Sport als Medium der Entwicklungszusammenarbeit Auszug aus der Diplomarbeit von Sebastian Rockenfeller

Ko ntakt: Sebastian Rockenfeller [email protected] + 49 (0)1782847924

Siehe auch: http://www.sportanddev.org/newsnviews/search.cfm?uNewsID=1196

Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 2

Gliederung: 1. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 1.1 Sport und Entwicklung 1.2 Legitimation des Sports für Entwicklung 1.3 Sportbezogene Bildungshilfe 1.4 Grundsätze der Entwicklungszusammenarbeit im Sport 1.4.1 Deutsche bilaterale Entwicklungszusammenarbeit im Sport 1.4.2 Ziele und Konzepte der Entwicklungszusammenarbeit im Sport 1.4.3 Kriterienkatalog der Programmentwicklung Bibliographie

Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 3

1. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit

In dieser Zusammenfassung soll der Sport als Medium in den entwicklungspolitischen Kontext eingegliedert werden. Es werden die Wirkungsannahmen des Sports im Entwicklungsprozess erläutert, wodurch eine Legitimation des Sports als Medium der Entwicklung erfolgen soll. Diese Legitimation wird Grundlage eines Argumentationsmodells sein, das den Sport in der Entwicklungszusammenarbeit zu begründet versucht. Dabei wird die Sportbezogene Bildungshilfe auf ihre Interventionspotentiale im Entwicklungsprozess gesondert untersucht werden. Anschließend sollen Kriterien und Gestaltungsprinzipien für die Projektpraxis herausgearbeitet werden. Hierzu werden unter anderem Ziele und Kriterien der deutschen bilateralen Entwicklungszusammenarbeit herangezogen.

1.1 Sport und Entwicklung

Möchte man den Sport als Akteur und als Medium in das Wesen der Entwicklungspolitik eingliedern, ist zunächst zu bestimmen, wie der Begriff Sport verstanden werden soll. Ich orientiere mich in dieser Arbeit am ehemaligen UN- Sport- beauftragten Adolf Ogi, wenn er sagt, Sport sei die „ beste Schule des Lebens “1, da er Fähigkeiten und Werte vermittelt, die wesentlich für unser gesellschaftliches Leben sind. 2 „Die Definition von Sport schließt alle Formen körperlicher Aktivität ein, die zu physischer Fitness, mentalem Wohlbefinden und sozialer Integration beitragen. Das beinhaltet Spiel, Erholung, organisierten gelegentlichen Sport, sportliche Wettbewerb und indigenen Sport und Spiele .“ 3 Kofi Annan ehemaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen beschreibt den Sport folgendermaßen: „ Sport is a universal language that can bring people together, no matter what their origin, background, religious beliefs or economic status .” 4 Die Kombination der beiden Begriffe Sport und Entwicklung (engl.: Sport and Development) beziehen sich im Wesentlichen darauf, den Sport als Werkzeug für Entwicklung und Frieden einzusetzen. 5 Diese Beschreibung scheint jedoch nicht

1 Vgl. MELCHER, K. & SCHMITZ, C. & SEITZ, C. (Red.). (2005), S.2 2 Ebd. 3 Vgl. Sport and Devlepment and Peace International Working Group (2006), S.7. 4 ANNAN, K. (2005). Zugriff am 01. Februar 2009 unter http://www.un.org/sport2005 5 Vgl. Swiss Academy for Development (SAD). (2009). Zugriff am 04. Februar unter http://www.sportanddev.org/learnmore/what_is_sport_and_development/index.cfm Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 4 auszureichen, da der Sport ein dynamischer gesellschaftlicher Bereich ist, in dem unterschiedliche Akteure und Themen zusammentreffen. Dass in einem solch mehrdimensionalen Bereich verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Interessen vertreten sein können, konnte ich während eines Projekteinsatzes in Südafrika feststellen. In diesem Projekt, das ich aus politischen Gründen nicht beim Namen nennen möchte, standen sich eine nationale Sportorganisation und eine Jugendorganisation gegenüber. In diesem Projektbeispiel wurden zwei unterschiedliche Stoßrichtungen dieser Bewegung deutlich, die im folgendem erläutert werden sollen. Der ersten Stoßrichtung gehören nationale und internationale Sportorganisationen, wie die internationalen Spitzenverbänden und die Wirtschaft an. Ihr Ziel ist es, die spezifischen Sportarten und den Sport an sich zu entwickeln. Die andere Seite setzt sich zusammen aus Regierungen und Entwicklungsorganisationen, die den Sport als kosteneffizientes und wirkungsvolles Mittel für das Erreichen von Entwicklungszielen 6 verstehen. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist nicht die Sportentwicklung als solche, sondern die Entwicklung durch Sport. Die Aufgabe dieses Feldes ist es, Wege zu erkunden, wie der Sport als Instrument der menschlichen Entwicklung und dem Frieden zugute kommen kann. 7 Die Multidimensionalität der erläuterten Stoßrichtungen des Bereichs Sport und Entwicklung werden von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA ) zu zwei Modellen zusammengefasst, die auch für die spätere Charakterisierung der Maßnahmen des NSP 2008 zur Grundlage werden wird. Zur späteren Unterscheidung der einzelnen Projektmaßnahmen werden drei Begriffe herangezogen:

Entwicklung plus Sport : In diesem Modell wird der Sport bewusst als ein Werkzeug eingesetzt, um bestimmte Entwicklungsziele zu erreichen. Der Sport findet dabei in verschiedenen Bereichen Anwendung. So wird er beispielsweise erfolgreich in der Friedensbewegung eingesetzt. Initiatoren solcher Maßnahmen sind meist Entwicklungsorganisationen,

6 hervorzuheben sind die MDGs (Millenniumdevelopment Goals) der UN auf die in Kapitel 2.2 genauer eingegangen wird. 7 OGI Adolf Grußworte, Bad Boll Deutschland. http://www.toolkitsportdevelopment.org/html/resources/18/1875EEFC-F00E-45E8-8CC0- 0ECA41F3EF09/brochure%20UN%20concept.pdf

Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 5

Regierungen und NGO´s, die den Sport als Instrument und über seinen Wert hinaus für Entwicklungszwecke nutzen.

Sport plus Entwicklung : Maßnahmen dieser Stoßrichtung, die beispielsweise auf die Förderung der schulischen Sporterziehung abzielen, werden von Vertretern der Sportwelt und von Regierungen initiiert. Diese Initiativen fördern den Sport an sich. Obwohl bei diesen Maßnahmen der Sport als Wert an sich im Vordergrund steht, kann dabei aber auch die Erreichung von Entwicklungszielen bewusst oder unbewusst angestrebt werden. Aus der Stoßrichtung Sport plus Entwicklung lässt sich ein weiterer Begriff ableiten, der zur Charakterisierung von Projektmaßnahmen dienlich sein wird: Sportförderung bzw. -entwicklung : Dies sind Maßnahmen, die hauptsächlich auf den Ausbau sportlicher Infrastruktur und auf die Entwicklung des Sports abzielen, ohne einen bewussten oder unbewussten Entwicklungsbeitrag zu leisten. Über den Aspekt, durch diese Maßnahmen den reinen Zugang zum Sport zu ermöglichen, ist kein wirklicher Entwicklungsbeitrag zu identifizieren. In diese Kategorie fällt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Sport der letzten Jahrzehnte, die deshalb als Sportförderung bezeichnet wurde. In den jeweiligen Modellen werden also die Akzente und die Hauptinteressen zu dem Unterscheidungsmerkmal. Entweder stehen Entwicklungsziele oder Sportaspekte im Vordergrund. Die beiden Stoßrichtungen teilen jedoch gemeinsame Grundgedanken, wie der Glaube an die universellen Werte des Sports. Deshalb sollte alles daran gesetzt werden, die beiden Stoßrichtungen effizient zu verknüpfen. Es existieren unterschiedliche Wirkungsannahmen und Funktionen des Sports im Entwicklungsprozess, die im folgenden Punkt im Anwendungsbereich der Entwicklungszusammenarbeit diskutiert werden sollen.

1.2 Legitimation des Sports für Entwicklung

In diesem Kapitel soll eine mögliche Legitimation des Sports in der Entwicklungszusammenarbeit erarbeitet werden. Dazu werden internationale Entscheidungen und historische Meilensteine der Disziplin Sport und Entwicklung Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 6 sowie sportwissenschaftliche Argumentationsmodelle aufgeführt, die den Nutzen und den konkreten Beitrag des Sports als Instrument für Entwicklung legitimieren helfen. In dieser Diplomarbeit kann nicht der Versuch unternommen werden, den Sport auf ausführliche theoretische Weise innerhalb entwicklungspolitischer Theorien einzuordnen. Vielmehr soll der Sport an dieser Stelle unabhängig von entwicklungspolitischer Strategien hinsichtlich möglicherweise relevanter Funktionen im Entwicklungsprozess betrachtet werden. Hieraus ergeben sich unterschiedliche Anwendungsbereiche des Sports für Entwicklung und konkrete Handlungsanweisungen zur praktischen Umsetzung. Die Entwicklung der Legitimationsversuche dieses Bereichs lässt sich von der Nachkriegszeit bis heute sich in drei Phasen unterteilen:

1. Der ersten Phase, in der sich der Sport zunächst den Status als fundamentales Recht erkämpfte, folgte… 2. …die zweite Phase der Sportentwicklungshilfe, die durch den Wert des Sports an sich begründet wurde. 3. In einem weiteren Schritt setzte sich international immer mehr die Überzeugung durch, dass er über seine Werte hinaus als konkretes und systematisch entwickeltes Instrument mit konkreten Handlungsanweisungen in Entwicklungsstrategien eingebunden werden sollte.

Entwicklungshilfe orientiert sich an internationalen Abkommen und Entscheidungen und begründet durch diese ihre Maßnahmen. So ist es auch in der Entwicklungszusammenarbeit im Sport. Deshalb war grundlegend für den Erfolg des Themas die Einbeziehung des Sports in die internationalen Menschenrechte. Nachdem die Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 1952 Sport als wichtiges Bildungsinstrument anerkannt hatte 8, wurde im Jahre 1959 auch von der UN Deklaration für Kinderrechte bestimmt, dass „The child shall have full opportunity for play and recreation“. 9 Im Jahre 1978 verabschiedete die UNESCO ihre Charta für Leibeserziehung und Sport , in der sie beides als ein allgemeines Menschenrecht benannte. In der UNESCO Deklaration heißt es, dass Sport ein Grundrecht für alle ist. „ Jeder Mensch

8UNESCO (1952). Zugriff am 03. November 2008 unter http://portal.unesco.org/education/en/ev.php- URL_ID=2032&URL_DO=DO_TOPIC&URL_SECTION=201.html 9 UN Declaration (1959), S.2. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 7 hat ein Grundrecht auf den Zugang zu Leibeserziehung und Sport (…)“ 10 . An dieser Stelle definiert die UNESCO den Sport als ganzheitlich und emanzipatorisch. Es wird der eigenständige Wert des Sports in den Mittelpunkt gestellt.

