März 2020 Fr. 10.– /€ 8.–

3/

20

20 *Aargauer Kunsthaus Denise Bertschi 25.1.–26.4.2020 Manor Kunstpreis 2020 AargauerplatzCH–5001 Aarau Di–So10–17UhrDo10–20Uhr www.aargauerkunsthaus.ch Sammlung Werner Coninx Eine Rundschau

CARAVAN1/2020: DeniseBertschi,Haunting Home,2019 Naturama, Aarau ©Denise Bertschi Dominic Michel FOKUS 24 Olafur Eliasson — Symbiotic Seeing, sehen und gesehen werden. Philip Ursprung 32 Denise Bertschi — Nope, No Names. Giulia Bernardi 40 Kunst und Bau — Demontierte Rosen, aus den Fugen springende Steine… Oliver Kielmayer 46 Marlene McCarty — Ausbrechen aus einem fremden Herrschaftssystem. Valeska Marina Stach 54 Atlas. Cartographie du don — Un atlas sans index du temps. Sylvain Menétrey 58 Agenzia X/Moicana — Mappature controculturali. Regaida Comensoli 60 ruangrupa — Neue Spieler für die documenta 15. Dominique von Burg

HINWEISE 63 Curator’s Choice — Digitale Kunst / Simon Weckert, Google Maps Hack, 2020 64 Curator’s Choice — Grüezi / — Hans Schärer / Basel — Making Fashion Sense 66 Basel — Max Sulzbachner / — Berlin Allesandersplatz 68 Bern — Alles zerfällt 69 Emmenbrücke — Agnes Barmettler / Friedrichshafen — Wege in die Abstraktion 70 — Des Gletschers Kern / Karlsruhe — Hans Baldung Grien 72 Luzern — Barbara Gwerder / Luzern — Serge Brignoni 74 Mailand — Marc Bauer / Mouans-Sartoux — Gérard Traquandi 75 Nairs — Wenn Pflanzen sprechen lernen 76 — Nina Childress / Pfäffikon — abhängig? 78 St. Gallen — Iman Issa / Winterthur — Marcel Rickli 80 Winterthur — Walead Beshty / Zürich — Klaudia Schifferle 82 Zürich — La métamorphose de l’art imprimé / Zürich — Peter Hujar & Paul Thek 84 Zürich — Striking Moments In Photojournalism 1932–1989 85 Zürich — Yves Netzhammer/Gramazio Kohler

BESPRECHUNGEN 86 Baden — Touch Me I’m Sick — Kunst blickt auf Krankheit 88 Basel — Sonja Feldmeier — The Peepul Tree 90 Basel — Circular Flow — Gedrosselte Dringlichkeit 92 Basel — Christoph Oertli — Sensing Bodies 94 Bern — Christian Indermühle — Fotografie als physisches Abenteuer 96 Freiburg — Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė — Un Chien andalou 98 Freiburg — Ketty La Rocca — Dal momento in cui… 100 Lens/VS — Zeitgenössische Kunst der Aborigines — Zwischen immer und jetzt 102 St. Gallen — La fine ligne — Die Linie als Ding und Metapher 104 Winterthur — Ian Willms — Bis die Sonne untergeht 106 Zuoz — Absolutely Tschudi — Tierisch und beständig 108 Zürich — Valentin Carron — eröffnet die neue Galerie von Eva Presenhuber 110 Zürich — EberliMantel — Mittendrin 112 Zürich — Florence Jung — Kopfkino, verquickt mit Fragen des Kunstbetriebs

NOTIERT 114 KUNSTRÄUME / NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS / BÜCHER

128 AGENDA

167 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL

1 29.2.– 2.8.2020 z it es tb va Pri 1838, , et Po e arm r De , eg zw it Sp Carl Editorial — Symbiose statt Konkurrenz Wabernder Nebel, schimmerndes Plankton, prismatische Licht- kegel – mal wirken die Erscheinungen im Kunsthaus vertraut, mal fremd. Wir bewegen uns durch dunkle Räume, wähnen uns in einer Camera obscura,starren auf einen himmelwärts sprudelnden Was- serstrahl oder durch eine wandfüllende Struktur von Glaslinsen,bis wir merken, dass wir von der Gegenseite ebenfalls beäugt werden. Im Rahmen der Pressekonferenz erzählt Olafur Eliasson in sei- nem weichen, nordisch gefärbten Deutsch, dass er als Kind jeweils von Dänemark nach Island in die Ferien gefahren sei: «Damals gab es noch eine klare Trennung. Hier, in Island, ist Natur, und dort, wo wir herkommen, ist Stadt, ist Kultur.» Heute gibt es diese Zwei- teilung nicht mehr, der Mensch hat weite Bereiche der Natur zum Verschwinden gebracht. Was kann die Kunst, was können wir dem darwinschen Gesetz «Survival of the fittest» entgegensetzen? Olafur Eliassons Strategie erschliesst sich erst im steten Spiel von Ver- und Entzauberung, von Wahrnehmen und Wissen. Raum um Raum führt er uns Phänomene und Gesetzmässigkeiten der Natur vor Augen: Bleiben wir beispielsweise unter der atmosphä- rischen Nebeldecke stehen, bildet unsere Körperwärme immer heftigere Wolkenwirbel, bis sich ein Loch aufreisst und wir in die darüberliegende Deckenkonstruktion blicken. Im letzten Saal ka- tapultiert er uns ganz ins Hier und Jetzt. Die riesigen Fenster bieten freie Sicht auf den Heimplatz. Die Blickwechsel sind programma- tisch. ‹Symbiotic seeing› nennt er das – Symbiose statt Konkur- renz. Es geht ihm um eine Sensibilisierung des Blicks für die Welt als Organismus, als sym-bio-tische Lebensgemeinschaft, die wir ebenso prägen wie sie uns. Sensibilisierung führt zu Aktivierung. Was mehr können wir von Kunst erwarten? Claudia Jolles

Olafur Eliasson · Symbiotic seeing, 2020 · Laser (cyan, gelb), Nebelmaschine, Lüftungsanlage, Roboter- arm, Cello, Masse variabel, Sound: Hildur Gudnardottir, Installationsansicht: Kunsthaus Zürich, Courtesy neugerriemschneider, Berlin; Tanya Bonakdar Gallery, NY/ Los Angeles. Foto: Franca Candrian

3 K Z OTTILIA U Ü GIACOMETTI tz si

N R be at iv Pr , cm

S 60 I 3 65 nd, wa T in C Le auf Öl 3, 191

H ,

H sa ro

kunst ie ns

haus.ch Pe i,

A tt me co Gia nni

U va S Gio

EIN PORTRÄT 7. 2.–3.5.20 OLIVIERMOSSET Gagosian 29.02. 21.06. 2020 MARION BARUCH RETROSPEKTIVE — INNENAUSSENINNEN

Marion Baruch, Blauwald, 2016, Grösse variabel, Detail, Courtesy the artist and Galerie Urs Meile, Beijing-Lucerne, Foto: Noah Stolz INSIDE – GABRIELA LÖFFEL 29.2 – 26.4.2020 CENTRE D’ART CONTEMPORAIN YVERDON-LES-BAINS CENTRE-ART-YVERDON.CH

CENTRE POMPADOUR neofeminist laboratory & creative residency www.centrepompadour.com DEADLINE FOR APPLICATIONS 14/04/2020 Kurt Seligmann, Emerald Rose, 1958, Kunsthaus Zug, © 2019, ProLitteris, Zürich Br — Di Fa Su e et nt rr Sa on ea as mm li ti Du st sc is ch h lu ch ng Su am 16. e Fe rr br Rä p ua ea r Ki bi um s l 24. es Ma e i le 2020 19 r Kuns Dorfstrasse Di 47 bis Fr 12 2 .00 7, 6301 tha – 18. Zu 0 0 g | | Sa www us und .kunsthausz So 10. Zug 00 – ug.ch 17.00 In Zusammenarbeit mit dem YARAT Potential Contemporary Art Space, Baku Worlds 1 :

Monira Al Qadiri, Maria Thereza Alves, Alberto Baraya, Ursula Biemann, Carolina Caycedo, Cooking Sections, Mark Dion, Mishka Henner, Reena Planetary Saini Kallat, Kiluanji Kia Henda, Jakob Kudsk Steensen, Almagul Menlibayeva, Katja Novitskova, Tabita Rezaire, Zina Saro-Wiwa, Himali Singh Soin Memories 07.03 – 31.05 2020

In Zusammenarbeit mit dem YARAT Potential Contemporary Art Space, Baku Worlds 2 :

Korakrit Arunanondchai, Anca Benera & Arnold Estefán, Dora Budor, Burton Nitta (Michael Burton & Michiko Nitta), Cao Fei, Julian Charrière, Carl Cheng, Jimmie Durham, Peter Fend, Tue Greenfort, Joana Hadjithomas & Khalil Joreige, Helen Mayer Harrison & Newton Harrison, Louis Henderson, Mary Maggic, Mileece, MOON Kyungwon & JEON Joonho, Adrián Villar Rojas, Pinar Yoldas, Zheng Bo Eco- Fictions 13.06 – 04.10 2020

Mit Arbeiten aus der Sammlung des Migros YAEL DAVIDS Museum für Gegenwartskunst und des. Van Abbemuseum sowie von Yael Davids

In Zusammenarbeit mit dem A Daily Van Abbemuseum, Eindhoven Practice – One Is Always a Plural 17.10 2020 – 31.01 2021

Limmatstrasse 270 CH–8005 Zürich migrosmuseum.ch migros-kulturprozent.ch

EINE INSTITUTION DES MIGROS-KULTURPROZENT Museum Langmatt Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown Römerstrasse 30, CH-5401 Baden langmatt.ch

1.3. – hes gisc Ma g Venedi a Senn 16.8.20 Sandr 8.20 1.3.–16. er ch

HERZ Bu 30 Jahre Museum Langmatt rbieri Ba n: ig Des KAMMER ; Li e Le : to Fo ) tt

MARC ELSENER hni sc us (A

KLODIN ERB cm 25 × 23.Februar–5.April 2020 26 lz, Ho f

Zeit für Gespräche: Sonntag, 8.März, 13 – 17 Uhr au

Anna Ninck, Kunstvermittlerin, beantwortet spontane Fragen oder führt durch die Ausstellung Öl 0, C 202 LP Artist Talk: Sonntag, 22.März, 15 Uhr , gs k: in Gespräch in der Ausstellung mit Marc Elsener, Klodin Erb und Sarah Merten uc an Dr n; Me ge ed in rg nl Fo re , er Wü sen n/ El de rc Galerie im Gluri Suter Huus Ba n, Ma

Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen f. g: wb un

www.glurisuterhuus.ch : ld fik Mi–Sa 15 –18 Uhr, So 11 –17 Uhr bi Gra Ab SIOBHÁN HAPASKA 8.2.– 21.6.2020 Anna-Sabina Zürrer Apokope 23. Februar – 26. April 2020

Schönbodenstrasse 1 8640 Rapperswil-Jona kunstzeughaus.ch David Joris (?) / Kölnischer Meister Caritas (Detail), um 1525/50, Historisches Museum Basel © HMB, Foto N. Jansen

7. März bis 7. Juni 2020, Ganzes Parterre GENIVS LOCI SALODORENSIS Kunst aus und für Solothurn

www.kunstmuseum-so.ch Dienstag bis Freitag, 11–17 Uhr Samstag und Sonntag, 10–17 Uhr Ca 15 Ko Br 10 6. .0 ro 58 2. 3. li ig .5 ne wa –2 av – www it .2 Ba 4. . te 05 J. nz ch 02 Ku -C .2 .k ma ns 02 un . 0 th st nn 0 au ha s us 15 Gla Co gl .0 Jan ar 3. ru ll apse –2 us s Vo .c 4. h 05 ri Po se .2 em k 02 0

hauskonstruktiv.ch 07.02. Lir ving Colour 10.05.20 ne as

Kr e Le Zürich A, -ISE SIK © tiftung -S Dübi-Müller Solothurn, nstmuseum Ku 2, 90 -1 01 19 (Detail), Goldfische , Klimt Gustav Hautnah. Wien 1900, von Klimt bis Schiele und Kokoschka

14.2 – 24.5.2020 mcba.ch «Und Hasen, Hasen schneit es fort, Millionen jede Stund’» Disteli-Dialog mit Hans Peter Litscher Eine Ausstellung über gejagte Jäger und jagende Hasen mit Werken von Joseph Beuys, Douglas Gordon, Pierre Klossowski, Annette Messager, Meret Oppenheim, Sigmar Polke, Jason Rhoades, Dieter Roth, Shao Fan, Paul Thek u.v.m. bis 26. April 2020

Rendezvous Kostbarkeiten aus den Sammlungen der Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts und des Kunstmuseums bis 26. April 2020

Denis Roueche. OUST im Dienstraum am Bahnhof Olten bis 29. März 2020

Kunstmuseum Olten Kirchgasse 8, 4600 Olten — www.kunstmuseum.ch Di–Fr 14–17 Uhr, Do 14–19 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr 20 20 .4. KAPWANI KIWANGA

Kapwani Kiwanga, pink-blue, 2017, Ausstellungsansicht / vue d’exposition The Power Plant Contemporary Art Gallery, Toronto (CA), 2017; Courtesy the artist, Galerie Poggi, Paris, Galerie Tanja Wagner, Berlin, Goodman 2.2.–5 gallery, Johannesburg / Cape Town; Foto / photo: Toni Hafkenscheid, © Adagp, Paris, 2019 the eber sy sische Gr te ur eas Co Eidgenös Andr o: 1995; g, n phot / ltu to wa Fo er Zimmermann, tist; ar Daniel Finanzv

DANIEL ZIMMERMANN ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’OUVERTURE Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00 Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / [email protected] / www.pasquart.ch SARAH OPPENHEIMER N-01 ) l ai t (De ur th nter Wi um se Mu t ns Ku ht sic gsan un l l e sst

CHRISTINE Au lin, Ber STREULI e, Zieh ns Ja : to ;

LANGE ARME, Fo sel Ba artist. ha, the Bart KURZE BEINE y n vo e courtes , leri cm Ga ist; art 500×800 the ll, y es wa rt on ou C and cm, as nv 58 ca × on cm e il 28 fo l), , ai as et nv (D r ca pe on pa dia on e me it d xe aph Mi Gr , 9, 19 20 201 , 29.2.–12.7.2020 , le Fi _S1 y TL av r, He , me i e uli re St penh ne Op risti Sarah Ch BENDICHT FIVIAN 23. FEBRUAR - 17. MAI 2020

Carolee Schneemann 4. Nove«Dmberie– 30.ZuDezemberkunf2018t war schöner» PERMANENTE SOFA- UND MEDIENLANDSCHAFT!

Ich abonniere das Kunstbulletin …

«... weil ich in der eidge- nössischen Jodlerzeitung nicht über die tollen Ausstellungen im Museum Bellpark in Kriens infor- miert werde.»

Martin Hess, Gründer und Organisator Volkskulturfestival Obwald FOKUS Olafur Eliasson — Symbiotic Seeing,

Escaped light landscape, 2020, Strahler, Halogen, LED, Stativ, Objektive, Farbfilter, konkaver Spiegel, Alu, Messing, Kunststoff, Motoren, Steuergerät, Masse variabel, Installationsansicht Kunsthaus Zürich, Courtesy neugerriemschneider, Berlin; Tanya Bonakdar Gallery, NY/LA. Foto: Alcuin Stevenson

24 Kunstbulletin 3/2020 sehen und gesehen werden

FOKUS // OLAFUR ELIASSON 25 Olafur Eliassons Kunstverständnis ist weit gefasst und basiert auf Kooperation. Im Berliner Studio arbeiten über 100 Künstle- rinnen,Architekten,Theoretikerinnen und Techniker. Sein Œuvre reicht von Kunst über Szenografie bis zu Social Business und Politik. Jede seiner Ausstellungen schlägt ein neues Kapitel auf, so auch die aktuelle im Kunsthaus Zürich. Philip Ursprung

Seit einem Vierteljahrhundert durchzieht Olafur Eliasson die Kunstwelt mit der Energie und der Selbstverständlichkeit eines Naturereignisses. Wer einmal ein Bild von ‹The Weather Project›, 2003, in der Turbinenhalle der Tate Modern oder von ‹Ice Watch›, dem Kreis schmelzender Eisberge auf öffentlichen Plätzen (zuerst 2014 in Kopenhagen, später in Paris und ) gesehen hat oder durch ‹Your Rainbow Panorama›, 2011, den kreisrunden, mit farbigem Glas verkleideten Steg über dem Aarhus Kunstmuseum gegangen ist, vergisst diese Erfahrungen nicht. Die Verbin- dung von formaler Schönheit, eingängigen Titeln, aktuellen Themen und der Mög- lichkeit, künstlerische Erfahrungen gemeinsam mit anderen Menschen zu machen, macht seine Kunst sowohl unverwechselbar wie auch schulbildend. Eliasson ist aber nicht nur ein Protagonist der internationalen Kunstszene. Ge- mäss seinen Leitmotiven der Inklusion und der Ermächtigung greift er mittels Kunst auch Menschen unter die Arme, die unter prekären Bedingungen leben. Seit 2012 hat die Little Sun Foundation eine Million Exemplare seiner ‹Little Sun› verkauft, eine mit Solarzellen betriebene Lampe, die Menschen ohne Zugang zu Strom für wenig Geld und ohne fossile Brennstoffe mit Licht versorgt. Seine Kunst, die seit den 1990er- Jahren um die Verbindung der Menschen mit der natürlichen Umgebung kreist, hat viel Anteil daran, dass eine breite Öffentlichkeit sich heute von der Erderwärmung ein Bild machen kann. 2019 wurde er zum Sonderbotschafter des Entwicklungspro- gramms der Vereinten Nationen ernannt. Trompe-l’Œil und Vexierspiele Für mich ist es jedes Mal ein Erlebnis, eine Eliasson-Ausstellung zu besuchen. Dies gilt auch für die von Mirjam Varadinis kuratierte Schau, die jetzt im Kunsthaus Zürich unter dem Titel ‹Symbiotic seeing› präsentiert ist. Sie basiert, wie fast alle Ausstellungen des Künstlers, ein Stück weit auf dem Prinzip des «trompe-l’œil», der Augentäuschung. Mit anderen Worten auf dem Genuss, den die Erkenntnis bereitet, dass sich der Verstand von den Sinnen letztlich nicht täuschen lässt. Den Auftakt macht eine Projektion auf der Wand, ein Farbenspiel, für das keine Programmierung und kein Beamer nötig ist. Vielmehr basiert es auf beweglichen Linsen, die einen gebündelten Lichtstrahl prismatisch brechen. Es folgt den Gesetzen der Optik und verweist damit auf die elementare Voraussetzung des Sehens. Im nächsten Saal verblüfft ein Vexierspiel die Besucher: Durch eine Glashalbkugel blicken sie auf den Strahl eines kleinen Springbrunnens, der im Kreis – gegen jede Naturgesetzlichkeit –

26 Kunstbulletin 3/2020 von oben nach unten und wieder zurück sprudelt. Durch die optische Täuschung scheint er auf der Oberfläche des Glases entlangzufliessen, ja, je nach Standpunkt, den Betrachtern ins Auge zu schiessen. Beim Nähergehen wir die Illusion durch- schaubar, und sogar das gedämpfte Plätschern des Wasserstrahls ist zu vernehmen. Die zentrale Inszenierung gibt der Ausstellung den Titel. ‹Symbiotic seeing›, 2020, hat in Zürich Premiere. Düsen pusten stossweise Dampfwolken in den verdunkel- ten Raum. Mittels eines Netzes von feinen gelben Laserstrahlen werden die Wolken sichtbar gemacht. Sie scheinen auf einer Membran zu fliessen, die den Raum wie eine Decke überspannt. Als ich durch den verdunkelten Raum schritt, konnte ich ahnen, wie meine Bewe- gungen, vielleicht sogar meine Körperwärme, die Dampfwolken über mir ganz sachte beeinflussten. Je nachdem, wie ich mich verhielt, bildeten sich winzige Turbulenzen und Strudel, die mit denjenigen, die andere Besucher ausgelöst hatten, verschmol- zen. Das Resultat ist ein ständig sich änderndes Muster an Wirbeln, die sich durch- dringen, sich auflösen und sich zu neuen Formen fügen. Ich dachte an jene Momente, wo eine Wolkendecke ganz dicht über der Landschaft hängt. Und ich assoziierte die Bilder der Strömungen der Erdatmosphäre, die uns heute mit Sorge erfüllen, weil sie von Unwettern und Naturkatastrophen erzählen und davon, wie jedes Phänomen mit einem anderen zusammenhängt. Auge und Ohr in spielerischer Symbiose Der Titel der Installation ist eine Referenz zum wissenschaftlichen Werk der Bio- login Lynn Margulis, die im schönen Katalog, der zur Ausstellung erscheint, vertreten ist. Margulis hatte, unter anderem in ihrem Buch ‹The Symbiotic Planet: A New Look at Evolution›, 1998, neue Modelle des Zusammenlebens von Organismen und Mikro- organismen entwickelt. Eliassons visuelle Installation ist erweitert um eine Kompo- sition von Hildur Gudnadottir, die von einem Roboterarm auf den vier Seiten eines Cellos aufgeführt wird. Der Zusammenhang zwischen Sehen und Hören, zwischen traditionellem Musikinstrument, Roboter, Computerprogramm, Laser, Dampfwolken und dem Publikum in Bewegung ergibt eine spielerische Symbiose. Tatsächlich hatte ich im Raum für einige Moment den Eindruck, dass nicht ich allein derjenige war, der die Phänomene über mir beobachtete, sondern dass die Strudel, die sich bildeten, vielleicht auch meine Anwesenheit wahrnehmen konnten. Dieselbe Illusion entstand im Nachbarraum. ‹Algae window› basiert auf der monumentalen Vergrösserung einer Kieselalge, deren ringförmige Zellstruktur mit einer Vielzahl von Glaskörpern nach- gezeichnet wird. Der Heimplatz ist durch die in die Wand eingelassenen Glaslinsen zu sehen, aber umgekehrt scheint auch die Pflanze den Betrachter mit Dutzenden von Augen zu fixieren. Nach der Passage in den verdunkelten Sälen betritt man das helle Tageslicht. Die geschickt aufgebaute Spannung innerhalb des Ausstellungsverlaufs bricht in die- sem Moment ab. Eine Reihe von Skulpturen – meist freie Nachbildungen von wissen- schaftlichen Instrumenten, die über Jahrhunderte zur Vermessung und Kontrolle der

FOKUS // OLAFUR ELIASSON 27 Algae window, 2020, Glaskugeln, Stahl, Aluminium, Kunststoff, Farbe (schwarz), 380 x 350 x 80 cm, Installationsansicht Kunsthaus Zürich, 2020, Courtesy neugerriemschneider, Berlin; Tanya Bonakdar Gallery, New York / Los Angeles. Foto: Franca Candrian

28 Kunstbulletin 3/2020 FOKUS // OLAFUR ELIASSON 29 Olafur Eliasson (*1967, Kopenhagen), lebt in Kopenhagen und Berlin

1989–1995 Studium an der Royal Danish Academy of Fine Arts in 1995 Umzug nach Berlin und Gründung von Studio Olafur Eliasson, heute mit einem Team von über hundert Mitarbeitenden 2009–2014 Professor und Leiter des Instituts für Raumexperimente, Universität der Künste Berlin 2012 Gründung ‹Little Sun› in Kooperation mit Frederik Ottesen: soziales Unternehmen für Produktion und Vertrieb von Solarlampen und Ladegeräten für Orte ohne Zugang zu sauberer Energie 2014 Gründung ‹Studio Other Spaces› mit Sebastian Behmann: internationales Büro für Kunst und Architektur mit Fokus auf interdisziplinäre und experimentelle Bauprojekte und Werke im öffentlichen Raum

Ausstellungen (Auswahl seit 2000) 2019/2020 ‹In real life›, Tate Modern London; ‹Y/our future is now›, Serralves Museum, Porto 2018 ‹The unspeakable openness of things›, Red Brick Art Museum, Beijing; ‹WASSERfarben›, Staatliche Graphische Sammlung, Pinakothek der Moderne, München 2016 ‹Nothingness is not nothing at all›, Long Museum, Shanghai; ‹The parliament of possibilities›, Leeum, Samsung Museum of Art, Seoul; ‹Green light›, künstlerischer Workshop in Kooperation mit TBA21 (Thyssen-Bornemisza Art Contemporary), Wien und 2017 im Rahmen der Biennale di Venezia 2015 ‹Verklighetsmaskiner (Reality machines)›, Moderna Museet Stockholm 2014 ‹Riverbed›, Louisiana, Kopenhagen; ‹Contact›, Fondation Louis Vuitton, Paris 2011 ‹Seu corpo da obra (Your body of work)›, gleichzeitig in SESC Pompeia, SESC Belenzinho und Pinacoteca do Estado, São Paolo 2010 ‹Innen Stadt Aussen (Inner City Out)›, Martin-Gropius-Bau mit diversen Interventionen in der Stadt 2008 ‹New York City Waterfalls›, temporäres Projekt 2007 ‹Take your time – Olafur Eliasson›, SFMOMA, San Francisco, später u.a. MOMA, New York 2004 ‹Ice Watch›, temporäres Projekt, Kopenhagen, später Paris und London 2003 ‹The blind pavilion›, Biennale di Venezia; ‹The weather project›, Tate Modern Turbine Hall, London

Olafur Eliasson, 2020. Foto: Franca Candrian

30 Kunstbulletin 3/2020 Natur oder natürlicher Phänomene dienten – zeugen von der Vielfalt von Eliassons Kunst, darunter spektakuläre Werke wie ‹Your fading self (west)›, 2013, welches das Spiegelbild der Betrachter verschluckt und so zum Verschwinden bringt und ‹Reflec- tion magnet›, 2011, eine polierte Obsidiankugel, welche die Umgebung sozusagen ge- schärft widerspiegelt. Diese Objekte funktionieren jedoch nicht wie Installationen, das heisst,sie beziehen sich nur indirekt auf den realen Raum der Umgebung. Anders als etwa ‹Algae window› rahmen sie die Aussenwelt nicht. Gegen den Blick auf den Heimplatz durch die grossen Fenster des Bührle-Saals kommen sie nicht an. Ich hät- te hier lieber den Roboterarm gesehen, der auf dem Cello spielt, diese unerwartete, experimentelle Situation, die Neuland erschliesst. Stattdessen ist er in einer Nische am Ende der Ausstellung platziert, als ob es sich um einen Appendix handeln würde. Auch die ‹Research Wall›, die wie ein Mindmap die diversen Themen und Referenzen in Wissenschaft, Philosophie und Kunst auf einer Pinnwand präsentiert, hat mich nicht zur Teilnahme animiert, sondern in ihrer Überfülle eher distanziert. Anders als in manchen Ausstellungen von Eliasson, in denen Lesetische dazu aufforderten, sich mit den Themen auseinanderzusetzen. Kunst als Erkenntnisinstrument Dennoch: ‹Symbiotic seeing› verliess ich mit dem Eindruck, Unerwartetes erfah- ren und Neues gelernt zu haben. Die Qualität von Eliassons Kunstwerken, etwas zu zeigen, nicht etwas zu behaupten, hat mir die Idee der Symbiose erschlossen. Der Impuls der Neugierde, der das Werk durchzieht, regte mich zu weiteren Fragen an. Wer eine Weile im Bührle-Saal ist, wird danach die anderen Räume des Hauses und die Umgebung in neuem Licht sehen. In einem Umfeld, wo das Denken in grossen Zusammenhängen – von Alexander von Humboldt bis Donna Haraway – wieder auf Resonanz stösst, ist Eliassons Kunst zur rechten Zeit am richtigen Ort. Philip Ursprung, Professor für Kunst- und Architekturgeschichte ETH Zürich. Er schrieb die Einleitung und führte die Interviews von ‹Studio Olafur Eliasson – An Encyclopedia›, Köln, Taschen, 2008. [email protected]

→ ‹Olafur Eliasson – Symbiotic seeing›, Kunsthaus Zürich, bis 22.3.; aufschlussreicher Begleitkatalog mit Texten von Caroline A.Jones (Kunsthistorikerin), Donna J. Haraway (Feministin und Naturwissen- schaftshistorikerin), Lynn Margulis (Evolutionstheoretikerin und Biologin), Timothy Morton (Philosoph) sowie Gespräch der Kuratorin Mirjam Varadinis mit Olafur Eliasson, d/e, Snoeck-Verlag ↗ www.kunsthaus.ch

FOKUS // OLAFUR ELIASSON 31 Denise Bertschi — Nope, No Names

Foto: Alex Spichale Die Schweiz ist privilegiert. Ihr Reichtum basiert nicht zuletzt auf der Ausbeutung von Menschen,die hierzulande nicht zu Wort kommen. Wer erzählt die Geschichte? Wie lesen wir sie? Für die Ausstellung ‹Haunting Home› im Aargauer Kunsthaus begab sich Denise Bertschi auf Spurensuche in ihrer Heimatstadt Aarau und entführt uns in ihren Fotografien und Videoaufnahmen in die koloniale Vergangenheit unseres Landes. Ihr Forschungsprojekt zeigt: Die Geschichtsschreibung ist auch immer Ausdruck vor- herrschender Machtverhältnisse. Giulia Bernardi

32 Kunstbulletin 3/2020 Haunting Home, 2019, Analogfotografie, Naturama, Aarau, Inkjet auf Alu, 135 x 90 cm

FOKUS // DENISE BERTSCHI 33 In ihrem jüngsten Forschungsprojekt ‹Haunting Home› thematisiert Denise Bertschi die Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und Brasilien und die kolonialen Verflechtungen, die im 19. Jahrhundert damit einhergingen. Ihre Recherche führte die Künstlerin in ihre Heimatstadt Aarau, wo die Familie Frey, eine der damals ein- flussreichsten Handelsfamilien, unter anderem Stoffe nach Bahia und Pernambuco exportierte. Gleichzeitig erforschte Pompejus Bolley, Chemieprofessor und Verwand- ter der Familie Frey, den Farbstoff Brasilin, der aus dem Baum Pau Brasil gewonnen wurde, was zur grossflächigen Abholzung durch die Kolonialmächte führte. Darauf verweist die Arbeit ‹Toning in Brasil›: Drei lange Stofftücher wurden mit der Publika- tion des Professors bedruckt und mit dem roten Farbstoff eingefärbt. So visualisiert Bertschi die Wechselwirkungen zwischen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und wirtschaftlichen Interessen. Neben den Memoiren und Reiseberichten der Familie, welche die Künstlerin im Staatsarchiv fand, verweisen auch viele der präparierten Tiere im Naturhistorischen Museum in Aarau auf die Handelsbeziehungen. Denn zur damaligen Zeit war es üb- lich, das «Exotische» in die Heimat zu bringen. «Ich finde es faszinierend, jedoch nicht überraschend, dass auch in einer Kleinstadt wie Aarau all diese Materialitä- ten gelagert sind», sagt Denise Bertschi. Für die Ausstellung im Aargauer Kunsthaus hält Bertschi die Schauplätze ihrer Recherche fotografisch und filmisch fest. Auf den Aufnahmen ist der Aare-Kanal zu sehen, der die damalige Chocolat Frey betrieb, die Villa Olinda, welche die Familie damals bauen liess, oder das Lager des Naturama. Die Videoaufnahmen wirken ruhig und unaufgeregt, enthalten nur minimale Bewe- gungen; eine Ästhetik, welche die turbulente Geschichte kontrastiert, die sich hinter den Orten verbirgt.

