<<

Please take notice of: (c)Beneke. Don't quote without permission.

Carl (Friedrich Wilhelm) Ludwig (29.12.1816 Witzenhausen/Werra - 24.04.1895 Leipzig) Mitbegründer der messenden Experimentalphysiologie und Erfinder des Kymographen

Klaus Beneke Institut für Anorganische Chemie der Christian-Albrechts-Universität der Universität D-24098 Kiel [email protected]

Auszug und ergänzter Artikel (April 2005) aus: Klaus Beneke Biographien und wissenschaftliche Lebensläufe von Kolloidwis- senschaftlern, deren Lebensdaten mit 1995 in Verbindung stehen. Beiträge zur Geschichte der Kolloidwissenschaften, VII Mitteilungen der Kolloid-Gesellschaft, 1998, Seite 24-28 Verlag Reinhard Knof, Nehmten ISBN 3-9804010-9-X 2

Carl (Friedrich Wilhelm) Ludwig (29.12.1816 Witzenhausen/Werra - 24.04.1895 Leipzig)

Mitbegründer der messenden Experimentalphysiologie und Erfinder des Kymographen

Inhaltsverzeichnis:

Seiten

Carl Ludwig 3 - 44

Tabelle 1: Schüler von (außer den Russischen) (nach [1] ergänzt von Klaus Beneke) 45 - 64

Russische Forscher bei Carl Ludwig 65 Tabelle 2: Russische Physiologen bei Carl Ludwig [4]: 66 - 69

Tabelle 3: Russische Wissenschaftler anderer medizinischer Gebiete bei Carl Ludwig [4]: 70 - 72

Lebensdaten von Carl Ludwig [1], ergänzt von Klaus Beneke 73 - 76

Literatur 77 - 80

Verzeichnisse der wissenschaftlichen Arbeiten von Carl Ludwig und seiner Schüler [1] ergänzt von Klaus Beneke 81 - 112

Verzeichnisse der allgemeinverständlichen Aufsätze und Vorträge von Carl Ludwig [1] ergänzt von Klaus Beneke 113

Literatur über Carl Ludwig [1] ergänzt von Klaus Beneke 114 - 116 3

Ludwig, Carl (Friedrich Wilhelm) (29.12.1816 Witzenhausen/ Werra - 24.04.1895 Leipzig)

„Die wissenschaftliche Physiologie hat die Aufgabe, die Leistungen des Thierleibes festzustellen und sie aus dem elementaren Bedingungen desselben mit Notwendigkeit herzuleiten“ (Carl Ludwig, Erster Satz der Einleitung aus dem Lehrbuch der Physiologie des Menschen, 1852).

Carl (Friedrich Wilhelm) Ludwig wurde als Sohn des Friedrich Ludwig (1781 Kassel - 1843 Hanau) und der Christiane Ludwig, geb. Nagel (gest. 1853) am 29. Dezember 1816 in Witzen- hausen in Kurhessen geboren. Der Vater stand von 1804 bis 1816 als Kavallerist in ständig wechselnden Militärdiensten. Zunächst trat dieser 1804 ins Kurhessische Karabinerregiment in Fritzlar ein und wurde zum Leutnant befördert, ging aber 1806 vorübergehend in bergische Dienste. Im Jahre 1806 wurde Friedrich Ludwig „Maréchal des Logis-Chef“ mit Secondleutnant- Rang in der Königlich Westphälischen Garde du Corps und diente Napoleons jüngstem Bruder Jérôme Bonaparte1, der seit 1807 als König von Carl Ludwig (1859) Westfalen in Kassel residierte. Im Jahre 1809 gab

1 Jérôme Bonaparte (15.11.1784 Ajaccio - 24.06.1860 Schloß Villegenis (bei Paris). Jüngster Bruder von Napoleon I. (15.08.1769 Ajaccio (Korsika) - 05.05.1821 Longwood (St. Helena); Kaiser der Franzosen 1804 - 1814/15), war zunächst Marineoffizier, heiratete zunächst die reiche amerikanische Kaufmannstochter Elisabeth Patterson, dann im August 1807 die württembergische Prinzessin Katharina (21. Februar 1783 in St. Petersburg als Friederike Katharina Sophie Dorothea und zweite Tochter des späteren ersten Königs von Württemberg Friedrich I und dessen Ehefrau Auguste Karoline, Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel - 28.11.1835 Lausanne), da Napoleon I. seine dynastischen Pläne gefährdet sah mußte sich Jérôme Bonaparte scheiden lassen. Im Jahre 1807 vereinigte Napoleon I. preußische Gebiete links der Elbe, Kurhessen, Braunschweig und das südliche Hannover zu dem Königreich Westfalen und setzte seinem jüngsten Bruder die Krone auf. Jérôme Bonaparte war von 1807 bis 1813 König von Westfalen und nahm seinen Sitz in Wilhelmshöhe bei Kassel und ergab sich den Vergnügungen („morgen wieder lustig“). Seine Verschwendungssucht ließen Land und Bevölkerung verelenden. Nach dem Sturz von Napoleon I. lebte er als Fürst von Montfort in Österreich, Italien und in der Schweiz und wurde durch Napoleon III. (20.04.1808 Paris - 09.01.1873 Chislehurst (bei London); Kaiser der Franzosen 1852 - 1870) kaiserlicher Prinz. Die spätere Hauptlinie des Hauses Bonaparte geht auf Jérôme Bonaparte zurück. 4 er diese Stellung auf und Friedrich Ludwig wechselte als Premierleutnant in das Husareneskadron des vom Kurfürsten in Böhmen gebildeten Corps. Nach dessen Auflösung ging er vermutlich wie viele seiner Kameraden zu Österreichern. Im Herbst 1812, kurz vor Ausbruch der Befreiungskriege begab sich Friedrich Ludwig erneut in westfälische Dienste, zunächst als Secondleutnant zum 2. Chevauxlegersregiment, danach als Adjudant zur Chevauxlegersgarde. Nach dem Sturz von Jérôme Bonaparte und dessen Flucht aus Kassel (Oktober 1813) wurde Friedrich Ludwig Stabsrittmeister im Kurhessischen Husarenregiment. Vom Frühjahr 1814 bis zum Friedensschluß war er Eskadronchef bei den Freiwilligen Jägern zu Pferde. In den Napoleonischen Kriegen wurde Friedrich Ludwig verwundet und erhielt 1814 für Treue und Tapferkeit den Orden von Eisernen Helm. Die militärische Laufbahn von Friedrich Ludwig endete als Rittmeister im Frühjahr 1816 und er trat in den zivilen Beamtenberuf über. Dabei erhielt er eine Stelle als Landrezeptor im kurhessischen Witzenhausen an der Werra [1,17,].

Die Großeltern von Carl Ludwig väterlichseits waren der Kaufmann Georg Heinrich Ludwig und dessen Frau Sophie Elisabeth geb. Rüde aus Kassel, der Großvater mütterlichseits der Förster Johann Friedrich Nagel aus Allenberg an der Landsburg. Die Hochzeit vom Vater Friedrich Ludwig mit Christiane Nagel fand im Jahre 1810 statt, die er als Kornet während seiner Soldatenzeit in Fritzlar kennengelernt hatte. Das Paar siedelte in einer Pause seiner unruhigen Dienstzeit auf ein kleines Gut zu Hetzlos bei Hammelburg über. Dieses verwaltete Christiane Ludwig dann sechs Jahre allein. In dieser Zeit wurden dem Ehepaar zwei Söhne geboren, Aegil Friedrich Wilhelm Ludwig (geb. 20.05.1811 in Hetzlos) und Rudolph August 2 Jérôme Bonaparte Birminhold Sebastian Ludwig . Der Umzug

2 Rudolph August Birminhold Sebastian Ludwig (24.10.1812 Hetzlos - 11.12.1880 Darmstadt). studierte Geologie und wurde 1837 kurhessischer Fabrikinspektor in Schwarzenfels, 1851 hessischer Salinen- und Badedirektor in Nauheim. Die Nutzung der Bad Nauheimer Solequellen geht über 2000 Jahre in prähistorische, keltische Zeit zurück. Rudolph Ludwig erkannte dies schon Mitte des 19. Jahrhunderts als er bei Neubauten vier bis fünf Meter unter der Oberfläche auf Spuren alter Salzgewinnung stieß und sie ganz richtig deutete und einordnete. Rudolph 5 von dem kleinen bäuerlichen Gut in Hetzlos nach Witzenhausen an der Werra fiel dem Eltern von Carl Ludwig nicht schwer, denn die Kriege und Invasionen in den Jahren zuvor hatte der Landwirtschaft, aber auch dem Handel und der Industrie, in Deutschland großen Schaden zugefügt. Dazu kam im ersten Sommer nach dem Frieden eine Mißernte von der sich die Landwirtschaft erst nach Jahren wieder erholte. Zuzsätzlich wurden die ausländischen Zollgesetze für Einfuhren erschwert und manche blühende Handelsstadt war verödet, die reichen Kornhändler völlig verarmt. Es setzte wieder eine größere Auswanderung nach Nordamerika ein, 1816/17 wanderten allein 20 000 Deutsche dorthin aus [1, 17].

Carl Ludwigs Geburtshaus in Witzenhausen an der Werra

Die noch kleine Familie von Friedrich Ludwig fand in Witzenhausen in einem bescheidenen Häuschen eine vorläufige Unterkunft. Dort wurde dann am 29. Dezember 1816 der dritte Sohn Carl Friedrich Wilhelm Ludwig geboren. Vor der Geburt des vierten Kindes einer Tochter Theodora Charlotte Ludwig (20.06.1818 Witzenhausen - 1819 Witzenhausen) zog die Familie in ein größeres Verwaltungsgebäude. In dieser befand sich später die Renterei, danach das Amtsgericht und die Oberförsterei sowie die Direktion der Kolonialschule. Die verbesserten Wohnverhältnisse der Familie Ludwig

Ludwig nahm 1856 die Stelle eines technischen Beirats (Direktor) der Bank für Handel und Industrie in Darmstadt ein. Er war ein eifriger Forscher und fruchtbarer Schriftsteller auf dem Gebiete der Geologie und war maßgeblich an der Erstellung und Bearbeitung geologischer Karten beteiligt [1, 24-31]. 6 wurden durch den Tod der noch nicht ein Jahr alten Theodora Ludwig getrübt. Im Februar 1820 wurde das fünfte Kind Sophie Luise Antoinette Ludwig geboren [1,17].

Friedrich Ludwig wurde 1821 zum Rentmeister ernannt. In den folgenden vier Jahren wurden noch zwei Kinder, Konrad Heinrich Ludwig (geb. 13.03.1822 in Witzenhausen) und Rosine Christine Caroline Ludwig (geb. 11.02.1824 in Witzenhausen), geboren. Im Jahre 1825 wurde Friedrich Ludwig an die Renterei Büchenthal in Hanau versetzt, wo 1829 das jüngste seiner acht Kinder Heinrich Ludwig3 geboren wurde. Friedrich Ludwig wurde noch zum Oberrentmeister befördert und starb 1843 in Hanau [1].

Hohe Landesschule in Hanau (um 1930)

Carl Ludwig lebte bis zu seinem neunten Lebensjahr in Witzenhausen, wo er die Volksschule besuchte. Nach dem Wechsel der Familie nach Hanau besuchte er dort das humanistische Gymnasium, die „Hohe Landesschule“, die vom Grafen Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg (1577 - 1612) im Jahre 1607 gegründet wurde und die heute ca. 400 Jahre alt ist. Mit dem Namen des Grafen ist insbesondere die Gründung der Hanauer Neustadt verbunden. Daneben privilegierte er auch eine

3 Heinrich Ludwig (1829 Hanau - 30.06.1897 Rom) wurde Maler und Kunsthistoriker, der an der Kunstakademie in Kassel und die Düsseldorfer Akademie studiert hatte. Durch einen Sturz zog er sich 1860 ein schweres Leiden zu. Heinrich Ludwig glückte 1871 die Erfindung der Petroleumfarben für die Ölmalerei, die von 1893 an bei Dr. Schoenfeld in Düsseldorf nach den Vorschriften des Erfinders hergestellt wurden [1]. 7

Hanauer Judengemeinde durch die sogenannte Judenstättigkeit und stiftete den 1611 errichteten Gerechtigkeitsbrunnen vor dem Hanauer Rathaus. Hier war einer der Mitschüler von Carl Ludwig der später bekannte Chemiker und Hochschullehrer Hermann Kopp4. Während Hermann Kopp das Hanauer Gymnasium lobte, klagte Carl Ludwig später, dass der Unterricht dort wenig Anregung geboten habe. Durch den ausgiebigen Zeichenunterricht am Gymnasium hatten er und seine beiden Brüder Rudolph und Heinrich Ludwig sicher ihren Nutzen gezogen, „wenn ich auch nicht bestreiten mag, daß zu den Anlagen und Fähigkeiten, welche das gewiß durch Charakter und Intelligenz gleichmäßig ausgezeichnete Elternpaar, der Reiteroffizier und die Förstertochter, seinen Kindern mit auf den Lebensweg gab, sich auch technische und künstlerische befanden“. Alle drei waren zeichnerisch ausgesprochen begabt [1,20].

Graf Philipp Ludwig II. von Hermann Kopp Hanau-Münzenberg

4 Hermann (Franz Martin) Kopp (30.10.1817 Hanau - 20.02.1892 Heidelberg). Studierte ab 1836 Naturwissenschaften in Heidelberg und Marburg und promovierte 1838 zum Dr. phil. 1841 habilitierte sich Kopp an der Universität Gießen in Physik und Chemie und wurde dort 1843 a. o. und 1852 o. Professor der Chemie als Nachfolger Liebigs. 1863 wurde Hermann Kopp an die Universität Heidelberg berufen. Er führte Untersuchungen der Siedepunkte, Dichten und spezifische Wärmen organischer Stoffe durch und untersuchte den Zusammenhang zwischen ihren physikalischen Eigenschaften und ihrer Konstitution. Er war u. a. Mitherausgeber wichtiger chemischer Zeitschriften und betätigte sich auch erfolgreich als Chemiehistoriker. Im Jahre 1880 wurde Hermann Kopp Präsident der Deutschen Chemischen Gesellschaft [7,19]. 8

Carl Ludwig bestand am 26. und 27. September 1834, noch nicht achtzehnjährig die Maturitätsprüfung und begann danach das Studium der Medizin an der Universität Marburg. Außer seinen Studien nahm er an Fechtübungen teil und wußte das Rapir gut zu handhaben. In Marburg wurde er Ende des Wintersemesters 1835/36 relegiert, da er sich für einen politisch verfolgten Studenten einsetzte.

Marburg, Schloß mit alter Universität

Erlangen, Universitätsstraße

In Erlangen konnte Carl Ludwig von 1836 bis 1838 sein Studium fortsetzen und studierte danach an der Chirurgenschule in Bamberg weiter. Ostern 1839 durfte Carl 9

Ludwig nach Marburg zurückkehren und beteiligte sich an der Gründung der schlagenden Verbindung Corps Hasso-Nassovia Marburg. Später sagte Carl Ludwig dazu [1]:

„Der Eintritt in die Verbindung hat mir noch ein Semester Studium gekostet, so daß ich erst im 12. Semesterpromovieren konnte; aber ich habe froh im Kreise meiner Genossen gelebt, weil das angestrebte Ziel, die Ordnung der studentischen Verhältnisse, erreicht war“.

Bamberg, Blick auf den Domberg

Nach seinem Staatsexamen hat Carl Ludwig noch eine Mensur gefochten, wobei er einen Schmiß durch seine linke Oberlippe erhielt. Nach dem Examen wurde er 1840 zum Doktor der Medizin mit der Arbeit De olei jecoris aselli partibus efficacibus promoviert. In dieser Arbeit liest man und es hört sich heute eigentümlich an, wie man sich z. B. die Wirkung des Lebertrans bei verschiedenen Krankheiten wie Skrofulose und Rheumatismus vorzustellen hat. Dabei sollen bei der Skrofulose die in bestimmter Art mißgestalteten roten Blutkörperchen durch die Einführung vom Fett des Lebertrans wieder in die ursprüngliche Form gebracht werden. Weiterhin bezeichnerte Carl Ludwig den Lebertran auf Grund seiner mechanischen Eigenschaften als ein medicamentum 10 deliniens und beschrieb ihn auf Grund der chemischen Eigenschaften besonders wegen seinem Jodgehalt als ein ernährendes, blutbildendes und spezifisches Heilmittel [1,2,8,17]. Lebertran (Oleum jecoris Aselli; Leberöl von Kabeljau, Schellfisch, Dorsch, Heilbutt) besteht aus, wie man heute weiß, hochungesättigten Fettsäuren, Sterine und hat einen wechselnden Gehalt an Vitamin A und D, und wurde früher zur Prophylaxe der Rachitis eingesetzt.

Robert Wilhelm Bunsen Christian Heinrich Bünger

Bereits 1839 hatte Carl Ludwig bei dem Chemiker Robert Wilhelm Bunsen5, der zu jener Zeit noch in Marburg weilte, präzises naturwissenschaftliches Arbeiten kennengelernt und nahm Kontakt zu Physikern und Chemikern auf. Seit 1841 arbeitete

5 Robert Wilhelm Bunsen (30.03.1811 Göttingen - 16.08.1899 Heidelberg). War ab 1836 Lehrer für Chemie an der Techn. Schule in Kassel und ab 1839 Professor der Chemie und Direktor des Chemischen Instituts in Marburg. 1851 in Breslau, ab 1852 Direktor des Chemischen Instituts und Professor der Chemie an der Universität Heidelberg, wo er 37 Jahre wirkte. R. W. Bunsen war einer der vielseitigsten Chemiker seiner Zeit (Iodometrie, techn. Gasanalyse, organische Arsenverbindungen, elektrolytische Darstellung von Lithium, Magnesium, Aluminium und Chrom (1852-1855), Fettfleckphotometer (1842), Spektralanalyse mit Robert Gustav Kirchhoff (Entdeckung der Elemente Caesium und Rubidium), Eiskalorimeter und vieles mehr [7]. 11 er am Anatomischen Institut in Marburg, der Institutsdirektor war Christian Heinrich Bünger (1782 - 1842), wo er im gleichen Jahr 2. Prosektor wurde und sich 1842 in der Physiologie mit der Arbeit De viribus secretionem urinae adjuvantibus (,,Beiträge zur Lehre vom Mechanismus der Harnabsonderung“) habilitierte. In dieser Arbeit findet man schon den späteren Carl Ludwig, in dem er wohl zum ersten Male den Kampf gegen die damals alles beherrschende sogenannte „Lebenskraft“ eröffnete und die Bildung des Harns im Körper untersuchte. Dabei beschäftigte sich Carl Ludwig mit der Anatomie und Sektion der Niere, sowie der Beschreibung der Bowmanschen oder Müllerschen Kapseln, der Malphigischen Gefäßknäuel und der Filtration des Harns aus dem Blut und dessen Auscheidung aus dem Körper. Der Anatom Franz Ludwig Fick (1813 - 1858), ein Jugendfreund und Förderer Ludwigs, wurde 1843 Direktor des Marburger Anatomischen Instituts. Carl Ludwig avancierte zum 1. Prosektor und 1846 zum außerordentlichen Professor [1,2,8,17].

Herzogs Christian von Skelett vom „Langen Anton“ Braunschweig-Wolfenbüttel 12

Ernst Daniel August Bartels (26.12.1778 Braunschweig - 06.1838 ) wurde 1810 aus Erlangen nach Marburg berufen und brachte seinen Schüler Christian Heinrich Bünger mit [9]. Sie brachten eigene anatomische Sammlungen an die Philipps- Universität Marburg mit. Ernst Bartels verließ Marburg bereits 1811 nach Breslau, C. H. Bünger blieb jedoch als Prosektor und wurde 1812 Direktor des Anatomischen Instituts welches er bis zu seinem Tode im Jahre 1842 leitete. Christian Heinrich Bünger baute diese anatomische Sammlung aus, u. a. gibt es dort den sogenannten „Langen Anton“, ein 350 Jahre altes Skelett mit einer „lichten Höhe" von 2,44 Meter. Dieser riesenwüchsige Mann diente im 30jährigen Krieg (1618 bis 1648) in der Leibgarde des Herzogs Christian von Carl Ludwig (1867) Braunschweig-Wolfenbüttel (20.09. 1599 Grö- ningen - 16.06.1626 Wolfenbüttel; genannt „der tolle Halberstädter" oder der „tolle Christian“), und starb um 1650. Ein Adenom der Hypophyse produzierte Wachstumshormone, wodurch es zu diesem Riesenwuchs kam. Diese anatomischen Präparate können noch heute in der im Museum Anatomicum in Marburg besichtigt werden, wo ein Raum dem Begründer der Sammlung Christian Heinrich Bünger gewidmet ist. Im Museum Anatomicum werden etwa 2 000 anatomische Präparate aus der Zeit von 1650 bis 1920 gezeigt. C. H. Büngers Bibliothek, etwa 900 Bücher und über 200 Zeitschriften, ging nach seinem Tode in den Besitz der Universität über [10,11].

In der Marburger Zeit widmete sich Carl Ludwig mit großem Interesse dem Blutkreislauf. Damals waren die Blutdruck-Meßmethoden noch völlig unbefriedigend. Auf Versuche des englischen Theologen Stephen Hales6 und Jean-Louis Marie

6 Stephen Hales (17.09.1677 Bekesbourne (Kent) - 04.01.1761 Teddington (bei London)). Theologe, Botaniker und Physiologe. Hales war Wegbereiter der Pflanzenphysiologie und der experimentellen Physiologie. Er arbeitete an Themen der Pflanzenernährung, Transpiration und Wasserbewegung im Holz und Messungen von Wachstumsraten und Saugkraft. Er erkannte, dass gasförmige Stoffe zur Bildung der festen pflanzlichen Substanzen beitragen und führte 1726 Versuche zur Blutdruckmessung und Blutzirkulation an Tieren durch. Er forschte auch auf 13

Poiseuille7 aufbauend, beschrieb Carl Ludwig 1847 ein Manometer zur Messung des arteriellen Blutdrucks im Tierversuch. Dazu verband er eine Kanüle, die er in die Arterie des Tieres legte, durch einen starrwandigen Schlauch über eine gerinnungshemmende Verbindungsflüssigkeit mit dem einen Meniskus eines Quecksilbermanometers und setzte auf den Meniskus des anderen Schenkels einen kleinen, stabförmigen Schwimmer auf, an dem ein Schreibhebel befestigt war, der die Blutdruckschwan- kungen auf einem geeigneten Registriergerät aufzeichnete [13].

Stephen Hales

Jean-Louis Marie Poiseuille

dem Gebiet der Meerwasserentsalzung und entdeckte 1727 die pflanzliche Atmung (durch Gasnachweis) [7]. 7 Jean-Louis Marie Poiseuille (22.04.1797 oder 1799 Paris - 25.12.1869 Paris). Arzt und Physiologe. Er erforschte u. a. die Strömung des Blutes durch die Gefäße und war Mitentdecker des Hagen-Poiseuilleschen Gesetzes (1839), das die Durchflußgeschwindigkeit einer laminaren viskosen Flüssigkeit durch enge Röhren beschreibt was u. a. für die Theorie des Blutkreislaufes wichtig war. Der andere Entdecker des Hagen-Poiseuilleschen Gesetzes war der Wasserbauingenieur Gotthilf Heinrich Ludwig Hagen (03.03.1797 Königsberg (Preußen) - 03.02.1884 Berlin). Lehrer für Wasserbau an der Bauakademie und der Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin [7]. 14

Die Bestimmung des Nullpunktes am Kymographion be- schrieb Carl Ludwig folgendermaßen [13]:

„Zur Bestimmung des Nullpunktes, von dem aus man die Höhe mißt, bedient man sich folgenden Verfahrens: Das festgebundene Thier legt man durch einige unterge- schobene Bretter ½ - 1 Zoll höher, als den auf den niedrigsten Stand gebrachten Manometer; fügt darauf Canüle und Messingrohr zusammen, legt einen Stab auf das Glasrohr bis zur Canüle, und erhebt nun in dem Schlitz das Monometer so lange, bis es horizontal mit dem obern Canülenrohr steht, und stellt dasselbe mit den Schrauben hierselbst fest; hierauf Kymographion von Carl Ludwig öffnet man die Seitenöffnung des Messingrohres (weil durch die Einfügung des mit CNi ganz gefüllten Apparats ein kleiner Ueberdruck entstanden ist), setzt dann den Apparat in Gang und läßt nun die ganze Peripherie des Bogens einen Strich machen, der nun ohne alle weitere Correktur den Nullpunkt darstellt. ...

Sind diese Vorbereitungen vollendet, so öffnet man den Hahn und läßt nun die Druckschwankungen während eines Cylinderumgangs anschreiben.“ Späterer Kymograph 15

Dieses Registriergerät, das Kymographion (Wellen- schreiber; griech.: kyma = Welle, grapheion = Griffel) hatte Carl Ludwig ab 1846 entwickelt. Es ist eine bedeutende, vielleicht sogar die bedeutenste Entwicklung eines Hilfsmittels der Kreis- laufphysiologie. Das Kymo- graphion war eine sich um eine senkrechte Achse drehende Trommel, die mit berußtem Papier (Ruß-Kymo- graphion) überzogen war und mit einem Gewicht an- Späterer Kymograph getrieben wurde. Auf der Schreibfläche konnten durch Schreibhebel die verschiedensten, auch rascher ablaufenden Vorgänge - z. B. Herzbewegungen, Blutdruckschwankungen - als Funktion der Zeit aufgezeichnet werden. Auch heutige moderne elektronische physiologische Registriereinrichtungen vermögen nicht mehr zu leisten als das von Carl Ludwig entwickelte Kymographion, nämlich die Aufzeichnung einer sich mit der Zeit verändernden Größe. Der Kymograph, eigentlich zur grafischen Darstellungen von Atem-, Muskel- und Herzbewegungen vorgesehen, eignete sich auch zur optischen Aufzeichnung von Schallschwingungen. Namhaften Wissenschaftlern feierten ihn als Meilenstein in der akustischen Forschung. Der Kymograph war tatsächlich das erste System, mit dem Schwingungen fortlaufend geschrieben werden konnten. Kymographische Aufzeichnungen lieferten in der Phonetik Erkenntnisse über die Atmung, die Akzentuierung, den Tonfall gesprochener Sätze u.a.m. [1,2,3].

