Urban Audit BFS Aktuell
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Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS BFS Aktuell Sperrfrist: 27.09.2011, 9:15 21 Regionale und internationale Disparitäten Neuchâtel, September 2011 Urban Audit Kernstädte und Agglomerationen – die ungleichen Nachbarn Auskunft: Samuel Waldis, BFS, Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung und Raum Tel.: 032 713 62 31 E-Mail: [email protected] Bestellnummer: 1156-1000 Espace de l’Europe CH-2010 Neuchâtel www.statistik.admin.ch BfS aktUell BfS aktUell Die Bevölkerung der Kernstädte ist jünger, stärker von Zwischen 1990 und 2008 fand ein Wechsel statt. War der Arbeitslosigkeit betroffen und mit höheren Krimina- das Medianalter 1990 in allen zehn betrachteten Kern- litätsraten konfrontiert als die Agglomerationen. Neben städten noch höher als in deren Agglomerationen, so den sozioökonomischen Unterschieden zwischen den zeigt sich 2008 ein verändertes Bild: Sechs der zehn Kernstädten und deren Agglomerationen bestehen Un- Kernstädte weisen ein tieferes Medianalter auf als deren terschiede zwischen den Städten verschiedener Länder. Agglomerationen. Jüngere Bevölkerung in den Kernstädten – das war nicht immer so Die Entwicklung des Medianalters gibt Aufschluss über die Entwicklung der Alterung der Bevölkerung. In den zehn grössten Schweizer Agglomerationen entwickelt sich das Medianalter zwischen 1990 und 2008 stetig nach oben: im Durchschnitt von 37,0 auf 40,3 Jahre. In den Kernstädten ist die gleiche Entwicklung, jedoch in abgeschwächter Form, zu beobachten. Medianalter Entwicklung des Medianalters in den Kernstädten und Agglomerationen, 1990–2008 G 1 Werte für die Gesamtschweiz: 35,9 (1990), 38,4 (2000), 40,2 (2008) Winterthur Zürich Bern Biel/Bienne Luzern Basel St. Gallen Lugano Lausanne Genf 45 40 35 In Jahren 30 25 0 1990 2000 2008 1990 2000 2008 1990 2000 2008 1990 2000 2008 1990 2000 2008 1990 2000 2008 1990 2000 2008 1990 2000 2008 1990 2000 2008 1990 2000 2008 Kernstadt Agglomeration Quelle: BFS, kommunale und kantonale statistische Ämter © Bundesamt für Statistik (BFS) 3 BfS aktUell BfS aktUell Jugendquotient höher in den Agglomerationen als in Stärkeres Bevölkerungswachstum in den Schweizer den Kernstädten Agglomerationen als in deren Kernstädten Die Jugend- und Altersquotienten geben an, wie stark Die Bevölkerung wuchs in den Agglomerationen zwi- das Gewicht der Bevölkerung im nicht erwerbsfähigen schen 2004 und 2008 in der Schweiz generell stärker als Alter (unter 20- respektive über 64-Jährige) im Vergleich in den Kernstädten. Die jährlichen Wachstumsraten so- zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (20- bis wohl der Kernstädte (knapp 0,5%) als auch der Agglo- 64-Jährige) ist. Wenn beispielsweise die Altersgruppe der merationen (knapp unter 0,7%) sind jedoch kleiner als unter 20-Jährigen im Verhältnis zu den 20- bis 64-Jähri- diejenigen der gesamtschweizerischen Bevölkerung gen gross ist, so ist der Jugendquotient hoch. (etwas über 0,7%). Die Schweizer Städte, allen voran Zürich und Bern, Die umgekehrte Situation ist in den europäischen weisen in der Summe der beiden demografischen Städten zu beobachten: In aller Regel weisen deren Quotienten tendenziell