Obwohl Sport als ein Grund- und Menschenrecht bezeichnet wurde, ist dieses Recht eines jeden Menschen nach Wetterich erst wirklich zu legitimieren, wenn existenzielle Grundbedürfnisse befriedigt sind. Der Sport, so der Autor, sei grundsätzlich kein Grundbedürfnis. 11 In diesem Zusammenhang sei bemerkt, dass sich Entwicklungshilfe unter anderem an grundbedürfnisorientierten Entwicklungsstrategien orientiert, die Priorität auf die zeitlich unmittelbare Versorgungssicherung aller Bevölkerungsschichten setzt. Den Sport als Faktor in dieser Strategie zu legitimieren, ist nach Bauer auf Grund seiner Komplexität schwierig. Eine Diskussion der Legitimation des Sports in der Entwicklungszusammenarbeit ist nach dem Autor erst dann zu vertreten, wenn bestimmte Vorraussetzungen gegeben sind. So müssen die allgemein anerkannten Grundbedürfnisse des Landes gesichert sein. Sport als ein Grundbedürfnis des Menschen zu bezeichnen und ihn darüber in der Entwicklungszusammenarbeit zu legitimieren ist nach Bauer nur dann möglich, wenn er im Rahmen der Bildungshilfe zum Einsatz kommt, da Bildung ein Grundbedürfnis des Menschen ist. 12 Trotzdem stelle der Sport innerhalb der Grundbedürfnisstrategie keinen eigenständigen Entwicklungsbereich da, weil er nicht als ein Grundbedürfnis erster Ordnung zu begründen ist. Wie bereits erläutert, stellt Sport ein Menschenrecht dar, auf welches Anspruch besteht, „ wenn es die Bedingungen zulassen, d.h. wenn die Grundbedürfnisse befriedigt sind .“ 13 Sport kann nach Bauer jedoch als Grundbedürfnis zweiter Ordnung begründet werden. Sport muss deshalb allen Einkommensklassen und Schichten einer Gesellschaft zugänglich sein und sollte nicht als Luxus betrachtet werden, so der Autor. Auch UNICEF (United Nation International Children´s Ermergency Fund ) bezieht sich auf die Grundrechte. Das Kinderhilfswerk der UNO formulierte, in ihrer Konvention über die Rechte der Kinder aus dem Jahr 1989, das Recht des Kindes auf Ruhe und

10 UNESCO. (1978), S.2. 11 Vgl. WETTERICH, J.(1987), Europäischer Sport und Bewegungskultur in der Dritten Welt, S.16, in BAUER, M. (2004), S.94. 12 Vgl. BAUER, M. (2004), S.94. 13 BAUER, M. (2004), S.95. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 8

Freizeit sowie auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung. 14 Die Organisation sieht den Sport als eine Möglichkeit an, die Rechte eines jeden Kindes zu verteidigen. Sie bezieht sich dabei auf Artikel 31 der Kinderrechtskonvention , in der jedes Kind ein Recht zum Spielen hat. 15 Der Status des Sports als Menschenrecht veranlasst Regierungen, multilaterale Institutionen und Zivilgesellschaften dazu, die Möglichkeiten sich am Sport zu beteiligen zu sichern. 16 An dieser Stelle setzt die Entwicklungszusammenarbeit an. Da es der Sport, wie zuvor beschrieben, als Bereich der Entwicklungszusammenarbeit sehr schwer hat, seinen Status als Grundrecht zu behaupten und zu etablieren, sollen im folgenden weitere Begründungsversuche der Entwicklungszusammenarbeit des Sports erarbeitet werden. Grundlegend für alle Begründungsversuche dieser Zeit ist, dass sie vor allem vor dem Hintergrund der positiven Werte des Sports formuliert wurden. Auch internationale Organisationen folgten der gleichen Marschroute. 1983 wurde beispielsweise vom Internationales Olympisches Komitee (IOC ) eine internationale Kommission gegründet, die IOC Sport for All Commission . Diese hatte das Ziel, im Sinne der Olympischen Bewegung den Sport für alle als weltweites Menschenrecht hinaus in unterschiedlichen Ländern zu verbreiten. Dabei sollte der Sport auch unterprivilegierten Gesellschaftsschichten zugänglich gemacht werden. 17 Die Norwegian Agency for Development Cooperation (NORAD ) war mit dem Projekt Sport for all in Tansania einer der Vorreiter in dem Bereich. 18 In diesem Projekt, wie in der fachwissenschaftlichen Diskussion dieser Zeit, ging man also davon aus, dass der Wert des Sports an sich und die bloße Möglichkeit seiner Ausübung durch eine Sportförderung Entwicklungsprozesse auslösen können und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. So übe der Sport nach Kidane beispielsweise einen positiven Einfluss auf den Prozess des nation building aus. 19 Auch Gerhard Troisen versteht die Rolle des Sports als Instrument politischen Handelns. Er sieht die Rolle

14 Vgl. UNICEF.(1989). Zugriff am 23.Dezember 2008 unter http://www.unhchr.ch/html/menu3/b/k2crc.htm 15 Vgl. UN Office for the International Year of Sport and Physical Education. (2005). S.5. 16 Vgl. Sport for Devlepment and Peace International Working Group. (2006). S.8. 17 Vgl. International Olympic Committee (Ed.) (2007). p.11. 18 Vgl. Norwegian School of Sport Sciences. Zugriff am 10. August 2008 unter http://www.nih.no/templates/page____849.aspx 19 Nationenbildung ist ein Prozess sozio- politischer Entwicklung, der aus locker oder auch strittig verbundenen Gemeinschaften eine gemeinsame Gesellschaft mit einem ihr entsprechenden Staat werden lässt; Vgl. KIDANE, F., in ANDRESEN, R. (Hrsg.).(1981), S.76. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 9 des Sports lediglich im Zusammenhang mit der Sportförderung in den Entwicklungsländern. 20 In der anfänglichen Diskussion der Funktionen des Sports war es unter anderem der ehemalige BMZ- Minister Erhard Eppler, der bereits 1972 die deutsche Entwicklungspolitik durch Sport kritisierte. Er warnte vor den Gefahren eines Kulturexport . Nach Eichberg waren auch die traditionellen Bewegungskulturen in Gefahr, durch eine Sportförderung, nach den sportlichen Werten der westlichen Industrienationen, zerstört zu werden. 21 Dadurch waren die verantwortlichen Institutionen der Sportförderung bemüht, ihre Arbeit in den Entwicklungsländern zu legitimieren. Es entstand eine Debatte über die Ziele und Funktionszuschreibungen des Sports in der Entwicklungszusammenarbeit, die bis heute geführt wird. Wie schon Helmut Digel 1985 feststellte, wird der Sport zum Impuls wichtiger Entwicklungsprozesse, wenn er als Medium der Sozialpädagogik eingesetzt wird, wodurch soziale Strukturen entstehen können 22 Das jene Argumentation, die sich lediglich auf das Wertesystem des Sports der Industrieländern bezieht, nicht so ohne weiteres auf die Entwicklungshilfe im Sport übertragen lässt, hinterfragte Digel erstmals in seinem Buch „Ist Sportförderung in der Dritten Welt Entwicklungshilfe?“ 23 Dazu hinterfragte er in seiner Arbeit verschiedene Indikatoren von Instrumenten, welche die Sport-Entwicklungshilfe offiziell zu legitimieren versuchen. 24 Digel stellte dabei fest, dass der Sport zwar in den verschiedenen Disziplinen der Sportwissenschaft in seiner Entwicklung analysiert und gekennzeichnet worden ist, dass diese Analysen allerdings unterschiedlichste Schlussfolgerungen ergeben haben, ob der Sport einen Entwicklungsbeitrag leisten kann. 25 Die theoretische Diskussion über die Funktionszuschreibungen der Sportentwicklungshilfe fassten Digel & Fornhoff erstmals 1989 zusammen. Aus diesen identifizierten sie sechs zentrale Funktionen, die im Rahmen sportwissenschaftlicher Diskussion zur Legitimation herangezogen wurden und für die auch empirische Daten existierten. 26

20 Vgl. TROISEN, G. (1987), S.4. 21 Vgl. EICHBERG. H. (1977), in DIGEL, H. & FRONHOFF, P. (1989), S. 76. 22 Vgl. DIGEL, H. (1985), S.250. 23 Vgl. DIGEL, H. (1985). 24 Vgl. DIGEL, H. & FRONHOFF, P. (1989), S.251. 25 Vgl. ebd. 26 Diese Indikatoren von Instrumenten der Sport-Entwicklungshilfe waren: Persönlichkeitsbildung, Integration, Identifikation, Gesundheit, Chancengleichheit und Grundbedürfnisbefriedigung. Die Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 10

Dabei bestimmte er auch negative Wirkweisen und Einflüsse des sportlichen Wertesystems der Ersten Welt, die durch die internationale Sportförderung der vergangenen Jahre in die Entwicklungsländer exportiert werden würden. Digel & Fornhoff hielten es für fehlerhaft, dem Sport eine singuläre Funktion zuzuschreiben, durch dessen Veränderungen, zum Beispiel in Folge von Sportförderung, gewünschte gesellschaftliche Effekte logisch folgen müssten. Sie forderten ein handlungsorientiertes Konzept für die Entwicklungshilfe im Sport, das helfen soll „(…) bestimmte gesellschaftliche Zusammenhänge- sozusagen Sportsituationen im umfassenden Sinn zu arrangieren, in denen es wahrscheinlich sein kann, dass die erfahrungsgemäß erwünschte Veränderung stattfindet“27 Dabei darf der Sport, so die Experten, nicht als isoliertes Instrument der Entwicklungszusammenarbeit eingesetzt werden. Auch Wetternich kam zu dem Schluss, dass Sport als Bildungs- und Sozialkomponente in interdisziplinär angelegte Projekte integriert werden sollte, nicht nur im Bildungssektor, sondern auch in übergreifenden Projekten der ländlichen Regionalplanung sowie im Ernährungs-, Gesundheits- und Hygienebereich. 28 Die beschriebene Forderung nach einer fundierten sportwissenschaftlichen Theoriegrundlage für die Funktionen des Sport innerhalb Gesellschaften sowie die damit verbundene Legitimation sportlicher Entwicklungszusammenarbeit gewann mit der Jahrtausendwende immer mehr Bedeutung. Auf Grund der immer stärker thematisierten Probleme dieser Welt suchte die Politik nach neuen Lösungen und Ansatzpunkten. Damit wurde der Sport, über sein Wertesystem hinausgehend, als konkretes systematisch zu nutzendes Instrument der Entwicklungshilfe entdeckt. Wurde dem Sport 1989 nach Digel und Fornhoff im Rahmen der Legitimation allgemeiner Entwicklungspolitik keinerlei Bedeutung zugemessen, so kann heute von einem Umdenken gesprochen werden. Der Sport wird heute als konkretes systematisches Instrument in der Entwicklungshilfe legitimiert. Wie es zu dieser globalen Bewegung des Sports für Entwicklung und Frieden kam, soll im Folgenden kurz skizziert werden. Mit der Formulierung der Millenniums- Entwicklungsziele im Jahr 2000 und 2001, veröffentlichten die Vereinten Nationen gleichzeitig die Programmlinie namens Sport