Carl Ludwig beschrieb den Kymographen folgendermaßen [8]:

„Um durch Poiseuille´s Queck-silbermanometer gute Druckzahlen unter allen Umständen und zugleich Zeitbestim-mungen für die Dauer und Folge der einzelnen Druckgrößen zu erhalten, setzt man auf das Quecksilber einen stab-förmigen Schwimmer, versieht ihn am oberen Ende mit einer Feder und läßt diese die Schwankungen auf eine Fläche zeichnen, welche sich mit gleichförmiger 16

Geschwindigkeit an der Feder vorbei bewegt. Auf diese Weise erhält man Curven, deren Höhe ein Ausdruck für den Blutdruck, deren Breite eine Bestimmung der Zeit enthält“.

Der Physiker und Physiologe Hermann von Helmholtz8 beschrieb die Meßeinrichtung des Kymographions:

" [...] so tut es am besten, das Papier über einen Zylinder zu ziehen, der durch ein Uhrwerk in gleichmäßige Rotation versetzt wird. Nachdem das Papier angefeuchtet ist, läßt man es über eine Terpentinöllampe umlaufen, so daß es sich mit Ruß bezieht; dann kann man mit feinen abgerundeten Stahlspitzchen leicht feine Striche draufziehen".

Der Beitrag über das Kymographion von Carl Ludwig enthält auch die ersten von im publizierten Kurven. Dabei handelte es sich um synchrone Aufzeichnungen des Carotisdrucks und des Pleuradrucks bei Pferden und Hunden [13]. Aus einem Vergleich der Kurven war zu schließen, dass häufige Exspiration mit einem Ansteigen, Inspiration mit einem Absinken des Carotisdrucks einhergingen. In gemeinsam mit Alfred Volkmann durchgeführten Versuche konnte bestätigt werden, dass Systole und Exspiration als druckfördernde, Diastole und Inspiration als druckmindernde Kräfte einander gegenübergestellt werden können [21, S. 351]. Carl

8 Hermann von Helmholtz (31.08.1821 Potsdam - 08.09.1894 Charlottenburg (Berlin). Nach seiner Tätigkeit als Militärarzt (1843 bis 1848) und Lehrer für Anatomie an der Berliner Kunstakademie wurde Helmholtz 1849 Professor für Physiologie an der Universität in Königsberg. Ab 1855 wirkte er als Professor für Anatomie und Physiologie an der Universität Bonn, danach von 1855 bis 1870 in Heidelberg. 1870 wurde Helmholtz als Profesor der Physik an die Universität Berlin berufen und war gleichzeitig ab 1888 erster Präsident der neugegründeten Physikalisch-Technischen reichsanstalt in Charlottenburg (Berlin). Helmholtz war einer der vielseitigsten Naturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts, der durch das Experiment und die theoretische Auswertung und Deutung, die Richtung und Art der wissenschaftlichen Untersuchungen wesentlich bestimmte [47]. 17

Ludwig prüfte 1860 zusammen mit Einbrodt erneut die respiratorischen Schwankungen des Aortendrucks. Dabei wurde festgestellt, dass flache und sehr rasche Atmung keinen Einfluß auf den Aortendruck hatte. War die Atmung jedoch tief und langsam, sank der Aortendruck nur im Beginn der Inspiration etwas ab, stieg aber während der weiteren Dauer der Einatmung an. Sein Maximum erreichte er im Anfang der Exspiration, um im deren weiteren Verlauf wieder abzusinken. Die Ursachen der Schwankungen sah Carl Ludwig in den beschleunigten Kräften der Thoraxbewegung, die verschieden große Füllung des Herzens sowie die mit der Atmung einhergehenden Änderungen der Pulsfrequenz [32,33].

Die ersten von Carl Ludwig mit dem Kymographion registrierten Kurven

Das von Carl Ludwig entwickelte Kymographion hat zwar einen ausgedehnten geschichtlichen Hintergrund der mindestens auf das 17. Jahrhundert zurückgeht, trotzdem muß man Carl Ludwig als Erfinder dieses Gerätes betrachten. Der erste belegbare Versuch Bewegungen selbständig registrieren zu lassen geht auf das Jahr 1734 zurück als d´Ons-en Bray einen 24 Stunden auf Tommeln mit endlosem Papier registrierenden und mittels Uhrwerk betrieben Windmesser beschrieb. Magellan entwickelte 1779 ein mit einem Uhrwerk betrieben Witterungsanzeiger der auf einem beweglichem Brett registriete. Die Arbeitsvorgänge des Dampfes innerhalb eines 18

Dampfzylinders wurden um 1800 in England auf eine bewegliche Tafel aufgeschrieben (Fälschlicherweise wurde dieses unter der Bezeichnung „Watt´s Indicator“ bekannt). Thomas Young (13.06.1773 Milverton (Somerset) - 11.05.1829 London) benutzte 1807 das gleiche Prinzip, um durch Kugeln und Gewichte die Umdrehungsgeschwindigkeit einer fallenden Trommel zu regeln. (24.10.1804 Wittenberg - 23.06.1891 Göttingen) ließ 1827 einen mit der Hand geführten schwingenden Körper mit seiner Spitze Wellenlinien in eine unbewegte Kupferplatte einritzen. Jean Marie Constant Duhamel (05.02.1797 St. Malo - 29.04.1872 Paris) registrierte 1840 die Schwingungen eines Blechstabes auf eine sich bewegende Glasplatte. Wertheim untersuchte 1844 die Eigenschwingung eines Stabes dadurch, dass er ihn gleichzeitig mit einer Stimmgabel auf eine runde, durch eine Bratspießvorrichtung angetriebene Glasplatte schreiben ließ [1].

Thomas Young Wilhelm Eduard Weber

Später ließ Carl Ludwig das Kymographion durch den Mechaniker Baltzar für die serienmäßige Herstellung umbauen. Auch wurden einige Verbesserungen am Schreibsystem berücksichtigt, die der Physiker und Physiologe Alfred Wilhelm 19

Volkmann9 aus Halle vorgeschlagen hatte. Carl Ludwig besuchte diesen öfters in Halle. In einem Brief an Emil Du Bois Reymond10 vom 21.Oktober 1848 schrieb Carl Ludwig [1]:

Alfred Wilhelm Volkmann Emil Du Bois-Reymond

9 Alfred Wilhelm Volkmann (01.07.1801 Zschortau bei Leipzig - 21. 04. 1877 Halle). Volkmann studierte Medizin in Leipzig wo er 1826 promovierte und sich 1828 habilitierte. 1837 wurde er zum Professor für Physiologie, Pathologie und Semiotik an die Universität Dorpat berufen, setzte seine Nervenstudien fort und widmete sich bevorzugt der Blutzirkulation. Ab 1844 wurde er zum ordentlichen Professor für Pathologie und Physiologie an der Universität Halle ernannt. Volkmann gilt durch seine Arbeiten über das Nervensystem, die Augen und das Blut als einer der Mitbegründer des Faches Physiologie [7]. 10 Emil Heinrich Du Bois-Reymond (07.11.1818 Berlin - 26.12.1896 Berlin). Physiologe, wurde 1851 Mitglied der Preußischen Akadamie der Wissenschaften und 1855 Professor der Physiologie an der Universität Berlin. 1858 wurde er dort Nachfolger von Johannes Peter Müller (14.07.1801 Koblenz - 28.04,1858 Berlin) als Direktor des Physiologischen Instituts. Dieser hatte Emil Du Bois-Reymond in den 18(40)er Jahren zu den umfangreichen und fundamentalen Untersuchungen über Elektrizität im Tierreich angeregt, die diesen u. a. zum Begründer der Elektrophysiologie werden ließen [46]. 20

„Volkmann, der seine Kreislaufarbeiten beendet hat, wünscht über einiges noch Auskunft zu erhalten, und ich bin darum mit meiner Maschine [Kymographion] hierher gereist. Wir stecken nun natürlich tief in der Arbeit, aus der ich um so mehr lerne, als Volkmann die Fehler, welche er meiner Meinung nach vor anderhalb Jahren beging, gänzlich überwunden hat und sich wirklich am Beginn des Kreislaufs findet.“

Kymographion

Im März und April 1849 war Carl Ludwig wieder einige Wochen bei Alfred Volkmann in Halle. Als Du Bois-Reymond ihn zu einem Abstecher nach Berlin bewegen wollte, schlug Carl Ludwig dies aus, „weil mir Volkmann das ganze Reisegeld, um meine Anwesenheit hierselbst möglich zu machen, gegeben hat“. Alfred Volkmann war an den Besuchen von Carl Ludwig in Halle nicht nur deshalb so interessiert weil dieser den Kymographen mitbrachte, sondern weil er in ihn auch einen kritischen und selbstlosen Berater hatte [1].

Auch arbeitete Carl Ludwig an Volkmanns „Hämodynamik“ mit, die 1850 erschien [21]. Dadurch angeregt, aber auch seine ständige schlechte finanzielle Lage brachten ihn im Wintersemester 1848/49 auf den Gedanken, ein Lehrbuch der Physiologie zu schreiben. Für dieses konnte er schließlich den Heidelberger Verlagsbuchhändler Anton Winter gewinnen. Das „Lehrbuch der Physiologie des Menschen, Band 1“ erschien schließlich 1852 [22]. Der zweite Band erschien 1856 [23]. 21

Im Jahre 1849 heiratete Carl Ludwig Christiane Endemann (gest. 19.09.1897), die Tochter eines Professors der Jurispudenz an der Universität Marburg. Sie hatten zwei Kinder eine Tochter Anna Christina Henriette Ludwig11, und einen Sohn (Name nicht bekannt, 1853-1858). Ebenfalls im Jahre 1849 wurde Carl Ludwig als ordentlicher Professor für Anatomie und Physiologie an die Universität Zürich berufen, wo er mit seiner frisch angetrauten Frau hinging. Die gleichzeitige Vertretung der Anatomie und Physiologie als Lehrer und Gelehrter hat sicher einen großen Einfluß auf seine spätere Entwicklung gehabt [1,2,3,17].

In der Züricher Zeit führte Carl Ludwig Carl Ludwig (1869) seine Untersuchungen über Diffusion und Endosmose weiter und beschäftigte sich mit Fragen der Bildung der Lymphe, der Speichelsekretion und der Harnbildung. Dabei zeigte er 1850/51, daß die Lymphe aus der Gewebsflüssigkeit gebildet und die notwendige Energie durch den hydrostatischen Druck der Kapillaren erzeugt wird. Auch entdeckte er sekretorische Nerven an den Speicheldrüsen, und durch elektrische Reizung der Nervenfasern der Chorda tympani verursachte er die Sekretion der Unterkieferdrüse. Dabei konnte aufgezeigt werden, daß diese Sekretion aktiven Charakters ist, denn der Speicheldruck im Ausführungsgang kann während der Nervenreizung den Druck der großen Halsschlagader übersteigen. In weiteren Experimenten wies Carl Ludwig nach, daß die Harnbildung in der Niere bei absinkendem Blutdruck (Vagusreizung) sistiert, und durch einen Anstieg des Blutdrucks eine Harnflut hervorgerufen werden kann. Diese Ergebnisse standen mit der

11 Anna Christina Henriette Ludwig, geb. 01.02.1851 heiratete 1872 den Historiker Alfred Wilhelm Dove (04.04.1844 Berlin - 19.01.1916 Freiburg), der ab 1897 Ordinarius für Geschichte und Geheimer Rat an der Universität Freiburg im Breisgau war. Die Ehe blieb kinderlos. Anna Dove, geb. Ludwig kümmerte sich nach dem Tod von ihrem Vater Carl Ludwig um ihre Mutter Christiane Ludwig, die im Juli 1895 ihren Haushalt in Leipzig auflöste und zu ihnen nach Breslau zog wo ihr Mann Alfred Wilhelm Dove an der der Universität wirkte. Alfred Wilhelm Dove war der Sohn des Physikers und Meterorologen (06.10.1803 Liegnitz - 04.04.1879 Berlin), der ab 1848 Direktor des Berliner Meteorologischen Instituts war. 22

Glomerulusfiltration im Einklang.

Zürich (17. Jahrhundert)

Carl Ludwig ging 1855 als Professor für Physiologie und Zoologie ans Josephinum12, der medizinischen Militärakademie in Wien. Am Josephinum, wo ihm nur kümmerliche Räumlichkeiten zur Verfügung standen, beschäftigte sich Carl Ludwig besonders mit der Physiologie der Atmung, der Blutgefäßinnervation, dem Blutgastransport und dem Stoffwechsel. Die Untersuchungen über die Atmungsfunktion des Blutes zusammen mit Iwan Michajlowitsch Setschenow13, dem späteren Begründer

12 Josephinum, von Joseph II. 1785 in Wien gegründete Medizinisch-chirurgische Akademie (Josephs-Akademie) zur Heranbildung von Militärärzten, 1849-54 aufgehoben, dann bis 1874 als Bildungsanstalt für Feldärzte weitergeführt. Mit der Einführung des Doktorats der gesamten Heilkunde (1872) wurde diese partielle Diplomausbildung hinfällig. Das von Isidor Canevale 1783-1785 erbaute klassizistische Gebäude des Josephinums mit Hygieiabrunnen von J. M. Fischer im Ehrenhof wurde 1875-1883 für militärärztliche Kurse, 1900-1918 für eine militärärztliche Applikationsschule genützt und beherbergt heute unter anderem das Institut für Geschichte der Medizin mit einer bedeutenden Sammlung anatomischer und geburtshilflicher Wachspräparate (seit 1920). 13 Iwan Michajlowitsch Setschenow (Sečenov, 13.08.1829 Tjoplyj Stan (heute Setschenowo - 15.11.1905 Moskau). War ab 1870 Professor der Physiologie in Odessa, ab 1876 in St. 23 der Physiologie in Rußland, ebneten den Weg für die Entdeckung des Sauerstoff und des Hämoglobins durch Ernst Felix Immanuel Hoppe-Seyler14. Dazu entwickelte Setschenow eine verbesserte Form einer Quecksilber-Blutgaspumpe zur Messung der Sättigung des Bluts mit Sauerstoff und Kohlendioxid. Diese Gaspumpe aus Glas hatte er selbst geblasen [1,2,3].

Wien

Die Kunst des Glasblasens erlernte Iwan Setschenow bei dem bekannten Glasbläser Johann Heinrich Wilhelm Geißler15 in Bonn. Dieser fertigte auch die nach

Petersburg und seit 1888 in Moskau. Arbeitete über Blutgasanalyse und besonders auf dem Gebiet der Neurophysiologie und beschrieb erstmalig die reflexhemmende Wirkung bestimmter Hirnzentren [7]. 14 Ernst Felix Immanuel Hoppe-Seyler (26.12.1825 Freyburg/Unstrut - 11.08.1895 Wasserburg (Bodensee)). Wirkte ab 1860 als Professor der Medizin in Berlin, ab 1861 für Chemie in Tübingen, seit 1872 für Physiologische Chemie in Straßburg. Dort richtete er 1884 das weltweit erste Institut für Pysiologische Chemie ein. Untersuchte u. a. Körperflüssigkeiten (Blut, Harn, Milch, Galle) sowie Blutfarbstoffe und erkannte die Bedeutung des Hämoglobins für die innere Atmung durch dessen reversible Bindung des Sauerstoffs. Untersuchte weiterhin die chemischen Prozesse der Kohlenmonoxidvergiftung. Hoppe-Seyker erkannte die chemische Verwandtschaft von Blut- und Gallenfarbstoff, sowie Chlorophyll. Weitere Forschungen u. a. über Cholesterin, Lecithin und Chitin [7]. 15 Johannes Heinrich Wilhelm Geißler15 (26.05.1814 Igelshieb, heute zu Neuhaus am Rennweg - 24.01.1879 Bonn). Instrumentenbauer und Glasbläser. Geisler gründete 1854 in Bonn eine Werkstätte für chemische, physikalische und meterologische Geräte. Er stellte u. a. hervorragende metreologische Meßinstrumente (Thermometer, Barometer, Aräometer) her und konstruierte 1858 eine Quecksilbervakuumpumpe (Geißler-Pumpe) und die nach ihm benannten 24 ihm benannten Geißler-Röhren (1860/61), an denen der Physiker Julius Plücker16 in Bonn die durch Kathodenstrahlen angeregten Fluoreszenz- und Entladungsspektren entdeckte. Der Name Röhre für alle Apparate, die einen elektrischen Strom durch Vakuum oder verdünnte Gase verwenden, auch wenn sie nicht mehr im Entferntesten die Gestalt von Röhren haben, nahm von der Geißler-Röhre seinen Ausgang (Elektronenröhren, Röntgenröhren).

Josephinum in Wien

Spektralröhren (Geißler-Röhren). Geißler wurde 1868 die Ehrendoktorwürde der Universität Bonn verliehen [7]. 16 Julius Plücker (16.07.1801 Elberfeld (heute zu Wuppertal) - 22.05. 1868 Bonn). Studierte Mathematik und Physik in Heidelberg, Bonn und Berlin und promovierte 1823 in Marburg in absentia. Ab 1828 a o. Prof. in Bonn, ab 1832 in Berlin und 1833 o. Professor für Mathematik in Halle, ab 1835 in Bonn wo er 1836 auch die Professur für Physik übernahm. Julius Plücker arbeitete in der Physik mit den Erscheinungen beim Einwirken von Magnetfeldern auf Kristalle, das magnetische Verhalten von Flüssigkeiten, sowie das Gebiet der elektrischen Entladungen in verdünnten Gasen (durch Kathodenstrahlen angeregten Fluoreszenz- und Entladungsspektren). Weiterhin konnte er aufzeigen, dass jedes Gas ein charakteristisches Spektrum besitzt. Weitere Gebiete von Julius Plücker in der Physik waren Gebiete der Thermometrie und der Temperatur. 25

Iwan Michajlowitsch Setschenow Ernst Felix Immanuel Hoppe-Seyler

Julius Plücker

Johannes Heinrich Wilhelm Geißler 26

Ernst Heinrich Weber Johann Paul Freiherr von Falkenstein

Im April 1865 wurde Carl Ludwig als Nachfolger von Ernst Heinrich Weber an das Institut für Physiologie an die Universität Leipzig berufen. E. H. Weber17 hatte den Lehrstuhl für Anatomie seit 1821 und dazu den Lehrstuhl für Physiologie seit 1840 inne. Der Kultusminister Johann Paul Freiherr von Falkenstein (15.06.1801 Pegau - 14.01.1882 Dresden) wollte für die Physiologie einen sehr guten Mann gewinnen und dies war in seinen Augen Carl Ludwig. Dieser übernahm das Institut für Physiologie und Ernst Heinrich Weber vertrat weiter die Anatomie. Diese Entscheidung von Freiher von Falkenstein war ganz im Sinne von König Johann von Sachsen (12.12.1802 Dresden - 29.10.1873 Pillnitz bei Dresden), der die Wissenschaft und Künste sehr förderte

17 Ernst Heinrich Weber (24.06.1795 Wittenberg - 26.01.1878 Leipzig). Sohn eines Theologieprofessors war Anatom und Physiologe; Bruder des Physikers Wilhelm Eduard Weber (24.10.1804 Wittenberg - 23.06.1891 Göttingen). Ernst Heinrich Weber gilt als Mitbegründer der Psychophysik und der modernen Sinnesphysiologie. Arbeitete auf nahezu allen Gebieten der Physiologie, insbesondere dem Tast- und Gehörsinn sowie dem Nervensystem. Er formulierte 1834 das psychophysiologische Webersche Gesetz, das 1860 von G. T. Fechner zum Weber- Fechnerschen Gesetz (Psychophysisches Grundgesetz) erweitert wurde und entdeckte das der Schallweiterleitung dienende Webersche Knöchelchen. Nach ihm ist auch der zur Hörprüfung dienende Webersche Versuch benannt [7]. 27

[14,15]].

König Johann von Sachsen Carl Ludwig (1876)

In der Antrittsvorlesung von Carl Ludwig am 1. Mai 1865 in Leipzig Die physiologischen Leistungen des Blutdrucks stellte dieser eine revolutionierende Idee dar. Isolierte Organe sollten mit ungerinnbar gemachten Blut durchströmt werden, um diese nach der Entnahme aus dem Tierkörper über viele Stunden am Leben zu halten und an ihnen zu experimentieren. Dabei konnte man die Änderung ihrer Funktion unter dem Einfluß von Temperatur, Nahrungsstoffen, Pharmaka usw. untersuchen. Diese Methode wurde von Carl Ludwig und seinen Schülern ausgebaut, und sie zeigte, daß praktisch alle Gewebe durch die künstliche Zirkulation als isolierte Organe (Herz (1869); Leber (1868); Nieren, Darm u. a. am Leben gehalten und zu Experimenten benutzt werden konnten.

Auch wenn man heute weiß, daß sich ein isoliertes (in vitro) Organ sich wesentlich vom dem im Körper (in vivo) unter Nerven- und Hormoneinfluß befindlichen unterscheiden kann, so führt dennoch ein direkter Weg über Ludwigs Versuche zur Organverpflanzung bis zur künstlichen Niere, Herz-Lungen-Maschine und zum künstlichen Herzen der modernen Medizintechnik. 28

Carl Ludwig und Elias Cyon (Ilya Fadeyevich Tsion) (25.03.1843 Telsiai (Litauen - 1912 Paris), der spätere Professor für Physiologie in St. Petersburg, führten 1866 ein bemerkenswertes Experiment durch. Sie reizten elektrisch das zentrale Ende des durchschnittenen - später als N. depressor bezeichneten - (N. Abkürzung für lat.: nervus = Nerv; neulat.: depressor = Niederdrücker, Blutdruckzügler; Nerv, der die Erregbarkeit des Gefäßzentrums herabsetzt und dadurch den Blutdruck senkt) vom Rückenmark zum Herzen laufenden Nervenstrang [12]. Dabei tauchte auch die Frage auf, ob die Nerven vom Gehirn Erregungen zum Herzen, wie man bisher annahm, oder vom Herzen zum Gehirn übertragen. Durch die Einbeziehung afferenter Leitungsbögen (lat.: afferre = hinführen; Erregungen von Sinneszellen (lat. receptor = Aufnehmer) zum zentralen Nervensystem hinleitend) mit Reizen und Reaktionen aus der Peripherie konnte die reflektorische Natur des beobachteten Blutdruckabfalls und der Herzfrequenzabnahme aufgeklärt werden. Carl Ludwig meinte noch, daß die Nervenenden des N. depressor in den Herzkammern lägen, und nicht, wie man heute weiß, in der Wand des Aortenbogens (griech.: aorte = Hauptschlagader). Seine Argumentation war aber richtig, insofern als die afferenten Depressorfasern dazu dienten, die Herzfrequenz zu erniedrigen und den peripheren Widerstand zu verringern, wenn der Blutdruck über ein bestimmtes Maß anstieg. Der Grundmechanismus der Blutdruckregelung war damit aufgeklärt [1,2,3,4].

Infolge dieser Ergebnisse wurde im Ludwigschen Labororatorium nach den zentralnervösen Steuerungszentren im Hirnstamm gesucht, die den normalen Spannungszustand der Gefäßwandmuskeln bedingen. Dabei wurde durch F. W. Owsjannikow (1827 -1906), dem späteren Physiologieprofessor in Kasan und St. Petersburg, die Lokalisation des Vasomotorenzentrums (lat.: vas = Gefäß; motor = Beweger; Nerven des autonomen (vegetativen) Nervensystems, die die Gefäße über die glatten Gefäßmuskeln erweitern oder verengen können) in der Medulla oblongata (lat.: medulla = biol.: Mark, Knochenmark, Isoliertes Froschherz Rückenmark; oblongus = länglich; verlängertes Mark, Nachhirn) 1871 entdeckt und lokalisiert. 29

Bereits 1867 hatten Carl Ludwig und I. M. Dogiel (1830 - 1916), späterer Professor für Pharmakologie in Kasan, eine Stromuhr konstruiert, um vasomotorische Veränderungen zu messen. Mit dieser Stromuhr konnte der Blutdurchfluß eines Organs, das mit konstantem Druck durchströmt wird, gemessen werden. Bis dahin hatte man kein zuverlässiges Meßverfahren [1,2,3,4,34].

Die Ludwigsche Stromuhr und ihre Anwendung beim Kaninchen (aus der Arbeit von Dogiel (1876)

Seit 1874 konnten Carl Ludwig und seine Mitarbeiter die Volumenänderung von Organen durch Zu- und Abfluß des Bluts mit dem Plethysmographen (Gerät zur Anzeige und fortlaufender Aufzeichnung der durchblutungsbedingten Volumenschwankungen ei- nes Körperabschnitts oder isolierten Organs) messen, wobei besonders der Einfluß der Gefäßnerven auf die Durchblutung untersucht wurde.

