Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät WiWiNEWS Fachbereich Wirtschaftswissenschaft Sommer 2015

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Studium: Karriere: Forschung: M.Sc. Management Karrierestart German Labor Market & Economics im Schnelldurchlauf in a Globalized World THINK OUTSIDE THE BOX... ..bei uns sind unkonventionelle Ideen willkommen!

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Editorial ...... 3 von Werner Neus Studium Neu am Fachbereich: Professor Müller...... 4 von Tim Gensheimer FAQ: „R“ wie Rufannahme...... 4 von Melanie Goletz Neu am Fachbereich: Juniorprofessor Manger...... 5 von Maria Christina Spohr Neu am Fachbereich: Juniorprofessorin Veer ...... 6 von Maria Christina Spohr Neuer Master-Studiengang Management & Economics...... 7 von Anna Rohlfing-Bastian Afrika – im Fokus des Master-Studiengangs International Business...... 8 von Tomke Augustin Cristina needs a loan – Seminar zu Microfinance...... 9 von Hanna Papies Prüfungsamt – Ein bisschen Stillstand wäre ein Fortschritt...... 11 von Rainer Bauer Karriere Heute an Morgen denken – frühzeitige Berufsorientierung im Studium...... 12 von Claudia Stecher Karrierestart im Schnelldurchlauf...... 13 Von Tim Gensheimer Unter den Führenden im Einzelhandel – eine Exkursion zu ALDI Süd ...... 14 von Ramona Gresch „Alumni engagiert“: Stephan Mauer und Florian Kalbfell-Werz ...... 15 von Ramona Gresch Ten Years After: Philipp Thalacker ...... 17 von Maria C. Spohr Zeugnisverleihung Winter 2014 ...... 18 Fotocollage von Maria C. Spohr International Paris, Georgien und zurück – ein Praktikum bei der OECD...... 20 von Martin Weidner Wie andere leben und arbeiten – hilfreich für den eigenen Werdegang...... 21 von Niklas Isaak Outgoing: Alexander Schwab in Island...... 22 von Alexander Schwab Greening the University e.V. – Ideen für Nachhaltigkeit ...... 23 von Greening e.V. Curriculum Change: mehr Pluralität in der Wirtschaftslehre ...... 24 von Artur Lebedew Forschung Globalisierung – die Bedeutung für den deutschen Arbeitsmarkt ...... 25 von Martin Biewen Forschung und Lehre – zwölf Jahre am Lehrstuhl Personal & Organisation. . . . 27 von Tim Gensheimer Wie wirken sich Ansteckungseffekte auf Credit Default Swaps aus?...... 28 von Thomas Schön FAQ: „Q“ wie Qualitätssicherung...... 29 von Melanie Goletz Forschungsworkshop „Empirical Accounting and Finance“ ...... 30 von Jan Riepe FAQ: „P“ wie Planspiel ...... 30 von Hanna Papies Aktuelles von Tim Gensheimer und Ramona Gresch...... 31

1 216x280_AZ-Steuerbe_090103_RZ 01.04.2009 15:08 Uhr Seite 1 2009 AG Ihre

MARKENWERKE Kompetenz ist gefragt.

Werden Sie Steuerberater, denn effiziente Steuerberatung wird immer wichtiger: Bei der Komplexität des nationalen wie internationalen Steuerrechts ist die Mehrzahl aller Firmen und Steuerpflichtigen auf qualifizierte Beratung angewiesen. Neben einem wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichen Hochschulstudium ist eine praktische Tätigkeit auf dem Gebiet des Steuerwesens erforderlich. Die Steuerberaterkammer Stuttgart berät und unterstützt Sie auf dem Erfolgsweg zum Steuerberater über unterschiedliche Fortbildungsstufen bis zur Examensvorbereitung. Über unseren Stellenmarkt vermitteln wir Praktikantenstellen. Nehmen Sie Kontakt mit

uns auf: Tel: (0711) 61948-0; Fax: (0711) 61948-702; [email protected] www.stbk-stuttgart.de

STEUERBERATERKAMMER STUTTGART 216x280_AZ-Steuerbe_090103_RZ 01.04.2009 15:08 Uhr Seite 1

2009 Editorial AG Ihre Editorial MARKENWERKE Kompetenz Von Werner Neus ist gefragt.

Liebe Leserin, lieber Leser, In der Rubrik „Internationales“ erhalten Sie Einblick in die Gedanken einer chinesi- diese Ausgabe der WiWi-NEWS überrascht schen Studentin, die bei uns ein Auslands- Sie mit einer leicht veränderten Titelseite, semester absolvierte, in das Leben eines von der wir hoffen, dass sie Sie anspricht Praktikanten der OECD oder in die interna- und zum Weiterblättern anregt. tionale Konferenz Studierender „Rethin- king Economics“. Mit unseren Beiträgen geben wir Ihnen Einblicke in die vielseitigen Aktivitäten Interessant sind viele der Forschungsak- unseres Fachbereichs. Sei es in der For- tivitäten am Fachbereich. Einige davon schung oder in der Lehre – spannende stellen wir Ihnen in diesem Heft vor: Wie Themen und Interviews bringen Ihnen reagiert der deutsche Arbeitsmarkt auf die Tübinger Wirtschaftswissenschaft in die Globalisierung? Oder: Was steckt hin- lebendiger Weise nahe. ter den Credit Default Swaps?

Lernen Sie die Neuen an unserem Fach- Liebe Leserinnen und Leser, dieser Aus- bereich kennen: Professor Gernot Müller gabe liegt eine Leserumfrage bei. Ich am Lehrstuhl Geld und Währung, Christian möchte Sie bitten, sich daran zu betei- Manger als Juniorprofessor in Makroöko- ligen. Wir möchten mit den WiWi-NEWS nomie, Theresa Veer mit der neu einge- den Bedürfnissen unserer unterschied- Fachbereichssprecher Werner Neus lichen Zielgruppen nahe kommen. Um richteten Juniorprofessur für Strategie (Bild: privat) und Unternehmensführung. Erfahren herauszufinden, was Sie erwarten und Sie Neues über den Masterstudiengang für welche Themen Sie sich interessieren, Management & Economics und lesen Sie, Ist Ihnen bewusst, was das Prüfungsamt brauchen wir von Ihnen die entsprechen- wie die Wirtschaftsregion Afrika im Studi- der Fakultät leistet, welche Veränderun- den Informationen. Bitte nehmen Sie sich engang International Business verankert gen stattfinden und was der Fortschritt die Zeit und beantworten Sie die Fragen. wird oder ein Seminar über Microfinance für Studierende und für Mitarbeitende Ob online, auf dem Postweg über die Studierende für die Bedürfnisse in ande- bedeutet? Darüber können Sie sich infor- Hauspost – wir freuen uns über Ihre Rück- ren Wirtschaftsräumen sensibilisiert. mieren, wenn Sie den Artikel des Leiters meldung! Rainer Bauer lesen. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lek- Besonders für unsere jüngeren Leser bie- türe und freue mich, wenn Sie dem Fach- ten wir anregende Themen rund um die bereich verbunden bleiben. Werden Sie Steuerberater, denn effiziente Steuerberatung wird immer wichtiger: Bei der Komplexität des Karriere: Was bieten Jobmessen und wie nationalen wie internationalen Steuerrechts ist die Mehrzahl aller Firmen und Steuerpflichtigen auf qualifizierte Beratung angewiesen. bereite ich mich auf einen Besuch vor? Ihr Werner Neus Wie sieht die Arbeit bei ALDI Süd aus? Fachbereichssprecher Neben einem wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichen Hochschulstudium ist eine praktische Tätigkeit auf dem Gebiet des Steuerwesens Welchen beruflichen Werdegang haben erforderlich. Die Steuerberaterkammer Stuttgart berät und unterstützt Sie auf dem Erfolgsweg zum Steuerberater über unterschiedliche Alumni unseres Fachbereichs genommen?

Fortbildungsstufen bis zur Examensvorbereitung. Über unseren Stellenmarkt vermitteln wir Praktikantenstellen. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf: Tel: (0711) 61948-0; Fax: (0711) 61948-702; [email protected] www.stbk-stuttgart.de

STEUERBERATERKAMMER STUTTGART 3 Studium

Gernot Müller – Orientierung an den höchsten Standards der Forschung

Neu am Fachbereich ist seit diesem Semester Gernot Müller, der die Professur für Geld und Währung übernommen hat. Im Interview mit WiWi-NEWS berichtet er von seinem bisherigen Werdegang und warum es ihn nach Tübingen gezogen hat. Außerdem verrät er, was die Studierenden von ihm erwarten dürfen.

WiWi-NEWS: Professor Müller, auch im Aktivität, die insbe- Was erwarten Sie von Namen der WiWi-NEWS ein herzliches sondere in Wirtschafts- den Tübinger Stu- Willkommen am Fachbereich! Zum Som- und Finanzkrisen deut- dierenden? Und was mersemester 2015 haben Sie die Profes- lich werden. möchten Sie Studie- sur für Geld und Währung übernommen. Hier stellt sich einer- renden mitgeben? Welche Stationen haben Sie auf Ihrem seits die Frage nach den Ich bin sicher, dass Werdegang bereits durchlaufen? Ursachen, etwa Verwer- Tübinger Studierende Gernot Müller: Nach dem Studium von fungen im Finanzsek- besonders interessiert Philosophie und Volkswirtschaftslehre in tor. Eine ergänzende und aufgeweckt sind. Freiburg, Paris, Bonn und London habe Erklärung, die mich im Schließlich stammen sie ich am Europäischen Hochschulinstitut in Moment beschäftigt, entweder – wie ich – Florenz in VWL promoviert. Es folgte eine zielt auf Stimmungs- aus dem Schwäbischen Postdoc-Phase an der Goethe Universität schwankungen ab, die oder sind hierhergezo- und eine Lehrstuhlvertretung nicht auf wirtschaftli- gen! Unter diesen Vor- che Fundamentaldaten an der Uni Bonn, wo ich Ende 2008 zum Am Lehrstuhl für Geld und aussetzungen sollte es zurückzuführen sind. Professor ernannt wurde. Währung heißen wir Gernot mir leicht fallen, die Stu- Die Erforschung solcher Müller herzlich willkommen. dierenden für mein Fach psychosozialen Phäno- (Bild: privat) zu begeistern. Was war ausschlaggebend für Sie nach mene steht aber erst Tübingen zu wechseln? Was verspre- am Anfang. chen Sie sich von Ihrem Wechsel? Andererseits stellt sich die Frage, mit wel- Womit verbringen Sie Ihre freie Zeit, chen wirtschaftspolitischen Maßnahmen wenn Sie gerade nicht für den Fachbe- Die Universität Tübingen bietet ein aus- angemessen auf solche Krisen reagiert reich tätig sind? gezeichnetes Forschungs- und Lehrum- werden kann. Häufig stehen daher Geld- feld. Zudem kommt mir die Schwerpunkt- Ich mache mit meiner Tochter die Tübinger und Fiskalpolitik im Mittelpunkt meiner Spielplätze unsicher. bildung im Bereich der internationalen Forschung. So befasse ich mich in lau- Wirtschaftsbeziehungen am Fachbereich fenden Forschungsarbeiten etwa mit den ebenso entgegen, wie die Orientierung Ursachen, die den Erwartungen eines Das Interview führte Tim Gensheimer. an höchsten Standards in der Forschung. Austritts Griechenlands aus der Euro- Letztlich geht es im Wettbewerb um die zone zu Grunde liegen. In einer weiteren besten Köpfe darum, die Qualität von For- Arbeit quantifizieren wir, wie internatio- schung und Lehre immer weiter zu stei- nale Finanzmärkte auf Austeritätspolitik „R“ wie Rufannahme gern. Ich denke, dass die Erfahrungen, die reagieren. ich auf meinem bisherigen Werdegang Am Ende eines erfolgreichen Berufungsver- gesammelt habe, hierbei hilfreich sein Im Sommersemester 2015 bieten Sie fahrens auf eine Professur steht die Rufan- können. Außerdem war meine Frau bereits nahme. an der Universität Tübingen beschäftigt. ein Bachelorkolloquium zu Fiskalpolitik nach der Finanzkrise an. Auf welche Doch zunächst einen Schritt zurück: Nach- Damit haben wir in Tübingen nun die Mög- dem der Ruf an die gewünschte Bewerbe- lichkeit, unsere „dual career“ mit unserem weiteren Veranstaltungen können sich Studierende in Zukunft freuen? rin/den Bewerber ergangen ist, folgen die Familienleben in Einklang zu bringen. Verhandlungen mit der neuen und ggf. der Ich werde regelmäßig Lehrveranstaltun- alten Universität über Gehalt, personelle Wo liegen Ihre Forschungs- und Interes- gen zu „Geld und Währung“ anbieten. und finanzielle Ausstattung und weitere senschwerpunkte? Dabei geht es um Geldpolitik, internati- Rahmenbedingungen wie beispielsweise onale Finanzmärkte bzw. International Double Career-Angebot für die Partnerin/ Im Bereich Geld und Währung. Das ist ein Finance. Weitere Lehrveranstaltungen den Partner. Sind alle Punkte geklärt, erfolgt komplexer Gegenstands- und Forschungs- sind in Planung, müssen aber noch mit nach einer Bedenkzeit die Rufannahme zu bereich, der einem rasanten Wandel den Kollegen abgestimmt werden, um ein einem bestimmten Datum, meist zu Beginn unterliegt. Hier geht es grundsätzlich um für die Studierenden attraktives und brei- die Schwankungen der wirtschaftlichen tes Lehrangebot sicherzustellen.

4 Studium

Arbeitsmarkt, Löhne, Mindestlohn – spannende Themen in der Makroökonomie

Christian Manger hat seit dem 1. April 2015 die Juniorprofessur am Lehrstuhl Makroökonomie inne. Der Juniorprofessor stellt den Studierenden Themen mit aktueller Brisanz zur Diskussion.

WiWi-NEWS: Professor Manger, herz- internationale Ausrichtung des Fachbe- Das ist sehr aktuell. Dürften Sie sich lich willkommen am Fachbereich! Sie reichs finde ich sehr reizvoll. Außerdem von den Tübinger Studierenden etwas lehren seit dem Sommersemester 2015 freue ich mich auf interessante Vorlesun- wünschen: Was wäre das? als Juniorprofessor Makroökonomie. gen und Seminare mit motivierten und Würden Sie uns kurz ihren Werdegang wissbegierigen Studierenden. Ich habe in den vergangenen drei Semes- schildern? tern die Tübinger Studierenden bereits Was fasziniert Sie an Makroökonomie im Rahmen von Christian Manger: Nach meinem besonders? Lehraufträgen als VWL-Studium in Konstanz am schönen sehr motiviert und Bodensee habe ich dort, als wissenschaft- Die Makroökonomie untersucht Fragen, engagiert kennen- licher Mitarbeiter von Professor Leo Kaas, die jeden Menschen existenziell betref- gelernt. Wenn ich zum Thema Arbeitsmarktökonomik pro- fen: Wie kommt es zu Finanzkrisen und mir zusätzlich noch moviert. Nach einer etwas mehr als zwei- Schuldenkrisen? Welche Folgen haben etwas wünschen jährigen Postdoc-Phase in Mannheim, am diese Krisen für den Lebensstandard der dürfte, würde ich Lehrstuhl von Prof. Tom Krebs, durfte ich Menschen? Droht Massenarbeitslosigkeit? mich sehr freuen, zum 1. April 2015 die Juniorprofessur für Die Auswirkungen dieser makroökonomi- wenn die Studie- Makroökonomie in Tübingen antreten. schen Phänomene betreffen dabei nicht renden noch mehr nur die individuelle finanzielle Lage, son- Fragen stellen Was erwarten Sie sich von ihrem dern auch die gesellschaftliche Stabilität würden. Ich nehme Wechsel nach Tübingen? ganzer Volkswirtschaften. mir sehr gerne die Makroökonomie fragt aber auch, wie wir Zeit, einen unkla- Im Fachbereich arbeiten zahlreiche exzel- in diesen Krisen am besten handeln soll- ren Sachverhalt Christian Manger hat seit lente Wissenschaftler und ich freue mich ten: Sollte der Staat strauchelnde Banken in Ruhe zu erklä- diesem Semester eine Juni- sehr auf eine fruchtbare und erfolgreiche mit Steuergeldern retten? Wann sollte ren. Ebenso ist es orprofessur am Lehrstuhl Zusammenarbeit mit meinen neuen Kol- eine Regierung stützend eingreifen und selbstverständlich Makroökonomie. legen und Kolleginnen. Insbesondere die wann sollte sie sich besser aus dem Markt legitim, die einzel- (Bild: privat) „heraushalten“? Welche Rolle spielen nen Annahmen der Zentralbanken? Und was geschieht, wenn behandelten theoretischen Modelle kri- der Staat in einer Schuldenkrise selbst an tisch zu hinterfragen. „R“ wie Rufannahme die Grenzen seiner Möglichkeiten gerät? Was begeistert Sie neben dem Thema eines neuen Semesters. Das Berufungsver- Das sind spannende Fragen. Makroökonomie in Ihrer Freizeit? fahren ist damit abgeschlossen, es fehlt Welche Lehrveranstaltungen bieten Sie lediglich noch die Urkunde zur Ernennung am Fachbereich an? Als gebürtiger Würzburger ist es fast als Professor/in. schon meine Pflicht, die unbeschreibliche Jetzt sind weitere Fragen zu klären: Welche Im Sommersemester biete ich im Mas- Karriere von Dirk Nowitzki in der National Lehrveranstaltungen werden angeboten, terprogramm eine Vorlesung zum Thema Basketball Association zu verfolgen. Daher wie wird das Büro ausgestattet und welcher Arbeitsmarktökonomik an. In dieser Ver- bitte ich auch die Studierenden und meine PC soll bestellt werden? Werden Mitarbei- anstaltung diskutiere ich insbesondere, Kollegen, etwaige durch die Zeitverschie- ter/innen mitgebracht oder neue gesucht wie sich der Arbeitsmarkt von anderen bung verursachte Augenringe während und eingestellt? Wer ist an der neuen Fakul- Märkten unterscheidet. Ein Schwerpunkt der Playoffs zu entschuldigen. tät Ansprechpartner für was? In welchen liegt auf der Frage, wie sich unterschied- Zudem sollten sich die Studierenden nicht Gremien wirkt die neue Professorin/der liche Löhne erklären lassen. Welche Rolle wundern, wenn ich ihnen im Sommer auf neue Professor mit? spielt dabei möglicherweise Diskriminie- einem Open-Air-Festival über den Weg Melanie Goletz rung und welche Auswirkungen hat Dis- laufe. kriminierung bereits auf die Berufswahl? Welchen Effekt hat ein Mindestlohn? Das Interview führte Maria C. Spohr.

