J S Bach Witold Lutoslawski Und Dietrich Fischer-Dieskau
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NI 5834/5 1935 in Berlin geboren, begann Wolfgang Boettcher seine Karriere als Preisträger des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD in München im Duo mit seiner Schwester, der Pianistin Ursula Trede. Als Solist konzertierte er weltweit mit vielen bedeutenden Orchestern und berühmten Dirigenten. Besondere künstlerische Impulse brachte ihm die Zusammenarbeit mit Herbert von Karajan, Sergiu Celibidache, Yehudi Menuhin, Sonatas for flute and continuoJ S Bach Witold Lutoslawski und Dietrich Fischer-Dieskau. Wolfgang Boettcher spielte bei den Wiener und Berliner Festwochen, den Salzburger Festspielen, dem Festival Maris Paris, Suites for solo cello dem English Bach Festival, dem Lockenhaus Festival, in Kuhmo (Finnland), regelmäßig Wolfgang Boettcher beim Festival Kusatsu im Japan und bei zahlreichen anderen Festspielen in aller Welt. Konzertreisen führten ihn in alle europäischen Länder einschliesslich der UDSSR/GUS sowie nach Japan, Südamerika, Ostasien und Israel. Bis 1976 war Wolfgang Boettcher Solocellist des Berliner Philharmonischen Orchesters. Er gab diese Position auf, um sich ganz seinen solistischen Aufgaben widmen zu können und übernahm gleichzeitig eine Professur an der Universität der Künste Berlin. Aus seiner Klasse sind mittlerweile viele junge und angesehene Cellisten hervorgegangen. Neben der solistischen Tätigkeit nimmt die Kammermusik im Leben Wolfgang Boettchers einen wichtigen Raum ein, von der Gründung an war er Cellist im „Brandis-Quartett“, bei den „12 Cellisten der Berliner Philharmoniker“ und den „Philharmonischen Solisten Berlin“. Wolfgang Boettcher hat zahlreiche Schallplatten eingespielt für DG, EMI, Nimbus und andere Firmen. Er gibt Meisterkurse in vielen europäischen Ländern sowie in Japan. Seit 1988 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. Von 1986 bis 1992 war Wolfgang Boettcher zudem künstlerischer Leiter der Sommerlichen Musiktage Hitzacker. Recorded by Nimbus Records at Wyastone, Monmouth, UK, October 2000 & March 2001 Produced by Dominic Fyfe. Editing by Christian Feldgen. 2008 Wyastone Estate Limited 2008 Wyastone Estate Limited Cover Photograph of Wolfgang Boettcher by David Tack Inlay photograph courtesy of Wolfgang Boettcher 24 NI 5834/5 NI 5834/5 dem äußerst engagierten Aufnahmeleiter Dominic Fyfe ideale Bedingungen. Er hat mich J S Bach bestätigt, für viele Sätze, die einen leichten tänzerischen Strich erfordern, den Barockbogen Six Suites for solo cello zu benutzen. Er bestand darauf, dass ich durchweg auswendig jeweils die ganze Suite und dann immer ganze Sätze spielte. So entstanden in guter Atmosphäre diese Aufnahmen im Wolfgang Boettcher Oktober 2000 und März 2001. Nachdem ich sie in diesem Jahr abgehört habe, stelle ich fest, dass ich in den Vergangenen 7 Jahren wieder manches verändert habe. Die Arbeit an DISC ONE DISC TWO diesen Meisterwerken ist ein ständiger Prozess. Ob man wohl jemals alles realisieren kann, Suite No 1 in G major BWV 1007 Suite No 4 in E-fl at major BWV 1010 was man mit dem inneren Ohr hört, ist sehr fraglich. Nehmen Sie diese Aufnahmen als ein 1 Prelude 2.22 1 Praeludium 3.56 Stadium eines Musikers, der immer näher an die Wunder dieser Musik herankommen 2 Allemande 4.32 2 Allemande 4.27 möchte. 3 Courante 2.38 3 Courante 3.27 4 4 SOLI DEO SIT GLORIA Sarabande 3.04 Sarabande 4.13 (Am Ende der Abschrift von Johann Peter Kellner) 5 Menuet I – Menuet II 3.06 5 Bourrée I – Bourrée II 5.05 6 Gigue 1.36 6 Gigue 2.52 Wolfgang Boettcher, Berlin den 28. Oktober 2008 Suite No 2 in D minor BWV 1008 Suite No 5 in C minor BWV 1011 7 7 Violoncello: Matteo Goffriller fecit Venetia anno 1722 Prelude 3.45 Prelude 5.58 Bögen: Nicolas Maire Paris 8 Allemande 3.51 8 Allemande 5.30 9 9 Barockbogen: O. Köhler, Bubenreuth Courante 2.23 Courante 2.41 Noten: die 4 Quellen in Faksimile (Bärenreiter) Lautensuite in g-moll (5. Suite ) 0 0 Sarabande 4.40 Sarabande 3.20 Literatur q Menuet I – Menuet II 3.09 q Gavotte I – Gavotte II 4.52 w w Hans Peter Schmitz „Die Kunst der Verzierung im 18. Jahrhundert“ 1965 Gigue 2.51 Gigue 2.25 August Wenzinger: Vorwort zur Bärenreiter Ausgabe 1950 Suite No 3 in C major BWV 1009 Suite No 6 in D major BWV 1012 Erwin Grützbach: Zur Interpretation der sechs Suiten für Violoncello solo von J. S. Bach 1981 und 1993 Hamburg e Prelude 3.16 e Prelude 4.49 Hans Vogt: „ J. S. Bachs Kammermusik « Reclam 1981 r Allemande 3.49 r Allemande 8.13 David D. Boyden: „Die Geschichte des Violinspiels von seinen Anfängen bis 1761 1965 t Courante 3.21 t Courante 3.45 y y deutsch:1971 Sarabande 4.25 Sarabande 4.57 Nikolaus Harnoncour: „ Musik als Klangrede ....... „ u Bourrée I – Bourrée II 3.39 u Gavotte I – Gavotte II 4.24 i i Günter Waegner, Doktorarbeit über die 6 Suiten für das Violoncello allein 1957 Gigue 