Am 26. April 1869 konnte Carl Ludwig das von ihm mitentworfene neue Institut für Physiologie in der Waisenhofstraße, heute Liebigstraße in Leipzig mit einer Festansprache eröffnen, wo er 25 Jahre arbeitete. Dieses Institut war zu seiner Zeit in 30 seiner Errichtung einzigartig in Europa und diente vielen anderen Laboratorien in Deutschland und anderen Ländern als Muster. Dort führte Carl Ludwig u. a. aus [1]:

Das von Carl Ludwig erbaute Institut für Physiologie der Universität Leipzig (wurde im 2. Weltkrieg zerstört)

„ ... Versetzt man sich über die Spanne der Zeit hinaus, in welcher das physiologische Wissen entwickelt und der Widerstand besiegt ist, den die Gewöhnung an das Alte dem Besseren entgegensetzt, so sehen wir im Geiste den Menschen bewußt mit seiner Kraft und seinem Widerstand rechnen, und dort Sicherheit und höchste Leistung eintreten, wo heute nur, wenn es hoch kommt, ein unsicheres Treffen stattfindet. Wir sehen, wie menschliches Geschick und menschliche Einsicht sich freudig ihrer Siege bewußt sind, aber verhehlen wir es uns nicht, wir sehen, daß alles, was uns gelungen, nur den Genuß der Sinne erhöht und die Bequemlichkeit der Glieder gefördert hat. Und auch dies wäre noch nicht ihre schlimmste Wirkung; mit dem Bewußtsein, daß unsere Glieder sich maschinenmäßig regen, muß das freudige Gefühl des freien Schaffens, und mit der Herrschaft der von außen eingeprägten, mit dem Untergang der selbst erfundenen Regel muß das Streben des Arbeiters zugrunde gehen. So würde es sein, wenn unsere Wissenschaft nur dem Leibe und seinen Genüssen diente. Doch schon hebt sie den Blick höher ... An den Nerven dringt der Forscher empor zur Seele; anfangs vielleicht von dem Irrtum befangen, daß das Bereich 31 des Mechanischen nirgends sein Ende finde. Aber je öfter er die Vorstellung des Raumes und die Energien der Empfindung mit den Bewegungserscheinungen im Nerven vergleicht, die jene auslösen, um so fester begründet sich das Bewußtsein, daß jenseits der Nerven ein neues Gebiet beginne. Gerade weil unsere Wissenschaft mit der Mechanik des Leibes vertraut ist, weiß sie dieser ihre Grenzen zu stecken“.

Carl Ludwigs Hochachtung vor dem Leben bei seiner Forschung war bemerkenswert. Seinen Schülern gab er bei der Vivisektion (lat.: vivus = lebend, sectio = Schnitt; Versuch am lebenden Tier, mit Verletzungen verbunden) folgende Anweisung:

"Die Vivisektion soll nur gebraucht werden, um einen lange vorher überlegten Versuch zu kontrollieren. Die Anatomie ist die Grundlage der Operation, und der Physiologe wie der Chirug soll das Messer keinen Millimeter weiterstoßen, als es zu seinem Zweck erforderlich ist. Je kleiner die Summe der Veränderungen sein wird, welche ihr bei dem Tier hervorbringt, desto vollendeter ist unsere Kunst, desto sicherer ist die Messung der Phänomene".

Im Jahr 1879 beim sogenannten Vivisektionisten-Streit hat Carl Ludwig gemeinsam mit dem Physiologen und Histologen Rudolf Peter Heinrich Jacob Heidenhain (29.01.1834 Marienwerder (Ostpreußen) - 13.10.1897 Breslau) für Deutschland das Verbot des Tierex- periments abgewendet. Dieser vertrat die Notwendigkeit der Vivisektion in mehreren Schriften offensiv, anders ließen sich Erkenntnisse nicht gewinnen („Die Vivisektion im Dienste der Heilkunde“, 1879; „Die Vivisektion im Dienste der Gesundheit“, 1884). Als langjähriger Vorsitzender des Leipziger Tierschutzvereins setzte sich Carl Ludwig für eine schonende und schmerzlose Methodik im Tierversuch ein, wobei er nur unter hinreichender tiefer Narkose operierte. Rudolf Peter Heinrich Jacob Heidenhain Er konnte seine ausgeprochene Abneigung gegen das Tierexperiment nur durch die Aufstellung strenger ethischer Forderungen überwinden. In seinem 1876 gehaltenen Vortrag Die gemütliche Stellung des Menschen 32 zum Tiere hat er sich grundlegend zu diesen Fragen geäußert [1,2].

Carl Ludwig war ein großer Organisator der Wissenschaft und im Gegensatz zu dem großen französischen Physiologen (12.07.1813 Saint-Julien (Rhône) - 10.02.1878 Paris) ein zugänglicher Chef, der von seinen Schülern verehrt und geliebt wurde. Er beschäftigte sich mit jedem Einzelnen, wobei er sie belehrte, beriet, begeisterte und sie ihren Fähigkeiten entsprechend einsetzte. Seine Hilfsbereitschaft und persönliche Bescheidenheit ging dabei so weit, daß Ludwig nicht nur die Versuche oft selbst machte, sondern auch die Arbeiten seiner Schüler veröffentlichungsreif schrieb, obwohl sie fast alle unter deren Namen erschienen.

Claude Bernard Wilhelm Ostwald (02.09.1853 Riga - 04.04.1932 Großbothen (bei Leipzig) ein Kollege von Carl Ludwig schrieb über ihn [6]:

"Als Lehrer war Ludwig die Aufopferung selbst. Er lieferte seinen Schülern nicht nur die Gedanken, sondern half ihnen auch bei allen Schwierigkeiten der Ausführung persönlich. Ich erlebte es oft, daß er gemäß seiner Anordnung aus dem Gespräch von dem treuen Labora- toriumsmechaniker Salvenmoser abgeholt wurde, um ein wichtiges Experiment beim kritischen Punkt zu überwachen, damit er gegebenenfalls mit eigenen Händen eingreifen konnte.

Selbst bis zur Abfassung der Arbeit seitens des Schülers erstreckt sich seine Fürsorge. Er ließ die von ihm angeregten und überwachten Arbeiten stets nur unter den 33

Namen des Schülers veröffentlichen, ohne den seinen hinzuzufügen, wie dies meist geschieht. Da unter diesen viele Ausländer waren, half er ihnen so weitgehend bei der Redaktion, daß er in einzelnen Fällen den größeren Teil des Textes selbst schrieb. So konnte die Geschichte erzählt werden, daß einmal einer seiner russischen Schüler gesagt haben soll: Eben habe ich Ihre Arbeit in den "Sitzungsberichten" gesehen; haben Sie sie schon gelesen?

Es ist kein Wunder, daß ein solcher Lehrer, der zudem ein Forscher und Denker ersten Ranges war, von Schülern überlaufen wurde. Während seiner ersten Leipziger Zeit, wo dies seinen Höhepunkt erreichte, mußte er sich einige Tage in der Woche vollkommen unzulänglich machen, um die ungeheure Arbeit der anderen Tage ohne Selbstzerstörung leisten zu können“.

Carl Ludwigs erfüllte voll und ganz die Erwartungen vom Kultusminister Falkenstein. Die Studentenzahlen stiegen ständig an; 1868 ließ Leipzig München hinter sich und in den Jahren 1872 bis 1878 wurde sogar Berlin von Leipzig übertroffen. Die Schüler von Carl Ludwig kamen aus der ganzen Welt, man schätzt deren Anzahl auf 250 bis 300. Diese kamen außer aus Deutschland besonders aus Rußland, Italien, Schweden, Dänemark, Frankreich, England und Amerika. Carl Ludwig muß es besonders verstanden haben so unterschiedlich begabte Leute an sich zu fesseln.

In einem Brief an den Vater seines Schülers Albert M. Bleile in Columbus/Ohio (USA) schrieb Carl Ludwig folgenden Brief [1]:

„Leipzig, 29. April 1878 Hochverehrtester Herr;

Ihr Herr Sohn wünscht, daß ich Ihnen in wenigen Worten über seine wissenschaftliche Beschäftigung Nachricht gebe. Da Ihr Sohn fleißig und voll Eifer für seine Ausbildung ist, so erfülle ich seinen Wunsch gern.

Die Ursache, warum die medizinische Technik sich so unfruchtbar und so wenig fortschreitend auch in Zeiten erwiesen, in welcher alle anderen Techniken - chemische und medizinische - so große Fortschritte gemacht haben, lag wesentlich darin, daß man aus Mangel an Hilfsmitteln so wenig tief in das Leben und seine Eigenschaften eindringen konnte. Um diesen Mangel abzuhelfen, hat man in Europa, vornehmlich aber in Deutschland, Anstalten gegründet, welche ganz besonders die Hilfmittel und die 34

Verfahrensarten studiren, verbessern und vervielfältigen sollen, durch welche man den Grund erkennen kann, von dem diese oder jene Lebenserscheinung abhängt. Wenn man erst das Leben ergründet hat, so wird man es auch beherrschen lernen, dieses ist der oberste Grundsatz, aus dem sich die Entstehung der neuen Anstalten erklärt.

Nicht bloß in England, Frankreich und Deutschland, auch in Amerika gewinnt die Einsicht, daß es mit dem stetigen Fortbetrieb alter überlieferter Heilregeln nicht gethan sei, immer mehr Anhänger. Dieses zeigt sich darin, daß die Harvard School in Boston, die berühmteste Anstalt der U. St., schon die europäische Unterrichtsweise nachbildet, und noch mehr, daß zahlreicher junge Amerikaner , welche in ganz andern Absichten nach Europa kommen, von dem Unterricht Gebrauch machen, der in den wissenschaftlichen Laboratorien ertheilt wird.

Jedenfalls können Sie, verehrtester Herr, überzeugt sein, Ihr Herr Sohn wendet seine Zeit gut an, und sie werden sich dereinst sicher davon überzeugen, daß die Opfer, welche Sie gebracht, gut angelegt waren.

Mit vorzüglicher Hochachtung Ihr C. Ludwig“

Interessant sind die Äußerungen einiger ehemaliger Schüler und Mitarbeiter über Carl Ludwig [1]:

„Ludwig war von Gestalt mittelgroß, breitschultrig und mager; sein Anlitz habe dem ersten Anschein nach durch Bartlosigkeit und Haartracht an einen Theologen erinnern können (Dove [43]). Grützner [36], der ihn nur ein einziges Mal flüchtig gesehen hat, berichtet, daß Ludwig damals auf ihn eher den Eindruck eines „schlauen Pfäffleins vom Dorf“ als den eines berühmten Gelehrten gemacht habe. Aber der ihm eigene „scharfe Blick des Arztes oder Naturforschers, der durch die Brille hervorlugte“, habe doch seinen wirklichen Beruf verraten (Dove [43]). Ludwig hat großartige Gesichtszüge von niederhessischen Typus besessen und eine fein und kühn geschwungene Nase. Über sein Aussehen im hohen Alter erfährt man etwas von Grete Ostwald18, die im Rückblick auf ihre Kinderzeit schreibt. „Ich erinnere mich noch sehr

18 Grete Ostwald (13.02.1882 Riga - 01.08.1960 Großbothen), Tochter von Wilhelm Ostwald 02.09.1853 Riga - 04.04.1932 Leipzig). Dieser war seit 1887 ein Kollege von Carl Ludwig in der Physikalischen Chemie an der Leipziger Universitä. Erhielt 1909 den Nobelpreis der Chemie für Arbeiten über Katalyse, chemische Gleichgewichte und chemische Reaktionsgeschwindigkei- ten. 35 wohl des kleinen, mageren alten Herrn mit dem scharfgeschnittenen und doch gütigen Gesicht, mit der irgendwie ein bißchen falsch wirkenden braunen Perücke, mit spitzeckigem Vatermördern und einem rot gemusterten, sogenannten türkischen Halstuch zum langgeschnittenen, zugeknöpften Rock.“ Mosso19 glaubt, die Physiognomie Ludwigs mit folgendem besonders treffend zu schildern: „In meiner Erinnerung ist der Gegensatz lebendig zwischen den Zügen Ludwigs, der ein aufrichtiger Anhänger des Weltfriedens war, und denen eines meiner Freunde, eines hervorragenden Offiziers unseres Heeres, der am meisten dazu beigetragen hat, die Kanonen zu vervollkommnen und den Krieg mörderischer zu machen“ [1].

Übereinstimmend berichten seine Freunde und Schüler, daß etwas „Hoheits-volles“ von Ludwig ausgegangen sei, das aber durchaus nichts Abweisendes oder Steifes an sich hatte, sondern mit einer Liebenswürdigkeit verbunden war, die jeder, der mit ihm zu tun hatte, als angenehm empfand; „jeder erfuhr den Einfluß seiner bezaubernden Persönlichkeit“, schreibt Kronecker. Auch in seiner Sprech- und Schreibweise ist davon etwas wiederzufinden. Der Stil seiner Reden, Schriften und Briefe hat manchmal etwas Geheimnisvolles, Dunkles an sich und wirkt dadurch gelegentlich schwerfällig. Aber im Gespräch war er „überaus lebendig, kunstlos in der Form und nicht selten von heiterer Paradoxie“ (Dove [43]). „Jede in die Diskussion geworfene Grete Ostwald Bemerkung fing sozusagen bei ihm Feuer. Er verstand im höchstem Maße die Kunst, die Unterhaltung zu führen, nicht mit Phrasen und oft sich wiederholenden Geschichten, sondern, indem er die neu aufgenommenen Eindrücke mit dem Schatze seiner Erinnerungen und Kenntnisse zu immer neuen Kombinationen verband. ... Man hatte oft den Eindruck, als experimentierte er gewissermaßen, die Verbindungen durch, welche zwischen dem Neuen und früher Erlebten möglich waren. Seine Schilderungen waren durch eine merkwürdige Plastik ausgezeichnet und man hatte stets den Eindruck, etwas Neues, noch nicht Gesprochenes, etwas Originelles und Bedeutungsvolles zu hören.

19 Angelo Mosso (30.05.1846 Turin - 24.11.1910 Turin). War 1873/74 bei Carl Ludwig in Leipzig. Mosso wurde 1876 Professor in Turin. Er erforschte die Auswirkungen des Höhenklimas auf den menschlichen Organismus und konnte mit Hilfe eines von ihm 1884 konstruierten Ergographen die physiologischen Vorgänge der Muskelermüdung untersuchen [7]. 36

Eigentümlich für seine Unterhaltung war es auch, daß er mit seiner Person niemals in den Vordergrund trat, dieselbe überhaupt nur soweit erwähnte, als er etwa zur verständlichen Schilderungen eines Erlebnisses nötig war (v. Frey [39]). „Mit seinem feinen Humor vermochte er wohl auch gelegentlich paradoxe Meinungen zu verfechten. Stieß er aber auf Bestrebungen, die seinem idealen Sinn zuwider waren, so konnte man auch bitter sarkastische Worte von ihm zu hören bekommen“ (His [44] [1].

Von Kind an war Ludwig an eine straffe Selbstdisziplin gewöhnt. Das machte sich später in der äußeren Ruhe bemerkbar, mit der er den Unannehmlichkeiten und Mißgeschicken des Lebens begegnete, auch wenn sie ihn innerlich tief zu Boden drückten. „Darin lag auch ein besonderes Element seiner wohltuenden Macht über jüngere Leute“, schreibt His [35], „daß er ihnen das Beispiel eines gegen sich selbst unbedingt strengen und gewissenhaften Mannes gegeben hat“. Er „scheute sich nicht, sein Urteil mit aller Entschiedenheit auszu- sprechen, was ihm wohl zuweilen als Schroffheit, ja als Härte angerechnet wurde. Angelo Mosso Daß dies vielmehr mit der Lebhaftigkeit seines Empfindens als mit der art seines Charakters zusammenhing, wußte jeder, der ihn näher kannte“, meint v. Frey [39], der aber auch „hervorragend militärische Tugenden“ Ludwigs hervorhebt: „Kühnheit der Entwürfe, zähe Ausdauer in deren Ausführung, Geistesgegenwart und hohen persönlichen Mut, ... Ordnung und Pünktlichkeit.“ [1].

Ludwig war „reich an Unternehmungsgeist, Schwungkraft und neuen Ideen, aber im letzten war er doch eine schüchtetne, zarte, beinahe scheue Natur“ (Mosso [45]). Er, der später so viele befruchtet hat, nannte sich in jüngeren Jahren selbst „sentimental“, eine „rezeptive Natur“; in Du Bois und Helmholtz sah er „geistige Helden“ (Diepgen). Dieser Wesenszug Ludwigs drückt sich auch in seiner Handschrift aus, die im übrigen durch ihre einfachen Formen fast wie eine moderne Schrift anmutet. Sein Zartgefühl in Verbindung mit seiner stets wachen Selbstkritik äußerte sich im Umgang mit anderen Menschen in einer Bescheidenheit, die bis zur Selbstverkleinerung gehen konnte. Er fürchtete zwar selbst im Dank nichts mehr, als unterwürfig zu erscheinen, aber weder in 37 seinen Briefen, noch in den Notizen über ihn findet sich irgendeine Äußerung, die darauf hindeuten könnte, daß er auch nur ein einziges Mal das eigene Wohl oder die eigene Ehre höher geachtet hätte als die seiner Freunde und Untergebenen; dagegen trifft man auf viele Stellen, die vom Gegenteil zeugen. Gustav Freytag20 hat diesen Charakterzuge Ludwigs in seinen „Erinnerungen“ ein schönes Denkmal gesetzt; er nennt Ludwig den „stolzen Naturforscher, welcher sein Wissen und Können in einer auch bei uns unerhörten Selbstlosigkeit den Erfolgen seiner Schüler dienstbar macht“ [1].

Gustav Freytag Theodor Mommsen (um 1860)

Carl Ludwigs nächste Freunde waren Hermann von Helmholtz, Theodor Mommsen21, Emil Du Bois-Reymond, Ernst von Brücke22 und Gustav Freytag. Wohl am

20 Gustav Freytag (13.07.1816 Kreuzburg (Schlesien) - 30.04.1895 Wiesbaden). Studierte Philologie und promovierte 1838 mit „De initiis scenicae poesis apud Germanos." 1839 habilitierte sich G. Freytag mit „De Hrosuitha poetria. Adjecta est comoedia Abraham inscripta“ in Breslau, wo er bis 1844 als Dozent wirkte. Erste Dramen von Gustav Freytag, „Der Gelehrte“ (1844), „Die Valentine“ (1846) usw. 1855 erschien Gustav Freytags erfolgreichster Roman „Soll und Haben": Von 1886 bis 1888 wurden seine „Gesammelten Werke", 22 Bände herausgegeben. 21 Theodor Mommsen (30.11.1817 Garding (Schleswig) - 01.11.1903 Charlottenburg); Jurist, Prof. für römische Geschichte in Zürich und Berlin, Mitglied des Reichtags, Nobelpreis der Literatur für seine „Römische Geschichte“ (1902) 38

Vertrautesten war er mit Hermann von Helmholtz der ihn während dessen Züricher Zeit häufig besuchte. An diesem schätzte er vor allem dessen natürliche, beinahe kindliche Art mit der er arbeitete und dabei seine Entdeckungen zu machen pflegte. Helmholtz sah in Carl Ludwig die Hauptautorität der Physiologie, welches er auch äußerte. Als Hermann von Helmholtz sein berühmtes Werk über die Tonempfindungen Carl Ludwig zuschickt hatte und dieser mit großer Bewunderung auf diese Arbeit geantwortet hatte schrieb Hermann von Helmholtz an Carl Ludwig am 27. Februar 1864 [1]:

„Daß Du mit meinen Tonempfindungen zufrieden bist, ist mir sehr lieb, da Du einer der wenigen musikalischen Naturforscher Bist, von dem ich hoffen durfte, daß sie sich vollständig in das Verständnis des Ganzen hineinarbeiten werden ...“.

Zu Emil Du Bois-Reymond verband Carl Ludwig während des ersten Jahrzehnts des Bestehens eine unkomplizierte Herzlichkeit. Auch hier war es die innere Teil- nahme von Carl Ludwig an dem Geschick des Freundes und die Zurückstellung der eigenen Person die diese Beziehung charakterisierte. Später hat sich dieses feste freund- schaftliche Band etwas gelockert. Carl Ludwig bewunderte bei Hermann von Helmholtz besonders das Geniale, bei Emil Du Bois-Reymond das Starke, während ihm bei Ernst von Brücke besonders dessen skeptische und konsequente Arbeits- weise imponierte. Die zehn Jahre ihres gemeinsamen Wirkens in Wien Ernst Wilhelm Ritter von Brücke war für beide Forscher sehr frucht- bringend; „ihre komplementären Naturen ergänzten sich in der

22 Ernst Wilhelm Ritter von Brücke (06.06.18919 Berlin - 07.01.1892 Wien). War ab 1848 Professor der Physiologie und Anatom in Königsaberg, ab 1849 in Wien. Untersuchungen über Nerven- und Muskelsystem, Protoplasma, Blutkreislauf, Blutgerinnung, Verdauung (u. a. Wirksamkeit des Pepsins), Gallenfarbstoffe, Physiologie der Körperzelle [7]. 39 glücklchsten Weise“ (Beer [48]) [1].

Die geistigen Interessen von Carl Ludwig waren beinahe unbegrenzt. Zur bildenden Kunst zeigte er ein begeisterndes Verständnis, Musik Dichtung und Literatur genoß er, soweit er Zeit dafür fand. Auch der Natur und den landschaftlichen Schönheiten war er sehr zugetan. „Außer den gesamten Naturwissenschaften umfaßte sein Geist auch das Reale aller übrigen Disziplinen“ schrieb Alfred Dove [43] [1].

Politisch gesehen gestaltete Carl Ludwig ein unbekümmertes Verhältnis zum Staat, wechselnde Zeitströmungen ignorierte er. Sein Einstellung war liberal, er wollte „das Bessere nur auf dem Wege der Bildung und Diskussion“, wie er es selbst einmal ausdrückte. Übertriebenen Patriotismus Carl Ludwig (1886) lehnte er stark ab, der nationalen Erhebung von 1848 stimmte er nicht in allen Stücken zu; nur was ihm für das damalige Deutschland wirklich förderlich schien, befriedigte ihn. Das spezifische Preußentum war ihm fremd, so schrieb er 1868 an Emil Du Bois- Reymond:

„Ihr Preußen seid sämtlich Soldaten, welche Subordination; nur strenge Verteidigung und strenger Angriff, aber immer die eine Hand am Hosen-, die andere am Kappenstreifen“. Den Einheitsstaat lehnte er ab. „Der Rest von bundesstaatlicher Selbständigkeit schien ihm die Vielfalt deutscher Kultur zu verbürgen. Insbesondere am Königreich Sachsen bewunderte er den königlich modernen Geist im Großhandel, im Großbetrieb des Feldbaus und vor allem in der Blüte des Gewerbefleißes, den er nach allen Richtungen seiner Entwicklung mit der lebhaftesten Teilnahme begleitete. So betrachtete er auch die Leipziger Universität ... als eine eigene Ausdrucksform der deutschen Gelehrsamkeit und hing an ihr mit der ganzen Wärme des edelsten Partikularismus“ (Dove [43] [1].

Carl Ludwigs Hauptwerk ist das zweibändige Lehrbuch der Physiologie des 40

Menschen [16]. In diesem hat C. Ludwig bereits mit programmamtischer Schärfe als Grundsatz, der ihn bei seinen wissenschaftlichen Arbeiten leitete, die Notwendigkeit und Möglichkeit betont, alle biologischen Phänomene mit den Methoden exakter Forschung klar zu legen und auf dieselben Gesetze zurückzuführen, welche auch für die chemischen und physikalischen Vorgänge maßgebend sind, d. h. die Physiologie als die Wissenschaft von der Physik und Chemie des tierischen Organismus zu begründen.

Pour le mérite für Wissenschaften und Künste

Als Emil du Bois-Reymond Carl Ludwig Carl Ludwig (1887) 1894 bat, die Sammlung der Briefe, die er von ihm bekommen hatte behalten zu dürfen, - er hatte die Absicht seine Lebenserinnerungen zu schreiben - ant-wortete ihm Carl Ludwig:

"Meine Briefe sind bei Dir gut aufgehoben...Indes vor dem Vergessen-werden wird mich niemand retten, da doch kaum noch der Großen, Johannes Müller und E. H. Weber, gedacht wird. Wozu auch Erinnern? Wir haben gelebt und geliebet" [2].

Carl Ludwig wurde 1889 Ritter des Ordens „Pour le mérite für Wissenschaften und Künste", wie seine nächsten Freunde Hermann von Helmholtz (1873), Theodor Mommsen (1868), Emil Du Bois-Reymond (1877), Ernst von Brücke (1878) und Gustav Freytag (1887), die ebenfalls ausgezeichnet wurden. Er war Mitglied mehrerer Akademien der Wissenschaften und Inhaber zahlreicher Orden. Die Stadt Leipzig 41 ernannte ihn 1890 zum Ehrenbürger, später auch seine Vaterstadt Witzenhausen.

Carl Ludwig erkrankte an einer Bronchitis; am 23. April 1895 um 23.30 Uhr starb er an einer Herzlähmung.

„Das Begräbnis fand am 26. April 1895 auf dem Leipziger Friedhof unter Beteiligung einer großen Menschenmenge statt. Die Traueransprachen hielten der Pastor D. P. Mehlhorn; der Rektor der Univerität Leipzig, Prof. Dr. P. Flechsig; der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, Geh. Rat Prof. Dr. P. Zweifel; der Sekretär der mathematisch- Carl Ludwig (1890) physischen Klasse der königlich-sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, Geh. Rat Prof. Dr. Johannes Wislicenus; Prof. Dr. Adolf Fick von der Universität Würzburg im Namen der Schüler; Prof. Dr. Max von Frey im Namen der Assistenten des Physiologischen Instituts zu Leipzig. Einzelne herausgegriffene Sätze mögen den Tenor der gehaltenen Reden bezeichnen:“Ludwig war ein geistiger Seher im Gebiete der Biologie“ (Zweifel); „Wir werden die Lücke, die er unter uns ließ, unheilbar schmerzlich empfinden, denn unter den heute Lebenden ist keiner, der sie ganz auszufüllen vermöchte ..., ein herrlicher Mensch, leidenschaftlich erfüllt von der Liebe zur Wissenschaft und zur Wahrheit. In keinem hat ihr heiliges Feuer reiner und leuchtender geloht als in ihm“ (Wislicenius); „Den nachfolgenden Geschlechtern wird nicht so bald ein gleicher erstehen“ (Fick); „Möge es uns gelingen, seinem Vorbilde nachzuleben und seiner Liebe wert zu sein“ (v. Frey). – Die als Manuskript gedruckten texte der Gedenkreden wurden 1916 zusammen mit einem Sonderdruck des von Holmgren in schwedischer Sprache verfaßten Nekrologs an Ludwig sowie Sonderdrucken von einzelnen Vorträgen Ludwigs zu einem sammelband vereinigt, der den Titel trägt: „Carl Ludwig zum Abschied. Zum Gedenken an den 26. April 1895“ (Universitätsbibliothek Freiburg/Br.)“ [1].

