Precht Neue Philosophiesendung Mit Richard David Precht Premiere: Sonntag, 2

Precht Neue Philosophiesendung Mit Richard David Precht Premiere: Sonntag, 2

Precht Neue Philosophiesendung mit Richard David Precht Premiere: Sonntag, 2. September 2012, 23.30 Uhr 2 Die Kunst des klaren Denkens ZDF-Kulturchef Peter Arens über das neue Philosophieformat im ZDF 4 "Precht" Stab und Inhalt 5 "Philosophie ist der Versuch unser alltägliches Leben zu durchdringen und das Selbstverständliche zu hinterfragen" Interview mit Richard David Precht 7 "Denken live" Interview mit Gero von Boehm 10 Biografien 13 Bildhinweis, Kontakt, Impressum z.presse 23. Juli 2012 Die Kunst des klaren Denkens "Precht" – das neue Philosophieformat im ZDF In den späten achtziger Jahren versuchte Marcel Reich-Ranicki die damalige ZDF-Geschäftsleitung mit einem unerhörten Ansinnen zu schockieren: Eine Gesprächssendung aufzuführen ohne Filmeinspie- lungen, ohne Musikeinlagen; vier Literaturkritiker, die ausschließlich über aktuelle Bücher sprechen, die zumeist, weil sie eben so aktuell sind, den Zuschauern unbekannt sind. Mehr Purismus ging nicht mehr – und der Literaturpapst war geradezu erstaunt, als sich das ZDF auf dieses maximale Minimalkonzept einließ. Mit einigem Erfolg, wie sich alsbald herausstellen sollte. Worte und nichts als Worte im bildertrunkenen Fernsehen – wie soll das denn gehen? Ganz gut, wie ich finde, hat doch nicht nur die Lite- ratur, sondern auch die Philosophie im ZDF schon lange einen aner- kannten Platz inne. Ob bisher im "nachtstudio" oder im "Philosophi- schen Quartett": Für viele unserer Zuschauer war das laute Nach- denken, sind die die häufig überraschenden Einblicke und manchmal provozierenden Ausblicke am späten Sonntagabend zum wertvollen und anregenden Wochenausklang im Fernsehen geworden. Das wollen wir fortsetzen und schlagen nun zugleich ein ganz neues Kapitel auf: "Precht" kommt! Das ZDF freut sich auf Richard David Precht, den Philosophen, der wie kein Zweiter in Deutschland das Modell des bürgernahen, sichtbaren, engagierten Intellektuellen etab- liert hat, wie die ZEIT einmal attestierte. Ein junger homme de lettres, öffentlich und öffentlichkeitswirksam, so wie es ihn allenfalls in den angelsächsischen, hispanischen oder französischsprachigen Kulturen gibt. Ein Denker mit Abstand zum akademischen Elfenbeinturm, ein eminenter Erzähler, ein nimmersatter Weltenbummler in den Gefilden der abendländischen Philosophie, der so anschaulich und vergnüglich über die schwierigsten Fragen unseres Lebens schreibt, dass seine Werke zu phänomenalen Auflagenhöhen kamen und kommen. Anfangs übrigens nicht ganz ohne hilfreiche Unterstützung aus dem ZDF. Es war Elke Heidenreich, die 2008 in ihrer Sendung "Lesen!" Prechts Buch mit dem zum geflügelten Wort gewordenen Titel "Wer bin ich und wenn ja, wie viele?" einer großen Öffentlichkeit als "unverzichtbar" angepriesen und damit fast über Nacht zu einem Longseller gemacht hat. Nun also "Precht". Mit diesem neuen Format wollen wir im ZDF auf die Suche nach den großen Fragen unseres Lebens, unserer Gesellschaft 2 z.presse 23. Juli 2012 gehen. "Philosophie", so Precht in einem ZDF-Interview, das Sie in diesem Heft nachlesen können, "ist der Versuch, unser alltägliches Leben zu durchdringen und das, was wir oft für selbstverständlich halten, zu hinterfragen und auf neue Weise verständlich zu machen." Damit hat er auch schon die Richtung unserer neuen Sendung definiert. In diesem Sinne stellt Richard David Precht in jeder Ausgabe eine konkrete Frage, die unsere Zuschauer umtreibt, die unsere Gesell- schaft aktuell beschäftigt. Es geht nicht nur um die Klärung von grundlegenden Begriffen, wie etwa Fragen zur Moral, zum Verhältnis des Menschen zur Natur, zur Liebe oder etwa zum Phänomen des Bösen. Es wird auch um die Probleme gehen, die uns politisch be- schäftigen, wie die Schuldenlast, die Krise des Kapitalismus oder Fragen der Bildung und Erziehung. Das Konzept ist pur, direkt, un- mittelbar. Nur einen, ausnahmsweise auch mal zwei Gäste lädt Precht in sein nächtliches Studio zum intensiven Gedankenaustausch ein. Es wird kein Publikum anwesend sein. Die Kameras sind ganz nah dran, wenn sich hochrangige Pragmatiker aus Wirtschaft und Politik oder wegweisende Denker aus Kultur und Wissenschaft mit Precht aus- einandersetzen. Denken trifft auf Handeln, Wissen auf Erfahrung. In diesem neuen ZDF-Kulturtalk geht es um anwendbare Erkenntnisse. Precht und seine Gesprächspartner sammeln diese, ordnen sie ein, wägen sie in ihrer Richtigkeit und Tauglichkeit ab. Ein scheinbar spartanisches Konzept, das auf Sprache und Konzentration vertraut, allerdings mit einer leuchtenden, ganz und gar filmisch anmutenden Optik. Unter dem modernen Kronleuchter des Stardesigners Ron Gilad, der mit einem Bündel krakenartiger klassischer Bürolampen bestückt ist, sollen die Gedanken fliegen können, jedes Gespräch ein