Denise Bertschi (*1983, Aarau), lebt in

2018–2022 Doktorat an der EPFL Lausanne und der HEAD Genève 2019 Research Residency, Getty Research Institute, Los Angeles, Pro Helvetia, swissnex San Francisco 2017 Artists in Residence, Johannesburg, Pro Helvetia 2013–2015 Master in Contemporary Artistic Practices, HEAD Genève 2009–2012 Bachelor in Visual Communication, Zürcher Hochschule der Künste

Einzelausstellungen (Auswahl) 2018 ‹Neutrality as an Agent›, Artivist, Johannesburg; ‹Namibia Rawcut›, lokal-int., Biel 2017 ‹Kaffee aus Helvécia›, Johann Jacobs Museum, Zürich

Gruppenausstellungen (Auswahl) 2018 ‹Forever or in a Hundred Years›, Alte Fabrik, Rapperswil; ‹Mobile Welten›, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; ‹Tarnen, täuschen, imitieren›, Alte Fabrik, Rapperswil 2016 ‹Auswahl 16›, Aargauer Kunsthaus, Aarau 2015 ‹Cold. War. Hot. Stars.›, Corner College, Zürich; ‹Kendall Notation›, Die Diele, Zürich; ‹Poetics of Relation›, Wits School of Arts, Johannesburg und LiveInYourHead, Genève 2014 ‹Territories of Assembly›, Artsonje Center, Seoul; ‹Mandatory Passivity›, LiveInYourHead, Genève

34 Kunstbulletin 3/2020 Vertont werden die Aufnahmen durch Passagen aus den Memoiren, in denen die gutbürgerliche Familie Frey ihre Reisen nach Brasilien schildert. «Wir wurden wie Wundertiere betrachtet, da sich ein Europäer selten in diese Gegend verirrt», erin- nert sich ein Familienmitglied. An dieser Stelle öffnet Denise Bertschi einen Denk- raum: Wer erzählt die Geschichte, die uns überliefert wird? Wie lesen wir sie? Diese Fragen thematisiert sie auf akustischer und visueller Ebene. In der Ausstellung sind Fotografien der Familie zu sehen, auf denen sie die Landschaften und Menschen Brasiliens festhielten: Die stereotypen Sujets wurden für ihr Bild – unser Bild – des «Exotischen» instrumentalisiert.«Interessant dabei ist,dass die Familie Frey in ihrer Chemiefabrik in Aarau an fotochemischen Materialien tüftelte und unter anderem Reisekameras für wissenschaftliche Expeditionen herstellte», sagt Bertschi. ‹Haunting Home› knüpft an den früheren Werkkomplex ‹Helvécia, Brazil› an, der ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. In den dazugehörigen Videoaufnahmen be- leuchtet Denise Bertschi die Geschichte der gleichnamigen Kaffeeplantage in Bahia. Die Plantage war Teil der Colônia Leopoldina, die 1818 von Schweizern und Deut- schen gegründet und mit 2000 Sklavinnen und Sklaven bewirtschaftet wurde. In der Kolonie befand sich auch ein Schweizer Konsulat. Die Konsulatsdokumente kamen schliesslich nach Europa, erzählen die Geschichte aus der Perspektive von Weissen und Plantagenbesitzern. Doch nun soll jemand anderes zu Wort kommen. «Wechselt man die Perspektive, entsteht ein anderes Narrativ, das sich den offiziellen Doku- menten gegenüberstellt», sagt Bertschi. «Es geht mir aber nicht darum, eine richtige oder falsche Geschichtsschreibung vorzuschlagen, sondern offenzulegen, was diese multiplen Geschichten beinhalten.» Denise Bertschi reiste 2017 mehrmals nach Brasilien und sprach mit jenen Men- schen der afrobrasilianischen Gemeinschaft, die noch heute auf dem Land der ehe- maligen Kolonie leben. «Die Bewohnerinnen und Bewohner haben ein ausgeprägtes Verständnis ihrer Geschichte», sagt Denise Bertschi. «Dass wir in der Schweiz wenig Bewusstsein für die koloniale Vergangenheit unseres Landes haben, hatte sie sehr erstaunt. Dadurch haben sie viel Information mit mir geteilt.» Stimmen aus Helvécia Die Einheimischen erzählten von ihren Vorfahren, den überlieferten Geschichten und führten Bertschi an jene Orte, die eng damit verknüpft sind: Der Ort, an dem die Kaffeemühle stand, wo die Sklaven an Land gebracht wurden. «Die Orte waren über- wachsen, unsichtbar aus meiner Sicht», erinnert sich die Künstlerin. «Sie waren zen- tral für meine Arbeit: Denn Geschichten werden erfahrbar, wenn man sie mit einem ästhetisch erlebbaren Ort verknüpft.» So begab sie sich auf Spurensuche, spürte jene Orte auf, deren Geschichte in Vergessenheit gerät. Rund um einen ehemaligen Fried- hof der Kolonie stehen heute Eukalyptusplantagen, die schnell wachsen, schnell abgeholzt werden können. Während die Bewohnerinnen und Bewohner mit Bertschi durch die Gegend gehen, finden sie Teile von alten Grabsteinen. «There are no names, right?», fragt einer der Protagonisten. «Nope, no names», antwortet der andere.

FOKUS // DENISE BERTSCHI 35 Toning Brasil(in), Digitaldruck auf Baumwolle, Haunting Home, Installationsansicht Aargauer Kunst- haus Aarau, 2020. Foto: Timo Ullmann

36 Kunstbulletin 3/2020 Haunting Home, Leihgabe Naturama Aargau, Installationsansicht Aargauer Kunsthaus Aarau, 2020. Foto: Timo Ullmann

FOKUS // DENISE BERTSCHI 37 Haunting Home, 2020, Stills aus Video, 37’

38 Kunstbulletin 3/2020 «Es geht um die Position der Schweiz in den jeweiligen Geografien, wie sie sich politisch und wirtschaftlich darin positioniert.» Mit diesem Thema beschäftigte sich Denise Bertschi bereits in früheren Projekten. Für ‹Neutrality as an Agent› reiste sie mehrmals nach Johannesburg und Kapstadt und ging dem Goldhandel zwischen der Schweiz und dem Apartheitsstaat nach, der sich Mitte der Fünfzigerjahre verstärkte. Gleichzeitig weigerte man sich, den Sanktionen gegen Südafrika zu folgen. Eine Be- gründung: politische Neutralität. «Seit dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg gilt Neutralität als Vorteil, da man nicht in Kriege involviert wird und sich ökonomisch ausbreiten kann», sagt Denise Bertschi. Sie verweist damit auf die Frage, worauf der Reichtum basiert, und fordert uns dazu auf, die Anfänge der Globalisierung und des globalen Handels anzuschauen. Neutralität als Fiktion Den Neutralitätsbegriff thematisierte sie erstmals in ihrem Projekt ‹State Fiction›. Seit 1953 überwacht die Schweiz die Zone zwischen Nord- und Südkorea, die so- genannte demilitarisierte Zone, die von keinem der beiden Länder betreten werden darf. «Was bedeutet Neutralität an einem solchen Ort?», fragt die Künstlerin. Das Projekt umfasst Archivfotografien, die von den dort stationierten Soldaten stammen. Sie zeigen einen idyllischen Alltag in einer geopolitisch hochangespannten Region: einen Mann bei der Gartenarbeit, ein gemeinsames Essen mit Zopf und Berner Leb- kuchen. Die Szenen zeugen von einer ruhigen, fast schon trügerischen Sprache, mit der Denise Bertschi auch in ihrer Ausstellung in Aarau spielt. ‹Haunting Home› ist aktueller denn je: Dem Projekt wohnt die Notwendigkeit inne, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen, neue Perspektiven zuzulassen. «Es geht mir um die Auseinandersetzung mit unserem Privileg», sagt Denise Bertschi. «Welche Verantwortung tragen wir gegenüber den Firmen, die in der Schweiz toleriert werden, obwohl sie mit ihren Geschäften an anderen Orten Ausbeu- tung und politische Ungleichheit fördern?» Giulia Bernardi ist freie Autorin, lebt in Zürich. [email protected]

→ ‹Denise Bertschi – Haunting Home›, Manor Kunstpreis 2020, Aargauer Kunsthaus, bis 26.4.; Publikation: ‹Strata – Mining Silence›, edition fink, Zürich, 2019 ↗ www.aargauerkunsthaus.ch

FOKUS // DENISE BERTSCHI 39 Kunst und Bau — Demontierte Rosen, und andere Pfleglinge

Charlotte Schmid · Ohne Titel (Blumenplastiken), 1978, Polyesterharz, Stahl und Beleuchtungskörper (in Zusammenarbeit mit Willi Walter), Hallenbad Oerlikon, Zürich. Foto: Baugeschichtliches Archiv Zürich

Olaf Nicolai · Lochergut, 2006/2016, Acrylglas, Stahl, LEDs, IT-Technik, Geschäftszentrum Lochergut, Zürich © ProLitteris. Foto: Marcel Meury

40 Kunstbulletin 3/2020 aus den Fugen springende Steine

Shizuko Yoshikawa · Wasser-Relief-Landschaft, 1981 (2013 zerstört), Kunststeinplatten, Beton, 36 Wasserquellen, Pflegezentrum Witikon, Zürich © ProLitteris. Foto: Baugeschichtliches Archiv Zürich

Ugo Rondinone · Hier, 2007, Kieselsteine (Basalt, Kalkstein), Mörtel, Beton, Wassererschliessung, Wohnsiedlung Werdwies, Zürich-Altstetten. Foto: Stefan Altenburger

FOKUS // KUNST UND BAU 41 Wie viele Städte, so blickt auch Zürich auf eine lange Tradition von Kunst und Bau zurück. Im Zuge der Digitalisierung wurde ab den Neunzigerjahren eine systematische Erfassung des Bestands in Angriff genommen. Der für die Bewirtschaftung zuständige Projektleiter Alexander Ritter von der Fachstelle Kunst und Bau bietet Einblick in seine Tätigkeit. Oliver Kielmayer

Kielmayer: Aus meiner eigenen Tätigkeit kenne ich zwar die Konzeption von Wett- bewerbsverfahren und den Einsitz in Jurys, jedoch weiss ich wenig über das, was danach folgt. Auch war mir nicht bewusst, dass es bei der Stadt Zürich eine Per- son gibt, die ausschliesslich für den Unterhalt von Kunst und Bau zuständig ist. Ritter: Tatsächlich ist es in der Schweiz einzigartig, dass es eine Stelle für die Bewirt- schaftung von Kunst und Bau gibt. Dies macht bei der Stadt Zürich durchaus Sinn, sind doch rund 1000 Werke in unserem Bestand. Zu meiner Stelle gehört eine Vorge- schichte mit Problemen und Schwierigkeiten bei bestimmten Kunst-und-Bau-Wer- ken. Eines betraf die drei Blumenplastiken von Charlotte Schmid im Hallenbad Oer- likon – ein 50-Meter-Schwimmbecken, konzipiert für internationale Wettkämpfe. Für solche Anlässe müssen Tribünen gestellt werden und zwei der Blumen waren immer wieder im Weg. Sie wurden also demontiert und wiederaufgebaut, das funktionierte lange gut. Ich weiss nicht, wann das Problem begann, vielleicht mit einer neuen Per- son im Betriebsteam, die entschied, zwei der Blumen wegzugeben. Jedenfalls tauch- ten sie auf einem Antiquitätenmarkt wieder auf, was einigen Wirbel verursachte. Ich war zu jenem Zeitpunkt noch freischaffend und wurde von der damals zuständigen Leiterin der Kunstsammlung angefragt, mich der Sache anzunehmen. Ebenso sollte ich klären, wie wichtig die entfernten Werkteile wären und was es heissen würde, sie zu restaurieren und wieder zu installieren. Die beiden Teile, die schliesslich von der Stadt zurückgekauft wurden, sind nun zwischenzeitlich bei uns eingelagert; mit der Absicht, dass man sie eines Tages wieder aufstellen kann. Kielmayer: Gibt es viele Beispiele von übereifrigen Hauswarten oder Nutzerinnen und Nutzern, die Kunst demontieren oder gar zerstören? Im Treppenhaus der Kunsthalle Winterthur wurde einmal ein Niele Toroni übermalt. Ritter: Jein, zwar gab es im Kunst-und-Bau-Inventar ein paar kulturgeschichtlich er- haltenswerte Werke, die zerstört wurden; aber es waren keine Toronis oder Giaco- mettis. Von den Wandmalereien in Schul- und Kindergartenbauten aus den 1940ern und 1950ern wurden in den 1970er-Jahren im Zuge von Renovierungsarbeiten einige überstrichen. Im denkmalgeschützten Kindergarten Farenweg in Wollishofen wuss- ten wir von der Übermalung und holten die Wandmalereien wieder hervor;das war ein besonderer Glücksfall. Kielmayer: Dennoch kann ich mir vorstellen, dass manche Kunstwerke bei Um- oder Erweiterungsbauten im Weg sind. Oder sie gefallen einfach niemandem mehr. Ritter: Als ich damals von der Betreuung der Sammlung von Friedrich Christian Flick

42 Kunstbulletin 3/2020 zur städtischen Verwaltung wechselte, fragte ich mich bei einzelnen Werken schon, ist das erhaltenswertes, gesellschaftlich relevantes Kulturgut.Diese meine Einschät- zung hat sich zwischenzeitlich geändert. Dessen ungeachtet gibt es klare Vorgaben, wie man Werke zurückbaut, die rechtliche Seite ist geregelt. Laut Obligationenrecht kann jeder Eigentümer frei entscheiden, ob er ein Kunstwerk zerstören will: Ich könnte also auch einen Picasso im Cheminée verfeuern, wenn mir danach ist. Bei Kunst-und-Bau-Werken gibt es die Empfehlung, nicht jedoch die Verpflichtung, den Künstler zu benachrichtigen und ihm die Möglichkeit zu geben, das Werk zum Mate- rialwert zurückzunehmen, sofern es demontierbar ist. Wir kontaktieren die betrof- fenen Künstlerinnen und Künstler oder ihre Rechtsnachfolger immer. Wenn jedoch eine Wand mit einem Kunstwerk komplett entfernt werden muss, dann gibt es nichts zu retten. Es gab eine grosse konkrete Brunnenlandschaft von Shizuko Yoshikawa im Pflegezentrum Witikon aus den frühen 1980er-Jahren:wunderschön, aber wegen des fliessenden Wassers unterhaltstechnisch mit grossem Aufwand verbunden. Als es zum Umbau kam, entschied man auch aus Platzgründen, das Werk zurückzubauen. Nicht alles ist vorhersehbar

Kielmayer: Ich höre oft, dass Brunnen im Unterhaltsportfolio nicht beliebt sind. Ritter: Brunnen sind immer unterhaltsintensiv, aber andererseits bei der Bevölkerung auch sehr beliebt und geschätzt. Beim Brunnen von Ugo Rondinone auf dem zentra- len Platz der Wohnsiedlung Werdwies war die Realisierung recht anspruchsvoll. Ugo wollte die Steine so weit wie möglich aus dem sie umgebenden Mörtel herausragen lassen; es braucht jedoch eine gewisse Tiefe, damit sie überhaupt halten. Trotz Bemusterung und Absprachen sprangen sie dann nach dem ersten Winterfrost gleich reihenweise aus den Fugen. Zudem wurde der Brunnen intensiv genutzt und so mussten nach zehn Jahren Schäden behoben werden. Der Aufwand hat sich aber gelohnt, vor allem auch für die Kinder des Quartiers. Sie möchten ihr grosses, kreis- rundes Planschbecken im Sommer nicht mehr missen. Kielmayer: Gibt es weitere Problemkinder in deinem Inventar? Ritter: Die Lichtskulptur von Olaf Nicolai mit ihren grossen Kuben aus Plexiglas war eine der ersten LED-Arbeiten, welche die Stadt realisierte. Aufgrund der fehlenden technischen Erfahrung war diese tolle Arbeit anfangs störungsanfällig. Nach einer umfassenden Instandsetzung vor drei Jahren in enger Zusammenarbeit mit Olaf ist seine Lochergut-Skulptur nun das strahlende Wahrzeichen dieses lebendigen Stadt- teils. Diese LED-Arbeit gab den Ausschlag, dass seither die Kriterien zur technischen Beurteilung von Wettbewerbseingaben erweitert wurden. Kielmayer: Da interessiert mich der Zeitpunkt innerhalb des Verfahrens. Bist du bei den Jurysitzungen dabei? Hast du eine Stimme bei den Jurierungen? Ritter: Es ist eine Vorprüfung, zu der auch andere Fachexperten der Stadt, bspw. die Feuerpolizei beigezogen werden. Wenn die Kunstschaffenden für die Realisation eine in der Kunstumsetzung erfahrene Firma vorsehen, muss man höchstens überprüfen, wie budgetiert wurde, alles andere wird funktionieren. Wenn jedoch aus dem einge-

FOKUS // KUNST UND BAU 43 reichten Konzept nicht klar hervorgeht, wie die Arbeit realisiert werden soll, werden bei einer allfälligen Projektrealisierung Präzisierungen und Anpassungen gefordert. Kielmayer: Zurück zum Rückbau: Gibt es Kontroversen? Wenn sich auf einer abzu- reissenden Wand beispielsweise ein Harald Naegeli befindet, dann möchte man den doch erhalten. Ritter: Bei Naegelis «Intervention» an Wänden von städtischen Liegenschaften er- kannte man schon sehr früh, dass es sich hier nicht um irgendeine Sprayerei handelt. Seine Arbeiten wurden entsprechend geschützt, wie das Beispiel im Parkhaus Hohe Promenade zeigt. Muss ein Kunst-und-Bau-Werk aber zwingend zurückgebaut wer- den, beispielsweise weil eine Liegenschaft abgebrochen wird, dann findet sich auch meistens das nötige Verständnis auf Seiten der Urheberschaft. Ich habe bis jetzt nur einmal erlebt, dass die städtische Ombudsfrau als Vermittlerin angefragt wurde. Kielmayer: Kannst du allein entscheiden, was letztendlich zurückgebaut wird? Und von wie vielen Arbeiten reden wir da eigentlich? Ritter: Es ist weniger als eine Arbeit pro Jahr und das Rückbauverfahren ist klar ge- regelt. Ich lasse Expertisen von Kunsthistorikerinnen oder Restauratoren erstellen. Anschliessend wird im Kunstwahl-Gremium diskutiert und ein demokratischer Ent- scheid gefällt. Das über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren fixe Gremium der Fachstelle Kunst und Bau besteht aus zwei Kunstfachleuten, der Direktorin des Amts für Hochbauten, der Leiterin unserer Fachstelle und der Nutzerschaft. Kielmayer: Wie proaktiv ist deine Tätigkeit? Beschädigungen, sei es durch Material- ermüdung, sei es durch Vandalismus, müssen ja zwingend repariert werden. Aber beispielsweise bei der Giacometti-Halle in der Regionalwache City der Stadtpoli- zei, kam da jemand zu dir und sagte: «Schau her, es kommt ein Jubiläum und wir sollten was machen», oder kam die Initiative von dir? Ritter: Vandalismus ist relativ gering, abgesehen von Sprayereien, vor allem auf Schularealen. Viele Instandsetzungsprojekte lanciere ich selbst. Das hängt damit zusammen, dass der städtische Kunst-und-Bau-Bestand über lange Jahre aus kon- servatorischer Sicht vernachlässigt wurde, und so treffe ich im Rahmen meiner Be- gutachtungen vor Ort regelmässig auf Situationen mit dringendem Handlungsbedarf. Bei den Giacometti-Fresken im Amtshaus I handelt es sich um eines der berühmtes- ten Kunst-und-Bau-Werke unserer Stadt und um ein Kulturgut von nationaler Bedeu- tung. Ich stellte fest, dass die letzten umfassenden konservatorischen Massnahmen bezüglich Raumklima, Beleuchtung und Raumhülle vor rund dreissig Jahren gemacht

Alexander Ritter (*1958), Projektleiter Kunst und Bau, Amt für Hochbauten Zürich

Architekturstudium ETH Zürich und Nachdiplomstudiengang Museologie Universität Basel 1993 bis 1997 Betreuer Sammlung Crex, Hallen für Neue Kunst in Schaffhausen, anschliessend Mitarbeiter Galerie Hauser & Wirth, danach zuständig für die Sammlung Flick Ab 2003 Inventarisierung und Archivierung der Sammlung des Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich, und für das Migros Museum Bauherrenvertretung beim Umbau des Löwenbräu-Areals

44 Kunstbulletin 3/2020 wurden, ebenso wurden die Fresken seit dieser Zeit nie mehr restauratorisch begut- achtet. Daher habe ich entsprechende Untersuchungen veranlasst und zusammen mit Immobilien Stadt Zürich, die für die Fresken zuständig ist, das Restaurierungs- projekt in die Wege geleitet. Dank der neuen LED-Beleuchtung erstrahlt Giacomettis Farbraum nun in einer wohl noch nie dagewesenen Intensität. Kielmayer: Hast du ein eigenes Budget? Ritter: Nicht mehr. Der Unterhalt der Kunst-und-Bau-Werke ist in das Unterhaltsbud- get einer Liegenschaft integriert, woraus auch sämtliche Restaurierungen bezahlt werden. Kleinere und wiederkehrende Unterhaltsposten können über das laufende Unterhaltsbudget geregelt werden. Grössere Projekte, wie aktuell die anstehende Restaurierung der Bodmer-Fresken im Fraumünster-Kreuzgang, müssen von mir Jahre im Voraus aufgegleist und bei den entsprechenden Stellen beantragt werden. Bei Umbauten wird die Instandsetzung über das Baubudget finanziert. Konstante Vermittlung

Kielmayer: Auch im Bereich von Kunst und Bau haben neue Medien Einzug gehalten. Hat sich deine Tätigkeit dadurch verändert respektive verkompliziert? Ritter: Bei Kunst-und-Bau-Werken mit medialen Komponenten, sei dies nun Video oder Ton, gilt es zwei Dinge zu berücksichtigen. Diese Arbeiten sind ja permanent installiert, und dies im meist öffentlichen Raum. Zudem ist ein Kunstwerk, von dem man nichts sieht, sondern allenfalls etwas hört, für viele Bürgerinnen und Bürger noch immer eine ungewohnte Vorstellung. Dadurch ist die Frage der Akzeptanz durch die Nutzerschaft, zum Beispiel in Schulen, vorgängig gut abzuklären. Aber auch das hilft nicht immer, denn Personen kommen und gehen, und die neuen kennen die Hin- tergründe einer Arbeit vielleicht gar nicht. Deshalb ist eine konstante Vermittlung gefragt. Ein Beispiel ist die Arbeit ‹Soundscapes/Hörlandschaften› von Yves Netz- hammer/Bernd Schurer, die 2007 für die Schulanlagen Luchswiesen, Falletsche und Hirzenbach realisiert wurde. Die Tiergeräusche in den Schulhausgängen hörte man während der Unterrichtsstunden und in der Nachbarschaft. Heute ist die Arbeit an zwei Orten temporär abgeschaltet und beim Hirzenbach benötigt sie immer wieder Vermittlung, damit die Akzeptanz erhalten bleibt. Kielmayer: Ich hätte bei dieser Arbeit eher technische Probleme erwartet,da es sich ja um eine interaktive Steuerung und Einzelanfertigung handelt. Ritter: Ja, das war hier sicher auch ein Aspekt. Überhaupt ist das der zweite Punkt bei medialen Kunstwerken, sie sind technisch meist anspruchsvoll und unterhaltsinten- siv. Die Soft-, aber auch die Hardware hat eine wesentlich kürzere Halbwertszeit als Öl, Stein oder Metall und bedürfen einer regelmässigen Wartung. Doch grundsätzlich gibt es kein Kunst-und-Bau-Werk, das nicht minimal Unterhalt und Pflege benötigt: Dies ins Bewusstsein zu holen, war und ist eine zentrale Aufgabe meiner Tätigkeit. Oliver Kielmayer (*1970, Zürich) ist Kurator der Kunsthalle Winterthur. [email protected]

↗ www.stadt-zuerich.ch/kunstundbau

FOKUS // KUNST UND BAU 45 Marlene McCarty — Ausbrechen aus einem fremden Herrschaftssystem

Marlene McCarty. Foto: Patricia Grabowicz Die Ausstellung ‹Into the Weeds› ist eine Erfahrung von direkter und unmittelbar desillusionierter Wirklichkeit und zugleich eine Einladung in eine fantastische, fantasievolle Welt. Der Blick der Künstlerin Marlene McCarty reicht von der exakt-reellen Ober- fläche eines Motivs bis tief hinein in die menschlichen Abgründe unserer Gesellschaft. Die untrennbare Verbindung von Sexualität und Tod entspringt einer authentischen Suche nach der Herkunft, Verortung und Vision von Humanem und Animalischem – von Natur in ihrer ganzen Erscheinungsform. Valeska Marina Stach

46 Kunstbulletin 3/2020 Group 10.3 (Sorry. Baby.), 2008, Grafit und Kugelschreiber auf Papier, 255,2 x 279,4 cm Foto: Patricia Grabowicz

