Osttribüne Unterwegs Kaiserslautern
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SonderAUSGABE 62 2 Inhalt Optimalen Morgen miteinander, heute mal nicht im Albstadion, son- dern im Bus zum Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern! Gegnervorstellung 3 Auch für mich ist es etwas besonderes, Osttribüne Unterwegs - Ein Resumee 6 euch mal, auch wenn wir mit dem Bus fah- Ausblick auf die restliche Saison 8 ren, im Zuge einer Auswärtsfahrt begrüßen Zur Kritik an RB Leipzig 10 zu dürfen. Für diejenigen, die ein solches Rot-Weiss Ahlen 13 Heftchen noch nie in der Hand hielten - das Societas 14 BlockGschwätz ist ein Magazin von und für Rot-Blaues Herz 15 Fans unseres 1. FC Heidenheim 1846 e.V. Infoecke 16 und stammt aus den Reihen der Fanatico Boys. Zu jedem Heimspiel erscheint eine neue Ausgabe, die Besucher der Osttribüne am Eingang und am Fancontainer erhal- ten können - natürlich gratis. Für Besucher anderer Tribünen gibt es die Möglichkeit, über www.fanatico-boys.de an eine digitale Ausgabe zu gelangen. Darüber hinaus er- halten Kollektiv-Mitglieder (mehr dazu auf dem beiliegenden Flyer) bereits vor Spiel- tagsbeginn eine e-Mail mit der aktuellen Ausgabe! Mit der heutigen sind wir übri- gens schon bei Nummer 62 angelangt. Im BlockGschwätz findet ihr für gewöhnlich eine Vorstellung des Gegners, Berichte zu vorhergegangenen Spieltagen, Nachrich- ten aus anderen Fußballszenen der ganzen Welt im Kapitel Blick über den Tellerrand sowie meist einen Bericht von hdhopping, ein Blog, der über Reisen zu Spielen ande- rer Vereine berichtet, äußerst interessant! Speziell heute gibt es aber ein Rückblick zu früheren Osttribüne Unterwegs-Aktions- fahrten sowie Berichte zur Thematik der letzten Woche - RB Leipzig. Auch ein paar Worte über das Rot-Blaue-Herz, unseren Freunden vom Rot-Weiss Ahlen und Socie- tas möchten wir verlieren. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, vielleicht verfolgt der eine oder andere ja die folgenden Ausgaben, ansonsten bis im Stadion oder zur nächsten Ausgabe! - Max 3 Gegnervorstellung Unser heutiger Gegner – 1. FC Kai- Heute wird unser FCH von einem relativ serslautern prestigeträchtigen Verein in Empfang ge- nommen, auch heute gibt’s eine weitere Ein herrliches Gefühl, wie ich finde: Heu- ‚Sehenswürdigkeit‘ auf unserer ‚Tour durch te darf ich alle Leser und Leserinnen zum Liga 2‘ vor die Nase gesetzt. Heute näm- ersten Mal in der Geschichte des Blockg- lich gastiert unsere Elf wie oben bereits schwätz mit einem ‚Herzhaften, Wunder- geschrieben in Kaiserslautern. Unseren schönen, Fröhlichen, Guten Morgen‘ be- Jungs gegenüber steht ein Team, welches grüßen, was ich an dieser Stelle dann auch vermutlich vor allem den älteren Lesern die direkt mache! Der Großteil der Mitreisen- ein oder andere Erinnerung an die großen den dürfte inzwischen aufmerksam festge- Jahre des FCK entlocken vermag. Denn - stellt haben, dass der Lesevorgang dieses soviel kann man schon mal vorweg nehmen Mal nicht im gewohnten Umfeld, nämlich - noch nie spielte ein solch erfolgreicher im heimischen Albstadion von Statten geht, Verein im Ligabetrieb gegen unseren FCH sondern in einem Fanbus. Jeder der dies (natürlich abgesehen vom Hinspiel), wie noch nicht bemerkt hat, darf an dieser Stel- heute das Ensemble aus Rheinland-Pfalz. le gerne seinen Kopf zur Seite drehen und Doch dazu später mehr. feststellen:‘Um Gottes Willen, ich sitz‘ ja in ‚nem Bus!