankunft in Hof. Im neuen Schuljahr (2014/2015) entstand eine Präsentation mit den gleichen Schwerpunkten, die die Zwischenfälle entlang der Bahnstrecke einbezogen hat. Die Schüler suchten Unterstützung bei Zeitzeugen. Einer von ihnen ist Georg Meusel, der vor Ort, am Bogendreieck Ruppertsgrün/Steinpleis, die Ereignisse am 4. Oktober 1989 schilderte. Dabei erfuhren die Schüler von einer Besonderheit, die sich im Zuge der Ereignisse ergeben hatte. Bereits im Oktober 1989 hatte der Kirchenvorstand ei- ne Aussprache zwischen dem VPKA Werdau und den betroffenen Bürgen angeregt. Nachdem der amtierende Leiter des Einsatzes Major Günther am 4. Oktober bereits während einer Kundgebung am 4. Dezember 1989 das Wort ergriffen und die Bürger um Entschuldigung gebeten hatte, kam am 15. März 1990 ein Dialog zwischen den Sicherheitskräften und den Bürgern zustande. Drei öffentliche Veranstaltungen im Rahmen der Reihe „Schule im Dialog“ rundeten das Projekt zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution ab.

Kontakt: Käthe-Kollwitz-Gymnasium Schüler/Innen der Klassenstufe 11: Jasmin Eberl, Anna Hendel, Laura Riß, Juliane Stang, Tim Pflug, Laura Wetzel Projektverantwortliche: Dorit Seichter Lassallestraße 1 08058 Zwickau Tel.: 0375-29 30 10 E-Mail: [email protected] www.kkg-zwickau.de/index.php/schule-im-dialog/aktuelle-veranstaltungen 33

GESCHICHTSMESSE 2015

Mit dem Smartphone durch die DDR? Das Mediaguide-Konzept der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt Die „Andreasstraße“ ist ein Erinnerungsort, der zwei scheinbar gegensätzliche The- men verbindet: Unterdrückung und Befreiung. Der Ort erinnert an die politischen Häftlinge in Stasi-U-Haft und zugleich an die mutigen Menschen, die hier 1989 die erste Besetzung einer Stasi-Bezirksverwaltung wagten. Mit der 2013 eröffneten Dau- erausstellung „Haft, Diktatur, Revolution. Thüringen 1949-1989“ spricht die Gedenk- und Bildungsstätte Besucherinnen und Besucher aller Generationen an, insbesondere jedoch Schülerinnen und Schüler. Zum 25. Jubiläum der Stasi-Besetzung stellte die Gedenkstätte nun einen elektroni- schen Besucherbegleiter vor, der vor allem für (erwachsene) Individualreisende ge- dacht ist. Er bietet spannende multimediale Ergänzungen zum klassischen Museums- rundgang sowie eine komplette Hausführung in englischer Sprache. Darüber hinaus ermöglicht er dem Publikum den Schritt aus der Gedenkstätte hinaus an „Orte der Friedlichen Revolution in Erfurt“. Der Untertitel dieses neu produzierten Mediaguide- gestützten Stadtrundgangs lautet: „Vom ersten Friedensgebet bis zur ersten Stasi- Besetzung“. Wie funktioniert der neue elektronische Besucherbe- gleiter? Macht er museums- pädagogisches Personal überflüssig? Und wie zufrie- den sind Nutzerinnen und Nutzer? Darüber berichtet der Leiter der „Andreasstraße“, Dr. Jochen Voit.

Kontakt: Stiftung Ettersberg Dr. Jochen Voit Leiter der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße Andreasstraße 37a 99084 Erfurt Tel.: 0361-219212-12 E-Mail: [email protected] www.stiftung-ettersberg.de

34

GESCHICHTSMESSE 2015

Den Osten „erfahren“: Ein Bildungsurlaub für MotorradfahrerInnen durch den deutschen Osten überrascht mit spannenden Begegnungen

Anspruchsvolle Strecken, interessante Ziele im Osten Deutschlands und überra- schende Begegnungen mit Zeitzeugen der deutschen Wiedervereinigung: Mit seinen Studienfahrten für MotorradfahrerInnen hat das Internationale Bildungs- und Be- gegnungswerk e.V. (IBB) in Dortmund den Nerv getroffen. 2004 als Testballon ge- startet, haben sich die anerkannten Bildungsurlaube längst als Geheimtipp in der Szene herumgesprochen. Auch im Spätsommer 2015 hat das IBB wieder drei Tou- ren im Programm.

Erzgebirge und Sächsische Schweiz, Lausitz und Spreewald, Vorpommern und Rü- gen oder das Muldetal und der Oderbruch sind nur einige Ziele der erfolgreichen Reihe „den Osten erfahren“. Von Montag bis Freitag steht die Erkundung und Erfah- rung des Ostens im Mittelpunkt. Morgens, mittags und abends hat die Gruppe in der Regel einstündige Touren zu bewältigen, die einen willkommenen Ausgleich schaffen zu den Punkten des Bildungsprogramms mit Führungen, Begegnungen und Diskussionen. „Im Laufe der Zeit ist es uns immer mehr gelungen, ein Netz von Zeitzeugen zu gewinnen, die sich noch gut an die Zeit vor der Wende erinnern kön- nen und den Wandel selbst miterlebt oder gar mitgestaltet haben“, schildert Klaus Nakielski. Der Bürgermeister von Pirna lässt es sich jedes Mal nicht nehmen, die MotorradfahrerInnen persönlich zu empfangen. Andere Kommunen stellen gern auch Stadtplaner und Umweltexperten für fachkundige Führungen ab.

Erfolgsgeschichten von ehemaligen Ost-Marken und neuen Produktionsstandorten gehören eben- so zum Programm wie ein kritischer Blick auf die Schattenseiten der Entwicklung: Die Abwicklung von erhaltenswerten Unternehmen, die folgende Arbeitslosigkeit, alte und neue Umweltsünden und rechte Tendenzen. „In Ostdeutschland kann man die politische und wirtschaftliche Entwick- lung der letzten 25 Jahre beobachten, Umwelt- und Klimaschutz an Beispielen diskutieren und erfassen, wie sich die unterschiedlichen Systeme ausgewirkt haben. Die Experten wecken ein tie- feres Verständnis für die Denkweise Ostdeutsch- lands“, schildert Klaus Nakielski. „Ich habe noch keinen Teilnehmer erlebt, der nicht am Ende ein fundiertes Wissen über die Entwicklung des Os- tens mitgenommen hat. “ Foto: Teilnehmer auf Tour, Klaus Nakielski

Kontakt: IBB Internationales Bildungs- und Begegnungswerk e.V. Klaus Nakielski Bornstraße 66, 44145 Dortmund Tel.: 0231 9520960 E-Mail: [email protected] www.ibb-d.de 35

GESCHICHTSMESSE 2015

GG 19 – ein guter Tag für die Demokratie! Eine Veranstaltung für Schüler ab Klasse 9.

Wer hat heute schon seine Grundrechte wahrgenommen? Wozu sind sie eigentlich da? Wie bestimmen sie unser tägliches Leben? Und warum ist es wichtig unsere Grundrechte und die Demokratie zu schützen? Der Projekttag GG 19 spricht junge Erwachsene an und öffnet Herz und Verstand für unsere Grundrechte. Die ersten 19 Artikel des Grundgesetzes werden verständ- lich, lebensnah und mitfühlend erlebbar gemacht. Dabei greift das Projekt aktuelle Bezüge aus dem täglichen Leben auf. Der Projekttag stellt die scheinbar abstrakten Artikel zusammen mit den Kurzfilmen für die SchülerInnen zeitgemäß, spannend und praxisbezogen dar und lädt so ein zum Mitdenken und Mitdiskutieren. Die Kurzfilme stammen aus ei- nem der außergewöhnlichsten deutschen Filmprojekte der letz- ten Jahre. Der Regisseur und Produzent Harald Siebler stellte sich dabei zusammen mit enga- gierten jungen Filmemachern sowie namhaften Schauspielern die Frage, wie es in Deutschland um die Menschen- und Bürger- rechte steht. Daraus entstanden sind 19 unterschiedliche Kurzfil- me zu den Grundrechten. In drei Blöcken á 90 Minuten führt ein erfahrener Moderator die Jugendlichen durch die verschieden Artikel anhand von Kurzfilmen, Schülerpräsentationen, Plenums- diskussionen und Stimmungsbildern. Im letzten Teil findet eine Diskussion mit lo- kalen Gästen wie z.B. Abgeordneten, dem Bürgermeister, Landräten, Richtern, Zeitzeugen, Vertretern von Nichtregierungsorganisationen und anderen statt. Die gesamte Veranstaltung dauert sechs Unterrichtsstunden und ist mobil einsetz- bar. Die optimale Gruppengröße beträgt ca. 200 und 70 Personen. Die Schüler er- leben die Grundrechte auf diese Weise spannend, theoretisch fundiert und in ihrer alltäglichen Umsetzung. Schirmherrin: Frau Prof. Dr. Gesine Schwan. Gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung.

Kontakt: Multivision e. V. Marcus Kiesel, Anke Gregersen Friesenweg 4, Haus 4 22763 Hamburg Tel.: 040-4162070 E-Mail: [email protected], an- [email protected] www.multivision.info

36

GESCHICHTSMESSE 2015

Diskussionsforum, 11.30-13.00 Uhr: Jugendliche aus den Neuen Ländern und die DDR: Aktuelle Diskussionslinie und empirische Befunde

2014 stand ganz im Zeichen eines großen geschichtskulturellen Jubiläums: Der Fall der Mauer und der damit verbundene Zusammenbruch der DDR jährten sich zum 25. Mal. Dieser Zeitraum entspricht nahezu einer ganzen Generation, die die DDR selbst nicht mehr miterlebt hat. Ihnen begegnet die DDR im Geschichtsunterricht, in Filmen oder Gedenkstätten, und vor allem in den Neuen Bundesländern spielen familiäre Überlieferungen eine äußerst wichtige Rolle. In der öffentlichen Debatte wird Schüle- rinnen und Schülern der Neuen Länder oft vorgeworfen, dass sie zu wenig über die DDR wüssten und im Zuge dessen deren diktatorisch-repressive Strukturen zuguns- ten einer Idealisierung sozialer Aspekte wie der scheinbaren Vollbeschäftigung oder der Kinderbetreuung ausblenden. Verantwortlich für derlei Sichtweisen seien sowohl die Schulen, die DDR-Geschichte nicht angemessen kritisch vermitteln als auch das familiäre Umfeld, in dem sie zu positiv dargestellt werde.

Angebot für

Bildungsmitarbei-

ter

Welche Vorstellungen die Jugendlichen heute von der DDR haben, untersuchen die Geschichtsdidaktikerin Kathrin Klausmeier und der Politologe Norbert Hanisch im Rahmen ihrer Promotionsprojekte am Beispiel thüringischer sowie sächsischer Schü- lerinnen und Schüler. In unterschiedlichen methodischen Settings (repräsentatives Querschnittsdesign sowie qualitative Interviews und Gruppendiskussionen) haben sie Befragungen in beiden Ländern durchgeführt, deren Ergebnisse sie unter geschichts- didaktischer und politikgeschichtlicher Perspektive vorstellen und gemeinsam mit dem Plenum diskutieren wollen. Der Fokus der interaktiven Diskussion liegt dabei auf zentralen gesellschaftlichen und unterrichtsrelevanten Problemstellungen wie der historisch-politischen Einordnung der DDR als Diktatur, den Interdependenzen von familiären und schulischen Erinnerungen sowie der Frage, was Jugendliche eigentlich über die DDR wissen sollten.

Diese Sektion richtet sich an Akteure der schulischen und außerschulischen Bildungs- landschaft. Die Teilnehmerzahl ist auf max. 35 Personen begrenzt.

Kathrin Klausmeier ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Didaktik der Geschichte an Ruhr-Universität Bochum und Promovendin an der Friedrich-Schiller- Universität Jena. E-Mail: [email protected]

Norbert Hanisch promoviert an der TU Dresden und ist Stipendiat der Friedrich-Ebert -Stiftung. E-Mail: [email protected]

37

GESCHICHTSMESSE 2015

Aufarbeitungskontexte: Recherche und Diskussionspotentiale

Dokumentenhefte Einblicke in das Stasi-Unterlagen-Archiv

Die Staatssicherheit war das Instrument, mit dem die Staatspartei SED systematisch die Überwachung der eigenen Bevölkerung betrieb und mit Repression ihren Machtan- spruch in der DDR durchsetzte. Durch die Besetzungen von Stasi-Dienststellen ab De- zember 1989 und den Einsatz für den Erhalt der Stasi-Unterlagen wurden erstmalig in der Welt die Akten einer Geheimpolizei den zuvor überwachten Bürgerinnen und Bür- gern zugänglich gemacht.

Im Berliner Zentralarchiv und in den Archiven von 12 Außenstellen befindet sich heute insgesamt rund 111 Regal-Kilometer Schriftgut, das vom Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) verwahrt und verwaltet wird. Die Dokumentenhefte des BStU zeigen der Öffentlichkeit Stasi-Originaldokumente zu ausgewählten Ereignissen, The- men und Personen, die im Stasi-Unterlagen-Archiv recherchiert wurden. Die Themen- schwerpunkte der bereits erschienenen Hefte rei- chen dabei von der Arbeit der Stasi im Westen über die Überwachung und Verfolgung der Opposition bis hin zu Verhalten und Reaktion der Stasi auf die Er- eignisse der Friedlichen Revolution im Jahr 1989.

Jedes Dokumentenheft beginnt mit einer Einfüh- rung, die den historischen Kontext zum jeweiligen Thema liefert. Die Auswahl an Unterlagen in der Do- kumentensammlung will abbilden, wie sich Ereignis- se in Stasi-Akten widerspiegeln und keine weitere Deutung der Quellen vorwegnehmen. Der Verzicht auf eine quellenspezifische Interpretation der Be- richte und Bilder soll den Leserinnen und Lesern er- möglichen, sich selbst einen lebendigen Einblick in die Arbeit von DDR-Geheimpolizei und - Geheimdienst zu verschaffen und sich persönlich mit historischen Dokumenten auseinanderzusetzen. Die Hefte eignen sich für alle Geschichtsinteressier- ten sowie für Schule und Studium und sind kostenlos beim BStU erhältlich.

Kontakt: Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemali- gen Deutschen Demokratischen Republik Nadja Häckel und Nicol Püschl Stabsstelle Kommunikation, Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit Karl-Liebknecht-Str. 31 10178 Berlin Tel.: 030-23 24-7177 E-Mail: [email protected] www.bstu.de

38

GESCHICHTSMESSE 2015

Big Brother Entertainment statt Erinnerungskultur? Die Deutsch-Bulgarische-Elterninitiative „Jan Bibijan“ e.V. aus Münster hat aus An- lass des Europäischen Jahres für Zeitgeschichte eine Veranstaltungsreihe in Münster organisiert, die an die Gemeinsamkeiten der geschichtlichen Umbrüche im Herbst 1989 in Bulgarien und Deutschland erinnerte. Es wurde erstmalig öffentlich in Deutschland die Ausstellung: „Bulgarien – Verbotene Wahrheit 1944-1989“ der Aus- stellungsmacher Fanna Kolarova und Stojan Raischewsky gezeigt, die die Repression und Verfolgung der Menschen und verschiedenen Formen des Widerstandes gegen das Regime in Bulgarien darstellte. Parallel zur Ausstellung fand eine Veranstal- tungsreihe mit Referaten, Filmvorführung, Lesungen und Zeitzeugeninterviews zur jüngeren Deutsch-Bulgarischen Geschichte statt. In der Präsentation sollen die Erfolge und Schwierigkeiten in der Durchführung der Veranstaltungsreihe angesprochen werden. Gleichzeitig wird gefragt, welche Notwen- digkeiten sich für Bildungseinrichtungen und Förderer der geschichtlichen Aufarbei- tung in der Zusammenarbeit mit bulgari- schen Migrationsvereinen in Deutschland ergeben. Seit vier Jahren ist die Deutsch-Bulgarische Elterninitiative ein Treffpunkt für alle Fami- lien in Münster und dem Umland, die ihren Logo Big Brother in Bulgarien Kindern die bulgarische Sprache, Kultur und Geschichte in unterschiedlichen Projekten vermitteln.

Die Elterninitiative organisiert einen herkunftssprachlichen Unterricht in bulgarischer Sprache. Der Unterricht wird durch das Bulgarische Bildungsministerium gefördert und findet regelmäßig am Samstag statt. Bei erfolgreicher Teilnahme am Unterricht erhalten die Schüler am Ende eines Schuljahres ihre bulgarischen Zeugnisse. Die Ini- tiative ist Mitglied in der Assoziation der bulgarischen Schulen im Ausland und in der Elternvereinigung Integration Miteinander e.V. in NRW.

Kontakt: Ulf Georgiew Deutsch-Bulgarische-Elterninitiative „Jan Bibijan” e.V. Coubertin-Straße 77 48301 Nottuln Tel.: 025022267930 E-Mail: [email protected] www.bg-elterninitiative.de

39

GESCHICHTSMESSE 2015

„paedigi“ — Didaktisches Begleitmaterial für die Bildungsarbeit

Seit fast 10 Jahren erstellt „paedigi" didaktisches Begleitmaterial für zahlreiche Bil- dungsmedien der Bundesstiftung Aufarbeitung. May Jehle und Henning Schluß von der Universität Wien bilden dabei das Kernteam, das für jedes Projekt um gezielt gesuchte ExpertInnen erweitert wird. Auch das bewährte Modulkonzept mit den ausdruckbaren Arbeitsblättern zu unterschiedlichen Aspekten des Themas wird be- ständig weiterentwickelt.

Beim aktuellen Projekt wird Arbeitsmaterial für

die Ausstellung „Der Weg zur Deutschen Einheit" erstellt. Die Ausstellung ist eine Gemeinschafts- produktion des Auswärtigen Amtes und der Bun- desstiftung. Uns geht es darum, dass in den Schulen die Ausstellung nicht nur hingestellt wird, sondern dass die Schülerinnen und Schüler aktiv mit ihr arbeiten. Dazu entwickeln wir Module, die Verknüpfungen zur lokalen Geschichte bilden und Schülerinnen und Schüler zum selber forschen anregen sollen. Die Ausstellung kann so um Ta- feln mit Regionalbezug erweitert werden.

Darüber hinaus sollen SchülerInnen und Schüler Audio-Guides für die Ausstellung erstellen oder Führungen durch die Ausstellung übernehmen können. Wie immer bei paedigi-Projekten wird eine Vielzahl von Methoden angeboten werden unter denen Lehrerinnen auswählen können, was sich für ihre Situation am besten eignet. In Suhl geben May Jehle und Henning Schluß einen Blick in die Werkstatt der Entstehung eines aktuellen didaktischen Projektes.

Kontakt: Univ.-Prof. Dr. Henning Schluß und May Jehle Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft Universität Wien Institut für Bildungswissenschaft Sensengasse 3a A-1090 Wien E-Mail: [email protected] homepage.univie.ac.at/henning.schluss

40

GESCHICHTSMESSE 2015

Stasi-Unterlagen im Internet – Die Mediathek der Stasi-Unterlagen-Behörde

Original-Dokumente, Filme und Videos, Fotos und Tonbandmitschnitte der Stasi online abrufbar zu machen – das ist das Ziel der neu entwickelten Mediathek der Stasi- Unterlagen-Behörde. Zum Start im Januar 2015 werden etwa 2.500 Dokumentensei- ten, 250 Einzelbilder, 5 Stunden Tonaufzeichnungen und 15 Stunden Filme abrufbar sein, die die Arbeitsweise der Geheimpolizei aufzeigen. Die Dokumente zum Auftritt Udo Lindenbergs im Palast der Republik sind dabei genauso Teil der zum Start verfüg- baren Unterlagen wie Pläne der Stasi zur Entführung von „Feindagenten“ oder Maß- nahmen gegen „“.

Die „Stasi-Mediathek“ ermöglicht direkten Zugang zu den Hinterlassenschaften des MfS und vermittelt Eindrücke von ihren Strukturen, ihrer Funktion und Wirkung als Machtinstrument in der SED-Diktatur. Zielgruppe sind zeithistorisch Interessierte, Schüler und Studenten sowie Forscher und Journalisten. Die zur Veröffentlichung ge- eigneten Unterlagen stehen mit kurzen einführenden Texten und Zusatzinformationen für die Nutzung zur Verfügung.

Zentrales Bedienelement der „Stasi- Mediathek“ ist eine Suchfunktion. Sie folgt dem Sinnzusammenhang gesuch- ter Wörter in den digitalisierten Unterla- gen und ermöglicht so eine besonders gezielte Suche in Schriftstücken, Filmen und Tönen. Eine solche Volltextrecher- che in Stasi-Unterlagen war bisher für die Öffentlichkeit unmöglich. Daneben lassen sich die Inhalte der Mediathek über einen Zeitstrahl nach Zeiträumen filtern. Die Nutzer können so auf redak- tionell zusammengestellte Dokumen- tensammlungen zugreifen – zu Ereig- nissen wie dem 17. Juni 1953 oder dem Mauerfall 1989 – oder das Wirken des MfS an konkreten Fällen nachvollziehen.

Die Präsentation gibt einen Einblick in die Entwicklung der Mediathek, zeigt ihre Funk- tionen und gewährt einen Ausblick auf ihre Anwendungsmöglichkeiten.

Kontakt: Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Nina Schwarz und Sascha Plischke Karl-Liebknecht-Straße 31/33 10106 Berlin E-Mail: [email protected]

41

GESCHICHTSMESSE 2015

Die verlorene Mitte — Ein internationales Forum als Deutschland Archiv 2.0 Das Ende des Deutschland Archivs in der Form eines wissenschaftlichen Periodikums mit hohem Informations- und Servicecharakter hat der DDR- und vergleichenden Deutschlandforschung ihr wichtigstes Forum der Selbstverständigung genommen. Mir persönlich war so, als ob unserer scientific community die Mitte verloren ging. Zwar sind seither von der Bundeszentrale für politische Bildung und der neuen DA- Redaktion in der Online-Version viele qualitätvolle Beiträge erschienen. Indes rückt das Ziel, durch „dynamische Themenschwerpunkte“ eine Art virtuelle Informations- plattform zur Geschichte der DDR, der deutschen Teilung und der Vereinigung zu entwickeln, das DA stark in den Dienst der politischen Bildung. Das muss kein Scha- den sein. Doch fehlen

(mir) die kritische Ausei- nandersetzung bis hin zur fachlichen Kontrover- se und zeitaktuellen Po- sitionierung ebenso wie eine Fülle von Informati- onsangeboten, etwa der umfangreiche Rezensi- onsteil sowie die Tagungsberichterstattung. Ausnahmen – z. B. zu der bpb mitver- antworteten Deutschlandforschertagung in Weimar – bestätigen die Regel. Zu fra- gen ist, ob das Twitter-Angebot von DA-Online wirklich eine hinreichende Alternati- ve darstellt. Mein Projektvorschlag lautet, dass sich die an der DDR- und vgl. Deutschlandfor- schung (abgekürzt formuliert) Interessierten selbst engagieren. Ich schlage die Gründung eines internetgestützten Informations- und Kommunikationsforums vor, das sowohl andere Medien nutzt (Zeitschriften- und Rezensionsschauen) als auch selbst Berichte und Besprechungen liefert. Externe Korrespondenten helfen, die tra- ditionelle Binnenperspektive der Deutschlandforschung zu internationalisieren. Kon- tinuität, Regelmäßigkeit, Verlässlichkeit, Bescheidenheit in der Form und Ehrgeiz im intellektuellen und informatorischen Anspruch sollten das Forum auszeichnen. Bei der Präsentation möchte ich diese Überlegungen konkretisieren, das mögliche Kooperationsinteresse und den „Bedarf“ abtesten und zur Diskussion stellen.