FOKUS // MARLENE MCCARTY 47 Marlene McCarty ist eine Künstlerin mit aktivistischem Hintergrund. Als Mitglied des Künstlerkollektivs Gran Fury engagierte sie sich Ende der achtziger Jahre unter anderem für die AIDS-Aufklärung. Ihre aktuelle Ausstellung ‹Into the Weeds›, in der Historie auf aktuelle Brisanz trifft, bringt McCarty für einen Moment wieder zurück nach Basel, wo sie einst an der Allgemeinen Kunstgewerbeschule studierte. Die New Yorker Künstlerin zeigt ihre Arbeiten aus 25 Jahren Schaffenszeit. Aktueller denn je scheinen die Fragen zu sein, die sie mit ihren Zeichnungen und der neuen Installa- tion im Kunsthaus Baselland aufwirft. Es sind Fragen nach der Machtverteilung in der Gesellschaft und nach der Aufgabe des Menschen heute. Es wird sein Verhältnis zur Natur untersucht: zu der des Menschseins selbst und zur Natur an sich, die noch weitaus ursprünglicher ist und wilder. Die Macht pflanzlicher Wirkstoffe Im Eingang des Ausstellungshauses erwartet einen ein grosses rundes Pflanzen- beet, in dem ganz Besonderes wächst: verschiedene Heil- und Giftpflanzen. Alle tra- gen sie geheime Wirkstoffe in sich und damit eine von Frauen überlieferte Weisheit. Die Anlage ist in Kooperation mit den Basler Merian Gärten entstanden und zeugt von einer tief verwurzelten Sensibilität. Man könnte meinen, in dem Beet würden poten- zielle Wirkstoffe für eine Umgestaltung der Gesellschaft heranwachsen. Im Begleit- heftchen ‹Herbarum› sind alle Arten mit ihrem jeweiligen Können verzeichnet: Eine Überdosis Oleander zum Bespiel kann tödlich sein und Baumwolle eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Der skulpturalen Installation sind die grossformatigen,fast identisch anmutenden Zeichnungen ‹Hearth 2›, 2010, zweier kreisrunder Rindertränken, in gräsernem Dickicht gegenübergestellt. Die real existierenden Bauten wurden später von Jägern zum Grillen genutzt und die Arbeit erhielt so wiederum ihren Titel, der übersetzt Feuerstelle lautet. Damit verweist die Künstlerin auch auf Joseph Beuys’ Arbeit, ‹Feuerstätte II›, 1978–79, die sich im Kunstmuseum Basel befindet. So erhält das im Ausstellungsraum installierte, ebenfalls runde Pflanzenbeet eine fast schon al- chemistische Aufladung. In einem anderen Raum der Schau, mit speziellem, pink er- scheinendem Licht ausgestattet, schlummern weitere Samenkörner verborgen unter der Erde und sollen sich im Lauf der Ausstellungszeit bis an die Oberfläche durch- arbeiten. So ist das Bild in den Pflanzenbeeten stets ein sich weiterentwickelndes. Zeichnung und Symbolik Die Oberflächen der Zeichnungen von Marlene McCarty spannen sich auf und lassen dahinter tief blicken. Schichten scheinen sich abzuschälen, als würde auch hier etwas aus dem Innern nach aussen drängen wollen. Vor allem in ihren neuesten Arbeiten ist die grafisch klare Setzung sehr präsent. Mit feinen und unendlich erscheinenden, auf dem Blatt sorgsam platzierten Linien aus Bleistift und Kugelschreiber werden Motive naturgetreu und zugleich meta- phernreich ausgearbeitet. In Konglomeraten, von der Künstlerin mit kompostartigen

48 Kunstbulletin 3/2020 Haufen verglichen, kommen verschiedene Elemente spielerisch zusammen. Dabei erinnert beispielsweise in ‹Spare Tire, Sputter, Slinger, Spurt, Chasteberry, Monk’s Pepper, Yee Haw›, 2019, die Form einer Raute an die einer Vagina und der Hut auf der Spitze dieser Raute an ein Symbol von männlich geprägter Macht und «machohaf- ter» Herrschaftsform. Auf einer weiteren Wand sind die Arbeiten ‹14 (2) und (4)›, 2014, zu sehen: Zwei weibliche Köpfe liegen zentral im Bild, kraftvolle Haarsträhnen füllen es aus, ein Haarwirbel auf dem Zenit bildet eine zarte Leerstelle auf dem Papier. Das Medium und seine Notwendigkeit Das Medium der Zeichnung galt in der Kunstgeschichte lange als Vorarbeit, als bildgewordene Idee und Skizze für die eigentliche Kunst: die Malerei. Heute dekla- riert die Zeichnung ganz klar eine eigene freie künstlerische Position. Mit genau diesem Bewusstsein spielt Marlene McCarty in ihren Arbeiten, in denen ihr zeichne- risches Können den Anspruch an ein in sich vollkommendes Bild einerseits manifes- tiert, anderseits dieses aber auch hinterfragt. Sie vergleicht das historische Denken, die Stellung der Zeichnung mit der Rolle der weiblichen Künstlerin oder auch mit der Frau generell in der Gesellschaft, die doch oft noch an «zweiter Stelle» zu ste- hen scheint. McCarty wählte bewusst das Medium der Zeichnung, um Hierarchien in einem von männlichen Machtstrukturen geprägten System zu untersuchen. Trotz- dem zeichne sie nicht, um politisch zu handeln, sondern weil sie eben zeichnen müs- se. Es gehe ihr nämlich auch um die körperliche Bewegung, den «performativen Akt», wie sie es nennt, den sie ausübt, um die grossformatigen Papiere zu füllen. Teilweise dauere ein solcher Prozess mehrere Monate. Gorillas, Liebe und Hass Auch die Motive, die McCarty zeichnet, sind konzeptuell und zugleich aus einer inneren Notwendigkeit heraus gewählt. Die Szenerien sind stimmungsvolle Be- ziehungsgeflechte aus undurchsichtigen und komplexen Konstellationen. Intime, sexuelle und identitätsstiftende Momente werden offengelegt: konkret als fragmen- tarisch entblösste Geschlechtsteile, weibliche Busen und immer wiederkehrende, zum Teil unter der Kleidung durchscheinende Brustwarzen. Diese nackten Elemente durchwandern die Bilder als erkennbares Wiederholungsprinzip, ebenso wie die sich immer wieder gegenseitig spiegelnden und symmetrisch erscheinenden Körperfor- mationen: von Mensch und Tier – von Frauen, Männern und Gorillas, die ineinander greifen, ineinander übergehen und sich teilweise ineinander verlieren. Seit 2007 findet sich in den Arbeiten von McCarty folgendes Phänomen: Das Wil- de, das Unbändige, das Animalische wird mit weiblicher Kraft gepaart. Menschenaf- fen, teils mit humanen Gesten und Mimik, liegen auf einem Bild lustvoll-gierig in den Armen einer jungen Frau. Sie wird mit gleich zweien auf einmal fertig. Das sugge- riert Macht und Selbstbestimmtheit. Gleichzeitig wirken die Affen dominant und es scheint, als könnte das Beziehungs- oder Machtgefüge jeden Moment kippen. Auch die Körper der Gorillas sind mit Brustwarzen gepflastert, die aussehen wie paradoxe

FOKUS // MARLENE MCCARTY 49 ‹14 (2) und (4)›, 2014, Grafit und Kugelschreiber auf Papier, 180,3 x 238,7 cm, Courtesy Sikkema Jenkins & Co. Galerie. Foto: Patricia Grabowicz

50 Kunstbulletin 3/2020 FOKUS // MARLENE MCCARTY 51 Marlene McCarty (*1957, Lexington, Kentucky USA), lebt in New York City

1975–1977 University of Cincinnati, College of Design, Architecture, and Art, Ohio, USA 1978–1983 Allgemeine Kunstgewerbeschule in Basel 1983 Umzug nach New York 1988–1995 Mitglied bei Gran Fury 1993 Eidgenössisches Kunststipendium, Freie Kunst (Schweiz) Professorin für Visuelle Künste an der NYU Steinhardt

Einzelausstellungen (Auswahl) 2019/2020 ‹Into the Weeds›, Center for the Arts, Buffalo, New York 2018 ‹The Enormity of Time›, Sikkema Jenkins & Co., New York 2013 ‹Hard.Keepers›, Royal Hibernian Academy, Dublin, Irland 2010 ‹i’m into you now: some work from 1980–2010›, NYU Steinhardt School of Culture, Education, and Human Development, New York 2004 ‹Young Americans , Part 2›, Neue Kunsthalle St. Gallen

Marlene Olive – June 21, 1976, 1995–1997, Grafit auf Papier, 150 x 231 cm, Sammlung A. Schindler

52 Kunstbulletin 3/2020 Nabel. Ebenso repräsentiert die in ‹Group 1.3›, 2007, dargestellte Familie, spannungs- voll ineinander verwickelt, eine dramatische, reale Begebenheit: In einer religiösen Zeremonie wird die Tochter getauft und zu vorehelicher Enthaltsamkeit ermahnt, was in der Ermordung der Eltern durch die rebellierende Tochter gipfelt. Geheimnisvolle Wahrheit Wahre Geschichten, reale Narrative fungieren für Marlene McCarty stets als Grundlage und Ausgangspunkt für die sich daraus frei entwickelnden Zeichnungen. Der ‹Group›-Serie war in den Neunzigern ihre Porträtreihe ‹Murder Girls› vorausge- gangen. Eine dieser ersten Arbeiten ist auch in der aktuellen Ausstellung ‹Into the Weeds› zu sehen. Sonderbar geheimnisvoll schaut uns eine junge Frau direkt in die Augen, dringt mit ihrem Blick tief hinein in das eigene Unbekannte. Ihre Hosen stehen offen, ihr Schoss ist entblösst.Vielleicht die Geburt einer neuen Welt. Die Arbeit lässt neben dem kunsthistorischen Bezug zu Gustave Courbets ‹L’origine du monde›, 1866, auch an Valie Exports ‹Aktionshose: Genitalpanik›, 1968, denken. Wenn wir jedoch im Werktitel lesen, dass das Mädchen, am Übergang zwischen Kind- und Erwachsen- sein, Marlene Olive ist, die weltweites Aufsehen damit erregte, ihre eigenen Mutter getötet zu haben, bekommt das Bild noch einmal eine ganz andere Dimension. Prägung und Zukunft McCartys Botschaft ist deutlich zu lesen: die verzweifelte und zugleich erfolgrei- che Emanzipation des weiblichen Geschlechts als Sinnbild für eine in sich zerrissene Gesellschaftsstruktur. Die Frauen suchen nach einer Neubesinnung, nach einer Iden- tität in enger Verbundenheit mit der Natur. Sie wirken stark, überzeugend und spielen gekonnt mit den von McCarty als männlich interpretierten Attributen von Macht und Erfolg. Das Männliche transformiert sich dabei sogar zum Animalischen, das von der Frau gebändigt und gezähmt wird. Trotzdem bleibt eine unheimliche Form von exis- tenzieller Bedrohung spürbar. Die US-Amerikanerin, die die Situation in ihrem Herkunftsland mit Sorge betrach- tet, sagt, sie wisse nicht, ob Kunst wirklich die Welt verändern könne, aber sie glaube an die Kraft, die diese habe. Die Künstlerin wirft existenzielle Fragen auf und möchte den wunden Punkt an einer oft verdeckten Stelle treffen: Wer sind wir und wohin wollen wir? Was hat uns geprägt und wie wollen wir prägen? Wie ist die Verteilung von Macht in unserer Gesellschaft, in unserer Familie, in uns selbst? Zitate: Gespräch mit der Künstlerin am 22. Januar 2020 im Kunsthaus Baselland Valeska Marina Stach, Lyrikerin und Künstlerin aus Berlin, lebt und arbeitet in Basel als freie Autorin und Prozessbegleiterin. [email protected]

→ ‹Marlene McCarty – Into the Weeds›, Kunsthaus Baselland, bis 19.4. ↗ www.kunsthausbaselland.ch

FOKUS // MARLENE MCCARTY 53 Atlas. Cartographie du don — Un atlas sans index du temps

Chapitre ‹Histoire›, 2019, vue de l’exposition MCBA Lausanne. Photo: Dominik Gehl

54 Kunstbulletin 3/2020 Pour marquer l’ouverture de son nouveau bâtiment, le Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne chahute ses collections qu’il présente sous divers angles thématiques. Si ces ruptures chronologiques manquent parfois d’articulation avec le présent, des œuvres fortes se dégagent, témoignant de collections enri- chies, grâce aux donations. Sylvain Menétrey

Comment parler d’une exposition dont les enjeux dépassent largement son cadre esthétique? C’est face à cette difficulté que le critique est confronté au moment d’évaluer ‹Atlas. Cartographie du don›, l’exposition inaugurale du Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne. L’ouverture du musée tant attendu est un évènement ma- jeur de la culture vaudoise. La fin heureuse d’une saga politique à multiples rebon- dissements. L’affirmation de la confiance en ses moyens et sa place dans le monde d’une ville qui comptent de nombreux centres de compétences internationalement réputés. Le bâtiment est à la hauteur des attentes en terme de surfaces, de condi- tions muséales et d’expérience de visite. Proportion variée des salles, lumière zé- nithale agréable au dernier étage, circulation fluide même en période d’affluence: le projet des architectes Barozzi Veiga est très fonctionnel. On souffre seulement dans ces escaliers d’un gris immaculé oppressant qu’il faudrait humaniser. Dans ce contexte d’euphorie, la presse a unanimement célébré le geste fondateur du pro- gramme signé par Bernard Fibicher, le directeur de l’institution. Cette ambitieuse exposition, proche du format d’une biennale par son ampleur et sa volonté universa- lisante, s’égare pourtant parfois dans ses temporalités irrésolues. À l’origine d’‹Atlas›, le souhait du directeur de remercier par un contre-don les artistes, héritiers, fondations, collectionneurs et pouvoirs publics qui ont légué des œuvres au musée en exposant celles-ci. Ces donations et prêts de longue durée sont l’une des raisons d’être et la conséquence des nouveaux locaux de l’institution vau- doise. Au lieu de se saisir de cette problématique du don, le curateur a opté pour un concept curatorial qui isole les œuvres de leur contexte historique. À la manière d’Aby Warburg dans son ‹Atlas Mnémosyne›, il privilégie des rapprochements formels ou thématiques au long de salles qui portent chacune un titre faisant référence à un espace, physique ou mental. L’histoire est envisagée comme un montage, une collision de temporalités pour parler à la manière de Walter Benjamin. Ce faisant, Fibicher contourne la difficulté à faire exposition avec des objets d’époques, de mé- diums et de qualités diverses. Il affirme aussi qu’aujourd’hui la mission d’un musée n’est plus seulement de conserver des œuvres, mais de les mettre en flux. Internet nous sert d’archive et le musée s’est reconfiguré en un lieu où le public peut admi- rer des œuvres physiques – auratiques dit le texte d’exposition, même si Benjamin pensait que le musée les vidait déjà de leur aura – dans des contextes changeants. Le musée comme carte mouvante du monde et comme territoire privilégié de l’art. Mais cette position curatoriale touche à ses limites dans les chapitres qui résonnent

FOKUS // ATLAS. CARTOGRAPHIE DU DON 55 le plus directement avec notre situation présente. Cette absence d’ancrage rend le propos des salles d'exposition consacrées à la musique ou à la nature particulière- ment flottant et illisible. Une forêt déracinée Par exemple, le chapitre ‹Forêt› où se rencontrent une sculpture sur bois de Ste- phan Balkenhol, une scène de chasse à courre sur tapisserie de la Collection Toms Pauli, des cylindres en acier de Stéphane Dafflon et d’innombrables peintures et dessins d’arbres et de forêts romantiques, naturalistes, fauves, ou plus contempo- rains, censés éveiller effroi ou quiétude, ne nous permet pas de nous repérer dans un monde où les forêts brûlent. Les œuvres de Giuseppe Penone, bien représentées grâce à des dons de la galeriste Alice Pauli et du couple de collectionneurs lausan- nois Alain et Suzanne Dubois, pourraient tracer un pont entre cette vision idyllique et la fragilité des écosystèmes. Hélas, à l’image de cet arbre en bronze avec sa cou- ronne de feuilles d’or et sa boule de granit (‹Luce e Ombra›, 2011) placé dans le hall d’entrée du musée, leur surcharge symbolique échoue à opérer cette connexion. Dans la salle baptisée ‹Carte du tendre›, l’amour bénéficie d’un traitement plus riche. Un dialogue entre puritanisme et sexualités diverses s’y instaure. À une scène à la Segantini de deux jeunes paysans qui se prennent la main au bord d’un torrent de Giron (‹Paysans et paysage à Lavey›, 1885) succède un dessin fiévreux de Marlene Dumas, d’une femme qui se doigte sur une méridienne. Le regard masculin, jadis flatté, est assailli par la vision de cette femme maîtresse de son corps. On peut aussi mettre en regard les charmantes aquarelles des années 1920 d’Ella Surville, sur des jeux très genrés de la séduction avec deux superbes sanguines à l’extrême

Chapitre ‹Forêt›, 2019, vue de l’exposition MCBA Lausanne. Photo: Dominik Gehl

56 Kunstbulletin 3/2020 fragilité de Jean Crotti. Ces acquisitions récentes représentent de jeunes hommes rencontrés par l’artiste sur des forums en ligne, nouveau terrain de la séduction, du désir et du regard, où l’interlocuteur peut disparaître brusquement, comme les san- guines pâlissantes de l’artiste lausannois. Une toile de Félix Vallotton, où une femme taquine le sexe d’un satyre perturbe la linéarité d’une histoire des représentations de la sexualité. Petits yeux jaunes Dans le chapitre ‹Histoire›, s’exprime la jubilation du curateur à créer des dialogues à rebrousse-poil de l’histoire de l’art. Il y met en perspective la peinture musclée d’Eu- gène Burnand, à travers un tableau consacré à la fuite de Charles le Téméraire, avec un grand monochrome rouge d’un format approchant d’Olivier Mosset. Le rouge écar- late de Mosset se charge à ce contact d’un sens symbolique lié à la violence de l’his- toire. Une interprétation qui s’oppose évidemment aux principes d’une peinture qui n’a d’autre référent qu’elle-même. Mais cet écart assumé peut s’excuser dans un contexte contemporain où le débat entre abstraction et figuration a perdu de son souffle. Le Ro- binson Crusoé d’Eduardo Arroyo est soumis à une torsion du même ordre. Ce peintre de la figuration libre s’identifiait au personnage qu’il représente en peintre bohème assis dans un fauteuil Voltaire sur un rocher. Dans cet accrochage, l’idylle se mue en une al- légorie de la colonisation et de l’accumulation primitive. Car c’est bien le propos d’une histoire comme succession de désastres qui se dégage de ce chapitre où s’enchaînent une scène du massacre de la St-Barthélémy par François Dubois (vers 1572–1584), en forme de petits catalogues des horreurs, ou l’installation au raffinement sémiotique chirurgical d’un petit salon bourgeois en toile de Jouy avec ses motifs esclavagistes de Renée Green. Le musée sort aussi l’un de ses chefs-d’œuvre dans cette section avec le triptyque allégorique lugubre en nuances de vert et de gris de Félix Vallotton, ‹Le Deuil›, ‹Le Crime châtié› et ‹L’Espérance›, tous trois datés de 1915. Au long de ce parcours chargé, où dialogues osés alternent avec rapprochements plus littéraux, les fulgurances ne manquent pourtant pas. Je citerais en premier lieu les sept œuvres de Dubuffet qui ponctuent l’exposition et les dessins au fusain de Miriam Cahn dans le chapitre ‹Douleur›. Les petits yeux jaunes de ces femmes aux corps de chouettes terrorisées par l’horreur de l’aube poursuivent le spectateur au-delà du temps. Sylvain Menétrey, curateur, critique indépendant et enseignant à la HEAD–Genève, vit à Lausanne. [email protected]

→ ‹Atlas – Cartographie du don› s’est terminée le 12.1. Catalogue, sous la direction éditoriale de Bernard Fibicher, 64 pages. → ‹À fleur de peau – Vienne 1900, de Klimt à Schiele et Kokoschka›, présente près de 180 peintures, dessins, sculptures et objets d’arts appliqués créés à l’aube du XXe siècle. Jusqu’au 24.5. Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne ↗ www.mcba.ch

FOKUS // ATLAS. CARTOGRAPHIE DU DON 57 Agenzia X/Moicana — Mappature controculturali

Anonimo, Paria N. 7, 1971

58 Kunstbulletin 3/2020 Lo scorso novembre è stata presentata a Milano l’installazione ‹L’edicola che non c’è›, a cura di Moicana (Centro studi sulle controculture) e Agenzia X. Un progetto che unisce ricerca e controcultura e che prosegue con l’inaugurazione di un archivio dedicato alla stampa underground. Regaida Comensoli

Il progetto ‹L’edicola che non c’è› nasce dall’incontro tra attivisti di diverse genera- zioni dell’area milanese e da un gruppo di giovani studiosi e ricercatori della statale di Milano. Lo scopo è rendere fruibili diversi materiali, prodotti dal 1966 ad oggi, legati al composito universo delle culture alternative.Tra le riviste storiche sono da menzio- nare Mondo Beat e Pianeta Fresco, quest’ultima fondata da Fernanda Pivano e Ettore Sottsass e dal direttore irresponsabile (sic) Allen Ginsberg; ma anche Re Nudo, Paria, FAME, Decoder per arrivare fino alle pubblicazioni più recenti come L’antitempo. Non è un caso quindi che l’edicola sia stata allestita nella Galleria degli Artigiani della metropolitana milanese dove, nel 1966, nacque la redazione di Mondo Beat, la prima rivista underground italiana. Se da un lato assistiamo alla progressiva scom- parsa delle edicole, dall’altro fioriscono da ormai più di un decennio pubblicazioni indipendenti e fanzine. È quindi fortemente simbolica la scelta di allestire non solo un’esposizione ma un’edicola, uno spazio di incontro dove poter temporaneamente consultare le storiche riviste underground. L’esposizione temporanea è in realtà solo la prima parte di un progetto che comprende anche un lavoro di digitalizzazione delle pubblicazioni e l’apertura nella sede di Agenzia X, storica casa editrice indipendente milanese che pubblica libri al confine tra narrativa e saggistica, di un archivio dove confluirà una parte dei materiali esposti durante l’intervento installativo. Queste tre tappe del progetto – l’installazione nello spazio pubblico, l’apertura di un archivio e la digitalizzazione delle riviste – sono manifestazioni di alcuni dei principi fonda- mentali che accomunano le culture underground. Ad esempio, la digitalizzazione e la fruizione gratuita sono un’estensione della filosofia anti-copyright che sta alla base delle pubblicazioni controculturali come riviste e fanzine. Riflettere di nuovo su questo periodo particolarmente fertile per le pubblicazioni indipendenti e underground diventa una necessità in un periodo postinternet, dove le istanze più commerciali e corporative che animano la rete sembrerebbero aver de- finitivamente prevalso sullo spirito più libertario e rivoluzionario. Quindi, il periodo delle pubblicazioni fisiche diventa simbolo di una sorta di età dell’oro, non ancora corrotta e portatrice di quei valori, presenti d’altronde anche nei primi anni della rete, senza averne le insanabili contraddizioni della contemporaneità. Regaida Comensoli storica dell’arte e curatrice indipendente. [email protected]

→ ‹Archivio della Stampa Underground›, Agenzia X, Milano, apertura 20.3. ↗ www.agenziax.it

FOKUS // AGENZIA X 59 ruangrupa — Neue Spieler für die documenta 15

Erstmals kuratiert mit ruangrupa ein Kollektiv die documenta in Kassel. Es besteht aus zehn indonesischen Kunstschaffenden und Architekten aus Jakarta. Ihr kuratorischer Ansatz zielt auf ein gemeinschaftlich ausgerichtetes Modell der Nutzung von ökonomischen und ideellen Ressourcen. Dominique von Burg

Die Mitglieder von ruangrupa können mit etwas documenta-Erfahrung aufwarten, waren sie doch bei der documenta 14 mit ihrem Internetradio als Partner des de- zentralen Radioprojekts ‹Every Time a Ear di Soun› beteiligt. «Raum der Kunst» oder «Raum-Form», wie das Kollektiv auf Deutsch heisst, war unter anderem mit seinen Werken an Ausstellungen wie der Istanbul Biennale, 2005, der Singapore Biennale, 2011, der São Paulo Biennale, 2014, und am Cosmopolis-Projekt im Centre Pompidou, Paris, 2017, beteiligt. 2018 gründeten sie Gudskul, ein Bildungs- und Vernetzungs- projekt für Kreative, das auf kooperativer Arbeit basiert. Der als Impulsgeber geltende Ade Darmawan vertrat mit Farid Rakun die Gruppe ruangrupa an der ersten Pressekonferenz in Kassel, wo die beiden bekundeten, «eine global ausgerichtete, kooperative und interdisziplinäre Kunst- und Kulturplattform» schaffen zu wollen… Zudem beabsichtigen sie, mit der documenta 15 das Augen- merk auf heutige Verletzungen zu richten. Insbesondere solche, die ihren Ausgang im Kolonialismus, im Kapitalismus oder in patriarchalen Strukturen haben, denen sie «partnerschaftliche Modelle gegenüberstellen möchten, die eine andere Sicht auf die Welt ermöglichen». Neues Paradigma? DieseandereSichtaufdieWeltüberzeugtedieinternationaleFindungskommission auf Anhieb. Sie bestand neben Philippe Pirotte, Rektor Städelschule Frankfurt/M,aus namhaften Kuratoren und Museumsdirektoren. Die einhellige Wahl begründeten sie mit dem kuratorischen Ansatz, der auf einem internationalen Netzwerk von lokalen Community-basierten Kunstorganisationen fusst. Sie erkannten in ruangrupa das Potenzial eines Game-Changers für die documenta insofern, als sich hier «ein neues Paradigma kultureller Produktion abzeichnet». Laut Philippe Pirotte haben sie zwar viele Projekte gesehen, die sie als wertvoll erachteten, «aber bei ruangrupa hatten wir das Gefühl, dass wir Teil dieses Netzwerks sein wollen, das sie ‹koperasi› nennen, einer der Schlüsselbegriffe ihres documenta-Konzepts, das auf Austausch, Vernet- zung und Dialog setzt». Weitere Künstlerkollektive, Schulen, Krankenhäuser und Uni- versitäten werden in die Vorbereitungen der documenta 2022 in Kassel einbezogen.

