FESTLEGUNGEN ZUM REGIONALPROGRAMM Wortlaut der Verordnung

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arp arbeitsgruppe raumplanung

Regionalverband LUNGAU

REGIONALPROGRAMM

WORTLAUT DER VERORDNUNG BESCHLUSS BESCHLUSS DER REGIONALVERSAMMLUNG VOM 4. UND 24. NOVEMBER 1998 UND VOM 30. JUNI 1999

GZ RP 01/ 96-225 , 30. Juni 1999 arbeitsgruppe raumplanung

IMPRESSUM

Regionalverband Lungau Regionalprogramm Verordnungstext

GZ RP 01/96-225 Salzburg, 30. Juni 1999

Auftraggeber Regionalverband Lungau, vertreten durch Verbandsvorsitzenden Bürgermeister Wolfgang Eder und Regionalmanager Dr. Bernhard Holzrichter

Auftragnehmer Dipl. Ing. Ferdinand Aichhorn

Projektleitung Mag. Heidrun Wankiewicz

Bearbeitung Dipl.-Ing. Claudia Dankl Dipl.-Ing. Dr. Heinz Dörr Dr. Roland Kals Dipl.-Ing. Martin Sigl

ZIVILTECHNIKER AICHHORN.DÖRR.KALS A-5020 S A L Z B U R G, Griesgasse 15, Postfach 293, A-5010 Salzburg Tel. (+43) 0662 / 84 53 32, (+43) 0662 / 84 03 54, Fax (+43) 0662 / 84 03 96; e-mail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, Verbreitung durch elektronische Medien, durch fotomechani- sche Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber.

S>VO-SLR.DOC [30.Juni 99] I VORWORT

Sehr geehrte Damen und Herren!

Als im Jahre 1995 der Regionalverband Lungau von den 15 Lungauer Gemeinden als Gemeindever- band für regionale Planung und Entwicklung begründet wurde, war es dem damaligen Obmann, Bürgermeister von - Dir. Hans Rauscher, ein besonderes Anliegen, dass auch neben den umfangreichen Aufgaben der regionalen Wirtschaftsentwicklung die Aufgaben der Raumordnung in der Gestalt eines Lungauer Regionalprogrammes ihren Niederschlag finden möge. Es kam daher im Jahre 1996 zum Auftrag an das Team der „Arbeitsgruppe Raumplanung“, das Regionalprogramm Lungau zu erarbeiten. Mit dieser Erstellung wird den Bestimmungen des Salzburger Raumordnungsgesetzes entsprochen.

In umfangreichen Sitzungen und Workshops wurde unter der Leitung der Arbeitsgruppe Raumplanung und unter spezieller Assistenz der Abt. 7 des Amtes der Salzburger Landesregierung besonderer Wert darauf gelegt, dass die regionale Ebene im Programm ihren Niederschlag finden konnte. Alle 15 Lungauer Gemeinden und die wesentlichen regionalen Institutionen wurden in die Erarbeitung mit eingebunden. Von Beginn an wurde besonderer Wert auf weitgefächerte regionale Meinungsbildung gelegt. In den Hörungsverfahren wurden sowohl die örtlichen Interessen als auch die Interessen der Ämter des Landes in ihren Stellungnahmen berücksichtigt und dieselben konnten weitestgehend im Programm eingebaut werden.

Das Regionalprogramm Lungau wurde nunmehr von der Landesregierung mit Beschluss vom 21.2.2000 verordnet und für die 15 Lungauer Gemeinden als verbindlich erklärt.

Ich bedanke mich hiermit bei allen, die an der Erarbeitung des Regionalprogrammes mitgewirkt haben, insbesondere den Bürgermeisterkollegen, für die umfangreichen Anregungen und eingebrachten Ideen. Ein besonderer Dank gilt den Planern bzw. dem Team der Arbeitsgruppe Raumplanung, sowie der Abt. 7 des Amtes der Salzburger Landesregierung und dem Geschäftsführer des Verbandes.

Ich wünsche, dass das Regionalprogramm Lungau zukunftsweisend und konstruktiv für die Arbeit in der Region wirken möge und Grundlage für die Zusammenarbeit der Lungauer Gemeinden in der Region bzw. für eine positive wirtschaftliche Entwicklung des Lungaues sein möge.

Obmann Bürgermeister Wolfgang Eder arbeitsgruppe raumplanung Landesgesetzblatt Nr 60/2000

60. Verordnung der Salzburger Landesregierung 3.1.2. Räumliche Festlegung vom 21. Februar., mit dem das Regionalprogramm 3.1.3. Aufgaben und Maßnahmen Lungau verbindlich erklärt wird 3.1.4. Empfehlungen 3.2. Vorsorgeraum für die Aufgrund des § 6 Abs.1 in Verbindung mit § 9 Abs. Landwirtschaft 6 des Salzburger Raumordnungsgesetzes 1998, 3.2.1. Begriff und Zielsetzung LGBl.Nr. 44, in der geltenden Fassung wird verord- 3.2.2. Räumliche Festlegung net: 3.2.3. Aufgaben und Maßnahmen § 1 3.2.4. Empfehlungen (1) Das vom Regionalverband Lungau gemäß § 9 3. 3. Vorrangfläche für Ökologie ROG 1998 ausgearbeitete und am 30.06.1999 be- 3. 3. 1. Begriff und Zielsetzung schlossene Regionalprogramm Lungau wird verbind- lich erklärt. 3. 3. 2. Räumliche Festlegungen (2) Das Regionalprogramm Lungau gilt für die Ge- 3. 3. 3. Aufgaben und Maßnahmen meinden Göriach, , , , Ra- 3. 3. 4. Empfehlungen mingstein, St. Andrä im Lungau, St. Margarethen im 3.4. Vorsorgeraum für regionale Lungau, , , , Weißpriach, Grünverbindungen und den und die Marktgemeinden , St. regionalen Biotopverbund Michael und Tamsweg 3.4.1. Begriff und Zielsetzung (3) Das Regionalprogramm Lungau liegt beim Amt 3.4.2. Räumliche Festlegung der Salzburger Landesregierung (Abteilung Raum- 3.4.3. Aufgaben und Maßnahmen planung), bei der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg 3.4.4. Empfehlungen und den Gemeindeämtern der im Abs. 2 genannten 3.5. Vorsorgeraum für die Gemeinden während der für den Parteienverkehr Hochwasserretention bestimmten Amtsstunden zur allgemeinen Einsicht- 3.5.1. Begriff und Zielsetzung nahme auf. 3.5.2. Räumliche Festlegungen § 2 3.5.3. Aufgaben und Maßnahmen Das Regionalprogramm gliedert sich wie folgt: 3.5.4. Empfehlungen 3.6. Aktionsräume für den 1. Präambel, Aufgabe, naturbetonten Tourismus Geltungsbereich 4. Regionalwirtschaft und 2. Grundsätze und räumliche Arbeitsmarkt Leitprinzipien für den 4.1. Wirtschaftspolitische Lungau Zielsetzungen 2. 1. Der Lungau im österreichischen 4.2. Land- und Forstwirtschaft und europäischen Kontext 4.2.1. Zielsetzungen 2. 2. Leitprinzipien für das 4.2.2. Räumliche Festlegungen Regionalprogramm 4.2.3. Aufgaben und Maßnahmen 2. 3. Räumliche Funktionszonierung ("Strukturmodell") 4.2.4. Empfehlungen 2. 4. Entwicklungsaufgaben in den 4.3. Tourismus - Freizeitwirtschaft Gemeinden 4.3.1. Allgemeine Zielsetzungen 3. Nutzungen im Freiraum, 4. 3. 1. 1.Aufgaben und Maßnahmen Land und Forstwirtschaft, 4. 3. 1. 2.Empfehlungen 4.3.2. Vorrangflächen für Freizeit Natur- und und Erholung Landschaftsschutz 4.3.2.1. Begriff und Funktion 3.1. Kulturlandschaftlich 4.3.2.2. Räumliche Festlegungen hochwertige Produktivzone 4.3.2.3. Aufgaben und Maßnahmen 3.1.1. Begriff und Zielsetzung

S>VO-SLR.DOC [21. Feb.2000] 2 arbeitsgruppe raumplanung Landesgesetzblatt Nr 60/2000

4.3.3. Touristische Schwerpunkte 5.4. Empfehlungen 4.3.3.1. Begriff und Funktion 6. Mobilität, Kommunikation 4.3.3.2. Räumliche Festlegungen und Verkehrssystem 4.3.3.3. Aufgaben und Maßnahmen 6.1. Zielsetzungen 4.3.3.4. Empfehlungen 6.2. Räumliche Festlegungen 4.3.4. Vorsorgeräume für künftige 6.3. Aufgaben und Maßnahmen Freizeit- und 6.4. Empfehlungen Tourismusinfrastruktur 4.3.4.1. Begriff und Funktion Planliche Darstellungen: 4.3.4.2.Räumliche und funktionale Planteil mit den Darstellungen Festlegungen 4.3.4.3. Aufgaben und Maßnahmen - Festlegungen des Regionalprogramms 1: 50.000 4.3.4.4. Empfehlungen - Wohnstandorte (maßstabsfrei) 4.3.5. Touristische Sonderstandorte - Entwicklungsaufgaben der Gemeinden Gewerbe 4.3.5.1 Begriff und Funktion 4.3.5.2 Räumliche Festlegungen und Industrie (maßstabsfrei) 4.3.5.3 Aufgaben und Maßnahmen 4.3.6. Aktionsräume für den § 3 naturbetonten Tourismus Raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen des 4.3.6.1 Begriff und Funktion Landes, insbesondere Investitionen und Förderungs- 4.3.6.2 Räumliche Festlegungen maßnahmen sowie raumbedeutsame Planungen und 4.3.6.3 Aufgaben und Maßnahmen Maßnahmen der Gemeinden, deren Gebiet vom 4.3.6.4 Empfehlungen Regionalprogramm erfasst wird, dürfen unbeschadet 4.4. Gewerbe, Industrie und weitergehender gesetzlicher Bestimmungen nur im produktionsnahe Einklang mit dem Regionalprogramm gesetzt werden Dienstleistungen (§ 10 ROG 1998). Das Regionalprogramm ist von 4.4.1. Zielsetzungen diesen Gemeinden insbesondere bei der Aufstellung 4.4.2. Räumliche Festlegungen und Änderung der räumlichen Ent- 4.4.2.1 Regionale Funktionen der Gemeinden wicklungskonzepte, der Flächenwidmungs- und 4.4.2.2 Standorte in den Gemeinden Bebauungsplanung zu berücksichtigen. 4.4.3. Aufgaben und Maßnahmen 4.4.4. Empfehlungen § 4 4.5. Zentralörtliche Ausstattung, Die Flächenwidmungspläne der Gemeinden, deren Handel, Nahversorgung, Gebiet vom Regionalprogramm erfasst wird, sind un- öffentliche und private Dienste beschadet der Bestimmung des § 45 Abs. 14 ROG 4.5.1. Zielsetzungen 1998 bei Widerspruch zum Regionalprogramm auf- 4.5.2. Räumliche Festlegungen grund des § 23 Abs. 1 und 2 ROG 1998 bis längstens 4.5.3. Aufgaben und Maßnahmen 1. März 2003 anzupassen. 4.5.4. Empfehlungen 5. Siedlungswesen und § 5 Wohnstandorte Mit Inkrafttreten dieser Verordnung tritt die Verord- 5.1. Zielsetzungen nung der Salzburger Landesregierung vom 31. Mai 5.2. Räumliche Festlegungen 5.2.1. Regional bedeutsame 1976, LGBl Nr 50, mit der der Entwicklungsplan „Lungau“ verbindlich erklärt wird, außer Kraft. Siedlungsgrenzen 5.2.2. Sensible Ortsbilder 5.2.3. Funktionen der Gemeinden Für die Landesregierung: als Wohnstandort Der Landeshauptmann: 5.3. Aufgaben und Maßnahmen Schausberger

S>VO-SLR.DOC [21. Feb.2000] 3 arbeitsgruppe raumplanung

INHALTSVERZEICHNIS

1. PRÄAMBEL, AUFGABE, GELTUNGSBEREICH ...... I 2. GRUNDSÄTZE UND RÄUMLICHE LEITPRINZIPIEN FÜR DEN LUNGAU...... 2 2. 1. DER LUNGAU IM ÖSTERREICHISCHEN UND EUROPÄISCHEN KONTEXT ...... 2 2. 2. LEITPRINZIPIEN FÜR DAS REGIONALPROGRAMM ...... 2 2. 3. RÄUMLICHE FUNKTIONSZONIERUNG (”STRUKTURMODELL”) ...... 3 2. 4. ENTWICKLUNGSAUFGABEN IN DEN GEMEINDEN ...... 6 3. NUTZUNGEN IM FREIRAUM, LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, NATUR- UND LANDSCHAFTSSCHUTZ ...... 8 3.1. KULTURLANDSCHAFTLICH HOCHWERTIGE PRODUKTIVZONE ...... 8 3.1.1. Begriff und Zielsetzung...... 8 3.1.2. Räumliche Festlegung...... 8 3.1.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 9 3.1.4. Empfehlungen ...... 9 3.2. VORSORGERAUM FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT ...... 10 3.2.1. Begriff und Zielsetzung...... 10 3.2.2. Räumliche Festlegung...... 11 3.2.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 11 3.2.4. Empfehlungen ...... 12 3. 3. VORRANGFLÄCHE FÜR DIE ÖKOLOGIE ...... 12 3. 3. 1. Begriff und Zielsetzung ...... 12 3. 3. 2. Räumliche Festlegungen ...... 12 3. 3. 3. Aufgaben und Maßnahmen...... 13 3. 3. 4. Empfehlungen ...... 13 3.4. VORSORGERAUM FÜR REGIONALE GRÜNVERBINDUNGEN UND DEN REGIONALEN BIOTOPVERBUND ...... 13 3.4.1. Begriff und Zielsetzung...... 13 3.4.2. Räumliche Festlegung...... 14 3.4.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 14 3.4.4. Empfehlungen ...... 14 3.5. VORSORGERAUM FÜR DIE HOCHWASSER-RETENTION ...... 15 3.5.1. Begriff und Zielsetzung...... 15 3.5.2. Räumliche Festlegungen ...... 15 3.5.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 15 3.5.4. Empfehlungen ...... 15 3.6. AKTIONSRÄUME FÜR DEN NATURBETONTEN TOURISMUS...... 16

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99] I arbeitsgruppe raumplanung

4. REGIONALWIRTSCHAFT UND ARBEITSMARKT ...... 17 4.1. WIRTSCHAFTSPOLITISCHE ZIELSETZUNGEN ...... 17 4.2. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT...... 17 4.2.1. Zielsetzungen...... 17 4.2.2. Räumliche Festlegungen ...... 18 4.2.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 18 4.2.4. Empfehlungen ...... 18 4.3. TOURISMUS - FREIZEITWIRTSCHAFT...... 18 4.3.1. Allgemeine Zielsetzungen...... 18 4. 3. 1. 1. Aufgaben und Maßnahmen...... 19 4. 3. 1. 2. Empfehlungen ...... 19 4.3.2. Vorrangflächen für Freizeit und Erholung ...... 19 4.3.2.1. Begriff und Funktion ...... 19 4.3.2.2. Räumliche Festlegungen ...... 19 4.3.2.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 19 4.3.3. Touristische Schwerpunkte ...... 20 4.3.3.1. Begriff und Funktion ...... 20 4.3.3.2. Räumliche Festlegungen ...... 20 4.3.3.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 20 4.3.3.4. Empfehlungen ...... 21 4.3.4. Vorsorgeräume für künftige Freizeit- und Tourismusinfrastruktur...... 21 4.3.4.1. Begriff und Funktion ...... 21 4.3.4.2. Räumliche und funktionale Festlegungen ...... 21 4.3.4.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 21 4.3.4.4. Empfehlungen ...... 22 4.3.5. Touristische Sonderstandorte ...... 22 4.3.5.1. Begriff und Funktion ...... 22 4.3.5.2. Räumliche Festlegungen ...... 22 4.3.5.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 22 4.3.6. Aktionsräume für den naturbetonten Tourismus...... 23 4.3.6.1. Begriff und Funktion ...... 23 4.3.6.2. Räumliche Festlegungen ...... 23 4.3.6.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 23 4.3.6.4. Empfehlungen ...... 24 4.4. GEWERBE, INDUSTRIE UND PRODUKTIONSNAHE DIENSTLEISTUNGEN...... 24 4.4.1. Zielsetzungen...... 24 4.4.2. Räumliche Festlegungen ...... 24 4.4.2.1. Regionale Funktionen der Gemeinden ...... 24 4.4.2.2. Standorte in den Gemeinden ...... 25 4.4.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 26 4.4.4. Empfehlungen ...... 27

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99] II arbeitsgruppe raumplanung

4.5. ZENTRALÖRTLICHE AUSSTATTUNG: HANDEL, NAHVERSORGUNG, ÖFFENTLICHE UND PRIVATE DIENSTE...... 29 4.5.1. Zielsetzungen...... 29 4.5.2. Räumliche Festlegungen ...... 29 4.5.3. Aufgaben und Maßnahmen...... 29 4.5.4. Empfehlungen ...... 30 5. SIEDLUNGSWESEN UND WOHNSTANDORTE...... 31 5.1. ZIELSETZUNGEN...... 31 5.2. RÄUMLICHE FESTLEGUNGEN ...... 31 5.2.1. Regional bedeutsame Siedlungsgrenzen...... 31 5.2.2. Sensible Ortsbilder ...... 33 5.2.3. Funktionen der Gemeinden als Wohnstandort...... 33 5.3. AUFGABEN UND MASSNAHMEN ...... 34 5.4. EMPFEHLUNGEN ...... 34 6. MOBILITÄT, KOMMUNIKATION UND VERKEHRSSYSTEM ...... 35 6.1. ZIELSETZUNGEN...... 35 6.2. RÄUMLICHE FESTLEGUNGEN ...... 35 6.3. AUFGABEN UND MASSNAHMEN ...... 35 6.4. EMPFEHLUNGEN ...... 36

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99] III arbeitsgruppe raumplanung PRÄAMBEL

1. PRÄAMBEL, AUFGABE, GELTUNGSBEREICH

Aufgabe Aufgabe des Regionalprogrammes Lungaus ist es, eine bestmögliche Weiterentwick- lung der regionalen Wirtschaft und Gesellschaft im Interesse des Gemeinwohles zu gewährleisten, die nachteiligen Wirkungen, wie Beeinträchtigung von Naturhaushalt und Erholungslandschaft oder von Umweltqualitäten und Sozialstruktur, zu vermei- den. Ausgehend von den bisherigen Entwicklungen, der gegenwärtigen Situation und den Trends werden die wirtschafts-, umwelt- und gesellschaftspolitischen Strategien des Lungaus und die erforderlichen Ziele und Maßnahmen zur Ordnung der Raumstruktur im Wirkungsbereich des Regionalverbandes festgelegt und die wichtigste Umset- zungspartner wie Gemeinden, Bund und Land, öffentliche und private Trägerschaften genannt.

Geltungsbereich und Aufbau des Regionalprogrammes Das Regionalprogramm gilt für den Regionalverband 11 Lungau - Politischer Bezirk Tamsweg gemäß Landesentwicklungsprogramm 1994.

Das Regionalprogramm Lungau besteht aus insgesamt 3 Teilen 1. dem Band „Fakten, Daten und Folgerungen für das Regionalprogramm“. Nicht verbindliche Bestandsaufnahme und Strukturanalyse des Lungaus als Grundlage für die Festlegungen. 2. dem Verordnungsteil: Wortlaut, verbindlich mit Ausnahme der Empfehlungen, und Planteil, (Maßstab 1 : 50.000 und maßstabsfreie Karte mit Wohnfunktionen und mit Gewerbefunktionen) samt Planzeichenerklärung (=verbindliche Festlegungen der überörtlichen Raumplanung gem. § 9 SROG 1992 i.d.l.F.). Verbindlich mit Ausnahme der Ersichtlichmachungen. 3. den Erläuterungs- und Planbericht zum Regionalprogramm – Der Erläuterungsteil führt die Begründung der Zielsetzungen des Regionalprogrammes näher aus und beschreibt die Grundlagen für die Festlegungen im Verordnungsteil sowie den Planungsablauf und die Entscheidungsprozesse. Der Erläuterungsteil ist nicht rechtsverbindlich.

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99) REP LUNGAU - WORTLAUT DER VERORDNUNGç 1 arbeitsgruppe raumplanung LEITPRINZIPIEN - STRUKTURMODELL

2. GRUNDSÄTZE UND RÄUMLICHE LEITPRINZIPIEN FÜR DEN LUNGAU

2.1. DER LUNGAU IM ÖSTERREICHISCHEN UND EUROPÄISCHEN KONTEXT Übergeordnetes Ziel ist die Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der Region im ös- terreichischen und europäischen Wettbewerb. Strategische Schlüsselpositionen sind dabei die Lagegunst der Region an der europäi- schen Achse München - Udine - Ljubljana, die herausragende kulturlandschaftliche Qualität, der hohe Qualitätsstandard im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion, der hohe Umweltstandard, die Spezialisierung der Lungauer Wirtschaft auf die Bran- chen ”Holz und Bau” und ”Landwirtschaft-Tourismus”, der überdurchschnittlich hohe gesellschaftliche und soziale Zusammenhalt in der Region und das vergleichsweise intensive regionale Kooperationsniveau. Ein handlungsleitendes Ziel ist die Positionierung des Lungaus als regionale Marke, wodurch die Vermarktung bäuerlicher und gewerblicher Produkte sowie von Touris- musangeboten und weiteren Dienstleistungen unterstützt wird und die regionale Wert- schöpfung erhöht wird.

2.2. LEITPRINZIPIEN FÜR DAS REGIONALPROGRAMM Priorität hat eine intelligente Beanspruchung der Landschaftsgüter sowie eine ressour- censchonende, nachhaltig organisierte Regionalwirtschaft unter folgenden Leitprinzi- pien: Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen in der Region: Die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner in den Gemeinden der Region hat oberste Priorität. Handlungsleitend ist daher eine einwohnererhaltende Raumordnungspolitik, die sich dem Abwanderungstrend und der Erosion bestehender Infrastrukturen in den kleinen Gemeinden der Region wirksam entgegenstellt. Ausgewogene und solidarische Entwicklung der Gemeinden: Die unterschiedlichen Standortvoraussetzungen und das wirtschaftliche, gesellschaftliche und landschaftliche Kapital der Lungauer Gemeinden sollen im Sinne einer regionalen Arbeitsteilung zum gegenseitigen Nutzen entwickelt und optimiert werden. Nachhaltigkeit, Ressourcenschutz und Umweltentlastung: Es müssen Rahmenbedin- gungen geschaffen werden, unter welchen sowohl Weiterentwicklungen und Adaptie- rungen bestehender Wirtschaftsformen erfolgen, als auch für die Region interessante technologische Innovationen etabliert werden können; dies ohne negative Auswirkun- gen auf Naturhaushalt, Landschaftsraum und Umwelt. Nutzungskonflikte und Um- weltbeeinträchtigungen sind durch ordnungsplanerische Maßnahmen zu vermeiden, bestehende Beeinträchtigungen sind mittelfristig zu verringern.

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99) REP LUNGAU - WORTLAUT DER VERORDNUNGç 2 arbeitsgruppe raumplanung LEITPRINZIPIEN - STRUKTURMODELL

Kooperation, Partizipation, Eigenverantwortung und Synergie: Um Synergien zu nutzen und negative Effekte möglichst zu vermeiden, sind alle Pla- nungsmaßnahmen und Förderungen der Region aufeinander abzustimmen. Bei der Programmplanung (z.B. Strukturfonds der EU), bei der Projektentwicklung und bei der Verwirklichung von Maßnahmen ist gleichermaßen ein Höchstmaß an Partizipation und Kooperation mit den regionalen Akteuren anzustreben, um die Eigenverantwor- tung zu stärken und die regionalen Kreativitätspotentiale zu mobilisieren (”endogene Regionalentwicklung”).

2.3. RÄUMLICHE FUNKTIONSZONIERUNG (”STRUKTURMODELL”) Der übergeordnete geographische Rahmen für die räumliche Organisation dieser Leit- prinzipien wird durch die Gebirgsumrahmung (Niedere Tauern - Hohe Tauern - Nock- berge) gebildet, die das zentrale Becken annähernd ringförmig umschließt. In der Gebirgsumrahmung ist der Natur- und Kulturlandschaftserhalt handlungsleitend, wobei der Land- und Forstwirtschaft eine tragende Rolle zukommt. Als zusätzliche Komponente tritt die ruhige, ressourcenschonende Freizeit- und Erholungsnutzung auf. Die Gebirgsumrahmung zeigt einige Unterschiede in der Landschaftscharakteristik: Im Norden und Westen steht der Naturraumcharakter - das ”alpine Gepräge” - stärker im Vordergrund (Felsregion, Steilheit, Höhenlage), während im Süden der agrarische Kul- tureinfluß prägend bzw. typusbildend bis in die Gipfelregionen hinaufreicht (Almregi- onen der Nockberge). Im zentralen Becken ist Multioptionalität - die geordnete Vielfalt von räumlichen Funk- tionen - prinzipiell erwünscht. Sie wird durch bestimmte Leitfunktionen in entspre- chend geeignete Gebiete (landwirtschaftliche Vorsorgegebiete, Vorranggebiete für den Naturerhalt, Standorträume für die gewerbliche Entwicklung, Gemeinde als Wohn- standorte) gelenkt. Die Dichte der vorhandenen und der noch zweckmäßig errichtba- ren Infrastruktur sowie die Abschirmbarkeit möglicher Konfliktbereiche bestimmen die räumliche Zuordnung der Siedlungs- und Wirtschaftsaktivitäten. Die Erreichbarkeit zentraler Einrichtungen und die Anbindung von Ausbaustandorten für Wohnen und Gewerbe wird durch eine angemessene öffentliche Verkehrsbedienung mit Taktquali- tät ermöglicht. Dieses generelle Organisationsprinzip läßt sich durch ein regionales Zonierungsmo- dell veranschaulichen, wobei eine von außen nach innen zunehmende Nutzungs- intensität vorgesehen ist (vgl. Abbildung 1): • Großräumig zusammenhängende Schon-Areale (Natur- und Kulturlandschaft in der Gebirgsumrahmung), in denen nur minimale Eingriffe zulässig sind und land- schaftserhaltende Maßnahmen im Vordergrund stehen (bestehender Nationalpark, bestehendes großflächiges Naturschutzgebiet).

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99) REP LUNGAU - WORTLAUT DER VERORDNUNGç 3 arbeitsgruppe raumplanung LEITPRINZIPIEN - STRUKTURMODELL

• Aktionsräume für den naturbetonten Tourismus: In diesen sind im Bedarfsfall auch Besucherlenkungsmaßnahmen, im Einzelfall auch zurückhaltende Infrastruktur- maßnahmen sinnvoll. • Produktivzonen für Forst- und Almwirtschaft (Natur- und Kulturlandschaft in der Gebirgsumrahmung): Aufgrund der Standortvoraussetzungen und der gegebenen Erschließungsdichte mit Wirtschaftswegen kommt der Primärproduktion Vorrang zu. • Kulturlandschaftlich hochwertige Produktivzonen, in denen die Produktion land- und forstwirtschaftlicher Güter mit besonderen Aufgaben für die Kulturlandschafts- sicherung verbunden ist. Es sind mit naturnahen Landschaftselementen reich aus- gestattete Agrargebiete im Dauersiedlungsraum. Hauptsächlich handelt es sich um Gebiete in Muhr, Zederhaus, Tweng, Weißpriach, Göriach, Lessach, und Thomatal. Landwirtschaft und komplementäre Zu- und Nebenerwerbsmöglich- keiten sind in diesen Räumen gegenüber Konkurrenznutzungen zu bevorzugen. Zusätzlich muß die Erwerbsbasis in diesen Gebieten durch eine gezielte Förde- rungspolitik nachhaltig abgesichert werden. Die Erhaltung einer tragfähigen Einwohnerzahl ist notwendig, um Schulstandorte und Nahversorgung weiterhin abzusichern. In der Siedlungsplanung muß das tradi- tionelle Kulturlandschaftsgefüge besonders respektiert werden. • Produktivzonen im Kernraum, als verkehrsmäßig und topographisch bevorzugte Standorträume für die Sachgüterproduktion, für Handels- und Dienstleistungsunter- nehmen und für die Siedlungstätigkeit. Zugleich befinden sich hier die im regiona- len Vergleich höchstproduktiven Landwirtschaftsgebiete. Eingebettet in den Produk- tivraum liegen ökologisch hochwertige Biotopflächen, die aufgrund ihrer Schutz- würdigkeit mit besonderer Sorgfalt behandelt werden müssen. Längerfristiges Ziel ist zum ersten die Umsetzung regional begründeter Qualitäts- komponenten in der Ur- und Güterproduktion (Produktpalette, Betriebsgebäude, Logistik). Zum zweiten können in diesem Raum neuartige touristische Angebote größeren Ausmaßes untergebracht werden. Aufgaben der Regionalplanung im Kernraum sind die Festlegung von untereinander verträglichen Vorsorgegebieten für künftige Siedlungs- und Wirtschaftsbedarfe, die Ordnung und Sanierung bestehender Unverträglichkeiten und die langfristige Si- cherung hochwertiger landwirtschaftlicher Nutzflächen. In einzelnen Bereichen sind ergänzend auch landschaftsplanerische Maßnahmen sinnvoll (z.B. Renaturie- rung von Fließgewässern, Wiederausstattung mit Landschaftselementen). Zusammenfassend ergibt sich im Kernraum ein: · Erhöhter Ordnungs- und Gestaltungsbedarf insgesamt · Erhöhter Schutz- und Pflegebedarf für hochwertige kulturräumliche und land- schaftliche Bereiche · Erhöhter Planungsbedarf für Sonderstandorte der Wirtschaft und des Tourismus (Erschließung, Einpassung, Ausstattung) • Gebiete für den infrastrukturbetonten Tourismus: Diese umfassen im wesent- lichen die bestehenden Schigebiete (Obertauern, Speiereck, Fanningberg, Katsch- berg-Aineck, Karneralm-Schönfeld). Innerhalb der Gebietsgrenzen sind weitere

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99) REP LUNGAU - WORTLAUT DER VERORDNUNGç 4 arbeitsgruppe raumplanung LEITPRINZIPIEN - STRUKTURMODELL

Infrastrukturmaßnahmen möglich. Bei Planung, Errichtung und Betrieb zusätzlicher Einrichtungen ist jedenfalls auf landschaftsbezogene Qualitätskomponenten zu ach- ten (Trassierung, Gestaltung von Bauten und Anlagen, Pflegemaßnahmen, umwelt- freundliche Mobilität der Besucher). • Transitkorridor: Die hochrangige Verkehrsinfrastruktur der Tauernautobahn durch- schneidet als immissionsbelastete Bandstruktur einzelne Teilräume ungeachtet ihrer Schutzwürdigkeit oder Empfindlichkeit. Im Einflußbereich dieser Struktur ist die Weiterentwicklung der Siedlungs- und Wirtschaftsfunktionen an Sanierungs- aufgaben geknüpft. Abb. 1: Funktionszonierung des Lungaus (Strukturmodell)

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2.4. ENTWICKLUNGSAUFGABEN IN DEN GEMEINDEN In Weiterführung und Ergänzung der zentralörtlichen Festlegungen des Landesent- wicklungsprogrammes sollen in den Gemeinden geeignete Entwicklungsschwerpunkte gesetzt werden: Göriach: Wohnstandort für Eigenentwicklung, Stützpunkt des naturbetonten Touris- mus. Lessach: Wohnstandort für Eigenentwicklung, Stützpunkt des naturbetonten Touris- mus, zentrale Dienste der Stufe E. Mariapfarr: Wohnstandort mit Abrundung, Gewerbestandort mit Erweiterungsspiel- raum, Technologiekompetenzzentrum mit besonderen Zukunftsaufgaben (Holz- Techno-Zentrum), Knoten des naturbetonten Tourismus, heilklimatischer Kurort (ange- strebt), zentrale Dienste der Stufe E. Mauterndorf: Wohnstandort mit Abrundung, Gewerbeausbaustandort, infrastrukturbe- tonter Tourismus, naturbetonter Tourismus im Sommer, Ort besonderer Kulturaktivi- täten, zentrale Dienste der Stufe D gemäß Landesentwicklungsprogramm. Muhr: Wohnstandort für Eigenentwicklung, Gewerbestandort mit Bestandspflege, Stützpunkt des naturbetonten Tourismus (Nationalpark), zentrale Dienste der Stufe E. Ramingstein: Wohnstandort für Eigenentwicklung, Gewerbestandort mit Erweiterungs- spielraum, Stützpunkt des kulturhistorischen Tourismus (”Holzstraße”, Bergbau), infra- strukturbetonter Tourismus in Insellage (Karneralm), naturbetonter Tourismus, zentrale Dienste der Stufe E. St. Andrä i. L.: Wohnstandort mit Abrundung, Gewerbestandort zur Revitalisierung, naturbetonter Tourismus. St. Margarethen i.L.: Wohnstandort mit Abrundung, Gewerbestandort mit Erweite- rungsspielraum, infrastrukturbetonter Tourismus, naturbetonter Tourismus im Sommer, zentrale Dienste der Stufe E. St. Michael i. L.: regionaler Wohnstandort mit Angebotsvielfalt, Gewerbeausbaustand- ort, infrastrukturbetonter Tourismus mit hoher Angebotsvielfalt, naturbetonter Touris- mus im Sommer, zentrale Dienste der Stufe D gemäß Landesentwicklungsprogramm. Tamsweg: regionaler Wohnstandort mit Angebotsvielfalt, Gewerbeausbaustandort, Technologiekompetenzzentrum mit besonderen Zukunftsaufgaben (angestrebt), natur- betonter Tourismus in Insellage (Prebersee), Ort besonderer Kulturaktivitäten (Veran- staltungszentrum Schloß Kuenburg), zentrale Dienste der Stufe C (Hauptort) gemäß Landesentwicklungsprogramm und Stufe E (Sauerfeld). Thomatal: Wohnstandort für Eigenentwicklung, Gewerbestandort mit Bestandspflege, Stützpunkt des kulturhistorischen Tourismus (Bergbau), infrastrukturbetonter Touris- mus in Insellage (Schönfeld), naturbetonter Tourismus, lokaler Nahversorgungsstandort (angestrebt), zentrale Dienste der Stufe E. Tweng: Wohnstandort für Eigenentwicklung, Zentrum des infrastrukturbetonten Tou- rismus (Obertauern), naturbetonter Tourismus im Sommer, zentrale Dienste der Stufe E (Obertauern).

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99) REP LUNGAU - WORTLAUT DER VERORDNUNGç 6 arbeitsgruppe raumplanung LEITPRINZIPIEN - STRUKTURMODELL

Unternberg: Wohnstandort mit Abrundung, Gewerbeausbaustandort, touristischer Sonderstandort (Burg Moosham), naturbetonter Tourismus, zentrale Dienste der Stufe E. Weißpriach: Wohnstandort für Eigenentwicklung, Gewerbestandort mit Bestands- pflege, Stützpunkt für den naturbetonten Tourismus (Talbereich), infrastrukturbetonter Tourismus (Fanningberg). Zederhaus: Wohnstandort für Eigenentwicklung, Gewerbestandort zur Revitalisierung, Stützpunkt für den naturbetonten Tourismus (Riedingtal), zentrale Dienste der Stufe E.

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99) REP LUNGAU - WORTLAUT DER VERORDNUNGç 7 arbeitsgruppe raumplanung FREIRAUM / LANDWIRTSCHAFT / NATURSCHUTZ

3. NUTZUNGEN IM FREIRAUM, LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, NATUR- UND LANDSCHAFTSSCHUTZ

Das herausragende natur- und kulturlandschaftliche Potential der Region ist unter Be- achtung der natürlichen Tragfähigkeitsgrenzen und der ökologischen Funktionsfähig- keit weiterhin sorgsam zu nutzen. Zum Erhalt des Landschaftscharakters als alpine Typuslandschaft ist auf die Bewahrung der Agrar- und Waldflächen im Sinne einer nachhaltig orientierten Land- und Forstwirtschaft besonders zu achten.

3.1. KULTURLANDSCHAFTLICH HOCHWERTIGE PRODUKTIVZONE

3.1.1. Begriff und Zielsetzung Als kulturlandschaftlich hochwertige Produktivzone gelten jene Gebiete, die das kul- tur- und agrarhistorische Erbe der Lungaus in besonderem Maße repräsentieren. Es handelt sich um reich strukturierte, überwiegend kleinteilig konfigurierte Kulturland- schaften, in der sich landwirtschaftliche Flur, Streuobstkulturen, Wald, Wegenetz, Ein- friedungen, Siedlungen und Einzelgebäude zu charakteristischen Einheiten zusammen- fügen (”Lungauer Typuslandschaften”). Zur Erhaltung der Dauersiedlungsgrenze ist die spezifische agrarische Produktions- funktion unter Bedachtnahme auf die charakteristischen Landschaftsbilder sowie die landschaftsökologisch ausgewogenen Verhältnisse vorrangig zu sichern. Außeragrari- sche Wirtschaftszweige sind zu fördern, wenn sie sich der besonderen Eigenart des Gebietes unterordnen und zur Festigung der agrarischen Produktionsfunktion beitra- gen.

3.1.2. Räumliche Festlegung Zur kulturlandschaftlich hochwertigen Produktivzone zählt der Dauersiedlungsraum in peripherer Lage und die ihm funktionell unmittelbar zugeordneten Agrarflächen. Die Abgrenzung in der Höhe entspricht der Unterkante des geschlossenen Waldgürtels (in der Regel zwischen Dauersiedlungsraum und Almgebiet). Murtal zwischen Jedl und Hemerach, Hangausläufer des Speierecks nördlich St. Michael und St. Martin (Gemeinde St. Mi- chael i. L.), Zederhaustal zwischen Bruckdorf und Fell, Taurachtal zwischen Tauernrampe und Vordertweng (Gemeinde Tweng), Südhänge des Fanningberges oberhalb Steindorf (Gemeinden Mauterndorf und Mari- apfarr), Weißpriachtal zwischen Dicktlerhütte und Bruckdorf (Gemeinden Weißpriach und Mariapfarr),

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Mittleres Lignitztal - Terrassen nördlich Mariapfarr, Mittleres Göriachtal, Mittleres Lessachtal, Südhänge des Überlings (Gemeinde Tamsweg), Nordhänge des Lasaberges östlich Tamsweg, Südhänge des Mitterberges (Gemeinden Unternberg und Tamsweg), Thomatal, Teile des Murtales zwischen Tamsweg und Madling (Gemeinden Ramingstein und Tamsweg). Die Konfiguration dieser Räume ist im Planteil festgelegt.

3.1.3. Aufgaben und Maßnahmen Im Bau- und Siedlungswesen ist auf die Erneuerung und Revitalisierung von Gebäuden besonderer Wert zu legen. Dies gilt insbesondere im Zusammenhang mit der Schaf- fung bzw. Adaptierung von Wohnraum und Arbeitsstätten für den Bedarf der ortsan- sässigen Bevölkerung. Im Falle erhaltenswürdiger Gebäude ist die andersartige Nutzung (z.B. für Wohnen, Gewerbe, Dienstleistungen, Tourismus) nur zugelassen, wenn das äußere Erschei- nungsbild des Objektes nicht nachteilig verändert wird. Als erhaltenswürdig gelten denkmalgeschützte Gebäude gemäß Bundesdenkmalschutzgesetz sowie jene Gebäu- de, die im jeweils geltenden Räumlichen Entwicklungskonzept als erhaltenswert be- zeichnet sind. Bei der Neubautätigkeit ist auf die sorgsame Einfügung in die jeweilige Orts- und Landschaftscharakteristik zu achten. Besondere Qualitätsmaßstäbe sind anzulegen hinsichtlich der Führung und Gestaltung von Straßenerschließungen, der Stellung und Maßstäblichkeit von Bauwerken sowie der Ausstattung mit ergänzenden Elementen (wie z.B. Einfriedungen, Gehölzpflanzungen). Diese Kriterien sind in den Bebauungs- plänen besonders zu berücksichtigen. Bei Bauführungen in Streulage ist ein qualifizier- tes Gutachten erforderlich, das insbesondere Aussagen zu ortsbildlichen und land- schaftsplanerischen Aspekten enthält.

3.1.4. Empfehlungen Þ Produktentwicklung mit besonderem Gütesiegel Þ Angemessene Ausstattung der Hauptorte der Seitentalgemeinden als Stützpunkte für den kulturhistorischen oder naturbetonten Tourismus. Berücksichtigung dieser Zo- nen bei der Wegführung der Themenwanderwege (Lukrierung von EFRE-Mitteln für diese Art von Qualitätstourismus). Þ Forcierung der Biotopkartierung in diesen Bereichen, um eine Basis für Pflegeent- gelte nach dem Naturschutzgesetz zu erlangen. Þ Ausarbeitung von Landschaftsplänen in besonders sensiblen Bereichen.

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Þ Förderung der Landschaftspflege, auch durch Einsatz von Mitteln, die in der Region aufgebracht werden (z.B. Mahdprämie für Raine der Gemeinde Lessach). Þ Abgeltung erhöhter Aufwendungen für landschaftsgerechte Bauweisen (Hofsanie- rung, Neubauten, Zäune, Wegebau) durch die Region. Þ Gestaltungsberatung und Beispielsgebung (u.a. im Rahmen der Dorferneuerung). Þ Erhaltung und Sanierung von kulturellen Denkmälern, auch unscheinbarer ge- schichtlich interessanter Objekte (Getreidekästen, Mühlen, Bildstöcke u.a.). Þ Raumwirksame Maßnahmen der öffentlichen Hand (wie z.B. Wohnbauförderung) sind vorrangig auf die Erneuerungs- und Revitalisierungsaufgaben sowie auf die Förderung der touristischen Wertschöpfung, vorzugsweise im bäuerlichen Neben- erwerb, auszurichten. Þ Erhaltung und Pflege der Streuobstwiesen, u.a. durch die Entwicklung von Vermark- tungsschienen für die Streuobstsorten (Vorbereitung im Rahmen der Biotopkartie- rung).

Empfehlungen zur Unterstützung der Wirtschaftsentwicklung in den Seitentälern: · Möglich und erwünscht ist die Umnutzung bzw. Neunutzung bestehender Sub- stanz für Betriebe (Veredelung landwirtschaftlicher Produkte, Handel, alle Arten von persönlichen Dienstleistungen, Büro, Handwerk, Produktion, Tourismus, Gast- ronomie usw.). · Möglich und erwünscht sind weiters Betriebsneugründungen im Bereich der Sam- melsiedlungsstruktur, welche in den Widmungskategorien Ländliches Kerngebiet, Dorfgebiet bzw. erweitertes Wohngebiet errichtet werden könnten unter Berück- sichtigung der gestalterischen Einbindung in das traditionelle Siedlungs- und Land- schaftsbild. · Möglich und erwünscht ist auch die Bestandspflege von bestehenden Gewerbebe- trieben; dazu gehört auch eine allfällig erforderliche Baulandwidmung. (Festlegung im Rahmen der örtlichen Raumplanung). · Unter der Voraussetzung von Standorteignung und bestmöglicher gestalterischer Einbindung ist auch die Neugründung lokaler Gewerbestandorte (bis ca. 0,5 ha Flä- chenbedarf), insbesondere für die Aussiedlung von bestehenden Betrieben möglich. (Standortfindung, Abwägung und Bebauungsplanung ist von der örtlichen Raum- planung wahrzunehmen).

3.2. VORSORGERAUM FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT

3.2.1. Begriff und Zielsetzung Zur Sicherung landwirtschaftlicher Nutzflächen mit adäquater Produktionskapazität ist die nachhaltige Freihaltung der gut bewirtschaftbaren und ertragreichen Agrarflächen gegenüber irreversiblen Konkurrenznutzungen anzustreben. Insbesondere die großflä- chigen, höher produktiven Agrargebiete sind in ihrem funktionalen Zusammenhang zu sichern und die Effizienz der unter Einsatz öffentlicher Mittel vorgenommenen Kom- massierungs- und Meliorationsmaßnahmen zu erhalten.

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3.2.2. Räumliche Festlegung

Vorsorgeräume für die Landwirtschaft sind: Kommassierte Gebiete und/ oder Gebiete, die bezogen auf die regionale Situation höhere Bodengüten aufweisen und für welche keine anderen Festlegungen im Regionalprogramm getroffen werden.

Standorte: Talböden des Murtales zwischen St. Michael i. L. und Tamsweg Talböden des Taurachtales zwischen Mauterndorf und Tamsweg Talboden zwischen Mauterndorf und Moosham. Terrassen von Mariapfarr Teile des Mittleren Göriachtales Südlicher Teil des Weißpriachtales

Die Lage der Vorsorgeräume für die Landwirtschaft ist im Planteil festgelegt.

3.2.3. Aufgaben und Maßnahmen Zentrale Aufgabe ist die Erhaltung der Nutzbarkeit und der Bewirtschaftbarkeit der großräumigen agrarischen Nutzflächen auch im Hinblick auf ihre überwirtschaftlichen Funktionen (wie z.B. Freiraumerhalt, Wasserhaushalt, Träger von touristischer Infra- struktur). Daher darf die Inanspruchnahme von Flächen für irreversible nicht-agrarische Nutzun- gen, insbesondere die Widmung als Bauland, grundsätzlich nicht erfolgen. Ausnahmen sind zugelassen: a) wenn Umnutzungen im vorhandenen Baubestand dies erfordern; diese sind jedoch mit Bedacht auf das Landschaftsbild und den Umweltschutz (Entsorgung) zu prüfen und zu begründen. oder b) wenn, im regionalen Interesse liegende nichtlandwirtschaftliche Nutzungen reali- siert werden sollen. Vorbedingung ist die Nähe zu Haupterschließungsstraßen (Bun- des- und Landesstraßen), die Interessensabwägung mit den regionalen Erfordernissen der Landwirtschaft und der großräumigen Freiraumansprüche des Tourismus (wie z.B. Loipen, Wanderwege, Radwege). oder c) wenn bei bestehenden Siedlungsansätzen eine kleinräumige bauliche Arrondierung bzw. Lückenschließung zweckmäßig ist und eine Überprüfung im Rahmen der Ortsplanung nachweist, daß der Zweck des Vorsorgeraumes nicht beeinträchtigt wird. Der Regionalverband hat im Anlaßfall eine abgestimmte Stellungnahme abzugeben.

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3.2.4. Empfehlungen Þ Diese Flächen tragen wesentliche Funktionen auch außerhalb des Rahmens der Landwirtschaft, wie z.B. Langlaufloipen, Wanderwege, Radwege, Reitwege, u.a. Daher muß die Abstimmung der Erfordernisse der landwirtschaftlichen Produktion mit den Freiraumansprüchen des Tourismus erfolgen. Zur langfristigen Sicherung der Tourismusnutzungen sind privatrechtliche Vereinbarungen anzustreben. Þ Zwischenbetriebliche Einrichtungen zur Veredelung und Vermarktung, soweit sie einen ausgesprochen gewerblich/ industriellen Charakter haben (Kubatur, Emissi- onsniveau, Logistikerfordernisse), sollen an Gewerbestandorten angesiedelt wer- den. Þ Die Erhaltung landschaftsökologisch wertvoller Strukturelemente und die Wieder- ausstattung mit derartigen Elementen ist insbesondere zur Schließung regionaler Biotopverbundsysteme anzustreben und in das jeweilige Freiraumkonzept der Ge- meinden zu übernehmen.

3.3. VORRANGFLÄCHE FÜR DIE ÖKOLOGIE

3.3.1. Begriff und Zielsetzung Vorrangflächen für die Ökologie sind solche Flächen, welche auf Grund ihrer beson- deren Wertigkeit aus Sicht des Biotop- und Artenschutzes, ihrer hohen ökologischen Ausgleichsfunktion oder ihrer Bedeutung für das Landschaftsbild sowie den Charakter der Landschaft zu schützen sind.

3.3.2. Räumliche Festlegungen Als regional bedeutsame Vorrangflächen für die Ökologie werden festgelegt: Hundsfeldmoor (Gemeinde Tweng) Twenger Au (Gemeinde Tweng) Lonkamäander Teil Nord (Gemeinde Weißpriach) Lonkamäander Teil Süd (Gemeinden Weißpriach und Mariapfarr) Feuchtgebiete Pürstlmoos und Kreuzen (Gemeinde Mariapfarr) Althofener Moos (Gemeinde Mariapfarr) Niedermoor bei Hinterlasa (Gemeinde St. Andrä i.L.) Feuchtwiese an der Taurach südöstlich Lintsching (Gemeinde St. Andrä i.L.) Moore am Überling (Gemeinden Lessach und Tamsweg) Moore der Nordabdachung des Lasaberges bzw. des Seetales (Gemeinde Tamsweg) Moor bei Haiden (Gemeinde Tamsweg) 2 Feuchtwiesen im Seetal zwischen Sauerfeld und Seetal (Gemeinde Tamsweg) Seetaler See (Gemeinde Tamsweg)

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Moore am Schwarzenberg (Gemeinden Unternberg, Thomatal, Ramingstein und Tamsweg). Feuchtgebiete und artenreiche Wiesen westlich Fegendorf (Gemeinde Thomatal) 2 Feuchtwiesen im Bundschuhtal bei Schönfeld (Gemeinde Thomatal) Mooshamer Moos (Gemeinde Unternberg) Saumoos (Gemeinden St. Michael i.L., St. Margarethen i.L.) Trockenrasen am Nordhang des Murtales (Gemeinde Muhr, Gemeinde Ramingstein) Murmäander mit Umgebungsbereich (Gemeinden Muhr und St. Michael i.L.)

3.3.3. Aufgaben und Maßnahmen Vorrangflächen für die Ökologie sind von jeglicher Raumnutzung freizuhalten, die geeignet ist, das Landschaftsbild, den Charakter der Landschaft oder den Naturhaushalt zu beeinträchtigen.

3.3.4. Empfehlungen Þ Forcierung der Durchführung der amtlichen Biotopkartierung, Ausarbeitung von Konzepten für die regionale Biotopvernetzung. Þ Information von Einheimischen und Touristen zum besseren Verständnis von Nut- zungs-/ Betrittsbeschränkungen. Bei Verträglichkeit Einbindung von Lebensräumen z.B. in das Themenwanderwegenetz. Þ Förderung von Nutzungen, die zur ökologischen und landschaftsästhetischen Qua- litätssicherung beitragen. Þ Ausarbeitung von Pflegeprogrammen für gefährdete Biotope, Finanzierung der er- forderlichen Pflegemaßnahmen über Mittel des Vertragsnaturschutzes.

3.4. VORSORGERAUM FÜR REGIONALE GRÜNVERBINDUNGEN UND DEN REGIONALEN BIOTOPVERBUND

3.4.1. Begriff und Zielsetzung Vorsorgeräume für regionale Grünverbindungen dienen zur Flächensicherung für künftige, regional bedeutsame Maßnahmen des Natur- und Landschaftsschutzes, ins- besondere für die Sicherung des regionalen Biotopverbundsystems und der siedlungs- gliedernden Freiflächen.

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3.4.2. Räumliche Festlegung Die Breite der Grünverbindung bzw. der Biotopverbindung orientiert sich an den je- weiligen naturräumlichen Erfordernissen. Sie ist jedenfalls so zu wählen, daß die öko- logische Funktionsfähigkeit der Biotopverbindung bzw. die siedlungsgliedernde Wir- kung der Grünverbindung gewährleistet ist. Neben den Hauptvorflutern gelten folgende im Planteil gesondert gekennzeichnete Gebiete als Vorsorgeräume für regionale Grünverbindungen: Vernetzungsstruktur (zu entwickeln) Moosham Vernetzungsstruktur Lonkamäander Süd- Stöffei Grube-Bruckdorf talquerende regionale Grünverbindung und Vernetzungsstruktur St. Martin-Saumoos West. regionale Grünverbindung und Vernetzungsstruktur Wölting-Süd - Tullnberg talquerende regionale Grünverbindung östlich Gewerbestandort Pöllitz regionale Grünverbindung Pichlern-Flatschach-Pischelsdorf zwischen Schwarzenberg und regionale Grünverbindung Einmündung des Bundschuhtales in das Thomatal

3.4.3. Aufgaben und Maßnahmen Vorhaben, die geeignet sind, die Verwirklichung der Zielsetzung zu behindern (insbe- sondere größere bauliche Anlagen, größere Geländeveränderungen, Neutrassierung von Verkehrsanlagen), dürfen nicht durchgeführt werden. Bei den regionalen Grünverbindungen ist darüberhinaus die Freiflächenerhaltung durch die Aufrechterhaltung der Landwirtschaft und der Verzicht auf beeinträchtigen- de Bebauung notwendig.

3.4.4. Empfehlungen Þ Ausarbeitung von Pflegeplänen in Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern (Vertragsnaturschutz). Die dafür erforderlichen Flächen sind vorsorglich zu sichern. Þ Forcierung der Durchführung der amtlichen Biotopkartierung, Ausarbeitung von Konzepten für die regionale Biotopvernetzung. Þ Das Biotopverbundnetz soll bestehende bzw. noch zu schaffende Gehölzstrukturen (natürliche bzw. naturnahe Waldränder, Hecken, Feldgehölze) sowie potentielle Sukzessionsflächen in bestmöglicher Weise einbeziehen. Þ Stärkung der agrarischen Produktionsfunktion als wesentliches Sicherungselement für die regionalen Grünverbindungen unter dem Gesichtspunkt der Erhaltung bzw. Neuentwicklung von Strukturelementen (Hecken, Gehölzstreifen) in der Kultur- landschaft. Þ Die Realisierung des Biotopverbundes soll im Einvernehmen mit den Grundbesit- zern, nicht aber durch hoheitliche Akte erfolgen. Þ Überprüfung der Uferzonen an Mur und Taurach sowie aller anderen fließenden Gewässer: Restrukturierung mit Förderungsmöglichkeiten durch den Naturschutz

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(bis 100% der Material- und Arbeitskosten !), Pflege bestehender Gehölzsäume. Abstimmung mit schutzwasserwirtschaftlichen Maßnahmen. Þ Ausbau des Taurachradweges in Abstimmung mit der Restrukturierung der Gewäs- ser (Kooperation mit Taurachbahn hinsichtlich möglicher Rundkurse).

3.5. VORSORGERAUM FÜR DIE HOCHWASSER-RETENTION

3.5.1. Begriff und Zielsetzung Vorsorgeräume für die Retention dienen dem natürlichen Wasserrückhalt im Katastro- phenfall sowie als Reserveraum für wasserwirtschaftliche Schutzmaßnahmen.

3.5.2. Räumliche Festlegungen Die Überflutungsbereiche der Mur (100- bzw. 30-jährliches Hochwasser) zwischen Schellgaden und Mörtelsdorf außerhalb der geschlossenen Siedlungsgebiete sind als Vorsorgeräume für die Hochwasserretention planlich festgelegt.

3.5.3. Aufgaben und Maßnahmen In Vorsorgeräumen für die Hochwasser-Retention sind Nutzungen, die den Schutz- zweck beeinträchtigen, nicht zugelassen. Baulandwidmungen, Bauführungen aller Art (wie z.B. Gebäude, Infrastruktureinrichtungen) sowie Veränderungen der Geländever- hältnisse dürfen nur im Einklang mit den schutzwasserwirtschaftlichen Erfordernissen durchgeführt werden. Im Anlaßfall ist ein qualifiziertes Gutachten einzuholen.

3.5.4. Empfehlungen Þ Überarbeitung des schutzwasserbaulichen Projektes mit schutzwasserbaulicher Optimierung im Retentionsraum unter Berücksichtigung ökologischer Kriterien bei der Fließgewässergestaltung. Þ Erarbeitung räumlicher Abgrenzungen von Hochwasserretentionsräumen im Wir- kungsbereich der Wildbach- und Lawinenverbauung. Þ Erstellung eines Schutzwasserkonzeptes für die Taurach zwischen Mauterndorf und Tamsweg sowie für den Weißpriachbach zwischen Bruckdorf und der Einmündung in die Taurach. Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des gewässernahen Lebens- raumes im Rahmen der örtlichen Raumplanung (z.B. durch Kenntlichmachung öko- logisch bedeutender Flächen), sowie Erstellung eines Schutzwasserkonzeptes und einer planlichen Abgrenzung der Retentionsräume in den außerhalb geschlossener Ortschaften gelegenen Talböden der Mur (zwischen Muhr und Schellgaden), der Taurach (zwischen Tweng und Hammer) und des Thomataler Baches (zwischen Thomatal und Winkl).

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Þ Die Bedrohung durch Wildbach- und Lawinengefahren soll auch in den ausgewie- senen gelben Gefahrenzonen möglichst durch eine Freihaltung von künftigen Be- bauungen berücksichtigt werden. Þ Einbindung der Retentionsräume in das Biotopverbundsystem, soweit kein Wider- spruch zu land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen vorliegt.

3.6. AKTIONSRÄUME FÜR DEN NATURBETONTEN TOURISMUS siehe Verordnungsteil ”Wirtschaft - Räumliche Festlegungen für Tourismus - Freizeit- wirtschaft”.

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4. REGIONALWIRTSCHAFT UND ARBEITSMARKT

4.1. WIRTSCHAFTSPOLITISCHE ZIELSETZUNGEN Angestrebt wird die Erhaltung und Schaffung ausreichender, zukunftsfähiger und viel- fältiger Erwerbsmöglichkeiten im Rahmen einer leistungsfähigen Regionalwirtschaft. Dabei sind die regionale Eigenständigkeit, die Internationalisierung des Marktzuganges und die technologische Qualifizierung der regionsansässigen Branchen zu unterstüt- zen. Die Wettbewerbsfähigkeit der traditionellen Branchen ”Holzverarbeitung - Baugewer- be” und ”Landwirtschaft - Fremdenverkehr” soll mit dem Ziel der Schaffung von Bran- chenclustern gesteigert werden. Neue Berufsbilder und Unternehmensgründungen sind, auch branchenübergreifend, bildungspolitisch zu ermutigen und arbeitsmarktpolitisch zu fördern. Zur langfristigen Sicherung von Gebieten mit besonderer Standorteignung für den Tou- rismus, für Gewerbe- und Industriebetriebe sowie für Handels- und Dienstleistungsbe- triebe sind Nutzungen auszuschließen, die eine standortgerechte Entwicklung behin- dern oder unmöglich machen.

4.2. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

4.2.1. Zielsetzungen Zur Bewahrung der attraktiven Kulturlandschaft und zur Sicherung der ländlichen Siedlungsstrukturen ist die Erhaltung einer ausreichenden Zahl von landwirtschaftli- chen Betrieben anzustreben, insbesondere durch die Sicherung und Neuschaffung ergänzender Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Landwirte und ihre Familien. Die raumbedeutsamen Maßnahmen der öffentlichen Hand haben einerseits Diversifizierungen und Erwerbskombinationen und andererseits Spezialisierungen zu unterstützen. Die dauerhafte Sicherung des natürlichen Lebensraumes und des Landschaftsbildes (unter anderem als touristischer Attraktivitätsfaktor) sowie zur Stabilisierung der land- wirtschaftlichen Einkommen ist nur durch eine angemessene Abgeltung der überwirt- schaftlichen Leistungen der Landwirtschaft (z.B. für die sachgemäße Pflege von Wirt- schaftsflächen in schwieriger Lage) abzusichern. Ziel der Region ist es, diese Abgel- tung vorrangig im Rahmen eines überregionalen Ausgleichs (Landes- Bundesebene und Europäische Union) langfristig zu sichern. In der Forst- und Holzwirtschaft soll die überbetriebliche Zusammenarbeit verstärkt gefördert werden. Die Rolle der Forstwirtschaft als Rohstofflieferant für die regionale Wirtschaft (Schwerpunkt Holz) und als Energielieferant (erneuerbare Energie) ist zu stärken, die überwirtschaftlichen Funktionen der Forstwirtschaft im Hinblick auf Natur- raumrisiken, Wohlfahrts- und Erholungsfunktionen sind dabei nachhaltig zu sichern und im Rahmen der forstlichen Raumplanung umzusetzen.

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4.2.2. Räumliche Festlegungen siehe ”Freiraum” - Vorsorgeflächen für die Landwirtschaft” und ”Kulturlandschaftlich hochwertige Produktivzonen”.

4.2.3. Aufgaben und Maßnahmen siehe Festlegungen im Verordnungsteil ”Freiraum”.

4.2.4. Empfehlungen Þ Neben der Weiterentwicklung bestehender Förderungsmaßnahmen ist zur Absiche- rung der überwirtschaftlichen Leistungen aus der Landwirtschaft auf Regionsebene die Schaffung neuer Instrumente in Abstimmung mit Landes-, Bundes- und EU- Förderungen anzustreben.

4.3. TOURISMUS - FREIZEITWIRTSCHAFT

4.3.1. Allgemeine Zielsetzungen Der Tourismus soll im Einklang mit der ökologischen und kulturellen Tragfähigkeit der Region weiterentwickelt werden. Bei der Angebotsentwicklung sind daher die Ökolo- gie-Orientierung, die Schonung des Naturraumes und die Pflege des baukulturellen sowie kulturlandschaftlichen Erbes hervorzuheben und die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und dem Gewerbe zu verstärken. Das Segment ”Urlaub am Bauernhof” ist als integraler Teil des Tourismusangebotes des Lungaus und als Beitrag zur Sicherung der regionalen Landwirtschaft weiterzuent- wickeln. Die für die touristische Entwicklung erforderlichen Räume sind vorsorglich zu sichern und von konkurrierenden Nutzungen freizuhalten. Bestehende und künftige Freizeitanlagen nebst ergänzender Einrichtungen sind in be- zug auf ihre Umweltqualität, insbesondere hinsichtlich Naturhaushalt und Land- schaftsbild, zu optimieren. Die Erreichbarkeit der Freizeitanlagen aus den Gemeindehauptorten und aus den Tou- ristischen Schwerpunkträumen der Region ist im öffentlichen und im Individualver- kehr möglichst umweltfreundlich und gefahrlos zu gewährleisten. Die Attraktivität und die Zugänglichkeit der Alm- und Bergregionen für den Alpintou- rismus sind in Abstimmung mit den Erfordernissen der Land- und Forstwirtschaft sowie des Landschaftsschutzes zu sichern.

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4.3.1.1. Aufgaben und Maßnahmen Das regionale Angebot an Rad-, Reit- und Wanderwegen soll ausgebaut und rechtlich abgesichert werden, im besonderen ist die Radwegeverbindung Tamsweg-Ramingstein zu schließen.

4.3.1.2. Empfehlungen Touristische Projekte von regionaler Bedeutung sind vom Regionalverband im Hin- blick auf ihre Umwelt-, Natur- und Sozialverträglichkeit zu prüfen. Es sind das Touris- musprojekte, die entweder gemeindegrenzüberschreitend angelegt oder angebotsprä- gend für den Lungau sind oder welche einen erheblichen technischen und finanziellen Aufwand erfordern.

4.3.2. Vorrangflächen für Freizeit und Erholung

4.3.2.1. Begriff und Funktion Regional bedeutsame Standorte und Standorträume der großflächig entwickelten in- tensiven Tourismusinfrastruktur werden als Vorrangflächen für Freizeit und Erholung festgelegt.

4.3.2.2. Räumliche Festlegungen

Es sind dies: Schigebiet Obertauern (Gemeinde Tweng), Schigebiet Fanningberg mit der Option einer Talerschließung nach Mariapfarr oder nach Mauterndorf (Gemeinden Weißpriach, Mariapfarr und Mauterndorf), Schigebiet Speiereck-Großeck mit der Option einer Talerschließung nach Mauterndorf (Gemeinden Mauterndorf, St. Michael i.L.), Schigebiet Katschberg-Aineck mit der Option einer Talerschließung nach St. Michael i.L../ St. Margarethen i.L. (Gemeinden St. Michael i.L. und St. Margarethen i.L.), Schigebiet Schönfeld-Karneralm mit der Option einer Talerschließung nach Inner- krems, (Gemeinden Ramingstein, Thomatal). Golfplatz St. Michael mit Erweiterungsbereich (Gemeinden St. Michael i.L. und St. Margarethen i.L.), Sportflugfeld Mauterndorf (Gemeinde Mauterndorf).

4.3.2.3. Aufgaben und Maßnahmen Die Errichtung neuer Anlagen (Pisten, Lifte, etc.) und Angebotsergänzungen baulicher Art ist möglich. In den Schigebieten ist die bauliche Entwicklung im Regelfall auf klei- nere gastronomische Einrichtungen (wie z. B. Jausenstationen) und ergänzende Ein- richtungen für den Pistenbetrieb (z.B. Trainingsstrecken, Informationseinrichtungen) zu beschränken. Die Neuerrichtung von Beherbergungsbetrieben ist in diesen Gebie- ten nur in besonders begründeten Ausnahmen zulässig.

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Allenfalls erforderliche Widmungen für Angebotsergänzungen sind im Rahmen der örtlichen Raumplanung festzulegen. Im Anlaßfall sind Lage, Umfang und Erschließungsart der Talerschließungen (Schilift, Abfahrt u.a.) durch qualifizierte Studien zu erarbeiten. Darin sind Zweckmäßigkeit, technische Machbarkeit und landschaftliche Verträglichkeit nachzuweisen, insbeson- dere in Bezug auf geologische, agrarische, forstliche und naturschutzfachliche Belange sowie auf Belange des Naturgefahrenschutzes. Der Regionalverband vertritt dabei die Interessen der Region im Vorfeld und in den entsprechenden Verfahren. Außerhalb der Aktionsräume ist die Umnutzung oder Nebennutzung von Alm- und Forstgebäuden im Einklang mit den Bestimmungen des Salzburger Raumordnungsge- setzes i.d.g.F. (wie z.B. durch Einzelbewilligungen) grundsätzlich zulässig, wenn das äußere Erscheinungsbild nicht nachteilig verändert wird.

4.3.3. Touristische Schwerpunkte

4.3.3.1. Begriff und Funktion Bestehende Baugebiete mit dominierendem Beherbergungs- und Gastronomieangebot oberhalb der Grenze des Dauersiedlungsraumes werden als Touristische Schwerpunk- te festgelegt. Hier genießt die Tourismusfunktion gegenüber anderen Nutzungen Vor- rang.

4.3.3.2. Räumliche Festlegungen

Es sind dies: Obertauern (Gemeinde Tweng), Fanningberg (Gemeinde Weißpriach), Katschberg (Gemeinde St. Michael i.L.), Schönfeld (Gemeinde Thomatal), Karneralm (Gemeinde Ramingstein). Die jeweiligen Standorte sind im Planteil mittels Symbol verortet.

4.3.3.3. Aufgaben und Maßnahmen Die Neuerrichtung von Beherbergungsgroßbetrieben ist, soferne diese sowohl mit dem Angebotsprofil des Standortes, als auch mit den Festlegungen des Landesent- wicklungsprogrammes übereinstimmen, entsprechend den Festlegungen des Regio- nalprogrammes zulässig. Die Prüfung der Übereinstimmung erfolgt im Rahmen der Ortsplanung. Die Umnutzung von Tourismusbetrieben für Wohnzwecke sowie die Neuerrichtung von Wohngebäuden ist nur dann zulässig, wenn die Tourismusfunktion dadurch nicht beeinträchtigt wird. Über die oben angeführten konkreten Standorte für touristische Schwerpunkt hinaus, ist die Neuerrichtung von Beherbergungsgroßbetrieben auch in den Gemeinden Mau-

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terndorf, Mariapfarr, St. Michael im Lungau, St. Margarethen im Lungau, Tweng und Tamsweg in Ergänzung zur bereits bestehenden touristischen Infrastruktur möglich.

4.3.3.4. Empfehlungen

Die Gebietsentwicklung sollte besondere gestalterische und funktionelle Anforderun- gen erfüllen, wie z.B. Þ Bedachtnahme auf das Erscheinungsbild im Sommerhalbjahr Þ Sicherung innerörtlicher Freiräume für Schiwege, Schischulsammelplätze oder Schneedeponien.

4.3.4. Vorsorgeräume für künftige Freizeit- und Tourismusinfrastruktur

4.3.4.1. Begriff und Funktion

Gebiete, die sich zur Schaffung von ergänzenden oder neuen Angeboten an Freizeit- infrastruktur besonders eignen, werden als Vorsorgeräume für künftige Freizeitinfra- struktur festgelegt.

4.3.4.2. Räumliche und funktionale Festlegungen Es sind dies: Der Murboden nördlich der Mur bei St. Martin bzw. westlich von Golfplatz und Ge- schützter Landschaftsteil Saumoos, Aineckhang (optional unter Einbeziehung des Waldes) bis einschließlich der bestehenden Naßbaggerung (Schottergrube) für künftig zu schaffende Freizeitangebote mit bedeutendem Verkehrsaufkommen und baulicher Infrastruktur (Gemeinde St. Michael i.L.). Der Bereich zwischen Talstation Großeckbahnen und Burg Mauterndorf mit dem Schwerpunkt auf ”sanfter”, landschaftsbezogener Infrastruktur und sanfter Mobilität (Gemeinde Mauterndorf). Der Bereich zwischen Flugfeld Mauterndorf im Westen, Hangkante Mitterberg im Süden und Gröbendorf im Osten beiderseits der Taurachbahn und der Taurach. (Ge- meinden Mauterndorf und Mariapfarr). Das Freizeitgelände Mariapfarr (”Stöffei-Grube”) mit Umgebungsbereich für künftig zu schaffende Freizeitangebote unter besonderer Rücksichtnahme auf die benachbarten, ökologisch sensiblen Gebiete.

4.3.4.3. Aufgaben und Maßnahmen

Neue Freizeitangebote der Region sind vorrangig in diesen Vorsorgeräumen für Frei- zeit und Erholung als Ergänzung des bestehenden Angebotes zu errichten. Angebots- entwicklung und Flächensicherung sind möglichst in interkommunaler Kooperation durchzuführen. Auf diesen Standorten sind irreversible Nutzungen, die im Widerspruch zum jeweili- gen Zweck des Vorsorgeraumes stehen, zu vermeiden Dies betrifft auch größere land- wirtschaftliche Bauführungen oder die Errichtung von Verkehrsbauwerken.

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Eine zeitliche Abfolge von Nutzungen (z.B. Landwirtschaft - Rohstoffabbau - Landwirt- schaft - Freizeitnutzung) oder eine Kombination (Hochwasserschutz, Freizeitnutzung, Landwirtschaft in Erwerbskombination mit Freizeitnutzung) ist zulässig. Bei absehbarem Bedarf ist vom Regionalverband gemeinsam mit den Standortgemein- den ein Nutzungskonzept zu entwickeln, welches als Grundlage für die Standort- und Flächenvorsorge im Rahmen der örtlichen Raumplanung dient.

4.3.4.4. Empfehlungen

Þ Das Gebiet St. Michael - St. Martin erfordert eine langfristig koordinierte und in der zeitlichen Abfolge abgestimmte Planung, welche die Aufgaben der Hochwasserre- tention und der Rohstoffsicherung mit berücksichtigt.

4.3.5. Touristische Sonderstandorte

4.3.5.1. Begriff und Funktion Tourismusstandorte mit besonderer landschaftlicher Attraktivität, mit speziellen Ange- botsmerkmalen, mit hoher Besucherfrequenz oder mit besonderen Ansprüchen an die Standort- und Angebotsentwicklung werden als Touristische Sonderstandorte festge- legt.

4.3.5.2. Räumliche Festlegungen

Die jeweiligen Standorte sind im Planteil mittels Symbol verortet. Es sind dies: Denkmalhof Maurerhaus (Gemeinde Zederhaus), Burg Mauterndorf (Gemeinde Mauterndorf), Schloß Moosham (Gemeinde Unternberg), Hochofenmuseum Bundschuh (Gemeinde Thomatal), Schaubergwerk Ramingstein - Altenberg (Gemeinde Ramingstein), Prebersee (Gemeinde Tamsweg). Clubhaus des Golfplatzes Lungau (Gemeinden St. Margarethen im Lungau und St. Michael im Lungau).

4.3.5.3. Aufgaben und Maßnahmen Allenfalls erforderliche Umbauten Angebotsergänzungen und Bauführungen sind im Rahmen eines Gesamtkonzeptes aufeinander abzustimmen. Dabei ist die Erhaltung des baulichen, landschaftlichen und kulturhistorischen Erbes (Ensembleschutz) und die Sicherung der Erlebnisqualität vorrangig. Eine allfällige Bautätigkeit im Umfeld dieser Standorte muß erhöhten Qualitätsmaßstäben genügen, insbesondere wenn wichtige Sichtachsen betroffen sind. Im Bedarfsfall sind nähere Festlegungen in den Instrumen- ten der örtlichen Raumplanung zu treffen. Die Festlegungen der Kategorie ”Sensible Ortsbilder” gelten sinngemäß.

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4.3.6. Aktionsräume für den naturbetonten Tourismus

4.3.6.1. Begriff und Funktion

Zur Sicherung und Verbesserung der touristischen Infrastruktur vorzugsweise für den nichtmotorisierten Ausflugsverkehr (wie z. B. Wandern, Radfahren) werden Aktions- räume für den naturbetonten Tourismus festgelegt.

4.3.6.2. Räumliche Festlegungen

Es sind dies: Riedingtal - Bereich Königalm, Bereich Schliereralm (Gemeinde Zederhaus), Lantschfeld - Bereich Postalm, Bereich Müllneralm (Gemeinde Tweng), Oberstes Murtal - Bereich Arsenhaus, Bereich Sticklerhütte (Gemeinde Muhr), Weißpriachtal - Bereich Dicktlerhütte, Bereich Ulnhütte (Gemeinde Weißpriach), Lignitztal - Bereich Hintere Lignitzalmen (Gemeinde Mariapfarr), Göriachtal - Bereich Vordere Göriachalmen /Hüttendorf und Bereich Eseihütte/Eder Alm (Gemeinde Göriach), Lessachtal - Bereich Lenzenalm, Bereich Laßhoferhütte (Gemeinde Lessach).

Die einzelnen Standorte sind im Planteil mittels Symbol verortet.

4.3.6.3. Aufgaben und Maßnahmen In den Aktionsräumen für den naturbetonten Tourismus sind bauliche Erweiterungen, im Einzelfall auch Neubauten, die dem Bestimmungszweck dienen, nur an den im Planteil bezeichneten Standorten, gegebenenfalls auf Grundlage einer Sonderflächen- widmung gemäß Salzburger Raumordnungsgesetz i. d. g. F., zulässig. Zusätzliche Ein- richtungen, die den jeweiligen Standort funktionell ergänzen (wie z. B. Kinderspiel- plätze, Lehrpfade, einfache museale Einrichtungen), dürfen nur im Talboden, inner- halb eines 300 m-Perimeters, gemessen vom Mittelpunkt des im Planteil eingetrage- nen Planzeichens, errichtet werden. In besonders zu begründenden Ausnahmefällen ist die Errichtung derartiger Bauten und Anlagen auch außerhalb dieses Perimeters zulässig. Die Erreichbarkeit mit umweltverträglichen und dem jeweiligen Bedarf entsprechen- den Transportmitteln soll gesichert werden. Außerhalb der Aktionsräume ist die Umnutzung oder Nebennutzung von Alm- und Forstgebäuden im Einklang mit den Bestimmungen des Salzburger Raumordnungsge- setzes i.d.g.F. (wie z.B. durch Einzelbewilligungen) grundsätzlich zulässig, wenn das äußere Erscheinungsbild nicht nachteilig verändert wird.