Funktionszuschreibung Bildungshilfe wurde ebenfalls auf ihre Legitimationslogik analysiert und soll in dieser Arbeit rezitiert werden. Vgl. DIGEL, H. & FRONHOFF, P. (1989), S.254. 27 DIGEL, H. & FRONHOFF, P. (1989), S.72. 28 Vgl. WETTERICH, J.(1987), Europäischer Sport und Bewegungskultur in der Dritten Welt, S.16, in BAUER, M. (2004), S.94. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 11 für Entwicklung und Frieden, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung durch den Sport vorantreiben sollte 29 . Dieser Meilenstein auf dem Gebiet Sport und Entwicklung bewirkte, dass 2002 die Interagency Task Force on Sport for Development von Seiten der UN gegründet wurde, die den Auftrag hatte, den Beitrag des Sports für die Erfüllung der Millenniumsziele zu untersuchen. Der ein Jahr später veröffentlichte Bericht Towards Achieving the Millennium Development Goals leistete einen entscheidenden Beitrag dazu, den Sport als ein Medium der Entwicklung und des Friedens zu legitimieren. Sport wird in diesem Bericht von den Mitgliedern der UN- Interagency Task Force on Sport for Development and Peace 30 als Mittel betrachtet, um die 2000 festgelegten Millenniums- Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, zu erreichen: „The fundamental elements of sport make it a viable and practical tool to support the achievement of the MDGs.“ 31 Der Bericht beinhaltet ebenfalls Empfehlungen, die darauf abzielen, den Nutzen des Sports im Entwicklungsprozess zu maximieren. Dabei soll der Sport, angefangen vom Spiel über andere körperliche Aktivitäten bis hin zum organisierten Wettkampfsport, besser in entwicklungspolitische Maßnahmen integriert werden, da er auf sozial-gesellschaftlicher Ebene das Potenzial hat, kosteneffektiv einen Beitrag zur Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele zu leisten. 32 Die Verfasser des Berichts betonen, abgesehen von den sportimmanenten Werten, dass die Erreichung von Entwicklungszielen nur durch gut durchdachte Initiativen möglich sei. Wie der Sport dazu beitragen kann, die Millenniumsentwicklungsziele ( MDGs ) umzusetzen, beschreiben die Experten der Arbeitsgruppe folgendermaßen: Ziel Eins der Millennium Development Goals (MDGs ) ist die Beseitigung der extremen Armut und des Hungers ( MDG 1 ). Zur Erreichung dieses Ziels kann die Sportindustrie genauso wie die Organisation großer sportlicher Ereignisse einen Beitrag leisten. 33 Durch Sportgroßveranstaltungen, wie die Weltmeisterschaft in Südafrika beispielsweise, werden Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen. Der Sport fördert außerdem Kompetenzen und Fähigkeiten zur Bewältigung des Alltags, die für ein produktives Leben in der Gesellschaft wesentlich sind. 34

29 Vgl. UN. (2004) Zugriff am 03. Dezember 2008 unter http://www.un.org/themes/sport/intro.htm 30 wurde im Jahre 2002 vom UN Generalsekretär Kofi Annan ausgerufen; Vgl. ebd. 31 UN- Interagency Task Force on Sport for Development and Peace . (2003),S.3. 32 Vgl. ebd. 33 Vgl. UN. (2004) Zugriff am 04. Dezember 2008 unter http://www.un.org/sport2005/a_year/mill_goals.html 34 Vgl. ebd. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 12

Das zweite Ziel ist die Verwirklichung der allgemeinen Primarschulbildung ( MDG 2 ), in der Sport und Leibeserziehung wesentliche Elemente qualifizierter Bildung sind, da sie positive anhaltende Wirkung auf junge Menschen haben. Sie fördern positive Werte und Fähigkeiten und können die Attraktivität des Schulunterrichts steigern. Die Funktionszuschreibungen des Sports und der Leibeserziehung für den Entwicklungsprozess werden in Kapitel 2.3 dieser Arbeit genauer betrachtet. Ziel drei ist die die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der Rolle der Frauen ( MDG 3 ). Frauen und Mädchen werden dann Vertrauen entwickeln und sich sozial stärker integrieren, wenn ihnen der Zugang zu Leibeserziehung und Sport ermöglicht wird. Die Integration beider Geschlechter in sportliche Aktivitäten kann bei der Überwindung von Vorurteilen helfen, die oft zu sozialer Verletzbarkeit von Frauen und Mädchen beitragen. Die Senkung der Kindersterblichkeit und die Verbesserung der Gesundheit von Müttern ( MDG 4 & 5 ) sind Millenniumsentwicklungsziele vier und fünf. Sport kann in diesem Zusammenhang ein wirksames Mittel sein, um Frauen eine gesunde Lebensführung zu ermöglichen. Das Millenniumsziel sechs, die Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen Krankheiten ( MDG 6 ) kann ebenfalls durch Sport umgesetzt werden. Sport erreicht Bevölkerungsschichten, die andernfalls schwerer einzubeziehen wären. Er liefert dabei positive Rollenmodelle, die die Botschaft der Prävention von Krankheiten verbreiten. Stigmata und Vorurteile können durch den einbeziehenden Charakter des Sports überwunden werden. Der Sport kann mit seinen meist informelle Strukturen dazu beitragen, die soziale Integration kranker Menschen zu verbessern. Ein Beitrag zu Millenniumsziel sieben, die Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit (MDG 7 ), leistet der Sport deshalb, weil er sich gut dafür eignet, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Umweltschutz zu schaffen. Die Wechselbeziehungen zwischen Sportaktivitäten im Freien und dem Schutz der Umwelt sollten vorauszusetzen sein. Der Aufbau einer weltweiten Entwicklungspartnerschaft ( MDG 8 ) ist durch die unbegrenzten Möglichkeiten des Sports erreichbar. Sport kann dazu eingesetzt werden, Partnerschaften zwischen Entwicklungs- und Industrieländern, öffentlichen Institutionen, NGO´s , dem privaten Sektor und der UN zu fördern, um gemeinsam die Ziele im Bereich der menschlichen Entwicklung zu erreichen. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 13

Nach diesem Bericht der Arbeitsgruppe, der den Beitrag des Sports für die Erfüllung der Millenniumsziele untersuchte, wurde im November 2003 die UN- Resolution 58./5 verabschiedet, die die Rolle des Sport als Mittel zur Förderung der Bildung, der Gesundheit, der Entwicklung und des Friedens formuliert. Die 58. Tagung der Generalversammlung „bittet die Regierungen, die Vereinten Nationen, ihre Fonds und Programme, gegebenenfalls die Sonderorganisationen sowie die mit Sport befassten Institutionen, die Rolle des Sports und der Leibeserziehung für alle im Rahmen ihrer Entwicklungsprogramme und -politiken zu fördern, um das Gesundheitsbewusstsein, die Leistungsbereitschaft und den kulturellen Brückenschlag zu verstärken und gemeinschaftliche Werte zu verankern“ 35 Weiter ruft die Resolution dazu auf, „(…)Sport und Leibeserziehung als Instrument zu verwenden, das zur Verwirklichung der international vereinbarten Entwicklungsziele, einschließlich der in der Millenniums- Erklärung der Vereinten Nationen enthaltenen sowie der breiteren Ziele der Entwicklung und des Friedens beiträgt;“ 36 Außerdem wurde das Jahr 2005 zum Internationalen Jahr des Sports und der Leibeserziehung ernannt, auf das noch im weiteren Verlauf dieser Arbeit eingegangen wird. Es ist zu vermuten, dass diese UN-Resolution unter anderem aus dem Grund entstand, weil im Vorfeld zwei internationale Konferenzen zu dem Thema stattfanden. Dort wurde die Forderung formuliert, den Sport im Dienste der Entwicklung einzusetzen. Die Next Step Konferenz und der Magglingen Konferenz waren somit wichtige Meilensteine dieser Disziplin. Das Ergebnis dieses Zusammentreffens unterschiedlicher Sport-, Regierungs- und UN -Partner, sowie zahlreicher NGO`s war unter anderem die Magglingen Declaration 37 in der die Grundsätze der verschiedenen Akteure zusammengefasst wurden. In dieser heißt es, dass Leibeserziehung und Sport als Teil des Schulsystems die Lebensqualität junger Menschen verbessern kann. Sport wird hier wieder einmal als grundlegendes Menschenrecht bezeichnet. Der Konsens über ein gemeinsames Engagement im Bereich Sport und Entwicklung wurde durch die Schaffung der International Platform on Sport and Development ergänzt. Diese Internetplattform hat das Ziel, den Erfahrungsaustausch und den Wissensaustausch auf diesem Gebiet für alle Akteure

35 UN (2003). S.2. 36 Ebd. 37 Vgl. DEZA. (2003), S.1 Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 14 zu ermöglichen. Die Plattform 38 wird von der Swiss Academy for Development (SAD )39 gesteuert. Ebenfalls im Jahr 2004 wurde eine Arbeitsgruppe für Sport im Entwicklung und Frieden (SDP IWG )40 gegründet, die über einen Zeitraum von vier Jahren Empfehlungen ausarbeiten sollte, wie der Sport in die nationalen und internationalen Entwicklungsstrategien und Programme integriert werden sollte. Die Sport for Development and Peace International Working Group (SDP IWG ) entstand aus der, in dieser Arbeit bereits beschriebenen, UN-Interagency Task Force on Sport and Development . 41 Das internationale UN-Jahr für Sport und Leibeserziehung (IYSPE 2005 ) war ein weiterer wichtiger Schritt, den Sport als Medium für Entwicklung zu legitimieren. „Sport und Leibeserziehung sind hervorragende, einflussreiche, pragmatische und kostengünstige Instrumente zur Förderung von Frieden und Völkerverständigung, Dialog, Integration, Bildung und Gesundheit, kurzum für das Erreichen von Entwicklungszielen.“ 42 Ziel des IYSPE 2005 war es, weltweit mittels einer Reihe von Konferenzen, Veranstaltungen und wissenschaftlicher Veröffentlichungen den Wert des Sports und des Sportunterrichts für Bildung, Gesundheit, Entwicklung und Frieden zu verdeutlichen.

In Deutschland fand im Rahmen des IYSPE eine internationale Tagung mit dem Titel Sport-Motor für Entwicklung in der Evangelischen Akademie Bad Boll statt. Experten aus 19 Ländern waren vertreten, um die Rolle des Sports in der Entwicklung der Gesellschaft und die Reaktion des Sports auf die sich ständig ändernden Bedingungen zu untersuchen. 43

38 Vgl. http://www.sportanddev.org. 39 Vgl. SAD. Zugriff am 05 Mai 2008 unter http://www.sad.ch/index.php/Sport-&- Entwicklung/Themen/Sport-und-Entwicklung.html. 40 Der SDP IWG gehören Vertreter der nationalen Regierungen, UN- Agenturen und internationalen Nichtregierungsorganisationen sowie Sportvereine an. Ihr Mandat erstreckte sich bis 2008, in dem sie ihren Abschlussbericht veröffentlichte haben und ihre politischen Empfehlungen bei den Olympischen Spielen in Peking vorlegten. 41 Vgl. SDP IWG. Zugriff am 05. Mai 2008 unter http://iwg.sportanddev.org/en/sdp-iwg- history/index.htm. 42 BMI. (2005). Zugriff am 05. Mai 2008 unter http://uno- jahrdessports.de/The_Power_of_Sport.8.0.html. 43 Doll- Tepper, G. (2005 ). Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 15