60 Kunstbulletin 3/2020 Ruangrupa agiere nach der von ihr als «Lumbung» bezeichneten Methode. Diese stre- be eine Art von Zusammenarbeit und das Verteilen von Ressourcen an, führt Pirotte weiter aus. Erläuternd fügt documenta-Generaldirektorin Sabine Schormann hinzu, dass die Gruppe bereits 19 Jahre Erfahrung im Veranstalten kultureller Ereignisse habe und die Mitglieder selbst Kunstschaffende sind. ruangrupa setze auf Kunst, die in der Realität tatsächlich etwas bewirkt. Welche Art von Kunst kommen werde, sei allerdings noch offen. Es könnten Kunstwerke, Videos, Performances, Theaterstücke oder aber auch Musikfestivals sein. Kollektive als Kuratoren Die Wahl der neuen documenta-Leitung hat ein gespaltenes Echo ausgelöst. Während sich die einen auf frischen, nichteuropäischen Wind für Kassel freuen, ste- hen manche der Berufung von ruangrupa kritisch gegenüber. Doch ist die Wahl des Kollektivs wirklich die Überraschung, als die sie nun gehandelt wird? Es ist zwar noch nicht Standard, aber auch nicht ganz unüblich, dass Kunstschaffende für Grossaus- stellungen verantwortlich zeichnen, und Kollektive als Kuratoren sind schon seit einigen Jahren beliebt. Anders als eine Einzelperspektive bietet eine Co-Autorschaft die Möglichkeit, mehrere Blickwinkel mit einzubeziehen und die vielfältigen admi-

Findungskommission der documenta 15, 2022 und neues Leitungsteam; Sabine Schormann, General- direktorin documenta und Museum Fridericianum (2. Reihe rechts), Christian Geselle, Oberbürger- meister und Aufsichtsratsvorsitzender (vorne rechts) und Vertreter von ruangrupa: Ade Darmawan (2. Reihe, 2. von links), Farid Rakun und Julia Sarisetiati (vorne 1. und 2. von links). Foto: Nicolas Wefers

FOKUS // RUANGRUPA 61 nistrativen Arbeiten aufzuteilen. Dies haben die Beispiele der drei interdisziplinä- ren Kollektive (Alexandria Contemporary Arts Forum, Chamber of Public Secrets und tranzit.org) bei der Manifesta 8 in Murcia 2010 oder des Kuratorenteams der 15. Bien- nale de Lyon 2019 bestätigt. Auch den Vertretern der Findungskommission erscheint es folgerichtig, «in einer Zeit, in der innovative Kraft insbesondere von unabhängigen, gemeinschaftlich agierenden Organisationen ausgeht,diesem kollektiven Ansatz mit der documenta eine Plattform zu bieten». Will man sich eine Vorstellung von der nächsten documenta machen, muss man nach Arnheim blicken, wo ruangrupa 2016 die Ausstellung ‹Transaktion› kuratierte. Fünfundvierzig internationale Künstlerinnen und Künstler realisierten nebst Wand- bildern zahlreiche Installationen im Park von Sonsbeek und künstlerische Interven- tionen in der Stadt Arnhem. Die Ausstellung ‹transHISTORY› im Museum Arnhem präsentierte ortsspezifische Arbeiten, die vor Augen führten, dass Geschichte sich ständig weiterentwickelt und Teil der Realität ist. Es war ein Erfolg mit lobenden Kri- tiken in der internationalen Presse und über 100’000 Besucherinnen und Besuchern. Antworten auf existenzielle Fragen Immer wieder stellt sich die Frage, was die documenta heute noch leisten kann. Wohl ist es ihr Anliegen, sich jedes Mal neu zu erfinden. Lohnt sich der Verzicht auf eine singuläre künstlerische Vision, wenn die gemeinsam erarbeitete Alterna- tive Zeitfragen in einer überraschenden Ästhetik aufgreift? Es ist mutig und not- wendig, den Diskurs über die westlichen Kunstzentren hinaus auszudehnen. Zieht man ruangrupas Ausstellungen bei der Asia Pacific Triennial of Contemporary Art, Brisbane, 2012, der São Paulo Biennale, 2014, oder ‹Transaktion› in Arnheim, 2016, als Beispiele bei, so dürfte die Weltkunstschau mit ihnen zum Netzwerk, Kunst zur kooperativen Arbeit werden. Dieser seit einigen Jahren feststellbare kulturelle Trend hin zu Projekten mit partizipativem Anspruch, performativen Neuinterpretationen historischer Ereignisse, Workshops und Labors ist mittlerweile Teil von Biennalen und anderen Grossausstellungen. In Zeiten, da Europa und andere Länder vor enor- men Herausforderungen angesichts von politischem Populismus und Zerfall von Gesellschaften stehen, will die documenta eine Plattform bieten, die Antworten auf existenzielle und soziale Fragen geben könnte. Die Ausstellung wird zeigen, ob dies- bezügliche Visionen skizziert werden. Denn die Erwartungen sind hoch. Dominique von Burg, Kunsthistorikerin und Autorin, Zürich. [email protected]

→ ‹documenta 15›, Kassel, bis 25.9.2022 ↗ www.documenta.de → ‹about documenta›, Daueraustellung, Neue Galerie Kassel ↗ www.museum-kassel.de

62 Kunstbulletin 3/2020 HINWEISE dienen. Als mögliche Alternative schlägt er offene, nutzerorientierte Tools vor. Dass Google Digitale Kunst / Simon Weckert, sich keine Sorgen macht, zeigt sich in dessen süffisantem Statement zur Aktion. Man freue Google Maps Hack, 2020 sich über kreativen Umgang mit ihren Services. Tatsächlich gebe es noch Dinge zu verbessern, Curator’s Choice — Der Berliner Künstler Bollerwagen könnten zum Beispiel noch nicht Simon Weckert hat 99 Smartphones in einem erkannt werden. Raffael Dörig Handkarren durch die Stadt gezogen und so einen virtuellen Stau auf Google Maps erzeugt. Das heisst, für alle User der Navigationsfunk- tion der App färbte sich die Strasse temporär rot, und es wurde allenfalls eine alternative Route vorgeschlagen. Das dazugehörige Video zeigt den Künstler mit einem quietschenden roten Bollerwagen durch leere Strassen gehen, daneben eingeblendet die digitale Landkarte. ‹Google Maps Hack› ging innert kürzester Zeit viral, begleitet von reisserischen Artikeln mit Titeln in der Art von ‹Künstler fegt mit virtu- ellem Stau Strassen leer›. Tatsächlich fegte Weckert natürlich keine Strassen leer. Google Maps ist zwar dominant, aber es ist nicht anzu- nehmen, dass alle Autofahrenden es perma- nent benutzen. Im Interview mit der FAZ erklärt Weckert einige Hintergründe. Er pröbelte mit verschiedenen Gehgeschwindigkeiten herum und kriegte nach einer Stunde langsamen Hin- und Hergehens eine Strasse rot. Wenn ein Auto an ihm vorbeifuhr, verschwand die Rotfärbung gleich wieder. Die Aktion ist schon eine Weile her, aber er veröffentlichte sie jetzt gezielt zum 15. Geburtstag von Google Maps. Weckerts Arbeit reiht sich ein in eine lange und durchaus kritisierbare Tradition von Medienkunstarbei- ten, die mit einer sehr kontrollierten Versuchs- anordnung und einer zugespitzten Darstellung ohne viele Hintergrundinformationen arbeiten und dabei nicht zuletzt auf massenmediale Aufmerksamkeit und ein Publikum ausser- halb der wohlinformierten Kunstzirkel zielen. Simon Weckert · Google Maps Hack, 2020, Diese Reaktionen können als Teil der Arbeit Screenshots verstanden werden, als Untersuchung der Auf- merksamkeitsökonomie. Das erklärte Ziel des ↗ http://www.simonweckert.com/google- Künstlers ist sicher gelungen, nämlich Mecha- mapshacks.html nismen aufzuzeigen, die uns täglich betreffen, wie die Tatsache, dass unsere Nutzerdaten einem profitorientierten Quasi-Monopolisten

HINWEISE // CURATOR’S CHOICE 63 Animation / Grüezi Hans Schärer

Curator’s Choice — ‹Grüezi›, eine Begrüssung, Basel — Die Galerie Müller zeigt das späte begleitet von einem Lächeln, die schweizeri- Schaffen von Hans Schärer (1925–1997). Mit scher nicht sein könnte. ‹Grüezi› steht auch am rohen Frauenbildern, den ‹Madonnen›, hat sich Anfang von Jonas Raebers Kurzfilm. Ein Herr im der Luzerner einen Namen gemacht. Allerdings Karohemd steht im Fokus und richtet sich an sind es weniger Madonnen als vielmehr deren das Publikum. In den Süden fahre er jeweils im archaische Gegenbilder. Die Augen zu Schlitzen Sommer, denn da sei es immer sonnig. Mit dem reduziert, die Zähne gebleckt, auf der Brust ei- Wohnwagen selbstverständlich. Das Ausland ne Art Vagina, tauchen die dämonischen Wesen gefällt ihm sowieso sehr gut. Auf diese kurze, vor monochromen Gründen auf. Einige dieser nette Einleitung folgt dann auch schon das der Art Brut nahestehenden Idole wurden grosse Aber: Die Ausländerinnen und Auslän- 2013 an der Biennale in Venedig gezeigt. Auch der sollen dann doch bitte auch da bleiben, im die Figuren zweier Hauptwerke in Basel sind Ausland. Was darauf folgt, ist eine Auflistung mit dunklen Augen und zur Schau gestellten von Stereotypen, die – um bei den Stereotypen Zahnreihen in expressiver Gestik gezeichnet. zu bleiben – jede Altherren-Stammtischrunde Doch hier sind es männliche Gestalten. Kämp- erblassen liesse. Je länger seine Hasstirade fer, mit schaufelartigen Pranken, mit Helmen dauert, desto röter und böser wird er. Bis ihm und Schildern bewehrt, die jeweils zu dritt schlussendlich das Wasser bis zum Hals steht. agieren. Schwarz auf Weiss, fast lebensgross, Jonas Raeber machte sich in den Neunziger- hat sie Schärer auf riesige Packpapiere gemalt. jahren mit kritischen, politischen Kurzfilmen Einzelne Köpfe und durchgestrichene Körper einen Namen in der Schweizer Animations- ergänzen die Szenerie. Teilweise quergestreift, szene. Premiere feierte ‹Grüezi› 1995 an den als wären es bandagierte Mumien, und mit Solothurner Filmtagen und reiste anschlies- wenig Rot akzentuiert, muten sie unheimlich send zu Festivals in ganz Europa. Im Januar an. In den Neunzigerjahren treten auch Mickey 2020, pünktlich zu seinem 25. Jubiläum, ist der Mouse und der Tod ins Bild. Maskenhaft Film in besserer Qualität verfügbar und hat bis erstarrt und höhnisch lachend, schwebt die Heute trotz seines Alters nichts an Relevanz Pop-Figur in einem Lichterkranz monumental verloren. Dominique Marconi über der dunklen Bergwelt. In ‹Eigenthal›, 1992, werden die Luzerner Alpen zur Kulisse für den trotzigen Spott über die Vergänglichkeit. IKR

Jonas Raeber · Grüezi, 1995, 2’

↗ www.youtube.com/watch?v=MsfW7YdyM-M Hans Schärer · Ohne Titel, 1984, Öl und Acryl auf Papier, 150 x 230 cm © ProLitteris

→ Galerie Müller, bis 11.4. ↗ www.galeriemueller.com

64 Kunstbulletin 3/2020 Making Fashion Sense tert war von der Elektrifizierung der Lebens- welt, oder den Avantgarden der 1960er-Jahre, Basel — Wie verändert die Digitalisierung die die den Weltraum entdeckten. Die Technik Modewelt? Welche Materialien kommen zum wandelt sich, die Utopien nicht? DOM Einsatz? Welche Technologien werden für die Produktion genutzt? Wie prägen diese die Schnitte? Die Ausstellung ‹Making Fashion Sense› wagt einen Blick in die Zukunft und zeigt, was eigentlich schon jetzt möglich wäre. Hyperfunktionale Materialien, die unsere bio- metrischen Daten überwachen, sind längst im Alltag angekommen. Zumindest im Profisport. Die Kuratorinnen Sabine Himmelsbach und Katharina Sand haben über 20 internationale junge Designerinnen beziehungsweise Künst- lergruppen mit ihren jüngsten Bekleidungsent- würfen ausgewählt. Anhand ihrer Ausstellung im Haus der elektronischen Künste lassen sich drei aktuelle Tendenzen ablesen: jene, die ein ökologisches Bewusstsein vertritt und sich Themen der Nachhaltigkeit stellt. Hierfür steht Freya Probst mit wurzelbasierten Kleidern. Die auf natürlichen Rohstoffen, natürlichem Wachstum und Naturfarben beruhenden Ent- Clara Daguin · Aura Inside, 2018 würfe sind jedoch in der Minderheit. Eher hat man den Eindruck, dass, wer künftig «in» sein will, wie ein Leuchtkäfer durch das Leben wan- delt: blinkend und glitzernd. In dieser zweiten Gruppe werden Kleiderteile von Lichtblitzen durchzuckt. Ob sie via Sensoren auf Impulse von aussen reagieren oder ob sie der Träger aktiviert, ist nicht immer auszumachen. Ling Tan stellt ihre ‹Supergestures› vor, ein partizi- patives Projekt, das die Beziehung zwischen dem urbanen Raum und den Auswirkungen auf unser Leben untersucht. Als dritte Tendenz lässt sich eine von biomorphen Formen ins- Ling Tan · Supergestures, 2018 pirierte Ästhetik erkennen. Die Träger dieser Gewänder erscheinen aalglatt und biegsam wie → Haus der elektronischen Künste Basel, Fische, Amphibien oder, wie einst im Märchen, bis 8.3. wie Meerjungfrauen. Traurig scheint nur, dass in ↗ www.hek.ch vielen Entwürfen eine Gesichtsmaske vorgese- hen ist, aus der Augen so wehmütig blicken, als ob sie sich eines anderen Seins erinnern. Was hier als Neuheit in der Modebranche prä- sentiert wird, hat oft seine Inspirationsquellen in Entwürfen der Vergangenheit, insbesondere der Avantgarde der 1920er-Jahre, die begeis-

HINWEISE // CURATOR’S CHOICE / BASEL 65 Max Sulzbachner

Basel — Wilde Männer und tote Frauen: Das Kunstmuseum Basel zeigt den Basler Expres- sionisten Max Sulzbachner (1904–1985). Erst- mals lässt sich dank einer Schenkung neben fasnächtlicher Inspiration auch sein bisher un- bekanntes, abgründiges Frühwerk entdecken. Diese wichtige Werkphase der Zwanzigerjahre ist im Schulterschluss mit der Basler Künstler- vereinigung ‹Rot-Blau› und deren Faszination für den in Davos weilenden Ernst Ludwig Kirchner (1847–1921) entstanden. Ein Vergleich mit dem zeitgleich in Freiburg gezeigten Hermann Scherer (1893–1927), Freund von Sulzbachner, offenbart nicht nur stilistische, sondern auch thematische Paral- lelen wie den ‹Frauenmord›. Das unheimliche Bildmotiv tritt auch bei anderen Expressionis- Max Sulzbachner · Das Gespräch hinter der ten in Erscheinung, so bei George Grosz und Türe (nach Rodion Raskolnikoff von Fjodor Oskar Kokoschka. Sulzbachner thematisiert es Dostojewski), 1925. Foto: Martin P. Bühler in mehreren Werken, etwa in der zwölfteiligen Holzschnittfolge ‹Mondnächte›, 1925, die einem Gedicht von Georg Heym folgt und dieses mit der erfundenen Tötung einer Frau erweitert. Zudem malt Sulzbachner gleich drei Gemälde zum Mörder Raskolnikoff, der aus Geldnot eine Pfandleiherin mit dem Beil erschlägt. Die Figur aus dem Roman ‹Schuld und Sühne›, 1866, von Dostojewski scheint für den Expressionismus fruchtbar gewesen zu sein: Auch der damals bekannte, 1923 entstandene, gleichnamige Stummfilm des deutschen Regisseurs Robert Wiene (1873–1938) verhandelt dessen schuld- hafte Verstrickung. Sulzbachner selbst scheint sich mit der Figur des Verbrechers so weit auseinandergesetzt zu haben, dass er gar eine Haft in Kauf nahm und dem Protagonisten sei- ner Bildreihe die eigenen Gesichtszüge verlieh. Die Theatralik der Szene betont dabei weniger die Tötung der Frau, vielmehr setzt sie auf die Max Sulzbachner · Raskolnikoff: Ich habe Wildheit und Zerrissenheit der Hauptfigur. getötet, 1925, Kunstmuseum Basel. Monströs und monumental in Szene gesetzt, Foto: Martin P. Bühler in unheimlich glühenden Farben gemalt, hat → Kunstmuseum Basel, Hauptbau, bis 8.3. Raskolnikoff hier das Beil gegen sich selbst ↗ www.kunstmuseumbasel.ch gerichtet. Angedeutet wird ein Moment des Aussersichseins, ein Lebensgefühl, das die Ex- pressionisten bekundeten und anstrebten. IKR

66 Kunstbulletin 3/2020 Berlin Allesandersplatz hinweg, als Nistplatz erhalten liesse. Denn das Haus der Statistik will nicht nur die Nachbar- Berlin — 30 Jahre nach dem Mauerfall haben schaft, sondern auch nichtmenschliche Mitbe- sich die «Möglichkeitsräume» in Berlin endgül- wohner rund um den «Allesandersplatz», wie tig geschlossen. Oder etwa nicht? Eine Gruppe derzeit in grossen Lettern auf dem Dach des von Akteuren aus der Kunst- und Architek- Gebäudes zu lesen ist, integrieren. Stadtnatur turszene hat rechtzeitig den Fuss in die Tür ist seit Mauerzeiten ein Spezialgebiet der gestellt und dafür gesorgt, dass ein riesiges (West-)Berliner Biologen, auch einen Wildtier- Gebäude am Alexanderplatz nun zum Modell- beauftragten gibt es hier. Und so erfährt man projekt für die Zukunft wird. aus den vorbereitenden Gesprächen, dass viele Am Anfang stand eine Behauptung. «Hier Tiere die Stadtlandschaft inzwischen als ihr entstehen für Berlin: Räume für Kunst, Kultur Territorium verstehen, es also wichtig ist, in ei- und Soziales…» Angebracht hatte das Plakat, ner bislang nur auf den Menschen zugeschnit- das an ein offizielles Bauschild erinnerte, die tenen Architektur Nischen und Zwischenräume Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser (AbBA) für unsere Co-Species (Donna Haraway) be- 2015 am Haus der Statistik, einem zum Abriss reitzuhalten. Das Holzmodell setzt das um. Ob vorgesehenen, seit zehn Jahren leer stehen- die Fassade letztlich so realisiert wird, ist noch den Gebäude mitten in Berlin. Der 1968–1970 offen, aber sie hat das Potenzial, auch anderen im Stil der DDR-Moderne errichtete, rund Bauvorhaben einen Weg zu weisen. MW 50’000 m2 grosse Komplex, der heute dem Land Berlin gehört, ist eine Ruine. Damit sich keine Obdachlosen einrichten, hatte man die Fenster herausgenommen, weiterer Verfall blieb nicht aus. Unterdessen sind Vögel eingezogen – allein 213 Mauersegler wurden gezählt –, und im Innenhof wächst ein Urwald aus Götterbäumen und anderen Pionierpflanzen. Der Akteurskreis, der zunächst als ‹Initia- tive Haus der Statistik› firmierte, stiess bei Labor k3000 · fallingwild, 2019, Modell einer der Politik auf Gehör und kooperiert jetzt als reliefartigen Holzfassade, die einen vielfältigen Genossenschaft ZUsammenKUNFT Berlin bei Lebensraum für Tiere und Pflanzen anbietet. der Entwicklung des HdS als gemeinwohlorien- Foto: Brian Karp tiertes Modellprojekt. Neben Kunst und Kultur soll unter anderem das Rathaus hier einziehen, denn der forcierte Ausverkauf landeseigener Immobilien mit explodierenden Mieten hat auch vor der Verwaltung nicht Halt gemacht. Aktuell werden andere partizipative Nutzungen diskutiert und erprobt, darunter ein Chor für «utopische Lieder» (Bernadette La Hengst). Eines der Pionierprojekte ist das von Labor k3000 (Marion von Osten, Peter Spillmann u.a.) Gespräch am Berliner Stadtmodell zwischen realisierte ‹fallingwild›. Ein wenig abgerückt dem Jagd- und Wildexperten des Berliner vom eigentlichen Gebäude steht ihr hölzerner Senats Derk Ehlert (l.) und Peter Spillmann von Nachbau der modernistischen Vorhangfassa- Labor k3000. Filmstill: Brian Karp de – Modell und Kunstwerk zugleich. Demons- triert wird hier, wie sich die Fassade dauerhaft, ↗ www.hausderstatistik.org also auch über Umbau- und Renovierungszeit ↗ www.fallingwild.org

HINWEISE // BASEL / BERLIN 67 Alles zerfällt zerschlagene Ich› über ‹Ein Fremder im Selbst›, ‹Übermächtige Natur› oder ‹Landschaft als Bern — Mit vereinten Kräften empor, haltlos Gemütszustand› und ‹Heimgesuchte Häuser› hinab in die Tiefe: Die Fragmente von Hodlers bis zu Kapitel 12, ‹Schwindel› (mit grossem ‹Aufstieg› und ‹Absturz›, 1894, die an die Auftritt von Vallotton), einiges in Bewegung. Für Erstbesteigung des Matterhorns erinnern, Überraschungen ist dabei gesorgt, sei es, weil dominieren den Austellungsauftakt im Kunst- es zu irritierend anregenden Konstellationen museum Bern und geben gleichsam den Ton und thematischen Zuordnungen kommt, sei es, an. Vielleicht so: Über vieles mag der Mensch weil in diesem illustrierenden Kontext Künst- triumphieren, aber das Andere bleibt stärker. lerinnen erscheinen, denen man sonst kaum Und Kunst kann beides sichtbar machen. In begegnet: Louise Catherine Breslau, Clara von diesem Fall Schweizer Kunst aus der haus- Rappard, Annie Stebler-Hopf mit ihrem kühl- eigenen Sammlung von Böcklin bis Vallotton, klaren Tableau ‹Am Seziertisch›. AMA vor allem aus der zweiten Hälfte des 19. und den beiden ersten Jahrzehnten des 20. Jahr- hunderts. Knapp zweihundert Werke – Ölge- mälde und Arbeiten auf Papier – hat Kuratorin Marta Dziewańska für ihre erste Ausstellung in Bern ausgesucht, deren Titel den irischen Dichter Yeats zitiert und auf eine aus den Fu- gen geratene Welt verweist: «Alles zerfällt, die Mitte hält nicht mehr; / Und losgelassen nackte Anarchie, / Und losgelassen blutgetrübte Flut, und überall / Ertränkt das strenge Spiel der Unschuld…», 1919. Nicht nur aus den Fugen geraten, sondern auch entzaubert ist diese Félix Vallotton · 1914, paysage de ruines Welt. Das spiegelt sich in vielen der gezeigten et d’incendies, 1915, Öl auf Leinwand, Werke. Nicht wenige antworten darauf mit 115,2 x 147 cm, Courtesy Kunstmuseum Bern Gegenzauber. Der Blumenmärchen-Dichter Kreidolf etwa mit ‹Das Leben ein Traum› oder der weniger bekannte Plinio Colombi mit seinen durchdachten realistischen Schneelandschaf- ten. Auch Böcklin, dieser tief fühlende sinnliche Symbolist, gehört hierher oder – ihm ist ein ganzes der zwölf klug kommentierten Kapitel gewidmet – Adolf Wölfli mit seinen aberwit- zigen (Lebens-)Bilderzählungen. Schwer zu fassen, kaum zu begreifen sind sie, aber mit ihren nach allen Seiten durchlässigen Grenzen sehr passend im Kontext dieser Schau, die dem Publikum eine neue Lesart von Werken der Arnold Böcklin · Meeresstille, 1887, Tempera Sammlung vorschlägt. Marta Dziewańska geht und Firnisfarbe auf Holz, 103 x 150 cm, Cour- dabei von Sigmund Freuds Annahme dreier tesy Kunstmuseum Bern narzisstischer Kränkungen (1917) aus: die Erde, Heimat des Menschen, ist nicht der Mittel- → Kunstmuseum Bern, bis 20.9. punkt des Kosmos; der Mensch ist auch nur ↗ www.kunstmuseumbern.ch ein Tier; das «Ich» ist «nicht Herr (…) in seinem eigenen Haus». Da gerät von Kapitel 1, ‹Das

68 Kunstbulletin 3/2020 Agnes Barmettler Wege in die Abstraktion

Emmenbrücke — Ungerahmt, roh und bis- Friedrichshafen — Das Zeppelin Museum weilen in starrer Erhabenheit hängen die bringt in einer eigens konzipierten Ausstellung Werke von Agnes Barmettler (*1945, Stans) in gut 80 Werke der Fotografin Marta Hoepffner der Kunstplattform akku. Die Gastkuratorin (1912–2000) und ihres Lehrers, des Malers Willi Patricia Bieder hat das umfangreiche Werk der Baumeister (1889–1955), erstmals zusammen. aus Obwalden stammenden Künstlerin in eine Die in zwölf Kapitel gegliederten Arbeiten Überblicksschau gegliedert und bietet dadurch illustrieren einen Zeitraum von 60 Jahren und die Möglichkeit einer Widerentdeckung. In stammen aus der hauseigenen Sammlung wie den Siebziger- und Achtzigerjahren hat sich auch von externen Leihgebern. Eines der frühs- Barmettler expressiv-figurativ mit kulturanth- ten Werke von Baumeister ist eine ‹Landschaft ropologischen Themen, insbesondere dem Ma- mit Kran›, Öl auf Pappe, ca. 1909; Spätwerke triarchat der Hopi-Stämme in Südwestamerika von Hoepffner sind unter anderem die ‹Vario- auseinandergesetzt und deren mythologisches chromatischen Lichtobjekte› – durchleuchtete Weltbild studiert. In ihren grossformatigen Collagen in drehbaren Kästen. Malereien widerspiegelt sich die menschliche So verschieden die Ausdrucksformen von Existenz in unterschiedlichen körperlichen Hoepffner und Baumeister sind, so gemein- Erscheinungsformen. Auffallend ist die Gestik sam können Themen und Ausführung ihrer der Figuren sowie deren Verortung in der Werke sein. Dies zeigt sich in zwei Gemälden Landschaft, die auf eine mystische Bedeutung mit Hockeyspieleren. Baumeister staffelt 1927 weist. Parallel wird im Kabinett Martin Dislers in angedeuteter städtischer Umgebung vier Linolschnittserie ‹Ein Schnitt ins Herz›, 1988, abstrakte Figuren hinter einem Ball, und ist gezeigt, die sich ebenso intensiv mit der Ver- da nicht ein griechischer Tempel rechts im letzlichkeit des Menschseins befasst und die Hintergrund? Hoepffner zeigt uns drei Jahre Verbindung zwischen den beiden Kunstschaf- später zwei Eishockeyspieler; einen Torwart fenden – die beiden lebten mehrere Jahre als und eine das Spiel beobachtende schwarz Paar zusammen – wiederaufleben lässt. MS gekleidete Figur mit gekreuzten Beinen. Eine schräg abgeschnittene weisse Fläche markiert das Eisfeld vor wolkig blauem Grund. Markante rot-weisse Elemente finden sich in den Stulpen und Tricots der Spieler sowie in der angedeute- ten Torumrandung. Derart macht die Ausstellung sowohl Verbin- dungen als auch Unterschiede sichtbar – von der Wahl der Materialien bis zum Ringen um ei- genständige abstrakte Formen und Motive. Bei- de verbanden Kunst mit Forschung. Baumeister besass eine grosse Sammlung von Steinkeilen und ging den Techniken prähistorischer Höh- lenmalereien nach. 1947 veröffentlichte er das Lehrbuch ‹Das Unbekannte in der Kunst›. Beide mussten im Dritten Reich ihre Kunst teilweise im Verborgenen weiterführen. Bau- Agnes Barmettler · Hahai-i und Heheya, um meister konnte im Schutz einer Anstellung 1985, Öl auf Baumwolle, 91 x 76 cm weiterforschen, sein Haus wurde aber zerstört. → akku Kunstplattform, bis 15.3. Hoepffner trug wichtige Negative stets auf sich ↗ www.akku-emmen.ch und verlor ihr Atelier. Der zuvor enge persön-

HINWEISE // BERN / EMMENBRÜCKE / FRIEDRICHSHAFEN 69 liche Kontakt wurde unterbrochen. Nach dem Des Gletschers Kern Weltenbrand gründete Hoepffner mit ihrer Schwester Madeleine in Hofheim am Taunus Glarus — Die Glarner Künstler sehen die eine private Fotoschule. Sie begann mit Experi- Welt anders. Das macht ihre Arbeiten auch in menten in der Farbfotografie und konzentrierte naturwissenschaftlichen Diskursen spannend. sich auf kameralose Bilder. Im Mai 2018 nahmen Martin Stützle (*1959) Die typografisch und farblich konzise Aus- und Fridolin Walcher (*1951) an einer mehrwö- stellung zeigt eine umfasende Werkschau und chigen Forschungsreise nach Grönland teil. Sie bietet mittels eines Tischs voller Archivalien zeichneten und fotografierten die Welt aus Eis und Briefen auch einen faszinierenden Einblick und Schnee, die in ihren Werken nun eben- in zwei miteinander verknüpfte Leben. TS so faszinierende wie alarmierende Aspekte offenbart. Martin Stützle dokumentiert in einer Serie kleinformatiger Radierungen die Formen- vielfalt der Eisberge – die keineswegs nur wie mächtige Zuckerhüte aussehen, sondern sehr vielfältige bizarre Formen annehmen können. Das Gegenstück zu diesen zarten, silbrig- grauen Radierungen bildet eine mehrteilige Monotypie, die wie ein Blick ins kristalline Innere des Eises wirkt. Zusammengenommen erscheinen Stützles Arbeiten wie Bestandsauf- nahmen einer vom Untergang bedrohten Welt. Diese gefährdete Seite Grönlands zeigt auch Fridolin Walcher in seinen Fotografien. Walcher hat weite, überraschend farbige Eispanoramen Willi Baumeister · Prisma, Spektrum mit abgelichtet. Als Kontrast dazu zeigt er Aufnah- weissem Kreis auf Rosa, 1921–1922, Öl und men schmelzender Gletscher – aus Grönland Bleistift auf Leinwand, 73,3 x 54,6 cm, Courtesy und aus den Glarner Alpen – die neben den Kunstmuseum Stuttgart © ProLitteris Eislandschaften wie graue Gerippe wirken. AH