5 Studium

Strategie und Unternehmensführung – ein wichtiger Bereich wird gestärkt

Professorin Theresa Veer hat zum 1. Juli 2015 eine Juniorprofessur am Fachbereich inne. Sie wird das Lehrangebot um die Themen Strategie, Management und Innovation ergänzen und ihre Akzente setzen. International weit vernetzt, möchte sie den Wissensaustausch auf Forschungsebene fördern. Ideen, sich konstruktiv einzubringen, hat sie schon viele.

WiWi-NEWS: Frau Professorin Veer, im und Designs unterhalten, aber auch über Namen der WiWi-NEWS heißen wir Sie informelle Schutzmechanismen und deren herzlich willkommen am Fachbereich! strategischer Kombination für eine effek- Seit dem Sommersemester 2015 haben tive Wertschöpfung durch Innovation. Sie die neu eingerichtete Juniorprofes- Neu anbieten möchte ich in den folgenden sur für Strategie und Unternehmens- Semestern insbesondere ein Fallstudien- führung inne. Was erwarten Sie von seminar zum Thema Innovation & Stra- Ihrer neuen Stelle? tegy. Alle meine Veranstaltungen werde ich auf Englisch halten. Theresa Veer: Vielen Dank für das herzli- che Willkommen, das mir von allen Seiten Beschreiben Sie uns doch bitte ihren zu Teil wird. Ich bin begeistert, wie offen- bisherigen Werdegang! herzig ich an der Universität und im Fach- bereich aufgenommen werde und freue Studiert habe ich an der TU München zur mich auf meine neue Stelle. Ich bringe Diplom-Kauffrau und dann wurde ich an eine Menge Forschungsprojekte aus Bar- der TU 2013 zur Dr. rer. oec. promo- celona mit, die ich in Tübingen weiterfüh- viert. Seither bin ich an der ESADE Busi- ren möchte und wünsche mir regen Aus- ness School in Barcelona mit einem DAAD tausch mit meinen neuen Kolleginnen und Postdoktoranden Stipendium und ab Juli Kollegen, aber natürlich auch seitens mei- 2015 in Tübingen als Juniorprofessorin für ner Studierenden. Ich freue mich sehr dar- Strategie und Unternehmensführung. auf, neue Lehrveranstaltungen in Tübin- Den Lehrstuhl für Strategie und Unter- nehmensführung verstärkt seit Juli 2015 gen anzubieten. Ich hoffe auf Studierende, Worauf liegt Ihr Forschungs- und Juniorprofessorin Theresa Veer. die sich aktiv einbringen und Lust haben, Interessenfokus? neue Dinge in meinen Veranstaltungen (Bild: Muedra) auszuprobieren und sich mit den Themen Mich faszinieren die Themen Wertschöp- Strategie, Innovation und Management fung durch Innovation, strategisches auseinanderzusetzen. Management und Entrepreneurship in schen internationalen Wissenschaftlern verschiedenen Ausprägungen. Insbeson- Welche Pläne und Ideen möchten Sie am zu fördern. Ideen habe ich viele; konkrete dere beschäftigen mich die strategische Fachbereich einbringen? Pläne werde ich machen, sobald ich genau Ausrichtung der F & E-Abteilung, Prozesse weiß, was es am Fachbereich schon gibt in Unternehmen, marktgetriebene Inno- Große Pläne für Veränderungen bringe ich und wo ich mich konstruktiv einbringen vation und die Schutzstrategien rund um nicht mit. Die Atmosphäre des Lernens kann. Innovationen. und Lehrens an der Universität begeis- tert mich immer wieder aufs Neue – in Auf welche Lehrveranstaltung dürfen Und was machen Sie in Ihrer Freizeit jeder Beziehung. Ich möchte mich daher sich Studierende besonders freuen? fernab der Universität am liebsten? zunächst in den Fachbereich einfügen und von meinen Kolleginnen und Kollegen, Im Sommersemester 2015 biete ich Ich treibe viel Sport, tanze Salsa, gehe die alle enorme Erfahrung und Expertise zunächst eine Blockveranstaltung zum Tourenwandern und würde gerne wie- über die Jahre ihrer Tätigkeiten erworben Thema Intellectual Property Management der mehr Kampfsport (insbesondere haben, lernen. Ich werde also den Fachbe- an. Das Thema liegt mir seit meiner Pro- Kickboxen) treiben. Außerdem backe ich reich um die Themen Strategie, Manage- motion besonders am Herzen. Wie kön- für mein Leben gern und probiere neue ment, und Innovation ergänzen und hier nen Unternehmen ihre Innovationen vor Rezepte aus. Ich liebe es, neue Kulturen Akzente setzen können. Nachahmung schützen und möglichst und Sprachen zu entdecken und lese viel. Auf Forschungsebene möchte ich mein viel Wert aus ihren Innovationen gene- breites internationales Netzwerk dazu rieren? Wir werden uns über rechtliche nutzen, hier und da den Austausch zwi- Schutzmaßnahmen wie Patente, Marken Die Fragen stellte Maria C. Spohr.

6 Studium

Neuer Master-Studiengang Management & Economics

Zum Wintersemester 2015/16 startet am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der neue Master-Studiengang Management & Economics, der damit den Vorgänger-Studiengang Managerial Economics ablöst. Welche Ziele ver­ folgen wir mit der Neuausrichtung und was können die Studierenden vom neuen Studiengang erwarten? von Anna Rohlfing-Bastian

Die Ausrichtung des neuen Studiengangs ble und anpassungsfähige Entscheidungs- Beste Karriereaussichten orientiert sich an der Schnittstelle zwi- prozesse. Absolventen des neuen Studiengangs schen Betriebs- und Volkswirtschafts- haben exzellente Karriereaussichten lehre und orientiert sich damit an den Spannende Praxiselemente in Unternehmen (z. B. Unternehmens- Forschungsprofilen der beteiligten Pro- beratungen, Banken, Versicherungen fessorinnen und Professoren Kerstin Pull, Der neue Studiengang Management & und Industrieunternehmen), wo sie für Anna Rohlfing-Bastian, Werner Neus und Economics bietet einen vertieften Ein- Tätigkeiten im Bereich Strategisches Manfred Stadler. Analog zu unserem Ver- blick in das unternehmerische Umfeld, Management und Führungspositionen ständnis von Wirtschaftswissenschaft in dem Manager Entscheidungen treffen qualifiziert sind, sowie in staatlichen und als Einheit aus Betriebs- und Volkswirt- müssen. Die Studierenden erlernen dabei internationalen Institutionen. Darüber schaftslehre steht die Verknüpfung der unter anderem die Anwendung zent- hinaus besteht die Möglichkeit, den Stu- beiden Themengebiete Management und raler und praxisrelevanter Instrumente diengang im Rahmen eines Ph.D.-Tracks Economics im Vordergrund der Ausbil- des Managements, z. B. die Verwendung zu studieren und somit den Weg für eine dung. Mit der Neuausrichtung verfolgen von Informationssystemen zur Entschei- wissenschaftliche Karriere zu ebnen. wir das Ziel, das Profil der Absolventen des dungsfindung, die Auswahl von Perfor- Studiengangs zu schärfen und im Rahmen mancemaßen für die Gestaltung effizi- Individuelle Ausbildung der Ausbildung die Stärken unseres Fach- enter Management-Vergütungssysteme bereichs noch besser für die Studierenden sowie Strategien zum Aufbau und Erhalt Wir sind überzeugt davon, dass wir mit einzusetzen. Neu ist außerdem, dass der des Humankapitals im Unternehmen. dem Studiengang Management & Econo- Studiengang vollständig in englischer Innerhalb des Lehrangebots von Herrn mics eine sehr attraktive, spannende und Sprache studierbar ist. Professor Wilhelm Rall, ehemaliger Seni- individuelle Master-Ausbildung geschaf- orpartner von McKinsey, wird zudem die fen haben und wünschen uns für den Start Kombiniertes BWL- und VWL-Studium – Anwendung dieser Instrumente in der eine Kohorte interessierter und wissbegie- auf Englisch Praxis diskutiert. riger Studierender. Unternehmen agieren in einem Umfeld, in dem sie sich beim Treffen betriebswirt- schaftlicher Entscheidungen nicht nur mit der unternehmensinternen Perspektive, sondern auch mit den Handlungen von Wettbewerbern und dem regulatorischen und politischen Umfeld auseinanderset- zen müssen. So sollte ein Unternehmen vor Einführung eines neuen Produktes einerseits den erzielbaren Preis und die bei der Produktion entstehenden Kosten, andererseits aber auch die potenziel- len Konkurrenzangebote auf dem Markt berücksichtigen. Eine systematische Analyse der strategischen Interaktionen aller beteiligten Akteure und die daran angepasste Entwicklung unternehmeri- scher Entscheidungsprozesse sind dem- nach wichtige Voraussetzungen für den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Globalisierung und Ein hoher Anteil an praktischen Übungen, zur Verdeutlichung und Vertiefung des zunehmende Internationalisierung der Erlernten, ist Bestandteil vieler Seminare am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft. Wirtschaft erfordern darüber hinaus flexi- (Bild: Hochschulkommunikation, Albrecht)

7 Studium

Afrika – im Fokus des Master-­ Studiengangs International Business

Nachdem der M. Sc. in International Business mit Fokus auf Ostasien bereits die ersten Absolventen verzeichnen kann, wurde der Studiengang um eine weitere wirtschaftlich relevante Region erweitert: Afrika. Als einziger Masterstudien- gang dieser Art in Deutschland bereitet er die Manager von Morgen darauf vor, auf dem Kontinent mit dem höchsten Wirtschaftswachstum erfolgreich unternehmerisch tätig zu sein. von Tomke Augustin

Während alle Welt von China als Wirt- Afrika läuft und wo die Probleme liegen.“ ger Studierenden optimal auf die Zukunft schaftsmacht spricht, darf das Aufstre- Die GSB legt Wert darauf, diejenigen aus- in der internationalen Wirtschaft, insbe- ben des afrikanischen Kontinents nicht zubilden, die anschließend in Afrika selbst sondere in Entwicklungs- und Schwellen- verschlafen werden – genau deshalb sind tätig sein werden, um damit den Konti- regionen, vor. „Ich bin davon überzeugt, die Tübinger Studierenden einen Schritt nent zu stärken. dass in den nächsten Jahren in Afrika viel voraus. Ein Jahr in zwei Regionen Afrikas zu ver- passieren wird, speziell in puncto Wachs- Wie auch beim ostasiatischen Track üblich, bringen, stellt natürlich eine besondere tum. Man kann mit diesem Masterpro- verbringen die Studierenden ihr zweites Herausforderung dar. Doch die vielen Ein- gramm also sein Profil schärfen und einen und letztes Studienjahr im Ausland. Gro- drücke und das Eintauchen in die Kulturen Einblick in einen Zukunftsmarkt bekom- ßer Wert wird an der Universität Tübin- der Länder gepaart mit hochwertiger aka- men, der eine große Herausforderung sein gen darauf gelegt, dass sie sowohl ein demischer Ausbildung, bereitet die Tübin- wird“, resümiert Stefan Follner. west- oder ostafrikanisches Land als auch das auf dem Kontinent wirtschaftlich am meisten fortgeschrittene Land Südafrika kennenlernen. Mit der University of Cape Town in Süd- afrika, der University of Ghana und der Makerere University in Uganda sind drei der renommiertesten Universitäten des Kontinents als Partneruniversitäten ver- treten – und das Angebot wird weiter ausgebaut. „Im besten MBA-Programm Afrikas studieren zu können, ist schon ein einzigartiges Erlebnis. Gerade durch die vielen Gruppenarbeiten mit Aus- tauschstudenten und Kommilitonen aus den unterschiedlichen Ländern Afrikas herrscht eine ganz eigene Dynamik“, sagt Stefan Follner, der als erster Student des Programms momentan an der Gradu- ate School of Business (GSB), einer wirt- schaftswissenschaftlich und international aufgestellten Einrichtung der Universität Kapstadt studiert. „Besonders gefällt mir die Spezialisierung der GSB auf Emerging Markets. Auch wenn Kapstadt nicht ganz Afrika repräsentiert, bekommt man doch ein gutes Verständnis dafür, wie es in

Der Innengang zwischen den Türmen der Graduate School of Business ist deshalb beeindruckend und ungewöhnlich, weil die Türen zu den heutigen Seminarräumen ehemals zu Gefängniszellen­ führten. (Bild: Follner)

8 Studium

Cristina needs a loan – Seminar zu Microfinance

Mikrofinanzkredite sollen zielgruppengerechte, erschwingliche Finanzdienstleistungen für Bevölkerungsgruppen bereitstellen, die vorher von solchen Angeboten ausgeschlossen waren. In den letzten 20 Jahren hat dieser Markt sich dynamisch entwickelt und bietet heute neben einer Vielzahl von Finanzprodukten auch weitere, nicht-finanzge- bundene Dienstleistungen an. Das Bachelor-Seminar „Microfinance“, das zum wiederholten Mal stattfand, verbindet theoretische Modelle des Mikrofinanzmarktes mit Beispielen aus erster Hand und praxisnahen Übungen. von Hanna Papies