Carl Ludwig wurde auf dem Neuen Johannis-Friedhof in Leipzig beerdigt, wo die 42

Stadt Leipzig sein Grab noch heute pflegt. Auf dem Stein findet man die Inschrift:

„Hier ruht in Gott / Carl Ludwig / Professor der Physiologie / Geb. den 29. Dezember 1816 / Gest. den 23. April 1895“.

François Magendie

William Osler

In England wurde der maßgebliche Einfluß von Carl Ludwig auf die Physiologie früh anerkannt worden. Noch zu Ludwigs Lebzeiten schrieb 1884 der für sein kritisches Urteil bekannte William Osler (12.07.1849 Bond Head, Tecumseth, Canada West - 29.12.1919 Oxford/England):

„Probably the most notable figure in medical Leipzig is Professor Ludwig, Director of the Physiological Institute and the nestor of German physiologists. Indeed he has a higher claim than this, for when the history of experimental physiology is written his name will stand pre-eminent with those of Magendie23 and Claude Bernard24“ [1].

23 François Magendie (06.10.1783 Bordeaux - 07.10.1855 Sannois (bei Paris). Ab 1835 Professor in Paris, ab 1837 Präsident der Académie des sciences. Arbeitete vivisektorisch über nahezu alle Gebiete der Physiologie, insbesondere über die Resorption der Nahrungsstoffe aus dem Darm, Bewegung des Chylus, Elastizität der Gefäße, Entstehung der Herztöne (Systole, 43

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie- Herz und Kreislauf- forschung e. V. verleiht auf Anregung von B. Kisch seit 1932 die Carl-Ludwig- Medaille für langjährige herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Herz- und Kreislauf- forschung. Der Preis wird „alljährlich an eine Person ohne Rücksicht auf deren Zugehörigkeit zur Gesellschaft oder irgendwelche sonstigen Einschränkun- gen lediglich vom Gesichtspunkte aus, welche Förderung die theoretische oder praktische Kreislaufforschung durch sie erfahren hat, verliehen“. Die aus Silber getriebene Gedenkmünze zeigt den - stark idealisierten - Kopf Ludwigs im Profil.

In Marburg trägt ein Studentenwohnhein in der Geschwister- Scholl-Str. 1 den Namen Carl-Ludwig- Haus.

Diastole), Nervenbahnen (Entdecker der Cerebrospinalflüssigkeit. Magendie erkannte beinahe gleichzeitig mit Sir Charles Bell (02.11.1774 Doun in Monteath (Schottland) - 28.04.1842 Hallow Park bei Worcester), dass die venetralen Nervenwurzeln des Rückenmarks motorische, die dorsalen sensorische Funktion haben (Bell-Magendie-Gesetz). Magendie war Lehrer von Claude Bernard [7]. 24 Claude Bernard (12.07.1813 Saint-Julien (Rhône) - 10.02.1878 Paris). Bernard war ab 1855 Professor am Collège de France in Paris und Mitglied der Académie des sciences; ab 1868 Mitglied der Académie française. Bernard war einer der damals wenigen experimentell arbeitenden Physiologen und untersuchte grundlegende Verdauungs- und Stoffwechsel- vorgänge und zeigte deren Regelung durch das Nervensystem. Bernard wies 1855 die Glykogenbildung und Glykogenolyse (Zuckerbildung) in der Leber nach und beschrieb die Tätigkeit endokriner Drüsen als „innere Sekretion“. Weiterhin erkannte er, dass die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) als Enzymproduzent für die Fettverdauung zuständig ist. Er wurde 1849 durch den „Zuckerstich“ (starker Anstieg des Zuckerspiegels nach Stich in den Boden des vierten Hirnventrikels „Zuckerharnuhr“ bekannt und prägte den Begriff des „milieu intérieur“ („inneres Milieu“) der sich fundamental für das Verständnis der gesamten Stoffwechselphysiologie erwies [7]. 44

Während der Amtszeit (1960 bis 1980) des Biokybernetikers Hans Drischel (1915 - 1980) wurde auf dessen Betreiben das Physiologische Institut der Universität Leipzig in Carl-Ludwig-Institut für Physiologie der Universität Leipzig umbenannt [14].

Carl-Ludwig-Institut für Physiologie der Universität Leipzig

Der Autor erinnert gern an den großen Experimentalphysiologen Carl Ludwig, um ihn vor dem Vergessenwerden zu bewahren. 45

Tabelle 1: Schüler von Carl Ludwig (außer den Russischen) (nach [1] ergänzt von Klaus Beneke)

Erwin Otto Eduard von Bälz Julius Bernstein

Name Lebensdaten Zeit und Ort der Spätere (soweit festgestellt) Tätigkeit bei Carl Wirkungsorte (soweit Ludwig festgestellt) bzw. andere Bemerkungen

Abel, John J. um 1872 , Leipzig USA von Ajtai, Alexander Klausenburg Åkerlund, Sven um 1891, Leipzig Altmann, Richard Asher, Leon (1865 - 1943) Leipzig Bern 46

Asp, Georg um 1873, Leipzig Helsingfors Assam Graz

Baldi, D. Balke, Paul 1894-1897, Leipzig von Bälz, Erwin Otto (18.01.1849 Bietig- Leipzig 1876-1903 Professor Eduard heim-Bissingen - in Tokio. Leibarzt der 31.08.1913 Stuttgart) Kaiserlichen Familie Basch, Samuel (09.09.1837 Prag - nach 1860, Wien Wien Siegfried Ritter von 1905) um 1875, Leipzig Baumgarten, August um 1843, Marburg Promovierte 1843 in Marburg mit „De mechanismo quo valvulae venosae cordis clauduntur“. (Über den Mechanis- mus, durch welchen die venösen Herzklap- pen geschlossen wer- den) Becher, Emil (10.07.1828 Stuttgart - um 1851, Zürich War 30 Jahre Arzt in 14.04.1884 Stuttgart) der anglo-indischen Armee Beevor, Ch. um 1883, Leipzig Bernstein, Julius (18.12.1839 Berlin - Leipzig Heidelberg, Halle 06.02.1917 Halle) Beutner, Adolf um 1852, Zürich Beyer, J. L. um 1895, Leipzig Biel um 1845, Marburg Gotha Birge, E. A. 1880/81, Leipzig Madison/Wis. (USA) Blachstein um 1891, Leipzig Bleile, Albert M. (geb. 26.06.1856 1877-1879, Leipzig Columbus/Ohio (USA) Columbus (Ohio) de Boeck um 1889, Leipzig Boehm, Rudolph (19.05.1844 Nördlinen um 1867, Leipzig Dorpat, Marburg, -19.08.1926 Bad Leipzig Kohlgrub Bohr, Christian (1855-1911) 1881 und 1883, Kopenhagen, Vater Leipzig von Niels Bohr (1885- 1962) Böttcher Dorpat 47

Bowditch, Henry (04.04.1840 Boston/ 1870-1871, Leipzig Boston/Mass. (USA). Pickering Mass. - 13.03.1911 Gründete dort das Boston/Mass.) erste Physiologische Institut in den USA: von Brasol, Leo um 1884, Leipzig Braune, Wilhelm (17.07.1831 Leipzig - Leipzig Leipzig 29.04.1892 Leipzig) Brettauer, Josef (08.12.1825 Ancona Triest (Augenarzt, (Italien) - 11.07.1905 Numismatiker) Triest (italien) Brunner, Gustav (18.09.1831 Zürich - Zürich Promovierte 1854 in 1901 Zürich) Zürich „Untersuchun- gen über die mittlere Spannung im Gefäss- system". 1871 bis 1901 Pivatdozent in Zürich Buchner, H. um 1876, Leipzig Buckmaster, George um 1886, Leipzig Alfred Budge, Albrecht um 1875, Leipzig Greifswald

Canini, A. um 1883, Leipzig Carslaw um 1887, Leipzig Cash, Th. um 1880, Leipzig Ceradini, Julius um 1871, Leipzig Genua Cloetta, Arnold (1828 - 1890) um 1852, Zürich Prof. Pharmakologie Univ. Zürich Coats, Joseph (1846 - 1899) um 1869, Leipzig Glasgow Cohnheim, Julius (20.07.1839 Demmin Kiel, Breslau, Leipzig Friedrich (Pommern) - 15.08. 1884 Leipzig) Czermak, Johannes (17.06.1828 Prag- um 1857, Wien Graz, Krakau, Nepomuk 16.09.1873 Leipzig) Budapest, Prag, Leipzig

Dittmar, C. 1870-1873, Leipzig Bonn Drasch, Otto 1886-1889, Leipzig Graz Drechsel, Edmund (03.09.1843 Leipzig - um 1872, Leipzig Prof. Physiologie Univ. 22.09.1897 Neapel) Bern Druebin, S. um 1893, Leipzig 48 du Bois-Reymond, (02.12.1831 Berlin - um 1854, Zürich Mathematikprofessor Paul 07.04.1889 Freiburg in Freiburg, Tübingen, Berlin

Eckhard, Conrad (01.03.1822 Kassel - um 1849, Marburg 1855-1891 Prof. Phy- 28.04.1905 Gießen) siologie u. Anatomie Univ. Gießen Emminghaus, (20.05.1845 Weimar - um 1873, Leipzig Prof. Psychiatrie Univ. Hermann 17.02.1904 Freiburg) Würzburg, Dorpat, Freiburg

Falck, Ferdinand (1848 - 1926) um 1876, Leipzig August Fano, G. um 1881, Leipzig Fick, Adolf Eugen 03.09.1829 Kassel - 1850 Marburg Zürich, Würzburg 21.08.1901 Blanken- 1852/1855, Zürich berge/Flandern Flechsig, Paul Emil (29.06.1847 Zwickau 1873-1878, Leipzig Leipzig (Sachsen) - 22.09. 1929 Leipzig) Fleischl von Marxow, (05.08.1846 Wien - 1872/1873, Leipzig Wien Ernst 22.10.1891 Wien) Frank, Otto (21.06.1865 - ?) 1891-1894, Leipzig München, Gießen, München Frenkel, S. um 1886, Leipzig von Frey, Maximilian (26.11.1852 Salzburg - 1874-1876, Leipzig Zürich, Würzburg Rupert Franz 25.01.1932 Würzburg) Fuchs, F. Leipzig

Gaglio, G. um 1886, Leipzig Garten, Ernst Heinrich (29.06.1871 Kieritzsch 1894-1895, Leipzig Gießen, Leipzig Siegfried - 07.08.1923 Leipzig) Gaskell, Walter (01.11.1847 Neapel - 1876, Leipzig Cambridge, Trinity Hall Holbrook 07.09.1914 Cam- bridge)) Gaule, Justus Georg (1849 - 1939) 1878-1885, Leipzig Zürich Geelmuyden, H. Chr. um 1892, Leipzig von Genersich, Anton (1842 - 1918) um 1870, Leipzig Klausenburg, Budapest Gerau um 1846, Marburg New York (USA) Gerlach, Leo (1851 - 1918) um 1872, Leipzig Heidelberg 49

Gerling, Ludwig Augusta/Missouri (USA) Giannuzzi, Giuseppe (1839 - 1867) Siena Goll, Friedrich (01.03.1829 Zofingen - um 1854, Zürich Zürich 12.11.1903 Zürich) Gompertz, Conrad um 1884, Leipzig Grandis, V. um 1891, Leipzig Grijns um 1893, Leipzig von Gruber, Max (06.07.1853 Wien - 16. um 1885, Leipzig Prof. d. Hygenie Univ. 09.1927 Berchtes- Graz, Wien, München gaden) Grübler, G. um 1875, Leipzig

Haffter, W. Weinfelden Hafiz, Mohammed um 1870, Leipzig Kairo Effendi Hall, Winfried S. um 1879, Leipzig um 1894, Leipzig Hammarsten, Olof (21.08.1841 Norrköp- 1871, Leipzig Uppsala ping - 1932) Harley, Vaughan um 1894, Leipzig Haudelin, Eugen St. Petersburg Haycraft, John Berry (1957 - 1922) Heger, Paul (1846 - 1925) 1872-1873, Leipzig Brüssel Heller, Arnold Ludwig (01.05.1840 Kleinheu- um 1872, Leipzig Kiel Gotthilf bach a. Main - 31.01. 1913 Kiel) Henschen, A. E. um 1872, Leipzig (Schweden) Hermann, Max um 1862, Wien Deutsch Crone Hoffa, Moritz um 1850, Zürich Richmond (Südafika) Hofmann, Franz Leipzig, Innsbruck, Benno Berlin Holmgren, Alarik (22.10.1831 Åsen - 14. 1861-1864, Wien Uppsala Frithiof 08.1897 Uppsala) Sir Horsley, Victor (14.04.1857 London - Leipzig (England) Alexander Haden 16.07.1916 Amarah (Irak)) Hüfler, E. um 1889, Leipzig von Hüfner, Carl (1840 - 1908) 1869-1872, Leipzig Tübingen Gustav Hundeshagen, Franz (1857 - 1940) 1883-1885, Leipzig 50

Ide, Manille (03.03.1866 Wervik 1892-1893, Leipzig (Belgien) - 25.06.1945 Heverlee (Belgien))

Jaschkowitz, Eduard Berlin Jendrassik, Andreas (15.11.1829 Kapnik- vor 1860, Wien Budapest Eugen bánya - 04.02.1891 Budapest) Johannson, J. E. um 1891, Leipzig

Katzenstein, Josef um 1889, Leipzig Kjerulf, F. um 1852, Zürich Kristiana (Oslo) Klug, Ferdinand um 1876, Leipzig Koeppe, H. um 1890, Leipzig Krause, Wilhelm (12.07.1833 Hannover um 1855, Zürich Anatom an den - 04.02.1910 Charlot- Universitäten Göttin- tenburg) gen, Berlin von Krehl, Ludolf (26.12.1861 Leipzig - 1889-1892, Leipzig Jena, Greifswald, 26.05.1937 Heidel- Göttingen, Straßburg, berg) Heidelberg von Kries, Johannes (06.10.1853 Roggen- 1877-1880, Leipzig Freiburg Adolf hausen (Westpreu- ßen) - 30.12.1928 Freiburg im Breisgau von Kries, Nathanael (geb. 1852 Roggen- um 1875, Leipzig hausen (Westpreu- ßen) Kronecker, Carl Hugo (27.01.1839 Liegnitz - 1868-1878, Leipzig Promovierte 1863 in 06.06.1914 Bad Nau- Berlin mit . „De ratione musculorum defati- heim) gatio ex labore eorum pendeat“. Berlin, Bern Kufferath um 1880, Leipzig Kühne, Wilhelm (28.03.1837 Hamburg um 1860, Wien Amsterdam, Friedrich - 10.06.1900 Heidel- Heidelberg berg) Kunkel, Adam Joseph um 1875, Leipzig von Kupffer, Carl (14.11.1829 Lesten um 1857, Wien Kiel, Königsberg, (Kurland) - 16.12. München 1902) Küster F. um 1879, Leipzig Lahousse, P. 1886-1889, Leipzig 51

Lancester, E. Ray Oxford Lauder-Brunton, (14.03.1844 Rox- um 1869, Leipzig London Thomas burgh- 16.09.1916 London ) von Leber, Theodor (29.02.1840 Karlsruhe um 1864, Wien Prof. d. Opthalmolo- Karl Gustav - 17.04.1917 Heidel- gie in Göttingen, berg) Heidelberg Lee, Frederic Schiller (1859 - 1939) 1885-1886, Leipzig New York (USA) Leopold, Gerhard (24.02.1846 Meerane Leipzig Leipzig, Dresden Christian (Sachsen) - 12.09. 1911 Bärenburg (Erz- gebirge)) Lepine, R. um 1870, Leipzig Paris Lesser, K. A. um 1871, Leipzig Wilkowice von Lesser, L. 1874-1878, Leipzig Berlin, Leipzig Loebell, Carl Eduard Frankfurt/Main Lombard, Warren (1855 - 1939) 1883-1885, Leipzig New York, Plimpton Worcester/Mass., Ann Arbor/Michigan (USA) London, B. um 1881, Leipzig Lovén, Otto Christian (12.03.1835 Klara bei 1865-1866, Leipzig Stockholm Stockholm - 25.06. 1904 Boo (Schwe den)) Luciani, Luigi (23.11.1840 Ascoli 03.1872-11.1873, Parma, Siena, Piceno - 23.06.1919 Leipzig Florenz, Rom Rom)

Mach, Ernst (18.02.1838 Chirlitz um 1862, Wien Prof. d. Physik in Turas (Mähren) - Graz, Prag 19.02.1916 Vatterstetten bei Mün- chen) Mall, Franklin Paine (28.09.1862 Belle 189ß-1892, Leipzig Worcester/Mass. Plain (Iowa) - (USA) 17.11.1917) Martinotti, Carlo (1859 Montiglio d’Asti um 1890, Leipzig - 1918 Manicomio bei Turin) 52

Massot, Wilhelm 1894-1895, Leipzig Promovierte 1893 in Leipzig „Über Conden- sationsversuche von Ketonen mit Malon- säure“ McClintock, John T. (1873 - 1955) um 1892, Leipzig Iowa City, Iowa (USA) McGillavey, Hendrik Utrecht von Mering, Joseph (28.02.1849 Köln - 05. um 1877, Leipzig Straßburg, Halle 01.1908 Halle a. d. Saale) Merunowicz, J. 1875-1876, Leipzig Metzner, Rudolf T. (geb. 1858) 1889-1890, Leipzig Meyer, Sigmund Prag von Michel, Julius (05.07.1843 Franken- um 1872, Leipzig Prof.für Augenheil- thal - 29.09.1911 Ber- kunde in Leipzig, lin ) Erlangen, Würzburg und Berlin Miescher, Johann (13.11.1844 Basel – um 1870, Leipzig Basel Friedrich 26.08.1895 Davos) von Mihalkowicz, um 1873, Leipzig Straßburg Victor Minot, Charles (1852 - 1914) um 1876, Leipzig Boston/Mass. (USA) Sedgwick Mogk, C. W. F. 1845, Marburg München Moseley, S. um 1871, Leipzig London Mosen, Richard 1891-1893, Leipzig Mosso, Angelo (30.05.1846 Turin - um 1873/74, Leipzig Turin 24.11.1910 Turin) Müller, Johann Jacob 1869-1871, Leipzig Zürich Müller, Wilhelm um 1860, Wien Jena Münzel, E. um 1887, Leipzig

Nasse, Otto (02.10.1839 Marburg - Halle, ab1880 ord. 26.10.1903 Freiburg) Professor für Pharmakologie und physiologische Chemie Nawrocki, Felix um 1871, Leipzig Warschau Nicolaides, Regas um 1882, Leipzig Noll, F. um 1850, Zürich Novi, Igo um 1888, Leipzig Siena

Ogata, Masonovi 1881-1883, Leipzig (Japan) 53

Öhrwall, Hjalmar (1851 - 1921) um 1893, Leipzig Uppsala Overbeck, Robert um 1863, Wien Lemgo

Peyer, Johann um 1854, Zürich Flaach Politzer, Adam (01.10.1835 Alberti um 1860, Wien Wien (Ungarn - 10.08.1920 Wien) Preyer, Thierry William (04.07.1841 Moss um 1864, Wien Ab 1869 Prof. in Jena Side (England - 15.07. 1897 Wiesbaden) Pribram, Richard (1847 - 1928) um 1871, Leipzig Prag

Quincke, Heinrich (26.08.1842 Frankfurt Bern Irenaeus an der Oder - 19.05. 1922 Frankfurt am Main)

Rahn-Meyer, H. Zürich Conrad von Recklinghausen, (02.12.1833 Güters- Ab 1865 Universität Friedrich loh/Westfalen) - 26. Würzburg, danach ab 08.1910 Straßburg) 1871 Universität Straßburg Reese, Ludwig 1885-1888, Leipzig Rockwood, C. W. um 1895, Leipzig Röhrig, Armin um 1874, Leipzig Kreuznach Rossbach, Michael (1842 - 1894) um 1874, Leipzig Würzburg Joseph Rubner, Max (02.06.1854 München 1880-1881, Leipzig Ab 1885 Lehrstuhl für - 27.04.1932 Berlin) Hygiene in Marburg. Ab 1891 Lehrstuhl für Hygenie in Berlin. Direktor des KWI für Arbeitsphysiologie und leitete ab 1909 das Physiologische Institut der Medizinischen Fakultät Rutherford, William (1839 - 1899) Professor für Physi- ologie Universität Edinburgh

Sadler, Wilhelm um 1869, Leipzig Kalinovo Salvioli, Gaetano (geb. 1852) 1880-1881, Leipzig 54

Sanders-Ezn, H. um 1867, Leipzig Amsterdam Schaefer, Edward A. um 1860, Wien London, Edinburgh Scheske, Rudolf Hamburg Schmidt-Mülheim, 1877-1880, Leipzig Adolf Schmiedeberg, (10.10.1838 Laidsen/ 1870-1871, Leipzig 1869 bis 1872 Ordi- Oswald Kurland - 12.07.1921 narius für Pharmako- logie in Dorpat Von Baden-Baden) 1872 bis 1918 Ordi- narius für Pharmako- logie in Straßburg von Schröder, W. um 1880, Leipzig Schützhold, Alfred 1892-1894, Leipzig Schuler, Fridolin (01.04.1832 Bilten/ um 1853, Zürich Mollis; 1878 eidg. Schweiz - 08.05.1903 Fabrikinspektor, Aarburg) Begründer der neue- ren schweiz. Arbeiter- schutzgesetzgebung Schwalbe, Gustav (01.08.1844 - 23.04. 1872-1873, Leipzig Jena Albert 1916) Schwanda, Mathias (1821 - 1885) Wien Jena Schwarzenger, Kassel Conrad Schweigger-Seidel, (1834 - 1871) 1866-1871, Leipzig ( 1871) Franz Seegen, Josef (20.05.1822 Polna- Wien Balneologe und 1904) Physiologe Sewall, Henry (1855 - 1936) um 1881, Leipzig Denver/Col. (USA) Siegfried, Max 1888-1909, Leipzig Leipzig Slosse, A. um 1890, Leipzig Smith, Meade 1881-1884, Leipzig (England) von Sobieranski, W. (1861 - 1902) um 1890, Leipzig Spalteholz, Werner (1861 - 1840) nach 1880, Leipzig Leipzig Spengler um 1844, Marburg Bad Ems Spengler, Alexander (1827 Mannheim - 11. 1849-1850 Zürich Begründete den Ruf 01.1901 Davos)) von Davos als Kurort Spieß, Alexander um 1857, Wien Frankfurt/Main Spieß, G. um 1894, Leipzig Starke, Paul 1885-1886, Leipzig 55

Stefan, Josef (24.03.1835 Klagenfurt um 1858, Wien Ab 1863 Universitäts- - 07.01.1893 Wien) professor in Wien, ab 1866 Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Wien Stienon um 1878, Leipzig Stirling, William 1874-1878, Leipzig Edinburgh v. Strümpell, Adolf (28.06.1853 in Neu- 1875, Leipzig Leipzig Autz/Kurland - 10.01. 1925 Leipzig) v. Tappeiner, Her- (18.11.1847 Meran - 1871-1872, Leipzig Ab 1893 o. Professor mann, Edler von 12.01.1927 München) für Pharmakologie an der Universität Mün- Tappein chen Thiry, L. um 1864, Wien Göttingen Thompson, W. H. 1893-1894, Leipzig Tiegel, E. um 1875, Leipzig Schaffhausen Tigerstedt, Robert (28.02.1853 Abo - 02. 1884-1885, Leipzig Stockholm, Adolf Armand 12.1923 Helsinki) Helsingfors Tillmanns, Robert (1844 Elberfeld - Leipzig Kinderchirurg und Mi- Hermann 1927) begründer der Leip- ziger Kinderklinik; Pio- nier der der Kinder- chirurgie

Voit, Erwin (1852 - 1932) um 1885, Leipzig Von 1888 bis 1926 Prof. für Physiologie und Diätetik an der Tierärztlichen Fakultät der Universität Mün- chen

Waller, Augustus (18.07.1856 Paris - um 1878, Leipzig London Desiré 11.03.1922 London) v. Walther, P. um 1890, Leipzig Walton, G. L. um 1882, Leipzig Ward um 1880, Leipzig Webe, C. Frankfurt/Main Weinmann, J. Albert (1829 - 01.11.1882) um 1853, Zürich Arzt in Winterthur, 1877/78 Stadtpäsident Welch, William Henry (08.04.1850 Norfolk 1876, Leipzig Prof. für Pathologie, Conn. (USA) - 30.04. Johns Hopkins Univer- 1934 Baltimore) sity Baltimore Mary- land (USA) 56

Welzel, Hugo 1891, Leipzig Westphal, Carl (1833 Berlin - 27.01. 1853, Zürich 1869 a. o.Prof. und Friedrich Otto 1890 Berlin ) 1874 Ordinarius in Berlin (Internist und Nervenarzt)) Weyert, F. um 1891, Leipzig Wild, Friedrich um 1846, Marburg Kassel Wislicenus, Hans 1893-1894, Leipzig Zürich Wooldridge, Leonard 1881-1884, Leipzig C. Worm-Müller, Jakob 1870-1873, Leipzig Kristiana (Oslo)

Zawilski Um 1876, Leipzig

Christian Bohr (1855 - 1911) Rudolph Boehm (1844 - 1926) (Vater von Niels Bohr) 57

Henry Pickering Bowditch (1840 - 1911)

Julius Friedrich Conheim (1839 - 1884)

Paul Du Bois-Reynond (1831 - 1889) Conrad Eckhard (1822 - 1905) 58

Adolf Fick (1829 - 1901) Paul Flechsig (1847 - 1929)

Ernst Fleischl von Marxow (1845 - 1891) Friedrich Goll (1829 – 1903) 59

Manille Ide (1866 1945) Ludolf von Krehl (1861 - 1937)

Carl von Kupffer (1829 - 1902) Frederic Schiller Lee (1859 - 1939) 60

Christian Lovén (1835 - 1904) Franklin Paine Mall (1862 - 1917)

Joseph von Mering (1849 - 1908) Julius von Michel (1843 – 1911) 61

Johann Friedrich Miescher (1844 - 1895) Adam Politzer (1835 - 1920)

Thierry William Preyer (1841 - 1897) Heinrich Quincke (1842 - 1922) 62

Friedrich Daniel von Recklinghausen (1833 - 1910) Michael Joseph Rossbach (1842 - 1894)

Oswald Schmiedeberg Max Rubner (1854 - 1932) (1838 - 1921) 63

Alexander Spengler (1827 - 1901) Josef Stefan (1835 - 1893)

Adolf von Strümpell (1853 - 1925) Hermann von Tappeiner (1847 - 1927) 64

Robert Adolf Armand Tigerstedt (1853 - 1923) Augustus Desiré Waller (1856 - 1922)

Carl Friedrich Otto Westphal (1833 - 1890) 65

Russische Forscher bei Carl Ludwig

Aus dem zaristischen Rußland kamen mindestens 21 Physiologen (Tabelle 2) und 26 Fachvertreter anderer Fachrichtungen der Medizin (Tabelle 3) die bei Carl Ludwig gearbeitet haben. In Rußland waren die Bedingungen zu jener Zeit für die Entwicklung der Wissenschaften sehr begrenzt. Man findet viele Dissertationen und Veröffentlichungen die von russischen Wissenschaftlern unter der Leitung von Carl Ludwig angefertigt wurden. Russische Physiologen wie Iwan Michajlowitsch Setschenow, N. O. Kowalewski (1840 - 1891) und I. P. Stschelkow (1833 - 1919) halfen vorhandene Apparaturen zu vervollkommnen, was eine fruchtbare Zusammenarbeit für beide Seiten ergab [4].