Kontakt: Institut für Deutschlandforschung Ruhr Universität Bochum Dr. Frank Hoffmann GB 04/48-49, 44780 Bochum Tel.: 0234-32-27863 E-Mail: [email protected]

42

GESCHICHTSMESSE 2015

Gelebte Geschichte: Biografien und Zeitzeugen in der Bildungsarbeit

„Mutig und Frei — Christen in der DDR“ Präsentation einer Filmreportage der Klasse 8c des Evangelischen Gymnasi- ums zum Grauen Kloster in Berlin Im Rahmen eines Wettbewerbs entstand im letzten Schuljahr ein 60-minütiger Do- kumentationsfilm zum Leben von Christen in der DDR, der Ausschnitte verschiede- ner Zeitzeugeninterviews zeigt, die die Klasse eigenständig geplant, durchgeführt und ausgewertet hat.

Interviewt wurden Marianne Birthler, Rainer Eppelmann, Peter Huwe, Hannes Im- melmann, Barbara Kelm, Markus Meckel, Jürgen Raßbach, Albrecht Stier und Wolf- gang Thierse — also Menschen, die als Christen in der DDR lebten und unterschiedli- che Lebenshintergründe repräsentieren. In spannenden Gesprächen erzählten sie von ihren teils ähnlichen, teils unterschiedlichen Erfahrungen in der DDR bis zur Friedlichen Revolution 1989.

Besonders interessante Gesprächspassagen wurden anschließend nach Themenas- pekten (Alltag in der DDR, Beruf und Schule, Wehrdienst, christliche Opposition, Friedliche Revolution) zusammengestellt. Jedem dieser Kapitel wurde ein Informati- onstextvorangestellt, den eine Arbeitsgruppe nach Literatur- und Internetrecherchen verfasst und mit eigenen Bildaufnahmen versehen hat. Es wurde also arbeitsteilig in Gruppen gearbeitet, die jeweils für einen bestimmten Aspekt (Technik, Interviews, Musik, Begleitheft, Recherche) zuständig waren, bis am Ende ein Film mit Vor- und Abspann, Extras, CD-Cover, Begleitheft und Flyer entstanden ist.

Um dieses komplexe Projekt zu realisieren, bedurfte es eines immensen Durchhalte- vermögens sowie Engagements der Klasse. Zahlreiche SchülerInnen erstellten nach- mittags und abends Szenenprotokolle, sorgten für Schnitt- und Tontechnik, fuhren nach Berlin, Potsdam und Leipzig, um Bildaufnahmen von Orten zu machen, die für Christen in der DDR von Bedeutung waren. Ihr Vorgehen und den Arbeitsprozess möchte die Klasse daher ebenso vorstellen wie den Inhalt des Films.

Kontakt: Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster Schülerinnen und Schüler der 8c Projektverantwortliche: Maike Michelis und Marlies Mäder Salzbrunner Straße 41 14193 Berlin E-Mail: [email protected]

43

GESCHICHTSMESSE 2015

Das Koordinierende Zeitzeugenbüro: DDR-Geschichte aus erster Hand Seit mehreren Jahren verfolgt die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen das Ziel, nicht nur ihren Besuchern die Möglichkeit zu geben, sich von Zeitzeugen aus erster Hand über die kommunistische Diktatur in Ostdeutschland informieren zu lassen, sondern auch außerhalb der Gedenkstätte Zeitzeugengespräche anzubieten. Ge- meinsam mit der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung des SED-Diktatur und der Stiftung Berliner Mauer erarbeitete die Ge- denkstätte Anfang 2011 das Konzept eines Koordinierenden Zeitzeugenbüros (KZB). Seitdem dieses als Servicestelle der beteiligten Einrichtungen am 1. Juni 2011 seine Arbeit aufnahm, ermöglicht es Lehrern und Schulen, ehemalige politische Häftlinge und Menschen, die Widerstand leisteten, in den Schulunterricht einzuladen. Insbe- sondere Jugendliche sollen auf diese Weise besser über das kommunistische Unrecht informiert werden. Interessierte können über das Onlineportal www.ddr- zeitzeuge.de deutschlandweit nach Zeitzeugen recherchie- ren, diese zu einem Unter- richtsgespräch einladen und dafür finanzielle Unterstüt- zung erhalten. Mittlerweile sind über 200 Zeitzeugen im Portal des KZB vertreten. Auf der Website können zudem vorbereitendes Unterrichtsma- terial zur DDR und zum Füh- ren von Zeitzeugengesprä- chen sowie eine Pressemittei- lung heruntergeladen werden. Foto: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Arthur Schmidt

Das Angebot löste seit Projektstart eine geradezu überwältigende Resonanz aus. Al- lein im Jahr 2014 hat das KZB ca. 700 Zeitzeugeneinsätze vermittelt – fast 60 pro Monat. Die Veranstaltungen erweisen sich als überaus geeignet, junge Menschen für das SED-Unrecht zu sensibilisieren und der Verharmlosung der DDR-Diktatur entge- gen zu wirken. Vielfach wurde in der Presse darüber berichtet. Finanziert wird das Projekt von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.

Kontakt: Koordinierendes Zeitzeugenbüro Jessica Steckel und Michael Lotsch c/o Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Genslerstr. 66 D-13055 Berlin Tel.: 030-986082-414/-447 E-Mail: [email protected] www.ddr-zeitzeuge.de

44

GESCHICHTSMESSE 2015

„Sag mir, wo Du stehst“ — eine Filmpräsentation Der Film „Sag mir, wo du stehst“ von Anja Reiß ist zum Tag der Deutschen Einheit 2014 im MDR gezeigt worden. In ihm werden drei ehemalige Häftlinge und drei frühe- re MfS-Angehörige mit einander verwoben. Der Film kommt ohne Kommentar aus und wirkt durch die Bilder und das gesprochene Wort. Er hat ein Länge von 30 min, von denen auf der Geschichtsmesse 15 min gezeigt werden sollen. Dabei will ich die Teile zeigen, die Klaus Panster und mich zeigen, weil in ihnen nicht nur die Spanne von der Verhaftung im Jahr 1961 und mit dem, was ihr folgt bis ins Jahr 2011, son- dern auch eine Möglichkeit des Überwindens von Feinddenken gezeigt wird. Der Film hat den „Alternativen Medienpreis“ 2012 bekommen und wurde mehrfach in der poli- tischen Bildung mit anschließendem Gespräch eingesetzt. Nach meinen Informationen sind so in-

tensive Gespräche zwischen Tätern und Opfern einzigartig, sicher aber über ei- nen Zeitraum von sieben Jahren. Des- wegen möchte ich die Methode des Dia- logs zur Einübung demokratischen Den- kens und Verhaltens auf der Geschichts- messe zur Diskussion stellen. Mein Ziel ist es, den Film nicht nur an Schulen mit anschließendem Gespräch mit mir als Zeitzeugen zu zeigen, son- dern damit auch jungen Menschen wei- tere Möglichkeiten einer Auseinanderset- zung mit totalitären Strukturen eröffnen. An Gymnasien in Frankreich wird der Film gezeigt, das dafür erarbeitete di- daktische Material kann eingesehen wer- den.

Kontakt: Klaus Schulz-Ladegast E-Mail: [email protected]

45

GESCHICHTSMESSE 2015

Grenzland: Ost – West – Geschichte(n) aus dem Herbst 1989: Ein Theater-Recherche- Projekt Für das Stück „Grenzland“ haben die Autorinnen und Schauspielerinnen des Stü- ckes zahlreiche Interviews mit Menschen geführt, die im Herbst 1989 ihren Le- bensmittelpunkt auf beiden Seiten der Grenze rund um Point Alpha hatten oder immer noch haben. Sie lieferten in Versatzstücken, angereichert durch Zeitungen, Filme, Bücher und eigenen Erinnerungen die Ideen für das Stück. Der Text wurde zu großen Teilen aus diesen Interviews generiert.

„Grenzland“ möchte nicht nur die konkreten Ereignisse aus dem Herbst 1989 und der Zeit direkt danach in Erinnerung rufen, sondern auch den dama- ligen Alltag im jeweilig grenz- nahen Gebiet. Die Inter- viewpartner sind zwischen 25 und 85 Jahre alt und kommen aus ganz unterschiedlichen Be- rufen. Sie haben die 40 Jahre der DDR in unterschiedlicher Länge (oder auch gar nicht mehr) und auf dem Hinter- grund unterschiedlicher Lebensgeschichte erlebt. Für manche war der Mauerfall eine segensreiche Befreiung, für manche ein Schock, da sie entweder linientreu waren oder aber z.B. im Neuen Forum engagiert waren und sich eine Reform des Sozialismus wünschten. Im Stück kommen all diese Stimmen zu Wort, um ein möglichst umfassendes Bild auf die geschichtlichen Ereignisse zu werfen. Durch die lebensnahen Geschehnisse im Stück soll Geschichte erfahrbar werden, vor allem aber auch, dass die Menschen die Geschichte schreiben und aktiv in die- se eingreifen können „Als ich die vielen Trabbis durch unseren Ort fahren sah, wusste ich: Jetzt erlebst du Geschichte. Jetzt wird ein Stück Geschichte geschrie- ben und du bist mittendrin. Seitdem interessiere ich mich für Geschich- te.“ (Interviewzitat)

Kontakt: Freies Theater Fulda Theater Mittendrin Am Honigberg 19 Lindenstraße 35 36041 Fulda 36037 Fulda Tel.: 0661-9625120 Tel.: 0661-29195737 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] www.ftf-theater.de www.theater-mittendrin.de

46

GESCHICHTSMESSE 2015

Leben in der Utopie oder: Der Alltag in einem verschwundenen Staat alias „Grüße aus der DDR“ „Vielen Dank für die völlig verschütteten Erinnerungen“, schreiben die Menschen mit DDR-Hintergrund in das Gästebuch. „Ein Glück, das ich das nicht erleben musste“, kommentieren die Besucher aus der alten Bundesrepublik. „Endlich bekommen wir die Bilder zu sehen, die zu den Geschichten unserer Eltern und Großeltern passen“, fügen die jungen Leute hinzu, die inzwischen in Freiheit und Demokratie ausgewach- sen sind. Es handelt sich um authentische und künstlerisch-dokumentarische Fotografien aus der Zeit von 1979 bis 1996, die östlich des Eisernen Vorhangs aus freien Stücken entstanden sind und viele Geschichten erzählen. „W. greift in seiner künstlerischen Arbeit geschickt Unzulänglichkeiten unserer gesellschaftlichen Entwicklung auf und versucht sie auf unverfängliche Art und Weise der Öffentlichkeit zu präsentieren“, vermerkte bereits im Jahr 1985 ein Hauptmann Fischer vom Ministerium für Staats- sicherheit der DDR in den Akten. Über folgende Bausteine meines Engagements als Fotografiker, Autor, Publizist, Künstler und Erzähler will ich berichten: • Foto-Wanderausstellung „Leben in der Utopie oder Der Alltag in einem verschwun- denen Staat“ (seit 2008 über 120.000 Besucher) • Kooperation mit SPIEGEL ONLINE Einestages mit Hinweisen auf die Stationen der Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen (seit 2010 jeweils 10-20 Millionen Leser, weltweit) • Vorträge in Gymnasien (ca. 5.000 Zuhörer pro Jahr) • Kooperationen mit Verlagen, TV-Sendern, Hörfunk und Museen, auch international • Kooperationen mit den Landeszentralen für politische Bildung, Volkshochschulen

Foto: „Weltanschauung“, Heiligendamm 1988

Kontakt: Siegfried Wittenburg [email protected]

47

GESCHICHTSMESSE 2015

Vorstellung des Buches „Im Geheimen Krieg der Spionage. Hans-Georg Wieck (BND) und Markus Wolf (MfS) – Zwei biografische Porträts“

Das im Sommer 2014 erschienene Buch „Im geheimen Krieg der Spionage“ beschäf- tigt sich vornehmlich mit den Lebensgeschichten des langjährigen HVA-Leiters Mar- kus Wolf und des nur wenige Jahre amtierenden BND-Chefs Hans-Georg Wieck. Bei dem von der Historikerin Nicole Glocke verfassten Text über Wieck handelt es sich um die erste ausführliche, nichtautorisierte Biografie eines westdeutschen Geheim- dienstchefs, der in den auf Tonband aufgenommenen Gesprächen mit der Autorin ungewöhnlich offen über die Probleme im Auslandsnachrichtendienst der Bundesre- publik sprach. Aber auch bei Markus Wolf, der seine Lebensgeschichte mehrfach be- schrieben hat, gab es neue Erkenntnisse, neue Fragen und neue Bewertungen. Peter Jochen Winters – dreißig Jahre lang Redakteur der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und von 1977 bis 1990 deren ständig akkreditierter Korrespondent in der DDR – hat zudem sachlich-nüchtern und ideologiefrei Leben und Wirken Wolfs dargestellt: Sei- ne frühe Jugend in Deutschland, seine Erziehung in der Sowjetunion, seine Tätigkeit als Rundfunkjournalist in der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland – die ihn als Berichterstatter zum Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess führte –, seine kurze Tätigkeit als DDR-Diplomat, seine 34 Jahre währende Tätigkeit als Leiter des Auslandsnachrichtendienstes der DDR, sein Verhältnis zu Erich Mielke, dessen Stell- vertreter im Ministerium für Staatssicherheit er war, und seine Rolle nach dem Aus- scheiden aus dem Dienst von der „Wende“ und dem Untergang der DDR bis zu sei- nem Tod. Mit den Lebensgeschichten dieser Männer, die beide entscheidend von der Zeit des Nationalsozialismus geprägt worden sind – Wolf im Exil in Moskau, Wieck während der verheerenden Bombardierung Hamburgs – verbinden sich die unterschiedlichen Rollen der geheimen Nachrichtendienste in Demokratie und Diktatur. Ihre Aufgaben, ihre Methoden, die ihnen gesetzten Grenzen, ihre Kontrolle und ihr Einfluss auf das Handeln ihrer Regierungen. Dieses Buch zeigt anhand der Porträts von Wieck und Wolf diese Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten auf.

Kontakt: Dr. Peter Jochen Winters Tel.: 030/4013731 E-Mail: [email protected] Dr. Nicole Glocke Tel.: 030/89041944 E-Mail: [email protected]

48

GESCHICHTSMESSE 2015

Jugend, Flucht und Stasi im geteilten Deutschland

„Einer von uns“ — Eine Graphic Novel über jugendliche Angepasstheit und Resistenz in der DDR 1968 erheben sich die Menschen gegen die kommunistischen Diktatoren in War- schau und Prag. Auch in der DDR schaut die Bevölkerung gebannt auf die Ereignis- se. Siegmar, der offen mit den Aufständischen sympathisiert, wird deswegen der Studienplatz gestrichen. Als er mit ein paar Freunden in einem Leipziger Abrisshaus eine Künstlergruppe ins Leben ruft, die sich kritisch über die politischen Verhältnis- se in der DDR äußert, erklärt ihn das Ministerium für Staatssicherheit zur feindli- chen Person. Es schleust einen Spitzel ein, der für Siegmars Verhaftung sorgen soll. Was dieser nicht weiß: Der Verräter ist einer seiner Freunde. „Einer von uns“ ist der Titel eines Graphic Novel-Projekts über Verrat und Vertrauen und thematisiert jugendliche Angepasstheit und Resistenz in der DDR. Die Bedin- gungen und die Schwierigkeiten, in diktatorischen Systemen Zivilcourage zu zeigen oder sich als junger Mensch frei entfalten zu können, stehen im Mittelpunkt der Ge- schichte. Das Buch will insbesondere Jugendlichen die komplexen historischen Hin- tergründe, die Entstehung und Methoden diktatorischer Herrschaft sowie die Moti- vationen und Verhaltensweisen der handelnden Personen nachvollziehbar machen. Darüber hinaus möchte es den jungen Lesern Denkanstöße für ihre eigene Lebens- welt geben und ihnen zeigen, dass es sich lohnt, für Freiheit, Demokratie und Men- schenrechte zu kämpfen. Das von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderte Projekt wird in enger Zusam- menarbeit mit dem Menschenrechtszentrum Cottbus e.V., der Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg, mit Schulen und freien Bildungsträgern realisiert. Dabei soll die Gestaltung und Schwerpunktsetzung der Geschichte in Kooperation mit Schülern entstehen. Daneben werden unterrichtsbegleitende Materialien entwi- ckelt, die Lehrenden Handreichungen im Unterricht und bei der politischen Bildung bieten. Nach der Publikation sind weitere Workshops zum Thema an Schulen ge- plant.

Kontakt: Martha Friedrich und Christine Schoenmakers Die Zeitreisenden GbR in Berlin E-Mail: [email protected]

49

GESCHICHTSMESSE 2015

Die Geschichte einer Republikflucht — Zeitzeuge und Wissenschaftler kommen in den Unterricht

Junge Leute mit zeitlos-aktuellen Themen auf den Unrechtsstaat DDR neugierig ma- chen, ist das Ziel einer Tandem-Veranstaltung, in der ein DDR-Gegner, dessen aben- teuerliche Flucht über die Berliner Mauer im Herbst 1980 bundesweit Schlagzeilen machte, gemeinsam mit einem erfahrenen Hochschullehrer über das Zeitzeugenpor- tal der Bundesstiftung Aufarbeitung einladen. Es ist die Geschichte der Republikflucht dreier Jugendlicher, in deren Verlauf die 18- jährige Marienetta Jirkowsky von einem DDR-Grenzer erschossen wurde. Ihr Verlob- ter Peter hoffte bis zuletzt, sie habe vielleicht doch überlebt. Als er nach dem Unter- gang der DDR die Wahrheit erfuhr, hatte er nur noch ein paar Monate zu leben. Er wurde mit Mickis Bild beerdigt. Der zum Zeitpunkt der Flucht 18-jährige Falko Vogt ahnte nicht, dass ihn der Staatssicherheitsdienst der DDR auf Schritt und Tritt ver- folgte. Denn Falko versuchte damals mit allen Mitteln, seine Freundin auf gefahrlose Weise zu sich über die Mauer nach West-Berlin zu holen. Conny, Auszubildende in einem großen volkseigenen Betrieb, ließ sich von nichts und niemandem einschüch- tern. Die 18-jährige ahnte nicht, dass mehrere Mitarbeiter der Fürstenwalder Kreis- dienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit daran arbeiteten, den „Trotzkopf“ und Falko auseinander zu bringen... Falko Vogt und Professor Appelius führen

die Schülerinnen und Schüler abwechselnd aus dem zeithistorischen und dem biogra- phischen Blickwinkel an das Thema heran, dabei werden abhängig von deren Alter und Vorkenntnissen verschiedene Ein- stiegsszenarien (z.B. Lebensalltag in der DDR, Fluchtmotive junger Leute, Konflikte zwischen Eltern und Heranwachsenden, Grenzregime an der Mauer) geboten. Die- se werden durch fallbezogene Originaldo- kumente (Aktenauszüge, Presseberichte und Fotografien) ergänzt. Zur Vor- und Nachbereitung im Schulunterricht können didaktische Lehrmaterialien angeboten werden. Fürstenwalde, 1979

Kontakt: Falko Vogt und Prof. Dr. Stefan Appelius E-Mail: [email protected] www.appelius.de

50

GESCHICHTSMESSE 2015

Der Stasi auf der Spur — Schülerprojekt „Educaching“ am Lernort Stasi-Zentrale

Das ehemalige Ministerium für Staatssicherheit der DDR hatte seinen Hauptsitz von 1950 bis 1989 mitten in Berlin-Lichtenberg. Das Areal — mit knapp 40 Gebäuden — sieht heute in großen Teilen noch so aus wie vor 25 Jahren, als die Stasi-Zentrale von aufgebrachten Bürgern gestürmt wurde. Ein neues Angebot des BStU soll das Gelände für Schülerinnen und Schüler erlebbar machen.

Als Grundlage dient das weltweit beliebte Geocaching. Dabei werden kleine Behält- nisse, so genannte Caches, so auf dem Gelände platziert, dass sie nur mithilfe von GPS-Geräten und kleinen Hinweisen gefunden werden können. Dieses System wird in einer modifizierten Form auf dem Stasi-Gelände eingesetzt und ist für Schüler- gruppen mit bis zu 30 Teilnehmern geeignet.

Das Suchen und Finden der Caches dient hier nicht dem Selbstzweck. In den Behält- nissen befinden sich Arbeitshefte, die Schülerinnen und Schülern Geschichte und Funktion ausgewählter Bereiche des Stasi-Geländes nahebringen. Die Arbeitshefte beinhalten u.a. Aktenauszüge und historische Fotos aus dem Archiv der Stasi- Unterlagen-Behörde.

Wie funktioniert das Educaching-Projekt? Wie kann ein Projekttag aussehen? Welche methodisch-didaktischen Überlegungen liegen dem Projekt zugrunde? Dies erfahren Sie in dem Workshop-Beitrag.

Foto: BStU

Kontakt: Andreas Schiller Bildungsteam der Stasi-Unterlagen-Behörde Ruschestraße 103, Haus 1 10365 Berlin Postanschrift: 10106 Berlin Tel.: 030 2324-8834 Fax: 030 2324-8939 E-Mail: [email protected] www.bstu.de

51

GESCHICHTSMESSE 2015

„Dann geh doch rüber“ — Dokumente zu Übersiedlern von West nach Ost im Bundesarchiv Das Bundesarchiv hat den gesetzlichen Auftrag, das Archivgut des Bundes auf Dauer zu sichern und nutzbar zu machen. Zur Geschichte der DDR verwahrt das Bundesar- chiv die Überlieferung des zentralen Staatsapparates, seiner Vorläufer in der Sowje- tischen Besatzungszone sowie der Parteien, Massenorganisationen und gesellschaft- licher Organisationen der DDR. Die Archivalien staatlicher und nichtstaatlicher Pro- venienz sind wegen der in der Verfassung der DDR verankerten Rolle der SED als zentralistische Staatspartei eng miteinander verzahnt.