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4.3.6.4. Empfehlungen Þ Die Talschlüsse sollen gemeinsam als touristisches Angebot des Lungaus mit unter- schiedlichen und einander ergänzenden Schwerpunktangeboten entwickelt wer- den. Þ Die Einrichtung von Naturparks nach Salzburger Naturschutzgesetz in einzelnen Tälern, wie z.B. in Zederhaus, soll geprüft und in das Gesamtangebot ”Talschlüsse” eingebaut werden.

4.4. GEWERBE, INDUSTRIE UND PRODUKTIONSNAHE DIENSTLEISTUNGEN

4.4.1. Zielsetzungen Zur Förderung der Produktinnovation und des Technologietransfers, gerade für die kleineren und mittleren Unternehmen, sind die Möglichkeiten der Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen vermehrt auszuschöpfen. Neue Berufsbilder und Existenzgründungen, etwa im Bereich der produktionsnahen Dienstleistungen, sind bildungspolitisch vorzubereiten und arbeitsmarktpolitisch auf den Weg zu bringen. Das Standortangebot der Region ist unter Mitwirkung des Regionalverbandes und der Gemeinden durch aktive Raumplanung und ein gezieltes Marketing zu aktivieren. Die Stärkung und Weiterentwicklung der Lungauer Holzwirtschaft zu einem wettbe- werbsfähigen Branchencluster hat dabei hohe Priorität. Bei der Standortentwicklung ist auf eine störungsarme Eingliederung der Betriebs- standorte in die Umgebung, auf die Abstimmung der Betriebstypen innerhalb der grö- ßeren Gewerbe- und Industriegebiete und auf eine Minimierung der Umweltauswir- kungen zu achten.

4.4.2. Räumliche Festlegungen

4.4.2.1. Regionale Funktionen der Gemeinden Gemeinden mit mehreren entwicklungsfähigen Betriebsstandorten und einem Flä- chenpotential von mindestens 4 ha an einem dieser Standorte werden als gewerbli- cher Ausbaustandort festgelegt. Das sind die Gemeinden Mauterndorf, St. Michael im Lungau, Tamsweg und Untern- berg

Gemeinden, welche zumindest über einen entwicklungsfähigen Betriebsstandort mit einem Flächenpotential von mindestens 1,5 ha verfügen, werden als Gewerbestand- ort mit Erweiterungsspielraum festgelegt: Das sind die Gemeinden Mariapfarr, St. Margarethen im Lungau und Ramingstein.

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Gemeinden mit zumindest einem bestehenden Gewerbe- oder Industriebetriebsstand- ort werden als Gewerbestandort mit Bestandspflege festgelegt. Das sind die Gemeinden Muhr, Thomatal und Weißpriach.

Gemeinden mit zumindest einem brachliegenden oder unternutzten Standort von mind. 0,5 ha, dessen Standortqualitäten eine Neunutzung ermöglichen, werden als Gewerbestandort zur Revitalisierung festgelegt. Das sind die Gemeinden St. Andrä im Lungau und Zederhaus. Die regionalen Funktionen sind im Planteil in einer maßstabsfreien Karte der Lungauer Gemeinden dargestellt. Die Gemeinden Mariapfarr (Holz-Technologiezentrum) und Tamsweg (zu entwickeln- der Standort) werden als Standortgemeinden für jeweils ein Technologiekompetenz- zentrum festgelegt.

4.4.2.2. Standorte in den Gemeinden Die angeführten Einzelstandorte - bestehende und genutzte, gewidmete und nicht ge- widmete, d.h. potentielle Gewerbegebiete - von regionaler Bedeutung sind im Planteil mit einer der Größenklasse entsprechenden Signatur eingezeichnet. Standorträume unter 0,5 ha sind nicht erfaßt. Die Differenzierung der Standorte im Hinblick auf ihre Nutzbarkeit gilt zum Zeitpunkt der Erlassung des Regionalprogrammes.

Standortangebote in Gemeinden mit der regionalen Funktion ”Gewerbe- Ausbaustandort”: Mauterndorf: Steindorfer Moos (erweiterungsfähig), Mauterndorf-Süd (zu entwickeln, mit Gleisanschluß) Tamsweg: Litzelsdorf (erweiterungsfähig), Tamsweg- Nord (erweiterungsfähig, mit Gleisanschluß), Bahnhof (bestehend, mit Gleisanschluß), Pöllitz (erweiterungsfähig) Unternberg: Unternberg-West (erweiterungsfähig), Unternberg-Süd (bestehend), Neg- gerndorf-West (zu entwickeln) St. Michael im Lungau: St. Michael-Süd mit Standort ”Gewerbegebiet” und Standort SAFE (erweiterungsfähig), Oberweißburg Autobahnmeisterei (bestehend), St. Martin nördlich und südlich der Mur (bestehend), St. Michael i.L../ Muhr (im Talboden an der gemeinsamen Gemeindegrenze, (bestehend).

Standortangebote in Gemeinden mit der regionalen Funktion ”Gewerbestandort mit Erweiterungsspielraum”: Mariapfarr: Bruckdorf (bestehend), Pichl (erweiterungsfähig) Ramingstein: Ramingstein-West (erweiterungsfähig), Madling (bestehend mit Glei- sanschluß) St. Margarethen im Lungau: Gewerbepark (erweiterungsfähig)

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Standortangebote in Gemeinden mit der regionalen Funktion ”Gewerbestandort mit Bestandspflege”: (St. Michael i.L.)/ Muhr: im Talboden an der gemeinsamen Gemeindegrenze (beste- hend), Schellgaden (zu entwickeln) Thomatal: bestehend Weißpriach: St. Rupert - an der Landesstraße (bestehend)

Standortangebote in Gemeinden mit der regionalen Funktion ”Gewerbestandort zur Revitalisierung”: St. Andrä im Lungau: Gewerbegebiet (unternutzt, Gleisanschluß) Zederhaus: Autobahnabfahrt (zu entwickeln) Zur Gewährleistung der Umfeldqualität ist an den im Planteil bezeichneten Stand- orten, insbesondere bei Neu- und Umbauten, ein entsprechender Immissionsschutz an der den Siedlungsgebieten zugewandten Seite vorzusehen. An besonderen, im Planteil gekennzeichneten Standorten sind im Falle der Errichtung von Betriebsanlagen Maßnahmen zur landschaftlichen Eingliederung vorzunehmen.

4.4.3. Aufgaben und Maßnahmen Der Regionalverband tritt als Koordinationsstelle der bestehenden Umsetzungspro- gramme und Förderungsinstrumente der einschlägigen Stellen des Landes, Bundes, der EU und der Interessenvertretungen, wie Aktionsprogramm für das Ziel 5 b-Gebiet Lun- gau, Wirtschaftsleitbild des Landes Salzburg u.a., auf. Zur regionalen Standortpolitik: Die interkommunale Zusammenarbeit soll insbesondere bei der Flächensicherung und -mobilisierung sowie bei der Standortdokumentation und -vermarktung intensiviert werden. Je nach unter dem Kapitel ”Räumliche Festlegungen Entwicklungsaufgaben für Ge- meinden” genanntem Gewerbestandorttyp gilt es, in geeigneter Weise die kommuna- len Standortentwicklungen (Flächensicherung, Erschließung, Flächenwidmung, Be- bauungsplanung) regional abzustimmen und in das Standortmarketing der Region ein- zubeziehen. Bei der Standortwahl für Betriebsniederlassungen in den Gemeinden sind ein ausrei- chendes Flächenangebot, eine optimierte Anrainersituation, eine günstige Anbindung an das höherrangige Straßennetz und eine wirtschaftliche Erschließbarkeit des Stand- ortraumes zu berücksichtigen. Dazu sind geeignete Instrumente der örtlichen Raumplanung (Vertragsraumordnung, Flächenkauf, Bebauungsplanung) zweckmäßig einzusetzen. Weiters ist eine Zusam- menarbeit mit öffentlichen und privaten Baulandsicherungsgesellschaften anzustreben.

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Zur regionalen Technologiepolitik: Als Multiplikatoren für die Vermittlung und Umsetzung der regionalwirtschaftlichen Maßnahmen auf den Gebieten der Produktinnovationen, des Technologietransfers und der Berufsweiterbildung sollen die Technologiekompetenzzentren (Holz- Technologiezentrum in Mariapfarr, zu entwickelnder Standort in Tamsweg) dienen. Als flankierende Maßnahmenebene im Bereich des Technologietransfers ist die for- schungs- und entwicklungsorientierte Zusammenarbeit mit dem Holztechnikum Kuchl, den einschlägigen Fachhochschulen und Universitäten auszubauen und mit den ausbildungspolitischen Initiativen in der Region zu verknüpfen. Auch hier kom- men dem Regionalverband in erster Linie Koordinationsaufgaben zu.

4.4.4. Empfehlungen Þ Für die Auswahl und Entwicklung (Flächensicherung, Erschließung, Widmung und Bebauungsplanung, ergänzende Gestaltungsmaßnahmen) der im Planteil gekenn- zeichneten für das produzierenden Gewerbe und die Industrie bestimmten Einzel- standorte ist auf die Programme des Landes und der Wirtschaftskammer (wie z.B. Strategische Standortinvestition, Kommunikations- und Innovationstechnologie im Kleingewerbe, Risikokapital u.a.) zurückzugreifen. Im Detail wird folgende Vorgangsweise empfohlen: Þ In Gemeinden, die als Gewerbe-Ausbaustandort ausgewiesen sind: • Die Flächensicherung, die Baulandwidmung im Zuge der örtlichen Raumpla- nung und die Standortentwicklung sollen in Abstimmung mit dem Regionalver- band und in Kooperation mit den Baulandsicherungsgesellschaften durchgeführt werden. • Das Standortmarketing ist vom Regionalverband zu koordinieren, wobei vorran- gig die Bildung von Branchenclustern angestrebt werden soll. • Erarbeitung eines Standortprofils. Es können potentielle Standorträume für einen regionalen Gewerbepark sein. Die Integration in das regionale Standortmarke- ting ist anzustreben. • Eine allenfalls nötige Widmung ist nur nach Flächensicherung vorzunehmen (mögliche Widmungskategorien: Gewerbe- und Industriegebietswidmung, u.U. Sonderfläche). • Die Standorte sind gesamthaft zu entwickeln und im Rahmen von Masterplänen bzw. Bebauungsplänen im Hinblick auf die Kriterien städtebauliche Gestaltung, Einbindung in die Umgebung, haushälterische Bodennutzung, Verkehrslogistik, Energieversorgung zu optimieren. • Es sollten an den in Frage kommenden Einzelstandorten keine Betriebe angesie- delt werden, die nicht zum angestrebten Branchencluster passen bzw. ohnehin in den anderen Standortangeboten Platz finden können (Handel, Dienstleister, Handwerker u.a.).

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Þ In Gemeinden, die als Gewerbestandort mit Erweiterungsspielraum ausgewiesen sind: • Erarbeitung eines Standortprofils (bestehende Betriebe, gewünschte vor- oder nachgelagerte Betriebe, die den Standortraum ergänzen). Es können potentielle Standorträume für einen Gewerbepark oder ein Gründerzentrum sein. Die Integ- ration in das regionale Standortmarketing ist anzustreben. • Die Flächensicherung und die funktionell-gestalterische Einbindung ist von der jeweiligen Standortgemeinde durchzuführen (mögliche Widmungskategorien: Gewerbegebiet, Betriebsgebiet; in besonderen Fällen Sonderfläche). Þ In Gemeinden, die als Gewerbestandort mit Bestandspflege ausgewiesen sind: • Dies ist eine generelle Aufgabe der Ortsplanung. Im Falle einer notwendigen Standortverlagerung eines bedeutenderen Betriebes aufgrund beengter Lage wird eine Vorgangsweise wie unter ”Ausbaustandort” empfohlen. Ersatzstandorte für die Aussiedlungen sind mit Bedacht auf die regionalwirtschaftlichen Zielsetzun- gen zu prüfen. Im Rahmen der örtlichen Raumplanung ist Vorsorge für verträgli- che Nachnutzungen zu treffen. • Zwischenbetriebliche Kooperationen und Initiativen zum Know-How-Transfer sollen durch flankierende organisatorische Maßnahmen auf Regionsebene unter- stützt werden. Þ In Gemeinden, die als Gewerbestandort zur Revitalisierung ausgewiesen sind: • Der Regionalverband soll in die Akquisition passender Interessenten oder im Fal- le der Niederlassung einer regional bedeutenden Einrichtung eingebunden wer- den. • Es können potentielle Standorträume für ein Gründerzentrum sein. • Umsetzung im Rahmen der Ortsplanung (Widmung je nach angestrebter Nut- zung).

Þ Als Mitgestalter der regionalen Wirtschafts-, Arbeitsmarkt und Bildungspolitik soll der Regionalverband in Kooperation mit Unternehmern, Wirtschaftskammer, Ge- meinden, Arbeitsmarktservice, Tech- und Land-Invest, u.a. Impulse setzen. Þ Die Errichtung eines Gründerzentrums im Sinne einer Starthilfe für Jungunternemer und -unternehmerinnen sowie für Wiedereinsteigerinnen sollte als wichtiger ar- beitsmarktpolitischer Beitrag im Rahmen des Regionalverbandes in Zusammenwir- ken mit geeigneten Trägern vorangetrieben werden. Þ Als weitere Aufgabenfelder kommen neben den im Wirtschaftsleitbild des Landes vorgeschlagenen Programmen und den Maßnahmenvorschlägen des regionalwirt- schaftlichen Konzeptes für den Lungau in Betracht: Þ Die Entwicklung von Vermarktungsschienen (z.B. Natürlich Lungau - Lungauer Technologie, Lungauer Holzverarbeitung etc.), der Einsatz des verfügbaren For- schungs- und Entwicklungspotentials über Kooperationen mit einschlägigen Hoch- schulinstituten (Holzbau-, Werkstoffinstitute der Technischen Universitäten, Uni- versität für Bodenkultur, Fachhochschulen für Holztechnologie, Wirtschaftsuniver- sität) oder der Aufbau zwischenbetrieblicher Kooperationen (z.B. Einkauf, gemein- same Produktpalette für regionsexterne Märkte).

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4.5. ZENTRALÖRTLICHE AUSSTATTUNG: HANDEL, NAHVERSORGUNG, ÖFFENTLICHE UND PRIVATE DIENSTE

4.5.1. Zielsetzungen Die Handels- und Dienstleistungsangebote der Region sollen langfristig in ihrer Quali- tät gesichert und ausgebaut werden. Die Nahversorgungsbetriebe in den kleineren Gemeinden sind als notwendiges Element einer nachhaltigen Gemeinde-Entwicklung besonders zu fördern. Besonderes Augenmerk ist der Erhaltung und Wiedergewinnung der Funktionsvielfalt in den Ortszentren zu widmen. Neue Bildungs- und Dienstleistungsangebote von regionaler Bedeutung sind vorrangig an Standorten mit hohem Nutzerpotential und guter innerregionaler Erreichbarkeit anzusiedeln. Das Regionalkrankenhaus Tamsweg, das für die medizinische Versorgung der Region aufgrund ihrer geographischen Lage von herausragender Bedeutung ist, soll langfristig erhalten werden.

4.5.2. Räumliche Festlegungen Tamsweg: Zentraler Ort zur Versorgung der Bevölkerung eines Regionalverbandes mit Gütern und Diensten des höheren Grundbedarfes (Stufe C lt. Landesentwicklungspro- gramm). St. Michael im Lungau: Zentraler Ort zur Versorgung der Bevölkerung von Teilen ei- nes Regionalverbandes mit Gütern und Diensten des qualifizierten Grundbedarfes (Stufe D in Funktionsteilung mit Mauterndorf lt. Landesentwicklungsprogramm). Mauterndorf: Zentraler Ort zur Versorgung der Bevölkerung von Teilen eines Regio- nalverbandes mit Gütern und Diensten des qualifizierten Grundbedarfes (Stufe D in Funktionsteilung mit St. Michael im Lungau lt. Landesentwicklungsprogramm).

Die Gemeindehauptorte von Mariapfarr, Zederhaus, Muhr, St. Margarethen im Lun- gau, Unternberg, Lessach, Ramingstein, Thomatal sowie die Ortschaften Obertauern (Gemeinde Tweng) und Sauerfeld (Gemeinde Tamsweg) werden als zentrale Orte der Stufe E zur Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Diensten des Grundbedarfs in ihrem jeweiligen Einzugsbereich festgelegt.

4.5.3. Aufgaben und Maßnahmen Neue Betriebe des Handels und der Dienstleistungsbranchen sollten vorrangig in den Ortszentren und in den Gemeindehauptorten errichtet werden. Die Flächenvorsorge und eine entsprechende Bebauungsplanung ist im Rahmen der örtlichen Raumplanung wahrzunehmen.

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Marktnahe, zukunftsfähige Dienstleistungsbranchen, welche zur Qualifizierung und Professionalisierung der Regionalwirtschaft beitragen, sollen in regionalwirtschaftliche Initiativen besonders eingebunden werden.

4.5.4. Empfehlungen Þ Die Interessenpolitik in Richtung der öffentlichen Verwaltung (Bezirksverwaltungs- behörden, Bezirksgericht, Grundbuch, Finanz-, Vermessungsamt u.a.), der öffentli- chen oder quasi öffentlichen Dienstleistungen (Spital, ärztliche Versorgung, Sozial- einrichtungen, Post, Gendarmerie, Bundesheerkaserne u.a.) und der Infrastruktur- betreiber (wie SAFE, Telekom-Betreiber, elektronische Medien u.a.) kann mit Nach- druck über den Regionalverband koordiniert und betrieben werden. Þ Der Strukturwandel im öffentlichen Sektor hin zu privatisierten Organisationsfor- men (keine automatische Defizitabdeckung, stärkere Nachfrageorientierung, ver- mehrtes Kundenservice) kann den Verlust festgefügter Einrichtungen bedeuten, aber auch eine flexiblere Leistungserstellung, die Chancen durch Dezentralisierung mit sich bringt. In diesem Sinne muß die Region die Entwicklungen beobachten und zeitgerecht ihre Chancen wahren. Þ Eine Initiative auf regionaler Ebene kann die Funktionssicherung bzw. Revitalisie- rung der Gemeindehauptorte zum Gegenstand haben. Dabei spielt die Funktion der Nahversorger und der Bankfilialen eine wesentliche Rolle, ihre Dienstleis- tungspalette sollte erweitert und die Möglichkeiten zeitgemäßer Telekommunikati- on konsequent genutzt werden. Þ Zur Standortsicherung der Nahversorger in den Zentralen Orten der Stufe E kann der Regionalverband im Rahmen der budgetären Möglichkeiten technische, organi- satorische und in besonderen Fällen finanzielle Unterstützung gewähren. Þ Folgende Vorhaben sollen - in Abstimmung mit der lokalen Nahversorgung vorran- gig unterstützt werden: • Ausbau der Nahversorger zu multifunktionalen Zentren, • mobile Grundversorgung in Streusiedlungsräumen mit vollwertigen Angeboten. • Ausbau der bäuerlichen Nahversorgungsfunktionen zur Abrundung des Ange- bots. Þ Mariapfarr verfügt über zentralörtliche Einrichtungen über die Grundversorgung hinaus, wie z.B. Hauptschule, Technologiekompetenzzentrum Holz. Dieser Stan- dard sollte langfristig gesichert werden.

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99) REP LUNGAU - WORTLAUT DER VERORDNUNGç30 arbeitsgruppe raumplanung SIEDLUNGSWESEN \ WOHNSTANDORTE

5. SIEDLUNGSWESEN UND WOHNSTANORTE

5.1. ZIELSETZUNGEN Die Wohnbautätigkeit soll in die kulturlandschaftliche Umgebung sorgsam eingefügt werden. Eine bandartige Zersiedelung der Talräume soll verhindert werden. Im Mittelpunkt stehen die Wohnbedürfnisse der Einheimischen. Die Wohnbaupolitik der Gemeinden hat auch auf die Erhaltung einer tragfähigen Einwohnerzahl zu achten. In der Region ist eine bedarfsgerechte Vielfalt von unterschiedlichen Wohnungsange- boten mit hoher Wohnumfeldqualität und gestalterisch ansprechenden Bauformen bereitzustellen. Auf die Wirkung markanter historischer Ortsbilder oder Solitärbauwerke ist in der wei- teren Siedlungsentwicklung besonders Bedacht zu nehmen.

5.2. RÄUMLICHE FESTLEGUNGEN

5.2.1. Regional bedeutsame Siedlungsgrenzen Zur längerfristigen Steuerung der Siedlungstätigkeit, vor allem in Hinblick auf den au- ßerlandwirtschaftlichen Wohnbau, werden in Gebieten, die einen besonderen Sied- lungsdruck erwarten lassen oder wo aus regionaler Sicht eine besondere Sensibilität des Landschaftsbildes, anderer Flächennutzungen oder ökologischer Raumansprüche gegeben ist, Siedlungsgrenzen festgelegt. Es sind dies, wie im Planteil ersichtlich, fol- gende Siedlungsgrenzen: Im Gemeindegebiet von St. Michael im Lungau: • im Raum des nördlichen, hangseitigen Ortsrandes von St. Michael im Lungau bis St. Martin • entlang der Bundesstraße 99 nach Süden wirkend sowie am östlichen Siedlungs- rand bei Stranach • im Raum des nördlichen Ortsrandes von Oberweißburg • im Raum des südlichen Ortsrandes von Unterweißburg Im Gemeindegebiet von Muhr: • im Hangbereich oberhalb der Ortschaft Muhr. Im Gemeindegebiet von St. Margarethen im Lungau: • der Raum des nördlichen und östlichen Siedlungsrandes des Hauptortes einschließ- lich der Ortsteile Unterbayrdorf und Oberbayrdorf sowie am nordwestlichen Orts- rand von Pichlern. Im Gemeindegebiet von Unternberg: • der talseitige Siedlungsrand bei Voidersdorf und Moosham • im Raum der westlichen und östlichen Ränder des Hauptsiedlungsgebietes zum Talraum hin wirkend • der westliche Siedlungsrand bei Neggerndorf

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Im Gemeindegebiet von Tamsweg: • im Raum des westlichen Randes des Hauptsiedlungsgebietes bei Mörtelsdorf tal- aufwärts wirkend • im Raum des hangseitigen, nördlichen Siedlungsrandes (Siedlung Göra) des Haupt- ortes von der Preberseer Landesstraße bis Proding • im Raum des nördlichen Siedlungsrandes von Litzelsdorf und Tullnberg • im Raum östlich des Ortsrandes von Sauerfeld Im Gemeindegebiet von Mauterndorf: • im Vorfeld der Burg Mauterndorf talaufwärts wirkend • im Raum des nordöstlichen Ortsrandes bei St. Gertrauden weiterführend auf der Terrasse im Raum des östlichen Randes des Hauptortes bis zum südlichen Ortsrand bei der Gewerbezone • im Raum des südlichen Ortsrandes von Steindorf Im Gemeindegebiet von Mariapfarr: • im Raum des nördlichen Ortsrandes von Gröbendorf • im Raum des südlichen Siedlungsrandes von Seitling und Bruckdorf zur Terrasse hin wirkend • im Raum des westlichen Siedlungsrandes von Pichl Richtung Althofen • im Raum des nördlichen Randes des Hauptortes bis Örmoos • im Raum des östlichen Siedlungsrandes bei Stranach in Richtung Althofen Im Gemeindegebiet von St. Andrä im Lungau: • im Raum des südlichen Ortsrandes von Lintsching zum Talraum hin wirkend • im Raum des nördlichen Siedlungsrandes von St. Andrä im Lungau ins Hinterland wirkend Im Gemeindegebiet von Weißpriach: • im Vorfeld der Kirche St. Rupert nach Süden hin wirkend und entlang der Weißpri- acher Landesstraße bis zur Einmündung Sonnbergstraße zum Lonka-Talboden hin wirkend • an der östlichen Talflanke am Rande des Siedlungsraumes Schwaig-Sonndörfl berg- wärts wirkend Im Gemeindegebiet von Thomatal: • im Raum des östlichen Ortsrandes von Thomatal talwärts wirkend Im Gemeindegebiet von Ramingstein: • im Raum des westlichen Siedlungsrandes bei Tafern talaufwärts wirkend Ergänzend zu den Siedlungsgrenzen werden an landschaftlich hierfür besonders expo- nierten Standorten Vorsorgeräume für die Erhaltung einer regionalen Grünverbindung ausgewiesen, die im Raum östlich von Pöllitz, südlich von Wölting, beim Bundschuh- knie bei Gruben, südwestlich von Flatschach-Pischelsdorf in Richtung Pichlern und östlich von St. Martin im Lungau eine klare Trennung der Hauptsiedlungsgebiete be- wirken sollen. Die Landwirtschaft wird dabei als wichtiger Faktor der Grünraumerhal- tung angesehen (siehe auch Kapitel ”Vorsorgeräume für regionale Grünverbindun- gen”).

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5.2.2. Sensible Ortsbilder Die historischen Ortskerne (Zentren) der Marktgemeinden Tamsweg und Mauterndorf sind als Ortsbildschutzgebiete nach dem Salzburger Ortsbildschutzgesetz ausgewiesen und werden von der Sachverständigenkommission für den Ortsbildschutz zusammen mit der örtlichen Baubehörde betreut. Weiters gilt es, in den Märkten, Weiler- und Dorfsiedlungen im Zuge der örtlichen Bautätigkeit bzw. bei Maßnahmen der Ortsbildpflege auf die kleinräumigen Orts- ensembles und Kulturwerte entsprechend Bedacht zu nehmen, um die Gesamtwirkung der regionalen Eigenart des Lungaus weiterzuentwickeln. Schließlich werden folgende Ortsensembles oder Solitärbauwerke als sensible Orts- bilder eigens gekennzeichnet: • Kirche St. Egid in der Gemeinde St. Michael im Lungau • Burg Mauterndorf in der gleichnamigen Gemeinde • Schloß Moosham in der Gemeinde Unternberg • Ortskern von Mariapfarr • Kirche St. Rupert in der Gemeinde Weißpriach • Wallfahrtskirche St. Leonhard bei Tamsweg (Gemeinde Tamsweg) • Oberdorf und Unterdorf von Lessach • Burg Finstergrün in der Gemeinde Ramingstein

5.2.3. Funktionen der Gemeinden als Wohnstandort Die Funktionen der Gemeinden als Standort für die außerlandwirtschaftliche Wohn- bautätigkeit wird mit folgenden Entwicklungsaufgaben festgelegt: Als Wohnstandort von regionaler Bedeutung und mit Angebotsvielfalt werden die Gemeinden Tamsweg und St. Michael im Lungau festgelegt. In diesen Gemeinden soll die Weiterentwicklung des traditionellen Siedlungsgefüges mit der Schaffung unterschiedlicher Wohnungsangebote an dafür besonders geeigne- ten Standorten verbunden werden, wobei vor allem verdichtete, aber dem Ortsbild angepaßte Wohnformen errichtet werden sollen. Als Wohnstandort mit Abrundung werden die Gemeinden Mariapfarr, Mauterndorf, St. Andrä im Lungau, St. Margarethen im Lungau und Unternberg festgelegt. In diesen Gemeinden soll die Weiterentwicklung des traditionellen Siedlungsgefüges mit einer gezielten Ausnutzung besonders gut, v.a. mit öffentlichem Verkehr, erschlossener Standorte, verbunden werden. Dabei sollen gruppenartige, auf sparsamen Boden- verbrauch ausgelegte Bauformen bevorzugt werden. Als Wohnstandort für Eigenentwicklung werden die Gemeinden Göriach, Lessach, Muhr, Ramingstein, Thomatal, Tweng, Weißpriach und Zederhaus festgelegt. In die- sen Gemeinden ist der einheimische Bedarf und die Aufrechterhaltung wesentlicher kommunaler Leistungen Richtschnur für die Wohnbautätigkeit verbunden mit einer kompakten Weiterentwicklung der traditionellen Sammelsiedlungsstruktur.

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5.3. AUFGABEN UND MASSNAHMEN Außerhalb der Siedlungsgrenzen sind Baulandausweisungen für Wohnbebauungen grundsätzlich nicht zulässig, jedoch eine Umnutzung und zeitgemäße Adaptierung bestehender Objekte (v.a. landwirtschaftlicher Gebäude) mit Bedacht auf das Land- schaftsbild und den Umweltschutz (Entsorgung) möglich. Bei bestehenden Ortschaften und Siedlungsansätzen kann eine kleinräumige bauliche Arrondierung bzw. Lücken- schließung ausnahmsweise dann erfolgen, wenn im Rahmen der Ortsplanung u.a. nachgewiesen werden kann, daß dies nicht dem Zweck der festgelegten regionalen Siedlungsgrenze wie er im Erläuterungsbericht formuliert wurde, widerspricht. Bautätigkeiten in der Umgebung der als sensible Ortsbilder gekennzeichneten Stand- orte dürfen, falls nicht an anderer Stelle ausgeschlossen, nur im Einklang mit einem angemessenen Umgebungsschutz erfolgen, insbesondere wenn prominent einsehbare Sichtachsen betroffen sind. Die Auswahl, Abgrenzung und bauliche Ausgestaltung geeigneter Standorte für eine konzentrierte Wohnbautätigkeit gem. der festgelegten Funktionen der Gemeinden als Wohnstandort erfolgt im Rahmen der örtlichen Raumplanung. Zur Aufrechterhaltung grundlegender Infrastrukturleistungen in jenen Gemeinden, die von rückläufigen Be- völkerungsentwicklungen betroffen sind, kann eine einwohnererhaltende kommunale Wohnbaupolitik einen Beitrag leisten. Die jeweilige Gemeinde kann sich weiters be- mühen, eine aktive Bodenpolitik zu betreiben, und sich um eine Aufnahme in das Stadt- und Dorferneuerungsprogramm des Landes bewerben. Auf örtlicher Ebene sollen kommunale oder teilräumliche Konzepte zur Ortsbildpfle- ge, Ortsraumgestaltung und zur Revitalisierung erhaltenswürdiger Bausubstanz ausge- arbeitet werden. Die Auswahl und lokale Abgrenzung dieser Konzeptgebiete erfolgt im Rahmen der örtlichen Raumplanung oder durch geeignete Sachverständige. Über die eigens gekennzeichneten Standorte hinaus sind weitere Ortsteile diesbezüglich zu prüfen. Dazu kann der Regionalverband im Zuge der Umsetzung des Regio- nalprogrammes Schritte zur Koordination und Grundlagenerhebung in Hinblick auf regional bedeutsame Aspekte der Siedlungs- und Baugestaltung und des allgemeinen Kulturgüterschutzes setzen.

5.4. EMPFEHLUNGEN Þ Die Bedrohung durch Wildbach- und Lawinengefahren soll auch in den ausgewie- senen gelben Gefahrenzonen möglichst durch eine Freihaltung von künftigen Be- bauungen berücksichtigt werden. Þ Die Errichtung von Nahwärmeversorgungsnetzen stützt sich auf die anfallende Biomasse als Koppelprodukt der Holzverarbeitung und soll deshalb als Teil der Pro- jektentwicklung bei gemeinschaftlichen Wohnbauprojekten auf Realisierungs- zweckmäßigkeit geprüft werden.

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99) REP LUNGAU - WORTLAUT DER VERORDNUNGç34 arbeitsgruppe raumplanung MOBILITÄT \ VERKEHR

6. MOBILITÄT, KOMMUNIKATION UND VERKEHRSSYSTEM

6.1. ZIELSETZUNGEN Die Erhaltung und Anpassung der Bedienungsqualität an die Bedürfnisse der Fahrgäs- te ist das verkehrspolitische Ziel der Region. Dabei ist die Wirtschaftlichkeit der Be- triebsführung einerseits mit einem akzeptablen Standard der Erreichbarkeit der Hauptsiedlungsgebiete und der zentralen Einrichtungen andererseits abzustimmen. Dazu ist eine möglichst weitgehende Einbindung öffentlicher und privater Verkehrs- träger in ein regional getaktetes Bedienungsangebot (”Lungau-Takt”) mit entsprechen- der Einbeziehung in die landesweit operierenden Verkehrsverbünde erforderlich. Ein weiteres Ziel der Region ist es, die Verläßlichkeit und Sicherheit des Verkehrs auf der A 10 für den Wirtschafts- und Pendelverkehr der Region zu erhöhen. Gleichzeitig ist eine Miminierung der Umweltbelastungen für die Anrainergemeinden und den Lungau ein regionales Anliegen. Der Anschluß an die globalen Datenkommunikationsnetze und -einrichtungen soll mit der jeweiligen technischen Entwicklung Schritt halten. Die Dichte und Qualität ihrer Benutzung sollen im administrativen, betrieblichen und sozio-kulturellen Be- reich nachhaltig unterstützt und gefördert werden. Der Organisation des Gütertransportsystems (Transportketten) ist aufgrund der geo- graphischen Lage der Region als heikler Standortfaktor für die ansässige Wirtschaft künftig besondere Beachtung zu schenken. Nationale wie internationale Entwicklun- gen in diesem Bereich sollen beobachtet und für die Region nutzbar gemacht werden.

6.2. RÄUMLICHE FESTLEGUNGEN Insbesondere die zentralen Orte Tamsweg, St. Michael im Lungau und Mauterndorf dienen als Umsteigeknoten zwischen den innerregionalen Linien und den überregio- nalen Verbindungen, wie den Expressbussen in die Landeshauptstadt. Der Bahnhof Tamsweg dient als End- und Umsteigestation des Linienverkehrs der Murtalbahn. Zur touristischen Erschließung der Talschlüsse wird ein Tälerbussystem betrieben, das den besonderen Umwelterfordernissen dort Rechnung trägt.

6.3. AUFGABEN UND MASSNAHMEN Im Zuge der staatlichen bzw. EU-weiten Verkehrspolitik ist eine weitere Regionalisie- rung und eine zumindest teilweise Privatisierung im öffentlichen Personenverkehr zu erwarten. Zur umfassenden Integration aller in der Region operierender Verkehrs- träger wird die Gründung einer regionalen Verbundorganisation, beispielsweise im Aufgabenbereich des Regionalverbandes oder als eigenständige Regionalverkehrsgesellschaft, angestrebt. Die Region ist an einer ihrer besonderen geographischen Lage entsprechenden Regelung der Mautgebühren für die Scheitelstrecke der Tauernautobahn interessiert.

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99) REP LUNGAU - WORTLAUT DER VERORDNUNGç35 arbeitsgruppe raumplanung MOBILITÄT \ VERKEHR

Auf den innerregionalen Hauptrouten des öffentlichen Personennahverkehrs werden im Rahmen des Lungautaktes hauptsächlich miteinander verknüpfte Rundlinien be- trieben, die Taktqualität aufweisen. Aus den Seitentälern werden Zubringerlinien ge- führt, die noch optimiert werden können. Für schwach frequentierte Routen oder für den Bedarfsverkehr zu besonderen Veranstaltungen können ergänzend flexible Bedie- nungsangebote eingerichtet werden. Die touristischen Verkehrsangebote, etwa das Tälerbussystem, sollen mit dem öffentlichen Linienverkehr bestmöglich abgestimmt und durch eine geeignete Trägerschaft abgesichert werden. Der Bahnhof Tamsweg der Murtalbahn soll in seiner vollen Funktionsfähigkeit als Per- sonen- und Güterverkehrsterminal langfristig erhalten und ausgebaut werden.

6.4. EMPFEHLUNGEN Þ Verschiedene Formen der Datenfernübertragung und der Telekommunikation ge- winnen, u.a. als Alternative zur Mobilität von Personen, immer mehr an Bedeutung für den Wirtschaftsraum Lungau. Die vorrangigen Bildungs- und Unternehmens- standorte in der Region müssen mit dem technologischen Standard Schritt halten können. Die Anbietervielfalt im Bereich der Telekommunikationsnetze und -dienste kann für die Region zusätzliche Chancen eröffnen. Dazu können die regionalen In- teressenträger initiativ und fördernd tätig werden, indem etwa ein Datenknoten (u.a. Einwählknoten) und regional ansässige Informationsdienste geschaffen wer- den. Þ Im Interesse einer Bedienungsauswahl für die Wirtschaft sollte der Güterverkehr über die Schiene der Murtalbahn (Steiermärkische Landesbahnen) nicht außer Acht bleiben und eine zeitgemäße Güterumschlagstechnik angestrebt werden.

S>VO-SLR.DOC [30. Juni 99) REP LUNGAU - WORTLAUT DER VERORDNUNGç36 Entwicklungsaufgaben der Gemeinden: Gewerbe und Industrie Politischer Bezirk Liezen STEIERMARK

5 Weißpriach Lungauer Kalkspitze 2471m Göriach Politischer Bezirk St.Johann im Pongau Maria- Lessach Tweng pfarr 5 SALZBURG 2882m Müllneralm St. Andrä Zeder- Mautern- Tamsweg haus dorf

Muhr Unternberg St. Michael Obertauern St.Marga- rethen Raming- Hüttendorf Ulnhütte Thomatal stein 5 Laßhoferhütte Funktionen der Standortgemeinde Zehnerkarspitz 2382m Gewerbe-Ausbaustandort T a u e r n Gewerbestandort mit Erweiterungsspielraum e r e Lenzenalm i e d Gewerbestandort mit Bestandspflege N Hintere Lignitzalm s c h f t Gewerbestandort zur Revitalisierung t e l e 5 n d i Preber 2743m Technologiekompetenz-Zentrum L a e b Müllneralm g Postalm z t Dicktlerhütte 5 u Mosermandl 2680m h

c Lessach Politischer Bezirk Murau s s Göriach 5 STEIERMARK Lig t TWENG Hinterweißpriach ni tz Hocheck 2638m Hintergöriach f Feisterbach LESSACH Prebersee 1794m Schliereralm a Lidlalm i e d i h Königalm n g Taurach t B9 R a l c 9 L232 s 5 WEISSPRIACH (1102 m) Gumma 2315m d GÖRIACH n St. Rupert Grabendorf T L231 w a Fanningberg e Fern Maurerhaus n g e L B B B B B B r B Zankwarn B Bruckdorf A 5 B B u B Weißeck B Weißpriach B n B Seetal B n L224 $$$ B n

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B l B l l ZederhausbachB Pichl Litzelsdorf l n l

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n M l Nationalpark Hohe Tauern e n n n Mörtelsdorf ur B B96 n n l B n Fell l Außenzone B n B b n l n B l 5 n B n l B 5 r n Hohenbühel 1581m n l B Speiereck 2411m n n St.Leonhard l e n l n n n n n n n n l t n n l n l

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$ $ r (1046 m) $ l RAMINGSTEIN l l l l l l l l l l l (974 m) B9 l 5 l l l l l l l l l l l l l 5 l l l l l l l l l l Hafner 3076m l l l l l l Feldbach Kendlbruck Q L267 L225 Genehmigungsvermerk: Katschberg Von der Salzburger Landesregierung Rennweg 5 mit Beschluß vom 21. Feb. 2000 Aineck 2210m r g e 2 durch Verordnung LGBl. Nr. 60/2000 Politischer Bezirk Spittal an der Drau k b e für verbindlich erklärt o c KÄRNTEN N Mühlbach r Hochofenmuseum e u 100 ha a 10 ha g Feldbach REGIONALVERBAND n 0m 500 1000 2000 3000 4000 5000m u L LUNGAU h c Legende a b Wohnstandorte g lin REGIONALPROGRAMM lö K Ausstattung der Standortgemeinde (Bestand) Festlegungen des Regionalprogrammes Kenntlichmachungen Kindergarten, Volksschule Planteil LANDWIRTSCHAFT - TOURISMUS - FREIRAUM SIEDLUNGSENTWICKLUNG - INFRASTRUKTUR NATUR/-FREIRAUM VERKEHR Karneralm 1893m Nahversorger (Thomatal Planung) Schulzentrum Vorsorgeraum für die Landwirtschaft Siedlungsgrenze von regionaler Bedeutung Nationalpark Autobahn A10 M 1:50.000 Außenzone Bundesstraße (B99, B96, B95),Landesstraße Supermarkt/Fachhandel Beschlußexemplar Kulturlandschaftlich hochwertige Produktivzone Sensible Ortsbilder: Ortsensemble (mit Wirkungsrichtung), Sonstige Strassen von regionaler Bedeutung Solitärbauwerk sowie Ortsrand Nationalpark gemäß Beschlußfassung Kernzone Talschlußweg Weißpriach Göriach Autobahnkorridor im Siedlungsraum mit der Regionalversammlung Vorrangfläche für Ökologie BBBBBB Naturschutzgebiet lllllll Murtalbahn Lessach besonderem Schutzbedarf Tweng vom 04. und 24.Nov. 1998 llll Taurachbahn (Tourismusbahn) n n n Erhaltung einer regionalen Grünverbindung und 30. Juni 1999 n n n n n n Vorsorgeraum für einen regionalen Sessellift Landschaftsschutzgebiet Mariapfarr Biotopverbund Gewerbe- und Industriestandort (Einzelstandort) Schlepplift bereits überwiegend genutzt Mautern- St.And. Vorsorgeraum für die Hochwasser-Retention Pflanzenschutzgebiet Zeder- dorf Schönfeld haus Tamsweg GZ RP 01/96-225 Erweiterungspotential 1,5 bis 4 ha 500 m Einzugsbereich des Bundesbusses Salzburg, 30. Juni 1999 Geschützter Landschaftsteil Unt. Bearbeitung: Vorsorgeraum für künftige Freizeit- Erweiterungspotential über 4 ha und Tourismusinfrastruktur (flächig) / Flächiges Naturdenkmal Mag. Heidrun Wankiewicz 1000 m Einzugsbereich der Murtalbahn Muhr St. Michael St.Marg. Dr. Heinz Dörr Handels- und Dienstleistungsstandort Wasserschongebiet/ Dr. Roland Kals Vorrangflächen für Freizeit und Erholung geplantes Wasserschongebiet D.I. Claudia Dankl (infrastrukturbetonter Tourismus) bereits überwiegend genutzt D.I. Martin Sigl Rohstoffhöffige Gebiete Talerschließung der Schigebiete Erweiterungspotential bis zu 3 ha INFRASTRUKTUR Raming- Grundlagen: mit Situierungsspielraum Thomatal stein BEV, Bundesamt für Eich- Q Abwasserreinigungsanlage und Vermessungswesen

$$$ $ regionale Funktionen der Standortgemeinde

$ Wald SAGIS (Abt. 7/01, Amt der $ Immissionsschutz zum Siedlungsgebiet sicherstellen $$$ Naturschutzgebiet Rosanin Touristischer Schwerpunkt Flugfeld Salzburger Landesregierung) $$$ $ Wohnstandort für Eigenentwicklung $ g:\gemeinde\h-m\lungau\cad\ep000221 (Beherbergungs- und Gastronomieangebot) $ $$$ Landschaftliche Eingliederung erforderlich Gewässer/See Grenzen Touristischer Sonderstandort Technologiekompetenz-Zentrum Wohnstandort mit Abrundung Regionalverbandsgrenze ZIVILTECHNIKER regionaler arp AICHHORN . DÖRR . KALS Aktionsraum für den naturbetonten Tourismus SIEDLUNG arbeitsgruppe raumplanung A-5020 S A L Z B U R G Wohnstandort mit Angebotsvielfalt Griesgasse 15 Die Entwicklungsaufgaben der Gemeinden als Wohnstandort Tel. (+43) 0662 / 84 53 32 Gemeindegrenze Fax (+43) 0662 / 84 03 96 und als Standortraum für Gewerbe und Industrie Bauland lt. SAGIS e-mail: [email protected]

sind in den Übersichtskarten dargestellt ! (Wohn- und Betriebsflächen) A-1090 W I E N 5 Alserbachstraße 4/28 Triangulierungsblattschnitt Königstuhl 2336m Tel. (+43) 01 / 319 67 82 Historische Ortskerne Fax (+43) 01 / 310 73 34 1:20.000 e-mail: [email protected] mit Ortsbildschutzgebiet ERLÄUTERUNGEN ZUM REGIONALPROGRAMM

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5570 Mauterndorf, Markt 52 Tel 06472/ 7740, Fax 06472 7740-4 e-mail: [email protected] homepage: http://www.salzburg.com/rv-lungau

Regionalverband LUNGAU

REGIONALPROGRAMM ERLÄUTERUNGEN ZUR VERORDNUNG PLANBERICHT

BESCHLUSS 4. UND 24. NOV. 98 SOWIE 30. JUNI 99

GZ RP 01/96-225 Salzburg, 30. Juni 1999 arbeitsgruppe raumplanung

IMPRESSUM

Regionalverband Lungau Regionalprogramm Erläuterungen zur Verordnung / Planbericht

GZ RP 01/96-225 Salzburg, 30. Juni 1999

Auftraggeber Regionalverband Lungau, vertreten durch Verbandsvorsitzenden Bürgermeister Wolfgang Eder und Regionalmanager Dr. Bernhard Holzrichter

Auftragnehmer Dipl.-Ing. Ferdinand Aichhorn

Projektleitung Mag. Heidrun Wankiewicz

Bearbeitung Dipl.-Ing. Claudia Dankl, Dipl.-Ing. Dr. Heinz Dörr Dr. Roland Kals Dip.-Ing. Martin Sigl

ZIVILTECHNIKER AICHHORN.DÖRR.KALS A-5020 S A L Z B U R G, Griesgasse 15, A-5020 Salzburg Tel. (+43) 0662 / 84 53 32, (+43) 0662 / 84 03 54, Fax (+43) 0662 / 84 03 96; e-mail: [email protected] homepage: http://www.arp.co.at

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, Verbreitung durch elektronische Medien, durch fotomechani- sche Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] I arbeitsgruppe raumplanung

TEIL I: ERLÄUTERUNGEN ZUR VERORDNUNG

1. ERLÄUTERUNGEN ZU PRÄAMBEL, AUFGABE UND GELTUNGSBEREICH ...... 1

2. ERLÄUTERUNGEN ZUM KAPITEL ”GRUNDSÄTZE UND RÄUMLICHE LEITPRINZIPIEN FÜR DEN LUNGAU” ...... 3

3. ERLÄUTERUNGEN ZU NUTZUNGEN IM FREIRAUM, LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, NATUR- UND LANDSCHAFTSSCHUTZ ...... 4 3. 1. KULTURLANDSCHAFTLICH HOCHWERTIGE PRODUKTIVZONE ...... 4 3. 1. 1. Vorgaben ...... 4 3. 1. 2. Kriterien der Festlegung...... 5 3. 1. 3. Weitere Begründungen und Verweise...... 5 3. 2. VORSORGERAUM FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT...... 6 3. 2. 1. Vorgaben ...... 6 3. 2. 2. Kriterien der Festlegung...... 6 3. 2. 3. Weitere Begründungen und Verweise...... 6 3. 3. VORRANGFLÄCHE FÜR ÖKOLOGIE ...... 7 3. 3. 1. Vorgaben ...... 7 3. 3. 2. Kriterien der Festlegung...... 8 3. 3. 3. Weitere Begründungen und Verweise...... 8 3. 4. VORSORGERAUM FÜR REGIONALE GRÜNVERBINDUNGEN UND DEN REGIONALEN BIOTOPVERBUND...... 8 3. 4. 1. Vorgaben ...... 8 3. 4. 2. Kriterien der Festlegung...... 9 3. 4. 3. Weitere Begründungen und Verweise...... 9 3. 5. VORSORGERAUM FÜR DIE HOCHWASSER-RETENTION...... 10 3. 5. 1. Vorgaben ...... 10 3. 5. 2. Kriterien der Festlegung...... 10 3. 5. 3. Weitere Begründungen und Verweise...... 10 3. 6. AKTIONSRÄUME FÜR DEN NATURBETONTEN TOURISMUS ...... 10

4. ERLÄUTERUNGEN ZU REGIONALWIRTSCHAFT UND ARBEITSMARKT...... 11 4. 1. WIRTSCHAFTSPOLITISCHE ZIELSETZUNGEN...... 11 4. 1. 1. Vorgaben ...... 11 4. 2. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT ...... 12 4. 2. 1. Vorgaben ...... 12 4. 2. 2. Weitere Begründungen und Verweise...... 13

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] II arbeitsgruppe raumplanung

4. 3. TOURISMUS- FREIZEITWIRTSCHAFT ...... 13 4. 3. 1. Allgemeine Zielsetzungen ...... 13 4. 3. 2. Vorrangflächen für Freizeit und Erholung...... 14 4. 3. 3. Touristische Schwerpunkte ...... 15 4. 3. 4. Vorsorgeräume für künftige Freizeit- und Tourismusinfrastruktur ...... 16 4. 3. 5. Touristische Sonderstandorte ...... 18 4. 3. 6. Aktionsräume für den naturbetonten Tourismus ...... 18 4.4. GEWERBE, INDUSTRIE, PRODUKTIONSNAHE DIENSTLEISTUNGEN...... 19 4. 4. 1. Erläuterungen zu Zielsetzungen...... 19 4. 4. 2. Erläuterung zu den räumlichen Festlegungen ...... 20 4. 4. 2. 1. Standorte in den Gemeinden ...... 20 4. 4. 2. 2. Entwicklungsaufgaben für Gemeinden...... 21 4. 5. ZENTRALÖRTLICHE AUSSTATTUNG , HANDEL, NAHVERSORGUNG, ÖFFENTLICHE UND PRIVATE DIENSTE ...... 22 4. 5. 1. Vorgaben ...... 22 4. 5. 2. Kriterien der Festlegung...... 23 4. 5. 3. Weitere Begründungen und Verweise...... 23 5. ERLÄUTERUNGEN ZU SIEDLUNGSWESEN UND WOHNSTANDORTEN ...... 24 5. 1. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN ZIELSETZUNGEN...... 24 5. 1. 1. Vorgaben ...... 24 5. 1. 2. Weitere Begründungen und Verweise...... 25 5. 2. RÄUMLICHE FESTLEGUNGEN ...... 25 5. 2. 1. Regional bedeutsame Siedlungsgrenzen...... 25 5. 2. 2. Sensible Ortsbilder...... 28 5. 2. 3. Funktionen der Gemeinden als Wohnstandorte...... 29 6. ERLÄUTERUNGEN ZU MOBILITÄT, KOMMUNIKATION UND VERKEHRSSYSTEM...... 32 6. 1. ERLÄUTERUNGEN ZU ZIELSETZUNGEN ...... 32 6. 1. 1. Vorgaben ...... 32 6. 1. 2. Kriterien und Konsequenzen für die Netzorganisation...... 32 6. 2. ERLÄUTERUNG ZU DEN RÄUMLICHEN FESTLEGUNGEN ...... 33 7. SONSTIGE PLANDARSTELLUNGEN ...... 34 7. 1. ERSICHTLICHMACHUNG - ROHSTOFFHÖFFIGE GEBIETE...... 34 7. 2. SCHUTZGEBIETE NACH NATURSCHUTZ- UND WASSERRECHT ...... 37 7. 3. GEWÄSSER, WALD ...... 37 7. 4. SIEDLUNGSBESTAND UND ORTSBILDSCHUTZZONEN...... 37 7. 5. VERKEHRSNETZE UND ÖV-EINZUGSBEREICHE...... 37 7. 6. SONSTIGES ...... 37

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] III arbeitsgruppe raumplanung AUFGABE /GELTUNGSBEREICH/ LEITPRINZIPIEN

1. ERLÄUTERUNGEN ZU PRÄAMBEL, AUFGABE UND GELTUNGSBEREICH

Dieser Abschnitt wird seitens des Verordnungsgebers (Salzburger Landesregierung) als Landesgesetzblatt formuliert. Seitens des Regionalverbandes werden auf Grundlage der §§ 1, 3, 9 und 11 ROG 1992 i.d.l.F. darüberhinaus folgende Präzisierungen als Selbstbindung vorgenommen:

Aufgabe Aufgabe des Regionalprogrammes Lungaus ist es, eine bestmögliche Weiterent- wicklung der regionalen Wirtschaft und Gesellschaft im Interesse des Gemeinwoh- les zu gewährleisten, die nachteiligen Wirkungen, wie Beeinträchtigung von Natur- haushalt und Erholungslandschaft oder von Umweltqualitäten und Sozialstruktur, zu vermeiden. Ausgehend von den bisherigen Entwicklungen, der gegenwärtigen Situation und den Trends werden die wirtschafts-, umwelt- und gesellschaftspolitischen Strategien des Lungaus und die erforderlichen Ziele und Maßnahmen zur Ordnung der Raum- struktur im Wirkungsbereich des Regionalverbandes festgelegt und die wichtigste Umsetzungspartner wie Gemeinden, Bund und Land, öffentliche und private Trä- gerschaften genannt.

Geltungsbereich und Aufbau des Regionalprogrammes Das Regionalprogramm gilt für den Regionalverband 11 Lungau - Politischer Bezirk Tamsweg gemäß Landesentwicklungsprogramm 1994. Das Regionalprogramm Lungau besteht aus insgesamt 3 Teilen 1. dem Band “Fakten und Folgerungen für das Regionalprogramm” Nicht verbindliche Bestandsaufnahme und Strukturanalyse des Lungaus als Grundlage für die Festlegungen. 2. dem Verordnungsteil: Wortlaut, verbindlich mit Ausnahme der Empfehlungen, und Planteil (Maßstab 1 : 50.000 und maßstabsfreie Karte mit Wohnfunktionen und mit Gewerbefunktionen) samt Planzeichenerklärung (=verbindliche Festle- gungen der überörtlichen Raumplanung gem. § 9 SROG 1992 i.d.l.F.)., verbind- lich mit Ausnahme der Ersichtlichmachungen, 3. dem Erläuterungs- und Planbericht zum Regionalprogramm - Der Erläuterungsteil führt die Begründung der Zielsetzungen des Regio- nalprogrammes näher aus und beschreibt die Grundlagen für die Festlegungen im Verordnungsteil sowie den Planungsablauf und die Entscheidungsprozesse. Der Erläuterungsteil ist nicht rechtsverbindlich.

Raumbedeutsame Maßnahmen des Landes, der Gemeinden und der aufgrund von Landesgesetzen eingerichteten Körperschaften öffentlichen Rechtes dürfen diesem Regionalprogramm nicht widersprechen. Verordnungen und Bescheide aufgrund von Landesgesetzen dürfen nur im Einklang mit dem Regionalprogramm erlassen werden.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 1 arbeitsgruppe raumplanung AUFGABE /GELTUNGSBEREICH/ LEITPRINZIPIEN

Soweit durch das Regionalprogramm Lungau die Zuständigkeiten des Bundes be- rührt wird, kommt diesem Programm keine rechtliche Wirkung zu.

Änderungserfordernis - Fortschreibung Das Regionalprogramm Lungau ist zu ändern, wenn sich die Planungsvorausset- zungen wesentlich wandeln oder Widersprüche mit später erlassenen Bundes- oder Landesgesetzen und Verordnungen auftreten. Laufend, aber spätestens fünf Jahre nach Inkrafttreten des Regionalprogrammes ist der Umsetzungsfortschritt der Ziele und Festlegungen des Regionalprogrammes zu überprüfen (Bericht des Regionalverbandes an die Verbandsversammlung). Spätestens 10 Jahre nach Inkrafttretung sind die Ziele und Festlegungen daraufhin zu überprüfen, inwieweit sie aktualisiert, präzisiert oder geändert werden müssen und sind gegebenenfalls fortzuschreiben.

Informationspflicht Die Bestimmungen des § 3 SROG 1992 bezüglich der wechselseitigen Informati- onspflicht der Planungshierarchien Gemeinde - Regionalverband - Land - Bund gel- ten sinngemäß für raumbedeutsame Planungen im Geltungsbereich des Regio- nalprogrammes.

Erläuterung: Die Festlegung einer Überprüfungspflicht und eines Änderungserforder- nisses des regionalen Raumordnungsprogrammes soll sicherstellen, daß das Instrument auf seine Wirksamkeit und auf die Angemessenheit der Maßnahmen angesichts der Neustrukturierung der europäischen Wirtschaftsräume überprüft und geändert wird. Innerhalb der Laufzeit des Regionalprogrammes fallen einschneidende Veränderun- gen, die auf den Lungau zurückwirken werden: Einführung des EURO als gemeinsa- me Währung, Neustrukturierung der EU-Förderungspolitik (Stichwort ”Agenda 2000”) mit unmittelbarer Wirkung auf die Strukturförderprogramme für die Ziel 5b-Gebiete, Aufnahme der Nachbarstaaten Slowenien, Ungarn und Tschechien, um nur die wich- tigsten zu nennen.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 2 arbeitsgruppe raumplanung AUFGABE /GELTUNGSBEREICH/ LEITPRINZIPIEN

2. ERLÄUTERUNGEN ZUM KAPITEL ”GRUNDSÄTZE UND RÄUMLICHE LEITPRINZIPIEN FÜR DEN LUNGAU”

Dieses Kapitel legt die zentralen Leitprinzipien für den Lungau – quasi die Philosophie des Regionalprogrammes Lungau – offen (Abschnitt 2.2.), auf welcher letztlich alle folgenden Festlegungen des Verordnungsteiles aufbauen.

Mit dem Strukturmodell der Region werden in Folge die Festlegungen der Teilkonzep- te auf Grundlage der raumstrukturellen Voraussetzungen hergeleitet (Kapitel 2.3.). Damit wird einerseits die regionale Dimension der Festlegungen des Regio- nalprogrammes, anderseits das Zusammenwirken der Teilkonzepte ”Freiraum”, ”Regi- onalwirtschaft”, ”Siedlungs- und Wohnungswesen” und ”Mobilität und Verkehr” und der zonalen und standörtlichen Festlegungen in den Gemeinden aufgezeigt.

Schließlich legen die Entwicklungsaufgaben für die Gemeinden des Lungaus (2.4.) die unterschiedlichen Schwerpunkte der Festlegungen und die damit verbundenen Aufga- ben für die Kommunalpolitik fest. In den Teilkonzepten des regionalen Raum- ordnungsprogrammes münden diese Festlegungen in der Regel in die Festlegung von Standorträumen oder Zonen und mit dem dazugehörenden Maßnahmenteil.

Neben den Raumordnungszielen und –grundsätzen, wie sie im § 2 ROG 1992 ver- bindlich festgelegt werden und den planerischen Leitprinzipien des Einheitlichen Pro- gramm-Planungsdokument für die 5 b-Regionen in Salzburg (EPPD) und aus dem regi- onalwirtschaftlichen Konzept Lungau 5 b-Region, stützt sich dieses Kapitel vor allem auf das Resümee aus der Bestandsanalyse (Fakten und Folgerungen).

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 3 arbeitsgruppe raumplanung FREIRAUM /LANDWIRTSCHAFT / NATURSCHUTZ

3. ERLÄUTERUNGEN ZU NUTZUNGEN IM FREIRAUM, LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, NATUR- UND LANDSCHAFTSSCHUTZ

3.1. KULTURLANDSCHAFTLICH HOCHWERTIGE PRODUKTIVZONE

3.1.1. Vorgaben ROG 19921: § 2 ROG(1), (5), (6) und (12) (1) Für die Bevölkerung in allen Teilen des Landes ist die Herstellung möglichst gleichwer- tiger Lebensbedingungen sowie deren Verbesserung durch die Schaffung einer ausgegliche- nen Wirtschafts- und Sozialstruktur anzustreben. (5) Die Versorgung der Bevölkerung in ihren Grundbedürfnissen ist in ausreichendem Um- fang und angemessener Qualität sicherzustellen. Insbesondere bezieht sich diese Vorsorge auf Wohnungen, Erwerbsmöglichkeiten, die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, Kultur, Sozial-, Bildungs-, Sport- und sonstige Freizeit-, Informations-, Kommunikations- und Verkehrseinrichtungen. (6) Das Siedlungssystem soll derart entwickelt werden, daß die Bevölkerungsdichte eines Raumes mit seiner ökologischen und wirtschaftlichen Tragfähigkeit im Einklang steht und daß eine bestmögliche Abstimmung der Standorte für Wohnen, wirtschaftliche Unterneh- men und öffentliche Dienstleistungseinrichtungen sowie für Erholungsgebiete erreicht wird. Als gleichbedeutsam ist der Schutz und die Pflege erhaltenswerter Kulturgüter und solcher Stadt- und Ortsgebiete zu betreiben und durch Maßnahmen der Dorf- und Stadterneuerung zu unterstützen. (12) Bei der Entwicklung der gewachsenen Lebensräume des Landes entsprechend ihren na- türlichen Voraussetzungen, ihrer bisherigen Entwicklung, ihren absehbaren Entwicklungs- möglichkeiten und der Initiative ihrer Bevölkerung ist eine entsprechende Ausstattung der Räume mit Einrichtungen der Daseinsvorsorge in zumutbarer Entfernung zu gewährleisten.

LEP (Landesentwicklungsprogramm) 19942: Ziel LR1: Erhaltung der Dauersiedlungsgrenze. Maßnahme: Förderung landwirtschaftlicher Infrastrukturmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Besiedelung von Bergbauernhöfen.

EPPD 1995 (Einheitliches Programmplanungsdokument) 19953: Agrarpolitik soll sich an Folgendem orientieren: Nachhaltigkeit und Ökologie, flächendeckende Bewirtschaftung sichern, Pflege der Kulturlandschaft.

1 Salzburger Raumordnungsgesetz 1992 i.d.l.F. In der Folge als “ROG 1992” abgekürzt. 2 Amt der Salzburger Landesregierung (1995): Landesentwicklungsprogramm. Salzburg. In der Folge als “LEP 1994” abgekürzt. 3 AMT DER SALZBURGER LANDESREGIERUNG (1995): Einheitliches Dokument für die Programmpla- nung (EPPD) Ziel 5b. Salzburg. In der Folge als “EPPD 1995” abgekürzt.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 4 arbeitsgruppe raumplanung FREIRAUM /LANDWIRTSCHAFT / NATURSCHUTZ

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998 4: Der Landschaftstypus ist als reich strukturierte, kleinteilige Kulturlandschaft zu charakteri- sieren, in der Wald, Flurform, Wegenetz, Einfriedungen, Gebäuden u.a. eine für den Lungau typische Einheit bilden (Typuslandschaft). Landwirtschaftliche Siedlungen, Hofgruppen und Dörfer tragen in ihrer spezifischen Ausprägung wesentlich zur Typusbildung bei. Die Bewirtschaftung der Agrarflächen dieses Raumes ist in der Regel mit erhöhten Er- schwernissen verbunden. Die sachgerechte Flächenbewirtschaftung leistet unverzichtbare Beiträge für das Landschaftsbild und die Landschaftsökologie. Da es sich häufig um peri- phere und weniger produktive Lagen handelt, besteht eine Tendenz zur Bewirtschaftungs- aufgabe und in weiterer Folge zur Verwaldung. Die daraus folgende ”Verfinsterung” der Landschaft ist nicht zuletzt aus touristischer Sicht als negative Veränderung des Land- schaftsbildes zu bewerten. In dieser Zone steht neben der Produktionsfunktion als wesentliches Element die Aufrecht- erhaltung des ländlichen Dauersiedlungsraumes im Vordergrund.

3.1.2. Kriterien der Festlegung • Strukturell reich ausgestattete, kleinteilige Agrargebiete, in denen die Erschwernisse für die Bewirtschaftung überwiegen. • Zumeist in steilerer Hanglage, in den Seitentälern auch Talböden. • Gering- bis bestenfalls mittelwertige Böden vorherrschend. • formale/ ästhetische Einheit von Siedlung und Flur (Lungauer Typuslandschaft).

3.1.3. Weitere Begründungen und Verweise Da es sich bei dieser Festlegung um die Umgrenzung eines Landschaftstypus handelt ist die Grenze im Planteil lediglich ”symbolisch”: sie umschließt das landwirtschaftli- che Gebiet ohne die Waldflächen (Landschafts”bild”-orientiert). Die Erhaltung dieses Landschaftstypus ist von der Weiterentwicklung und Absicherung der Flächenbewirt- schaftung und damit auch der Wirtschaftsflächen im Wald abhängig. Über die Land- schaftserhaltung hinaus ist jedoch eine einwohnererhaltende Raumordnungspolitik notwendig, die - wenn sie erfolgreich sein will - weit über eine konservierende Hal- tung hinausgehen muß. Diese Festlegung zielt auch auf die Nutzbarmachung der nationalen und europäischen Fördertöpfe im Hinblick auf die Erhaltung dieses Landschaftstypus, sowie einer beste- henden Infrastruktur (Schulen, Kindergärten) und damit der Erhaltung der regionalen Identität ab. Die Festlegungen der übrigen Konzepte, insbesondere die Wohnstandortfunktionen, die touristischen Funktionen und die Infrastrukturausstattung der Seitentalgemeinden, sowie die Festlegungen zu Landwirtschaft und Verkehr wirken bei der Umsetzung maßgeblich mit.

4 ARBEITSGRUPPE RAUMPLANUNG (1998): Daten, Fakten und Folgerungen zum Regionalprogramm. Bestandsanalyse zum Regionalprogramm Lungau. Salzburg. In der Folge “Folgerungen aus der Be- standsanalyse 1998” genannt.

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3.2. VORSORGERAUM FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT

3.2.1. Vorgaben § 2 (8) ROG 1992: Die Erhaltung einer lebensfähigen bäuerlichen Land- und Forstwirt- schaft ist sicherzustellen. Hiebei ist diese so zu entwickeln, daß sie in der Lage ist, die Be- völkerung mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen bestmöglich zu versorgen und die Erhaltung der Erholungslandschaft zu gewährleisten. Dafür sind ausreichende bewirtschaftbare Flä- chen für eine dauerhafte land- und forstwirtschaftliche Nutzung zu sichern und die struktu- relle Einheit der landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erhalten.

LEP 1994 Ziel LR1: Sicherung landwirtschaftlicher Betriebe und Nutzflächen mit adäqua- ter Produktionskapazität Maßnahme: Sicherung ertragreicher landwirtschaftlicher Flächen (”Vorrangzonen”).

EPPD 1995: Ziele, Schwerpunkte und Strategien der ländlichen Entwicklung 1995-1999: Sicherung der flächendeckenden Bewirtschaftung und Pflege der Kulturlandschaft sowie ei- ner naturnahen forstlichen Nutzung nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und der Öko- logie.

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Erhaltung der regionalen Eigenversorgungs- kapazität, auch als Vorsorge für Krisenfälle. Element für die landwirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und damit Grundlage für die Landwirtschaft als Wirtschaftsfaktor, insbesondere in den kleineren Gemeinden (Seitental- gemeinden, St. Andrä i.L., Unternberg).

3.2.2. Kriterien der Festlegung • Kommassierte Gebiete und /oder • Gebiete mit relativ hochwertigen Böden (mittel- bis hochwertige Ackerböden, hochwertiges Grünland) laut Bodenkartierung • Keine Überschneidung mit ökologischen Vorrangflächen und Ausklammerung von Bereichen mit nicht-landwirtschaftlichen Nutzungsansprüchen von regionaler Be- deutung (Gewerbestandorte, Ortserweiterungsgebiete). In einigen Fällen liegen Einzelhöfe im Gebiet, für diese gelten keine Restriktionen.

3.2.3. Weitere Begründungen und Verweise Dieser Festlegung wird unter dem Kapitel ”Freiraum” abgehandelt, da neben der Pro- duktionsfunktion dieser Flächen überwirtschaftliche Funktionen, wie Freiflächenerhal- tung, die Bereitstellung von Infrastruktur für den Tourismus (Landschaft, Reit-, Rad- und Wanderwege, Loipennetz) ökologische und siedlungsgliedernde Funktionen be- deutsam sind. In den Festlegungen zum Tourismus (künftige Freizeitinfrastruktur), zur Landwirtschaft, zum Siedlungswesen (Siedlungsgrenzen, regionale Grünverbindungen), zum regiona-

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len Biotopverbund (Vertragsnaturschutz) und zur Hochwasserretention werden diese überwirtschaftlichen Funktionen näher bestimmt. Der Begriff ”Vorsorgeraum” wird bewußt anstelle einer ”Vorrangzone” gewählt, um für künftige regional bedeutsame Einrichtungen einen gewissen Abwägungsspielraum zu ermöglichen. Der Abwägungsspielraum trägt einerseits der Erfahrung mit zu restriktiven zonalen Festlegungen angesichts eines europäischen Wirtschaftsraumes, andererseits der pre- kären Wirtschaftslage des Lungaus Rechnung, in welcher so gut wie jede raumord- nungsfachliche vertretbare Wirtschaftsaktivität aus regionaler Sicht unterstützungswür- dig ist. Gleichzeitig mit dieser Flexibilisierung werden jedoch auch die Spielregeln für diese Abwägung festgelegt.

3.3. VORRANGFLÄCHE FÜR ÖKOLOGIE

3.3.1. Vorgaben § 2 (2) ROG 1992: Die natürlichen Lebensgrundlagen sind zu schützen und pfleglich zu nutzen, um sie für die Zukunft in ausreichender Güte und Menge zu erhalten. Insbesondere ist anzustreben: a) die Sicherung des Bodens, der Pflanzen- und der Tierwelt; b) die Erhaltung und Wiederherstellung der Reinheit der Luft und der Gewässer sowie des natürlichen Klimas; c) der Schutz und die Pflege erhaltenswerter Naturgegebenheiten sowie des Landschaftsbil- des.

LEP 1994: Kapitel 5.7 (S. 81 ff.), Natur und Umwelt (Empfehlungen): Maßnahmen mit unmittelbarem Raumbezug: Schutzverordnungen (gem. ROG 92 bzw. NSchG 93) für Gebiete mit wichtigen und/oder ge- fährdeten Naturpotentialen. Ausbaugrenzen, Ruhe- und Rückzugszonen definieren Förderungsmaßnahmen für die bäuerliche Land- und Forstwirtschaft (landeskulturelle Leis- tungen) Renaturierung von Fließgewässern, Restrukturierung (Biotopverbund)

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Sensible Biotope sollen als ökologische Vor- rangflächen festgelegt werden, mit Untersagung jeder Nutzung, die Bestand und Qualität dieser Flächen gefährdet und Förderung jener Nutzungen, die zur ökologischen und land- schaftsästhetischen Qualitätssicherung beitragen. Als Folge der vergleichsweise geringen Nutzungsintensität im Gesamtraum gilt der Lungau generell als artenreiches Gebiet von naturräumlich hoher Qualität. Die Tradition der pflegli- chen Nutzung des Raumes findet seine Fortsetzung im bedeutenden Anteil von Flächen, die in verschiedener Form unter gesetzlichem Natur- oder Landschaftsschutz stehen. Die Schutzgebiete nehmen weite Teile der Lungauer Gebirgsumrahmung geschlossen ein. Im Gegensatz dazu finden sich Schutzgebiete (bzw. schutzwürdige Gebiete) im Kernraum nur verinselt und in kleineren Dimensionen.

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3.3.2. Kriterien der Festlegung • gemäß Salzburger Naturschutzgesetz verordnete Geschützte Landschaftsteile im Dauersiedlungsraum außerhalb geschlossener Siedlungsgebiete, Landschaftsschutz- gebiete im Dauersiedlungsraum sowie Naturschutzgebiete; • geschützte Gebiete nach §23 Salzburger Naturschutzgesetz (ex lege - Schutz), so- weit zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Regionalprogrammes bekannt: Moore laut Moorkataster der Salzburger Landesregierung, Feuchtgebiete (Moore, Anmoo- re) gemäß Österreichischer Bodenkartierung; • Trockenstandorte laut Trockenstandortkataster der Salzburger Landesregierung; • Mittels Verordnung gemäß Salzburger Naturschutzgesetz geschützte Gebiete. • Ökologisch bedeutsame Standorte laut den vorliegenden Räumlichen Entwick- lungskonzepten der Gemeinden.

3.3.3. Weitere Begründungen und Verweise Eine systematische Erfassung und Festlegung der schutzwürdigen Biotope (Biotopkar- tierung) liegt für den Lungau bisher nicht vor. Die Regionalplanung muß daher auf Ba- sis plausibler Hinweise (z. B. mit Hilfe vorhandener Einzelinventare und Untersu- chungen) ökologische Vorrangflächen ”auf Verdacht” vorsorglich sichern. Enge Wechselwirkungen und Planungserfordernis im Detail bestehen neben der Ein- beziehung der Flächen in einen zu schaffenden regionalen Biotopverbund mit den Festlegungen zur Landwirtschaft (Vertragsnaturschutz), zum Tourismus (Attraktionen des Tourismus, wie z.B. Aktionsräume für den naturbetonten Tourismus, touristische Sonderstandorte, künftige Freizeitinfrastruktur) und mit der kulturlandschaftlich hoch- wertigen Produktivzone. Nachfolgende Instrumente aus Naturschutzrecht, Ortsplanung und Dorferneuerung müssen die Umsetzung vorantreiben.

3.4. VORSORGERAUM FÜR REGIONALE GRÜNVERBINDUNGEN UND DEN REGIONALEN BIOTOPVERBUND

3.4.1. Vorgaben ROG und LEP: wie ”Vorrangflächen für Ökologie”

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Nachdem derzeit aufgrund der fehlenden Biototopkartierung keine systematischen Aussagen über Defizite und Qualitäten des Lungaus gemacht werden können, wird mit dieser Katego- rie die Sicherung regional bedeutsamer Flächen für künftige Planungen und Biotopvernet- zungen vorbereitet. Die Darstellung erfolgt symbolisch für regional bedeutsame Ökosysteme. Die regionale Be- deutung leitet sich ab von den Bestimmungen des Naturschutzgesetzes ab (z.B. Fließgewäs- serschutz, Uferbegleitschutz, Trockenrasenschutz), von den Erfordernissen eines zeitgemä- ßen Biotopmanagements (z.B. Pufferflächen im Umkreis von geschützten Flächen, Pflege- bedarf in Verbindung mit intensiven gewerblich-touristischen Nutzungen) und schließlich

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von besonderen landschaftlichen Wirkungen des Freiraumes (z.B. Landschaftsachsen, Grünverbindungen).

3.4.2. Kriterien der Festlegung • Uferstreifen von Mur und Taurach im Kernraum, als ”Rückgrat” für Vernetzungs- strukturen in den Tallängsachsen • Areale, die für eine Zusammenbindung regional bedeutsamer Schutzgebiete (Bio- topvernetzung, Sicherung des Populationsaustausches) vorbehalten bleiben sollen (z. B. Mariapfarr / Lonka / Schotterteich). • Areale, die als Puffer- bzw. Erweiterungsflächen für räumlich eng umgrenzte Schutzgebiete herangezogen werden sollen • Wichtige Landschaftsachsen (z.B. Verbindung zwischen Mitterberg und Ausläufern der Niederen Tauern bei Wölting), Zäsuren im Siedlungsgebiet (Bereich zwischen Saumoos-Golfplatz im Osten und Naßbaggerung im Murboden im Westen), die bei künftigen Planungen respektiert werden müssen. • Größere ökologisch oder landschaftlich bedeutsame Standorte lt. Räumlichen Ent- wicklungskonzepten der Gemeinden.

3.4.3. Weitere Begründungen und Verweise Die Festlegungen ”Biotopverbindung” und ”Grünverbindung” sind in diesem Kapitel zusammengefaßt, da sie zwar einen unterschiedlichen Schwerpunkt aufweisen (ökolo- gische Qualität vs. siedlungsgliedernde Qualität), die Übergänge zwischen den Funk- tionen sind aber fließend. Da keine Biotopkartierung für den Lungau vorliegt, werden diese Räume aufgrund der vorhandenen unvollständigen Grundlagen ”vorsorglich” gesichert. Die jeweilige Di- mensionierung, die konkrete Ausstattung, die detaillierte Definition des Schutzzwe- ckes und die Festlegung entsprechender Maßnahmen ist Aufgabe der örtlichen Raum- planung und der Implementierung der Biotopkartierung. Es wurde daher bei der Festlegung der Breite und Ausgestaltung der Biotopverbindung bzw. Grünverbindung auf eine numerische Festlegung verzichtet, stattdessen eine fle- xiblere Festlegung eingeführt (die Breite richtet sich nach dem Schutzzweck). Enge Wechselwirkungen insbesondere in der Umsetzung bestehen hier mit den Fest- legungen zur Landwirtschaft (Freiflächenfunktion der Landwirtschaft und Vertragsna- turschutz), zum Siedlungswesen (Siedlungsgrenzen und Siedlungsgliederung, ortsnahe Erholungsflächen), zur Tourismusnutzung (Murradweg, künftige Freizeitinfrastruktur), und zur Hochwasserretention (Einbeziehung der Flächen bei der Planung von Retenti- onsflächen).