Die damalige Präsidentin des ICSSPE 44 , Gudrun Doll- Trepper, betonte in ihrer Grußrede zur Konferenz, dass „(…) auch für den zweiten Teil des Namens, den dieses Jahr trägt, der Leibeserziehung, zahlreiche Untersuchungen existieren, die den positiven Beitrag des Schulsports und des Sportunterrichts für die Entwicklung junger Menschen und ein lebenslanges Lernen und Bildung belegen.“ 45 Durch diese ist eine Legitimation des Sports als Bestandteil der Bildungshilfe in Entwicklungsländern zu ergründen. Ergebnis der Konferenzen des IYSPE ist ein gemeinsamer Handlungsrahmen, der die Förderung des Sports und der Leibeserziehung als Instrument für Entwicklung folgendermaßen legitimiert: Sport ist im Sinne einer ganzheitlichen Bildung von enormer Bedeutung. Durch Sport können junge Menschen Kompetenzen erwerben, die ihnen ihr Leben lang hilfreich sein werden. Sport und Leibeserziehung vermitteln entscheidende Werte und Fertigkeiten, darunter Teamfähigkeit, Fairness, Integration, Disziplin, Selbstvertrauen, Dialogfähigkeit und Respekt. Sport und Leibeserziehung erhöhen Lernfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Letztendlich fällt durch Spaß und Interaktion das Lernen leichter. Sportunterricht bietet den Jugendlichen Schutz- und Entwicklungsraum, um Erfahrungen im Umgang mit ihrem Körper und ihren Gefühlen zu sammeln und zu lernen, mit diesen Erfahrungen konstruktiv umzugehen. Sport ist ein enorm wichtiger Bestandteil qualitativ hochwertiger Bildung und Erziehung und des lebenslangen Lernens. 46 Der ehemalige UN -Sport-Beauftragte Adolf Ogi betrachtet Sport in diesem Zusammenhang als beste Schule des Lebens , da er Fähigkeiten und Werte vermittelt, die wesentlich für gesellschaftliches Leben sind. 47

Die 2. Magglingen Konferenz für Sport und Entwicklung markiert den Höhepunkt und Abschluss des Internationalen Jahrs des Sports und der Sporterziehung 2005. In einem gemeinsamen Appell, dem Magglingen- Call for Action Appell, bekräftigten die Teilnehmer der Konferenz ihre Entschlossenheit und Verpflichtung den Sport zur Entwicklung zu nutzen. 48 Damit begann eine verstärkte Suche nach konkreten

44 International Council of Sport Science and Physical Education; Weltrat für Sportwissenschaft und Leibes-/Körpererziehung. 45 Doll- Tepper, G. (2005 ). 46 Vgl. BMI. (2008) Zugriff am 12. Mai 2008 unter http://uno- jahrdessports.de/Sport_und_Bildung.14.0.html. 47 MELCHER, K. & SCHMITZ, C. & SEITZ, C. (Red.). (2005), S.2. 48 Vgl. DEZA. (2005b), S.16f. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 16

Verfahrensweisen für die Implementation von Sport für Entwicklungs- Projekten. Mit der Entwicklung des Toolkits Sport für Entwicklung bestand erstmals 2006 ein solches Instrument für die Praxis. Das Toolkit ist eine Internetplattform, die für Sportverbände, Regierungen sowie NGO´s einsatzbereite Ressourcen und Werkzeuge bereit hält, wenn diese Sport zum Erreichen von Entwicklung einsetzen wollen. Die Bereitstellung eines solchen Werkzeugkastens zeigt, dass sich allgemein die tiefe Überzeigung durchgesetzt hat, dass gut geplante Sportmaßnahmen einen Entwicklungsbeitrag leisten können. Verschiedene Entwicklungsorganisationen, Vertreter der Sportindustrie, sowie UNICEF und andere Akteure dieser Disziplin haben auf dieser Plattform ihr Wissen und konkrete Verfahrensweisen zur Verfügung gestellt, weil sie an die Funktionszuschreibungen des Sports im Entwicklungsprozess glauben. Die Plattform bietet Informationen zu den Gebieten: Capacity Building, Sportentwicklung, Projektmanagement, Partnerschaften, sowie Monitoring und Evaluation . Auf die einzelnen Bereiche werde ich in Kapitel 6,7 und 8 dieser Arbeit eingehen, da dieses Toolkit für das NSP 2008 von zentraler Bedeutung war.

Im Jahr 2006 veröffentlichte die SDP IWG den Bericht From Practise to Policy . In diesem wird der Sport zunächst als grundlegendes Recht definiert. Die Experten der Arbeitsgruppe bestimmen acht Anwendungsbereiche des Sports für Entwicklung und Frieden, die an dieser Stelle genannt werden sollen49 : - Persönlichkeitsentwicklung - Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung - Gleichheit der Geschlechter - Soziale Integration und Sozial-Entwicklung - Friedensförderung und Konfliktprävention/ Konfliktbewältigung - Posttraumatische Hilfe und Normalisierung des Lebens - Wirtschaftliche Entwicklung - Kommunikation und soziale Mobilisierung

Damit fasst der Bericht Begründungsversuche der UN- Interagency Task Force on Sport and Peace: Towards Achiewing the Millennium Development Goals und andere strategische Dokumente verschiedener nationaler Regierungen zusammen. Das Papier erforscht unterschiedliche Ansätze aus einem Querschnitt von Ländern, um

49 Vgl. SDP IWG. (2006). Zugriff am 10. November 2008 unter http://iwg.sportanddev.org/data/htmleditor/file/SDP%20IWG/Right%20to%20Play%20- %20From%20Practice%20to%20Policy%20book.pdf, p.8. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 17 festzustellen, was funktioniert, welche Herausforderungen zu lösen sind und wie die Zusammenarbeit verbessert werden kann. Ein wichtiges Schlüsselergebnis für die Legitimation des Sports für Entwicklung ist die Neupositionierung des Sports, über seine Werte hinaus, als Werkzeug für Entwicklung. Die SDP IWG verlangt ein Umdenken und empfiehlt, den Sport nicht als Selbstzweck zu präsentieren, sondern als kostengünstige, effektive Möglichkeit zur Erreichung größerer Entwicklungsziele. 50 Nach der SDP IWG hängt der Erfolg der Disziplin davon ab, ob die nationalen Regierungen den Aufbau in Zukunft unterstützen werden. Da nationale und internationale Entwicklungsstrategien und Investitionen von nationalen Regierungen angetrieben werden, hängt es von diesen ab, ob es zu einer weiteren Mobilisierung und Einbindung von Sport für Entwicklung und Frieden auf internationaler Ebene kommt. Die Fachtagung Sport entwickelt im Jahre 2006 griff Impulse aus dem IYSPE auf. Die beiden Veranstalter VENRO 51 und DOSB 52 vereinbarten, dass Thema Sport und Entwicklungszusammenarbeit weiterzuentwickeln und legitimieren den Sport als Medium der Entwicklungszusammenarbeit folgendermaßen: „Sport ermöglicht aktive persönliche Beteiligung und hilft Einsatzwillen und Teamgeist zu entwickeln. Er lehrt mit Siegen und Niederlagen umzugehen sowie Gegner-Innen und Regeln zu respektieren. Ob in der Bildung oder in den Bereichen Gesundheit, Frieden, Integration und Umwelt.“ 53 Dabei sei es durch Sport auf Grund seiner positiven sozialen Kraft und seines hohen Mobilisierungspotenzials möglich Grenzen zu überwinden, Völkerverständigung und eine Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern sowie zur wirtschaftlichen Entwicklung beizutragen.

Spätestens mit dem Abschlussbericht, Harnessing the Power of Sport for Development and Peace: Recommendations to Governments , der Arbeitsgruppe für Sport im Dienste für Entwicklung und Frieden vom August 2008, existiert heute ein solches international anerkanntes Dokument der Legitimation des Sports für

50 Vgl. SDP IWG. (2006b), S.2. 51 Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen. e.V. 52 Deutscher Olympischer Sport Bund. 53 ZURMUEHL, U. (et.al.). (Red.). (2006), S.22. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 18

Entwicklung und Frieden. Dieses diskutiert fünf Einsatzbereiche 54 des Sports für Entwicklung und Frieden, die zukünftig zur Grundlage der Entwicklungszusammenarbeit im Sport werden sollten. Das Papier belegt die Funktionszuschreibungen des Sports für Entwicklung an verschiedenen Beispielen. Dabei liefert der Bericht pragmatische Konzepte, wie Sport unter welchen Umständen wirken kann. Die Vereinten Nationen legitimieren Sport und Bewegung als Instrument der Entwicklungszusammenarbeit und zur Kompensation verfehlter Sozialpolitik in den Partnerländern. Sie bezeichnen den Sport als willkommenes Werkzeug und Kampagnenträger anderer Themen- und Politikbereiche. Damit wird sich immer mehr von den Definitionen, die den Sport auf seine immanenten Werte reduzieren entfernt. Da in dieser Diplomarbeit nicht alle Funktionszuschreibungen des Sports für Entwicklung detailliert ergründet werden können und der Schwerpunkt des NSP 2008 bei der Förderung des Schulsports lag, liegt der Fokus des nächsten Kapitels bei der Betrachtung des Sports im Rahmen der Bildungshilfe.

1.3 Sportbezogene Bildungshilfe

Zunächst erfolgt in diesem Kapitel eine kurze Definition des Begriffs Bildung, auf die eine kurze Einführung in die Disziplin der allgemeinen Bildungshilfe folgt. Anschließend werden Beispiele für die Situation des Sportunterrichts in Entwicklungsländern beschrieben. Darauf hin werden mögliche Funktionszuschreibungen des Sports innerhalb der Bildung diskutiert. Die thematische Auseinandersetzung mit diesem Thema betrachte ich als wichtig, da ein Teilbereich des Sport Projekts 2008, der Sportlehrerworkshop, unmittelbar in den Bereich der Bildungszusammenarbeit eingeordnet werden kann.

Bildung ist nach der Definition der Deutschen Sportjugend (DSJ ) die Voraussetzung für Entwicklung aus eigener Kraft und Schlüsselqualifikation für die Partizipation an sämtlichen Entwicklungsprozessen. 55 Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ ) erklärt, dass menschliche Entwicklung nur

54 Sport and Health, Sport and Child & Youth Development, Sport and Gender, Sport and Persons with Disabilities, Sport and Peace Harnessing the Power of Sport for Development and Peace; Vgl. SDP IWG . (2008). S.4-9. 55 Vgl. Deutsche Sportjugend. Zugriff am 05.Dezember 2008 unter http://www.dsj.de. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 19 durch Bildung möglich ist und Bildung zu den Grundrechten gehört, wie das Recht auf ausreichende Nahrung und Kleidung. Vor allem Kindern müsse der Zugang zur Bildung gewehrt werden, da das Recht auf Bildung ein elementares Menschenrecht sei. Die Förderung der Bildung solle deshalb ein Schwerpunkt der internationalen und deutschen Entwicklungszusammenarbeit sein. 56 Die Entwicklungszusammenarbeit auf diesem Bereich wird als Bildungshilfe oder Bildungsförderung bezeichnet und orientiert sich unter anderem stark an den Entscheidungen des Weltbildungsforums , das im April 2000 in Dakar () abgehalten wurde. Dort wurden sechs Hauptziele für den Bildungsbereich formuliert, von denen zwei im Laufe des gleichen Jahres auch in die Millenniums- Entwicklungsziele eingingen. Zu den Zielen von Dakar zählt die Erreichung der flächendeckenden Grundschulbildung und der Gleichberechtigung der Geschlechter, die Verbesserung des Alphabetisierungsgrades und der Qualität der Bildung sowie der Ausbau von Bildungsmaßnahmen für grundlegende Alltagsfähigkeiten ( life skills ) und des Vorschulunterrichts. Das Forum forderte eine Erreichung der Ziele bis 2015. Die hohe Relevanz von Bildung für menschliche Entwicklung kann an Hand der dort festgehaltenen internationalen Zielvorgaben noch einmal belegt werden. Weiter erklären Experten, dass Grundbildung zur Armutsminderung beitragen kann und somit ein zentrales Element von nationalen Strategien zur Armutsbekämpfung sein sollte. Weiter heißt es, Grundbildung wirke sich unterstützend auf Erfolge in anderen Sektoren aus und sei eine der Voraussetzungen dafür, dass dort Fortschritte stattfinden könnten. 57