Carl Ludwig und Iwan Michajlowitsch Setschenow blieben ein Leben lang befreundet und tauschten in einem regelmäßigen Briefwechsel ihre Gedanken aus. In diesem spiegelt sich die tiefe Sympathie der beiden Gelehrten die sie füreinander hatten. In einem Brief vom 6. November 1888 schrieb Carl Ludwig an I. Setschenow anläßlich dessen Ernennung zum Professor für Physiologie an der Universität Moskau [4]:

„Ich brauche Ihnen nicht zu schreiben, wie ich mich freue, daß Sie den Weg beschritten haben, der Ihrem Können wert ist. Der Grad meiner Freude läßt sich aber nicht mit der Feder ausdrücken. Indem Sie in Moskau unter Ihrem geliebten Volk Glasbläsertisch von Iwan Michajlowitsch Setschenow leben und lehren und ein aus- gezeichnetes Kollegium haben, beschreiten Sie eine Aera, die reicher und glücklicher ist als alles Vergangene“. 66

Tabelle 2: Russische Physiologen bei Carl Ludwig [4]:

Name Lebens- Zeit des Thema der Tätigkeit in daten Aufenthaltes bei experimentellen Rußland nach Carl Ludwig Arbeiten der Rückkehr aus Deutschland

Setschenow, I. M. 1829-1905 1858 Untersuchung der Professor für Blutgase Physiologie in St. Petersburg, Odessa und Mos- kau Junge. E. A. 1833-1898 1858 -- Professor für Physiologie in St. Petersburg Tomsa, B. W. 1831-1895 1858 Der Einfluß der Professor für Reizung der Me- Physiologie in dulla oblongata Kiew und Prag des Frosches auf die reflektorische Tätigkeit Einbrodt, P. P. 1835-1865 1859 [4] Koordinierung Professor für 1859-1860 von Atmung und Physiologie in Wien [18] Blutkreislauf Moskau Stschelkow, I. P. 1833-1919 1859 Gaswechsel im Professor für Wien Muskelgewebe Physiologuie in Charkow Owsjannikow, F. W. 1827-1906 1860 Die Lokalisation Professor für Wien des Vasomoto- Physiologie in renzentrums in Kasan und St. der Medulla ob- Petersburg, longata Akademiemitglied Kowalewski, N. O. 1840-1891 1862 Vervollkommnung Professor für 1867 einer Apparatur: Physiologie in Gasanalysator Kasan Bakst, N. I. 1843-1904 1865 -- Professor für Physiologie in St. Petersburg 67

Bakst, W. I. 1835-1879 1869 Die Erregbarkeit Physiologe in St. peripherer Ner- Petersburg ven Sawarykin, F. N. 1835-1905 1862 Über Nieren- Physiologe in St. 1869 struktur Petersburg Ustimowitsch, K. N. 1838-1917 1863 Der Mechanis- Professor für 1869 mus der Harn- Physiologie in St. 1872 bildung Petersburg Schmidt, A. A. 1832-1894 1862 Die Blutgase Professor für 1866 Physiologie in Dorpat Scheremetewski, F. 1840-1891 1865 Fragen der Koor- Professor für P. 1868 dination von Physiologie in Atmung und Moskau Kreislauf Cyon, I. F. (Elias) 1842-1912 1865ff Die nervale Re- Professor für gulation des Physiologie in St. Blutkreislaufs. Die Petersburg Rolle des N. deopressor für die Regulation des Blutkreislaufs Nawalichin, I. G. 1842-1884 ca. 1871-1775 -- Physiologe in Kasan Afanasjew, M. L. 1850-1910 1871 Über Blutgase Physiologe und Epedemiologe in St. Petersburg Tschirjew, S. I. 1850-1913 etwa 1870 Stoffwechselun- Professor für tersuchungen, Physiologie in St. Blutgase Petersburg und Kiew Morochowez, L. S. 1848-1918 1876 -- Professor für 1881 Physiologie in 1888 Moskau Spiro, P. A. 1844-1894 etwa 1875 -- Professor für Physiologie in Odessa Tschujewski, I. A. 1856-1926 etwa 1877 -- Professor für Physiologie in Charkow Danilewski, W. Ja. 1852-1939 1879 Der Summations- Professor für effekt bei Reizung Physiologie in der Nn, vagi Charkow und Kiew 68

Pawlow, I. P. 1849-1936 1884-1886 Verstärkender Professor für Leipzig Herznerv Physiologie in St. Petersburg; Nobelpreisträger der Medizin (1904)

Iwan M. Setschenow (1829 - 1905) Iwan P. Pawlow (1849 - 1936) 69

Tabelle 3: Russische Wissenschaftler anderer medizinischer Gebiete bei Carl Ludwig [4]:

Name Lebens- Zeit des Thema der Tätigkeit in daten Aufenthaltes bei experimentellen Rußland nach Carl Ludwig Arbeiten der Rückkehr aus Deutschland

Botkin, S. P. 1832-1882 1858 -- Professor für Innere Medizin in St. Petersburg Beckers. L. A. 1827-1873 1858 -- Professor für Chirurgie in St. Petersburg Scheffer, A. A. 1831-1922 1858 -- Professor für Biochemie in Kiew Stankiewitz [1] 1860, Wien Kiew Betz, Wladimir A. 1834-1894 1861 Die Besonder- Professor für heiten des Blut- Anatomie und kreislaufs in der Neuropathologie Leber in Kiew Babuchin, A. I. 1827-1891 1864 -- Professor für 1866 Histologie in Moskau Golubjew, A. E. 1836-1926 1866 -- Professor für Histologie in St.Petersburg Prussak, A. F. 1839-1897 1866 Der Blutkreislauf Professor für im Trommelfell Otolaryngologie in St. Petersburg Dogiel, I. M. 1830-1916 etwa 1866 Zum Mechanis- Professor für mus des Ent- Pharmakologie in stehen des 1. Kasan Herztons Schmulewitsch, Ja. M. 1839-1906 1868 Zum Mechanis- Veterinär in St. mus der Absorp- Petersburg tion der Galle Bernstein, N. O. 1869-1870 Odessa 70

Paschutin, W. W. 1845-1901 1871-1873 Fragen der Professor für Leipzig Lymphbildung, Pathophysiologie Struktur der lobi in Kasan und St. optici beim Petersburg Frosch Dogiel, A. S. 1852-1922 etwa 1871 -- Professor für Histologie in St. Petersburg Kutschin, K. S. 1834-1895 etwa 1871 -- Professor für Histologie in Charkow Woroschilow, K. W. 1842-1899 zwischen 1871- -- Professor für 1875 Anatomie in Kasan Dybkowski, W. I. 1836-1870 zwischen 1871- -- Professor für 1875 Pharmakologie in Kasan Lukjanow, S. M. 1855-1935 zwischen 1871- -- Professor für 1875 Leipzig Pathophysiologie in Kasan Klikowitsch, S. K. 1853-1910 Zwischen 1871- -- Professor für 1875 Leipzig Innere Medizin in Wilna Lebedew, A. I. 1850-1923 zwischen 1871- -- Professor für 1875 Leipzig Gynäkologie in St. Petersburg Anrep, W. K. 1871 Leipzig -- Professor für Gerichtsmedizin in St. Petersburg Slawjanski, K. F. 1847-1898 etwa 1870 Über normale Profesor für Leipzig Einflüsse auf die Gynäkologie in Gefäße. Degene- St. Petersburg ration seriöser Epithelien (mor- phologisch) Ostroumov, A. A. 1844-1908 1873 Leipzig Regulation des Professor für Blutkreislaufs Innere Medizin in Moskau Sirotinin, W. N. 1855-1935 etwa 1873 -- Professor für Leipzig Innere Medizin in St. Petersburg Stolnikow, Ja. Ja. 1830-1894 1876 Fragen der Professor für 1878 Haemodynamik. Pathologie und Vervollkommnung Bakteriologie in der Stromuhr. Charkow 71

Brasol, I. Je. -- Regulation des Homöopath in Blutzuckerspie- Riga gels Wysokowitsch, W. K. 1854-1912 1863 Der Michsäure- Professor für gehalt im Blut Pathologie und Bakteriologie in Charkow Hirschmann, Heinrich Charkow Ott, D. O. 1855-1929 1881 Transfusion Professor für verschiedener Gynäkologie in Stoffe nach Anä- St. Petersburg misierung

Alexander Stanislàvovich Dogiel (1852-1922) 72

Lebensdaten von Carl Ludwig [1], ergänzt von Klaus Beneke

1816 Carl Ludwig wird als Sohn des Stabrittmeisters a. D. Friedrich Ludwig 29. Dez. und seiner Ehefrau Christiane geb. Nagel in Witzenhausen an der Werra geboren. 1821-1825 Volksschulbesuch in Witzenhausen. 1825 Umzug der kinderreichen Familie Ludwig nach Hanau an Main, wo der Vater eine Stelle als Oberrentmeister erhält. 1825-1834 Besuch des humanistischen Gymnasiums in Hanau. 1834 Abitur; Beginn des des Medizinstudiums in Marburg. Eintritt in ein studentisches Korps. 1836 Relegation von der Universität Marburg wegen öffentlicher Bekundung seiner Freundschaft mit einem aus politischen Gründen verhafteten Göttinger Korpsstudenten. 1836-1838 Fortsetzung des Medizinstudiums an der Universität Erlangen 1839 Chirurgenschule in Bamberg. 1840 Medizinisches Staatsexamen und Promotion zum Dr. der Medizin in Marburg. Eintritt in Robert Bunsens Labor in Marburg.

1840- 1849 Marburger Zeit

1841 Durch Vermittlung des befreundeten Ludwicg Fick Anstellung als II. Prosektor am Marburger Anatomischen Institut. 1842 Veröffentlichung der Filtrationstheorie der Harnbereitung. Habilitation. 1843 Ernennung zum I. Prosektor. 1843-1848 Grundlegende experimentelle Arbeiten zur Blutdrucklehre und zur Methodik der Blutdruckmessung. 1846 Erfindung des Kymographen Ernennung zum außerordentlichen Professor 1847 Veröffentlichung des Kymographen und damit Einführung des ersten brauchbaren Registrierverfahrens in der Physiologie. Besuch bei Johannes Peter Müller (14.07.1801 Koblenz - 28.04.1858 Berlin) und seiner Schüler in Berlin. Anknüpfung freundschaftlicher 73

Beziehungen zu Ernst Wilhelm von Brücke (06.06.1819 Berlin - 07.01.1892 Wien), Hermann Ludwig Ferdinand von Helmholtz (31.08.1821 Potsdam - 08.09.1894 Charlottenburg (Berlin)) und Emil Du Bois-Reymond (0711.1818 Berlin - 26.12.1896 Berlin). 1848 Aktive Beteiligung am politischen Leben in Marburg. Kurzzeitige Übernahme der reaktionellen Leitung des liberalistischen Blattes „Neuer Verfassungsfreund“. 1848/49 Zusammenarbeit mit dem Kreislaufphysiologen Alfred Wilhelm Volkmann (01.07.1801 Zschortau bei Leipzig - 21. 04. 1877 Halle) in Halle. Besuche bei Ernst Heinrich Weber und seiner Brüder in Leipzig. Arbeiten über Diffusion und zur Morphologie des Herzens. Erste Pläne für die abfassung eines Lehrbuchs der Physiologie. 1849 Annahme eines Rufes auf den ordentlichen Lehrstuhl für Anatomie und Physiologie an die Universität Zürich. Verheiratung mit Christiane Endermann, Tochter eines Marburger Jura- Professors.

1849-1855 Züricher Zeit

1850 Entdeckung der sekretorischen Nerven. 1850/51 Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich. Gedächtnisrede auf Lorenz Oken (eigentlich L. Ockenfuß (01.08.1779 Bohlsbach, heute Offenburg - 11.08.1861 Zürich)), Naturforscher und Philosoph. 1851 Geburt der Tochter Anna Christina Henriette Ludwig. 1852 Erscheinen des ersten Bandes des Lehrbuchs der Physiologie. Untersuchungen zur Sekretion. Fortsetzung der in Marburg begonnen kreislaufphysiologischen Arbeiten. Adolf Fick (03.11.1829 Kassel - 21.08.1901 Blankenberge (Belgien) erhält eine Assistentenstelle an Ludwigs Institut. Begegnung mit Theodor Mommsen (30.11.1817 Garding (Schleswig) - 01.11.1903 Charlottenburg; Jurist, Prof. für römische Geschichte, Mitglied des Reichtags, Nobelpreis der Literatur für seine „Römische Geschichte“ (1902)) 1853 Geburt eines Sohnes. Schwere Erkrankung der Gattin. Tod der Mutter. 1854 „Materialismusstreik“ durch Herausforderung Rudolph Wagners (30.06.1805 Bayreuth - 13.05.1864 Göttingen) auf der 31. Naturforscher- 74

tagung in Göttingen. 1854 Berufung an die militärärztliche Akademie in Wien.

1855-1865 Wiener Zeit

1855 Erforschung des Lymphsystems und der Kapillarpermeabilität in Weiterführung früheerer Diffusionsversuche. Grundlegende Arbeiten zur Aufklärung des Atemgastransports. Ausbildung eines an Zahl rasch wachsenden Schülerkreises trotz sehr beschränkter räumlicher Instituts- verhältnisse. Große Beliebtheit bei Studenten. 1856 Erscheinen des zweiten Bandes des Lehrbuchs der Physiologie. 1858 Tod des einzigen Sohnes. Ablehnung eines Rufes nach Breslau. 1859 Erfindung der Vakuumpumpe zur Entgasung des Blutes („Blutgaspumpe“). 1863/64 Erforschung der nervösen Blutdruckregulation. Nachweis des allgemeinen arteriellen Gefäßtonus und seiner zentralnervösen Repräsentation im verlängerten Mark. 1865 Annahme eines ehrenvollen Rufes auf den neugegründeten Lehrstuhl der Physiologie in Leipzig.

1865-1895 Leipziger Zeit

1865 Erste Durchführung eines Versuchs am „überlebenden“ Organ. 1866 Auffindung des Depressorreflexes. 1867 Erfindung der Stromuhr. 1868/69 Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. 1869 Eröffnung der nach eigenen Plänen erbauten „Neuen Physiologischen Anstalt“ zu Leipzig. 1869-1895 Zunehmend große Anzahl von Schülern aus dem In- und Ausland. Bahnbrechende Untersuchungen zur Physiologie des Herzens, zur Hämodynamik und nervösen Kreislaufsteuerung, zur Reflexlehre, zum Atemgastransport, zur Physiologie der Verdauung und des intermediären Stoffwechsels. Histologische Arbeiten. Einrichtung einer eigenen Abteilung für Histologie (um 1875). 1878/79 Höhepunkt des Streites um die Vivisektion. Übernahme des Präsidiums im Leipziger Tierschutzverein. 1883 Begründung einer physiologisch-chemischen Abteilung am Leipziger Physiologischen Institut, mit deren Leitung Heinrich Ferdinand Edmund 75

Drechsel (03.08.1843 - 22.09.1897 Neapel) betraut wurde. 1884 Verleihung der Copley-Medaille durch die Royal Society in London. Carl Ludwig war inzwischen Mitglied zahlreicher europäischer Akademien der Wissenschaften und Träger ehrenvoller Auszeichnungen. Enge Freundschaft mit dem Schriftsteller Gustav Freytag (13.07.1816 Kreuzburg (Oberschlesien) - 30.05.1895 Wiesbaden). 1890 Ehrenbürger der Stadt Leipzig 1895 Carl Ludwig stirbt nach kurzer Krankheit am Abend des 23. April im 79. Lebensjahr. 1896 Die histologische Abteilung wurde nach dem Tod von Carl Ludwig aufgelöst. Die Histologie an der Universität Leipzig wurde zu diesem verhältnismäßig späten Zeitpunkt dem Forschungs- und Lehrbereich der Anatomie angegliedert.

Theodor Mommsen (1817 - 1903) Rudolph Wagner (1805 - 1864) 76

Literatur

[1] Schröer H (1967) Carl Ludwig (1816 - 1895). Begründer der messenden Experimentalphysiologie. Grosse Naturforscher, Band 33. Herausgegeben von Heinz Degen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft M. B. H. Stuttgart, 340 Seiten [2] Drischel H (1970) Carl Ludwig - über Leben und Wirken eines großen Physiologen. Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, Mathematisch- Naturwissenschaftliche Reihe 19: 305-313 [3] von Kries J (1923) Zum Gedächtnis Karl Ludwigs. Naturwissenschaften 11: 1-4 [4] Česnakova S A, Lindemann M (1970) Russische Physiologen in den Laboratorien von Carl Ludwig. Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Reihe 19: 315-323 [5] Frank M H (1970) The physiological influence of Carl Ludwig in the English speaking countries. Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, Mathematisch- Naturwissenschaftliche Reihe 19: 325-331; (1974) 23: 219-226 [6] Ostwald Wi (1926) Lebenslinien Bd. II. Selbstbiographie, Verlag Klasing u. Co., Ber- lin 82-88 [7] Freudig D, Ganter S, Sauermost R (Hrsg.) (1996) Lexikon der Naturwissenschaften. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, Oxford [8] Grützner P (1906) Karl Friedrich Wilhelm Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie. Band 52. Auf Veranlassung seiner Majestät des Königs von Bayern. Herausgegeben durch die historische Commission bei der Kgl. Akademie der Wissenschaften. Verlag von Duncker & Humblot, Leipzig (1906): 123-131 [9] Hirsch A (1875) Ernst Dan. Aug. Bartels. In: Allgemeine Deutsche Biographie. Band 2. Auf Veranlassung seiner Majestät des Königs von Bayern Maximilian II. Herausgegeben durch die historische Commission bei der Kgl. Akademie der Wissenschaften. Verlag von Duncker & Humblot, Leipzig (1875): 86 [10] Duru M (2005) Das Museum Anatomicum in Marburg an der Lahn. URL: http://www.thieme.de/viamedici/studienort_marburg/freizeit/anatomikum.html (12.01.2005) [11] NN (2005) Museum Anatomicum – Medizinhistorisches Museum der Philipps- Universität Marburg. URL: http://www.museen-in-hessen.de/museum/?id=269 (12.01.2005) [12] Cyon E (1866) Über den Einfluss der Temperaturänderungen auf Zahl, Dauer und Stärke der Herzschläge. Berichte über die Verhandlungen der Koniglich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Mathematisch-Physische Classe 18: 256- 306 77

[13] Ludwig C (1847) Beiträge zur Kenntnis des Einflusses der Respirationsbewegungen auf den Blutlauf im Aortensysteme. Archiv der Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin: 242-302 [14] N N (2005) Carl-Ludwig-Institut für Physiologie der Universität Leipzig. Geschicht- licher Überblick. URL: http://webmed.zmai.uni-leipzig.de/~cliphys/gesch.htm (13.01.2005 [15] Cyon E, Ludwig C (1866) Die Reflexe eines der sensiblen Nerven des Herzens auf die motorischen der Blutgefäße. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1866: 128-149 [16] Ludwig C F W (1852-1856) Lehrbuch der Physiologie des Menschen. 2 Bände. 1. Band: Physiologie der Atome, der Aggregatzustände, der Nerven und Muskeln; 2. Band: Aufbau und Verfall der Säfte und Gewebe. Thierische Wärme. C. F. Winter, Leipzig, Heidelberg. 2. neu bearbeitete Auflage, C. F. Winter, Leipzig, Heidelberg (1858-1861) [17] Rosen G (1973) Ludwig, Carl Friedrich Wilhelm. In: Gillespie Ch C (hrsg.) Dictionary of Scientific Biography, American Council of Learned Societies. Charles Scribner´s Sons, New York 8: 540-542 [19] Pötsch W R, Fischer A, Müller W (1989) Lexikon bedeutender Chemiker. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main [20] Schröder E (1937) Carl Ludwig als unser hessischer Landsmann. Hessenland (Marburg/Lahn) 48: 162 [21] Volkmann A W (1850) Hämodynamik nach Versuchen. 484 Seiten. Breitkopf und Härtel, Leipzig [22] Ludwig C (1852) Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Band 1: Physiologie der Atome, der Aggregatzustände, der Nerven und Muskeln. 1. Auflage. Akademische Verlagsbuchhandlung C. F. Winter, Heidelberg [23] Ludwig C (1856) Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Band 2: Aufbau und Verfall der Säfte und Gewebe. Thierische Wärme. 1. Auflage. Akademische Verlagsbuch-handlung C. F. Winter, Heidelberg. [24] Ludwig R (1845/46) Die vulkanische Masse des Breitfirst. [25] Ludwig R (1853) Über die warmen Solquellen von Bad Nauheim. [26] Ludwig R (1859) Das Buch der Geologie, 2 Bände. Spamer [27] Ludwig R (1862) Geologische und geognostische Studien auf einer Reise durch Rußland und den Ural. [28] Ludwig R (1864) Atlas der Pflanzengeographie. Über alle Theile der Erde für Freunde und Lehrer der Botanik und Geographie nach den neuesten und besten Quellen entworfen und gezeichnet. Nicolai, Berlin, Nicolai [29] Ludwig R (1874) Geologische Bilder aus Italien. [30] Ludwig R (1874) Die Steinkohlenformationen im Lande der Don´schen Kosaken. 78

[31] Ludwig R (1876) Fossile Pflanzenwelt aus der palöologischen Formation von Dillenburg und Saalfeld. [32] Einbrodt P (1860) Über den Einfluss der Athembewegungen auf Herzschlag und Blutdruck. Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere 7: 265-324 [33] Ludwig C (1860) Ueber die atmosphärische Luft im lebenden Menschen. Ein populärer Vortrag. Wiener medizinische Wochenschrift 10: 207-216 [34] Dogiel J (1867) Die Ausmessung der strömenden Blutvolumina. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1867 2: 196-271 [35] His W (1895) Zum Gedächtnis an Carl Ludwig. Berichte der Mathematisch Physikalischen Classe der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (14. November) 1895 [36] Grützner P (1906) Karl Friedrich Wilhelm Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie. Band 52. Auf Veranlassung seiner Majestät des Königs von Bayern. Herausgegeben durch die historische Commission bei der Kgl. Akademie der Wissenschaften. Verlag von Duncker & Humblot, Leipzig (1906): 123-131 [37] Tigerstedt R (1895) Ludwig minnesord vid Svenska läkare sälskapets sammanträde 30. April 1895 (Stockholm). Deutsche Übersetzung in: Anton Bettelheims biographischen Blättern, Berlin 1895, Band I, Teil 3, Seite 271 [38] Du Bois-Reymond E (1895) Zur Erinnerungsfeier an die Gründung des Archivs für Physiologie. Archiv für Physiologie 1895: 5 [39] v. Frey M (1895) Carl Ludwig. Biologisches Centralblatt 15: 689 [40] Wagner R., Persönliche Mitteilung an Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. D. Ackermann, Würzburg [41] Wezler K (1950) Otto Frank zum Gedächtnis. Zeitschrift für Biologie 103: 95 [42] Ackermann D. Persönliche Mitteilung [43] Dove A (1909) Carl Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie, Band 55, Leipzig [44] His W (1895) Carl Ludwig und Karl Tiersch. Akademische Gedächtnisrede im Auftrage der Medicinischen Facultät zu Leipzig am 13. Juli 1895. Leripzig 1895 [45] Mosso A (1895) Carl Ludwig. The Nation 12: 546 und 562 [46] Beneke K (1999) Emil Heinrich Du Bois-Reymond (1818 - 1896). In: Biographien und wissenschsftliche Lebensläufe von Kolloidwissenschaftlern, deren Lebensdaten mit 1996 in Verbindung stehen. Beiträge zur Geschichte der Kolloidwissenschaften, VIII. Mitteilungen der Kolloid-Gesellschaft, 1999. Verlag Reinhard Knof, Nehmten: 92-105 [47] Beneke K (1999) Hermann Ludwig Ferdinand von Helmholtz (1821 - 1894). In: Biographien und wissenschsftliche Lebensläufe von Kolloidwissenschaftlern, deren Lebensdaten mit 1996 in Verbindung stehen. Beiträge zur Geschichte der Kolloidwissenschaften, VIII. Mitteilungen der Kolloid-Gesellschaft, 1999. Verlag Reinhard Knof, Nehmten: 106-150 79