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3.5. VORSORGERAUM FÜR DIE HOCHWASSER-RETENTION

3.5.1. Vorgaben § 2 (4) ROG 1992: Die Bevölkerung ist vor Gefährdung durch Naturgewalten und Un- glücksfällen außergewöhnlichen Umfanges sowie vor Umweltschäden, -gefährdungen und - belastungen durch richtige Standortwahl dauergenutzter Einrichtungen und durch Schutz- maßnahmen bestmöglich zu schützen.

LEP 1994 Ziel LR3: Vorrangige Berücksichtigung der Naturgefahren bei der Siedlungs- entwicklung. Maßnahme: Kenntlichmachung der durch Naturgefahren bedrohten Bereiche.

3.5.2. Kriterien der Festlegung • Überflutungsgebiete der Mur (100 bzw. 30-Jährliches Hochwasser) gemäß Entwurf zum schutzwasserwirtschaftlichen Grundsatzkonzept der Mur. • Talböden der Mur, des Thomataler Baches und der Taurach gemäß Hinweisen des Forsttechnischen Dienstes der Wildbach und Lawinenverbauung.

3.5.3. Weitere Begründungen und Verweise Nach Auskunft der Abteilung Flußbau wird das Schutzwasserkonzept der Mur gegen- wärtig überarbeitet. Eine Änderung der Flächenbedarfe ist zu erwarten. Weiters ist festzuhalten, daß für die Taurach, die Mur oberhalb Schellgaden und für den Thomataler Bach kein entsprechendes schutzwasserwirtschaftliches Konzept vor- liegt, daher auch keine planlichen Festlegungen getroffen werden können. Bei der Realisierung der erforderlichen Retentionsräume ist die Abstimmung mit den Festlegungen der Bereiche ”Landwirtschaft”, ökologische Vorrangflächen, regionaler Biotopverbund und Tourismusnutzung (z.B. Schaffung einer künftigen Attraktion des Tourismus und Planung der Besucherlenkung) erforderlich.

3.6. AKTIONSRÄUME FÜR DEN NATURBETONTEN TOURISMUS diese Festlegung wird unter Tourismus (Kapitel 4.3.6.) erläutert.

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4. ERLÄUTERUNGEN ZU REGIONALWIRTSCHAFT UND ARBEITSMARKT

4.1. WIRTSCHAFTSPOLITISCHE ZIELSETZUNGEN

4.1.1. Vorgaben § 2 (2) ROG 1992: 7. Die Grundlagen für die langfristige Entwicklung der Wirtschaft, der Infrastruktur und des Wohnungswesens sowie für die erforderlichen Strukturanpassungen sind zu sichern und zu verbessern. 9. Gewerbe und Industrie sind in ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu sichern und zu verbessern, wobei einerseits auf die Standorterfordernisse, die verfügbaren Roh- und Grund- stoffe, die Energie- und Arbeitsmarktsituation sowie auf lokale Initiativen Bedacht und an- dererseits auf die Umweltbeeinträchtigung und die benachbarten Siedlungsgebiete Rücksicht zu nehmen ist. 10. Der Fremdenverkehr ist unter Berücksichtigung der ökologischen Belastbarkeit und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Raumes, der Erfordernisse des Landschafts- und Natur- schutzes, der vorrangigen Beteiligung der einheimischen Bevölkerung an der Entwicklung und der Vielfalt der Freizeit- und Erholungsbedürfnisse der Gäste auch durch die Sicherung geeigneter Flächen zu entwickeln und konkurrenzfähig zu erhalten. 11. Öffentliche und private Dienstleistungseinrichtungen sind so zu entwickeln und zu för- dern, daß sie in der Lage sind, ihre Versorgungsaufgaben zu erfüllen und einen wesentlichen Beitrag zur Entfaltung der Wirtschaft zu leisten.

LEP 1994: Bereitstellung geeigneter Standorte für hochwertige Arbeitsplätze in den Ge- birgsgauen. Besondere Berücksichtigung der industriellen und gewerblichen Betriebsansiedlung im Rahmen der Regionalprogramme für den ländlichen Raum, auch Revitalisierung bestehen- der Altbetriebe. Erhaltung der Handelsdienstleistungen in den Hauptorten der Gemeinden. Verdichtung der bestehenden Gebiete und Revitalisierung von Betrieben soll angestrebt werden. Strukturbereinigung bei Nutzungskonflikten und Sicherung von Erweiterungsflä- chen. Sicherung der Verfügbarkeit (Bodenfonds).

EPPD 1995: Diversifizierung der außerlandwirtschaftlichen Sektoren (Unterprogramm 2): insbesondere Ausbau und Vermarktung des Qualitätstourismus (Maßnahme 4) mit bei- spielhaften Projekten, wie Profilierung und Schwerpunktsetzung, Qualitätsverbesserung und Vermarktung, Stärkung der Wirtschaftsstruktur durch betriebliche Investitionen und Bera- tung (Maßnahme 3) mit beispielhaften Projekten, wie Investitionsförderung in KMU, Inno- vations- und Technologietransfer und Technische Hilfe-Aktionen zur Entwicklung des en- dogenen Potentials der Regionen (Maßnahme 3)”

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RWK 1994 5: Ausgewogener Sektorenmix von Gewerbe/Industrie, wirtschaftsnahen Dienst- leistungen, Handel-, Freizeit- und Tourismuswirtschaft. Gewerbe & Industrie beeinträchtigen bei ihren wirtschaftlichen Aktivitäten die intakte Um- welt so wenig wie möglich. Das Gewerbe und die Industrie der Region pflegen vielfältige wirtschaftliche Austauschbe- ziehungen innerhalb der Region und mit anderen Regionen. Es soll ein positives Klima für die Entwicklung bestehender Unternehmen und für die Grün- dung neuer Unternehmen in der Region geschaffen werden.

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Nachdem die Umsetzung des Regionalwirt- schaftlichen Konzeptes, welches sein Hauptaugenmerk auf den Förderungsgenuß im Rah- men der Ziel-5b-Gebietskulisse richtet, ausläuft, ist eine darüberhinausgehende strategische Perspektive zu entwerfen. Dabei sollte die sich abzeichnende Reform der EU- Regionalpolitik, und Veränderungen der europäischen Wettbewerbsverhältnisse durch Vollendung des Binnenmarktes im Zuge der Einführung der gemeinsamen Währung EURO, aber auch eine mögliche Osterweiterung mit ins Kalkül gezogen werden. Es bietet sich da- her an, eine ”zweischienige” regionale Wirtschaftspolitik zu fahren, die bewährte Struktur- politik ergänzt um Elemente einer längerfristigeren und zwangsläufig visionären Regional- politik. Beim Aufbau einer leistungsfähigen Wirtschaft sind ”Lebensqualität”, ”kreatives Milieu”, ”Kommunikationsstrukturen”, ”regionale Netzwerke” und ”Bildung” Schlüsselfaktoren.

4.2. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

4.2.1. Vorgaben § 2 (8) ROG 1992: Die Erhaltung einer lebensfähigen bäuerlichen Land- und Forstwirt- schaft ist sicherzustellen. Hiebei ist diese so zu entwickeln, daß sie in der Lage ist, die Be- völkerung mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen bestmöglich zu versorgen und die Erhaltung der Erholungslandschaft zu gewährleisten. Dafür sind ausreichende bewirtschaftbare Flä- chen für eine dauerhafte land- und forstwirtschaftliche Nutzung zu sichern und die struktu- relle Einheit der landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erhalten.

LEP 1994 Ziel LR1: Sicherung landwirtschaftlicher Betriebe und Nutzflächen mit adäqua- ter Produktionskapazität Maßnahme: Sicherung ertragreicher landwirtschaftlicher Flächen (”Vorrangzonen”). Förderung landwirtschaftlicher Infrastrukturmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Besied- lung von Bergbauernhöfen. Aufrechterhaltung der standortgerechten Bewirtschaftung der Almen sowie Pflege der Schutz- und Bannwälder.

5 REGIONALWIRTSCHAFTLICHES KONZEPT FÜR DAS ZIEL 5b-GEBIET LUNGAU - RWK (1994): bear- beitet von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für eigenständige Regionalentwicklung und dem Salzburger Institut für Raumforschung und Wohnen im Auftrag des Bundeskanzleramtes und des Landes Salzburg. Salzburg.

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Maßnahmen mit unmittelbarem Raumbezug: Förderungsmaßnahmen für die bäuerliche Land- und Forstwirtschaft (landeskulturelle Leis- tungen) sind erforderlich.

EPPD 1995 - Ziele, Schwerpunkte und Strategien der ländlichen Entwicklung 1995-1999: Sicherung der flächendeckenden Bewirtschaftung und Pflege der Kulturlandschaft sowie ei- ner naturnahen forstlichen Nutzung nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und der Öko- logie.

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Siehe dazu S 11 ff und 42 ff Zonale Festlegungen siehe Abschnitt 3.1. und 3.2.

4.2.2. Weitere Begründungen und Verweise Die mittel- und langfristige Sicherung dieses Wirtschaftszweiges ist unabdingbar für die regionale Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur. Sowohl Landschaftstypus, als auch Wirtschaftsstruktur der Seitentalgemeinden (siehe Festlegungen zu ”Kulturland- schaftlich hochwertige Produktivzone”), als auch jene des Zentralraumes (siehe Festle- gungen unter ”Vorsorgeflächen für die Landwirtschaft”) und damit auch die Grundla- gen für den Tourismus sind von einer funktionierenden Landwirtschaft abhängig. Enge Wechselbeziehungen und Abstimmungsbedarf besteht darüber hinaus mit den Festlegungen in den Bereichen ”Aktionsräume für den naturbetonten Tourismus”, “Bi- otopverbund und Grünverbindung”, “Vorsorgeräume für die Hochwasserretention” und “Vorsorgeräume für künftige Freizeitinfrastruktur”.

4.3. TOURISMUS - FREIZEITWIRTSCHAFT

4.3.1. Allgemeine Zielsetzungen

4.3.1.1. Vorgaben § 2 (2) ROG 1992: 10. Der Fremdenverkehr ist unter Berücksichtigung der ökologischen Belastbarkeit und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Raumes, der Erfordernisse des Landschafts- und Naturschutzes, der vorrangigen Beteiligung der einheimischen Bevölke- rung an der Entwicklung und der Vielfalt der Freizeit- und Erholungsbedürfnisse der Gäste auch durch die Sicherung geeigneter Flächen zu entwickeln und konkurrenzfähig zu erhal- ten.

LEP 1994: Raumverträgliche Anpassung der Infrastruktur und der Angebote sowie Förde- rung einer Qualitätsverbesserung im Tourismus: z.B: Prüfung von Erschließungsprojekten auf der Grundlage von Regionalprogrammen. Festlegung von Obergrenzen für die Neuer- richtung von Beherbergungsgroßbetrieben. Maßnahmen mit unmittelbarem Raumbezug: Beherbergungsgroßbetriebe: dürfen nur in Verdichtungsgemeinden (d.h. in Tamsweg) und in touristisch geprägten Gemeinden (d.h. in Tweng) errichtet werden. Ausbaugrenzen, Ruhe- und Rückzugszonen definieren

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EPPD 1995: Qualitätsoffensive in allen Bereichen. Koordiniertes Handeln auf allen Ebe- nen. Diversifizierung der außerlandwirtschaftlichen Sektoren (Unterprogramm 2): insbeson- dere Ausbau und Vermarktung des Qualitätstourismus (Maßnahme 4) mit beispielhaften Projekten, wie Profilierung und Schwerpunktsetzung,. Maßnahme 4: Erhöhte Wertschöp- fung im Tourismus durch regional koordinierte Entwicklung, einheitliches Auftreten am Markt. ”Öko-Orientierung” und Schonung des Naturraumes soll in den Angeboten, der Vermarktung und der realen Umweltqualität zum Ausdruck kommen (Stichworte: Urlaub am Bauernhof, regionale Qualitätsprodukte in der Gastronomie.) Winter: Erlebnis- und Dienstleistungsqualität verbessern. Spezialangebote Jugendtourismus. Enge Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft. Kooperation verschiedener Branchen zur er- höhten Effizienz des Marketing.

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Angesichts der zunehmenden nationalen und internationalen Konkurrenz und des geänderten Reiseverhaltens muß der Lungau als Region gegen Destinationen mit gleichem/ ähnlichem Angebot in Österreich und gegen deutlich bil- ligere europäische und außereuropäische Konkurrenten bestehen. Ein wesentlicher Schritt wurde mit dem regionalen Zusammenschluß der Tourismusverbän- de zur ”Ferienregion Lungau” gesetzt. Dadurch wird erstmals die regionale Marke ”Lungau” auch gemeinsam beworben und verkauft. Für die Wintersaison unabdingbar ist ein Zusam- menschluß der Lungauer Schigebiete unter einem Dachverband. Die Zusammenarbeit zwischen Gastgewerbe und Landwirten ist noch ausbaufähig. Die ge- zielte Vermarktung von Lungauer Qualitätsprodukten über die Gäste stellt eine zusätzliche Chance dar (Qualitätsgastronomie, Regionalküche, Almbuffets, ”Natürlich Lungau” u.a.). Von großer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Tourismus ist der Aufbau zielgruppenspezifischer Angebote, wie z.B. ”Neuer Winter Lungau” mit Schwerpunkt Langlauf und Snowboard, ”Reiterland Lungau”, Radfahren im Lungau, Kul- tur- und Bergwanderwege; ”Kinderlungauland”, ”Lungauer Landgasthöfe” u.a. Im Bereich der Gästezielgruppe Kinder und Jugendliche besteht ein Angebotsdefizit. Eine Ergänzung der Freizeiteinrichtungen, z.B. die Errichtung eines Jugenderlebnisgeländes oder einer ”Kinder-fantasy-world”, ist konzeptionell vorzubereiten und marketingmäßig zu be- gleiten.

4.3.2. Vorrangflächen für Freizeit und Erholung

4.3.2.1. Vorgaben: siehe vorheriges Kapitel ”Tourismus-Freizeitwirtschaft”

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Verbesserung und Attraktivierung der Ange- botsstruktur in qualitativer und organisatorischer Hinsicht. Entwicklung von Angebotsprofi- len für die einzelnen Freizeiteinrichtungen im Hinblick auf die regionale Marke ”Lungau” (Komplementarität statt Konkurrenz). Konzentration der Investitionen, der qualitativen und organisatorischen Verbesserungen und Marketingstrategien des Lungaus im Bereich des infrastrukturbetonten Tourismus auf die festgelegten Vorrangflächen für Freizeit und Erholung.

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Um den Fortbestand und die Wettbewerbsfähigkeit der Schigebiete langfristig abzusichern, weiters um die Verkehrssituation in den Touristischen Schwerpunkten zu entschärfen ist ei- ne Verbesserung der Anbindung von Schigebieten an die Hauptsiedlungsräume im Talraum (Schwerpunkte des Beherbergungsangebotes) zu prüfen.

4.3.2.2. Kriterien der Festlegung • bestehende Schigebiete (Liftanlagen, Pistenanlagen)6 innerhalb der jeweiligen Landschaftskammer. • regional bedeutsame Freizeiteinrichtungen (Golfplatz, Flugplatz) • Festlegungen der Gemeinden lt. räumlichen Entwicklungskonzepten. • unzureichende Verbindung zwischen Schigebiet und Hauptsiedlungsgebiet in den Talräumen.

4.3.2.3. Weitere Begründungen und Verweise Es erfolgt eine Differenzierung zwischen der zonalen Festlegung ”Touristische Vor- rangzone” (flächenintensive Sportanlagen mit Freiraumcharakter) und der standort- räumlichen Festlegung ”Touristische Schwerpunkte” (Beherbergung und angeschlos- sene Dienstleistungen). Schwerpunkt dieser Festlegung ist die Konzentration der Mittel und des Know-hows auf die qualitative Verbesserung der bestehenden Anlagen. Dies gilt auch für unzurei- chend angebundene Schigebieten, die durch neue ”Talerschließungen” in ihrer Ange- botsqualität verbessert werden sollen. Die Darstellung der Talerschließung ist symbo- lisch: Art, Lage, Umfang und Erschließungsart (Schilift, Abfahrt, sonstiger Zubringer u.a.) müssen erst im Zuge gesonderter Studien der Ferienregion Lungau oder der Schi- liftbetreiber entwickelt werden. Bei der Festlegung der ”Entwicklungsaufgaben für die Gemeinden” ist diese Touris- musform als “infrastrukturbetonter Tourismus” mit besonderen Aufgaben für die Standortgemeinde bezeichnet.

4.3.3. Touristische Schwerpunkte

4.3.3.1. Vorgaben ROG, LEP und EPPD 1995 siehe Vorrangzone für Freizeit und Erholung

LEP 1994: Beherbergungsgroßbetriebe: dürfen nur in Verdichtungsgemeinden (d.h. in Tamsweg) und in touristisch geprägten Gemeinden (d.h. in Tweng) errichtet werden.

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Die überwiegend touristisch genutzten Sied- lungsstandorte außerhalb der Hauptsiedlungsräume im Tal mit dem Nächtigungsschwer- punkt im Winter erfordern besondere Strategien und Vorgaben für die Siedlungsentwicklung und die Ortsgestaltung.

6 örtliche Liftanlagen werden nicht dargestellt.

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4.3.3.2. Kriterien der Festlegung • Siedlungsgebiete im Almgebiet (Neugründungen des Tourismus) mit hohem Anteil an Tourismusbauten (Tourismus-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe) und star- ker Saisonalität (Winterdominanz).

4.3.3.3. Weitere Begründungen und Verweise Die monostrukturelle Ausrichtung der touristischen Schwerpunkte und die damit ver- bundene Krisenanfälligkeit erfordert besondere Strategien zur Erhaltung der Wettbe- werbsfähigkeit. Dabei ist aus regionaler Sicht auch die Neuerrichtung von Beherber- gungsgroßbetrieben nach ROG 1992 (über 60 Zimmern) zu ermöglichen, um die of- fensive Entwicklung eines hochwertigen Angebotes auf der Beherbergungsseite (inkl. Freizeiteinrichtungen und Dienstleistungen) voranzutreiben. Zur Amortisierung der Investitionen und zur rentablen Betriebsführung sind wirtschaftliche Betriebsgrößen, auch über 60 Zimmern, erforderlich. Diese Zielsetzung steht derzeit im Widerspruch zum Landesentwicklungsprogramm, das jedoch diesbezüglich überarbeitet wird. Der Regionalverband setzt sich für eine flexiblere Handhabung dieser Kategorie ein. Die Neuerrichtung von Beherbergungsgroßbetrieben sollte auch in den Tallagen der Tourismuszentren des Lungaus (Gemeinden mit bestehendem Betten-, Gastronomie- und Sportinfrastrukturangebot) möglich sein. Auch hier gilt es, die bestehende Infra- struktur mit Leitbetrieben zu ergänzen und zur Gesamtauslastung und Wertschöpfung des Tourismus beizutragen. Es werden daher nur jene Gemeinden als mögliche Standorträume für die Neuerrich- tung von Beherbergungsgroßbetrieben festgelegt, die bereits über eine bedeutende Inf- rastrukturausstattung im Tourismus verfügen (vgl. dazu Fakten und Folgerungen Ab- schnitte 3.7 und 4.5). Das sind die Gemeinden Mauterndorf, Mariapfarr, St. Michael und St. Margarethen, sowie Tamsweg und Tweng (bereits jetzt im LEP als Standort- raum für Beherbergungsgroßbetriebe vorgesehen). Auf eine Festlegung der Standorte auf bestimmte Siedlungsteile der Gemeinden wurde verzichtet, um die Spielräume für die Ortsentwicklung und Wirtschaftsentwicklung offen zu halten (keine Eintragung in den Planteil). Die Standortfindung und der Eignungsnachweis muß im Zuge der Raumordnungsver- fahren der örtlichen Raumplanung (Prüfverfahren für Beherbergungsgroßbetriebe) er- folgen.

4.3.4. Vorsorgeräume für künftige Freizeit- und Tourismusinfrastruktur

4.3.4.1. Vorgaben § 1 ROG 1992: Grundsätze und Ziele: 5. Die Versorgung der Bevölkerung in ihren Grundbedürfnissen ist in ausreichendem Umfang und angemessener Qualität sicherzustellen. Insbesondere bezieht sich diese Vorsorge auf Wohnungen, Erwerbsmöglichkeiten, die Ver- sorgung mit Gütern und Dienstleistungen, Kultur-, Sozial-, Bildungs-, Sport- und sonstige Freizeit-, Informations-, Kommunikations- und Verkehrseinrichtungen.

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LEP 1994: Raumverträgliche Anpassung der Infrastruktur und der Angebote sowie Förde- rung einer Qualitätsverbesserung im Tourismus: z.B.: Prüfung von Erschließungsprojekten auf der Grundlage von Regionalprogrammen. Festlegung von Obergrenzen für die Neuerrichtung von Beherbergungsgroßbetrieben. Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Die Entwicklung von neuen, zeitgemäßen Freizeitangeboten auf geeigneten Standorten in Ergänzung zu den bestehenden Angeboten im Rahmen der Regionalentwicklung wie z.B. Jugenderlebnisgelände, Freizeitparks oder Langlaufzentrum, erfordert Flächenvorsorge für touristische Zwecke sowie Freihalten der Flächen von Nutzungen und Bauten, die dem künftigen Zweck widersprechen. Insbesondere können derlei Angebote helfen, die Saison zu verlängern und den Lungau im Sommer als Urlaubsdestination wieder interessanter zu machen. Bei der Standortwahl ist auf die Erreichbarkeit der Freizeitanlagen im öffentlichen und im Individualverkehr aus den Gemeindehauptorten der Region, insbesondere auf die gefahrlose Erreichbarkeit für die jeweils wichtigsten Zielgruppen zu achten.

4.3.4.2. Kriterien der Festlegung Unterschiedliche Nutzungen erfordern unterschiedliche Standortangebote. Folgende Aspekte wurden bei der Festlegung berücksichtigt (in unterschiedlicher Kombination): • Konfliktfreie innerregionale und überregionale Erreichbarkeit des Standortes mit dem Auto sowie ausreichendes Flächenangebot für Parkplätze. • Gute innerregionale Erreichbarkeit mit dem Fahrrad, wenn möglich mit der Tau- rachbahn (Tourismusbahn) und mit öffentlichen Verkehrsmitteln. • Ausreichendes Flächenangebot zur Entwicklung unterschiedlicher Angebote. • Nähe zu bereits bestehenden Freizeitinfrastrukturangeboten (z.B. Flugfeld Mau- terndorf, Golfplatz St. Michael). • Nähe zu den potentiellen Nutzern (Tourismuszentren, Einheimische). • Außerhalb ökologischer Vorrangflächen oder sensibler Landschaftsteile. • Weitgehend konfliktfreie Lage zu anderen Nutzungen (Wohnen, Gewerbe u.a.).

4.3.4.3. Weitere Begründungen und Verweise Bei dieser Festlegung steht die vorsorgliche Freihaltung von geeigneten Standorträu- men im Vordergrund. Die Frage der Konzeption des künftigen Angebotes und die da- mit verbundenen Anforderungen an die Standorträume stellt sich erst in der Umset- zungsphase. Bei der Realisierung dieser Anlagen ist insbesondere die Abstimmung mit den Zielset- zungen und Festlegungen der Vorsorgeräume für die Landwirtschaft (Abfolge von Nut- zungen, Flächenbedarf, Erwerbskombinationen), der regionalen Biotopverbundsyste- me (Wegenetz und Erreichbarkeit, Einbeziehung in die Attraktion bei Erhaltung des Schutzzwecks), der touristischen Sonderstandorte und sensiblen Ortsbilder (Erhaltung der Attraktivität und der Umfeldqualität) erforderlich.

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4.3.5. Touristische Sonderstandorte

4.3.5.1. Vorgaben ROG, LEP und EPPD siehe Vorrangzone für Freizeit und Erholung Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Die besondere Attraktivität und die hohe Be- sucherfrequenz sind für die Vermarktung der regionalen Marke ”Ferienregion Lungau” be- sonders bedeutsam und erfordern in der Standort- und Angebotsentwicklung sowie in der Vermarktung besondere Strategien. Dabei spielen regionale Attraktionen und Zielpunkte des Ausflugstourismus eine besondere Rolle (siehe dazu SS 31 ff und 38 ff).

4.3.5.2. Kriterien der Festlegung • Attraktionen des regionalen Tourismusmarketings als (Tages-) Ausflugsgebiete mit Programmangeboten. • In der Regel außerhalb geschlossener Siedlungsgebiete im Dauersiedlungsraum. • In Lage und Landschaftswirkung exponiert.

4.3.5.3. Weitere Begründungen und Verweise Diese Festlegung ist besonders eng mit den sensiblen Ortsbildern verbunden, die meist ebenfalls von touristischer Attraktivität sind. Weiters gibt es in einigen Fällen en- ge Verbindungen zu den Vorsorgeräumen für künftige Freizeitinfrastruktur (Abstim- mungsbedarf mit dem Umfeld der Burg Mauterndorf) und den ökologischen Vorrang- flächen und Biotopvernetzungen (z.B. Moosham). In den meisten Fällen knüpft sich an die obige Festlegung für die Standortgemeinde eine spezifische Entwicklungsaufgabe für die Gemeinde. (siehe Kapitel 2.4.)

4.3.6. Aktionsräume für den naturbetonten Tourismus

4.3.6.1. Vorgaben § 2 (14) ROG 1992: Die Gebiete, die sich für die Erholung eignen, sind zu sichern und wei- terzuentwickeln. Hiebei ist insbesondere der freie Zugang zu Wäldern, Seen, öffentlichen Fließgewässern und sonstigen landschaftlichen Schönheiten zu sichern bzw. anzustreben.

LEP 1994: Ziel 9: Verbesserung der Förderungsmöglichkeiten für regional integrierte Maß- nahmenprogramme zur umfassenden Angebotsverbesserung (einschließlich infrastrukturel- ler und organisatorischer Maßnahmen,... Ziel 10: Förderung des Auf- und Ausbaues von zukunftsträchtigen Erwerbschancen in der Landwirtschaft

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Derzeit ist eine uneinheitliche Vorgangswei- se bei der ”Bewirtschaftung/Verkehrserschließung” der Talschlüsse festzustellen. Gleichzei- tig ist die Wertschöpfung aus dem Tourismus für die Seitentalgemeinden trotz wohl beacht- licher Frequenzen gering. Das Problem der Wegerhaltung stellt sich. Schließlich sind an Wochenenden Konflikte zwischen naturbetontem Tourismus, wie er dem Tourismusleitbild

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entspricht (Radfahren, Wandern, Reiten, ...) und dem motorisiertem Individualverkehr zu beobachten. Diese Kategorie soll den gesamten Themenkreis ”Talschlußnutzung” in geordnete und zu- kunftsfähige Bahnen lenken. Mittelfristig erscheint die Durchführung einer Tälerbesucher- Erhebung nach den Regeln einer Marktforschung zielführend, um den Tälerverkehr optimal organisieren zu können.

4.3.6.2. Kriterien der Festlegung • Zielpunkte des Tagesausflugstourismus und Ausgangspunkte für Wanderungen. • Lage in den Talschlüssen der Seitentäler • Lage unterhalb der Waldgrenze. • In der Regel: aufbauend auf bereits bestehender touristischer Infrastruktur. • Zufahrtsverhältnisse gestatten die prinzipielle Erreichbarkeit mit einem Gruppen- verkehrsmittel. • Distanz von ca. einer Gehstunde zwischen den touristischen Einrichtungen (Ort- schaft mit Gastronomie, zwischen zwei Aktionsräumen).

4.3.6.3. Weitere Begründungen und Verweise Die Festlegung dieser Aktionsräume erfolgt in den Seitentälern nur im Almsiedlungs- raum, da in den Talschlüssen ein besonderer Regelungsbedarf festgestellt wurde. Besonders eng wirkt diese Festlegung mit jenen der kulturlandschaftlich hochwertigen Produktivzone zusammen und stellt einen Schwerpunkt in den Standortgemeinden dar (siehe die Festlegung als ”Stützpunkt des naturbetonten Tourismus” unter ”Entwick- lungsaufgaben für Gemeinden”). Die Aktionsräume sind gleichwertig mit den touristi- schen Sonderstandorten eine Attraktion der Urlaubsdestination Lungau und erfordern eine gemeinsame Strategie und abgestimmte Angebotsverbesserungen für die Talschlüsse.

4.4. GEWERBE, INDUSTRIE UND PRODUKTIONSNAHE DIENSTLEISTUNGEN

4.4.1. Erläuterungen zu Zielsetzungen

§ 2 (9) ROG 1992: Gewerbe und Industrie sind in ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu sichern und zu verbessern, wobei einerseits auf die Standorterfordernisse, die verfügba- ren Roh- und Grundstoffe, die Energie- und Arbeitsmarktsituation sowie auf lokale Initiati- ven Bedacht und andererseits auf die Umweltbeeinträchtigung und die benachbarten Sied- lungsgebiete Rücksicht zu nehmen ist.

LEP 1994: Ziel A 1. 2: Haushälterische Nutzung von Grund und Boden Maßnahme: Gewerbe- und Industriegebietsausweisung für den regionalen Bedarf bevorzugt

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an Standorten mit der Möglichkeit einer Schienenanbindung. Unter einem Gewerbegebiet für den regionalen Bedarf ist eine zusammenhängende Fläche von mindestens 4 ha zu ver- stehen. Ziel B 1. 1: Verbesserung der Wirtschaftsstruktur bei überwiegender Abhängigkeit des Ländlichen Raumes von der Fremdenverkehrswirtschaft.

EPPD 1995: Technologie und Wissenstransfer, Qualitätsoffensive. Chancengleichheit für Männer und Frauen. Koordiniertes Handeln auf allen Ebenen. Umweltmusterbetriebe schaffen.

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Die Weiterentwicklung der Wirtschaftskraft des Lungaus hat oberste Priorität. Jede sinnvolle Wirtschaftsaktivität ist willkommen und soll entsprechend ermuntert und unterstützt werden. Dabei kommt der Bestandspflege und der Revitalisierung von bestehenden Standorten mindestens so viel Bedeutung zu, wie deren Neuentwicklung Im europäischen Wettbewerb hat nur eine koordinierte Standortentwicklung eine Chance, in deren Rahmen die bestgeeigneten Wirtschaftsstandorte angeboten werden können. Da diese Materie in Hinblick auf die innerregionale Konkurrenzsituation konfliktträchtig ist, soll eine objektivierte Standortbewertung als Entscheidungshilfe für die Regionspolitiker dienen. (siehe auch Seiten 42 – 47).

4.4.2. Erläuterung zu den räumlichen Festlegungen

4.4.2.1. Standorte in den Gemeinden Die Unternehmensstandorte (Gewerbe- und Industriegebiete/Einzelstandorte) im Lun- gau wurden im Zuge der Erstellung des Regionalprogramms ausgehend von einer Auf- listung der Wirtschaftskammer Tamsweg mit verfügbaren Betriebsarealen besichtigt und aktualisiert. Bereits bebaute Flächen wurden vom Erweiterungspotential abgezo- gen. Anschließend wurden die Standorte in Hinblick auf ihre Standortqualitäten be- wertet. Ergänzend wurden die gemeindlichen Planungsabsichten, festgehalten im Ent- wicklungskonzept und im Flächenwidmungsplan, in die Betrachtung miteinbezogen. Folgende Standortqualitäten der Einzelstandorte wurden erfaßt und planlich darge- stellt: Þ Erweiterungspotential: in Größenklassen 0,5 -1,5 ha, 1,5 - 4 ha, mehr als 4 ha Þ Infrastrukturelle Erschließung (vorhanden, herstellbar) Þ Anrainersituation (konfliktfrei) Þ Straßenanschluß (konfliktfrei vom hochrangigen Netz) Þ Gleisanschluß (vorhanden, potentiell nutzbar) Þ Ortsdurchfahrten (möglichst wenige)

Die Einzelstandorte sind im Planteil in drei Klassen dargestellt und zwar ab einer Grö- ße von 0,5 ha. Das sind: • bereits überwiegend genutzte Standorte (vollflächig), • Standorte mit Erweiterungspotential von mindestens 1,5 bis höchstens 4 ha

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• Standorte mit einem Erweiterungspotential von über 4 ha.

Die besonders exponierten Standorte sind im Planteil zur Verordnung symbolhaft ge- kennzeichnet mit dem Hinweis, welche Gestaltungs-, Eingliederungs- oder Schutz- maßnahme im Vordergrund stehen muß: • Immissionsschutz zum Siedlungsgebiet • Landschaftliche Eingliederung erforderlich Dabei kann es sich um die Respektierung von markanten topographischen Elemente (Geländekanten, Wege, Bewuchs), die Einhaltung von ausreichenden Abständen zu Siedlungsgebieten (Immissionsgürtel), die Errichtung von baulichem Lärmschutz, die Anordnung von Baukörpern und die Eingrünung von Betriebsstandorten zur freien Landschaft handeln. Die geeigneten Instrumente hiezu sind der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan sowie Gestaltungskonzepte der künftigen Betriebsstandorte. Enge Wechselwirkungen bestehen mit den Festlegungen der Teilkonzepte “Freiraum” (Vorsorgeflächen für die Landwirtschaft, Biotopverbund), “Siedlung” (sensible Ortsbil- der), “Tourismus” und “Verkehr”.

4.4.2.2. Entwicklungsaufgaben für Gemeinden Auf eine Festlegung der Entwicklungsaufgaben auf der Ebene der Einzelstandorte wur- de bewußt verzichtet, um die Spielräume der örtlichen Raumplanung nicht zu sehr einzuschränken; die Entwicklungsaufgaben wurden daher für Gemeinden festgelegt.

Kriterien zur Festlegung der Entwicklungsaufgaben für Gemeinden: • Ausbaustandort: Gemeinden mit mehreren entwicklungsfähigen Betriebsstandorten und einem Flächenpotential von mindestens 4 ha an einem dieser Standorte. • Gewerbestandort mit Erweiterungsspielraum: Gemeinden, welche zumindest ü- ber einen entwicklungsfähigen Betriebsstandort mit einem Flächenpotential von mindestens 1,5 ha verfügen. • Gewerbestandort mit Bestandspflege: Gemeinden mit zumindest einem bestehen- den Gewerbe- oder Industriebetrieb. • Gewerbestandort zur Revitalisierung: Gemeinden mit zumindest einem brachlie- genden oder unternutzten Standort von mind. 0,5 ha, dessen Standortqualitäten ei- ne Neunutzung ermöglichen.

Darüberhinaus werden zwei Standorträume für je ein Technologie-Kompetenzzentren festgelegt, welche sowohl produktionsnahe Dienstleistungen anbieten, als auch die Drehscheibe für den Technologietransfer bilden können. Bei den Standorträumen wird einerseits der bestehende Standort Mariapfarr festgelegt, weiters ein zu schaffender in Tamsweg. Tamsweg wurde deshalb festgelegt, weil hier die meisten Synergien vor Ort möglich sind (bestehende Institutionen, großes Nutzerpotential von Schülern, Behör- den u.a.), als auch die innerregionale Erreichbarkeit gut ist.

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4.4.2.3. Weitere Begründungen und Verweise Eine Delegierung der Kompetenzen der Gemeinden auf die Ebene der Region, die zwar gem. § 9 (8) ROG prinzipiell möglich wäre und eine regionale Standortentwick- lung und Wirtschaftspolitik erst effizient machen würde, ist aufgrund der bestehenden Strukturen derzeit nicht möglich. Da diese Materie in Hinblick auf die innerregionale Konkurrenzsituation konfliktträch- tig ist, soll eine objektivierte Standortbewertung als Entscheidungshilfe für die Regi- onspolitiker dienen. Damit soll auch die Abgrenzung zwischen regionalen Aufgaben und Aufgaben der Gemeinden i.e.S. (Ortsplanung und Ortsmarketing) sichergestellt werden. Auf Seite 54 (Tabelle 4-2) des Bandes “Daten, Fakten und Folgerungen zum Regionalprogramm” wird ein Bewertungsschema vorgeschlagen, wie die Einzelstand- orte bewertet werden können (unverbindlich). Die Standort-Festlegungen und die Maßnahmen sind in enger Wechselwirkung mit den Festlegungen des Regionalprogrammes in den Bereichen ”Verkehr” (Güterlogistik, Kommunikation), Siedlungswesen und Wohnen (regionale Wohnfunktion der Ge- meinden, Siedlungsgrenzen), den Vorsorgeflächen für die Landwirtschaft (Abwägungs- spielraum) und den Festlegungen zur Gestaltung und Eingliederung von Betriebs- standorten.

4.5. ZENTRALÖRTLICHE AUSSTATTUNG , HANDEL, NAHVERSORGUNG, ÖFFENTLICHE UND PRIVATE DIENSTE

4.5.1. Vorgaben § 2 ROG 1992: (5) Die Versorgung der Bevölkerung in ihren Grundbedürfnissen ist in aus- reichendem Umfang und angemessener Qualität sicherzustellen. Insbesondere bezieht sich diese Vorsorge auf Wohnungen, Erwerbsmöglichkeiten, die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, Kultur-, Sozial-, Bildungs-, Sport- und sonstige Freizeit-, Informations-, Kommunikations- und Verkehrseinrichtungen. (11) Öffentliche und private Dienstleistungseinrichtungen sind so zu entwickeln und zu för- dern, daß sie in der Lage sind, ihre Versorgungsaufgaben zu erfüllen und einen wesentlichen Beitrag zur Entfaltung der Wirtschaft zu leisten.

LEP 1994: Dezentrale Konzentration, d.h. Stärkung der höherrangigen Zentren und Ge- meindehauptorte in den Kleingemeinden. Tamsweg ist Zentraler Ort der Stufe C und kommt daher für höherrangige Dienste und die Ansiedlung von Einkaufszentren in Frage (sonstige zentralörtliche Festlegungen siehe ”Kriterien”). Ziel C 2. 1: Ansiedlung und Erweiterung von Bildungseinrichtungen vorzugsweise in Zent- ralen Orten der Stufen B und C (Tamsweg). Ziel C 3. 1: Dies gilt auch für die Einrichtungen zur Integration und Betreuung von Behin- derten, Einrichtungen der psychosozialen Versorgung und Beratungseinrichtungen. Wiedergewinnung der Funktionsvielfalt durch Erhaltung und Reaktivierung der historischen Zentren.

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Erhaltung des Dauersiedlungsraumes

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Die Nahversorgung der Lungauer Gemeinden ist derzeit noch ziemlich flächendeckend gegeben; mittelfristig wird diese Versorgungsdich- te ohne Anpassungen und gezielte Förderungen nicht aufrecht erhalten werden können. Durch die Konzentration im Einzelhandel gerät ein kleiner Markt wie der Lungau verstärkt in Gefahr, die bestehende Nahversorgungsinfrastruktur zu verlieren und höherrangige Han- dels- und Dienstleistungseinrichtungen an Zentren außerhalb der Region zu verlieren. Die Eingriffsmöglichkeiten auf die Gesetze des Marktes sind beschränkt. Trotzdem können seitens der Region Rahmenbedingungen geschaffen oder gezielt gefördert werden, die eine flächendeckende Nahversorgung langfristig sichern sollen.. Erklärtes Ziel des Regionalprogrammes ist es, die Funktion der Gemeindehauptorte in den Kleingemeinden zu stärken, die Dauersiedlungsgrenze zu erhalten und die Mindestausstat- tung an Infrastruktur (Schulen, Nahversorger) in diesen Gemeinden abzusichern (einwohner- erhaltende Raumordnungspolitik).

4.5.2. Kriterien der Festlegung des Regionalprogrammes • Die Festlegungen des Landesentwicklungsprogrammes werden als verbindliche Vorgaben übernommen. • Die Gemeinde Mariapfarr wurde zwar im LEP nicht in die Rangstufe D eingeord- net, hat aber zentralörtliche Funktionen für den Einzugsbereich von vier Gemein- den über die Grundversorgung hinaus (Hauptschule, Verwaltungssprengel) und für die Region (Holz-Techno-Z). Diese Ausstattung soll mindestens auch künftig gehal- ten werden. Mariapfarr wird als zentraler Ort der Stufe E festgelegt.. • Weitere zentrale Orte der Stufe E sind Ortschaften (überwiegend Gemeindehaupt- orte) mit vorhandenem oder angestrebtem Nahversorger, Kindergarten und/ oder Volksschule und mit Gemeindeamt (ausgenommen Obertauern - angestrebt, und Sauerfeld).

4.5.3. Weitere Begründungen und Verweise Größere Handels- und Dienstleistungsangebote wurden im Planteil gesondert darge- stellt, entweder als bestehende oder als künftige Standorträume (mit über 3 ha Flä- chenangebot) es sind dies die alten Ortskerne von Mauterndorf, Mariapfarr, Tamsweg (Bestand) und St. Michael (alter Ortskern und Gewerbegebiet) sowie der Standortraum Tamsweg-Litzelsdorf (mit Erweiterungspotential). Enge Abstimmung ist hier bei den Festlegungen der kulturlandschaftlich hochwertigen Produktivzone in den Seitentälern (einwohnererhaltende Raumordnungspolitik), den Wohnstandortfunktionen der Gemeinden, den sensiblen Ortsbildern und dem Orts- und Kulturgüterschutz sowie den Siedlungsgrenzen erforderlich. Die Ziele und Maßnahmen zielen darüberhinaus auf die Erhaltung der Funktion und des Erscheinungsbildes der Ortszentren als Handels- und Dienstleistungszentren der Gemeinden ab.

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5. ERLÄUTERUNGEN ZU SIEDLUNGSWESEN UND WOHNSTANDORTEN

5.1. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN ZIELSETZUNGEN

5.1.1. Vorgaben § 2 (5) ROG 1992: (5) Die Versorgung der Bevölkerung in ihren Grundbedürfnissen ist in ausreichendem Umfang und angemessener Qualität sicherzustellen. Insbesondere bezieht sich diese Vorsorge auf Wohnungen, Erwerbsmöglichkeiten, die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, Kultur-, Sozial-, Bildungs-, Sport- und sonstige Freizeit-, Informations-, Kommunikations- und Verkehrseinrichtungen. (11) Öffentliche und private Dienstleistungseinrichtungen sind so zu entwickeln und zu för- dern, daß sie in der Lage sind, ihre Versorgungsaufgaben zu erfüllen und einen wesentlichen Beitrag zur Entfaltung der Wirtschaft zu leisten.

LEP 1994: Dezentrale Konzentration, d.h. Stärkung der höherrangigen Zentren und Ge- meindehauptorte in den Kleingemeinden. Tamsweg ist Zentraler Ort der Stufe C und kommt daher für höherrangige Dienste und die Ansiedlung von Einkaufszentren in Frage (sonstige zentralörtliche Festlegungen siehe ”Kriterien”). Ziel C 2. 1: Ansiedlung und Erweiterung von Bildungseinrichtungen vorzugsweise in Zent- ralen Orten der Stufen B und C (Tamsweg). Ziel C 3. 1: Dies gilt auch für die Einrichtungen zur Integration und Betreuung von Behin- derten, Einrichtungen der psychosozialen Versorgung und Beratungseinrichtungen. Wiedergewinnung der Funktionsvielfalt durch Erhaltung und Reaktivierung der historischen Zentren. Erhaltung des Dauersiedlungsraumes

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Innerhalb des Lungaus ist eine starke Diffe- renzierung sowohl der Bevölkerungsentwicklung als auch der Haushaltsstruktur zu bemer- ken. Deshalb und aufgrund der geringen Bevölkerungszahl sollte der regionale Zusammen- halt im Lungau künftig gestärkt werden. Für die am stärksten von der Abwanderung betroffenen Gemeinden sollten Maßnahmen und Initiativen besonders unterstützt werden, die auf die Erhaltung der Lebensqualität und der lokalen Identität der Bewohnerschaft abzielen. Die Nahversorgung der Lungauer Gemeinden ist derzeit noch ziemlich flächendeckend gegeben; mittelfristig wird diese Versorgungsdich- te ohne Anpassungen und gezielte Förderungen nicht aufrecht erhalten werden können. Erklärtes Ziel des Regionalprogrammes ist es, die Funktion der Gemeindehauptorte in den Kleingemeinden zu stärken, die Dauersiedlungsgrenze zu erhalten und die Mindestausstat- tung an Infrastruktur (Schulen, Nahversorger) in diesen Gemeinden abzusichern (einwohner- erhaltende Raumordnungspolitik).

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5.1.2. Weitere Begründungen und Verweise Die Umsetzung der drei Festlegungen “Wohnstandorte”, “sensible Ortsbilder” und “regional bedeutsame Siedlungsgrenzen” steht in äußerst enger Wechselbeziehung und ist mit den Instrumenten der örtlichen Raumplanung klar operationalisierbar; da- her werden die Aufgaben und Maßnahmen für alle drei Festlegungen zusammenge- faßt.

5.2. RÄUMLICHE FESTLEGUNGEN

5.2.1. Regional bedeutsame Siedlungsgrenzen

5.2.1.1. Vorgaben LEP 1994 Ziel LR 3. 2: Erhaltung bzw. Schaffung kompakter Siedlungen mit klar definier- ten Grenzen zum Außenraum. Maßnahme: Ausweisung von Siedlungsgrenzen mit überörtlicher Bedeutung durch Land, Regionalverband und Gemeinde. Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: siehe Seite 31 ff

5.2.1.2. Kriterien der Festlegung Die Siedlungsgrenze wirkt einerseits nach innen, indem ein weiteres Ausufern der Siedlungskörper im Bereich der Sammelsiedlungen hintangehalten werden soll und damit eine künftige Siedlungskante gezogen wird. Sie wirkt auch nach außen, indem dadurch die Sicherung von regionalen Vorsorgeflächen für die Landwirtschaft, von ö- kologischen Vorrangflächen oder von weiteren regional bedeutsamen Freiflächen er- möglicht wird. Eine Siedlungsgrenze wird jedoch nur dort festgelegt, wo ein besonderer Siedlungs- druck zu erwarten ist bzw. regional bedeutsame Freiflächen in ihrer Konfiguration ge- fährdet erscheinen. Entlang von Waldrändern oder an der Grenze des Dauersiedlungs- raumes in Richtung Talschlüsse ist die Festlegung einer Siedlungsgrenze aus regionaler Sicht nicht erforderlich. Für Siedlungsräume in den Seitentälern, die in der ”kultur- landschaftlich hochwertigen Produktivzone” liegen, wurde dort eine regional bedeut- same Siedlungsgrenze gezogen, wo es zur Bewahrung des Landschaftsbildes und der Intaktheit der Produktionsfunktion begründet ist. Ansonsten gelten die Festlegungen und Vorgaben von ROG, LEP und REP (Hauptsiedlungstätigkeit im Bereich der Sam- melsiedlungsstruktur der erschlossenen Talräume) in Kombination mit den Festlegun- gen des REP in der Kategorie ”Kulturlandschaftlich hochwertige Produktivzone”. Die Siedlungsgrenzen können maßstabsbedingt und aus Gründen der Planungskompe- tenz der Gemeinden nicht parzellenscharf verortet werden. Sie sind ausgehend von den bestehenden Siedlungsrändern oder Grenzen gewidmeten Baulandes (”Im Raum...”) beschrieben, wobei die konkrete Festlegung gemäß der örtlichen Situation mit den Instrumenten der Örtlichen Raumplanung zu erfolgen hat.

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5.2.1.3. Begründung für die Festlegung bei den einzelnen Siedlungsgrenzen

St. Michael im Lungau: Þ Nördliche Hangsituation: Umgrenzung des Hauptsiedlungsraumes bzw. Freihalten dieser sensiblen Landschaftskammer. Þ Entlang der Bundesstraße B 99, im Bereich Stranach auch unter Einschluß der be- stehenden Siedlung jenseits der Straße: Zur Verhinderung der baulichen Umschlie- ßung der Umfahrungsstraße und zum Freihalten des Murbodens. Þ Nördlicher Ortsrand Oberweißburg: Entlang des Zederhausbaches gegen Westen zur Verhinderung einer bandförmigen Siedlungsentwicklung. Þ Südlicher Ortsrand Unterweißburg: Zum Freihalten des Murbodens und der land- wirtschaftlichen Flächen. Þ Regionale Grünverbindung östlich St. Martin: zur klaren Trennung der Hauptsied- lungsräume und zur Erhaltung einer regional bedeutsamen Offenlandschaft.

Muhr: Þ Hangbereich oberhalb der Ortschaft Muhr: Freihalten der typischen Trockenrasen- standorte im Ortsgebiet und von Flächen zur Absicherung gegen Naturgefahren (Schutzwald - Bannwald); besonderer Stellenwert des Ortsbild- und Landschafts- schutzes.

Murtalboden im Talabschnitt von St. Margarethen bis Mörtelsdorf: Þ Östlicher Siedlungsrand von St. Margarethen: Siedlungskonzentration und Freihal- ten des Talbodens für die Landwirtschaft. Þ Moosham - Voidersdorf: Umgrenzung des bestehenden Siedlungskörpers und Ab- standserhaltung zur ökologischen Vorrangfläche (”Moos”). Þ Unternberg: Umgrenzung des Hauptsiedlungsraumes, Begrenzung der Siedlungs- erweiterung entlang der Bundesstraße zum Freihalten des Murtalbodens. Þ Neggerndorf- westlicher Siedlungsrand der Ortschaft: Umgrenzung der Ortschaft einschließlich des bestehenden Gewerbestandortes – regional bedeutsame Offen- landschaft Murtalboden. Þ Westrand der Ortschaft Mörtelsdorf: Umgrenzung des Hauptsiedlungsraumes, Frei- haltung des Talbodens flußaufwärts als Retentionsraum und für die Landwirtschaft. Þ Regionale Grünverbindung Pichlern-Flatschach-Pischelsdorf: zur klaren Trennung der Hauptsiedlungsräume und zur Erhaltung einer regional bedeutsamen Land- schaftsteiles im Hangbereich.

Hauptsiedlungsraum Tamsweg bis Sauerfeld: Þ Nördlicher Ortsrand bis Proding: Ziehung einer bergwärtigen Siedlungskante ober- halb des Siedlungsstandortes Göra zur Freihaltung der landschaftlich markanten Höhe. Þ Nördlicher Siedlungsrand Tullnberg-Litzelsdorf: Freihaltung des Höhenrückens und Sattels bei Paßegger und Verhinderung der Ausuferung der Hauptsiedlungstätigkeit nördlich Tullnberg. Þ Östlich des Gewerbestandortes Pöllitz: Festlegung einer regionalen Grünverbin- dung zur Erhaltung der Landschaftskammern Pöllitz/Tamsweg im Westen und Sau-

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erfeld im Osten sowie zur Verhinderung einer schlauchartigen Zersiedelung ent- lang der Landesstraße. Þ Östlicher Ortsrand Sauerfeld: Weg parallel zum Bernbach, Begrenzung der Sied- lungserweiterung nach Osten zur Erhaltung des Kulturlandschaftsbildes.

Mittleres Taurachtal - Mauterndorf Nord: Þ Burg Mauterndorf; talaufwärts wirkend zur Verhinderung einer bandartigen Ent- wicklung und zum Freihalten des Vorfeldes der Burg. nördlicher Ortsrand bei St. Gertrauden - östlicher Ortsrand auf der Terrasse - Talboden Taurach - südlicher Ortsrand bis zur Gewerbezone: Umgrenzung des Hauptsiedlungsraumes, Bedacht auf das Blickfeld zur Burg, Ausbildung einer klaren Siedlungskante (anstelle einer Ausfransung) nach Osten und Süden.

Taurach-Talboden zwischen Mauterndorf, Gröbendorf und Mariapfarr: Þ Südlicher Ortsrand Steindorf, Þ Nördlicher Ortsrand Gröbendorf, Þ Südlicher Rand des Siedlungsraumes Seitling-Bruckdorf, Þ westlicher Rand des Siedlungsraumes Althofen bis Pichl: Sicherung der zusam- menhängenden landwirtschaftlichen Vorsorgeräume und Erhaltung einer regional bedeutsamen Offenlandschaft, ausgenommen die mit Erweiterungsspielraum ge- kennzeichneten Unternehmensstandorte bei Pichl und Steindorf (mit dem Hinweis einer entsprechenden landschaftsgestalterischen Einbindung). Kleinräumige Eingrif- fe außerhalb der Wohnbautätigkeit können jedoch einer besonderen Prüfung zu- gewiesen werden (z.B. Tal-Stützpunkt für mögliche touristische Erschließung auf den Fanningberg).

Sonnenterrasse Mariapfarr: Þ Nördlicher Siedlungsrand bis Örmoos: Begrenzung des Hauptsiedlungsraumes hangwärts in Richtung Zankwarn zur Erhaltung einer regional bedeutsamen Offen- landschaft.

Taurachtal von Stranach über St. Andrä bis Wölting: Þ Östlicher Siedlungsrand von Stranach bis Althofen: Freihalten der Offenlandschaft entlang der Taurach, Sicherung des landwirtschaftlichen Vorsorgeraumes. Þ Südöstlicher Siedlungsrand bei Lintsching: Erhaltung einer breiten, unverbauten ”Grünbrücke” vom Mitterberg (Paßegger Sattel) zum Höhenrücken des Fernwaldes. Þ Nördlicher Siedlungsrand von St. Andrä: Verhinderung der Ausuferung der Haupt- siedlungstätigkeit in die Seitentäler. Þ Südlicher Siedlungsrand bei Wölting: Erhaltung einer unverbauten Grünverbindung zur Gliederung des Hauptsiedlungraumes.

St. Rupert - Weißpriachtal: Þ Weißpriacher Landesstraße von der Einmündung Sonnbergstraße im Norden bis auf Höhe Kirche St. Rupert: Freihalten des Talbodens und der Lonkamäander als öko- logische Vorrangfläche, Ensembleschutz St. Rupert durch Freihalten von Siedlungs- tätigkeit im Süden.

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Þ Sonndörfl - Schwaig: Umgrenzung des Hauptsiedlungsraumes und Freihalten des Hangbereiches oberhalb Sonnberg zur Erhaltung des besonderen Landschaftsbildes.

Thomatal: Þ Östlicher Ortsrand von Thomatal: Freihalten des Talbodens und Erhaltung eines Abstandes zur ökologischen Vorrangfläche Þ Westlicher Siedlungsrand bei Tafern: Bewahrung des landwirtschaftlichen Streu- siedlungsraumes abgesetzt vom Hauptsiedlungsraum Tafern -Madling-Ramingstein. Þ Bereich der Bundschuhweitung (Einmündung des Bundschuhtales in das Thoma- tal): Ausweisung einer regionalen Grünverbindung zwischen Gruben und der Sied- lung unterhalb Reitbauer zur Erhaltung des Landschaftsbildes.

5.2.2. Sensible Ortsbilder

5.2.2.1. Vorgaben ROG 1992: Als gleichbedeutsam ist der Schutz und die Pflege erhaltenswerter Kulturgüter und solcher Stadt- und Ortsgebiete zu betreiben und durch Maßnahmen der Dorf- und Stadt- erneuerung zu unterstützen. LEP 1994 Ziel LR 3. 1: Erhaltung der charakteristischen Bau- und Siedlungsstrukturen. Ziel A 3. 1: Bewahrung erhaltenswerter Kulturgüter und verstärkte Ortsbildpflege und En- semblegestaltung. Dazugehörige Maßnahmen: Differenzierte Erfassung historischer Zentren bei der Erstellung von Regionalprogrammen.

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Die innerörtlich besonders wertvollen Orts- bilder (Tamsweg, Mauterndorf u.a.) werden im Rahmen der örtlichen Raumplanung, und der Dorferneuerungsaktion sowie des Denkmalschutzes betreut. Die Regionalplanung soll jene Siedlungssituationen, die wegen ihrer Fernbildwirkung einen besonderen planerischen Bedacht erfordern, kennzeichnen, etwa: Blickbeziehungen zu Bur- gen und Kirchen (wie St. Leonhard bei Tamsweg), Ortssilhouetten (wie die Terrassenlage von Mariapfarr) und bäuerliche Siedlungsräume (wie Lessach). Der besondere planerische Bedacht kann beispielsweise in einer Bebauungsplanung in Varianten (zur Feststellung der Umfeldverträglichkeit in sensiblen Bereichen) zum Ausdruck kommen.

5.2.2.2. Kriterien der Festlegung • Topographisch markante Bauwerke mit historischen Bezügen und besonderer bau- licher Eigenart. • Kulturlandschaftsprägende Ortsbilder und Gebäude. • Prominenz der Einsehbarkeit (Frequenz und Auffälligkeit).

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5.2.2.3. Weitere Begründungen und Verweise Diese Festlegung steht in enger Wechselbeziehung mit folgenden Themenbereichen: die Wohnstandortfunktionen der Gemeinden, für die Touristischen Sonderstandorte, für die kulturhistorisch hochwertige Produktivzone und die Gestaltung und Eingliede- rung der Betriebsstandorte. Die innerörtlich besonders wertvollen Ortsbilder, die bereits als Ortsbildschutzzone festgelegt sind (Tamsweg, Mauterndorf), werden im Planteil ersichtlich gemacht.

5.2.3. Funktionen der Gemeinden als Wohnstandorte

5.2.3.1. Vorgaben § 2 (1) ROG 1992: Die Raumordnung hat folgende Ziele zu verfolgen: (....) 5. Die Versorgung der Bevölkerung in ihren Grundbedürfnissen ist in ausreichendem Um- fang und angemessener Qualität sicherzustellen. Insbesondere bezieht sich diese Vorsorge auf Wohnungen,(...). 6. Das Siedlungssystem soll derart entwickelt werden, daß die Bevölkerungsdichte eines Raumes mit seiner ökologischen und wirtschaftlichen Tragfähigkeit im Einklang steht und daß eine bestmögliche Abstimmung der Standorte für Wohnen, wirtschaftliche Unterneh- men und öffentliche Dienstleistungseinrichtungen sowie für Erholungsgebiete erreicht wird. Als gleichbedeutsam ist der Schutz und die Pflege erhaltenswerter Kulturgüter und solcher Stadt- und Ortsgebiete zu betreiben und durch Maßnahmen der Dorf- und Stadterneuerung zu unterstützen. (2) Dabei sind folgende Grundsätze zu beachten: 1. haushälterische Nutzung von Grund und Boden, insbesondere der sparsame Umgang mit Bauland; 2. Vorrang für die Siedlungsentwicklung nach innen; 3. verstärkte Berücksichtigung der Umweltbelange bei der Abwägung ökologischer und ö- konomischer Ansprüche an den Raum, Unterstützung des Natur- und Landschaftschutzes; 4. sparsame Verwendung von Energie und vermehrter Einsatz heimischer erneuerbarer E- nergieträger; 5. Entwicklung der Raumstruktur entsprechend dem Prinzip der gestreuten Schwerpunktbil- dung; 6. Orientierung der Siedlungsentwicklung an den Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs und sonstigen Infrastruktureinrichtungen unter Beachtung größtmöglicher Wirtschaftlichkeit dieser Einrichtungen; 7. Ordnung eines Teilraumes des Landes in Abstimmung mit der Ordnung des gesamten Landesgebietes und mit der seiner Nachbarräume; 8. Entwicklung und Erhaltung einer regionalen Identität;

LEP 1994: dezentrale Konzentration: Schwerpunktmäßige Verdichtung des Siedlungsrau- mes mit räumlicher Schwerpunktbildung der zentralen Orte. Schaffung klar definierter Siedlungsränder und Erweiterung von Siedlungsgebieten vorran- gig im Anschluß an bereits bestehende zusammenhängende Siedlungsgebiete.

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Tamsweg ist Verdichtungsgemeinde, d.h. starke Konzentration an Bevölkerung, Infrastruk- tur und Wirtschaft. Standort von Bildungs- und Kultureinrichtungen.

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: Die weitere Entwicklung der Wohnstandorte unterliegt nach dem Landesentwicklungsprogramm bzw. dem ROG 1992 bestimmten Krite- rien, die eine gleichwertige infrastrukturelle Versorgung und öffentliche Verkehrsbedienung der Bewohnerschaft sicherstellen sollen. Davon nicht unmittelbar betroffen ist die bäuerli- che Siedlungstätigkeit.

5.2.3.2. Kriterien der Festlegung Regional bedeutsame Wohnstandorte, die einen überörtlichen Bedarf bedienen oder eine breitere Auswahl an Wohnformen bieten können, werden anhand von Eignungs- kriterien im Regionalprogramm festgelegt. Die Standortgemeinden werden in bezug auf die außerlandwirtschaftliche Wohnbautä- tigkeit nach folgenden Kriterien gesamthaft eingeordnet:

Wohnstandorte Wasserver- Expressbus- Regional- guter Versor- Mindest- Nahwär- mit: sorgung / Bahn- bus gungsgrad: nahversor- me- und Kanali- haltestelle (500m) Einzelhandel gung im versorgung sation (1000m) Schulen u.a. Hauptort regionaler Bedeu- ++ ++ ++ ++ 0 + tung und Ange- botsvielfalt Nutzung von ++ + ++ + ++ + Abrundungs- standorten Eigenentwicklung ++ + +(+) 0 + +

++ = (volle) Ausstattung muß gewährleistet sein + = Ausstattungskriterium wird angestrebt 0 = Ausstattungskriterium irrelevant Die prinzipielle Baulandeignung (Sicherheit vor Naturgefahren, Wegeerschließung, geregelte Entsorgung) wird vorausgesetzt.

5.2.3.3. Weitere Begründungen und Verweise Diese Festlegung zielt auf die Differenzierung der Bandbreite des Wohnungsangebotes je nach Standorteignung und raumstrukturellen Voraussetzungen ab. Auf eine Um- grenzung der bestehenden Sammelsiedlungsstruktur mit hoher Erschließungsdichte durch Siedlungsgrenzen wurde verzichtet, ebenso auf die Eintragung der Wohnstand- orte in die Karte 1 : 50.000; beide Festlegungen würden zu weit in die örtliche Raum- planung eingreifen.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 30 arbeitsgruppe raumplanung SIEDLUNGSWESEN / WOHNSTANDORTE

Die Wohnstandorte zur Eigenentwicklung haben in der Größenordnung den einheimi- schen Bedarf in der Gemeinde und in der Form die kompakte Weiterentwicklung der traditionellen Sammelsiedlungsstruktur im Blick. Die Definition des Einheimischen könnte in nachweislichen Fällen auch auf Rückwanderer oder Lungauer „Eliten“ in auswärtigen Diensten ausgedehnt werden. Im wesentlichen kommen die Hauptorte der weiteren Gemeinden Göriach, Muhr, Lessach, Ramingstein, Thomatal, Tweng, Weißpriach und Zederhaus dafür in Frage. Im Gemeindegebiet von Zederhaus ist als weiteres Kriterium die zumutbare Lärmbelastung (unter 60 dBA) zu berücksichtigen. Der Planungshinweis für die entsprechenden Siedlungsbereiche ist im Verordnungs- plan symbolisch als „Autobahnkorridor im Siedlungsraum mit besonderem Schutzbe- darf“ eingetragen. Die Festlegungen wirken zusammen mit jenen der kulturlandschaftlich hochwertigen Produktivzone, des Verkehrs (Erreichbarkeiten), der Regionalwirtschaft (Land- und Forstwirtschaft, Aktionsräume für den naturbetonten Tourismus) und der Grundversor- gung (Handel- und Dienste).

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 31 arbeitsgruppe raumplanung MOBILITÄT/ VERKEHR -Erläuterungen

6. ERLÄUTERUNGEN ZU MOBILITÄT, KOMMUNIKATION UND VERKEHRSSYSTEM

6.1. ERLÄUTERUNGEN ZU ZIELSETZUNGEN

6.1.1. Vorgaben § 2 (2) ROG 1992: 6. Orientierung der Siedlungsentwicklung an den Einrichtungen des öf- fentlichen Verkehrs und sonstigen Infrastruktureinrichtungen unter Beachtung größtmögli- cher Wirtschaftlichkeit dieser Einrichtungen; LEP 1994: Ziel A4. 2: Schaffung leistungsfähiger ÖV-Systeme einschließlich geeigneter Zubringer, vor allem im Bereich der Entwicklungs- und Hauptverkehrsachsen

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: (siehe auch Seiten 70 – 79): In die Geltungs- dauer des Regionalprogramms wird voraussichtlich die EU-weit forcierte Regionalisierung des Nahverkehrs mit derzeit noch nicht klar abschätzbaren Umstrukturierungen der Regio- nalverkehrsträger mit möglichen Privatisierungen fallen. Für den Lungau kann das mit einer spürbaren Einschränkung des Bedienungsangebotes verbunden sein. Die Erhaltung der Be- dienungsqualität ist daher das verkehrspolitische Ziel der Region, wobei die Wirtschaftlich- keit der Betriebsführung verstärkt zu beachten sein wird. Die Bedienungskonzeption muß die Bedürfnisse der Fahrgäste in den Mittelpunkt der Angebotserstellung stellen. Darüber hinaus ist natürlich ein Mindeststandard an Erreichbarkeit der Hauptsiedlungsgebiete für je- de Gemeinde (betrifft die Seitentäler) wünschenswert Mittelfristig erscheint die Prüfung folgender Maßnahmen zielführend: • Beschleunigung der ”Expresskurse” Richtung Landeshauptstadt in der Region (Ent- flechtung von der Flächenbedienung). • Netzschluß Thomatal - St. Margarethen - St. Michael. • Durchführung einer Tälerbesucher-Erhebung nach den Regeln einer Marktforschung, um den Tälerverkehr optimal organisieren zu können. Ausbau des Bedarfsverkehrs (Rufbus/ Sammeltaxi o.ä.) für die Schwachlastzeiten (z.B. A- bendverkehr nach Veranstaltungen) bzw. für die Hauptsiedlungsgebiete in den Seitentälern.

6.1.2. Kriterien und Konsequenzen für die Netzorganisation Die Schwerpunkte der Bedienungsbedürfnisse für den Öffentlichen Verkehr liegen: 1. im Schülerverkehr, v.a. die Erreichbarkeit der Zentren des mittleren und höheren Schulwesens (Tamsweg, Mariapfarr, St. Michael i.L. und St. Margarethen i.L.). 2. in der günstigen Erreichbarkeit wichtiger zentraler Einrichtungen, v.a. im Bereich des Gesundheitswesens und der Bezirksverwaltungen, 3. in der Erschließung touristischer Gebiete im Saisonverkehr (u.a. Zubringer zu den Aufstiegshilfen), 4. im werktäglichen Berufspendler(fern)verkehr mit Expressbusdiensten.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 32 arbeitsgruppe raumplanung MOBILITÄT/ VERKEHR -Erläuterungen

Eine diesen Bedürfnissen angemessene Organisation des regionalen ÖV-Netzes soll einen Mindeststandard an Bedienung in den Hauptsiedlungsgebieten ermöglichen.

6.2. ERLÄUTERUNG ZU DEN RÄUMLICHEN FESTLEGUNGEN Die zentralen Orte Tamsweg (auch als Endbahnhof der Murtalbahn), St. Michael im Lungau und Mauterndorf fungieren als wesentliche Takt-Umsteigeknoten zwischen den regionalen Rundlinien bzw. zu den Expressbusverbindungen Richtung Enns- Pongau und zum Salzburger Zentralraum. Der Zubringerbusverkehr aus den Seitentä- lern tangiert jeweils die Rundlinien bzw. die Takt-Umsteigeknoten. Zwischen den größeren Tourismusorten und den Talschlüssen bzw. Almaufstiegen wurde ein Täler- busverkehr eingerichtet, der den besonderen Umwelterfordernissen dieser Kulturland- schaft gerecht werden soll (Solar-Busse). Die Integration in eine langfristig abgesicherte Trägerschaft sowie als ergänzendes System zum Lungautakt ist noch offen.

6.2.1. Weitere Begründungen und Verweise Da das Straßennetz voll ausgebaut ist und im Regionalverkehr bereits ein getakteter Verkehrsverbund realisiert ist, besteht der Regelungsbedarf beim Verkehr lediglich für die stategischen Festlegungen. Was die Zielsetzungen der Region für den überregionalen Verkehr auf der A 10 be- trifft, so wird ein Vollausbau der A 10 mit einer 2. Tunnelröhre und die Einhausung der Trasse im Bereich der betroffenen Siedlungsgebiete angestrebt, um die Umweltbe- lastungen für die Anrainergemeinden zu verringern. Dabei wurde festgehalten, daß die Umweltschutzmaßnahmen nicht vom Ausbau abhängig gemacht werden, sondern so- fort gesetzt werden müssen.

Enge Wechselbeziehungen bei den Festlegungen dieses Kapitels bestehen zu folgen- den Kategorien des Regionalprogrammes: kulturhistorisch hochwertige Produktivzone (Seitentäler), Aktionsräume für den naturbetonten Tourismus (Tälerbus), Betriebsstand- ortfestlegungen (Erreichbarkeit und Anschlußmöglichkeit mit der Murtalbahn).

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 33 arbeitsgruppe raumplanung SONSTIGE PLANDARSTELLUNGEN-Erläuterungen

7. SONSTIGE PLANDARSTELLUNGEN

7.1. ERSICHTLICHMACHUNG - ROHSTOFFHÖFFIGE GEBIETE Diese Festlegung war ursprünglich als Planfestlegung der Region konzipiert, wurde al- lerdings auf dringende Empfehlung der Fachabteilung “überörtliche Raumplanung” des Amtes der Salzburger Landesregierung nun nur als Ersichtlichmachung in den Planteil aufgenommen. Einem Bewertung und Festlegung von Rohstoffsicherungsstandorten durch das Land auf Grundlage der Grundlagenstudie Fürlinger zum Rohstoffsiche- rungskonzept7 ist bislang nicht erfolgt. Das Planungsteam der arbeitsgruppe raumplanung hat auf dieser Grundlage eine Be- wertung und Abgrenzung von Standorträume zur Vorsorge durchgeführt, die nun un- verbindlich im Planteil ersichtlich gemacht werden. Begründung und Herleitung sowie empfohlene Konsequenzen und Maßnahmen sind unten angeführt.

7.1.1. Vorgaben § 2 ROG (3): Gebiete mit nutzbaren Wasser- und Rohstoffvorkommen sollen von Nutzun- gen freigehalten werden, welche diese Vorkommen beeinträchtigen und ihre Gewinnung verhindern können.

LEP 1994: Sachbereich 5.6. Wirtschaft, Punkt 15 (Empfehlung): Nutzung der Rohstoffvor- kommen unter Bedachtnahme auf die besonderen regionalen Erfordernisse und unter größt- möglicher Schonung von Natur und Umwelt (z.B. durch Minimierung der Transportwege).

Folgerungen aus der Bestandsanalyse 1998: siehe Seite 15 ff

7.1.2. Grundlagen der Abgrenzung • bestehende größere Abbaugebiete (Schottergruben, Steinbruch). • darüberhinaus: Rohstoffhoffnungsgebiete lt. Grundlagenstudie Fürlinger zum Rohstoffsicherungkonzept mit guter Qualität und ausreichender Mächtigkeit und Nähe zu leistungsfähigem Verkehrsweg ohne Durchquerung von Wohnsiedlungs- gebieten. Überlagerung mit Vorsorgeräumen für die Landwirtschaft und mit Freizeitnutzung möglich, da eine zeitliche Abfolge von Nutzungen angestrebt wird. • Die Flächenausdehnung unterliegt folgenden Kriterien: ∗ mindestens 300 m Abstand zu Sammelsiedlungsstruktur bzw. Siedlungsgrenzen. ∗ nicht unter Wald mit vorherrschender Schutz oder Erholungsfunktion. ∗ bei Schottervorkommen mindestens 2 m Grundwasserflurabstand. ∗ Keine Überschneidung mit ökologischen Vorrangflächen. ∗ Ausklammerung von Bereichen mit nicht-landwirtschaftlichen Nutzungsansprü- chen von regionaler Bedeutung (Gewerbestandorte, Ortserweiterungsgebiete).

7 FÜRLINGER W. 1996: Grundlagenstudie zur Rohstoffhöffigkeit. Im Auftrag der SLR. Salzburg.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 34 arbeitsgruppe raumplanung SONSTIGE PLANDARSTELLUNGEN-Erläuterungen

7.1.3. Standorte

St. Michael i.L. - St. Martin: Kies guter Qualität mit 2-6 m GW-Flurabstand, Flächenausmaß ca. 30 ha (Nordteil), ca. 45 ha (Südteil) Abgrenzung: Norden und Westen: 300m Distanz von der Umgrenzung des lokalen Siedlungsraumes; Süden: Außengrenze des Rohstoffvorkommens lt. Grundlagenstudie zum Rohstoffsicherungskonzept, bzw. Waldkante; Osten: 300m-Distanz von der Grenze des Golfplatzes. Beiderseits der Mur: jeweils 50m Freihaltestreifen ab Uferkante (Sicherung des Biotop- verbundes in der Flußlängsachse)

St. Michael i.L.-Dasl: Diabas, Flächenausmaß ca. 3,0 ha Abgrenzung: im Norden, Westen und Süden gemäß Grundlagenstudie zum Rohstoff- sicherungskonzept, im Osten 300m-Distanz zur Außengrenze der rechtskräftigen Flä- chenwidmung.

Tweng-Puhrn: Quarzit , Flächenausmaß: ca. 6,3 ha Abgrenzung: im Norden und Osten: Grenze des Schutzwaldes laut Waldentwick- lungsplan; im Süden: bestehende Waldkante (Sicht- und Emissionsschutz); im Südwes- ten: 300m-Distanz zur Umgrenzung des lokalen Siedlungsraumes (=Katschberg- bundesstraße).

Mariapfarr-Althofen: Schluff, Flächenausmaß: ca. 2,3 ha Abgrenzung: Westen: lt. Grundlagenstudie zum Rohstoffsicherungskonzept, Süden: 100m Distanz zum Althofener Moor, Norden: 300m-Distanz zur Baulandgrenze (im Bereich Kompetenzzentrum reduziert auf 150m), Osten: 300 m-Distanz zum Sport- zentrum.

Tamsweg-Wölting: Ton, Flächenausmaß: ca. 31,5 ha (Südteil), 10 ha (Nordteile) Abgrenzung: Westen: 300m-Distanz zu bestehendem Siedlungsrand, Süden: lt. Grundlagenstudie zum Rohstoffsicherungskonzept, Norden: lt. Grundlagenstudie zum Rohstoffsicherungskonzept, Osten: Erhalt einer 50m tiefen Waldkante (Sichtschutz). Beiderseits des Grabens: jeweils 50m ab Uferkante (Gewässerschutz).

Zederhaus: Karbonat-Quarzit, Flächenausmaß: 1,0 ha (Westteil), 2,0 ha (Ostteil) Abgrenzung: Westteil: lt. Grundlagenstudie zum Rohstoffsicherungskonzept, im Osten entlang Grenze Schutzwald; Ostteil: wie Grundlagenstudie zum Rohstoffsicherungs- konzept.

St.Michael Oberweißburg (Atlaswiese): Arkosegneis, Flächenausmaß: ca.20 ha Abgrenzung lt. Grundlagenstudie zum Rohstoffsicherungskonzept.