Auch innerhalb der deutschen Entwicklungspolitik ist die Bildungsförderung ein bedeutsamer Fachbereich.58 Seit 1990 spielt vor allem die Förderung der Grundbildung eine entscheidende Rolle bei der Zusammenarbeit mit den Partnerländern. Die Bundesregierung hält sich dabei an die international vereinbarten Ziele im Bildungsbereich 59 und verfolgt zwei zielführende Ansätze: die Verbesserung der Qualität der Bildung und die Erweiterung des Zugangs zu Bildung

56 Vgl. BMZ. Zugriff am 05. Mai 2008 unter http://www.bmz.de/de/themen/bildung/index.html. 57 Vgl. BMZ. (Hrsg.). (2004a), S.7. 58 Das BMZ konzentriert seine Förderleistung auf insgesamt elf Schwerpunkte: Bildung, Frieden, Demokratie, Gesundheit, Wasser, Landwirtschaft, regionale Konzentration, Umwelt, Wirtschaftsreform, Energie, Transport und Kommunikation. Zu diesen Schwerpunkten werden vom BMZ länderbezogen inhaltlich-thematische Kooperationsstrategien formuliert, vgl. BMZ. (Hrsg.).(2000). S.159. 59 Wie dem MDG 2 - Grundbildung für alle . Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 20 einschließlich der schulischen Infrastruktur. Eine große Herausforderung in der Entwicklungszusammenarbeit mit Entwicklungsländern ist, den Balanceakt zwischen der notwendigen quantitativen Zunahme und der qualitativen Verbesserung des Bildungsangebots zu meistern. Deshalb wird mehrheitlich gefordert, nationale Strategien unter der Verantwortung des Kooperationslandes zu entwickeln. 60 Die Bundesrepublik hat im Jahre 2005 beispielsweise eine Summe von 985 Millionen Euro für die umfassende Bildungsförderung zugesagt. Das entspricht 14 Prozent der gesamten bilateralen Entwicklungszusammenarbeit. Zur Grundbildungsförderung wurden 57 Millionen Euro in diesem Jahr ausgegeben.61 Damit ist Deutschland, so die Angaben des BMZ , das drittgrößte Geberland 62 im Bildungsbereich. Die Förderung des Bildungswesens kann im weitesten Sinne als Bestanteil der technischen Zusammenarbeit verstanden werden. 63 Zur Umsetzung seiner staatlichen Förderpolitik im Sektor Bildung beauftragt das BMZ die folgenden Durchführungsorganisationen: die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ ), die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW ), die Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH (InWEnt ), den Deutschen Entwicklungsdienst (DED ) und das Zentrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM ). 64 Einer Entwicklungszusammenarbeit auf dem Gebiet der Bildung muss eine umfassende Analyse des Bildungssystems voraus gehen. Dabei sollten unterschiedliche Bereiche der Bildung betrachtet werden. Eine Untersuchung der einzelnen Unterrichtsfächer wird ebenfalls angeraten. Für den Bereich Sport und Leibeserziehung kann an dieser Stelle folgendes festgestellt werden: Nach dem International Committee for Sport Pedagogy 65 (ICSSPE) befindet sich der Sportunterricht vielerorts in der Krise, dafür finden sich weltweit Belege. Das ICSSPE führte dazu eine internationale Untersuchung zum Status des Sportunterrichts durch, die zum Ziel hatte, die Tatsachen des Schulsportunterrichts der einzelnen Länder mit den Idealen, den Prinzipien und Taktiken der offiziellen Dokumentation der für die Schulsportlehrpläne

60 Vgl. BMZ. (Hrsg.). (2004b), S.5. 61 Vgl. BMZ. Zugriff am 12. Dezember unter http://www.bmz.de/de/themen/bildung/hintergrund/bildungsfoerderung_deu/index.html. 62 nach Frankreich und Japan. 63 CASSEN, R. (1990), S.270. 64 Vgl. BMZ. (Hrsg.). (2004b), S.5. 65 (ICSSPE) Der Weltrat für Sportwissenschaft und Leibes-/Körpererziehung wurde 1958 in Paris gegründet. Mittlerweile sind knapp 250 Organisationen und Institutionen des Sports und der Sportwissenschaft ICSSPE-Mitglieder, vgl. ICSSPE. Zugriff am 12. Dezember unter http://www.icsspe.org/index.php?m=1. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 21 verantwortlichen Regierungen oder anderer relevanter Agenturen zu vergleichen. Das Gutachten prüfte die Vorgaben des Lehrplans und die Orientierung der Inhalte. Es wurde der Status und die aufgebrachten Ressourcen untersucht und mit Lehrplänen anderer Fächer verglichen. Dabei wurden die finanziellen, die materiellen und personalen Bedingungen des Fachs geprüft. Genauer wurde festgestellt, welche Erfahrung und Qualifikation die Lehrer hatten. Der 1999 von ICSSPE in Berlin durchgeführte Weltgipfel zum Schulsport vermittelte einen Eindruck von der Situation des Schulsports weltweit. 66 Der Weltrat für Sportwissenschaft und Leibeserziehung belegt, dass der Sport zwar während der ganzen Geschichte als wichtige Komponente des Bildungsprozesses angesehen wird und ein essentielles Element in allen Kulturen ist. Die Untersuchung brachte jedoch auch Belege dafür hervor, dass Sportunterricht weltweit stark gefährdet ist und die nachhaltige Zukunft des Fachs unsicher erscheint. „In many countries physical education is not accepted on a par with seemingly superior academic concerned with developing a child’s intellect.”67 Hinzukommt, dass die Lehrpläne an Schulen oft wegen neuer Fachgebiete ausgeweitet werden. Dadurch entsteht ein größerer Wettbewerb zwischen den einzelnen Fächern, wodurch Sportunterricht an Bedeutung verliert und in Folge dessen weniger durchgeführt wird. In vielen Schulen ist der Sportunterricht immer noch kein fester Bestandteil des Stundenplans. Dieser wird als Aktivität der Freizeitbeschäftigung angesehen und nicht als Teil des Stundenplans der Schule. Die Ausbildung der Sportlehrer stellte sich in dieser Untersuchung als unsystematisch heraus. 68 Zunächst sollen an dieser Stelle allgemeine Funktionszuschreibungen des Sports innerhalb des Bildungswesens beschrieben werden, an denen sich Legitimationsversuche der Sportbezogenen Bildungshilfe orientieren können. Zum Status des Schulfaches Physical Education ist in der EU eine Studie erstellt worden. 69 Ein Expertengremium um Ken Hardman stellte neben einem Ost- West und Nord- Süd Gefälle in sächlicher Ausstattung einen allgemeinen Rückgang des wöchentlichen Minutenkontingents, eine ungünstige Verortung auf der Stundentafel und insbesondere in den jüngeren Altersstufen eine erhebliche Erteilung durch fachfremdes Lehrpersonal fest. Das eindimensionale Fachverständnis reduziert den

66 Vgl. ICSSPE. Zugriff am 19. Dezember 2008 unter http://www.dosb.de/fileadmin/fm- dsb/arbeitsfelder/wiss-ges/Dateien/DSB-Beitrag.pdf. 67 Hardman, Ken & Marshall. J.J. (2000). 68 Ebd. 69 Vgl. EU. (2007). S.7. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 22

Sportunterricht auf eine Orientierung auf Wettbewerb und zu erwerbenden sport(arten)spezifischen Fertigkeiten. So könnten Schüler weder eine Bedeutsamkeit der inhaltlichen Orientierung unabhängig des Sportartenspektrums noch einen inhaltlichen Transfer auf allgemeine Bildung oder ihr eigenes späteres Leben projizieren. Die Gruppe kritisiert weiterhin die mangelnde Reputation der Sportlehrer sowie große Defizite in der Sportlehrerausbildung. 70 Unter anderem waren es Digel & Fornhoff, die im Jahre 1989 sechs Funktionsansätze des Sports und der Leibeserziehung im Entwicklungsprozess zusammenfassten:

1. „Die Institution Schule ist in den Entwicklungsländern am ehesten etabliert und bietet sich als Ausgangspunkt für Sporterziehung an.

2. Im Sport können alternative Unterrichtsformen praktiziert und auf andere Unterrichtsfächer übertragen werden.

3. Der Sportlehrer ist möglicherweise ein Beispiel für ein schulübergreifendes Lehrkonzept.

4. Sport kann informelle Bildungsprozesse initiieren.

5. Durch Sport können Persönlichkeitseigenschaften entwickelt werden, die nicht unbedingt berufsspezifisch sind. „

6. Der Sport dient als Erfahrungsfeld für Leistungsorientierung, prosoziales Verhalten und Problemlösefähigkeit “71

Sport und Sportunterricht kann außerdem als grundlegendes Recht angesehen werden und fällt unter den Schutz und die Verbreitung der Menschenrechte und des Friedens, zusammengefasst in der United Nations Declaration of Human Rights . Die 1978 UNESCO Konferenz stimmt diesem Menschenrecht zu, um mass participation im Sport zu fördern. In Artikel 1 der International Charter of Physical Education and Sport heißt es: “Every human being has a fundamental right of access to physical education and sport, which are essential for full development of his personality. The freedom to develop physical education and sport must be guaranteed both within the educational system and in other aspects of social life” 72

70 HARDMANN, K. & MARSCHALL J. (1999). Zugriff am 20. Dezember 2008 unter http://www.icsspe.org/project/tx2170.html?PHPSESSID=0e964fe8cb0fab1c38104d3e5a33196a#conclu . 71 DIGEL, H. & FORNHOFF, P. (1989), S.80. 72 UNESCO. (1978), S.2. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 23

