Precht Neue Philosophiesendung mit Richard David Precht Premiere: Sonntag, 2. September 2012, 23.30 Uhr

2 Die Kunst des klaren Denkens ZDF-Kulturchef Peter Arens über das neue Philosophieformat im ZDF

4 "Precht" Stab und Inhalt

5 "Philosophie ist der Versuch unser alltägliches Leben zu durchdringen und das Selbstverständliche zu hinterfragen" Interview mit Richard David Precht

7 "Denken live" Interview mit

10 Biografien

13 Bildhinweis, Kontakt, Impressum

z.presse 23. Juli 2012

Die Kunst des klaren Denkens "Precht" – das neue Philosophieformat im ZDF

In den späten achtziger Jahren versuchte Marcel Reich-Ranicki die damalige ZDF-Geschäftsleitung mit einem unerhörten Ansinnen zu schockieren: Eine Gesprächssendung aufzuführen ohne Filmeinspie- lungen, ohne Musikeinlagen; vier Literaturkritiker, die ausschließlich über aktuelle Bücher sprechen, die zumeist, weil sie eben so aktuell sind, den Zuschauern unbekannt sind. Mehr Purismus ging nicht mehr – und der Literaturpapst war geradezu erstaunt, als sich das ZDF auf dieses maximale Minimalkonzept einließ. Mit einigem Erfolg, wie sich alsbald herausstellen sollte.

Worte und nichts als Worte im bildertrunkenen Fernsehen – wie soll das denn gehen? Ganz gut, wie ich finde, hat doch nicht nur die Lite- ratur, sondern auch die Philosophie im ZDF schon lange einen aner- kannten Platz inne. Ob bisher im "nachtstudio" oder im "Philosophi- schen Quartett": Für viele unserer Zuschauer war das laute Nach- denken, sind die die häufig überraschenden Einblicke und manchmal provozierenden Ausblicke am späten Sonntagabend zum wertvollen und anregenden Wochenausklang im Fernsehen geworden.

Das wollen wir fortsetzen und schlagen nun zugleich ein ganz neues Kapitel auf: "Precht" kommt! Das ZDF freut sich auf Richard David Precht, den Philosophen, der wie kein Zweiter in Deutschland das Modell des bürgernahen, sichtbaren, engagierten Intellektuellen etab- liert hat, wie einmal attestierte. Ein junger homme de lettres, öffentlich und öffentlichkeitswirksam, so wie es ihn allenfalls in den angelsächsischen, hispanischen oder französischsprachigen Kulturen gibt. Ein Denker mit Abstand zum akademischen Elfenbeinturm, ein eminenter Erzähler, ein nimmersatter Weltenbummler in den Gefilden der abendländischen Philosophie, der so anschaulich und vergnüglich über die schwierigsten Fragen unseres Lebens schreibt, dass seine Werke zu phänomenalen Auflagenhöhen kamen und kommen. Anfangs übrigens nicht ganz ohne hilfreiche Unterstützung aus dem ZDF. Es war Elke Heidenreich, die 2008 in ihrer Sendung "Lesen!" Prechts Buch mit dem zum geflügelten Wort gewordenen Titel "Wer bin ich und wenn ja, wie viele?" einer großen Öffentlichkeit als "unverzichtbar" angepriesen und damit fast über Nacht zu einem Longseller gemacht hat.

Nun also "Precht". Mit diesem neuen Format wollen wir im ZDF auf die Suche nach den großen Fragen unseres Lebens, unserer Gesellschaft

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gehen. "Philosophie", so Precht in einem ZDF-Interview, das Sie in diesem Heft nachlesen können, "ist der Versuch, unser alltägliches Leben zu durchdringen und das, was wir oft für selbstverständlich halten, zu hinterfragen und auf neue Weise verständlich zu machen." Damit hat er auch schon die Richtung unserer neuen Sendung definiert.