Muhr-Ost: Bändergneis, Flächenausmaß: ca. 0,8 ha Abgrenzung: Süden: lt. Grundlagenstudie zum Rohstoffsicherungskonzept; Norden: Grenze Schutzwald.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 35 arbeitsgruppe raumplanung SONSTIGE PLANDARSTELLUNGEN-Erläuterungen

Tweng-Ambroshütte: Quarzit, Flächenausmaß: ca. 4,0 ha, Abgrenzung lt. Grundlagenstudie zum Rohstoffsicherungskonzept.

Thomatal-Ost (südl. Ganslberg): Ton, Flächenausmaß: ca. 1,0 ha Abgrenzung: allseitig 50m Distanz von den umgebenden Fließgewässern

Thomatal-Fegendorf: Ton: Flächenausmaß: ca. 2,1 ha Abgrenzung: Norden: 50m Distanz von Uferlinie Thomataler Bach, Süden: lt. Grund- lagenstudie zum Rohstoffsicherungskonzept.

Nicht zugewiesene Gebiete:

Mauterndorf-Nord: (Schluff) nicht zugewiesen, wegen unmittelbarer Nachbarschaft zur Taurach, hoher landschaft- licher Empfindlichkeit) und Nähe zu Siedlungsgebieten. Mariapfarr-Gutrath: (Schluff) nicht zugewiesen, wegen geringer Distanz zu Siedlungsgebieten.

St. Andrä i.L.-Lintsching: (Ton) nicht zugewiesen, wegen touristischer Bedeutung des Fernwaldes (teilweise Erho- lungswald lt. WEP).

Obertauern-Schaidberg: (Dolomit-Kalk-Bändermarmor) nicht ausgewiesen, da unmittelbare Nachbarschaft zum Tourismuszentrum Obertau- ern, Lage im Schutzwald und im Landschaftsschutzgebiet.

Unternberg-Flatschach: (Ton) nicht ausgewiesen, wegen zu geringer Distanz von Siedlungsgebieten.

7.1.4. Empfehlungen Þ keine irreversiblen Konkurrenznutzungen (z.B. Überbauung) zulassen: d. h. auch keine Überbauung mit landwirtschaftlichen Bauten, keine infrastruktur- oder inves- titionsintensiven Freiraumnutzungen (Golfplatz, Loipenzentrum, Sportanlage, Campingplatz, Kleingartenanlage u.a.), keine Verkehrsbauwerke. Þ Eine zeitliche Abfolge von Nutzungen (z.B. Landwirtschaft ➙ Abbau ➙ Landwirt- schaft oder Landwirtschaft ➙ Abbau ➙ Freizeitnutzung) ist möglich. Þ Bei absehbarem Bedarf bzw. bestehendem Betrieb Standortvorsorge in den REKs für die Widmung als Grünland-Materialentnahmestelle. Þ Formulierung von Rahmenbedingungen für den Rohstoffabbau und seine Nachnut- zung (z.B. Kulissenerhalt) aus regionaler Sicht.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 36 arbeitsgruppe raumplanung SONSTIGE PLANDARSTELLUNGEN-Erläuterungen

7.2. SCHUTZGEBIETE NACH NATURSCHUTZ- UND WASSERRECHT Übernahme der geltenden Verordnungen zu den flächigen Festlegungen nach Natur- schutzrecht aus dem SAGIS (ausgenommen Naturdenkmale), Stand August 1997 Übernahme des Wasserschongebietes Marbachquelle aus dem SAGIS, Stand August 1997. Die Wasserschutzgebiete wurden aufgrund der Darstellbarkeit (zu klein) nicht in die Konzeptkarte aufgenommen, sind jedoch in der Bestandsaufnahme dokumen- tiert. Auf Wunsch der Gemeinde St. Margarethen wurde im Bereich Katschberg der Entwurf eines Schongebiets ersichtlich gemacht. Der Abgrenzung liegt eine Projektskizze der Wassergenossenschaft St. Margarethen vom Juni 1992 bzw. das Schreiben des Landes- geologischen Dienstes im Zuge der Vorbegutachtung der Quellschutzgebiete Aineck- quellen vom 19.7.1991 zugrunde.

7.3. GEWÄSSER, WALD Übernahme der Waldflächen und des Hauptgewässernetzes bzw. der Seen lt. Öster- reichischer Karte (ÖK) vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen. Stand Juli 1997

7.4. SIEDLUNGSBESTAND UND ORTSBILDSCHUTZZONEN Übernahme der Widmungsgrenzen lt. SAGIS -Stand Juli 1997 Symbolische Darstellung der Ortsbildschutzzonen Tamsweg und Mauterndorf.

7.5. VERKEHRSNETZE UND ÖV-EINZUGSBEREICHE Übernahme der Verkehrsnetze lt. SAGIS, Stand Juli 1997, Überarbeitung durch die arp (Bahnlinien u.a.) Übernahme der Haltestellen lt. SAGIS, Stand Juli 1997 und der Haltestelleneinzugsbe- reiche (500 m- Radius um die Bushaltestellen und ein 1000 m Radius um die Bahnhö- fe und Haltestellen an der Murtalbahn) Stand August 1997.

7.6. SONSTIGES Übernahme der Kläranlagen, Gemeindegrenzen, Bezirks- und Landesgrenzen und des Triangulierungsblattschnittes lt. SAGIS, Überarbeitung bzw. Korrekturen durch die arp. Stand August 1997.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REP-LUNGAU - ERLÄUTERUNGEN ç 37

TEIL II

PLANBERICHT

arbeitsgruppe raumplanung

INHALTSVERZEICHNIS

TEIL II: PLANBERICHT

1. PLANBERICHT...... 1 1. 1. MOTIVATION - DER WEG ZUR REGIONALPLANUNG...... 1 1. 2. ARBEITS- UND BERATUNGSGREMIEN ...... 1 1. 3. TERMIN - UND ABLAUFPLAN...... 2 1. 4. ERARBEITUNG DES REGIONALPROGRAMMES...... 5 1. 5. EINHOLUNG VON PLANUNGSINTERESSEN...... 5 1. 6. ERARBEITUNG DER RÄUMLICHEN FESTLEGUNGEN DES REGIONALPROGRAMMES ...... 8 1. 7. STELLUNGNAHMEN ZUM VERORDNUNGSENTWURF DES REGIONALPROGRAMMES ...... 8 1. 8. ERGEBNIS DES ZWEITEN HÖRUNGSVERFAHRENS...... 9 1. 9. ZUSAMMENGEFASSTE STELLUNGNAHMEN NACH SACHTHEMEN MIT EMPFEHLUNG DER REGIONALPLANER ...... 11 1. 9. 1. Wirkung- Kompetenzen...... 11 1. 9. 2. Struktur und Aufbau des REP ...... 12 1. 9. 3. Freiraum - Landwirtschaft ...... 14 1. 9. 4. Ökologie - Biotopverbund - Naturraumrisiko ...... 17 1. 9. 5. Regionalwirtschaft und Arbeitsmarkt...... 22 1. 9. 6. Land- und Forstwirtschaft...... 22 1. 9. 7. Tourismus - Freizeitwirtschaft ...... 23 1. 9. 8. Gewerbe- Industrie- Produktionsnahe Dienste...... 29 1. 9. 9. Zentralörtliche Ausstattung, Handel-Nahversorgung...... 32 1. 9. 10. Siedlungsgrenzen ...... 34 1. 9. 11. Sensible Ortsbilder...... 36 1. 9. 12. Mobilität, Kommunikation und Verkehr ...... 38

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] II arbeitsgruppe raumplanung PLANUNGSBERICHT

8. PLANBERICHT

8.1. MOTIVATION - DER WEG ZUR REGIONALPLANUNG Auf der Grundlage des § 9, Abs. 1, des Salzburger Raumordnungsgesetzes 1992 wur- de der Regionalverband Lungau in seiner konstituierenden Sitzung vom 8.2.1995 als Pflichtverband gegründet. Die Mitglieder sind die 15 Gemeinden des Lungaues. Im § 2 der Statuten des Regionalverbandes wurde als wesentlicher Zweck die Erstel- lung eines Regionalprogrammes definiert. Vorangegangen war die Erarbeitung eines Regionalwirtschaftlichen Entwicklungs- konzeptes sowie die Erarbeitung eines konkreten Maßnahmenpaketes im Aktionspro- gramm Lungau für die Jahre 1995 - 1999. Zur Umsetzung der oben genannten Maßnahmen unter Zuhilfenahme des Förder- instrumentariums einer EU-Ziel-5b-Region wurde im April des Jahres 1996 das Regio- nalmanagement Lungau als geschäftsführende Institution installiert. Unter der Obmannschaft von Bgm. Dir. Hans Rauscher wurde im November 1996, nach vorangegangener Ausschreibung der Planungsauftrag zur Erstellung eines Regio- nalprogrammes Lungau an das Planungsteam der „Arbeitsgruppe Raumplanung“ er- teilt.

8.2. ARBEITS- UND BERATUNGSGREMIEN Nach der ersten Diskussion mit den Gemeinden auf Ebene Gemeindevorstand wurde die zentrale Diskussion über die Ziele und Inhalte innerhalb der bereits bestehenden regionalen Arbeits- und Entscheidungsgremien „Regionalversammlung“ und „Regio- nalbeirat“ durchgeführt.

Mitglieder des erweiterten Regionalbeirates • Bgm. Wolfgang Eder, Mauterndorf - Obmann des Regionalverbandes und Dr. Bernhard Holzrichter, Regionalmanager Lungau - RV- Lungau als Einladende. • Bgm. Johann Bogensberger, Ramingstein Vorstandsmitglied im Regionalverband, • Bgm. DI Wolfgang Fanninger, St. Michael, Vorstandsmitglied im Regionalverband, • GR Mag. Gerhard Klampfer, Tamsweg, Vorstandsmitglied im Regionalverband und LEADER II Aktionsgruppenleiter • Bgm. Peter Schreilechner, Mariapfarr, Vorstandsmitglied im Regionalverband • Bgm. Anton Zehner, Göriach • Bgm. Matthias Jessner, Lessach • Bgm. Johann Hohenwarter, Muhr • Bgm. Johann Stolzlechner, St. Margarethen • Bgm. Rupert Kocher, St. Andrä • Bgm. Dir. Hans Rauscher, Tamsweg • Bgm. Valentin König, Thomatal • Bgm. Dir. Albert Buchstätter, Tweng

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• Bgm. Christian Aigner, Unternberg • Bgm. Hermann Bogensperger, Weißpriach • Bgm. Alfred Zanner, Zederhaus • Frau DI Helga Santner in Vertretung von Bezirkshauptmann HR Dr. Robert Kissela • Dir. Klaus Dieter Berg, Ferienregion Lungau • OLWR DI Johann Brunnauer, Bezirksbauernkammer • KR Richard Maier, Wirtschaftskammer Lungau • Labg. Alfons Schröcker, Arbeiterkammer Lungau

Beratung durch das Amt der Salzburger Landesregierung • Mag. Claudia Schönegger, Abt. 7 - überörtliche Raumplanung • Dr. Christian Salletmaier, Abt. 10 - Wirtschaft • Mag. Werner Oberascher, Abt. 7 - Rechtsexperte der Abt. Raumplanung • DI Hubert Hattinger und DI Christine Jungwirth, Abt. 7 - örtliche Raumplanung • Dr. Josef Guggenberger, Abt. 4

Ein herzliches Dank für die offene Diskussion, die konzentrierte und zügige Bearbei- tung und die Entscheidungsfindung soll hier allen Mitarbeitern am Regionalprogramm ausgesprochen werden. Ein besonderer Dank gilt dem Regionalmanager, Dr. Holzrich- ter, der in vielen Arbeitsstunden und Diskussionen sowohl organisatorisch als auch in- haltlich die Arbeiten am Regionalprogramm tatkräftig unterstützte. Schließlich möchte ich mich für das Planungsteam der arbeitsgruppe raumplanung bei Frau Mag. Claudia Schönegger von der Abteilung überörtliche Raumplanung der Salz- burger Landesregierung für das große Engagement bei der fachlichen und strategischen Betreuung des Projekts von Seiten des Amtes bedanken.

Salzburg, am 24. Nov. 98 Mag. Heidrun Wankiewicz für die arbeitsgruppe raumplanung

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REGI ONALPROGRAM M LUNGAU ç 2 arbeitsgruppe raumplanung PLANUNGSBERICHT

8.3. TERMIN - UND ABLAUFPLAN

Nov. 96 Auftragserteilung 8. Jän. 97 Festlegung des Planungsablaufs - nächste Schritte (RV-Vorstand) Dez. - Mai Raumanalyse und der Schlußfolgerungen für die Regionalplanung. Jän/Feb. 97 Expertengespräche mit den Gemeinden, Kammern und LEADER- Vertretern zu Erwartungen an die Region und an das Regionalpro- gramm bzw. zu kommunalen und sektoralen Planungsabsichten. 18. Juni 97 1. Workshop in Tamsweg: Präsentation der Ergebnisse der Struktur- analyse und der daraus abgeleiteten Folgerungen (Leitziele für die Regionalplanung). 23. Juli 97 Beratung über die weitere Vorgangsweise zum 1. Hörungsverfahren (RV-Vorstand). 7. Juli 97 Abstimmungstermin mit der Landwirtschaftskammer bezüglich Fest- legungen des Regionalprogrammes im Freiraum. 28. Juli 97 bis 1. Hörungsverfahren: Aussendung eines Textentwurfes der Leitziele 31. Okt. 97 und Einholung von Planungsinteressen bei den Planungsbeteiligten. Nov./Dez. 97 2. Workshop in Mauterndorf/St. Andrä: Präsentation der Ergebnisse des 1. Hörungsverfahrens und Beratung und Diskussion der Festle- gungen des Regionalprogrammes (abgestimmter Entwurf zum Regi- onalprogramm) 15. Nov.97 Teil 1: Freiraum, Landwirtschaft, Tourismus - in Mauterndorf 11. Dez. 97 Teil 2: Wirtschaft, Handel, Siedlungswesen, Verkehr in St. Andrä 28. Jän. 98 Beratung über die Öffentlichkeitsarbeit, Ablauf der Bürgerinformati- on gem. § 9 ROG (RV-Vorstand). 20. April bis 2. Hörungsverfahren: Aussendung des Verordnungsentwurfes in an 5. Juni 98: Text und Plan und der Erläuterungen an die Planungsbeteiligten. Beratung der Gemeinden und Diskussion in der Öffentlichkeit bzw. in den Gemeindevertretungen. 9. Juli 98 3. Workshop in Mauterndorf: Beratung über die Änderungen des Regionalprogrammes auf Grundlage der Stellungnahmen zum Ver- ordnungsentwurf im Rahmen des 2. Hörungsverfahren. Empfehlung an die Verbandsversammlung zum Beschluß. Ende Juli 98 Aussendung des korrigierten Planteiles und der Änderungen lt. Bera- tungsergebnis vom 9. Juli 98. 4. und 24. Nov. 98 Beratung über das Regionalprogramm und Beschluß durch die Verbandsversammlung.

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Regionales Entwicklungsprogramm Lungau - Ablaufschema -

problemorientierte Auswertung vorhandener Raumanalyse (in textlicher und Studien, Konzepte, Programme kartographischer Form): Siedlung Naturraum/Umweltsituation Interviews mit: Grobanalyse Betriebsstandorte Landes- / Bundesdienststellen, Verkehr Körperschaften öff. Rechts, infrastrukturelle Ausstattung ÖAR / SIR

"Rundbereisung": Abstimmungsgespräche mit den 15 Regionsgemeinden, Dezember ´96 - März ´97 Besichtigung neuralgischer Punkte

räumliche Zuordnung der Leitfunktionen: Siedlungswesen Betriebsstandorte Naturraum / Kulturlandschaft ´97

Verkehr April - Mai

1. Workshop - erweiterter Regionalbeirat: Juni Diskussion der Leitfunktionen ´97

1. Hörungs- Erarbeitung der Teilkonzepte:

verfahren "Regionale "Mobil im "Wohnen im "Arbeiten in Marke Lungau" Lungau" der Region" Lungau" (Verkehrs- verbund) Juli - Sept. ´97

2. Workshop - erweiterter Regionalbeirat Nov/ Dez. Diskussion der Konzepte -Text und Plan, Maßnahmen ´97

2. Hörungsverfahren Information der Bevölkerung gem. § 9 (4) SROG 3. Workshop - erweiterter Regionalbeirat: Änderungen aufgrund des 2. Hörungsverfahrens April - Nov ´98 Verordnungsbeschluß gem. § 9 (6) SROG

Genehmigung durch die Salzburger Landesregierung

Präsentation in den drei Lungauer Hauptorten: Tamsweg St. Michael Mauterndorf

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8.4. ERARBEITUNG DES REGIONALPROGRAMMES Im Jänner und Februar 1997 führt das Planungsteam der arp auf Einladung des Regio- nalverbandes in jeder Gemeinde Gespräche mit den Gemeindevorständen bzw. den Ausschüssen. Zweck dieser Termine ist es, die Planungsabsichten der Gemeinden im Bezug auf die örtliche und die überörtliche Entwicklung zu diskutieren und einen Meinungsaustausch über die Möglichkeiten der Regionalplanung aus Sicht der Pla- nungsbeteiligten zu beginnen. Darüberhinaus finden Expertengespräche mit Vertretern der Kammern, des Tourismus, der LEADER II- Gruppe und der bestehenden Zweckverbände im Lungau statt. Die Ergebnisse dieser Gespräche fließen in das erste Diskussionspapier und in das „re- gionale Strukturmodell Lungau“ ein, welches beim ersten Workshop mit der erweiter- ten Regionalversammlung (Delegierte jeder Gemeinde, Mitglieder des Regionalbeirats und Geschäftsführer des Regionalverbandes) präsentiert und bearbeitet wird. Beim ersten Workshop werden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme präsentiert und die Schlußfolgerungen für die Regionalplanung (Leitziele) diskutiert.

8.5. EINHOLUNG VON PLANUNGSINTERESSEN Nach dem ersten Workshop wird das überarbeitete Rohkonzept zum Regionalpro- gramm Lungau im Zuge des ersten Hörungsverfahrens mit der Aufforderung zur Stel- lungnahme und zur Bekanntgabe von Planungsinteressen an die Gemeinden und de- ren Ortsplaner, die Vertreter der Gebietskörperschaften Land und Bund, die Kammern in der Region, die Nachbarregionen und an die Landesumweltanwaltschaft ausgesen- det (10 Wochen Frist). Insgesamt gingen 20 Stellungnahmen ein und zwar von den Gemeinden, von den In- teressensvertretungen (Arbeiterkammer Salzburg und gesondert von der AK- Lungau, Wirtschaftskammer Landwirtschaftskammer Lungau) von der Landesumweltanwalt- schaft, vom Wirtschaftsministerium sowie von den Ortsplanungsbüros, die mit der Ortsplanung in Lungauer Gemeinden betraut sind.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE - ZIELBEWERTUNG: Die zentralen Zielsetzungen in den einzelnen räumlichen Funktionszonen, wie sie im Strukturmodell festgelegt wurden, wurden anhand eines Bewertungsbogens auf ihre Priorität abgefragt, um den Diskussionsbedarf bzw. die Schwerpunktprobleme der Re- gionalentwicklung zu präzisieren. Zielsetzungen ohne besondere Priorität werden hier nicht angeführt, nur die auffallen- den Übereinstimmungen oder Abweichungen: „Sehr hohe Priorität“ d.h. mindestens 9 Bewertungen wurden mit „sehr wichtig“ eingestuft. „Hohe Priorität“ d.h. 11 von 12 Stellungnahmen bewerteten die Zielsetzung als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. „Bewertung fällt auseinander“: Es gibt starke Streuungen zwischen „wichtig/sehr wichtig“ einerseits und „weniger wichtig bis ablehnend“ andererseits.

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1. Produktivzone im Kernraum

vorgeschlagene Zielsetzung / Maßnahme Ergebnis 1. Hörung Þ Stärkung des regionalen Arbeitsmarktes. sehr hohe Priorität Þ Stärkung der Funktionen der zentralen Orte. Bewertung fällt auseinander Þ Schutz der historischen Ortskerne und Weiterent- wicklung der traditionellen Siedlungsstruktur. hohe Priorität Þ Ausbau des regionalen Arbeitsplatzangebotes. sehr hohe Priorität Þ Vorrangig Konzentration der Betriebsstandorte- Bewertung fällt auseinander Entwicklung. Þ Ausnutzung der vorhandenen Standortqualitäten für hohe Priorität Betriebe. Þ Technologische Aufrüstung lungauspezifischer Pro- sehr hohe Priorität duktionszweige (z.B. Holzverarbeitung) Þ Rückgewinnung von Kaufkraft für die Region. hohe Priorität Þ Koordination und Ausbau der berufsfördernden Bil- hohe Priorität dungsangebote. Þ Ausnutzung der Telematik-Technologien. hohe Priorität Þ Verbesserung der ganzjährigen Auslastung im Tou- hohe Priorität rismus. Þ Abrundung des touristischen Infrastrukturangebotes. hohe Priorität Þ Ortsbild- und Kulturlandschaftspflege. hohe Priorität Þ Sicherung und Ausbau der weiterführenden Bil- dungsangebote (Regelschulwesen und Erwachse- hohe Priorität nenbildung). Þ Gewährleistung des medizinischen Versorgungs- hohe Priorität standards. Þ Erhaltung der Bedienungsqualität im ÖV mit Blick hohe Priorität auf die Wirtschaftlichkeit. Þ Mindeststandard an Erreichbarkeit der Haupt- sehr hohe Priorität siedlungsräume jeder Gemeinde im ÖV. Þ Verkehrsorganisatorische Optimierung der Regional- hohe Priorität und Expressbusbedienung unter Einschluß der MTB (Lungau-Takt).

2. Kulturlandschaftlich hochwertige Produktivzone

vorgeschlagene Zielsetzung / Maßnahme Ergebnis 1. Hörung

Þ Sicherung der nachhaltigen Landwirtschaft und des traditionellen Landschaftsbildes, insbesondere durch hohe Priorität Aufrechterhaltung der Flächenbewirtschaftung.

Þ Erhaltung einer tragfähigen Einwohnerzahl, um sehr hohe Priorität Schulstandorte und Nahversorger abzusichern;

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vorgeschlagene Zielsetzung / Maßnahme Ergebnis 1. Hörung Þ Gewährleistung einer kulturlandschaftlich sorgsam eingefügten Wohnbautätigkeit mit besonderer Be- dachtnahme auf die Wohnbedürfnisse der Einheimi- hohe Priorität schen.

Þ Ausnutzung der Telematik für die Schaffung dezent- hohe Priorität ralisierter Arbeitsstellen. Þ Schaffung von „landwirtschaftsnahen“ Zuerwerbs- hohe Priorität möglichkeiten für die bäuerlichen Grundbesitzer. Þ Vorrangig Bestandspflege und gebietsverträgliche hohe Priorität Erweiterung Þ Erhalt des örtlichen Einzelhandels u.a. durch regio- sehr hohe Priorität nale Initiativen. Þ Anhebung der touristischen Wertschöpfung durch hohe Priorität Schaffung zusätzlicher, gebietstypischer Angebote Þ Absicherung der Schulstandorte und der Basisver- hohe Priorität sorgung. Þ Gewährleistung einer Mindestbedienung der Haupt- hohe Priorität siedlungsgebiete im Öffentlichen Verkehr. Þ Weitere Modernisierung der Murtalbahn Bewertung fällt auseinander Þ Einbindung in den angestrebten Lungau-Takt hohe Priorität

3. Gebiete für den Infrastrukturbetonten Tourismus

vorgeschlagene Zielsetzung / Maßnahme Ergebnis 1. Hörung

Þ Auslastung der Tourismusbetriebe absichern und hohe Priorität Ausbau der Sommersaison („zweites Standbein“) Þ Qualitative Verbesserung der Aufstiegshilfen hohe Priorität Þ Anpassen der Bettenzahlen an die Beförderungs- Mehrheit hält dies für kapazität. weniger wichtig Þ Abstimmung und Spezialisierung der Angebote (Er- hohe Priorität gänzung statt Konkurrenz). Þ Sicherung der Erreichbarkeit der Schigebiete mit öf- fentlichen Verkehrsmitteln aus dem gesamten Lun- hohe Priorität gau (aufbauend auf dem „Lungo“). Þ Lungauweiter Zusammenschluß der Schigebiete hohe Priorität unter einem Dachverband.

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4. Aktionsräume für den naturbezogenen Tourismus

vorgeschlagene Zielsetzung / Maßnahme Ergebnis 1. Hörung

Þ Besucherlenkung und Zurückdrängen des motorisier- Bewertung fällt auseinander ten Individualverkehrs. Þ Optimierung der Angebote für ruhigen, naturbeton- ten Tourismus.

5. Transitkorridor

vorgeschlagene Zielsetzung / Maßnahme Ergebnis 1. Hörung

Þ Erhöhung des Nutzens der Autobahn für die Region hohe Priorität • als Tourismusgebiet • als Standortraum für Betriebe.

8.6. ERARBEITUNG DER RÄUMLICHEN FESTLEGUNGEN DES REGIONALPROGRAMMES Aufbauend auf dem Ergebnis des ersten Hörungsverfahrens wurde vom Planungsteam der arbeitsgruppe raumplanung ein Planentwurf für die räumlichen Festlegungen des Regionalprogrammes in den relevanten Themenbereichen Freiraum - Wirtschaft - Sied- lung - Verkehr und Infrastruktur erarbeitet. Diese räumlichen Festlegungen des Vorentwurfes zum Regionalprogramm wurden im Rahmen von zwei weiteren Workshopterminen im Herbst und Frühwinter 1997 in der erweiterten Regionalversammlung umfassend diskutiert und mit den Entwicklungsvor- stellungen der Gemeinden abgestimmt.

8.7. STELLUNGNAHMEN ZUM VERORDNUNGSENTWURF DES REGIONALPROGRAMMES Im April 1998 hat der Regionalverband das zweite Hörungsverfahren eingeleitet und allen Planungsbeteiligten den Verordnungsentwurf mit Text- und Planteil zuzüglich eines Berichtes zur Erläuterung der Festlegungen zugesandt. Die Planungsbeteiligten wurden aufgefordert, innerhalb von 8 Wochen eine Stellung- nahme zum Entwurf abzugeben. Während dieser Zeit wurde in den Gemeinden in Einzelterminen der Entwurf des Regionalprogrammes zur Diskussion gestellt und unter angemessener Mitwirkung der Bevölkerung im Ermessen der jeweiligen Gemeindever- tretung in Gemeindeversammlungen oder öffentlichen Gemeinderatssitzungen präsen- tiert und diskutiert.

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Während dieser Zeit wurde auch von den Fachabteilungen der Salzburger Landesre- gierung - quasi als Vorbegutachtung - eine umfangreiche Stellungnahme abgegeben und es fanden Abstimmungsgespräche statt. Die eingelangten Stellungnahmen wurden anschließend ausgewertet und thematisch zusammengefaßt. Die Aufnahme oder Ablehnung von Stellungnahmen wurde auf Ba- sis der gesetzlichen Vorgaben und der Festlegungen des Regionalprogrammes fachlich geprüft und in die Beratungen einbezogen. Die Stellungnahmen sind mit einer Empfehlung des Regionalplanungsteams und einer Dokumentation der Ergebnisse der erweiterten Beiratssitzung vom 9. Juli 98 im An- hang dokumentiert.

8.8. ERGEBNIS DES ZWEITEN HÖRUNGSVERFAHRENS Anläßlich des 2. Hörungsverfahrens gingen beim Regionalverband Lungau insgesamt 24 schriftliche Stellungnahmen von Gemeinden, Interessensvertretungen, Landes- und Bundesbehörden ein. Darüberhinaus wurde mit den Gemeinden Tamsweg, Mariapfarr, Göriach, Unternberg - Thomatal, Mauterndorf und St. Andrä ein gesonderter Termin (Gemeindevertretung, Gemeindeversammlung, Bau- und Planungsausschuß) mit dem Planungsteam der ar- beitsgruppe raumplanung und dem Regionalmanager Dr. Holzrichter abgehalten, in welchem die Inhalte des Regionalprogrammes breiter diskutiert wurden. Ein weiterer Besprechungstermin fand am 5. Juni 98 mit Mag. Schönegger und Dipl.- Ing. Jungwirth von der Abt. 7 der Salzburger Landesregierung statt, bei welchem anfangs auch Mag. Oberascher als Rechtsberater dabei war. Die eingelangten Stellungnahmen wurden vom Planungsteam zusammengefaßt und tabellarisch aufbereitet. Zur besseren Nachvollziehbarkeit und als Diskussionsgrundlage für die Beratungen am 9. Juli und in den folgenden Beratungen in Gemeinden und Regi- onalverband wurde eine Empfehlung der Regionalplaner eingefügt und eine Rubrik für die Enstscheidungen der Region offengelassen. Das Beratungsergebnis ist nun in der Ta- belle dokumentiert und durch ein Protokoll ergänzt.

Folgende Gemeinden, Interessensvertretungen, Bundes- und Landesdienststellen ha- ben eine schriftliche Stellungnahme zum Verordnungsentwurf abgegeben: Gemeinden Lessach 19. Mai 98 Göriach 22. Mai 98 Mariapfarr 27. Mai 98 Muhr 25. Mai 98 zustimmende Kenntnisnahme St. Michael 25. Mai 98 St. Margarethen 22. Mai 98 zustimmende Kenntnisnahme Tamsweg 4. Juni 98 Unternberg 8. Juni 98 Zederhaus 3. Juni 98 zustimmende Kenntnisnahme

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Kammern und Interessensvertretungen Kammer für Arbeiter und Angestellte in der Land- und Forstwirtschaft, Dr. Sommerauer am 12. Mai 98 (Landarbeiterkammer) Kammer für Land- und Forswirtschaft, Franz Eßl/ DI Daghofer vom 20. Mai 98 (LWK) Wirtschaftskammer, Dr. Puttinger, Dr. Gmachl (Abgestimmt mit Wirtschaftskammer Tamsweg) vom 15. Juni 98 (WiKa)

Fachabteilungen des Landes Raumplanung / Planungsgrundlagen und SAGIS vom 3. Juni 98 (SLR-Abt. 7/01 - Rpl.), einschließlich örtliche Raumplanung: Mag. Schönegger, DI Jungwirth (SLR-örtl. Rpl) Naturschutzfachdienst: G. Nowotny (DI Wessely) vom 20. Mai 98 (SLR- Abt. 13/02 - Nat) Landesbaudirektion / Geologischer Dienst: Mag. Valentin vom 4. Mai 98 (SLR-Abt. 6/ 603- Geologie) Wasserwirtschaft: DI Steidl vom 20. Mai 98 (SLR- Abt. 6/60) Land- und Forstwirtschaft / Agrarpolitik: Dr. Guggenberger vom 14. Mai 98 (SLR-LFA) Umweltschutz: Ing. Hradil vom 5. Juni 98 (SLR-Umw) Hochbau: DI Frischenschlager vom 19. Mai 98 (SLR - Abt. 6/1 - Hochbau) Wirtschaftliche EU-Angelegenheiten vom 4. Juni 98, Dr. Christian Salletmaier (SLR- Abt.15)

Ministerien und Bundesdienststellen Forsttechnischer Dienst der Wildbach und Lawinenverbauung - Gebietsbauleitung Lungau DI Krimplstätter vom 20. Mai 98 (WLV) Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales: gez. Scheer vom 19. Mai 98 Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie: gez. Navratil vom 22. Mai 98 Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr: Dr. Raicher-Sigl vom 3. Juni 98

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [30. Juni 99] REGI ONALPROGRAM M LUNGAU ç 10 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN ZU § 1 UND 2

8.9. ZUSAMMENGEFASSTE STELLUNGNAHMEN NACH SACHTHEMEN MIT EMPFEHLUNG DER REGIONALPLANER Die Gliederung folgt den Kapiteln des Verordnungstextes vom 2. April 98. Auf diesen be- ziehen sich auch die Kapitelüberschriften, Numerierungen und Seitenzahlen.

8.9.1. Wirkung- Kompetenzen

Thema/ Verordnunginhalt Umsetzung und Wirkung des REP8/ Kompetenzen des Regionalverbandes und Entscheidungsfindung, Träger

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer gab Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- die Stel- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge lungnah gionalplaner 9. Juli 98 me ab? Wird das REP an die REKs angepaßt Abt. 7 im Detail be- REKs sind detaillierter. zur Kenntnis oder die REKs an das REP? handeln. REP ist bei Zonierungen genommen siehe Teil- und Grenzziehungen auf- konzepte grund der Maßstäblichkeit nach Themen und der Gesamtbearbei- tung „gröber“. Entscheidungen über die Widmung Tams- nicht über- Lt. ROG ist Stellungnah- zur Kenntnis von regional bedeutsamen Einrich- weg nehmen memöglichkeit des RV zu genommen tungen sollte nicht dem RV überlas- jeder ortsplanerischen sen werden, sondern in der Ge- Entscheidung möglich. meinde entschieden werden. Der RV sollte klären, wie er seine Abt. 7 Diskussion Klare Entscheidungsgrund- - Kompetenz in Fragen der Raumord- SLR - führen. lagen in den Statuten fest- nung, die er nach dem SROG hat Abt.15 nicht ins REP legen, nicht jedoch Teil (qualifizierte Stellungnahme zu REK aufnehmen. des REP. und FWP-Änderungen bzw. Neu- erstellungen) ausüben wird. Maßnahmen, deren Umsetzung SLR- nicht über- REP ist Verordnung des kein Einwand nicht im Kompetenzbereich der Abt.15 nehmen Landes und soll auch die- Gemeinden bzw. des Regionalver- ses binden. Akkordie- bandes liegt sollen nicht verordnet rung mit den Landesstel- werden. len erfolgt jetzt und bei Genehmigung. Förderungsmaßnahmen des RV nur SLR- übernehmen Abstimmungserfordernis kein Einwand in Abstimmung mit den Wirtschafts- Abt.15 unter „Leitprinzipien“ förderungen des Landes und Bundes und unter 2.2.1. Land- Achtung auf EU-Wettbewerbsrecht). wirtschaft ergänzen.

8REP steht für „Regionalprogramm“ und wird in der Folge als Abkürzung verwendet.

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8.9.2. Struktur und Aufbau des REP

Thema / Verordnungsinhalt: Text: Struktur/ Gliederung und Plandarstellung

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratungvom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 Gliederung der Kapitel in VO-Text Abt. 7 korrigieren Bringt bessere Lesbarkeit zur Kenntnis und Erläuterungen sollte übereinge- genommen stimmt werden. Empfehlungen gem. § 6 Abs. 2 ROG Abt. 7 übernehmen Bessere Übersicht. kein Einwand 98 sollten in den VO-Text aufge- Klären, inwieweit sich da- nommen werden , Trennung zwi- Abt. 15 durch Konsequenzen in schen verbindlichen und unverbind- der Wirkung des REP lichen Festlegungen vorgenehmen. (z.B. Widmung) ergeben. Im Erläuterungsteil sollten nur Be- Abt. 7 übernehmen, wie oben kein Einwand gründungen einzelner Festlegungen ohne daß sich und deren Nachvollziehbarkeit ange- Zielsetzung führt werden. (Kriterien etc.), alle und Verbind- maßgeblichen Inhalte aus dem ET lichkeit maß- (Konsequenzen) in den VO-Teil ge- geblich än- ben. dert. Standortfestlegungen, die im Erläute- Abt. 7 übernehmen : wie oben kein Einwand rungstext angeführt sind, sollten in Ergänzung: den Textteil der VO aufgenommen lokale Stand- werden. orträume un- ter 0,5 ha sind nicht darge- stellt. Das Strukturmodell des Lungaus als Abt. 7 übernehmen Herleitung der Festlegun- kein Einwand erstes Kapitel des REP aufnehmen, Kapitel 2. 5. gen und Entwicklungsauf- ergänzt durch die regionalen Funkti- bleibt, beim gaben für Gemeinden da- onen der Gemeinden zu Gewerbe, Stukturmodell durch nachvollziehbar. Wohnen, Versorgung und zentralört- werden die liche Festlegungen aufgenommen Funktionen werden sollen. der Gemein- Kapitel 2. 5 und Leitziele zur Gänze den aufge- hier aufnehmen. nommen. Text sollte gem. Empfehlung Nr. R BM f. übernehmen, Gemeint sind Männer und kein Einwand (90) 4 des Europarates die männli- Arbeit, soferne der Frauen che und weibliche Form aufgenom- Gesund- Textfluß nicht men werden. heit und behindert Soziales wird.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [19. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 12 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN ZU § 1 UND 2

Thema / Verordnungsinhalt: § 1 „Präambel“ Seite 1 und § 2 „Grundsätze und Leitprinzipien“ Seite 3

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer ? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratungvom 9. gänzungsvorschläge gionalplaner Juli 98 Ein Großteil dieser Passage wird sei- Abt. 7 derzeit beibe- Verordnungstext konkreti- kein Einwand tens der SLR im Zuge der Verord- halten, end- siert die Intention der Re- nung formuliert, kann daher wegfal- gültige Formu- gion. len. lierung von der SLR Überprüfungspflicht nach 5 Jahren Abt. 7 beibehalten dynamisches Element der kein Einwand muß erst juristisch geprüft werden. bis juristisch Planung (mit dem Pro- einwandfrei gramm arbeiten) ist we- geklärt. sentliches Anliegen. Formulierung zu Seite 3, letzter Ab- Tams- übernehmen läßt mehr Spielraum zu. kein Einwand satz. Statt:... technologische Innova- weg tionen etabliert werden können ohne negative Auswirkungen auf Natur- haushalt, Landschaftsraum und Um- welt““ sollte formuliert werden: un- ter weitestgehender Schonung von ...

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [19. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 13 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN zu FREIRAUM / LANDWIRTSCHAFT

8.9.3. Freiraum - Landwirtschaft

Thema / Verordnungsinhalt: (Nutzungen im Freiraum allgemein, Pkt 1)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer gab Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- die Stel- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge lungnah gionalplaner 9. Juli 98 me ab? Allgemein: Ziele u. Maßnahmen Abt 7 nicht ver- die freiraumsichernde kein Einwand zum Thema Landwirtschaft sollten schieben Funktion der Landwirt- ins Kapitel 2.2 verschoben werden schaft soll damit betont werden. Hinweis auf Gefahrenschutz gegen- Abt. 6- nicht im VO- ähnlich wie Wildbach- u. kein Einwand über Felssturz, Steinschlag, etc auf- 603 Text, sondern Lawinengefahrenzonen nehmen in „Fakten u. bestehen Gefahren auf lo- Folgerungen“ kaler Ebene, und sind so- Kap. 2.2.6 er- mit nicht Gegenstand des gänzen Regionalprogrammes.

Thema / Verordnungsinhalt: Kulturlandschaftlich hochwertige Produktivzone (1.1.)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer gab Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- die Stel- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge lungnah gionalplaner 9. Juli 98 me ab? ad 1.1.2 (räumliche Festlegung, = Tams- keine Ände- Die (nicht parzellenschar- kein Einwand 1.1.4 Erläuterungsteil): Nochmalige weg rung. Konkre- fe, sondern symbolhafte) Diskussion der Abgrenzung in te Wünsche Abgrenzung wurde in der Tamsweg sowie Erläuterung der Kon- über Ände- Sitzung des Regionalver- sequenzen rungen der bandes vom .... bespro- Abgrenzung chen und festgelegt. können allen- Die Konsequenzen sind in falls aufge- Pkt 1.1.3 (Aufgaben und nommen Maßnahmen) bereits de- werden. tailliert festgelegt.

1.1.3 (erster Absatz): Neubauten Tams- Formulierung Es sollen Wege gesucht kein Einwand nach aktuellen bauphysikalischen weg ändern: werden, wie die bauhisto- Erkenntnissen müssen möglich sein ...ist auf die risch wertvolle Substanz Erneuerung... erhalten und sinnvoll ge- besonderer nutzt werden kann. Wert zu le- gen.

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1.1.3 (letzter Absatz): Letzten Satz Tams- Formulierung Es soll ein Mindestmaß an kein Einwand ersatzlos streichen. weg ändern: baulicher Qualität in land- „Bei Baufüh- schaftlich heiklen Berei- rungen in chen gewährleistet sein. Streulage...“ 1.1.3: Klarstellung hinsichtlich Erfor- Abt. 7 Änderung der Harmonisierung mit gel- kein Einwand dernis von Bebauungsplänen (siehe § Formulierung tenden Rechtsvorschriften. 14 BGG) 1.1.3: Streuobstbau mit alten Kultur- Abt. 13- Begriff in ers- Prägendes Landschafts- kein Einwand sorten berücksichtigen 02 ten Absatz element und in den Empfehlungen aufnehmen

Thema / Verordnungsinhalt: Vorsorgeraum für die Landwirtschaft (1.2.)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer gab Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- die Stel- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge lungnah gionalplaner 9. Juli 98 me ab? ad 1.2.2: Tams- keine Ände- Der regionale Maßstab der kein Einwand geringfügige Abweichungen von der weg rung nötig. Verordnung sowie der Festlegung im Planteil sollen möglich Darstellungsmaßstab im sein. Plan räumen Interprati- onsmöglichkeiten im not- wendigen Ausmaß ein. ad 1.2.3, 1. Absatz, letzter Satz: Tams- keine Ände- Der Regionalverband soll- kein Einwand Entscheidung über Nutzungen im re- weg rung te über regionale Anliegen gionalen Interesse sollte im alleini- mitbestimmen können gen Entscheidungsbereich der Ge- meinde bleiben. ad 1.2.3: Abwägungskriterien für Abt. 7 Ergänzung der Objektivierung der Ent- Neuformulie- ausnahmsweise Umnutzung ergän- Formulierung: scheidungsfindung rung erfolgt. zen Voraussetzung ist die Interes- sensabwägung Passage zu den mit den Erfor- kommassierten dernissen der Gebieten: regionalen Kompenstori- Landwirtschaft sche Maßnah- und der groß- men werden räumigen Frei- gestrichen. raum- ansprüche des Tourismus Werden

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kommassierte Gebiete bean- sprucht, so sind kompen- sierende Maßnahmen vorzusehen. ad 1.2.3, 2. u. 3. Absatz: Bestim- Abt 7 kann gestri- im Sinne von Kürze und zur Kenntnis mungen zur Errichtung bzw. Nut- chen werden Prägnanz genommen zung landwirtsch. Bauten sind ent- behrlich, da im ROG aureichend normiert. 1.2.3: zusätzlich Abstimmung mit Abt. 13- ergänzen naturschutzfachliche As- nicht aufge- Naturschutzerfordernissen 02 pekte auch in lw. Vor- nommen. ranggebieten bedeutsam 1.2.3: Errichtung lw. Gebäude LWK ändern vgl. geänderte Formulie- zur Kenntnis rung des gesamten Absat- genommen zes 1.2.4 (=1.2.3 Erläuterungsteil): Absi- LWK nicht ändern kein Widerspruch zu § 24 kein Einwand cherung landwirtsch. Nebengewerbe (2) ROG gegeben Die Abgrenzung der Vorsorgeräume Abt. 7 nicht ändern liegt in den Kriterien und kein Einwand im REP weicht von den in den REKs der unterschiedlichen festgelegten Vorrangflächen für die Maßstäblichkeit von REP Landwirtschaft ab. und REK begründet: Im Detail ist das: REP-Festlegung „Vor- östlich der Zufahrt nach St. Margare- sorgeraum für die Land- then im REP Vorsorgeraum, in der wirtschaft“ ist weniger Gemeinde keine Festlegung. strikt, als Vorrangfläche in der Gemeinde Thomatal sind im und ermöglicht unter REK landwirt. Vorrangflächen festge- Abwägung auch andere legt, im REP jedoch keine. Nutzung. in Unternberg sind im REP südlich Gemeinden können de- der Mur Vorsorgeräume, im REK tailliertere Festlegungen keine Vorrangflächen eingetragen. treffen. In Lessach sind im REK landwirtsch. Vorrangflächen eingetragen, im REP keine Vorsorgeräume. Planteil: Verschiebung Abgrenzung Göriach ändern geringfügige Abänderung kein Einwand lw. Vorrangfläche Planteil: Verschiebung Abgrenzung Untern- ändern geringe Abänderung für kein Einwand lw. Vorrangfläche berg örtliche Planungsfestle- gung: Reservestandort Gewerbe

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8.9.4. Ökologie - Biotopverbund - Naturraumrisiko

Thema / Verordnungsinhalt: Vorrangfläche für die Ökologie (1.3)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer gab Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- die Stel- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge lungnah gionalplaner 9. Juli 98 me ab? 1.3.1: Präzisierung der Zielsetzung Abt. 7 ergänzen, kein Einwand erwünscht s. u. 1.3.1: ergänzen „Landschaftsbild“ Abt. 13- ergänzen Verdeutlichung des Pla- kein Einwand 02 nungszieles 1.3.2: Lage und Abgrenzungskrite- Abt. 13- tw. korrigie- ökol. Vorrangflächen sind kein Einwand rien präzisieren bzw. korrigieren 02 ren wegen erhöhten Nut- zungsdruckes vorzugswei- se im Kernraum freizuhal- ten, daher die Formulie- rung: im Dauersiedlungs- raum 1.3.3: detailliertere Berücksichtigung Abt. 7 ergänzen in Formulierung lt. Natur- kein Einwand ökologischer Aspekte erwünscht Anlehnung an schutzrecht Vorschläge Abt. 13-02 1.3.3: Im Bereich Prebersee soll gast- Tams- Änderung der Am Prebersee ist ein „tou- kein Einwand ronomische / touristische Nutzung weg Abgrenzung ristischer Sonderstandort“ möglich bleiben. Genaue Definition im Planteil mit entsprechenden Mög- des Begriffes „Raumnutzung“ ist lichkeiten ausgewiesen notwendig. (vgl. 2.3.3). Eine enge Definition der zulässigen Raumnutzung sollte nicht vorgenommen werden, weil dadurch künftige, derzeit nicht ab- schätzbare sinnvolle Ent- wicklungen behindert werden könnten. Planteil: lw- Nutzung der Twenger Mau- nicht ändern die Festlegungen des REP kein Einwand Au soll nicht beeinträchtigt werden terndorf gehen über jene des LSG nicht hinaus. Die taleinwärts erste „Vorbehalts- Abt. 7 nicht korrigie- Eintragung im REP stimmt, kein Einwand fläche für Ökologie“ des Regio- ren im REK ist ein Teil der nalprogrammes ist im REK der Ge- Fläche nicht eingetragen. meinde Muhr als „landwirtschaft- liche Vorrangfläche“ ausgewiesen.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [19. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 17 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN zu FREIRAUM / LANDWIRTSCHAFT

Im Bereich der Murmäander sind im Abt. 7 nicht korrigie- REP-Festlegung zielt auf kein Einwand REK St. Michael teilweise „landwirt- ren. die abgestimmte Land- schaftliche Vorrangzonen“ und im schaftsentwicklung (insbe- Regionalprogramm „Vorrangflächen sondere Bewirtschaftungs- Ökologie“ eingetragen (das REP er- form) im Zuge von Hoch- scheint hier wesentlich sinnvoller). wasserschutzmaßnahmen ab. Im Bereich zwischen Zankwarn und Abt. 7. nicht korrigie- ökologische Vorrangflä- kein Einwand Grabendorf sowie nördlich von Gra- ren. chen auf lokaler Ebene bendorf sind im REK Mariapfarr „ö- sind kein Widerspruch zu kologische Vorrangflächen“ einge- freiraumorientierten Fest- tragen. Im Plan des REP ist nördlich legungen auf regionaler von Grabendorf dieser Bereich als Ebene (ökologische Maß- „Vorsorgeraum für die Landwirt- nahmen z. B. im Vorsor- schaft“ gekennzeichnet. geraum für die Landwirt- schaft bleiben selbstver- ständlich möglich. Der Bereich zwischen Lei- Abt. 7 nicht ändern Die Freihaltung des un- kein Einwand ten/Althofen Richtung Zentrum ist im verbauten Bereiches ist Plan des REP als „Vorsorgeraum für regional bedeutsam. die Landwirtschaft“ gekennzeichnet. wie oben.. Im REK ist in diesem Bereich jedoch eine „ökologische Vorrangflächen“ eingetragen. In den Bereichen Schwaig/am Sand Abt. 7. nicht über- Lonka-Mäander Nord kein Einwand und östlich von St. Rupert sind im nehmen wurder erst später verord- REP „Vorrangflächen für Ökologie“ net. Entspricht den Krite- und im REK Weißpriach überwie- rien des REP. gend „landwirtschaftliche Vorrang- flächen“ ausgewiesen. Eine im REK Weißpriach ausgewie- Abt. 7. keine Korrek- Im REK als „Vorrangfläche kein Einwand sene „Vorrangfläche Ökologie“ ca. 2 tur erforder- für Erholung“ festgelegt km nordwestlich von Hinterweißpri- lich (Bereich Diktlerhütte) im ach fehlt im Regionalprogramm (ca. REP als ARNT festgelegt. 10 ha). Im Bereich Seefeldner (nordwestlich Abt. 7 REP korrigie- Ökologische Vorrangzone kein Einwand Landschaftsschutzgebiet Twenger ren. in diesem Bereich zu- Au) ist im REK Tweng eine „Vorrang- rücknehmen, da das REP fläche Erholung und Freizeit einge- nicht über den Schutzsta- tragen, im Regionalprogramm eine tus „Landschafts- „Vorrangfläche Ökologie“. schutzgebietes“ hinaus- geht.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [19. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 18 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN zu FREIRAUM / LANDWIRTSCHAFT

Thema / Verordnungsinhalt: Vorsorgeraum für einen regionalen Biotopverbund (1.4)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer gab Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- die Stel- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge lungnah gionalplaner 9. Juli 98 me ab? Allgemein: statt Biotopverbund ande- Thoma- Änderung in allgemein verständlichere zur Kenntnis re Bezeichnung wählen, da sonst au- tal „Vorsorge- Bezeichnung. genommen tomatisch „Feuchtgebiet“ assoziiert raum für regi- wird onale Gründ- verbindun- gen“ Planteil: Zusatz „symbolische Dar- Abt. 7 kann geändert Im Verordnungstext (neue Neuformulier- stellung“ aus der Legende entfernen werden Fassung) ist die Lage und ung ohne Me- die Regelbreite (300m) terangabe. festgelegt. Festlegung „Biotopverbund 300 m“ Abt. 7 korrigieren lt. Festlegungen des REK und kein Einwand östlich St. Michael liegt teilweise auf REK bestehende Nutzungen gewidmeten Gewerbegebietsflächen, und Rechtsverhältnisse er- die auch im REK als Gewerbestand- fordern eine Verschiebung orte eingetragen sind Verschiebung der Festlegungen. nach Westen - entsprechend den tat- sächlichen Verhältnissen vor Ort - an die Ostgrenze von St. Martin. 300 m nicht mehr möglich. 1.4.2: Hinweis auf genehmigtes Tams- keine Ände- der Verordnungsinhalt be- kein Einwand landwirtsch. Bauwerk weg rung zieht sich auf Vorhaben größeren Umfanges. 1.4.2 (=1.4.4 Erläuterungsteil): ge- Tams- Verschiebung Verortung der Festlegung kein Einwand planter Sportplatz im Bereich Sauer- weg der Festlegung muß nicht unbedingt an feld), Vorsorgeraum für Biotopver- ist möglich dieser Stelle erfolgen. bund ist zu überprüfen. 1.4.2: vorsorglicher Verweis auf zu- Abt. 13- nicht ändern nicht bekannte Standort- kein Einwand sätzliche Grünverbindungen 02 räume können nicht ver- ordnet werden (Planungs- sicherheit!) 1.4.2: alle Fließgewässer als Biotop- Abt. 13- nicht ändern nur Vernetzungsstrukturen kein Einwand verbundachsen einbeziehen 02 von regionaler Bedeutung aufnehmen 1.4.2: Biotopverbundnetz über Ge- Abt. 13- in Empfehlun- „technische“ Anweisung kein Einwand hölzstrukturen 02 gen aufneh- für die Realisierung men 1.4.2: Breite der Grünverbindungen LWK ändern: flexib- Rücksichtnahme auf allen- Neuformulier- flexibilisieren lere Formulie- falls gegebene lokale Ver- ung ohne Me- rung im Text- hältnisse terangabe. teil

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1.4.3: ergänzen „potentielle Sukzes- Abt. 13- in Empfehlun- „technische“ Anweisung kein Einwand sionsflächen“ 02 gen aufneh- für die Realisierung men 1.4.3: Anfügung: Im Falle von Inter- Tams- kann nach Neuformulier- essenskonflikten ist eine sorgfältige weg dem ersten ung. Abwägung erforderlich Absatz ange- fügt werden 1.4.3: Nennung von Planungsträgern Abt. 7 Neuformulie- s. u. s. u. für Landschaftspflegepläne er- rung gem. wünscht. Vorschlag Abt. 13 (s.u.) 1.4.3: Neuformulierung zur Realisie- Abt. 13- ändern rascher Wandel der Natur- Neuformulier- rung des Biotopverbundes 02 schutzinstrumente ung Planteil: Bogensberger-Gelände St. Mi- ändern bestehendes Rechtsver- kein Einwand chael hältnis (Baulandwidmung)

Thema / Verordnungsinhalt: Vorbehaltsfläche für die Rohstoffsicherung (1.5)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer gab Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- die Stel- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge lungnah gionalplaner 9. Juli 98 me ab? 1.5.1 Festlegung auf land- u. forstw. 13-02 ergänzen: „o- Spielraum für Maßnahmen gesamtes Kapi- Folgenutzung vermeiden der vergleich- des Natur- und Land- tek wird statt bare freiraum- schaftsschutzes einer Plaungs- erhaltende festlegung der Nutzung“ Region zur Er- sichtlich- machung.

Thema / Verordnungsinhalt: Vorsorgeraum für die Hochwasserretention (1.6)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer gab Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- die Stel- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge lungnah gionalplaner 9. Juli 98 me ab? Allgemein: Hinweis auf Gefahrenzo- WLV nicht ändern Die Darstellung der roten kein Einwand nen ins Regionalprogramm aufneh- und gelben Zonen ist im men regionalen Maßstab nicht lesbar, da auf Ebene der Flächenwidmungsplanung ohnehin vorgeschrieben. Bei räumlichen Festlegun- gen wurde auf bekannte Gefahrenzonen Rücksicht

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genommen. 1.6.2: Retentionsflächen der WLV WLV ändern: Hin- kann planlich nicht darge- kein Einwand aufnehmen (Thomatalerbach, Mur- weis im VO- stellt werden, da keine Oberlauf, Taurach) Text; Planinformationen seitens zusätzlich WLV vorhanden. Empfehlung zu planlichen Ausweisung von Retenti- onsräumen im Wirkungsbe- reich der WLV 1.6.3: Einbindung von Retentions- 13-02 als Empfeh- „technische“ Anweisung kein Einwand räumen in Biotopverbundsystem lung aufneh- für die Realisierung men 1.6.3: Freihaltung gelber Gefahren- WLV als Empfeh- außerordentlich hohes kein Einwand zone anstreben lung in Kap. Bedrohungspotential 5.4 aufneh- durch Naturgefahren men Planteil: Bogensberger-Gelände St. Mi- nicht ändern flexiblere Formulierung in kein Einwand chael 1.6.3 Planteil: Abänderung Retentionsraum Untern- nicht ändern flexiblere Formulierung in kein Einwand berg 1.6.3 Sonstiges: Der Regionalverband mö- BuMin. Entscheidung wird nicht auf- ge Vorbehaltsflächen für künftige Ab- für Um- der Region genommen,da fallanlagen in das REP aufnehmen. welt, Ju- in nächster 25 gend, Zeit Neuord- Familie nung möglich ist.

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8.9.5. Regionalwirtschaft und Arbeitsmarkt

Thema / Verordnungsinhalt: Kap. 2.2.1 Regionalwirtschaft und Arbeitsmarkt (Seite 10)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer ? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratungvom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen BM f. Zielsetzungen Rahmen, den das ROG kein Einwand werden nicht näher ausgeführt und Arbeit, werden bei- vorgibt, darf nicht über- sollten aufgenommen werden. Gesund- behalten und schritten werden, da es heit und ergänzt. Maß- sich um eine Verordnung Soziales nahmen auf handelt. die zuständi- Wirtschaftspolitische Zielsetzungen Zusammenhang mit ande- gen Kompe- dürfen nicht verordnet werden. SLR- ren Projekten und Koor- tenzträger dination von Planungsträ- Abt.15 (Gemeinden, gern ist aber eine der RV und Land) zentralen Aufgaben der bezogen, Regionalplanung. weiter- gehende Maß- nahmen unter Empfehlungen

8.9.6. Land- und Forstwirtschaft

Thema / Verordnungsinhalt: Kap. 2.2.1 Land- und Forstwirtschaft (Seite 10)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 zu 2.2.1 2. Absatz: Zielsetzungen Abt. 7 Koordinative Vor dem Hintergrund der Korrektur und enthalten auch die Abgeltung über- Funktion des AGENDA 2000 erscheint Ergänzung, wirtschaftlicher Leistungen der RV für Land- eine Benennung gegen- daß ein über- Landwirtschaft. Wer ist hier als wirtschafts- wärtig gültiger Förde- regionaler

Ansprech/ Förderungspartner ge- förderung als rungsinstrumente nicht Ausgleich

dacht. Inwieweit geht dies über be- Aufgabe auf- sinnvoll. Eine finanzielle notwendig ist. reits bestehende Prämien u.ä. der nehmen. Verpflichtung der Ge- Agrarpolitik hinaus? Den übrigen meinden ist aus der For- Gemeinden können dazu weder an- Tams- Teil als Emp- mulierung nicht abzulei- gehalten, noch verpflichtet werden. weg fehlung bei- ten. Freiwillige Zuschüsse behalten. der Gemeinden finden im Einzelfall bereits statt. Rolle der Forstwirtschaft , insbeson- Land- übernehmen Ergänzung in den Berei- kein Einwand dere ihr Beitrag zur Energieversor- arbeiter- chen „Landwirtschaft“

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gung im Sinne des Sbg. Energieleit- kammer (Wirtschaftsfaktor) und bildes 1997 (erneuerbare Energie, Siedlungswesen (Energie- Biomasse, Reduktion des C02- SLR- und Bauaspekt). Ausstosses ) sollte ergänzt werden. Abt.15 Umnutzung von bestehenden land- LWK nicht über- Umnutzung ist bereit vor- kein Einwand wirtschaftlichen Gebäuden auch für nehmen gesehen. Eine generelle außerlandwirtschaftliche Zwecke Öffnung im Sinne der siehe dazu (wie in Kategorie Ländliches Kernge- Baulandwidmung „LK“ ist Formulie- biet“), wenn die Gebäude erhal- weder vorgesehen, noch rungsänderung tungswürdig und zum öffentlichen zweckmäßig. beim Abwä- Straßennetz eine Verbindung besteht Zur Präzisierung der Prüf- gungs- sollte möglich sein. kriterien bei Umnutzung spielraum siehe 1.2. Ergänzung, daß die Dauersiedlungs- LWK nicht über- Ist bereits im REP vorge- kein Einwand grenze nur durch Infrastrukturmaß- nehmen sehen. Formulierungsän- nahmen, Erwerbskombinationen derung zur Klarstellung und Nebenerwerben wie z.B. im des Spielraumes unter Kul- Rahmen des § 24 (3) für die Bauern- turlandschaftlich hochwer- höfe in Steillagen gehalten werden tige Produktivzone“. kann. Erholungs- und Sportnutzung auf LWK wird ergänzt regional bedeutsame Net- kein Einwand landwirtschaftlichen Flächen wird unter Empfeh- ze (Loipen, Radwege) befürwortet, wenn privatrechtliche lungen sind nur dann gesichert, Vereinbarungen abgeschlossen wer- wenn es vertragliche Ver- den. einbarungen über Nut- zung und Erhaltung gibt.

8.9.7. Tourismus - Freizeitwirtschaft

Thema / Verordnungsinhalt: Kap. 2. 3. Tourismus - Freizeitwirtschaft (Seite 11)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 Kapitelgliederung , die Festlegung Abt. 7 übernehmen: Übersichtlicher Zusam- kein Einwand der Zonen und die Unterscheidbar- jede einzelne menhang der Zonen, Zie- keit in der Legende sollte überarbei- Zone und Ka- le , Maßnahmen und tet werden. tegorie wird Empfehlungen. SLR- ein eigenes Teilweise sind Maßnahmen unter Abt.15 den Zielen angeführt. Kapitel. Die Zielsetzung: Erhaltung und Wei- LWK übernehmen kein Einwand terentwicklung des Tourismuszwei- Ziele des Tou- ges „Urlaub am Bauernhof“ sollte rismus. aufgenommen werden.

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Ausbau und die Sicherung der Rou- WiKa übernehmen Das regionale Angebot kein Einwand ten für Radfahren, Mountain-Biking Lückenschluß an Rad-, Reit- und Wan- und Reiten in den Maßnahmenkata- Radweg derwegen soll ausgebaut log aufzunehmen. Tamsweg- und rechtlich abgesichert Ramingstein werden. „Heilklimatischer Kurort Mariapfarr“ SLR- übernehmen Planungsentscheidung kein Einwand sollte im REP verankert werden. Umw als Entwick- der Gemeinde- ange- lungsaufgabe botsprägend für den der Gemein- Lungau gemäß Leitziel den „naturnah“.

Thema / Verordnungsinhalt: Kap. 2.3.3 Vorrangfläche für Freizeit und Erholung (Seite 12)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 Vorrangflächen für Freizeit und Er- SLR- nicht über- Im Bereich Saumoos ist kein Einwand holung erscheinen zu großzügig ab- 13/02 nehmen eine naturnahe Freizeit- gegrenzt, insbes. im Bereich des Nutzung als Übergang Saumooses und im Besonderen im Abt. 7 zum Saumoos gedacht. Bereich Obertauern (Schitunnel In Obertauern wird die Gamsleiten). Zone an das REK ange- paßt. Bei den Aufgaben und Maßnahmen SLR- ergänzen: besser umsetzbare Fest- kein Einwand zum Tourismus fehlt eine Definition Abt.15 gemeinde- legung von touristischen Projekten von „re- grenzüber- gionaler“ Bedeutung. schreitend, angebots- prägend techn. auf- wendig zu. 2.3.3. Bauliche Entwicklung WiKa übernehmen Entspricht den Intentio- kein Einwand nicht auf Schihütten beschränken, er- nen der Festlegung. forderlich sind auch überdachte In- formationen, Bauten für Wisbi- Strecken u.a. zu 2.3.3. Marketingstrategien auf SLR- neue, abge- präzisiert die Intention kein Einwand Vorrangflächen für Freizeit und Erho- Abt.15 schwächte der koordinierten Tou- lung zu konzentrieren ist problema- Formulierung rismusentwicklung. tisch.

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Thema / Verordnungsinhalt: Kap. 2.3.3. Talerschließung (Seite 13)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 Mauterndorf wünscht Verlegung des Mau- Pfeil ändern. Dartstellung ist symbo- kein Einwand Talerschließungspfeils terndorf lisch Festlegung der Talerschließungspro- SLR-NS nicht über- Bereits im VO-Text und kein Einwand jekte bedingen kein Recht auf diese nehmen im Erläuterungsteil 2.2.3. (Naturschutzverfahren bleibt erfor- Seite 16 formuliert. derlich. Die Talerschließung nach Mariapfarr Abt. 7 Variante Realistischere Variante kein Einwand und jene vom Speiereck nach Mau- Hammer im und Planungsziel der terndorf ist bereits von Arbeitsgruppe Plan aufneh- Gemeinde. Darstellung Schierschließung abgelehnt - er- men, Speie- ist bereits im Erl. Text.

scheinen dabei eher als unrealistisch. reck streichen präzise beschrieben

Talerschließung die nordwestlich Symbol wird (2.2.3. S 16) von Mauterndorf ist überlegenswert. geändert. Vom Großeck-Speiereck und vom Fanningberg sollten weitere Varian- Mau- ten der Talerschließung (Symbol) terndorf möglich sein. Talerschließung Richtung Naßab- Abt. 7 übernehmen wie oben. kein Einwand baufläche St. Michael wurde noch und Symbol nicht geprüft, erscheint aber unrealis- für die Taler- tisch -Verschiebung Richtung schließung St. Michael-Stranach vorgeschlagen. ändern. Bei Speiereck-Großeck ist auch auf WiKa nicht über- Bestehende Anlagen kein Einwand die Talerschließung St. Michael im nehmen. werden nicht in diese Ka- Text hinzuweisen. tegorie aufgenommen

Thema / Verordnungsinhalt: Touristischer Schwerpunktraum (Seite 13)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 Die Festlegung zu den touristischen Abt. 7 Sachpro- In ausschließlich touristi- wird, im Erläu- Schwerpunkträumen, daß hier die gramm an- schen Siedlungsstandor- terungteil be- Errichtung von Beherbergungsgroß- streben. ten, wie z.B. Katschberg, handelt. betrieben möglich sein sollte, steht - Fanningberg, Schönfeld kein Einwand mit Ausnahme von Tweng- im Wi- u.a. ist eine offensive derspruch zum LEP. Tourismusentwicklung Präzisierung und ausführliche Be- mit der Entwicklung ei- gründung bzw. Nachvollziehbarkeit nes hochwertigen Ange- für die Notwendigkeit der einzelnen botes auf der Beherber-

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Standorte sollte eingefügt werden. gungsseite (inkl. Freizeit- Die Möglichkeit, diesen Teil des REP einrichtungen und als Sachprogramm zu verordnen Dienstleistungen) mit wird geprüft. Die Anforderungen wirtschaftlicher Auslas- hinsichtlich Begründbarkeit, Festle- tung die einzige Chance. gung der Bettenobergrenze und ähn- Zur Amortisierung der liches müßten in diesem Zusammen- Investitionen und zur hang jedoch noch konkretisiert wer- rentablen Betriebsfüh- den. Der Regionalverband wird über rung (Personalstand) sind etwaige Schritte rechtzeitig infor- wirtschaftliche Betriebs- miert. größen erforderlich (60 Zi. und darüber).

Thema / Verordnungsinhalt: Kap. 2.3.3. Vorsorgeraum für künftige Freizeitinfra struktur (Seite 13)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 Vorsorgeraum für künftige Freitzeit- Abt. 7 Korrektur bessere Lesbarkeit und zur Kenntnis infrastruktur und „Vorrangfläche für durch senk- Unterscheidung. genommen Freizeit und Erholung“ sind im Plan- rechte Schaf- teil schwer unterscheidbar (bes. Be- fur und Le- reich Gröbendorf). genden- Ergänzung. St. Michael wünscht eine Rücknah- St. Mi- übernehmen Potential für künftige kein Einwand me der Standortfestlegung auf den chael Nutzungen im Zusam- Bereich nördlich der Mur. menhang mit Hochwas- serschutz, Mur und Tal- hang von der Gemeinde nicht gewünscht. zu 2.3.1. Zielsetzungen: der Absatz Tams- nicht über- Ist Teil des Gesamtkon- kein Einwand „Bestehende und künftige Freizeitan- weg nehmen zeptes der Ressourcen- lagen nebst ergänzender Einrichtun- schonung und Nachhal- gen sind in bezug auf ihre Umwelt- tigkeit und marktwichtig qualität, insbesondere hinsichtlich für die Produktwahrheit Naturhaushalt und Landschaftsbild, zu optimieren“ sollte gestrichen werden. Flugplatz Mauterndorf mit großzügi- Maria- Präzisieren Eine Flughafenerweite- zur Kenntnis ger Erweiterung nach Osten ist nicht pfarr rung ist nicht vorgese- genommen erwünscht. hen, sondern die Schaf- Umweltschutz verweist auf den Kur- fung von naturnaher Freizeitinfrastruktur.. bezirksbereich Gröbendorf (Kuror- SLR- testatus Mariapfarr) Umw

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Thema / Verordnungsinhalt: Kap. 2.3.3. Touristische Sonderstandorte (Seite 13)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 zu 2.3.2. am Prebersee muß auch in Tams- ökologische Prebersee ist natur- kein Einwand Zukunft die Möglichkeit zu einer res- weg Vorrangfläche schutzrechtlich als Ge- sourcenschonenden Nutzung durch im Bereich schützter Landschaftsteil einen Gastronomie- und Beherber- Prebersee ausreichend geschützt gungsbetrieb sichergestellt werden. streichen. Ge- und liegt außerhalb des Ev. Widerspruch zu Festlegungen als samter Be- Dauersiedlungsraumes; ökologische Vorrangfläche und den reich ist nun Zielsetzung des REP ist festgelegten Konsequenzen Touristischer durch die Festlegung als Sonderstand- Touristischer Sonder- ort. standort gesichert. Das Veranstaltungszentrum Schloß Tams- im Text über- Entspricht nicht den Kri- kein Einwand Kuenburg sollte im REP aufscheinen. weg nehmen, aber terien für touristische nicht als Tour. Sonderstandorte, ist aber Sonderstand- von zentralörtlicher Be- ort, sondern deutung. als regional bedeutsame Einrichtung (2.5.1.) Freihaltung von Sichtachsen bei tou- Abt. 7 im Plan er- Intention der Festlegung kein Einwand ristischen Sonderstandorten sollte gänzen und wird klarer. konkretisiert und ev. planlich darge- Formulierung stellt werden. überarbeiten. Von der Errichtung von Bauten im Abt. 7 nicht über- Attraktivierung kann kein Einwand unmittelbaren Nahbereich von Tou- nehmen auch qualitätvolle bauli- ristischen Sonderstandorten wird ab- che oder andere Ergän- geraten, das REP könnte als Ziel die zungen erfordern. Eine Beibehaltung der bestehenden Grün- dafür erforderliche Wid- landwidmungen als Umgebungs- mung soll nicht ausge- schutz festlegen. schlossen werden

Thema / Verordnungsinhalt: Kap. 2.3.3 Aktionsräume für den naturnahen Touris- mus (Seite 13)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 2.3.3: Hinweis auf rechtliche Rah- Abt. 7 Ergänzung: Harmonisierung mit gel- kein Einwand menbedingungen gemäß ROG bei sind im Ein- tender gesetzl. Bestim- der Umnutzung von Almgebäuden klang mit den mungen. Bestimmun-

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gen des Raumord- nungsgesetzes i.d.g.F. grund- sätzlich zuläs- sig,... Ergänzung zu den Aussagen, daß au- Abt. 7 übernehmen Präzisierung und Einbet- neue Formulie- ßerhalb der Vorrangflächen für Frei- tung in die rechtlichen rung zeit und Erholung und der Aktions- Möglichkeiten. räume die Umnutzung oder Neben- nutzung von bestehenden Alm- oder Forstgebäuden grundsätzlich zulässig ist, wenn das äußere Erscheinungs- bild gewahrt bleibt: nämlich die rechtlichen Rahmenbedingungen des ROG bzw. die Notwendigkeit einer bereits vorhandenen Infrastruktur. Abgeschwächt werden soll die Fest- WiKa übernehmen: Unterläuft nicht die Ziele siehe oben legung, daß Umnutzung oder Ne- „das äußere der Festlegung und bennnutzung von Gebäuden außer- Erscheinungs- schränkt für die örtliche halb dieser Standorte nur dann zuläs- bild ist im Ebene weniger ein. sig sind, wenn das äußere Erschei- Wesentlichen nungsbild nicht beeinträchtigt wird. zu wahren.“ Es sollte den Gemeinden überlassen WiKa kein Ergän- Interpretationsspielraum kein Einwand werden, inwieweit Einrichtungen für zungsbedarf. auf örtlicher Ebene ist be- den Sommertourismus notwendig reits eingeräumt sind, auch außerhalb des Talbodens, wie z.B. Rastplätze, Informationsta- feln, Sport- und Trainigsmöglichkei- ten etc. Es sollte eine Verschiebung des Göriach nicht über- ist bereits möglich. zur Kenntnis Symbols und damit ein größerer In- nehmen genommen terpretationsspielraum möglich sein. Im Winkel des Göriachtales sollte ein Göriach übernehmen Entspricht den Kriterien kein Einwand zweiter Aktionsraum aufgenommen der Festlegung, auch im werden (Winternutzung). Sinne zumutbarer Geh- distanzen

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8.9.8. Gewerbe- Industrie- Produktionsnahe Dienste

Thema / Verordnungsinhalt: Kap. 2.4. Gewerbe, Industrie und produktionsnahe Dienstleistungen (Seite 14)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 Darstellung der Gewerbestandorte Abt. 7 nicht über- 80 % erfolgreicher Stand- kein Einwand im Planteil 1 : 50.000 sollte über- nehmen ortpolitik und Regional- dacht werden; ev. die genutzten marketing ist erfolgreiche Gewerbestandorte nicht darstellen. Bestandspflege.

Plandarstellung und Gliederung wird Wi-Ka ausdrücklich begrüßt, weil sie den Wirtschaftskammer be- Lungauer Bedürfnissen Rechnung grüßt die Festlegungen trägt. ausdrücklich. zu 2.1. Relativierung und Bedeutung SLR- Empfehlungs- Laufendes Projekt mit Bil- kein Einwand des Lungaus bei den Aussagen zur Abt.15 teil ergänzen dungsaspekt und Techno- Clusterentwicklung im Hinblick auf (Holztechni- logietransfer soll einflie- die wirtschaftspolitischen Zielsetzun- kum) ßen. gen und Projekte des Landes. zu 2.1. Ziele zu Regionalwirtschaft SLR- tw. überneh- Querverweise heben hier kein Einwand und Arbeitsmarkt sollten auf das Abt.15 men die Bedeutung des RV als Wirtschaftsleitbild des Landes bezug Koordinationsstelle und nehmen. formationsdrehscheibe hervor (Reg.management) zu 2.4.3 Als Maßnahmen sollten Abt. 7 teilweise ü- Maßnahmen mit Empfeh- kein Einwand hier die konkrete Standortsicherung bernehmen lungscharakter wandern in durch die Gemeinde mittels Raum- den Empfehlungsteil. ordnungsinstrumenten genannt wer- Instrumente der Standort- den. sicherung sind bereits ausdrücklich im Maßnah- menteil genannt. Gewerbestandort Stranach (Lager- Maria- teilweise ü- auch im REK nicht als Be- kein Einwand haus - bestehende Widmung) sollte pfarr bernehmen triebsstandort eingetragen, im REP als Standortraum berücksich- daher auch kein REP- tigt werden. Standort, aber geringfügi- ge Korrektur des Vorsorge- raumes für die Landwirt- schaft. Gewerbestandort Pichl : die Flächen SLR-örtl. keine Korrek- gewidmeter, aber unge- kein Einwand sind bereits gewidmet, daher ist kein Rpl. tur erforder- nutzter Bereich von ca. Erweiterungspotential mehr vorhan- lich 1,9 ha wird als Erweite- den. rungspotential gewertet.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [19. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 29 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN zu REGIONALWIRTSCHAFT

Gewerbestandort Mauterndorf Süd SLR-örtl. nicht korrigie- Konfiguration der Bebau- kein Einwand liegt zum Teil in der Start- und Lan- RPl ren. ung, Bauhöhe und sonsti- debahn des Flugfeldes, wo Bauver- ge Restriktionen sind erst bot und Bauhöhenbeschränkung be- in bei Widmung und BPL steht. Mögliche Konflikte prüfen. zu klären. Gewerbestandort zwischen SAFE St. Mi- übernehmen Potential, das von der kein Einwand und Höf soll gestrichen werden. chael Gemeinde nicht als sol- Im REK ist dieser Standort nicht vor- ches gesehen wird. gesehen, sondern landwirtschaftliche SLR-örtl. Vorrangzone bzw. Kaltluftschneise Rpl

Gewerbestandort Oberweißburg soll- St. Mi- streichen, a- Flächenpotential und kein Einwand te sich nicht nach Norden ausbrei- chael ber Südent- Standortqualitäten sind ten, sondern, wie im REK festgelegt, wicklung eher von lokaler, nicht re- von der Autobahngendarmerie nach nicht eintra- gionaler Bedeutung. Süden zum Sägewerk gen Gewerbegebiet: Bereich Billa - Ver- St. Mi- tw. überneh- Planungsabsicht der Ge- kein Einwand anstaltungshalle sollte von „Erweite- chael men: Bestand meinde. Bestehende Situa- rungspotential für Handel und Diens- Handel bleibt. tion. te“ in „Gewerbegebiet“ umgewan- Im Zentrum delt werden, da künftige Handels Bestandssym-

und Dienstleistungsbetriebe im Zent- bol „Handel“

rum kommen sollen. aufnehmen.