Marta Hoepffner · Gläser mit Rose, 1956, Farb- Solarisation auf Fotopapier, 35,5 x 28,5 cm, Fridolin Walcher · Ilulissat, Disko Bay 2, 2018, Courtesy Museum – Galerie Lände, Kressbronn Farbpigmentprint, Papier auf Alu, 100 x 100 cm

→ Zeppelin Museum Friedrichshafen, bis 19.4. → Kunsthaus Glarus, bis 1.3. ↗ www.zeppelinmuseum.de ↗ www.kunsthausglarus.ch

70 Kunstbulletin 3/2020 Hans Baldung Grien berühmte Werk hat unterschiedlichste Deutun- gen erfahren. Sie reichen von verschlüsselter Karlsruhe — Seit rund sechzig Jahren ist Hans Warnung vor der Seuche Syphilis bis zur Pole- Baldung Grien (1484/85–1545) erstmals wieder mik gegen Heinrich Institoris’ ‹Hexenhammer›, in einer grossen Übersichtsausstellung zu se- dessen Veröffentlichung 1485 einen Auftakt hen – in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. zu den grausamen Hexenverfolgungen bildete. Gute zwei Drittel seiner Gemälde, insgesamt Die Schau in Karlsruhe lässt das Publikum in 62, sowie sehr viele Arbeiten auf Papier und die zwischen Extremen pendelnde Welt Hans dazu zahlreiche Werke von Zeitgenossen trug Baldung Griens eintauchen und sie in all ihren der Kurator Holger Jacob-Friesen unter dem Facetten erleben. NO Titel ‹heilig – unheilig› zusammen. Baldung Grien war als junger Künstler Mitar- beiter in Dürers Werkstatt, lebte wegen seines malerischen Hauptwerks, des Altars des Müns- ters, einige Jahre in Freiburg i.Br. und ab 1517 in Strassburg. Als Künstler des Übergangs, von spätgotischer Frömmigkeit über Renaissance im Geist Dürers bis zum Manierismus, ist er eine faszinierende Ausnahmeerscheinung. Er bediente sich mit Könnerschaft und Erfolg sämtlicher Medien – Zeichnung, Druckgrafik, Glasmalerei, Malerei –, liebte die Provokation und war weit entfernt von aller Schönheit um ihrer selbst willen. Sein Werk spiegelt die Spannungen der Zeit der beginnenden Refor- Hans Baldung Grien · Die Geburt Christi, um mation. So durchbrach er in seinen kirchenge- 1530, (Ausschnitt), Mischtechnik auf Holz, bundenen Bildern die herkömmliche Ikonogra- 91,5 x 55,2 cm, Städel Museum, Frankfurt fie und erschloss neue religiöse Dimensionen. Beispiel ist die ‹Geburt Christi›, ca. 1525, aus dem Städel, wo das grellweiss gemalte Jesuskind so sehr zum Licht der Welt wird, dass Josef schützend seine Hand vor die Augen hält. Beispiele sind auch seine ‹Sündenfall›- Darstellungen, in denen sich Adam von hinten eng an Eva schmiegt: Die Sünde ist nicht der Apfel, sondern die erotische Begegnung der ersten Menschen. Höhepunkt seiner von mancherlei ikonografischen Rösselsprüngen begleiteten Auseinandersetzung mit dem Thema Erotik sind seine Hexendarstellungen. Mit diesen höchst ambivalenten Werken, die oft zu eigentlichen Bildrätseln werden und mit denen er eine gebildete und wohl auch diskus- Hans Baldung Grien · Zwei Hexen, 1523, sionsfreudige Käuferschicht bediente, steht er Mischtechnik auf Holz, 65,3 x 45,6 cm, Städel singulär in seiner Zeit. Genannt sei das kleine Museum, Frankfurt Kabinettstück ‹Zwei Hexen›, 1523, wiederum aus dem Städel, das auf höchst direkte Weise → Staatliche Kunsthalle, bis 8.3. zwei junge nackte Frauengestalten zeigt. Das ↗ www.kunsthalle-karlsruhe.de

HINWEISE // FRIEDRICHSHAFEN / GLARUS / KARLSRUHE 71 Barbara Gwerder Bildern als Motiv zugrunde lag, geht auf diese Weise etwas verloren. So könnten die ‹AlpStrei- Luzern — Dem künstlerischen Experiment mit che› geradeso gut innerhalb der hermetischen Widerständen sind keine Grenzen gesetzt: Hat vier Wände des Ateliers entstanden sein. etwa William Anastasi in den 1970er-Jahren in Ergänzt wird die Schau ‹Mitten im Motiv› von seinen ‹Subway Drawings› die Erschütterungen einer Bodeninstallation aus 3000 geschnitzten der fahrenden Londoner Metro seismografisch Edelweissen sowie der raumgreifenden Werk- mit einem Stift zu Papier gebracht, dachte sich gruppe der ‹Chnebelgrindä›, 2015: Es handelt Matthew Barney ein etwas anderes Dispositiv sich dabei um entrindete Baumstämme, die in aus: Für seine Serie ‹Drawing restraint› hat der die Vertikale emporschiessen und beinahe an mit Pinsel ausgerüstete Künstler etwa durch der Decke kratzen. Daran aufgespiesst befin- Sprünge auf einem Trampolin Deckenmalereien den sich aus Beton geformte runde Volumen. geschaffen, die massgeblich von der Eigen- Die Arbeit besticht durch die Gegensätzlichkeit gesetzlichkeit der Gravitationskraft bestimmt und Synthese von fragilem Holz und schwerem sind. Widerstände beim Prozess des Malens Beton. In Gegenüberstellung mit den Bildern hat sich auch die Künstlerin Barbara Gwerder rundet sie die Ausstellung gelungen ab. TB (*1967) auferlegt: Für ihre Serie ‹AlpStreich› hat sich die Schwyzerin in die schroffe Bergwelt ihres Heimatkantons zurückgezogen und sich bei der Arbeit im Freien den Launen der Witterung ausgesetzt. In der Kunsthalle sind die Resultate dieser künstlerischen Retraite zu sehen: Es sind dies in Pleinair entstandene Malereien in Mischtechnik auf resistentem MDF-Holz, die mal mehr, mal weniger abstrakt imposante Bergketten zum Sujet haben. Durch den bewussten Tausch des Künstlerateliers gegen ein Wind und Wetter ausgesetztes Barbara Gwerder, Ausstellungsansicht Kunst- Ambiente hat Gwerder Momente von Aleatorik halle Luzern. Foto: Kilian Bannwart zu einem wesentlichen Einflussfaktor ihrer Werkserie gemacht. Indem die Ausstellung zudem die Genese der Bilder betont, verwi- schen die Polaritäten von werdendem und fertigem Werk. Passend dazu thematisiert die Schau auch den Entstehungsprozess der Serie: So dokumentiert ein von Soundeffekten und Musik begleiteter Film von Sébastien Devrient das künstlerische Schaffen in der kargen, felsigen Berglandschaft. Verklärt der Film die Zurückgezogenheit der Künstlerin in der rauen Bergwelt, nehmen sich die ausgestellten Bilder alles andere als nostalgisch aus: Mehr als ro- Barbara Gwerder · AlpStreich Nr. 13, Misch- mantische Impressionen vermitteln Gwerders technik auf MDF, 115 x 170 cm, 2015–2018. Malereien ein konzeptuelles Schaffen, bei Foto: Esther Heeb dem die Expressivität im Vordergrund steht. → Kunsthalle Luzern, bourbaki panorama, Nichtsdestotrotz erinnern die Bilder angesichts bis 15.3. ↗ www.kunsthalle-luzern.ch ihrer repetitiven Ästhetik an seriell hergestellte Produkte. Die dramatische Kulisse, die den

72 Kunstbulletin 3/2020 Serge Brignoni in Malerei und Skulptur spontan nach einer Sprache für sein Selbst- und Weltverständnis Luzern — Seit Januar 2019 ist Heinz Stahlhut, sucht. Er findet sie in einem sehr persönlichen vorher Sammlungskonservator am Kunstmu- und eigenständigen malerischen Surrealismus seum Luzern, Leiter des Hans Erni Museum im weitab der offiziellen Breton-Doktrin. So ist Verkehrshaus. Erni (1909–2015) gründete dieses in der Ausstellung dem offenen Personalstil 1979 eröffnete Museum, um seiner Kunst, die Brignonis zu begegnen, der sich zu durchsich- in den Schweizer Museen wenig Echo fand, tiger Mehrdeutigkeit und auch zur Vorläufigkeit einen eigenen Ort und so jene Öffentlichkeit zu seines künstlerischen Tuns bekennt. NO geben, die er selbst definieren konnte. Damit verbunden war – bewusst oder unbewusst? – ei- ne Distanznahme zu dem, was in der Schweizer Kunst des späteren 20. Jahrhunderts Geltung hatte. Das führte allerding zu einem Ghettoda- sein von Ernis Werk im gepflegt gestylten, aber für Ausstellungen mässig geeigneten Bau des Genfer Architekten Jean-Marie Ellenberger. Heinz Stahlhut möchte diese Isolation aufbre- chen. Wohl gibt es im Erdgeschoss des Hauses immer noch einen reich bestückten Erni-Shop und in einem Obergeschoss anhand klug aus- gewählter Beispiele eine Übersicht über Ernis Schaffen. Ein Stockwerk will Stahlhut aber für ein Programm nutzen, das nach Beziehungen zwischen Erni und Kunst anderer Provenienz fragt. Begonnen hat er mit einer Ausstellung, Serge Brignoni · Korallen, 1959–1965, Öl und die das Thema Fliegen in der Kunst der vergan- Tempera auf Papier, 59,8 x 43 cm, Sammlung genen Jahrhunderte, aber auch bei Hans Erni Anliker, Emmenbrücke. Foto: Dany Schulthess beleuchtete. Nun wird dieses Bestreben fort- gesetzt mit einer Ausstellung, die das Gesamt- werk von Serge Brignoni (1903–2002) vorstellt und auch mit Erni in Beziehung setzt. Es gibt Überschneidungen in Leben und Schaffen der beiden Zeitgenossen. Sie waren gleichzeitig in Berlin, lebten – Erni kurz, Brignoni von den Zwanziger- bis zu den Vierzigerjahren – in Paris, waren Mitglieder der Allianz, waren mehrfach gemeinsam in Gruppenausstellungen und in Grafikmappen vertreten. Im Werk beider spielt der Surrealismus eine Rolle – prägend bei Brignoni, eher marginal bei Erni. Doch Unterschiede scheinen zu überwiegen. Fremd sind Brignoni vor allem Ernis Selbstsicherheit, Serge Brignoni · Métamorphose, 1974, Acryl auf sein Drang, komplexe Sachverhalte illust- Leinwand, 81,5 x 100 cm, Fondazione Matasci rierend zu vereinfachen, und ebenso dessen per l’Arte, Tenero. Foto: Paola Matasci Streben nach Virtuosität und technischer Perfektion. Die Ausstellung führt uns Brignoni → Hans Erni Museum, Verkehrshaus Luzern, vielmehr als fragenden Zweifler vor Augen, der bis 15.3. ↗ www.verkehrshaus.ch

HINWEISE // LUZERN 73 Marc Bauer Gérard Traquandi

Mailand — Die Kraft des Zeichenstrichs ist Mouans-Sartoux — Eine Reise nach Nizza ungebrochen, auch in Zeiten des digitalen Bil- sollte in den 30 Autominuten entfernten Weiler des, und auch dann, wenn die Social Media als Mouans-Sartoux führen. Inmitten pittoresk Zeichnungsvorlage dienen. Dies macht die Aus- südfranzösischer Parkanlage lädt der Espace stellung deutlich, die Marc Bauer (*1975, Genf) de l’Art Concret «eine heute passive, stumme, im Istituto Svizzero in Mailand zeigt. Erstmals resignierte Welt hierher ein, um aktiv, verant- kuratiert hier als neue Leiterin des Bereichs wortungsbewusst und schöpferisch wirksam Kunst Gioia Dal Molin – bis vor Kurzem noch zu werden». So erklärte es Gottfried Honegger zuständig für die Kulturstiftung des Kantons (1917–2016) vor 16 Jahren. Wichtiger Vertreter Thurgau. Die Schau von Bauer, der selbst der konkreten Kunst, sammelte der in Zürich italienische Wurzeln hat und heute in Zürich geborene Künstler mit seiner Frau Sybil Albers und Berlin lebt, bezieht klar Stellung – gegen über 700 Werke, schenkte sie 2000 dem Staat, den Populismus, für mehr Solidarität. Auch errichtete 2004 dafür das Haus, legte die wenn man mit den jüngsten Geschehnissen Hängung fest. Erst 2015, ein Jahr vor seinem der Politbühne Italiens nicht im Detail vertraut Tod, liess er Direktorin Fabienne Fulchéri freie ist, offenbaren Bauers akkurat abgezeichnete Hand. Klug lud sie Kunstschaffende zum Kura- Twitter-Posts von Lega-Chef Matteo Salvini tieren ein, wie jetzt Gérard Traquandi. Intimer die schamlos propagandistischen Mittel, Kenner der Sammlung, wagt der 68-Jährige aus mit denen dieser Anhänger mobilisiert und mit Musikalität und Transzendentali- Feindbilder schürt. Säuberlich dividiert dieser tät einen klaren Kontrapunkt. das Fremde vom «Eigenen», das gemünzt auf So wird sichtbar, wie doktrinäre Strenge Italien etwa Pizza und Madonnen wäre. Bauer Scharfsicht fürs Unzähmbare provoziert. kombiniert diese Symbole auf grossen Dibond- Konkret sieht das so aus: Mit Zeichnungen tafeln assoziativ mit ikonischen Medienbildern der Jahre 1988–2018 beginnt Traquandi den und latent rassistischen Politslogans. Ähnlich Parcours im Erdgeschoss – eine Wand voll operiert der Künstler in einer ortsspezifischen abstrakter Baumskizzen als Echo zu den durch Wandzeichnung, während im Hintergrund ein die grossen Fenster einfallenden Schatten- Mädchen ‹Bella Ciao› singt. Auch wenn sich spielen. Deutlich entfernt vom Geist konkreter nicht alle Bezüge auf Anhieb erschliessen, Kunst, setzt Traquandi erdige, fast expressive, spürt man dennoch deutlich: Da braut sich eine dann wieder meditative Werke in Bezug zur ungute Mischung zusammen. DK Sammlung. Die siedle, sagt er, «romantisch und sentimental eher an den Rändern der Konkre- ten»: Erd-Frottagen von Herman de Vries, eine organisch-dekorative Erzählung in Drucken von František Kupka, ein erstaunlich gestisches «Schlachtenbild» von Imi Knoebel oder eine Wiederentdeckung des 2001 verstorbenen Aarauers Gottlieb Soland. In dieser Gesell- schaft treten die handgemachten Züge von Honeggers Reliefgemälden vor dessen formale Gestalt. Über die drei Etagen des Gebäudes Marc Bauer · Mi Piace Commenta Condividi, schwillt diese visuelle Musik der Nebentöne an, 2020 (Detail), Öl und Bleistift auf Dibond, bisweilen kontrastiert durch Zwischenspiele 80 x 120 cm, Courtesy Galerie Peter Kilchmann mit Adrian Schiess oder John McCracken, um → Istituto Svizzero, bis 21.3. schliesslich unterm Dach mit einer Pastorale ↗ www.istitutosvizzero.it zu enden, ganz Licht, ganz Farbe. Erhebende

74 Kunstbulletin 3/2020 Empfindung, wie sie das Ehepaar Albers-Hon- Wenn Pflanzen sprechen lernen egger durch seine Sammlung erhielt. JES Nairs — Während 52 Wochen ersetzte Isabelle Krieg in ‹Der laufende Blumenstrauss› jede Woche die jeweils verwelkten Blumen dessel- ben Arrangements und fotografierte es. Diese Arbeit im Untergeschoss der Fundaziun Nairs kann als Rahmen für ihre Einzelausstellung ‹Blumen und Erleuchtung› sowie für die paral- lele Gruppenausstellung ‹Electronic Flow(er) – Bilder und Klänge der Natur› verstanden wer- den: Beide sind geprägt von einer ganz eigenen, unaufgeregten Bildsprache, Zeitlichkeit und Poesie. Isabelle Krieg ist für ihre hängenden Imi Knoebel · Maria, 1991, und Gérard Traquan- Brote bekannt, die als wolkenartige Licht- di, Ausstellungsansicht ‹Contrepoint, Gérard skulptur funktionieren und vieldeutige Titel wie Traquandi & la Donation Albers-Honegger›, ‹Abendbrot› tragen. Von 2003 stammt diese äl- Courtesy Galerie Catherine Issert, Saint-Paul- teste gezeigte Arbeit, just aus dem Jahr, als sie de-Vence (für GT) © ProLitteris. Foto: eac in Nairs Stipendiatin war. In ‹Farbgeschichte› von 2019 hat sie alle Farben in der Reihenfolge ihrer Erwähnung in Kellers ‹Grünem Heinrich› in einen Stoff verweben lassen. Neben einem feinen Witz offenbart sich die Liebe für die Verdichtung von Themen zu erfahrbaren Über- setzungen. ‹Planblätter›, eine weitere Arbeit aus dem letzten Jahr, wo Blattstrukturen des Blauglockenbaums mit Städtebauvisionen überlagert werden, verschmilzt quasi gar Natur und Kultur. Dieses letztgenannte Werk leitet über zur Aus- stellung der Kuratorin Nadia Bensbih, Stipen- diatin der Fundaziun Nairs im letzten Sommer, die dem verborgenen «Leben» in der Erde, sei es physikalisch oder natürlich, nachspürt. Der Rundgang beginnt im Erdgeschoss mit Anna Comiotto, die in einer archaischen Batterie aus mit Drähten verbundenen, aufgereihten Mine- Gérard Traquandi, Sans titre, 2018, und Adrian ralien Strom produziert, der als Impuls fein hör- Schiess, Flache Arbeit, 2014, Ausstellungs- bar wird. Eine Etage höher zeigt das Duo Simon ansicht ‹Contrepoint, Gérard Traquandi & la Lerin und Bettina Hystad in Videoarbeiten Blu- Donation Albers-Honegger›, Centre national men, deren bioelektrische Prozesse sie, durch des arts plastiques – Espace de l’Art Concret, Synthesizer umgewandelt, in diesen Aufnah- Donation Albers-Honegger, Courtesy Galerie men gleich vertonen und so eigene Kompositio- Laurent Godin, Paris (für GT) © ProLitteris. nen schaffen. Auf dem Estrich hat der Forscher Foto: eac und Künstler Marcus Maeder einen dunklen → Espace de l’Art Concret, bis 5.4. Resonanzkörper gebaut. ‹Edaphon Braggio› ↗ www.espacedelartconcret.fr belauscht Erdtiere an verschiedenen Stellen der gleichnamigen Gemeinde. Ähnlich wie Krieg

HINWEISE // MAILAND / MOUANS-SARTOUX / NAIRS 75 findet Maeder eine eigene visuelle Form für ein Nina Childress abstraktes Thema wie die Umwelt, für die er sich als Umweltwissenschaftler interessiert, Paris — Figurative Malerei, jahrzehntelang ohne dabei didaktisch zu werden. verpönt, ist in Frankreich wieder in aller Mun- Beide Ausstellungen laden nach einer Wan- de. Stunde der Trendfolger. Und all jener, die derung durch die Engadiner Landschaft beim widerständig weitermalten. Wie Nina Childress Besuch dazu ein, sich noch auf eine andere (*1961, Pasadena). Inmitten des Verbots der als Weise der Frage des Nebeneinanders von bourgeois verschrienen figurativen Tafelmale- Mensch und Natur zu nähern. AD rei tat die gebürtige Kalifornierin, was Kunst ausmacht: trotzdem. In den Siebzigern vor allem als Punk, später im Street-Art-Kollektiv. «Ich lernte, Umgebungen zu schaffen, damit man meine Gemälde schluckt», sagt sie heute in ihrem lichten Atelier am Rande von Paris, «während ich bloss weiter tat, was mir am wichtigsten war: malen.» ‹Lobody noves me›, der von Kurator Eric Troncy bei Sean Landers entliehene Titel von Childress’ grosser Solo- Ausstellung in der Fondation Ricard, evoziert diese Ablehnung. Bei der Hängung dieser auch von Malerei als Fauxpas erzählenden Schau verzichtet der Kurator auf inszena- torische Gimmicks: Gemälde hängen an der Wand. Punkt. Gleich zu Beginn lässt ein «bad painting» Gustave Courbets 1850 vollendetes politisches Gesellschaftsbild ‹Un enterrement à Ornans› quasi mythisch explodieren. Satiri- Isabelle Krieg · Blumen und Erleuchtungen, scher Seitenhieb auf die Fondation Ricard als 2019, Ausstellungsansicht Fundaziun Nairs Pariser Hotspot gesellschaftlicher Distinktion? © ProLitteris. Foto: Nelly Rodriguez Mit kräftigem, gleichwohl feinem Witz porträ- tiert Childress sich selbst als grüne Figur im Leda-Kampf mit dem Schwan, malt mit orange phosphorisierender Farbe ein Blumenstillleben à la Bernard Buffet – einer der lange verpönten Künstler – oder ein im Dunkeln leuchtendes Gemälde nach einem Foto von Catherine De- neuve mit deren Schwester Françoise Dorléac, Ikonen des bourgeoisen Glamours. Mit Porträts zeigt Childress, immer im merkwürdig prekären Bildambiente der Siebziger, die Bandbreite ihres Könnens, die Möglichkeiten einer sich aus sich selbst heraus weiter treibenden Malerei. Anna Comiotto · Autark I, 2016/2018, Klang- Am Schluss hängt die Kopie eines Selbst- installation aus Erde, Gestein, Erz, Schalltrich- porträts von Alphonse Fauré, mit Barett und ter und Code, Ausstellungsansicht Fundaziun Malerschleife. Schallend lachend dekonstruie- Nairs. Foto: Nelly Rodriguez ren Childress’ Bilder dominante (Stereo-)Typen. → Kunsthalle, Fundaziun Nairs, bis 19.4. Kunst ist dort, wo es aufs Geliebtwerden nicht ↗ www.nairs.ch ankommt. JES

76 Kunstbulletin 3/2020 abhängig?

Pfäffikon — Kann Abhängigkeit uns helfen? Das Stichwort «Abhängigkeit» ruft wohl eher Bilder hervor, die mit Problemen, Druck und Abgründen zusammenhängen. Abhängig zu sein, ist negativ belegt. Doch wie immer zeigt das Vögele Kulturzentrum, wie und warum man ein Phänomen aus unterschiedlichen Blickwin- keln betrachten kann. Die aktuelle Ausstellung Nina Childress · Cher, pont, 2019, Öl auf Lein- entstand in Zusammenarbeit mit ehemaligen wand, 100 x 160 cm, Courtesy Galerie Bernard und aktuell Studierenden der F+F-Schule für Jordan © ProLitteris Kunst und Design in Zürich. Tatsächlich ist die Unabhängigkeit das Glücks- versprechen unserer Zeit. Doch ist abhängig sein nicht völlig normal? Wenn man die Instal- lation ‹My Brother Heroin› von Gianluca Trifilo sieht, schiebt man das eher von sich. Sie legt den beklemmenden Briefverkehr rund um einen Junkie offen. Doch das ist nur eine Form von Abhängigkeit. Insgesamt sieben Kapitel schlägt die Ausstellung auf und umkreist den Begriff darin mit künstlerischen Werken, Filmen, Displays und Mitmachstationen. Was man nur Nina Childress · Bad Cher, pont, 2019, Acryl, Öl selten in letzter Konsequenz durchdenkt, ist, und phosphorisierende Farbe auf Leinwand, dass wir ganz grundsätzlich an bestimmte 97 x 162 cm, Courtesy Galerie Bernard Jordan Voraussetzungen und Substanzen gebunden © ProLitteris sind: Sauerstoff, Wasser, Nahrung, Schlaf – es → Fondation d’entreprise Ricard, bis 28.3. gibt zahlreiche Dinge, von denen unser Leben ↗ www.fondation-entreprise-ricard.com buchstäblich abhängt. Die verschiedenen Strategien, sie zu erwerben, ändern nur die Art und Komplexität der Abhängigkeiten, nicht die Tatsache, dass äussere Faktoren unser Überleben beeinflussen – egal ob Jäger, Sammler oder Angestellte. Als Säugetier ist der Mensch schon «von Natur aus» sozial abhän- gig. Fortpflanzung, Aufzucht und das Wissen, wie zu überleben, sind ohne andere Menschen schlicht unmöglich. Liebe und gegenseitige Verantwortung sind die Schlüsselbegriffe. Doch wo sich Menschen für ein Geben und Nehmen zusammenschliessen, entstehen auch Konflik- te, Verletzlichkeit und Machtgefälle. Überein- künfte und Regeln sind notwendig. Eine Arbeit von Ulf Aminde zeigt spielerisch mögliche Konsequenzen auf, wenn das Missachten von Regeln zur Konvention wird: Für seine Videoin- stallation hat er eine Gruppe Punks das Spiel

HINWEISE // NAIRS / PARIS / PFÄFFIKON 77 ‹Reise nach Jerusalem› spielen lassen. Die Iman Issa meisten Menschen vertrauen sich gerne einem übergeordneten Sinn an, akzeptieren Abhän- St. Gallen — Sonnenuhr, Sternenkarte, Statue, gigkeiten, die ihnen Struktur geben. Wo das Skarabäus – jahrtausendealte Instrumente und fehlt, locken alternative und nicht selten zer- Artefakte wie diese werden in Nationalmuseen störerische Strukturen: Die Perspektive eines stolz und ehrfürchtig präsentiert, werden Ex-Junkies vermittelt, dass auch die Sucht wieder und wieder erforscht und prägen das Freiheit schafft – die Freiheit vor alltäglichen heutige Bild früher Hochkulturen. Iman Issa Entscheidungen. Wann also schadet und wann (*1979) fotografiert diese Kulturzeugnisse seit hilft eine Abhängigkeit? NSC fast einem Jahrzehnt in Museen auf der ganzen Welt. Die in Ägypten geborene und in Berlin lebende Künstlerin interessiert, wie solche national bedeutsamen Objekte gezeigt und für politische und gesellschaftliche Zwecke instru- mentalisiert werden. Aber sie begibt sich nicht in die Rolle einer Richterin über diese Präsen- tationsweisen, sondern deckt sie mit subtiler künstlerischer Geste auf. Issas aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum St. Gallen – die erste Einzelausstellung in einem Schweizer Museum – kommt geradezu klassisch daher: Kostbar anmutende Objekte Gianluca Trifilio · My Brother Heroin, aus: stehen sorgsam platziert einzeln im Raum. abhängig?, Ausstellungsansicht Vögele Kultur Jedes hat die Aura eines Solitärs und doch Zentrum. Foto: Katharina Wernli kommunizieren sie miteinander durch formale Parallelen wie Farbigkeit, Material, Form, So- ckel oder Verzicht auf Letzteren. Eine weitere Klammer bilden die kurzen Wandtexte, die je- der Skulptur zugeordnet sind. So ist beispiels- weise neben der ‹Sonnenuhr›, bestehend aus einem hoch aufragenden, zweifach gewinkelten Messingstab mit einer kleinen Messingschei- be, zu lesen: «Im Gegensatz zu den damals in Europa verbreiteten Modellen wurden die meisten erhaltenen Exemplare vertikal aufge- stellt. Sammlung des International Museum of Ancient Arts and Culture». Die Beschreibung lässt ebenso viel offen, wie sie preisgibt. Iman Issa legt mit vagen Herkunftshinweisen und den kurzen Erläuterungen Spuren aus, die zwar nicht zu konkreten Vorbildern für ihre Werke führen, die aber das kollektive Ge- dächtnis aktivieren und mit zeitgenössischem Tonjaschja Adler · ABC der UnMöglichkeiten, Kulturgut verbinden: Die Beschreibungen 2019, Siebdruckplakate © ProLitteris verweisen auf historische Quellen, ihr Sprach- → Vögele Kultur Zentrum, bis 22.3. duktus ist zeitgenössisch – eine Synthese, die ↗ www.voegelekultur.ch auch die Plastiken auszeichnet. Die Künstlerin verwendet archetypische Formen wie Kegel,