‘. Und genau damit lassen sich Zuvor noch ein kleiner Blick auf die Statis- auch die besonderen Umstände erklären. tik, standesgemäß. Die Lautrer rangieren nach 26 Spieltagen direkt hinter dem FC Wir machen uns nämlich gemeinsam im Ingolstadt mit 46 Punkten auf Rang zwei, Rahmen der Osttribüne Unterwegs auf den auf der Heimtabelle darf sich der FCK so- Weg nach Kaiserslautern, wo unser FCH in gar Spitzenreiter schimpfen. Übrigens wenigen Stunden auf dem legendären Bet- rangierte der FCK bereits im Hinspiel auf zenberg sein Match gegen den FCK antre- denselben Platzierungen auf den jeweili- ten wird. Im Vorfeld hat man sich natürlich gen Tabellen. Umso problematischer, ja großspurig während des Planungsprozesses man in diesem Fall durchaus dieses Wort überlegt, wie man unsere schöne Aktions- verwenden, gestaltet sich der Fakt, dass fahrt noch ein Stück mehr versüßen könn- das die Pfälzer bis jetzt noch absolut kein te. In der Antwort blättert ihr soeben. All- Heimspiel verloren hat, gerade mal drei gemeine Infos, interessante Themen rund Unentschieden konnten von den entspre- um Fussballdeutschland, neues (und altes chenden Auswärtsmannschaften ergattert in aufgefrischter Version) rund um die Hei- werden, ansonsten gab‘s noch nicht viel zu denheimer Fanszene und was auch immer. holen auf dem Betze. Gleicht schon einer Schaut es euch an, lest euch durch, nehmt Festung. Aber umso mehr ist bei einem sol- es mit heim! Aber wie gesagt, zurück zum chen Spiel die Unterstützung ein immens eigentlichem Thema, welches im Rahmen wichtiger Faktor! dieses Textes eigentlich behandelt werden sollte – nämlich zum heutigen Spiel gegen Und um noch einmal auf die ‚gute alte Zeit‘ den FCK. beim FCK zu sprechen zu kommen: Der 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. stellt die 4 Gegnervorstellung bis jetzt erfolgreichste Mannschaft dar, ge- fangenenlager in Rumänien zurück in die gen die Rot-Blau jemals im Ligabetrieb an- Pfalz kam. Ersterer baute fast eigenhän- trat. Diese These beruht keineswegs auf ei- dig ‚seinen‘ FCK wieder auf – somit konn- gener Einschätzung oder Sonstigem, nein. te 1946 eine Wiedergründung stattfinden, Der FCK darf als Neuntplatzierter der Ewi- die Mannschaft nahm wieder am Ligabe- gen Tabelle der 1. Bundesliga durchaus als trieb teil. Fritz Walter, der bereits vor dem einer der ‚Ganz Großen‘ angesehen werden, Krieg für Kaiserslautern spielte blieb seiner was vier Meisterschaftstitel und ebenso vie- Mannschaft seine komplette Karriere, wel- le Vizemeisterschaften weiter untermau- che er 1959 im Alter von 38 Jahre beendete, ern. Mal von weiterem ‚Schnickschnack‘ treu und absolvierte 384 Spiele, in welchen wie zweimaliger Pokalsieger und hier und er 327 Tore erzielte. Eine Wahnsinnsquo- da Champions League und UEFA Cup ab- te, die einem Wahnsinnsspieler gerecht gesehen. Durchaus ein prominenter Geg- wird. Damit zählt er nicht nur zu den wohl ner, der heute zum Kampf um drei Punkte größten deutschen Fussballern aller Zeiten, antritt, auch wenn‘s in den letzten Jahren nein, vor allem in Kaiserslautern stellt der nicht mehr zum alten Glanz gereicht hat. Ausnahme-Spielmacher auch heute noch Gerade scheint es ja wieder zu laufen, die die Ikone schlechthin dar. Sowohl Verein, Elf vom Betzenberg hat ja das Ziel ‚Liga 1‘ als auch Stadt und Fans halten seinen Na- konsequent im Visier. men in allen Ehren. Dies spiegelt sich in einer Fritz-Walter-Statue wider, in unzäh- Darüber hinaus kann man auch ganz gene- ligen Choreos, die sich ihm widmen oder