Dieselbe Aussage wurde beim World Summit for Physical Education and a Bill of Rights for Children 73 gemacht. Während des Treffens wurden Dokumente erstellt, die eine Legimitationsgrundlage für Sportunterricht schaffen sollten. So wurde beispielsweise die Berlin Agenda , auf den Grundlagen der 1978 UNESCO Charter, erarbeitet. Diese deklariert, dass allen Kindern das fundamentelle Recht auf Zugang zu Sportunterricht, innerhalb des Bildungssystems, gewährt werden soll. Die Berlin Agenda wurde dann bei der 3. internationalen Sportministerkonferenz (MINEPS III )74 vorgestellt. 75 Wie diese internationalen Resolutionen solcher Konferenzen in den jeweiligen Ländern umgesetzt werden, hängt von den einzelnen unabhängigen Staaten ab. Bei der Analyse der Funktionszuschreibungen des Sports und der Leibeserziehung in Entwicklungsprozessen ist der Bericht der UN Interagency Task Force on Sport for Development : Towards Achieving the Millenniumsgoals aufzuführen, der zu einer wichtigen Ressource dieser Arbeit wurde. In diesem belegen die Experten ihre Thesen an konkreten Beispielen aus der Praxis: Sport und Leibeserziehung sind eine Schlüsselkomponente der qualitativen Bildung und können dazu eingesetzt werden, Schule für junge Menschen attraktiver zu machen. Durch die Einbeziehung in den Schulunterricht ist es möglich, Kinder zu regelmäßigen Schulbesuchen zu motivieren. 76 Sport kann als Teil der ganzheitlichen Entwicklung angesehen werden, da er dazu genutzt werden kann, wichtige Werte und Fähigkeiten zu lehren. Life skills 77 , wie Kooperationsfähigkeit und Selbstvertrauen werden als Grundvorrausetzungen beschrieben, die durch den Sport erlernt werden könnten. Sport wird von den Experten der internationalen Arbeitsgruppe Sport für Entwicklung und Frieden folgendermaßen verstanden. „Sport is a powerful vehicle for public education (…)“ 78 Die Experten sehen im Schulsport die Möglichkeit, behinderte Menschen verstärkt mit einzubeziehen und durch die gezielte Förderung von Mädchen Geschlechtergleichheit in der Bildung umzusetzen. Leibeserziehung, so heißt es weiter, sei ein wichtiger Teil des Lebenslangen Lernens und dürfe nicht vernachlässigt werden. „The neglect of physical education reduces the quality of

73 Berlin, Deutschland, 3.- 5. November, 1999. 74 Punta del Este, Uruguay, November 30 - Dezember 3, 1999. 75 Vgl. ICSSPE. Zugriff am 28. Dezember 2008 unter http://www.icsspe.org/index.php?m=13&n=78&o=41. 76 UN Interagency Task Force on Sport for Development and Peace. (2003), S.8. 77 Mkhatshwa, A.T. (1996), S.25. 78 Interagency Task Force on Sport for Development and Peace. (2003), S.8. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 24 education, with negative future impacts on puplic health and health budgets.“ 79 An dieser Stelle wird die These aufgestellt, dass der Sportunterricht eine Chance biete, junge Menschen auf unterschiedliche Herausforderungen des Lebens vorzubereiten. Die Experten behaupten in ihrem Bericht, dass Leibeserziehung dazu beitragen kann, Probleme wie HIV/AIDS und Drogen zu bekämpfen. Dies werde dadurch möglich, das Sportunterricht das einzige Schulfach im Lehrplan sei, in dem der Körper im Mittelpunkt stehe, wodurch die Schüler Respekt vor dem eigenen und dem fremden Körper entwickeln könnten. Diese Meinung vertritt unter anderem auch der ehemalige Sportminister Namibias, John Mutorwa (Minister of Basic Education, Sport and Culture): „An additional benefit of physical education is that it keeps people out of hospitals and clinics and makes them productive citiziens.” 80 Auch die Erziehung zum lebenslangen Sporttreiben wird als wichtige Funktionszuschreibung der Leibeserziehung innerhalb des Dokumentes aufgeführt, da sportliche Aktivität mit dem Alter abnehme. Das Dokument beruft sich außerdem auf Untersuchungen, in denen belegt werden konnte, dass es eine Korrelation zwischen sportlicher Aktivität und akademischer Leistungsfähigkeit zu finden sei. In diesen Untersuchungen wird der Sport als eine Möglichkeit angesehen, die Lernfähigkeit von Schülern zu steigern. Resümierend wird Leibeserziehung und Sport als effektives Hilfsmittel beschrieben, die geforderten Ergebnisse des modernen Bildungssystems in die Praxis umzusetzen. In diesem Zusammenhang werden die Fähigkeiten „(…) teamwork, cooperation, problem-solving and confidence-building“ 81 benannt. Sport wird als ideale Schule des Lebens dargestellt, durch die Schlüsselkompetenzen angeeignet werden können und Randgruppen miteinbezogen werden können. Inhaltlich soll, wie zuvor beschrieben, die Entwicklung des Einzelnen im Vordergrund rücken, anstatt spezielle Techniken von Sportdisziplinen lehren zu wollen. Der Bericht appelliert an Regierungen, die Wichtigkeit des Faches anzuerkennen. Die Experten fordern die Regierungen dazu auf, das Fach durch die Bereitstellung entsprechender Ressourcen zu fördern. Dabei sei die Ausbildung von gut qualifiziertem Lehrpersonal Grundvoraussetzung. 82 Bauer vertritt die Meinung, dass Sport und Leibeserziehung Instrumente darstellen, die eine Aneignung von so genannten Basisqualifikationen ermöglichen. Dabei

79 Ebd., S.9. 80 KAMBOMBO,K. (2003), S.3. 81 Inter- Agency Task Force on Sport for Development and Peace. (2003), S.10. 82 Ebd., S.10. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 25 unterteilt er Entwicklung in einen inneren und einen äußeren Vorgang, die wie folgt definiert werden: Wirtschaftliche Unterentwicklung ist nach dem Autor durch die Orientierung an den Modellen der Industrienationen überwindbar und wird über Zahlenwerte, wie dem Wirtschaftswachstum und dem Sinken der Arbeitslosigkeit und Statistiken, messbar. Dies bezeichnet Bauer als äußere Entwicklung ohne diese zu bewerten. Er sieht jedoch die Gefahr, dass die Menschen mit dieser äußeren Entwicklung nicht Schritt halten können, weil dies nur die eine Seite der Entwicklung sei. Die andere Seite, so Bauer, ist die innere Entwicklung, die „ in den Köpfen der Menschen selbst vollzogen werden “83 muss, wenn sich die äußere Entwicklung nach dem Vorbild der Industrieländer vollzieht. Unter der inneren Entwicklung versteht er Einstellungen und Verhaltensweisen moderner Gesellschaften, ohne deren Vermittlung und Ausbildung es zu einer Kluft im Entwicklungsprozess (innen und außen) kommen kann. Der Autor behauptet, dass es genauso wichtig ist, bestimmte Einstellungen zu schaffen und Normen zu setzen, die es den Menschen ermöglichen, einen sinnvollen Beitrag zum Fortschritt ihrer Nationen zu leisten. In diesem Zusammenhang fordert er die Entwicklung von Teamgeist, Selbstdisziplin und Tatendrang. 84 Nach Bauer bedarf es notwendiger Basisqualifikationen wie z.B. Leistungsorientierung, Leistungswillen, Individualismus und Kooperation, um der äußeren Entwicklung des Landes, nach dem Vorbild der Industrieländer zu folgen. Der Sport kann besonders in der Bildungspolitik, vor allem in Schulen, so die These des Autors, dazu eingesetzt werden, diese Charaktereigenschaften und Werte zu vermitteln. Der Verfasser stellt dabei klar, dass es in diesem Zusammenhang nicht darum geht, etwas gegen den Willen der Menschen aufzudogtrieren, sondern dass ihnen Hilfe geboten wird, den Wandlungsprozess zu einer modernen Gesellschaft leichter zu machen. 85 Es ist sich an dieser Stelle zu fragen, ob die moderne Gesellschaft, wie der Autor sie beschreibt, uneingeschränkt die vorzuziehende Gesellschaft sein muss. Viele Entwicklungsländer weisen schließlich traditionell geprägte Gesellschaften auf, die durch ihre unterschiedlichen Bräuche, Religionen, Gewohnheiten und Sozialgefüge geistig verwurzelt sind und durchaus positive Entwicklungen zeigen können. Ich

83 BAUER, M. (2004) S. 107. 84 KIDANE, F. (1985) (Generalsekretär des Afrikanischen Sportrates), in Magglingen (1985), in BAUER, M. (2004) S. 107. 85 BAUER, M. (2004) S. 106. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 26 schließe mich der Präsidentin des Weltrats der Sportwissenschaften an, die davor warnt,dass es zu einer Verdrängung traditioneller Sportarten kommen kann 86 . Diese Entwicklung könne dazu führen, dass einzelne gesellschaftliche Gruppe in der Ausübung des Sports behindert werden. 87 Kommt es im folgenden Abschnitt zu der Abwägung der Sportbezogenen Bildungshilfe, darf nicht vergessen werden, dass dadurch die Werte der westlichen Welt, nicht zuletzt durch die Entwicklungshilfe, Einzug erhalten könnten und die Gefahr besteht, funktionierende Strukturen zu zerstören.

1.4 Grundsätze der Entwicklungszusammenarbeit im Sport

Diese Recherche wurde von mir im Vorfeld des NSP 2008 durchgeführt, um daraus eigene Projektleitlinien formulieren zu können. Eine Analyse der Gesellschaften und Organisationen der deutschen bilateralen Sportförderung ist dabei sehr hilfreich und unterstützt den Prozess. Diese soll in diesem Kapitel verschriftlicht werden. Es folgt eine Zusammenfassung der Ziele und Kriterien der Entwicklungszusammenarbeit im Sport. Diese Erkenntnisse dienen dazu, konkrete Gestaltungsprinzipien zu formulieren, die bei der Projektarbeit berücksichtigt werden müssen.

1.4.1 Deutsche bilaterale Entwicklungszusammenarbeit im Sport

Um Ziele, Kriterien und Gestaltungsprinzipien der Entwicklungszusammenarbeit im Sport herauszuarbeiten, empfiehlt es sich, die Auftrags- und die Durchführungsebene von deutscher bilateraler Entwicklungszusammenarbeit auf dem Gebiet des Sports in Entwicklungsländern zu betrachten. Welche Ziele der Entwicklungszusammenarbeit verfolgen die beteiligten Organisationen und Gesellschaften im Sport und welche Maßnahmen werden unter welchen Gestaltungsprinzipien durchgeführt? Die Betrachtung der Fördermaßnahmen anderer Länder und auch die von internationalen Organisationen (wie der FIFA u.a.) können nicht behandelt werden, da dies über den Rahmen dieser Arbeit hinausgehen würde. Verschiedene Institutionen und Ministerien fördern die Entwicklung des Sports in Entwicklungsländern. Diese sollen im Folgenden benannt werden, wobei die Grundsätze der durchgeführten Sportförderung in Entwicklungsländern im

86 Doll- Tepper, G. (2005 ). 87 Ebd. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 27

Vordergrund dieser Gegenüberstellung stehen sollen. Das Auswärtige Amt , das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sind die Auftraggeber der Entwicklungszusammenarbeit im Sport. Die wichtigsten ausführenden Organe sind der Deutsche Entwicklungsdienst , die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit , das Zentrum für internationale Migration und Entwicklung , der Deutscher Olympischer Sport Bund und die Deutsche Sportjugend . Weitere Ausführungsorganisationen sind die Teilorganisationen des deutschen Sports, auf die innerhalb der Diplomarbeit nicht mehr eingegangen werden kann.