In diesem Sinne stellt Richard David Precht in jeder Ausgabe eine konkrete Frage, die unsere Zuschauer umtreibt, die unsere Gesell- schaft aktuell beschäftigt. Es geht nicht nur um die Klärung von grundlegenden Begriffen, wie etwa Fragen zur Moral, zum Verhältnis des Menschen zur Natur, zur Liebe oder etwa zum Phänomen des Bösen. Es wird auch um die Probleme gehen, die uns politisch be- schäftigen, wie die Schuldenlast, die Krise des Kapitalismus oder Fragen der Bildung und Erziehung. Das Konzept ist pur, direkt, un- mittelbar. Nur einen, ausnahmsweise auch mal zwei Gäste lädt Precht in sein nächtliches Studio zum intensiven Gedankenaustausch ein. Es wird kein Publikum anwesend sein. Die Kameras sind ganz nah dran, wenn sich hochrangige Pragmatiker aus Wirtschaft und Politik oder wegweisende Denker aus Kultur und Wissenschaft mit Precht aus- einandersetzen. Denken trifft auf Handeln, Wissen auf Erfahrung. In diesem neuen ZDF-Kulturtalk geht es um anwendbare Erkenntnisse. Precht und seine Gesprächspartner sammeln diese, ordnen sie ein, wägen sie in ihrer Richtigkeit und Tauglichkeit ab. Ein scheinbar spartanisches Konzept, das auf Sprache und Konzentration vertraut, allerdings mit einer leuchtenden, ganz und gar filmisch anmutenden Optik. Unter dem modernen Kronleuchter des Stardesigners Ron Gilad, der mit einem Bündel krakenartiger klassischer Bürolampen bestückt ist, sollen die Gedanken fliegen können, jedes Gespräch ein Endspiel, zum Vergnügen und zum Gewinn unserer Zuschauerinnen und Zuschauer.

Peter Arens Leiter der ZDF-Hauptredaktion Kultur und Wissenschaft

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Sonntag, 2. September 2012, 23.30 Uhr Precht

Gastgeber Richard David Precht Regie Gero von Boehm Produktion interscience film, Christiane von Boehm Redaktion Susanne Becker, Werner von Bergen Länge ca. 45'

Thema: Skandal Schule – Macht Lernen dumm? Richard David Precht und Gerald Hüther über falsches Lernen und die Angst vor einer besseren Gesellschaft

Premiere im ZDF: Der Philosoph und Bestsellerautor Richard David Precht startet seine neue Sendung "Precht" mit einem Thema, das nach dem Ende der Sommerferien und dem Beginn des neuen Schul- jahres und Uni-Semesters Eltern und ihren Kindern auf den Nägeln brennt. In seinem neuen Philosophieformat fragt Precht: Was taugt unser Bildungssystem?

Zu Gast ist der renommierte Neurobiologe, Hirnforscher und Bildungs- kritiker Gerald Hüther. Die Schule, wie wir sie kennen, ist am Ende, sagt er. Die falschen Leute brächten unseren Kindern die falschen Dinge nach den falschen Methoden bei. Dabei wisse die Hirnforschung heute viel besser, was Lernen ausmacht und Bildung gelingen lässt. Denn Bildung, so Hüther, sei etwas anderes als das Auswendiglernen von Mathe, Englisch und Deutsch.

Doch was steht der dringend notwendigen, umfassenden Bildungs- revolution im Wege? Warum ist unser Bildungssystem so wenig lern- fähig? Warum bringen wir unsere Schulen und Hochschulen nicht auf die Höhe unseres Wissens über das Lernen? Liegt es daran, dass ein völlig verändertes Bildungssystem, das nicht nur jedem eine gerechte Chance gibt, sondern kreative, eigenständige und unbequeme Persön- lichkeiten hervorbringt, zugleich eine ganz andere Gesellschaft vor- aussetzt oder entstehen lässt? Das jedenfalls meint Richard David Precht. In der ersten Ausgabe von "Precht" steht das Bildungssystem, stehen alte Gewissheiten auf dem Prüfstand.

"Precht" wird 2012 noch drei Mal ausgestrahlt. Die zweite Sendung folgt am Sonntag, 7. Oktober 2012.

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"Philosophie ist der Versuch unser alltägliches Leben zu durchdringen und das Selbstverständliche zu hinterfragen" Richard David Precht über sein neues Philosophieformat im ZDF

Sie haben einiges zu Themen der Philosophie publiziert und halten oft Vorträge vor einem Nicht-Fachpublikum. Jetzt bekommen Sie Ihre erste Fernsehsendung. Mit welchen Erwartungen gehen Sie daran?

Ich möchte versuchen gemeinsam mit einem spannenden Gesprächs- partner interessante und oft neue anspruchsvolle Gedanken zu ver- mitteln – so dass der Fernsehzuschauer noch länger darüber nach- denkt, weil er merkt: "So habe ich die Dinge noch nicht gesehen."