Bezüglich des Bereiches „Rauter“ wird angemerkt, daß die dort teilwei- se stattfindende „Handelsnutzung“ SLR-örtl. noch nicht als rechtsmäßig angese- Rpl. hen werden kann. Der im REK eingetragene Gewerbe- SLR-örtl korrigieren bestehende Nutzung kann kein Einwand standort am Golfplatz wurde im Rpl. Vorrangzone nicht übergangen werden. Raumordnungsprogramm nicht be- wird um den Planungsabsicht der Ge- rücksichtigt (Anmerkung: die Festle- Standort zu- meinde St. Michael im gung des REP wäre zumindest lang- rückgenom- neuen REK festgelegt. fristig als sinnvoll anzusehen.). men. Aber kein Standortausbau gewünscht. Ramingstein Gewerbestandort mit SLR-örtl. nicht über- kein Widerspruch zum kein Einwand Erweiterungspotential: es sei nicht Rpl. nehmen REP, da das Erweiterungs- nachvollziehbar ist, wo diese Erwei- potential im gewidmeten terungsflächen sein sollen. Bauland zugrundeliegt Die taxative Aufzählung Seite 15 un- Tams- übernehmen: Einschränkung auf eine kein Einwand ter 2.4.3.“.. die Technologiekompe- weg ...“zu entwi- bestimmte Einrichtung ist tenzzentren (Holz-Technologie- ckelnder nicht sinnvoll. zentrum in Mariapfarr, Bildungs- Standort in agentur in Tamsweg)“ sollte unter- Tamsweg“ bleiben.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [19. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 30 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN zu REGIONALWIRTSCHAFT

Zu den angeführten Standortangebo- Tams- teilweise ü- innerhalb der Siedlungs- kein Einwand ten von Tamsweg sollten weitere, weg bernehmen:: grenzen und wo es keine sich in Zukunft ergebende Standorte Ergänzung: Festlegungen des REP möglich sein. lokale Stand- gibt, sind neue Standorte orträume un- möglich, auf Vorsorge- ter 0,5 ha sind räumen für die Landwirt- nicht aufge- schaft nur bei regionaler nommen Bedeutung und mit Ab- wägung (siehe 1.2.3.). Der Standort Mörtelsdorf scheint Tams- übernehmen Standortvorschlag der Re- Tamsweg problematisch weg gionalplaner. wünscht Strei- Im REK der Gemeinde ist im Bereich chung des Mörtelsdorf kein Gewerbestandort, SLR-örtl Standortes wie im Plan des Regionalprogram- Rpl. mes vorgesehen, eingetragen. Gewerbestandort Pöllitz: von seiten SLR-örtl übernehmen Standortvorschlag der Re- Tamsweg der Gemeinde wurde des öfteren Rpl. gionalplaner. wünscht Bei- erwähnt , daß dieses Gewerbegebiet behaltung. - wegen Zufahrt durch Tamsweg, ab- geschiedene Lage - rückgewidmet werden soll. Gewerbestandort Bahnhof dieser SLR-örtl kein Ände- verkehrsgünstige Lage für kein Einwand Standort ist aufgrund der Nähe zu Rpl. rungsbedarf bestimmte Unternehmen Wohngebieten sicher nicht großräu- mit Bahnanschluß und mig erweiterungsfähig . Nähe zu Verbrauchern zu nutzen. Bauschuttdeponie Flatschach: die er- Untern- Im Planteil Kritierien des REP, wie die kein Einwand forderlichen Baulandwidmungen für berg wird das leere vergleichsweise günstige die Anlagen müssen möglich sein; Kästchen nach Fernverkehrserreichbarkeit bzw. Folgenutzung als Gewerbe- Süden orien- und die gute Abschirm- standort im REK festgelegt. tiert barkeit lassen den Stand- ort diskutabel erscheinen.

Gewerbestandort Neggerndorf süd- SLR-örtl. keine Ände- Langfristoption der Ge- kein Einwand lich der Mur ist im Zuge der REK- Rpl rung. meinde Unternberg. Auf- Begutachtung negativ beurteilt wor- grund der günstigen Er- den. reichbarkeit für den Fern- verkehr, dem bedeuten- den Flächenpotential und der günstigen Anrainersi- tuation ist eine Realisie- rung trotz erforderlicher NeuErschließung prinzi- piell vorstellbar.

Aufgrund des großen Flächenange- Untern- übernehmen Mit dem Standortpotential kein Einwand

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [19. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 31 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN zu REGIONALWIRTSCHAFT

botes für Betriebsansiedlung sollte berg Neggerndorf liegt Untern- Unternberg die regionale Funktion berg deutlich über dem „Ausbaustandort“ bekommen. Angebot von 4 ha. Formulierungswunsch zu 2.4.2. Seite SLR- übernehmen Klarstellung der Formulie- kein Einwand 14: Zur Gewährleistung der Umfeld- Umw rung qualität ist an den im Planteil be- zeichneten Standorten, insbesondere bei Neu- und Umbauten, ein ent- sprechender Immissionsschutz an der den Siedlungsgebieten zuge- wandten Seite vorzusehen.

8.9.9. Zentralörtliche Ausstattung, Handel-Nahversorgung

Thema / Verordnungsinhalt: 2.5. Zentralörtliche Ausstattung, Handel, Nahversorgung, fentliche und private Dienste (Seite 16)

Zusammengefaßter Inhalt der Stel- Wer ? Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der lungnahmen, Änderungs- und Er- lung der Re- Beratung vom gänzungsvorschläge gionalplaner 9. Juli 98 Bei der Nahversorgungsförderung ist WiKa abschwächen Intention wird klargestellt. kein Einwand bei einer „mobile Grundversorgung (Korrektur) in Streusiedlungsräumen“ auf die Wirtschaftlichkeit der bestehenden Betriebe zu achten. Das Holz-Techno-Z Mariapfarr wird - WiKa keine Korrek- Schwerpunktsetzung des kein Einwand neben der Verwirklichung des tur nötig Holz-Techno-Z verhindert Holzclusters auch die Ansiedlung keine Zusatzaufgaben für von Betrieben der Kommunikations- das Projekt. und Informationstechnologie unter- stützen. Für Unternberg sollte der Regional- WiKa nicht über- derzeit keine verband prüfen, ob nicht angesichts nehmen Änderung vor- der zentralen Lage eine Einstufung nehmen. in Stufe D vorgenommen werden könnte. Zentralörtliche Einstufung von Mari- Maria- nicht über- wie oben. kein Einwand apfarr sollte geändert werden (D) pfarr nehmen bei 2.5.2. Seite 16 sollte der Begriff Tams- erscheint Gemeindehauptort ist je- zur Kenntnis „Gemeindehauptort“ näher definiert weg nicht notwen- ner Ort, der den Namen genommen werden. dig der Gemeinde trägt. Die Empfehlung im Erläuterungstext Tams- nicht über- Das Sachprogramm sieht Passage strei- zu 2.8.3. „Die etwaige Anwerbung weg nehmen, aber die Möglichkeit der Neu- chen aus den und Lokalisierung von Handelsgroß- im Lichte des errichtung von HGB auch Empfehlungen.

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betrieben ist raumordnungspolitisch Entwurfes außerhalb von Tamsweg sorgfältig auf regionaler Ebene abzu- zum Sachpro- vor, soferne dies regional stimmen.„ erscheint nicht notwen- gramm „Han- geregelt ist und das Regi- dig, da das LEP ohnedies alles genau delsgroß- onspotential nicht beein- festlegt. betriebe“ dis- trächtigt ist. kutieren.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [19. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 33 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN zu SIEDLUNGSWESEN

8.9.10. Siedlungsgrenzen

Thema / Verordnungsinhalt: zu Kap. 3.2.1.: Regional bedeutsame Siedlungsgrenzen

Zusammengefaßter Inhalt der Wer gab die Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der Stellungnahmen, Änderungs- und Stellung- lung der Re- Beratung am Ergänzungsvorschläge nahme ab? gionalplaner 9. 7.1998 St. Michael im Lungau: St. Michael prinzipiell ja, Ziehung für ein REP ansonst zu kein Einwand Weiterführung entlang B 99 im Bestand Stra- eng, Anpassung des Planes Raum Stranach-Ost nach Ost aber 1:50.000, Text ist passend. einschließend St. Margarethen im Lungau: SLR 7/01 Beibehaltung Hochwassergefährdung ist derzeit Korrektur, Zur Mur im Bereich des Gewerbe- nicht in erforderlichem Maße aus- weil Hoch- standortes zu restriktiv zuschließen, HQ30 erscheint un- wassersicher genügend. lt. Begutach- (Anmerkung: Gewerbestandorte tung zum können auch außerhalb von Sied- Flächenwid- lungsgrenzen liegen.) mungsplan. St. Margarethen im Lungau: SLR 7/01 prinzipiell ja, Anpassung des Planes 1:50.000, kein Einwand Östliche SG im Raum Magatsch Verschiebung und Begradigung zu restriktiv bergwärts Unternberg: SLR 7/01 wird ersetzt regionale Grünverbindung kein Einwand SG im Bereich Pischelsdorf nicht durch reg. Schwarzenberg-Murtalboden bes- nachvollziehbar Grünverbin- ser begründbar mit vergleichbarer dung siedlungsgliedernder Wirkung SG nördlich der Bundesstraße be- Ing.Kons. kann entfallen SG fällt mit der Symbolgrenze der kein Einwand schneidet Entwicklung zu stark. Poppinger „kulturlandschaftlich hochwertigen für Gem. Produktivzone“ zusammen und ist Unternberg daher entbehrlich. Tamsweg: Tamsweg prinzipiell ja landwirtschaftliche Vorsorgefläche kein Einwand Westliche SG im Bereich Mörtels- nördlich der Bundesstraße kann dorf soll geringfügig westwärts wegen Kleinräumigkeit entfallen. verschoben werden. Begradigung der SG. Nördliche SG im Bereich Göra- Tamsweg prinzipiell ja zusammen mit Anpassung der kein Einwand Proding soll geringfügig bergwärts Symbolgrenze „kulturlandschaft- verschoben werden. lich hochwertige Produktivzone“ soweit gerechtfertigt als im Fern- blick die markante Höhenkuppe nicht zersiedelt erscheint. Ge- meinde wünscht Rücksprache! Nördliche SG bei Litzelsdorf liegt SLR 7/01 minimale Kor- Siedlungsabschluß soll aus regio- kein Einwand teiweise im Wald rektur entlang naler Sicht markiert werden, des Waldes Waldgrenze ist Siedlungsgrenze.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [9. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 34 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN zu SIEDLUNGSWESEN

Lessach: Lessach SG können Da der Siedlungsraum ohnehin kein Einwand SG am nördlichen Rand von O- ebenso entfallen durch die kulturlandschaftliche berndorf entspricht nicht REK, SLR 7/01 Produktivzone mitdefiniert wird weil weiter nördlich ein kleines und eine regionale Relevanz nicht Siedlungsgebiet geplant ist. umfänglich begründbar ist. St. Andrä im Lungau. St. Andrä SG Haslach Der Siedlungsrand von Haslach er- kein Einwand SG bei Lintsching u. St. Andrä- kann entfallen scheint durch den Wald ausrei- Haslach sollen entfallen, da keine chend für das REP definiert. regionale Relevanz und in den SG St. Andrä Die SG St. Andrä kann Abrundun- kein Einwand Gunstlagen der Gemeinde kein gen zulassen, soll aber ein Aus- u. Lintsching Bauland verfügbar. können groß- ufern dieses zentralen Hauptsied-

zügiger gezo- lungsgebietes der Region ins Hin-

gen werden. terland (vgl. die Definition als Wohnstandort mit Abrundungs- möglichkeit) verhindern. Eine maßvolle Verschiebung der SG Lintsching im südöstlichen Ab- kein Einwand schnitt ist vertretbar, nördlich der Landesstraße kann sie entfallen. Eine zusammenhängende Freihal- tung des Talbodens und ein ange- messener Abstand zum Schotter- abbau (vgl. 300 m im Kap. 1.5.2. Erläuterungsteil) sind jedoch zu si- chern. Mariapfarr SLR 7/01 Beibehaltung SG sind im überörtlichen Zusam- kein Einwand SG bei Pichl über die Bundesstra- menhang des landwirtschaftlichen ße und südlich von Bruckdorf ist Vorsorgeraumes als einem Kern- nicht nachvollziehbar. raum zwischen Mauterndorf- Steindorf-Bruckdorf und Gröben- dorf - Pichl zu sehen.

Weißpriach: SLR 7/01 Beibehaltung Das REP soll prinzipiell Hand- kein Einwand Ausweisung von landwirtschaftli- lungsspielraum für die örtliche chen Vorrangflächen bzw. einer Raumplanung belassen. Außerdem SG ist im REK wesentlich restrikti- ist der Umgebungsschutz für die ver. Kirche St. Rupert zusätzlich veran- kert. Siedlungsbestand im Raum Sand- SLR 7/01 kein Korrek- wie in der Legende des Planteiles kein Einwand Schwaig planlich nicht dargestellt turbedarf er- ersichtlich wurden die im SAGIS kennbar als Bauland dargestellten Flächen übernommen.

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [9. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 35 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN zu SIEDLUNGSWESEN

8.9.11. Sensible Ortsbilder

Thema / Verordnungsinhalt: zu Kap. 3.2.2. Kennzeichnung sensibler Ortsbilder

Zusammengefaßter Inhalt der Wer gab die Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der Stellungnahmen, Änderungs- und Stellung- lung der Re- Beratung am Ergänzungsvorschläge nahme ab? gionalplaner 9. 7.1998 Erhaltungsgebote in den Bebau- SLR Abt. 6/1 Es ist nicht nachvollziehbar, wel- ungsplänen sollten festgelegt wer- (Hochbau) che Vorgabe des REP-Entwurfes den können, was durch die Vor- das behindern sollte? gabe im REP allenfalls sogar be- hindert wäre. St. Michael oder Lintsching sind SLR Abt. 6/1 nur mit Zu- Die bisherige Diskussion hat keine nicht über- als Ortsensembles nicht als be- (Hochbau) stimmung der regionale Priorität dafür ergeben. nehmen. sonders „beachtenswert“ (bzw. jeweiligen Im Falle von St. Michael strebt die schützenswert) angeführt. Gemeinde Gemeinde im REK die Stärkung der Handels- und Dienstleistung- funktion im Ortskern an (mögli- cher Zielkonfikt). Das entspricht der Einstufung als zentraler Ort D durch das LEP. Im Erläuterungsteil zu 3.2. fehlt in SLR Abt. 6/1 wird ergänzt zur Kenntnis den Vorgaben das Leitbild 1.7. (Hochbau) genommen des LEP Ortsbildschutzgemeinden Tams- SLR Abt. 6/1 wird ergänzt Ersichtlichmachung von beste- zur Kenntnis weg und Mauterndorf werden (Hochbau) henden Rechtsverhältnissen. genommen weder im Verordnungstext, noch im Plan erwähnt. In Hinblick auf historische Orts- SLR Abt. 6/1 unterbleibt Grundsätzlich erscheint die Defi- kein Einwand kerne bzw. Zentren wären weiter- (Hochbau) nition für „historische Zentren“ reichende Ensembleüberlegungen (nach der ARGE Alpen-Adria) nur angemessen. auf Tamsweg und Mauterndorf zuzutreffen. Die anderen heute bedeutenden Ortskerne, wie St. Michael, sind aus bäuerlichen Dorfsiedlungen hervorgegangen. Ramingstein kann als Bergbausied- lung angesprochen werden, eine Zentrumsfunktion erscheint aber unangemessen. Detaillierte Überlegungen auf En- semble- und Objektebene können im Rahmen des REP nicht sinnvoll geregelt werden. Dazu gibt es ein ausreichendes Instrumentarium auf der Grundlage des Denkmal-

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schutzrechtes, des Ortsbildschutz- gesetzes, des Baurechtes und der Örtlichen Raumplanung..Nicht zu- letzt ist eine örtliche Identifizie- rung mit solchen Maßnahmen un- abdingbar. Maßnahmen zum Schutz sensibler SLR Abt. 7 Teile des Er- siehe vorher wie oben Ortsbilder sind noch zu formulie- läuterungs- ren. teiles werden in den Ver- ordnungsteil übernommen und ergänzt. Sonstige mit dem Sied- lungswesen in Zusammen- hang stehende Anregungen: Aussagen zur Verwendung heimi- SLR Abt. 15 Ergänzung im Bisher in den Kriterien für die kein Einwand scher Rohstoffe für energetische (Wirtschaft); Verordnungs- Ausweisung von Wohnstandorten Nutzung und zur energiesparen- Landarbei- text unter im Erläuterungsteil angeführt. E- den Bauweise werden vermißt. terkammer „Empfehlun- nergiesparende Bauweisen sind gen“: Nah- zumindest indirekt durch die wärme-netze Schwerpunktsetzung auf verdich- werden zur tete oder gruppenartige Baufor- Prüfung emp- men berücksichtigt. fohlen. Gelbe Zonen sollen auch von zu- Forsttech- Ergänzung im An sich eine selbstverständliche kein Einwand künftiger Bebauung freigehalten nischer Verordnungs- Aufgabe der örtlichen Raumpla- werden. Dienst der text als Emp- nung, aber eine wiederholte Emp- Wildbach- fehlung fehlung ist berechtigt. u. Lawinen- verbauung

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [9. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 37 arbeitsgruppe raumplanung STELLUNGNAHMEN zu MOBILITÄT / VERKEHR

8.9.12. Mobilität, Kommunikation und Verkehr

Thema / Verordnungsinhalt: zu Kap. 4: Mobilität, Kommunikation und Verkehrssystem

Zusammengefaßter Inhalt der Wer gab die Kurzempfeh- Begründung Ergebnis der Stellungnahmen, Änderungs- und Stellung- lung der Re- Beratung am Ergänzungsvorschläge nahme ab? gionalplaner 9. 7.1998 Rufbusse und Anrufsammeltaxis BM f. Wis- Tälerbus kann Der Tälerbus ist ein speziell auf kein Einwand werden nur angedacht, obwohl es senschaft u. als besteh- die touristischen Verkehrs- den Tälerbus gibt. Verkehr endes Ver- bedürfnisse der Seitentäler ausge- kehrsangebot richtetes System. Angesprochen erwähnt wer- war aber eine ergänzende Ver- den. kehrsbedienung zu den Schwach- lastzeiten auf den Hauptrouten des Linienverkehrs. Ausführungen zum Güterverkehr, BM f. Wis- Beispielhafte Auf den Güterverkehr wird im Teil kein Einwand v.a. Umschlagetechniken Schmal- senschaft u. Erwähnung als Fakten und Folgerungen ausführ- spurbahn - Normalspurbahn, sind Verkehr Empfehlung lich eingegangen. Dabei wird sehr knapp gehalten. möglich. auch die ACTS-Umschlagtechnik als modernes System angeführt. Dieses erfordert jedoch ein ent- sprechendes Frachtaufkom-men, das im Rahmen des REP nicht ga- rantiert werden kann. Zudem ist für diesbezügliche Investitionen die STLB zuständig. Ergänzung aus aktuellem Anlaß Hinweis auf Formulierung durch den Regio- 2. Tunnelröh- Interesse der nalverband (Zielsetzung der Regi- re sollte eben- Region an ei- on). falls aufge- ner der geo- nommen graph. Lage werden. entspre-chen- den Maut regelung

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [9. Juli 1998] REP-LUNGAU - 2.HÖRUNGSVERFAHREN5 ç 38

ANHANG

Ergebnis der Beratungen vom 9. Juli 1998: Stellungnahmen und Änderungen des Verordnungsentwurfs nach dem 2. Hörungsverfahren

arbeitsgruppe raumplanung PROTOKOLLBEILAGE

Ergebnis der Beratungen zum Regionalprogramm 9. Juli 98 - 14.00 bis 18.15 im neuen Gemeinderatssitzungssaal der Marktgemeinde Mauterndorf Anwesende: lt. Anwesenheitsliste Dr. Holzrichter

Zu TOP 3) Änderungen Folgende Änderungen der 2. Fassung des Verordnungsentwurfes zum Regionalpro- gramm Lungau (Stand 29. Juni 1998) wurden von den Anwesenden vorgeschlagen (Die Kapitel- und Seitennummernangaben beziehen sich auf diese 2. Fassung, Textzi- tate werden mit Anführungszeichen und „kursiv“ gedruckt):

zu 2.3. Räumliche Funktionszonierung („Strukturmodell“) - Seite 5 letzter Absatz Gebiete für den infrastrukturbezogenen Tourismus: anstelle von „mit Einschränkun- gen: Königstuhlgebiet“ sollte die Gebietsbezeichnung „Karneralm-Schönfeld“ ange- führt werden. Begründung: im Planteil des REP wird auch keine Differenzierung zwischen den Schi- gebieten vorgenommen.

zu 2.4. - Seite 7: Lessach - „Gewerbestandort zur Revitalisierung“ streichen. Begründung: Standort ist zu klein für regionale Bedeutung.

zu 3.2. Vorsorgeraum für die Landwirtschaft (3.2.3. Seite 11 b): Im Satz: „... die Interessensabwägung mit den regionalen Erfordernissen der Landwirt- schaft, des Natur- und Landschaftsschutzes und der großräumigen Freiraumansprüche des Tourismus ... „ soll der Begriff „Natur- und Landschaftsschutz“ entfallen. Begründung: Die gesetzlichen Eingriffsmöglichkeiten des Natur- und Landschafts- schutzes sind ohnehin gegeben und brauchen daher nicht gesondert erwähnt werden. Der Satz „Werden kommassierte Gebiete beansprucht, so sind kompensierende Maß- nahmen vorzusehen“ soll gestrichen werden. Begründung: Wird in der Praxis nicht funktionieren und nicht handhabbar sein.

zu 3.4. Vorsorgeraum für regionale Grünverbindungen und den regionalen Biotop- verbund - 3.4.2. Seite 13: Die Angabe einer Richtbreite (50 bzw. 300 m) soll gestrichen werden, da die Breite je nach Standort und Funktion der Flächen variieren kann. Formulierungsergänzung, daß die Mindestbreite sich zur Sicherung der ökologischen Funktionsfähigkeit bzw. der siedlungsgliedernden Wirkung der Grünverbindungen oder des Biotopverbundes er- halten. Neue Formulierung: „Die Breite der Grünverbindung bzw. der Biotopverbindung orientiert sich an den je-

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [] REP-LUNGAU ç 1 arbeitsgruppe raumplanung PROTOKOLLBEILAGE

weiligen naturräumlichen Erfordernissen. Sie ist jedenfalls so zu wählen, daß die öko- logische Funktionsfähigkeit der Biotopverbindung bzw. die siedlungsgliedernde Wir- kung der Grünverbindung gewährleistet ist.“ Damit ist klargestellt, daß die Ausgestaltung und Breite der Biotopverbindung oder Grünverbindung erst auf Ebene der nachgelagerten Planungen (Naturschutz-, örtliche Raumplanung) in Abhängigkeit von der Funktion endgültig festgelegt wird. zu 3.4.3. Seite 14 erster Absatz: Streichen von „beeinträchtigende touristische Nut- zungen“ in der Passage: „... (...insbesondere größere Geländeveränderungen, Neutras- sierung von Verkehrsanlagen, beeinträchtigende touristische Nutzungen),...“ da diese bereits unter den ersten beiden Festlegungen beinhaltet sind. Ergänzung bzw. Streichung im nächsten Absatz, der nun wie folgt lauten soll: „Die Realisierung des Biotopverbundes soll im Einvernehmen mit der Grundeigentü- merschaft durch geeignete Maßnahmen (z. B. Landschaftspflegepläne gemäß § 34 Salzburger Naturschutzgesetz 1993 i.d.g.F., Vertragsnaturschutz) erfolgen.“ Begründung: Erklärtes Anliegen der Region ist, die Ziele des Natur- und Landschafts- schutzes nur in Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern, nicht aber durch hoheitliche Akte umzusetzen.

zu 3.5. Vorbehaltsflächen für die Rohstoffsicherung (Seite 15) Diese Kategorie wird als Planungsfestlegung der Region gestrichen, jedoch unter dem Begriff „Rohstoffhöffige Gebiete“ ersichtlich gemacht (unverbindliche Darstellung) und zwar mit einer deutlich zurückhaltenderen Plansignatur (heller und feine Schraffurli- nien). Im Text fallen dadurch die Konsequenzen und Maßnahmen weg, im Plan fallen die bestehenden Abbaugebiete, die nicht in der Studie zu den Lagerstätten aufschei- nen, weg. Begründung: solange die Bund-Länderkompetenzen in Fragen des Bergrechts in Schwebe sind, sollten keine Planungsfestlegungen getroffen werden (Empfehlung der Abt. 7 der SLR).

zu 3.6.4. Vorsorgeraum für die Hochwasserretention im Empfehlungsteil Klärungsbedarf mit der Gemeinde Mariapfarr in Bezug auf den Vorschlag ein Schutz- wasserkonzept für den Bereich „zwischen Bruckdorf und der Einmündung in die Tau- rach“ zu erstellen. Der Satz „Die landwirtschaftliche Nutzungsintensität soll im Einklang mit wasserwirt- schaftlichen und ökologischen Erfordernissen gestaltet werden.“ Soll gestrichen wer- den.

zu 4.2.1. Landwirtschaft Seite 19 Die Formulierung: „Zur dauerhaften Sicherung des natürlichen Lebensraumes und des Landschaftsbildes (unter anderem als touristischer Attraktivitätsfaktor) sowie zur Stabi- lisierung der landwirtschaftlichen Einkommen sollen überwirtschaftliche Leistungen der Landwirtschaft (z.B. für die sachgemäße Pflege von Wirtschaftsflächen in schwieri- ger Lage) angemessen abgegolten werden.“ wird zu einer Zielsetzung umformuliert:

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [] REP-LUNGAU ç 2 arbeitsgruppe raumplanung PROTOKOLLBEILAGE

Neu: „Die dauerhafte Sicherung ....ist nur durch eine angemessene Abgeltung der ü- berwirtschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft abzusichern. Ziel der Region ist es, diese Abgeltung vorrangig im Rahmen eines überregionalen Ausgleichs (Landes-, Bundesebene und Europäische Union) langfristig zu sichern.

Der nächste Satz: „Neben der Weiterentwicklung bestehender Förderungsmaßnahmen ist zu diesem Zweck auf Regionsebene die Schaffung neuer Instrumente in Abstim- mung mit Landes-, Bundes- und EU-Förderungen anzustreben.“ kommt zu den Emp- fehlungen.

zu 4.3.4.3. Vorsorgeräume für künftige Freizeitinfrastruktur (Seite 24 - 2. Absatz:) „Auf diesen Standorten sind irreversible Nutzungen, die im Widerspruch zum jeweili- gen Zweck des Vorsorgeraumes stehen, zu vermeiden Dies betrifft auch landwirtschaftliche Bauführungen oder die Errichtung von Verkehrsbauwerken.“ wird ergänzt „größere landwirtschaftliche Bauführungen“. Damit ist klargestellt, daß nicht jede landwirtschaftliche Bauführung verboten ist.

zu 4.4.2.1 Regionale Funktionen der Gemeinden für Gewerbe - (Seite 28): Die Gemeinde Muhr ist unter „Gewerbestandort zur Revitalisierung“ zu streichen. Begründung: Die Zuordnung Muhrs ist bereits unter „Bestandspflege“ (Text und Plan- teil) erfolgt.

zu 4.5.3 Zentralörtliche Ausstattung - Empfehlungen (Seite 33), vorletzter Absatz Der Satz: „Die etwaige Anwerbung und Lokalisierung von Handelsgroßbetrieben ist raumordnungspolitisch sorgfältig auf regionaler Ebene abzustimmen“ soll gestrichen werden. Begründung: eine Zersplitterung im Einzelhandelsbereich auf mehrere Standorte im Lungau ist aufgrund der Kleinheit des Marktes/Einzugsbereiches nicht sinnvoll.

5.2.1 Sensible Ortsbilder (Seite 36, 2. Absatz): Der Satz „Weiters gilt es, in den Weilern und Dorfsiedlungen ...“ wird ergänzt um „Märkte“ Begründung: Damit werden auch Märkte, wie St. Michael, angesprochen. Die Aufnahme von St. Michael und Lintsching in diese Kategorie wird nicht ge- wünscht.

zu 6. Mobilität, Kommunikation und Verkehrssystem (Seite 39) Im Zusammenhang mit den Entwicklungen auf der Tauernautobahn und die Diskussi- on der 2. Tunnelröhre wird folgende Ergänzung vorgeschlagen: „Ein Ziel der Region ist es, die Verläßlichkeit und Sicherheit des Verkehrs auf der A 10 für den Wirtschafts- und Pendelverkehr der Region zu erhöhen. Gleichzeitig ist eine

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [] REP-LUNGAU ç 3 arbeitsgruppe raumplanung PROTOKOLLBEILAGE

Miminierung der Umweltbelastungen für die Anrainergemeinden und den Lungau ein regionales Anliegen.“

zu TOP 4) Empfehlung an den Regionalverband Der Beirat empfiehlt dem Regionalverband einstimmig, das REP in der vorliegenden und am heutigen Tage beratenen Form zu beschließen.

Nicht im Plenum beraten, aber während der Pause von Dir Berg persönlich an Frau Wankiewicz herangetragen wurden folgende Ergänzungsvorschläge: zu 2.4. Entwicklungsaufgaben in den Gemeinden (Seite 7): In den Gemeinden Mauterndorf, Ramingstein, St.Margarethen, Thomatal, Tweng (Tal- bereich) und Unternberg sollte bei den Entwicklungsaufgaben die Funktion „naturbe- tonter Tourismus“ ergänzt werden: in Ramingstein, Thomatal und Unternberg sei mit kulturhistorischem Tourismus bzw. touristischer Sonderstandort allein keine Saison zu bestreiten, in Mauterndorf und St. Margarethen ist die Sommersaison zu berücksichti- gen, die nicht infrastrukturbetont sei. Weiters schlägt er vor, die Taurachbahn als touristische Attraktion (Mauterndorf- St.Andrä) und als Transportmittel für Wanderer und Radfahrer unter 6.2. zu erwähnen. Vorschlag Wankiewicz: entsprechend unserer Systematik diese Ergänzung unter 4.3.1. „Tourismus“ ergänzen. Im Planteil ist die Taurachbahn ja gesondert ausgewiesen.

Klärung mit Bgm. Stolzlechner St. Margarethen bezüglich der Siedlungsgrenze beim Gewerbepark St. Margarethen nach der Sitzung: Die Siedlungsgrenze kann entfallen, weil die Gemeinde über eine schriftliche Stel- lungnahme der zuständigen Fachabteilung verfügt, die anläßlich der Flächenwidmung in diesem Bereich vorgelegt wurde. Daraus geht hervor, daß abgesehen von einem 15 m Abstand vom Murufer keinerlei Beschränkungen bezüglich Hochwasser vorhanden sind. (Eine Kopie der Stellungnahme wird an die arp schickt).

10. Juli 98 , Wankiewicz

S>MOTIV und BERPLAN.DOC [] REP-LUNGAU ç 4 FAKTEN UND FOLGERUNGEN ZUM REGIONALPROGRAMM

MA TA

MI

arp arbeitsgruppe raumplanung

Regionalverband LUNGAU

REGIONALPROGRAMM

DATEN, FAKTEN, FOLGERUNGEN MÄRZ 1998

GZ RP01/96-225 Salzburg, 30.03.1998

Regionalverband LUNGAU

REGIONALPROGRAMM

DATEN, FAKTEN, FOLGERUNGEN MÄRZ 1998

GZ RP01/96-225 Salzburg, 30.03.1998 arbeitsgruppe raumplanung INHALTSVERZEICHNIS

IMPRESSUM

Regionalverband Lungau Regionalprogramm Daten, Fakten, Folgerungen

GZ RP01/96-225 Salzburg, 30.03.1998

Auftraggeber Regionalverband Lungau, vertreten durch Verbandsvorsitzenden Bürgermeister Wolfgang Eder und Regionalmanager Dr. Bernhard Holzrichter

Auftragnehmer Architekt DI Ferdinand Aichhorn

Projektleitung Mag. Heidrun Wankiewicz

Bearbeitung DI Claudia Dankl, DI Dr. Heinz Dörr, Dr. Roland Kals, DI Martin Sigl

ZIVILTECHNIKER AICHHORN.DÖRR.KALS A-5020 S A L Z B U R G, Griesgasse 15, A-5020 Salzburg Tel. (+43) 0662 / 84 53 32, (+43) 0662 / 84 03 54, Fax (+43) 0662 / 84 03 96; e-mail: [email protected] homepage: http://www.arp.co.at

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, Verbreitung durch elektronische Medien, durch fotomechani- sche Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber.

W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç II arbeitsgruppe raumplanung INHALTSVERZEICHNIS

INHALTSVERZEICHNIS

1. ZENTRALÖRTLICHE AUSSTATTUNG UND EINZUGSBEREICHE...... 1 1. 1. EINSTUFUNG NACH DEM LANDESENTWICKLUNGSPROGRAMM ...... 1 1. 2. SITUATION DER ZENTRALÖRTLICHEN VERSORGUNG...... 1 1. 3. AUSSENVERFLECHTUNGEN DURCH PENDLER ...... 4 1. 3. 1. Auspendler...... 4 1. 3. 2. Einpendler ...... 4 1. 4. SCHLUSSFOLGERUNGEN...... 6 1. 5. QUELLEN ...... 6

2. NATURRAUM UND KULTURLANDSCHAFT ...... 7 2. 1. NATÜRLICHE VORAUSSETZUNGEN ...... 7 2. 1. 1. Topographie...... 7 2. 1. 2. Geologie...... 7 2. 1. 3. Böden ...... 8 2. 1. 4. Klima ...... 8 2. 1. 5. Landschaftsbild ...... 9 2. 1. 6. Potentielle Vegetation ...... 9 2. 1. 7. Aktuelle Vegetation - besondere Ökosysteme...... 10 2. 1. 8. Fauna...... 10 2. 2. REGIONALES GRÜNSYSTEM, RESSOURCENSCHUTZ, NATURGEFAHREN...... 11 2. 2. 1. Forstwirtschaft/ Wald/ Wild ...... 11 2. 2. 2. Landwirtschaft/ Grünland ...... 12 2. 2. 3. Natur- und Biotopschutz...... 12 2. 2. 4. Wasserwirtschaftliche Festlegungen...... 14 2. 2. 5. Schutzwasserwirtschaft...... 15 2. 2. 6. Wildbach- und Lawinengefahren ...... 15 2. 2. 7. Mineralische Rohstoffe ...... 15 2. 2. 8. Schlußfolgerungen ...... 16 2. 3. TECHNISCHE INFRASTRUKTUR (VER- UND ENTSORGUNG)...... 17 2. 3. 1. Energie- und Fernwärmeversorgung...... 17 2. 3. 2. Wasserversorgung ...... 18 2. 3. 3. Abwasserbeseitigung...... 19 2. 3. 4. Abfallsammlung und -behandlung ...... 22 2. 3. 5. Schlußfolgerungen ...... 22 2. 4. QUELLEN ...... 23

W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç III arbeitsgruppe raumplanung INHALTSVERZEICHNIS

3. BEVÖLKERUNG - SIEDLUNGSWESEN - SOZIALE INFRASTRUKTUR 25 3. 1. BEVÖLKERUNG ...... 25 3. 1. 1. Bevölkerungsentwicklung...... 25 3. 1. 2. Bevölkerungsstruktur...... 27 3. 1. 3. Entwicklungstendenzen...... 28 3. 1. 4. Haushaltsstruktur...... 30 3. 1. 5. Schlußfolgerung ...... 31 3. 2. SIEDLUNGSWESEN...... 31 3. 2. 1. Dauersiedlungsraum und Siedlungsgefüge ...... 31 3. 2. 2. Ortsbilder ...... 31 3. 2. 3. Gebäude und Wohnungen ...... 32 3. 2. 4. Wohnstandorte ...... 33 3. 2. 5. Schlußfolgerungen ...... 34 3. 3. SOZIALE INFRASTRUKTUR -BILDUNGSEINRICHTUNGEN...... 34 3. 3. 1. Kleinkinder - Vorschule ...... 34 3. 3. 2. Pflichtschulen ...... 35 3. 3. 3. Berufsbildung - mittlere und höhere Schulen...... 35 3. 3. 4. Erwachsenenbildung - Berufliche Weiterbildung ...... 36 3. 4. GESUNDHEITS- UND SOZIALWESEN...... 37 3. 4. 1. Medizinische Versorgung ...... 37 3. 4. 2. Jugend ...... 37 3. 4. 3. Senioren ...... 37 3. 5. ÖFFENTLICHE VERWALTUNG UND SICHERHEIT ...... 38 3. 6. KULTURELLES ANGEBOT, FREIZEIT, MEDIEN...... 38 3. 7. BAULICHE FREIZEITINFRASTRUKTUR (SPIEL UND SPORT) ...... 40 3. 7. 1. Schlußfolgerungen ...... 40 3. 8. QUELLEN ...... 41

4. ARBEIT UND WIRTSCHAFT ...... 42 4. 1. WIRTSCHAFTSSTRUKTUR UND ARBEITSMARKT ...... 42 4. 1. 1. Ökonomische Struktur der Bevölkerung...... 42 4. 1. 2. Regionaler Arbeitsmarkt ...... 44 4. 1. 3. Betriebs- und Beschäftigtenstruktur ...... 45 4. 1. 4. Wettbewerbsfähigkeit...... 46 4. 1. 5. Schlußfolgerungen ...... 47 4. 2. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT ...... 48 4. 2. 1. Produktionsbedingungen...... 48 4. 2. 2. Betriebs- und Produktionsstruktur ...... 48 4. 2. 3. Wettbewerbsfähigkeit...... 51 4. 2. 4. Schlußfolgerungen ...... 51

W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç IV arbeitsgruppe raumplanung INHALTSVERZEICHNIS

4. 3. STANDORTE FÜR GEWERBE UND INDUSTRIE ...... 53 4. 3. 1. Ausgangslage ...... 53 4. 3. 2. Unternehmensstandorte im Lungau ...... 53 4. 3. 3. Entwicklungsaufgaben der Standortgemeinden...... 56 4. 3. 4. Schlußfolgerungen ...... 58 4. 4. HANDEL, DIENSTLEISTUNGEN ...... 59 4. 4. 1. Nahversorgung - Einzelhandelsstruktur - Kaufkraftflüsse ...... 59 4. 4. 2. Dienstleistungen - regionale Verteilung...... 60 4. 4. 3. Schlußfolgerungen ...... 61 4. 5. TOURISMUS ...... 62 4. 5. 1. Landschafts-, Kultur- und Infrastrukturangebote ...... 62 4. 5. 2. Tourismus in der regionalen Wirtschaftsstruktur...... 62 4. 5. 3. Kapazitäten und Auslastung...... 65 4. 5. 4. Schlußfolgerungen ...... 67 4. 6. KOMMUNALE UND REGIONALE FINANZLAGE...... 68 4. 7. QUELLEN ...... 68 5. VERKEHRSSYSTEM, MOBILITÄT UND KOMMUNIKATION...... 70 5. 1. STRASSENNETZ...... 70 5. 1. 1. Straßenverkehrsbelastungen ...... 70 5. 1. 2. Unfallgeschehen ...... 71 5. 2. SCHIENENSTRECKE (MURTALBAHN)...... 71 5. 3. TELEKOMMUNIKATIONSNETZ...... 72 5. 4. INNERREGIONALE VERFLECHTUNGEN ...... 72 5. 4. 1. Schulpendler...... 72 5. 4. 2. Berufspendler...... 73 5. 5. FERNVERKEHRSBEZIEHUNGEN...... 75 5. 5. 1. Berufspendlerverkehr ...... 75 5. 5. 2. Touristische Erreichbarkeit...... 76 5. 5. 3. Logistik und Gütertransport ...... 76 5. 6. BINNENVERKEHRSERSCHLIESSUNG ...... 77 5. 6. 1. Erreichbarkeit zentraler Einrichtungen...... 77 5. 6. 2. Touristische Tälererschließung...... 77 5. 7. REGIONALVERKEHR LUNGAUTAKT ...... 78 5. 8. SCHLUSSFOLGERUNGEN...... 79 5. 9. QUELLEN ...... 80 6. RESÜMEE - REGIONALMODELL LUNGAU ...... 81

7. ANHANG...... 84

W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç V arbeitsgruppe raumplanung INHALTSVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis: Abb. 1-1: Regionsauspendler (Arbeitspendler) 1991 ...... 5 Abb. 2-1: Anteil der ver- und entsorgten Gebäude in %...... 19 Abb. 2-2: Einwohnergleichwerte der Gemeinden (Bestand - Ausbau)...... 21 Abb. 3-1: Vergleich der Bevölkerungsentwicklung seit 1869 im Bundesland Salzburg und im Lungau ...... 25 Abb. 3-2: Veränderung der Bevölkerung durch Geburten- und Wanderungsbilanz im Zeitraum 1981 bis 1991 ...... 26 Abb. 3-3: Alterspyramide 1991 und 1981 ...... 28 Abb. 3-4: Haushalte nach Größen 1991...... 30 Abb. 3-5: Schulstandorte im Lungau...... 36 Abb. 3-6: Karten „Medizinische Versorgung" und „Kultur-Freizeitinfrastruktur"...... 39 Abb. 4-1: Arbeitsbevölkerung nach Wirtschaftssektoren 1991...... 43 Abb. 4-2: Agrarquote 1991 und sozioökonomische Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe 1990...... 50 Abb. 4-3: Entwicklung der Übernachtungen in allen Fremdenunterkünften von der Saison 86/87 bis zur Saison 96/97...... 63 Abb. 4-4: Übernachtungen 1996/97 pro Einwohner und nach Saisonalität Winter 1996/97 und Sommer 1997 ...... 64 Abb. 4-5: Bettenanzahl und Auslastung im Winter 95/96...... 66 Abb. 4-6: Bettenanzahl und Auslastung im Sommer 1996...... 66 Abb. 5-1: Wichtige Pendelbeziehungen im Lungau ...... 74 Abb. 6-1: Entwicklungsschema ...... 81 Abb. 6-2: Funktionsräume ...... 82 Abb. 7-1: Veränderung der Anzahl von Wohnbevölkerung, Haushalten und Wohnungen im Zeitraum 1981 bis 1991 (in %)...... 89 Abb. 7-2: Anteil der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe an den Erwerbsarten 9091

Tabellenverzeichnis: Tab. 1-1: Ausstattung der Gemeinden des Lungaus...... 2 Tab. 2-1: Flächennutzung Wald/ Landwirtschaft 1974 und 1994...... 12 Tab. 3-1: Empfehlung für die Ausweisung von Wohnstandorten anhand von Eignungs- kriterien...... 33 Tab. 4-1: Arbeitsstätten und Beschäftigte 1981 und 1991...... 46 Tab. 4-2: Gesamtbewertung der Unternehmensstandorte in Gewerbe und Industrie 1997 ...... 54 Tab. 4-3: Kriterien zur Festlegung der Entwicklungsaufgaben in den Standortgemein- den...... 57 Tab. 4-4: Ausgewählte Verkaufsflächenzahlen...... 59

W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç VI arbeitsgruppe raumplanung INHALTSVERZEICHNIS

Tab. 4-5: Bettenangebot nach Unterkunftsart 1993 (Angaben in %)...... 65 Tab. 5-1: Wohn- und Arbeitsbevölkerung, Pendler 1991 ...... 73

Tab. 7-1: Pendlersaldo - Auspendler:...... 85 Tab. 7-2: Einpendler ...... 86 Tab. 7-3: Haushalte nach Haushaltsgröße 1991...... 87 Tab. 7-4: Gebäude nach überwiegender Nutzung ...... 88 Tab. 7-5: Gebäude nach Bauperiode, Wohnungen ...... 88 Tab. 7-6: Arbeitsstätten und Beschäftigte nach der Betriebssystematik 1968 ...... 90 Tab. 7-7: Sozioökonomische Struktur in der Land- und Forstwirtschaft 1990 ...... 91 Tab. 7-8: Landwirtschaftliche Betriebe nach der Betriebsgrößenstruktur nach zusammengefaßten Größengruppen, 1980 und 1990 ...... 92 Tab. 7-9: Land- und forstwirtschaftliche Wohn- und Arbeitsbevölkerung 1991 ...... 93 Tab. 7-10: Übernachtungen im Winterhalbjahr 1995/96...... 94 Tab. 7-11: Übernachtungen im Sommerhalbjahr 1996 ...... 94 Tab. 7-12: Regionale Finanzen, Finanzierungsschlüssel...... 95

W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç VII arbeitsgruppe raumplanung ZENTRALÖRTLICHE AUSSTATTUNG

1. ZENTRALÖRTLICHE AUSSTATTUNG UND EINZUGSBEREICHE

1.1. EINSTUFUNG NACH DEM LANDESENTWICKLUNGSPROGRAMM Das Landesentwicklungsprogramm 1994 (LEP) formuliert für die Siedlungs- und Wirt- schaftsentwicklung in den regionalen Verbandsgebieten das Prinzip der „dezentralen Konzentration“, welches besagt, daß die Schwerpunkte in den größeren Zentren einer Region zu setzen sind. Im dort festgelegten Stufen-System der Zentralen Orte (Z.O.) im Bundesland Salzburg wurde in Stufe C, das ist ein Z.O., der die Versorgung der Bevölkerung eines Regionalverbandes mit Gütern und Diensten des höheren Grund- bedarfs gewährleistet, die Marktgemeinde Tamsweg eingeordnet. In der Stufe D, das ist ein Z.O., der die Versorgung von Teilen eines Regionalverbandes mit Gütern und Diensten des qualifizierten Grundbedarfs übernimmt, wurde eine Funktionsteilung zwischen den Marktgemeinden St. Michael und Mauterndorf vorgenommen. Das bedeutet, daß bei bestimmten öffentlichen Diensten eine einander ergänzende Aus- stattung zwischen beiden Marktgemeinden vorhanden sein soll. Die Stufe E, das sind Z.O., die die Versorgung mit Gütern und Diensten des Grundbedarfs in ihrem näheren Einzugsbereich besorgen, wird durch die Regionalprogramme festgelegt. Darüber hinaus definiert das Landesentwicklungsprogramm „Strukturtypen“ von Ge- meinden mit spezieller Entwicklungscharakteristik. So wird Tamsweg als Verdich- tungsgemeinde genannt. Das bedeutet, daß aufbauend auf einer entsprechenden Kon- zentration an Bevölkerung, Infrastruktur, Wirtschaftsaktivitäten und einem Bildungs- und Kulturangebot ein weiterer Zuzug und eine weitere Verdichtung erfolgen sollen. Tweng wird als touristisch geprägte Gemeinde klassifiziert. Alle anderen Gemeinden des Lungaus gelten als ländlich strukturierte Gemeinden.

1.2. SITUATION DER ZENTRALÖRTLICHEN VERSORGUNG Eine jüngste umfassende Untersuchung des zentralörtlichen Systems im Land Salzburg liegt vor (WEICHHART 1996). Dabei wurden alle Gemeinden in Hinblick auf relevan- te öffentliche und private Dienste sowie Güterangebote eingestuft, die über das Ge- meindegebiet hinaus („ins Umland“) mit ihrem Angebot wirksam sind, auch wenn sie nicht als Z.O. im engeren Sinne gelten. Außerdem wurde auch die langfristige Dyna- mik im zentralörtlichen System („Gewinner und Verlierer“) betrachtet. Zwar konnten seit den ersten diesbezüglichen Erhebungen ab 1959 (BOBEK, FESL 1983) alle drei im Landesentwicklungsprogramm als Z.O. eingestuften Gemeinden (Tamsweg, Mauterndorf, St. Michael) eine geringfügige Rangerhöhung aufgrund der Ausstattungsverbesserungen im öffentlichen Bereich und der Standortkonzentration im Einzelhandel (z.B. Supermärkte anstelle von kleinen Kaufgeschäften) verbuchen, den- noch wird festgestellt, daß im Vergleich zu anderen Landesteilen, der Lungau die schwächste zentralörtliche Dynamik aufzuweisen hatte (WEICHHART 1996). Hier spielt die Erweiterung des individuellen Aktionsradius im Einkaufsverkehr durch die Tauernautobahn eine entscheidende Rolle. Einzelhandelsangebote konkurrieren in Angebotspalette, Preis und Nebenangeboten (Freizeit) mit regionsexternen Standorten

W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 1 arbeitsgruppe raumplanung ZENTRALÖRTLICHE AUSSTATTUNG

(z.B. Altenmarkt i.P., Spittal a.d. Drau, Murau) und reduzieren damit auch die Nieder- lassungsbereitschaft von Marktanbietern in den Lungauer Z.O., deren „markttragende“ Bevölkerungszahl zudem schon für viele Angebote des qualifizierten Grundbedarfs (z.B. Trend--Möbelhaus) zu gering ist. Nach der Einordnung 1991 von WEICHHART (1996, S. 29f bzw. Karte A1) können die Hauptorte der Gemeinden Tamsweg (Stufe 6 von 9) als vollausgestattetes Mittelzent- rum, St. Michael (Stufe 3) als vollausgestattetes Unterzentrum, Mauterndorf (Stufe 2) als teilausgestattetes Unterzentrum und Mariapfarr (Stufe 1) als schwach ausgestatte- tes Unterzentrum angesehen werden. Eine ergänzende Erhebung 1997 durch den Regionalverband hat diese Einstufung bestätigt (s. Tab. 1-1). Auch die weiteren Gemeinden weisen ein durchaus noch differenziertes und für die Lebensqualität der Bewohnerschaft unverzichtbares Güter- und Diensteangebot auf, wobei die Zuordnung und problemlose Erreichbarkeit des nächstgelegenen Z.O. mit- betrachtet werden muß. So weisen die Gemeinden Muhr, Zederhaus, Tweng (Sonder- situation aufgrund des Tourismus), Unternberg und Ramingstein eine funktionierende lokale Grundversorgung (mit Kindergarten, Volksschule, Post und Nahversorger) auf, die aber in den peripher gelegenen Bevölkerungsverlustgemeinden immer schwerer aufrecht zu erhalten ist. Keinen Nahversorger trifft man in St. Andrä (nahe Tamsweg), Thomatal (unterversorgt, da auch keine geeignete Busbedienung) und Weißpriach (nahe Mariapfarr) an (vgl. Tab. 1-1). Der Lungau ist mit administrativen Einrichtungen des Landes und Bundes (Bezirks- ebene) voll ausgestattet. Hier gibt es auch keine Überschneidungen und Verflechtun- gen mit Nachbarbezirken. Tab. 1-1: Ausstattung der Gemeinden des Lungaus

Einrichtung Lessach Göriach Mariapfarr Mauterndorf Muhr Ramingstein St.Andrä i.L. Margarethen St. St. Michael i.L. Tamsweg Thomatal Tweng Unternberg Weißpriach Zederhaus Bildung / Freizeit / Kultur

Kindergarten x x x x x x x x x x x x x x x

Volksschule x x x x x x x x x x x x x x

Hauptschule x x x

Fachschule x x

mittlere und höhere Schule xxx

Sbg. Bildungswerk x x x x x x x x x x x x x x

Volkshochschule x x x x x x

Kathol. Bildungswerk x x x x x x x x x x x x

Wirtschaftsförderungsinstitut x

Evangelisches Bildungswerk (EBW) x

Ländliches Fortbildungsinstitut (LFI) x

Bildungs-Beratung (BI-BER) x

Qualifizierungsmanagerin x

Musikschule x x x x x

Konzertsaal x x x

Kino x

Burg/Schloß (zugänglich) x x x x

Museum x x x x x x x x x

W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 2 arbeitsgruppe raumplanung ZENTRALÖRTLICHE AUSSTATTUNG

Einrichtung Lessach Göriach Mariapfarr Mauterndorf Muhr Ramingstein i.L. St.Andrä St. Margarethen i.L. Michael St. Tamsweg Thomatal Tweng Unternberg Weißpriach Zederhaus

Jugendzentrum x

Disco x x x x x x x

Kinderspielplatz x x x x x

Indoor Sportanlage x x x x

Hallenbad x

MEDIZINISCHE und SOZIALE DIENSTE

Kinderkrippe x

Seniorenheim x x x x

Apotheke x x

prakt. Arzt xxx xx xx xxx xxxx x x x

Facharzt x xx x x xxxxxxxx

Spital/Ambulatorium x x

Psychologe-Psychiater x

Tierarzt x x

HANDEL/DIENSTLEISTUNGEN

Nahversorger x x x x x x x x x x x

Supermarkt x x x x

Drogeriemarkt x x

Holzmarkt/Baumarkt x x

Lagerhaus x x x x x

Notariat x x

Rechtsanwaltskanzlei x

Wirtschaftstreuhänder x

Werbeagentur x

EDV-Beratung/Verkauf x

Architekturbüro x x

Vermessungsbüro x

Bank x x x x x x x x x x

Post (Poststelle = PS) x x x x x x PS x PS x

Gendarmerie x x x x x Regionalbehörde oder Regional+A4- verband: Bezirkshauptmannschaft, Bezirksgericht, Kammern, Arbeitsmarktverwaltung, Reinhalteverband, Abfallwirtschaftsverband, Gebietskrankenkasse, Regionalverband

Lungau x x

Ferienregion Lungau - Verwaltung x

Taxi-/Busunternehmen x x x x

Tankstelle x x x x x Quelle: Regionalverband Lungau 1997

W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 3 arbeitsgruppe raumplanung ZENTRALÖRTLICHE AUSSTATTUNG

1.3. AUSSENVERFLECHTUNGEN DURCH PENDLER

1.3.1. Auspendler Von den 8.544 wohnhaft Beschäftigten im Lungau haben 4.207 ihren Arbeitsplatz nicht in der Wohngemeinde und pendeln aus. 2.105 dieser Pendler verlassen dafür den Politischen Bezirk Tamsweg und pendeln in einen anderen Politischen Bezirk des Bundeslandes Salzburg (1.402), in ein anderes Bundesland (468) bzw. ins Ausland (235). Dementsprechend hoch ist der Anteil der Nichttagespendler (1.723 Personen bzw. 82%). Diese Gruppe ist im allgemeinen besonders abwanderungsgefährdet. Die wichtigsten Auspendlerströme, aufdifferenziert nach Gemeinden, können auch der Abb. 1-1: auf der nächsten Seite entnommen werden, wo allerdings nur Pendel- ströme von mehr als 10 Personen dargestellt sind. Die Bereitschaft, trotz des Bildungsangebotes im Lungau für einen mittleren oder hö- heren Schulabschluß Pendelstrecken bis Salzburg in Kauf zu nehmen ist relativ groß: Demnach waren im Schuljahr 1996/97 196 Jugendliche bereit, die Ausbildung in St. Johann, Bischofshofen oder der Stadt Salzburg (Internate) zu machen. Die Ausbildungswege nach der mittleren und höheren Reife (Universität, Kollegs, Fachhochschulen) liegen außerhalb der Region: die nächste Fachhochschule ist in Spittal an der Drau (Bau) bzw. in Salzburg (EDV - neue Medien). Hoch ist der Anteil der Bildungsauspendler aus dem Lungau auch bei den Lehrlingen: von 390 Lehrlingen im Schuljahr 1995/96 besuchten 81% Berufsschulen außerhalb des Lungaus, z.B. in Salzburg, Wals-Siezenheim, Hallein, Obertrum und Kuchl.

1.3.2. Einpendler Den 2.105 Regionsauspendlern stehen 838 Einpendler gegenüber, die aus einem an- deren Bezirk oder Bundesland kommend, ihren Arbeitsplatz im Lungau haben. Es pendeln also insgesamt zweieinhalb mal so viele Personen aus dem Lungau aus als in die Region einpendeln. Von den Einpendlern kommen 357 aus anderen Bezirken Salzburgs und 481 Personen aus einem anderen Bundesland. Relativ stark ist hierbei die Verflechtung mit dem be- nachbarten Bezirk Murau. Zudem scheinen die Kärntner Bezirke Spittal a.d. Drau und Rennweg in der Pendlerstatistik als Herkunftsgebiete auf. Mehr als die Hälfte der Einpendler, die von außerhalb des Lungaus kommen, arbeiten im Bezirkshauptort Tamsweg, ca. 120 Personen pendelten nach St. Michael, etwa 90 nach Mauterndorf und immerhin noch 42 nach Mariapfarr. Auch Muhr und Ra- mingstein verzeichnen mit jeweils ca. 30 Einpendlern von außerhalb des Bezirkes noch einen gewissen Pendlerzustrom, obwohl in diesen beiden Gemeinden der Anteil der Bezirksauspendler den der Einpendler um ein Vielfaches übersteigt. Die Einpendler verteilen sich zu je ca. 50% auf Tagespendler und Nichttagespendler.

Abb. 1-1: Regionsauspendler (Arbeitspendler) 1991 (nächste Seite)

W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 4 W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 5 arbeitsgruppe raumplanung ZENTRALÖRTLICHE AUSSTATTUNG

1.4. SCHLUSSFOLGERUNGEN

• Die Festlegung Zentraler Orte kann hauptsächlich im Bereich der öf- fentlichen Dienste umgesetzt werden, die privatwirtschaftlichen An- gebote an Gütern und Diensten gehorchen dem Markt. Lediglich ü- ber Standortangebote ist es u.U. möglich, Niederlassungen zu be- günstigen. • Im öffentlich beeinflußten Sektor steht eine Phase der Deregulierung (Aufhebung von Monopolen, Gebietskartellen etc.) bevor, im privat- wirtschaftlichen Sektor schreiten die Konzentrationstendenzen fort. Eine stärkere Marktorientierung oder Nachfragerechtfertigung könnte die Grundausstattung (z.B. Postämter, Bankfilialen) in manchen Hauptorten reduzieren. • Aus diesen Gründen sind flexiblere Lösungen zur Aufrechterhaltung der Grundversorgung bzw. der Lebensqualität anzudenken, etwa der Nahversorger als Universaldienstleister, der nicht nur Einzelhandel betreibt. • Die Ortsgebundenheit zentraler Dienste in einem großräumigen Sys- tem verliert ihre unabdingbare Bedeutung, wenn die Zugangsbedin- gungen für die nachfragende Bewohnerschaft, v.a. durch den öffent- lichen Verkehr, deutlich verbessert werden. Der Lungau-Takt und seine Anpassung an diese Bedürfnisse sind ein wichtiger Schritt dafür (siehe Kap. 5).

1.5. QUELLEN FESL M., BOBEK H. (1983): Zentrale Orte Österreichs II. Ergänzungen zur Unteren Stufe; Neuerhebung aller Zentralen Orte Österreichs 1980/ 81 und deren Dynamik in den letzten zwei Dezennien. Wien REGIONALVERBAND LUNGAU (HOLZRICHTER B.) (1997): Erhebung der zentralört- lichen Einrichtungen in den Gemeinden des Lungaus. Mauterndorf ÖSTAT: Volkszählung 1991 SALZBURGER LANDESENTWICKLUNGSPROGRAMM (1994): Herausgegeben vom Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung Landesplanung und Raumordnung. Salzburg WEICHHART P. (1996): Das System der Zentralen Orte in Salzburg und angrenzenden Gebieten Oberösterreichs und Bayerns. SIR-Schriftenreihe Band 16. Salzburg

W>AAZENTRA.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 6 arbeitsgruppe raumplanung NATÜRLICHE VORAUSSETZUNGEN

2. NATURRAUM UND KULTURLANDSCHAFT

2.1. NATÜRLICHE VORAUSSETZUNGEN

2.1.1. Topographie Die Gebirgsumrahmung des Lungaus wird gebildet von den Hohen Tauern im Süd- westen, von den Niederen Tauern im Norden, vom Mittelgebirgsrücken der Murberge im Osten sowie von den Gurktaler Alpen (Nockgebiet) im Süden. Die Höhen der be- randenden Kammlinien liegen fast durchwegs über 2000 m. Eingespannt in diese Umrahmung erstreckt sich der Hauptsiedlungsraum des Lungaus, das zentrale Becken, das vom Taurachtal zwischen Mauterndorf und Tamsweg sowie vom Murtal zwischen St. Michael und Tamsweg samt den begleitenden Terrassen ge- bildet wird. Die relativ breiten Talböden werden durch den bis zum Gipfel bewalde- ten Mitterberg-Rücken getrennt und treten im Westen beim Sattel von Neuseß und im Osten bei Tamsweg miteinander in Verbindung. Der in West-Ostrichtung verlaufende, bewaldete Schwarzenberg spaltet vom Murtal einen dritten Talzug, das Thomatal, ab. Die Ebene des zentralen Beckens greift fingerförmig in die radial einmündenden Sei- tentäler der Gebirgsumrahmung: oberstes Murtal (Murwinkel, mit besonders steilen Hängen), Zederhaustal, oberes Taurachtal, Weißpriachtal, Lignitztal, Göriachtal, Les- sachtal und Leißnitztal (Sauerfeld, Seetal). Von diesen Tälern ist das Zederhaustal mit einer Gesamtlänge von 28 km das längste und auch das am weitesten talaufwärts be- siedelte.

2.1.2. Geologie Großflächig ausgedehnte Granit- und Sedimentgneise liegen nordwestlich des Tau- rachtales, südlich des oberen Murtales, im Bereich des Schwarzenberges sowie südlich des Thomatales vor. Kalkgesteine treten gebietsweise im Bereich des kleinen und gro- ßen Königsstuhls, in den Murbergen sowie im Bereich des Radstädter Tauern auf. Weiters finden sich im Westen (Mitterberg) und Osten von Tamsweg (Murberge und Gurktaler Alpen) Glimmerschiefer und Quarzphyllite, die auch im hinteren Ze- derhaustal und von dort in östlicher bzw. süd-östlicher Richtung verlaufend bis Mau- terndorf auftreten. Südlich parallel zu dieser Zone verläuft ein Kalkphyllit- Kalkschieferzug, daran anschließend eine Grauwacken-Tonschieferzone, die von den Gneisen der Hohen Tauern im Süden begrenzt wird. Erwähnenswert sind die aus der Tertiärzeit stammenden Mergel und Sandsteine nord- östlich von Tamsweg und St. Andrä. Insbesondere im Taurachtal und im Murtal sind glaziale Ablagerung weit verbreitet, darüber liegen postglaziale Schotter in Form ausgedehnter, niedriger Terrassen, wel- che im allgemeinen die besten Standorte für die agrarische Nutzung darstellen. Der im Lungau ehemals bedeutende Bergbau ist aufgrund der geänderten wirtschaftli- chen Rahmenbedingungen völlig zum Erliegen gekommen.

W>ABNATUR3.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 7 arbeitsgruppe raumplanung NATÜRLICHE VORAUSSETZUNGEN

2.1.3. Böden Bei den Böden in den Gunstlagen der Täler überwiegen die Lockersediment- Braunerden. Durch den geringen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln kön- nen Bodenbelastungen durch landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmaßnahmen weit- gehend ausgeschlossen werden. Hingegen besteht in den Tallagen eine verhältnismä- ßig starke Flächenkonkurrenz durch Siedlungs- und Infrastrukturmaßnahmen, der quantitative Schutz des Bodens durch Minimierung des Bodenverbrauches ist in den Vordergrund zu stellen. Einen großen Teil des Lungaus nehmen extensiv genutzte Alm- und Weideflächen ein, die infolge der klimatischen und pedologischen Verhältnisse in besonderem Maß Ver- sauerungstendenzen aufweisen. In lokal eng begrenzten Bereichen wurden infolge der jahrhundertelangen bergmänni- schen Nutzung bzw. durch die Verhüttung und Verarbeitung von Erzen Schadstoffe in die Böden eingetragen. Diese können noch heute in beträchtlichen Konzentrationen nachgewiesen werden. Die Arsenikhalde Rotgülden wird laut Altlastenkataster des Umweltbundesamtes als erhebliche Gefahr für die Schutzgüter Oberflächengewässer und Boden eingestuft (UBA 1993).

2.1.4. Klima Charakteristisch für das Klima des Lungaus ist seine Abgeschlossenheit gegen Norden, Westen und Süden sowie die mangelnde Abschirmung gegen die kontinentalen Witte- rungseinflüsse vom Osten her, die in erster Linie in den sehr niedrigen Wintertempera- turen Ausdruck finden. Durch die Öffnung nach Osten können kontinentale Luftströ- mungen in den Lungau eindringen, wobei sich die kalte Luft in den Talbecken in Bo- dennähe sammelt und sich bei Hockdrucklage durch Ausstrahlung noch weiter ab- kühlt. Der Lungau ist daher im Winter ein Gebiet intensiver Temperaturumkehr. In- versionen sind von Oktober bis März häufig, treten aber zu allen Jahreszeiten auf. Die mittlere Wintertemperatur beträgt in 1000 m Seehöhe -6,5°C, in 1250 m -4,4°C. Aber auch im Sommer erscheinen die Mittelwerte der Temperaturen infolge der kühlen Nächte mit 14 bis 15,5°C niedrig. Die Jahresmittel der Temperatur liegen auf den Tal- sohlen und Terrassenflächen zwischen 4 und 6°C. Die für den Pflanzenwuchs ent- scheidende 14-Uhr-Temperatur während der Vegetationszeit läßt in den Tieflagen des Beckens erstaunlich hohe Werte, d.h. starke Tageserwärmung, erkennen. Pflanzenbau- lich zeichnen sich diese temperaturklimatischen Gegebenheiten durch einen nach kurzem, spätem Frühjahr jäh einsetzenden, sommerlich beschleunigten und nur mäßig in den Herbst verschobenen Wuchsverlauf ab, welcher trotz stark eingeengter Vegeta- tionszeit zu bemerkenswerter Ertragshöhe führt. Eine unverkennbare Beeinträchtigung ist allerdings mit den bis Juni auftretenden Spätfrösten und den ab September drohen- den Frühfrösten gegeben. Es fällt nur etwa halb soviel Niederschlag (ca. 700 mm) im Jahr wie in der Landes- hauptstadt. Erst in größeren Höhen nimmt der Niederschlag stark zu (z.B. Obertauern: 1633 mm). Die meisten Niederschläge fallen im Sommer, insbesondere im August. Die durchschnittliche Schneedeckendauer liegt bei ca. 4 Monaten. Der Lungau ist bekannt für die lange Sonnenscheindauer. Mit 46 bis 50% relativer Sonnenscheindauer zählt er zu den sonnenscheinreichsten Gebieten Österreichs. Dies

W>ABNATUR3.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 8 arbeitsgruppe raumplanung NATÜRLICHE VORAUSSETZUNGEN

ist auch im Hinblick auf die chemische Umwandlung von Verkehrsabgasen zu beach- ten. Im Becken herrschen relativ niedrige Windgeschwindigkeiten vor, Windstille ist mit mehr als 50% der Fälle sehr häufig. Die Windrichtung ist meist durch die Orographie bedingt, im allgemeinen kann ein leichtes Vorherrschen der Nord-Westwinde (Tau- ernwind) erkannt werden. In den Seitentälern ist die Durchströmung durch die Berg- Talwind-Systeme besser. Die Neigung zur Nebelbildung ist trotz der Inversionshäufigkeit relativ gering. Zu al- len Jahreszeiten können seichte Bodennebelfelder im Talgrund auftreten, Nebel tritt besonders im Murbecken häufig auf (75 Nebeltage im Jahr). Mit Zunahme der Seehö- he nimmt die Nebelhäufigkeit rasch ab, Mariapfarr hat nur noch 44 Nebeltage. Im Winter kommt es fallweise auch zu Hochnebeldecken an der Inversionsgrenze in 100 bis 300 m über Grund. Die Belastbarkeit des Luftraumes ist wegen dieser Inversions- neigung und der geringen Durchlüftung stark verringert, so daß es in den unteren 200 Höhenmetern zu Schadstoffanreicherungen in der kalten Jahreszeit kommt.

2.1.5. Landschaftsbild Landschaftlich ausgesprochen reizvoll gestaltet sich die Gebirgsumrahmung des Lun- gaus, in der sich neben dem sogenannten alpinen „Ödland“ ausgedehnte Almen und Wälder finden. In den Karen und Senken der Lungauer Hochgebiete liegen viele na- turbelassenen Bergseen, die eine Bereicherung der alpinen Ökosysteme darstellen. Das zentrale Becken wird gebildet von den Talböden der Mur und der Taurach, sowie den Terrassen auf postglazialen Schottern. Es bietet die günstigsten Bedingungen für die Landwirtschaft aufgrund des meist ebenen bis flach geneigten Geländes, wo sich tiefgründigere Böden von relativ hoher Bonität finden. Flurbereinigungs- und Zusam- menlegungsverfahren führten zu einer Ausräumung von Hecken und Flurgehölzen. Eingesprengt in die landwirtschaftlichen Flächen findet man zahlreiche schützenswerte Biotope (Moore, Gehölzstreifen entlang der Gewässer u.a.). Die landwirtschaftlichen Gebiete in den Seitentälern sowie im Thomatal zeichnen sich durch einen besonderen Strukturreichtum, verbunden mit positiven Effekten für die Landschaftsökologie, aus. Charakteristische Kulturlandschaftselemente sind die kleinfeldrige Blockflur mit Holzzäunen und Hecken entlang der Flurgrenzen, die gro- ßen Einödblockfluren und Einzelhöfen auf den Hängen sowie Almgebäude und ganze Almhüttendörfer im Almwirtschaftsraum.

2.1.6. Potentielle Vegetation Die potentiell natürliche Vegetation im Lungau ist Wald, mit Ausnahme der von Natur aus waldfreien Standorte (alpines Ödland und Zwergstrauchregion, Moore und Still- gewässer). Der Wald kann in Auwald, eine Untere Waldstufe von 1000 bis 1400 m Seehöhe und eine Obere Waldstufe bis etwa 2100 m Seehöhe unterteilt werden. Nach oben schließt daran die Untere Hochgebirgsstufe (Zwergstrauchgürtel) an. Der Talboden war ursprünglich geprägt von Auwäldern mit Grauerlen und Grauwei- den entlang der Gewässer, von diesen sind heute nur mehr spärliche Reste vorhanden. In der Unteren Waldstufe ist die Fichte vorherrschend. Die Föhre fehlt weitgehend, die Tanne ist an einigen Standorten vertreten, die Lärche beigemischt, in höheren La- gen stärker. In der Oberen Waldstufe herrscht je nach Höhenlage und Exposition der

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heidelbeerreiche Fichtenwald mit meist großem Lärchenanteil vor. Auf kristallinem Urgestein tritt der Lärchen-/ Zirbenwald auf (subalpiner Fichten- und Lärchen-/ Zir- benwald nach WAGNER in WITTMANN et.al. 1987). Der Anteil der Lärche ist im wesentlichen auf der Sonnseite höher als auf der Schattseite. Im kontinental getönten Klima des Lungaus liegt die Waldgrenze um rund 250 m hö- her als im ozeanisch beeinflußten Klima des Pongaus. Die obere Wald- und Baum- grenze erreicht im großen Durchschnitt 1900 bis 1950 m Seehöhe (HAUPOLTER o.J.). Auf der Sonnseite des Talraumes finden sich oft sogenannte Haselwiesen (Feldgehölze mit Birke, Hasel, Grauerle, Zitterpappel, Bergahorn und Vogelbeere), an den Schattsei- ten treten vermehrt Erlen auf (SEEFELDNER 1961).

2.1.7. Aktuelle Vegetation - besondere Ökosysteme Ganz allgemein gilt hinsichtlich der Flora zumindest der Zentralraum des Lungaus als besonders artenreiches Gebiet im Bundesland Salzburg (über 600 Arten pro Rasterfeld, vgl. Ergebnisse der floristischen Kartierung Salzburgs; WITTMANN et.al. 1987). Über herausragende Lebensräume sind keine näheren Informationen aktenkundig, mit Ausnahme der als Schutzgebiete ausgewiesenen Gebiete (s. 2.2.3) und der im Moor- schutzkatalog und Trockenstandortkataster dargestellten Bereiche, da die Biotopkartie- rung des Landes im Lungau erst in den nächsten Jahren begonnen wird. Im Westen beginnend seien zumindest folgende Lebensräume von regionaler Rele- vanz angeführt, die nicht gesondert naturschutzrechtlich geschützt sind : Von nationaler Bedeutung sind die Felssteppen (mit Wacholdervorkommen) auf der Sonnseite in der Gemeinde Muhr. Weitere Trockenstandorte setzen sich im Murtal gegen Osten im Bereich St. Michael (Dasl), St. Margarethen (Staig) und auch in Ra- mingstein fort. Auch Zederhaus verfügt auf der Sonnseite über Felsweiden mit Tro- ckenrasen. Aufgrund von Lage und Exposition sind diese Magerstandorte kaum direkt durch raumrelevante Maßnahmen gefährdet, sondern vielmehr durch Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung bzw. durch Aufforstung. Das Landschaftsbild des Lungaus ist bekannt für seine zahlreichen Flurgehölze, Baum- reihen und Hecken, die sowohl Lebensraum für zahlreiche Tierarten (z.B. Nahrungs- und Nistplatz) als auch eine ideale Biotopverbindung unter den flächenhaften Lebens- räumen der Region darstellen. Besonders erwähnenswert sind die Bereiche um die Sonnenterrasse von Mariapfarr, Teile der Sonnseite des Murtales in Ramingstein, die landschaftlich recht attraktiven Lärchenwiesen und Hutweiden in Thomatal u.a. Regional bedeutsam sind auch die Feuchtwiesen westlich Fegendorf, ebenfalls in der Gemeinde Thomatal. Auf die naturschutzrechtlich geschützten Bereiche wird im Kapitel 2.2.3, Natur- und Biotopschutz, näher eingegangen.

2.1.8. Fauna Zur Situation der Tierwelt sind kaum Informationen aus regionaler Sicht zugänglich: lediglich zur Wildsituation gibt es planungsrelevante Hinweise aus der wildöko- logischen Planung: Im Lungau kommen Reh-, Rot- und Gamswild nebeneinander vor. Steinwild gibt es nur im Bereich des Hochgolling in Göriach und am Schwarzenberg bei Tamsweg, von

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wo die Tiere aufgrund der mangelnden Eignung des Lebensraums nach Göriach umge- siedelt werden. Im Bereich des Zederhaustales, zwischen Pleißnitzkogel und Grießenspitze/ Großeck, gibt es ein Vorkommen sogenannter „Steinhirsche“, d.h. Rotwild, das ohne Fütterung in Hochlagen überwintert. Diese optimal geeigneten Überwinterungsplätze des Wil- des überlappen sich mit Schitourenrouten von ständig steigender Beliebtheit, dadurch wird das Wild in sensiblere Waldbereiche verdrängt. Die Erhaltung der intakten Schutzwirkung des Waldes für die Siedlungsgebiete und die Tauernautobahn würde bei Entstehung untragbarer Schäden durch das abgedrängte Rotwild eine drastische Wildreduktion erforderlich machen, was bedauerlich wäre, da es in Österreich nur mehr sehr wenig „Steinhirsch“-Vorkommen gibt. Aus wildökologischer Sicht ist die weitere Zunahme des Wintertourismus generell kritisch zu sehen, da der Winter für die Tiere eine Zeit der Ruhe und des Energiespa- rens darstellt. Vor allem Gamswild reagiert auf Störungen mit Flucht. Besonders nega- tiv wirken sich großflächige Beunruhigungen aus (Helikopter-Schilauf, Paragleiten) (ONDERSCHEKA, REIMOSER, VÖLK 1993).