78 Kunstbulletin 3/2020 Zylinder oder Pyramide und kombiniert sie mit Marcel Rickli aktuellem Gestaltungsvokabular. Beispiels- weise besteht ‹Heritage Studies, #27›, 2017 zu Winterthur — Nach acht Jahren und 22 Aus- einer Hälfte aus einer schwarzen Kuppelform, stellungen verabschiedet sich Kurator Sascha zur anderen erinnert sie an die weissen Deckel Renner von der Fotogalerie Coalmine mit der von Sprührahmdosen. Beide Hälften sind, Präsentation zweier eindrucksvoller Werkkom- wie jedes der Werke, mit grosser Sorgfalt und plexe. In beiden, dem essayistisch-dokumen- Präzision erdacht, gefertigt und inszeniert. So tarischen Langzeitprojekt des Kanadiers Ian verwandelt die Ausstellung das Kunstmuse- Willms über den umweltschädlichen Ölsandab- um St. Gallen in das künstlerisch reflektierte bau in Alberta und dem ebenfalls auf lange Zeit Nachbild eines Nationalmuseums. KS angelegten Forschungsprojekt des Schwei- zers Marcel Rickli (*1986), das sich zwischen Dokumentation und Kunst bewegt, rückt die Fragwürdigkeit des Menschen und seines Tuns ins Zentrum. Eines Tuns, dessen Folgen letztlich nicht absehbar sind und das für ungelöste Probleme sowohl in der Gegenwart wie auch in der Zukunft sorgt. ‹Aeon› überschreibt Rickli seine Schau – und ob wir darunter nun ein Zeitalter, einen unendlich langen Zeitraum oder gar Ewigkeit verstehen, das Problem bleibt das gleiche: Welche Antworten finden wir auf die Frage, wie in fernster Zukunft lebende Gene- rationen vor radioaktiven Abfällen zu schützen sind? Denn diese strahlen, endgelagert, auch noch in Abertausenden von Jahren. Wie warnt man Menschen, die dann womöglich eine ganz andere Sprache sprechen, unsere Zeichen und Formen der Kommunikation nicht mehr verste- hen, vor der tödlichen Gefahr? Mit seinen fotografischen und installativen Arbeiten bespielt Rickli souverän zwei Räume. Drei monumentale böse Stacheln, die ins Auge Iman Issa · Installationsansicht Kunstmuseum gehen könnten, beherrschen den grossen Raum St. Gallen. Foto: Sebastian Stadler und geben, zusammen mit ausdrucksstarken → Kunstmuseum St. Gallen, bis 26.4. Fototableaus von Felslabor, Schutzbehälter, ↗ www.kunstmuseumsg.ch möglichen Warnobjekten oder Gestein den ebenso ästhetischen wie bedrohlichen Ton an. Dazu strahlt aus einem roten Leuchtkasten eine schlecht gelaunt wirkende Rexkatze, stellvertretend für den einst von offizieller Seite gemachten Vorschlag, für die Nachwelt eine Strahlenkatze zu züchten, «deren Fell sich unter dem Einfluss ionisierender Strahlung verfärbt». Im kleinen Nebenraum ist es stiller, doch auch die Bilder von der verlassenen Nebellandschaft, der vermauerten Felswand – hinter beiden verbergen sich Endlager – oder

HINWEISE // PFÄFFIKON / ST. GALLEN / WINTERTHUR 79 der (noch) harmlosen Winterlandschaft bei Walead Beshty Trüllikon sprechen eine beredte Sprache. Und rätselhaft schön, mit Blüten wie helm- Winterthur — Ahnungslose Besucherinnen und bewehrten, leeräugigen Köpfen, erscheint die Besucher mögen durchaus irritiert sein von den ‹Atomblume›, die sich erst unter Kernstrahlung sichtlich «angeschlagenen» Glaskuben, die in entfaltet. Das alles kommt ohne Legenden aus, der Sammlung des Kunstmuseums Winterthur die nachträgliche Lektüre des Begleithefts ist auf passgenau gleich grossen Fedex-Boxen sehr empfehlenswert. Gut zu wissen immer- postiert sind. Dem Fachpublikum aber weisen hin, dass die Diskussion um die ungelösten die Objekte, die man aus den Medien oder der Probleme aktuell sachlicher geführt wird und letztjährigen Schau im Genfer MAMCO kennt, Institutionen und Wissenschaftler sich ihrer zielsicher den Weg hinüber zum Neubau, wo Verantwortung bewusst sind. AMA die Präsentation des in LA lebenden Künstlers Walead Beshty (*1976, London) eingerichtet ist. Begrüsst wird man dort von einem Epson- Scanner, der in Einzelteile zerlegt auf einer senkrecht stehenden Stange aufgespiesst ist und dabei fröhlich weiterscannt – knat- ternd wie ein Maschinengewehr. Nicht minder erstaunlich gibt auch ein Flat Screen noch ein Leuchten von sich, obwohl er von einem kreis- runden Loch perforiert ist. Ähnlich wie Beshty hier das Wunderwerk Technik auf eine materi- elle Ebene hinunterbricht, stellt er der Aura des Kunstwerks – auch in den ellenlangen, faktisch beschreibenden Werktiteln – unermüdlich des- sen Realität als Handelsware und maschinell produziertes Gut gegenüber: Auf gigantischen Fotopapieren manifestiert sich als abstraktes, Marcel Rickli · Strahlenkatze I, 2019, aus: Aeon vielfarbiges Muster der Effekt, den das Stocken einer alten Druckmaschine auf sie hat. Und die geometrisch schlichten Kupferobjekte müssen vom Aufbaupersonal stets mit blossen Händen installiert werden, sodass sich die Ausstel- lungshistorie als oxidierte Fingerabdrücke im Werk einbrennt. Das alles knüpft stark bei der Minimal Art an und ist doch ganz in unserer Zeit verankert, wo die Blase des Kunstmarkts gebläht ist wie nie zuvor, und Fragen nach dem Verhältnis von Produktion, Distribution und Wertzuschreibung am Kunstwerk haften wie die Fingerspuren an Beshtys ‹Copper Surrogates›. Allerdings ist man Marcel Rickli · Störzone, 2019, aus: Aeon; im ob des doch gar schicken Glanzes der zahl- Felslabor Mont Terri im jurassischen Saint- reich versammelten Arbeiten froh, dass andere Ursanne wird untersucht, ob man radioaktive Werke die Ernsthaftigkeit seiner «Systemana- Abfälle in Opalinuston einlagern kann lyse» verdeutlichen, die auf die kapitalistische → Fotogalerie Coalmine, bis 9.4. Gesellschaft als Ganzes verweist. Da sind etwa ↗ www.coalmine.ch eigenwillige «Würfel-Collagen» aus Annoncen

80 Kunstbulletin 3/2020 aller Art, die der Künstler nach dem Platzen der Klaudia Schifferle US-Immobilienblase in den Strassen fand, oder ‹Minimum Wage Posters› aus unterschiedlichen Zürich — Es ist eine lustvolle Ausstellung voller Städten Amerikas, mittels derer der – oft Entdeckungen, eingebettet in ein kontrastrei- erschreckend tiefe – Mindestlohn in gewissen ches Setting: In der herrschaftlichen Villa von Gewerben angezeigt werden muss. Solche Brü- Thomas Ammann Fine Art am Zürichberg zeigt ckenschläge machen Beshtys Kunst bei aller Klaudia Schifferle (*1955) eine breite Auswahl Selfie-Tauglichkeit doch sympathisch lebens- von Werken aus den frühen 1980ern – aus der nah – Kunst zum Anfassen eben. DK Zeit von «Züri brännt», als die Künstlerin auch als Bassistin der Frauen-Punkband Kleenex international Erfolge feierte. Malend und zeich- nend, mit Kunstlack oder Collage-Elementen, erschuf sie parallel in ihrem kleinen Zürcher Atelier eine Welt aus skurril langgliedrigen Kre- aturen und «drolligen» Abstraktionen, gespickt mit Elementen aus Comic oder Stammeskunst. Einzelne Objekte von damals sowie Dutzende Gemälde und Zeichnungen kommen nach einer langen Zeit in Schifferles Lager nun erstmals wieder an die Öffentlichkeit. Sie wirken frisch und entlocken immer wieder ein Schmun- zeln. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass die Heiterkeit auch subversiv sein kann, Walead Beshty · Table [Source: embossed etwa wenn die abstruse Verrenkung zweier lacquered medium density fiberboard geschlechtsloser Figuren ablenkt von dem and ...]. Foto: Jens Ziehe Dolch, den die eine auf die andere gerichtet hat. Beziehungs- und Identitätsfragen – inner- menschliche, zwischenmenschliche und solche von Mensch zu Tier – scheinen hier in buntem Gewand aufzutreten. Zeitlose Themen in jung- gebliebene Bilder gebannt. DK

Walead Beshty · Office Work (Apple iMac A1419 27-inch 3.5 GHz Intel Core i5), 2018, Courtesy Regen Projects, Los Angeles. Foto: Brian Forrest Klaudia Schifferle · O. T. (NY), 1982, Öl und Pas- tellkreide auf Papier, 42,5 x 35 cm © ProLitteris → Kunstmuseum, bis 19.4.; Katalogvernissage und Führung mit K. Bitterli/L. Kost, 5.4., 13 Uhr → Thomas Ammann Fine Art, bis 31.3. ↗ www.kmw.ch ↗ www.ammannfineart.com

HINWEISE // WINTERTHUR / ZÜRICH 81 La métamorphose de l’art 1929, vor allem zu dessen mächtiger Marmor- wand. Sogar die zugehörige Filmdose hat als imprimé Grafik ihren Auftritt. Schliesslich hält auch eine Herrenkrawatte aus Filz Einzug in den Reigen Zürich — Druckgrafik hat in der Westschweiz der druckgrafischen Metamorphosen: Alfredo einen hohen Stellenwert in Editionen und Aceto (*1981) spielt mit dem Variablen des Werkstätten, die das Medium mit den Kunst- Accessoires und entlockt dem Publikum ein schaffenden ausloten und erneuern. So ist leises Augenzwinkern angesichts der Reihe von auch die Ausstellung ‹La métamorphose de seriellen Unikaten, die sich in kleinen Details l’art imprimé› der Edition VFO mit zeitgenös- unterscheiden. SO sischen Kunstschaffenden der Romandie ein schön angelegter Parcours durch Techniken, die wie der Siebdruck eine lange Tradition haben oder wie das Cibachrome schon beinahe wieder am Verschwinden sind. Zu entdecken sind Werke von altbekannten Namen, etwa ein ‹Grid› von Oliver Mosset (*1944) oder Sylvie Fleurys (*1961) verschiedenfarbige Siebdrucke auf Banner zur Installation ‹She-Devils on Wheels› von 1997. Von Carmen Perrin (*1953) gibt es die Aquatinta-Radierung ‹Acides›: Der kursiv gesetzte Schriftzug taucht von links aus dem fast Unsichtbaren auf und macht die auflösen- de Eigenschaft von Säuren zum Thema. Die in Berlin lebende Malerin Valérie Favre (*1959) komponiert auf Buchseiten und Karton eine Frauenfigur, die den Bildraum mit Tanzbewe- gungen auslotet. Die jüngere Generation der in der Ausstelllung Denis Savary · Figueras, 2019, Linolschnitt, vertretenen Positionen spielt frech mit dem Edition VFO. Foto: Bernhard Strauss Thema des Dazwischen: Ist die Druckgrafik ein Multiple oder hat sie auch Originalcharakter? Louisa Gagliardi (*1989), die in ihrer Malerei immer wieder Körper und Körperteile thema- tisiert, setzt eine orange Lachstranche in drei Variationen auf einen Chromolux-Karton und überarbeitet sie mit Nagellack. Denis Savary (*1981) macht mit seinen langgezogenen ‹Figueras› eine Hommage an Salvador Dalí: In sieben Linolschnitt-Unikaten verschmelzen ein venezianisches Kostüm und ein Chupa-Chup- Lutschstängel – beides Objekte, von denen sich Verbindungslinien zu Dalí zeichnen lassen – mit Luciana Gagliardi · Pique-nique Sauvage, einem zusammengeklappten Sonnenschirm. 2019, Inkjet auf Karton, mit Nagellack, Edition Philippe Decrauzat (*1974) verfremdet mittels VFO. Foto: Bernhard Strauss Passepartout-haften Ausschnitten in 22 Inkjet- Drucken Szenen aus seinem 16-mm-Film zu → Edition VFO, bis 14.3.; mit Katalog Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon von ↗ www.edition-vfo.ch

82 Kunstbulletin 3/2020 Peter Hujar & Paul Thek Niedergang der schwulen Subkultur in den Acht- zigerjahren durch Aids. Sie starben nur ein Jahr Zürich — Beide erblickten als Kinder euro- nacheinander, Hujar 1987, Thek 1988, im Alter päischer Emigranten in den Dreissigerjahren von Mitte 50. Zu dem intellektuellen Kosmos an der amerikanischen Ostküste das Licht beider gehörte auch Susan Sontag. Hujar port- der Welt. Beide wuchsen in bescheidenen rätierte sie, Thek widmete ihr sein Bild, ‹Susan familiären Verhältnissen auf, mit Werten und lecturing on Nietzsche›, 1987, und sie stand ihm Moralvorstellungen, die noch stark von den zuletzt als Vorleserin am Sterbebett bei. MH Herkunftsländern geprägt waren: von der Ukraine – Peter Hujar – und Irland – Paul Thek. Doch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten entwickelte sich jeder auf seine ganz eigene Weise zu einem Pionier neuer künstlerischer Ausdrucksformen. Beide zogen nach New York, wo sich ihre Wege 1956 kreuzten. Peter Hujar profiliert sich zunächst, mit Unter- stützung von Richard Avedon, als Modefotograf für Harper’s Bazaar. Die Mode- und Werbe- industrie lässt er jedoch bald links liegen und taucht ein in den Humus der rebellischen Künstlerbohème im East Village. Er bezieht ein Loft und widmet sich fortan freischaffend der Porträt-, Akt- und Strassenfotografie. Seine Bilder bleiben schwarz-weiss: ungeschönt, Peter Hujar · Tomata du Plenty, 1978, Vintage- unmittelbar, jenseits des werbewirksamen Silbergelatineabzug vom Künstler, Bildmasse Scheins. In seinen Porträts gelingen ihm über- 37 x 37,4 cm, verso in Tinte von Stephen Koch raschende Aufnahmen. So, wenn er den nack- für das Peter Hujar Archive betitelt und datiert, ten Oberkörper des Punkmusikers Tomata du Courtesy Mai 36 Galerie, Zürich Plenty durch eine ausgeklügelte Dramaturgie von Licht und Schatten in all seiner Fragilität modelliert. Gleichzeitig aber den zornigen Blick des Dargestellten einfängt, mit dem dieser sich abrupt aus dem Profil heraus dem Betrachter zuwendet und in seiner Entschlossenheit jeden Gedanken an Zerbrechlichkeit wieder verpuffen lässt. Eine Darstellung, die an Egon Schieles berühmtes Selbstbildnis von 1912 denken lässt – oder, wer weiss, sogar mit diesem kokettiert. Wie ein Echo auf Hujar erscheint Paul Theks kurz vor seinem Tod gemaltes Bild ‹The Eye of the Beholder›, 1987. Es überrascht durch sein heiteres, türkisblaues Kolorit. Aus Paul Thek · The Eye of the Beholder, 1987, der oberen linken Bildecke scheint nicht etwa Bleistift und Acryl auf Papier, Blattmasse die Sonne: Nein, ein grosses Auge blickt uns 48,3 x 63,5 cm, recto signiert und datiert, körperlos entgegen. Courtesy Mai 36 Galerie, Zürich Ihre erfüllteste und kreativste Phase erlebten beide Künstler im Zeichen der Gay Liberation, → Mai 36 Galerie, bis 14.3. zwischen den «Stone Wall Riots» 1969 und dem ↗ www.mai36.com

HINWEISE // ZÜRICH 83 Striking Moments In Photo- Haltung möchte ich vehement ablehnen. Denn sie nimmt an, um es in den Worten von Susan journalism 1932–1989 Sontag zu sagen, «dass jeder Mensch Zuschau- er ist, und suggeriert – absurderweise und Zürich — Ein Mann stellt sich vor vier fahrende völlig unseriös –, dass es wirkliches Leiden auf Panzer, die langsam auf ihn zurollen. Seine der Welt gar nicht gibt». GB Einkaufstüte hält er noch in der Hand, weicht keinen Schritt zur Seite. Diese Fotografie von Jeff Widener, die 1989 während den pro-demo- kratischen Protesten in Peking entstand, wurde zum Symbol für Widerstand, für die Stärke des Einzelnen, und zu einem der einflussreichsten Bilder des vergangenen Jahrhunderts. Mit dieser und anderen Aufnahmen beleuchtet die Ausstellung in der Photobastei fotojournalis- tische Arbeiten aus dem Zeitraum zwischen 1932 und 1989, die unser Gedächtnis bis heute José Giribás Marambio · Mitternacht vom prägen. Zu sehen sind Bilder vom Konzentra- 9. auf den 10. November 1989 in der Nähe des tionslager in Bergen-Belsen, von den Studie- Brandenburger Tors, erste Zivilisten beginnen rendenprotesten in Paris, vom Bloody Sunday mit dem Abbruch der Mauer, Westberlin in Nordirland, vom Mauerfall in Berlin. Gleichzeitig wirft die Schau auch Fragen nach der Rolle der Fotografie auf. Denn die Digitalisierung hat einerseits zu einer Bilder- flut, andererseits zum Einbruch von Werbeein- nahmen der Zeitungen und Zeitschriften ge- führt. Durch Letzteres hat sich in den Verlagen eine ökonomische Haltung etabliert: Es wird nicht mehr das Bild gewählt, das hinterfragt, sondern dasjenige, das mehr Leserinnen und Leser anspricht. «Unterhaltung wurde und ist wichtiger als ‹teurer› Inhalt», heisst es in einem der Ausstellungstexte. «Das vermeintlich Jeff Widener · Tank Man, Tienanmen, Peking, ‹meistgesehene› sticht das ‹erklärende› oder 5. Juni 1989 ‹hinterfragende› aus!» → Photobastei, bis 15.3. Diese Entwicklung besteht durchaus, lässt ↗ www.photobastei.ch sich aber keinesfalls verallgemeinern. Denn sie impliziert, dass das journalistische Bild seine Bedeutung verloren hat, nicht mehr seinem In- halt, sondern nur noch dem Spektakel genügen muss. Sie impliziert, dass die Betrachterinnen und Betrachter auf das Unterhaltsame aus sind, dass das Bild (oder die Realität) nur dann interessant ist, wenn man sich daran ergötzen kann. Und sie impliziert, dass man Leiden und Krieg als Schauspiel betrachtet, dem man sich jederzeit wieder entziehen kann, ohne Empa- thie zu empfinden. Diese kulturpessimistische

84 Kunstbulletin 3/2020 Yves Netzhammer/Gramazio Heliogravur über eine Aquatinta. Die Linie ist dabei das zentrale gestalterische Element, das Kohler auch in der Installation auftritt. «Die Ausstel- lung bringt Technik und Grafik zusammen. Doch Zürich — Kann ein Roboter menschliche viel wichtiger als das Endprodukt ist der Pro- Bewegungen nachahmen? Und fängt dieser zess», sagt Linda Schädler, Leiterin der Graphi- Roboter an zu zeichnen: Entsteht dabei eine schen Sammlung. «Denn die Zusammenarbeit ästhetische Qualität, die mit einem Werk zwischen verschiedenen Disziplinen ist immer vergleichbar ist, das vom Menschen geschaf- ein Experiment, das für die Beteiligten und das fen wurde? Die Ausstellung ‹Gravitatorische Publikum neue Zugänge ermöglicht.» GB Behauptungen› widmet sich diesen Fragen und thematisiert damit das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine. In der Graphischen Sammlung der ETH legen zwei Roboter eine Schnur aus. Dabei dienen ihnen Zeichnungen von Yves Netzhammer (*1970, Schaffhausen) als Vorlage. Der Künstler hat dafür Motive aus- gesucht, die als «One-Stroke-Zeichnungen» in einem Zug ausgeführt werden können. «In der Ausstellung sollen künstlerische Prozesse und Grenzen der technischen Möglichkeiten ausge- lotet werden», sagt Alexandra Barcal, Kuratorin der Graphischen Sammlung. Für die Ausstellung arbeitete Netzhammer mit den Architekten Fabio Gramazio und Matthias Kohler zusammen, die sich in ihrem Yves Netzhammer / Gramazio Kohler · Forschungsinsitut an der ETH mit digitalen Research, ETH Zürich, Ansicht des zeich- Bautechniken auseinandersetzen. Ein Beispiel nenden Roboters nach einem Motiv von Yves dafür ist ihr Projekt ‹Rock Print Pavilion›. Dafür Netzhammer, 2019. Foto: Michael Lyrenmann liessen sie einen Pavillon von einem Roboter bauen: Die Säulen bestanden aus mehreren Schotterschichten, die durch eine in Schlaufen gelegte Schnur zusammengehalten wurden. Als die Architektur stand, wurde die Schnur entfernt, der Pavillon abgebaut und das Material weiterverwertet. Eine ähnlich ephemere Qualität weist auch die Ausstellung in der Graphischen Sammlung auf. Dreimal täglich legen die Robo- ter ein Motiv von Netzhammer aus. «Bei aller immanenten Kontrollier- und Wiederholbarkeit der Gebilde treten immer wieder Fehler und Ungenauigkeiten im System auf», sagt Alexandra Barcal. «So werden ephemere Momente voller existenzieller Absurdität geschaffen.» Yves Netzhammer · Photoätzung und So, wie in der Installation einzelne Motive Aquatinta, 2019 übereinandergelegt werden, tat dies Yves Netzhammer in seinen Druckgrafiken, die für → Graphische Sammlung ETH Zürich, bis 15.3. diese Schau entstanden sind: Er legte eine ↗ www.gs.ethz.ch

HINWEISE // ZÜRICH 85 BESPRECHUNGEN Touch Me I’m Sick — Kunst blickt auf Krankheit Glück und Gesundheit wünscht man sich gewöhnlich an Feier- tagen. Was wie eine Floskel klingt, ist indes unser höchstes Gut. Anders gesagt: Wer von Krankheit betroffen ist, muss sich schmerzlich damit auseinandersetzen. Zehn Kunstschaffende tun dies mit fast heiterem Unterton im Kunstraum Baden.

Baden — Wir befinden uns in einer Art Frisiersalon einer Perückenverkäuferin. «It’s cuuuute!», ruft sie und zupft durch die Haarpracht ihrer Klientin, der Künstlerin Anna Jermolaewa. Im Hintergrund ertönt eine Stimme, die frei und frank entgegnet, was man selber denkt: «Diese Perücke ist schrecklich – looks like grandma.» Man lacht. Komisch wirkt diese Anprobe der Künstlerin, die im Hinblick auf eine Chemotherapie und den zu erwartenden Haarausfall eine Perücke kauft. Darf man das, denkt man, bei einer so todernsten Sache lachen? Und wenn Jermolaewa in einer zweiten Arbeit eine Putzfrau ein Anatomiemodell ausräumen und abstauben lässt, wirkt die Szene so bizarr, als wäre sie eher einem Gruselfilm als dem Museumsalltag entnommen. Vom Embryo im Bauch der Puppe ist der Schritt nicht mehr weit zur Bildfolge ‹Hys- teria› der schweizerisch-peruanischen Zeichnerin Susana Perrottet. Die letzten März viel zu früh verstorbene Urenkelin des berühmten Tänzerpaars Von Laban-Perrottet zeichnete ihre vor Jahren erfolgte Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) nach. Da ein weinender Uterus, dort die Wörter «Esperanza, imagination, fatalismo» – Hoff- nung, Vorstellung und Fatalismus. Es sind Gemütslagen einer Patientin mit Galgen- humor. «Sei froh, dass du nicht mehr verhüten musst», sagt man ihr. Da hilft einzig tief durchatmen, nicht nur beim Anblick des mit Rohren durchbohr- ten und abgefackelten Bürostuhls ‹Inhale Exhale› von Maya Bringolf, sondern auch beim Kraftakt amputierter Sportler und deren Hilfe leistender Partner beim Duschen oder Treppensteigen (Artur Zmijewski). Ross Sinclair liefert mit dem bemalten T-Shirt ‹Touch Me I’m Sick› den Titel der Schau und einen heiteren Kontrapunkt. Die Auf- forderung, Berührungsängste gegenüber Kranken und wohl auch gegenüber dieser lebensnahen Ausstellung abzustreifen, entstammt dem gleichnamigen Song einer amerikanischen Grungeband, den der schottische Künstler und Gitarrist zur Ab- hilfe seiner Alkoholsucht zitiert. Fetzig und lebenslustig rockt es bei ihm nun durch die Headsets. Und – wir hätten es fast vergessen – auf einer kleinen Zeichnung aus der Serie ‹Schmerz› beim Eingangsbereich versteckt Thomas Müllenbach die Spitze einer Schere im Poschettli eines Doktorkittels – just über dem Herzen. In der Tat, diese Schau geht ans Herz. Man darf lachen, aber auch weinen. Feli Schindler

→ ‹Touch Me I’m Sick – Kunst blickt auf Krankheit›, kuratiert von Claudia Spinelli und Rolf Bismarck, Kunstraum Baden, bis 29.3. ↗ www.kunstraum.baden.ch

86 Kunstbulletin 3/2020 Ross Sinclair · Touch Me I’m Sick, T-Shirt Painting, 1998. Foto: Rolf Bismarck

BESPRECHUNGEN // BADEN 87 Sonja Feldmeier — The Peepul Tree Der Ursprung ihrer jüngsten Serie liegt zeitlich, geografisch und kulturell weit entfernt: Sonja Feldmeier bahnte sich den Weg zu den Farben und Konturen, die Begegnungen im Himalaya bei ihr wachgerufen hatten. Subjektiv, synthetisch, befremdlich schön schreibt sich ‹The Peepul› auch in Konventionen von Malerei ein. Basel — Weiss ordnen sich Knochen im Halbkreis entlang von Trommelfellen aus leuchtendem Pink. Halb transparente Nervenbahnen unterlaufen das Hochformat wie ein Flusslauf. Eine längliche Samenkapsel schwillt auf lila Grund.Etwas wie Zahn, Perle oder Muschelkalk will Öffnung sein und Schmuck und Vision. Alle acht Bilder, die Sonja Feldmeier bei John Schmid Projects zeigt, haben eines gemein: Ihre Gegen- ständlichkeit ist ohne Gewicht. Und wenn es auch aussieht, als wäre von Körpern die Rede, von Nahaufnahmen einer Retina oder der weichen Geburt eines Planeten – es gibt keinen Massstab, um den Ursprung der Dinge in Zeit oder Raum zu verorten. Vor Jahren beobachtete Feldmeier in der nordindischen Stadt Haridwar die Fäl- lung eines heiligen Baums. Da war Vorsicht geboten, bei der filmischen Aufzeichnung des kollektiven Sakrilegs ebenso wie beim Versuch, dem Geschehen künstlerisch Gestalt zu geben. Wie das postkoloniale Risiko der Überheblichkeit vermeiden, ohne sich in die Ohnmacht zu schicken? Wie die Begegnungen vor Ort erfassen, ohne die eigene Sprachlosigkeit als Defizit hinzunehmen? Zum ersten Mal beruft sich die Künstlerin in ihrem Schaffen auf ihre synästhetische Wahrnehmung. Und ertastet aus Erinnerung und Videobildern Farben, Formen, Sounds. In einem Kurzfilm rafft sie das tagelange, dramatische Bezwingen des Baums auf zwanzig Minuten nächster Zeugenschaft. Das Sägen und Hacken, Klettern und Ziehen sowie der Strassenlärm sind immer wieder von einem geheimnisvollen Puls durchdrungen: Es sind die Ton- spuren des Filmkomponisten Vojislav Anicic, dem Feldmeier ihre subjektiven Ein- drücke als Grundlage für musikalische Porträts anvertraute. «In kaltem Licht trippeln bernsteinfarbene Töne. Die meisten befinden sich ganz in meiner Nähe. Scheppernde Rhythmen aus der Ferne bringen sie allmählich zum Stolpern.» So kann sich Interaktion anhören. So sieht sie bei John Schmid Projects aus: QR-Codes an der Galeriewand empfehlen, jedes Bild auch als akustische Partitur zu nehmen. Wer die ganze Geschichte um die Baumfällung und deren Echo in Feldmei- ers weit verästeltem Kunstprojekt nachlesen will, nehme das Begleitbuch zur Hand: Die von Sibylle Ryser herausgegebene Publikation ‹based on a true story› kontextu- alisiert die so körperlich psychedelischen Bilder im Schaffen der Künstlerin – und in einer Welt, deren Widersprüche keine Kunst einebnen kann. Isabel Zürcher