Sie haben die Gabe, philosophische Themen, die ja nun nicht einfach sind, vielen Menschen zugänglich zu machen. Wie unter- scheidet sich für Sie das Medium Fernsehen von Ihren bisherigen Publikationsformen?

Die Sendung ist eine Gesprächssendung in hoch konzentrierter Atmo- sphäre. Sie ist, anders als meine Vorträge, dialogisch. Die Kunst wird darin bestehen, ein philosophisches Gespräch zu führen, das an- spruchsvoll und dennoch breit verständlich ist.

Sie entfalten den Inhalt dieser Themen im Dialog mit bekannten Personen des öffentlichen Lebens, die selbst keine Philosophen sind. Versprechen Sie sich davon, dass hierdurch die Reichweite der Philosophie ins Alltagsleben hinein deutlich wird?

Philosophie ist der Versuch unser alltägliches Leben zu durchdringen und das, was wir oft für selbstverständlich halten, zu hinterfragen und auf neue Weise verständlich zu machen. Würden die Fragen der Phi- losophie nicht prinzipiell jeden betreffen, so wären diese Fragen keine philosophischen Fragen, sondern – sagen wir mal – akademischer Sport. Solche Gespräche kann man mit Philosophen führen, die in meiner Sendung hoch willkommen sind, aber auch mit Experten aus anderen Disziplinen.

Sicherlich gibt es durch Medien wie das Fernsehen einen Wandel in der Art, wie sich Philosophie präsentiert. Verändern sich dadurch auch die philosophischen Inhalte oder das Philosophieren selbst?

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Nein, überhaupt nicht. Der Ursprung unseres abendländischen Den- kens, die platonischen Dialoge, war ja nichts anderes als eine vorge- lesene Talkshow. Das Gespräch gehört untrennbar zum philosophi- schen Denken – jedenfalls mehr als die Vorlesungspraxis an unseren Universitäten.

Sie schreiben Bücher und halten Vorträge. Wie groß ist der Reiz, ein Thema im Dialog zu entwickeln und welche Erwartungen haben Sie an diese Gesprächssituation?

Ich wünsche mir starke, offene und meinungsfreudige Gesprächspart- ner, mit denen man gemeinsam denken und, wenn es sein muss, auch fechten kann.

Welche Gesprächsform haben wir zu erwarten? Spielerisch, konfrontativ, sokratisch, interviewend, oder?

In erster Linie geht es darum, die Gedanken so klar, schön und ver- ständlich wie möglich herauszuarbeiten und im Gespräch auf den Prüfstand zu stellen. Sokratisch werden die Dialoge nicht. Bei Platon hat Sokrates fast immer das letzte Wort und weiß im Grunde alles besser. Das entspricht weder meiner Selbsteinschätzung noch meiner Rolle.

Wie würden Sie ihr emotionales Verhältnis zur "Kopfsache" Philosophie charakterisieren?

Ich bin in meinem Elternhaus mit größter Selbstverständlichkeit an die Philosophie herangeführt worden, und es wurde zu Hause sehr viel in- tellektuell diskutiert. Insofern bedeutet Philosophieren für mich immer ein bisschen bei sich selbst zu Hause zu sein.

Haben Sie einen Lieblingsphilosophen und wenn ja, wen?

Ich habe keinen Lieblingsphilosophen. Natürlich gibt es da Sympathien etwa für David Hume oder John Stuart Mill. Niklas Luhmann war eine wichtige Lektüre-Erfahrung, ebenso wie Wolfgang Cramer. Und es gibt Philosophen, die mir weniger liegen. Mit Nietzsche, der ja fast jeder- manns Lieblingsphilosoph ist, kann ich zum Beispiel eher wenig an- fangen. Als Literatur ist das schön, aber philosophisch liebe ich eher das Leise als das Laute.

Die Fragen stellte Magda Huthmann .

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"Denken live" Interview mit Regisseur Gero von Boehm

Mit "Wortwechsel" und "Gero von Boehm begegnet …" haben Sie viele Jahre bekannte Persönlichkeiten interviewt. Nun stehen Sie bei "Precht" als Regisseur quasi hinter der Kamera. Wie fühlt sich dieser Perspektivwechsel für Sie an?