Cristina Fernàndez lebt in Bolivien. Sie Bevormundung der Kreditnehmer (z. B. entwickelt wurde und gerade als E-Lear- verkauft Hühner auf dem Markt. Zu dem durch mit dem Kredit verbundene Ver- ning-Modul ausgebaut wird, wird durch Gespräch mit dem Kreditberater der „Caja haltensregeln) und der Missbrauch durch Praxiseinheiten wie Case Studies oder eine Bolivia“ kommt sie in ihrer Tracht und her- private Geldverleiher mit überhöhten Zin- Podiumsdiskussion zu den Möglichkeiten ausgeputzt mit dem Familienschmuck, um sen von bis zu 150 Prozent kritisiert. Das und Problemen von Mikrofinanzdienst- das Ereignis zu feiern. Der Berater muss Modell, das sich eine Weile auf die finanzi- aus den Einnahmen und Verpflichtungen ellen Erfolge von Mikrofinanzinstitutionen von Cristina errechnen, welchen Kredit er konzentrierte, erreichte nicht immer dieje- ihr einräumt. Bei Ausfall des Kredites setzt nigen, die wirklich Hilfe brauchten. Außer- er seinen eigenen Bonus aufs Spiel. Der dem wurde schnell klar, dass ein Kredit Berater studiert International Economics alleine nicht immer die beste Lösung ist, in Tübingen. Er sitzt an diesem Märztag sondern durch andere Bausteine ergänzt im Seminarraum über den Zahlen, rechnet werden sollte. und überlegt – Cristina ist die Protagonis- tin eines Praxisfalls, den die Teilnehmer Microfinance Plus kann mehr des Seminars „Microfinance“ bearbeiten. Die neuen Modelle des Mikrofinanz- Mikrofinanz – die Ursprungsidee geschäftes tragen diesen Erkenntnis- sen Rechnung. Die Produkte haben sich Lange wurden in der Öffentlichkeit unter diversifiziert, neben den Krediten sind dem Begriff „Mikrofinanz“ nur Kleinst- Sparangebote und Versicherungen (bei- kredite wahrgenommen. In einem typi- spielsweise gegen Ernteausfälle) stärker schen Modell, das von der Grameenbank in den Fokus gerückt, oft gekoppelt mit in Bangladesch entwickelt wurde, bekom- Seminaren zur Gesundheits-, Finanz- oder men aus einer Gruppe von Kreditnehmern wirtschaftlichen Bildung („Microfinance zunächst nur wenige Geld geliehen, das Plus“). sie erst zurückzahlen müssen, bevor die In Gesellschaften, die mehr auf Solidarität nächsten ihren Kredit erhalten. So fun- bauen, ist das Konzept einer individuellen Viel Papier: Seminarteilnehmer tüfteln an giert die Gruppe als Sicherheit für die Versicherung schwer zu vermitteln und einer Fallstudie. Diese Übung verbindet die Bank. Bei Mikrofinanz-Geschäften gibt es kann unter Umständen sogar der Gemein- Theorie mit der Praxis. (Bild: Papies) im Wesentlichen zwei Konzepte: „poverty schaft schaden. So fand die Seminarlei- lending“ erreicht die Ärmsten, ist aber terin Karla Henning in ihrer Doktorarbeit risikoreich und somit subventionsabhän- heraus, dass Personen, die Zugang zu Mik- gig. Der „financial systems approach“ zielt rofinanzdienstleistungen haben, weniger leistungen ergänzt. Das Modell kommt bei darauf, die Bankstrukturen eines Landes vertrauensvoll und solidarisch gegenüber den Studierenden gut an. „Die Teilnehmer so zu ändern, dass sie nachhaltig und ihren Mitmenschen sind als andere. Die- schätzen die enge Verknüpfung von The- unabhängig Mikrofinanzdienstleistungen ser negative Effekt kann jedoch aufgelöst orie und Praxis. Sie sind sehr interessiert erbringen können. Dieser Ansatz erreicht werden, wenn die Produkte an die beste- und intensiv dabei. Manchmal werden die etwas besser gestellten, ohnehin öko- henden sozialen Strukturen angepasst Studierende in der Paneldiskussion rich- nomisch aktiven Marktteilnehmer. werden, zum Beispiel durch Gruppenver- tig emotional“, berichtet Karla Henning. sicherungen. Am Ende erhält Cristina übrigens von den Herausforderungen im 21. Jahrhundert „Bankberatern“ im Seminar einen Kre- Praxisbeispiele beleben das Seminar dit von umgerechnet 200 Euro und kann Nach der Euphorie Anfang des Jahrtau- somit ihr Geschäft erweitern. Denn ihre sends hat der Sektor diverse Herausfor- Das Seminar, das von der Europäischen Kinder sollen es einmal besser haben als derungen meistern müssen. So wurde die Initiative „University meets Microfinance“ sie selbst.

9 www.pwc.de/karriere Consultant (w/m) Wirtschaftsprüfung/Audit Jobcode: A-6173

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Warum sich der Schritt zur weltweit führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft lohnt? Weil Sie bei uns auf ein internationales Netzwerk aus 195.000 hochtalentierten Menschen treffen, die ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Ideen miteinander teilen. Denn darum geht es bei PwC: um den Aufbau erfolgreicher Beziehungen. Um das Schaffen von Werten. Um das Ergreifen immer neuer Chancen. PwC bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihrer Karriere die entscheidenden Impulse zu geben.

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Prüfungsamt – Ein bisschen Stillstand wäre ein Fortschritt

Knapp fünf Jahre nach der Fusion zur Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Tübingen gilt es im Folgenden das Prüfungsamt der Fakultät etwas näher zu beleuchten. Seit das Prüfungsamt im Sommer 2011 in das neu renovierte ehemalige Dekanat der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften in der Haußerstraße 11 eingezogen ist, hat sich nämlich einiges verändert. von Rainer Bauer

Die Fusion Erneuerung von bestehenden Prüfungs- Eine Neuerung war, dass die einzelnen ordnungen, der Einführung der GymPO für Bereiche und Institute der neuen Fakul- das Lehramt und erste Schritte in Rich- tät auf einzelne Mitarbeitende aufgeteilt tung Systemakkreditierung der gesamten wurden. Zudem wurde ein Service-Büro Universität. Diese Aufgaben im Prüfungs- als erster Anlaufpunkt für die Studieren- amt führten dazu, dass ein geregelter den der gesamten Fakultät eingerichtet. Alltag selten ist. Immer wieder sind die Auch für die universitätsweite Verwaltung einzelnen Mitarbeiter mit der Umstellung des Allgemeinbildenden Faches für das von Prüfungsordnungen und neuen Rege- gymnasiale Lehramt wurde eine Stelle im lungen beschäftigt. Prüfungsamt geschaffen. Vor diesem Hintergrund wäre wohl jedem Die Herausforderung aber auch Chance Mitarbeiter im Prüfungsamt ein Weniger war, Arbeitsabläufe und -prozesse neu an Reformen und Umstellungen recht, zu überdenken und zu implementieren. würde dies doch ein Festigen der noch jun- Einfache Dinge wie beispielsweise der gen Strukturen und eine niedrigere Belas- Postweg wurden abgewogen. Bei allem tung der einzelnen Mitarbeiter ermögli- stand und steht die Harmonisierung der chen. Das wäre in mancher Beziehung ein Verwaltungspraktiken in den einzelnen Fortschritt! Das Team des Prüfungsamts der Bereichen im Mittelpunkt. WiSo-Fakultät. (Bild: WiWi-NEWS) Das Neue bewältigen

Der Prüfungsausschuss Doch die nächsten Großereignisse werfen bereits ihre Schatten voraus. Die im ver- Tage des Campus-Portals in seiner jetzi- Im Gegensatz zu den weiteren Großfakul- gangenen Jahr unter Auflagen erteilte gen Form sind daher gezählt. täten verfügt die WiSo-Fakultät nur über Systemakkreditierung für die Universität einen Prüfungsausschuss, welcher für alle hat voraussichtlich zur Folge, dass ein Was wir leisten Fächer und Abschlüsse unserer Fakultät Großteil der Prüfungsordnungen überar- zuständig ist. Dies umschließt inzwischen beitet werden muss. Für das Prüfungsamt Ständiger Wandel und Veränderungen auch den gesamtuniversitären Prüfungs- bedeutet dies weitere Umstellungen und treiben alle im und mit dem Prüfungs- ausschuss für das Lehramt. Neben Effi- eine zusätzliche Arbeitsbelastung. amt Beschäftigten regelmäßig an den zienzgewinnen durch eine schlankere Zusätzlich wird die Einführung des neuen Rand ihrer Belastung. Das Ankommen in Verwaltung und eine niedrigere Belas- Lehramtes die Tätigkeiten und Aufgaben gewohnten Strukturen oder das Wieder- tung der Ausschlussmitglieder steht das im Prüfungsamt in den nächsten Jahren holen von Arbeitsabläufen wird es wohl so Streben nach einheitlichen Normen und bestimmen. Da hier zusätzliche Aufgaben schnell nicht geben. Wandel und Umstel- Regeln innerhalb der Fakultät im Vorder- und Arbeitsbereiche auf die Universität lungen werden schon zum Alltag. Still- grund. Allgemeine Aufgaben des Prü- und vor allem das Prüfungsamt zukom- stand wäre daher für uns eine Wohltat! fungsausschusses, wie das Überwachen men, muss die Anzahl der Mitarbeiten- Aber: der durchschnittlichen Studiendauer oder den im Prüfungsamt weiter wachsen. Der Wir sind im universitären Vergleich ein der Abschlussnoten werden durch spezi- Start des neuen Lehramtes ist für das sehr gut aufgestelltes Prüfungsamt, elle ergänzt, beispielsweise über Wider- kommende Wintersemester 2015/2016 haben ein motiviertes, hervorragendes sprüche der Studierenden gegen belas- geplant. Hiervon ist auch der Fachbereich Team und immer die volle Rückendeckung tende Bescheide zu entscheiden. Wirtschaftswissenschaft durch den neuen der Fakultätsleitung. So werden wir auch Lehramtsstudiengang Wirtschaft betrof- die zukünftigen Aufgaben bewältigen und Der ständige Wandel fen. den Studierenden weiterhin einen guten Weiterhin plant die Universität in den Service für ein erfolgreiches Studium an Die letzten Jahre waren aus Sicht des Prü- nächsten Jahren ein neues Campusma- unserer Fakultät bieten! fungsamtes geprägt von einer ständigen nagementsystem zu implementieren. Die

11 Karriere

Heute an Morgen denken – frühzeitige Berufsorientierung im Studium

Die Veranstaltungen und Angebote der Praxis & Beruf-Koordinationsstelle an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft- lichen Fakultät sollen die Studierenden möglichst früh in ihrer Berufsorientierung und dem Berufseinstieg unter­ stützen, Berufsperspektiven aufzeigen und Kontakte zu möglichen Praktikums- und Arbeitgebern aufbauen. von Claudia Stecher

Beschäftigung im internationalen Umfeld liche Berufsperspektiven und Berufsfelder – ein Thema, das zahlreiche Studierende informieren und ihr Netzwerk mit poten- interessiert und in Veranstaltungen lockt. ziellen Praktikums- und Arbeitgebern auf- Im Wintersemester 2014/15 berichte- bauen oder erweitern. ten Referentinnen und Referenten aus Praktische Hilfe zur Bewerbung erhalten der Praxis, beispielsweise von der Kre- Studierende in einem Vortrag zu Bewer- ditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der bungsbasics, der im Herbst 2015 in zwei EU und dem Auswärtigen Amt, über ihre Workshops vertieft wird. Erfahrungen im Ausland beziehungsweise in der Zusammenarbeit mit internationa- Praxisportal len Partnern: Welche Herausforderungen stellt das internationale Parkett an Mit- Gemeinsam entwickeln die Praxis & arbeitende oder das persönliche Umfeld? Beruf-Koordinationsstellen das Praxis- Welche besonderen Qualifikationen sind portal. Hier können Arbeitgeber in einer neben fachlichem Wissen aus der Studi- zentralen Datenbank Ausschreibungen enzeit relevant? Antworten auf diese und für Praktika, Abschlussarbeiten und Ein- weitere Fragen bekamen die interessier- stiegsstellen veröffentlichen, die einen ten Studierenden in den Veranstaltungen klaren Bezug zum Studium aufweisen. der Praxis & Beruf-Koordinationsstelle an Die Entwicklung geht zurzeit in die finale der WiSo-Fakultät. Phase und das Projektteam wird die Öffentlichkeit über den bevorstehenden Vielseitige Veranstaltungen offiziellen Start des Praxisportals infor- Dr. Marcel Stierl gibt einen Einblick in die mieren. Bei Fragen wenden Sie sich bitte CSR-Beratung. (Bild: Praxis & Beruf) Nach der erfolgreichen Premiere im Jahr an [email protected]! 2014 fand das Unternehmensplanspiel Unternehmen, Einrichtungen und Organi- priME-Cup erneut statt. Studierende sationen können nach der Registrierung beschäftigen sich hierbei ein Profil erstellen und Kontakt erwünscht in interdisziplinären Teams sowohl eine Daueranzeige Bei Fragen zum Berufseinstieg oder Anre- mit der Gründung eines als auch aktuelle Aus- gungen zu Veranstaltungen schicken Sie Unternehmens und messen schreibungen veröffentli- gerne eine Mail an: sich im Wettbewerb mit chen und jederzeit bearbei- [email protected]! anderen Unternehmen. ten. Werden Studierende Wir freuen uns immer über Alumni, die In der Reihe „Muss nur bestimmter Fächer gesucht, Ihre Erfahrungen als Referenten in unse- noch schnell die Welt ret- bietet das Praxisportal die ren Veranstaltungen mit den Studieren- ten! – Berufsperspektiven Möglichkeit, Ausschreibun- den teilen möchten. rund um Nachhaltigkeit“ gen einem definierten Nut- beleuchten erfahrene Refe- zerkreis anzuzeigen. renten und Referentinnen Studierende und Mitarbei- einen in der heutigen Arbeitswelt wichti- tende der Universität Tübingen können gen Themenkomplex. Das Spektrum reicht sich mit ihrer ZDV-Kennung im Praxispor- von Corporate Social Responsibility über tal einloggen und Ausschreibungen sowie Aktuelle Informationen zu Angeboten Stadtplanung und Ressourcenmanage- Profile von Praktikums- und Arbeitgebern und Veranstaltungen von Praxis & ment bis hin zur Entwicklungszusammen- suchen. Die Erstellung von Suchabon- Beruf finden Sie unter arbeit. nements ermöglicht die automatische www.uni-tuebingen.de/praxis-beruf In Veranstaltungen von und mit Koopera- Benachrichtigung per E-Mail, sobald neue www.facebook.com/praxisberuf.uni. tionspartnern an der Universität Tübingen passende Angebote veröffentlicht wer- tuebingen können sich die Studierenden über mög- den.

12 Karriere

Karrierestart im Schnelldurchlauf

Jobmessen sind ein wichtiger Baustein in der Berufs- und Karriereplanung – auch für Studierende und Absolventen. WiWi-NEWS zeigt, wie man sich auf einen Besuch perfekt vorbereitet, wie ein erfolgreiches Gespräch mit einem Unter- nehmen gelingt und was man auf einer Karrieremesse auf keinen Fall vergessen darf. von Tim Gensheimer