Die Bestände des Bundesarchivs enthalten vielfältige Dokumente zur Übersiedlung und Rückkehr in die DDR. Im Rahmen der Präsentation werden die Bestandsge- schichte, die Überlieferungslage und die Bearbeitung der Bundesarchivbestände DO 1 Ministeriums des Innern (MdI) und DO 102 Zentrales Aufnahmeheim des MdI so- wie deren Benutzung vorgestellt.

Präsentiert wird auch die Anwendung von BASYS-Invenio, dem Zugang zur Online- Recherche in Bundesarchivbeständen und zur Bereitstellung von digitalem Datenma- terial.

Kontakt: Bundesarchiv Kerstin Risse Finckensteinallee 63 12205 Berlin Tel.: 030-187770520 E-Mail: [email protected] www.bundesarchiv.de

52

GESCHICHTSMESSE 2015

ZOV Sportverräter — Spitzenathleten auf der Flucht Die Ausstellung widmet sich erstmals dem ebenso spannenden wie komplexen The- ma „Republikflucht“ im Sport. Seit ihrer Gründung bis zum Mauerfall im verließen mehr als drei Millionen Menschen die DDR, viele von ihnen illegal und unter gefährli- chen Umständen. Auch der Sport, ein expliziter Vorzeigebereich des SED-Staates, war erheblich vom Phänomen der „Republikflucht“ betroffen. Hunderte von Top- Athleten wandten sich enttäuscht von der DDR ab und suchten eine neue Zukunft im ideologisch verfemten Westen. Die Hoffnungsträger des sozialistischen Systems wurden somit in der Sicht der DDR-Führung zu seinen „Verrätern“. Im Mittelpunkt der vom Zentrum deutsche Sportgeschichte e.V., der Künstlerin Lau- ra Soria und der Ausstellungsagentur exhibeo konzipierten dreisprachigen Ausstel- lung (deutsch/englisch/spanisch) stehen insgesamt 15 ausgewählte Sportlerpersön- lichkeiten, deren Fluchtschicksale auf außergewöhnliche Art und Weise in Szene ge- setzt werden. Die in der Videokunst der mexikanischen Künstlerin festgehaltenen Gesichter und Körper erwachen zum Leben, ihre Stimmen erzählen, enthüllen, ge- stehen und vertrauen an. Persönliche Erinnerungsstücke, Dokumente und Fotos zum geteilten Leben der Protagonisten in Ost und West runden die Ausstellung ab und bieten den Besuchern Hintergrundinformationen zu Flucht, staatlicher Repression und dem Neuanfang im Westen. Die von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und der Bundesstiftung Aufar- beitung geförderte Ausstellung wurde zusammen mit dem Freundeskreis Willy- Brandt-Haus e.V. 2011 im Willy-Brandt-Haus in Berlin-Kreuzberg präsentiert. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert. Sie besteht aus 15 SW- Porträts der interviewten SportlerInnen in der Größe 120 x 160 cm (in Hoch‐ und Querformat). Zu den 15 Porträts, die hochwertig auf Hahnemühlepapier ausge- druckt und auf Alu‐Dibond‐Tafeln aufgezogen sind, gehören je ein Pult mit Beamer und Abspielgerät, mit deren Hilfe die Interviewfilme auf die Fotos projiziert werden. An jedem Pult befinden sich zwei Kopfhörer. Die Porträts werden an Wänden oder an geeigneten Stellwänden befestigt. Sie korrespondieren mit beidseitig bedruckten Bild-Texttafeln, die Informationen zu den interviewten Sportlern enthalten. Weitere Tafeln enthalten einführende Texte zur Ausstellung, zu den Themen Spitzensport in der DDR, Flucht von Spitzensportlern und einen Text zu den Intentionen der Künst- lerin Soria.

Kontakt: Ausstellungsbetreuung: Dr. Michael Schäbitz Veteranenstr. 14 10119 Berlin Tel.: 030-44351710 E-Mail: [email protected] www.exhibeo.de

Zentrum für Zeithistorische Forschung, Dr. Jutta Braun Am Neuen Markt 1 14467 Potsdam Tel.: 0331-28991-71 E-Mail: [email protected] www.zov-sportverraeter.de

53

GESCHICHTSMESSE 2015

SG Dynamo Dresden, die Vergangenheit deines Vereins! Ein Forschungsprojekt

Ein zentraler Aufgabenbereich des Fanprojekt Dresden e.V. ist die außerschulische Jugendbildung. Hierfür haben wir das Lernzentrum „Denk-Anstoß“ etabliert. Ziele unserer Arbeit sind die Prävention von Gewalt und GMF bzw. die Stärkung von De- mokratie, Menschenrechten und Zivilcourage.

An diese Ziele knüpft das Projekt „SG Dynamo Dresden, die Vergangenheit deines Vereins!“ an, welches sich an Schüler/innen der Klassenstufe 10 und 11 richtet.

Im Projekt setzen sich die Teilnehmer/innen intensiv mit der DDR-Geschichte am Beispiel der politischen Ein- flussnahme im Fußball aus- einander und erwerben grundlegendes (Methoden-) Wissen über den Umgang mit Quellen und deren Auf- bereitung. Sie entwickeln historische Urteilsfähigkeit, indem sie sich mit spezifi- schen Problemfeldern des Gesellschaftssystems der DDR beschäftigen und erken- nen so die Funktionsweise einer Diktatur, deren gesell- schaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Nicht zuletzt durch die Vermittlung einzelner Biographien ver- stehen die Schüler/Innen, dass die Erfahrung der politisch Verfolgten in der DDR sich bis heute auf deren Leben auswirkt. Durch diese Erkenntnis lernen die Teilneh- mer/Innen, dass Grund- und Menschenrechte ein wertvolles Gut sind, das auch in der Demokratie immer wieder verteidigt und weiterentwickelt werden muss.

Die Projektergebnisse werden in einer durch die Schüler/Innen eigenständig erstell- ten Broschüre publiziert. Gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung.

Kontakt: Fanprojekt Dresden e.V. Kai Schurig Löbtauer Str. 17 01067 Dresden Tel.: 0351/68 24 653 E-Mail: [email protected] www.fanprojekt-dresden.de

54

GESCHICHTSMESSE 2015

Fotos aus dem Gefängnis Fotografie- und Geschichtsworkshop in der kommunalen Galerie Berlin und im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen

Im Jahr 2014 erinnerten wir uns an den Jubel des 9. November 1989. Für viele Bürger der DDR bedeutete die friedliche Revolution vor allem Reisefreiheit. Zuvor landeten Menschen, die ausreisen wollten oder gegen Unterdrückung kämpften, im zentralen Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen. Dort erlebten sie Willkür und psychologische Folter. Heute ist das Gefängnis eine Gedenkstätte am authenti- schen Ort, in der ehemalige Gefangene eindrücklich ihre Geschichte erzählen.

Das PhotoWerkBerlin (Dozenten: Norbert Wiesneth und Karolin Steinke) führte mit den Schülern des Leistungskurs Kunst des Marie-Curie-Gymnasiums eine Projekt- woche zum Thema DDR-Diktatur und Stasi-Gefängnis im September 2014 durch.

Dazu kam die pädagogische Arbeits- stelle der Stiftung Hohenschönhausen mit einem ehemaligen Gefängnistrans- porter direkt auf den Schulhof und führte ein auf Schüler zugeschnittenes Programm mit Zeitzeugen durch. Am nächsten Tag lernten die Schüler das Gefängnis durch eine Zeitzeugenfüh- rungen und Projekte kennen. Danach setzten Sie in der Kommunalen Gale- rie Charlottenburg mit der Ausstellung „Lost in Interiors – Photographische Positionen zur politischen Haft“ ausei- nander. Sie analysierten Bilder und bereiteten eigene Bildstrategien für den nächsten Tag vor. Zusätzlich gab es eine technische Schulung in Smartphone-Fotografie.

Am vierten Tag konnten sie unter Anleitung selbst im Haftgefängnis fotografieren. Die weiteren Tage werteten Sie die Bilder aus, erstellten gemeinsam ein Ausstel- lungskonzept für die Schule, druckten die Bilder und präsentierten sie öffentlich.

Die Schüler profitieren von der interdisziplinären Verknüpfung von Kunst und Ge- schichte mehrfach: Sie setzten sich intensiv mit der SED-Diktatur und Geschichte auseinander und trainierten den kreativen Umgang mit alltäglichen Medien.

Kontakt: PhotoWerkBerlin Norbert Wiesneth Sanderstr. 22 12047 Berlin E-Mail: [email protected]

55

GESCHICHTSMESSE 2015

25 Jahre Friedliche Revolution und deutsche Einheit

Die DDR-Anwaltschaft im Prozess der deutschen Einheit — Eine halb misslungene Geschichte Das Anwaltsverzeichnis lese sich wie ein „Who is Who" des SED-Unrechtsstaates, kommentierte der Spiegel die Anwaltschaft, die sich qua Einigungsvertrag Ende 1990 in Ostdeutschland etablierte. Hohe Vertreter der DDR-Justiz, Ministerialen, sogar Stasi-Offiziere hatten kurz vor der Deutschen Vereinigung noch eine Anwalts- zulassung erhalten. Diese Zulassungen genossen Bestandschutz, der Anwalt als freier Beruf in der Bundesrepublik den Schutz des Grundgesetzes. DDR-Justizopfer, die Presse und ein Teil der Standesvertretungen protestierten ge- gen die unkritische Übernahme von DDR-Juristen. Auf Grund dieses Druckes kam es zu einer umstrittenen Nahbesserung des Einigungsvertrages, DDR-Anwälte, wie Notare sollten noch einmal überprüft werden können. Auch bei Neuzulassung war eine Überprüfung vorgesehen. Bei der Überprüfung stand die Stasi-Überprüfung im Vordergrund. Die Länder agierten unterschiedlich. Eine strenge Überprüfung scheiterte an der höchstrichter- lichen Rechtsprechung. Liberalisierung des Anwaltsrechtes im Westen und Überprü- fungsinteressen kollidierten. Aus Sicht der Opfer der politischen Justiz in der DDR ist die Bilanz unbefriedigend. Die formale Stasi-Belastung scheint in einigen Regio- nen höher gewesen zu sein, als zu Honeckers Zeiten. Und es mutet wie ein schlechtes Gewissen an, dass die Länder nie eine Schlussbilanz vorlegten.

Foto: Archiv Bundesstiftung Aufarbeitung, Fotobestand Marco Bertram, Bild 610

Kontakt: Christian Booß Am Pfarracker 50 12209 Berlin E-Mail: [email protected]

56

GESCHICHTSMESSE 2015

„1989 – Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer“

Workshop für Schulen und Institutionen – mit dem gleichnamigem Buch und dem Trickfilm als Arbeitsmittel und durch Kurs- leiter Schwarwel (Drehbuchautor, Regis- seur, Co-Buchautor von „1989 – Unsere Heimat …“). Die Basis der Workshops bildet der 13- minütige Trickfilm „1989 – Unsere Heimat …“, der semi-biografisch die Ereignisse wiedergibt, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Teilung Deutschlands über den Kalten Krieg, die Aufrüstung, die Opposition im Ostblock, die chinesische Lösung und die Glasnost-und-Perestroika- Politik hin zur Friedlichen Revolution in der DDR und zum Fall der Mauer führten. Historisch aufgearbeitet werden die Ein- zelthematiken des Trickfilms durch Texte, die in dem Buch „1989 – Unsere Heimat … – Der Almanach zur Friedlichen Revoluti- on“ als anschauliche, übersichtlich geglie- derte und reich illustrierte Doppelseiten mit Aufsätzen von Historikern, Autorinnen und Autoren wie Prof. Dr. Rainer Eckert (Zeitgeschichtliches Forum Leipzig), Rolf Sprink (Volkshochschule Leipzig), Rainer Müller (Neues Forum Leipzig), Oliver Kloss (Archiv der Initiative Frieden und Menschenrechte Sachsen e. V.), Cosima Stracke- Nawka (Dipl.-Theaterwissenschaftlerin), Tobias Prüwer (der freitag) und Kristian Schulze (Zeit) sowie von Zeitzeugen wie Bernd Stracke aufbereitet wurden. Das vorgestellte Workshopangebot ist von Doppelstunden über GTA bis zu Wochen- kursen frei einteilbar und wird auf die jeweiligen Bedingungen vor Ort abgestimmt. In den Workshops entstehen als Ergebnis eigene Arbeiten der Teilnehmer in Form von Illustrationen, Comics und Trickfilmsequenzen. Der Trickfilm „1989 – Unsere Heimat“ ist eine Produktion von Glücklicher Montag, in Koproduktion mit dem MDR und wurde gefördert durch: MDM, SLM und KdFS. Das Buch „1989 – Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer – Der Alma- nach zur Friedlichen Revolution“ ist eine Initiative der Sächsischen Staatsregierung und Glücklicher Montag / AGM Leipzig GmbH. Gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung. Kontakt: Sandra Strauß – Produzentin & Studioleitung GLÜCKLICHER MONTAG AGM Leipzig GmbH | Animation • Grafik • Multimedia Kochstr. 132 | In der Kulturfabrik Leipzig, 04277 Leipzig Tel: 0341-91859600 E-Mail: [email protected] www.gluecklicher-montag.de www.1989-film.com

57

GESCHICHTSMESSE 2015

Untold Stories – History Caching auf den Spuren der Friedlichen Revolution Untold Stories ist ein Kooperationsprojekt der sächsischen Außenstellen Leipzig, Dresden und Chemnitz des BStU, des Graffitivereins Leipzig, der Sächsischen Bil- dungsagentur, Regionalstelle Leipzig und des Steinhaus Bautzen e.V. Bereits im letzten Jahr waren wir mit dem Projekt „UNTOLD STORIES –History Caching auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ auf der Geschichtsmesse vertre- ten. Damals standen die insgesamt 11 Workshops in Dresden, Chemnitz, Leipzig und Bautzen noch bevor. Mittlerweile sind sie zwar vorbei, aber längst nicht Ge- schichte. Denn was von den vorwiegend jugendlichen Workshop-Teilnehmern beim Comic-zeichnen, sprayen, fotografieren, rappen oder Hörspiel aufnehmen entstan- den ist, hat Bestand und zeugt von der intensiven Auseinandersetzung junger Krea- tiver mit DDR-Geschichte und ihrer Widerspiegelung in den Stasi-Akten. Die Kunst- werke werden nicht nur auf der diesjährigen Geschichtsmesse präsentiert, sie sind auch auf der Homepage des Projekts zu sehen und weisen zugleich den Weg zu den an historischen Orten der Friedlichen Revolution versteckten Caches. In der Workshop-Phase drehten Studenten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig einen ca. 20-minütigen Film, der auf der diesjährigen Geschichtsmesse gezeigt wird. Bei einem großen Jugendfest am 10.10.2014 in der Außenstelle Leipzig des BStU zeigte sich u. a. auch Landtagspräsident und Schirmherr Dr. Matthias Rößler begeistert von dem, was junge Leute auf die Beine stellen können. Er nahm die Schere zur Hand und trennte die erste Silbe des Wortes „UNtold“ ab. Aus uner- zählten Geschichten hatten die WorkshopteilnehmerInnen erzählte Geschichten gemacht, in vielerlei Handschriften. Das Projekt selbst ist nachhaltig angelegt und wird nun für Schülerarbeit genutzt. Dazu werden auch noch Lehrerfortbil- dungen angeboten.

Am 12. November 2014 wurde das Projektteam in Moritz- burg mit dem Innovationspreis Weiterbildung des Freistaates Sachsen ausgezeichnet.

Kontakt: BStU, Außenstelle Leipzig Gabriele Steinbach Dittrichring 24 04109 Leipzig Tel.: 0341-2247-3187 E-Mail: [email protected] [email protected] www.untoldstories.de

58

GESCHICHTSMESSE 2015

Ausstellung: Von der Bühne auf die Straße. Theaterleute und der 4. Novem- ber 1989

Zu den herausragenden Ereignissen des Epochenjahres 1989 gehörte die Demonst- ration am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz. Während diese Groß- kundgebung und ihre zum Teil bewegenden Ansprachen mittlerweile zu einem Erin- nerungsort der Friedlichen Revolution geworden sind, ist sehr viel weniger im histo- rischen Gedächtnis geblieben, dass die Initiative zu dieser Veranstaltung von Ange- hörigen der Theaterszene in der DDR ausging. In einer überregionalen Versammlung im Deutschen Theater in Berlin beschlossen am 15. Oktober 1989 Theaterleute aus der ganzen Republik, der Staatsmacht entgegenzutreten und einen „Antrag" auf De- monstration zu stellen; dementsprechend gehörten eine Vielzahl von Schauspielern und Regisseuren zu den Organisatoren und Rednern des 4. November. Anlässlich des 25. Jahrestages der Friedlichen Revolution möchte die Ausstellung erstmals den Anteil des Theaters der DDR am geistigen und gesellschaftlichen Auf- bruch in den späten 1980er Jahren analysieren und veranschaulichen. Hierbei ist die sehr ambivalente Rolle der Künstler zwischen staatlicher Privilegierung und eingeüb- ter Anpassung einerseits und dem dennoch immer wieder aufflackernden Geist des Widerspruchs auf der anderen Seite zu zeigen. Illustriert werden soll vor allem die ästhetische Kraft der Aufführungen in der späten DDR, die zunehmend der nivellie- renden Gängelung durch die staatliche Kulturpolitik und einschüchternden Repressi- on von SED und MfS zu trotzen wussten. Zeitlose Werke von Klassikern wie Shake- speare oder Schiller dienten der kritischen Kommentierung des Zeitgeschehens. Ebenso schrieben und inszenierten zeitgenössische ostdeutsche Autoren brisante Parabeln des Alltags im Sozialismus. Die große Wirkung dieser Theaterabende kann anhand der Zuschauerzahlen, Erinnerungen von Zeitzeugen und dokumentierten Publikumsgesprächen nachvollzogen werden. Gleichzeitig werden auch die zahlrei- chen Steuerungsversuche und Eingriffe durch Partei und Staatssicherheit rekonstru- iert. Im Jahr 1989 verwob sich schließlich immer stärker das Geschehen auf der Bühne mit der Unruhe im Land. Seit dem 6. Oktober 1989 traten die Theaterensembles zu- nehmend „aus ihren Rollen heraus", indem sie sich in entsprechenden Erklärungen offen gegen das Regime wandten und ihre Häuser für politische Diskussionen öffne- ten. Dieses Engagement kulminierte in der Vorbereitung und Mitgestaltung der De- monstration am 4. November 1989.

Kontakt: exhibeo e.V. — Gesellschaft für politische, kulturelle und historische Forschung und Bildung, Dr. Michael Schäbitz Veteranenstr. 14, 10119 Berlin Tel.: 030-44351710 E-Mail: [email protected] www.exhibeo-berlin.de

Zentrum für Zeithistorische Forschung, Dr. Jutta Braun Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam Tel.: 0331-28991-71 E-Mail: [email protected]

59

GESCHICHTSMESSE 2015

Symposium mit Zeitzeugengesprächen — „Das letzte Jahr der DDR – von der Volkskammerwahl zur Wiedervereinigung“ Aus Anlass der ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990 vor 25 Jahren re- alisiert die Deutsche Gesellschaft e. V. im Jahr 2015 ein Symposium mit Zeitzeugen- gesprächen zum Thema „Das letzte Jahr der DDR – von der Volkskammerwahl zur Wiedervereinigung“. Die Bedeutung der Volkskammer für den Demokratisierungs- und Einigungsprozess Deutschlands ist bisher kaum im öffentlichen Bewusstsein der Bevölkerung verankert. Nur wenige Monate lang wurde die DDR demokratisch re- giert und gleichzeitig daran gearbeitet, die SED-Diktatur im Zuge der Herstellung der Deutschen Einheit aufzulösen. Diese Situation war einzigartig in der jüngsten deutschen Geschichte. Das Projekt stellt daher die Volkskammerwahl sowie die erste frei gewählte und gleichzeitig letzte Regierung der DDR als Folge dieser Wahl als wichtige Schritte zur Wiedervereinigung in den Mittelpunkt. Den Auftakt bildet eine Abendveranstaltung, zu der die Abgeordneten der Volkskam- mer zusammenkommen, um gemeinsam an das Ende der SED-Herrschaft als Mei- lenstein der jüngsten deutschen Geschichte zu erinnern. Am zweiten Veranstal- tungstag erfolgt eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Thematik: Renommierte Wissenschaftler_innen gehen in Vorträgen mit Abschlussdiskussion der Vorgeschich- te und den historischen Dimensionen der ersten freien Volkskammerwahl in der DDR nach. Bis heute gibt es politische Fragen zu klären, die vom Zentralen Runden Tisch in Berlin ausgehend mit der Auflösung der ersten freien Volkskammer und der Her- stellung der Deutschen Einheit im Zusammenhang stehen: Welche Vorgeschichte liegt der ersten frei gewählten Volkskammer zugrunde? Vor welchen Herausforde- rungen standen die Abgeordneten? Wie handlungsfähig war die Volkskammer? Wel- che Entscheidungen wurden bzw. mussten getroffen werden? Wie setzte die Volks- kammer die Gestaltung der parlamentarischen Demokratie um? Am Nachmittag finden zwei Zeitzeugengespräche statt, bei denen Schüler_innen, mit ausgewählten Zeitzeugen/Zeitzeuginnen ins Gespräch kommen können: Welche Motive hatten die Abgeordneten, die 1990 der einzigen frei gewählten Volkskammer der DDR angehörten? Was bewog sie für das neue Parlament zu kandidieren? Wel- che familiären und beruflichen Wurzeln lagen ihrer Politisierung zugrunde?

Kontakt: Deutsche Gesellschaft e. V. Dr. Andreas H. Apelt und Dr. Heike Tuchscheerer Voßstraße 22 10117 Berlin Tel.: 030-88412254 E-Mail: [email protected] www.deutsche-gesellschaft-ev.de

60

GESCHICHTSMESSE 2015

Von der VdgB zum Deutschen Bauernverband — Von der ländlichen Massenorganisation zum Agrarlobbyismus

Die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) war von der SED gegründet worden, um sich eine Basis auf dem Lande zu schaffen und die politischen Vorga- ben der SED dort durchzusetzen. Als klassischer Transmissionsriemen der SED- Politik trug die VdgB in den 1950er Jahren zur Zerschlagung bäuerlicher Selbstver- waltungsstrukturen bei. Nach der Kollektivierung führte die VdGB eher ein Schat- tendasein , wurde aber in den 1980er Jahren revitalisiert, um den ländlichen Raum attraktiver zu machen.