Das Auswärtige Amt (AA ) fördert Maßnahmen mit kulturpolitischem Auftrag. Es werden in den Sportarten Fußball, Basketball und Leichtathletik sowie im Behinderten- und Frauensport Experten kurz- oder langfristig ins Entwicklungsland entsendet, um einen Stamm von Fachkräften auszubilden, die später in der Lage sollen, ihr erlerntes sportliches und didaktisches Wissen an die eigenen Landsleute weiterzugeben. Aus diesem Grund wird vor der Entsendung der Experten über die deutsche Auslandvertretung mit der ausländischen Regierung Vereinbarung getroffen. Darin werden so genannte Counterparts bestimmt, die nach der Beendigung der Arbeit des deutschen Experten für die Fortsetzung sorgen. 88 Das AA wird in Zukunft auf Grund von Haushaltsaufstockungen mehrere Langzeitprojekte realisieren können. Diese können eine Projektdauer von mehreren Monaten bis zu einem Jahr haben. Sportgerätespenden für Schulen und Vereine ergänzen das Engagement im Sportbereich und sind ein besonders öffentlichkeitswirksames Instrument. Die Sportförderung des Auswärtigen Amts dient dem Auf- und Ausbau des Breitensports in den Partnerländern und leistet damit einen aktiven Beitrag zum Aufbau zivilgesellschaftlicher Strukturen in diesen Ländern. 89 Nach eigenen Informationen wird der Deutsche Basketballbund beispielsweise über die Mittel des Auswärtigen Amtes einen Fachexperten für drei Jahre nach Namibia senden, um die Sportart zu fördern. 90 Die Maßnahmen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ ) dienen dem Auf- und Ausbau von Strukturen. Strukturbildende Maßnahmen, wie die Förderung von Ausbildungsstätten für Sportlehrer oder die

88 Vgl. BMI (Hrsg.), S.99. 89 Vgl. HINZ, M. (2001), S.27. 90 Gespräch mit Fachexperten Frank Albin. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 28

Unterstützung bei der Entwicklung von Lehrplänen, knüpfen an bereits existierende Systeme des Entwicklungslandes an. Dadurch ist Sport in das Bildungs- und Erziehungssystem integriert, wodurch die Fortsetzung der Projekte nach Beendigung des deutschen Einsatzes erleichtert wird. Hauptinstrument ist wie für das AA die Entsendung deutscher Experten. Voraussetzung ist der Regierungsantrag des Entwicklungslandes und ein Arbeitsvertrag für den integrierten Fachexperten. 91

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ ) fördert die jugendpolitische Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern im Bereich des Sports. Ausgeführt werden die Maßnahmen meist von der Deutschen Sportjugend. Auf der Durchführungsebene war vor allem die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ ) in den vergangen Jahren in der Sportförderung in Entwicklungsländern tätig. Bis in die 90er Jahre beauftragte das BMZ für die bundesdeutsche Sportförderung ausschließlich die GTZ , die damals vom Bundesministerium für die Ausführung von bilateraler technischer Zusammenarbeit gegründet wurde. Auch für das AA führte die GTZ alle Langzeitprojekte durch. 92 Die GTZ leistet beispielsweise Beiträge in der Beratung von Sport und Erziehungsministerien bei der Umsetzung von Bildungsreformen auf dem Schulsportsektor. Sie hilft beim Aufbau von zentralen Ausbildungs- und Forschungsinstitutionen. Ziel ist der Aufbau von Sportstrukturen in Entwicklungsländern. Sport soll der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden und es wird geholfen, Anschluss an die internationalen Bemühungen um die Leibeserziehung zu gewinnen. Dies sind Maßnahmen des langfristigen Strukturaufbaus. Organisatorische, gesetzmäßige und administrative Themen sind bei der Ausbildung von Multiplikatoren, auf Seiten der GTZ , von großer Bedeutung. Sie werden neben der fachlichen Ausbildung als grundlegend beschrieben. 93 Beispielsweise hat die GTZ im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika, im Auftrag des Bundesministeriums, ein Vorhaben zur Förderung der Jugendentwicklung durch Fußball gestartet. Dazu werden in elf Ländern Afrikas Strukturen aufgebaut und gestärkt, die das Fußballspiel mit Bildungsmaßnahmen verbinden. Sie unterstützt außerdem Ligen, die Fußball mit sozialem Engagement

91 Vgl. HINZ, M. (2001) ,S.30. 92 Vgl. ebd., S.32. 93 Vgl. ebd., S.36. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 29 oder einkommenschaffenden Maßnahmen verbinden. So werden beispielsweise Schulen in einem Township bei Pretoria bei dem Aufbau einer Schulliga unterstützt. 94

Die GTZ und die Bundesanstalt für Arbeit (BA ) gründeten 1980 die Arbeitsgemeinschaft Zentrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM ). Ziel ist es, den Mangel an qualifizierten Fachkräften in den Entwicklungsländern zu überbrücken. Dabei sollen die Institutionen zur selbstständigen Durchführung ihrer Aufgaben befähigt werden. Zu diesem Zweck wurde das Programm Integrierte Fachkräfte konzipiert. Diese sind überwiegend im Bildungsbereich eingesetzt. In der Sportförderung sind jedoch nur relativ wenige Integrierte Fachkräfte tätig. Diese haben vor allem die Förderung des Breitensports zur Aufgabe, der entwicklungspolitisch besonders wichtig ist, da der Breitensport der Gesundheitsförderung und der sozialen Integration dient. Der Leistungssport der Länder wird ebenfalls durch deutsche Sportberater unterstützt. 95

Die inhaltliche Konzeption der Durchführung von Sportförderungsprojekten des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB , ehemals DSB und NOK , orientiert sich an dem Grundsatz, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Das Ziel ist der Auf- und Ausbau moderner und selbstständiger Sportsysteme auf der Basis des Einvernehmens mit dem jeweiligen Land und unter Berücksichtigung der ökonomischen und sozialen Bedingungen. Die Maßnahmen werden mit den Entwicklungsländern erarbeitet und abgestimmt. Sie sollen speziell auf das Land zugeschnitten sein und strukturbildend wirken. Auch hier gibt es Maßnahmen im Bereich des Freizeitsports sowie des Leistungssports. Ein weiteres Ziel ist die Integration des Sports in das nationale Erziehungssystem des Partnerlandes. Die Maßnahmen sind spezifisch und setzen an den bestehenden Sportstrukturen an. Als Instrument sind es oft Lang- oder Kurzzeitexperten, die in die Länder geschickt werden und die in der Lage sein müssen, sich an die Sportstrukturen anzupassen. Inhaltlich haben sie die Aufgabe, in den Ländern Multiplikatoren sportartspezifisch und interdisziplinär auszubilden. 96 Dies geschieht in Langzeit- oder Kurzzeitprojekten. Die Ziele der Projekte und der Aufgabenkatalog der deutschen

94 Vgl. Bundesregierung. (2008), S.3. 95 Vgl. HINZ, M. (2001), S.101. 96 Vgl. ebd., S. 40. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 30

Experten werden mit dem Partnerland abgestimmt, damit die nachhaltige Fortsetzung der Programme nach Beendigung der deutschen Beteiligung gewährleistet wird. Langzeitprojekte dauern drei bis vier Jahre, wobei Kurzzeitprojekte in der Regel drei bis vier Wochen dauern. Kurzzeitprojekte existierten für eine gewisse Zeit für sich. Heute werden diese vermehrt als Vorab-, Begleit- und Nachbetreuungsmaßnahme der Langzeitprojekte eingesetzt. Diese Kurzzeitprojekte werden zum Instrument der Evaluierung und Analyse der langfristigen Projektarbeit. Das Auswärtige Amt genehmigte für die internationalen Projekte des DOSB einen Förderbetrag von rund 3,33 Millionen Euro für 2009. Nach einem Mittelanstieg in 2008 wurden die Mittel für 2009 nochmals um 500.000 Euro erhöht. Der Gesamtetat liegt 2009 bei rund 5,7 Mio. Euro, wodurch vor allem Langzeitprojekte realisiert werden sollen. 97 Der DOSB fördert gemeinsam mit anderen Organisationen beispielsweise ein Frauenfußballprojekt in Afghanistan. Der Fußball soll ihr Selbstbewusstsein in einer von Männern dominierten Welt stärken. 98

Auch die Deutsche Sportjugend führt als Dachorganisation des Jugendsports Sportbezogenen Projektarbeit in den Entwicklungsländern durch. Sport wird in diesen Projekten als Medium der internationalen Jugendarbeit eingesetzt und soll einen Beitrag zur Völkerverständigung sowie zur Friedensarbeit leisten. Der Sport wird hier zum gegenseitigen Kennenlernen genutzt. Dabei spielen die soziokulturelle Situation und der Entwicklungsstand der Länder eine entscheidende Rolle. Ziel ist der Austausch der verschiedenen Sportkulturen. Dabei sind dies meist Länder, zu denen die DSJ und Deutschland besondere Beziehungen pflegen. Konzeptionell umfasst dies beispielsweise sozialpolitische Hilfe, bei der Werte wie Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsbereitschaft und gegenseitige Anerkennung gefördert werden. Es wurden unter anderem Workshops zur Aus- und Fortbildung von Multiplikatoren durchgeführt. In diesen Workshops wurden theoretische Lerneinheiten mit praktischen Einheiten, zu unterschiedlichen Sportarten ergänzt. Zusätzlich versucht die DSJ strukturbildende Elemente in die Projektkonzeption miteinzubeziehen. Dafür wurden unter anderem Spiel- und Sportmaterialien sowie Grundstoffe für den Bau von Kleinsportplätzen bereitgestellt. Die Deutsche Sportjugend ist dabei ein ausführendes Organ der jugendpolitischen

97 Vgl. DOSB (Hrsg.). (2008), S.19. 98 Vgl. Bundesregierung. (2008), S.4. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 31

Zusammenarbeit und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ ) beauftragt. 99 Die DSJ bezieht sich also auf den Bereich des Jugendsports. Zielgruppe sind sozialschwache Kinder und Jugendliche in den Entwicklungsländern. 100 Da sich das NSP 2008 an der Philosophie der DSJ orientiert hat, werden an dieser Stelle die Ziele der Organisation aufgeführt:

- Nachhaltige Verbesserung von Lebenssituation und Perspektiven von Kindern.

- Kinder sollen als soziale Akteure zu Mitträgern der gesellschaftlichen Entwicklung in ihrem Land werden.

- Förderung der Bildung als die entscheidende Investition in die Zukunft.

- Stärkung der Eigenständigkeit von Nichtregierungsorganisationen durch Struktur- und Organisationsaufbauhilfen.

- Unterstützung basisnaher, Präventions- und Integrations-Projekte für sozial auffällige, isolierte Mädchen und Jungen.

- Herstellung direkter Kooperationsformen zwischen interessierten deutschen Sportvereinen und Verbänden und Basisgruppen.

- Einbeziehung des Sports in Betreuungskonzepte der vor Ort tätigen Hilfsorganisationen.

Auf Länderebene existieren ebenfalls entwicklungspolitische Projekte des Sports in Entwicklungsländern. Neben Austauschprogrammen der Hochschulen sind es die Landessportbunde (LSB ), als Mitgliedsverbände des DOSB, die eigenständige Projekte mit ihren Partnerländern initiieren. Innerhalb der Landesportbunde sind es die einzelnen Sportjugenden der Länder, die diese Projekte ausführen. Ein Beispiel dafür ist das YESS- Projekt (Youth Empowerment through Sport) des Landessportbundes Nordrheinwestfalen, in dem ich von März bis Juni 2008 tätig war.