Jobmesse? Was soll ich da? Ich studiere über die Aussteller liefern Messekatalog was sind No-Gos? Claudia Stecher warnt: doch noch! Außerdem weiß ich noch gar oder -homepage. Am besten wählt man „Die Frage ,Und was kann man bei Ihnen nicht, was ich nach dem Studium machen vorher interessante Unternehmen aus und so machen?‘ zeugt von mangelnder Vor- möchte! Voraussehbare Reaktionen eines sucht nach Informationen zu Tätigkeits- bereitung. In einer Gruppe am Stand auf- Studierenden, wenn ihm der Besuch einer feldern, Produkten und Zielgruppen oder tauchen, den eigenen Lebenslauf robo- Karrieremesse empfohlen wird. benötigten Qualifikationen für konkrete terartig aufsagen oder Arroganz und „Ob fach-, branchenspezifisch oder quer- Stellen. Auch aktuelle Pressemitteilungen Desinteresse zeigen – das geht gar nicht“. beet, Jobmessen sind eine Chance für Stu- oder Mitarbeiterbewertungen im Internet Ebenso unbeliebt sind Kugelschreiber- dierende. Denn hier präsentieren sich viele liefern relevante Fakten. Diese Recherche und Gummibärchen-Sammler, die unpas- Unternehmen an einem Ort und informie- ist Grundlage für zielgerichtete Fragen am sende Fragen stellen. ren über Berufsperspektiven und aktuelle Messestand oder in Einzelgesprächen und Jobangebote“, weiß Claudia Stecher. Sie soll zu einem Vorteil gegenüber späteren Was kommt danach? koordiniert die Praxis & Beruf-Angebote Mitbewerbern verhelfen. der WiSo-Fakultät. Studierende, Absol- Nach dem Jobmessengespräch ist oft vor venten und Young Professionals können Der persönliche und fachliche Eindruck dem Vorstellungsgespräch. „Bedanken Sie dort potenzielle Arbeitgeber kennen- zählt – auf beiden Seiten sich für die Zeit und bieten Sie eine Kurz- lernen und wertvolle Kontakte knüpfen. bewerbung oder einen Bewerbungsflyer Außerdem bringt man sich als qualifi- „Für das Gespräch selbst sollten Sie mit den wichtigsten Fakten über Sie an“, zierte Nachwuchskraft ins Gespräch und zudem eine kurze Selbstpräsentation rät Claudia Stecher. „Auf jeden Fall sollten prüft den eigenen Marktwert. vorbereiten und einüben. Ziel ist es, das Sie sich die Kontaktdaten des Gesprächs- Interesse der Unternehmen an Ihnen partners und die wichtigsten Informatio- Informationsaustausch und Selbst- zu wecken. Aber fassen Sie sich kurz“, nen aus der Unterhaltung notieren, damit präsentation stehen im Vordergrund – empfiehlt Claudia Stecher. Ähnlich wie in Sie sich bei einer Bewerbung darauf bezie- nicht Selbstfindung einem Vorstellungsgespräch wollen Kon- hen können.“ Die Bewerbung sollte, sofern zerne wissen: Wer sind Sie? Was studieren nicht anders vereinbart, unmittelbar nach Eines erfüllen Jobmessen jedoch nicht. Sie? Wo möchten Sie hin? Welches fachli- der Messe verschickt werden. „Zur Berufsorientierung sind Jobmessen che Know-how und welche Stärken brin- Außerdem nicht vergessen: das umfang- nicht der richtige Ort. Besucher sollten gen Sie mit? Warum soll es genau diese reiche Zusatzangebot auf der Messe zu bereits ungefähr wissen, wo sie hin möch- Firma, Abteilung oder Stelle sein? Danach nutzen. Experten veranstalten Vorträge, ten“, sagt Claudia Stecher. Eine Möglich- dürfen Unternehmen mit spezifischen Workshops und Coachings, man kann keit sich über denkbare Arbeitsfelder zu Fragen gelöchert werden, wie etwa zum seine Bewerbungsmappe überprüfen oder informieren bieten etwa berufsorientie- Bewerbungsprozedere, Karrierechancen, gleich neue Bewerbungsfotos machen las- rende Angebote am Fachbereich, welche Weiterbildung oder zur Firmenkultur. Pro sen. die Lehrstühle, die Unternehmenskon- Unterhaltung sollten daher zehn bis 30 Übrigens: Auf der Praxis & Beruf-Seite der taktstelle, das WiWi-Netzwerk oder Praxis Minuten eingeplant werden. Zur Vorberei- WiSo-Fakultät gibt es eine Liste mit allen & Beruf organisieren. „Zudem unterstützt tung gehört die Auswahl eines passenden wichtigen Recruitingveranstaltungen. So und berät der Career Service der Univer- Outfits. Dieses sollte branchentypisch, nimmt Ihre Karriere nach der Jobmesse sität bei der Vorbereitung auf Bewerbun- dezent und authentisch gewählt sein. Und hoffentlich ihren Lauf! gen und Vorstellungsgespräche. Einfach mittwochs zwischen 14 und 16 Uhr am Infopoint in der Mensa Wilhelmstraße vor- beischauen“, ergänzt Claudia Stecher.

Gute Vorbereitung ist unumgänglich: Agenda zusammenstellen, Fragen vor- bereiten, Selbstpräsentation üben Gespräche sind Die gezielte Planung des Messebesuchs essentiell auf ist essentiell, denn Firmen erwarten, dass studentischen sich Besucher schon mit ihnen auseinan- Jobmessen. dergesetzt haben. Erste Informationen (Bild: AIESEC)

13 Karriere

Unter den Führenden im Einzelhandel – eine Exkursion zu ALDI Süd

Personal und Organisation – dies ist der Lehrstuhl von Professorin Kerstin Pull. Kooperationen der Wirtschaftswissen- schaft mit der Praxis sind ihr ein besonderes Anliegen. Das bereichert das Lehrangebot und stößt auf reges Interesse seitens der Studierenden. Im Bachelorseminar des Lehrstuhls gehört eine Exkursion zu Unternehmen in der Region zur Pflicht. Im November 2014 führte diese zur Regionalgesellschaft von ALDI Süd nach Aichtal, mit 79 Filialen eine der größten weltweit. Eike Temmeyer und Moritz Gut, zwei Exkursionsteilnehmer, die inzwischen erfolgreich ihren Bache- lorstudiengang an der Universität Tübingen absolviert haben, wurden von WiWi-NEWS interviewt.

WiWi-NEWS: Über 5.000 Filialen auf Unterschied zwischen Bachelor- und Mas- Für Kunden ist es bei ALDI einfach, alles drei Kontinenten gehören zu ALDI Süd. terabsolventen gemacht. Der Verdienst ist zu finden, weil die Produkte immer gleich Der Leiter der Verwaltung hat Ihnen die gleich und besteht aus einem Grundgehalt angeordnet sind. Wir konnten das in einer Expansionsstrategie von ALDI Süd ver- sowie einem Performance-Aufschlag. Übersicht sehen. Was hinter der Anord- mittelt. Welche Ziele werden auf welche nung steckt war uns bekannt, unser Ein- Weise verfolgt? Logistik – für diesen riesigen Konzern, kaufsverhalten hat sich daher nicht geän- Temmeyer/Gut: Die Erschließung neuer der eine Massenkundschaft beliefert dert. Eine interessante Neuerung wurde Märkte im Ausland erfolgt in Abspra- und extrem kostensparend agiert, ist uns aber gezeigt: Ein Backautomat, aus che und in Kooperation mit ALDI Nord. das eine große Herausforderung. Steckt dem der Kunde auf Knopfdruck sein frisch Anhand von Marktanalysen wird die ein Geheimnis dahinter? gebackenes Brötchen entnehmen kann. mögliche Eignung der ALDI-Märkte in den neu zu erschließenden Ländern erhoben. Die Ware steht so im Lager, wie sie 1.850 Filialen in Deutschland beschäfti- Die Strategie zur Expansion kann je nach anschließend im Laden steht. Es gibt kein gen rund 36.200 Mitarbeitende. Haben Land anders sein. In den USA beispiels- Auspacken und so erfolgt der Umschlag Sie nun vor, einer davon zu werden? weise, wo die Expansion gut läuft, wurde zügig. Im Tiefkühlbereich, den wir schnell eine Discounter-Kette von ALDI aufge- mit unserer dünnen Bekleidung durch- Wir möchten noch den Masterabschluss kauft. In Griechenland, wo ALDI nicht den quert haben, werden eigens für ALDI ent- machen und finden, dass dieser bei ALDI gewünschten Umsatz erreicht, wird der wickelte Kommissionierstapler eingesetzt. nicht entsprechend honoriert wird. Es Ausbau zurückgefahren. ALDI bietet ein Vollsortiment, auch wenn wäre der gleiche Einstieg wie mit einem Im Fokus der Strategie steht, den Käufern es Artikel gibt, an denen wenig verdient Bachelorabschluss. Außerdem erscheint ein Vollsortiment zu bieten, das um regio- wird. So wirft der Getränkeverkauf kaum uns die Arbeit dort sehr stressig mit hoher nale Produkte ergänzt wird. Deutsche Pro- Gewinn ab. Die schweren und platzrau- Verantwortung. Alles wird tagesaktuell dukte spielen im Ausland kaum eine Rolle. benden Getränke werden nur angeboten, ausgerichtet und nach einem bestimmten Der Aufbau der Märkte erfolgt durch deut- weil dem Kunden alles für seinen Bedarf Ablauf erledigt. Uns würde eine geistig sches Personal, das nach der Einführung geboten werden soll. anspruchsvolle Aufgabe fehlen. an die lokalen Mitarbeitenden übergibt. Sie haben eine Führung durch eine Wie haben Sie von dieser Exkursion des ALDI-Filiale bekommen, bei der Ihnen Lehrstuhls profitiert? Die Organisation der Personalarbeit bei der Regionalverkaufsleiter verdeutlicht ALDI war ein weiteres Thema, das die hat, worauf es bei der Produktpräsen- Die Exkursion fanden wir sehr sinnvoll, Gruppe mit dem Leiter der Verwaltung tation ankommt. Gehen Sie jetzt mit denn sie hat uns einen guten Einblick in diskutierte. Welches Bild wurde Ihnen anderen Augen einkaufen? das Unternehmen ermöglicht. Uns hat davon vermittelt? beeindruckt, wie wir mit den Ansprech- partnern in höherer Stellung kritische Wir waren überrascht, dass die Hierar- Fragen diskutieren konnten. Das war sehr chien flach sind. Auf die Stufe der Kas- spannend, auch wegen des Bildes, das in sierer folgen Filialleiter, Regionalleiter der Öffentlichkeit herrscht. Der Besuch sowie Angestellte in der dezentralen bei ALDI Süd hat unseren Horizont erwei- Verwaltung. Das Erstaunliche: Fast jeder tert. Zu erfahren, welche Schritte nötig Mitarbeitende saß schon einmal an der sind, bis eine Banane im Verkauf ist, fan- Kasse, wodurch gewährleistet wird, dass den wir sehr interessant. Die Kooperation die Führungskräfte alle Arbeiten im Markt zwischen Unternehmen, Universität und kennen. In der ALDI-Akademie werden die Lehre sollte intensiviert werden, denn den leitenden Angestellten weitergebildet. Praxisbezug herzustellen, ist eine große Relativ junge Mitarbeitende können eine 21 Bachelor-Studierende mit Begleitung Chance für die Studierenden. Stelle mit hoher Verantwortung einneh- bei ALDI Süd. (Bild: Lehrstuhl für Personal men. Bei den Führungskräften wird kein und Organisation) Das Interview führte Dr. Ramona Gresch.

14 Karriere

Als Wirtschaftsprüfer arbeiten – als generalistischer Ratgeber gefordert

Stephan Mauer und Florian Kalbfell-Werz haben am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Eberhard Karls Uni­­ versität Tübingen studiert. Gemeinsam betreuen die Interviewten bei der Mauer GmbH größere schwäbische Mittel- ständler bis hin zu großen öffentlichen Einrichtungen und Non-Profit-Organisationen.

WiWi-NEWS: Sie haben an der Universi- tät Tübingen Wirtschaftswissenschaft Alumni engagiert: studiert. Warum haben Sie sich damals für Tübingen entschieden? Stephan Mauer und Florian Kalb- fell-Werz: Bei uns beiden lief die Vergabe der Studienplätze noch über die Zentral- stelle für die Vergabe von Studienplät- zen. Unsere erste Wahl war Tübingen, da wir nur Gutes von der wirtschaftswissen- schaftlichen Fakultät gehört hatten und in der Region studieren wollten. Kalbfell-Werz: Ich habe mein Studium im Oktober 2004 in Tübingen begonnen und finde auch im Nachhinein, dass es eine richtige Entscheidung war. Mauer: Ich habe Mitte der 80er-Jahre mein Dipl. Kaufmann Stephan Mauer, Florian Kalbfell-Werz betreut bei Mauer Studium in Tübingen begonnen, damals Geschäftsführer der Mauer größere schwäbische Mittelständler bis war die betriebswirtschaftliche Fakultät Unternehmensberatung GmbH hin zu großen öffentlichen Einrichtun- noch etwas kleiner als heute. Prof. F. W. Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gen und Non-Profit-Organisationen. Wagner war mit seinem Lehrstuhl schon (Bild: Mauer GmbH) (Bild: Mauer GmbH) präsent, sodass Florian Kalbfell-Werz und ich die gleiche tolle universitäre Ausbildung in Rechnungslegung und betriebswirt- schaftlicher Steuerlehre erfahren durften. Ausbildung und den Besonderheiten von ist für uns wichtig, um als kleinere Wirt- größeren mittelständischen Unternehmen schaftsprüfungs- und Steuerberatungs- und Familienunternehmen. Ohne diese gesellschaft Kontakt zu potenziellen Was ist Ihnen aus der Studienzeit noch Unternehmen wären Deutschland und Praktikanten, Werkstudenten und Hoch- eindrücklich im Gedächtnis? unsere Region ärmer an Innovationen, schulabsolventen knüpfen zu können. Ein Kalbfell-Werz: Im Vergleich zur behüteten Arbeitsplätzen und schließlich auch an lebendiges Alumni-Netzwerk kann hierzu Schulzeit ging es zu Anfang des Studiums Wohlstand. Ich fand immer, dass meine viele Berührungspunkte bieten. gleich richtig los. Der Anspruch der Profes- Ausbildung zu sehr auf riesige Konzern­ soren war deutlich höher und ich benö- strukturen und Organisationen mit Was macht den Beruf des Wirtschafts- tigte erst einmal ein Semester, um mich Fremdmanagement ausgerichtet war; das prüfers für Sie reizvoll? dem Tempo anzupassen. ist hierzulande einigermaßen realitäts- Die Professoren Starbatty und Wag- fremd. Kalbfell-Werz: Der Beruf des Wirtschafts- ner sind mir eindrücklich im Gedächtnis prüfers ist für mich deshalb so reizvoll, geblieben. Ihre Vorlesungen waren immer Sie sind Mitglied des Alumni-Netz­ weil man mit verschiedenen Entschei- echte Highlights. Und zum Schluss ist mir werkes. Warum engagieren Sie sich im dungsträgern unterschiedlicher Unterneh- die Zeugnisverleihung in der Neuen Aula und für den Fachbereich? men zu tun hat und so viele Persönlichkei- in guter Erinnerung. ten im Berufsalltag kennenlernt. Natürlich Mauer: Es ist wahr, die beiden Professo- Mauer: Am Ende des Tages muss jeder ist man als Wirtschaftsprüfer sehr affin ren sind auch mir bis heute in bester Erin- selbst aus den ihm gebotenen Möglich- im Umgang mit Zahlen. Daneben reizt nerung. Spannende, rhetorisch brillante keiten etwas machen, jedoch haben wir mich, dass es sich um einen freien Beruf Vorlesungen, die nicht nur informativ der Universität einiges zu verdanken. Die handelt. Wir sind stets unabhängig und und anspruchsvoll waren, sondern zudem Region darf froh darüber sein, dass sie auf Grundlage unserer fachlichen Qualifi- einen hohen Unterhaltungswert hatten. eine so gute Universität hat. Der Kontakt kation erbringen wir als Wirtschaftsprüfer Wenn ich zurückblicke, dann sehe ich zur Wirtschaftswissenschaft, zu ihren eigenverantwortliche und unabhängige kaum Bezüge zwischen der universitären Studierenden und zu den Professoren Dienstleistungen.

15 Karriere

1. das studieren, was ihnen wirklich Spaß macht, und nicht das studieren, was ggf. der Markt verlangt, 2. sich die nötige Zeit nehmen, um im Rahmen ihres Studiums eine Persön- lichkeit zu entwickeln, 3. ein roter Faden ersichtlich ist.

Gerade für Studierende an Universitäten finde ich es sinnvoll, sich während der Semesterferien oder eines Urlaubsse- mesters über Schnupperpraktika einen Einblick in ein etwaiges Berufsfeld zu verschaffen. Zudem ist es in der heutigen Zeit der Digitalisierung wichtig für die Studierenden, sicher mit PC, Internet und gängigen Programmen umzugehen. Hier merken wir in der Praxis häufig, dass dies teilweise von Studierenden vernachlässigt wird. Die Angebote der Uni zu nutzen, wird niemand bereuen. Mauer: Wer das Wirtschaftsprüfer-Ex- amen anstrebt und sich für eine mittel- Stephan Mauer informiert Studierende über den Beruf des Wirtschaftsprüfers. ständische Prüfungs- und Beratungsge- (Bild: WiWi-NEWS) sellschaft entscheidet, wird in gewissem Umfang auch als generalistischer Ratge- Mauer: Jedes Unternehmen beziehungs- Was möchten Sie Studienanfängern mit ber gefordert sein. Es sind nicht immer nur weise jede größere Organisation in der wir auf den Weg geben? die harten Zahlen, die im Fokus stehen, mit unseren externen und internen Revisi- sondern auch Kenntnisse über Fragestel- onsleistungen tätig sind, ist völlig anders. Kalbfell-Werz: Zu meiner Studienzeit lungen mit ethischen Bezügen wie etwa Wir haben permanent eine große Band- wurde noch gesagt, dass es wichtig sei, zur Unternehmensführung und -organisa- breite zu betreuen: vom größeren Mittel- schnell zu studieren und rasch in das tion sowie zur Personalentwicklung. Man ständler, der höchst erfolgreich in seinem Berufsleben einzusteigen. In der heutigen sollte sein Studium daher auch nutzen, um Nischenmarkt tätig ist und den techno- Zeit im Zuge von G8 und der Bachelor/ „über den Tellerrand zu schauen“. logischen Herausforderungen sowie der Master-Studiengänge finde ich es wichtig, voranschreitenden Globalisierung seiner dass die Studierenden Das Interview führte Dr. Ramona Gresch. Märkte durch die richtige Unternehmens- strategie Rechnung tragen muss, als auch große öffentliche und Non-Profit-Orga- nisationen, die einem erheblichen Effizi- enzdruck ausgesetzt sind und Rechen- schaft über die Funktionsfähigkeit und Ordnungsmäßigkeit ihrer Prozesse sowie Rechnungslegung ablegen müssen. Hinzu kommen neue Fragestellungen, etwa im Bereich der Einführung und der Prüfung von Compliance-Management-Systemen sowie der Industrie 4.0.