Es ist eigentlich kein Wechsel. Interviews werde ich auch in Zukunft machen. Und die Arbeit hinter der Kamera als Regisseur und Produ- zent war ja immer meine Hauptbeschäftigung. Aber hier fließen beide Erfahrungen zusammen, und es ist eine Freude, vor diesem Hinter- grund ein wirklich neues Format entwickeln und auf den Weg bringen zu können.

Bei "Precht" sollen im Dialog mit bekannten Persönlichkeiten philosophische Themen entwickelt werden. Welche Erwartungen verbinden Sie mit diesem Format?

Wir werden sowohl prominente Gäste haben als auch solche, die wir mit ihren ungewöhnlichen Gedanken und Thesen einem breiten Publi- kum bekannt machen wollen. Richard David Precht ist kein Moderator im klassischen Sinn, sondern ein erstklassiger Vermittler, der mit sei- nem Gast – es wird immer nur einer sein, ausnahmsweise auch einmal zwei – auf Augenhöhe diskutiert. Das ist neu im deutschen Fernsehen. Das Resultat werden funkelnde Dialoge sein, die nicht nur neue, spannende Erkenntnisse bringen, sondern den Zuschauer auch zum Weiterdenken anregen sollen.

In der neuen Sendung greifen Sie sich grundsätzliche Themen des Alltagslebens heraus um sie philosophisch zu behandeln. Was ist das Leitmotiv Ihrer Themenauswahl?

Es sind die Themen, die uns allen unter den Nägeln brennen, sich aber philosophisch aufschlüsseln lassen und auf diese Weise oft in ganz neuem Licht erscheinen. Wir fangen da an, wo die klassische Talkshow aufhört. Dazu gehört es auch, Begriffe, die uns alle betreffen und mit denen wir täglich ganz selbstverständlich umgehen, zu hinter- fragen. Dabei können durchaus aktuelle Entwicklungen – beispiels- weise die Bildungsmisere oder die Schuldenkrise – eine Rolle spielen.

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Die gestalterische Umsetzung arbeitet mit einem nächtlichen Hintergrund und einem über dem Gesprächstisch hängenden modernen Kronleuchter, die die Aufmerksamkeit auf die beiden Gesprächspartner lenkt. Warum haben Sie diese minimalistische Studiodeko gewählt?

Weil Konzentration auf das Wesentliche, auf die Essenz, ganz im Vor- dergrund steht. Es ging mir bei dem Design-Konzept tatsächlich ums Weglassen. Keine Teakholz-Sideboards mit Fruchtschalen, keine Sitz- gruppe, in der die Gäste "hängen", kein Gasometer. Sondern ein zeit- loser Raum, eine kleine "Denkfabrik", filmisches Licht, viele Großauf- nahmen. Es gibt doch kaum etwas Spannenderes als Menschen zuzu- schauen, die in der Sekunde originelle Gedanken entwickeln und oft auch kontrovers diskutieren. Das kann wirklich großes Kino sein.

Welchen Aufwand bedeutet es, dieses minimalistische Szenario so attraktiv darzustellen?

Um im Hintergrund eine "Unendlichkeit", jenen zeitlosen Raum, ent- stehen zu lassen, arbeiten wir mit einem Rundhorizont aus neuartigem Material. Darauf werden aus drei Hochleistungs-Beamern bewegte Elemente projiziert. Diese runden Elemente – ein wiederkehrendes Motiv in der Sendung – sind von uns real mit einer Arri Alexa-Kamera gedreht und dann bearbeitet worden. Der Kreis oder die Kugel sind ein interessantes Motiv: Jeder Punkt ist gleich weit vom Zentrum entfernt. Es gibt kein Vor- und Hintereinander, keinen Anfang und kein Ende. In der Natur ist der Kreis eine Ordnung, die sich im Spiel der dynami- schen Kräfte als eine Art ldealform bildet.

Die prominenten Gesprächspartner von Richard David Precht sind in der Regel keine Philosophen. Es sind Personen des öffentlichen Lebens, die zu bestimmten philosophischen Themen des Alltags eine spezielle Position vertreten können. Soll die Auswahl der Gesprächpartner eher eine kooperativ oder reibend produktive Gesprächssituation erzeugen?