2.2. REGIONALES GRÜNSYSTEM, RESSOURCENSCHUTZ, NATURGEFAHREN

2.2.1. Forstwirtschaft/ Wald/ Wild Das Waldbild im Lungau ist durch die seit Jahrhunderten praktizierte Kahlschlagwirt- schaft und die typischen Kahlschlag-Altersklassenwälder mit hoher Wildschadenanfäl- ligkeit geprägt. Diese Form der Bewirtschaftung bringt durch den Lichtmangel eine Hemmung der Bodenvegetation und der natürlichen Waldverjüngung mit sich. Die Fichte wird als Baumart im Wirtschaftswald stark bevorzugt, was zu einer „Ver- fichtung“ der Wälder geführt hat. Zusätzlich führt selektiver Schalenwildverbiß zur Reduzierung oder zum völligen Ausfall der verbißbeliebten Mischbaumarten, wie Tanne und Edellaubhölzer. Der Fichten-Gesamtanteil beträgt 68%: 75% im Hoch- wald-Wirtschaftswald und nur 34% im Hochwald-Schutzwald. Dort ist die Lärche mit 43% die Hauptbaumart. Die Zirbe, die hervorragende Schutzeigenschaften aufweist, hat im Schutzwald durchschnittlich 10% Flächenanteil (HAUPOLTER o.J.). Die Aufforstung von landwirtschaftlich wenig ertragreichen Böden erfolgte hauptsäch- lich in Form von Fichtenmonokulturen. Laut dem Flächennutzungsausweis zum Kataster waren mit Stand 31.12.1996 36,7% des Lungaus bewaldet, nach der Forstinventur waren es 49,1%. Der Unterschied ergibt sich daraus, daß bei der Inventur neu festgestellte Waldflächen im Kataster noch nicht nachgetragen sind. Die Zahlen der Forstinventur entsprechen dem tatsächlichen Zu- stand in der Natur. Etwa ein Drittel der Waldflächen laut Forstinventur sind Schutzwald, davon wiederum ca. ein Drittel Schutzwald im Ertrag und zwei Drittel Schutzwald außer Ertrag. Die schlechte Holzmarktsituation der vergangenen Jahre hat zu einer Drosselung des Einschlags geführt. Dadurch wird zwar der Holzvorrat größer, gleichzeitig nimmt aber die Überalterung und damit die Krankheitsanfälligkeit, insbesondere der Schutzwald-

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bestände, zu. Gebietsweise ist eine ausreichende Waldverjüngung im Schutzwald seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr möglich. Die vielerorts stattfindende Mehrfachnutzung des Waldes durch Tourismus, Wald- weide, Jagd und Forstwirtschaft führt zu Übernutzungen mit entsprechenden Schäden an Wald und Umwelt.

2.2.2. Landwirtschaft/ Grünland Die landwirtschaftlichen Grünlandgesellschaften sind anthropogenen Ursprungs und bedürfen zur Aufrechterhaltung weiterhin der Nutzung durch den Menschen. Im Becken- und Talbereich liegen die maschinell günstig zu bearbeitenden Flächen für die Landwirtschaft, es handelt sich um für diese Höhenstufe intensiv bewirtschaftetes Grünland und Ackerflächen. Zu den Talrandlagen hin und in den Seitentälern, vor allem auf steileren Flächen, nimmt die Bewirtschaftungs- und Düngungsintensität sukzessive ab. Die Vegetations- abfolge geht von fetten Goldhafer-Wiesen hin zu hageren Borstgrasweiden. Generell gilt, daß die Flächen im Nahbereich der Höfe eher intensiv, entferntere Flächen ten- denziell extensiv bewirtschaftet werden. Entferntere Flächen, die früher noch gemäht worden sind, werden heute zum Teil nur mehr beweidet. Die Aufgabe der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen und die damit einher gehende Verwaldung läßt sich aus einem Vergleich des Kulturflächenausweis 1974 und der Flächennutzung 1994 ersehen: Tab. 2-1: Flächennutzung Wald/ Landwirtschaft 1974 und 1994 Flächennutzung in ha 1974 1994 Veränderung absolut Landwirtschaftliche Nutzfläche 14.716,75 11.584,62 -3132,13 Wald 32.826,46 36.124,80 +3298,34 Quelle: Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen

Meliorationen Zusammenlegungsverfahren zur Rationalisierung der Bewirtschaftung fanden vor al- lem in den Talbodenbereichen der Mur und der Taurach, sowie auf der Terrasse um Mariapfarr statt. Die Zusammenlegungsverfahren führten in diesen Bereichen zu ei- nem Verlust an Kleinstrukturen wie Hecken und Feldrainen.

2.2.3. Natur- und Biotopschutz Der Lungau weist im Vergleich zu den anderen Bezirken aufgrund seiner hervorragen- den naturräumlichen Ausstattung sehr viele naturschutzrechtlichen Festlegungen auf. Die große Wertschätzung des Landschaftsbilds läßt sich auch an den zahlreichen Na- turdenkmälern ablesen. Mit Stand 9.6.97 waren im Lungau gemäß Naturschutzgesetz geschützt: Nationalpark • Hohe Tauern (Muhr) Naturschutzgebiete • Rosanin (Ramingstein, Thomatal)

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• Hundsfeldmoor Obertauern (Tweng) Pflanzenschutzgebiete • Obertauern (Tweng) Landschaftsschutzgebiete • Bundschuhtal-Lungauer Nockgebiet (Ramingstein, Thomatal, • Lantschfeld, Oberes Zederhaustal, Oberes Murtal (Muhr, Tweng, Zederhaus) • Niedere Tauern (Göriach, Lessach, Mariapfarr, Tamsweg, Tweng, Weißpriach) • Oberhüttensee (Weißpriach) • Prebersee (Tamsweg) • Seetaler See (Tamsweg) • Twenger Au (Tweng) Geschützte Landschaftsteile • Alter Klostergarten (Tamsweg) • Althofener Moos (Mariapfarr) • Lonka beim Lahntörl (Weißpriach) • Lonka-Mäander Teil Nord (Weißpriach) • Lonka-Mäander Teil Süd (Mariapfarr, Weißpriach) • Mooshamer Moos (Unternberg) • Murmäander (St. Michael) • Saumoos bei Oberbayrdorf (St. Margarethen, St. Michael) • Naturwaldreservat Ullnwald (Tweng) Naturdenkmäler Schneefichte in Zankwarn, Bergahorn beim Wirt in Pichl (beide Mariapfarr); Zirben beim Kramaterkreuz in Fanningberg, Gletschermühlen in Mauterndorf, Rotbuche in Hammer (jew. Mauterndorf); Oberer Schwarzsee, Oberer Rotgüldensee, Kandelaber- fichte im Gantal, Lärche am Plölitzweg, Peter Raber-Lärche (jew. Muhr); Mörtler Linde (Ramingstein); Kugellärche a.d. Gp. 1336 St. Margarethen, Linden bei St. Augustin (jew. St. Margarethen); Bergahorn bei Kaltenbachkapelle, Eiche beim Trautl in Ober- weißburg (jew. St. Michael); Zirbe am Granitzlmoos in Sauerfeld, Langmoos in Sauer- feld, Zirbe beim Kreuz Schloßgut in Penk, Rotbuche nahe dem Gappmaieranwesen Sauerfeld, Zirbe beim Wengergut in Tamsweg, Seetaler See, Dürrenecksee im Lungau, Zwei Ahornbäume beim Standlhof, Schirmlärche bei der Langeralm (alle Tamsweg); Kugellärche a.d. Fötschlleiten (Thomatal); Schneefichte auf der Schlickenalm (Weißpriach); Brünnwand - Quellen in Arngraben (Zederhaus). Darüber hinaus sind gemäß §23(1) Naturschutzgesetz ex lege geschützt: a) Moore, Sümpfe, Quellfluren, Bruch- und Galeriewälder und sonstige Begleitgehöl- ze an fließenden und stehenden Gewässern b) oberirdisch fließende Gewässer einschließlich ihrer gestauten Bereiche und Hoch- wasserabflußgebiete c) mindestens 20 und höchstens 2000 m² große oberirdische, natürliche oder natur- nahe stehende Gewässer einschließlich ihrer Uferbereiche und der Schilf- und Röh- richtzonen. d) das alpine Ödland einschließlich der Gletscher und deren Umfeld. Unter a) fallen jedenfalls alle Moore im Lungau, insbesondere jene des Moorschutzka- taloges: d.s. über 80 Moore, davon ca. 30 Nieder- und ca. 40 Hochmoore. Die meis-

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ten Moore befinden sich auf Tamsweger Gemeindegebiet im Bereich des Überling, hier handelt es sich um einzigartige Moorkomplexe („Hangtreppen-Moore“), die groß- teils im Landschaftsschutzgebiet Niedere Tauern liegen. Ebenfalls nicht direkt durch raumrelevante Maßnahmen im Sinne der Raumordnung gefährdet sind die zahlreichen Moore rund um den Sattelkopf. Eher im Zentralraum gelegen und gleichermaßen nicht gesondert als naturschutzrechtliches Schutzgebiet ausgewiesen sind die Moore bei Haiden (Gemeinde Tamsweg) und das Niedermoor bei Hinterlasa (Gemeinde St. Andrä). Bei b) seien jedenfalls die Hauptgewässer Taurach samt ihren Seitenzubringern, Lon- ka, Lignitz, Göriach, Lessach sowie die Mur samt ihren Zubringern Rieding- bzw. Ze- derhausbach, Sauerfeldbach (Leißnitzbach), Feldbach bzw. Thomabach, Klölingbach und Kendlbach (Mühlbach) erwähnt. Es zählen aber auch kleinere Nebenbäche zu den geschützten Lebensräumen. Gemäß der aktuellen Novelle des Naturschutzgeset- zes (1997) sind unter dem ebenfalls geschützten Hochwasserabflußbereich zumindest 10 m beiderseits des jeweiligen Gewässers innerhalb des 30-jährlichen Hochwasser- abflusses (HQ 30) zu verstehen, sofern es sich darüber hinaus nicht um geschützte Lebensräume (z.B. Sümpfe o.ä.) handelt. Geschützte Lebensräume nach c) sind jedenfalls die zahlreichen kleineren Stillgewäs- ser im alpinen Bereich und so mancher naturnaher Tümpel im Talraum. Weitere ökologisch bedeutende Biotope werden von der Landesregierung über die Biotopkartierung erfaßt werden und gelten dann als geschützte Lebensräume gemäß §23(2). Auf Basis der Biotopkartierung kann dann die Förderung der Biotoppflege im Wege des Vertragsnaturschutzes erfolgen.

2.2.4. Wasserwirtschaftliche Festlegungen Wasserwirtschaftliche Schutzgebietsausweisungen von regionaler Dimension sind im Lungau kaum vorhanden: das Wasserschongebiet (Schutzzone II) des Wasserverban- des „Obere Enns“ reicht zum Teil noch auf Lungauer Gebiet (Gemeinde Zederhaus), ist aber für die Wasserversorgung im Lungau selbst nicht von Bedeutung. Insgesamt gibt es derzeit im Lungau 72 kleinflächige Trinkwasserschutzgebiete (SA- GIS Stand Juli 1997). Die meisten Schutzgebiete liegen außerhalb des Talbodens und der potentiellen Siedlungsgebiete in höheren Hanglagen. Laut Wasserbuch erfolgt die Wasserversorgung über 47 Wassergenossenschaften klei- neren Ausmaßes (vorläufiger Datenstand ohne Garantie auf Vollständigkeit und Rich- tigkeit). Es gibt lediglich 2 Verbandsanlagen (Mariapfarr - St. Andrä, Mariapfarr - St. Andrä - Zinnsbrücke) und 5 gemeindeeigene Wasserversorgungsanlagen (Mautern- dorf, Muhr, Ramingstein, St. Michael und Tamsweg).

2.2.5. Schutzwasserwirtschaft Das wasserwirtschaftliche Grundsatzkonzept für die Mur (BMLF 1988) gibt auf Basis eines Niederschlagsabflußmodelles die Hochwasserabflußräume (30-jährliches und 100-jährliches Ereignis) an. Die später errichteten Kraftwerks- und Speicheranlagen im obersten Murtal sind in diesem Konzept naturgemäß nicht berücksichtigt.

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Laut mündlicher Auskunft (Amt der SLR, Abt. Wasserbau) ist eine Neubewertung der Hochwasserabflußsituation an der Mur geplant, die voraussichtlich zu einer deutlichen Ausweitung der HQ 30-Anschlaglinie führen wird. HQ 30: Ausgedehntere Retentionsräume ab HQ 2 - HQ 5 sind im Abschnitt Muhr - Mayrhof - Hemerach sowie im Bereich der Murmäander westlich der Einmündung des Zeder- hausbaches ausgewiesen, desgleichen im Abschnitt Unterbayrdorf - Flatschach (hier in Form einer nördlich von Pischelsdorf und Flatschach verlaufenden Fließrinne), sowie im Abschnitt Neggerndorf - Tamsweg. HQ 30-Überflutungsgefahr besteht im Sied- lungsgebiet von Neggerndorf. HQ 100: Die HQ 100-Retentionsräume decken sich im Oberlauf der Mur (bis in den Bereich St. Michael) weitgehend mit dem HQ 30. Im Abschnitt St. Michael - Unterbayrdorf - Mör- telsdorf sind bedeutende Anteile des Talbodens als HQ 100-Abflußbereiche ausgewie- sen, mit entsprechenden Gefährdungen der hier befindlichen Ortschaften. Bei Tamsweg tritt die HQ 100-Anschlaglinie nochmals bis an den Südrand des Sied- lungsgebietes heran.

Für die Taurach liegt ein entsprechendes Rahmenkonzept nicht vor.

2.2.6. Naturgefahren (Geologie, Wildbach- und Lawinengefahren) Aufgrund der naturräumlichen Gegebenheiten kommt es vor allem in den Seitentälern zu wesentlichen Einschränkungen des Dauersiedlungsraumes durch Naturgefahren (Lawinen, Muren, Hochwässer, Rutschungen, Felsstürze und Steinschlaggefährdun- gen). Diese Gefahrenzonen sind in der Regel von lokaler Bedeutung und weniger von regionaler Relevanz. Sie sind für die Ausweisung von regional bedeutsamen Standort- räumen zu berücksichtigen und sind in den Planungsdokumenten der örtlichen Raum- planung ersichtlich gemacht.

2.2.7. Mineralische Rohstoffe Die Rohstoffhöffigkeit des Lungaus ist in einer im Auftrag des Landes Salzburg erstell- ten Grundlagenstudie (FÜRLINGER 1996) dargestellt. Eine endgültige Abwägung der Abbauwürdigkeit gegenüber konkurrierenden Interessen (insbesondere: Landschafts- schutz, Siedlungsentwicklung) wurde vom Amt der SLR, Abteilung Raumplanung an- gekündigt, liegt aber bis zur Abfassung dieses Berichtes nicht vor. Es werden daher jene Rohstoffvorkommen genannt, die in der genannten Studie hin- sichtlich ihrer Qualität und Mächtigkeit als ausreichend oder günstig eingestuft sind. Zusätzlich wurden jene Standorte aufgenommen, an denen aktuell eine bedeutendere Abbautätigkeit stattfindet. Kies: St. Michael-Süd, sowie nicht näher eingegrenzte Vorkommen im Talboden der Mur zwischen St. Margarethen und Unternberg; Unternberg-Südwest, St. Andrä-Lintsching. Schluff: Mauterndorf-Nord, Mariapfarr-Althofen, Mariapfarr-Gutrath;

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Ton: Unternberg-Flatschach, St. Andrä-Lintsching, Tamsweg-Wölting, Thomatal-Ost (südl. Ganslberg), Thomatal-Fegendorf; Diabas: Steinbruch Dasl (St. Michael); Gneis: Muhr-Ost, St. Michael-Oberweißburg; Quarzit: Zederhaus, Tweng-Puhrn, Tweng-Ambroshütte; Dolomit, Kalk: Mauterndorf-Hammer, Obertauern-Schaidberg;

2.2.8. Schlußfolgerungen • Die herausragende kulturlandschaftliche Qualität des Lungaus stellt ein wertvolles Kapital der Region dar, welches in Zukunft weiterhin sorgsam genutzt und im Wettbewerb um Arbeitsplätze und Touristen als regionaler Standortvorteil eingesetzt werden soll. • Die Verwaldung der Kulturlandschaft geht derzeit noch schleichend und eher unbemerkt vor sich. Zur Sicherung des traditionellen Land- schaftsbildes und der nachhaltigen Landwirtschaft ist die Bewahrung der agrarischen Wirtschaftsflächen (insbesondere der Grenzertragsflä- chen) vorrangig. • Zur dauerhaften Sicherung des natürlichen Lebensraumes und des Landschaftsbildes (touristischer Attraktivitätsfaktor) sind zusätzliche Abgeltungen von überwirtschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft (z.B. die sachgemäße Pflege von ökologisch sensiblen Flächen) zu e- tablieren. • Die wildökologischen Belange sollten bei der Planung des Verlaufs von Wanderwegen, Langlaufloipen, Pisten, Aufstiegshilfen, Fit- neßpfaden, Absprungrampen für Paragleiter u.a. angemessen berück- sichtigt werden (Schaffung von Ruhezonen und Habitatschutzgebie- ten, unter Abwägung von touristischen Flächenansprüchen). • Flächen mit günstigen Bewirtschaftungsbedingungen sollen, unter Ausklammerung von Bereichen mit anderen Planungsfestlegungen und Entwicklungsvorbehalten, für eine dauerhafte landwirtschaftliche Nutzung gesichert werden. • Sensible Biotope sollen als ökologische Vorrangflächen festgelegt werden, mit Untersagung jeder Nutzung, die Bestand und Qualität dieser Flächen gefährdet und Förderung jener Nutzungen, die zur

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ökologischen und landschaftsästhetischen Qualitätssicherung beitra- gen. • Rohstoffhöffige Gebiete müssen von irreversiblen Nutzungen vorsorg- lich freigehalten werden, bis von Seiten der Salzburger Landesregie- rung eine abschließende Abwägung hinsichtlich der Abbauwürdig- keit stattgefunden hat. • Die Siedlungsentwicklung sollte derart gesteuert werden, daß die Na- turgefahrenrisiken (Überflutung, Felssturz, Muren, Rutschungen, Steinschlag, Lawinen) vermieden werde. Gefahren für bestehende Siedlungsgebiete sind durch geeignete Maßnahmen in Abstimmung mit den kulturlandschaftlichen, forstwirtschaftlichen, touristischen und ökologischen Erfordernissen zu minimieren. • In Teilen des Hauptsiedlungsraumes fehlen noch die Grundlagen für diese Steuerung. Schutzwasserkonzepte, Gefahrenzonenpläne, Sanie- rungspläne u.a. sind daher vorbereitend zu erstellen.

2.3. TECHNISCHE INFRASTRUKTUR (VER- UND ENTSORGUNG)

2.3.1. Energie- und Fernwärmeversorgung Die folgenden Themen sind im Regionalwirtschaftlichen Konzept ausführlich bearbei- tet. Wir beschränken uns hier auf die wichtigsten Fakten und die für die Regionalpla- nung erforderlichen Ergänzungen. Strom Der Lungau leistet selbst einen beträchtlichen Beitrag zur Energieversorgung im Bun- desland Salzburg: die Kraftwerke der SAFE Zederhaus, Rotgülden, Murfall und Hin- termuhr bzw. Obertauern erzeugten 1993 80% der Jahresproduktion von 163.600 Mwh, der Rest wird von 13 Privatkraftwerken produziert. Die Region lieferte damit um 52% mehr Strom als sie verbrauchte. Nach Angaben der SAFE (zit. in RWK 1994) wurde 43% der Strommenge von Gewerbebetrieben benötigt, je 20% waren den Haushalten und deren Nachtspeicherheizungen zur Verfügung zu stellen, was den hohen Anteil an Stromheizungen im Lungau verdeutlicht. Die Einspeisung ins österreichweite Netz erfolgt über 110 kV-Leitung, die vom Um- spannwerk St. Michael über das Zederhaustal zu den Kraftwerken führt. Bei Kraglau südlich Zederhaus wird der Strom der Murkraftwerke eingespeist (Kabelstollen), bei Wald wird die Leitung entlang des Kesselbaches und der Taferlscharte ins Lantschfeld und weiter nach Flachau geführt. Die zweite Verbindung erfolgt über den Katschberg nach Kärnten. Die Ausbaupläne für das Laufkraftwerk an der Mur in Einach, welches die SAFE plant, sind angesichts der Öffnung des Strommarktes vorerst auf Eis gelegt. Fernwärme

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Aufgrund seiner klimatischen Sondersituation hat der Lungau den höchsten Heizbedarf aller Salzburger Bezirke, nämlich 2000 Jahresbetriebsstunden (FORSCHUNG PLA- NUNG BERATUNG 1991). Traditionell sind bei Einzelanlagen (19% der Wohnungen) fast ausschließlich Holzhei- zungen vorzufinden, bei Hauszentralheizungen (57% der Wohnungen) halten sich holzbefeuerte Anlagen und Stromheizungen die Waage, aber bei Wohnungszentral- heizungen (21% der Wohnungen) dominieren ganz klar Stromheizungen (ÖSTAT 1991). Eine Studie zur Eignung der Siedlungsstandorte für zentrale Wärmeversorgungsanlagen (FORSCHUNG PLANUNG BERATUNG 1991) ergab für die Gemeinden Mauterndorf, Mariapfarr, Tamsweg und Ramingstein eine mögliche Wirtschaftlichkeit von Gemein- schaftsanlagen, für St. Michael wäre danach sogar eine Ortszentralheizung rentabel. Für alle anderen Gemeinden ist die Siedlungsdichte zu gering. Mittlerweile sind 2 zentrale Wärmeversorgungs-Anlagen errichtet (Hackschnitzelheizungen Mauterndorf mit 5 MW und Tamsweg mit 16 MW).

2.3.2. Wasserversorgung Wie untenstehender Grafik zu entnehmen ist, sind im Lungau 84% der Gebäude an das öffentliche Wasserleitungsnetz angeschlossen. Damit liegt die Anschlußquote so- gar geringfügig über dem Landesdurchschnitt (83%). Diese Wasserversorgung wird von 47 (!) Wassergenossenschaften gestellt, selbst Gemeinden mit wenig Einwohnern verfügen oft über zahlreiche kleinere Genossenschaften, so manche versorgt auch Nachbargemeinden mit. Nur in 5 Gemeinden (Mauterndorf, Muhr, Ramingstein, St. Michael und Tamsweg) existieren gemeindeeigene Anlagen, als Verbandsanlagen sind Mariapfarr - St. Andrä und Mariapfarr - St. Andrä-Zinnsbrücke zu erwähnen.

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Abb. 2-1: Anteil der ver- und entsorgten Gebäude in %

90

80

70

60

50

40 Politischer Bezirk Bundesland 30

20

10

0 Kanalnetz Senkgrube versorgung Öffentliches versorgung Eigene Wasser- Öffentliches Sonstige Kanalanschluß Sonstige Wasser- Hauskläranl. ohne Wasserleitungsnetz Abwasserbeseitigung

Quelle: Häuser- und Wohnungszählung 1991, ÖSTAT

2.3.3. Abwasserbeseitigung Laut Häuser- und Wohnungszählung wies der Lungau 1991 bei den Gebäuden eine Anschlußquote an das öffentliche Kanalnetz von 69% auf (der Landesdurchschnitt lag bei 67%; siehe Abb. 2-1). Die Entsorgung der Abwässer im Lungau erfolgt über 4 Abwasseranlagen • Reinhalteverband Zentralraum Lungau: entsorgt die 8 Gemeinden des Einzugsbe- reiches der Taurach. • Reinhalteverband St. Michael: entsorgt den westlichen Lungau mit Muhr, Zeder- haus und St. Michael. • Gruppenabwasseranlage in Unternberg: klärt die Abwässer von Unternberg und St. Margarethen. • Gruppenabwasseranlage Ramingstein: reinigt die dortigen Abwässer und jene von Thomatal. Der Reinhalteverband Zentralraum Lungau, der größte Abwasserverband, hat vor al- lem in Hinblick auf den künftigen Investitionsbedarf und eine eventuelle Neuorganisa- tion der Abwasserentsorgung des Lungaus eine Schlüsselrolle.

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Der Reinhalteverband Zentralraum Lungau entsorgt derzeit die 8 Gemeinden Mau- terndorf, Tweng (Talbereich), Weißpriach, Mariapfarr, Göriach, Lessach, St. Andrä und Tamsweg; Obertauern wird zur Kläranlage Radstadt hin entsorgt. Die Kläranlage Tamsweg weist zur Zeit eine Kapazität von 32.000 Einwohnergleich- werten (EGW) auf, die Auslastung liegt im Schnitt bei 29.000 EGW. Dies reicht für winterliche Spitzenauslastungen gerade aus. Die Entsorgungskosten/m³ weisen stei- gende Tendenz auf (+38% in den letzten 10 Jahren). Der anfallende Klärschlamm wird durch Kalkzugaben entwässert und anschließend nach Leoben zur Vererdung transportiert. Eine Eigenkompostierung scheint aufgrund mangelnder Abnehmer (verschärft durch das Ausbringungsverbot auf den zahlreichen biologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen) nicht möglich. Auch sind zur Kalkmilchherstellung beträchtliche Trinkwassermengen erforderlich. Durch die bereits getätigten Baumaßnahmen wurden die Hauptgewässer fast durchge- hend von direkten und indirekten Einleitungen häuslicher und gewerblicher Abwässer befreit. Der Zustand der Fließgewässer im Verbandsbereich ist daher durchwegs gut (Güteklasse I-II), lediglich unterhalb der Einleitung der derzeit noch mechanisch ge- klärten Abwässer von Mauterndorf weist die Taurach Güteklasse III auf. Der Zustand der Hauptgewässer entspricht aber insgesamt der normalen Umweltbelastung. Auch der in der Vergangenheit durch Einleitungen zum Teil beeinträchtigte Zustand der Nebenbäche, konnte durch die Erweiterungen des Verbandssammlers auf Normalzu- stand gebracht werden, insbesondere am Lessachbach sind durch die bereits in Angriff genommene Kanalisation mittlerweile Verbesserungen absehbar. Der Zustand der beiden Seen im Verbandsbereich (Prebersee, Seetaler See) ist nach Angaben der Gewässeraufsicht als nährstoffarm zu bezeichnen.

Sanierungsplan - künftige Entwicklung des RHV Zentralraum Lungau Aufgrund der Wasserrechtsgesetz-Novelle 1990 einerseits (Klärung der Abwässer ge- mäß Emissionsverordnung für kommunales Abwasser vom 04. 09. 1992 längstens in- nerhalb 10 Jahren, insbesondere Reduzierung von Gesamtphosphor und Phosphor- phosphat auf 15% Restwert bereits innerhalb von 4 Jahren) und aufgrund der Einbe- ziehung weiterer Entsorgungsbereiche andererseits (Anschluß von Seetal östl. Tams- weg, Aufnahme von ganz Mauterndorf, ebenso Göriach und Hauptort Tweng) ist ein beträchtlicher Investitionsschub und Neuorganisationsbedarf der Abwasserentsorgung des Lungaus erforderlich: Gemessen an den bereits getätigten Investitionen seit 1976 (109 Mio. für Verbandsan- lage, 180 Mio. für die Ortsnetze) muß in den nächsten 15 Jahren fast noch einmal so- viel in die Verbandsanlagen investiert werden (75% davon in die Kläranlage), wieder- um 130 Mio. Schilling erfordert die Errichtung bzw. Ergänzung der Ortsnetze, wobei nur Projekte mit abgeschlossener Kostenschätzung einberechnet wurden (SCHÜFFL, FORSTHUBER 1993). Durch diese Maßnahmen sollen die Nebengewässer von Mur und Taurach, sowie die Mur unterhalb der Kläranlage Tamsweg nochmals entlastet werden.

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Abb. 2-2: Einwohnergleichwerte der Gemeinden (Bestand - Ausbau)

18000

16000

14000

12000

10000 derzeit EGW 8000 zukünftig EGW

6000

4000

2000

0 Tweng Göriach Lessach St.Andrä Tamsweg Mariapfarr Weißpriach Mauterndorf

Quelle: SCHÜFFL, FORSTHUBER 1993 Insgesamt sieht der Sanierungsplan einen Zeithorizont von 50 Jahren vor (=Bestand der Anlage), während die Grundlagen, auf die er ausgelegt ist wesentlich kürzere Zeit- räume umfassen (z.B. Flächenwidmungspläne 10 bis 20 Jahre). Daher wurden auch mögliche Aufschließungsgebiete einbezogen. Eine weitere Grundlage stellt das Bevöl- kerungswachstum dar, welches mit jährlich 1% Zuwachs angenommen wurde. Auch die gewerbliche Entwicklung wurde mit 1% pro Jahr abgeschätzt. Schließlich wurde von einer stagnierenden bis rückläufigen Tendenz bei der Zahl der Fremdenbetten ausgegangen. Hinsichtlich der erforderlichen Gesamtkapazität ist die eher stagnieren- de Tendenz beim Wasserverbrauch zu berücksichtigen. Derzeit liegt der Abwasseran- fall bei 150 l/d je EGW, künftig wird er mit 200 l/d angenommen. Die kommenden Bauetappen (Bauzeitplan) bis 2003 sehen einen Ausbau der Anla- genkapazität auf 42.000 EGW vor, sodaß auch ein allfälliger Anschluß der Gemeinden St. Margarethen und Unternberg darin enthalten wäre. Der angenommene Zuwachs an Einwohnergleichwerten liegt je nach Gemeinde zwischen 33 und 40%, im Schnitt bei 39% (d.s. ca. 8% in 10 Jahren). Dabei ist zu berücksichtigen, daß einige Gemeinden durch die Umstellung von Misch- auf Trennsystem über die rein prozentmäßige Erwei- terung der Kapazität sozusagen über interne Reserven (durch wegfallende Nieder- schlagswässer) verfügen werden. Nach Auskunft des Geschäftsführers (Ing. Ferner, Besprechung vom 15. 04. 1997) sind die Erweiterungskapazitäten aber noch nicht fix auf die einzelnen Gemeinden aufgeteilt. Zusammengefaßt sieht der Sanierungsplan in den zentralen Ortsbereichen der Ge- meinden Mauterndorf und Tamsweg die Umstellung des veralteten Mischsystems auf ein Trennsystem vor, u.a. um unnötige Abwasserspitzen bei stärkeren Niederschlägen (z.B. zur Schneeschmelze) und entsprechende Überkapazitäten an der Kläranlage zu vermeiden. Auch im Talort Tweng soll das bestehende Mischsystem auf Trennsystem umgestellt und über Mauterndorf an den Verbandssammler angeschlossen werden.

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Bereits fertiggestellt ist die Errichtung der Verbandssammler Göriach, Lasa und Les- sach. Vorläufig im Projektstadium, aber noch nicht finanziell abgesichert ist die Ent- sorgung abgelegener Siedlungsgebiete wie z.B. Lasa in St. Andrä und die Ortschaften Begöriach und Neuseß der Gemeinde Mauterndorf. Gänzlich offen ist nur mehr die Entsorgung von Streusiedlungsgebieten (wie z.B. Fan- ningberg, Hinterweißpriach, Bruggarn, Lignitz, die Außenbereiche in Lessach, der Tamsweger Ortsteil Haiden und das entlegene Gebiet des Prebersees, das eher für eine dezentrale Abwasserentsorgung prädestiniert ist.

Restliche Reinhalteverbände: Für die restlichen, dem RHV Zentralraum noch nicht angehörigen Gemeinden werden derzeit Studien und Kostenabschätzungen der erforderlichen Umbaumaßnahmen er- stellt, auf deren Basis letztlich die Entscheidung über die Wirtschaftlichkeit einer ei- genständigen Lösung oder eines Zusammenschlusses gefällt werden soll. Einen konkreten Sanierungsplan nach Wasserrechtsgesetz gibt es noch nicht (Tel. Aus- kunft Herr Aigner, Geschäftsführer des RHV St. Michael vom 25. 04. 1997). Für St. Michael ist die Umstellung auf ein Trennsystem absehbar (RWK 1994). Als Beurteilungsgrundlage für die weitere Siedlungsentwicklung wurde für den Be- reich des RHV St. Michael daher der Gelbe-Linienplan (SCHÜFFL, FORSTHUBER 1993) mit den im Bearbeitungszeitraum anzuschließenden Gebieten herangezogen.

2.3.4. Abfallsammlung und -behandlung Sämtliche Gemeinden des Lungaus sind im Abfallwirtschaftsverband Lungau organi- siert. Die Sammlung der Abfälle (Haus-, Sperrmüll, Altglas, -papier) erfolgt durch das Mauterndorfer Unternehmen Spreitzer-Mülltrans. Die Deponierung des Mülls erfolgt in der Steiermark (Frojach/Katsch). Nach Auskunft des Geschäftsführers des Abfallver- bandes, Herrn Pagitsch, wurde der Vertrag mit der steirischen Deponie im Jahre 1997 bis 2000 verlängert. Diese relativ kurze Laufzeit wurde deshalb vereinbart, weil sich die Rahmenbedingungen für die Abfallentsorgung zur Zeit ändern (Bundesrecht) und das Land Salzburg spätestens 2004 entscheidet, ob und wo eine Müllverbrennung erfolgen wird (Herr Pagitsch, Telefonat am 17. 10. 97). Biogener Abfall wird nach Bergheim (SAB) entsorgt, für eine wirtschaftliche Eigen- kompostierung ist das Aufkommen zu gering. In den Jahren 1992 bis 94 hat der Lungau eine Standortfindung für eine regionale Ab- fallbehandlungsanlage/ Deponie durchgeführt. Es wurden keine Standortbereiche fest- gelegt und auch keine Deponiestandorte verordnet. Das Jahresaufkommen an Haus- müll in Größenordnungen von 2500 bis 3000 Jahrestonnen (Abfallwirtschaftsverband zitiert nach RWK 1994) macht eine Regionalisierung der Deponiefrage unter wirt- schaftlichen Gesichtspunkten unwahrscheinlich.

2.3.5. Schlußfolgerungen • Die Wasserversorgung des Lungaus ist gesichert und überwiegend in öffentlicher Hand. Dabei wird der Zentralraum in hohem Maße von den Seitentalgemeinden versorgt. Mittelfristig sind regionale Zusam-

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menschlüsse („Wasserschiene Lungau“) empfehlenswert, um quanti- tative und qualitative Engpässe auszuschließen. • Der Lungau ist ein bedeutender Stromproduzent mit insgesamt 18 Kraftwerken von SAFE und privaten Betreibern; die Produktion über- steigt den Verbrauch. Dieser Eigenversorgungsgrad soll gesichert werden. • Klimaschutz, Ressourcenschonung, Sicherung der Lebensgrundlagen und Kooperation sind Zielsetzungen des neuen Energieleitbildes des Landes Salzburg, aber auch der 5b-Region Lungau (EPPD und Akti- onsprogramm) und des Regionalprogramms. Die Sicherstellung einer energieoptimierten und umweltschonenden Raumplanung (z.B. Vermeidung von Zersiedelung, Bebauungspla- nung, Gemeinschaftsanlagen für Raumheizung u.a.) und die Ökologi- sierung von Betrieben (Öko-Audit) zählen daher zu den wichtigsten Aufgaben der Region. • Der traditionell hohe Anteil an Holzheizungen im Lungau liegt im Trend der erneuerbaren Energieträger. Die vielversprechenden Ansät- ze auf kommunaler Ebene (Hackschnitzelwerke Tamsweg, Mautern- dorf) sind nicht nur für die Energiebilanz, sondern auch für die Wert- schöpfung der Regionalwirtschaft positive Impulse. • Die notwendige Anpassung der Abwasserentsorgung an die Bestim- mungen des Wasserrechtsgesetzes erfordert enorme finanzielle und organisatorische Anstrengungen des Lungaus (Ausbau der Verbands- kläranlagen und Netzerweiterung). Aufgabe der Region wird es sein, die wirtschaftlich, ökologisch und raumplanerisch beste Variante zu finden. Neue Wege, z.B. ein Zu- sammenschluß der bestehenden vier Kläranlagen und Verbände, müssen geprüft werden. • Auch bei der regionalen Abfallentsorgung werden in den nächsten Jahren die Karten neu gemischt (Deponieverordnungen, Bundes- und Landesrechte). Derzeit besteht kein Handlungsbedarf.

2.4. QUELLEN AMT DER SALZBURGER LANDESREGIERUNG, ABT. 13/1 - Referat für Immissions- schutz (1995): Windkarten für das Bundesland Salzburg; Salzburg BUNDESANSTALT FÜR BODENWIRTSCHAFT (o.J.): Erläuterungsbericht zur Boden- karte St. Michael; Wien BMLF - BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT (1988): Was- serwirtschaftliches Grundsatzkonzept für die Mur, Ursprung bis zur Mündung der Mürz in die Mur; Wien BURGSTALLER: Gutachten zu den Trockenstandorten, Salzburger Naturschutzbuch.

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FORSCHUNG PLANUNG BERATUNG (1991): Untersuchung der Fernwärmehöffig- keit in den Salzburger Gemeinden. Arbeitsband Ergebnisse zu den Gemeinden. Im Auftrag der Salzburger Landesregierung. Salzburg FORSCHUNG PLANUNG BERATUNG (1994): Standortfindung für eine Abfallbehand- lungsanlage im Lungau. Endbericht Teil A. o.O. FÜRLINGER W. (1996): Grundlagenstudie zur Rohstoffhöffigkeit, im Auftrag der Salz- burger Landesregierung. Salzburg GUTTERNIG-SCHIFFER R., B. SCHMEDT (1983): Endbericht zum Projekt „Naturraum- potentialerhebung im Bundesland Salzburg“, Vegetationskartierung Lungau, Studie im Rahmen der Rohstofforschung Code SC 4b-F. Salzburg MAHRINGER W. (o.J.): Die klimatischen Verhältnisse im Lungau im Hinblick auf die Ausbreitung von Luftschadstoffen, in: Unterausschuß Umweltdaten; Salzburg HAUPOLTER R. (1988): Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft: Waldent- wicklungsplan; Teilplan Lungau. o. O. HOLZNER W. (1986): Österreichischer Trockenrasenkatalog; Grüne Reihe des Bun- desministeriums für Gesundheit und Umweltschutz, Band 6. Wien LAND SALZBURG, (1997): Energie-Leitbild 1997-2011, Schriftenreihe des Landes- pressebüros, Sonderpublikation Nr.141 MÜLLER G. (1981): Der Lungau mehr als eine Ferienlandschaft. Gebietsverband Lun- gau. Tamsweg ONDERSCHEKA K., REIMOSER F., VÖLK F. (1993): Wildökologische Raumplanung für das Land Salzburg und Richtlinien für das Schalenwildmanagement - Grundlagen- studie im Auftrag der Salzburger Landesregierung. Wien ÖSTAT - ÖSTERREICHISCHES STATISTISCHES ZENTRALAMT: Häuser- und Woh- nungszählung 1991 RWK - REGIONALWIRTSCHAFTLICHES KONZEPT FÜR DAS ZIEL 5b-GEBIET LUN- GAU (1994): bearbeitet von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für eigenständi- ge Regionalentwicklung und dem Salzburger Institut für Raumforschung und Wohnen im Auftrag des Bundeskanzleramtes und des Landes Salzburg SCHÜFFL W., E. FORSTHUBER (1993): Sanierungsplan Reinhalteverband Zentralraum Lungau, Technischer Bericht. unveröffentlicht SEEFELDNER ERICH (1961): Salzburg und seine Landschaften, Das Berglandbuch. Salzburg/Stuttgart STEINER G. M. (1992): Österreichischer Moorschutzkatalog, Grüne Reihe des Bun- desministeriums für Umwelt, Jugend und Familie, Band 1. Wien TISZ M., VOGT A. (1997): Natur- oder Regionalpark Lungau - Ein Umsetzungsversuch, unveröffentlichtes Manuskript zu einer Projektarbeit am Institut für Freiraumgestaltung und Landschaftspflege, Universität für Bodenkultur. Wien UBA - UMWELTBUNDESAMT (1993): Altlastenatlas, Altlast S7 Arsenikhalde Rotgül- den; http://aflodv.ubavie.gv.at/info/ala/atlas/sbg/s7.htm WITTMANN H., SIEBENBRUNNER A., PILSL P., HEISELMAYER P. (1987): Verbrei- tungsatlas der Salzburger Gefäßpflanzen; Sauteria - Schriftenreihe für systematische Botanik, Floristik und Geobotanik, Band 2, Institut für Botanik. Salzburg

W>ABNATUR3.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 24 arbeitsgruppe raumplanung BEVÖLKERUNG

3. BEVÖLKERUNG - SIEDLUNGSWESEN - SOZIALE INFRASTRUKTUR

3.1. BEVÖLKERUNG

3.1.1. Bevölkerungsentwicklung Der Lungau ist der Politische Bezirk des Bundeslandes Salzburg mit dem geringsten Bevölkerungsstand (1991: 20.622 Einwohner). Blickt man bis 1869 zurück, so hat sich die Bevölkerung im Bundesland seither mehr als verdreifacht, während der Lungau nur eine Zunahme auf 159% des Standes von 1869 verzeichnen konnte.

Abb. 3-1: Vergleich der Bevölkerungsentwicklung seit 1869 im Bundesland Salzburg und im Lungau

Wohnbevölkerung 500.000 Bundesland Salzburg 482.365 450.000 442.301 Bezirk Tamsweg 405.115 400.000

350.000 347.292 327.232

300.000 257.226 250.000 245.801 222.831 214.737

200.000 192.763 173.510 163.570 150.000 153.195

100.000

50.000 20.622 20.106 19.116 17.519 16.558 14.419 14.283 13.785 14.054 13.009 12.868 12.974 12.417 0

1869 1880 1890 1900 1910 1923 1934 1939 1951 1961 1971 1981 1991 Quelle: ÖSTAT

In der jüngsten Volkszählungsdekade 1981-1991 erzielte das Land Salzburg einen Bevölkerungszuwachs von +9,1%, der Politische Bezirk Tamsweg lag dabei mit nur +2,6% Zunahme an letzter Stelle. Die Bevölkerungsdynamik im Lungau war durch einen überdurchschnittlichen Geburtenüberschuß (+5,4%) gekennzeichnet, der aller- dings durch Abwanderungsverluste aus dem Bezirk von -2,8% teilweise kompensiert wurde. Zwar hatte prozentuell die kleine Gemeinde Göriach mit +8,7% den relativ höchsten Bevölkerungszuwachs aufzuweisen, die bedeutsamsten absoluten Zuwächse hatten naturgemäß die zentralen Orte Tamsweg (+7,3% oder 378 Personen) und St. Michael (+5,1% oder 164 Personen) erzielt. Sie konnten nicht zuletzt aufgrund einer auch verdichteten Neubautätigkeit von innerregionalen Wanderungen profitieren. Bedenk- lich auf längere Sicht scheinen die Einwohnerverluste der außerhalb des Kernraumes

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gelegenen Gemeinden Muhr und Ramingstein, die fast 10% bzw. 7% ihrer Einwoh- nerschaft einbüßten. Positiv ausgeglichen war die Wanderungsbilanz in der Dekade 1981-1991 in den Gemeinden Tweng (+ 2,8%), Tamsweg (+ 0,9%) und Mariapfarr (+ 0,4%), während die anderen Gemeinden (u.a. Muhr rd. -15%, Ramingstein -14%, Lessach -10% , Ze- derhaus -6%) beträchtliche Wanderungsverluste hinnehmen mußten. Tab. 3-1: Bevölkerungsentwicklung 1981 und 1991

Gemeinden Bevölkerung Bevölkerung Veränderung Geburten- Wanderungs- 1981 1991 1981-91 in % bilanz in % bilanz in % Göriach 323 351 8,7 9,9 -1,2 Lessach 637 603 -5,3 4,6 -9,9 Mariapfarr 2.237 2.290 2,4 1,9 0,4 Mauterndorf 1.678 1.663 -0,9 0,1 -1,0 Muhr 747 673 -9,9 4,6 -14,5 Ramingstein 1.623 1.510 -7,0 6,9 -13,9 St. Andrä 704 719 2,1 6,7 -4,5 St. Margarethen 626 668 6,7 7,2 -0,5 St. Michael 3.223 3.387 5,1 6,6 -1,6 Tamsweg 5.207 5.585 7,3 6,4 0,9 Thomatal 374 381 1,9 6,4 -4,5 Tweng 254 268 5,5 2,8 2,8 Unternberg 926 955 3,1 6,0 -2,9 Weißpriach 332 338 1,8 3,9 -2,1 Zederhaus 1.215 1.231 1,3 7,6 -6,3 PB Tamsweg 20.106 20.622 2,65,4 -2,8 Land Salzburg 442.301 482.365 9,14,4 4,6

Abb. 3-2: Veränderung der Bevölkerung durch Geburten- und Wanderungsbilanz im Zeitraum 1981 bis 1991

Göriach Tamsweg St. Margarethen Tweng St. Michael Unternberg Mariapfarr St. Andrä Thomatal Weißpriach Zederhaus Mauterndorf Lessach Ramingstein Muhr PB Tamsweg Land Salzburg

-15 -10 -5 0 5 10 % Bevölkerungsentwicklung Geburtenbilanz Wanderungsbilanz

Quelle: ÖSTAT Volkszählung 1991

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3.1.2. Bevölkerungsstruktur Die Altersaufbau der Bevölkerung spiegelt die allgemeine demographische Entwick- lung wider. Durch die positive Geburtenbilanz ergibt sich ein höherer Anteil der jün- geren Jahrgänge unter 30 Jahren (48,1%) gegenüber dem Landesdurchschnitt (43,6%). Geringer als im Landesdurchschnitt und in den anderen Gebirgsgauen Pinzgau und Pongau ist der Anteil der Altersklasse von 30 bis 60 Jahren (35,4% im Lungau gegen- über 39,1% im Bundesland). Diese Altersklasse entspricht der Bevölkerungsschicht, die voll im Erwerbsleben steht. Der niedrige Anteil im Lungau verdeutlicht den Ab- wanderungsdruck in dieser Altersgruppe.

Tab. 3-2: Altersstruktur der Bevölkerung 1991 Einwohner 1991 nach Altersgruppen in % Einwohner 0-15 15-30 30-60 60 und mehr Jahre 1991 abs. in % abs. in % abs. in % abs. in % Göriach 351 81 23,1 94 26,8 126 35,9 50 14,2 Lessach 603 114 18,9 185 30,7 211 35,0 93 15,4 Muhr 673 147 21,8 186 27,6 229 34,0 111 16,5 Ramingstein 1.510 353 23,4 390 25,8 512 33,9 255 16,9 Thomatal 381 89 23,4 102 26,8 116 30,4 74 19,4 Tweng 268 45 16,8 64 23,9 119 44,4 40 14,9 Weißpriach 338 85 25,1 90 26,6 127 37,6 36 10,7 Zederhaus 1.231 306 24,9 329 26,7 422 34,3 174 14,1 Seitental- 5.355 1.220 22,8 1440,0 26,9 1862,0 34,8 833,0 15,6 gemeinden Mariapfarr 2.290 450 19,7 633 27,6 838 36,6 369 16,1 Mauterndorf 1.663 322 19,4 411 24,7 609 36,6 321 19,3 St. Andrä 719 144 20,0 214 29,8 248 34,5 113 15,7 St. Margarethen 668 165 24,7 191 28,6 207 31,0 105 15,7 St. Michael 3.387 736 21,7 883 26,1 1229 36,3 539 15,9 Tamsweg 5.585 1.217 21,8 1428 25,6 1971 35,3 969 17,4 Unternberg 955 209 21,9 258 27,0 335 35,1 153 16,0 Kernraum 15.267 3.243 21,2 4.018 26,3 5.437 35,6 2.569 16,8

PB Tamsweg 20.622 4.463 21,6 5458 26,5 7299 35,4 3.402 16,5 PB Zell am See 77.277 21,0 25,6 37,5 15,9 PB St. Johann 71.955 20,4 26,1 37,1 16,4 Land Salzburg 482.365 18,9 24,7 39,1 17,3 Quelle: ÖSTAT, Volkszählung 1991

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Abb. 3-3: Alterspyramide 1991 und 1981

85 u.m. Frauen Männer 80-<85 75 u.m. bzw. 75-<80 70-<75 65-<70 60-<75 bzw 60-<65 55-<60 50-<55 45-<50 40-<45 35-<40 Altersgruppen 30-<35 25-<30 20-<25 15-<20 10-<15 5-<10 0-<5

-1250 -1000 -750 -500 -250 0 250 500 750 1000 1250

Frauen 1981 Frauen 1991 Männer 1981 Männer 1991

Quelle: ÖSTAT 1981 und 1991. Anmerkung: Die Volkszählung 1981 faßt die Altersklassen der 60- bis 75-Jährigen zu einer Altersklasse zusammen, die Klasse der über 75-Jährigen wird nicht mehr weiter aufdifferenziert. Ein Vergleich der Alterspyramiden von 1981 und 1991 im Lungau zeigt eine starke Abnahme der jüngeren Jahrgänge unter 20 Jahren aufgrund des Geburtenrückganges und des Heranwachsens geburtenschwächerer Jahrgänge. Deutlich ablesbar ist auch der Trend zur Abwanderung: Beispielsweise hatte die Gruppe der 15-bis 20-Jährigen vom Jahr 1981 (1.144 Frauen, 1.080 Männer) bis zum Jahr 1991, wo diese Gruppe der Altersklasse der 25- bis 30-Jährigen entsprach, starke Rückgänge zu verzeichnen (Stand 1991: 947 Frauen bzw. 977 Männer, d.s. -17% bzw. -10%), die zu einem großen Teil Wanderungsverlusten zuzuschreiben sein dürften. Der Trend ist bei Frauen aufgrund der eingeschränkteren Möglichkeiten bei der wirtschaftlichen Existenzgründung stär- ker ausgeprägt als bei Männern. Die geburtenstärkeren Jahrgänge der 60er und frühen 70er Jahre sind nunmehr in die Altersklasse der 25- bis 35-Jährigen hineingewachsen, daher sind diese Altersklassen im Vergleich zu 1981 stärker vertreten. Zu Bevölkerungseinbußen wird es insbesonde- re dann kommen, wenn geburtenschwächere Jahrgänge diese Altersklasse erreichen und der Trend zur Abwanderung nicht gestoppt werden kann. 3.1.3. Entwicklungstendenzen Zur Abschätzung der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Tamsweg kann auf eine aktuelle Prognose zurückgegriffen werden, die im Auftrag der Österreichi- schen Raumordnungskonferenz erstellt wurde (FASSMANN, KYTIR u. MÜNZ 1996). Es handelt sich um eine regionalisierte Schätzung für den Zeitraum von 1991 bis 2021. Ausgangspunkt sind drei Hauptszenarien, die auf der Kombination von Entwick-

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lungsvarianten der Faktoren Binnenwanderung, Außenwanderung, Fertilität und Mor- talität basieren. Es gibt 3 Hauptszenarien, die auf folgenden Annahmen basieren: Basisszenario: Fortschreibung der Bevölkerungsentwicklung unter Zugrundelegung der zur Zeit beobachtbaren demographischen Determinanten. Demzufolge wird die Ein- wohnerzahl im Lungau bis 2021 auf 97% des Standes von 1991 (20.000 E) absinken. Wachstumsszenario: Angenommen wird eine hohe Binnenwanderung, ein stark posi- tives Außenwanderungssaldo, eine stärker steigende Lebenserwartung und eine hohe Fertilität. Daraus ergibt sich bis 2021 für das Bundesland eine Zunahme auf 123%, im Lungau hingegen wird nur der Bevölkerungsstand von 1991 gehalten werden können. Stagnationsszenario: Die Binnenwanderung entspricht dem derzeitigen Trend, die Lebenserwartung steigt nur geringfügig und die Fertilitätsrate sinkt gegenüber dem Ist- Zustand erheblich ab. Für den Lungau bedeutet dieses Szenario bis 2021 eine Abnah- me auf 91% der Einwohnerzahl 1991, d.s. 18.760 E. Das Land Salzburg zählt mit Tirol und Vorarlberg in allen drei Szenarien zu den wachstumsstärksten Großregionen Österreichs. Innerhalb Salzburgs ergeben sich al- lerdings erhebliche Unterschiede der Entwicklungsdynamik. Das Wachstum konzent- riert sich in allen Szenarien auf den Salzburger Zentralraum, die Gebirgsgaue weisen generell nur geringe Zunahmen oder eine Abnahme der Bevölkerung auf. Werden die Prognosewerte der Szenarien auf Altersgruppen umlegt, stagnieren die mittleren Altersgruppen zwischen 15 und 59 Jahren, während der Anteil der Personen über 60 Jahre bis 2021 auf das Eineinhalbfache des Standes von 1991 (von 16,5% auf rd. 25%) ansteigen würde. Die eigentlich dramatische Entwicklung spielt sich aber in der Altersgruppe der Unter-15jährigen ab. Auch im günstigsten Fall muß mit einer markanten und konstanten Abnahme auf weniger als 80% des Standes von 1991, d.s. 3.560 Personen oder weniger, gerechnet werden. Unter den Annahmen des Stag- nationsszenarios würde diese jüngste Altersgruppe sogar auf etwa die Hälfte des Stan- des von 1991, d.s. 2.230 Personen, schrumpfen. Unter Zugrundelegung dieser Szenarien wird es für den Bezirk und erst recht für etli- che Gemeinden schwierig werden, die für eine Bestandessicherung von zentralörtli- chen Funktionen und infrastrukturellen Leistungen erforderliche Nachfrage aufrecht- zuerhalten. Eine weitere aktuelle Bevölkerungsprognose des Landes liegt vor, diese geht von 21.833 Einwohner im Jahr 1996 aus. Die Schätzung für das Jahr 2016 beläuft sich auf 21.941 Einwohner, das entspricht einer Zunahme um 0,5% (LANDESSTATISTISCHER DIENST 1997). Die vorliegenden demographischen Prognosen müssen allerdings angesichts der Un- wägbarkeiten, die mit den weiteren wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklun- gen in Europa (Stichwort Binnenmarktvollendung, Arbeitslosigkeitproblem, Osterwei- terung der EU) verbunden sein werden, mit Vorsicht betrachtet werden.

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3.1.4. Haushaltsstruktur Die Zahl der Haushalte hat - stärker als es die Bevölkerungszunahme vermuten läßt - seit 1981 um 17,8% zugenommen und betrug 1991 5.883 Privathaushalte1. Die Zu- sammensetzung nach Größenklassen zeigte 1991 einen bereits beachtlichen Anteil der Kleinhaushalte mit 1 oder 2 Personen von 36%, der mittleren Haushalte mit 3 o- der 4 Personen mit 38,3% und der größeren Haushalte (5 oder mehr Personen) mit 25,6%. Damit ist auch im Lungau die Haushaltsverkleinerung bzw. die Generations- entflechtung in vollem Gange. Das belegt eindrücklich die Zunahme der Einpersonen- haushalte 1981-1991 um 41,4%, der Zweipersonenhaushalte um 43%, der Dreiperso- nenhaushalte um 38% und der Vierpersonenhaushalte immerhin noch um 30%. Die Anzahl der Haushalte mit 5 Personen blieb gleich, bei den Haushalten mit 6 Personen kam es zu einer Abnahme von -19%, bei den Haushalten mit 7 und mehr Personen betrug die Abnahme -35% (WEICHHART 1996). Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 1991 im Lungau 3,5 Personen pro Haus- halt, dieser Wert liegt zwar deutlich über dem Landesdurchschnitt (2,6 Pers./Hh), aber die innere Differenzierung im Lungau ist bemerkenswert; so hatten die Tourismusge- meinde Tweng mit 2,8 Pers./Hh sowie Mauterndorf (3,1), Tamsweg und Ramingstein (3,2) die kleinste Strukturierung, während Göriach nach wie vor ein sehr bäuerliches Haushaltsgefüge mit 4,7 Pers./Hh aufwies. Abb. 3-4: Haushalte nach Größen 1991

100 %

80 Haushalte mit 7 und mehr 60 6 5 4 3 40 2 1 Personen

20

0 Lungau Pongau Pinzgau Bundesland Salzburg

Quelle: ÖSTAT 1991 Es kann davon ausgegangen werden, daß sich die Haushaltsstruktur im Lungau an den Durchschnitt des Bundeslandes weiter annähern wird, womit auch in Zukunft trotz

1Dazu kamen 314 Personen, die in Anstaltshaushalten (v.a. die Kaserne in Tamsweg und einige Alten- heime) lebten.

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stagnierender Bevölkerungsentwicklung weiterhin mit einer fortschreitenden Haus- haltsverkleinerung und einem daraus resultierenden Wohnraumbedarf zu rechnen ist.

3.1.5. Schlußfolgerung • Innerhalb des Lungaus ist eine starke Differenzierung sowohl der Be- völkerungsentwicklung als auch der Haushaltsstruktur zu bemerken. Deshalb und aufgrund der geringen Bevölkerungszahl sollte der regi- onale Zusammenhalt im Lungau künftig gestärkt werden. • Für die am stärksten von der Abwanderung betroffenen Gemeinden sollten Maßnahmen und Initiativen besonders unterstützt werden, die auf die Erhaltung der Lebensqualität und der lokalen Identität der Bewohnerschaft abzielen.

3.2. SIEDLUNGSWESEN

3.2.1. Dauersiedlungsraum und Siedlungsgefüge Von der Gesamtfläche des Lungaus (1.020 km²) gehören nur rd. 17% oder 175 km² zum Dauersiedlungsraum (DSR). Naturgefahrenzonen, wie Wildbäche, Hochwasser- abflußgebiete, Muren- und Lawinenstriche, sowie klimatische und morphologische Gegebenheiten schränken die tatsächlichen Möglichkeiten einer Siedlungsraum- nutzung stellenweise nochmals ein. Die Siedlungsdichte ist im Lungau im Vergleich mit den anderen Bezirken des Landes mit 116 Einwohner pro km2 Dauersiedlungsraum am geringsten. Die Gebirgsgaue Pinzgau und Pongau weisen mit 191 bzw. 198 Ew/km2 DSR wesentlich höhere Besied- lungsdichten auf. Der Siedlungsraum umfaßt 41 Ortschaften (Sammelsiedlungen), die in der Mehrzahl auf den Nieder- oder v.a. sonnseitigen Hochterrassen gelegen sind. Dies auch deshalb, weil der zusammenhängende DSR sich in einer Höhenlage zwischen 930 bis 1.250 m Seehöhe erstreckt. Die Berg/Paßsiedlungen der Skitourismusgebiete (Obertauern, Katschberg) befinden sich auf 1.600 bis 1.700 m Seehöhe.

3.2.2. Ortsbilder Der Lungau ist reich an kulturhistorisch wertvollen Ortskernen (u.a. Tamsweg, Mau- terndorf), landschaftlich attraktiv lokalisierten Siedlungsschwerpunkten (u.a. „Sonnen- terrasse“ Mariapfarr), Burganlagen (Burg Finstergrün-Ramingstein, Burg Mauterndorf, Schloß Moosham-Unternberg) und originären dörflichen Ensembles (z.B. Lessach). Dazu kommt eine ebenso ursprüngliche bäuerliche Höfelandschaft. Auf diese Kultur- werte und Elemente einer traditionellen Baugestaltung (Vorschreibung von Krüppel- walmdächern) wurde in den letzten Jahrzehnten in der örtlichen Raumplanung und in der Ortsgestaltung sichtlich Wert gelegt. Weniger geglückt haben sich v.a. im Kern- raum des Lungaus die Ortsränder erweitert, wo auch infolge neuer Straßenanlagen eine oft zufällig wirkende Mischstruktur zwischen Höfen, Wohnbauten, Produktions- und Handelsbetrieben entstanden ist.

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An der Aktion für Dorf- und Stadterneuerung des Landes haben sich seit 1987 die Ge- meinden St. Margarethen (abgeschlossen), Tamsweg (Europäischer Anerken-nungspreis 1996), Mauterndorf, Lessach, Zederhaus, Thomatal und Unternberg mit verschiedenen Projekten beteiligt.

3.2.3. Gebäude und Wohnungen Der Bestand von 5.353 Gebäuden 1991 teilte sich auf folgende Nutzungstypen auf: 4.472 Gebäude (83,5%) wiesen eine Wohnnutzung auf. Davon waren knapp 60% (3.199) Ein- oder Zweifamilienhäuser außerhalb der Landwirtschaft, 17% (928) land- wirtschaftliche Wohngebäude (Hofstellen), 4% (227) mehrfach genutzte Wohnge- bäude (z.B. Geschäftswohnhäuser) und nur 2% (118) Mehrwohnungsgebäude (mit 3 oder mehr Wohnungen). Vornehmlich wirtschaftlichen Zwecken dienten 881 (16,5%) Gebäude. Dem entspricht, daß 90,6% der Gebäude im Besitz von Privatpersonen, jeweils rd. 3,2% im Besitz von Gebietskörperschaften und von juristischen Personen, aber nur 0,6 % im Besitz gemeinnütziger Bauvereinigungen standen. Erst die Bautätig- keit seit 1991 auf der Grundlage der neuen Wohnbauförderungsbestimmungen hat dieses Verhältnis zugunsten dichterer Bauformen etwas verschoben, so wurden etwa die Dechantsgründe in Tamsweg mit Mehrfamilienwohnhäusern verbaut. In den nördlichen Seitentalgemeinden Göriach (47%) und Lessach (40%) ist die bäuer- liche Prägung noch hoch, während in den anderen Seitentalgemeinden der Anteil der landwirtschaftlichen Wohnobjekte am Wohnhausbestand auch nur mehr zwischen 20% (z.B. Weißpriach) und 28% (z.B. Ramingstein) beträgt. Der Geschoßwohnbau bzw. verdichtete Wohnformen spielten bis 1991 eine sehr geringe, in jüngster Zeit aber augenscheinlich eine zunehmende Rolle in den zentralen Orten. Den besonde- ren Charakter des Tourismuszentrums spiegelt die Gebäudestruktur in Tweng wider, wo 55% Nichtwohngebäude, hauptsächlich Hotels, Gasthöfe und Liftanlagen, vorzu- finden sind. Neben der Erneuerung des historisch wertvollen Baubestandes in den alten Ortskernen und an den Hofstellen hat es in den letzten Jahrzehnten eine rasante private Wohn- bautätigkeit auf Ortserweiterungsflächen gegeben. Ungefähr 59% des Gebäudebe- standes 1991 im Lungau wurden nach 1960 errichtet. Wobei Weißpriach (71%), Tweng und St. Andrä (67%) den jüngsten Baubestand besitzen. Eindrücklich ist allein schon die Zunahme der Wohnungen im Jahrzehnt 1981-1991 um +23% (+1.252), die nicht nur die Haushaltsentflechtung (vgl. +18%), sondern auch den Ersatzbedarf bedient hat. Die Hälfte des Wohnungszuwachses entfiel 1981-1991 auf die zentralen Orte Tamsweg (+388 ) und St. Michael (+239). Der Wohnungsbestand 1991 betrug somit rd. 6.700 Wohneinheiten, wovon 86% als Hauptwohnsitze benützt wurden. Der Ausstattungsgrad (69% der Wohnungen mit Zentralheizung und Bad, um +60% mehr als 1981) und die durchschnittliche Wohnungsgröße (105 m²) entsprechen der Dominanz der Bauform Einzelhaus und repräsentieren den Wohlstandszuwachs der letzten Jahrzehnte. Knapp 12% (706) der Wohnungen im Lungau dienten 1991 als Feriendomizil. Das kommt nahe an den Landesschnitt (13,4%) heran, liegt aber deutlich unter den Werten der anderen Gebirgsgaue (Pinzgau 23%, Pongau 18%). Eine bedeutende Zahl von Ferienwohnungen finden sich in St. Michael (197) und in Tamsweg (105). Prozentuell hatte aber Tweng (51%) gefolgt von Weißpriach (28%) den höchsten Anteil. Übrigens standen zumindest im Stichjahr 1991 nur 3,1% des Gebäudebestandes in ausländi-

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schem Besitz. Der Zweitwohnungsanteil überschreitet damit in 11 Gemeinden die im ROG 1992 zulässige 10%-Marke, lediglich Tamsweg, Unternberg, St. Margarethen und Ramingstein liegen darunter. Dennoch kann angesichts der demographischen Entwicklung bzw. der besonderen touristischen Situation nicht von einem Zweitwohn- sitzdruck gesprochen werden.

3.2.4. Wohnstandorte Die weitere Entwicklung der Wohnstandorte unterliegt nach dem Landesentwick- lungsprogramm bzw. dem ROG 1992 bestimmten Kriterien, die eine gleichwertige infrastrukturelle Versorgung und öffentliche Verkehrsbedienung der Bewohnerschaft sicherstellen sollen. Davon nicht unmittelbar betroffen ist die bäuerliche Siedlungs- tätigkeit. Tab. 3-1: Empfehlung für die Ausweisung von Wohnstandorten anhand von Eignungskriterien Wohn- Wasserver- Expressbus- Regional- guter Versor- Mindestnah- Nah- standorte sorgung u. / Bahnhal- bus (500m) gungsgrad: versorgung wärme- mit: Kanalisation testelle Einzelhandel im Hauptort versorgung (1000m) Schulen u.a. regionaler ++ ++ ++ ++ 0 + Bedeutung und Ange- botsvielfalt Nutzung von ++ + ++ + ++ + Abrundungs- standorten Eigenent- ++ + +(+) 0 + + wicklung

++ = (volle) Ausstattung muß gewährleistet sein + = Ausstattungskriterium wird angestrebt 0 = Ausstattungskriterium irrelevant

Die prinzipielle Baulandeignung (Sicherheit vor Naturgefahren, Wegeerschließung, geregelte Entsorgung) wird vorausgesetzt.

Unter dem Blickwinkel dieser Kriterien reduzieren sich die Standorte mit regionaler Bedeutung auf die zentralen Orte Tamsweg und St. Michael, die imstande sind, als ÖV-Verkehrsknoten und Handels- und Dienstleistungszentren auch eine entspre- chende Angebotsvielfalt im Wohnbau anzubieten. Als Abrundungsstandorte mit einer teilregionalen Bedeutung kommt eine Reihe von Hauptorten oder Ortschaften in Fra- ge, die die o.a. infrastrukturellen Voraussetzungen erfüllen und über gewisse Bauland- reserven verfügen (Mariapfarr, Mauterndorf, Ramingstein, St. Andrä, St. Margarethen, Unternberg). In bezug auf die im Landesentwicklungsprogramm vorgegebenen Haltestellen- Einzugsbereiche von 500 m/ 1000 m sind allerdings topographiebedingt ortsweise

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Abstriche zu machen, etwa entlang der Murtalbahn können die 1000 m sinnvollerwei- se nur im Talbereich abgesteckt werden. Dafür erscheint es aber zweckmäßig, im Kernraum die Expressbusverbindungen in Richtung Landeshauptstadt anstelle einer Bahnstation als Kriterium aufzunehmen. Wohnstandorte für Eigenentwicklung haben in der Größenordnung den einheimischen Bedarf in der Gemeinde und in der Form die Weiterentwicklung des traditionellen Siedlungsgefüges im Blick. Im wesentlichen kommen die Hauptorte der übrigen Ge- meinden dafür in Frage. Im Gemeindegebiet von Zederhaus ist als weiteres Kriterium die zumutbare Lärmbelastung (unter 60 dBA) zu berücksichtigen.

3.2.5. Schlußfolgerungen

• Die innerörtlich besonders wertvollen Ortsbilder (Tamsweg, Mau- terndorf u.a.) werden im Rahmen der örtlichen Raumplanung, und der Dorferneuerungsaktion sowie des Denkmalschutzes betreut. • Die Regionalplanung soll jene Siedlungssituationen, die wegen ihrer Fernbildwirkung einen besonderen planerischen Bedacht erfordern, kennzeichnen, etwa: Blickbeziehungen zu Burgen und Kirchen (wie St. Leonhard bei Tamsweg), Ortssilhouetten (wie die Terrassenlage von Mariapfarr) und bäuerliche Siedlungsräume (wie Lessach). • Der besondere planerische Bedacht kann beispielsweise in einer Be- bauungsplanung in Varianten (zur Feststellung der Umfeldverträg- lichkeit in sensiblen Bereichen) zum Ausdruck kommen. • Regional bedeutsame Wohnstandorte, die einen überörtlichen Bedarf bedienen oder eine breitere Auswahl an Wohnformen bieten können, werden anhand von Eignungskriterien im Regionalprogramm festge- legt.

3.3. SOZIALE INFRASTRUKTUR -BILDUNGSEINRICHTUNGEN Die Situation des Bildungswesen wird hier nur kurz dargestellt. Eine ausführliche Ana- lyse zu diesem Thema hat WEICHHART 1996 unter dem Titel „Bildungsoffensive Lun- gau“ vorgelegt. Sofern nicht anders vermerkt, sind Zahlenangaben zum Bildungswesen dieser Quelle entnommen.

3.3.1. Kleinkinder - Vorschule Eine große Lücke besteht in der Betreuung von Kindern unter 4 Jahren; damit fehlt eine wichtige Voraussetzung für die Berufstätigkeit von Frauen. Nur in St. Michael gibt es mit der „Arche Noah“ ein umfassendes Betreuungsangebot, das Kinder vom Säug- lingsalter (Kinderkrippe) bis zum Jugendalter (bis 16 Jahre) aufnimmt (REGIONALVER- BAND LUNGAU 1997). Neuerdings werden durch die Gemeinden verstärkt Betreu- ungsangebote durch Tagesmütter vermittelt.

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Das Angebot an Kindergärten ist gut: Insgesamt gibt es im Lungau 17 Kindergärten, wobei St. Michael und Tamsweg jeweils 2 Kindergärten (zusätzlich in Oberweißburg und in Sauerfeld) haben. Die Kindergruppen in Weißpriach und Göriach werden an 2 Standorten mit einer Kindergärtnerin geführt. In Tamsweg und Ramingstein führt die Pfarre den Kindergarten. Aufgrund der demographischen Entwicklung (sinkende Kin- derzahlen) ist eine Kapazitätserweiterung allenfalls aufgrund der gestiegenen Nachfra- ge nach Betreuungsplätzen durch die verstärkte Berufstätigkeit der Frauen erforderlich. Vorschulklassen wurden im Schuljahr 1995/96 nur in den Volksschulen Tamsweg und Mariapfarr geführt.

3.3.2. Pflichtschulen Im Lungau gibt es 17 Volksschulen mit insgesamt 1.232 Schülern und 103 Lehrkräften (Schuljahr 1995/96). Tamsweg verfügt über 3 Schulstandorte (Markt, Sauerfeld, Seetal) und St. Michael über 2 (zusätzlich in Oberweißburg). St. Andrä hat seit 1972 keine Volksschule mehr. Tamsweg Markt ist mit 366 Schülern die größte Schule, gefolgt von St. Michael (156) und Mariapfarr (139), die kleinsten Schulen sind die VS Sauerfeld (10) und Tweng (11 Schüler). Eine Sonderschule wird nur in Tamsweg geführt, in St. Michael gibt es eine integrative Klasse mit Sonderpädagogik. In den Hauptschulsprengeln Mariapfarr, St. Michael und Tamsweg (mit 2 Schulstand- orten: Lasabergweg und Sportzentrum) werden ca. 1.000 Schüler von 128 Lehrern unterrichtet. Ein polytechnischer Lehrgang wird nur in Tamsweg (1995/96: 40 Schüler) geführt. Die beiden Hauptschulen in Tamsweg bieten unterschiedliche Schwerpunkte: Lasa- bergweg EDV und Kreativität, die Hauptschule Sportzentrum technische Ausbildung, Design und „technical business english“ (WEICHHART 1996). Der polytechnische Lehrgang bietet Holz-, Metallgrundbearbeitung, Elektrotechnik, Bauwesen, kaufmännisches Wissen und Tourismus und Dienstleistungen.

3.3.3. Berufsbildung - mittlere und höhere Schulen Mit Ausnahme der privaten Fachschule für wirtschaftliche Berufe St. Augustin, die von der Pfarre St. Margarethen geführt wird, sind alle berufs- und allgemeinbildenden Schulen in Tamsweg. In St. Margarethen hatten im Schuljahr 1995/96 73 Mädchen die Chance auf mittlere Berufsbildung. Der Fortbestand der Fachschule St. Augustin ist durch eine Mitfinanzie- rung durch Bund, Land und Gemeinden derzeit abgesichert. Es soll bei entsprechender Nachfrage die Maturareife angeboten werden („Europa-Matura - auf HBLA oder HASCH aufbauend“) eingerichtet werden. Folgende Schulen gibt es in Tamsweg: Gymnasium (Langform) und Realgymnasium mit humanistischem Zweig (ca. 400 Schüler, 30 Lehrer), Handelsakademie und Han- delsschule (ca. 300 Schüler, 29 Lehrer). Einen Sonderstatus hat die Landwirtschaftliche Fachschule, die mit Internatsbetrieb geführt wird und von ca. 110 Schülern besucht wird, wovon die Hälfte aus der Steier- mark (Bezirk Murau) kommt. Die Situation der Berufsschule Tamsweg, die für die Branchen Groß- und Einzelhan- delskaufmann ausbildet, spiegelt die stagnierende Wirtschaftsentwicklung auf dem

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Lehrlingssektor wider. 1995/96 wurden nur 4 statt 6 vorgesehenen Klassen geführt; laut Einschätzung des Schulleiters ist der Fortbestand der Berufsschule aufgrund der geringen Flexibilität mittelfristig gefährdet (WEICHHART 1996). Im Lungau wurden 1995 im Schnitt je Betrieb 2,3 Lehrlinge ausgebildet, die meisten in den Arbeitszentren Tamsweg, St. Michael, gefolgt von Mariapfarr und Mauterndorf. Branchenbezogen dominierte bei der Lehrlingszahl das Bau- und Baunebengewerbe (51) gefolgt vom Lebensmitteleinzelhandel (45) und dem Gastgewerbe (42). Abb. 3-5: Schulstandorte im Lungau

3.3.4. Erwachsenenbildung - Berufliche Weiterbildung Sowohl die Zahl der Institutionen der Erwachsenenbildung, das Kursangebot als auch die räumliche und mediale Ausstattung des Lungaus sind gut: In Tamsweg und in St. Michael gibt es Musikschulen, die auch Zweigstellen in Mau- terndorf, Mariapfarr, Ramingstein, Unternberg, Weißpriach und Zederhaus eingerich- tet haben. Die Zahl der angebotenen Veranstaltungen der Erwachsenenbildung ist mit 18 je 1000 Einwohnern beachtlich. Ein Problem auf dem Sektor der Erwachsenenbildung stellt die relativ geringe Bevölkerungszahl sowie die große Zersplitterung des Angebotes nach Institutionen dar: So gibt es in allen Gemeinden eine Zweigstelle des Salzburger Bil- dungswerkes (SBW), in fast allen Gemeinden (ausgenommen St. Andrä, Göriach und Weißpriach) eine Zweigstelle des Katholischen Bildungswerkes, in 6 Gemeinden eine Zweigstelle der Volkshochschule (Tamsweg, St. Michael, Mauterndorf, Mariapfarr, Zederhaus und Muhr). Darüberhinaus ist das evangelische Bildungswerk im Lungau in der Gemeinde Ramingstein vertreten. In Tamsweg gibt es neben Volkshochschule, Salzburger und Katholischem Bildungs- werk noch Kurse des WIFI und des Ländlichen Fortbildungsinstitutes (LFI), also insge- samt 5 Anbieter. Dazu kommen Einzelinitiativen der Kammern und der Arbeitsmarkt- verwaltung, wie z.B. Computerkurse für Bäuerinnen, Wiedereinstiegskurse u.a.