Zahlen, Rechnungen und Statistiken sind nur ein Teil der Tätigkeiten eines erfahrenen Wirtschaftsprüfers. Unternehmensstrategien verstehen und Beratungsarbeit leisten gehören längst auch zu den spannenden Aufgaben. (Bild: Hochschulkommunikation)

16 Karriere

Ten Years After – den ehemaligen BWL-­ Kommilitonen noch heute verbunden

„Das Clubhaus, Grillen auf dem Stocherkahn, Fußball hinterm Freibad – und irgendwie scheint immer die Sonne“, hieran erinnert sich Philipp Thalacker als erstes, wenn er an seine Studienzeit in Tübingen zurückdenkt. Auf sein Studium folgt zehn Jahre später ein Beruf, der fachliche und persönliche Kompetenzen vereint. Um welchen Beruf es sich handelt, was in den zehn Jahren auf dem Weg dorthin passierte und welche Ratschläge er Studierenden mit auf den Weg gibt, hierüber berichtet Philipp Thalacker im Gespräch mit den WiWi-NEWS. von Maria Christina Spohr

Nach dem Abitur machte Philipp Thal­ Freunde sind das Wichtigste acker zunächst seinen Abschluss als Rückblickend hilft Philipp Thalacker in Diplom-Verwaltungswirt an der Verwal- seinem Arbeitsalltag vor allem das in tungsfachhochschule in Ludwigsburg. Tübingen erworbene Wissen zum Rech- Dabei wurde sein Interesse an wirtschaft- nungswesen. Aber auch organisationsthe- lichen Zusammenhängen geweckt, wes- oretische und institutionsökonomische halb er sich entschied, in Tübingen sein Kenntnisse sind wichtige Grundlagen, Wissen in einem Betriebswirtschaftslehre-­ wenn es um Zuständigkeiten im Verwal- Studium zu vertiefen. Wichtig für seine tungsbetrieb geht. Entscheidung zum Zweitstudium waren, Persönlich hat er aus seinem Studium eine neben seinem Interesse an der Thematik, bestimmte Herangehensweise, etwa bei auch die beruflichen Perspektiven. der Entscheidungsfindung, mitnehmen können. Dabei sieht er vor allem die Von der Uni ins Berufsleben geforderte Fähigkeit zur Selbstor- ganisation und die Offenheit Schon während seiner Studienzeit sam- des Diplom-Studiengangs als melte Philipp Thalacker vielseitige prak- Grund für seine persönliche tische Erfahrungen. In Ludwigburg arbei- Entwicklung. Am wichtigs- tete er in verschiedenen Bereichen der ten aber, so Thal­acker, Kommunalverwaltung. Später in Tübin- Philipp Thalacker ist Abteilungsleiter im seien die in Tübingen gen war er als Tutor für Statistik tätig. Landesamt für Finanzen in Düsseldorf. geschlossenen Freund- Anschließend entschied er sich als Eras- (Bild: privat) schaften, insbesondere mus-Student für zwei Semester an die mit Kommilitonen, die Universität Lyon in Frankreich zu gehen, einen anderen Berufsweg was eine seiner besonders schönen zu einer kaufmännischen Buchführung eingeschlagen haben. Erinnerungen an seine Studienzeit ist. zuständig. Laut Thalacker „verlässt die Schließlich absolvierte er ein Praktikum öffentliche Verwaltung damit einen jahr- beim Bundeswirtschafts­ministerium. Nach hundertealten Sonderweg – das kostet Hör auf dein Herz seinem Studium schaffte er den direkten natürlich viel Überzeugungsarbeit. Aber Berufseinstieg und arbeitete sechs Jahre schließlich geht es um mehr Transparenz Jungen Studierenden heute rät lang in einer mittelständischen Unterneh- für die Bürger und ihre Abgeordneten, er offen zu sein, sich gegenseitig mensberatung, die ihren Schwerpunkt auf wenn man so will um einen Zugewinn für zu unterstützen und auf die eige- Kommunen und kommunale Unterneh- die Demokratie.“ Die Verantwortung für nen Neigungen zu achten. Bei Prak- men gesetzt hat. einen solch umfangreichen und bedeut- tika, Auslandsstudium und Fächerwahl samen Prozess zu tragen fasziniert den nur den Nutzen zu bedenken, empfindet Mehr Demokratie für den Bürger ehemaligen BWL-Studenten besonders er als Fehler: „Ich bin heute froh, dass ich an seiner Arbeit. Neben fachlichen Fragen in Frankreich war, auch wenn ein eng- Heute ist Philipp Thalacker als Abtei- gehören vor allem Kommunikation und lischsprachiges Land vielleicht ,nützlicher‘ lungsleiter im Landesamt für Finanzen Mitarbeiterführung zu seinen täglichen gewesen wäre.“ in Düsseldorf tätig. Seine aus rund 50 Aufgaben als Abteilungsleiter. In regel- Für den Berufseinstieg empfiehlt er auch Beschäftigten bestehende Abteilung ist mäßigen Besprechungen der Abteilungen, Städte und Unternehmen in Erwägung zu neben Kosten-, Leistungsrechnungen und in den Behörden und den Einzelprojekten ziehen, die zunächst nicht in Frage kom- dem Haushaltswesen für die Umstellung sieht er sich immer neuen Kommunika- men. So fühlt sich der gebürtige Allgäuer der Landesverwaltung vom bisherigen tionssituationen und konzeptionellen seit fast zehn Jahren in Düsseldorf sehr zahlungsbasierten Rechnungswesen hin Zusammenhängen ausgesetzt. wohl.

17 Karriere

Zeugnisverleihung 2014 Fachbereich Wirtschaftswissenschaft

Seit mehr als zehn Jahren lädt der Fachbereich im Juni und November eines jeden Jahres zur Zeugnisverleihung in den Festsaal der Neuen Aula. In einem feierlichen Festakt werden allen Bachelor- und Masterstudenten des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft ihre Zeugnisse überreicht. Eingerahmt wird die Übergabe jeweils von einer Rede des Fachbereichssprechers, des Prüfungsausschusses, des Vertreters des Absolventenjahrgangs sowie eines ehemaligen Absolventen, der eine Jahrgangspatenschaft übernommen hat. Es folgt eine Ehrung der Absolventen mit dem besten Bachelor-, Master- und Doppelmasterabschluss. Mit einem Sektempfang in der Wandelhalle klingt die Zeugnisverleihung in gemütlicher Atmosphäre aus.

Professor Manfred Stadler, Stellvertretender Vorsitzender des Prüfungsausschusses, bei seiner Rede anlässlich der Zeugnisverleihung im November 2014.

Die Veranstaltung wird musikalisch von Musikern des Collegium Musicum untermalt.

18 Karriere

Christian Franz, Jahrgangspate des Absolventenjahrgangs

Gespannt lauschen die Absolventen und Absolventinnen des Fachbereichs Wirtschafts- ­wissenschaft den Rednern.

David Kurfess, Vertreter des Absolventenjahrgangs (alle Bilder: Hoffmann Fotografie)

19 International

Paris, Georgien und zurück – ein Praktikum bei der OECD

Im Rahmen des Carlo Schmid Programms wirkte der Autor sechs Monate lang beim Eurasia Competitiveness Pro- gramme (ECP) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit. Von Paris aus wird dabei die volkswirtschaftliche Transformation und Entwicklung von Ländern in Osteuropa, im Südkaukasus und in Zen- tralasien unterstützt. Ein Teilprojekt hat zum Ziel, eine nationale Strategie mit Aktionsplan zur Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Georgien zu erarbeiten. von Martin Weidner

Paris liegt hinter uns und wir fliegen quer union ähneln sich zwar die generellen instrument des Projekts ist der Small Busi- über die noch schneebedeckten Alpen, Herausforderungen der Länder, allerdings ness Act der Europäischen Kommission für den Balkan und das Schwarze Meer. Das bedarf es angesichts der vielfältigen, län- Europa. Dessen zehn Prinzipien bestim- Ziel unserer OECD-Delegation ist Tiflis, dereigenen Ausprägungen angepasster men die Erarbeitung und Umsetzung von die Hauptstadt Georgiens im Herzen des wirtschaftspolitischer Reformmaßnah- Strategien auf EU- und nationaler Ebene Kaukasus. Ich blicke durch das kleine Sei- men. Genau hier liegt die Aufgabe des ECP. unter dem Leitmotiv „Vorfahrt für KMU“. tenfenster des Flugzeugs, während meine Das Programm unterstützt die Länder, Das ECP, zusammen mit der Kommission, Gedanken um jenen Tag kreisen, an dem OECD-Standards und bewährte Praktiken der Europäischen Stiftung für Berufsbil- alles begann. Es war am Freitag, 13. Juni auf die jeweiligen Verhältnisse abzustim- dung und der Europäischen Bank für Wie- 2014: Eine Mail des DAAD lag in meinem men, um wirtschaftspolitische Hürden hin deraufbau und Entwicklung, begutachtet Posteingang. Einen bangen Moment spä- zu mehr Wettbewerbsfähigkeit einzelner den Fortschritt der Länder der östlichen ter las ich noch „Sehr geehrter Herr Weid- Branchen zu nehmen. Während der jähr- Partnerschaft, zu denen auch Georgien ner, ich freue mich, Ihnen mitteilen zu lichen Eurasienwoche kommen auf Einla- gehört. Die anschließende Beurteilung können, dass …“ und wusste doch schon dung des ECP hunderte Regierungs- und fließt in den sogenannten Small and Bescheid: Im September würde ich vom Wirtschaftsvertreter aus der Region sowie Medium Enterprise Policy Index des ECP Neckar an die Seine ziehen. Im Rahmen Mitgliedsländern der OECD zusammen, ein. des Carlo Schmid Programms würde ich um die ausgearbeiteten Reformpakete im Um mit den nationalen Interessensver- sechs Monate beim Eurasia Competitive- Dialog zu debattieren. tretern und den internationalen Partner­ ness Programme (ECP) der OECD mitwir- An meinem ersten Arbeitstag fragte mich organisationen einzelne Ausrichtungen ken. mein Praktikumsleiter, an welchem Land der Strategie zu beraten, fliegt unsere Die Arbeit des ECP unterstützt von Paris ich besonderes Interesse hätte. Aufgrund OECD-Delegation regelmäßig nach Geor- aus die volkswirtschaftliche Transforma- eines vorherigen Praktikums nannte ich gien. Dabei ging es bei diesem Besuch tion und Entwicklung von 13 Ländern in Georgien. Daraufhin wurde ich Mitarbeiter um Aspekte zur Internationalisierung Osteuropa, im Südkaukasus und in Zen- eines entsprechenden Projekts. In Koope- des Handels, den Zugang zu Finanzmit- tralasien. Die Wettbewerbsvorteile der ration mit der Deutschen Gesellschaft teln. Wenn ich das nächste Mal aus dem Region sind eingängig: Sie liegt zwischen für Internationale Zusammenarbeit wird Flugzeug steige, debattieren wir über Europa, Asien und dem Mittleren Osten, die georgische Regierung im Zuge der wirtschaftspolitische Aspekte unterneh- ist reich an natürlichen Rohstoffen und EU-Assoziierung beraten, eine nationale merischer Fähigkeiten und Innovation. Es zudem ist fast die gesamte Bevölkerung Strategie mit Aktionsplan zur Förderung bleibt also spannend. alphabetisiert. Seit dem Zerfall der Sowjet­ von KMU, zu erarbeiten. Das Schlüssel­

Die Teilnehmer der Eurasienwoche, die der Autor während seines Praktikums organisierte. (Bild: OECD/Renout) 20 International

Wie andere leben und arbeiten – hilfreich für den eigenen Werdegang

Was nehmen Studierende aus fernen Ländern aus ihrem WiWi-Studium an der Universität Tübingen mit? Welche Erwartungen haben Studierende an das Auslandssemester? Gibt es Unterschiede zwischen den heimischen und frem- den Universitäten? Dies sind nur einige Fragen, die WiWi-NEWS interessieren. Die Chinesin Weijing Yu, die nach ihrem Auslandssemester in ihr Heimatland zurückgekehrt ist, hat uns darauf geantwortet.

Welchen ersten Eindruck hattest du von Hast du kulturell oder in Bezug auf das Tübingen und der Universität? Studium etwas vermisst? Wunderschön, klein und friedlich – das In China ist das Internet sehr eng mit dem waren die ersten drei Worte, die mir in den täglichen Leben der Menschen verbunden. Sinn kamen, als ich in Tübingen ankam. Viele Leute kaufen Bücher, Kleider und Und, anders als die Universitäten in China, Lebensmittel online, bestellen sich Mahl- liegt die Universität Tübingen nicht hin- zeiten und Taxis mit Smartphone-Apps. ter Mauern sondern verteilt sich über die Manchmal habe ich diese Annehmlichkei- ganze Stadt. Das ist toll und zeigt die ten vermisst. In Deutschland gibt es zwar Offenheit der Universität. Die Menschen Ähnliches, scheint aber nicht so populär sind alle sehr nett und gastfreundlich. zu sein. Ich finde es aber gut, dass Leute Besonders die vielen jungen Studierenden weniger Zeit mit dem Smartphone son- aus aller Welt machen die Stadt so lebens- dern mit Lesen und Denken verbringen. wert und interessant. Weijing Yu mit einigen Kommilitoninnen. (Bild: privat) Was würdest du Tübinger Studenten Wo liegen die größten Unterschiede raten, die einen Austausch mit deiner im Studium zwischen Deutschland und Universität vorhaben? Was hat dich motiviert, ein Auslands­ deiner Heimat? Was sind die Gemein- Habe keine Angst davor, Neues zu pro- semester zu absolvieren? samkeiten? bieren. Freundschaften schließen, ist der Weijing Yu: Ich habe ein großes Interesse Bevor ich nach Tübingen kam, dachte ich beste Weg sich an das lokale Leben anzu- an unterschiedlichen Menschen und Kultu- es gäbe große Unterschiede. Aber nach- passen und es zu genießen. Ich habe viele ren, denn durch sie spüre ich die Faszina- dem ich eine Weile studiert hatte, stellte Freundschaften mit Leuten aus verschie- tion dieser Welt. Zu erfahren, wie andere ich fest, dass das Studium ähnlich ist. Die denen Ländern geschlossen und meinen leben und arbeiten, hilft mir, für mich Struktur und die Inhalte der Kurse, die Horizont erweitert. Ich bin immer noch mit selbst zu planen. Ich habe International Organisation und die Lehrmethoden sind Tübinger Freunden in Kontakt. Economics and Business studiert und des- im Grunde gleichartig. Allerdings müs- halb war es eine wichtige Gelegenheit für sen sich in Deutschland die Studierenden Kannst du dir vorstellen in Zukunft mich internationale Erfahrungen zu sam- nur für Examen registrieren, nicht für die in einem deutschen Unternehmen meln und mein Wissen zu erweitern. Kurse. Das gibt den Studierenden mehr zu arbeiten oder sogar dauerhaft in Ruhe und verlangt ihnen mehr Selbstdis- Deutschland zu leben? ziplin im Studium ab. Welche Erwartungen und Hoffnungen Tatsächlich habe ich schon ernsthaft über- hattest du, bevor du nach Deutschland legt, für eine deutsche Firma zu arbei- gekommen bist? Wurden diese erfüllt? Wie war die Umstellung vom Alltag in ten. Es wäre eine weitere Chance mehr China auf das Leben in Tübingen? Es gibt Vorurteile wie beispielsweise: Wissen und Erfahrung zu erwerben. Und „Deutsche sind sehr streng mit allem.“ Ich Ich habe mich problemlos und schnell Deutschland ist wirklich ein wunderbares hatte wirklich Befürchtungen, dass ich Feh- auf das Studentenleben eingestellt. Die Land, aber ich glaube, dass für die meisten ler machen und jemanden kränken könnte. Deutschen sprechen gut Englisch und ich Menschen die Heimatstadt der beste Ort Nach dem ersten Semester in Tübingen habe intensiv versucht, Deutsch zu ler- ist. Wenn ich also die Gelegenheit hätte, hatte ich herausgefunden, dass tatsächlich nen. So hatte ich im Alltag keine großen würde ich einige Jahre in Deutschland alles gut organisiert und effizient ist. Ich Pro­bleme. Im Vergleich mit anderen deut- oder einem anderen Land arbeiten und fand es jedoch nicht so übertrieben. Ande- schen Städten ist Tübingen sehr interna­ dann in meine Heimatstadt zurückkehren, rerseits gibt es interessante Festivals, kre- tional, ich konnte verschiedene Fragen mit um hier meinen Beitrag zu leisten. ative Veranstaltungen oder schöne Über­ Leuten unterschiedlichen Hintergrunds raschungen im täglichen Leben. diskutieren. Die Fragen stellte Niklas Isaak. Übersetzung: Dr. Ramona Gresch