rell gehalten sagen, dass die ‚Roten Teufel‘ logischerweise im Stadionname, der eben bis jetzt ausschließlich Aufenthalte in den nicht von einem dämlichen Sponsor ver- ersten beiden Ligen genießen durften, pro- schandelt, sondern einfach der Identifikati- zentual deutlich öfter in der ersten als in der onsperson zugesichert wurde. Man könnte zweiten Bundesliga. Gegründet wurde der noch viele Beispiele aufzählen, doch diese Verein im Jahre 1900 – so steht‘s zumin- würden den Rahmen definitiv sprengen. dest in der Satzung. In der Realität sieht die ganze Sache einigermaßen komplizier- Ein kleiner Sprung: In den 60ern reihten ter aus. So entstand der FCK über mehrere sich die Lauterer in die Liste der 16 Grün- Umwege und als Folge diverser Fusionen. dungsmitglieder der neuen Bundesliga ein. So fusionierte der FC 1900 (daher rührt Sage und schreibe bis zum Jahr 1996 ver- das Gründungsjahr), selbst Produkt einer blieben sie auch in selbiger und wurden in Fusion zweier Fussballvereine, mit dem dieser Zeit einmal Meister, nachdem zwei FC Palatia 1901 und dem FC Bavaria 1902 Meisterschaften zuvor in den 50ern errun- im Jahre 1909 zum FV 1900, welcher sich gen werden konnten. In diesem Jahr, anno dann 1929 mit dem SV Phönix 1910 unter 1990, konnte neben der Meisterschaft auch dem Namen FVK/Phönix Kaiserslautern der DFB-Pokal gesichert werden, was es si- verband. Zwei Jahre später, 1931 fand dann cherlich zu einem der erfolgreichsten der eine weitere Namensänderung statt, und Vereinsgeschichte erhebt. Noch etwas Tri- zwar die endgültige, nämlich zum 1. FC vial-Knowledge: Einige Jahre zuvor, näm- Kaiserslautern. lich 1973, fand eine ganz besondere Bun- desligapartie statt, von der man heute noch Dann, in Folge des Zweiten Weltkriegs, sah ab und an zu sprechen vermag. Beim Heim- sich der FCK größtenteils dazu gezwungen spiel gegen die Bayern lag man zur 57. 1:4 den Spielbetrieb einzustellen. Er galt somit zurück, die Situation schien hoffnungslos. als inexistent. Als der Zweite Weltkrieg je- Jeder, der jedoch um die besondere Dra- doch ein Ende fand, schlug die Stunde des matik und Leidenschaft, die im Zuge eines Fritz Walter, der zusammen mit seinem Fussballspiels entstehen kann, Bescheid Bruder im Oktober 1945 aus einem Ge- weiß, wird wissen, wie ‚dermaßen abnormal 5 übertrieben vehement‘ Spieler plus Fans überflutete, zeichnen sich erste Merkmale eskalierten, als man die Bayern plötzlich der italienischen mentalita ab. Es kommt mit einer Leichtigkeit an die Wand kickte vereinzelt aber dennoch vermehrt zu ult- und zum Spielende auf ein 7:4 Heimsieg ra-typischen Aktionen wie Fahnenmeeren, zurückblicken konnte. Sternstunden des Pyrotechnik und Trommeleinsätzen. Fan- Fussballs. clubs mit dem gewissen ‚Ultra-Touch‘ tun sich auf, wie unter anderem die ‚Lauterer Nunja, zurück in die 90er. In der Saison Jungs‘. In den frühen 90ern sahen sich 95/96 folgte der erste Abstieg. Zum ers- wohl teilweise diese und teilweise andere ten Mal Zweitklassigkeit. Umso verwun- Fans vor ein Problem gestellt: Es mangelte derlicher, dass zwei Saisons später erneut an Kreativität! Und damit (dies stellt na- ein Meisterschaftstitel in den Trophäen- türlich nur die kürzeste Kurzfassung des schrank gestellt werden konnte. Der Verein Ganzen dar) waren erste Fanclubs geboren, spielte konstant gut, allerdings ging‘s zur welche sich tatsächlich das Wörtchen ‚Ul- Jahrhundertwende bergab. Immer mehr tra‘ auf ihre Fahne schrieben, in beiderlei und mehr.