In dieser Situation wurden die VdgB-Funktionäre mit der friedlichen Revolution und der Diskussion über die deutsche Einheit konfrontiert. Auch in der Bauernschaft gärte es. Präventiv entwickelten die VdgB-Funktionäre eine Reformstrategie, um das Vermögen der Massenorganisation, ihre Pfründe und ihren Einfluss zu erhalten. Mit ähnlichen Manipulationsstrategien wie in der Gründungsphase wurde das Ver- mögen der örtlichen Genossenschaften in den Händen von VdgB-Mitarbeitern und Funktionären gehalten. Zunächst in Konkurrenz zu den LPG-Vorsitzenden bildete sich die VdGB zum Bauernverband der DDR um. Der Deutschen Bauernverband und der Raiffeisenverband misstrauten einerseits den DDR-Funktionären, anderer- seits befürchteten sie, dass in Ostdeutschland konkurrierende und großlandwirt- schaftlich orientierte Agrar- und Genossenschaftsverbände entstehen könnten. Mit der deutschen Einheit kam es schließlich zum Zusammenschluss der ostdeutschen mit den altbundesrepublikanischen Verbänden. Zuvor schon hatten sie sich in Ge- heimabkommen, auf eine großlandwirtschaftliche Kon- zeption geeinigt und eine Strategie entwickelt, diese in Ostdeutschland und gegen- über der Bundesrepublik durchzusetzen. Aus dem Zu- sammenschluss des( VdgB)- Bauernverbandes der DDR und dem Genossenschaftsver- band LPG/GPG entstand ein wirksamer Lobbyverband, in dem die Interessen der ost- deutschen Großlandwirtschaft dominierten.

Foto: Archiv Bundesstiftung Aufarbeitung, Fotobestand Uwe Gerig, Bild 6791

Kontakt: Christian Booß Am Pfarracker 50 12209 Berlin E-Mail: [email protected]

61

GESCHICHTSMESSE 2015

Zug der Freiheit — Theaterprojekt mit Schülern der Partnerstädte Plauen und Hof

Das Stück: Gerade sind die Eltern zum ersten Mal allein in den Urlaub gefahren, da findet ein Hofer Geschwisterpaar zu Hause ein spannendes, vergilbtes Foto. Sie se- hen darauf ihre junge Mama, glücklich in die Kamera lächeln. Die andere Frau auf dem Foto kennen sie nicht. Die Schrift auf der Rückseite enthüllt „ich und Mama im Sommer 1989“. Sie haben sich immer Großeltern gewünscht. Mama hat erzählt, sie hätte schon lange keine Eltern mehr. Trotzig beschließen sie, dem geheimnisvollen Foto auf die Spur zu kommen. Ist das

im Hintergrund nicht das geteilte Dorf Mödlareuth? Als Ferienabenteuer der besonderen Art begeben sie sich auf die Suche und entdecken dabei deutsch-deutsche Geschichte, die Stadt Plauen und ihre eigene Herkunft.

Das Projekt: Schüler der Dr.-Chr.- Hufeland Oberschule Plauen und der J. -G.-A.-Wirth-Realschule Hof folgten den Figuren ihres Theaterstückes auf deren Spurensuche. Ausgehend von der Frage, was Freiheit für sie selber ist und bedeutet, begegneten sie den Menschen und Ereignissen der friedli- chen Revolution von 1989 in Mödlare- uth und Plauen. Während der Proben im Theatercamp stießen sie auf unter- schiedliche Perspektiven, aber auch auf Gemeinsamkeiten. Freundschaf- ten entstanden.

Zu sehen war ihre Inszenierung im Oktober 2014 u.a. an zwei histori- schen Orten: Im Bahnhof Hof rollten die ersten Züge aus Prag ein. Am Spielort, der alten Kantine, wurden die Flüchtlinge empfangen. In Plauen belagerten die Menschen, die sich ebenso nach Freiheit sehnten, ihren Bahnhof. 25 Jahre nach der Wende eigneten sich die Jugendlichen beider Städte so Geschichte und Geschichten an, verkörperten sie und schrieben mit ihrem Theaterstück selbst Geschichte.

Kontakt: Theater Plauen-Zwickau Steffi Liedtke Tel.: 03741-2813-4827 E-Mail: [email protected]

62

GESCHICHTSMESSE 2015

Anpassung, Opposition und Repression in der SED-Diktatur

Wanderausstellung „Rotstift. Medienmacht, Zensur und Öffentlichkeit in der DDR“

Die Wanderausstellung zeichnet die Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit unter den Bedingungen der SED-Diktatur nach. Mit Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Oktober 1949 trat deren Verfassung in Kraft. Darin wurde die freie Meinungsäußerung verankert und eine Zensur ausdrücklich ausgeschlossen. Dennoch baute die SED das Mediensys- tem zu einem komplexen institutionellen und personellen Lenkungs- und Kontroll- system weiter aus. Der Großteil der regionalen und überregionalen Tageszeitungen sowie Wochenzeitungen waren „Organe der SED“, gehörten einer SED- Massenorganisation an oder wurden von den gleichgeschalteten Blockparteien her- ausgegeben. Auch der Rundfunk und das Fernsehen sendeten auftragsgemäß. Die Kompetenzen und Einflussnahmen von Staat und Partei auf Presse, Rundfunk und Fernsehen waren allumfassend. Die letzte Instanz waren schließlich die Staats- und Parteichefs bzw. , die als oberste Chefredakteure im- mer wieder Einfluss auf die Medien nahmen. Die Ausstellung widmet sich in einem weiteren Themenkomplex den Möglichkeiten, gegen die Einschränkung dieser Rechte entweder aufzubegehren oder diese zu um- gehen. Vor allem richtet sich der Blick auf die sich in den 1980er-Jahren gründenden politisch-alternativen Gruppen, die sich mit den „klassischen“ Tabuthemen Frieden, Umwelt, Erziehung oder Menschenrechten beschäftigten. Sie gaben sich immer we- niger mit den parteigerechten, manipulierten und realitätsfernen Informationen der SED und ihren Medien zufrieden. Sie begehrten dagegen auf und bauten sich ihr ei- genes Informationssystem und eine Gegenöffentlichkeit auf. Sie stellten selbst ver- fasste Publikationen her und brachten sie in Umlauf. Die Gruppen knüpften auch Kontakte zur westdeut- schen Presse. Bedeutsam waren vor allem Funk und Fernsehen, da diese in der DDR zu empfangen wa- ren. Die Ausstellung zeigt, wie sich die jahrelange Unter- drückung von Freiheitsrechten explosionsartig aus- drückte. Im Herbst 1989 wurden schließlich im ge- samten Land auch die Forderungen nach Presse- und Meinungsfreiheit immer lauter. Der letzte The- menschwerpunkt zeichnet das Gründungsfieber En- de 1989 und Anfang 1990 nach. Aufgrund der Auf- bruchsstimmung im Land und um das Meinungsmo- nopol der SED zu brechen, gründeten sich erste Zeitungen und Verlage im Herbst 1989. Das Projekt wurde mit Mitteln der Bun- desstiftung Aufarbeitung gefördert.

Kontakt: Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., Haus der Demokratie Andreas Peter Pausch Bernhard-Göring-Str. 152 04277 Leipzig Tel./Fax: 0341 / 30 65 175 www.archiv&buergerbewegung.de

63

GESCHICHTSMESSE 2015

Satire zwischen den Zeilen: Das Kabarett der DDR im Widerspruch zwischen System-Kritik und System-Schmeichelei

Vortrag zum Kabarett in einer Diktatur mit Film und Ton

Aufgabe der Satire ist es, als negativ empfundene gesellschaftliche Zustände und individuelle Handlungen mit den Mitteln der aggressiv-ironischen Übertreibung bloßzulegen, sie der Lächerlichkeit preiszugeben, sie zu negieren und zumindest „moralisch zu töten“. Dies gilt auch für die Satire in einem sozialistischen System. Die überwiegende Mehrheit der Kabarettisten in der DDR waren Sozialisten. Sie wollten mithilfe des Kabaretts zum Aufbau einer neuen Gesellschaft beitragen. Als Sozialisten wollten sie „Dafür“, als Satiriker mussten sie „Dagegen“ sein. Damit be- fanden sie sich, bewusst oder unbewusst, in einem kabarettistischen Widerspruch.

Der Vortrag „Satire zwischen den Zeilen“ beschäftigt sich mit der Vielschichtigkeit des Kaba- retts in der auf dem Ideal des Sozialismus beruhenden Dikta- tur in der DDR. Anhand von zahlreichen Biografien, Hinter- grundgeschichten sowie Film- und Tondokumenten wird veran- schaulichend dargestellt, wie einzelne Kabarettisten immer wieder versuchten, mit ge- schickt platzierten Texten die Allmacht der Funktionäre der Lächerlichkeit preiszugeben. Mit einer ‚Satire zwischen den Zei- len‘ gelang es zumindest zeitweise die Zensur zu überlisten und ernsthafte Kritik zu üben. Dagegen finden sich in den Kabaretts aber ebenso Beispiele von lobhudeln- dem Stolz auf die „sozialistischen Errungenschaften“ bis hin zur plumpen Anbiederei an die politische Obrigkeit. Darin eingebettet wiederum waren Texte mit hochwerti- ger humorvoller Unterhaltung wie auch harmlosen an der Oberfläche plätschernden Späßen.

In Kombination mit Film- und Toneinblendungen aus den für das DDR-Kabarett re- präsentativen Ensembles, wie Distel (Berlin), Pfeffermühle (Leipzig), Herkuleskeule (Dresden) und Kneifzange (Nationale Volksarmee) vermittelt der Vortrag ein diffe- renziertes Bild von einer besonderen Art Kabarett in einem untergegangenen „real existierenden Sozialismus“.

Kontakt: Jürgen Klammer Schwägrichenstraße 1 04107 Leipzig Tel.: 0341-9757524 E-Mail: [email protected]

64

GESCHICHTSMESSE 2015

Institutionenvorstellung: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) ist eine Menschenrechts- organisation, die 1972 in Frankfurt am Main mit dem Ziel gegründet wurde, Men- schen zu unterstützen, die sich gewaltlos für die Verwirklichung der Menschenrech- te in ihren Ländern einsetzen. Nach Auffassung der IGFM gehören neben dem Recht auf Leben und Sicherheit der Person die bürgerlichen Rechte wie Meinungs-, Ver- sammlungs-, Religions- und Pressefreiheit zu den wichtigsten Menschenrechten.

IGFM hat die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948 zur Grundlage ihrer Arbeit erklärt.

Die IGFM ist inzwischen weltweit durch 38 Sektionen und nationale Gruppen vertre- ten. Die deutsche Sektion der IGFM hat rund 3.000 Mitglieder. Sie hat Beobachter- status beim Europarat sowie ECOSOC-(Roster) Status beim Wirtschafts- und Sozial- rat der Vereinten Nationen.

Die IGFM ist eine als gemeinnützig und mildtätig anerkannte Nichtregierungsorgani- sation, deren Arbeit größtenteils von Ehrenamtlichen geleistet wird.

Zur Unterstützung politisch oder religiös Verfolgter arbeitet die IGFM u.a. mit Ap- pellen, Unterschriftenaktionen und Protestbriefen. Außerdem informiert sie über Menschenrechtsverletzungen, denn öffentliche Aufmerksamkeit ist eine wichtige Voraussetzung, um Einzelschicksale und strukturelle Probleme lösen zu können. Zu- sätzlich zu Presse-, Lobby und Bildungsarbeit leistet die IGFM auch Aufklärung und Menschenrechtserziehung. Dazu werden Seminare über Demokratie, Rechtsstaat- lichkeit und Menschenrechte veranstaltet.

Über die traditionelle Menschenrechtsarbeit hinaus, leistet die IGFM auch humanitä- re Hilfe in Form von Paketaktionen und Hilfsgütertransporten. Diese Transporte ge- hen überwiegend nach Rumänien, ins Baltikum und nach Bosnien.

Kontakt: Friedhelm Plassmeier und Oskar Grimm Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) Borsigallee 9 60388 Frankfurt / Germany Tel.: 069-420 108-15 www.menschenrechte.de

65

GESCHICHTSMESSE 2015

„Alles unter Kontrolle? Die DDR-Staatssicherheit“: Eine Handreichung für den Unterricht „Das sind doch Stasi-Methoden!“, dieses geflügelte Wort wird oft verwendet, wenn es heute um Überwachung, Einschüchterung und Repression geht. Wer und was aber war die Stasi wirklich? Wie hat sie gearbeitet und welche Rolle spielte sie in der DDR? Was bedeutete es, ins Stasi-Visier zu geraten? Diese und andere Fragen können mit dem Lernmaterial „Alles unter Kontrolle? Die DDR-Staatssicherheit“ im Unterricht oder in außerschulischen Zusammenhängen selbstständig bearbeitet werden. Methodisch eignet sich das Heft, das im Herbst 2014 in der Reihe „Geschichtsunterricht praktisch“ des Wochenschau-Verlags erschienen ist, beson- ders für die quellengestützte Arbeit in Gruppen.

Kontakt: Dr. Axel Janowitz Bildungsteam der Stasi-Unterlagen-Behörde Ruschestraße 103, Haus 1 10365 Berlin Postanschrift: 10106 Berlin Tel.: 030 2324-8834 E-Mail: [email protected] www.bstu.de

66

GESCHICHTSMESSE 2015

Stasi 3.0

Stasi 3.0. ist ein interaktives Multimedia Projekt, dass den User in die Rolle eines Beamten des SED-Überwachungsstaats schlüpfen lässt. Die Aufgabe des Users, bzw. Spielers ist es, Informationen über seine Mitbürger zu sammeln und diese aus- zuwerten. Gesucht werden angebliche Staatsfeinde, so genannte „feindlich-negative Kräfte“. Um diese ausfindig zu machen, geraten allerdings auch unbescholtene Staatsbürger ins Visier und werden überwacht.

Der Fokus des Projekts liegt auf den Geschichten und Entscheidungsmög- lichkeiten, die der User hat. Dadurch, dass er technische Möglichkeiten der Überwachung bekommt, erfährt er spannende Geschichten über seine Mitbürger. Dabei wird er vor die Wahl gestellt, ob er diese Geschichten wei- ter bespitzeln möchte oder die Pri- vatsphäre seiner Nachbarn respek- tiert. Auch muss er Entscheidungen treffen, die nachhaltige Auswirkungen mit sich bringen. Er kann Menschen retten oder ganze Familien verhaften lassen. Er bekommt Macht und Ver- antwortung.

Stasi 3.0 bietet somit: • Sich einfühlen können in die Figur eines Staatsbeamten, der seine Mitmenschen überwacht. • Die schmale Grenze aufzeigen zwischen Verbrechensprävention und einer Totalkontrolle eines diktatorischen Systems. • Das moralische Dilemma aufzeigen, Teil eines geheimen Systems zu sein — entscheiden zu müssen, wie weit man geht und an welchem Punkt man aussteigt. Ist man ein Edward Snowden oder bleibt man dem System treu?

Dies erlebbar machen innerhalb eines interaktiven Computerspiels – das ist Stasi 3.0.

Kontakt: Trotzkind GmbH i. Gr. z. Hd. Nico Nonne Kreutzigerstraße 13 10247 Berlin E-Mail: [email protected] 67

GESCHICHTSMESSE 2015

Bürokratopoly: Ein Lehrspiel aus der DDR (15.00-16.30 Uhr)

Unter dem Titel „Bürokratopoly“ wird die Neuerscheinung eines Gesellschaftsspiels aus der DDR vorgestellt. „Bürokratopoly“ ist eine Erfindung von Martin Böttger, die er 1983/84 inoffiziell verbreitete. Damals wie heute ist das Ziel des Spiels, Macht- und Herrschaftsstrukturen der DDR nachvollziehbar und somit auch kritisierbar zu machen. „In einer zentralistischen Funktionärsbürokratie wie der DDR, war es das Streben nach gesellschaftlichem Aufstieg, nach Macht, das das System zusammen- hielt“, betont Martin Böttger. Ziel der Spielfiguren ist der Posten des SED- Generalsekretärs – wer gewinnen will, muss betrügen, kungeln oder denunzieren. Die Staatssicherheit attestierte „Bürokratopoly“, dass es „die gesellschaftlichen Ver- hältnisse verächtlich“ machen würde – ein riskanter Vorwurf für die damaligen Spielerinnen und Spieler, denn die „Verächtlichmachung“ der DDR war strafbar.

Für

Schülerinnen &

Schüler!

Die Neuauflage bietet neben dem Spielplan weiterführende Informationen und Un- terrichtsmaterial für die Schule an. Dadurch ist es besonders für das Spielen in der Klasse geeignet. Wir wollen „Bürokratopoly“ mit Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern spielen und gemeinsam ausprobieren. Die Veranstaltung wird max. 90 Minuten dauern. Am Abend wird Martin Böttger, der Erfinder des Spiels, im Rahmen des Podiumsge- sprächs um 19.30 Uhr davon berichten, wie er das Spiel entwickelte und auf welche Weise es in der DDR genutzt wurde. Sabine Börner-Grimm gibt einen Einblick in die Verbreitung des Spiels Mitte der 1980er Jahre in der DDR (s. Seite 11).

68

GESCHICHTSMESSE 2015

Biographien der Referentinnen und Referenten (in alphabetischer Reihenfolge)

Prof. Dr. Bettina Alavi

Bettina Alavi studierte Geschichte und Deutsch an der Freien Universität Berlin und war von 1988 bis 1992 im Schuldienst in Berlin tätig. Anschließend war sie Wissen- schaftliche Mitarbeiterin in Geschichtsdidaktik an der Technischen Universität Berlin und promovierte 1998 zum interkulturellen Geschichtsunterricht. Seit September 2001 ist sie Studienrätin a.e.H. und seit 2006 Professorin für Geschichte und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Bettina Alavi war von Oktober 2010 bis September 2014 Dekanin der Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissen- schaften.

Sabine Börner-Grimm

Sabine Börner-Grimm arbeitete von 1981 bis 1991 als Krankenschwester in Crim- mitschau und Berlin. Bereits 1981 bekam sie erste Kontakte zur kirchlichen friedens- bewegung in Königswalde. Ihr Wunsch, ein Medizinstudium zu absolvieren, wurde ihr verwehrt. 1984 lehnte sie einen Anwerbeversuch der Stasi ab und war später Mitbe- gründerin der Initiative für Frieden– und Menschenrechte und der illegalen Zeitschrift “grenzfall”. Bis 1993 war sie als Koordinatorin im Haus der Demokratie Berlin, Grüne Liga e.V. tätig. In 1997 erlangte sie ein Diplom in Sozialarbeit/Sozialpädagogik. Seit 1998 arbeitet Sabine Börner-Grimm als Schuldner- und Insolvenzberaterin bei der AWO.

Dr. Martin Böttger

Martin Böttger studierte bis 1970 Physik an der TU Dresden. Von 1972 bis 1979 ar- beitete er als Programmierer in Karl-Marx-Stadt und Berlin, anschließend war er bis 1983 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Bauakademie in Berlin. Dane- ben promovierte er an der Technischen Universität Dresden. Seit 1972 engagierte sich Böttger aktiv in der kirchlichen Friedensarbeit. Er gehörte zu den Mitbegründern der Initiative für Frieden und Menschenrechte und war Leiter der Arbeitsgruppe „Menschenrechte und Justiz“. Im September 1989 nahm er am Gründungstreffen des Neuen Forums in Grünheide bei Berlin teil und übernahm die Koordination des Neuen Forums im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Zur ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990 trat er auf der Liste von „Bündnis 90“ an. Martin Böttger arbeitete 1990 an der Arbeitsgruppe „Landesverfassung für Sachsen“ mit und war bis 1994 als Mitglied des Sächsischen Landtages in der Fraktion „Neues Forum/Bündnis 90/Die Grünen“. Von 2001 bis 2010 leitete Martin Böttger die Außenstelle Chemnitz des Bundesbeauftrag- ten für die MfS-Unterlagen. Heute ist er Vorstandsvorsitzender des Martin-Luther- King-Zentrums für Gewaltfreiheit und Zivilcourage e.V. Werdau.

69

GESCHICHTSMESSE 2015

Dr. David Clarke

David Clarke ist seit 2003 im Department of Politics, Languages & International Studies an der University of Bath als Dozent tätig. Nach Beendigung des Bache- lorstudiums in Modern Languages in Leeds, schloss er den Master in German studies am University College in London ab und promovierte dann an der University of Wales Swansea. Er lehrte er an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz sowie an der Nottingham Trent University. Seit 2005 ist er Studienleiter für den Master in Europe- an Cinema Studies an der University of Bath. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Erinnerungspolitik, dem kulturellen Gedächtnis, der Literatur der DDR, der zeitgenössischen deutschen Literatur und dem deutschen Film.

Auswahl Publikationen: The self in transition: East German autobiographical writing before and after unification (2012); Remembering the German Democratic Republic: divided memory in a united Germany (2011); The Politics of Place in Post-War Ger- many: Essays in Literary Criticism (2009).

Christian Dietrich

Christian Dietrich ist seit 2013 Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED- Diktatur im Freistaat Thüringen. Als ihm aufgrund seines Engagements in der Jungen Gemeinde Jena das Abitur verwehrt wurde, absolvierte er von 1982 bis 1985 eine Abiturausbildung am Kirchlichen Proseminar Naumburg. Ab 1986 besuchte er das kirchliche Oberseminar in Naumburg und Leipzig. Er gehörte Friedensarbeitskreisen an und war außerdem Gründungsmitglied des Arbeitskreises Solidarische Kirche. Der Mitherausgeber von „Ostkreuz“ und „Glasnost“ organisierte Demonstrationen in Naumburg und Leipzig. Im März 1989 war Christian Dietrich Mitbegründer der Initia- tive zur demokratischen Erneuerung. Im Herbst 1989 beteiligte er sich an dem Auf- bau des Neuen Forums und des Demokratischen Aufbruchs und war 1991 u.a. Mitbe- gründer und im Vorstand des Archivs Bürgerbewegung Leipzig. In 1992 wurde er Mi- tarbeiter am Institut für kirchliche Zeitgeschichte in Naumburg und Repetent an der Kirchlichen Hochschule Naumburg. Von 2000 bis 2013 betätigte Christian Dietrich sich als Pfarrer in Nohra bei Weimar.