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Island – Land der Mitternachtssonne, heißen Quellen und Polarlichter

Alexander Schwab studiert in Tübingen und hat sein Auslandssemester in Island verbracht. In den WiWi-NEWS berich- tet er von den einsamen Landschaften der Insel, was die Hauptstadt Reykjavík zu bieten hat und wie man einen Aus- tauschplatz an der University of Iceland ergattern kann. von Alexander Schwab

Mit 323.000 Einwohnern und einer Bevöl- niemand leben möchte. Nach endlosen man feststellen, dass alles etwas langsa- kerungsdichte von 3 Personen pro km² ist Kilometern, man begegnet ein bis zwei mer läuft als beispielsweise in Deutsch- Island das am dünnsten besiedelte Land anderen Menschen am Tag, stößt man land. Doch selbst die Hauptstadt Islands Europas. Das ist bei den klimatischen dann immer wieder auf verschiedene ist ein Dorf, bei ca. 121.000 Einwohnern Bedingungen und 31 aktiven Vulkanen Wunder der Natur. So findet man grüne kennt sich hier gefühlt so gut wie jeder. auch nicht überraschend. Zudem sind Oasen, bunte Berge oder steht plötzlich in Die Einwohner der Insel haben sich sehr 11,5 Prozent des Landes von Gletschern einem Fluss der über 40°C hat. Island hat gut an die klimatischen Bedingungen bedeckt. mehr heiße Quellen als jedes andere Land angepasst. So verbringt man einen Tag der Welt und nutzt diese auch zur Ener- gerne mal in einem der vielzähligen Kleine Insel, große Landschaft giegewinnung. Zusammen mit der Ener- Cafés oder Schwimmbäder der Stadt. gie aus Wasserkraft schafft es das Land, Musik und Literatur sind zudem wich- Ich selbst konnte auf meiner Wanderung 90 Prozent des Energiebedarfs mit erneu- tige Bestandteile der isländischen Kultur. zusammen mit meinem Studienkollegen erbaren Energien abzudecken. Wichtige Mit zahlreichen Musikfestivals zieht es Sebastian Lickert die Weite Islands ken- Wirtschaftszweige sind neben der Ener- Leute aus aller Welt in die Hauptstadt. nenlernen. Auf unserer Nord-Süd-Durch- giewirtschaft immer noch die Fischerei, Hierzu zählt beispielsweise das Airwa- querung der Insel fanden wir uns in einer sowie der Tourismus, der in den letzten ves Festival im November für das so gut Landschaft wieder, die man sich als Kon- Jahren zugenommen hat. wie jede Bar, jedes Hostel und Café als tinentaleuropäer kaum vorstellen kann. Location genutzt wird. Eine willkommene Umgeben von schwarzen Lavahügeln Reykjavík – die nördlichste Hauptstadt Abwechslung während der kalten und und Gletschern spürt man die Weite und der Welt dunklen Wintermonate, in denen man Einsamkeit des Landes. Im Hochland ver- teilweise nur etwas mehr als vier Stun- schwinden dann selbst die Schafe und Das Leben in Reykjavík ist sehr ent- den Tageslicht bekommt. Das Leben wird Vögel, sodass man versteht, warum hier spannt. Insbesondere im Winter kann zudem sehr stark vom Wetter beein- flusst, regelmäßige Stürme sorgen dafür, dass Straßen geschlossen werden und so Island bietet reizvolle Landschaften (Bild: privat) sitzt man doch auch mal fest und muss warten bis sich das Wetter bessert.

Als Freemover an die University of Iceland Mein Auslandssemester habe ich an der University of Iceland verbracht. Die Uni- versität ist mit 13.000 Studenten größer als man es erwarten würde. Im Bachelor werden, ähnlich wie in Tübingen, viele Fächer im Bereich BWL und VWL angebo- ten. Das Angebot an englischsprachigen Kursen ist dabei pro Semester jedoch auf vier bis fünf Kurse beschränkt. Ein direk- tes Austauschprogramm über die Wirt- schaftsfakultät besteht mit der Tübinger Universität bisher leider noch nicht. Es gibt jedoch die Möglichkeit als Freemover oder über den europäischen Austausch, der unabhängig vom Erasmusprogramm angeboten wird, einen Platz an der Uni- versität zu bekommen.

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Greening the University e. V. – Ideen für Nach­haltigkeit

Greening erfindet sich jedes Semester neu. WIR sind Greening. Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Studie­ renden verschiedener Fachrichtungen. Seit Greening im Juni 2008 gegründet wurde, um Nachhaltigkeit an der Uni zu fördern und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, wurden einige Projekte verwirklicht: Die Kleidertauschbörse,­ die Week of Links, der Veggie Day, das Fossil-Free-Movement, Filmreihen und vieles mehr. von Greening e.V.

Es ist Donnerstag, die Abendsonne lädt sität mit dem Attribut „fos- ckeln. In Diskussionen, dazu ein, noch im Park zusammenzusit- sil-free“ schmücken kann. Vorträgen, Workshops zen. Nach einem Unitag nehmen wir uns Die begehrte Kleider- und Exkursionen finden Stu- Zeit, über den Tellerrand unseres Studien- tauschbörse bietet die dierende unterschiedlicher faches hinauszuschauen, Ideen auszutau- Möglichkeit Kleidung zu Fachdisziplinen, Interessierte schen, Projekte zu planen – und die Welt tauschen, zu spenden oder und Erfahrene, Kreative und ein kleines bisschen zu verbessern. Oft den eigenen Kleiderschrank Fragende, Begeisterungsfähige werden wir gefragt: „Das hört sich echt kostenlos aufzuwerten. und Engagierte zueinander, um gut an, aber was macht ihr genau? Muss Der Nachhaltigkeitsgedanke ihre Blickwinkel und Erfahrungen ich Vegetarier sein, um Mitglied zu wer- besteht in der Wiederverwendung auszutauschen. Die Week of Links zeigt den?“ Nein, es gibt keine Voraussetzun- der Pullover, Jacken, T-Shirts, Schuhe, die globale Tragweite des eigenen Lebens- gen – ihr könnt eurer Kreativität freien Hosen, die man selbst nicht mehr trägt. stils auf und inspiriert, in Alltag, Studium Lauf lassen! Die Überbleibsel der Kleidertauschbörse und mit gesellschaftlichem Engagement spenden wir. So sorgen wir dafür, dass praktische Konsequenzen zu ziehen. Bewusstseinsbildung kann die Welt eure Kleidung Menschen vor Ort zugute- Möchtest du die Uni aus einer neuen Per- lebenswerter machen kommen kann. spektive kennenlernen, Ideen zum Thema Nachhaltigkeit einbringen, Projekte pla- Einen Weg, Verantwortung für unseren Studium Oecologicum nen und mit anderen Leuten umsetzen? Planeten zu tragen, bietet die Kampagne Vielfältige Erlebnisse und Eindrücke ver- „Fossil Free“. 2012 in den USA initiiert, In Kooperation mit dem Career Service schönern dir mit uns den Studienalltag! treten mittlerweile Menschen weltweit und dem Ethikzentrum (IZEW) organi- Du bist herzlich eingeladen, mitzumachen. dafür ein, jenen Firmen und Konzernen sieren wir das interdisziplinäre Kurspro- Wir treffen uns donnerstags um 20 Uhr. Kapital zu entziehen, die mit ihrer heuti- gramm „Studium Oecologicum“, welches Infos: www.greening-the-university.de gen Förderung von fossilen Rohstoffen Grundkenntnisse über Nachhaltigkeits- das CO2 in der Luft von Morgen erzeugen. konzepte vermittelt, um die Bildung für Unsere Atmosphäre hat nur eine nachhaltige Entwicklung voranzubringen. begrenzte Kapazität. Der Grad der Kli- Dabei werden Themen unserer globalisier- maerwärmung korreliert mit der Menge ten und komplexer werdenden Umwelt, an freigesetzten Treibhausgasen. Soll wie Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit eine Erwärmung auf den – hoffentlich oder Ressourcenknappheit ins Bewusst- noch verkraftbaren – Wert von zwei Grad sein gerückt, um Studierende zur Mitge- Celsius begrenzt werden, muss ein Groß- staltung zukunftsfähiger Gesellschafts- teil der bereits erschlossenen fossilen formen zu befähigen. Die Kurse sind in Rohstoffe im Boden bleiben. Ziehen wir Form und Methode offen, diskursiv sowie als Einzelpersonen unser Kapital von den partizipativ und werden von erfahrenen Banken ab, die damit Klimakiller finanzie- Experten/innen geleitet. ren, setzen wir ein Zeichen. Deinvestieren Ein weiteres, von Greening the University können auch Gemeinden, Stiftungen, Uni- initiiertes, Projekt ist die Week of Links in versitäten und Landkreise. Beispiele sind Zusammenarbeit mit den Initiativen des Seattle, die Stanford University oder der Student Hubs, des Weltethos-Instituts Bezirk San Francisco. und You-manity e.V.. Zu Beginn des Win- Greening the University fordert die Univer- tersemesters finden interessante Kurse sitätsleitung dazu auf, in ihrem ökologisch zur Einführung in das Thema Nachhaltige bewussten Handeln nicht bei dem Finanz- Entwicklung statt. Sie haben zum Ziel, bereich innezuhalten. Gemeinsam wollen Lösungsansätze für die Herausforderun- Mitglieder der Tübinger Studieren­ den­ ­ wir einen Weg finden zu deinvestieren, gen unserer Zeit, wie soziale Ungleichheit, initiative „Greening the University“.­ sodass sich auch die Eberhard Karls Univer- Klimawandel, Finanzkrise, etc. zu entwi- (Bild: Greening e. V.)

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Curriculum Change – mehr Pluralität in der Wirtschaftslehre

Ob Finanzkrise oder Armut: Die Wirtschaftswissenschaft weiß auf weltweite Herausforderungen kaum eine Ant- wort – glauben Studierende. Sie wünschen sich ein Studium, das die ethischen Dimensionen einbezieht und mehr als Neoklassik und Institutionenökonomik lehrt. Am Weltethos-Institut diskutierten sie über die Lehre der Zukunft. von Artur Lebedew

Anton Möller und Gustav Theile studieren angestoßen zu haben“, sagt Möller nicht Experten“, sagt Theile. So diskutierten mit Ehrgeiz und Interesse Wirtschaft. Sie ohne Stolz. sie über Neuroökonomie oder Komplexi- glauben, gute Theorien würden die Welt Unterstützung für ihr Engagement erhiel- tätswirtschaft – Themen, die im Studium besser machen. Doch die meisten Profes- ten die Studierenden vom Tübinger Welt­ sonst kaum einen Platz haben. soren sagen, dass normative Fragen in ethos-Institut. Das am Institut ansässige einer quantitativen Disziplin nichts verlo- Netzwerk für studentische Initiativen mit Notwendige Veränderungen auf den ren haben. „In der Uni behandeln wir The- dem Namen Student HUB – School for Weg gebracht men, die aus bestimmten wirtschaftlichen World Citizens unterstützt Studierende, Modellen entstehen“, sagt Möller, „ob diese eigene Bildungsveranstaltungen zu orga- „Die Studentenforderungen haben eine Modelle tatsächlich gesellschaftliche Prob- nisieren. Veränderung angestoßen, die notwendig leme, wie Einkommensverteilungen oder ist“, sagt Claus Dierksmeier, Wirtschafts- Armut lösen, darüber sprechen wir nicht.“ Erstes internationales Treffen in Tübingen philosoph und Direktor des Weltethos-­ Instituts in Tübingen. Seiner Meinung nach Weltweite Vereinigung: ISIPE Zusammen mit HUB veranstaltete die führe die einseitige Lehre dazu, dass Stu- Studenteninitiative um Möller und Theile dierende sich am Ende so verhalten, wie die Als Mitglieder der studentischen Initiative das erste internationale Treffen von ISIPE. oft verkürzten Theorien von Individuen es Rethinking economics fordern sie eine grö- 50 Studierende aus 16 Ländern kamen in suggerieren. Dierksmeier zitiert Studien, ßere Theorien- und Methodenpluralität an Tübingen zusammen. Studierende aus den die das moralische Urteilsvermögen von der Universität Tübingen. Die Gruppe ist USA, Mexiko, Brasilien, England oder Aus- Studierenden vor und nach dem Abschluss Teil einer größeren, weltweiten Vereini- tralien diskutierten über die Wirtschafts- an einer Business School untersuchen. Das gung namens International Student Initia- lehre der Zukunft. Eingeleitet durch eine Ergebnis: Die meisten Studierenden verlö- tive for Pluralist Economics (ISIPE). Keynote von Professor Claus Dierksmeier ren an moralischem Einfühlungsvermögen Im Mai 2014 veröffentlichte ISIPE – Stu- und unterstützt von Steve Keen, stritten und Handlungswillen. Dierksmeier fordert denteninitiativen aus Deutschland und 19 die Teilnehmer über eine ethisch sensible daher eine „ethisch, sozial und ökologisch weiteren Ländern – einen Aufruf für eine Ausbildung. „Mit Pizza und Kaffee dis- sensiblere Ausbildung“, die Raum lasse, offene und plurale Volkswirtschaftslehre. kutierten wir bis drei Uhr in der Nacht“, durch verschiedene Theorien zu einem Die Vereinigung beklagte eine „besorg- erzählt Möller. Konsens in allen Punkten eigenen ethischen Urteil zu gelangen. niserregende Einseitigkeit der Lehre“ in zu erreichen, sei unter 50 Teilnehmern „Wir sollten aufhören, die Wirtschaftswis- der Wirtschaftswissenschaft. Vor allem aus der ganzen Welt schwierig gewesen. senschaft als eine verkappte Naturwis- stellten sich die Studierenden gegen „Doch im Kern wollten wir alle dasselbe: senschaft zu betrachten und sie als eine die Dominanz der neoklassischen Wirt- eine plurale Ökonomiklehre.“ Sozialwissenschaft mit heterogenen Her- schaftstheorie, die ihrer Meinung nach zu Veränderungen kommen nicht von heute angehensweisen sehen.“ einer „intellektuellen Monokultur“ geführt auf morgen, das wissen auch Möller Die Tübinger Konferenz über ein plurales habe. Sie forderten, auch andere Schulen und Theile. Solange die alten Lehrpläne Wirtschaftsstudium wollen die ISIPE-Mit- der Ökonomie einzubeziehen. Beispiele Bestand haben, veranstaltet die Tübinger glieder wiederholen. Vielleicht in London dafür wären: Ökologische Schule, Feminis- Gruppe Rethinking economics in Koope- oder Paris, vielleicht wieder am Tübinger mus, Marxismus oder die Österreichische ration mit dem Student HUB selbst Kurse. Weltethos-Institut. In jedem Fall werden Schule – „Die meisten Studierenden der „Wir haben unter den Studierenden selbst Anton Möller und Gustav Theile dabei sein. Volkswirtschaftslehre verlassen die Uni- versität, ohne von einer dieser Perspekti- ven gehört zu haben“, so Theile. Teilnehmer der Internationalen ISIPE-Konferenz. (Bild: ISIPE) Deutsche und internationale Medien berichteten über den „Internationalen studentischen Aufruf für eine plurale Öko- nomik“. Das Besondere: die Studieren- den selbst ergriffen das Wort. Möller und Theile waren auch dabei. „Es war ein tolles Gefühl, die Rückmeldungen über Facebook und Emails zu lesen und eine Debatte