[48] Beer T (1895) Carl Ludwig. Wiener klinische Wochenschrift 8: 357 80

Verzeichnisse der wissenschaftlichen Arbeiten von Carl Ludwig und seiner Schüler [1] ergänzt von Klaus Beneke

„In einem Punkte hat man Ludwig seine Uneigennützigkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber seinen Schülern mitunter zum Vorwurf gemacht. In seiner beinahe grenzenlosen Freigebigkeit mit seinem geistigen Eigentum. Die Arbeiten, die unter seiner unmittelbaren Leitung und meist auch durch seine eigene Hand ausgeführt und in der Regel auch redaktionell von ihm zum abschluß gebracht wurden, ließ er unter den Namen der assistierenden Schüler in die Welt gehen. Diese ungewöhnliche Praxis „hat er nicht nur in späteren Jahren als weltberühmter Professor geübt, sondern schon in der frühen Zeit seines Marburger Aufenthaltes, in einem Alter und in einer Stellung, worin junge Männer mit ihrem Namen weniger großmüthig umzugehen pflegen“ [35]. „Später verschwindet Ludwigs Name von den Veröffentlichungen ganz, wiewohl die meisten von ihnen ganz und gar, ja sogar bis auf das einzelne Wort sein Werk waren“ [36]. Bei den gemeinschaftlich durchgeführten Versuchen war Ludwig nicht selten der alleinige Experimentator; „der betreffende Russe oder Holländer stand dabei“ schreibt Miescher mit wohl etwas übertriebener Anschaulichkeit, „hielt etwa den Schwamm oder das Handtuch, wußte kaum, was vorging, am allerwenigsten den Gedankengang der Sache, ließ sich einige Zahlen in sein Notizbuch diktieren und war nachher erstaunt, eine wunderschöne Arbeit unter seinem alleinigen Namen gedruckt zu sehen“. Tigerstedt [37], einer der begabtesten Schüler Ludwigs meint: „Es war ja selbstverständlich, daß man bei der Veröffentlichung einer Arbeit, die auf seine Initative ausgeführt worden war, das erwähnte; aber zu mehr bekam man nicht nicht leicht Erlaubnis“. Die meisten, wenn nicht alle Arbeiten, die aus der Leipziger Physiologischen Anstalt hervorgegangen sind, gehen auf Ludwigs Initative zurück. Er „legte den Gegenstand vor, diskutierte ihn, zeigte die Gesichtspunkte, von welchen er behandelt werden sollte, gab die Methoden an, welche mit größter Wahrscheinlichkeit zum Ziele führen würden. Aber nicht genug damit, er war bei den Versuchen immer gegenwärtig, machte einige selbst, assistierte bei anderen, bis die Untersuchung so weit fortgeschritten war, daß es deutlich war, es würde in der eingeschlagenen Richtung gut gehen. Sobald er aber merkte, daß einer seiner Schüler die Tendenz hatte, seine Arbeit selbständig auszuführen, mit welch feinem Takt entzog er sich da jedem Einfluß auf dieselbe. Er sah nicht einmal auf die Arbeit, solange man ihn nicht darum bat, und dann erfuhr man, daß er sich die ganze Zeit über lebhaft für dieselbe interessiert hatte, aber nichts hatte sagen wollen, weil er glaubte, man wünsche sie ohne seine Mitteilung auszuführen“ [37]. – Als Du Bois- Reymond [38] 1895 anläßlich einer Feier zur Erinnerung an die Gründung seines Archivs für Physiologie der tatkräftigen Mitarbeit Ludwigs bei der Herausgabe des Archivs gedachte, führte er unter anderem aus: „ ... einer bekannten Idiosynkrasie des 81 wunderbaren Mannes gemäß weigerte er sich ... auf das Entschiedenste und Hartnäckigste zu gestatten, daß sein Name auf dem Titel des Archivs neben dem meinigen erscheine, so daß dort nur der letzte zu stehen kam, zu welchem ich, damit man nicht meine, daß ich fortan allein die Physiologie im Archiv zu vertreten beabsichtige, den obligaten Zusatz machte: ,unter Mitwirkung mehrerer Gelehrten’“ [1].

Ludwig war auch weit davon entfernt, sich im Kreise seiner Schüler nur für den Gebenden zu halten, „für ihn war der Umgang, die Aussprache mit ... (ihnen) ein Bedürfnis, unter ihnen fühlte er sich selbst wieder jung. Nach dem (dienst im) Laboratorium wurde der Verkehr in Ludwigs gastlichem Hause und weiterhin brieflich fortgesetzt“ (v. Frey [39]. „Schrieb man ihm und sprach von den Arbeiten, mit welchen man beschäftigt war, und von den Resultaten, zu welchen man gekommen zu sein glaubte, konnte man ganz sicher sein, daß man bald eine Antwort von ihm bekommen werde, gütig, freundlich ganz so wie seine Reden im Laboratorium“ (Tigerstedt [37]. Die in- und auslän- dischen Schüler Carl Ludwigs aus den verschiedenen Jahrzehnten seines Wir- kens sind durch ihre Verehrung für den großen Lehrer, solange sie lebten, durch ein starkes Gefühl der Zusammen- gehörigkeit verbunden gewesen. Das schließt freilich nicht aus, daß zwischen Ludwig und einzelnen seiner Schüler gelegentlich auch Meinungsverschiedenheiten ausgetragen wurden. So erinnert sich Richard Wagner [40] aus seiner Assistentenzeit bei Otto Frank an folgende Erzählung seines Lehrers: Als Frank einmal in Ludwigs Leipziger Institut an einem Apparat herumbastelte, kam Ludwig herein und fragte ihn, was er da tue. Frank erwiederte: „Ich bestimme die Apparate-Konstante“. Hierauf Ludwig, etwas ungehalten: „Unsere Konstanten sind die Tiere!“ Tatsächlich hat Otto Frank Ludwigs Laboratorium verlassen, weil er befürchtete, durch seine Kritik an einzelnen Methoden seines Lehrers mit diesen 82 in Konflikt zu geraten (Rich. Wagner [40], Wezler [41]). Max v. Frey, der 17 Jahre lang Assistent bei Ludwig war, hat sich gelegentlich darüber beklagt, daß Ludwig sich zu wenig dafür eingesetzt habe, seinen Schülern zu Lehrstühlen zu verhelfen (Ackermann [42]). Solche weniger günstigen Äußerungen der Schüler Ludwigs über ihren Lehrer sind jedoch Ausnahmen. – Theodor Beer würdigt Ludwig als Hochschullehrer mit den Worten: „Ludwig war der deutsche Professor par excellence, der deutsche Professor im besten Sinne des Wortes, er war nicht nur tüchtig, sondern auch bedeutend, ein Klassiker in seiner Art“ [1].

1840

Ludwig C (1840) De olei jecoris aselli partibus efficacibus. Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultät Marburg

1842

Ludwig C (1842) De viribus physics secretionem urinae adjuvantibus. [Beiträge zur Lehre vom Mechanismus der Harnabsonderung]. Marburg cattorum, Habilitationsschrift

1843

Ludwig C (1843) Beiträge zur Lehre vom Mechanismus der Harnsekretion. Verlag Elwert, Marburg Baumgarten A (1843) De mechanismo quo valvulae venosae cordis clauduntur. [Über den Mechanismus, durch welchen die venösen Herzklappen geschlossen werden]. Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultät Marburg Baumgarten A (1843) Ueber den Mechanismus, durch welchen die venösen Herzklappen geschlossen werden. Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin (1843): 463-470 Baumgarten A (1843) Commentatio de mechanismo, quo valvulae venosae cordis clauduntur. Marburgi [Marburg] Spengler L (1843) Symbolae ad theoriam sanguinis flumine. Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultät Marburg Spengler. 1844. Ueber die Stärke des arteriellen Blutstroms. Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin: 49-69

1844 83

Spengler L (1844) Ueber die Stärke des arteriellen Blutstromes. Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin (1844): 49-69 Mogk C (1844) De vi fluminis in verarum cavarum systemate. Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultät Marburg Ludwig C (1844) Nieren und Harnbereitung. Rudolph Wagners Handwörterbuch der Physiologie. Band II, 2. Auflage, 628 Seiten. Braunschweig

1845

Mogk C (1845) Ueber die Stromkraft des venösen Blutes in dem Hohladersysteme. Zeitschrift für rationelle Medicin 3: 33 Ludwig C (1845) Einige Bemerkungen zu Valentins Lehren vom Athmen und vom Blutkreislauf. Zeitschrift für rationelle Medicin 3: 147 Ludwig C (1845) Beiträge zur Kenntnis der Extraktivstoffe der Säugethiere. Annalen der Chemie und Pharmacie 56: 95-105 Biel (1845) Adnotationes de structura media spinal. a Stilling descripta criticae. Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultät Marburg

1846

Ludwig C (1846) Ueber das Vorkommen und die Bedeutung des Proteinbioxyds im thierischen Organismus. Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin (1846): 171-177 Ludwig C (1846) Erwiderung auf Valentins Kritik der Bemerkungen zu seinen Lehren vom Athmen und vom Blutkreislauf. Zeitschrift für rationelle Medicin 4: 183-190 Wild F (1846) Ueber die peristaltische Bewegung des Oesophagus nebst einigen Bemerkungen über diejenige des Darms. Zeitschrift für rationelle Medicin 5: 76

1847

Ludwig C (1847) Beiträge zur Kenntnis des Einflusses der Respirationsbewegungen auf den Blutlauf im Aortensysteme. Archiv der Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin 1847: 242-302

1848 84

Ludwig C (1848) Ueber die Herznerven des Frosches. Archiv der Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin (1848): 134-143 Ludwig C (1848) Ueber den Herzspitzenstoß. Zeitschrift für rationelle Medicin 6: 191

1849

Ludwig C (1849) Ueber den Bau und die Bewegungen der Herzventrikel. Zeitschrift für rationelle Medicin 7: 189-220 Ludwig C (1849) Ueber die endosmotischen Aequivalente und die endosmotische Theorie. Zeitschrift für rationelle Medicin 8: 1-52 Loebell C E (1849) De conditionibus quibus secretiones in glandulis perificiuntur. Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultät Marburg Eckhard C (1849) Ueber Reflexbewegungen der vier letzten Nervenpaare des Frosches, I. Abhandlung: Anatomie und Physiologie der Gelenke, Muskeln und Nerven der hintern Extremitäten. Zeitschrift für rationelle Medicin 7: 303-328 Eckhard C (1849) Ueber das Abhängigkeitsverhältnis der Bewegungen der Lymph- herzen der Frösche vom Rückemnmark. Zeitschrift für rationelle Medicin 8: 211 Eckhard (1849) Ueber den Bau der Hautdrüsen der Kröten und die Abhängigkeit der Entleerung ihres Sekretes vom centralen Nervensystem. Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin 1849: 425-428

1850

Noll F (1850) Ueber den Lymphstrom in den Lymphgefäßen und die wesentlichen anatomischen Bestandtheile der Lymphdrüsen. Zeitschrift für rationelle Medicin 9: 52 Fick A (1850) Statistische Betrachtung der Muskelkater des Oberschenkels. Zeitschrift für rationelle Medicin 9: 94 Hoffa M, Ludwig C (1850) Einige neue Versuche über Herzbewegung. Zeitschrift für rationelle Medicin 9: 107-144 Ludwig C (1850) Neue Versuche über die Beihülfe der Nerven zur Speichelabsonderung. Mitteilungen der Züricher Naturforschenden Gesellschaft Nr. 50 (Zusätze2) : 210-239 Rahn C (1850) Einiges über Speichelsekretion. Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultät Zürich

1851 85

Ludwig C (1851) Neue Versuche über die Beihilfe der Nerven zur Speichelabsonderung. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 1: 254-277 Becher E, Ludwig C (1851) Mittheilung eines Gesetzes, welches die chemische Zusammensetzung des Unterkieferspeichels beim Hunde bestimmt. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 1: 278-284 Rahn C (1851) Untersuchung über Wurzeln und Bahnen der Absonderungsnerven der Glandula parotis beim Kaninchen. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 1: 285 Fick A (1851) Tractatur De Errore Optico Quodam Asymetria Bulbi Oculi Effecto: Dissertatio Inauguralis. Koch, Marburg Cloetta C (1851) Diffusionsversuche durch Membranen mit zwei Salzen. Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultät Zürich

1852

Beutner A (1852) Ueber die Strom- und Druckkräfte des Blutes in der Arteria und Venia pulmonalis. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 2: 97 Kjerulf T (1852) Einige Versuche über die Harnsekretion. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 3: 279 Ludwig C (1852) Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Band 1: Physiologie der Atome, der Aggregatzustände, der Nerven und Muskeln. 1. Auflage. Akademische Verlagsbuchhandlung C. F. Winter, Heidelberg

1853

Weinmann A (1853) Ueber die Absonderung des Bauchspeichels. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 3: 247

1854 du Bois-Reymond P (1854) Zur Kritik der Blutanalysen. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 4: 44 Goll F (1854) Ueber den Einfluß des Blutdrucks auf die Harnabsonderung. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 4: 78 du Bois-Reymond P (1854) Zweiter Beitrag zur Kritik der Blutanalyse. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 4: 101 Ludwig C (1854) Zur Ablehnung der Anmuthungen des Herrn R. Wagner in Göttingen. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 5: 269-274 86

Wagner R (1854) Begründung meiner von Professor Carl Ludwig in Zürich abgelehnten sogenannten „Anmuthungen“. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 5: 307 Brunner G (1854) Ueber die mittlere Spannung im Gefäßsystem. Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultät Zürich Brunner G (1854) Ueber die Spannung des ruhenden Blutes im lebenden Thier. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 5: 336 Ludwig C (1854) Zur Vervollstäbdigung über die Blutanalyse durch Mischung; eine Antwort auf die Erwiderung des Herrn Zech. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 5: 353-359

1855

Krause W (1855) Zur Physiologie der Lymphe. Zeitschrift für rationelle Medicin N. F. 7: 148 Krause W (1855) Die Berechnungsindices der durchsichtigen Medien des menschlichen Ages. Hahn, Hannover

1856

Ludwig C (1856) Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Band 2: Aufbau und Verfall der Säfte und Gewebe. Thierische Wärme. 1. Auflage. Akademische Verlagsbuch- handlung C. F. Winter, Heidelberg. Ludwig C (1856) Diffusion zwischen ungleich erwärmten Orten gleich zusammengesetzter Lösungen. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 20: 539

1857

Kupffer C, Ludwig C (1857) Die Beziehungen der Nervi vagi und splanchnici zur Darmbewegung. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 25: 580-583 Ludwig C, Spieß A (1857) Vergleichung der Wärme des Unterkieferdrüsenspeichels und des gleichseitigen Carotidenblutes. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 25: 584-590 Ludwig C, Spieß A (1857) Vergleichung der Wärme des Unterkieferdrüsenspeichels und des gleichseitigen Carotidenblutes. Zeitschrift für rationelle Mecizin 2 360-367

1858 87

Ludwig C, Stefan J (1858) Ueber den Druck, den das fließende Wasser senkrecht zu seiner Stromrichtung ausübt. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 32: 25-42 Ludwig C, Kupffer C (1858) Die Beziehung der Nervi vagi und splanchnici zur Darmbewegung. Zeitschrift für rationelle Medicin 2: 357-360 Ludwig C (1858) Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Band 1: Physiologie der Atome, der Aggregatzustände, der Nerven und Muskeln. 2. neubearbeitete Auflage. C. F. Winter, Leipzig, Heidelberg. 2. neu bearbeitete Auflage. I. C. F. Wintersche Verlagsbuchhandlung, Leipzig und Heidelberg

1859

Ludwig C, Krohmayer (1859) Recherche de l'arsenic dans les empoisonnements: Huile de cadavres. Journal de pharmacie et des siences accessoires 36: 75-76 Setschenow J (1859) Beiträge zur Pneumatologie des Blutes. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 36: 293 Einbrodt P (1859) Ueber die Herzreizung und ihr Verhältnis zum Blutdruck. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 38: 345 Einbrodt P (1859) Über den Einfluss der Nervi Vagi auf die Herzbewegung bei Vögeln. Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin 1859: 439-459

1860

Einbrodt P (1860) Ueber den Einfluß der Athembewegungen auf Herzschlag und Blutdruck. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 40: 361 Einbrodt P (1860) Über den Einfluss der Athembewegungen auf Herzschlag und Blutdruck. Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere 7: 265-324 Schäffer A (1860) Ueber die Kohlensäure des Blutes und ihre Ausscheidung mittels der Lunge. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 41: 589 Ludwig C (1860) Ueber die atmosphärische Luft im lebenden Menschen. Ein populärer Vortrag. Wiener medizinische Wochenschrift 10: 207-216 Ludwig C (1860) Neue Versuche über die Temperatur des Speichels. Wiener medizinische Wochenschrift 10: 433-437; 449-454 88

Goll F (1860) Beiträge zur feineren Anatomie des menschlichen Rückenmarks. Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultät Zürich

1861

Ludwig C (1861) Ueber die Kräfte des Nervenprimitivrohrs. Wiener medizinische Wochenschrift 11: 729-745 Ludwig C, Tomsa W (1861) Die Anfänge der Lymphgefäße im Hoden. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaft liche Classe 44: 155-156 Ludwig C (1861) Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Band 2: Aufbau und Verfall der Säfte und Gewebe. Thierische Wärme. 2. neubearbeitete Auflage. C. F. Wintersche Verlagsbuchhandlung, Leipzig und Heidelberg.

1862

Sczelkow I (1862) Zur Lehre vom Gasaustausch in den verschiedenen Organen. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 45: 171 Hermann M (1862) Ueber den Einfluß des Blutdrucks auf die Sekretion des Harnes. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 45: 317 Ludwig C (1862) Ueber das Rückenmark. (Aus meinen Privatvorträgen über Physiologie). Wiener medizinische Wochenschrift 12: 81-129

1863

Ludwig C, Heubner O (1863) Vorlesungsmanuscript über Nervenphysiologie. Leipzig Tomsa W (1863) Beiträge zur Lymphbildung. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 46B: 185 Ludwig C, Tomsa W (1863) Die Lymphgefäße des Hodens und ihr Verhältnis zu den Blut- und Samengefäßen. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 46B: 221-237 Beetz W (1863) Ueber den Blutstrom in der Leber, insbesondere den in der Leberarterie. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 46B: 238 89

Tomsa W (1863) Beiträge zur Anatomie des Lymphgefäß-Ursprungs. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaft- liche Classe 46B: 324 Overbeck R (1863) Ueber den Eiweißharn nach Unterbrechung des Blutstromes. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 47B: 189 Ludwig C, Zawarykin T (1863) Die Lymphwurzeln in der Niere des Säugethieres. (Eine vorläufige Mittheilung). Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 47B: 242-243 Holmgren F (1863) Ueber den Mechanismus des Gasaustausches bei der Respiration. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 48B: 614 Tomsa W (1863) Die Lymphwege der Milz. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 48B: 652 Ludwig C, Zawarykin T (1863) Zur Anatomie der Niere. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 48B: 691 Ludwig C (1863) Einige neue Beziehungen zwischen dem Bau und der Funktion der Niere. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 48B: 725 Ludwig C, Zwarykin T (1863) Die Lymphwurzeln in der Niere des Säugethieres. Zeitschrift für rationelle Medicin 20: 189-191

1864

Preyer T W (1864) Ueber die Bindung und Ausscheidung der Blutkohlensäure bei der Lungen- und Gewebeathmung. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 49B: 27 Ludwig C, Thiry L (1864) Ueber den Einfluß des Halsmarkes auf den Blutstrom. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 49B: 421-454 Ludwig C, Thiry L (1864) Das Verhalten der Gase, welche mit dem Blut durch den Säugethiermuskel strömen. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe 1: 32-34 Thiry L (1864) Ueber eine neue Methode, den Dünndarm zu isolieren. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Wien, Mathematisch Naturwissenschaftliche Classe 50A: 77 90

1865

Ludwig C (1865) Zusammenstellung der Untersuchungen über Blutgase, welche aus der physiologischen Ansztalt der Josefs-Akademie hervorgegangen sind. Zeitschrift der Kaiserlich Königlichen Gesellschaft der Ärzte in Wien. Medizinische Jahrbücher 21: 1. Band: 145-166 Leber Th (1865) Anatomische Untersuchungen über die Blutgefässe des menschlichen Auges. Denkschrift der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, 1865 Cyon von, Elias (1865) Ueber den Einfluss der hinteren Nervenwurzeln des Rückenmarkes auf die Erregbarkeit der vorderen. Berichte über die Verhandlungen der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch- Physische Klasse 17: 85-92

1866

Lovén Chr (1866) Über die Erweiterung von Arterien in Folge einer Nervenerregung. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig25 1866 1: 1-26 Kowalewsky N (1866) Über die Maassbestimmung der Athmungsgase durch ein neues Verfahren. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1866 1: 27-39 Dybkowsky W (1866) Über Aufsaugung und Absonderung der Pleurawand. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1866 1: 40-67 Schweigger-Seidel F, Dogiel J (1866) Über die Peritonealhöhe bei Fröschen und ihrem Zusammenhang mit dem Lymphgefäßsysteme. Berichte über die Verhandlungen der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch- Physische Klasse 18: 247-255 Schweigger-Seidel F, Dogiel J (1866) Über die Peritonealhöhle bei Fröschen und ihren Zusammenhang mit dem Lymphgefäßsysteme. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1866 1: 68- 76 Cyon von, Elias (1866) Ueber den Einfluss der Temperaturänderungen auf Zahl, Dauer und Stärke der Herzschläge. Berichte über die Verhandlungen der Königlich- Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 18: 256-306

25 Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig, mitgetheilt durch C. Ludwig im Verlag S. Hirzel, Leipzig. Die Erstveröffentlichung dieser Arbeiten erfolgte jeweils in den Sitzungsberichten der mathematisch physischen Classe der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaf- ten zu Leipzig, Band 18-28 [1]. 91

Cyon von, E (1866) Über den Einfluß der Temperaturveränderungen auf Zahl, Dauer und Stärke der Herzschläge. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1866 1: 77-127 Cyon von E, Ludwig C (1866) Die Reflexe eines der sensiblen Nerven des Herzens auf die motorischen der Blutgefäße. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1866 1: 128-149 (in französischer Übersetzung in Journal de l´Anatomie et de Physiologie (1867) 4: 472-485

Cyon von, E (1867) De l'influence de l'acide carbonique et de l'oxygène sur le coeur. Comptes rendus hebdomadaires des séances de l'Académie des Sciences 64: 1049- 1053 92

Cyon von, E (1867. De l'influence de l'acide carbonique et de l'oxygène sur le coeur. Gauthier-Villars, Paris Schweigger-Seidel F (1866) Die Behandlung der thierischen Gewebe mit Argent. Nitric. Über epithelien sowie über die v. Recklinghausen´schen Saftkanälchen als die vermeintliche Wurzeln der Lymphgefäße. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1866 1: 150-173 Ludwig C, Schweigger-Seidel F (1866) Über das Zentrum tendineum des Zwerchfelles. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1866 1: 174-181 Ludwig C, Schweigger-Seidel F (1866) Das Verhalten der Gase, welche mit dem Blut durch den Säugethiermuskel strömen. Berichte über die Verhandlungen der Königlich- Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 18: 362-369

1867

Sanders-Ezn H (1867) Vorarbeit für die Erforschung des Reflexmechanismus im Lendenmarke des Frosches. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1867 2: 1-29 Schmidt A (1867) Über die Kohlensäure in den Blutkörperchen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1867 2: 30-57 Sanders-Ezn H (1867) Der respiratorische Gasaustausch bei großen Temperaturen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1867 2: 58-98 Schmidt A (1867) Die Athmung innerhalb des Blutes. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1867 2: 99-130 Asp G (1867) Beobachtungen über Gefäßnerven. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1867 2: 131-185 Schmidt A, Schweigger-Seidel F (1867) Einige Bemerkungen über die rothen Blutkörperchen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1867 2: 186-195 Dogiel J (1867) Die Ausmessung der strömenden Blutvolumina. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1867 2: 196-271 Ludwig C (1867) Die Reflexe eines der sensiblen Nerven des Herzens auf die motorischen der Blutgefässe. Journal de l'anatomie et de la physiologie normales et pathologiques de l'homme et des animaux 4: 472-485 Lovén Chr (1867) Beiträge zur Kenntniss vom Bau der Geschmackswärzchen der Zunge. Archiv für Mikroskopische Anatomie 4: 96-109