→ ‹Sonja Feldmeier –The Peepul›, John Schmid Projects, bis 4.4.; Publikation ↗ johnschmidprojects.ch

88 Kunstbulletin 3/2020 Sonja Feldmeier · The Peepul (Iltab Hasan), 2017, Fine Art Print, Airbrush, Lack, Esche massiv, MDF mit Grundierfolie, 117 x 95,5 x 5 cm

BESPRECHUNGEN // BASEL 89 Circular Flow — Gedrosselte Dringlichkeit Passend zum Oxfam-Report 2020, der weltweit anhaltendes Wohlstandsgefälle anprangert – etwa schlecht bis gar nicht be- zahlte Care-/Frauenarbeit –, untersucht das Kunstmuseum Basel in ‹Circular Flow› Konfliktfelder der Globalisierung und eine damit einhergehende, weltweit wirksame ‹Ökonomie der Ungleichheit›. Basel — Sie sitzt kaum, da beginnt die Nähmaschine vor ihr zu surren. Ihre Hände fliegen: ein Stück Stoff, noch ein Stück Stoff, und noch eines. Ein Tanz der Stoffstü- cke, bei dem Mensch und Maschine eins zu werden scheinen. Zum sichtbaren Nach- teil der die Maschine bedienenden Frau. (Stoff-)Stück für (Stoff-)Stück steigt auch der Puls der Betrachterin. 15 Stunden später – so die tatsächliche Länge des Films ‹15 hours›, 2017, von Wang Bing, der die 15-Stunden-Schichten von Wanderarbeits- kräften in einer chinesischen Kleiderfabrik dokumentiert – wäre man ausgelaugt und erschöpft. Und dies allein vom Zuschauen – im fernab gelegenen, (immer noch) bür- gerlich und auratisch aufgeladenen Kunstmuseum Basel, das derzeit eine themati- sche Ausstellung zur ‹Ökonomie der Ungleichheit› und zu deren sozialen, politischen und ökologischen Folgen zeigt. Ein Stockwerk höher füllt die Protagonistin Irene in Melanie Gilligans Videoinstallation ‹Crowds›, 2019, kleine bunte Luftballons mit Was- ser. Kinder greifen sie sich, bewerfen sich damit, und die Arbeit der Frau beginnt von Neuem: Luftballons mit Wasser befüllen, den Kindern reichen, Reste der alten Luft- ballons einsammeln. Am Ende ihres vermutlich tristen Arbeitstags wird sich die junge Frau aus purem Spass in die Mitte eines Parkplatzes legen, um wenig später in einem Schnellimbiss ihre Schulbücher aufzuschlagen. Arbeiten, selbst die «niedrigsten», sehen bei Irene im US-Bundesstaat Florida auf prekäre Weise selbstbestimmt aus. ‹Circular Flow› wird als Ausstellungssetting von diesen beiden Werken getragen. Weil die Protagonistinnen beider Filme zeigen, was «Ungleichheit», was westlicher Wohlstand auf Kosten «anderer» mit uns als Menschen machen kann. Mal auf grau- sam entsubjektivierende, mal auf ermächtigend-heitere, immer aber auf nachdrück- lich affizierende Weise. Dass dies nur bedingt für die übrigen dreizehn gezeigten Arbeiten gilt, bleibt das grosse Rätsel der am Rheinufer zu besichtigenden Schau, die Zeitgenössisches mit Sammlungsstücken kombiniert. Denn fast keiner der künstleri- schen Arbeiten mangelt es an qualitativer Hochwertigkeit und thematisch tiefgehen- der Treffsicherheit. Und dennoch: Beim Verlassen der Ausstellung bleibt ein Gefühl von Unbeteiligtsein. Von Distanz zu der im Ausstellungstext angesichts globaler Ungerechtigkeit(en) so intelligent und stringent formulierten Dringlichkeit. Fast so, als hätte diese Dringlichkeit, auch die der mit ihr verbundenen Kunst, auf rätselhafte Weise vor dem Ort und seiner Institution Halt gemacht … Verena Doerfler

→ ‹Circular Flow – Ökonomie der Ungleichheit›, Kunstmuseum Basel | Gegenwart, bis 3.5. ↗ www.kunstmuseumbasel.ch

90 Kunstbulletin 3/2020 Wang Bing · 15 Hours, 2017, 16:9 Film, Farbe, Ton – in zwei Teilen, 15 h (je 7 h 55 min), Courtesy Galerie Chantal Crousel, Paris

Melanie Gilligan · Crowds (Video), 2019, 5-Kanal-HD-Video, Farbe, Ton, je 12–15 min, Courtesy Galerie Max Mayer, Düsseldorf

BESPRECHUNGEN // BASEL 91 Christoph Oertli — Sensing Bodies Videoarbeiten brauchen Formen der Präsentation, die ihre Wirkung und Bedeutung unterstützen. Die Retrospektive des Schweizer Videokünstlers Christoph Oertli im Kunsthaus Basel- land macht sein Œuvre als Erfahrungsraum erlebbar und gibt einem damit einen Schlüssel in die Hand. Basel — Die Treppe ins Untergeschoss führt mich auf ein Podest. Ich halte inne und blicke hinaus. Bewegte Lichtbilder leuchten auf Wänden, dem Boden und frei plat- zierten Screens. Bevor ich die letzten Stufen in dieses Environment nehme, setze ich mich hin. Unbewusst folge ich einer Dramaturgie, die mich nahe an das Schaffen des Videokünstlers heranführt.Denn auch Christoph Oertli (*1962) steuert nicht gleich ein Ziel an, wenn er in Städte wie Tokio, Hongkong, Brüssel oder Addis Abeba reist. Hat er einen Ort für sich entdeckt, kehrt er immer wieder dorthin zurück, schaut und filmt. Wie zu diesem Park in Tokio (‹Sensing Bodies›, 2020). Ich stelle mir Oertli vor, der die Luft anhält und die Aufnahmetaste drückt. Ab und zu ist er sein eigenes Stativ. Das Filmen eine Performance. In manchen Werken ist das sichtbar, wenn sein Schatten im Bild mitläuft (‹Cité Modèle›, 2020) oder seine Hand mit dem Bildausschnitt spielt (‹Timeline›, 2014). Seine Präsenz verleiht den Filmen einen existenziellen Charakter. Es ist aber auch ein Statement, dass der Blick der Kamera nie losgelöst von ihm existiert. In Tokio ist es Winter. Die Zedern werfen ihre Schatten auf einen gelbbräunlichen Rasen, der sich bis ins Unendliche auszudehnen scheint. Auf dieser traumähnlichen Bühne treten Geschäftsmänner auf: Einer setzt sich zu einem Baum, einer legt sich hin, ein anderer steht da und liest ein Buch. In der Videomontage wirkt die Szene- rie artifiziell, die Handlungen erscheinen wie Rituale. Christoph Oertli beschreibt die ihm wichtige Nachbearbeitung des Filmmaterials als «Vertiefung in den Moment». In den präzisen Montagen, in die er gerne auch inszeniertes Material einbaut, verdich- ten sich seine Beobachtungen und werfen grundsätzliche Fragen zum Verhältnis von Mensch und Umwelt auf. Die Retrospektive im Kunsthaus Baselland macht die zent- rale Rolle der Architektur und des Stadtraums in dieser Beziehung sichtbar. Die Linien, Flächen, Ecken und Öffnungen in Oertlis Videos prägen zusehends mein Ausstellungserlebnis. Ich schlüpfe in einen kleinen Nebenraum und finde mich auch im Video in einem Zimmer wieder, das auf eine tragische Existenz verweist (‹M. René›, 2012);in einer Nische lausche ich zwei jungen Äthiopiern, wie sie ihr Leben mit sechs weiteren Studenten in minimalen Platzverhältnissen organisieren (‹Ten- sion Box›, 2014); ich gehe um eine Ecke und tauche ein in die schattigen Winkel von Brüssel, die zu Löchern werden, zu Durchgängen in andere imaginierte Lebenswelten (‹The Ground is Moving›, 2010/2020). Meret Arnold

→ ‹Christoph Oertli – Sensing Bodies›, Kunsthaus Baselland, bis 19.4. ↗ www.kunsthausbaselland.ch

92 Kunstbulletin 3/2020 Christoph Oertli · Sensing Bodies, 2020. Ausstellungsansicht Kunsthaus Baselland 2020. Fotos: Gina Folly

BESPRECHUNGEN // BASEL 93 Christian Indermühle — Fotografie als physisches Abenteuer Räume, architektonische sowie landschaftliche, prägen die Fotografien von Christian Indermühle. Stets menschenleer, strahlen seine Bilder würdige Ruhe aus. In der aktuellen Aus- stellung bei Bernhard Bischoff zeigt Indermühle vorwiegend Arbeiten, die in den Urwäldern Indonesiens entstanden sind. Bern — Leicht kann man vor diesen Aufnahmen voll üppigen Grüns den Sinn für Masse und Dimensionen verlieren. Der dichte Pflanzenteppich, aus dem hier und da grüne Blätter ragen – ist das eine Grünanlage mit gut gedeihenden Bodendeckern? Oder ist es der Panoramablick über einen schier endlos sich ausbreitenden Wald, der sich so dicht wie ein engmaschiger Teppich, wie eine grüne Mauer vor dem Auge ausbreitet? Andere Aufnahmen geben deutliche Hinweise, zeigen Palmwedel, Baumstamm- geflechte, hier und da ein Stück Himmel durch eng miteinander verflochtene Baum- kronen hindurch. ‹Fotografie als physisches Abenteuer› heisst die Ausstellung des Berners Chris- tian Indermühle (*1945) in der Galerie Bernhard Bischoff. Ein Titel, der mehrerlei Lesarten bietet. Da wäre zum einen die Reise des Berner Fotografen nach Indone- sien, die man sich mühelos sehr abenteuerlich vorstellen kann. Das Eintauchen in die feuchte Hitze des Urwaldes mit all den exotischen Gerüchen und Geräuschen. Die Berührungen mit dem Holz, dem Blattwerk, der schwülen Luft. Ein wenig glaubt man, sie selbst zu spüren, diese Urwaldschwere, bleibt man nur lange genug vor den Bildern stehen. Das Abenteuer des Betrachtens also, des Eintauchens in Bildwelten, die verlockend wirken und dabei doch auch verschlossen. Der Urwald, den Christian Indermühle zeigt, ruht in sich selbst.Er braucht uns, die Menschen, nicht. Er ist voller Würde, Schönheit, Gelassenheit. Christian Indermühles Fotografien aus Indonesien sind keine Aufnahmen von Urwäldern, wie ein biologisch interessierter Dokumentarfotograf sie machen würde oder ein Reisereporter. Sie erzählen keine Geschichten über das Leben im Urwald, sammeln keine Blüten und Pflanzensamen. Sie präsentieren vegetative Räume in einem zeitlos anmutenden Seinszustand. Sie wirken feierlich und gross, wie bildge- wordene Langsamkeit. Gegenpole zu der Betriebsamkeit des Arbeits- und Alltags- lebens im 21. Jahrhundert. Auch dort, wo Wasser oder Himmel in den Aufnahmen zu sehen ist, bleibt die grosse Ruhe der grünen Dickichte und Panoramen erhalten. Die- ser Aura des Langsamen entspricht, dass die Aufnahmen analog entstehen, in einem Prozess, der wiederum auf den Titel ‹Fotografie als physisches Abenteuer› verweist und ihm eine weitere Dimension hinzufügt. Alice Henkes

→ ‹Christian Indermühle – Fotografie als physisches Abenteuer›, Galerie Bernhard Bischoff, bis 28.3. ↗ www.bernhardbischoff.ch

94 Kunstbulletin 3/2020 Christian Indermühle· Dschungel, Kalimantan, Indonesien, 2018, C-Print Ultrachrome, 45 x 60 cm

BESPRECHUNGEN // BERN 95 Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė — Un Chien andalou Plakate wie für Horrorfilme und Einblicke in Filmsets mit Stars mit langen schwarzen Fingernägeln,fettigen Haaren und weissen Pupillen: Die in den sozialen Medien verbreiteten Bilder liessen Schockierendes erahnen. Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė bespielen Fri Art und WallRiss – und die Sphären dazwischen. Freiburg — «Es war einmal…» wäre auch für ‹Mouthless›ein passender Anfang – hätte die Ausstellung denn einen. Volkserzählungen treffen auf lokale Hexenprozesse, ost- europäische Bräuche auf verwunschene Landschaften. Eine zeitliche Abfolge, wann und ob die angedeuteten Ereignisse tatsächlich stattgefunden haben, lassen Dorota Gawęda (*1986, Lublin) und Eglė Kulbokaitė (*1987, Kaunas) allerdings offen. Entge- gen den Erwartungen zeigen sich die Ausstellungsräume nahezu andächtig. Warmes Licht dringt durch ein bedrucktes Bleiglasfenster in die Kunsthalle. Es riecht nach Waldboden. Der – synthetisch hergestellte – Duft verleitet dazu, im Ambiente nach Natur zu suchen. Doch es handelt sich dabei vielmehr um das zwangsläufig geschei- terte Unterfangen, mittels künstlicher Intelligenz Natur zu konstruieren. Der Clash von Technologie, traditionellem Kunsthandwerk und dem Klischee unberührter Natur geht in dieser Ausstellung leise vonstatten. Ein Schock tritt nicht ein. Doch auch das vergebliche Warten darauf fühlt sich an wie die sich nicht entladende Spannung im surrealistischen Film ‹Un Chien andalou›, nachdem der in einer frühen Filmsequenz aufgeschnittene Augapfel auf weitere – ausbleibende – Schockmomente warten lässt. Der in den eigenen Augen nachempfundene Schmerz hallt währenddessen nach. Die beiden Künstlerinnen, die sich als Gründerinnen der ‹Young Girl Reading Group› auf Ökofeminismustheorien, «Queer Ecology» und Science-Fiction beziehen, fordern den Sehsinn heraus. Weder die zwei Schauplätze noch die um eine Säule angeordne- te Videoinstallation können zeitgleich wahrgenommen werden. Über die Bildschirme geistern Szenen aus dem Film, der im Offspace WallRiss gedreht wurde. Leerblicken- de Gestalten in genderfluiden Designerklamotten interagieren vor Strohhaufen oder hinter einer Scheibe mit einer schmalen Öffnung. Inspiriert von Bräuchen, die dazu dienen sollen, verstorbene Familienmitglieder wiederzuerwecken, fehlt hier jeglicher Hinweis, bei wem der angeblich miteinander verwandten Darstellenden es sich um Heraufbeschwörende oder Heraufbeschworene handelt. Auch diese Grenze verpufft. Die messerscharf zulaufenden Metallspitzen eines an die Wand gelehnten Re- chens sowie der aufgereihten Golfstühle wirken für das Auge bedrohlich. Doch in der Schau wird keines der Augen, die uns rundum zu beobachten scheinen, aufgeschnit- ten. Vielleicht weil wir, während wir einem drohenden ökologischen Kollaps zuschau- en, ohne ihn am eigenen Körper wahrzunehmen, schon längst blind sind. Irène Unholz

→ ‹Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė – Mouthless›, Fri Art und WallRiss, bis 29.3.; Final Screening, Cinema Rex, Freiburg, 28.3., 22.45 Uhr ↗ fri-art.ch ↗ wallriss.ch

96 Kunstbulletin 3/2020 Dorota Gawęda, Eglė Kulbokaitė · Mouthless, 2020, Installationsansicht Kunsthalle Fri Art, Freiburg. Foto: Guillaume Baeriswyl

Dorota Gawęda, Eglė Kulbokaitė · Mouthless, 2020, Filmstills

BESPRECHUNGEN // FREIBURG 97 Ketty La Rocca — Dal momento in cui… Viel Zeit war Ketty La Rocca nicht vergönnt. Mit nur 37 Jahren starb sie an einem Hirntumor. Mit ihrem intelligenten, aufge- weckten Werk, das sie ab 1964 schuf, leistete sie aber dennoch wesentliche Beiträge zur italienischen Neovanguardia und setzte aus feministischer Perspektive wichtige frühe Akzente. Freiburg — Ketty La Rocca (1938–1976) gilt als «artists’ artist», als Künstlerin, die etwa Sally Schonfeldt (*1983) inspiriert hat. Geschätzt wird sie namentlich dafür, dass sie stets dezidiert für mehr soziale «sincerità» einstand und einforderte, was tradierte Rollenbilder und eingeübte Kommunikationsmuster den Frauen verwehrten. Sie kannte Umberto Eco, las Roland Barthes und Marshall McLuhan und sie sezierte bevorzugt die im Nachkriegsitalien neu auch massenmedial verbreiteten Klischees, die Frausein mit Schönsein und Schweigen gleichsetzten. So muss nicht erstaunen, dass man sie rückblickend im Dunstkreis von Lonzi (1931–1982) verortet, wie dies etwa Barbara Casavecchia in einem 2016 im ‹South›-Magazin publizierten Essay tut. Beide Frauen wirkten in Florenz, und mit ‹Taci, anzi parla›, ihrem 1978 veröffent- lichten feministischen Tagebuch, gab Lonzi, die vormalige Kunstkritikerin, die gleiche Maxime vor: Schweig, oder besser: Sprich! La Rocca hatte ihre sprachliche Selbstermächtigung zu diesem Zeitpunkt längst vollzogen, und zwar als Mitglied der polydisziplinären ‹Gruppo 70›, den sie 1963 mitbe- gründet hatte und dessen Verlangen nach neuen Sprach- und Bildformen, nach einer «poesia visiva» sie teilte. 1964–65 schuf sie nach diesem Ansatz mehrere politische Collagen, aus denen Fri-Art-Direktor Nicolas Brulhart direkt aus dem Estate eine re- präsentative Auswahl getroffen hat. Leitmotiv ist der erotisierte weibliche Körper. Hinzu kommen Themen wie Konsumkritik und Handarbeit als Kulturkampf, aber auch allgemeinere Denkanstösse, etwa zu technischen Domänen oder zum faschistischen Erbe. Jedes Blatt kann dank sparsamer Hängung seine mit feiner Klinge geführte Kri- tik frei entfalten. Spät, aber anhaltend aktuell – man denke nur an das Frauenbild der Ära Berlusconi – können die seinerzeit im Vakuum zwischen Kunst- und Gender- debatten verhallten Arbeiten somit doch noch ins kollektive Bewusstsein sickern. Ein klares Mehr an Öffentlichkeit war dagegen den Werken der 1970er-Jahre be- schieden, gipfelnd in La Roccas Präsenz an den beiden Venedig-Biennalen von 1972 und, postum, 1978. Aus dieser stärker semiotisch und strukturalistisch geprägten Phase sind Beispiele aus den Werkgruppen der mit Schrift umrissenen ‹riduzioni›, den für das sprechende Individuum stehenden I- und J-Skulpturen und den offen- kundig körpersprachlichen Arbeiten mit Händen zu sehen. Spätestens hier wird klar, dass es der Künstlerin von Anfang an nur um eines ging: die Befähigung zur Kommu- nikation. Astrid Näff

→ ‹Ketty La Rocca – Dal momento in cui …›, Fri Art, bis 29.3. ↗ www.fri-art.ch

98 Kunstbulletin 3/2020 Ketty La Rocca · La cultura che non vive, 1964–1965, Collage auf Papier, 44,5 x 29,5 cm, Courtesy The Estate of Ketty La Rocca, Michelangelo Vasta

BESPRECHUNGEN // FREIBURG 99 Zeitgenössische Kunst der Aborigines — Zwischen immer und jetzt Die Fondation Opale hat mit ihrer auf Gegenwartskunst der Aborigines spezialisierten Sammlung das Museum in Lens bei Crans-Montana übernommen. In der Eröffnungsausstellung bietet sie eine wunderbare «Initiation» in dieses Universum. Mit Spannung darf das künftige Programm erwartet werden. Lens/VS — Die Gegenwartskunst der Aborigines besitzt einen Gründungsmythos, der in die Zeit nach der Anerkennung der Aborigines als australische Bürger/innen, also nach 1967 zurückführt. Fast banal hört sich dabei die Geschichte an: So wollte ein Schuldirektor im Zentrum Papunya im Northern Territory den Stolz der Aborigines- Kinder auf ihre – erst seit Kurzem obligatorische – Schule erhöhen, die sie ständig beschädigten und verschmierten. Er lud sie deshalb ein, das Schulhaus mit Motiven aus ihrem kulturellen Erbe zu bemalen. Die Mädchen und Jungen waren jedoch zu- rückhaltend. Nur Eingeweihte durften im Prinzip solche Bilder bei Riten zelebrieren, was meist ephemer geschah, auf Felsen, im Sand und auf dem Körper. Alles andere als banal war dann die Schaffenskraft, die der mit dem Projekt betraute Lehrer einer herbeigerufenen Gruppe von traditionellen Magier/innen ent- locken konnte. Nicht nur die Schule erhielt ein Gewand visueller Narrationen aus der Tiefe der Zeit, wo nach der Vorstellung der Aborigines ein Ahnengeschlecht die Welt erschuf und das Zusammenleben von Mensch, Fauna und Flora regelte. Der Lehrer stellte der Gruppe weiter Acrylfarben und Leinwände zur Verfügung, worauf diese Motive in einer Explosion individueller Sprachen ganz neue Formen annahmen. Aus der Sammlung von Bérangère Primat, der Gründungspräsidentin der Fonda- tion Opale, sind nun in Lens ein Dutzend dieser Schlüsselwerke aus den frühen Sieb- zigerjahren zu sehen, die durch optische Spiele mit Punkten und Linien in Ocker- farben, Weiss und Schwarz bestechen. Damit nicht genug: Dieser fulminante, wenn natürlich auch Fragen aufwerfende Moment globaler Kunstgeschichte wird in der Ausstellung ‹Before Time Began› in Meisterwerke von Aborigines, die in Kontakt mit dem Westen standen, aus gut 150 Jahren eingebettet. So belieferten gewisse Stäm- me die Märkte tatsächlich bereits im 19. Jahrhundert mit Tierbildern auf Baumrinden und anderen Artefakten, während jüngere Generationen seit der Zäsur von Papunya immer stärker auch alltägliche Erfahrungen in ihrer Kunst verarbeiteten. Künftig sol- len vor allem zentrale Positionen aus den letzten fünfzig Jahren vertieft wie auch Brücken zum hiesigen Kunstschaffen geschlagen werden. Zwei Berühmtheiten in ihrem Feld machen in je einer Koje bereits den Anfang, nämlich Walala Tjapaltjarri (*ca. 1970, Marua/AUS) mit riesigen, schwarzweissen, signalhaft wirkenden Gemäl- den und Pipilotti Rist (*1962, Grabs) mit ihrer lyrischen, auf einen aufgehängten Stein projizierten Ursprungsvision ‹Berg Elle›, 2017. Katharina Holderegger

→ ‹Before Time Began›, Fondation Opale, Lens, bis 29.3., mit Katalog ↗ www.fondationopale.ch

100 Kunstbulletin 3/2020 Before Time Began, Arbeiten aus den Pionierjahren der Gegenwartskunst der Aborigines, 1971–1974, Ausstellungsansicht Fondation Opale, Lens. Foto: Sébastien Crettaz

Before Time Began, Arbeiten des Frauenkollektivs Anangu Pitjantatjara Yankunytjatjara/APY, Ausstel- lungsansicht Fondation Opale, Lens. Foto: Sébastien Crettaz

BESPRECHUNGEN // LENS/VS 101 La fine ligne — Die Linie als Ding und Metapher Was wäre die Kunst ohne die Linie? Ist nicht selbst der Punkt der potenzielle Anfang einer Linie? Und die Kante eines drei- dimensionalen Körpers? In der Kunst Halle Sankt Gallen wird das Verständnis der Linie erweitert. In den gezeigten Werken erscheint die Linie als Grenze, als Grat, als Strich– oder gar nicht. St. Gallen — Eine Linie kann jede Gestalt annehmen. Sie kann zum Ornament ver- bunden, zur Fläche verdichtet werden, sie kann die Welt beschreiben und kann sie auch verändern, je nachdem, wer den Stift, den Marker, die Feder in der Hand hat. Und Linien sind auch dort zu finden, wo sie nicht mit einem Zeicheninstrument ge- zogen werden. So existieren sie als unsichtbares Hindernis zwischen zwei Ländern oder als Barriere im Kopf. Dieses grosse Spektrum leuchtet jetzt die Kunst Halle Sankt Gallen aus. Wie schon in vergangenen Gruppenausstellungen ist die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler eine subjektive. Die Schau versucht auch gar nicht erst, einen Anspruch auf Vollständigkeit einzulösen oder das Bild einer Generation zu entwerfen, auch wenn alle Beteiligten in den 1980er-Jahren geboren und in der Schweiz aktiv oder an schweizerischen Kunstschulen ausgebildet worden sind. Wer Gemeinsamkeiten sucht, findet sie in der grossen Geste und den schieren Ausmassen der Arbeiten. Sie sind raumgreifendend auch dann, wenn sie eigens für die Ausstellung realisiert wurden wie Marine Juliés riesige Wandzeichnung. Die Künstlerin hat mit tiefblauen Linien einen figürlichen Kosmos entwickelt, wo Sterne gleichzeitig Hände sind und Brustwarzen zu Augen werden. Die Linie ist zwar über- deutlich, aber die Grenzen zwischen den Geschlechtern und Dingen verwischen umso mehr. Bei Simon Paccaud sind die Linien tief eingegraben in Betonquader und erinnern an die lange Geschichte der in Wände gekratzten Graffiti: Er ritzt eine Tafel- runde in die eigens errichtete Mauer, die wiederum selbst eine Linie im Raum bildet. Simone Holliger ist mit einer Werkgruppe präsent, der Grossteil im schmalsten Raum der Kunst Halle. Dessen gestreckte Dimensionen und die Enge nutzt sie ge- konnt für ihre fragilen Papierplastiken. Hier bildet jede Falte, jeder Knitter, jede Kan- te eine Linie;aber eigentlich funktionieren sie auch ohne diese thematische Klammer sehr gut. Gedrängt ist es auch im letzten Raum, hauptsächlich besetzt vom überaus heterogenen Werk von Linus Bill und Adrien Horni. Beide arbeiten im Kollektiv, ver- weigern sich also sogar der Linie der Autorschaft und trennen auch nicht zwischen Druckgrafik und Malerei oder Plastik und Gebrauchsobjekt. Das ist wild, unbefan- gen und manchmal komisch, aber linear ist es nicht. Für klassischere Vorstellungen von Linien empfiehlt sich dann doch die ‹Poesie der Linie›, eine aktuelle Ausstellung italienischer Meisterzeichnungen im Kunsthaus Zürich. Kristin Schmidt

→ ‹La fine ligne›, Kunst Halle Sankt Gallen, bis 5. 4. ↗ www.k9000.ch

102 Kunstbulletin 3/2020 Marine Julié · La Nuit, 2020, Ausstellungsansicht Kunst Halle Sankt Gallen. Foto: Sebastian Schaub

Linus Bill & Adrien Horni · 2012–2020, Courtesy Galerie Allen, Paris; Ellen de Bruijne Projects, Amster- dam; Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern, Amt für Grundstücke und Gebäude, Ausstellungs- ansicht Kunst Halle Sankt Gallen. Foto: Sebastian Schaub

BESPRECHUNGEN // ST. GALLEN 103 Ian Willms — Bis die Sonne untergeht In den letzten 50 Jahren ist die Provinz Alberta zu einer riesigen Ölsandmine mutiert. Die verheerenden Folgen für die Umwelt und die indigene Bevölkerung zeigt der kanadische Fotograf Ian Willms in seinem Langzeitprojekt. Was anzunehmen ist: Die Industrie wird das Land ausbeuten, ‹As Long As The Sun Shines›. Winterthur — Der Junge liegt auf seinem Bett, mit nacktem Oberkörper, geschlosse- nen Augen, einem angedeuteten Lächeln auf dem erschöpften Gesicht. Seine kleine Hand hält den Controller fest umschlungen. Vielleicht ist er müde vom vielen Gamen, vielleicht hat er sein letztes Spiel gerade gewonnen. Vielleicht. Und schaut man ge- nauer hin, offenbart sich die lange Narbe, die sich über seinen zierlichen Brustkorb zieht. Dez wurde mit einem Herzfehler geboren. Familie und Ärzte machen die Um- weltverschmutzung dafür verantwortlich. Denn Dez ist in Fort MacKay aufgewach- sen, umgeben von einer der grössten Ölsandminen der Welt. Seit Ende der Sechzigerjahre wird der kanadische Nadelwald kilometerweise ab- geholzt, damit der bitumenhaltige Boden abgetragen werden kann. Um das Öl zu ex- trahieren, wird der Sand in grossen Absatzbecken gesammelt und mit Unmengen von Wasser behandelt, das, mit hochgiftigen Stoffen versetzt, in Boden und Grundwasser sickert. Die verheerenden Folgen der millionenschweren Industrie zeigt Ian Willms in seiner fotografischen Langzeitstudie. Bilder vom gerodeten Wald, von gigantischen Ölsandabsatzbecken, deren Grösse sich unserem Vorstellungsvermögen entzieht. Bilder von Leitungen, die Flüsse auspumpen, von Ölpipelines, die sich durch das Land ziehen wie die Narbe über Dez’ Brust. Der Ölsandabbau wirkt sich nicht nur auf die Umwelt aus, sondern auch auf die indigene Bevölkerung, deren Land an die Ölkonzerne verpachtet wurde: Wohnungs- mangel infolge des Ölsandbooms Anfang der Nullerjahre, Entlassungen nach dem Ölpreis-Crash von 2015, Fehlgeburten und Krebs als häufigste Todesursachen. Heute arbeiten viele der Einwohnerinnen und Einwohner in der Ölsandindustrie. Denn die Jagd, die ihnen einst als Lebensgrundlage diente, können sie längst nicht mehr aus- üben: Die Natur wurde verändert, die Tiere vertrieben. Während acht Jahren fotografierte Ian Willms (*1985, Kitchener) das Land und zeigt den Zwiespalt der Bevölkerung: wie sie sich erfolglos gegen den Bau von neuen Ölsandleitungen wehrt, in Ottawa protestiert und sich gleichzeitig gezwungen sieht, für die Industrie zu arbeiten. Diese Ambivalenz wird nun in der Coalmine sichtbar: Jugendliche spielen Baseball, während sich die Fabrikgebäude im Hintergrund ver- mehren und ihre dampfenden Schlote den Himmel in ein zartes, immer dichteres Grau hüllen. Giulia Bernardi

→ ‹Ian Willms – As Long As The Sun Shines›, Coalmine, bis 9.4. ↗ www.coalmine.ch

104 Kunstbulletin 3/2020 Ian Willms · As Long As The Sun Shines, 2010–2019. Der siebenjährige Dez wurde mit einem Herzfehler in Fort McKay geboren. Die Ärzte sind sich einig, dass seine Krankheit durch Umweltverschmutzung verursacht wurde. Die indigene Community Fort McKay liegt inmitten von Ölsandausbeutungen.