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Globalisierung – die Bedeutung für den deutschen Arbeitsmarkt

Der Lehrstuhl für Ökonometrie, Statistik und Quantitative Methoden ist Teil des neu eingerichteten Schwerpunktpro- gramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Zukunft des deutschen Arbeitsmarkts. Im Programm „The German Labor Market in a Globalized World: Challenges through Trade, Technology, and Demographics“ werden sich führende Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Arbeitsmarktforschung mit den Herausforderungen befassen, denen sich der Arbeitsmarkt angesichts der rasanten Entwicklungen von Globalisierung, Technologie und Demographie gegenüber sieht. Professor Martin Biewen gibt einen Einblick in die spannende Thematik. von Martin Biewen

Ähnlich wie in anderen Ländern unterliegt die Verteilung der Lohneinkommen in Deutschland seit einiger Zeit einem Trend zunehmender Spreizung. Die Ursachen hierfür will der Lehrstuhl für Ökonomet- rie, Statistik und Quantitative Methoden in dem Projekt „Accounting for Selection Effects in the Analysis of Wage Inequality in “ herausfinden. Welche Ursachen können das sein? Eine wichtige mögliche Ursache liegt darin, dass die Bezahlung auf dem Arbeitsmarkt bedingt durch den technischen Fortschritt nach Qualifikation, Beruf, Erfahrungs- stufe etc. weiter auseinandergeht. Eine sich verändernde Zusammensetzung der arbeitenden Bevölkerung ist eine weitere mögliche Ursache. So kann es selbst bei gleichbleibenden Bezahlungsstrukturen zu mehr oder weniger Ungleichheit bei den Löhnen kommen, wenn die Zusam- mensetzung der Beschäftigten in Hinblick auf Qualifikation, Beruf oder Ähnlichem heterogener wird. Zudem kann es sein, dass mit einer steigenden Zahl von Arbeit- nehmern im Markt die Bandbreite der Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit. unbeobachteten Fähigkeiten von Arbeit- (Bild: Copyright Agentur für Arbeit 2014) nehmern wächst und deshalb die Lohn- schere weiter auseinandergeht. Hinblick auf den sogenannten Gender positiver ausgewählt war als in jüngerer Der Fokus der WiWis in Tübingen Pay Gap, also die unterschiedliche Bezah- Zeit, in der aufgrund der allgemein stei- lung zwischen Mann und Frau, untersucht genden Bildungsbeteiligung auch weniger Zur Untersuchung dieses Aspekts wird werden. So könnte es sein, dass der Gen- begabte Personen einen Studienabschluss betrachtet, welche Personen tatsächlich der Pay Gap unterschätzt wird, weil die erlangen. Auch durch diesen Umstand als Lohnbezieher am Arbeitsmarkt teilha- Frauen, die sich am Ende am Arbeitsmarkt sind interessante Effekte auf die Lohn- ben. In einem Land wie Deutschland verän- beteiligen eine positive Auswahl aus der verteilung zu erwarten, die das Projekt dert sich diese Partizipation über die Zeit Gesamtheit der Frauen darstellen. innerhalb des Schwerpunktprogramms erheblich. Das kann aus freiwilligen Grün- Ein weiterer Aspekt der Selektion, den das untersuchen wird. den geschehen, wie beispielsweise durch Projekt untersuchen will, ist der langfris- die steigende Beteiligung von Frauen am tige Trend einer steigenden Teilnahme an Vielfältige Forschungsprojekte lassen Arbeitsmarkt, oder aus unfreiwilligen, wie sekundärer und tertiärer Bildung. So ist umfassende Ergebnisse erwarten etwa durch eine steigende oder sinkende etwa davon auszugehen, dass in frühe- Arbeitslosenquote. Wie die Zusammen- ren Jahrzehnten die Gruppe der Personen, Das Schwerpunktprogramm wird von Pro- setzung der Gruppe der Lohnbezieher die einen Universitätsabschluss erlangte, fessor Bernd Fitzenberger von der Humboldt zustandekommt, soll insbesondere im im Hinblick auf ihre Fähigkeiten deutlich Universität Berlin koordiniert, auf dessen

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Initiative seine Einrichtung hauptsächlich nationale und internationale Teilnehmer zurückgeht. Mehr als dreißig sogenannte bewerben können, um den Austausch der Principal Investigators sind Mitglied des Pro- Ergebnisse mit nationalen und internatio- gramms. Sie forschen – oft auch in Koopera- nalen Wissenschaftlern zu gewährleisten. tion – an über vierzig verschiedenen Projek- Ein wichtiger Aspekt des Programms ist ten. Über vierzig Junior Researchers arbeiten die Qualifikation der Nachwuchsforscher, an einzelnen Projekten mit. Die Einbindung wofür Summer Schools und ähnliche For- namhafter Vertreter der soziologischen und mate angeboten werden.­ betriebswirtschaftlichen Arbeitsmarktfor- schung verleiht dem Programm einen inter- disziplinären Charakter. Die Forschungsprojekte reichen von „For- eign Occupational Credentials on the Ger- Die Deutsche Forschungsgemeinschaft man Labour Market“ über „Using Randomi- (DFG) ist die wichtigste Forschungsför- zed Field Experiments to Evaluate Support derungsorganisation in Deutschland Programs for Older and Low-Skilled Wor- und fördert Forschungsprojekte aller kers with Combined Survey-Register Data“ Fachrichtungen mit verschiedensten und „Human Resource Management and Förderformaten. Ein besonders wich- Employee Retention: Empirical Analyses tiges Förderformat ist das Schwer- Using new Linked Employer-Employee punktprogramm, das überregionale Data“ sowie „The Causal Effect of Trade Forschungsverbünde unterstützt, Integration on Individual Workers: Job Sta- bei denen Forscher an verschiedenen bility, Earnings, and Geographical Labor Standorten und unter Ausnutzung Mobility“ bis hin zu „Causal Determinants von Synergieeffekten an zusammen- of Maternal and Child Development“. hängenden Fragen einer Forschungs­ Angelegt ist das Schwerpunktprogramm agenda arbeiten. Die vollständige auf mehrere Jahre. Es lebt von regelmä- Bandbreite der Projekte und die Vielfalt ßigen Workshops, in denen der aktuelle ihrer Inhalte kann auf der Internetseite Stand der Projekte vorgestellt und dis- Die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt des Schwerpunktprogramms SPP 1764 kutiert wird. Die meisten Workshops sind sind rasant – nicht nur bei der Nutzung eingesehen werden: http://kooperati- mit einem offenen Konferenzteil gekop- von Medien. onen.zew.de/dfg/home.html (Bild: Hochschulkommunikation) pelt, für den sich auf kompetitiver Basis

Friedrich List-Stiftung

Wirfreuenuns,wenn auch Sieunsere Anliegen unterstützen!

„…die Pflege vonWirtschaftund RechtinForschung und Lehreander UniversitätTübingenunterstützen.“ ̶̶̶̶̶̶̶̶̶ – dasist derAuftrag derList-Stiftung. Bisheute gelingtes, dank zahlreicherSpenden,dieses Ziel umzusetzen. DieStiftung fördert die: Anschaffung aktuellerLiteratur, Durchführung vonExkursionen, Einladung vonGastrednern, Pflege vonAuslandsbeziehungen, Ausrichtung vonVeranstaltungen, Veröffentlichungen undÜbersetzungen. Spenden werden erbetenauf das Konto: Kreissparkasse Tübingen IBAN:DE26641500200000231020 Sie erhalteneineSpendenbescheinigung. BIC:SOLADES1TUB

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Forschung und Lehre – zwölf Jahre am Lehrstuhl Personal & Organisation

Wie entwickelten sich Forschung und Lehre in einem praktisch wie wissenschaftlich hoch relevanten und spannenden Feld? Seit 2003 hat Kerstin Pull den Tübinger Lehrstuhl im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft inne. Einen Rückblick und Ausblick gibt die Professorin in einem Interview mit WiWi-NEWS.

tion im Oktober 2014. In der Lehre haben mit der Praxis noch einmal ganz anders wir neue Vorlesungen und Veranstaltungs- einordnen. Und natürlich macht es den formen entwickelt und fest etabliert. Studierenden auch einfach Spaß und es motiviert sie, wenn jemand aus der Welt Wie kommen Personal- und Organisa­ da draußen in den Hörsaal kommt. tionsfragen bei den Studierenden an? Die Internationalisierung in Forschung Sehr gut. Erfreulicherweise interessie- und Lehre hat am Fachbereich einen ren und begeistern sich immer sehr viele hohen Stellenwert. Wie aktiv sind Sie in Studierende für das Gebiet „Personal und diesem Bereich? Organisation“. Zu Diplomzeiten gab es bei den Seminarangeboten echte Engpässe. Wir haben am Lehrstuhl schon immer zu Diese wurden mit den neuen Studien- und internationalen Themen und Fragestel- Prüfungsordnungen aber erfreulicher- lungen geforscht und in internationalen weise überwunden. Auch bei der Betreu- Kooperationsprojekten gearbeitet. Unsere ung von Abschlussarbeiten gab es über Forschungsergebnisse präsentieren wir die vergangenen Jahre keine Engpässe regelmäßig auch auf internationalen Der Lehrstuhl Personal & Organisation mehr. Fachtagungen und wir publizieren sie in um Kerstin Pull (vorne Mitte) (Bild: Tim internationalen Fachzeitschriften. Zudem Gensheimer) Welche Inhalte und Qualifikationen gibt es eine eigene Lehrveranstaltung möchten Sie Studierenden mitgeben? zu internationalen Fragestellungen im Bereich P&O. Ich möchte, dass die Studierenden lernen, WiWi-NEWS: Sie haben seit 2003 den Personalfragen aus ökonomischer Per- Wagen Sie einen Ausblick in die Lehrstuhl Personal & Organisation am spektive anzugehen, dass sie scheinbar Zukunft: Welche Lehrveranstaltungen Fachbereich Wirtschaftswissenschaft ungeteilte Wahrheiten im Personalbereich und Forschungsprojekte stehen an? Auf inne. Was ist seitdem passiert? Welche infrage stellen und vermeintlich einfache welche Praxiselemente können sich die Erfolge konnten Sie feiern? An welches Rezepte aus der Praxis hinterfragen. Studierenden freuen? Projekt und Ereignis erinnern Sie sich besonders gerne? Ihr Lehrstuhl knüpft zahlreiche Ver- Forschung und Lehre am Lehrstuhl entwi- bindungen zur Praxis: Sie organisieren ckeln sich kontinuierlich weiter. Der Vorle- Professorin Pull: Bei unserem 10-jähri- Exkursionen oder laden Experten zu sungsstoff wird von Semester zu Semes- gen Lehrstuhljubiläum im Oktober 2013 Vorträgen und Workshops ein. Welche ter systematisch weiterentwickelt und haben wir mit Stolz auf die vergangenen Rolle spielt Praxis in Ihrer Lehre? wir suchen ständig nach aktivierenderen Jahre zurückgeblickt. Was die Forschung Lehrformen für bestehende Veranstaltun- anbelangt, so sind über die letzten zwölf Immer eine ergänzende. Ich halte nichts gen, wie z.B. Kolloquien und Kleingruppen- Jahre mehr als 50 Aufsatzpublikationen davon, Vorlesungsstoff durch Prakti- präsentationen. Praxiselemente werden in referierten wissenschaftlichen Fachzeit- ker-Vorträge zu substituieren oder diese weiterhin eingesetzt. In der Forschung schriften entstanden. Mit über 170 Vor- quasi losgelöst neben den Vorlesungs- werden wir uns in den nächsten Jah- trägen war der Lehrstuhl bei nationalen stoff zu stellen. Praxis-Elemente müssen ren unter anderem mit Fragestellungen und internationalen wissenschaftlichen vielmehr sinnvoll und wohldosiert in die aus dem Bereich Corporate Governance Fachtagungen präsent. Für ein kleines Vorlesungsinhalte integriert werden. In beschäftigen – dazu haben wir gerade ein Lehrstuhlteam mit zwei Mitarbeiterstel- der Regel bette ich die Praxis-Elemente größeres Drittmittelprojekt eingeworben. len sind das ganz beachtliche Kennzah- in meinen Veranstaltungen erst gegen Darin geht es um die hoch aktuelle und len. Weitere Highlights waren die Einwer- Ende des Semesters ein, damit die Stu- praxisrelevante Frage nach der Rolle von bung verschiedener Drittmittelprojekte dierenden bereits gerüstet sind für das, Frauen im Aufsichtsrat. Das wird auf jeden mit einem Gesamtvolumen von mehr als was sie aus der Praxis hören und sinnvolle, Fall ein sehr spannendes Projekt. 880.000 EUR sowie zuletzt die Berufung reflektierte Fragen stellen können. Dabei von Herrn Yang auf die neu eingerichtete können die Studierenden das in der Vorle- Juniorprofessur Strategie und Organisa- sung Erlernte in der Auseinandersetzung Das Interview führte Tim Gensheimer.

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Wie wirken sich Ansteckungseffekte auf Credit Default Swaps aus?

Spätestens seit der Finanzkrise 2008 wurde der Einsatz von Credit Default Swaps (CDS, Deutsch: Kreditausfallversi- cherungen) in der Öffentlichkeit diskutiert. Unter anderem wurden CDS von Starinvestor Warren Buffett als „Massen- vernichtungswaffen der Finanzindustrie“ bezeichnet. Grund war die Finanzkrise 2008, die viele Vermögenswerte von Kleinanlegern und Investoren einforderte und sich stark auf die Realwirtschaft auswirkte. Ihr Ausbruch wurde auch auf den überzogenen Einsatz von CDS zurückgeführt, deren Risiken zuvor von Investoren falsch eingeschätzt wurden. Der Frage, welchen Risiken CDS unterliegen, geht unser Autor in seinem Promotionsprojekt nach. von Thomas Schön

Was können CDS? Beabsichtigt man die Risiken von CDS zu untersuchen, muss man ihre Einsatz- möglichkeiten verstehen. CDS bieten Investoren und Banken die Möglichkeit, sich gegen die Insolvenz von Schuldnern zu versichern. Gewährt eine Bank einem Unternehmen einen Kredit in Höhe von 10 Mio. Euro, zahlt das Unternehmen der Bank bis zum Laufzeitende regelmä- ßig Zinsen. Am Laufzeitende werden 10 Mio. Euro vom Unternehmen an die Bank zurückgezahlt. Wenn das Unternehmen gut mit diesem Geld wirtschaftet, dann wird die Bank am Ende 10 Mio. Euro plus Zinsen erhalten haben. In der Realität läuft einiges jedoch nicht so reibungslos, wie man sich dies vorstellt. So können Fehlinvestitionen, ausbleibende Aufträge oder die Insolvenz von Stakeholdern dazu führen, dass das Unternehmen insolvent wird. Dies bedeutet, dass es die verein- barten Zahlungen an die Bank nicht wei- ter zu leisten imstande ist. Für die Bank heißt das, dass sie nur einen Bruchteil der zuvor gewährten 10 Mio. Euro aus der Insolvenzmasse des Unternehmens zurückerhält, was spürbare Löcher in ihre Bilanz reißen kann. Um sich gegen dieses Risiko zu versichern, kann die Bank zur Laufzeit des Kredits einen CDS mit einer Investmentbank abschließen. Die Bank entrichtet an die Investmentbank eine Versicherungsprämie, den CDS-Spread. Als Gegenleistung erhält sie im Insolvenzfall

Das Bankgebäude von Lehman Brothers am Time Square im Jahr 2007. (Bild: David Shankbone)