1868 93

Ludwig C, Schmidt A (1868) Das Verhalten der Gase, welche mit dem Blut durch den Säugethiermuskel strömen. Berichte über die Verhandlungen der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 20: 12-72 Ludwig C, Schmidt A (1868) Das Verhalten der Gase, welche mit dem Blut durch den reizbaren Säugethiermuskel strömen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1868 3: 1-61 Cyon von, E (1868) Ueber die Wurzeln, durch welche das Rückenmark die Gefässnerven für die Vorderpfote aussendet. Berichte über die Verhandlungen der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch- Physische Klasse 20: 73-88 Cyon von, E (1868) Ueber die Nerven des Peritoneum. Berichte über die Verhandlungen der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 20: 119-127 Cyon von, E (1868) Über die Wurzeln, durch welche das Rückenmark die Gefäßnerven für die Vorderpfote aussendet. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1868 3: 62-77 Cyon von, E (1868) Über die Nerven des Peritoneum. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1868 3: 104-112 Cyon von, E (1868) De l'influence de l'acide carbonique et de l'oxygène sur le coeur. Journal de l'anatomie et de la physiologie normales et pathologiques de l'homme et des animaux 5: 438-441 Dogiel J, Ludwig C (1868) Ein neuer Versuch über den ersten Herzton. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1868 3: 78-85 Prussak A (1868) Zur Physiologie und Anatomie des Blutstromes in der Trommelhöhle. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1868 3: 86-103 Cyon E (1868) Über die Nerven des Peritoneum. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1868 3: 104-112 Schmulewitsch J (1868) Neue Versuche über Gallenabsonderung. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1868 3: 113-114 Scheremetjewski Th (1868) Über die Änderung des respiratorischen Gasaustausches durch die Zufügung verbrennlicher Molecüle zum kreisenden Blute. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1868 3: 114-154

1869

Ludwig C (1869) Rede beim Beginn der Vorlesungen in der Neuen Physiologischen Anstalt zu Leipzig am 26. April 1869. Leipzig: Verlag S. Hirzel 94

Ludwig C (1869) Bemerkungen über den Stoß und den ersten Ton des Herzens. A. Edelmann, Leipzig 1869 Bernstein N O (1869) Zur Physiologie der Bauchspeichelabsonderung. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1869 4: 1-36 Müller J J (1869) Über die Athmung in der Lunge. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1869 4: 37-76 Sadler W (1869) Ueber den Blutstrom in den ruhenden, verkürzten und ermüdeten Muskeln des lebenden Thieres. Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 21: 307-328 Sadler W (1869) Über den Blutstrom in den ruhenden, verkürzten und ermüdeten Muskeln des lebenden Thieres. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1869 4: 77-100 Lauder-Brunton T (1869) Über die Wirkung des salpetrigsauren Amyloxyds auf den Blutstrom. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1869 4: 101-120 Schweigger-Seidel F (1869) Ueber die Grundsubstanz und die Zellen der Hornhaut des Auges. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1869 4: 121-175 Coats J (1869) Wie ändern sich durch die Erregung des n. vagus die Arbeit und die inneren Reize des Herzens? Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 21: 360-391 Coats J (1869) Wie ändern sich durch Erregung des n. vagus die Arbeit und die innern Reize des Herzens? Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1869 4: 176

1870

Ludwig C (1870) Leid und Freude in der Naturforschung: Vortrag gehalten im Saale der Buchhändlerbörse zu Leipzig, 1. Theil. Gartenlaube, No. 22: 340 Ludwig C (1870) Leid und Freude in der Naturforschung: Vortrag gehalten im Saale der Buchhändlerbörse zu Leipzig, 2. Theil. Gartenlaube, No. 23: 358 Müller J J (1870) Über elastische Schwingungen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1870 5: 1 -3 Dittmar C (1870) Ein neuer Beweis für die Reizbarkeit der centripetalen Fasern des Rückenmarks. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1870 5: 4-34 Bernstein N O (1870) Der Austausch an Gasen zwischen arteriellem und venösem Blute. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1870 5: 35-40 Schmiedeberg O (1870) Untersuchungen über einige Giftwirkungen am Froschherzen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1870 5: 41-52 95

Genersich A (1870) Die Aufnahme der Lymphe durch die Sehnen und Fascien der Sceletmuskeln. Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 22: 142- 183 Genersich A (1870) Die Aufnahme der Lymphe durch die Sehnen und Fascien der Skelettmuskeln. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1870 5: 53-94 Hafiz M E (1870) Über die motorischen Nerven der Arterien, welche innerhalb der quergestreiften Muskeln verlaufen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1870 5: 95-112 Lépine R (1870) Über die Entstehung und Verbreitung des thierischen Zucker- fermentes. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1870 5: 113-118 Worm-Müller J (1870) Über die Spannung des Sauerstoffs der Blutscheiben. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1870 5: 119-171 Miescher F (1870) Zur Frage der sensiblen Leitung im Rückenmark. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1870 5: 172-198 Ustimowitsch C (1870) Experimentelle Beiträge zur Theorie der Harnabsonderung. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1870 5: 199-237 Worm-Müller J (1870) Ueber die Präexistenz des Muskelstromes und über die Veränderungen der Stromverhältnise nach der Entblössung. Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin: 208-226 Hammarsten O (1870) Ueber den Einfluss der Galle auf die Magenverdauung. Archiv für die gesammte Physiologie des Menschen und der Thiere 3: 53-73 Kronecker H (1870) Ueber die Gesetze der Muskelermüdung. Monatsberichte der Königlich-Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1870: 629-640

1871

Ludwig C (1871/1872) Von der Niere. In: S. Stricker (Hrsg.): Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere. 2 Bände. Leipzig 1871/1872 Band 1: 489- 507 Müller J J (1871) Über die Tonempfindungen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 1 Müller J J (1871) Über den Einfluß der Raddrehung der Augen auf die Wahrnehmung der Tiefendimension. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 11 Owsjannikow P (1871) Die tonischen und reflektorischen Centren der Gefäßnerven. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 21-33 Schmiedeberg O (1871) Über die Innervationsverhältnisse des Hundeherzens. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 34-56 96

Tappeiner H (1871) Über die Zersetzung des Eiweißes unter der Einwirkung des übermangansauren Kalis. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 57-59 Moseley S (1871) Ein Verfahren um die Blutgefäße der Celeopteren auszuspritzen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 60-62 Pribram R (1871) Eine neue Methode zur Bestimmung des Kalkes und der Phosphorsäure im Blutserum. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 63-68 Baxt W (1871) Die Reizung der Hautnerven durch verdünnte Schwefelsäure. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 69-88 Nawrocki F (1871) Beitrag zur Frage der sensiblen Leitung im Rückenmarke. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 89-93 Lesser K A (1871) Eine Methode um große Lymphmengen vom lebenden Hunde zu gewinnen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 94-120 Hammarsten O (1871) Über die Gase der Hundelymphe. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 121-138 Bowditch H P (1871) Über die Eigenthümlichkeiten der Reizbarkeit, welche die Muskelfasern des Herzens zeigen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 139-176 Kronecker H (1871) Über die Ermüdung und Erholung der quer gestreiften Muskeln. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1871 6: 177-265 Owsjannikow P (1871) Die tonischen und reflectorischen Centren der Gefässnerven. Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 23: 135-147 Baxt W (1871) Die Reizung der Hautnerven durch verdünnte Schwefelsäure. Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 23: 309-328 Lesser K A (1871) Eine Methode, um große Lymphmengen vom lebenden Hunde zu gewinnen. Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 23: 590-616 Hammarsten O (1871) Über die Gase der Hundelymphe. Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 23: 617-634 Bowditch H P (1871) Über die Eigenthümlichkeiten der Reizbarkeit, welche die Muskelfasern des Herzens zeigen. Berichte über die Verhandlungen der Königlich- Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 23: 652-689 97

Kronecker H (1871) Über die Ermüdung und Erholung der quergestreiften Muskeln. Berichte über die Verhandlungen der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 23: 690-780

1872

Ludwig C, Schweigger-Seidel F (1872) Die Lymphgefäße der Fascien und Sehnen. Verlag S. Hirzel, Leipzig 1872 Schwalbe G A (1872) Über Lymphbahnen der Netzhaut und des Glaskörpers. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1872 7: 1-2 Heller A (1872) Über die Blutgefäße des Dünndarms. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1872: 3-10 Tappeiner H (1872) Über den Zustand des Blutstroms nach Unterbindung der Pfortader. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1872 7: 11-64 Slavjansky K (1872) Die regressiven Veränderungen der Epithelzellen in der serösen Hülle des Kanincheneies. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1872 7: 65-70 Afonassiew N (1872) Welcher Bestadtheil des Erstickungsblutes vermag den diffundirbaren Sauerstoff zu binden? Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1872 7: 71-80 Michel J (1872) Zur näheren Kenntnis der Blut- und Lymphbahnen der Dura mater cerebralis. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1872 7: 81-98 Gerlach L (1872) Über die Bestimmung der Minerale des Blutserums durch die directe Fällung. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1872 7: 99-101 Gerlach L (1872) Über den Auerbach´schen Plexus myentericus. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1872 7: 102-112 Luciani L (1872) Eine periodische Funktion des isolirten Froschherzens. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1872 7: 113-196 Paschutin V (1872) Über die Absonderung der Lymphe im Arme des Hundes. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1872 7: 197-258 Bowditch H P (1872) Über die Interferenz des retardirenden und beschleunigenden Herznerven. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1872 7: 259-280

1873 v. Mihalkovics V (1873) Beiträge zur Anatomie und Histologie des Hodens. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1873 8: 1-40 98

Paschutin V (1873) Über den Bau der Schleimhaut der regio olfactiria des Frosches. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1873 8: 41-50 Emminghaus H (1873) Über die Abhängigkeit der Lymphabsonderung vom Blutstrom. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1873 8: 51-102 Dittmar C (1873) Über die Lage des sogenannten Gefäßcentrums in der Medulla oblongata. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1873 8: 103-123 Asp G (1873) Zur Anatomie und Physiologie der Leber. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1873 8: 124-158 Worm-Müller J (1873) Die Abhängigkeit des arteriellen Druckes von der Blutmenge. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1873 8: 159-250 Slavjansky K (1873) Über die Abhängigkeit der mittleren Strömung des Blutes von dem Erregungsgrade der sympathischen Gefäßnerven. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1873 8: 251-280 Worm-Müller J (1873) Die Abhängigkeit des arteriellen Druckes von der Blutmenge. Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 25: 573-664 Paschutin V (1873) Ueber die Absonderung der Lymphe im Arme des Hundes. Berichte über die Verhandlungen der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 25: 95-157 Paschutin V (1873) Ueber Trennung der Verdauungsfermente. Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin 1873: 382-396

1874

Röhrig A (1874) Über die Zusammensetzung und das Schicksal der in das Blut eingetretenen Nährfette. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1874 9: 1- 23 Fleischl E (1874) Von der Lymphe und den Lymphgefäßen der Leber. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1874 9: 24-37 Tschiriew S (1874) Die Unterschiede der Blut- und Lymphgase des erstickten Thieres. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1874 9: 38-49 v. Lesser L (1874) Über die Anpassung der Gefäße an große Blutmengen. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1874 9: 50 -89 Roßbach M J (1874) Über die Umwandlung der periodisch aussetzenden Schlagfolge des isolirten Froschherzens in die rhythmische. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1874 9: 90-98 99

Woroschiloff K (1874) Der Verlauf der motorischen und sensiblen Bahnen durch das Lendenmark des Kaninchens. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1874 9: 99-155 Mosso A (1874) Von einigen neuen Eigenschaften der Gefäßwand. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1874 9: 156-222 Stirling W (1874) Über die Summation elektrischer Hautreize. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1874 9: 223-291 Tschirjew S (1874) Der tägliche Umsatz der verfütterten und der transfundirten Eiweißstoffe. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1874 9: 292-307 Owsjannikow P (1874) Über einen Unterschied in den reflectorischen Leitungen des verlängerten und des Rückenmarks des Kaninchens. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1874 9: 308 Paschutin V (1874) Einige Versuche über die buttersaure Gährung. Archiv für die gesammte Physiologie des Menschen und der Thiere 8: 352-380 Woroschiloff K (1874) Der Verlauf der motorischen und sensiblen Bahnen durch das Lendenmark des Kaninchens. Berichte über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig: Mathematisch-Physische Klasse 26: 248-304 Beitraege zur Anatomie und Physiologie als Festgabe Carl Ludwig zum 15. October 1874 gewidmet von seinen Schülern. 1.Heft. (Zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum als Ordinarius für Physiologie). Leipzig 1874, 232 Seiten Inhaltsverzeichniss: W. Braune: Beiträge zur Kenntnis der Venenelasticität; A. Politzer, Zur Anatomie des Gehörorgans; B. F.Holmgren, Methode zur Beobachtung des Kreislaufes in der Froschlunge; E. Fleischl, Ueber die Beschaffenheit des Axencylinders; J. Michel, Ueber die Ausstrahlungsweise der Opticusfasern in der menschlichen Retina; C. Kupffer, Die Speicheldrüsen von Periplaneta Blatta orientalis und ihr Nervenapparat; E. Drechsel, Ueber die Einwirkung von verdünnten Säuren auf Albumin; Alex. Schmidt, Untersuchung des Eiereiweisses und des Blutserum durch Dialyse; O. Hammarsten, Beobachtungen über die Eiweissverdauung bei neugeborenen wie bei saugenden Thieren und Menschen; H. Kronecker, Ein Verdauungsofen mit Diffusionsapparat; F. Hofmann, Ueber die Reaction der Fette und die quantitative Bestimmung von Fettsäuren in Fetten; A. Fick, Ueber die Wärmeentwicklung bei der Zusammenziehung der Muskeln; E. Cyon, Zur Hemmungstheorie der reflectorischen Erregungen; H. Kronecker, Das charakteristische Merkmal der Herzmuskelbewegung; 100

F. Nawrocki, Ueber den Einfluss des Blutdruckes auf die Häufigkeit der Herzschläge; O. Schmiedeberg, Ueber die 'Digitalinwirkung' am Herzmuskel des Frosches.

1875

Tiegel E (1875) Über den Einfluß einiger willkürlich Veränderlichen auf die Zuckungshöhe des untermaximal gereizten Muskels. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1875 10: 1-50 Grübler G (1875) Über die krystallisirenden Bestandtheile des Lungensaftes. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1875 10: 51-68 v. Kries N (1875) Über den Druck in den Blutcapillaren der menschlichen Haut. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1875 10: 69-80 Budge A (1875) Neue Mittheilungen über die Lymphgefäße der Leber. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1875 10: 81-91 Drechsel E (1875) Über die Oxydation von Glycocoll, Leucin und Tyrosin sowie über das Vorkommen der Carbaminsäure im Blute. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1875 10: 92-100 Stirling W (1875) Beiträge zur Anatomie der Cutis des Hundes. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1875 10: 101-111 Kunkel A (1875) Über das Verhältnis der mit dem Eiweiß verzehrten zu der durch die Galle ausgeschiedenen Schwefelmenge. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1875 10: 112-131 Merunowicz J (1875) Über die chemischen Bedingungen für die Entstehung des Herschlages. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1875 10: 132-178 Baxt N (1875) Über die Stellung des nervus vagus zum nervus accelerans cordis. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1875 10: 179-228 v. Basch S (1875) Über den Einfluß des gereizten nervus splanchnicus auf den Blutstrom innerhalb und außerhalb seines Verbreitungsbezirkes. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1875 10: 229-277 Kronecker H, Stirling W (1875) The characteristic sign of cardiac muscular movement. Journal of Anatomy and Physiology 9: 315-359

1876

Ludwig C (1876) Die gemüthliche Stellung des Menschen zum Thier. Im neuen Reich 2: 121 Ludwig C (1876) Die Nerven der Blutgefäße: Vorgetragen am 5. Februar im Wissen- schaftlichen Verein zu Berlin. Leipzig: Verlag S. Hirzel 101

Minot Ch S (1876) Die Bildung der Kohlensääure innerhalb des ruhenden und erregten Muskels. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1876 11: 1-24 Falck F A (1876) Die Wirkung des Laudanosins auf den Kreislauf. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1876 11: 25-44 Gaskell W H (1876) Über die Änderungen des Blutstroms in den Muskeln durch die Reizung ihrer Nerven. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1876 11: 45- 88 v. Frey M (1876) Über die Wirkungsweise der erschlaffenden Gefäßnerven. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1876 11: 89-107 Buchner H (1876) Die Kohlensäure in der Lymphe des athmenden und des erstickten Thieres. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1876 11: 108-116 Merunowicz J (1876) Die Strömung der Bauchlymphe nach der Vergiftung mit Muscarin, Nicotin und Veratrin. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1876 11: 117- 142 Gaskell W H (1876) Über die Wand der Lymphcapillaren. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1876 11: 143-146 Zawilski (1876) Dauer und Umfang des Fettstromes durch den Brustgang nach Fettgenuß. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1876: 147-167 Klug F (1876) Zur Physiologie des Temperatursinnes. Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig 1876 11: 168-176

1877 v. Mering J (1877) Über die Abzugswege des Zuckers aus der Darmhöhle. Archiv für Physiologie 1877: 379-415 Baxt N (1877) Die Folgen maximaler Reize von ungleicher Dauer auf den Nervus accelerans cordis. Archiv für Physiologie 1877: 521-542 Schmidt-Mülheim A (1877) Gelangt das verdaute Eiweiß durch den Brustgang ins Blut? Archiv für Physiologie 1877: 549 Kronecker H (1877) Über die Form des minimalen Tetanus. Archiv für Physiologie 1877: 571-573

1878

Ludwig C (1878) Rede zum Gedächtniss an Ernst Heinrich Weber: Gehalten im Namen der Medizinischen Fakultät am 24. Februar 1878 in der akademischen Aula zu Leipzig. Leipzig: Verlag Veit & Comp. 102

Kronecker H, Stirling W (1878) Die Genesis des Tetanus. Archiv für Physiologie 1878: 1-40 v. Lesser L (1878) Über die Verteilung der roten Blutscheiben im Blutstrome. Archiv für Physiologie 1878: 41-108 Baxt N (1878) Die Verkürzung der Systolenzeit durch den N. accelerans cordis. Archiv für Physiologie 1878: 122-136 Stiénon (1878) Die Beteiligung der einzelnen Stoffe des Serums an der Erzeugung des Herzschlages. Archiv für Physiologie 1878: 263 Gaule J (1878) Die Leistungen des entbluteten Froschherzens. Archiv für Physiologie 1878: 291-311 Kronecker H (1878) Über die Speisung des Froschherzens. Archiv für Physiologie 1878: 321-322 Kronecker H, Stirling W (1878) Über die sogenannte Anfangszuckung. Archiv für Physiologie 1878: 394-400 v. Kries J A (1878) Über die Bestimmung des Mitteldruckes durch das Quecksilber- manomometer. Archiv für Physiologie 1878: 419-440 Gaule J (1878) Die Kohlensäurespannung im Blut, im Serum und in der Lymphe. Archiv für Physiologie 1878: 469-502 v. Kries J A (1878) Beitrag zur Physiologie der Gesichtsempfindungen. Archiv für Physiologie 1878: 503-524 Waller A D (1878) Die Spannung in den Vorhöfen des Herzens. Archiv für Physiologie 1878: 525-534 Kronecker H, Stirling W (1877) Über die Genesis des Tetanus: Vorläufige Mittheilung. Monatsberichte der Königlich-Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin: 759-763 Kronecker H, Stirling W (1878-79) Über die sogenannte Anfangszuckung. Journal of Physiology 1: 21-426 Kronecker H, StirlingW (1878-79) Die Genesis des Tetanus. Journal of Physiology 1: 384-420 Goltz F, Gaule J (1878) Ueber die Druckverhältnisse im Innern des Herzens. Archiv für die gesammte Physiologie des Menschen und der Thiere 17: 100-119

1879

Ludwig C (1879) Die wissenschaftliche Thätigkeit in den physiologischen Instituten: Vortrag, gehalten im Kaufmännischen Vereine zu Leipzig am 27. März 1879. Leipzig: Verlag S. Hirzel 103

Ludwig C (1879) Die wissenschaftliche Thätigkeit in den physiologischen Instituten: Vortrag, gehalten im Kaufmännischen Vereine zu Leipzig am 27. März 1879. Im neuen Reich, No. 14 Schmidt-Mülheim A (1879) Untersuchungen über die Verdauung der Eiweißköroper. Archiv für Physiologie 1879: 39 Schmulewitsch J (1879) Ueber den Einfluss des Blutgehaltes der Muskeln auf deren Reizbarkeit. Archiv für Physiologie, Physiologische Abteilung des Archivs für Anatomie und Physiologie: 479-512 Bleile A M (1879) Über den Zuckergehalt des Blutes. Archiv für Physiologie 1879: 59-77 v. Kries J A, Küster F (1879) Über die angeborene Farbenblindheit. Archiv für Physiologie 1879: 513-524 Hall W S, v. Kries J A (1879) Über die Abhängigkeit der Reactionszeiten vom Ort des Reizes. Archiv für Physiologie Supplement 1879: 1-10 v. Schröder W (1879) Über die Bildung der Hippursäure im Organismus des Schafes. Zeitschrift für Physiologische Chemie 3: 323-331

1880

Schmidt-Mülheim A (1880) Beiträge zur Kenntnis des Peptons und seiner physiolo- gischen Bedeutung. Archiv für Physiologie 1880: 33 Gaule J (1880) Über Würmchen, welche aus den Froschblutkörperchen auswandern. Archiv für Physiologie 1880: 57-64 Ward (1880) Über die Auflösung von Reflexbewegungen durch eine Summe schwacher Reize. Archiv für Physiologie 1880: 72-91 Kufferath (1880) Über die Abwesenheit der Gallensäuren im Blute nach dem Verschluß des Gallen- und Milchbrustganges. Archiv für Physiologie 1880: 92-94 Kronecker H, Cash J T (1880) Über die Beweglichkeit der Muskeln in ihrem natürlichen Zusammenhange. Archiv für Physiologie 1880: 179-180 Cash J T (1880) Über den Antheil des Magens und der Pancreas an der Verdauung des Fettes. Archiv für Physiologie 1880: 323-333 v. Kries J A (1880) Untersuchungen zur Mechanik des quergestreiften Muskels. Archiv für Physiologie 1880: 348-374 Gaule J (1880) Beobachtungen der farblosen Elemente des Froschblutes. Archiv für Physiologie 1880: 375-392 Drechsel E (1880) Über die Bildung des Harnstoffs im thierischen Organismus. Archiv für Physiologie 1880: 550-556 Spiro P (1880) Über die Gallenbildung beim Hunde. Archiv für Physiologie Supplement 1880: 50-94 104

Salvioli G (1880) Eine neue Methode für die Untersuchung der Funktionen des Dünndarms. Archiv für Physiologie Supplement 1880: 95-112 v. Schröder W (1880) Über die Bildungsstätte der Harnsäure im Organismus. Archiv für Physiologie Supplement 1880: 113-146 Cash J T (1880) Der Zuckungsverlauf als Merkmal der Muskelart. Archiv für Physiologie Supplement 1880: 147-160

1881 v. Kries J A, Sewall H (1881) Über die summirung untermaximaler Reize in Muskeln und Nerven. Archiv für Physiologie 1881: 66-77 Smith M (1881) Die Temperatur des gereizten Säugethiermuskels. Archiv für Physiologie 1881: 105-152 Gaule J (1881) Das Flimmerepithel der Aricia foetida. Archiv für Physiologie 1881: 153- 160 Gaule J (1881) Die Beziehungen der Cytozoen (Würmchen) zu den Zellkernen. Archiv für Physiologie 1881: 297-316 London B (1881) Das Blasenephitel bei verschiedenen Füllungszuständen der Blase. Archiv für Physiologie 1881: 317-330 v. Frey M, v. Kries J A (1881) Über die Mischung von Spectralfarben. Archiv für Physiologie 1881: 336-353 v. Frey M (1881) Die Emulsion des Fettes im Chylus. Archiv für Physiologie 1881: 382- 386 Wooldridge L C (1881) Zur Chemie der Blutkörperchen. Archiv für Physiologie 1881: 387-411 Ogata M (1881) Die Zerlegung neutraler Fette im lebendigen Magen. Archiv für Physiologie 1881: 515-518 Salvioli G (1881) Die gerinnbaren Eiweissstoffe im Blutserum und in der Lymphe des Hundes. Archiv für Physiologie Supplement 1881: 269-276 Fano G (1881) Das Verhalten des Peptons und Tryptons gegen Blut und Lymphe. Archiv für Physiologie Supplement 1881: 277-296

1882

Nicolaides R (1882) Über den Verlauf der Vasomotoren im Rückenmark. Archiv für Physiologie 1882: 28-36 105

Walton G L (1882) Über Reflexbewegung des Strychninfrosches. Archiv für Physiologie 1882: 46-60 Nicalaides R (1882) Über die Anwendung der Stromuhr unter Beihülfe des Peptons. Archiv für Physiologie 1882: 164-176 Bohr Chr (1882) Über den Einfluß der tetanisierenden Irritamente auf Form und Größe der Tetanuskurve. Archiv für Physiologie 1882: 233 Birge E A (1882) Die Zahl der Nervenfasern und der motorischen Ganglienzellen im Rückenmark des Frosches. Archiv für Physiologie 1882: 435-480 Birge E A (1882) Über die Reizbarkeit der motorischen Ganglienzellen im Rückenmark des Frosches. Archiv für Physiologie 1882: 481-489

1883

Kronecker H, Nicolaides R (1883) Über die Erregung der Gefässnervencentren durch Summation elektrischer Reize. Archiv für Physiologie, Physiologische Abteilung des Archivs für Anatomie und Physiologie: 27-42 v. Frey M (1883) Über die tetanische Erregung von Froschnerven durch den constanten Strom. Archiv für Physiologie 1883: 43-56 Ogata M (1883) Über die Verdauung nach der Ausschaltung des Magens. Archiv für Physiologie 1883: 89-116 Canini A (1883) Die Endigungen der Nerven in der Haut des Froschlarvenschwanzes. Archiv für Physiologie 1883: 149-160 Walton G L (1883) Über die Taubheit bei hysterischer Hemianaesthesie. Archiv für Physiologie 1883: 256-257 Beevor Ch (1883) Die Kleinhirnrinde. Archiv für Physiologie 1883: 365-388 Wooldridge L C (1883) Zur Gerinnung des Blutes. Archiv für Physiologie 1883: 389-393 Ogata M (1883) Die Veränderungen der Pancreaszellen bei der Secretion. Archiv für Physiologie 1883: 405-437 Nicolaides R (1883) Über die karyokinetischen Erscheinungen der Muskelkörper während des Wachsthums der quergestreiften Muskeln. Archiv für Physiologie 1883: 441-444 Wooldridge L (1883) Über die Funktion der Kammernerven des Säugethierherzens. Archiv für Physiologie 1883: 522 Rubner M (1883) Die Vertretungswerthe der hauptsächlichsten organischen Nahrungs- stoffe im Thierkörper. Zeitschrift für Biologie 19: 313-396