Ein anderes Beispiel ist die Badische Sportjugend , die momentan an der Umsetzung eines Förderungskonzeptes für Namibia arbeitet. Ziel ist die Förderung des Schulsports durch ein Schülermentoren- Projekt namens Be Active Ambassador . An verschiedenen namibischen Schulen sollen in Zukunft junge Übungsleiter

99 Vgl. HINZ, M. (2001), S.43. 100 Vgl. DSJ. Zugriff am 28.Dezember 2008 unter http://www.dsj.de/. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 32 ausgebildet werden. Diese erlernen den Umgang mit unterschiedlichen Sportmaterialen, die in der Schule Anwendung finden sollen. 101

Die in diesem Kapitel geleistete Gegenüberstellung der einzelnen Organisationen der bilateralen deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Sport soll im folgenden Teil der Arbeit dabei helfen, Ziele und Konzepte einer Entwicklungszusammenarbeit im Sport zusammenzufassen.

1.4.2 Ziele und Konzepte der Entwicklungszusammenarbeit im Sport

Anhand der Betrachtung der deutschen bilateralen Entwicklungszusammenarbeit im Sport können folgende Ziele definiert werden: Auf- und Ausbau von Strukturen

- Sportgerätespenden für Schulen und Vereine

- Multiplikatorenschulungen

Weiter sind folgende Kriterien einer Konzeption zu bedenken:

- Counterparts ausbilden, die nach der Beendigung der direkten Projektzusammenarbeit für die Fortsetzung sorgen

- An bereits existierende Systeme des Entwicklungslandes anknüpfen

- Institutionen zur selbstständigen Durchführung ihrer Aufgaben befähigen

- Auf der Basis des Einvernehmens mit dem jeweiligen Land und unter Berücksichtigung der ökonomischen und sozialen Bedingungen.

- Integration des Sports in das nationale Erziehungssystem des Partnerlandes

- Sollten spezifisch sein und an den bestehenden Sportstrukturen ansetzen

- Nachhaltige Fortsetzung der Programme

- Theoretische und praktischen Einheiten Lerneinheiten

Die Ziele der Entwicklungsarbeit im Sport orientieren sich, wie die allgemeine Entwicklungspolitik, an den UN Millenniums- Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, die bereits in Punkt 2.2 beschreiben wurden. Die Entwicklungszusammenarbeit im Sport sollte sich an dem UN- Bericht mit dem Titel

101 Vgl. ZEC, M. (2008), S.1-7. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 33

Towards achieving the Millenium Development Goals orientieren. 102 In dieser Untersuchung wurde, wie bereits erläutert, der Wert des Sports für die Entwicklung und den Frieden in der Umsetzung der Entwicklungsziele gemessen. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass gut entwickelte, sich auf den Sport stützende Initiativen praktische und kostengünstige Hilfsmittel zur Umsetzung der MDGs sind.

1.4.3 Kriterienkatalog der Programmentwicklung

Die 10 Gebote der Entwicklungspolitik 103 , die Ende der 70er Jahre vom BMZ veröffentlicht wurden, finden sich teilweise in den heutigen Leitkriterien der Entwicklungszusammenarbeit wieder. Alle Maßnahmen sollten beispielsweise so angelegt werden, dass diese nach der früher oder später erfolgenden Beendigung der Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen durch die Partnerländer in Eigenregie weitergeführt werden können. Dies wird als Hilfe zur Selbsthilfe bezeichnet. Dieses Prinzip ist für die Entwicklungszusammenarbeit im Sport, wie für alle anderen Fachbereiche von großer Bedeutung. 104 Eine Bearbeitung der allgemeinen entwicklungspolitischen Gestaltungsprinzipien und eine Analyse ihrer Bedeutung für den Bereich Sportentwicklungszusammenarbeit sind in der vorliegenden Arbeit nicht zu leisten. Daher werden die allgemeinen Leitlinien der Entwicklungszusammenarbeit als selbstverständlich vorausgesetzt. In diesem Kapitel soll es jedoch darum gehen, spezielle Orientierungsmarken des Sports für die Projektarbeit zu setzen. Welche Sportarten sind geeignet? Wie ist die traditionelle Bewegungskultur des Landes zu berücksichtigen? Welche Grundlagen müssen geschaffen werden, damit der Sport seine Wirkung entfalten kann?

Anerkannte Projekte des Bereichs haben die Do`s und Dont`s einer entwicklungspolitischen Projektarbeit innerhalb des Toolkits Sport and Development zusammengefasst. 105 Durchaus kritisch zu sehen ist die Tatsache, dass in dieser Aufstellung nur sehr wenig auf sportspezifische Prinzipien eingegangen wurde. Diese Kriterienkataloge der verschiedenen Organisationen sind daher als allgemeine Leitfäden zu verstehen und beantworten nur wenige Fragen des Sportbezugs. Damit

102 Dieser Bericht wurde von der UN Interagency Task Force on Sport for Development veröffentlicht. 103 Vgl. FRIEDEL, P. (1978), S.3-7. 104 wobei in dieser Arbeit nicht ausführlich diskutiert werden kann, ob die Kriterien noch alle aktuellen Anwendungsbezug besitzen. 105 Vgl. http://www.toolkitsportdevelopment.org/ Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 34 möchte ich nicht zum Ausdruck bringen, dass diese Kriterien kein Beitrag für eine erfolgreiche Projektplanung sein können, im Gegenteil, für die Projektplanung des NSP 2008 war dieser Orientierungsrahmen sehr hilfreich. Die Do`s und Dont`s leisten jedoch keinen entscheidenden Beitrag zur sportwissenschaftlichen Diskussion. An dieser Stelle soll nun trotzdem auf einige sportspezifischen Kriterien dieser Auflistung eingegangen werden: UNICEF betont in dieser Zusammenfassung, dass gut ausgebildete Trainer benötigt werden, um ein erfolgreiches Projekt durchzuführen. Der Fokus des Projekts sollte bei den Sportarten liegen, die in dem jeweiligen Land am populärsten sind. Die Organisation Right to Play spricht sich dafür aus, eher regelmäßige und langfristige Sportaktivitäten durchzuführen, die eine gewünschte Verhaltensänderung implizieren, anstatt Sportfestivals oder einmalige Sportevents zu veranstalten. 106

Die Einteilung und Gruppierung der Entwicklungsländer in Schwellenländer, Transformationsländer etc., wie in Kapitel 1.1 beschrieben, hat einen Einfluss auf die Entwicklungszusammenarbeit im Sport. Von einer Homogenität aller Länder einer Gruppierung auszugehen kann fehlerhaft sein, denn der Sport bzw. die Bewegungskulturen sind von Land zu Land verschieden. Die Länder differenzieren sich in ihrer Tradition. Hinzu kommen unterschiedliche Voraussetzungen und Bedingungen der Länder. „Somit bedürfen auch Entwicklungsmaßnahmen im Sport vorheriger eingehender individueller Länderanalysen im Hinblick auf die speziellen Vorraussetzungen, Bedingungen und Perspektiven etc. in sportlichen, gesellschaftlichen, sozialen u.a. Bereichen des Landes bzw. einer Region“ 107 . Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit im Sport können nur durch diese Weise qualitativ und effektiv gestaltet werden. 108 Auch die UN hat verschiedene Messverfahren mit entsprechenden Indikatoren entwickelt, um die menschliche Entwicklung in Ländern messen und vergleichen zu können. Anhand dieser wird ein Land als entwickelt oder unterentwickelt klassifiziert. Bauer warnt jedoch davor, aus diesen Verfahren Rückschlüsse auf die Qualität des Sports und der Bewegungskultur zu ziehen. Diese werden auf Grund von eurozentrischen Sportverständnissen und von nachhaltigen Auswirkungen der

106 Vgl. National Committee for International Cooperation (NCDO). Zugriff am 29. Dezember 2008 unter http://www.toolkitsportdevelopment.org/html/topic_B6B44462-134D-4515-8DA9- CC5E6FD11D0E_3872E944-5FB3-4754-AE7C-471BBFC2D28F_1.htm. 107 BAUER, M. (2004), S.38. 108 Vgl. ebd. S.38. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 35

Kolonisation leider immer noch als rückständig und minderwertig angesehen. Dementsprechend besteht ein wichtiges Kriterium der Entwicklungszusammenarbeit darin, im Sport unvoreingenommen, im Länderkontext zu agieren und eine genaue Untersuchung des Sports und der Bewegungskultur vorzunehmen. Eine allgemeine Beurteilung des Sports bzw. der Bewegungskulturen anhand von statistischen Werten und standardisierten Messverfahren sollte vermieden werden. Einzelne Zahlenwerte, wie beispielsweise die Geschlechterdifferenz im Sportsektor, liefern jedoch wichtige Informationen über länderspezifische Problematiken, die in der Projektarbeit zu spezifischen Maßnahmen führen können. 109 Damit einher geht die Forderung vieler Experten, dass traditionelle Bewegungskulturen stärker in die Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit miteinbezogen werden müssen. Dies wird nach eigener Erfahrung leider viel zu wenig umgesetzt. Es handelt sich in vielen Projekten um einen Export des modernen Sports, der negative Auswirkungen auf die traditionellen Bewegungskulturen hat. Obwohl sich viele Experten gegen diesen Kulturexport aussprechen, erkennt man nur wenig Interesse. Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit zum Erhalt der Tradition sind so wenig aufzufinden, weil diese nach Schmidt den angestrebten Modernisierungsprozessen im Wege stehen und unterentwickelte Strukturen wiederherstellten. 110 Deshalb ist eine Vermischung von modernem Sport mit der modernen Bewegungskultur erstrebenswert. In der Projektarbeit ist es wichtig, die eigene und die fremde Bewegungskultur zu fördern. 111 Eine langfristige Projektplanung ist in diesem Zusammenhang unerlässlich. Dabei ist ein Wissen über die verschiedenen Volksgruppen und die Geschichte des Landes Grundvoraussetzung für eine Zusammenarbeit. Dabei spielt das Fachwissen über die Bewegungskulturen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen wiederum eine große Rolle. Zusätzlich sollten aus finanziellen Gründen Kooperationen mit staatlichen und privaten Einrichtungen gesucht werden. 112

Es stellt sich die Frage nach den Inhalten der Entwicklungszusammenarbeit des Sports. Wie in Kapitel 2.2 beschrieben, kann der Sport als ein Grundrecht für alle gelten. Die Kennzeichen eines breitensportlichen Ansatzes sind es, möglichst vielen Menschen Zugang und Teilhabe am Sport zu ermöglichen. Aus diesem Grund ist der

109 Vgl. ebd. S.44. 110 Vgl. SCHMIDT, T. (1985), S.315. 111 Vgl. DIETRICH, K. (1986), S.12. 112 Vgl. ebd. S.105. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 36

Breitensport das geeignete Feld der Entwicklungszusammenarbeit im Sport, der einen hohen Erholungs- und Gesundheitswert aufweist.113

Zusammenfassend lassen sich folgende sportspezifische Kriterien der Programmentwicklung zusammenfassen: - Es werden gut ausgebildete Trainer benötigt. - Einsatz von Sportarten, die in dem jeweiligen Land am populärsten sind. - Individuelle Länderanalysen im Hinblick auf die speziellen Vorraussetzungen, Bedingungen und Perspektiven des Sports. - Im Sport unvoreingenommen, im Länderkontext agieren und eine genaue Untersuchung des Sports und der Bewegungskultur vornehmen. - Traditionelle Bewegungskulturen stärker in Entwicklungszusammenarbeit mit einbeziehen. - Vermischung von modernem Sport mit der modernen Bewegungskultur erstrebenswert.

113 Vgl. ebd. S.95. Sport als Element der Entwicklungszusammenarbeit 37

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Köln, den 15. Mai 2009 Sebastian Rockenfeller