Endspiel, zum Vergnügen und zum Gewinn unserer Zuschauerinnen und Zuschauer. Peter Arens Leiter der ZDF-Hauptredaktion Kultur und Wissenschaft 3 z.presse 23. Juli 2012 Sonntag, 2. September 2012, 23.30 Uhr Precht Gastgeber Richard David Precht Regie Gero von Boehm Produktion interscience film, Christiane von Boehm Redaktion Susanne Becker, Werner von Bergen Länge ca. 45' Thema: Skandal Schule – Macht Lernen dumm? Richard David Precht und Gerald Hüther über falsches Lernen und die Angst vor einer besseren Gesellschaft Premiere im ZDF: Der Philosoph und Bestsellerautor Richard David Precht startet seine neue Sendung "Precht" mit einem Thema, das nach dem Ende der Sommerferien und dem Beginn des neuen Schul- jahres und Uni-Semesters Eltern und ihren Kindern auf den Nägeln brennt. In seinem neuen Philosophieformat fragt Precht: Was taugt unser Bildungssystem? Zu Gast ist der renommierte Neurobiologe, Hirnforscher und Bildungs- kritiker Gerald Hüther. Die Schule, wie wir sie kennen, ist am Ende, sagt er. Die falschen Leute brächten unseren Kindern die falschen Dinge nach den falschen Methoden bei. Dabei wisse die Hirnforschung heute viel besser, was Lernen ausmacht und Bildung gelingen lässt. Denn Bildung, so Hüther, sei etwas anderes als das Auswendiglernen von Mathe, Englisch und Deutsch. Doch was steht der dringend notwendigen, umfassenden Bildungs- revolution im Wege? Warum ist unser Bildungssystem so wenig lern- fähig? Warum bringen wir unsere Schulen und Hochschulen nicht auf die Höhe unseres Wissens über das Lernen? Liegt es daran, dass ein völlig verändertes Bildungssystem, das nicht nur jedem eine gerechte Chance gibt, sondern kreative, eigenständige und unbequeme Persön- lichkeiten hervorbringt, zugleich eine ganz andere Gesellschaft vor- aussetzt oder entstehen lässt? Das jedenfalls meint Richard David Precht. In der ersten Ausgabe von "Precht" steht das Bildungssystem, stehen alte Gewissheiten auf dem Prüfstand. "Precht" wird 2012 noch drei Mal ausgestrahlt. Die zweite Sendung folgt am Sonntag, 7. Oktober 2012. 4 z.presse 23. Juli 2012 "Philosophie ist der Versuch unser alltägliches Leben zu durchdringen und das Selbstverständliche zu hinterfragen" Richard David Precht über sein neues Philosophieformat im ZDF Sie haben einiges zu Themen der Philosophie publiziert und halten oft Vorträge vor einem Nicht-Fachpublikum. Jetzt bekommen Sie Ihre erste Fernsehsendung. Mit welchen Erwartungen gehen Sie daran? Ich möchte versuchen gemeinsam mit einem spannenden Gesprächs- partner interessante und oft neue anspruchsvolle Gedanken zu ver- mitteln – so dass der Fernsehzuschauer noch länger darüber nach- denkt, weil er merkt: "So habe ich die Dinge noch nicht gesehen." Sie haben die Gabe, philosophische Themen, die ja nun nicht einfach sind, vielen Menschen zugänglich zu machen. Wie unter- scheidet sich für Sie das Medium Fernsehen von Ihren bisherigen Publikationsformen? Die Sendung ist eine Gesprächssendung in hoch konzentrierter Atmo- sphäre. Sie ist, anders als meine Vorträge, dialogisch. Die Kunst wird darin bestehen, ein philosophisches Gespräch zu führen, das an- spruchsvoll und dennoch breit verständlich ist. Sie entfalten den Inhalt dieser Themen im Dialog mit bekannten Personen des öffentlichen Lebens, die selbst keine Philosophen sind. Versprechen Sie sich davon, dass hierdurch die Reichweite der Philosophie ins Alltagsleben hinein deutlich wird? Philosophie ist der Versuch unser alltägliches Leben zu durchdringen und das, was wir oft für selbstverständlich halten, zu hinterfragen und auf neue Weise verständlich zu machen. Würden die Fragen der Phi- losophie nicht prinzipiell jeden betreffen, so wären diese Fragen keine philosophischen Fragen, sondern – sagen wir mal – akademischer Sport. Solche Gespräche kann man mit Philosophen führen, die in meiner Sendung hoch willkommen sind, aber auch mit Experten aus anderen Disziplinen. Sicherlich gibt es durch Medien wie das Fernsehen einen Wandel in der Art, wie sich Philosophie präsentiert. Verändern sich dadurch auch die philosophischen Inhalte oder das Philosophieren selbst? 5 z.presse 23. Juli 2012 Nein, überhaupt nicht. Der Ursprung unseres abendländischen Den- kens, die platonischen Dialoge, war ja nichts anderes als eine vorge- lesene Talkshow. Das Gespräch gehört untrennbar zum philosophi- schen Denken – jedenfalls mehr als die Vorlesungspraxis an unseren Universitäten. Sie schreiben Bücher und halten Vorträge. Wie groß ist der Reiz, ein Thema im Dialog zu entwickeln und welche Erwartungen haben Sie an diese Gesprächssituation? Ich wünsche mir starke, offene und meinungsfreudige Gesprächspart- ner, mit denen man gemeinsam denken und, wenn es sein muss, auch fechten kann. Welche Gesprächsform haben wir zu erwarten? Spielerisch, konfrontativ, sokratisch, interviewend, oder? In erster Linie geht es darum, die

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