tiefere Werte auf als die anderen Kernstädte ein stärkeres Wachstum auf als die entspre- betrachteten europäischen Städte. chenden Agglomerationen. In den Agglomerationen sind die Jugendquotienten Winterthur befindet sich im europäischen Vergleich als systematisch höher als in den Kernstädten. einzige Schweizer Urban Audit Stadt unter den stark wachsenden Kernstädten. Alters- und Jugendquotient, 2008 Verhältnis der unter 20-Jährigen (Jugendquotient) Entwicklung der Gesamtwohnbevölkerung und der über 64-Jährigen (Altersquotient) zur Durchschnittliche jährliche Veränderungsrate Bevölkerung der 20- bis 64-Jährigen, in % G 2 der Bevölkerung, 2004–2008, in % G 3 Werte für die Gesamtschweiz: 26,2% (Altersquotient), Wert für die Gesamtschweiz: 0,72% 34,4% (Jugendquotient) Oslo Torino Winterthur Lyon1 München Lugano Luxemburg Biel/Bienne Torino Besançon1 Lugano Nürnberg Zürich Leipzig Leipzig Hamburg Freiburg i.B. Basel Luzern Winterthur Lausanne Luzern Hamburg Lausanne Nürnberg St. Gallen Biel/Bienne München Bern Oslo Genf Genf Basel Freiburg i.B. St. Gallen Luxemburg Besançon Bern Lyon Zürich -0,5% 0,0% 0,5% 1,0% 1,5% 2,0% 2,5% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 10% 20% 30% 40% 50% Kernstadt Agglomeration Altersquotient (Kernstadt) Jugendquotient (Kernstadt) Quelle: BFS, kommunale und kantonale statistische Ämter, Eurostat Urban Audit Altersquotient (Agglomeration) Jugendquotient (Agglomeration) © Bundesamt für Statistik (BFS) 1 Daten aus früherer Periode Quelle: BFS, kommunale und kantonale statistische Ämter, Eurostat Urban Audit © Bundesamt für Statistik (BFS) 4 BfS aktUell Bevölkerungsdynamik 2004–2008 Basel Zürich Winterthur Biel/Bienne Bern St. Gallen Genève Lausanne Luzern Landesgrenze Kantonsgrenze Gemeindegrenze Quartiersgrenze 0 1 2,5 5 7,5 km L ugano Durchschnittliche jährliche Veränderungsrate der ge- samten Wohnbevölkerung zwischen 2004–2008, in % Schweiz 0,72 % *Kern. *Aggl. ≥ 4,00 Winterthur 1,38 1,30 2,00 – 3,99 Zürich 0,83 0,99 1,00 – 1,99 Bern 0,16 0,27 Biel/Bienne 0,01 – 0,99 0,32 0,46 Luzern 0,52 0,61 -0,99 – -0,00 Basel -0,04 0,28 -1,99 – -1,00 St. Gallen -0,04 0,12 -3,99 – -2,00 Lugano 0,96 0,98 Lausanne 0,48 0,91 ≤ -4,00 Genève 0,13 0,88 keine Daten vorhanden *Kern.: Kernstadt *Aggl.: Agglomeration Raumgliederung: Quartiere der Urban Audit Städte Quellen: BFS, kommunale und kantonale statistische Ämter © BFS, ThemaKart, Neuchâtel 2011 Siehe Zuordnung der Namen der Quartiere auf den Seiten 10–11 5 BfS aktUell Kriminalität: mehr Wohnungseinbrüche in den Kern- Grosse Wohnflächen in Schweizer Städten städten als in den Agglomerationen Die Wohnfläche pro Person ist in den Schweizer Städten Die Kernstädte weisen eine systematisch höhere Anzahl grösser als in den anderen betrachteten europäischen von Wohnungseinbrüchen1 auf als die Agglomerationen. Städten (basierend auf den Daten der Volkszählung 2000). Im Durchschnitt beträgt der Wert 2009 in den zehn Sowohl in den Kernstädten als auch in den Agglomera- Schweizer Kernstädten 4,0 Einbrüche pro 1000 Einwoh- tionen sind die Schweizer Werte durchschnittlich fast ner, während dieser Wert in den Agglomerationen bei 10% höher als diejenigen der hier gewählten europäi- 3,3 liegt. Beide Durchschnittswerte liegen