70

GESCHICHTSMESSE 2015

Rainer Eppelmann

Rainer Eppelmann arbeitete als Dachdeckergehilfe und absolvierte von 1962 bis 1964 eine Maurerlehre. 1966 verweigerte er de Wehrdienst mit der Waffe und den Fahneneid, war acht Monate Haft und wurde Bausoldat. Bis 1975 studierte er Theolo- gie an der Predigerschule Paulinum in Berlin. Er war als Pfarrer in der Samariterkir- chengemeinde und als Kreis-Jugendpfarrer im Ost-Berliner Bezirk Friedrichshain tätig. Rainer Eppelmann organisierte die innerkirchlich umstrittenen Bluesmessen, zu denen Jugendliche aus der ganzen DDR kamen. 1982 verfasste er mit Robert Have- mann den Berliner Appell „Frieden schaffen ohne Waffen" und unterstützte zahl- reiche Aktivitäten kirchlicher Friedens- und Menschenrechtsgruppen. Er war 1989 Mitbegründer des Demokratischen Aufbruchs (DA) sowie von Dezember 1985 bis März 1990 DA-Sprecher am Zentralen Runden Tisch. Ab Februar 1990 war er Minis- ter ohne Geschäftsbereich in der zweiten Regierung Hans Modrow. Einen Monat spät- er übernahm er den Vorsitz des DA und wurde Abgeordneter der Volkskammer in der Fraktion CDU/DA. Ab Abril 1990 war Rainer Eppelmann Minister für Abrüstung und Verteidigung im Kabinett von Lothar de Maizière. Es folgte eine 15-jährige Amtszeit als CDU-Abgeordneter des Deutschen Bundestags und der Vorsitz bei den beiden En- quete-Kommissionen zur Aufarbeitung der Geschichte und der Folgen der SED- Diktatur. Seit 1998 ist er ehrenamtlicher Vorsitzender der Bundesstiftung zur Aufar- beitung der SED-Diktatur.

Dr. Carmen Everts

Carmen Everts studierte bis 1994 Rechts-, Geschichts- und Politikwissenschaften an der Universität Mannheim. Anschließend schloss sie ihre Promotion an der Tech- nischen Universität Chemnitz mit einer Arbeit zur Extremismusforschung ab. Carmen Everts war mehrere Jahre im Bereich der Politikberatung und Landespolitik in Hessen tätig und Abgeordnete des Hessischen Landtags (2008/09). Seit 2010 ist sie Refer- atsleiterin der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung mit den Schwerpunkten Diktaturforschung, Linksextremismus und Demografischer Wandel. Seit 2014 ist sie Geschäftsführerin der Stabsstelle Bundesratspräsidentschaft der Hessischen Staatskanzlei zur Vorbereitung und programmatischen Begleitung des 25. Jahrestags der Deutschen Einheit.

71

GESCHICHTSMESSE 2015

Michael Geithner

Michael „Geis“ Geithner aus Königswalde bei Zwickau studierte Film- und Fernseh- regie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam- Babelsberg. Als freier Regisseur, Autor und Musiker realisierte er Berichte, Videos und Kurzfilme für Fernsehen und Internet. Unter anderem arbeitet er derzeit als So- cial Media Manager für das DDR Museum. Das Thema „Spiel“ zieht sich als roter Faden durch seine unterschiedlichen Projekte. 2011 rief er gemeinsam mit Martin Thiele die Spieleinitiative „Nachgemacht – Spielekopien aus der DDR“ ins Leben. Ge- meinsam realisierten sie mehrere Ausstellungen, veröffentlichten ein Buch, eine App und zuletzt das Lehrmaterial Bürokratopoly.

Dr. Michaela Hänke-Portscheller

Michaela Hänke-Portscheller ist Fachleiterin für Geschichte am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Detmold und Gymnasiallehrerin in Bielefeld für die Fächer Geschichte, Philosophie, Deutsch und Sozialwissenschaften. Sie studierte in Bielefeld, Bochum und Düsseldorf und ist seit 1989 Initiatorin und Moderatorin facet- tenreicher Begegnungen von Lehrern und Schülern aus Sachsen und Nordrhein- Westphalen sowie von Zeitzeugenbegegnungen in Leipzig, Bielefeld, Berlin und Bo- chum. Michaela Hänke-Portscheller war Mitglied in der „Deutschland-AG“ am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, in der Konzepte für Lehr- planempfehlungen zum Umgang mit der „verflochtenen deutschen Parallelgeschich- te“ entwickelt wurden. Außerdem hat sie Lehrerfortbildungen zum Thema „Erziehung zu demokratischen Werten“ entwickelt und geleitet.

Publikation: Berufswerkstatt Geschichte. Lernorte für die Erinnerungskultur (2003).

Dr. Frank Hoffmann

Frank Hoffmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Geschäftsführer des Instituts für Deutschlandforschung an der Ruhr Universität Bochum. Von 2001 bis 2006 war er Koordinator des Promotionskollegs Ost-West. Seine derzeitigen Forschungspro- jekte gelten den Themen: Kulturgeschichte der DDR in der Region, Kulturgeschichte der Europäischen Revolution von 1989/91, sowie einem Zeitzeugenprojekt zur DDR- Geschichte an Schulen in Nordrhein-Westphalen.

Auswahl Publikationen: Kulturgeschichte der DDR. Ein Überblick. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und Bundesstiftung Aufarbeitung, 2014; Weite und Viel- falt“ an der Peripherie. Kultur als Differenz in der DDR. Arbeitsbericht über kulturelle Orte in der Region Gera/Altenburg, 2002 (zusammen mit Silke Flegel).

72

GESCHICHTSMESSE 2015

Dr. Julia Landau

Julia Landau studierte bis 1998 an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und an der Universität Basel Neuere und Neuste Geschichte, Slawistik und öffentliches Recht. In den Jahren 1998/99 arbeitete sie als Projektassistentin am Ökomedia Insti- tut e.V. Freiburg für das „Tacis Environmental Awarenness Raising Programme“ der Europäischen Union in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Anschließend war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Osteuropäische Geschichte tätig. Im Jahr 2004 erhielt sie die Graduiertenförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung und schloss ihre Promotion an der Ruhr-Universität Bochum ab. Von 2008 bis 2012 wirkte Julia Landau an einem Forschungsprojekt über Entschädigungszahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter und NS-Opfer in der Ukraine und der Republik Moldau mit. Seit 2012 arbeitet sie als Kustodin für die Geschichte des sowjetischen Spezi- allagers Nr. 2 bei der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora.

Professor Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter

Heinrich Oberreuter war von 1993 bis 2011 Direktor der Akademie für Politische Bild- ung in Tutzing. Seit 1980 bis zu seiner Emeritierung im September 2010 war er zugleich Ordinarius für Politikwissenschaft an der Universität Passau. 2012 übernahm er die Leitung der Redaktion der 8. Auflage des Staatslexikons. Nach dem Studium der Politik- und Kommunikationswissenschaft, der Geschichte und der Soziologie in München war er wissenschaftlicher Assistent am dortigen Geschwister-Scholl-Institut und beim Deutschen Bundestag. Anschließend war er Professor am Otto-Suhr- Institut der Freien Universität Berlin und von 1991 bis 1993 Gründungsdekan für Geistes- und Sozialwissenschaften an der Technischen Universität Dresden. Er ist Gastprofessor am Darmouth College N. H. (USA) und hat u. a. an der Harvard, der Columbia und der Georgetown University, an der Sorbonne, an der Běijīng Universi- ty, an der National Taipeh University sowie an den Akademien der Wissenschaft in Kiew und Moskau doziert.

Jüngste Publikationen: Wendezeiten. Zeitgeschichte als Prägekraft politischer Kultur (2010); Republikanische Demokratie. Der Verfassungsstaat im Wandel (2012) sowie Öffentlichkeit, Politik, Demokratie: Interdependenzen der Macht (Buchbeitrag 2013).

Bodo Ramelow

Bodo Ramelow ist Politiker der Linkspartei und seit dem 5. Dezember 2014 Minister- präsident des Freistaates Thüringen. Er wurde in Osterholz-Scharmbeck geboren und wuchs in Rheinhessen in einem evangelischen Elternhaus auf. 1971 beendete er die Hauptschule und erlernte von 1971 bis 1974 bei Karstadt in Gießen den Beruf des Einzelhandelskaufmanns. 1975 erwarb er die Mittlere Reife und 1977 die kaufmännische Fachhochschulreife. Er absolvierte die IHK-Prüfung zum Ausbilder und wurde später Filialleiter bei der Jöckel Vertriebs GmbH Marburg. Von 1981 bis 1990 war Bodo Ramelow Gewerkschaftssekretär in Mittelhessen. Um beim Aufbau der Gewerkschaftsstrukturen in den neuen Bundesländern zu helfen, ging er 1990 nach Thüringen. Dort war Bodo Ramelow bis 1999 Landesvorsitzender der

73

GESCHICHTSMESSE 2015

Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV). Von 2001 bis 2005 sowie von 2009 bis 2014 war er als Fraktionsvorsitzender der Linken Oppositionsführer im Thüringer Landtag und von 2005 bis 2009 Mitglied des Bundestages.

Robert Rückel

Robert Rückel ist Gründungsdirektor des DDR Museums und leitet das Projekt und die Ausstellungskonzeption von 2005 an. Der studierte Betriebswirt und Werbe- fachwirt arbeitete vorher als freiberuflicher Projekt- und Kulturmanager und organ- isierte Kongresse und Veranstaltungen. Robert Rückel ist neben seiner Funktion im DDR Museum als Verleger, Autor und als Berater für Museen, Ausstellungen und freie Kulturprojekte tätig, außerdem ist er im Vorstand des Interessenverbandes der tour- istischen Attraktionen .

Patrick Stegemann

Patrick Stegemann arbeitet als Redakteur und Autor für Hörfunk- und Multimedia- formate für die Kooperative Berlin. In dem Redaktionsbüro ist er u.a. verantwortlich für die tägliche Radiokolumne Zeitmaschine von Dradio Wissen, die er mitentwickelt hat. Zuvor studierte er Kommunikationswissenschaft und Sozialwissenschaften an der Universität Erfurt und der Humboldt-Universität Berlin, sowie Hebräisch und Peace and Conflict Studies in Be’er Scheva und Haifa. Für die Longform-Story „Die Revolution und ihre Kinder — Ostdeutschland eine Generation später“ begab sich Patrick Stegemann als Autor und Wendegeborener auch auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit und Gegenwart.

Martin Thiele

Martin Thiele aus Saalfeld an der Saale studierte Medienwissenschaft an der Univer- sität Bayreuth, der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne und der Universität Pots- dam. Als freischaffender Medienkonzepter und Game Designer realisierte er diverse spielerische Medienperformances. 2011 rief er gemeinsam mit Michael Geithner die Spieleinitiative „Nachgemacht“ ins Leben und baute damit eine umfassende Sammlung handgefertigter DDR Spiele auf. Seit 2013 promoviert er zum Thema „Spiel, Staat und Subversion“ an der Hochschule für Bildende Künste in Braun- schweig. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Vermittlung komplexer Inhalte durch Spielformen.

74

GESCHICHTSMESSE 2015

Mirjam Triebe

Mirjam Triebe ist in Brandenburg (bei Cottbus) aufgewachsen und hat nach dem Abitur für ein Jahr als Europäische Freiwillige an einer Schule in Irland unterricht. 2011 schloss sie ihr Bachelor-Studium der Anglistik und Kommunikationswissen- schaft an der Universität Erfurt ab. Anschließend absolvierte Mirjam Triebe ein Mas- ter-Studium in International Multimedia Journalism an der Newcastle University in England. Zurück in Deutschland arbeitete sie Radio Funkwerk – Der Offene Kanal für Erfurt und Weimar in einem Jahrespraktikum. Seit 2013 ist sie in verschiedenen Bereichen selbstständig tätig. Sie engagiert sich in einem Verein zur Förderung junger KünstlerInnen in Erfurt (Klanggerüst e.V.).

Wolfgang Triebe

Wolfgang Triebe aus Neustädtel im Erzgebirge war zunächst als Bäcker im fami- lieneigenen Betrieb tätig. Er leistete seinen Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee als Bausoldat und studierte anschließend Theologie in Berlin und Erfurt. Von 1984 bis 1998 war er als Pfarrer der evangelischen Kirche in Sachsen und Bran- denburg tätig und 1989 Mitbegründer der SDP im Landkreis Torgau. Seit 1998 ist er selbstständiger Redner. Er wohnt heute wieder in Neustädtel und ist in der SPD ak- tiv.

75

GESCHICHTSMESSE 2015

Anhang Organisatorische Hinweise

Wohin kann ich mich wenden, wenn ich eine Frage habe? Der Empfangstisch der Bundesstiftung Aufarbeitung im Foyer des Hotels ist wäh- rend der Veranstaltungszeiten ständig besetzt.

Wo melde ich mich für die Parallelveranstaltungen am 30. Januar an? Im Lesebuch finden Sie als Extrablatt das Anmeldeformular. Füllen Sie dies bitte aus und geben es am ersten Tag der Geschichtsmesse bis 18.30 Uhr am Emp- fangstisch im Foyer des Hotels ab.

Wo finden die Parallelveranstaltungen am 30. Januar statt? Die Seminarräume befinden sich im ersten Untergeschoss und sind nach Bundes- ländern benannt: Sachsen 1, Sachsen 2, Hessen, Niedersachsen, Saarland. Jeder Raum ist zusätzlich mit einem Display gekennzeichnet, auf dem die einzelnen Sek- tionen und die jeweiligen Präsentationen benannt werden. Außerdem gibt es im Erdgeschoss den Herbert-Roth-Saal. Er wird ebenfalls am Freitag genutzt und ist wie die Räume im Untergeschoss entsprechend gekennzeichnet.

Wann beginnen die einzelnen Veranstaltungen? Die Veranstaltungen beginnen pünktlich, wie im Programm angegeben.

Wo und wann findet der „Markt der Möglichkeiten“ statt? Der „Markt der Möglichkeiten“ findet im Vorraum des Herbert-Roth-Saals im Erdge- schoss sowie im Herbert-Roth-Saal statt. Geöffnet ist der Markt vom 29. Januar, 13 Uhr, bis zum 31. Januar, 13 Uhr.

Was beinhaltet die Tagungsgebühr? Die Tagungsgebühr schließt bis zu zwei Übernachtungen ein sowie die Verpflegung während der Veranstaltung (inkl. Tischgetränke) zu den im Programm angegebe- nen Zeiten für Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie die Kaffeepause. Weitere Speisen und Getränke an anderen Orten, etwa an der Bar, im Restaurant oder im Hotelzimmer müssen von den Teilnehmern selbst getragen werden.

Wann und wo gibt es Frühstück, Mittagessen und Abendbrot? Frühstück: ab 6:30 Uhr im Restaurant „Philharmonie“; Mittagessen und Abendbrot: siehe Programm, im Restaurant „Philharmonie“. Bitte tragen Sie immer Ihr Na- mensschild!

Bis wann müssen am Abreisetag die Zimmer geräumt werden? Jeweils bis 11:00 Uhr.

Wo kann das Gepäck zwischengeparkt werden? An der Rezeption im Gepäckraum.

Wo gibt es einen Raucherbereich? An der frischen Luft (und in der Hotelhalle neben der Rezeption, „Raucherkabinett").

76

GESCHICHTSMESSE 2015

Schulische Bildungsangebote der Bundesstiftung Aufarbeitung Junge Leute wissen wenig über deutsche Zeitgeschichte nach 1945, besitzen aber großes Interesse, mehr zu erfahren. Die Bundesstiftung will besonders diejenigen, die nach 1990 geboren sind, unterstützen – ohne eine Vielzahl von bundesweit agie- renden Kooperationspartnern würden alle Versuche zur Netzwerkbildung jedoch ins Leere laufen. Umfassendes Rechercheangebot: Der Bildungskatalog Erste Anlaufstelle für einen Überblick zu existierenden didaktischen Angeboten ist der Bildungskatalog SED-Diktatur und deutsche Tei- lung, der auf der Homepage der Bundesstiftung unter http:// www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/der-bildungskatalog-der- bundesstiftung-aufarbeitung-1346.html abrufbar ist: Dort sind der- zeit 247 didaktisch aufbereitete Materialien für den schulischen wie außerschulischen Unterricht zur Geschichte von Sowjetischer Besat- zungszone und DDR, zur deutschen Teilung sowie zu Friedlicher Re- volution und Deutscher Einheit verzeichnet. Mit Hilfe von Themen- schlagwörtern oder über die Volltextsuche lassen sich die passen- den Angebote recherchieren. Das Spektrum des Bildungskatalogs ist groß: Es reicht von Themen wie Opposition und Widerstand, politische Verfolgung und Repression, Jugend, Umwelt und Diktatu- ralltag zu spezifischen historischen Ereignissen wie dem Mauerbau, politischen Pha- sen wie die der neuen Ostpolitik oder Bewegungen wie der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc. Die Suche lässt sich darüber hinaus auf einzelne Jahrzehnte, Unter- richtsfächer und Klassen-stufen eingrenzen. Sämtliche Materialien sind kurz be- schrieben und mit zusätzlichen An-gaben und Bestellinformationen versehen. Auch die didaktische Aufbereitung der einzelnen Medien wird näher erläutert. Der Bil- dungskatalog verzeichnet vielfältige Mediengattungen: Arbeitsblätter, DVDs mit Be- gleitheften, Exkursionshefte, CD-Rom, Foliensätze, Zeitschriften und Plakatausstel- lungen. Zeitzeugen recherchieren und einladen: www.zeitzeugenbuero.de Mit dem Bildungsportal www.zeitzeugenbuero.de unter- stützt die Bundesstiftung Aufarbeitung seit 2009 die Zeit- zeugenarbeit für die historisch-politische Bildung. Einge- richtet mit Unterstützung aller Bundes-länder und des Bun- desministeriums des Innern sowie des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, vermittelt das Online-Angebot Lehrerinnen und Lehrern bun- desweit den Kontakt zu Zeitzeugen, die die Jahrzehnte der SED-Diktatur und der deutschen Teilung miterlebt haben. Ziel des Projektes ist es, jungen Menschen „Erinnerungsbrücken“ zu bauen, die die deutsche Zweistaatlichkeit nicht mehr aus eigenem Erleben kennen, und sie so für die Auseinandersetzung mit der Vergangen- heit zu gewinnen. Im Zeitzeugenbereich können zurzeit 305 Biografien von Menschen recherchiert werden, die sich der Diktatur in SBZ und DDR widersetzt haben, aus politischen Gründen verfolgt wurden und inhaftiert waren oder den Demokratisierungsprozess in der DDR begleiteten. Die Zeitzeugen können über das Portal direkt kontaktiert und zu Veranstaltungen im Bildungsbereich, Projekttagen etc. eingeladen werden.

77

GESCHICHTSMESSE 2015

Neben der Zeitzeugendatenbank bietet das Portal zahlreiche thematische Unterrichts -materialien zu herausragenden Ereignissen wie dem Mauerbau am 13. August 1961 so-wie Unterrichtseinheiten zur Arbeit mit Zeitzeugen. Viele der beteiligten Zeitzeu- gen waren bereit, persönliche Unterlagen zur Verfügung zu stellen, die nun als Handreichungen die Vor- und Nachbereitung der Zeitzeugeninterviews unterstützen. Darüber hinaus finden sich im Portal Empfehlungen für Exkursionen, Bücher und Fil- me sowie Links. Die Nutzung des Bildungsangebotes ist kostenfrei. Die Bundesstiftung Aufarbeitung verfügt selbst über keine Mittel zur Finanzierung von Veranstaltungen mit Zeitzeu- gen. Eine Möglichkeit ist die Unterstützung durch das Koordinierende Zeitzeugenbü- ro, das bei der Gedenkstätte Hohenschönhausen angesiedelt ist. Es finanziert nicht nur eigene Zeitzeugeneinsätze, sondern auch Veranstaltungen, die über das Zeit- zeugenportal der Bundesstiftung Aufarbeitung zustande kommen. Ansprechpartner beim Koordinierenden Zeitzeugenbüro sind Herr Lotsch und Frau Steckel: Tel. 030 / 98 60 82 414/447 oder E-Mail [email protected].

78

GESCHICHTSMESSE 2015

Bundesweiter Projekttag 9. November: www.projekttag-deutsche- geschichte.de Die Kultusministerkonferenz hatte im Jahr 2009 dazu aufgerufen, in jedem Jahr am 9. November einen Projekttag in den Schulen durchzuführen. Ziel dieses Projektta- ges soll es sein, eine vertiefte Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts anzuregen und damit zur Demokratieerziehung beizutragen. Kurz darauf wurde gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und der Bundesstiftung Aufarbeitung das Portal www.projekttag-deutsche-geschichte.de entwickelt. Auf der Webseite werden Angebote und Anregungen zur Ausgestaltung des Projekttags am 9. Novem- ber aufgeführt, die ausgehend von diesem zentralen historischen Datum viele An- knüpfungspunkte bieten, um sich mit Fragen von Mut und Zivilcourage im Großen und im Kleinen sowie mit Fragen von Demokratie und Diktatur am Beispiel konkre- ter Ereignisse und Schicksale auseinanderzusetzen.