1884 106 v. Brasol L (1884) Wie entledigt sich das Blut von einem Überschuß an Traubenzucker? Archiv für Physiologie 1884: 211-215 Gompertz C (1884) Über Herz- und Blutkreislauf bei nackten Amphibien. Archiv für Physiologie 1884: 216-241 Smith M (1884) Die Wärme des erregten Sugethiermuskels. Archiv für Physiologie 1884: 242-299 Wooldridge L (1884) Über einen neuen Stoff des Blutplasmas. Archiv für Physiologie 1884: 313 Smith M (1884) Die Resorption des Zuckers und des Eiweißes im Magen. Archiv für Physiologie 1884: 481-496 Tigerstedt R (1884) Über die Bedeutung der Vorhöfe für die Rhythmik der Ventrikel des Säugethierherzens. Archiv für Physiologie 1884: 497-517 Tigerstedt R (1884) Studien über die Blutverteilung im Körper, Erste Abhandlung: Bestimmung der von dem linken Herzen herausgetriebenen Blutmenge. Skandinavisches Archiv für Physiologie 3: 144-243

1885

Rubner M (1885) Versuche über den Einfluß der Temperatur auf die Respiration des ruhenden Muskels. Archiv für Physiologie 1885: 38-66 Lombard W P (1885) Die räumliche und zeitliche Aufeinanderfolge reflectorisch contrahirter Muskeln. Archiv für Physiologie 1885: 408-489 v. Frey M, Gruber M (1885) Untersuchungen über den Stoffwechsel isolirter Organe. I. Ein Respirationsapparat für isolirte Organe. Archiv für Physiologie 1885: 519-532 v. Frey M (1885) Untersuchungen über den Stoffwechsel isolirter Organe. II. Versuche über den Stoffwechsel der Muskeln. Archiv für Physiologie 1885: 533-562 Tigerstedt R (1885) Untersuchung über die Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abhängigkeit von verschiedenen Variablen. Archiv für Physiologie Supplement 1885: 111-265

1886

Stolnikow J (1886) Die Aichung des Blutstromes in der Aorta des Hundes. Archiv für Physiologie 1886: 1-66 Lahousse P (1886) Die Structur des Nervenplexus in der Vorhofscheidewand des Froschherzens. Archiv für Physiologie 1886: 191-196 Gaglio G (1886) Die Milchsäure des Blutes und ihre Ursprungstätten. Archiv für Physiologie 1886: 400-414 107

Frenkel S (1886) Nerv und Epithel am Froschlarvenschwanze. Archiv für Physiologie 1886: 415-431 Buckmaster G A (1886) Über die neue Beziehung zwischen Zuckung und Tetanus. Archiv für Physiologie 1886: 459-475 Klikowicz S (1886) Die Regelung der Salzmengen des Blutes. Archiv für Physiologie 1886: 518-537

1887

Münzel E (1887) Pulsfolge und Blutdruck nach der Durchschneidung der Nervi vagi. Archiv für Physiologie 1887: 120-137 Sirotinin W (1887) Die punktförmig begrenzte Reizung des Froschrückenmarkes. Archiv für Physiologie 1887: 154-177 Ustimowitsch C (1887) Vasotonische Aphorismen. Archiv für Physiologie 1887: 185-194 v. Frey M (1887) Reizungsversuche am unbelasteten Muskel. Archiv für Physiologie 1887: 195-203 Lee F S (1887) Über die elektrischen Erscheinungen, welche die Muskelzuckung begleiten. Archiv für Physiologie 1887: 204-223 Carslaw (1887) Die Beziehungen zwischen der Dichtigkeit und den reizenden Wirkungen der NaCl-Lösungen. Archiv für Physiologie 1887: 429-451 Pawlow I P (1887) Über den Einfluß des Vagus auf die Arbeit der linken Herzkammer. Archiv für Physiologie 1887: 452-468 Pawlow I P (1887) Über die centrifugalen Nerven des Herzens. Archiv für Physiologie 1887: 498-569 Stolnikow J (1887) Vorgänge in der Leberzelle, insbesondere bei der Phosphorver- giftung. Archiv für Physiologie Supplement 1887: 1-27 (1887) Beiträge zur Physiologie: Carl Ludwig zu seinem siebzigsten Geburtstag, gewidmet von seinen Schülern. Leipzig: Vogel

1888 v. Frey M (1888) Über zusammengesetzte Muskelzuckungen. Archiv für Physiologie 1888: 213-234 Novi I (1888) Über die Scheidekraft der Unterkieferdrüse. Archiv für Physiologie 1888: 403-415

1889 108

Lahousse P (1889) Die Gase des Peptonblutes. Archiv für Physiologie 1889: 77-82 Drasch O (1889) Beobachtungen an lebenden Drüsen mit und ohne Reizung der Nerven derselben. Archiv für Physiologie 1889: 96-136 De Boeck (1889) Die Reizung des Kaninchenmarkes mit der Nadel. Archiv für Physiologie 1889: 238-252 Krehl L (1889) Über den Herzmuskelton. Archiv für Physiologie 1889: 253-257 Katzenstein J (1889) Plethysmographische Beobachtungen am Frosche. Archiv für Physiologie 1889: 258 Krehl l (1889) Die Mechanik der Tricuspidalklappe. Archiv für Physiologie 1889: 289-294 Hüfler E (1889) Die abrupte Reizung des Herzvagus. Archiv für Physiologie 1889: 295- 315 Lombard W P (1889) Die Variationen des normalen Kniestosses (Kniephaenomens) und deren Verhältniss zur Thätigkeit des Central-Nervensystems. Archiv für Physiologie Supplement 1889: 292-335

1890

Ludwig C, Becher E, Rahn C (1890) Abhandlungen über den Speichel. Engelmann, Leipzig v. Frey M, Krehl (1890) Untersuchungen über den Puls. Archiv für Physiologie 1890: 31- 88 v. Sobieranski W (1890) Die Änderung in den Eigenschaften des Muskelnerven mit dem Wärmegrad. Archiv für Physiologie 1890: 244-251 v. Walther P (1890) Zur Lehre von der der Fettresorption. Archiv für Physiologie 1890: 329-341 Siegfried M (1890) Über das Haemoglobin. Archiv für Physiologie 1890: 385-400 Slosse A (1890) Der Harn nach Unterbindung der drei Harnarterien. Archiv für Physiologie 1890: 482-488 Bowditch H P (1890) Über den Nachweis der Unermüdlichkeit der Säugethiernerven. Archiv für Physiologie 1890: 505-508 Mall F P (1890) Die motorischen Nerven der Potalvene. Archiv für Physiologie Supplement 1890: 57-58 Slosse A (1890) Die künstliche Verarmung der Leber an Glykogen. Archiv für Physiologie Supplement 1890: 162-167 Slosse A (1890) Die Athemgrösse des Darms und seiner Drüsen. Archiv für Physiologie Supplement 1890: 164 Koeppe H (1890) Muskeln und Klappen in der Wurzel der Pfortader. Archiv für Physiologie Supplement 1890: 168 109

Koeppe H (1890) Die Bedeutung des Lymphstromes für die Zellenentwicklung in den Lymphdrüsen. Archiv für Physiologie Supplement 1890: 174 Martinotti C (1890) Hyperäesthesie nach Verletzung des Halsmarkes. Archiv für Physiologie Supplement 1890: 182 (1890) Zu der fünfzigjährigen Doctor-Jubelfeier des Herrn Carl Ludwig, Doctors der Medizin und Philosophie, ordentlichen öffentlichen Professors der Physiologie, Leiters der Physiologischen Anstalt zu Leipzig, bringt am 19.December 1890, ihre herzlichsten Glückwünsche dar, die medizinische Facultät zu Marburg, 1890, 121 Seiten. Universitäts-Buchdruckerei (R. Frierich), Marburg Der Jubelband enthät folgende Beiträge: Ahlfeld, F.: Beiträge zur Lehre vom Uebergange der intrauterinen Athmung zur extrauterinen (S.1-32). Rubner, M.: Calorimetrische Methodik (S.33-68). Der berühmte Rubner'sche Calorimeter! Durch ihn wurde die Tierkalometrie zu einer exakten, jetzt erst wirklich verwendbaren Methode ausgebaut; als erster wies er so die Gültigkeit des Gesetzes von der Erhaltung der Krauf in der belebten Natur nach. Die Gesetze der Isodynamie, der spezifisch dynamischen Wirkung, das Oberflächengesetz, die Begriffe der Ausnützungsregulation wurden von ihm teils neugeschaffen, teils auf sichere Basis gestellt. Külz, E.: Beiträge zur Kenntniss des Glykogens (S.69-121)

1891

Ludwig C (1891) Hermann von Helmholtz, der Arzt. Ärztliches Vereinsblatt, No. 289 Johansson J E (1891) Die Reizung der Vasomotoren nach der Lähmung der cerebrospinalen Herznerven. Archiv für Physiologie 1891: 103-156 Weyert F (1891) Der Übergang des Blutzuickers in verschiedene Körpersäfte. Archiv für Physiologie 1891: 187-211 Drechsel E (1891) Beiträge zur Kenntnis des Stoffwechsels. Archiv für Physiologie 1891: 236-247 Drechsel E (1891) Der Abbau der Eiweißstoffe. Archiv für Physiologie 1891: 248-278 Åkerlund S (1891) Das phosphorsaure Natron als Reizmittel für Muskel und Nerv. Archiv für Physiologie 1891: 279-292 Blachstein (1891) Die Verarmung des Peptonblutes an Kohlensäure. Archiv für Physiologie 1891: 394-401 Grandis V (1891) Über den Grund der geringen Kohlensäuremenge im Peptonblute. Archiv für Physiologie 1891: 499-532 110

Krehl L (1891) Beiträge zur Kenntniss der Füllung und Entleerung des Herzens. Abhandlungen der Mathematisch-Physischen Klasse der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften 17: 341-362 Walther P (1891) Ueber Fick's Theorie der Labwirkung und Blutgerinnung. Archiv für die gesammte Physiologie des Menschen und der Thiere 48: 529-536

1892

Ludwig C (1892) Ernst Brücke. Allgemeine Zeitung. Beilage, No. 65 Mall F P (1892) Der Einfluss des Systems der Vena auf die Vertheilung des Blutes. Archiv für Physiologie 1892: 409-453 Geelmuyden H C (1892) Von einigen Folgen übergroßer Blutfülle. Archiv für Physiologie 1892: 480-496 Frank O (1892) Die Resorption der Fettsäuren der Nahrungsfette mit Umgehung des Brustanges. Archiv für Physiologie 1892: 497-512 Johansson J E (1892) Die Ringbänder der Nervenfaser. Archiv für Physiologie Supplement 1892: 41-53 Ide M (1892) Wie erlkärt sich der Stillstand des erwärmten Herzens? Archiv für Physiologie Supplement 1892: 243-258 Krehl L (1892) Über die Folgen der Vagusdurchschneidung. Archiv für Physiologie Supplement 1892: 278-290

1893 v. Frey M (1893) Das Plateau des Kammerpulses. Archiv für Physiologie 1893: 1-16 v. Frey M (1893) Die Ermittlung absoluter Werthe für die Leistung von Pulsschreibern. Archiv für Physiologie 1893: 17-48 Grijns G (1893) Die Temperatur des in der Niere einströmenden Blutes und des aus ihr abfließenden Harns. Archiv für Physiologie 1893: 78-101 Thompson W H (1893) Über die Abhängigkeit der Gliedernerven von Motorischen Nerven. Archiv für Physiologie 1893: 102-108 v. Frey M (1893) Zur Theorie der Lufttonographen. Archiv für Physiologie 1893: 204 Harley V (1893) Leber und Galle während dauernden Verschlusses von Gallen- und Brustgang. Archiv für Physiologie 1893: 291-302 Mosen R (1893) Die Herstellung wägbarer Mengen von Blutplättchen. Archiv für Physiologie 1893: 352-370 v. Frey M (1893) Ein Verfahren zur Bestimmung des Trägheitsmomentes von Schreibhebeln. Archiv für Physiologie 1893: 485-490 111

Ide M (1893) Strom- und Sauerstoffdruck im Blute bei fortschreitender Erstickung. Archiv für Physiologie 1893: 491-503 Öhrwall H (1893) Dämpfung und Erweckung der Herzreize. Archiv für Physiologie Supplement 1893: 40-45 Harley V (1893) Über den physiologischen Abbau des Traubenzuckers. Archiv für Physiologie Supplement 1893: 46-66 Druebin S (1893) Über Blutplättchen des Säugethieres und Blutkörperchen des Frosches. Archiv für Physiologie Supplement 1893: 211-216

1894

Frank O (1894) Eine oxydative Spaltung der Fettsäuren bei gewöhnlicher Temperatur ohne Fermente. Archiv für Physiologie 1894: 51-57 Thompson W H (1894) Verlangsamen Atropin und Morphin die Absonderung des Harns? Archiv für Physiologie 1894: 117-127 Frank O (1894) Die Vervielfältigung von Curven auf photomechanischem Wege. Archiv für Physiologie 1894: 128-129 Frank O (1894) Zur Lehre von der Fettresorption. Archiv für Physiologie 1894: 297-308 Siegfried M (1894) Über Fleischsäure. Archiv für Physiologie 1894: 401-418 Harley V (1894) Der Einfluss des Zuckerumsatzes auf die Blutgase. Archiv für Physiologie 1894: 451-454 Hall W S (1894) Über die Resorption des Carniferrins. Archiv für Physiologie 1894: 455- 490 Spieß G (1894) Über den Blutstrom in der Schleimhaut des Kehlkopfes und des Kehldeckels. Archiv für Physiologie 1894: 503

1895

Ludwig C (1895) Die Wege des Blutstromes durch den Vorhof und die Bogengänge des Menschen: Nach Untersuchungen von Dr. Oswald Eichler mitgetheilt von C. Ludwig. Leipzig: S. Hirzel Rockwood C W (1895) Über das Vorkommen der Fleischsäure im Harne. Archiv für Physiologie 1895: 1-4 Beyer J L (1895) Durch welchen Bestandtheil der lebendigen Zellen wird die Tellursäure reducirt? Archiv für Physiologie 1895: 225-241 Garten S (1895) Die Intercellularbrücken der Epithelien und ihre Function. Archiv für Physiologie 1895: 401-432 112

Tangl F, Harley V (1895) Beitrag zur Physiologie des Blutzuckers. Archiv für die gesammte Physiologie des Menschen und der Thiere 61: 551-558

Carl Ludwig 113

Verzeichnisse der allgemeinverständlichen Aufsätze und Vorträ- ge von Carl Ludwig [1] ergänzt von Klaus Beneke

Die allgemeinen thierischen Kräfte. Helvetia; Zeitschrift für Unterhaltung und Belehrung. Zürich 1852/53 Über die atmosphärische Luft im lebenden Menschen. Ein populärer Vortrag. Wien 1860. Sonderdruck aus Wiener medicinischen Wochenschrift Jg.10 (1860) Die physiologischen Leistungen des Blutdrucks. Vortrag. Gehalten beim Antritt des Lehramts zu Leipzig am 1. Mai 1865. Verlag S. Hirzel, Leipzig 1865 Rede beim Beginn der Vorlesungen in der Neuen Physiologischen Anstalt zu Leipzig am 26. April 1869. Verlag S. Hirzel, Leipzig 1869 Leid und Freude in der Naturforschung. Vortrag gehalten im Saale der Buchhändler- börse zu Leipzig. Die Gartenlaube 1870; 1. Teil in Nr. 22, S. 340, 2. Teil in Nr. 23, S. 358 Festrede, gehalten in der Naturforscher-Versammlung zu Leipzig am 12. August 1872. Separatabdruck aus der Wochenschrift „Im neuen Reich“ 1872, Nr, 35; Verlag S. Hirzel, Leipzig 1872 Justus von Liebig (Anonym). Im neuen Reich, 3. Jahrg. Band II, 1873, 693 Die Nerven als Blutgefäße. Vorgetragen am 5. Februar im Wissenschaftlichen Verein zu Berlin. Seperatabdruck aus der Wochenschrift „Im neuen Reich“ 1876 I, Verlag S. Hirzel, Leipzig 1876 Die gemüthliche Stellung des Menschen zum Thier. „Im neuen Reich“, Wochenschrift für das Leben des Deutschen Volkes im Staat, Wissenschaft und Kunst, Hg. Dr. K. Reichard, 6. Jg. Band II, Verlag S. Hirzel, Leipzig 1876, S. 121 Rede zum Gedächtnis an Ernst Heinrich Weber. Gehalten im Namen der Medizinischen Fakultät am 24. Februar 1878 in der Akademischen Aula zu Leipzig. Verlag Veit & Comp., Leipzig 1878 Die Vivisektion vor dem Richterstuhle der Gegenwart. Die Gartenlaube, 1879, Heft 25, S. 417 Die wissenschaftliche Thätigkeit in den physiologischen Instituten. Vortrag, gehalten im Kaufmännischen Vereine zu Leipzig am 27. März 1879. Separatabdruck aus der Wochenschrift „Im neuen Reich“ 1879, Nr. 14. Verlag S. Hirzel, Leipzig 1879 H. v. Helmholtz, der Arzt. Sonderdruck aus dem Ärztlichen Vereinsblatt 1891, Nr. 289 Ernst Brücke. Beilage zur allgemeinen Zeitung, 1892, Nr. 65, Beilage 55, München, 5, 3, 1892 114

Literatur über Carl Ludwig [1] ergänzt von Klaus Beneke

Asher L (1895) Carl Ludwig. Sciene Program 4: 323 Bauereissen E (1956/57) Carl Ludwig als Begründer der modernen Physiologie. Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Leipzig, Mathematisch Naturwissenschaft- liche Reihe 6: 401 Bauereissen E (1962) Carl Ludwig as the founder of modern physiology. The Physiologist 5: 293 Beer T (1895) Carl Ludwig. Wiener klinische Wochenschrift 8: 357 Bernstein J (1895) Carl Ludwig. Naturwissenschaftliche Rundschau 10. 349 Blasius W (1961) Carl Ludwig in einem unbekannten Briefe an Arnold Adolph Berthold aus dem Jahre 1848. Zeitschrift für Kreislaufforschung 50: 209 Burdon-Sanderson J B (1896) Carl Friedrich Wilhelm Ludwig. Proceedings of the Royal Society London 59: 1 Burdon-Sanderson J B (1896) Ludwig and modern physiology. Sience Program 5: 1 (Neudruck in: Annual Report of the Board of Regents of the Smithsonian Institution to July 1896, Washington 1898, S. 365) Česnakova S A, Lindemann M (1970) Russische Physiologen in den Laboratorien von Carl Ludwig. Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Reihe 19: 315-323 Dove A (1909) Carl Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie, Band 55, Leipzig Drischel H (1970) Carl Ludwig - über Leben und Wirken eines großen Physiologen. Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, Mathematisch- Naturwissenschaftliche Reihe 19: 305-313 Du Bois-Reymond, Estelle (Hrsg.) (1927) Zwei große Naturforscher des 19. Jahrhunderts. Ein Briefwechsel zwichen Emil Du Bois-Reymond und Carl Ludwig. Vorwort, Anmerkungen und Register von Paul Diepgen, Leipzig Ebstein E (1925) Briefe von Du Bois-Reymond, Claude Bernard und Johannes Müller an Karl Ludwig. Medizinische Klinik 40: 1517 Fano G (1895) Carlo Ludwig Commemorazione. La Clinica moderna (Florenz) Nr. 7, S. 192 Fick A (1904) Ansprache am Ludwigs Grab im Namen der Schüler und Nachruf an Carl Ludwig. In: A. Fick Gesammelte Schriften, Würzburg, Band 3 Frank M H, Weiss J J (1966) The ‘Introduction’ to Carl Ludwig´s Textbook of human physiology. Medicine History 10: 76 Frank M H (1970) The physiological influence of Carl Ludwig in the English speaking countries. Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, Mathematisch- Naturwissenschaftliche Reihe 19: 325-331; (1974) 23: 219-226 115

Frank O (1895) Carl Ludwig. Münchner medizinische Wochenschrift 42: 495 v. Frey M (1895) Carl Ludwig. Biologisches Centralblatt 15: 689 Gaule J ((1895) Carl Ludwig. Neue Züricher Zeitung 1895 Nr. 28 Grützner P (1895) Carl Ludwig. Deutsche medizinische Wochenschrift 21: 310 Grützner P (1906) Carl Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie, Band 19, Leipzig Grützner P (1906) Karl Friedrich Wilhelm Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie. Band 52. Auf Veranlassung seiner Majestät des Königs von Bayern. Herausgegeben durch die historische Commission bei der Kgl. Akademie der Wissenschaften. Verlag von Duncker & Humblot, Leipzig (1906): 123-131 Gümbel R (1884) Carl Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie Band 19, Leipzig Heger P (1928) Ludwig (Carl Friedrich Wilhelm). In: Dictionnaire de Physiologie par Charles Richet. Paris 1928, S. 267 His W (1895) Carl Ludwig. Anatomischer Anzeiger 10: 591 His W (1895) Carl Ludwig und Karl Thiersch. Akademische Gedächtnisrede im Auftrage der Medicinischen Fakultät zu Leipzig am 13. Juli 1895. Leipzig 1895 His W (1895) Zum Gedächtnis an Carl Ludwig. Berichte der Mathematisch Physikalischen Classe der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (14. November) 1895 Hoff H E, Geddes L A (1959) Graphic registration before Ludwig. The antecedents of the kymograph. Isis 1: 135 v. Kries J (1922) Zum Gedächtnis Carl Ludwigs. Verhandlungen der Gesellschaft Deutscher Natuurforscher uns Ärzte 87 Versammlung. Leipzig 1922 v Kries J (1923) Zum Gedächtnis Karl Ludwigs. Naturwiss 11: 1-4 Kronecker H (1895) Carl Ludwig. Berliner klinische Wochenschrift 32: 467 Lee F S (1895) Carl Ludwig. Science (Nw York) N. S. 1: 630 Lesky E (1962) Zu Carl Ludwigs Wiener Zeit, 1855 - 1865. Sudhoffs Archiv 46: 178 Lombard W P (1905) A review of the life of Ludwig. The Physian and Surgeon. 27: 481 Meek W J (1933) Carl Ludwig. The Gamma Alpha Record 23: 31 Mosso A (1895) Carl Ludwig. The Nation 12: 546 und 562 NN (1895) Professor Carl Ludwig. The Lancet 1: 1223 NN (1895) The physiological work of Ludwig. British Medicine Journal1895: 1049 NN (1887) Zum 70. Geburtstag Carl Ludwigs. Illustrirte Zeitung 88. 59 NN (1895) Professor Mosso on Karl Ludwig. The Lancet 1: 1651 Panconelli-Calcia G (1935) Zur Geschichte des Kymograpgions. Zeitschrift für Laryngologie und Otologie und ihre Grenzgebiete 26: 196 Rein H (1937) Dem deutschen Physiologen Carl Ludwig zum Gedächtnis. Hessenland (Marburg/Lahn) 48: 159 Rosemann H U (1941) Carl Ludwig. Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 3: 288 116

Rosen G (1936) Carl Ludwig and his American students. Bulletin Historical Medicine 4: 609 Rosen G (1973) Ludwig, Carl Friedrich Wilhelm. In: Gillespie Ch C (hrsg.) Dictionary of Scientific Biography, American Council of Learned Societies. Charles Scribner´s Sons, New York 8: 540-542 Rothschuh K E (1953) Jiohannes Müller und Carl Ludwig. Ihre Bedeutung für die Entwicklung der modernen Physiologie. Deutsche medizinische Wochenschrift 78: 71 Rothschuh K E (1960) Carl-Ludwig-Portraits in der bildeten Kunst. Archiv für Kreislaufforschung 33: 33 Rothschuh K E (1960) Carl Ludwig (1816 - 1895). Gestalt und Bildnis des größten deutschen Physiologen. Zeitschrift für Kreislaufforschung 49: 2 Satsch P (1936) Das Ludwigsche Kymographion und seine erste Anwendungen. Dargestellt von am Leipziger Physiologischen Institut vorhandenen Apparaturen. Inaugural Dissertation der Medizinischenb Fakultät der Universität Leipzig 1936 Schröder E (1937) Carl Ludwig als unser hessischer Landsmann. Hessenland (Marbur/Lahn) 48: 162 Schroer H (1949) Leben und Werk des deutschen Physiologen Carl Ludwig. Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultät der Universität Münster 1949 Schröer H (1967) Carl Ludwig (1816 - 1895). Begründer der messenden Experimentalphysiologie. Grosse Naturforscher, Band 33. Herausgegeben von Heinz Degen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft M. B. H. Stuttgart, 340 Seiten Schwann S, Schwartze P (1970) Die Bildnisse des Carl Ludwig. Wissenschaftliche Zeitschrift Karl-Marx-Universität Leipzig, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Reihe 19: 333-338 Siegfried M (1914) Carl Ludwig. In: Das Leipziger Medizinische Viertel, Leipzig 1914: 28 Stirling W (1895) In memoriam Carl Ludwig. Medical chronocle (Manchester) 3: 177 Stirling W (1895) Carl Ludwig, professor of physiology in the University of Leipzig. Sience Program 4: 155 Tigerstedt R (1895) Ludwig minnesord vid Svenska läkare sälskapets sammanträde 30. April 1895 (Stockholm). Deutsche Übersetzung in: Anton Bettelheims biographischen Blättern, Berlin 1895, Band I, Teil 3, Seite 271 Voit C (1896) Carl Ludwig. Sitzungsberichte der Münchner Akademie der Wissen- schaften, Mathematisch-Physikalische Klasse 26: 326