über dem schen Städte. Die Bevölkerung verfügt in den Agglome- Wert für die Gesamtschweiz. Einzige Ausnahme bildet rationen in der Regel über mehr Wohnfläche als in den die Stadt Genf, welche in ihrer Agglomeration einen jeweiligen Kernstädten. knapp höheren Wert aufweist. Wohnfläche, 2000 2 Wohnungseinbrüche, 2009 Durchschnittliche Wohnfläche pro Person, in m G 5 Anzahl Wohnungseinbrüche pro 1000 Einwohner G 4 Wert für die Gesamtschweiz: 44 m2 Wert für die Gesamtschweiz: 2,5 Oslo Genf Luzern St. Gallen Lausanne Bern Zürich Lugano Lugano Basel Bern Winterthur Biel/Bienne Biel/Bienne Luxemburg Basel München Luzern Zürich Winterthur Hamburg St. Gallen Genf 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Nürnberg Lausanne Kernstadt Agglomeration Quelle: BFS, kommunale und kantonale statistische Ämter, Eurostat Urban Audit Besançon © Bundesamt für Statistik (BFS) Freiburg i.B. Leipzig Torino Lyon 0 10 20 30 40 50 60 Kernstadt Agglomeration Quelle: BFS, kommunale und kantonale statistische Ämter, Eurostat Urban Audit © Bundesamt für Statistik (BFS) 1 Aus Gründen der international unterschiedlichen Definitionen dieses Indi- kators ist die europäische Vergleichbarkeit nur bedingt gegeben. Deshalb wird dieser Indikator nur schweizweit dargestellt. 6 BfS aktUell Schweizer Städte mit tiefer Arbeitslosigkeit – vor allem in den Agglomerationen Die Schweizer Städte zeichnen sich im europäischen Ver- gleich durch eine verhältnismässig tiefe Arbeitslosigkeit aus. In den Kernstädten ist die Arbeitslosigkeit der Männer generell höher als diejenige der Frauen. In den Agglome- rationen zeigt sich das umgekehrte Bild: Die Arbeitslosig- keit der Frauen ist eher höher, was auch den Werten für die Gesamtschweiz entspricht. Die Arbeitslosigkeit ist in den Agglomerationen bei beiden Geschlechtern systematisch tiefer als in den Kern- städten. Arbeitslosigkeit, 2008 Anteil der Arbeitslosen an allen Erwerbspersonen, in % G 6 Werte für die Gesamtschweiz: 2,4% (Männer), 2,8% (Frauen) Leipzig Leipzig Lyon1 Lyon1 Besançon1 Besançon1 Nürnberg Nürnberg Genf Genf Freiburg i.B. Freiburg i.B. Hamburg Hamburg Luxemburg Luxemburg Lugano Lugano München München Lausanne Lausanne Winterthur Winterthur Biel/Bienne Biel/Bienne Basel Basel Luzern Luzern Zürich Zürich Bern Bern St. Gallen St. Gallen Oslo Oslo Torino Torino 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20% Kernstädte Agglomerationen Arbeitslosenquote Arbeitslosenquote Arbeitslosenquote von Arbeitslosenquote von von Männern von Frauen Männern Frauen 1 Daten aus früherer Periode Quelle: BFS, SECO, Eurostat Urban Audit © Bundesamt für Statistik (BFS) 7 BfS aktUell Kulturelle urbane Schweiz – ein Museum Genf mit dem grössten Anteil weiblicher Studierenden auf 7000 einwohner Genf weist den höchsten Anteil an weiblichen, Biel/ Im europäischen Vergleich verfügen die Schweizer Urban Bienne dagegen den höchsten Anteil an männlichen Stu- Audit Städte über die meisten Museen pro Einwohner. dierenden der gesamten Städteauswahl auf. Die zwei Durchschnittlich steht in diesen 10 Städten ein Museum Schweizer Städte mit den Eidgenössischen Technischen 7000 Einwohnern gegenüber. Hochschulen Zürich und Lausanne sowie Lugano weisen ausgeglichene Anteile auf, so wie auch die