Alles ist möglich. Wir werden Politiker ebenso von einer ganz neuen Seite kennenlernen wie Wirtschaftsführer und Menschen aus dem Kulturbetrieb. Aber es wird auch der eine oder andere Philosoph zu Gast sein. Richard David Precht wird in jedem Fall für einen spannen- den Dialog sorgen – ob man Gedankenspiele im Einklang betreibt oder kontrovers, zeigt dann das jeweilige Gespräch. Es ist ja nichts ge- probt. Denken live, sozusagen.

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Die fachlich-philosophische Ausprägung ist bei "Precht" anders angesiedelt, als dies beim "Philosophischen Quartett" war. Zielen Sie mit der neuen Sendung auf ein anderes, breiteres Publikum oder wollen Sie dasselbe Publikum in einer anderen Form ansprechen?

Wir wollen alle ansprechen, die Spaß am Denken, Mitdenken und Weiterdenken haben – über Themen, die in der Luft liegen. Und wir haben, so glaube ich, dafür eine Form gefunden, die attraktiv ist. Wenn uns möglichst viele Zuschauer auf diesem Weg folgen, ist das Ziel erreicht.

Die Fragen stellte Magda Huthmann .

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Biografien

Richard David Precht, Philosoph, Publizist und Autor, gehört zu den führenden Intellektuellen der Bundesrepublik Deutschland. Die ZEIT bezeichnete ihn als Deutschlands „Bürgerphilosophen“, als „intellektuelle Allzweckwaffe“.

Precht wurde am 8. Dezember 1964 in Solingen geboren. Er studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte und wurde 1994 an der Universität Köln promoviert. Von 1991 bis 1995 arbeitete er als Wis- senschaftlicher Mitarbeiter an einem kognitionswissenschaftlichen Forschungsprojekt an der Universität Köln.

Seit 1995 schreibt er als Essayist für die führenden Zeitungen und Sendeanstalten. 1997 war er Fellow bei der Chicago Tribune, 1999 erhielt er das Heinz-Kühn-Stipendium und den Publizistik Preis für Biomedizin. Im Jahr 2000 war er Stipendiat am Europäischen Journa- listenkolleg der FU , 2002 bis 2004 Kolumnist der Zeitschrift "Literaturen". 2005 bis 2008 moderierte er die WDR3-Sendung "Tageszeichen". Er war zehn Jahre Mitglied der Jury des Adolf- Grimme-Preises und 2012 Mitglied der Jury des Henri-Nannen Prei- ses. 2011 moderierte er mit einer Carte Blanche vier Mal die Sendung "Sternstunden Philosophie" im Schweizer Fernsehen.

Richard David Precht hielt in den vergangenen Jahren mehr als 200 Vorträge im In- und Ausland zu philosophischen und gesellschaftspoli- tischen Themen. 2008/2009 hielt er eine Vorlesungsreihe über die Hauptthemen der Philosophie an der Université du Luxembourg. Seit 2011 ist er Honorarprofessor für Philosophie an der Leuphana-Univer- sität Lüneburg. Precht ist Autor mehrerer wissenschaftlicher Fachauf- sätze zur Philosophie.

Richard David Precht ist Autor von sieben (davon sechs populären) Sachbüchern und zwei Romanen. 1996 erschien "Die Gleitende Logik der Seele" (Metzler-Poeschel); 1997 "Noahs Erbe" (Rotbuch), Ta- schenbuch Rowohlt 2000; 1999 "Das Schiff im Noor", Roman (Luchterhand/Limes), Taschenbuch Goldmann 2001, Neuauflage 2010; 2003 "Die Kosmonauten", Roman (Kiepenheuer & Witsch), Neuauflage Goldmann 2009; 2005 "Lenin kam nur bis Lüdenscheid. Meine kleine deutsche Revolution." (Claassen 2005), Taschenbuch List 2007 (Ver- filmung 2007); 2007 "Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele? Eine philo- sophische Reise." (Goldmann); 2009 "Liebe. Ein unordentliches Gefühl." (Goldmann); 2010 "Die Kunst, kein Egoist zu sein. Warum wir

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gerne gut sein wollen und was uns davon abhält." (Goldmann); 2011 "Warum gibt es alles und nicht nichts?" (Goldmann). Die vier letzten Titel waren allesamt Bestseller. Allein das Buch "Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele? Eine philosophische Reise." verkaufte sich über 1,2 Millionen Mal und wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt.