Fokus Lehrerfortbildungen: Interesse stärken, Wissen vertiefen Der Arbeitsbereich schulische Bildung bietet mehrere Lehrerfortbildungsformate un- ter anderem zu den Themen DDR-Geschichte vermitteln, Rechtsextremismus in der DDR, Opposition und Widerstand in der Frühzeit der SBZ/DDR, Mauerbau und deut- sche Teilung, Herrschaft und Alltag in der DDR sowie zur friedlichen Revolution und deutschen Einheit 1989/1990 an. Die Angebote richten sich an Lehrerinnen und Leh- rer, Ministerien, Schulverwaltungen, Lehrerfortbildungsinstitute, Kompetenzzentren und weitere Einrichtungen der historisch-politischen Bildungsarbeit. Sie umfassen jeweils einen Fachvortrag und die Vorstellung von didaktischen Materialien, die für die Konzipierung von Unterrichtseinheiten zur Geschichte der DDR und damit zum unmittelbaren Einsatz im Unterricht genauso wie für die Vorbereitung von Projektta- gen und Projektwochen geeignet sind. Dabei wird stets sowohl auf einen themati- schen als auch auf einen methodischen Zugang Wert gelegt, das heißt, die Teilneh- mer erwartet eine Mischung aus inhaltlichen Anregungen und konkreten Hinweisen zur Ausgestaltung des Unterrichts. Mit diesen Fortbildungsangeboten konnten 2013 rund 400 Lehrkräfte und Referendare direkt erreicht werden. Weitere Informationen unter: http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/schulische-bildungsarbeit- 1182.html und [email protected]

79 Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Adam Fabian 37213 Witzenhausen Deutsches Kulturforum östliches Berliner Straße 135, Haus K Europa Afsari Ariane 14467 Potsdam [email protected] Postfach 104240 Pädagogische Hochschule Heidelberg Prof. Dr. Alavi Bettina 69032 Heidelberg [email protected] Karl-Liebknecht-Straße 31-33 BStU Berlin Altendorf Bettina 10178 Berlin [email protected] Voßstraße 22 Deutsche Gesellschaft e.V. Dr. Apelt Andreas H. 10117 Berlin [email protected]

Universität Potsdam Prof. Dr. Appelius Stefan [email protected] Konrad-Adenauer-Stiftung – Politisches Bildungsforum Rudolf-Breitscheid-Str. 64 Brandenburg Dr. Arnold Klaus Jochen 14482 Potsdam [email protected] Brunnenstraße 105 Berliner Unterwelten e.V. Arnold Dietmar 13355 Berlin [email protected] Weidbergstraße 34 BStU-Außenstelle Suhl Aschenbach Monika 98527 Suhl [email protected]

Historischer Beirat des BEFG Assmann Reinhard [email protected] Alt-Vinnhorst 35 UOKG e.V. Bauersfeld Alexander W. 30419 Hannover [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Bathge Sophia 37213 Witzenhausen Rundhofer Pfad 6a Baum Karl-Heinz 13503 Berlin [email protected] Duderstädter Str. 5 Grenzlandmuseum Eichsfeld Baumert Georg 37339 Teistungen [email protected] Paul-Zenetti-Straße 16 Schullandheim Bliensbach Baur Stefan 89407 Dillingen a.d.Donau [email protected] Schlossplatz 4 Point Alpha Stiftung Bausch Volker 36419 Geisa [email protected] Nobelstraße 7 Kulturreferat der Stadt Plauen Behncke Steffi 08523 Plauen [email protected] Haus der Demokratie, Bernhard-Göring-Str. 152 Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. Beier Achim 04277 Leipzig [email protected]

80

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Bernauer Straße 119 bellmann@stiftung-berliner- Gedenkstätte Berliner Mauer Bellmann Anja 13355 Berlin mauer.de Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Bennecken Saradin 37213 Witzenhausen Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Berova Maria 14193 Berlin Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Beuermann Lukas 37213 Witzenhausen Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Biereder Tabea 14193 Berlin Stipendiatin der Bundesstiftung Aufarbeitung Bock Jessica [email protected] Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Boest Marco 12053 Berlin Petersberg Haus 19 BStU-Außenstelle Erfurt Bogoslawski Andreas 99084 Erfurt [email protected] Verband der Geschischichtslehrer Deutschlands Bongertmann Ulrich [email protected]

Booß Christian [email protected] „Gesichter geben" - Opfer der Diktatur 1945-1989 in Illmenau e.V. Borsdorf Rainer [email protected] Stadtteilschule Bergedorf / Ladenbeker Weg 13 Kollektives Gedächtnis Böker Antje 21033 Hamburg [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Bordjian- Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Boroudjeni Shirin 14193 Berlin

Zeitzeugin Börner-Grimm Sabine [email protected] Martin-Luther-King Zentrum für Stadtgutstraße 23 Gewaltfreiheit und Zivilcourage e.V. Dr. Böttger Martin 08412 Werdau [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Boztepe Hakan 37213 Witzenhausen Lauterer Straße 60 jasmin.braeutigam@region- Coburg Stadt u. Land aktiv GmbH Bräutigam Jasmin 96450 Coburg coburg.de Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Brüssau Jonas 37213 Witzenhausen

81

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Landesjugendring Brandenburg e.V. Breite Straße 7a – Zeitwerk Brenner Sandra 14467 Potsdam [email protected]

Süddeutsche Zeitung Brill Klaus [email protected] Jagdschänkenstraße 52 BStU-Außenstelle Chemnitz Buchler Sandra 09117 Chemnitz [email protected] Weigangstraße 8a Bautzen-Komitee e.V. Burghardt Frank 02625 Bautzen [email protected] Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Burkhardt Pauline 12053 Berlin Voßstraße 22 sabrina.buschner@deutsche- Deutsche Gesellschaft e.V. Buschner Sabrina 10117 Berlin gesellschaft-ev.de Hölderlinstraße 1 ThLA Ast. Suhl Casper Kristina 98527 Suhl [email protected]

University of Bath Dr. Clarke David [email protected] Beim Schullandheim 2 Schullandheim Bliensbach Danner Katharina 86637 Wertingen [email protected] Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Debbert Martina 12053 Berlin Weidbergstraße 34 BStU-Außenstelle Suhl Dellit Christian 98527 Suhl [email protected]

Dieter Karsten [email protected] Weigangstraße 8a Bautzen-Komitee e.V. Dietrich Helge 02625 Bautzen [email protected] Landesbeauftragter des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED- Jürgen-Fuchs-Str. 1 Diktatur beim Thüringer Landtag Dietrich Christian 99096 Erfurt [email protected] Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Doyé Werner 12053 Berlin Zentrum für Zeithistorische Schlossstraße 12 Forschung Potsdam Dr. des. Dörr Nikolas 14467 Potsdam [email protected] Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Dreesen Alexander 12053 Berlin Petersberg Haus 19 BStU-Außenstelle Erfurt Drößiger Anke 99084 Erfurt [email protected]

82

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Kronenstraße 5 durre@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Durré Yvonne 10117 Berlin aufarbeitung.de Anna Kronenstraße 5 Praktikant5@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Ebbinghaus Margareta 10117 Berlin aufarbeitung.de Lassallestrasse 1 Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Zwickau Eberl Jasmin 08058 Zwickau Dorotheenstraße 84 Bundespresseamt, Ref. 300 Eberst Elke 10117 Berlin [email protected] Rundfunkplatz 1 Stiftung Zuhören Echtler Birgit 80335 München [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Egner Lennart 14193 Berlin Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Eichhorn Philip 12053 Berlin Multivision e.V. - Verein für Jugend- Friesenweg 4 und Erwachsenenbildung Eikelmann Helge 22763 Hamburg [email protected] Platz der Wiedervereinigung 1 Grenzmuseum Schifflersgrund Dr. Eisler Jakob 37318 Asbach/Sickenberg [email protected] Franz-Mehring-Platz 10D Moderatorin, Autorin Elis Angela 09599 Freiberg [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen El-Lahib Bessam 37213 Witzenhausen Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Enders Alexander 12053 Berlin Herschelstraße 16 Verunsichernde Orte / Socius Engelhardt Kerstin 10589 Berlin [email protected] Kronenstraße 5 Bundesstiftung Aufarbeitung Eppelmann Rainer 10117 Berlin Hessische Staatskanzlei / Stabsstelle Taunusstr. 4-6 Bundespräsident Dr. Everts Carmen 65183 Wiesbaden [email protected] Längelterstraße 106 Christiane-Herzog-Schule Heilbronn Eyer Hans 74080 Heilbronn [email protected] Volksbund Deutsche Bahnhofstraße 4a Kriegsgräberfürsorge e.V. Thüringen Fehnl Sebastian 99084 Erfurt [email protected]

Fenner Manfred Wasastraße 21 Oberschule Radebeul Ficher Kathrin 01445 Radebeul [email protected]

83

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Initiativgruppe Internierungslager Mittelstraße 4 Ketschendorf e.V. Fichtmüller Eckhard 15517 Fürstenwalde [email protected] Institut für Deutschlandforschung der Universitätsstraße 150 Ruhr-Universität Bochum Flegel Silke 44780 Bochum [email protected]

Die Zeitreisenden GBR Friedrich Martha [email protected] Wolfgang- Ruschestraße 103 UOKG und InterAsso Dr. Fuchs Christian 10365 Berlin [email protected] Lengsfelder Straße 97A Kreisheimatpfleger Funk Rudolf 36469 Hämbach Jenaer Straße 4 Stiftung Ettersberg PD Dr. Ganzenmüller Jörg 99425 Weimar [email protected] Stipendiat der Bundesstiftung Kronenstraße 5 Aufarbeitung Gaubert Christian 10117 Berlin Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Gebauer Ramona 12053 Berlin Karl-Liebknecht-Str. 1 DDR Museum Berlin Geithner Michael 10178 Berlin [email protected] Deutsch-Bulgarische-Elternitiative Coubertin-Straße 77 „Jan Bibijan“ e.V. Georgiew Ulf 48301 Nottuln [email protected] Emil-Fuchs-Straße 3 Stadt Leipzig Dr. Girardet Georg 14105 Leipzig [email protected]

Dr. Glocke Nicole [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Godt Max 37213 Witzenhausen Stralsunder Straße 54-57 Ernst-Reuter-Oberschule Gomis Saraya 13355 Berlin [email protected] Am Anger 15 Stadtverwaltung Jena Gorff Nici 07743 Jena [email protected] Karolinenstraße 9 Hoheneck/UOKG Goßler Anita 12359 Berlin [email protected] Karolinenstraße 9 Hoheneck/UOKG Goßler Günter 12359 Berlin [email protected] Lindenstraße 35 Theater Mittendrin Gottwald Barbara 36037 Fulda [email protected]

84

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Trägerverein Schullandheim Große Allee 24 [email protected]. Bliensbach e.V. Götz Hubert 89407 Dillingen de Multivision e.V. - Verein für Jugend- Friesenweg 4 und Erwachsenenbildung Gregersen Anke 22763 Hamburg [email protected] Internationale Gesellschaft für Borsigallee 9 Menschenrechte Grimm Oskar 60388 Frankfurt [email protected] Rue Cherbuliez 7 www.undinegroeger.photography Groeger Undine 1207 Genève, Schweiz [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Grote Julian 37213 Witzenhausen Frohnauer Straße 74 Carl-Bosch-Schule Grüßing Thomas 13467 Berlin [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Gülzow Emma 14193 Berlin Weidbergstraße 34 BStU-Außenstelle Suhl Gundelwein Julia 98527 Suhl [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Haas Luis 14193 Berlin Karl-Liebknecht-Straße 31/33 BStU Berlin Häckel Nadja 10178 Berlin Nadja.Hä[email protected] Schulstraße 3 Gymnasium Brandis Hähn Georg 04821 Brandis [email protected] Landesinstitut für Schule und Medien Arndtstraße 35 [email protected] Brandenburg Dr. Hamann Christoph 10965 Berlin brandenburg.de

TU Dresden Hanisch Norbert [email protected] Gymnasium Brackweder / Zentrum für Schulpraktische Lehrerausbildung Am Pferdekamp 28 Detmold Dr. Hänke-Portscheller Michaela 33619 Bielefeld [email protected] Kronenstraße 5 m.harten@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Harten Marleen 10117 Berlin aufarbeitung.de Volksbund Deutsche Werner-Hilpert-Straße 2 Kriegsgräberfürsorge e.V. Haubold-Stolle Juliane 34112 Kassel [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Heger Anne 14193 Berlin Frauenkreis der ehemaligen Hoheneckerinnen Helber Konstanze [email protected]

85

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Lassallestrasse 1 Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Zwickau Hendel Anna 08058 Zwickau Boymerstraße 16 schule.gut Hennig Susanne 59368 Werne [email protected] Stipendiat der Bundesstiftung Kronenstraße 5 Aufarbeitung Henze Eyk 10117 Berlin Schliemannstraße 23 Robert-Havemann-Gesellschaft Hernandez-Garcia Rebecca 10437 Berlin [email protected] Ministerium für Schule und Völkinger Straße 49 Weiterbildung NRW Heupel Marlene 40221 Düsseldorf [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Herwig Oliver 37213 Witzenhausen Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Hegelallee 3 [email protected] Folgen der kommunistischen Diktatur Hilliger Silvana 14467 Potsdam e Klosterstraße 1 Gymnasium St. Augustin Grimma Höfer Anja 04668 Grimma [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Hollerbach Marie-Louise 14193 Berlin Gymnasium „Am Breiten Teich“ Am Breiten Teich 4 Borna Nehdo Helen 04552 Borna [email protected] Institut für Deutschlandforschung der Universitätsstraße 150 Ruhr-Universität Bochum Dr. Hoffmann Frank 44780 Bochum [email protected] Rundhofer Pfad 6a Hofmann-Baum Rosemarie 13503 Berlin [email protected] Stipendiat der Bundesstiftung Kronenstraße 5 Aufarbeitung Homann Mark 10117 Berlin Kronenstraße 5 r.hopfenmueller@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Hopfenmüller Rigo 10117 Berlin aufarbeitung.de Unter den Linden 62-68 Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung Hornig Julia 10117 Berlin [email protected] Volksbund Deutsche Bahnhofstraße 4a Kriegsgräberfürsorge e.V., Thüringen Hug Henrik 99084 Erfurt [email protected] Kronenstraße 5 j.huettmann@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Dr. Hüttmann Jens 10117 Berlin aufarbeitung.de Stiftung Zuhören / Bayerischer Rundfunkplatz 1 Rundfunk Iblher Gundula 80335 München [email protected]

86

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Georg-August-Zinn-Straße 1 Hessische Staatskanzlei Dr. Jahn Alexander 65183 Wiesbaden [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Jahreis Julius 14193 Berlin Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Jainz Philipp 14193 Berlin Karl-Liebknecht-Straße BStU Berlin Dr. Janowitz Axel 31/33, 10178 Berlin [email protected] Straße der Nationen 38 Pedigi Jehle May 16515 Oranienburg [email protected] Thüringer Weg 9 Technische Universität Chemnitz Prof. Dr. Jesse Eckhard 09126 Chemnitz [email protected] Internationale Bildungsstätte Scheersberg 1 projekt- Jugendhof Scheersberg Jessen Aaron 24972 Steinbergkirche [email protected] Stadtteilschule Bergedorf / Ladenbeker Weg 13 Kollektives Gedächtnis Johanns Malin 21033 Hamburg

Dr.-Ing. Jork Rainer [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Joussen Rasmus 14193 Berlin Kronenstraße 5 buero@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Dr. Kaminsky Anna 10117 Berlin aufarbeitung.de Naunynstraße 41a Karin Kaper Film Kaper Karin 10999 Berlin [email protected] Schulstraße 12 Mittelschule Frensdorf-Pettstadt Kappauf Alexandra 96175 Pettstadt [email protected]

Kehlbreier Klaus [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Kern Lea 14193 Berlin Weidbergstraße 34 BStU-Außenstelle Suhl Kessel Pia-Bettina 98527 Suhl [email protected] Multivision e.V. - Verein für Jugend- Uellendahler Straße 136 und Erwachsenenbildung Kiesel Marcus 42109 Wuppertal [email protected] Stiftung Lernort-Demokratie - Das Krebsbachstraße 34 DDR Museum Pfortzheim Kipfer Birgit 71116 Gärtringen [email protected] Karl-Liebknecht-Straße BStU Berlin Kirsten Norman 31/33, 10178 Berlin [email protected]

87

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Klages Jonas 37213 Witzenhausen [email protected] Schwägrichenstraße 1 Selbstironieverlag Klammer Jürgen 04107 Leipzig [email protected] Fakultät für Geschichtswissenschaft Ruhr-Universität Bochum Klausmeier Kathrin 44780 Bochum [email protected] Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung Königstraße 21 d.ö.R., Willy-Brandt-Haus Lübeck Kleine Wächter Frauke 23552 Lübeck [email protected] Veith-Lutz-Straße 10 Knoblauch Günter 82061 Neuried [email protected] Landeszentrale für politische Bildung Regierungsstraße 73 Thüringen Koch Wieland 99084 Erfurt [email protected] Volksbund Deutsche Werner-Hilpert-Straße 2 Kriegsgräberfürsorge e.V. Dr. Köhler Nils 34112 Kassel [email protected] Am Breiten Teich 4 Gymnasium „Am Breiten Teich" Kohlmetz Steffi 04552 Borna [email protected] Platz der Deutschen Einheit 1 Point Alpha Stiftung Konrad Birgit 36419 Geisa [email protected] Merbitzer Straßse 9 76. Oberschule Dresden Konrad Jana 01157 Dresden [email protected] Markgraf-Georg-Friedrich- Schießgraben 1-4 Gymnasium Kulmbach Körbel Christina 95326 Kulmbach [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Kortum Nike 14193 Berlin Stadtteilschule Bergedorf / Ladenbeker Weg 13 Kollektives Gedächtnis Kossebaum Samira 21033 Hamburg Stipendiatin der Bundesstiftung Aufarbeitung Kracht Stefanie [email protected] Dittrichring 24 BStU-Außenstelle Halle Dr. Krätzer Marit 04109 Leipzig [email protected] Schillerstraße 71 Zeitzeuge Krause Wolf-Dietrich 59379 Selm [email protected] Weidbergstraße 34 BStU-Außenstelle Suhl Kriebel Gabriele 98527 Suhl [email protected] Mukraner Straße 12 Prora-Zentrum Kröncke Birte 186098 Prora [email protected]

88

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Karolinenplatz 5 Sparkassenverband Bayern Dr. Krüger Ingo 80333 München [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Krull Anna-Lena 37213 Witzenhausen Kronenstraße 5 s.kuder@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Dr. Kuder Sabine 10117 Berlin aufarbeitung.de Kronenstraße 5 Bundesstiftung Aufarbeitung Kutz Vincent 10117 Berlin [email protected]

Labs Thomas [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Lack Jessica 37213 Witzenhausen

Fotografin Ladan Rezaeian [email protected] Finckensteinallee 63 Bundesarchiv Berlin Lichterfelde Lamster Steffen 12205 Berlin [email protected] Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Dr. Landau Julia 99427 Weimar-Buchenwald [email protected]

Journalist Läpple Christhard [email protected] Weigangstraße 8a Bautzen-Komitee e.V. Latotzky Alexander 02625 Bautzen [email protected] Thüringer Archiv für Zeitgeschichte Camsdorfer Ufer 17 „Matthias Domaschk“ Laufke Fabian 07749 Jena [email protected] Klosterstraße 1 Gymnasium St. Augustin Grimma Lautenschläger Herma 04668 Grimma [email protected] Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth Nr. 13 Mödlareuth Lebegern Robert 95183 Töpen/Mödlareuth [email protected] Zollstraße 2 Museum Das Alte Zollhaus Lehmann Klaus 29456 Hitzacker (Elbe) [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Lohmann Benjamin 14193 Berlin Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Lois Paraskewas 37213 Witzenhausen Koordinierendes Zeitzeugenbüro c/o Genslerstraße 66 Gedenkstätte Hohenschönhausen Lotsch Michael 13055 Berlin [email protected] Finckensteinallee 63 Bundesarchiv Lühr Beatrix 12205 Berlin [email protected]

89

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Mäder Marlies 14193 Berlin Kronenstraße 5 u.maehlert@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Dr. Mählert Ulrich 10117 Berlin aufarbeitung.de Mainzer Straße 47 malur@evangelische-schule- Evangelische Schule Neukölln Malur Annette 12053 Berlin neukoelln.de Kronenstraße 5 Bundesstiftung Aufarbeitung Prof. Dr. Maser Peter 10117 Berlin Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und Lützowufer 1 Bundesstiftung Aufarbeitung Meckel Markus 10785 Berlin [email protected] Schönhauser Allee 161 A Kooperative Berlin e.V. Menzel Miriam 10435 Berlin [email protected] Wagenburgstraße 23 Christiane-Herzog-Schule Heilbronn Metzger Sigrid 74081 Heilbronn [email protected] Kronenstraße 5 b.meyer@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Meyer Birte 10117 Berlin aufarbeitung.de Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Michelis Maike 14193 Berlin [email protected] Mukraner Straße 12 Prora-Zentrum Misgajski Susanna 18609 Prora [email protected] Internationale Bildungsstätte Scheersberg 1 projekt- Jugendhof Scheersberg Moldenhauer Elmar 24972 Steinbergkirche [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Mommsen Paul 14193 Berlin Stadtteilschule Bergedorf / Ladenbeker Weg 13 Kollektives Gedächtnis Mooslehner Niklas 21033 Hamburg Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Morawek Lena 37213 Witzenhausen Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Möslein Franziska 12053 Berlin Stipendiat der Bundesstiftung Aufarbeitung Mühle Johannes [email protected] Carolaplatz 1 Sächsisches Kultusministerium Müller Thomas 01097 Dresden [email protected] Piet Heinstraat 2 Leiden University Müller Viola 2310 Leiden, Niederlande [email protected]

90

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail

Syddansk Universitet Dr. Müller-Enbergs Helmut [email protected] Stipendiatin der Bundesstiftung Aufarbeitung Müller-Spreitz Annette [email protected] Weidbergstraße 34 BStU-Außenstelle Suhl Münzel Sascha 98527 Suhl [email protected] Alt-Moabit 101 Bundesministerium des Innern Nagel Jette 10559 Berlin [email protected] Internationales Bildungs- und Bornstraße 66 Begegnungswerk e.V. Nakielski Klaus 44145 Dortmund [email protected] Nobelstraße 7/13 Vogtlandmuseum Plauen Naumann Gerd 08523 Plauen [email protected] Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Neumann Erik 12053 Berlin Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR des Landes Klewitzstr. 4 Sachsen-Anhalt Neumann-Becker Birgit 39112 Magdeburg [email protected] Adalbert-Stifter-Str. 6 Ignaz-Taschner-Gymnasium Dachau Neumayer Angelika 85716 Unterschleißheim [email protected] „Gesichter geben - Opfer der Diktatur [email protected] von 1945 bis 1989 in Ilmenau“ e.V. Nirsberger Ursula e Kreutzigerstraße 13 Trotzkind GmbH Nonne Nico 10247 Berlin [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Noormann Emilia 14193 Berlin Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Nzai Selena 12053 Berlin Prof. Dr. Eppanerstraße 12 Universität Passau Dr. h.c. Oberreuter Heinrich 94036 Passau [email protected] Stipendiat der Bundesstiftung Aufarbeitung Paetzel Felix [email protected] Friedhofsgasse 2 Deutsch-Polnisches Jugendwerk Papenbrock Anke 14473 Potsdam [email protected] Weidbergstraße 34 BStU-Außenstelle Suhl Parchwitz Oliver 98527 Suhl [email protected]

91

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Bernhard-Göring-Straße 152 Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. Paul Saskia 04277 Leipzig [email protected] Bernhard-Göring-Straße 152 a.pausch@archiv- Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. Pausch Andreas 04277 Leipzig buergerbewegung.de Kronenstraße 5 Bundesstiftung Aufarbeitung Perschke Maren 10117 Berlin Landeszentrale für politische Bildung Regierungsstraße 73 Thüringen Dr. Peter Antonio 99084 Erfurt [email protected] Stipendiatin der Bundesstiftung Aufarbeitung Petkovic Mihaela [email protected] Dammstraße 26 Ricarda-Huch-Schule Pfeffer Eckhard 35399 Gießen [email protected] Lassallestrasse 1 Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Zwickau Pflug Tim 08058 Zwickau An der Maas 2 sabine.pichler@hanns-seidel- Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach Pichler Sabine 63768 Hösbach gymnasium.de Internationale Gesellschaft für Borsigallee 9 Menschenrechte Plassmeier Friedhelm 60388 Frankfurt [email protected] Karl-Liebknecht-Straße BStU Berlin Plischke Sascha 31/33, 10178 Berlin [email protected] Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Plöttner Robert 12053 Berlin Verein „Aufarbeitung der Geschichte Erthalstraße 9 der DDR“ e.V. Pohl Tobias 97074 Würzburg [email protected] Dammstraße 26 Ricarda-Huch-Schule Popovic Sebastian 35399 Gießen [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Porschewski Linda 37213 Witzenhausen Technische Universität Hannah-Ahrendt-Institut für Dresden Totalitarismusforschung e.V. Dr. Postert André 01062 Dreden [email protected] Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Pröger Anita 99427 Weimar-Buchenwald [email protected]

Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Puls Tim 14193 Berlin Friedrich Naumann Stiftung für die Schönnewitzer Straße 9a Freiheit Purdel Matthias 06116 Halle (Saale) [email protected]