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Als Vernetzungsangebot ist die Bildungsberatung für Erwachsenenbildung (BiBer) mit Sitz in Tamsweg zu erwähnen, die Beratung anbietet, um aus der Vielfalt dieses Angebotes Veranstaltungen für die persönliche Aus- und Fortbildung zu wählen. Vorarbeiten zu einer Bündelung des Bildungsangebotes und einer Abstimmung der Angebote unabhängig vom Anbieter, laufen: seit September gibt es eine Qualifizie- rungsmanagerin des Instituts für Arbeitsmarktbetreuung (IFA) mit Sitz in Tamsweg. Die Bildungsmanagerin, Frau Gappmayr, bereitet ein Bildungszentrum für Westösterreich und den Lungau vor, welches insbesondere für die berufliche Aus- und Weiterbildung regionsspezifische Angebote machen soll.

3.4. GESUNDHEITS- UND SOZIALWESEN

3.4.1. Medizinische Versorgung Die ärztliche Versorgung des Lungaus ist ausreichend und gesichert (siehe dazu Karte „Medizinische Versorgung“). Praktische Ärzte gibt es - neben jenen in Tamsweg, St. Michael, Mauterndorf und Mariapfarr - auch in Weißpriach und in Ramingstein. St. Margarethen bemüht sich derzeit um die Ansiedlung eines praktischen Arztes. Umge- rechnet auf die Bevölkerungszahl hat ein praktischer Arzt 1.544 Personen zu betreuen. 10 verschiedenen Facharztpraxen gibt es in Tamsweg; der Bezirkshauptort ist auch Standort des Krankenhauses. Ansonsten haben sich in Mauterndorf, Mariapfarr, St. Michael und Ramingstein Fachärzte (Zahnarzt, Augenarzt, Allgemeinmedizin) nie- dergelassen. In St. Michael gibt es zudem ein Entbindungsheim. Apotheken gibt es - neben den Hausapotheken - in St. Michael und in Tamsweg. Ein therapeutisches Angebot im Bereich Psychologie gibt es in Tamsweg. Verglichen mit den übrigen Bezirken des Landes Salzburg ist der Lungau diesbezüglich unterver- sorgt. In der sozialmedizinischen Betreuung setzt man auf Bürgernähe und Kooperation: die jüngste Publikation „SEIL“ faßt in knapper Form das Angebot des Landes und Bezirkes an Beratung, medizinischer und sozialer Versorgung zusammen.

3.4.2. Jugend An ständigen Angeboten für die Jugend gibt es nur in Tamsweg und in St. Michael einen selbstverwalteten Jugendtreff. Nennenswert sind noch die Aktivitäten der Land- jugend, die in allen Gemeinden vertreten ist.

3.4.3. Senioren Die regionale Seniorenbetreuung beschränkt sich - bis auf einige Ansätze in Richtung mobiler Betreuung - auf die vier Pensionistenheime des Lungaus in St. Michael, Mari- apfarr, Mauterndorf und Tamsweg. Hinsichtlich Finanzierung und Betrieb der Heime wird schon länger auf regionaler Ebene zusammengearbeitet. Die Kapazitäten an Bet- ten sind - nach Angabe der Gemeinden - ausreichend; das Altersheim Tamsweg wird zur Zeit ausgebaut.

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3.5. ÖFFENTLICHE VERWALTUNG UND SICHERHEIT Alle Bezirksstellen - mit Ausnahme des Regionalverbandes - befinden sich in Tamsweg (siehe Kapitel 1 - „Zentralörtliche Ausstattung“). Die Gendarmeriepostenkommandos liegen in Tamsweg, St. Michael, Mauterndorf, Mariapfarr und Ramingstein, im Winter gibt es einen weiteren Posten in Obertauern (REGIONALVERBAND LUNGAU 1997). Freiwillige Feuerwehren gibt es in allen Gemeinden des Lungaus.

3.6. KULTURELLES ANGEBOT, FREIZEIT, MEDIEN Der regionale Veranstaltungskalender hat im Hinblick auf kulturelle Ereignisse einiges zu bieten. In der Folge werden Beispiele angeführt, ohne jedoch Anspruch auf Voll- ständigkeit zu erheben: Magneten für die regionale Kultur und den Tourismus und oft auch Ausgangspunkt für kulturelle Aktivitäten sind die historischen Bauten des Lungaus: Kirchen (Weißpriach - St. Rupert, Mariapfarr - Mutterkirche, St. Leonhard - Wallfahrtskirche), Burgen, Schlös- ser und Ruinen (Mauterndorf, Moosham, Kuenburg, Finstergrün) (TOURISMUS- PROSPEKT LUNGAU 1997). Dazu kommen die historischen Wirtschaftsbauten der Region, wie die Hochöfen und Bergwerksanlagen von Bundschuh und Ramingstein und das Almhüttendorf in Göriach. Zahlreich sind die Kulturangebote, wie Konzerte, Theater, Lesungen und Kabarett in den Hauptorten, z.B. auf der Burg Mauterndorf (Lungauer Kulturvereinigung), in Tamsweg und in St. Michael. Dazu kommen lokale Initiativen des Laientheaters (St. Andrä, St. Margarethen, Zeder- haus), der Musik (Weißpriacher Kultursommer - nicht mehr aktuell), der Bildenden Kunst (St. Andrä, Fanningberg) und der Literatur (Tamsweg, Fanningberger Gespräche). Jugendlokale, Discos und Bars gibt es in Tamsweg, St. Michael, Mariapfarr, Ra- mingstein und in Tweng/Obertauern im Winter. In Mariapfarr konnte sich ein Kino halten, das vor allem für die Jugendlichen wichtig ist (siehe Karte „Kultur-Freizeit- infrastruktur“) auf der nächsten Seite. Das rege Vereinsleben in Kultur, Musik, Sport, Geselligkeit, das zur Gestaltung des Jahresablaufes mit Festen und Veranstaltungen beiträgt, rundet das Angebot ab: von sommerlichen Zeltfesten über kirchliche Prozessionen, Platzkonzerte, Faschingsum- züge u.a. reicht das Angebot bis hin zu Schützenaufmärschen. Besondere Bedeutung hat auch das örtliche Brauchtum: Samsons, Prangstangen, Pre- berschießen, die Umzüge der Bruderschaft der „Veroanigten“, um nur einige zu nen- nen. Was die Medienlandschaft betrifft, ist lediglich die Regionalausgabe der Salzburger Nachrichten, nämlich die Lungauer Nachrichten, als Regionszeitung und Plattform für lokales und regionales Geschehen zu nennen. Es gibt weder einen lokalen Radiosen- der, noch andere lungauspezifische Periodika.

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Abb. 3-6: Karten „Medizinische Versorgung“ und „Kultur-Freizeitinfrastruktur“

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3.7. BAULICHE FREIZEITINFRASTRUKTUR (SPIEL UND SPORT) An Anlagen von regionaler Bedeutung sind zu nennen: • Golfplatz (St. Michael - St. Margarethen) • Segelflugplatz (Mauterndorf) • Hallenbad (Tamsweg) • Tennis- bzw. Squash-Hallen (St. Michael und Mariapfarr) • Höhentrainingszentrum von Obertauern • Sportzentrum am Katschberg Als besondere Angebote für Kinder und Jugendliche gibt es die Spielplatz- und Sport- anlagen von Mariapfarr (Stöffei-Teich), Unternberg (Badeteich), St. Michael (Streetball, Skatebahn), Tamsweg (Jugendtrendsportarten) und auf der Burg Finstergrün (Spiel- und Sportanlage). Reitplätze gibt es in Tamsweg, Tweng und in Unternberg-Moosham.

3.7.1. Schlußfolgerungen • Beim Aufbau einer leistungsfähigen Wirtschaft sind „Lebensqualität“, „kreatives Milieu“, „Kommunikationsstrukturen“, „regionale Netz- werke“ und „Bildung“ Schlüsselfaktoren. Ihre Entwicklung ist ein Auf- trag für den Regionalverband, Wirtschaftsinteressenvertretungen und regionale Bildungs- und Kulturinitiativen. • Defizite gibt es in der Kleinkinderbetreuung. Dieser Umstand spiegelt die traditionelle Sozialstruktur mit einem hohen Agraranteil, traditio- nellen Familienstrukturen und einem relativ geringen Anteil an be- rufstätigen Frauen wider. Das fehlende Angebot schränkt jedoch den Spielraum für die Berufstätigkeit von Frauen ein. • Versorgungsdichte und regionale Verteilung bei Kindergärten und Pflichtschulen ist zufriedenstellend. Derzeit scheint der Bestand der Kleinschulen (unter 15 Schüler) gesichert zu sein. Die Ausstattung der Schulen (Räume, Lehrmittel, Medien und Tech- nologien) ist gut bis hervorragend. Die Nutzung für außerschulische Zwecke ist noch ausbaufähig. • Dicht, aber zu wenig koordiniert ist das Angebot an Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Hoffnung auf eine “Bildungsoffensive“ rich- ten sich nun auf die neu installierte Stelle der Qualifizierungsmana- gerin. Die Bereitschaft der bestehenden Einrichtungen zur Zusam- menarbeit wird erforderlich sein. • Erprobt sind regionale Kooperationen im Bildungs- und Seniorenbe- reich (Betrieb und Finanzierung von Schulen, Altersheimen u.a.); die Ressourcenverteilung unterstützt jedoch nach wie vor die Zentren und benachteiligt die Kleingemeinden mit starker Abwanderung.

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• Die medizinische Grundversorgung ist gut, die Ausstattung mit Fach- ärzten in den zentralen Orten der Region ist solide. Im Bezirk wird auch die stationäre Behandlung im Krankenhaus Tamsweg angebo- ten. • Im Lungau gibt es eine vielfältige Ausstattung mit qualitativ hochwer- tigen Sportanlagen für Touristen und Einheimische; Defizite sind bei aktuellen Kinder- und Jugendangeboten feststellbar (z.B. Trendsport- arten). • Als Folge des Tourismus und aufbauend auf die Arbeit von Vereinen und lokalen Initiativen wächst das kulturelle Angebot in der Region.

3.8. QUELLEN ARBEITSGEMEINSCHAFT SALZBURGER ERWACHSENENBILDUNG (1995): Erwach- senenbildung und regionale Entwicklung. Erhebung des Angebotes der in der ARGE Salzburger Erwachsenenbildung vertretenen Einrichtungen des Bundeslandes Salzburg in den Regionen für das Jahr 1993 FASSMANN H., KYTIR J., MÜNZ R. (1996): Bevölkerungsprognosen für Österreich 1991 bis 2021, Szenarien der räumlichen Entwicklung von Wohn- und Erwerbs- bevölkerung. ÖROK Schriftenreihe Nr. 126. Wien FÖRDERSTELLE DES BUNDES FÜR ERWACHSENENBILDUNG SALZBURG UND ARBEITSGEMEINSCHAFT SALZBURGER ERWACHSENENBILDUNG (1997): Erwach- senenbildung und Öffentliches Bibliothekswesen in Salzburg. Salzburg HUBATSCHEK E. (1987): Almen und Bergmähder im Obersten Lungau. Innsbruck HUEBER JOHANN B. (1786 - Nachdruck 1983): Topographische Beschreibung des Lungaues. o.O. KÜRSINGER I. V. (1853): Lungau. Historisch, ethnographisch und statistisch. Salzburg LANDESSTATISTISCHER DIENST (1997): Bevölkerung, Erwerbstätige, Haushalte. Salzburg ÖSTERREICHISCHES STATISTISCHES ZENTRALAMT (ÖSTAT) (1993): Häuser- und Wohnungszählung 1991 ÖSTAT: Volkszählung 1981 ÖSTAT: Volkszählung 1991 ÖSTERREICHISCHES Telefonbuch 2/97 auf CD-ROM. REGIONALVERBAND LUNGAU (1997): Erhebungen zur Sozialen Infrastruktur. Schriftliche Aufstellung von Dr. Holzrichter. Mauterndorf SALZBURGER MUSIKSCHULWERK (1997): Verzeichnis der Unterrichtsangebote 1997/87. Salzburg TOURISMUSPROSPEKTE der GEMEINDEN und des LUNGAUES 1996/1997. WEICHHART, P. (1996): Bildungsoffensive Lungau - Ein regionalplanerisches Konzept zur Neustrukturierung des Bildungswesens im Politischen Bezirk Tamsweg, Endbe- richt. Salzburg

W>ACBEVSIE.DOC [30.03.98] REP LUNGAU BSA ç 41 arbeitsgruppe raumplanung WIRTSCHAFTSSTRUKTUR UND ARBEITSMARKT

4. ARBEIT UND WIRTSCHAFT

4.1. WIRTSCHAFTSSTRUKTUR UND ARBEITSMARKT

4.1.1. Ökonomische Struktur der Bevölkerung Im Rahmen der Volkszählung 1991 wurden im Bezirk Tamsweg 9.047 Berufstätigen gezählt, dem entsprach eine Erwerbsquote (Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamt- bevölkerung) von 43,9%. Damit lag der Lungau deutlich unter dem Landesdurch- schnitt (48,8%), wobei die Frauenerwerbsquote mit 33% noch weiter gegenüber dem Landesdurchschnitt (40%) zurücklag. Diese Daten sind Ausdruck einer vielschichtigen arbeitsmarkt- wie wirtschaftsstrukturellen Problemsituation. In Hinblick auf die Frau- enerwerbsquote sind sowohl demographische Gründe (hoher Anteil von größeren Haushalten) als auch das traditionelle Rollenverständnis und eine wenig flexible Ar- beitsorganisation (Teilzeitarbeitsplätze) als Ursachen zu vermuten. Wird die Verteilung der Arbeitsbevölkerung1 nach Wirtschaftssektoren auf Gemein- deebene betrachtet (siehe Abb. 4-1, nächste Seite), so wird die Unterschiedlichkeit zwischen Gemeinden mit zentralörtlichen Funktionen (Dienstleistungsanteil St. Michael 42%, Mauterndorf 47%, Mariapfarr 54% und Tamsweg 68%), mit Touris- musmonostruktur (DL-Anteil Tweng 84%), gewerblich-industriellen Schwerpunkten (GIP-Anteil St. Michael 54%, Mauterndorf 44%, Unternberg 42%), gemischter Struktur bei hohem Arbeitsplatzdefizit (Muhr, Ramingstein, St. Andrä, St. Margarethen, Thoma- tal, Zederhaus) und mit noch agrarischer Dominanz (Göriach Agraranteil 66%, Les- sach 76%) deutlich (ÖSTAT Hauptergebnisse II, vgl. WEICHHART 1996).

In der Gegenüberstellung mit den erst 1996 publizierten Ergebnissen der Arbeitsstät- ten-Zählung 1991 fällt eine erhebliche Diskrepanz bei der Herleitung der Zahl der Arbeitsplätze auf. Während die Haushaltserhebung der Volkszählung einen Gesamt- bestand an „Beschäftigten am Arbeitsort“ von 7.277 (davon 830 / 11% in der Land- und Forstwirtschaft, 2.555 / 35% im industriell-gewerblichen Sektor, 1.742 / 24% im privaten Dienstleistungssektor und 2.150 / 30% im öffentlichen Dienstleistungssektor)2 ermittelt hat, kommt die gleichzeitige Betriebsbefragung auf nur 5.801 Beschäftigte in den Arbeitsstätten (ohne den 830 Einkommensbezieher der Landwirtschaftlichen Be- triebszählung 1990). Das ergibt ungefähr 6.600 Arbeitsplätze. Die Differenz von rd. 600 Arbeitsplätzen läßt sich vermutlich durch die unterschiedlichen Zuordnungsdefi- nitionen zwischen Betriebsstätte und Beschäftigten, insbesondere im öffentlichen Be- reich, begründen.

1Darunter werden die am Wohnort beschäftigten Berufstätigen zuzüglich der Einpendler abzüglich der Auspendler über die Gemeindegrenze verstanden.

2Der private Sektor ist durch Zusammenfassung der Wirtschaftsabteilungen 7a, 7b und 9a, der öffentliche Sektor durch Zusammenfassung der Wirtschaftsabteilungen 8 und 9b entstanden (vgl. ÖROK-Atlas der räumlichen Entwicklung , Blatt 02.07.06/94)

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Abb. 4-1: Arbeitsbevölkerung nach Wirtschaftssektoren 1991

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4.1.2. Regionaler Arbeitsmarkt Nachfolgende Ausführungen legen die Daten der Arbeitsstättenzählung 1991 (ÖSTAT 1996) zugrunde. Demnach betrug die Zahl der nichtlandwirtschaftlichen Beschäftig- ten in Arbeitsstätten im Lungau 5.801, davon waren im Dienstleistungssektor (Wirt- schaftsklassen 9A+9B) 27,6% (1.603), im gewerblich-industriellen Produktionssektor (Wirtschaftsklassen 2 bis 5) 22% (1.276), im Bauwesen 21% (1.222), im Verkehrs- und Tourismusbereich 16,8% (976) und im Handelssektor 12,3% (714) beschäftigt. Zur Vervollständigung muß die Anzahl der agrarischen Einkommensbezieher von 830 Personen ergänzt werden. In Summe ergab sich ein Beschäftigungspotential 1991 von rd. 6.630 Arbeitsstellen. Verglichen mit der Zahl der Berufstätigen resultiert daraus ein rechnerisches Defizit von rd. 2.400 Arbeitsstellen oder 26,5%. Betrachtet man die Dynamik der Wirtschaftszweige 1981-1991 in Hinblick auf den Arbeitsmarkt so konnte die Zahl der nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsplätze immerhin um 15% gesteigert werden (von 5.046 auf 5.800). Dabei hat der Sekundäre Sektor sogar einen Zuwachs von +18% (+384) Arbeitsplätzen erzielt, womit angesichts der allgemeinen wirtschaftssektoralen Entwicklung vermutlich ein Höchststand erreicht wurde. Trendgemäß hat sich die Sparte der Textilproduktion nahezu aufgelöst (-83%), während die „Erzeugung von Transportmitteln“ um +72% mehr Beschäftigte aufwies. Das Bauwesen dürfte mit einem kräftigen Zuwachs von 36% (+324) seinen Beschäfti- gungszenit ebenfalls erreicht haben. Als stabiler Faktor hat sich die traditionelle Sparte der Holzverarbeitung herausgestellt (+0,9%, auf 437 Beschäftigte). Im übrigen ist anzumerken, daß bei der Dimension des Lungauer Arbeitsmarktes bereits die Ansiede- lung oder Auflassung einzelner Betriebe die Entwicklung in einer Branche maßgeblich beeinflussen kann. Der Tertiäre Sektor hat gemessen an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in den 80er Jahren nur eine zurückhaltende Wachstumsdynamik mit +12,7% (+370) ge- zeigt. Hier wirkt sich die Kleinheit des nachfragenden Marktes sehr deutlich hemmend aus. Der Export von Dienstleistungen war bislang nur in minimalem Umfang möglich. Dabei könnte die Telematik ein Fenster zum Dienstleistungsexport öffnen, wie einzel- ne kleine Beispiele (Call-Centers, Finanzdienste) bereits zeigen. Spitzenreiter im Dienstleistungssektor waren die Sparten Geld-, Finanz- und Wirtschaftsdienste mit einer Beschäftigtenzunahme von +70% (+132). In absoluten Zahlen der Beschäftig- ten legte jedoch der überwiegend öffentlich beeinflußte Bereich (Gesundheits-, Für- sorge-, Bildungswesen, Interessenvertretungen und öffentliche Verwaltung) mit +160 Beschäftigten (+16,4%) am meisten zu. Hier ist vermutlich ein Höchststand erreicht worden, der durch organisatorische und technologische Strukturreformen gefährdet wird. Vielleicht können andererseits einige Stellen durch eine gezielte Regionalisie- rung von zentralisierten Verwaltungsdiensten in den Lungau verlagert werden. Eine weitere Expansion der produktionsnahen Dienstleistungen (wie Steuerberater, Banken) ist eng an eine positive Entwicklung des produzierenden Sektors gekoppelt, ein Verlust an Produktionsbetrieben schlägt bald auf die Beschäftigtenentwicklung der produkti- onsnahen Dienstleistungsbranchen durch. Regionale Verteilung der Beschäftigung Fast drei Viertel der nichtlandwirtschaftlichen Beschäftigten fanden ihren Arbeitsplatz in den zentralen Orten Tamsweg (38%), St. Michael (24%) und Mauterndorf (14%). In Tamsweg waren zwei Drittel der Lungauer Beschäftigten im Dienstleistungssektor

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(persönliche, soziale und öffentliche Dienste) tätig. Nimmt man den Kernraum um den Mitterberg mit 7 Gemeinden als Bezugsraum, so wurden hier 87% aller Beschäf- tigten gezählt, während in den 8 Gemeinden im Gürtel der Seitentäler die restlichen 13% (=935) beschäftigt waren. Diese Konzentration auf den verkehrsgünstigeren und einwohnerreichen Kernraum darf jedoch nicht überbewertet werden, da die innerregi- onale Erreichbarkeit für Binnenpendler etwa verglichen mit Pendlern im Ballungsraum Salzburg günstig ist. Der Einstieg der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt ist ein immer dringlicheres Anlie- gen der Beschäftigungspolitik. In der kleinstrukturierten Lungauer Wirtschaft boten 1995 116 Lehrbetriebe 390 Lehrlingen einen Ausbildungsplatz. Die Auswahlmöglich- keit war allerdings sehr eingeschränkt. Die Mehrzahl der Lehrstellen entfielen auf das Baugewerbe (51), den Lebensmittelhandel (45), das Gastgewerbe (44) und die Kfz- Werkstätten (34) (WEICHHART 1996).

4.1.3. Betriebs- und Beschäftigtenstruktur Insgesamt gab es 1991 im Bezirk Tamsweg 914 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten, auf die im Schnitt je 6,3 Beschäftigte entfielen. 86% der Arbeitsstätten zählten weniger als 10 Beschäftigte, 13% zwischen 10 und 50 Beschäftigte und nur 1,4% oder 9 Ar- beitsstätten mehr als 50 Beschäftigte. Diese ausgesprochen kleinbetriebliche Struktur zieht sich durch alle Branchen mit nur einer Handvoll Ausnahmen. Mehr als ein Vier- tel aller Arbeitsstätten werden nur vom Betriebsinhaber geführt. Zu den Arbeitsstätten mit mehr als 100 Beschäftigten zählten 2 Arbeitsstätten der vergleichsweise mobilen Hoch- und Tiefbaubranche, ein Dichtungstechnik-Unter- nehmen in St. Michael und das Spital in Tamsweg. In der „Leitbranche“ Holzbe- und verarbeitung waren von 43 Arbeitsstätten jedoch 70% Kleinstbetriebe (hauptsächlich Tischlereien) und lediglich 1 Arbeitsstätte verbuchte mehr als 50 Beschäftigte. Im Jahr 1991 gab es 13 Sägewerke bzw. Holzplattenerzeuger und zahlreiche Bau- und Möbel- tischlereien. Diese kleinbetriebliche Größenzusammensetzung darf nicht ausschließlich als Schwä- chezeichen gewertet werden. Aber eine solche kleingemusterte Wirtschaftsstruktur bedarf zunächst einer weiterhin tragfähigen regionalen Nachfrage, also auch einer „einwohnerhaltenden“ Raumordnungspolitik. Weiters erscheint es erforderlich, die Reichweite - also den Markt - in dafür geeigneten Branchen über die geographische Grenze des Lungaus auszudehnen. Das wird in bestimmten Fällen nur mit zwischen- betrieblicher Kooperation, etwa durch ein gemeinsames Marketing verwandter oder komplementärer Branchen, zu erreichen sein. Voraussetzung dafür ist eine wettbe- werbsfähige Angebots- bzw. Produktpalette, die etwa für den Bereich Holz im soge- nannten „Holz-Techno-Z“ entwickelt werden sollte. Nicht zu übersehen ist, daß es nicht nur um den einmalige Verkauf eines Produktes geht, sondern maßgeschneiderte oder originelle Lösungen, Beratung, allenfalls Wartung oder Entsorgung zum Leis- tungsangebot dazugehören.

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Tab. 4-1: Arbeitsstätten und Beschäftigte 1981 und 1991

1981 1991 1981-91

Wirtschaftsabteilungen Arbeitsstätten Beschäftigte insgesamt darunter unselbständig Arbeitsstätten Beschäftigte insgesamt darunter unselbständig Arbeitsstätten Beschäftigte insgesamt abs. in % abs. in % abs. in % abs. in % II. Sekundärer Sektor 191 2123 42,1 1946 192 2508 43,2 2346 1 0,5 385 18,1 Energieversorgung 5 38 0,8 37 7 8 0,2 7 2 40,0 -30 -76,3 Gewinng./Verarb. v. Steine u. Erden 9 70 1,4 67 5 55 0,9 54 -4 -44,4 -15 -21,4 Nahrungs- und Genußmittel 25 206 4,1 185 17 163 2,8 146 -8 -32,0 -43 -21,4 Textilien, Bekleidung, Schuhe 13 106 2,1 93 8 18 0,3 10 -5 -38,5 -88 -83,0 Be- und Verarbeitung von Holz 51 433 8,6 377 42 437 7,5 396 -9 -17,6 4 0,9 Musik, Sport, Spiel; Druckereiw. 4 20 0,4 17 4 48 0,8 47 0 0,0 28 140,0 Chemikalien und Glas 2400,7372 40 Metall, Maschinenbau, Elektrotechn. 12 153 3,0 146 21 178 3,1 159 9 75,0 25 15,7 Erz. v. Transportmitteln 13 184 3,6 170 15 317 5,5 303 2 15,4 133 72,3 opt.Geräte, Uhren, Schmuck 5 15 0,3 10 7 22 0,4 16 2 40,0 7 46,7 Bauwesen 54 898 17,8 844 64 1222 21,1 1171 10 18,5 324 36,1

III. Tertiärer Sektor 678 2923 57,9 2376 722 3293 56,8 2863 44 6,5 370 12,7 Handel, Lagerung 156 636 12,6 505 164 714 12,3 602 8 5,1 78 12,3 Beherbergs.- und Gaststättenwesen 261 639 12,7 333 255 585 10,1 366 -6 -2,3 -54 -8,5 Verkehr, Transport, Nachrichtenübermittlung 54 362 7,2 338 50 391 6,7 374 -4 -7,4 29 8,0 Geldwesen, Versicherung 24 110 2,2 108 30 150 2,6 149 6 25,0 40 36,4 Realitäten, Rechts-u.Wirtschaftsdienste 18 78 1,5 64 33 170 2,9 144 15 83,3 92 117,9 Körperpflege, Reinigung 24 91 1,8 72 31 130 2,2 116 7 29,2 39 42,9 Kunst, Unterhaltung, Sport 14 30 0,6 20 14 16 0,3 13 0 0,0 -14 -46,7 Gesundheit und Fürsorge 53 328 6,5 288 58 394 6,8 358 5 9,4 66 20,1 Unterricht und Forschung 24 290 5,7 289 30 369 6,4 367 6 25,0 79 27,2 Gebietskörpersch., Interessenvertrg. 50 359 7,1 359 57 374 6,4 374 7 14,0 15 4,2

Gesamt 869 5046 100,0 4322 914 5801 100,0 5209 45 5,2 754 14,9 Quelle: ÖSTAT, Arbeitsstättenzählungen 1981, 1991. Eigene Berechnungen

4.1.4. Wettbewerbsfähigkeit Die regionalwirtschaftliche Ausgangsposition des Lungaus ist die eines im geographi- schen Verständnis peripheren, in der Betrachtung des Faktoreinsatzes kapitalextensi- ven und relativ arbeitsintensiven sowie wenigstens potentiell qualifikationsintensiven Wirtschaftsraumes. Große Hoffnungen werden in die Weiterentwicklung und Verknüpfung der gewerb- lich-industriellen Leitbranche der Holzbe- und verarbeitung zu einem Branchencluster gesetzt. Die dazu erforderlichen Voraussetzungen - die derzeit noch großteils fehlen - soll das in Aufbau befindliche Holz-Techno-Zentrum als Technologie- und Kooperati- onsknoten schaffen (vgl. TICHY 1995). Mit kompetenter Personalausstattung wird die Hauptaufgabe im Bereich der Produktinnovation und des Marketings in Wechselwir- kung mit einschlägigen Forschungsstätten (TU Graz, HTL und Fachhochschule Kuchl, Techno-Z-Salzburg) liegen. Prinzipiell wird der Lungau als Wirtschaftsraum sein Au- genmerk auf den Produktzyklus in den traditionellen Sparten Holzverarbeitung und Tourismus im Rahmen einer auch international orientierten Marktbeobachtung richten müssen. Anregungen aus vergleichbaren kapitalextensiven Regionen in Europa können

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bei der Einschätzung der eigenen Chancen hilfreich sein. Die Reichweite der Ver- flechtungen im Rahmen eines zu entwickelnden Branchenclusters wird vermutlich über die regionalen Grenzen hinausreichen (wie Zentralraum Salzburg, Nachbarregio- nen Murau und Spittal - Oberes Drautal, Pongau), möglicherweise sogar in benachbar- te Länder des Binnenmarktes vorstoßen.

4.1.5. Schlußfolgerungen Nachdem die Umsetzung des Regionalwirtschaftlichen Konzeptes, welches sein Hauptaugenmerk auf den Förderungsgenuß im Rahmen der Ziel-5b-Gebietskulisse richtet, läuft, ist eine darüberhinausgehende strategische Perspektive zu entwerfen. Dabei sollte die sich abzeichnende Reform der EU-Regionalpolitik - wie eine neue Gebiets- und Förderungskulisse ab 1999 - und Veränderungen der europäischen Wett- bewerbsverhältnisse durch Vollendung des Binnenmarktes im Zuge der Einführung der gemeinsamen Währung EURO, aber auch eine mögliche Osterweiterung (z.B. Slowe- nien, Tschechien) mit ins Kalkül gezogen werden. Es bietet sich daher an, eine „zwei- schienige“ regionale Wirtschaftspolitik zu fahren, die die bewährte Strukturpolitik ergänzt um Elemente einer längerfristigeren und zwangsläufig visionären Regionalpoli- tik. Dazu gehören: • Professionalisierung und allenfalls Internationalisierung der traditio- nellen Sparten „Holzverarbeitung - Baugewerbe“ und „Landwirtschaft - Fremdenverkehr“ zu effektiven Branchenclusters3, z.B. über Techno- Z-Einrichtungen (Mariapfarr Holz-Techno-Z, Telematikknoten, Bil- dungsagentur Tamsweg). • Beobachtung europäischer/ internationaler Trends, etwa in Hinblick auf Produktinnovation und Produktzyklen unter Nutzung diesbezüg- licher Informationsnetze v.a. über die Wirtschaftsorganisationen. • Gezielte Einbeziehung des lungaustämmigen Humankapitals, wo immer es sich befindet (Know-how-Netzwerk v.a. mit Universitäten und Forschungseinrichtungen). • Aufbau eines innovativen Milieus im Rahmen der „Bildungsoffensi- ve“ und der Arbeitsmarktbetreuung, welches zu Existenzgründungen ermutigt. • Stärkung des regionalen Politiknetzwerkes (v.a. über den Regional- verband) und Positionierung nicht nur als peripher verstandene länd- liche Region, sondern zudem als vermittelnde Region im Herzen „Kerneuropas“.

3Strenggenommen wird unter einem Cluster ein Geflecht von komplementär produzierenden Betrieben verstanden, die einander für bestimmte Endprodukte zuliefern (bekanntestes Beispiel ist der „Automo- bil-Cluster“)

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4.2. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

4.2.1. Produktionsbedingungen Das Landschaftsbild des Lungaus sowie seine Gesellschaftsstruktur sind in hohem Maße von der bäuerlichen Wirtschafts- und Lebensform geprägt. Neben der Bedeu- tung als Erwerbszweig erfüllt die Landwirtschaft zahlreiche überwirtschaftliche Funk- tionen, wie die Erhaltung der Landschaftsstabilität, die Kulturlandschaftssicherung, die Aufrechterhaltung des Dauersiedlungsraumes sowie einer Mindestbesiedelungsdichte. Darüberhinaus erbringt die landwirtschaftliche Bevölkerung wichtige Beiträge zum gesellschaftlichen Leben vor allem in den kleineren Gemeinden des Lungaus. Die Standortbedingungen für die Land- und Forstwirtschaft sind im Lungau erschwert: einerseits durch die Seehöhe von durchwegs über 1000 m und die damit verbundenen Klimaverhältnisse, andererseits durch die bedeutenden Anteile an Wirtschaftsflächen in Steillagen, insbesondere in den Seitentalgemeinden. Laut Agrarstrukturerhebung 1995 bewirtschafteten die Lungauer Betriebe landwirt- schaftliche Flächen im Gesamtausmaß von 54.142 ha. Den Großteil davon nahmen mit etwa 80% Anteil die extensiv genutzten Almen und Bergmähder ein (43.160 ha). Die Almwirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten wieder an Bedeutung gewonnen: im Zeitraum zwischen 1983 und 1995 nahm die bewirtschaftete Almfläche um 4287 ha zu. Eine intensivere agrarische Bewirtschaftung in Form von mehrmähdigen Wiesen fand auf 4.700 ha, das entspricht ca. 9% der Kulturflächen, statt. Der Ackerbau hat im Lun- gau einen traditionell hohen Stellenwert: auf 2.972 ha (5,5%) wurden Feldfrüchte an- gebaut, von denen vor allem die Lungauer Erdäpfel über die Grenzen des Bezirks hin- aus bekannt sind. Auch der Saatgutproduktion im Kartoffel- und Getreidebau kommt aufgrund des winterkalten, sommerlich-trockenwarmen Höhen- und Strahlungsklimas große Bedeutung zu. 2.223 ha der Produktionsflächen (ca. 4%) wurden als extensive Hutweiden genutzt. Andere landwirtschaftliche Nutzungsformen, wie Kulturweiden oder Obstbau, haben im Lungau nur untergeordnete Bedeutung. Zusätzlich zu den landwirtschaftlichen Flächen werden 35.748 ha Wald bewirtschaf- tet. Mehr als die Hälfte der Waldfläche ist privater forstlicher Großbesitz (Schwarzen- berg) bzw. Staatswald (ÖBF). Bäuerlicher Eigenwald und Holznutzungsrechte bei den Österreichischen Bundesforsten und der Schwarzenberg’schen Forstverwaltung stellen für die meisten Landwirtschaftsbetriebe eine wichtige Einnahmequelle dar, was haupt- sächlich auf der Bedeutung der gewerblichen Holzverarbeitung im Lungau beruht. Durch die verstärkte Nutzung von Biomasse zur regionalen Energieversorgung kann den Landwirten auch in Zukunft die Möglichkeit zum Absatz des Holzes geboten wer- den.

4.2.2. Betriebs- und Produktionsstruktur Einen Überblick über den Stellenwert der Landwirtschaft und die Veränderungsdyna- mik geben die folgenden Fakten:

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Im Jahr 1990 gab es im Lungau 1.300 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Im Zeit- raum von 1980 bis 1990 ist ihre Zahl nur geringfügig zurückgegangen (-0,7%, „berg- bäuerlichen Beharrungsraum“). Der Trend zu Erwerbskombinationen steigt: 1990 waren 34% aller Betriebe (443 Be- triebe) im Voll- und Zuerwerb tätig und 64% im Nebenerwerb (833 Betriebe) Im Lan- desdurchschnitt betrug der Anteil der Nebenerwerbsbetriebe hingegen nur 55 %. Seit 1980 ist die Zahl der Vollerwerbsbetriebe um 22 % gesunken. Besonders hoch ist der Anteil der Nebenerwerbsbetriebe in Muhr, St. Michael und Zederhaus (rd. 80%). Von den 1.300 Betrieben waren 1.070 Betriebe gemäß der Bergbauernzonierung des Landes Bergbauernbetriebe. Der hohe Anteil an Pensionistenbetrieben (283 Betriebe, mehr als ein Fünftel) stellt einen Risikofaktor für die nachhaltige Flächennutzung in der Region dar, da die Be- triebsnachfolge in vielen Fällen ungesichert ist. Der Anteil der land- und forstwirtschaftlichen Arbeitsbevölkerung an der Arbeitsbe- völkerung 1990 betrug 11,4% (840 Personen), im Landesschnitt waren es 4,9%. Die Arbeitsplatzfunktion der Landwirtschaft verliert aber auch im Lungau stark an Bedeu- tung, in der Dekade 1980-1990 war die relative Abnahme der land- und forstwirt- schaftlichen Arbeitsbevölkerung mit -16% stärker als im Bundesland (-10,9%). 29% der Lungauer (5.974 Personen) lebten 1990 in bäuerlichen Haushalten, im Lan- desschnitt (Land Salzburg) waren es nur noch 10,4% der Bevölkerung. Eine wichtige Einnahmequelle für die Landwirte stellt der Tourismus dar: 454 Lungau- er Landwirtschaftsbetriebe (34%) verfügten im Jahr 1990 über 1.975 Gästebetten. In einigen Gemeinden liegt die bäuerliche Gästebeherbergung markant über dem Durch- schnitt: In Mauterndorf vermieteten 70% der landwirtschaftlichen Betriebe (d. s. 56 Betriebe) Gästezimmer, in Göriach 64% (27) und in Mariapfarr 58% (97). Zur professionellen Gestaltung des bäuerlichen Tourismusangebotes werden im Rah- men des „Aktionsprogrammes Lungau“ qualitätssichernde Maßnahmen entwickelt. Die Durchschnittsgröße der Betriebe beträgt rund 7 ha reduzierte landwirtschaftliche Nutzfläche als Heimgutfläche. Dazu kommen rund 34 ha extensive Almfläche und etwa 12 ha Wald. Die Durchschnittsgröße schwankt örtlich sehr stark: Der Anteil der großen Betriebe mit 50 ha und mehr Kulturfläche (landwirtschaftliche Nutzfläche und Wald) überwiegt vor allem in den Gemeinden des Alpenhauptkamms. Der Anteil der kleineren Betriebe (unter 20 ha) ist in den Gemeinden des zentralen Beckens ohne große Alm- und Waldflächen überdurchschnittlich hoch. Nach der Betriebsform dominieren die Futterbaubetriebe und die Betriebe mit einer Kombination von Land- und Forstwirtschaft mit jeweils 40% Anteil. Reine Forstbe- triebe sind mit rund 16% vertreten. Der durchschnittliche Rinderbestand pro Betrieb beträgt 13 Rinder, davon 5 Milchkü- he. Der Ackerbau ist im Lungau seit Jahrzehnten zugunsten der Grünlandwirtschaft rück- läufig. In 600 Betrieben (46%) werden noch Futtergetreide und Kartoffeln angebaut, in rd. 60 Betriebe auch Brotgetreide. Trotzdem stellt der Lungau in diesen drei Pro- duktionssparten rund die Hälfte der Landesproduktion. Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil an Landwirten, die nach den Grundsät- zen des biologischen Landbaus wirtschaften.

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Abb. 4-2: Agrarquote 1991 und sozioökonomische Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe 1990

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Das Agrareinkommen, gemessen als land- und forstwirtschaftliche Bruttowertschöp- fung je Arbeitskrafteinheit, beträgt im Lungau 80% des EU-Durchschnitts. Der über- wiegende Anteil am Gesamteinkommen setzt sich mit steigender Bewirtschaftungser- schwernis zunehmend aus Nebenerwerbseinkommen, öffentlichen Zuschüssen und Sozialeinkommen zusammen (EPPD 1995).

4.2.3. Wettbewerbsfähigkeit Die im Zuge des EU-Beitritts als Übergangsmaßnahme ausverhandelten Produktpreis- stützungen laufen degressiv mit dem Jahr 1999 aus. Zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums werden angesichts der immer stärkeren Nachfrage der Gesellschaft nach ökologischen Dienstleistungen Instrumente zur Förderung des Umweltschutzes in der Landwirtschaft herausragende Bedeutung erlangen. Da die benachteiligten Gebiete sehr häufig Gebiete von beson- derem ökologischen Wert darstellen, sollen die entsprechenden Fördersysteme schrittweise in ein Basisinstrument zur Erhaltung und Förderung von extensiven land- wirtschaftlichen Produktionsverfahren umgewandelt werden können. Österreichweit wurde zu diesem Zweck das Österreichische Umweltprogramm (Ö- PUL) gemäß EU-Verordnung 2078/92 zur Förderung von landwirtschaftlichen Betrie- ben mit hoher Extensivnutzungs- und Landschaftsleistung installiert, welches besonde- re Anreize zur Umstellung auf den Biolandbau bietet. Der von der EU-Kommission im Jahr 1997 vorgelegte Entwurf „Agenda 2000“ sieht u.a. eine Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik vor. Insbesondere sollen weitere Verlagerungen von der Preisstützung hin zu den Direktzahlungen erfolgen. Diese Direktzahlungen sollen insbesondere jene mit der Landwirtschaft verbundenen Dienstleistungen berücksichtigen, die Landwirten besondere Anstrengungen abverlan- gen, wie beispielsweise der ökologische Landbau, die Erhaltung naturnaher Lebens- räume, die alpine Rinderhaltung usw. Erhöhte Bedeutung soll in diesem Zusammenhang künftig dem Vertragsnaturschutz zukommen. Als wesentliche Grundlage dazu dient die Biotopkartierung des Landes, die im Lungau allerdings noch nicht durchgeführt wurde.

4.2.4. Schlußfolgerungen • Zur Bewahrung der attraktiven Kulturlandschaft und zur Sicherung der ländlichen Siedlungsstrukturen ist die Erhaltung einer ausrei- chenden Zahl von landwirtschaftlichen Betrieben unabdingbar. Diese Aufgabe erfordert die Sicherung und Neuschaffung ergänzender Ein- kommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Landwirte und ihre Familien. • Zur Existenzsicherung können sowohl Diversifizierungen (etwa „Brü- ckenschläge zum Tourismus“) als auch Spezialisierungen (etwa durch Einrichtung durchgängiger Produktlinien von der Produktion über die Verarbeitung bis zur Vermarktung mit Qualitätsnachweisen) beitra- gen (z.B. Lungauer Erdäpfel, Lungauer Holz; vgl. EAGFL, Unterpro- gramm 1).

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• Speziell die Zusammenarbeit mit der heimischen Gastronomie müßte organisiert und erweitert werden. • Zur dauerhaften Sicherung des natürlichen Lebensraumes und des Landschaftsbildes (touristischer Attraktivitätsfaktor) sowie zur Förde- rung der Stabilität der landwirtschaftlichen Einkommen sind zusätzli- che Abgeltungen von überwirtschaftlichen Leistungen der Landwirt- schaft (z.B. sachgemäße Pflege von Wirtschaftsflächen in schwieriger Lage) zu etablieren (z.B. Rainemahd-Prämie der Gemeinde Lessach). • Die überbetriebliche Zusammenarbeit in Forstwirtschaft und Holz- vermarktung soll ausgebaut werden, insbesondere auch im Hinblick auf die jüngst errichteten, dezentralen Biomasseheizanlagen (z.B. Ausbau der „Brennholzbörse“).

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4.3. STANDORTE FÜR GEWERBE UND INDUSTRIE

4.3.1. Ausgangslage Betriebsgrößen- und Branchenstruktur wurden bereits im Kapitel 4.1 „Wirtschafts- struktur und Arbeitsmarkt“ analysiert. Die jüngeren Betriebsgründungen zeigen, daß die Ansiedlung von Betrieben mit er- heblichen öffentlichen Mitteln unterstützt worden ist, daß aber ein nennenswerter regionalwirtschaftlicher Effekt ausbleibt, weil es sich oftmals um Standortverlagerun- gen innerhalb des Lungaus handelt. Günstigenfalls kann ein Arbeitsmarkteffekt durch zusätzliche Beschäftigungen und die Modernisierung der Produktion erzielt werden. Auch renommierte Unternehmen der Lungauer Wirtschaft stehen unter dem Druck des überregionalen Standortwettbewerbs. Dies zeigt die Betriebsschließung der Firma KACO in Tamsweg, vormals ein Hoffnungsträger für die Wirtschaft. KACO hatte einen hohen Anteil an weiblichen Beschäftigten, die nun vor der schwierigen Situation ste- hen, innerhalb der Region einen anderen Arbeitsplatz zu finden. Einige Betriebe mit starker Exportorientierung nützen für ihre Produkte das Image der „Naturbelassenheit“ des Lungaus. Dazu zählen z.B. der Arzneimittelhersteller Bio-Pan oder der Spielgeräteproduzent Moser in Thomatal. In diese Richtung geht die Initiative eines Lungauer Qualitätsbewußtseins mit der Marke „Natürlich Lungau“, die an aus- gewählte Betriebe vergeben werden soll. In der gewerblich-industriellen Produktion ist es nicht immer leicht, die Einhaltung einer solchen Linie wirtschaftlich umzusetzen, da auf gewisse Rohstoffimporte nicht verzichtet werden kann. Derzeit werden gewisse Erwartungen hinsichtlich technologischer Impulse und Schaf- fung neuer Arbeitsplätze in die Telematik gesetzt. Das HolzTechnoZ soll nicht nur als Standort für hochwertige Maschinen dienen, sondern auch eine Telematikdrehscheibe werden, mit deren Hilfe der Technologietransfer unterstützt werden kann. Dafür wird insbesondere eine kompetente Betreuung erforderlich sein.

4.3.2. Unternehmensstandorte im Lungau Die Unternehmensstandorte (Gewerbe- und Industriegebiete) im Lungau wurden im Zuge der Erstellung des Regionalprogramms ausgehend von einer Auflistung der Wirt- schaftskammer Tamsweg mit verfügbaren Betriebsarealen besichtigt und aktualisiert. Bereits bebaute Flächen wurden vom Erweiterungspotential abgezogen. ANschließend wurden die Standorte in Hinblick auf ihre Standortqualitäten bewertet. Ergänzend wur- den die gemeindlichen Planungsabsichten, festgehalten im Entwicklungskonzept und im Flächenwidmungsplan, in die Betrachtung miteinbezogen. Folgende Standortqualitäten wurden erfaßt, die letzten 4 Punkte der Liste wurden zu einer Gesamtbewertung zusammengezählt: Þ Erweiterungspotential: in Größenklassen 0.5 -1.5 ha, 1.5 - 4 ha, mehr als 4 ha Þ Infrastrukturelle Erschließung (vorhanden, herstellbar) Þ Anrainersituation (konfliktfrei) Þ Straßenanschluß (konfliktfrei vom hochrangigen Netz) Þ Gleisanschluß (vorhanden, potentiell nutzbar) Þ Ortsdurchfahrten (möglichst wenige)

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Tab. 4-2: Gesamtbewertung der Unternehmensstandorte in Gewerbe und Industrie 1997 QUALITÄTEN Flächenpotential Technische optimierte konfliktmini- minimierte nutzbarer Gesamt- 4) Infrastruktur Anrainer- mierter Stras- Ortsdurch- Gleisanschluß bewertung5 STANDORTE situation senanschluß fahrten Zederhaus - neu 1,5 bis 4 ha + ++ ++ ++ o 6 + St. Michael - Autobahn- 1,5 bis 4 ha ++ ++ ++ ++ o 6 + meisterei Muhr - Hemerach/ Schell- 1,5 bis 4 ha + ++ ++ ++ o 6 + gaden Muhr - Moser o ++ ++ ++ ++ o (6 +) St. Michael West über 4 h + ++ ++ ++ o 6 + St. Michael - SAFE o ++ o o + o (1 +) St. Michael Gewerbegebiet 1,5 bis 4 ha ++ o o o o 0 + St. Martin - Hutterer bis 1,5 ++ + ++ + o 4 + St. Margarethen 1,5 bis 4 ha ++ ++ + o o 3 + Unternberg West 1,5 bis 4 ha ++ ++ + o o 3 + Unternberg Süd o ++ o o o o (0 +) Neggerndorf West o (1,5 - 4 ha) 6 o ++ + o o (3 +)

4 Das Flächenpotential umfaßt unbebautes, gewidmetes Gewerbegebiet sowie derzeit noch nicht gewidmete Erweiterungsflächen, die ohne bedeutenden Erschließungsaufwand im Anschluß an den Bestand gewidmet werden können.

5 Zur Gesamtbewertung wurden die Kriterien „Anrainersituation, konfliktminimierter Straßenanschluß, minimierte Ortsdurchfahrt“ herangezogen und ein nutzbarer Gleisanschluß berücksichtigt. Die Klammer in dieser Spalte bedeutet, daß der Standort vom Flächenpotential her bereits ausgenutzt ist.

6 In Neggerndorf West ist die Möglichkeit einer Standorterweiterung an die Errichtung einer neuen Murbrücke gebunden. Das Flächenpotential wird daher in Klammer gesetzt.

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QUALITÄTEN Flächenpotential Technische optimierte konfliktmini- minimierte nutzbarer Gesamt- 4) Infrastruktur Anrainer- mierter Stras- Ortsdurch- Gleisanschluß bewertung5 STANDORTE situation senanschluß fahrten Thomatal - Moser o ++ + ++ o o (3 +) Ramingstein - ISO-Span o ++ ++ ++ o ++ (4-6 +) Ramingstein West 1,5 bis 4 ha ++ o ++ o o 2 + Weißpriach o ++ + ++ o o 3 + Mauterndorf Süd über 4 ha ++ ++ ++ o + 4 + Mauterndorf - Steindorfer über 4 ha ++ ++ ++ o o 4 + Moos Mariapfarr - Pichl 1,5 bis 4 ha ++ o o o o 0 + Mariapfarr - Bruckdorf o ++ o ++ o o 2 + St. Andrä o ++ ++ ++ o + 4 + Tamsweg - Mörtelsdorf neu über 4 ha + ++ ++ o o 4 + Tamsweg - Litzelsdorf 1,5 bis 4 ha ++ ++ ++ o o 4 + Tamsweg - Nord über 4 ha ++ ++ o o ++ 2-4 + Tamsweg - Bahnhof o ++ o o o ++ 0 + Tamsweg - Pöllitz 1,5 bis 4 ha ++ ++ + o o 3 +

++ volle Ausstattung bzw. voll zutreffend + Ausstattung wird angestrebt/ herstellbar o nicht vorhanden oder herstellbar ( ) ausgenutzte Standorte, Bewertung nur ausschlaggebend bei Betriebswechsel

S>ADWIRT-A.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç55 arbeitsgruppe raumplanung GEWERBE UND INDUSTRIE

Die Tabelle (Tab. 4-2) soll eine Orientierung über die Eignung der vorhandenen Un- ternehmensstandorte in der Region für Anlaßfälle wie Betriebsansiedlung, Betriebs- ausbau oder Betriebsnachfolge sein. Das Angebot an gut erschlossenen Gewerbeflächen mit Entwicklungspotential im Lun- gau ist beachtlich: Wie auch aus der Tabelle (Tab. 4-2:) ersichtlich gibt es im Lungau derzeit 26 Standortbereiche mit unterschiedlichen Standortqualitäten und verschieden großem Erweiterungspotential. Die Aufsummierung des Flächenpotentials der Einzelstandorte ergibt ein derzeitiges Angebot von rd. 27 ha unbebautem, erschlossenem und gewidmetem Gewerbegebiet. Weitere 45 bis 50 ha könnten ohne bedeutenden Erschließungsaufwand im Anschluß an den Bestand gewidmet werden. Insgesamt gibt es im Lungau derzeit 5 Standorte mit Erweiterungspotential über 4 ha, 2 davon mit bester Eignung (Bewertung 6 Punkte) und 3 mit guter Eignung (4 Punkte). 2 dieser Standorte verfügen über einen nutzbaren Gleisanschluß. 11 Standortbereiche weisen ein Erweiterungspotential von 1,5 bis 4 ha auf, die Stand- ortqualitäten sind jedoch sehr unterschiedlich: 3 mit bester Eignung, 5 mit gu- ter/mittlerer Eignung und 3 mit begrenzter Eignung für Gewerbe und Industrie. Die restlichen 10 Standorte entfallen auf gut bis sehr gut geeignete Betriebsstandorte mit geringer Erweiterungsmöglichkeit, auf unternutzte oder kaum genutzte Standorte mit guten bis sehr guten Standortqualitäten sowie auf Standorte, an welchen mehrere Standortqualitäten (z.B. Anrainersituation und Zufahrt) bei gleichzeitig geringem Er- weiterungsspielraum suboptimal sind. Die Standortqualitäten der einzelnen Gebiete werden nur selten und zu wenig ausge- spielt. Das problematische Branchenmix in jüngeren Gewerbegebieten zeigt, daß es an einer Ansiedlungsstrategie für Gewerbegebiete mangelt: bei den Gewerbegebieten in St. Michael-Süd oder in Tamsweg-Litzelsdorf fällt auf, daß eine problematische räumliche Mischung von klassischen Produktionsstandorten mit Handels- und Dienst- leistungsbetrieben (Märkten, Restaurants u.a.) zu beobachten ist. Damit werden diese zentrumsbildenden Betriebe an Standorte verlegt, die aufgrund der Erschließung und der Anrainersituation eigentlich für Produktionsbetriebe vorgesehen sind; die Standor- te sind somit für umweltrelevante, emittierende Betriebe nicht mehr geeignet.

4.3.3. Entwicklungsaufgaben der Standortgemeinden Da es in der Regionalplanung um die Konzentration der Kräfte auf erfolgversprechen- de und regional bedeutsame Projekte geht, ist eine Bewertung der Standorte notwen- dig. Damit soll auch die Abgrenzung zwischen regionalen Aufgaben und Aufgaben der Gemeinden i.e.S. (Ortsplanung und Ortsmarketing) sichergestellt werden. Im europäischen Wettbewerb hat nur eine gemeinsame Vermarktung des Lungaus eine Chance, in deren Rahmen künftigen Unternehmen die bestgeeigneten Standorte ange- boten werden können. Da diese Materie in Hinblick auf die innerregionale Konkurrenzsituation konfliktträch- tig ist, soll eine objektivierte Standortbewertung als Entscheidungshilfe für die Regi- onspolitiker dienen. Daher wird aus Sicht der Regionalplanung folgendes Bewertungsschema vorgeschla- gen:

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Tab. 4-3: Kriterien zur Festlegung der Entwicklungsaufgaben in den Standortgemeinden Funktion Flächen- optimierte konfliktfreier minimierte nutzbarer empfohlene der angebot in Anrainer- Straßen- Ortsdurch- Gleis- Gesamt- Standort- der Stand- situation anschluß fahrten anschluß bewertung gemeinde ortgemeinde Ausbau- über 4 ha ++ ++ + (+) 5 - 6 + standort mit Erwei- über 3 ha ++ + + (+) 4 - 5 + terungs- spielraum mit Be- ausreichend + + o o mind. 2 + stands- für den Be- pflege standsbetrieb zur Revita- im bisheri- + + +/o (+) 3 - 4 + lisierung gen Umfang

++ in hohem Maße zutreffend + in ausreichendem Maße zutreffend oder herstellbar (+) gegebenenfalls anzustreben o wünschenswert

Unterschiedliche Standortqualitäten bilden die Basis für eine differenzierte Ansied- lungspolitik und das Standortmarketing des Lungauer Wirtschaftsraumes. An die Standorteignung knüpfen sich bestimmte Qualitäten und damit verbundene Entwick- lungsstrategien, die in der Folge kurz erläutert werden: Gewerbeausbaustandort: Standortgemeinden mit Erweiterungs- bzw. Niederlas- sungsmöglichkeiten. Auch Betriebe mit höherem Verkehrsaufkommen, größerem Flä- chenbedarf (über 4 ha Angebot) und relevanten Umweltauswirkungen (Lärm, Schad- stoffe) können angesiedelt werden. Standortentwicklung und -marketing, etwa in Hin- blick auf die Bildung von „Branchenclustern“ (Betriebe ähnlicher oder ergänzender Unternehmenszwecke), sollen auf regionaler Ebene erfolgen. Gewerbestandort mit Erweiterungsspielraum: Geeignet für die Weiterentwicklung, Vergrößerung und den Umbau von bestehenden Betrieben oder von Folgebetrieben. In der Standortgemeinde ist ein begrenztes Flächenangebot von 1,5 bis 3 ha vorhan- den, das mit einer akzeptablen Nachbarschaftssituation verknüpft ist. Gewerbeparks für den lokalen Bedarf bzw. Gründerzentren mit gemeinsamer Infrastruktur können entwickelt werden. Die Flächensicherung und die gestalterische Einbindung stellen eine örtliche Aufgabe dar, während die Dokumentation im regionalen Standortmarke- ting erforderlich ist. Gewerbestandort mit Bestandspflege: Bestehende Betriebsstandorte, die in ihrer Ent- wicklungsmöglichkeit im Gemeindeinteresse abgesichert werden sollen. Die regionale Aufgabe besteht vor allem in Initiativen zum Know-how-transfer und in der Unterstüt- zung zwischenbetrieblicher Kooperationen (z.B. Einkauf, gemeinsame Produktpalette für regionsexterne Märkte).

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Gewerbestandort zur Revitalisierung: Es handelt sich um nicht oder schlecht genutzte Standorte, die aufgrund ihrer Einbindung in die Gemeindestruktur eine Revitalisierung wert sind. Die Standortentwicklung hat hauptsächlich im Rahmen der Ortsplanung zu erfolgen, die regionale Ebene kann bei der Akquisition passender Interessenten helfen.

4.3.4. Schlußfolgerungen • Der Lungau bietet eine Vielzahl an unterschiedlich konfigurierten Be- triebsstandorten, sowohl für die Erweiterung einheimischer Betriebe als auch für mögliche Betriebsansiedlungen. Im Rahmen des Regio- nalverbandes wird in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer ein gezieltes Standortmarketing aufgebaut. Dazu gehören • Auflistung der regional bedeutsamen Betriebsstandorte nach Stand- ortqualitäten und Entwicklungspotential im Rahmen des Regio- nalprogrammes. • als Schwerpunkte eines permanenten Standortmarketings: Þ Entwicklung von Standortprofilen (Branchenmix, Branchencluster) und Ansiedlungskonzepten (z.B. Masterplan mit Betriebsflächen in unterschiedlicher Konfiguration und Größe) für die einzelnen Standortbereiche. Darauf aufbauend: Þ Gezielte und regional abgestimmte Betriebsakquisition aus der Region z.B. über eine Art Rückholaktion (Lungauer Schulabsolven- ten und Unternehmern). Þ Gemeinsame Flächensicherung im Rahmen des Regionalverbandes und Regionsmanagements (z.B. Gründung einer GesmbH oder Kooperation mit einer Betriebsansiedlungsgesellschaft). Þ Logistikentwicklung (Verkehrslösungen). Þ Nutzung des Forschungs- und Entwicklungspotentials, z.B. über Kooperationen mit einschlägigen Universitätsinstituten oder Fach- hochschulen. Hier kann das im Aufbau befindliche Holz TechnoZ als Drehscheibe dienen. Þ Arbeitsmarktentwicklung (Bildungs- und Ausbildungsprogramme). Þ Entwicklung einer dazugehörigen Vermarktungsschiene (z.B. Na- türlich Lungau - Lungauer Technologie, Lungauer Holzverarbei- tung etc.) und der Nahtstelle zu den übrigen Wirtschaftszweigen.

S>ADWIRT-A.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 58 arbeitsgruppe raumplanung HANDEL, DIENSTLEISTUNGEN

4.4. HANDEL, DIENSTLEISTUNGEN

4.4.1. Nahversorgung - Einzelhandelsstruktur - Kaufkraftflüsse Die folgenden Ausführungen stützen sich auf eine Studie des Instituts für Handelsfor- schung (1997), die die Handelsstruktur und deren Veränderung in den Jahren 1993 bis 1997 untersucht, sowie auf eigene Erhebungen und auf Gespräche mit den Gemein- den und der Wirtschaftskammer. Österreichweit ist im Lebensmitteleinzelhandel im Schnitt mit einem Rückgang von 3% der Läden pro Jahr zu rechnen (inkl. Neueröffnungen). Diesem Trend wird sich auch der Lungau nur schwer verschließen können. Derzeit ist die Nahversorgung (laut Landesentwicklungsprogramm die „Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Diensten des Grundbedarfs in ihrem Einzugsbe- reich“) - mit Ausnahme von Thomatal, Weißpriach, St. Andrä und Göriach - in allen Gemeinden des Lungaus gegeben. Der Standort in Lessach ist nach Einschätzung der Gemeinde gefährdet, in Thomatal wünscht die Gemeinde eine Betriebsneugründung. In jüngster Zeit versuchen die Betreiber, mit dem Konzept einer mobilen Versorgung die Auflassung einzelner Standorte zu legitimieren und zu kompensieren. Vertreter der Wirtschaftskammer (Sektion Handel) nennen als Mindesthaushaltszahl für einen rentabel geführten Nahversorger ca. 200 bis 250 Haushalte oder 55.000,-ATS Umsatz je m2 pro Jahr bzw. 4 Mio. ATS im Jahr (Orientierungswerte, abhängig von den Einzelumständen). In Thomatal oder Lessach sind derartige Orientierungswerte realistischerweise nicht erreichbar. Über die Grundversorgung hinausgehende Einzelhandelsangebote (Supermärkte, Dro- geriemärkte, Fachmärkte) finden sich ausschließlich in den zentralen Orten Tamsweg, St. Michael und Mauterndorf sowie in Mariapfarr. Besonders die Marktgemeinde Tamsweg verzeichnete in den letzten Jahren einen überdurchschnittlichen Zuwachs an Verkaufsflächen. Sie bindet nun einen Großteil der Kaufkraft des Lungaus. Allein das Flächenangebot von Tamsweg mit 2,77 m2 Verkaufsfläche je Einwohner bzw. von St. Michael mit 2,00 m2 (Gesamtlungauer Durchschnittswert 1,33 m2; Lungauer Gemein- den ohne Tamsweg 0,79 m2) zeigt das Ausmaß der Konzentration: Tab. 4-4: Ausgewählte Verkaufsflächenzahlen Verkaufsfläche Anteil in % Tamsweg 15.471 m2 57 % Lungau ohne Tamsweg 11.877 m2 43 % Lungau gesamt 1997 27.348 m2 100 %

Verkaufsfläche je Einwohner Land Salzburg 1,76 m2 Lungau 1,33 m2 Lungau ohne Tamsweg 0,79 m2 Tamsweg 2,77 m2 St. Michael 2,00 m2 Quelle: IFH 1997

S>ADWIRT-A.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 59 arbeitsgruppe raumplanung HANDEL, DIENSTLEISTUNGEN

Im Einzelhandel schreitet die Konzentration auf wenige Anbieter fort. Umso schwieri- ger wird die regionale Vermarktung bäuerlicher Produkte über Handelsketten, da ent- sprechend große Produktionsmengen bei gleichbleibender Qualität verlangt werden. Der Filialisierungsgrad im Lungau (Verkaufsfläche in Handelsketten) ist hoch, aber deutlich geringer, als im benachbarten Pongau: 28,6% der gesamten Verkaufsfläche sind in der Hand von Handelsketten, im Pongau sind es 50,8%. In Gesprächen mit Vertretern der Wirtschaft und der Gemeinden wurden beträchtliche Kaufkraftabflüsse aus der Region beklagt, die vor allem nach Kärnten (Spittal) und in die anderen Bezirke des Landes (Stadt Salzburg, St. Johann/ Bischofshofen) gehen sol- len. Nach Einschätzung des Instituts für Handelsforschung schöpft der Lungau aller- dings 88% des Kaufkraftpotentials in der Region ab; nur 12% würden demnach an andere Regionen verloren gehen (IFH 1997).

4.4.2. Dienstleistungen - regionale Verteilung Das Angebot an Dienstleistungen ist in der regionalen Verteilung ebenfalls stark in den Zentren konzentriert. Beinahe alle Regionalbehörden und Zweigstellen der Kammern und Interessenvertre- tungen befinden sich in Tamsweg. Dasselbe gilt für die höherrangigen Dienstleistun- gen im Geld- und Kreditwesen, für Notariate, Wirtschaftsdienste und Beratungsdiens- te. Postämter bzw. Poststellen gibt es in allen Gemeindehauptorten, mit Ausnahme von Göriach, Lessach, St. Andrä, St. Margarethen und Weißpriach. Bankfilialen finden sich überall außer in Göriach, St. Andrä, Thomatal und Weißpriach. Die Ausstattung der Gemeinden mit Handels- und Dienstleistungseinrichtungen kann der Tabelle „Ausstattung der Gemeinden des Lungaus“ im Kapitel 1.2 (Situation der zentralörtlichen Versorgung) entnommen werden.

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4.4.3. Schlußfolgerungen • Die Nahversorgung der Lungauer Gemeinden ist derzeit noch ziem- lich flächendeckend gegeben; mittelfristig wird diese Versorgungs- dichte ohne Anpassungen und gezielte Förderungen nicht aufrecht erhalten werden können. • Die Eingriffsmöglichkeiten auf die Gesetze des Marktes sind be- schränkt. Trotzdem können seitens der Region Rahmenbedingungen geschaffen oder gezielt gefördert werden, die eine flächendeckende Nahversorgung langfristig sichern sollen, z.B. Þ Weiterentwicklung der Nahversorger zu multifunktionalen Zent- ren (Bank- und Postdienste, Gastronomie, Kopierdienste etc.). Þ Mobile Grundversorgung, Ausbau des bestehenden Angebotes (Bäcker) zu vollwertigen Angeboten in der Grundversorgung (Ge- schäft kommt zum Kunden bzw. auch umgekehrt - Einkaufsbus). Þ Ausbau der bäuerlichen Nahversorgungsfunktionen im Ort bzw. in teilregionalen Zentren (z.B. Mariapfarr). • In Hinblick auf die Entwicklung der übrigen Handelsbetriebe des Lungaus (Fachgeschäfte, Fachmärkte, Einkaufszentren u.a.) sind fol- gende Strategien für den Lungau zu empfehlen: Þ Regional ansässige Handelsbetriebe und Dienstleister werden bei der Standorterweiterung und Neugründung bevorzugt. Þ Entwicklung eines multifunktionalen Handelszentrums, das die bäuerliche Vermarktung, das örtliche Gewerbe und die Vermark- tung der Dienstleistungsangebote unter einem Dach vereint: Stichwort „Lungau-Haus“ (Möbel- und Holzprodukte, Lebensmit- tel, Kunsthandwerk, Technologien und Dienstleistungen der Wirtschaft u.a.).

S>ADWIRT-A.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 61 arbeitsgruppe raumplanung TOURISMUS

4.5. TOURISMUS

4.5.1. Landschafts-, Kultur- und Infrastrukturangebote Der Lungau hat eine lange Tourismustradition, die in der Zeit vor dem ersten Welt- krieg mit der Gründung von Verschönerungsvereinen anfing. Zu Beginn der touristi- schen Entwicklung war der Lungau vor allem als Sommerfrische für Wiener und Steirer bedeutend, in den 50er und 60er Jahren begann der Ausbau der Schiinfrastruktur und damit die Entwicklung des Tourismus zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig mit Ganzjahres- und Winterangeboten. Dieser Wirtschaftszweig basiert auf der reizvollen Vielfalt des touristischen Angebotes und der Mehrsaisonalität. Elemente dieser Vielfalt sind: • die Lungauer Kulturlandschaft mit den Seitentälern und dem Zentralraum als „Kern“ und den Alpin- und Almgebieten des Landschaftsschutzgebietes Niedere Tauern, des Nationalparks Hohe Tauern und des Naturschutzgebietes in den Nock- bergen als „Schale“; • das baukulturelle Erbe wie z.B. Ortskerne, Sakralbauten, Burgen, intakte dörfliche Ensembles, Einzelhöfe, Almen und Almhüttendörfer, Wetterkreuze u.a.; • die traditionelle und zeitgenössische regionale Kultur: Markenzeichen sind Sam- son-Umzüge und Prangstangenfeste, aber auch bildende Kunst, Theater, Jazz u.a. • das Angebot an Sport- und Freizeitinfrastruktur, das vom vielfältigen Pistenangebot (Schizirkus Obertauern bis Familien-Schigebiet Schönfeld - Karneralm), über ein gemeindeüberschreitendes Loipennetz, einen voll ausgestatteten Golfplatz, Segel- flugplatz, Reitsportmöglichkeiten, Wandergebiete und Radrouten für Familien zu allen Arten von Aktivsportarten (Fischen, Jagen, Schießen u.a.) reicht. Die Karte „Kultur - Freizeitinfrastruktur“ im Kapitel 3.6 (Kulturelles Angebot, Freizeit, Medien) bietet einen Überblick über die Freizeit- und Tourismuseinrichtungen des Lungaus. Zur Einordnung des Lungauer Wintertourismus dienen folgende Kennzahlen zur Kapa- zität der Aufstiegshilfen: es werden 45 Lifte betrieben, davon 11 Sessellifte, unter Ein- beziehung von Obertauern kommen noch weitere 15 Liftanlagen dazu. Ihre Trans- portkapazität betrug 1991 beachtliche 9,38 Mio. Personen-Höhenmeter pro Stunde, das waren 680 Personen-Höhenmeter pro Stunde je Wintergästebett. Dieser Wert liegt im Bundesland bei 853, im Pinzgau bei 905 (ÖIR Laufende Raumbeobachtung 1991 zit. nach RWK 1994).

4.5.2. Tourismus in der regionalen Wirtschaftsstruktur Im Beherbergungs- und Gaststättenwesen waren 1991 10,8% der unselbständig Be- schäftigten (585) des Lungaus tätig, damit war dieser Anteil deutlich geringer als im Pinzgau und Pongau; ein behutsamer Ausbau dieses Wirtschaftszweiges ist noch ver- träglich und regionalwirtschaftlich zweckmäßig. Der Beschäftigungseffekt durch den Tourismus kommt in hohem Maße auch der Landwirtschaft (Urlaub am Bauernhof auf ca. 450 Betrieben) und den übrigen Branchen der Region (Bauwesen, Raumausstatter, Handwerk, Dienstleistungsbetriebe u.a.) zugute. Die Zahl der Nächtigungen verzeichnet mit leichten Schwankungen bzw. Einbrüchen (1984/85) seit 1981 eine relativ stabile Entwicklung. Seit 1991 hält sich die Zahl der

S>ADWIRT-A.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 62 arbeitsgruppe raumplanung TOURISMUS

Nächtigungen pro Jahr bei rund 1,4 Mio. In jüngster Zeit waren allerdings Rückgänge sowohl im Sommerhalbjahr (z.B. -11%) als auch im schneearmen Winterhalbjahr 1996/97 (-4%) zu beobachten.

Abb. 4-3: Entwicklung der Übernachtungen in allen Fremdenunterkünften von der Saison 86/87 bis zur Saison 96/97

1.600.000

1.400.000

1.200.000

1.000.000

800.000 Sommer Winter 600.000

400.000

200.000

0 86/87 87/88 88/89 89/90 90/91 91/92 92/93 93/94 94/95 95/96 96/97

Quelle: Landesstatistischer Dienst, Fremdenverkehrsstatistik 1986/87 bis 1996/97 Die saisonale Verteilung ist differenziert: Im gesamten Lungau entfallen mehr als zwei Drittel der Nächtigungen pro Jahr auf das Winterhalbjahr. In etlichen Gemeinden, insbesondere in den Seitentalgemeinden, deren Schwerpunkt im Bereich des naturbetonten Tourismus liegt, ist jedoch die Anzahl der Nächtigungen im Sommerhalbjahr höher, z.B. Göriach, Muhr, Lessach, Ramingstein, St. Andrä und Zederhaus. Mariapfarr, Mauterndorf, St. Michael/ Katschberg und Tweng/ Obertauern vereini- gen 77% aller Gästenächtigungen des Lungaus, die Mehrzahl davon im Winter. Tweng/ Obertauern und Katschberg werden von großen Betrieben (auch Beherber- gungsgroßbetrieben) und nur wenigen privaten Vermietern charakterisiert. Zudem ist in allen vier Gemeinden auch ein beträchtlicher Anteil an Jugend- und Clubtourismus (Young-, Robinson Club u.a.) zu verzeichnen.

Eine Analyse der Gäste im Jahr 1996/97 hinsichtlich ihrer Herkunftsländer zeigt, daß die Österreicher mit einem Anteil von 39% (80.596 Ankünfte) den Lungau als Ur- laubsdestination durchaus schätzen. 50% der Gäste des Lungaus stammten aus Deutschland (102.499 Ankünfte), das somit das wichtigste Herkunftsland darstellt. Die verbleibenden 11% der Gäste kamen fast ausschließlich aus anderen europäischen Staaten, z.B. Niederlande, Belgien, Schweiz, Großbritannien, Tschechien, Slowenien, Kroatien u.a.

S>ADWIRT-A.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 63 arbeitsgruppe raumplanung TOURISMUS

Abb. 4-4: Übernachtungen 1996/97 pro Einwohner und nach Saisonalität Winter 1996/97 und Sommer 1997

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Nach Einschätzung des regionalen Tourismusmanagers ist die Qualität der Unterkünf- te befriedigend und der Nachfrage angemessen. Eine Ausnahme stellt lediglich das verhältnismäßig hohe Angebot an Ferienwohnungen dar, das aus der verstärkten Um- stellung von Privatzimmern resultiert. Eine weitere Zunahme der Ferienwohnungen sollte nicht angestrebt werden, da die Vermietung sich relativ unflexibel gestaltet (hauptsächlich an Familien und bevorzugt in der Hauptsaison) und da im Tourismus die Wertschöpfung nicht nur in der Vermietung, sondern in den zusätzlichen Dienst- leistungen besteht. Tab. 4-5: Bettenangebot nach Unterkunftsart 1993 (Angaben in %) in gewerblichen Betrieben Privatunterkünfte Ferien- sonstige % insgesamt 5*/4* 3* 2*/1* insgesamt Bauernhof wohnung Unterk. Lungau 45 13 16 16 32 15 17 6 Salzburg 54 14 24 16 22 7 13 11 Quelle: RWK 1994 Ein Vergleich mit dem Berichtsjahr 1997 zeigt, daß der Anteil der 2- und 1- Sternbetriebe sowie der Anteil des Urlaubs am Bauernhof rückläufig sind zugunsten von 3-Sternbetrieben, Ferienwohnungen und sonstigen Unterkünften (Jugendheim, Jugendherberge u.a.). „Urlaub am Bauernhof“ stellt einen wichtigen landwirtschaftlichen Erwerbszweig dar: Das Angebot an bäuerlichen Privatbetten am Gesamtangebot lag im Sommer 1997 bei 1.918 Betten oder ca. 13 % des Gesamtangebotes. Die Zahl der Betten in bäuerlicher Hand dürfte jedoch höher liegen, da auch hier ein Professionalisierungsschub erfolgte und daher die Zahl der gewerblich geführten Betriebe, der Kinder- und Jugenderho- lungsheime, der bewirtschaftete Schutzhütten und der Ferienhäuser bzw. -wohnungen gestiegen ist.