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des Unternehmens eine Zahlung von der wichtiges Unternehmen am Markt aus, so der Krise radikal geändert. So konnten im Investmentbank, die zusammen mit der kann dies Insolvenzen anderer Unterneh- Krisenjahr 2008 bis zu 80 Prozent aller Forderung aus der Insolvenzmasse den men nach sich ziehen. Ein prominenter Fall erwarteten Insolvenzen Ansteckungsef- ursprünglichen Nominalbetrag in Höhe ist die Insolvenz von Lehman Brothers im fekten zugeschrieben werden. Nach der von 10 Mio. Euro wieder herstellt. CDS Jahr 2008, auf die weitere Insolvenzen Krise hatte sich die Lage etwas entspannt, sind also wichtige Instrumente zur Absi- von Banken und Unternehmen folgten. obgleich die Märkte immer noch bis zu cherung von Kreditportfolios gegen Insol- Mit Lehman Brothers war ein wichtiger 50 Prozent der möglichen Insolvenzen venzfälle. Akteur der Finanzindustrie ausgefallen aufgrund von Ansteckungen erwarteten. Sind Insolvenzen ansteckend? und Gläubiger blieben auf ihren Forderun- Wichtig ist die Frage, welche Unternehmen gen sitzen. In Konsequenz litt die Bonität besonders empfindlich auf Ansteckungs- Der Wert eines CDS hängt von der Wahr- dieser Gläubiger, was sie dann selbst einer effekte reagieren. Hier wurde nachgewie- scheinlichkeit ab, dass das zugrundelie- Insolvenz näher brachte. Somit kann sich sen, dass vor allem Unternehmen hoher gende Unternehmen Insolvenz anmeldet. die Insolvenz eines Unternehmens anste- Bonität von Ansteckungseffekten betrof- Weist das Unternehmen zum Beispiel eine ckend auf andere Unternehmen auswir- fen sind. Dies mag zunächst überraschend hohe Bonität auf, so ist seine Insolvenz ken. Doch inwiefern wirken sich diese erscheinen, lässt sich jedoch dadurch unwahrscheinlich und der CDS-Spread Ansteckungseffekte auf CDS aus? erklären, dass globale Wirtschaftskrisen ist entsprechend niedrig. Steht jedoch und Umweltkatastrophen zu breitflächi- die Insolvenz des Unternehmens unmit- Überraschende Ergebnisse gen Insolvenzen führen können, die in telbar bevor, so muss ein hoher Beitrag erster Linie Unternehmen mit hoher Boni- entrichtet werden. Dies lässt sich mit Ver- Im Rahmen eines Forschungsprojekts mit tät treffen. Unternehmen mit geringer sicherungsprodukten für Privatpersonen der Deutschen Bundesbank wurde diese Bonität fallen nämlich bereits aus, bevor vergleichen, bei denen die Versicherungs- Frage tiefgehend untersucht. Hierfür es zu Ansteckungen gekommen ist. Ihr prämien mit zunehmendem Risiko stei- wurde ein umfangreicher CDS-Datensatz Insolvenzrisiko ist weniger von gesamt- gen. Jedoch gibt es viele Faktoren, die zu erhoben und anhand eines selbst ent- wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einer Unternehmensinsolvenz und somit wickelten Modells ausgewertet. Dieses abhängig, in der Regel selbstverschuldet zu einem Versicherungsfall des CDS führen Modell ist das erste, das alle möglichen und wirkt sich daher kaum auf andere können. Zum einen kann ein Unterneh- Risikotreiber eines CDS berücksichtigen Unternehmen men aufgrund von Misswirtschaft in die kann. So ergaben sich wichtige Erkennt- aus. Insolvenz geraten; dann ist der Insolvenz- nisse über CDS. fall endogen, weil er selbstverschuldet Es zeigte sich, dass Ansteckungseffekte ist. Es können auch exogene Einflüsse zu vor der Finanzkrise 2008 nur eine einer Insolvenz führen, wie zum Beispiel unwesentliche Rolle für CDS spiel- gestiegene Einkaufspreise oder fallende ten. Die Marktteilnehmer waren Absatzpreise, die eine ganze Branche tref- sich zu dieser Zeit noch gar fen. Ebenfalls zu den exogenen Einflüssen nicht bewusst, dass die zählen die sogenannten Ansteckungs- Insolvenz einer Bank effekte, die in den letzten Jahren zuneh- zu weiteren Insolven- mende Beachtung in Forschung und in der zen am Markt führen Praxis erhalten haben. Fällt zum Beispiel kann. Diese Sicht ein seiner Größe und Funktion nach sehr hat sich während

„Q“ wie Qualitätssicherung Im Rahmen des Konzepts der Fakultät für das Sommersemester auf dem Pro- zur Evaluation und Qualitätssicherung gramm, die Round-Table-Gespräche fol- der Lehre (EQL-Konzept) finden neben gen im Wintersemester 2015/16. den bisher schon durchgeführten Lehr- veranstaltungsevaluationen in regel- Seit April 2015 hat Sabine Dann diese mäßigen Abständen Studiengangsbe- Aufgaben als Referentin für Evaluation fragungen und im darauf folgenden und Qualitätssicherung übernommen. Semester sogenannte Round-Table-Ge- spräche mit den Studiengangsbeauf- Mittelfristig wird sie auch die interne tragten statt. Ziel ist die systematische Akkreditierung der Studiengänge, die Sicherung und Verbesserung der Qua- wegen der Systemakkreditierung der lität von Studium und Lehre. Lehrende Universität Tübingen ansteht, beglei- und Studierende sollen stärker mitei- ten. Auch das ist ein wichtiges Instru- nander ins Gespräch kommen und der ment der Qualitätssicherung. Studien- sowie Prüfungsablauf soll sich verbessern und weiterentwickeln. Die Studiengangsbefragungen stehen Melanie Goletz

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Forschungsworkshop „Empirical Accounting and Finance“ von Jan Riepe

Der eintägige Forschungsworkshop Nach der Eröffnungsrede von Profes- Vorträge reichten von der Wirkung von zum Thema „Empirical Accounting and sor Dr. Josef Schmid, Dekan der Fakultät, Honorarberatung und der Kapitalmarkt- Finance“ am 27. März 2015 lockte zahl- wurden in familiärer Atmosphäre insge- wahrnehmung von Bilanzfehlern, bis hin reiche Nachwuchswissenschaftler an die samt sieben Arbeitspapiere mit einem zu internen Kapitalmärkten von Banken Universität Tübingen. breiten Themenspektrum präsentiert. Die und den kausalen Effekten der Quartalbe- richtserstattung. Der Workshop startete am Vorabend mit den Teilnehmern der Universitäten Kons- tanz, München und Münster, die Gastge- ber Juniorprofessor Dr. Jan Riepe durch die Stadt führte. In den Pausen boten sich reichliche Gele- genheiten für den persönlichen Austausch mit anderen Vortragenden sowie inter- essierten Mitgliedern des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der Universität Tübingen.

Nachwuchswissenschaftler bei dem eintägigen Forschungsworkshop in Tübingen. (Bild: Riepe)

„P“ wie Planspiel

Ein wichtiges Element, um Praxisbezug in die Lehre zu bringen, sind Planspiele. Das spielerische Erlernen macht es ein- fach, auch komplexere Zusammenhänge zu verstehen, weil die Teilnehmer die Konsequenzen „erleben“. Und Spaß macht es auch noch. In unserem Fachbereich werden drei Planspiele für Studierende angeboten: Im VWL-Planspiel MACRO spielen zwei Länder gegeneinander. In jedem Land versuchen die vier Sektoren – Haushalte, Unternehmen, Regierung und Noten- Bild: Praxis und Beruf bank – ihre jeweils eigenen Ziele best- möglich durchzusetzen. Bewertet wer- den am Ende aber die Länder. Lagerhaltung. Neben Fachwissen wer- aller Fachrichtungen offene Spiel Busi- Das Unternehmensplanspiel General den vor allem Entscheidungsfähigkeit, ness Model Generation statt, bei dem Management simuliert produzierende Sozial- und Kommunikationskompetenz in einem iterativen Verfahren ein Busi- Unternehmen. Die Spieler entscheiden gefördert. ness-Konzept entwickelt wird. über Einstellungen, Entlassungen, Inves- Im Sommersemester findet zum zwei- titionen und steuern Produktion und ten Mal das für Gründungsinteressierte Hanna Papies

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Aktuelles von Tim Gensheimer und Ramona Gresch

Personen Neu am Fachbereich: Referentinnen der Öffentlichkeit über den Fachbereich zu Unternehmenskontaktstelle informieren – kurz: Public Relations. Prof. Heinz Stehle ist am 23. Juli 2014 in Vielseitige Veranstaltungen, die Unter- Dr. Ramona Gresch ist Ihr Kontakt für die Ludwigsburg im 92. Lebensjahr verstor- nehmen und Studierende der Wirtschafts- Öffentlichkeitsarbeit. Sie verantwortet ben. Prof. Stehle war seit 1983 Honorar- wissenschaft zusammenbringen. Span- die Homepage des Fachbereichs sowie professor der Wirtschaftswissenschaft- nende Artikel, die in den WiWi-NEWS über die WiWi-NEWS und unterstützt in der lichen Fakultät und führte zahlreiche neue Forschungsergebnisse, Vorlesungen und Seminare im Bereich Aktivitäten an den Lehrstüh- der Unternehmensbesteuerung und Wirt- len, Studiengänge oder ein schaftsprüfung durch. Auslandsstudium berichten. Prof. Christian Koziol hat am 1. April Aktuelles sowie Stellenan- 2015 das Amt des Studiendekans gebote auf der Homepage übernommen. Seine Amtszeit endet am oder in Facebook. Seminare 30. September 2016. zur Vermittlung von Soft Prof. Kreickemeier hat einen Ruf an die Skills, die Studierende auf TU erhalten. das Berufsleben vorbereiten. Betreuung von Praktikums- Prof. Gernot Müller hat den Ruf auf die und Stellensuchenden oder Professur für Geld und Währung zum ein Bewerbungsmappen- 1. April 2015 angenommen. check. Dies alles sind nur Prof. Christian Manger hat am 1. April einige Beispiele aus dem Dr. Ramona Gresch, Kontakt Hanna Papies, Kontakt für 2015 die Juniorprofessur für Makroöko- bunten Strauß an Aufgaben, für die Öffentlichkeitsarbeit­ die die beiden Referentinnen Veranstaltungen nomie angetreten. (Bild: Faiß) (Bild: Rostami-Rabet) der Unternehmenskontakt- Prof. Theresa Veer beginnt am 1. Juli stelle wahrnehmen. 2015 eine neue Juniorprofessur für Stra- Sprechstunde Bewerbungsmappencheck tegie und Unternehmensführung. Hanna Papies und Ramona Gresch sind seit Januar 2015 Ansprechpartnerinnen Studierende bei der Suche nach einem Sabine Dann hat zum 1. April 2015 die für Lehrende und Studierende am Fach- Praktikum oder ihrer ersten „richtigen“ Stelle der Fakultätsreferentin für Evalua- bereich Wirtschaftswissenschaft sowie für Stelle. tion und Qualitätssicherung übernommen. interessierte Unternehmen. Ihr Ziel ist es, Hanna Papies ist Ihr Kontakt für Veranstal- Forschungssemester: SoSe 2015: Prof. die Akteure des Fachbereichs mit denje- tungen. Sie plant, organisiert und betreut Wilhelm Kohler und Prof. Manfred Stad- nigen in Unternehmen zusammenzubrin- Events, um die Akteure, die ganz unter- ler, WiSe 15/16 und SoSe 2016: Prof. gen, den Berufseinstieg für Studierende zu schiedliche Interessen verfolgen können, Frank Stähler. erleichtern und die interne sowie externe am Fachbereich zusammenzubringen.

Nehmen Sie gerne Kontakt auf: Dr. Ramona Gresch Tel: +49-(0)7071-29-78 173 [email protected] Hanna Papies Tel: +49-(0)7071-29-74 399 [email protected] Nauklerstraße 47, 72074 Tübingen, Fax: +49-(0)7071-29-35262

Ein herrschaftliches Gebäude, in dem ein Teil des Fachbereichs Wirtschafts­ wissenschaft in Tübingen untergebracht ist, ist die Nauklerstraße 47. (Bild: Hochschulkommunikation)

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B.Sc. in International Economics: 90 Internationales Impressum Nebenfach: 174 Plätze Studium an Universitäten in Afrika: Im Betriebswirtschaftslehre Bachelor-Neben- Herausgeber: WS 2015/16 gehen die ersten drei Stu- fach: 40 Eberhard Karls Universität Tübingen dierenden des International Business mit Volkswirtschaftslehre Bachelor-Neben- Wirtschafts- und Sozialwissen­ Fokus Afrika an die Makerere University fach: 39 schaftliche Fakultät in Uganda und an die Business School der Fachbereichssprecher Wirtschafts­ Sportmanagement B.A.: 33 Ghana University in Accra. Im anschlie- wissenschaft in Zusammenarbeit Sportmangement M.A.: 17 ßenden Sommersemester 2016 werden mit den Abteilungen der Wirtschafts- sie an der GSB der UCT in Kapstadt studie- Lehramt Politik/Wirtschaft: bisher 44 wissenschaft. ren. Sie haben damit die Möglichkeit ein M.Sc.-Studiengänge: 170 Studienplätze Redaktion: west- oder ostafrikanisches Land sowie M.Sc. in Accounting and Finance: 20 Tim Gensheimer, Melanie Goletz, Niklas Süd­afrika kennenzulernen. M.Sc. in General Management: 35 Isaak, Hanna Papies, Maria C. Spohr, Kooperation mit Uni in Peking: Der Ver- M.Sc. in European Management: 15 Claudia Stecher, Tanja Synek trag für den Studierendenaustausch mit M.Sc. in European Economics: 5 Endredaktion: Ramona Gresch der University of International Business M.Sc. in International Business: 15 and Economics (UIBE) in Peking ist unter- Kontakt: schrieben. Künftig können sechs Studie- M.Sc. in Management and Economics: 20 E-Mail: rende pro Jahr ein Semester an der chi- M.Sc. in Economics and Finance: 20 [email protected] nesischen Universität verbringen. Damit M.Sc. in Economics: 20 Wirtschafts- und Sozialwissen­ erweitern sich die Möglichkeiten für ein M.Sc. in International Economics: 20 schaftliche Fakultät Studium in China im M.Sc. in International Fachbereich Wirtschaftswissenschaft Business. Redaktion Nauklerstraße 47 D-72074 Tübingen Forschung www.wiwi.uni-tuebingen.de Zukunft des deutschen Arbeitsmarkts: Layout & Herstellung: Der Lehrstuhl für Ökonometrie, Statistik druckpunkt tübingen und Quantitative Methoden ist Teil des Nachdruck, auch auszugsweise, nur neu eingerichteten Schwerpunktpro- nach Rücksprache mit der Redaktion. gramms der DFG zur Zukunft des deut- Für den Inhalt sind die jeweiligen schen Arbeitsmarkts: „The German Labor Autoren verantwortlich. Redaktions- Market in a Globalized World: Challenges schluss dieser Ausgabe: 26. Mai 2015. through Trade, Technology, and Demogra- Fotos Umschlag: phics“. Näheres dazu von Professor Martin Hochschulkommunikation Biewen Seite 25.

Studium Mit freundlicher Unterstützung der: Doppelmaster mit Strasbourg: Die För- derung des Studiengangs durch die DFH wurde für vier weitere Jahre verlängert. Mit über 1.900 Bewerbungen für die M.Sc.-Studiengänge 2015/2016 wurde REUTLINGEN • STUTTGART • ALBSTADT ein neuer Rekord aufgestellt. Das sind elf Bewerbungen pro Studienplatz. Die meis- ten Bewerbungen gingen für den M.Sc. in Economics and Finance ein, gefolgt vom M.Sc. in General Management, dem M.Sc. in Economics, dem M.Sc. in Internatio- nal Economics sowie dem neuen M.Sc. in Management & Economics. Wirtschaftsprüfung Für das Wintersemester 2015/16 sind Steuerberatung folgende Erstsemesterzulassungszah- Rechtsberatung len geplant: Unternehmensberatung B.Sc.-Studiengänge: 250 Studienplätze Personalberatung B.Sc. in Economics and Business Adminis- tration: 100 B.Sc. in International Business Adminis- www.rwt-gruppe.de Weltweite Zusammenarbeit mit tration: 60

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Termine

Wintersemester 2015/2016 Beginn der Vorlesungen: 12. Oktober 2015 Ende der Vorlesungen: 13. Februar 2015 Vorlesungsfreie Tage: 21. Dezember bis 6. Januar (Weihnachtspause)

Briefe – Mailbox

Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaft­liche Fakultät ist auch bei Facebook zu finden. Wir freuen uns über Kritik und Anregungen von Ihnen. E-Mails können Sie an [email protected] schicken, oder Briefe an: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät – Fachbereich Wirtschaftswissenschaft Redaktion WiWi-NEWS Nauklerstraße 47 D-72074 Tübingen