92

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Karl-Liebknecht-Straße BStU Berlin Püschl Nicol 31/33, 10178 Berlin [email protected] Ministerpräsident des Freistaats Regierungsstraße 73 Thüringen Ramelow Bodo 99084 Erfurt Landeszentrale für politische Bildung Jägerweg 2 Mecklenburg-Vorpommern Ramid Nina 19053 Schwerin [email protected]

Zeitzeuge Rehbein Günter Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Rehmann Neele-Lea 37213 Witzenhausen Bildungswerk der Humanistischen Kronprinzenstraße 15 norbert.reichling@hu- Union NRW Dr. Reichling Norbert 45128 Essen bildungswerk.de Stadtteilschule Bergedorf / Ladenbeker Weg 13 Kollektives Gedächtnis Reichwald Siobhan 21033 Hamburg Stadtteilschule Bergedorf / Ladenbeker Weg 13 Kollektives Gedächtnis Reinhard Verena 21033 Hamburg Stipendiat der Bundesstiftung Aufarbeitung Reininghaus Moritz [email protected] Stadtteilschule Bergedorf / Ladenbeker Weg 13 Kollektives Gedächtnis Reimers Patricia 21033 Hamburg Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Renkl Marlene 14193 Berlin Finckensteinallee 63 Bundesarchiv Risse Kerstin 12205 Berlin [email protected] Lassallestrasse 1 Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Zwickau Riß Laura 08058 Zwickau Prenzlauer Allee 227/228 Museum Pankow Roder Bernt 10405 Berlin [email protected] Schlossplatz 4 Point Alpha Stiftung Rösner Sebastian 36419 Geisa [email protected] Karl-Liebknecht-Straße 1 DDR Museum Rückel Robert 10178 Berlin Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Sandrock Volker 37213 Witzenhausen Veteranenstraße 14 Ausstellungsagentur exhibeo Dr. Schäbitz Michael 10119 Berlin [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Schäfer Lisa 37213 Witzenhausen

93

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Dittrichring 24 BStU-Außenstelle Leipzig Scheffler Franziska 04109 Leipzig [email protected] Karl-Liebknecht-Straße BStU Berlin Schiller Andreas 31/33, 10178 Berlin [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Schimann Alexander 37213 Witzenhausen

Zeitzeugin Schlegel Elke [email protected] Landeszentrale für politische Bildung Regierungsstraße 73 franz- Thüringen Schlichting Franz-Josef 99084 Erfurt [email protected] Universität Wien, Institut für Sensengasse 3a Bildungswissenschaft Prof. Dr. Schluß Henning 1090 Wien [email protected] Hagenschießstr. 9 [email protected] DDR Museum Pforzheim Schmidtmann Florentine 75175 Pforzheim um Gemeindejugendwerk Berlin- Möllendorffstraße 53 Brandenburg Schmöcker Daniel 10367 Berlin [email protected]

Zeitzeuge Schneider Brigitte [email protected]

Zeitzeuge Schneider Herbert [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Schneider Julia 14193 Berlin Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Schnitzer Pascal 37213 Witzenhausen Friedrich-Engels-Str.9 Zeitstrahl Lektorat Redaktion Dr. Scholz Birgit 13156 Berlin [email protected] Steinstraße 3 Museum Eberswalde Schönfelder Ramona 16225 Eberswalde [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Schrader Kai 37213 Witzenhausen Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Schuh Benedikt 12053 Berlin Brunnenstraße 105 Berliner Unterwelten e.V. Schulze Hans-Michael 13355 Berlin [email protected]

Zeitzeuge Schulz-Ladegast Klaus [email protected] Jenaer Straße 4 Stiftung Ettersberg Schunke Kathrin 99425 Weimar [email protected]

94

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Löbtauer Straße 17 Fanprojekt Dresden e.V. Schurig Kai 01067 Dresden [email protected] Kochstraße 132 Glücklicher Montag Schwarwel 04277 Leipzig [email protected]

Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Schwarz Marcel 12053 Berlin Karl-Liebknecht-Straße BStU Berlin Schwarz Nina 31/33, 10178 Berlin [email protected] Unter den Linden 2 Deutsches Historisches Museum Dr. Scriba Arnulf 10117 Berlin [email protected] Lassallestrasse 1 Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Zwickau Seichter Dorit 08058 Zwickau [email protected] Tieckstraße 1ß Gymasium Dresden, VGD Sachsen Semechin Kathrin 01099 Dresden [email protected] Schulstraße 12 Mittelschule Frensdorf-Pettstadt Seniuk Rainer 96175 Pettstadt [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Siebold Christoph 37213 Witzenhausen Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Smeddinck Carl 14193 Berlin Landeszentrale für politische Bildung Jägerweg 2 Mecklenburg-Vorpommern Socke Carsten 19053 Schwerin [email protected] Friedrich Naumann Stiftung für die Schönnewitzer Straße 9a peter- Freiheit Dr. Söltenfuß Gerhard 06116 Halle (Saale) [email protected] Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt Liebigstraße 5 e.V. Sowada Torsten 39104 Magdeburg [email protected] Stadtverband Kultur Bergisch Peter-Walterscheidt-Straße 2 Gladbach Dr. Speer Lothar 51469 Bergisch Gladbach [email protected]

Zeitzeugin Sperling Edda [email protected] Lassallestrasse 1 Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Zwickau Stang Juliane 08058 Zwickau Platz der Republik 1 Deutscher Bundestag Stauche Carola 11011 Berlin [email protected] Koordinierendes Zeitzeugenbüro c/o Genslerstraße 66 Gedenkstätte Hohenschönhausen Steckel Jessica 13055 Berlin [email protected]

95

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Schönhauser Allee 161 A Kooperative Berlin e.V. Stegemann Patrick 10435 Berlin [email protected] Dittrichring 24 BStU-Außenstelle Leipzig Steinbach Gabriele 04109 Leipzig [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Steinfeld Lothar 37213 Witzenhausen Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelder Allee 66-80 steinhausen@stiftung-berliner- Marienfelde Steinhausen Kathrin 12277 Berlin mauer.de Evangelisches Gymnasium zum Anna- Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Strauch Magdalena 14193 Berlin Kronenstraße 5 Bundesstiftung Aufarbeitung Strauch Katharina 10117 Berlin Kochstraße 132 Glücklicher Montag Strauß Sandra 04277 Leipzig [email protected] Münzplatz 5 Stadtverwaltung Saalfeld Streitberger Claudia 07318 Saalfeld [email protected] Stipendiat der Bundesstiftung Aufarbeitung Stude Sebastian [email protected] Am Honigberg 19 Freies Theater Fulda Stukenberg Jessica 36041 Fulda [email protected] Prenzlauer Allee 227/228 Museum Pankow Tacke Bettina 10405 Berlin [email protected] Stipendiatin der Bundesstiftung Aufarbeitung Tammer Teresa [email protected] Gegen Vergessen - Für Demokratie Kantorstraße 4 e.V. Tautz Lothar 06577 Heldrungen [email protected] Stadtteilschule Bergedorf / Ladenbeker Weg 13 Kollektives Gedächtnis Teske Mailo 21033 Hamburg Karl-Liebknecht-Str. 1 DDR Museum Berlin Thiele Martin 10178 Berlin [email protected] Ohjaadantie 18 B II Universität Helsinki Toivanen Jussi Fin-00400 Helsinki, Finnland [email protected] Heinrich-Heine-Straße 1 kontakt@geschichtswerkstatt- Geschichtswerkstatt Jena e. V. Tordinic Matthias 07749 Jena jena.de Robert-Koch-Straße 25 Rosa-Luxemburg-Stiftung Traut Joachim 98527 Suhl [email protected]

Triebe Mirjam [email protected]

96

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail

Zeitzeuge Triebe Wolfgang Adolf-Damaschke-Str. 10 jan.truetzschler@wochenschau- Wochenschau Verlag Trützschler Jan 65824 Schwalbach/Ts. verlag.de Voßstraße 22 heike.tuchscheerer@deutsche- Deutsche Gesellschaft e.V. Dr. Tuchscheerer Heike 10117 Berlin gesellschaft-ev.de Mainzer Straße 47 Evangelische Schule Neukölln Tumak Avak 12053 Berlin Platz der Wiedervereinigung 1 Grenzmuseum Schifflersgrund Urban Bernd 37318 Asbach/Sickenberg [email protected] Kronenstraße 5 c.villinger@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Villinger Clemens 10117 Berlin aufarbeitung.de Unter den Linden 2 Deutsches Historisches Museum Vogel Brigitte 10117 Berlin [email protected]

Zeitzeuge Vogt Falko [email protected] Andreasstraße 37a Stiftung Ettersberg Dr. Voit Jochen 99425 Weimar [email protected] An der Maas 2 Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach Volk Heiko 63768 Hösbach [email protected] von Arnim- Kronenstraße 5 a.arnim@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Rosenthal Anna 10117 Berlin aufarbeitung.de Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster von Bernuth Fabian 14193 Berlin

Universität Osnabrück von Dahlern Heike [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Vonderau Lilian 14193 Berlin

von Hardenberg Anne [email protected] Kunze-von Hardenberg Hans-Jörgen [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster von Nieding Annemarie 14193 Berlin Markt 7 Stadtverwarltung Rudolstadt Wagner Frank Michael 07407 Rudolstadt [email protected]

97

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Walter Niklas 37213 Witzenhausen Heinrich-Heine-Straße 1 kontakt@geschichtswerkstatt- Geschichtswerkstatt Jena e. V. Walter Stefan 07749 Jena jena.de Stipendiatin der Bundesstiftung Aufarbeitung Wanner Anne [email protected] Kronenstraße 5 m.wellmann@bundesstiftung- Bundesstiftung Aufarbeitung Wellmann Michael 10117 Berlin aufarbeitung.de Salierstraße 6 Welsch Wolfgang 74889 Sinsheim [email protected] Lassallestrasse 1 Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Zwickau Wetzel Laura 08058 Zwickau Stipendiat der Bundesstiftung Aufarbeitung Wickert Tilman [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Wicklein Livia 14193 Berlin Obere Dorfstraße 4 Gemeinschaftsschule Grabfeld Dr. Wieland Reiner 98631 Grabfeld [email protected]

Wienecke Mathias [email protected] Sanderstraße 22 PhotoWerkBerlin Wiesneth Norbert 12047 Berlin [email protected] Geschwister-Scholl-Straße 10 Johannisberg-Schule Witzenhausen Wilhelm Lea 37213 Witzenhausen

Willmann Jürgen Haußmannstraße 146 A DDR-Museum Pforzheim Wilms Eberhard 70188 Stuttgart [email protected] Evangelisches Gymnasium zum Salzbrunner Straße 41 Grauen Kloster Wimmer Simon 14193 Berlin Stadtteilschule Bergedorf / Ladenbeker Weg 13 Kollektives Gedächtnis Windmüller Peter 21033 Hamburg

Dr. Winters Peter Jochen [email protected]

Zeitzeuge Wittenburg Siegfried [email protected] Karl-Liebknecht-Straße BStU Berlin Wolf Stephan 31/33, 10178 Berlin [email protected]

98

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Stand: 20.1.2015) GESCHICHTS MESSE 2015

Institution Titel Name Vorname Adresse E-Mail Schnepfenstraße 13 Marienhausschule Meppen Dr. Wolski-Prenger Friedhelm 48488 Emsbüren [email protected] Kronenstraße 5 Bundesstiftung Aufarbeitung Wulkow Philip 10117 Berlin [email protected] Jenaer Straße 4 Stiftung Ettersberg Dr. Wurschi Peter 99425 Weimar [email protected] Friedhofsgasse 2 Deutsch-Polnisches Jugendwerk Zatylna Magdalena 14473 Potsdam [email protected]

Zeitzeuge Zietz Gisela [email protected]

Zeitzeuge Zietz Rudolf [email protected]

99

GESCHICHTS MESSE 2015

Notizen GESCHICHTS MESSE 2015

Notizen GESCHICHTS MESSE 2015

Notizen GESCHICHTS MESSE 2015

Notizen GESCHICHTS MESSE 2015

Notizen Geschäftsstelle Kontakt Erinnerung Leitung der Geschäftsstelle Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Dr. Anna Kaminsky Kronenstraße 5 als [email protected] 10117 Berlin Tel.: +49 (0)30 31 98 95 0 Ihre Ansprechpartner in den Arbeitsbereichen sind: Fax: +49 (0)30 31 98 95 210 Auftrag Ausstellungen, Filme und Multimedia Email: [email protected] Dr. Sabine Roß Homepage: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de [email protected] Die Bundesstiftung Gesellschaftliche Aufarbeitung, Publikationen und zur Aufarbeitung der SED-Diktatur außerschulische Bildungsarbeit Dr. Robert Grünbaum (stellv. Geschäftsführer) [email protected] Schulische Bildungsarbeit Dr. Jens Hüttmann [email protected] deutsch Wissenschaft und Internationale Zusammenarbeit Dr. Ulrich Mählert [email protected] Gedenkstättenarbeit Markus Pieper [email protected] Opfer und Gedenken Ruth Gleinig [email protected] Archiv, Bibliothek und Dokumentation Dr. Matthias Buchholz [email protected] Justiziariat Tobias Dollase [email protected] Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tilman Günther [email protected] Die Bundesstiftung Aufarbeitung im Internet: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de

Stand: Juli 2013 Bildnachweis: Titel: Foto: Bundesregierung/Klaus Lehnartz; innen links: (1) Foto: Pralle www.bundesstiftung-aufarbeitung.de Sonne; (2) Foto: Archiv Bundesstiftung Aufarbeitung; (3) Foto: Archiv Bundesstiftung Aufarbeitung, Fotobestand Klaus Mehner, Bild 89_1007_POL_JT40_24; innen rechts: (1) Foto: Archiv Bundesstiftung Aufarbeitung; (2) Bundesregierung, 7053_1_48556(2), Bundesunmittelbare Stiftung Foto: Marion Wenzel; (3) Landesarchiv Berlin; (4) Foto: Bundesregierung, des öffentlichen Rechts 45949_1_48556(2)/Klaus Lehnartz; Gestaltung: Pralle Sonne Erinnerung Arbeitsfelder Gremien und als Auftrag Geschäftsführung Anstoßen und fördern, infor- Vorhaben der Verbände der Op- mieren und vernetzen sind die fer der SED-Diktatur unterstützt. An der Spitze der Stiftung steht Leitmotive der Stiftungsarbeit. In ihren Stipendienprogrammen der auf fünf Jahre gewählte Die Bundesstiftung zur Aufar- Die Bundesstiftung Aufarbeitung hat die Bundesstiftung Aufarbei- Stiftungsrat. Ihm gehören Ver- Ehemalige innerdeutsche Grenze, heute beitung der SED-Diktatur hat ist Partnerin von Gedenkstätten, tung seit 2001 rund 100 junge Grenzlandmuseum Eichsfeld treter des Bundes­tages, der den gesetzlichen Auftrag, die Museen, Geschichtsvereinen, Wissenschaftlerinnen und Bundes­regierung und des Lan- umfassende Aufarbeitung der unabhängigen Archiven, der Wissenschaftler gefördert. des Berlin sowie in Fragen der Ursachen, Geschichte und Fol- Verbände der Opfer der SED- Aufarbeitung besonders enga- gen der Diktatur in SBZ und DDR Diktatur, der Länder und Kom- Die Bundesstiftung verfügt über gierte Personen an. Ratsvor- Fürbitte und Mahnwache in der zu befördern, den Prozess der munen, der Wissenschaft und eine Spezialbibliothek undein sitzender ist Markus Meckel, Gethsemanekirche in Berlin- Deutschen Einheit zu begleiten der politischen Bildung sowie Archiv mit Dokumenta­tions­stel­ sein Stellvertreter ist Hartmut Prenzlauer Berg 1989 und an der Aufarbeitung von der schulischen und außerschuli- le, die Bücher, Dokumente und Koschyk, MdB. Im Auftrag des Diktaturen im internationalen schen Bildungsarbeit, deren Pro- andere Materialien vornehmlich Rates führt der ehrenamtliche Maßstab mitzuwirken. Gemein- jekte sie inhaltlich und – soweit zu den Schwerpunkten Opposi- Vorstand unter dem Vorsitz sam mit anderen Institutionen möglich – finanziell unterstützt. tion und Widerstand in SBZ und von Rainer Eppelmann die Ge- und zahlreichen Partnern im In- Darüber hinaus erarbeitet die DDR sowie politische Verfolgung Demonstration vor der Leipziger Stasi- schäfte der Bundesstiftung. und Ausland unterstützt sie die Bundesstiftung vielfältige Infor- und Repression zugänglich ma- zentrale 1989 Die Leitung der Geschäftsstelle Auseinandersetzung mit den mationsangebote und Publika- chen. Der Öffentlichkeit steht obliegt Dr. Anna Kaminsky. kommunistischen Diktaturen in tionen und bietet ein Forum für ein gut ausgestatteter Lesesaal Unterstützt wird die Stiftung der SBZ/DDR und in Ostmittel- Kooperation und Vernetzung. zur Verfügung. Darüber hinaus durch renommiert besetzte europa, um das öffentliche Mit Podiumsdiskussionen, übernimmt der Archivbereich Fachbeiräte. Die Stiftung un- Bewusst­sein über die kommu- Workshops und Tagungen, Zeit- der Bundesstiftung Aufarbeitung tersteht der Rechtsaufsicht nistische Gewaltherrschaft zu zeugengesprächen, Kolloquien umfängliche Beratungsaufgaben, des Beauftragten der Bun- befördern. Die Friedlichen und Weiterbildungen fördert sie insbesondere für die Archive des­regierung für Kultur und Arrestzelle im ehemaligen Gefängnis des MfS, heute Gedenkstätte Bautzen Revolutionen des Jahres 1989 Debatten und gibt Denk­anstöße, der DDR-Opposition. Medien. sollen als herausragende Ereig- die die Aufarbeitungsprozesse nisse in der deutschen und euro- durch Wissenstransfer, Kom- Die Pressestelle stellt für Jour- Sowjetischer Panzer in der Leipziger Finanzierung päischen Demokratiegeschichte munikation und Beratung vor- nalistinnen und Journalisten Straße, Berlin am 17. Juni 1953 verankert und gewürdigt werden, anbringen. vielfältige Informationen bereit, Die Bundesstiftung zur Aufar- um so dazu beizutragen, die Fol- etwa in ihrem zweimonatlich beitung der SED-Diktatur ver- gen der Teilung Deutschlands Seit 1998 wurden durch die erscheinenden „Historischen fügt über ein Stiftungs­kapital und Europas zu überwinden. Bundesstiftung rund 3.000 Pro- Kalenderdienst“. von rund 77 Millionen €, das Die Bundesstiftung Aufarbeitung jekte der historisch-politischen überwiegend aus ehemaligem wurde 1998 vom Deutschen Bildungsarbeit, Archiv- und Do- SED-Vermögen stammt. Der Bundestag gegründet. kumentationsprojekte, Ausstel- Haushalt der Bundesstiftung lungen, Dokumentarfilme so- wird aus Kapitalerträgen so- wie Publikationen und wie einem jährlichen Zuschuss „Mauerspechte“ beim symbolischen aus dem Haushalt des Beauf- Abriss der Berliner Mauer im November tragten der Bundesregierung 1989 für Kultur und Medien finan- Propagandaveranstaltung der SED ziert. am 7. Oktober 1989

71 den geeigneten Rahmen für Filmvorführungen, Zeitzeugengespräche, Buchvorstellungen undandere Veranstaltungen zum Thema. Kirchen –zur Auseinandersetzung mitder Geschichte von Diktatur undDemokratie imEuropa des20. einzuladen. Zugleich Jahrhunderts bildetdie Ausstellung Die Ausstellung ist das ideale Medium, um an öffentlichen Orten – etwa in den Foyers von Rathäusern, in Volkshochschulen, Stadtbibliotheken, Schulen oder zurückblicken. der Ausstellung 18 mittels Videopodcasts QR-Codes abrufbar, in denen Zeitzeugen auf die ereignisreiche Entwicklung im Jahr 1990 die am 3. Oktober 1990 die Wiedervereinigung ermöglichten. Dank einer Kooperation mit dem Projekt Gedächtnis der Nation sind in Politik Die setzte. Schau widmet sich dabei gleichermaßen der innerdeutschen Entwicklung wie den diplomatischen Verhandlungen, die Friedliche Revolution in der DDR die deutsche Teilung 1989 unverhofftauf dieTagesordnung der deutschenund internationalen wie beschreiben, Faksimiles Fotos und 150 Texte über sowie Deren heraus. Ausstellung eine Amt Auswärtige das und SED-Diktatur 2015 sich jährt die Wiedervereinigung Deutschlands zum 25. Mal. Aus diesem Anlass geben die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der DER WEGZURDEUTSCHENEINHEIT BUNDESSTIFTUNG ZURAUFARBEITUNGDERSED-DIKTATUR UND DESAUSWÄRTIGENAMTS EINE AUSSTELLUNGDER

Bundesregierung / Klaus Lehnartz Zum Inhalt der Ausstellung Sommer 1989. Zehntausende fordern in der DDR ihre Ausreise oder suchen über Ungarn sowie die Botschaften der Bundesrepublik in den Ostblockstaaten einen Weg in den Westen. Zugleich formiert sich in der DDR die Opposition. Im Herbst 1989 schreiben die Ostdeutschen Weltgeschichte, als sie mit ihrer Friedlichen Revolution die hochgerüstete kommunistische Diktatur binnen weniger Wochen überwinden. Der Mauerfall rückt die Wiedervereinigung auf die Tagesordnung der deutschen und internationalen Politik. Im März 1990 geben die ersten freien Volkskammerwahlen einer Großen Koalition das Mandat, mit der Bundesrepublik die rasche Wiedervereinigung auszuhandeln. Doch in Fragen, die Deutschland als Ganzes betreffen, haben die vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs seit 1945 das letzte Wort. Es ist die Stunde der Diplomatie. Im Rahmen der „Zwei-plus-Vier-Gespräche“ gelingt es, die Zustimmung der Sowjetunion, Frankreichs und Großbritanniens zur Wiedervereinigung zu erhalten, die von den USA seit dem Mauerfall unterstützt wurde. In der Nacht zum 3. Oktober 1990 enden vier Jahrzehnte deutsche Teilung. Die Revolutionen gegen die kommunistischen Diktaturen im Jahre 1989 waren die Voraussetzung nicht nur für die deutsche Vereinigung, sondern auch für die fortschreitende europäische Integration, die 2004 mit dem Beitritt von acht ostmitteleuro- päischen Staaten einen Höhepunkt erlebt..