4.5.3. Kapazitäten und Auslastung Die Bettenkapazität beträgt etwa 14.000 Betten (Winter 1996/97: 14.739 Betten, Sommer 1997: 13.062 Betten; mit Zuwächsen gegenüber dem Vorjahr). Die durch- schnittliche Bettenzahl pro Betrieb ist mit 11 Gästebetten relativ gering, bei den ge- werblichen Betrieben beträgt die durchschnittliche Bettenzahl immerhin 34. Die Bettenauslastung im Winter liegt bei 35% und übertrifft somit den Landesschnitt. Die Gemeinden mit guter Auslastung im Winter liegen rund um die Schigebiete Ober- tauern, Katschberg-Aineck, Speiereck-Großeck, Fanningberg und Schönfeld-Karneralm. Im Sommerhalbjahr ist die Auslastung der Betten schwächer (bezirksweiter Durch- schnitt rund 20%; Landesschnitt beträgt hingegen ca. 30%). In den Seitentälern (Göri- ach, Lessach, Muhr, Ramingstein und Zederhaus) werden im Sommer bei gleichzeitig besserer Auslastung mehr Betten angeboten als im Winter.

S>ADWIRT-A.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 65 arbeitsgruppe raumplanung TOURISMUS

Abb. 4-5: Bettenanzahl und Auslastung im Winter 95/96

3.000 100

90 2.500 80

70 2.000 60

1.500 50

40 Auslastung 1.000 30 Betten Winter 1995/96 20 500 10

0 0 Muhr Tweng Göriach Lessach St. Andrä Thomatal Tamsweg Mariapfarr Zederhaus St. Michael Unternberg Weißpriach Mauterndorf Ramingstein St. Margarethen

Quelle: Landesstatistischer Dienst

Abb. 4-6: Bettenanzahl und Auslastung im Sommer 1996

3.000 100

90 2.500 80

70 2.000 60

1.500 50

40 Auslastung 1.000

Betten Sommer 1996 30

20 500 10

0 0 Muhr Tweng Göriach Lessach St. Andrä Thomatal Tamsweg Mariapfarr Zederhaus St. Michael Unternberg Weißpriach Mauterndorf Ramingstein St. Margarethen

Quelle: Landesstatistischer Dienst

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4.5.4. Schlußfolgerungen • Angesichts der zunehmenden nationalen und internationalen Kon- kurrenz und des geänderten Reiseverhaltens muß der Lungau als Re- gion gegen Destinationen mit gleichem/ ähnlichem Angebot in Öster- reich und gegen deutlich billigere europäische und außereuropäische Konkurrenten bestehen. • Ein wesentlicher Schritt wurde mit dem regionalen Zusammenschluß der Tourismusverbände zur „Ferienregion Lungau“ gesetzt. Dadurch wird erstmals die regionale Marke „Lungau“ auch gemeinsam bewor- ben und verkauft (gemeinsame Incoming-Verwaltung) • Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist der Aufbau von all-inclusive- Angeboten für die Destination „Lungau“. • Für die Wintersaison unabdingbar ist ein Zusammenschluß der Lun- gauer Schigebiete unter einem Dachverband mit dem schon beste- henden Schikartenverbund Lungo und dem Nahverkehrsverbund Lungau-Takt als Schigebietszubringer sowie einer entsprechenden Vermarktung. • Die Zusammenarbeit zwischen Gastgewerbe und Landwirten ist noch ausbaufähig. Die gezielte Vermarktung von Lungauer Qualitätspro- dukten über die Gäste stellt eine zusätzliche Chance dar (Qualitäts- gastronomie, Regionalküche, Almbuffets, „Natürlich Lungau“ u.a.). • Von großer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaft- lichkeit des Tourismus ist der Aufbau zielgruppenspezifischer Ange- bote, wie z.B. „Neuer Winter Lungau“ mit Schwerpunkt Langlauf und Snowboard, „Reiterland Lungau“, Radfahren im Lungau, Kultur- und Bergwanderwege; „Kinderlungauland“, „Lungauer Landgasthöfe“ u.a. • Im Bereich der Gästezielgruppe Kinder und Jugendliche besteht ein Angebotsdefizit. Eine Ergänzung der Freizeiteinrichtungen, z.B. die Errichtung eines Jugenderlebnisgeländes oder einer „Kinder-fantasy- world“, ist konzeptionell vorzubereiten und marketingmäßig zu be- gleiten.

S>ADWIRT-A.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 67 arbeitsgruppe raumplanung KOMMUNALE UND REGIONALE FINANZLAGE

4.6. KOMMUNALE UND REGIONALE FINANZLAGE Die Gemeinden des Bezirkes Tamsweg weisen eine innerregional differenzierte, ins- gesamt unterdurchschnittliche Einnahmenstruktur der kommunalen Haushalte auf. Als positiver Ausreißer stellt sich die Tourismusgemeinde Tweng mit einer Steuerkraft- kopfquote von rd. ATS 40.000.- dar, die aus vergleichweise hohen eigenen Einnahmen und einer sehr geringen Bevölkerungszahl resultiert. Der Bezirksdurchschnitt mit rd. ATS 10.000.- spiegelt jedoch die kommunale Finanzschwäche deutlich wider. Die Gemeinde Muhr muß sich mit einer Steuerkraftkopfquote von rd. ATS 7.800.- be- scheiden. Selbst der Bezirkshauptort vermag aufgrund seiner Verpflichtungen als be- deutender zentraler Ort mit einer Kopfquote von ATS 8.700.- nicht an den Bezirks- durchschnitt heranzukommen.

Mit der Gründung des Regionalverbandes und der damit verbundenen gemeinsamen Finanzierung ist eine Ebene für die Realisierung gemeindeübergreifender und regional bedeutsamer Vorhaben geschaffen worden, sofern solche nicht durch andere Verbän- de (wie zur Abwasserbeseitigung) organisatorisch abgedeckt werden. Es wurde ein Finanzierungsschlüssel für gemeinsamen Projekte eingeführt, der zu je 50 % nach der Finanzkraft und der Bevölkerungszahl 1991 ermittelt wird. Zur Finanzierung des Lun- gautaktes kommt zu den genannten Schlüsseln noch die Nächtigungsziffer hinzu.

4.7. QUELLEN AKTIONSPROGRAMM LUNGAU 1995-1999 (o.J.): Das Umsetzungsprogramm zur EU Ziel 5b Regionalförderung. Regionalverband Lungau, Beirat für Regionalentwick- lung. Tamsweg LANDESVERKEHRSAMT: Statistische Berichte 1986-1996. Salzburg AMT DER SALZBURGER LANDESREGIERUNG (1998): Landesstatistischer Dienst, Daten zur Fremdenverkehrsstatistik im letzten Berichtsjahr (1997). Salzburg AMT DER SALZBURGER LANDESREGIERUNG (1995): Einheitliches Dokument für die Programmplanung (EPPD) Ziel 5b. Salzburg GEBIETSVERBAND LUNGAU (1996): Tourismusprospekte der Region und der einzel- nen Gemeinden, Veranstaltungskalender IFH -INSTITUT FÜR HANDELSFORSCHUNG (1997): Handelsstudie 1997, im Auftrag der Wirtschaftskammer Salzburg. Textband - Entwurf (unveröffentlichtes Manuskript). Salzburg KAINZ H., W. SCHÜTZ und E. THUN-TÄUBERT (1988): Verkehr, Landschaftsschutz, Fremdenverkehr, Problematik und Lösungsmöglichkeiten im nördlichen Lungau. Wien ÖSTERREICHISCHES STATISTISCHES ZENTRALAMT (ÖSTAT): Land- und forstwirt- schaftliche Betriebszählungen 1980 und 1990, Bundesland Salzburg ÖSTAT: Volkszählung 1991, Hauptergebnisse II, Bundesland Salzburg ÖSTAT: Agrarstrukturerhebung 1995 ÖSTAT (1996): Arbeitsstättenzählung 1991

S>ADWIRT-A.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 68 arbeitsgruppe raumplanung KOMMUNALE UND REGIONALE FINANZLAGE

ÖSTERREICHISCHE RAUMORDNUNGSKONFERENZ (1994): Modellbearbeitung Regionalwirtschaftliches Konzept für den Bezirk Lienz, Schriftenreihe Nr. 112. Wien ÖSTERREICHISCHES TELEFONBUCH 2/97 auf CD-ROM, Herold PALME, G. (1995): Struktur und Entwicklung österreichischer Wirtschaftsregionen, in: Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft, Bd. 137, S. 393-416. Wien REGIONALVERBAND LUNGAU (1997): Auflistung ausgewählter Standortangebote im Lungau nach Gemeinden. Mauterndorf REGIONALWIRTSCHAFTLICHES KONZEPT FÜR DAS ZIEL 5b-GEBIET LUNGAU - RWK (1994): bearbeitet von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für eigenständi- ge Regionalentwicklung und dem Salzburger Institut für Raumforschung und Wohnen im Auftrag des Bundeskanzleramtes und des Landes Salzburg SCHAIDBERGBAHNEN AG. (1997): Projekt Schitunnel Gamsleitnlift, Projektbe- schreibung und Antrag. Tweng SCHÜTZ W. (o.J.): Landschaftsschutz, Naturschutz und Naturdenkmalschutz im Lun- gau, Studie im Auftrag der Abt. 7 - Landesplanung der Salzburger Landesregierung SLT - SALZBURGER LAND TOURISMUS/ GEBIETSVERBÄNDE LUNGAU (1995): Lun- gau 2000, o.O. STEINER M. (Hg.) (1995): Regionale Innovation - Durch Technologiepolitik zu neuen Strukturen. Graz TICHY, G. (1995): Die wirtschaftspolitische Bedeutung ökonomisch-technischer Clusterkonzepte, in: STEINER (1995) a.a.O. WEICHHART, P. (1996): Bildungsoffensive Lungau - Ein regionalplanerisches Konzept zur Neustrukturierung des Bildungswesens im Politischen Bezirk Tamsweg, Endbe- richt. Salzburg WIRTSCHAFTSKAMMER TAMSWEG und REGIONALVERBAND LUNGAU (1995-96): Liste der Gewerbeflächen nach Gemeinden im Lungau, eigene Erhebungen. Tamsweg - Mauterndorf

S>ADWIRT-A.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 69 arbeitsgruppe raumplanung VERKEHRSSYSTEM

5. VERKEHRSSYSTEM, MOBILITÄT UND KOMMUNIKATION

5.1. STRASSENNETZ Der Lungau ist über die seit 1975 in Betrieb befindliche Tauernautobahn (A 10) in das nationale und internationale Fernstraßennetz lückenlos eingebunden. Damit ist einer- seits eine rasche Verbindung in den deutschen und in den Adria-Raum gegeben, ande- rerseits sind das Zederhaustal und St. Michael auch mit den Belastungen eines transeu- ropäischen Korridorraums konfrontiert. Für die bei der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg angemeldeten Fahrzeuge gilt eine Mautbefreiung für die Tauernautobahn- Scheitelstrecke. Die Verbindungen zu den benachbarten Bezirken im eigenen Bundesland, nach Kärn- ten und in die Steiermark werden über die klassischen Routen der Radstädter Tauern - Katschberg-Bundesstraße (B 99), der Turracher Bundesstraße (Mauterndorf - Tamsweg- Ramingstein - Predlitz - Turrach, B95) und der Bundesstraße über den Seetaler Sattel (St. Michael - Unternberg - Tamsweg - Ranten - Murau, B 96) hergestellt. Diese Bun- desstraßen sowie das ergänzende Landesstraßennetz (u.a. Tamsweg - St. Andrä - Mari- apfarr - Mauterndorf, durch das Thomatal sowie in die Hauptorte der Seitentäler) sind in den letzten Jahrzehnten ausreichend ausgebaut worden.

5.1.1. Straßenverkehrsbelastungen Den weitaus meist belastetsten Straßenabschnitt bildet die A 10 zwischen Tauerntun- nel und Knoten St. Michael mit einer gezählten Belastung 1990 von 12.400 KFZ/24h und einer prognostizierten Verkehrsmenge von 17.250 KFZ/24h (+39%) für das Jahr 2000. Der LKW-Anteil beträgt rd. 13%. Die stündlich durchschnittliche Verkehrsmen- ge am Tag umfaßt rd. 1.100 Fahrzeuge, in den Nachtstunden befahren rd. 310 KFZ/h diesen Autobahnabschnitt. Der Kraftfahrzeuglärmkataster für das Jahr 2000 errechnet ohne Berücksichtigung schon vorhandener Lärmschutzwände oder anderer Hindernis- se einen Dauerschallpegel von 88 dB (1 m) an der Quelle bzw. 73 dB in 25 m Entfer- nung. Um die in der örtlichen Raumplanung üblichen Grenzwerte von 50 bzw. 55 dB(A) Dauerschallpegel zu erreichen, wären 600 m bis 300 m Distanz vom Verkehrs- weg notwendig. Diese Rechenwerte stellen somit nur eine theoretische Annäherung an die gravierende Verlärmungsproblematik dar, die aufgrund der beengten und viel- fältigen Topographie nur im lokalen Zusammenhang konkret behandelt werden kann. Die Verkehrs- und Lärmbelastungen im übrigen Straßennetz halten sich im typischen Rahmen, wenngleich bei einzelnen Ortsdurchfahrten die Störungseffekte immer spür- barer werden. Für die Transitroute entlang des Murtales (B 95 Ramingstein - Tamsweg und B 96 Tamsweg - Unternberg - St. Michael - Anschluß A 10) wird eine Prognosebe- lastung von rd. 4.200 KFZ/24h mit einem LKW-Anteil von ungefähr 12% ausgewiesen. Die am stärksten befahrenen Bundesstraßenstücke sind der Abschnitt der B 96 von St. Michael zum A10-Anschluß (6.150 KFZ/24h, 10% LKW-Anteil) und der Abschnitt der B 95 entlang der Taurach zwischen Tamsweg und Mauterndorf), wo 5.150 KFZ/24h (8% LKW-Anteil) vorausberechnet wurden.

W>AEMOBIL.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 70 arbeitsgruppe raumplanung VERKEHRSSYSTEM

5.1.2. Unfallgeschehen Im Schnitt der Jahre 1991-1995 wurden auf dem gesamten Lungauer Straßennetz 7,6 Personen getötet und 137 Personen bei 104 Unfällen pro Jahr verletzt. Vier Fünftel der Verkehrsunfälle ereigneten sich auf den Freilandstrecken. Der Lungau liegt im Bundes- land schon seit einigen Jahren im Spitzenfeld der alkoholbedingten Unfälle. Bei fast jedem 8. Unfall mit Personenschaden im Jahr 1995 wurde Alkoholisierung nachge- wiesen, fast jeder 5. Verletzte kam bei einem Alkoholunfall zu Schaden. Dazu paßt, daß 41% der Unfälle sogenannte Alleinunfälle (ohne weitere Beteiligte) waren, wovon wiederum 56% sich bei trockener Fahrbahn (also nicht witterungsbeeinflußt) ereigne- ten. Allein die Gruppe der 15- bis 24-Jährigen war mit einem Drittel an der Anzahl der Verunglückten beteiligt (UNFALLSTATISTIK 1995).

5.2. SCHIENENSTRECKE (MURTALBAHN) Die Steiermärkischen Landesbahnen (STLB) betreiben die schmalspurige (760 mm) Murtalbahn (MTB) zwischen dem Bezirkshauptort Tamsweg und dem 65 km entfern- ten Anschlußbahnhof Unzmarkt zur Südbahnstrecke (Wien - Villach). Die Bahnlinie ist technisch (Umstellung auf schweren Oberbau, 4 Triebwagen/ Steuerwagengarnituren, Vmax 70 km/h, Zugleitbetrieb über Funk) zeitgemäß ausgerüstet. Die Betriebsleistungen des Personenlinienverkehrs werden von den landeszuständigen Verkehrsverbünden (Salzburger Verkehrsverbund) bestellt. Der Salzburger Streckenteil bedient auf 14 km sieben Haltestellen in den Gemeindegebieten von Tamsweg und Ramingstein. In der Fahrplanperiode 1996/1997 werden 6 Zugpaare werktäglich in einem takt-ähnlichen Fahrplan geführt. Hauptzielgruppe der Fahrgäste ist die Schülerbeförderung zum und vom Schulzentrum Tamsweg. Die Spitzenkurse werden mit Dreifachgarnituren mit einer Auslastung von ungefähr 250 Fahrgästen (zugelassene Kapazität 68 Sitzplätze und 40 Stehplätze je Garnitur gefahren. Nach Angaben der STLB teilte sich die Personenbeförderungsleis- tung im Jahr 1995 auf 68% Schüler, 21% Einzelreisende und 11% Berufsfahrer auf. Die Gesamtverkehrsleistung (Angebot an Zug-Kilometern) stieg von 1991 bis 1995 um +28%, die Personenbeförderungsleistung um +17%1. Der Gesamtdeckungsbeitrag beläuft sich auf 44%, was für eine Nebenbahn einen beachtlichen Wert darstellt. Im Güterverkehr wird hauptsächlich die Ladestelle beim Lagerhaus in Tamsweg mit einem Jahresaufkommen von 6.000 Tonnen bedient. Die Güterbeförderung erfolgt mittels eigenem, schmalspurigen Wagenmaterial, da Tunnels im Streckenverlauf einen Rollwagenbetrieb derzeit nicht erlauben. Seitens der STLB ist der Güterverkehr grund- sätzlich ausbaufähig. Allerdings wären längerfristige Beförderungsverträge mit den Kunden zweckmäßig. Der Postverkehr wurde früher auch auf dem Salzburger Streckenteil von der MTB be- fördert, von der Post jedoch auf die Straße Richtung Radstadt-Ennstalbahn verlagert. Eine eigene Erwähnung verdient der touristische Bereich, der zu einem „Marken- artikel“ des Oberen Murtales entwickelt werden konnte.

1Die Angaben beziehen sich auf die gesamte Strecke der Murtalbahn, also auch auf den längeren steiri- schen Streckenteil.

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Grundsätzlich ist bei allen Zugkursen eine Fahrradmitnahme möglich und wird auch speziell beworben. Weiters werden fahrplanmäßige Dampfbummelzüge von Murau nach Tamsweg während der Sommerhauptsaison an zwei Tagen in der Woche ange- boten. Diese gehören zum zwar regelmäßigen Sonderfahrtenverkehr außerhalb der Verkehrsverbundleistungen. Der Bestand der MTB wird durch ein jüngstes Investitionsprogramm langfristig gesi- chert, welches u.a. die Beschaffung eines 5. Triebwagens für 1998 und eine Moderni- sierung der Bahnhofsanlagen in Tamsweg (um ca. 5 Mio. ATS) vorsieht. Ferner unter- sucht die Steiermärkische Landesbaudirektion (Fachabt. IIa) gegenwärtig die Möglich- keit eines Zweistundentaktes. Ähnliche Intentionen werden nach dem Vorbild des Pinzgau-Taktes auch beim Land Salzburg verfolgt. Einen Sonderfall bildet die „Taurachbahn“, eine Gesellschaft, die den seit 1973 nicht mehr im öffentlichen Verkehr bedienten Streckenabschnitt von Tamsweg nach Mau- terndorf von den Steiermärkischen Landesbahnen angepachtet hat. Auf dieser land- schaftlich reizvollen Strecke wird auf der Grundlage des Sbg. Veranstaltungsgesetzes in den Sommermonaten eine Museumsbahn zwischen St. Andrä und Mauterndorf be- trieben. Darüberhinaus besitzt die Taurachbahn auch eine Konzession für einen Schleppbahnbetrieb, die aber derzeit nicht ausgenutzt wird.

5.3. TELEKOMMUNIKATIONSNETZ Die Qualität der Außenbeziehungen einer Region wird heute immer stärker von den telematischen Datennetzen mitbestimmt, die aus den Marketing-, Logistik- und „distant education“- Bereichen nicht mehr wegzudenken sind. Sie schaffen auch die technischen Voraussetzungen für die Einrichtung von individuellen Telearbeitsplätzen oder Telearbeitsstätten. Ein Großteil dieser Anwendungsbereiche sind über das mitt- lerweile digitalisierte Telefonnetz abwickelbar. Noch leistungsfähigere Möglichkeiten (z.B. bei der Bildübertragung) bieten die im Aufbau befindlichen Glasfasernetze der Telekom (Integrated Services Digital Network) und weiterer Anbieter (wie das Landes- energieunternehmen SAFE). Im Jahr 1996 waren diese Netze für den Lungau außer in Obertauern jedoch noch nicht verfügbar, bis zum Jahr 1998 ist von Telekom und SAFE jedoch eine Inbetriebnahme geplant.

5.4. INNERREGIONALE VERFLECHTUNGEN

5.4.1. Schulpendler Gemäß der zentralörtlichen Struktur und der Schulsprengel verlaufen die innerregiona- len Pendlerströme im Schulwesen: Pendlerzielorte sind die Hauptschulen Mariapfarr (Schulsprengel für Weißpriach, Mauterndorf, Tweng und St. Andrä-Lintsching), St. Mi- chael (für Zederhaus, Muhr, St. Margarethen) und Tamsweg (für Göriach, Lessach, Ramingstein, Thomatal und Unternberg), die HBLA in St. Margarethen sowie AHS, HAK/ HASCH, landwirtschaftliche Fachschule und Berufsschule in Tamsweg. Sieht man von der Besonderheit der Volksschule Seetal ab - sie betreut auch die be- nachbarte Steiermark - reichen nur für Gymnasium, HAK und Landwirtschaftliche Fachschule Tamsweg die Einzugsbereiche über die Bezirksgrenze hinaus (25 bis 50% der Schüler aus dem Nachbarbezirk Murau nach WEICHHART 1996).

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5.4.2. Berufspendler Von den 8.544 berufstätigen Lungauern haben knapp 50% ihren Arbeitsplatz außer- halb des Wohnortes; diese Arbeitsplätze liegen zu gleichen Teilen im Lungau und außerhalb der Region (jeweils ca. 2.100). Von den Regionsauspendlern sind wiederum fast die Hälfte Wochen- oder Monats- pendler (sogenannte „Nichttagespendler“). Diese Gruppe ist im allgemeinen beson- ders abwanderungsgefährdet. Tab. 5-1: Wohn- und Arbeitsbevölkerung, Pendler 1991 ARBEITSBEVÖLKERUNG: 7.277 PERSONEN Regionsaus- é Regionsbinnen- é Nichtpendler bzw. Ge- é pendler: 2.105 pendler: 2.102 meindebinnenpendler: Regionsein- Personen Personen ê 4.337 ê pendler: 838 ê Personen BERUFSTÄTIGE WOHNBEVÖLKERUNG: 8.544 PERSONEN Die Abb. 5-1 (nächste Seite) zeigt die Dimension der wichtigsten Pendelbewegungen im Lungau und zwar anhand der Einpendler nach Tamsweg und der Darstellung der Einpendlerströme in die Gemeinden St. Michael, Mauterndorf und Mariapfarr (Ein- pendlerzahlen unter 20 Personen sind in der Karte nicht dargestellt). Wenig überraschend ist die Bedeutung von Tamsweg als Arbeitsort für den gesamten Lungau. Auf den ersten Blick überraschend ist jedoch ein relativ bedeutender Aus- pendlerstrom aus Tamsweg in die Gemeinden Mariapfarr, St. Michael und Mautern- dorf. Was die Differenz zwischen Aus- und Einpendlern betrifft, so gibt es im Lungau ledig- lich zwei Einpendlergemeinden, nämlich Tamsweg und Mauterndorf. Die Pendlerbi- lanz von St. Michael ist ausgeglichen. In allen übrigen Gemeinden des Lungaus ist das Arbeitsplatzangebot deutlich geringer als die Zahl der Berufstätigen, d.h. sie sind Auspendlergemeinden. Mariapfarr ist ebenfalls Pendlerzielort für die Nachbargemeinden (in der Karte darge- stellt nur Tamsweg), obwohl die Gemeinde in der Hierarchie der zentralen Orte des Landesentwicklungsprogrammes gar nicht eingestuft ist. In Relativzahlen ist der Anteil der Auspendler an der berufstätigen Wohnbevölkerung in den Gemeinden St. Margarethen und Weißpriach mit über 60% der berufstätigen Wohnbevölkerung relativ hoch, in Lessach, Thomatal, Ramingstein, St. Andrä, und Zederhaus beträgt er ca. 70%, am höchsten ist der Auspendleranteil in Muhr mit 74% der berufstätigen Wohnbevölkerung. Diese Relationen können unterschiedliche Ursachen haben: einerseits verweisen sie auf die sozioökonomische Struktur der Gemeinden: der hohe Auspendleranteil von St. Andrä - 322 Berufstätigen stehen 233 Auspendler gegenüber - spiegelt die starke Wohnfunktion für Tamsweg wider (St. Andrä Haslach). Der relativ geringe Auspend- leranteil in Göriach (90 von 159 Beschäftigen, d.s. 57% - in den Seitentalgemeinden ist nur in Tweng der Anteil der Auspendler mit 47% geringer) ist in der stark bäuerlich strukturierten Wirtschaft begründet, d.h. diese Arbeitsplätze befinden sich in der Ge- meinde.

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Abb. 5-1: Wichtige Pendelbeziehungen im Lungau

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5.5. FERNVERKEHRSBEZIEHUNGEN

5.5.1. Berufspendlerverkehr Ein Viertel der im Lungau wohnhaften Beschäftigten (2.105 Personen) waren 1991 als Fernpendler über die Bezirksgrenze hinweg unterwegs zu ihrem Arbeitsplatz. Auf- grund der beträchtlichen Distanzen zu den Arbeitsplatz-Zielorten (vor allem zur Lan- deshauptstadt Salzburg: 124 km) waren davon nur 18% (382 Personen) als Tagespend- ler, aber 82% (1.723 Personen) als Nichttagespendler (überwiegend Wochenpendler, z.T. auch Saisonpendler) aktiv. Das obwohl mit der Tauernautobahn eine direkte An- bindung des Salzburger Zentralraumes und für die Lungauer Bewohner eine Mautbe- freiung gegeben ist. Hier zeigt sich, daß die Verkehrsprobleme neben fallweise witte- rungsbedingten Erschwernissen im Winter und Unwägbarkeiten in der Sommerhaupt- saison durch die von Urlaubern verursachten Staus im nur zweispurigen Tunnelstre- ckenabschnitt auch in den Überlastungserscheinungen des Ballungsraumes zu suchen sind. Ungefähr 650 Personen pendelten 1991 in die Landeshauptstadt, die damit das wichtigste Pendlerziel für den Lungau darstellt. Die Individualverkehrsorientierung der Lungauer Bevölkerung zeigt die Pendlererhebung 1991 eindrücklich auf: von den 2.276 Tagespendlern benützten 89% ihren Pkw, aber nur 8% den öffentlichen Ver- kehr. Selbst von einer angebotsorientierten Verkehrspolitik darf nicht ohne weiteres erwartet werden, diese Verkehrsmittelwahl (Modal split) wesentlich zugunsten des Öffentlichen Verkehrs zu verändern. Speziell zur Verbindung mit dem Großraum Salzburg führt der Bundesbus einen „Ex- pressverkehr“ mit 3 Kurspaaren werktäglich, der von Tamsweg ausgehend rd. 2 1/4 Stunden für eine Fahrt benötigt. Der Vorteil dieser Verbindung liegt in der Feinvertei- lung im Salzburger Großraum mit Halten in Salzburg-Süd/ Alpenstraße, Mirabellplatz und Hauptbahnhof, ein gewisser Nachteil ist die relativ lange Anfahrtszeit zum „Ein- sammeln“ der Fahrgäste im Lungau selbst (rd. 50 bis 55 min bis Zederhaus/ Tauern- tunnel), während beispielsweise für Pendler aus St. Michael das Zentrum der Landes- hauptstadt immerhin in 1 h 40 min. erreichbar ist. Als Eisenbahn-Anschlüsse dienen Eben i.P. und Radstadt zur Ennstalbahn (zur West- bahn/ Tauernbahn über Bischofshofen und ostwärts über Selzthal Richtung Linz, Nie- derösterreich und Obersteiermark) sowie Unzmarkt zur Südbahn (nach Wien, Graz und zum Kärntner Zentralraum). Eine Bahnverbindung nach Salzburg stellt gegenwärtig aufgrund des begrenzten tägli- chen Fahrgastaufkommens und des nicht getakteten Überganges (erhebliche Wartezei- ten) keine brauchbare Alternative (rd. 50 min längere Reisezeit) zum Expressbus dar. Selbst ein optimierter Übergang dürfte dennoch aufgrund der langen Zufahrt zu den Umsteigebahnhöfen keinen Zeitgewinn erzielen und mit Unbequemlichkeiten für die Fahrgäste verbunden sein. Ziele im Ennspongau sind über Obertauern mit 4 Buskursen von Tamsweg in 50 bis 70 min (für Radstadt bzw. Eben i. P.) und mit 2 Buskursen über die Tauernautobahn (57 min bzw. 77 min) erreichbar. Diese sind hauptsächlich für den Schüler- und Ein- kaufsverkehr eingerichtet.

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5.5.2. Touristische Erreichbarkeit Die Tauernautobahn stellt die Hauptverbindung für den touristischen Verkehr in den Lungau her. Über die A 10 ist der Lungau von der Stadt Salzburg in rd. 1 1/2 h, vom Raum München in rd. 3 h und aus dem Wiener Raum in rd. 5 h erreichbar. Die Er- reichbarkeit mit der West- bzw. Ennstal-Bahn ist hingegen derzeit wenig brauchbar, da der Intercity/Eurocity-Halt Bischofshofen zu weit entfernt liegt und mit dem Bus nicht direkt verbunden ist. Der Intercity-Halt Radstadt bietet keine Anschlüsse außer bis zur Paßhöhe Obertauern. Die Verbindung Richtung Wien (Murtalbahn über Unzmarkt) dürfte vor allem für al- ternativ reisende Touristen interessant sein; 4 mal täglich ist eine Anreise aus Wien- Süd bzw. sogar 6 mal täglich eine Abreise von Tamsweg aus möglich mit einer durch- aus annehmbaren Reisezeit von ca. 5 1/4 Stunden. Einige Beherberger bieten übrigens spezielle Zubringerdienste zu den Bahnanschlüs- sen bzw. in die Herkunftsgebiete der Gäste an.

5.5.3. Logistik und Gütertransport Die derzeit gewährte Mautbefreiung für im Bezirk Tamsweg angemeldete Betriebs- fahrzeuge mildert das Handicap der Entfernung der klein- und mittelbetrieblich struk- turierten Regionalwirtschaft zu den Absatzgebieten. Mit einer Einführung des „road pricing“ kann sich im Falle nicht ausgehandelter Kompensationsmaßnahmen die Wettbewerbssituation schlagartig verschlechtern. So muß mit der Abwanderung trans- portintensiver Betriebe (insbesondere in der Holzverarbeitung) an verkehrsgünstigere Standorte mit direktem Vollbahnanschluß (Standorte im Enns-Pongau) gerechnet wer- den. Einige Betriebsstandorte (St. Andrä, Isospan - Ramingstein) besitzen gegenwärtig unge- nutzte Gleisanschlüsse oder sind im Bedarfsfall an die MTB anschließbar (z.B. Tams- weg-Wölting). Derzeit ergibt sich für die Schienenbedienung über die MTB gegenüber dem Straßenverkehrsanbietern eine schwierige Wettbewerbssituation, da der Zu- bzw. Nachlauf im gesamten Transportlauf (STLB-ÖBB) kostenmäßig nur einen geringen An- teil ausmacht bzw. sogar nur zu Grenzkosten kalkuliert werden kann. Eine stärkere Kostenbelastung des Straßengüterverkehrs generell könnte künftig einen optimierten Bahntransport für einzelne Betriebe, sofern sie nicht primär auf den Salz- burger Zentralraum ausgerichtet sind, wieder interessant machen. Voraussetzung für den direkten Bahntransport sind jedoch längerfristige Transportverträge, die es dem Schienenverkehrsanbieter (STLB) gerechtfertigt erscheinen lassen, Investitionen in die Transportkette (etwa mit ACTF Wechselbehältern) vorzunehmen. Die ÖBB haben im Bahnknoten Bischofshofen eines der drei Rail-Cargo-Zentren außerhalb der Großstädte eröffnet. Allerdings ist der Zulauf über die Tauernautobahn für die Anforderungen der Lungauer Wirtschaft eher umständlich. Im Interesse einer Bedienungsauswahl für die Lungauer Wirtschaft sollten beide Schienenverkehrsoptionen (Zu-/ Nachlauf über Rail-Cargo-Center Bischofshofen mit ÖBB, Zu-/ Nachlauf mit STLB über MTB-Südbahn) offen gehalten werden.

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5.6. BINNENVERKEHRSERSCHLIESSUNG

5.6.1. Erreichbarkeit zentraler Einrichtungen Der regionale Bundesbusverkehr bietet ein für die Bedürfnisse des Schüler-, Einkaufs- und Amtsbesuchsverkehrs ausreichendes Bedienungsangebot auf den zentralen Rou- ten Tamsweg - Unternberg - St. Margarethen - St. Michael (9 Kursepaare schul- bzw. werktäglich) und Tamsweg - St. Andrä - Mariapfarr - Mauterndorf - St. Michael (7,5 Kurspaare) an. Naturgemäß dünner ist der Fahrplan für die Bedienung der Seitentalgemeinden gestal- tet, die eine sehr geringe Bevölkerungsdichte aufweisen. Dennoch werden die Ge- meinden Lessach (3 Kurspaare nach Tamsweg), Göriach (1,5 Kurspaare nach Mari- apfarr od. Tamsweg), Weißpriach (3,5 Kurspaare nach Mariapfarr od. Tamsweg) und Muhr (4 Kurspaare nach St. Michael oder Tamsweg) hauptsächlich über den Schüler- verkehr an die zentralen Orte angebunden. Die Gemeinde Zederhaus profitiert von der Ablenkung der Fernbusse, sodaß 7 Kurspaaren zumindest bis St. Michael führen. Die Gemeinde Tweng mit dem Skigebiet Obertauern ist an Tamsweg über Mautern- dorf mit 5 Kurspaaren ganzjährig und mit 7/9 Kursen in der Wintersaison angebunden. Dichter ist wiederum die Verkehrsbedienung von Tamsweg murtalabwärts, wo die Steiermärkischen Landesbahnen mit Zug und Bus 8 tägliche Kurspaare über Raming- stein Richtung Murau führen. Diese Kurse werden in beiden Richtungen vom Schüler- verkehr stark in Anspruch genommen, bieten aber auch für Berufspendler und Ein- kaufsverkehr günstige Verbindungen. Ins Thomatal werden 2 Schülerkurspaare von Tamsweg bis Gruben geführt. Ein Netzschluß zum nahe gelegenen St. Michael existiert jedoch nicht. Über die Seebach- bundesstraße (Ranten - Sauerfeld - Tamsweg) verkehren 1,5 Schülerkurspaare. Generell wird die fehlende Abendbedienung bemängelt, die jedoch flexiblerer Lösun- gen bedarf, als es ein starrer Linienbetrieb darstellt.

5.6.2. Touristische Tälererschließung Der öffentliche Linienbusverkehr erschließt die Lungauer Seitentäler bis zu den Hauptorten im Werktags- bzw. Schülerbusverkehr, ein speziell auf den touristischen Bedarf ausgerichteter Verkehr ist mangels Frequenz nicht eingerichtet. Lediglich auf drei nachfolgend besprochenen Routen wird in Verlängerung von Stammlinien ein eingeschränkter Linienverkehr der Post auf beliebte Almen bzw. Berghöhen geführt. Diese Erschließungslücke versucht seit einigen Jahren ein teils von privater Seite initi- iertes und finanziertes, teils von öffentlichen Stellen mitgetragenes Tälerbusprojekt zu füllen. Dieses hat vor allem international Publizität erlangt. Dennoch ist die Tragfähig- keit auf längere Sicht noch nicht abgesichert. Westliche Seitentäler Der Postautoverkehr verlängert zur Zeit der Sommerschulferien je 3 Kurspaare in die westlichen Seitentäler Riedingtal bis zur Schliereralm und Murtal bis zum Rotgülden- see auf ca. 1.500 m Seehöhe. Dadurch sind die Ankunftszeiten (erster Bus um 8.40 h ankommend) für die Alpinwanderer nicht unbedingt optimal. Das wesentliche Manko ist jedoch der reine Werktagsbetrieb, da an Sonn- und Feiertagen auch die Stammli- nien bis Zederhaus bzw. bis Muhr nicht verkehren.

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Das Riedingtal ist seit 1995 verkehrsmäßig zweigeteilt organisiert. Der äußere Talweg bis zum Parkplatz Schliereralm ist mautpflichtig, der innere Talweg wurde „verkehrs- beruhigt“, wobei in der Maut die Parkgebühr und die Benutzung des Tälerbusses, der mindestens stündlich verkehrt, bis zur Örgenhiasalm auf 1.712 m Seehöhe inkludiert sind. Nach Angaben der privaten Betreiber wurden in der Sommersaison 1996 immer- hin rd. 13.100 Personen (145 pro Tag) befördert. Die Tälerbuslinie im Murtal vom Rotgüldensee-Aufstieg bis zur Sticklerhütte (1.752 m Seehöhe) ist nur schwach frequentiert (1.500 Personen in den Sommermonaten), auch weil eine individuelle Zufahrt möglich ist. Nördliche Seitentäler Auf die Fanningberghöhe (Sesselbahnstation) fährt zur Skisaison ein Shuttlebus in dich- tem Intervall mit bis zu 13 Kursen. Häufig befahren ist in der Wintersaison auch die Strecke zum Skigebiet Obertauern mit 7/9 Kursen. In der Sommersaison wird für die Talschaften (Tweng-Lantschfeld, Weißpriach- Ulnhütte, Mariapfarr-Lignitzalm, Göriach-Hüttendorf, Lessach-Laßerhofalm, Tamsweg- Prebersee) teils fahrplanmäßig, teils im Bedarfsverkehr auf Voranmeldung ein mit klei- nen Elektro-Shuttle-Bussen betriebener Tälerbusverkehr angeboten, dessen Attraktivität durch teilweise Beschränkung auf Werktage allerdings geschmälert wird. Die Fahr- gastzahlen sind deswegen bisher eher gering. Eine Bedarfsanalyse, die von einer Tä- lerbesucher-Erhebung ausgeht, müßte Aufschluß über die Zweckmäßigkeit einer spe- ziellen Verkehrsregelung bzw. eines attraktiven Busangebots geben können. Nockgebiet-Katschberg In der Ski-Saison ab Weihnachten werden im Stundentakt 10 Kurse auf die Katsch- berghöhe geführt. Vom Umsteigepunkt St. Margarethen wird 3 mal täglich das Schön- feld im Nockgebiet angefahren. In der Sommerferienzeit fahren 3 mal an Werktagen von St. Michael Postbusse auf die Katschberghöhe, wovon 2 Kurse bis nach Rennweg auf der Kärntner Seite weitergeführt werden. Auf die Karneralm wird in den Skiferien- zeiten von Ramingstein aus 2 mal täglich ein von der Gemeinde bezuschußter Shuttle- Bus von der STLB betrieben.

5.7. REGIONALVERKEHR LUNGAUTAKT In die Geltungsdauer des Regionalprogramms wird voraussichtlich die EU-weit forcier- te Regionalisierung des Nahverkehrs mit derzeit noch nicht klar abschätzbaren Um- strukturierungen der Regionalverkehrsträger mit möglichen Privatisierungen fallen. Für den Lungau kann das mit einer spürbaren Einschränkung des Bedienungsangebotes verbunden sein. Die Erhaltung der Bedienungsqualität ist daher das verkehrspolitische Ziel der Region, wobei die Wirtschaftlichkeit der Betriebsführung verstärkt zu beach- ten sein wird. Die Bedienungskonzeption muß die Bedürfnisse der Fahrgäste in den Mittelpunkt der Angebotserstellung stellen. Darüber hinaus ist natürlich ein Mindest- standard an Erreichbarkeit der Hauptsiedlungsgebiete für jede Gemeinde (betrifft die Seitentäler) wünschenswert. Die Schwerpunkte der Bedienungsbedürfnisse liegen jedenfalls: 1. im Schülerverkehr 2. in der Zugänglichkeit der zentralen Einrichtungen

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3. in der Erschließung attraktiver Gebiete im touristischen Saisonverkehr (Seitentäler, Liftstationen) 4. im werktäglichen Berufspendlerfernverkehr, wenn für diese Benutzergruppe ein „maßgeschneidertes“, d.h. zeitlich optimiertes, Expressbusangebot verfügbar ist. Ab Schulbeginn September 1997 wird ein regionaler Verkehrsverbund eingeführt, der die in der Region operierenden Verkehrsträger, also STLB und Bundesbus (Post), sowie den Zubringerverkehr (Shuttlebusse) zu den Liftstationen, betrieben von den Liftgesell- schaften im Wintersaisonverkehr, und in den Seitentälern („Tälerbus“) im Sommersai- sonverkehr umfaßt. Da auch Verkehrsträger bzw. -leistungen einbezogen werden sol- len, die noch nicht im Rahmen des landesweiten Salzburger Verkehrsverbundes integ- riert sind, wird eine Trägerorganisation entweder im Aufgabenbereich des Regional- verbandes oder als eigene Regionalverkehrsgesellschaft zu gründen sein. Das Bedienungsangebot wird möglichst getaktet sein, wobei zu den aufkommensstar- ken Zeiten (Früh- und Mittagsverkehr, touristische Saisonen) ein 1-Stundenintervall, in den Normalverkehrszeiten ein 2-Stunden-Intervall als Orientierungsmaßstab für die Fahrplangestaltung zugrunde gelegt wird. Für ausgesprochene Schwachlastzeiten sind flexible Bedarfslösungen (Rufbus/ Sammeltaxi u.ä.) anzupeilen. Aufgrund der Bevölkerungsdichte-Verteilung im Lungau ist ein ÖV-Achsen-Rund- linien-Modell am ehesten wirtschaftlich zu betreiben. Dazu werden zwei Basislinien über das Taurachtal (L1: Tamsweg - St. Andrä - Mariapfarr - Mauterndorf - St. Margarethen - St. Michael bzw. über das Murtal (L2: St. Michael - St. Margarethen - Unternberg - Tamsweg) geführt. Für eine getaktete Bedienung einer Runde um den Schwarzenberg (Tamsweg - Ramingstein/ Madling - Thomatal - St. Margarethen - St. Michael) fehlt das ausreichende Fahrgastpotential, jedoch sollten die Möglichkeiten einer bedarfsgerechte Bedienung näher geprüft werden. Die Anbindung der touristi- schen Schwerpunkträume und der dünn besiedelten Seitentäler erfolgt über ein System von Zubringerbussen.

5.8. SCHLUSSFOLGERUNGEN

• Der öffentliche Regionalverkehr wird gegenwärtig auf ein möglichst getaktetes Bedienungsangbot im Rahmen des Salzburger Verkehrs- verbundes umgestellt. Damit werden künftig sowohl der öffentliche Linienbetrieb (Post, Stmk. Landesbahnen) als auch die privaten Li- nien- und Bedarfsverkehre in den Tourismussaisonen (Ski- Shuttlebusse, Tälerbusse) im Verbund benutzbar sein. • Mit Einführung des „Lungau-Taktes“ ist es empfehlenswert, eine leicht faßliche und übersichtliche Fahrgastinformation zu konzipie- ren. • Mittelfristig erscheint die Prüfung folgender Maßnahmen zielführend: a) Beschleunigung der „Expresskurse“ Richtung Landeshauptstadt in der Region (Entflechtung von der Flächenbedienung). b) Netzschluß Thomatal - St. Margarethen - St. Michael.

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c) Durchführung einer Tälerbesucher-Erhebung nach den Regeln einer Marktforschung, um den Tälerverkehr optimal organisieren zu kön- nen. d) Ausbau des Bedarfsverkehrs (Rufbus/ Sammeltaxi o.ä.) für die Schwachlastzeiten (z.B. Abendverkehr nach Veranstaltungen) bzw. für die Hauptsiedlungsgebiete in den Seitentälern. • Das Straßennetz ist weitgehend ausgebaut. Sorge bereitet das Unfall- geschehen auf den Freilandstraßen, insbesondere in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen.

5.9. QUELLEN AMT DER SALZBURGER LANDESREGIERUNG - REFERAT IMMISSIONSSCHUTZ - Herausgeber (1997): Kraftfahrzeug- Lärmkataster für das Bundesland Salzburg Progno- se 2000, Teil A Emissionen ARGE SANFTE MOBILITÄT (1997): EU-Projekt Sanfte Mobilität, Projektkonzept Täler- bus Lungau, ÖV-Management, Zwischenbericht. Lungau, Wien KURATORIUM FÜR VERKEHRSSICHERHEIT - LANDESSTELLE SALZBURG (1996): Unfallstatistik 1995, Reihe Verkehr in Österreich Heft 19 S, Salzburg ÖSTAT (1992): Straßenverkehrszählung 1990 - Bundesstraßen. Wien ÖSTERREICHISCHE BUNDESBAHNEN (1996): Fahrpläne Bus + Bahn Tennengau, Pongau, Lungau REGIONALVERKEHR LUNGAU TAKT (1997): Fahrplan 1997 STEIERMÄRKISCHE LANDESBAHNEN (1997): Fahrplan Murtalbahn 1997 STEIERMÄRKISCHE LANDESBAHNEN: Daten zum Betrieb der Murtalbahn aus Ge- schäftsberichten der Betriebsleitung VERKEHRSCLUB ÖSTERREICH (1997): Tälerbus-Fahrplan 1997. Verkehrsclub Nr. 36, Wien

W>AEMOBIL.DOC [30.03.98] REP LUNGAU - BSA ç 80 arbeitsgruppe raumplanung RESÜMEE

6. RESÜMEE - REGIONALMODELL LUNGAU

Das Regionalmodell Lungau ist als Resümee und Schlußfolgerung aus der Bestands- analyse ein Planungsleitbild für die Region. Die räumliche Organisation des Lungaus kann bildhaft mit einer Walnuß verglichen werden: Die „harte Schale“ wird durch die Gebirgsumrahmung Niedere Tauern - Hohe Tauern - Nockberge gebildet. Hier sind die Nutzungsoptionen stark eingeschränkt, Natur- und Kulturlandschaftserhalt sind handlungsleitend. Der motorisierte Individualverkehr wird in diesen Bereichen entweder völlig zurückgedrängt oder auf einige wenige Routen beschränkt. An seine Stelle tritt eine ruhige und ressourcenschonende Mobilität (emis- sionsarme Gruppenverkehrsmittel, Radfahren, Wandern). Die Gebirgsumrahmung zeigt einige Unterschiede in der Landschaftscharakteristik: Im Norden und Westen steht der Naturraumcharakter - das „alpine Gepräge“ - stärker im Vordergrund (Ödlandanteil, Steilheit, Höhenlage). Im Süden reicht der Kultureinfluß (prägend bzw.) typusbildend bis in die Höhenlagen hinauf (Almregionen der Nockberge). Die Rahmenbedingungen für die landwirtschaft- liche, insbesondere die forstliche Produktion sind günstiger als im Norden und Westen (Hangneigung, Höhenlage). Abb. 6-1: Entwicklungsschema

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Abb. 6-2: Funktionsräume

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Im „weichen Kern“ ist Multioptionalität - die geordnete Vielfalt von räumlichen Funk- tionen - prinzipiell erwünscht. Sie wird durch bestimmte Leitfunktionen in entspre- chend geeignete Gebiete (Vorsorgeraum für die Landwirtschaft, Vorrangflächen für Ökologie, Standorträume für die gewerbliche Entwicklung) gelenkt. Die Dichte der vorhandenen und der noch zweckmäßig errichtbaren Infrastruktur sowie die Ab- schirmbarkeit möglicher Konfliktbereiche bestimmen die räumliche Zuordnung der Siedlungs- und Wirtschaftsaktivitäten.

Die herausragende kulturlandschaftliche Qualität des Lungaus blieb infolge der be- dächtigen Wirtschafts- und Siedlungsentwicklung vor radikalen Veränderungen weit- gehend verschont. Die Lungauer Kulturlandschaft ist zusammen mit ihrer Gebirgsum- rahmung deshalb ein wertvolles Kapital, welches in Zukunft nicht nur weiterhin sorg- sam genutzt, sondern im Wettbewerb um Arbeitsplätze und Touristen als Trumpf der Region ausgespielt werden soll. Leitprinzip muß daher eine intelligente Beanspruchung der Landschaftsgüter sowie eine ressourcenschonende, „nachhaltig“ organisierte Regionalwirtschaft sein. Diese Zielsetzung bedeutet keine radikale Neuordnung gegenüber bisherigen Entwick- lungen und soll den Lungau nicht unter einen Glassturz stellen, der Wirtschaftsaktivitä- ten von vorne herein behindert. Vielmehr geht es um die Schaffung von Rahmenbedingungen, unter welchen sowohl eine Weiterentwicklung bzw. Adaptierung bestehender Wirtschaftsformen erfolgen kann als auch für die Region interessante technologische Innovationen etabliert wer- den können. Die Herausforderung besteht im Aufbau einer Technologie- und Innova- tionskultur, die traditionelle Fertigungen mit zukunftsweisenden Technologien und Produkten verbindet. Dazu gibt es schon einige Ansätze in unterschiedlichen Wirt- schaftszweigen. Die Herausbildung des notwendigen „kreativen Milieus“ kann weiter- hin durch konkrete Maßnahmen in der Region gefördert werden, ist aber nicht nur innerhalb der geographischen Grenze der Region zu sehen (z.B. Holz-Techno-Z, Te- lematik-Initiative, Bildungsagentur, Kontakte zu Universitäten und Forschungseinrich- tungen über Lungauer Wissenschafter, Kontakte mit anderen europäischen Regionen).

Handlungsleitendes Ziel ist die Positionierung des Lungaus als regionale Marke, wo- durch die Vermarktung bäuerlicher und gewerblicher Produkte (etwa für Lebensmittel unter dem besonderen Markenbegriff/ Gütesiegel „Natürlich Lungau“) sowie von Tou- rismusangeboten und weiteren Dienstleistungen unterstützt wird. Für den nachhalti- gen Erfolg dieser regionalen Marke ist Glaubwürdigkeit im Sinne der Produktwahrheit Voraussetzung.

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7. ANHANG

Abb. 7-1: Veränderung der Anzahl von Wohnbevölkerung, Haushalten und Wohnungen im Zeitraum 1981 bis 1991 (in %)...... 89 Abb. 7-2: Anteil der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe an den Erwerbsarten 199091

Tab. 7-1: Pendlersaldo - Auspendler:...... 85 Tab. 7-2: Einpendler ...... 86 Tab. 7-3: Haushalte nach Haushaltsgröße 1991...... 87 Tab. 7-4: Gebäude nach überwiegender Nutzung ...... 88 Tab. 7-5: Gebäude nach Bauperiode, Wohnungen ...... 88 Tab. 7-6: Arbeitsstätten und Beschäftigte nach der Betriebssystematik 1968 ...... 90 Tab. 7-7: Sozioökonomische Struktur in der Land- und Forstwirtschaft 1990...... 91 Tab. 7-8: Landwirtschaftliche Betriebe nach der Betriebsgrößenstruktur nach zusammengefaßten Größengruppen, 1980 und 1990...... 92 Tab. 7-9: Land- und forstwirtschaftliche Wohn- und Arbeitsbevölkerung 1991...... 93 Tab. 7-10: Übernachtungen im Winterhalbjahr 1995/96...... 94 Tab. 7-11: Übernachtungen im Sommerhalbjahr 1996 ...... 94 Tab. 7-12: Regionale Finanzen, Finanzierungsschlüssel...... 95

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Tab. 7-1: Pendlersaldo - Auspendler: . Hallein Kärnten Tamsweg Mariapfarr Steiermark St. Michael St. Mauterndorf Salzburg (Stadt) Salzburg St. Johann i. Pg. St. Salzburg Umgebung

Gemeinden Bundesl Bez. des in and. Pol. in and. Bundesland ins Ausland Tagespendler Nichttages-pendler Wohnbevölkerung 1991 Wohnbevölkerung 1991 Arbeitsbevölkerung Beschäftigte wohnhaft Pendlersaldos Index des 1991 Einpendler 1991 Auspendler an den Auspendler Anteil der Beschäf-tigten wohnhaft Bez. Pol. des in and. Gem. Seitentalgemeinden Göriach 351 81 159 50,9 12 90 56,6 73 40 9 1 77020 Lessach 603 98 296 33,1 8 206 69,6 129 92 60 31 12 5 117 89 Muhr 673 125 263 47,5 57 195 74,1 113 76 22 53 29 26 3 114 81 Ramingstein 1.510 257 606 42,4 68 417 68,8 186 129 141 84 22 26 60 30 30 195 222 Thomatal 381 46 139 33,1 7 100 71,9 64 26 27 7 2 61 39 Tweng 268 83 116 71,6 22 55 47,4 15 24 9 7 28 27 Weißpriach 338 72 146 49,3 15 89 61,0 59 21 5 4 56 33 Zederhaus 1.231 173 467 37,0 34 328 70,2 156 105 25 145 59 28 50 22 5 196 132

Produktivzone im Kernraum Mariapfarr 2.290 561 871 64,4 171 481 55,2 331 83 54 164 119 76 26 25 6 325 156 Mauterndorf 1.663 849 689 123,2 418 258 37,4 135 39 65 75 36 22 36 12 149 109 St. Andrä 719 113 322 35,1 24 233 72,4 170 110 40 23 15 8 174 59 St. Margarethen 668 155 263 58,9 46 154 58,6 101 46 24 38 22 7 8 109 45 St. Michael 3.387 1479 1423 103,9 654 598 42,0 182 46 98 280 151 38 23 61 83 26 53 271 327 Tamsweg 5.585 2929 2392 122,4 1321 784 32,8 261 28 82 85 304 175 45 20 54 146 37 73 286 498 Unternberg 955 256 392 65,3 83 219 55,9 127 41 65 66 39 14 12 125 94

PB Tamsweg 20.622 7277 8544 85,2 2940 4207 49,2 2102 1402 468 235 Quelle: ÖSTAT 1991

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Tab. 7-2: Einpendler

Gemeinden Wohnbevölkerung 1991 Arbeitsbevölkerung 1991 wohnhaft Beschäftigte Index des Pendlersaldos Einpendler 1991 Auspendler 1991 Anteil der Einpendler an der Arbeitsbevölkerung Bez. Pol. des Gem. and. aus Mariapfarr Mauterndorf Michael St. Tamsweg aus and. Pol. Bez. des Bundesl. (Stadt) Salzburg Salzburg Umgebung St. Johann i. Pg. aus and. Bundesland Steiermark Kärnten Seitentalgemeinden Göriach 351 81 159 50,9 12 90 14,8 4 7 1 Lessach 603 98 296 33,1 8 206 8,2 3 4 1 Muhr 673 125 263 47,5 57 195 45,6 25 7 25 Ramingstein 1.510 257 606 42,4 68 417 26,5 37 14 17 Thomatal 381 46 139 33,1 7 100 15,2 5 2 Tweng 268 83 116 71,6 22 55 26,5 15 6 1 Weißpriach 338 72 146 49,3 15 89 20,8 13 1 1 Zederhaus 1.231 173 467 37,0 34 328 19,7 16 10 8 Kernraum Mariapfarr 2.290 561 871 64,4 171 481 30,5 128 28 18 25 22 Mauterndorf 1.663 849 689 123,2 418 258 49,2 329 83 46 82 13 76 57 St. Andrä 719 113 322 35,1 24 233 21,2 18 5 1 St. Margarethen 668 155 263 58,9 46 154 29,7 40 2 4 St. Michael 3.387 1479 1423 103,9 654 598 44,2 524 54 39 85 32 98 46 48 Tamsweg 5.585 2929 2392 122,4 1321 784 45,1 876 164 65 98 226 88 24 93 219 176 24 Unternberg 955 256 392 65,3 83 219 32,4 69 10 4

PB Tamsweg 20.622 935 2192 223 1480 23,9 Quelle: ÖSTAT 1991

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Tab. 7-3: Haushalte nach Haushaltsgröße 1991 Haushaltsgrößen 1991 in % Haushalte Personen pro 1 Pers. 2 Pers. 3 Pers. 4 Pers. 5 oder mehr insgesamt Privathaushalt Göriach 4,0 17,3 8,0 21,3 49,3 75 4,7 Lessach 18,3 14,6 17,7 18,9 30,5 164 3,7 Muhr 10,6 18,3 20,6 19,4 31,1 180 3,7 Ramingstein 18,4 23,6 17,2 20,7 20,1 478 3,2 Thomatal 10,3 16,5 16,5 22,7 34,0 97 3,9 Tweng 31,6 20,0 13,7 18,9 15,8 95 2,8 Weißpriach 14,5 15,7 7,2 21,7 41,0 83 4,1 Zederhaus 8,7 14,6 17,1 18,1 41,5 287 4,3 Seitental- 14,9 18,7 16,3 19,9 30,2 1459 gemeinden Mariapfarr 13,1 19,7 19,6 20,7 26,9 618 3,5 Mauterndorf 19,6 23,7 15,4 21,7 19,6 520 3,1 St. Andrä 9,6 17,1 19,3 22,5 31,6 187 3,8 St. Margarethen 11,9 16,5 13,6 26,1 31,8 176 3,8 St. Michael 15,8 17,3 16,8 23,6 26,4 957 3,5 Tamsweg 20,7 21,1 18,6 19,7 19,9 1727 3,2 Unternberg 12,1 14,6 14,2 20,9 38,1 239 4 Kernraum 17,2 19,7 17,6 21,4 24,2 4424

PB Tamsweg 16,6 19,4 17,3 21,0 25,7 5883 3,5 Quelle: ÖSTAT, Volkszählung 1991

W>ANHANG.DOC [30.03.98] REP LUNGAU ç 87 arbeitsgruppe raumplanung ANHANG

Tab. 7-4: Gebäude nach überwiegender Nutzung Gebäude Gebäude 1991 nach überwiegender Nutzung in % als

Ein- und Gemischt Zwei- Gebäude mit genutzte Geb. ohne Veränderung Bauern- familien- 3 und mehr Wohn- Wohn- 1981 1991 in % häuser häuser Wohnungen gebäude nutzung Göriach 77 90 16,9 40,0 43,3 0,0 1,1 15,6 Lessach 136 147 8,1 34,7 50,3 0,7 1,4 12,9 Muhr 184 194 5,4 24,7 57,2 0,0 3,1 14,9 Ramingstein 337 372 10,4 22,3 65,1 2,4 2,4 7,8 Thomatal 97 128 32,0 21,9 53,9 1,6 3,1 19,5 Tweng 98 115 17,3 6,1 29,6 6,1 2,6 55,7 Weißpriach 95 117 23,2 16,2 61,5 0,0 1,7 20,5 Zederhaus 240 371 54,6 21,3 58,0 1,1 4,6 15,1 Seitental- 1264 1534 21,4 22,9 55,8 1,5 2,9 16,9 gemeinden Mariapfarr 534 627 17,4 18,7 63,2 0,5 2,6 15,2 Mauterndorf 449 516 14,9 10,5 59,1 1,6 3,9 25,0 St. Andrä 191 202 5,8 16,3 68,3 1,5 3,0 10,9 St. Margarethen 172 193 12,2 17,6 59,6 1,0 0,5 21,2 St. Michael 718 855 19,1 11,2 67,4 1,8 4,3 15,3 Tamsweg 1060 1210 14,2 15,7 56,1 5,0 8,2 15,0 Unternberg 190 216 13,7 24,5 62,0 1,4 1,9 10,2 Kernraum 3314 3819 15,2 15,1 61,4 2,5 4,8 16,3

PB Tamsweg 4578 5353 16,9 17,3 59,8 2,2 4,2 16,5 Tab. 7-5: Gebäude nach Bauperiode, Wohnungen

Gebäudealter nach Bauperioden durchschnittl. Wohnungen ohne Wohnungen in % Wohnungsgröße Hauptwohnsitzangabe 1981 1991 1981 1991 1981 1991 vor 1919 1919 bis 1944 1919 bis 1960 1945 bis 1980 1961 bis Veränderung in % Veränderung 1981 oder später abs. % abs. % Göriach 11,1 8,9 23,3 30,0 26,7 73 84 15,1 121 122 10 13,7 9 10,7 Lessach 23,8 6,8 24,5 32,7 12,2 140 163 16,4 83 96 12 8,6 18 11,0 Muhr 14,9 10,3 26,8 38,7 9,3 182 202 11 106 107 26 14,3 32 15,8 Ramingstein 22,8 5,6 16,9 36,3 18,3 398 476 19,6 102 96 26 6,5 47 9,9 Thomatal 22,7 6,3 7,8 33,6 29,7 101 123 21,8 97 109 18 17,8 26 21,1 Tweng 10,4 9,6 13,0 51,3 15,7 146 188 28,8 69 78 77 52,7 92 48,9 Weißpriach 8,5 8,5 12,0 51,3 19,7 92 113 22,8 94 119 26 28,3 32 28,3 Zederhaus 17,0 11,9 16,2 37,2 17,8 260 386 48,5 100 112 12 4,6 104 26,9 Seitental- 17,8 8,6 17,7 38,1 17,8 1392 1735 24,6 97 105 207 14,87 360 20,7 gemeinden Mariapfarr 9,9 7,5 21,4 42,3 19,0 569 686 20,6 94 102 66 11,6 89 13,0 Mauterndorf 17,4 6,6 19,4 40,5 16,1 521 589 13,1 88 96 68 13,1 77 13,1 St. Andrä 12,4 5,4 14,9 47,5 19,8 185 213 15,1 109 114 19 10,3 28 13,1 St. Margarethen 13,5 11,4 25,9 29,0 20,2 156 187 19,9 84 110 22 14,1 16 8,6 St. Michael 14,5 7,3 13,6 43,0 21,6 916 1155 26,1 105 102 103 11,2 196 17,0 Tamsweg 13,1 8,1 21,4 39,0 18,4 1488 1876 26,1 94 99 106 7,1 161 8,6 Unternberg 11,6 7,9 27,3 38,4 14,8 207 245 18,4 111 108 6 2,9 6 2,4 Kernraum 13,4 7,6 19,6 40,6 18,9 4042 4951 22,5 98 104 390 9,6 573 11,6

PB Tamsweg 14,6 7,9 19,0 39,9 18,6 5434 6686 23,0 97 105 597 11,0 933 14,0 Quelle: ÖSTAT, Häuser- und Wohnungszählung 1991

W>ANHANG.DOC [30.03.98] REP LUNGAU ç88 arbeitsgruppe raumplanung ANHANG

Abb. 7-1: Veränderung der Anzahl von Wohnbevölkerung, Haushalten und Wohnungen im Zeitraum 1981 bis 1991 (in %)

W>ANHANG.DOC [30.03.98] REP LUNGAU ç89 arbeitsgruppe raumplanung ANHANG

Tab. 7-6: Arbeitsstätten und Beschäftigte nach der Betriebssystematik 1968 Energieversorgung Gewinng./Verarb. v. Steine u. Erden Nahrungs- und Genußmittel Textilien, Bekleidung, Schuhe Be- und Verarbeitung von Holz Druckereiw. Sport, Spiel; Musik, Chemikalien und Glas Metall, Maschinenbau, Elektrotechn. Erz. v. Transportmitteln opt.Geräte, Uhren, Schmuck Bauwesen II. Sekundärer Sektor Handel, Lagerung Beherbergs.- und Gaststättenwesen Verkehr, Transport, Nachrichtenübermittlung Geldwesen, Versicherung Realitäten, Rechts-u.Wirtschaftsdienste Körperpflege, Reinigung Kunst, Unterhaltung, Sport Gesundheit und Fürsorge Unterricht und Forschung Gebietskörpersch., Interessenvertrg. Sektor III. Tertiärer Beschäftigte in den Gemeinden Sekundärer und Tertiärer Sektor land- und forstwirtschaftliche Arbeitsbevölkerung 1991 Summe Arbeisstättenzählung und land- und forstwirtschaftliche Arbeitsbevölkerung Göriach 00101 1 4218185472 Lessach 1 1 2 7 1 3 2 15 16 74 90 Muhr 3 1 3 80 87 6 8 4 1 1 3 4 27 114 13 127 Ramingstein 1 25 13 6 2 3 6 56 9 26 22 3 1 8 5 12 86 142 83 225 Thomatal 1 1 10 12 10 2 2 2 2 18 30 10 40 Tweng 2 2 1 41 8 1 1 1 11 64 66 11 77 Weißpriach 21 21 3 5 4 1 3 2 1 19 40 22 62 Zederhaus 2 10 4 9 2 27 10 20 17 3 1 2 1 7 61 88 53 141 Seitental- 6 25 23 1 33 10 0 14 3 0 91 206 31 127 58 8 3 1 0 18 21 41 308 514 320 834 gemeinden Mariapfarr 20 2 25 40 14 7 3 39 150 100 60 15 13 38 9 1 21 33 17 307 457 69 526 Mauterndorf 2 2 20 39 17 42 352 474 57 101 51 15 9 38 2 24 9 17 323 797 76 873 St. Andrä 2 51 3 2 58 4 21 1 4 30 88 34 122 St. Margarethen 19 32 51 19 4 7 1 1 2 22 3 59 110 41 151 St. Michael 11 19 189 197 1 296 713 99 167 144 25 56 23 4 30 51 80 679 1392 62 1454 Tamsweg 15 81 13 55 6 82 68 15 417 752 394 86 71 85 58 58 7 281 227 205 1472 2224 182 2406 Unternberg 2 77 25 104 10 19 45 3 5 1 1 18 6 7 115 219 46 265 Kernraum 2 30 140 17 404 38 40 164 314 22 1131 2302 683 458 333 142 167 129 16 376 348 333 2985 5287 510 5797

PB Tamsweg 8 55 163 18 437 48 40 178 317 22 1222 2508 714 585 391 150 170 130 16 394 369 374 3293 5801 830 6631 Quelle: Arbeitsstättenzählung 1991, Hauptergebnisse Salzburg

W>ANHANG.DOC [30.03.98] REP LUNGAU ç 90 arbeitsgruppe raumplanung ANHANG

Tab. 7-7: Sozioökonomische Struktur in der Land- und Forstwirtschaft 1990 betriebe darunter darunter Betriebe Personen Zuerwerb insgesamt Betr. Jurist. Jurist. Betr. Vollerwerb Pensionisten- Nebenerwerb absolut % Göriach 42 14 3 23 2 4 9,5 Lessach 54 26 4 24 0 7 13,0 Muhr 71 10 1 59 1 24 33,8 Ramingstein 98 30 4 64 0 30 30,6 Thomatal 41 11 5 22 3 10 24,4 Tweng 104231330,0 Weißpriach 37 12 3 22 0 3 8,1 Zederhaus 114 21 5 83 5 34 29,8 Seitental- 467 128 27 300 12 115 24,6 gemeinden Mariapfarr 167 59 4 100 4 29 17,4 Mauterndorf 80 27 9 42 2 13 16,3 St. Andrä 50 17 1 31 1 5 10,0 St. Margarethen 48 17 0 31 0 10 20,8 St. Michael 183 34 1 146 2 54 29,5 Tamsweg 228 85 13 126 4 42 18,4 Unternberg 80 18 3 57 2 15 18,8 Kernraum 836 257 31 533 15 168 20,1

PB Tamsweg 1303 385 58 833 27 283 21,7 Quelle: Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990

Abb. 7-2: Anteil der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe an den Erwerbsarten 1990

100%

80%

60%

Anteil in % in Anteil 40%

20%

0% Muhr Tweng Göriach Lessach St. Andrä Thomatal Tamsweg Mariapfarr Zederhaus St. Michael Unternberg Weißpriach Mauterndorf Ramingstein St. Margarethen

Vollerwerb Zuerwerb Nebenerwerb

Quelle: Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990

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Tab. 7-8: Landwirtschaftliche Betriebe nach der Betriebsgrößenstruktur nach zusammengefaßten Größengruppen, 1980 und 1990

Größenklassen bis unter 10 ha 10 bis unter 20 ha 20 bis unter 50 ha 50 bis unter 100 ha 100 ha und mehr Betriebe gesamt Veränderung Veränderung in % 1980 1990 Veränderung in % 1980 1990 Veränderung in % 1980 1990 Veränderung in % 1980 1990 Veränderung in % 1980 1990 Veränderung in % 1980 1990 Göriach 1 2 100 8 0 -100 12 17 42 7 10 43 14 13 -7 42 42 0 Lessach 5 2 -60 4 3 -25 15 11 -27 18 12 -33 15 26 73 57 54 -5 Muhr 16 15 -6 19 11 -42 14 21 50 8 7 -13 15 17 13 72 71 -1 Ramingstein 26 22 -15 20 18 -10 25 28 12 21 18 -14 11 12 9 103 98 -5 Thomatal 12 12 0 6 9 50 10 10 0 1 3 200 7 7 0 36 41 14 Tweng 10-10011 0235021-50452510100 Weißpriach 10 8 -20 8 8 0 11 11 0 2 3 50 6 7 17 37 37 0 Zederhaus 17 13 -24 13 13 0 33 34 3 18 22 22 29 32 10 110 114 4 Seitental- 88 74 -16 79 63 -20 122 135 11 77 76 -1 101 119 18 467 467 0 gemeinden Mariapfarr 49 53 8 30 30 0 49 45 -8 18 20 11 17 19 12 163 167 2 Mauterndorf 15 13 -13 21 18 -14 21 21 0 9 11 22 17 17 0 83 80 -4 St. Andrä 15 14 -7 6 7 17 19 19 0 3 4 33 7 6 -14 50 50 0 St. Margarethen 20 12 -40 7 6 -14 21 17 -19 7 8 14 4 5 25 59 48 -19 St. Michael 68 52 -24 39 37 -5 39 51 31 18 19 6 18 24 33 182 183 1 Tamsweg 6038-373946187167-63846212131482292280 Unternberg 27 31 15 14 11 -21 18 20 11 7 5 -29 13 13 0 79 80 1 Kernraum 254 213 -16 156 155 -1 238 240 1 100 113 13 97 115 19 845 836 -1

PB Tamsweg 342 287 -16 235 218 -7 360 375 4 177 189 7 198 234 18 1312 1303 -1 Quelle: ÖSTAT, Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1980 und 1990

W>ANHANG.DOC [30.03.98] arbeitsgruppe raumplanung ANHANG

Tab. 7-9: Land- und forstwirtschaftliche Wohn- und Arbeitsbevölkerung 1991 Wohnbev. Arbeitsbev. Personen im Personen im land- und lw./fw. Ar- 1991 1991 bäuerlichen bäuerlichen forstw. beits-bev. in Haushalt Haushalt % Arbeitsbev. % Göriach 351 81 220 62,7 54 66,7 Lessach 603 98 295 48,9 74 75,5 Muhr 673 125 323 48 13 10,4 Ramingstein 1.510 257 430 28,5 83 32,3 Thomatal 381 46 166 43,6 10 21,7 Tweng 268 83 38 14,2 11 13,3 Weißpriach 338 72 172 50,9 22 30,6 Zederhaus 1.231 173 475 38,6 53 30,6 Seitental- 5.355 935 2.119 39,6 320 34,2 gemeinden Mariapfarr 2.290 561 665 29 69 12,3 Mauterndorf 1.663 849 351 21,1 76 9 St. Andrä 719 113 225 31,3 34 30,1 St. Margarethen 668 155 222 33,2 41 26,5 St. Michael 3.387 1.479 750 22,1 62 4,2 Tamsweg 5.585 2.929 1.249 22,4 182 6,2 Unternberg 955 256 393 41,2 46 18 Kernraum 15.267 6.342 3.855 25,3 510 8,0

PB Tamsweg 20.622 7.277 5.974 29 830 11,4

PB St. Johann 71.995 30.209 10.178 14,1 2.139 7,1 PB Zell am See 77.277 30.737 10.895 14,1 2.283 7,4 Land Salz-burg 482.365 232.575 50.170 10,4 11.309 4,9 Quelle: ÖSTAT, Volkszählung 1991, Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990

W>ANHANG.DOC [30.03.98] REP LUNGAU ç 93 arbeitsgruppe raumplanung ANHANG

Tab. 7-10: Übernachtungen im Winterhalbjahr 1995/96 Übernachtungen gewerblich privat sonstige insgesamt je Einwohner Göriach 2.862 2.347 5.937 11.146 32 Lessach 579 596 1.782 2.957 5 Muhr 1.040 2.329 0 3.369 5 Ramingstein 6.267 1.130 1.100 8.497 6 Thomatal 12.659 240 3.248 16.147 42 Tweng 243.846 10.046 50.999 304.891 1138 Weißpriach 7.289 4.603 3.099 14.991 44 Zederhaus 6.253 4.061 1.570 11.884 10 Seitental- 280.795 25.352 67.735 373.882 70 gemeinden Seitentalgem. 36.949 15.306 16.736 68.991 14 ohne Tweng Mariapfarr 28.416 35.633 42.426 106.475 46 Mauterndorf 47.322 34.730 56.588 138.640 83 St. Andrä 8.392 4.501 2.177 15.070 21 St. Margarethen 6.775 9.168 6.531 22.474 34 St. Michael 75.076 24.766 90.118 189.960 56 Tamsweg 11.897 12.328 6.719 30.944 6 Unternberg 2.927 6.667 859 10.453 11 Kernraum 180.805 127.793 205.418 514.016 34

PB Tamsweg 461.600 153.145 273.153 887.898 43 Tab. 7-11: Übernachtungen im Sommerhalbjahr 1996 Übernachtungen gewerblich privat sonstige insgesamt je Einwohner Göriach 1.727 3.490 7.594 12.811 36 Lessach 1.422 2.240 2.403 6.065 10 Muhr 1.672 5.797 1.106 8.575 13 Ramingstein 2.389 1.314 12.574 16.277 11 Thomatal 3.507 212 870 4.589 12 Tweng 2.483 318 5.020 7.821 29 Weißpriach 2.124 3.488 2.263 7.875 23 Zederhaus 3.739 5.358 4.359 13.456 11 Seitental- 19.063 22.217 36.189 77.469 14 gemeinden Mariapfarr 24.184 23.866 28.684 76.734 34 Mauterndorf 25.794 20.184 22.363 68.341 41 St. Andrä 9.099 4.941 2.745 16.785 23 St. Margarethen 3.308 3.091 2.301 8.700 13 St. Michael 43.945 11.839 75.574 131.358 39 Tamsweg 7.811 13.305 9.864 30.980 6 Unternberg 3.033 4.581 287 7.901 8 Kernraum 117.174 81.807 141.818 340.799 22

PB Tamsweg 136.237 104.024 178.007 418.268 20 Quelle: Landesverkehrsamt, Statistische Berichte 1996

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Tab. 7-12: Regionale Finanzen, Finanzierungsschlüssel Gemeinde Finanzkraft % Anteil Einwohner % Anteil Nächti- % Anteil 1996 nach am Lungau 15.5.91 am Lungau gungen in am Lungau § 21 FAG Tausend Tamsweg 53.301.000 27,01 5585 27,08 62 4,75 St. Michael 37.270.000 18,89 3387 16,42 321 24,58 Mariapfarr 19.948.000 10,11 2290 11,10 183 14,01 Mauterndorf 17.547.000 8,89 1663 8,06 207 15,85 Ramingstein 11.704.000 5,93 1510 7,32 25 1,91 Tweng 10.438.000 5,29 268 1,30 313 23,97 Zederhaus 9.325.000 4,73 1231 5,97 25 1,91 Unternberg 8.126.000 4,12 955 4,63 18 1,38 St. Margarethen 6.002.000 3,04 668 3,24 32 2,45 St. Andrä 5.667.000 2,87 719 3,49 32 2,45 Muhr 4.886.000 2,48 673 3,26 12 0,92 Lessach 4.329.000 2,19 603 2,92 9 0,69 Weißpriach 3.198.000 1,62 338 1,64 23 1,76 Thomatal 3.080.000 1,56 381 1,85 20 1,53 Göriach 2.488.000 1,26 351 1,70 24 1,84 Lungau 197.309.000 100,00 20622 100,00 1306 100,00 Quelle: Regionalverband 1997

W>ANHANG.DOC [30.03.98] REP LUNGAU ç 95 Bedienungshinweise

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