Gero von Boehm wurde 1954 in Hannover geboren. Aufgewachsen ist er in Hamburg und . Schon während des Studiums der Rechts- und Sozialwissenschaften moderierte er bei dem Hörfunksen- der SWF 3 und schrieb für verschiedene Zeitungen, darunter die ZEIT . 1975 machte er seine erste Fernsehdokumentation, drei Jahre später gründete er die Produktionsfirma interscience film GmbH.

Von 1980 bis 1990 interviewte er in der Reihe "Wortwechsel" im dritten Fernsehprogramm S 3 mehr als 50 so unterschiedliche Persönlichkei- ten wie Federico Fellini, Roman Polanski, , Peter Ustinov, Eugène Ionesco, Loriot, , Elisabeth Mann-Borgese, Edward Teller und Alfred Herrhausen.

Gero von Boehm ist Autor und Regisseur von mehr als 80 Dokumen- tarfilmen und Dokudrama-Inszenierungen für ARD, ZDF, , 3 und das Schweizer Fernsehen. Seine Themen bewegen sich zwischen Wissenschaft, Kunst und Zeitgeschichte. In mehreren Filmen ging er der Geschichte und Gegenwart der Mafia nach, mit verfilmte er dessen Buch "Im Gegenlicht – eine italieni- sche Reise".

Er porträtierte Menschen wie Stephen Hawking, , Ernst Jünger, , Alberto Giacometti, , Henry Moore, , Kurt Masur, David Hockney, Karl Lagerfeld, Helmut Newton, I.M. Pei, Gore Vidal und . Seine ZDF-Wis- senschaftsreihe "Odyssee 3000 – Reisen in die Zukunft" wurde in vie- len Ländern gezeigt, ebenso wie die Reihe "Die großen Clans", in der er Familien wie die Kennedys, Rothschilds und Agnellis porträtierte und die zu den erfolgreichsten Programmen des Jahres 2001 gehör- ten.

Im Jahr 2000 wurde am Museum für Moderne Kunst in Frankfurt eine Retrospektive seiner Filme gezeigt.

Gero von Boehm ist Träger des Bayerischen Fernsehpreises, des Kulturpreises der Eduard-Rhein-Stiftung, des Wilhelmine-Lübke-Prei-

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ses, des Fernsehpreises des Hartmannbundes (zwei Mal) und anderer Auszeichnungen.

In seiner -Sendung "Gero von Boehm begegnet...", einem kon- zentrierten 45-Minuten-Gespräch mit interessanten Menschen unserer Zeit, reicht die Palette der Gäste von Isabella Rossellini über Norman Mailer, Helmut Newton, I.M. Pei bis Klaus Maria Brandauer und Christoph Schlingensief. Im Jahr 2004 produzierte Gero von Boehm eine ZDF-Reihe über die "Paläste der Macht", die im Jahr 2007 erfolg- reich fortgesetzt wurde. Zum ersten Todestag Papst Johannes Paul II zeigte das ZDF Ende März 2006 das Dokudrama "Karol Wojtyla – Geheimnisse eines Papstes", das mit Schauspielern wie Michael Mendl, Mario Adorf, Devid Striesow und Cosma Shiva Hagen besetzt war. Regie führte Gero von Boehm, ebenso wie bei dem Dreiteiler "Giganten" (Beethoven, Einstein, Humboldt – mit , und Uwe Ochsenknecht), der an Ostern 2007 eben- falls im ZDF gesendet wurde. Anfang 2008 zeigte das ZDF den viel beachteten Zweiteiler "Zwischen den Fronten" von Gero von Boehm und Peter Scholl-Latour.

Die zweiteilige Dokumentation "Eine Nacht im November" über das Jahr 1989 in Deutschland wurde im November 2008 im ZDF ausge- strahlt, die Reihe "Kreml, Kaviar und Milliarden" über die russischen Oligarchen 2009. Zuletzt hat Gero von Boehm als Autor und Produzent des ZDF-Sechsteilers "Terra X: Unterwegs in der Weltgeschichte – mit " (2011) einen großen Erfolg gefeiert.

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Bildhinweis:

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 – 70-16100, und unter http://bilderdienst.zdf.de/presse/precht

Kontakt ZDF-Pressestelle:

Magda Huthmann Telefon: 06131 – 7012149 E-Mail: huthmann.m@.de

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