Startplakat / Titel 11 Die Stunde der Diplomatie: Die Zwei-plus-Vier-Verhandlungen 02 2. Oktober 1990: Der letzte Tag der DDR 12 Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion 03 2. Oktober 1989: Unruhe hinter dem Eisernen Vorhang 13 Gesamtdeutsche Solidarität 04 Zweigeteilt: Deutschland nach dem II. Weltkrieg 14 Die neue Freiheit: visafrei bis Hawaii 05 Friedliche Revolution gegen die SED-Diktatur 15 Neuanfang: Deutschland und Polen 06 Die deutsche Einheit rückt auf die Tagesordnung 16 Zwei-plus-Vier-Vertrag 07 Internationale Reaktionen 17 Ein Staat besiegelt sein Ende 08 Einheit und europäische Integration 18 Gemeinsame Herausforderungen 09 Die Selbstdemokratisierung der DDR 19 Deutschland in Europa 10 DDR-Volkskammerwahlen: Plebiszit für die Einheit 20 Deutsche Einheit – eine Zwischenbilanz

Bestellinformationen Die Ausstellung umfasst 20 DIN-A1-Plakate und kann bis zum 30. November 2014 zum Subskriptionspreis von 25,00 € bestellt werden. Ab 1. Dezember 2014 beträgt die Schutzgebühr 35,00 €. Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt. und zuzüglich 5,00 € für den Versand innerhalb Deutschlands, 15,00 € für Sendungen ins EU-Ausland sowie 40,00 € für Adressaten außerhalb der EU. Die Plakate werden gerollt geliefert und müssen vor Ort auf eigene Kosten gerahmt oder auf Ausstellungsplatten aufgezogen werden. Geliefert wird ab Mitte Februar 2015. Die Rechnungsstellung erfolgt bei Lieferung und kann nicht vorgezogen werden.

Bestellungen von bis zu zehn Exemplaren erfolgen ausschließlich über nachfolgende Webseite: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wegzureinheit (bitte dort das Onlineformular auf der Seite Bestellinformationen verwenden)

Unter www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wegzureinheit finden sich ab Februar 2015 Begleitmaterialien zur Ausstellung, insbesondere auch für Ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Rückfragen zu den Ausstellungsinhalten sowie zu Sonderkonditionen bei der Abnahme von elf oder mehr Ausstellungs- exemplaren richten Sie bitte – ausschließlich per E-Mail – an den Kurator der Ausstellung Dr. Ulrich Mählert [email protected] Die Herausgeber Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur trägt mit ihrer Projektförderung sowie vielfältigen eigenen Angeboten zur umfassenden Auseinan- dersetzung mit den Ursachen, der Geschichte und den Folgen der kommunistischen Diktaturen in Deutschland und Europa bei. www.bundesstiftung-aufarbeitung.de Das Auswärtige Amt [abgekürzt AA] ist zuständig für die deutsche Außen- sowie Europapolitik. Es vertritt die Interessen Deutschlands in der Welt, fördert den internationalen Austausch und bietet Deutschen im Ausland Schutz und Hilfe. www.auswaertiges-amt.de Autor und Gestalter Autor der Ausstellung ist Dr. Ulrich Mählert, 1968 geboren, Studium der politischen Wissenschaft, Anglistik und Germanistik an der Universität Mannheim, 1994 Promotion. 1994 bis 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Arbeitsbereich DDR-Geschichte. Seit 1999 Leiter des Arbeitsbereichs Wissen- schaft und internationale Zusammenarbeit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte der DDR (u. a. Kleine Geschichte der DDR. 7. Auflage, München 2010). Ulrich Mählert ist leitender Herausgeber des Jahrbuchs für Historische Kommunismusforschung.

Die Gestaltung übernahm Dr. Thomas Klemm, 1975 in Dresden geboren, Studium der Geschichte und Kunstpädagogik in Dresden, Leipzig und Padua. 2012 Promotion mit der Arbeit „Keinen Tag ohne Linie? Die kunst- und gestaltungstheoretische Forschung in der DDR zwischen Professionalisierung und Politi- sierung (1960er bis 1980er Jahre)“. Klemm ist Gründungsmitglied des Leipziger Kreises – Forum für Wissenschaft und Kunst, in dem er das Referat Bildende Kunst / Kunsttheorie leitet, sowie freier Grafikdesigner und Ausstellungsmacher in Leipzig. www.thomasklemm.com

DER WEG ZUR DEUTSCHEN EINHEIT DER WEG ZUR DEUTSCHEN EINHEIT DER WEG ZUR DEUTSCHEN EINHEIT

Die Berliner Mauer im Jahre 1981. Im Vordergrund „Fest der Einheit“ in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1990 vor dem Berliner Reichstag. ist die St.-Thomas-Kirche in Kreuzberg zu sehen. Foto: picture alliance / akg-images / Pansegrau Am 1. Oktober wird am DDR-Ministerratsgebäude, Foto: BStA, Harald Schmitt, Schmitt Bild 3–7 dem Berliner Stadthaus, das DDR-Emblem entfernt. Foto (koloriert): picture alliance / dpa-Zentralbild / Robert Grahn

DER WEG ZUR DEUTSCHEN EINHEIT

2. OKTOBER 1990: 2. OKTOBER 1989: GEMEINSAME HERAUSFORDERUNGEN DER LETZTE TAG DER DDR UNRUHE HINTER DEM EISERNEN VORHANG

Verabschiedung der drei alliierten ienstag, 2. Oktober 1990. Es ist Tag Stadtkommandanten von Berlin im ontag, 2. Oktober 1989. Die Vor­ Oktober 1990, 00:00 Uhr: Zur Na ­ Rathaus Schöneberg. (v. l. n. r. Walter 14 970 der DDR. Ein Staat wird abge­ Momper, Regierender Bürgermeister bereitungen zum 40. Jahrestag der tionalhymne wird über dem Ber­ wickelt. Zum letzten Mal kommen die von Berlin, US-Generalmajor Raymond DDR­Gründung am 7. Oktober lau ­ liner Reichstag die Fahne des wie­ D Haddock, der britische Generalmajor M 3. Volkskammerabgeordneten zusammen, um Robert Corbett, der französischeDivi - fen auf Hochtouren. Doch im Land gärt es dervereinigten Deutschlands gehisst. Mehr als sionsgeneral François Cann und Jürgen das DDR­Parlament im Rahmen einer Fest­ Wohlrabe, Präsident des Berliner Ab- seit Monaten. Die Zahl der Ausreiseanträge eine Million Menschen feiern gemeinsam die geordnetenhauses). ver anstaltung aufzulösen. In Bonn und Ost­ Foto: Bundesregierung / N. N. ist massiv gestiegen. Zehntausende DDR­Bür­ deutsche Einheit, die mit einem riesigen Feuer­ Berlin beenden die Ständigen Vertreter der ger nutzen den Sommer urlaub zur Flucht in werk begrüßt wird.

DDR und der Bundesrepublik ihre Tätig keit. den Westen. Am 11. Sep tember öffnet Ungarn Anlässlich des 40. Jahrestages der DDR ernennt und befördert Staats- „Ich bin zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, Doch auf die Euphorie folgt Ernüchterung. In der Nacht zum 27. August 1992 schirmt die Polizei das inzwi- Frustrierte Werftarbeiter in Danzig, März 1997. Die Ministerpräsident Lothar de Maizière beim Festakt der DDR- und Parteichef Erich Honecker Generale der NVA. Die SED kon- dass heute Ihre Ausreise …“ Der Rest des Satzes von schen geräumte und teilweise abgebrannte Asylbewerberheim in frühere Leninwerft, die Keimzelle der unabhängigen Der Ost­Berliner Minister für Abrüstung und Regie rung am Abend des 2. Oktober 1990 im Ost-Berliner Schau- seine Grenze zu Öster reich für DDR­Bürger. trolliert im Herbst 1989 unangefochten alle bewaffneten Organe Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher geht im Trotz westdeutschem Sozialsystem, „Aufbau Rostock-Lichtenhagen ab. Seit Tagen randalieren dort unter dem G ewerkschaft Solidarnosc, steht vor dem Bankrott. Die Verteidigung Rainer Eppelmann entlässt mit spielhaus. Tausende suchen in bundesdeutschen Bot­ der DDR. Jubel tausender DDR-Bürger unter, die zum Teil seit Ost“ und alljährlicher Milliardenhilfe setzt sich Beifall der Anwohner bis zu 1200 meist jugendliche rechtsradikale ostmitteleuropäischen Transformationsstaaten sind in Foto: Bundesregierung / Klaus Lehnartz Foto: BArch, Bild 183-1989-1002-019 / Rainer Mittelstädt Wochen in der bundesdeutschen Botschaft in Prag auf Das Arbeitsamt in Gera 1996. Zwei Jahre später ist die Gewalttäter. Hoyerswerda, Rostock, Mölln, Solingen – Anfang der den 1990-er Jahren mit Massenarbeitslosigkeit konfron- dem letzten Tagesbefehl alle NVA­Ang ehöri gen schaften in Prag und Warschau Zuflucht. die Ausreise warten. der seit 1989 beschleunigte Niedergang der Arbeitslosenquote in Ostdeutschland auf rund 18 Pro- 90er-Jahre kam es in Ost- und Westdeutschland zu brutalen auslän- tiert. Foto: picture alliance / ap / N. N. zent gestiegen. derfeindlichen Übergriffen. Foto: picture-alliance / dpa mit Ablauf des Tages aus ihren Verpflichtungen. Am 1. Oktober erreichen die ersten Flücht­ ostdeutschen Wirtschaft fort. Massenarbeits­ Foto: picture alliance / adn-Zentralbild / Jan-Peter Kasper Foto: picture alliance / dpa-Zentralbild / Jens Kalaene Um 21:00 Uhr beginnt im Berliner Schau­ linge aus Prag mit Sonderzügen die Bun des ­ losigkeit und soziale Verunsicherung prägen spielhaus der offizielle Festakt. Derweil ver­ republik. Ost­Berlin hat die Ausreise geneh­ die 1990­er Jahre in den neuen Bundesländern. sammeln sich vor dem Reichstag und um das migt, damit die Bilder der überfüllten Botschaft Vor noch größeren Herausforderungen ste­ Brandenburger Tor Hunderttausende in ausge­ die Staatsfeierlichkeiten nicht überschatten. In hen die Ostmitteleuropäer. Ihr Neuanfang er­

lassener Stimmung. In Leipzig kommt Sarah K. „Neues Deutschland“ heißt es zynisch: „Man folgt aus eigener Kraft. Sie eint das Ziel, der Junge Tschechen feiern am 30. April 2004 in der Prager zur Welt. Sie ist das letzte in der DDR gebore­ sollte ihnen … keine Träne nachweinen.“ Kurz NATO und der Europäischen Union beizutre­ Innenstadt die bevorstehende EU-Erweiterung. Ab 1. Mai ne Baby. Zwei Minuten später wird die DDR zuvor hatte die Parteiführung dort verlau­ ten, um die wiedererlangte Souveränität zu si­ umfasst die Staatenunion 25 Vergangenheit sein. In einer Fernsehansprache ten lassen: „In den Kämpfen unserer Zeit ste­ chern. Die damit verbundenen Beitrittskrite­ Mitglieder. Auf einen Schlag Franz Bertele, Leiter der Ständigen Vertretung der kommen 74 Millionen Men- hatte DDR­Ministerpräsident Lothar de Mai­ Bundesrepublik bei der DDR, schraubt eigenhändig hen DDR und VR China Seite an Seite.“ Viele Ein einzelner Demonstrant stellt sich am 5. Juni 1989 rien werden zum Reformmotor. In Warschau, schen in zehn Staaten Mittel- das Schild an seinem Dienstgebäude ab. Mit der Ver- Am 1. Oktober 1989 treffen in Hof an der innerdeutschen Grenze vor eine Panzerkolonne. Am Vortag hatte die chine- Der zynische Kommentar zu den DDR-Flücht lingen und Osteuropas hinzu. zière am Abend gemahnt: „Die deutsche Ein­ einigung beendet die Mission ihre Arbeit. verstehen das als Drohung. Anfang Juni hatte die ersten Sonderzüge mit Prager Botschaftsflüchtlingen ein. Die sische Partei- und Staatsführung damit begonnen, die am 2. Oktober 1989 in der SED-Zeitung Neues Breslau, Prag, Budapest und andernorts weicht Foto: picture alliance / dpa / CTK Foto: BArch, Bild 183-1990-1002-018 / N. N. westdeutsche TV-Berichterstattung über die erfolgreiche Ausreise Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens Deutschland vergrößert die Wut der Menschen in Im April 2009 werden Kroatien und Albanien in die NATO aufgenommen, Aufnah- heit ist mit dem Beitritt nicht abgeschlossen. die chinesische Führung den Massenprotest wirkt in die DDR zurück. gewaltsam niederzuschlagen der DDR. das graue Einerlei des Staatssozialismus bald me aus Tirana. Foto: picture alliance / dpa / Frank Leonhardt Foto: picture alliance / ap / N. N. Abbildung: Neues Deutschland xxxxx Foto: picture-alliance/ dpa / epa / Amando Babani Sie ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe Der letzte Tag der DDR und der Nationalen Volksarmee (NVA). Die SED-Nachfolgepartei PDS tut sich schwer mit der auf dem Platz des Himmlischen Friedens ge­ dem pulsierenden Flair von Städten im Auf­ Uniformierte bei der Wachablösung am Mahnmal für die Opfer Wiedervereinigung: DDR-Flaggen zieren am 2. Okto- aller Deutschen. Sie ist nicht nur eine materi­ des Faschismus und Militarismus an der Neuen Wache in Ost-Ber- ber das Karl-Liebknecht-Haus, den Sitz des PDS-Par- waltsam beendet. Doch immer weniger Ost­ bruch, in denen vor allem junge Leute die neu­ 2 + 4 = 1 lin. Die Soldaten gehörten zum Wachregiment Friedrich Engels teivorstands. elle Frage, sondern eine Frage des praktizier­ der NVA. Foto: BArch, Bild 183-1990-1002-002 / Peter Grimm deutsche lassen sich noch einschüchtern. Am en Freiheiten genießen. ten Gemeinsinns. Die Einheit will nicht nur Foto: picture alliance / dpa-Zentralbild / Paul Glaser Abend gehen in Leipzig 20 000 Menschen auf Währenddessen tobt nach dem Zerfall Jugo­ bezahlt, sondern auch mit den Herzen gewollt die Straße. Erstmals ist der Ruf „Wir sind das slawiens auf dem Balkan von 1991 bis 1995 ein

sein.“ Das Foto zeigt das letzte Baby der DDR, Volk!“ zu hören. blutiger Bürgerkrieg, dem Europa zunächst we­ Sarah K., wenige Stunden nach ihrer Geburt am 2. Oktober 1990 in Leipzig. Das Presse - nig entgegensetzt. EINE AUSSTELLUNG DER BUNDESSTIFTUNG ZUR AUFARBEITUNG foto wurde mit dem Titel „Der letzte Schrei der DDR“ weltweit in Zeitungen abgedruckt. DER SED-DIKTATUR UND DES AUSWÄRTIGEN AMTES Foto: picture alliance / dpa / Waltraud Grubitzsch

Zwischen 2003 und 2011 verzeichnet Polen Wachstumsraten von bis zu sieben Prozent. Dieser Boom Anfang März 1992 erklärt die Republik Bosnien und Herzegowina die Unabhän- Am 2. Oktober 1990 wird die Ab 2. Oktober protestieren Bürgerrechtler in der Ost-Berliner Gethse mane- Am 2. Oktober 1989 nehmen 20 000 Menschen in Leipzig an der Montags demonstra tion teil. Die Polizei spiegelt sich in der Warschauer Skyline wider. Rechts im Bild der im stalinistischen Zuckerbäckerstil ge- gigkeit von Jugoslawien. Im April beginnen serbische Militärverbände mit der Bela- VIDEO 18-jährige Kathrin S. aus VIDEO kirche mit einer Mahnwache gegen die Polizeigewalt. Als es am 7. Oktober setzt Schlagstöcke ein und verhaftet 20 Demonstranten. VIDEO baute Kulturpalast – ein in Polen lange verhasstes „Geschenk“ der Sowjetunion aus den 1950er-Jahren. gerung Sarajevos. Das Foto vom 6. April 1992 zeigt einen Soldaten, der das Feuer XXXXXXXXXX Mittweida im türkischen Badeort Die Botschaft von Prag. zur gewaltsamen Niederschlagung von Protesten kommt, wird die Kirche Foto: picture alliance / ap / N. N. Ost-West-Unterschiede. Erinnerungen Foto: picture alliance / Bildagentur-o erwidert, während Passanten in Sarajevo in Deckung gehen. Es ist der Beginn des Side zur Miss DDR gewählt. zeitweilig zum Kommunikationszentrum der Opposition. von Lothar Totz. Bosnienkriegs, der erst 1995 mit dem Abkommen von Dayton endet. Quelle: Gedächtnis der Nation | youtube.com Foto: BArch, Bild 183-1990-1005-4 / Quelle: Gedächtnis der Nation | zdf | youtube.com Foto: Frank Ebert / Robert Havemann Gesellschaft Quelle: Gedächtnis der Nation | youtube.com Foto: picture alliance / afp Thomas Lehmann 02 03 18

Bestellungen von bis zu zehn Exemplaren sind ausschließlich über die Webseite der Firma Vögel Druck + Verlag möglich: http://bestellung.bundesstiftung.voegel.com/ 71

BBeesstteellllsscchheeiinn

am PC ausfüllen und zurück an Fax-Nummer 030 / 31 98 95 210

Plakat-Ausstellung geschichts-codes

„Für Freiheit und Einheit“ Plakat-Ausstellung zu friedlicher Revolution und deutscher Einheit

 Hiermit bestellen wir die Ausstellung zum Herstellungspreis von 250 €

Institution:

Anschrift:

Telefon:

Fax: eMail:

Ansprechpartner

Wann soll die Ausstellung bei Ihnen sein (Produktionsdauer: mind. 2 Wo- chen bitte einplanen)

Ausstellungsort und -zeit (falls schon bekannt)

Bestellschein

Sie können diesen Bestellschein am PC ausfüllen und anschlie-

ßend bitte faxen an: 030 / 319895-210

Plakat-Ausstellung „20 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“

† Ja, wir wollen die Ausstellung herstellen und zeigen. Bitte machen Sie uns den Link zu den Druckdateien zugänglich.

Institution:

Anschrift:

Telefon:

Fax: bitte unbedingt angeben: eMail:

Ansprechpartner

Ausstellungsort und -zeit (falls schon bekannt) Hiermit versichere ich, dass ich die Druckdateien der Ausstellung „Von der Friedlichen Revolution zur Deutschen Einheit“ ausschließlich zum Druck meines Ausstellungsexemplars verwende, die Druckda- ten darüber hinaus keinem Dritten zugänglich mache und das Urheberrecht am Layout, den Fotos und den Texten der Ausstellung beachte.

Datum Unterschrift

Hinweis: Sie erhalten den Link zu den Druckdaten der Ausstellung in der Regel spä- testens drei Werktage nach Eingang Ihrer Bestellung

Bestellschein

Sie können diesen Bestellschein am PC ausfüllen und anschließend bitte faxen an: 030 / 319895-210

Hiermit bestellen wir verbindlich die Ausstellung „Da war mal was…“ gegen eine Schutzgebühr von 25,00 € inkl. Versand (Schutzgebühr für Schulen 15 € inkl. Ver- sand).

Institution:

A nschrift:

T elefon:

F ax: e Mail:

A nsprechpartner

 H iermit bestellen wir die kostenfr. Unterrichtsmaterialien dazu (auf CD-ROM)

Datum Unterschrift

Hinweis: Sie erhalten eine Bestellbestätigung per Mail (sofern eine Mail-Adresse angegeben wurde). Die Plakate werden Ihnen i.d.R. innerhalb von 14 Tagen zus. mit der Rechnung zugeschickt.

Bestellschein Sie können diesen Bestellschein am PC ausfüllen, ausdrucken und anschließend bitte faxen an: 030 / 319895-210 Eine Ausstellung mit Fotos von Harald Schmitt und Texten von Stefan Wolle Die heile Welt der Diktatur? herausgegeben von der Bundesstiftung zur Herrschaft und Alltag in der DDR Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem stern

 Ja, wir möchten verbindlich die Ausstellung gegen eine Schutzgebühr  von 25,00 € (inkl. Versand) erwerben.

Institution

Anschrift

Telefon

Fax

(bitte unbedingt angeben) eMail

Ansprechpartner

Ausstellungsort und -zeit (falls schon bekannt)

Datum Unterschrift

Hinweis: Sie erhalten eine Bestellbestätigung per Mail. Die Plakate werden Ihnen i.d.R. innerhalb von 14 Tagen zugeschickt.

Bestellschein Sie können diesen Bestellschein am PC ausfüllen und anschlie- ßend bitte faxen an: 030 / 319895-224

Ausstellung Die Mauer Eine Grenze durch Deutschland

 Ich bestelle für die unten genannte Institution die Ausstellung „Die Mauer“ ge- gen eine Schutzgebühr von 25,00 € (inkl. Versand).

Institution:

Anschrift:

Telefon:

Fax: bitte unbedingt angeben: eMail:

Ansprechpartner

Ausstellungsort und -zeit (falls schon bekannt)

Datum Unterschrift

Hinweis: Sie erhalten eine Bestellbestätigung per E-Mail. Die Ausstellung wird inner- halb von 10 Werktagen ausgeliefert. Die Schutzgebührerhebung liegt der Plakatsen- dung bei. Bestellschein Sie können diesen Bestellschein ausfüllen und anschließend bitte faxen an: 030-447 108 19 oder per Post senden an die Robert-Havemann-Gesellschaft Schliemannstr. 23 10437 Berlin

Ausstellung Jugendopposition in der DDR

Ich bestelle für die unten genannte Institution die Ausstellung „Jugendopposition in der DDR“ gegen eine Schutzgebühr von 50,00 € (inkl. Versand).

Institution:

Anschrift:

Telefon:

Fax:

E-Mail: bitte unbedingt angeben

Ansprechpartner:

Ausstellungsort und -zeit (falls schon bekannt)

Datum Unterschrift

Hinweis: Die Plakate werde einmal monatlich ausgeliefert. Die Rechnung für die Schutzgebühr liegt der Plakatsendung bei. Bestellschein Sie können diesen Bestellschein am PC ausfüllen und anschlie- ßend bitte faxen an: 030 / 319895-224

Ausstellung Wir wollen freie Menschen sein! Der DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953

 Ich bestelle für die unten genannte Institution die Ausstellung zum 17. Juni 1953 gegen eine Schutzgebühr von 15,00 € (inkl. Versand) bei Bestellung vor dem 30.11.2012 bzw. zu 25,00 € (inkl. Versand) bei Bestellung ab dem 01.11.2012

Institution:

Anschrift:

Telefon:

Fax: bitte unbedingt angeben: eMail:

Ansprechpartner

Ausstellungsort und -zeit (falls schon bekannt)

Datum Unterschrift

Hinweis: Sie erhalten eine Bestellbestätigung per E-Mail. Die Plakate werden ab Mitte Februar 2013 ausgeliefert. Die Schutzgebührerhebung liegt der Plakatsendung bei.