3.22 Gigue 4.43 Greta Moens-Haenen: „Das VIBRATO in der Musik des BAROCK „ Total Playing Time 59.58 Total Playing Time 79.48 Anner Bylsma: „Bach the fencing Master “ Amsterdam 1998 Die Lehrwerke von C.P.E. Bach ; J.J. Quantz ; Leopold Mozart ; J.Mattheson u. a. 2 23 NI 5834/5 NI 5834/5 der Akkorde in Diminutionen in den Doubles der h-moll Partita, BWV1002, für Violine J. S. BACH: The Six Cello Suites solo, und die Bearbeitungen seiner eigenen Violinkonzerte für Cembalo sind excellente Like many of Bach’s most signifi cant instrumental works, the six cello suites were written Beispiele seiner unerschöpfl ich phantasievollen Verzierungskunst. Hier kann man lernen, during the period 1717-23 while he was Kapellmeister at Cöthen. As far as is known, they wie und wo Bach Verzierungen angebracht hat. Der Gefahr, beim Verzieren zu viel zu tun, are technically the most demanding music written for the cello up to that time, and they bin ich nicht entgangen, und im Laufe der Jahre habe ich meine Verzierungen reduziert remain one of the supreme challenges, as well as one of the supreme aesthetic triumphs, of auf wenige Vorhalte, wie sie in der Lautenfassung der 5. Suite stehen, und auf Sarabanden, the entire cello repertoire. Though Bach’s primary impulse may have been to explore the bei denen ich nur die Wiederholungen ausziere. Ob und wie viel verziert wird, bleibt dem full possibilities of the instrument, it is likely that he was encouraged in this endeavour by Geschmack des Musikers überlassen, so Schmitz; ebendies fi nden wir auch in C.P.E. Bachs the presence at Cöthen of some extremely capable player or players, perhaps one of the Standardwerk als letzten Schluß. Zum Pizzicato geeignet fand ich nur die Bourrée Nr. 2 fi ne court cellists or gamba players such as Carl Friedrich Abel or more probably Christian der Es-Dur-Suite und Teile der Gavotte 2 der D-Dur-Suite. Zu den Fragen des „inegalen Bernhard Linigke. The cello suites may have been completed around the time he married Spiels“ bekam ich von Schmitz entscheidende, gut fundierte Anregungen. Man lese sein his second wife Anna Magdalena in 1721 (there are four extant fair copies of the Suites, one Buch: “Die Kunst der Verzierung im 18. Jahrhundert“! of them in her hand). It is diffi cult to think of Bach having a model for these unique pieces, Schließlich sei aus den letzten Jahren erwähnt: Anner Bylsmas Buch: “Bach the but the solo works in Heinrich Biber’s Harmonia artifi ciosa-ariosa, which he probably knew fencing Master“, in dem dieser brilliante Cellist akribisch den Text der ersten 3 Suiten liest (that collection was published in 1712 in Nuremberg) may have suggested some ideas. - allerdings lediglich das Manuskript der Anna Magdalena Bach. Er sucht mit der Lupe, For over a century after Bach’s death they were little known: they were fi rst printed wo ein Bindebogen anfangen und aufhören könnte Dabei stößt man auf die Frage, ob only in 1824 and cellists played them, if at all, in the belief that they were primarily Sequenzen immer gleich zu artikulieren sind. Bei einfachen Sequenzen wie den Tonleitern technical studies. This was the view of Bach’s fi rst biographer, Johann Nikolaus Forkel. im G-dur- Prélude Takt 29 und 30 ist eine ungleiche Artikulation belebend wie sie in der The great cellist Friedrich Grützmacher (1832-1903) was one of those who used them as Kellnerschen Abschrift stehen. Allerdings fi ndet man in J.S. Bachs eigener, wunderbarer teaching pieces, and he published an edition which, in 1889, was picked up in a Barcelona Eigenschrift der Violinsoli und auch in seinen Kantaten diese Ungleichheit selten. Jedenfalls music shop by the 13-year-old Pablo Casals. It was Casals who recognized that these were regt Bylsmas geist – und humorvolle Schrift zum Nachdenken an. not mere exercises but, on the contrary, among the most expressive of all Bach’s original Zum „Vibrato in der Musik des Barock“ gibt es eine ausführliche und professionelle compositions. He studied them for twelve years before playing them in public. He remained Schrift von Greta Moens- Haenen. Sie legt dar, dass Vibrato durchaus angewandt wurde: their great advocate throughout his long life, and his performances – not to mention his als Verzierung - (z.B. Gigue c-moll Takt 55 und 56) - als Verstärkung bestimmter Affekte, complete recording of them in 1936-39 – were the most infl uential force in establishing schließlich als Tonbelebung und – veredelung. them in the concert hall. It is no exaggeration to say that the six Suites, taken together, have Am Ende sei auf Gé Bartmanns Arbeit hingewiesen: “Christian Symbolism in the become the core repertoire of the cello, the essential repository of its technique and the fi rst 3 Preludes of J.S.Bach 6 Suites for Cello solo“. Anner Bylsma gab sie mir mit den ideal vehicle for displaying the instrument’s essential character.