Ian Willms · As Long As The Sun Shines, 2010–2019. Ein zwei Meter breiter Küstenstreifen des Shell- Albian-Sands-Absetzteichs in der Nähe von Fort McKay. Mit 1,5 Billionen Litern sind die Ölsandbecken die grössten weltweit. Sie enthalten einen flüssigen Mix aus giftigen Abfällen mit Quecksilber, Arsen, Blei und Benzol. Täglich gelangen 11 Millionen Liter in das Grundwasser und den Athabasca-Fluss.

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 105 Absolutely Tschudi — Mehr als eine Hommage Eine Gruppenschau in der Galerie Tschudi vermittelt seit langem wieder einmal einen breiten Einblick in das Programm, dessen Kunstschaffende sich durch eine Suche nach Beständigkeit auszeichnen.Zugleich ist die Ausstellung eine Hommage an den letztes Jahr verstorbenen Galeristen Ruedi Tschudi. Zuoz — Das Nashorn von Balthasar Burkhard blickt im Eingangsbereich, wo einst das Vieh in diesem herrschaftlichen Engadinerhaus in Zuoz untergebracht war, ungerührt in Richtung der Arbeit ‹Not All Who Wander Are Lost› von Julian Charrière. Das sind regelmässig durchbohrte Steine, die so ein Wabenmuster angenommen haben. Davor, dahinter und darunter sind die Bohrkerne wie ein antikes Rollensystem zum Bewegen dieser seltsamen Brocken angeordnet. Beide Arbeiten schlagen einen Bogen zwi- schen Themen und Eigenschaften, die Ruedi Tschudi (1940–2019) am Herzen lagen: das stete Engagement für eine Sache sowie das Interesse an Tieren und an Afrika.Els- beth Bisig, Mitgründerin der Galerie Tschudi in Glarus 1985 und Partnerin, welche die Galerie weiterführt, berichtet, er habe privat eine wahre Menagerie besessen. Tiere tauchen in der Ausstellung mehrfach auf, sind aber nicht immer ein ‹Omaggio A Rudi›, wie Niele Toronis Blätter – Fotokarten von Schlangen, versehen mit den charakteristi- schen Pinselabdrücken des Künstlers. Nur subtil scheinen im Video ‹Zone› von Bethan Huws Vögel auf das gleichnamige Gedicht von Apollinaire zu reagieren. Wie exakt die Künstlerin die Sequenzen der fliegenden, stolzierenden oder schwimmenden Vögel auf die Sprache abgestimmt hat, lässt erst das gezeichnete Filmscript erahnen. Die sie umgebende, urtümliche Berglandschaft, anfangs in Glarus, dann seit 2002 in Zuoz, prägt den äusseren Eindruck der Galerie und scheint auch in Arbeiten wie den Gebirgsaufnahmen von Balthasar Burkhard in der Schau auf. Viele der ausge- stellten Positionen zeigen zudem ein Interesse an zeitlosen Fragen: solchen nach Beständigkeit, nach reduzierten Gesten und der jahrelangen Arbeit an einer Praxis. Dafür kann stellvertretend ‹Cardinal Points› von Richard Long aus dem letzten Jahr stehen. In einer kreisrunden Ansammlung grünlicher Steine bilden zwei Reihen weis- ser Brocken ein Kreuz, das die Himmelsrichtungen markiert. Gesammelt wurde das Material im Rhonebett und im Marmoreragebiet und es beeindruckt durch seine pure Präsenz. Auch die Praxis von Hamish Fulton glänzt durch Konsequenz: Er wandert seit Jahrzehnten und dokumentiert dies bloss mit wenigen Fotos oder durch Text- werke mit grundlegendsten Informationen. Kommenden Sommer wird er in Kombi- nation mit zwei malerischen Positionen gezeigt, die jetzt schon herausstechen: Dan Walsh und Martina Klein untersuchen unterschiedliche Grundbedingungen der Ma- lerei, Ersterer serielle Muster und Letztere Monochromie im Verhältnis zum Raum. Ein Aufeinandertreffen, das sicher spannend wird. Adrian Dürrwang

→ ‹Absolutely Tschudi›, Galerie Tschudi, bis 21.3. ↗ www.galerie-tschudi.ch

106 Kunstbulletin 3/2020 Julian Charrière · Not All Who Wander Are Lost, 2019 (hinten); Martina Klein · Untitled, 2001, Ölfarbe, Baumwolle, Holzrahmen, 145 x 140 x 140 cm. Foto: Ralph Feiner

Hamish Fulton · A 15 Day Walk. Engadin Switzerland 2000, Wandbild, 180 x 180 cm. Foto: Ralph Feiner

BESPRECHUNGEN // ZUOZ 107 Valentin Carron — eröffnet die neue Galerie von Eva Presenhuber Die Einweihung des neuen Standorts von Eva Presenhuber an der Rämistrasse, in Fussdistanz vom Kunsthaus, stiess auf ein breites Echo. Die drei kleinen, aber feinen Stockwerke waren gut besucht. Eröffnet wurde die Galerie mit einer Einzelausstellung des Westschweizer Künstlers Valentin Carron. Zürich — Der international beachtete Walliser Valentin Carron (*1977, Martigny) gehört zu denjenigen Künstlern, die mit ihrer Kunst nicht provozieren, doch spielerisch den aktuellen Diskurs aufgreifen. Seine Werke sind nicht aufdringlich laut, sondern offen- baren sich in Schichten. Seine Schau in den neuen Räumen von Eva Presenhuber fällt zunächst durch ihre minimalistische Szenografie auf. Beim Eintreten erblickt man etwa ein Wandelement aus grobfasrigem, massivem MDF. Teil der Architektur oder ein Kunstwerk? Natürlich ist es Letzteres, und offenbar nahm es der Künstler nicht zu ge- nau, als er mit der Säge die Platte bearbeitete. Doch just das sichtbar Handwerkliche verleiht dem Werk seine inhaltliche Dimension, denn Carron hat es zudem als MDF- Trompe-l’œil übermalen lassen. Fragen nach Originalität und Wertigkeit charakterisieren die Schau. Wenn im Un- tergeschoss zwei Bilder an der Wand hängen und ein Tisch mit zwei Aschenbechern im Raum steht, wähnt man zunächst, die Bilder seien wertvoller und aufwändiger produziert worden als die Gegenstände. In Wahrheit aber stellen Aschenbecher und Tisch eine Installation aus Eisen und bemalter Bronze dar – und tatsächlich steht das Arrangement in seiner visuellen Klarheit den Bildern in nichts nach… Die Hierarchie zwischen Kunsthandwerk, hoher Kunst und industriellen Objekten wird aufgelöst. Der interessanteste Aspekt jedoch ist die Frage nach Authentizität und Autor- schaft, die Carron durch die handwerkliche Bearbeitung von Alltagsgegenständen und öfter auch durch die Aneignung bestehender Kunstwerke aufgreift. Damit ist er nicht der Erste, denn längst gilt der Künstler nicht mehr als einsamer Schöpfer, der seine Ideen aus dem unbeeinflussten Selbst zieht. Vielmehr soll er heute seine Inspirationsquellen, Erfahrungen und Referenzen offenlegen. Neues ist nicht zwin- gend. So schafft auch Carron keine Originale und ist dennoch in jedem seiner Werke präsent. Besonders deutlich wird dies in ‹Flesh and Wool› – einem langen hölzernen Arm, der in zwei Hände mündet, die in fingerlosen blauen Handschuhen stecken, wie sie der Künstler angeblich selbst trägt. In der übereck laufenden Wandinstallation scheint einen das Kunstwerk beziehungsweise der Künstler zu umarmen. Als Valentin Carron am Tag nach der Eröffnung die Galerie betritt, wo sich eine Handvoll Besucher und Besucherinnen aufhält, tut er dies unauffällig: Er schiesst ein Foto, begibt sich ins Untergeschoss – als wäre er Gast der eigenen Schau. Sympa- thisch wirkt er, ohne Allüren, authentisch, wie seine zehn Werke. Eva Vögtli

→ ‹Valentin Carron›, Galerie Eva Presenhuber, Rämistrasse, bis 29.2. ↗ www.presenhuber.com

108 Kunstbulletin 3/2020 Valentin Carron · Flesh and Wool, 2020, Lindenholz, Emailfarbe, 20,5 x 890 x 2 cm; Ausstellungsansicht Galerie Eva Presenhuber, Zürich / New York. Foto: Stefan Altenburger

Valentin Carron · The Shelter, 2020, Öl auf MDF, Ausstellungsansicht Galerie Eva Presenhuber, Zürich / New York. Foto: Stefan Altenburger

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 109 EberliMantel — Mittendrin Ein geheimnisvolles Fluidum umgibt grosse, kanonische Kunst- werke. Es verleiht ihrer Wirkung Dauer und bietet Gewähr, dass auch spätere Generationen die Objekte bewundern. Das Duo EberliMantel beschäftigt sich seit rund zwanzig Jahren mit dieser besonderen Aura rund um Motive der Kunstgeschichte. Zürich — In ihrer jüngsten Serie, für die EberliMantel (Simone Eberli/Andrea Mantel) zu Weisskreide und schwarzem Papier greifen, befassen sie sich mit Ikonen der Avantgarde und der Pop Art. Es sind Gemälde, denen sie auf ihren Streifzügen durch das Kunsthaus Zürich und das Kunstmuseum Basel begegnet sind.Bei ihren Arbeiten handelt es sich nicht um eine sezierende Analyse. Vielmehr nähern sich die Künst- lerinnen den Werken in einem nonverbalen Dialog. Wechselweise zeichnend, bringen sie zu Papier, was sie nachhaltig beeindruckt hat, auf der Spur des rätselhaften Flui- dums der Werke. Als Ausgangspunkt dienen ihnen Ausschnitte von Handyschnappschüssen,die sie während Museumsrundgängen aufgenommen haben. Die Kompositionen sind jedoch keine blossen Reproduktionen der Vorlagen. Vielmehr stimulieren die Handyfotos den Zeichnungsprozess, während dessen die Künstlerinnen der eigenen Intuition folgen. Die Kreidezeichnungen geben so Auskunft über die Beziehung des Duos zu den betrachteten Bildern, die sie nicht nur als Objekte der Kunstgeschichte, sondern als lebendige, immer wieder neu zu befragende und zu interpretierende Organismen verstehen. Ihr Künstlerauge blickt daher nicht bloss von aussen auf die Bilder. Als Protagonistin steht eine von ihnen stets in der Zeichnung, in engem Kontakt mit dem Bild, meistens in Rückenansicht und versunken in kontemplatives Schauen. So zum Beispiel steht Andrea vor einem Figurengemälde von Fernand Léger, wobei die kom- plex geometrischen Farbmuster und -rhythmen sowie der ins Monumentale gestei- gerte, stilisierte Kopf mit der vor dem Bild stehenden Betrachterin zu einer Einheit verschmelzen. Auch in der Darstellung, die Simone vor dem von Franz Gertsch ge- malten Porträt seiner Tochter Silvia zeigt, scheinen die Grenzen zwischen Bildraum und Denkraum aufgelöst. Bei der Wiedergabe ihrer Sinneseindrücke entfalten die Künstlerinnen ein virtuoses Spiel zwischen Sehen und Gesehenem, Sichtbarem und Unsichtbarem, Anwesendem und Abwesendem, Anschauung und Imagination. Wenn das Duo mit vielfältig differenzierten Kreidestrichen das Momenthafte festhält, ist das Gezeichnete ebenso wichtig wie das Weggelassene. Es ist gerade die Einfachheit der Mittel, die eine überraschende Komplexität bewirkt und so auch dem Publikum Raum lässt für eigene Assoziationen. Das Motiv des Bildes im Bild ist ein alter Topos in der Geschichte der Malerei. Mit ihren Kreidezeichnungen fügen die Künstlerinnen dem Thema ein unerwartetes Kapitel hinzu. Kathrin Frauenfelder

→ ‹EberliMantel — Mittendrin›, Galerie Sam Scherrer, bis 14.3. ↗ www.samscherrer.ch

110 Kunstbulletin 3/2020 EberliMantel, vor Fernand Léger, 2020, Weisskreide auf Papier, 70 x 100 cm

EberliMantel, vor Franz Gertsch II, 2019, Weisskreide auf Papier, 70 x 100 cm

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 111 Florence Jung — Kopfkino, verquickt mit Fragen des Kunstbetriebs Bei Arbeiten von Florence Jung sollte man auf alles gefasst sein. Die Künstlerin unterwandert etablierte Verhältnisse von Publikum und «Kunstwerk», stellt das Verhältnis von Absenz und Präsenz, von Erzählung und Gerücht auf die Probe. Das lässt sich jetzt in Zürich in einer Einzelausstellung verfolgen. Zürich — Betritt man die bekannten, eher aseptischen Räume vom Helmhaus, trifft man auf stapelweise aufgeschichtete Booklets im Format von Reclam-Heftchen. Nicht der übliche zusammengeheftete Saaltext, sondern etwas, das vielmehr den Eindruck einer Anleitung macht. Ein Einstieg zu «an exhibition to be read», wie Flo- rence Jung selbst sagt. Lesen und sehen, decodieren und wahrnehmen – hier liegt einer der Schlüssel zu ihrem Werk. Denn es geht um das jeweils subjektive Erleben jeder Besucher*in, was durch die Anlage der «Szenarien» (FJ), der in den Räumen aufeinanderfolgenden Situationen, mit Absicht befördert wird. Zugang und Wider- stand, Einblick und Blockade, erweitert durch «autoritäre Figuren», die wiederum die Funktion erfüllen, Teile der Ausstellung überhaupt erfahrbar zu machen. Sobald wir dem intendierten Parcours folgen, werden Entscheidungen eingefordert: Bin ich be- reit, mich auf das Szenario einzulassen, oder drehe ich um – verlasse den grossen Raum und gehe einfach die Treppe hinauf. Aber auch im Obergeschoss bleibt das Gefühl von Verunsicherung, von «suspense» bestehen. Wohin führt mich diese Ausstellung, deren «Werke» quasi unsichtbar sind? Die aus eingezogenen Wänden, halb angelehnten Türen, ausgelegten Dokumenten, Stationen von Rezeption und Kontrolle besteht? Anhand des am Eingang aufliegen- den Booklets kann sich eine Art Kopfkino entwickeln; von einem Setting zum nächs- ten, wobei sich auch die Texte im Booklet ändern: von rein deskriptiv zu interpretativ, von atmosphärisch zu narrativ. Doch wesentlich sind die Besucher*innen, die – wie auch in früheren Arbeiten von Jung – die Rolle der Protagonist*innen übernehmen. Die Künstlerin generiert Settings, in denen das Publikum Entscheidungen treffen muss – und je nachdem damit konfrontiert oder beglückt wird, dass sich eine Ausstellung auch verselbständigen, in den privaten Raum ausweiten kann. Denn was bedeutet es, wenn einem ein Kunstwerk effektiv nach Hause folgt? Wie gehe ich mit diesem Eingriff in meinen privaten Raum um? Lasse ich mich von der SMS-Nachricht überzeugen, folge ich den Anweisungen, die mir eine Lösung des Ausstellungsrätsels verheissen? Es scheint, als ob Florence Jung die Funktion und den Habitus von Ausstellungs- besucher*innen in den Blick nimmt;das Publikum ihrer und anderer zeitgenössischer Arbeiten in eine Untersuchung einbindet,die gesellschaftliche Fragen, eingeschliffe- ne Gewohnheiten und ein genuines Verhältnis von Gewohnheit und Vertrauen, von Reflexion und Analyse auffächern. Irene Müller

→ ‹Florence Jung›, Helmhaus Zürich, bis 5.4., mit Publikation ↗ www.helmhaus.org

112 Kunstbulletin 3/2020 Falls du Liebeskummer Falls du aus einer Zillion hast, bevordudich Möglichkeiten die überhaupt verliebst, Enthaltsamkeit gewählt ruf an unter hast, ruf an unter 077505 03 62 077505 03 62

Falls dein Haupttalent Falls du keine Ideale, darin besteht, dass aber viele Prinzipien hast, dir alles scheissegal ist, ruf an unter ruf an unter 077505 03 62 077505 03 62

Florence Jung · New Office, The Adds, 2020, Instagram Adds, auch in Buchform veröffentlicht

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 113 NOTIERT // KUNSTRÄUME MASI Palazzo Reali Lugano — Nach über drei Jahren Schliessung Cherish wegen Renovationen konnte das MASI Ende Genf — In einem zweistöckigen Haus, das etwas 2019 seine historischen Ausstellungsräume abseits des Zentrums von Genf in einem Wohn- im Palazzo Reali wiedereröffnen. Sie waren quartier liegt, haben die vier jungen Kunstschaf- seit 1987 Sitz des Museo Cantonale d’Arte, fenden Mohamed Almusibli, James Bantone, bis dieses 2015 mit dem Museo d’Arte zum Thomas Liu Le Lann und Ser Serpas nicht nur heutigen MASI vereinigt wurde. Zukünftig wird eine Wohngemeinschaft, sondern Ende letzten der Palazzo Reali für temporäre Sammlungs- Jahres auch einen Kunstraum eingerichtet. präsentationen genutzt sowie für Wechsel- ‹Cherish› heisst das Unterfangen, das sich Pro- ausstellungen von lokalen und internationalen jekten verschrieben hat, die antagonistisch auf Kunstschaffenden, deren Werke sich gut in den ihre Umgebung reagieren und unterschiedlichen intimen Räumen des Altbaus präsentieren las- Lebensformen huldigen. Für die Ausstellungen, sen. Als Nächstes steht eine Retrospektive des die jeweils einen Monat dauern und samstags deutsch-ungarischen Fotografenduos Shunk- sowie auf Anfrage besichtigt werden können, Kender an, die letztes Jahr im Centre Pompidou stehen Küche, Wohnzimmer und Korridore zur in Paris zu sehen war. Harry Shunk und János Verfügung. Nach der aktuellen Ausstellung Kender hatten in den Fünfzigerjahren die ‹Chocolate Factory› der Genfer Künstlerin Giulia Kunstszenen von Paris und New York mit ihren Essyad wird Mitte März eine Performance-Reihe Protagonisten wie Yves Klein, Jean Tinguely, mit mehreren Kunstschaffenden präsentiert, die Niki de Saint Phalle, Daniel Spoerri oder Andy in Zusammenarbeit mit dem Pariser Kollektiv Warhol in Bilder gebannt. Parallel wird ab Ende ‹Queer Is Not a Label› entstand. März die Gewinnerin oder der Gewinner des ‹Bally Artist of the Year›-Preises für Tessiner Kunstschaffende präsentiert.

Palazzo Reali, MASI Lugano, Aussenansicht Eingangsportal, 2019

→ Shunk-Kender, 1.3.–14.6. → Bally Artist of the Year, 29.3.–26.4 ↗ www.masilugano.ch Cherish, Aussenansicht, mit Kuratoren- team. Foto: Mark Siumin Art Dock → Giulia Essyad, bis 1.3. → Performance-Reihe, 13.3. Zürich — «Seit 1963 zusammengetragen, ↗ www.cherishhhh.ch 2002 samt beiden Nachlässen in eine Stiftung gebracht, 2014 mit Art Dock erweitert, 2018 in Stillstand geraten, 2019 kommen beide mehr-

114 Kunstbulletin 3/2020 mals geretteten Œuvres zur dritten Neuauf- die Messe für die Region sowie für die Galerien erstehung», so heisst es auf der Website. Die aus Asien und der ganzen Welt spielt», sagt Rede ist vom Erbe der Zürcher Bildhauer Trudi Marc Spiegler, Global Director der Art Basel. Demut und Otto Müller, das in den letzten Jah- Und Bernd Stadlwieser, CEO der MCH Group, ren vom unermüdlichen Kurator Ralph Baenzi- lässt verlauten: «Wir haben alle möglichen ger im alten Güterbahnhof präsentiert und mit Optionen geprüft – einschliesslich einer Ver- zeitgenössischen Positionen in verschiedenen schiebung der Messe – sowie Ratschläge und Ausstellungsformaten in Dialog gesetzt wurde. Perspektiven von vielen Galeristen, Partnern Wegen Turbulenzen rund um die Stiftungs- und externen Experten eingeholt. Wir haben aufsicht folgte dann die oben genannte Pause heute jedoch keine andere Möglichkeit, als die für die Ausstellungsplattform Art Dock, die Messe abzusagen.» Von dem Umstand betrof- ohnehin vom Bau des neuen Polizei- und Jus- fen sind 244 Galerien aus 31 Ländern, aus der tizzentrums bedroht ist. Die verbleibende Zeit Schweiz sind dies unter anderem die Zürcher bis zum Abbruch will Baenziger nun, da sich die Galerien Hauser & Wirth, Mai 36, Peter Kilch- Kompetenzen geklärt haben, intensiv weiter mann und Eva Presenhuber. Erstmals wäre nutzen. Vergangenen Dezember eröffnete auch der Zürcher Gregor Staiger dabei gewesen unter dem Titel ‹Open House› die sogenannte und wiederholt Urs Meile, der mit seinen Gale- Kunstmeter-Einspielung, bei der Kunstschaf- rien in Luzern und Bejing auch im Hongkonger fende eine Wand von einem Meter Breite zur Auswahlkomitee der Messe sitzt. Verfügung erhalten haben, um ihre aktuellen Werke zu präsentieren.

Art Basel Hong Kong, Ausstellungsansicht 2019

↗ www.artbasel.com/hong-kong Art Dock, Aussenansicht

→ Open House, bis 31.5. The Armory Show ↗ www.art-dock-zh.ch New York — Was 1994 als eine der ersten «Hotel-Messen» in gemieteten Zimmern des Gramercy Park Hotel begann, ist mittlerweile GROSSANLÄSSE zu einem bedeutenden Treffpunkt für Samm- lerinnen und Händler moderner und zeitge- Art Basel Hong Kong nössischer Kunst geworden. Zur diesjährigen Hongkong — Wegen Ausbruchs des Corona- Ausgabe der Armory Show reisen 178 Galerien virus wurde die diesjährige Art Basel Hong aus 31 Ländern an, aus der Schweiz etwa die Kong, die vom 19. bis 21. März hätte stattfinden Galerien von Bartha und Anne Mosseri-Marlio. sollen, abgesagt. Das gab die Schweizer Mes- Die Messe findet heute auf den Piers 90 und segesellschaft MCH Anfang Februar bekannt. 94 statt, wobei das Pier 90 erstmals gänzlich Die Entscheidung sei sehr schwergefallen. «Wir kuratierten Sektoren vorbehalten ist: Unter sind uns der wichtigen Rolle bewusst, welche dem Titel ‹Focus› werden in Einzel- und Dop-

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 115 pelausstellungen Kunstschaffende gezeigt, in Kunstprojekte realisierte: Bereits vergangen deren Werken Realitäten konstruiert werden. ist die Performance-Reihe ‹Rituals of Care› im ‹Platform› ermöglicht die Präsentation gross- Berliner Martin-Gropius-Bau. In der Londoner formatiger und ortsspezifischer Projekte, und Serpentine Gallery lässt der Däne Jakob Kudsk im neu geschaffenen Sektor ‹Perspectives› zei- Steensen weiterhin in einen digital simulierten gen Aussteller historische Positionen wie Philip Urwald eintauchen. Die Britin Ann Veronica Guston oder Brice Marden aus heutiger Sicht. Janssens und der Koreaner Yiyun Kang zeigen in Zaha Hadids Dongdaemun Design Plaza in Seoul nicht minder immersive Projekte, und Antony Gormley präsentiert in Brooklyn eine «monumentale neue Arbeit» – ein 18 Kilometer langes Aluminiumrohr. Am spektakulärsten aber klingt das Vorhaben von Tomás Saraceno: «Zum ersten Mal in der Geschichte», heisst es, «wird ein Mensch nur mithilfe der Sonne und der Luft, die wir atmen, in den Himmel schweben.»

Mark Dion, Lemonade Stand, 1996/2019, Pat Hearn Gallery & American Fine Arts Tribute, The Armory Show 2019. Foto: Teddy Wolff

→ 5.–8.3. ↗ www.thearmoryshow.com

AUSSENPROJEKTE Ann Veronica Jannssens, Rose, 2007, Licht- projektoren, rosa Filter, Kunstnebel Connect, BTS → Jakob Kudsk Steensen, London, bis 15.3.; Berlin/Buenos Aires/London/New York/ Ann Veronica Janssens/Yiyun Kang, Seoul, bis Seoul — Als «kollektive Erfahrung, die vielleicht 20.3.; Tomás Saraceno, Buenos Aires, bis 22.3.; erst der Beginn einer neuen Kommunikation Antony Gormley, New York, bis Anfang April zwischen Kunst, Musik und Menschen sein ↗ www.connect-bts.com wird» kündigt sich das globale Unterfangen an, das die südkoreanische, international erfolg- reiche Boygroup BTS initiierte. Musik erklingt Corinne Güdemann an den fünf Ausstellungsorten allerdings keine, vielmehr sei «die Philosophie von BTS, nach Therwil — Corinne Güdemann (*1960) hat acht der es um die Förderung von Vielfalt, um Liebe vergessenen beziehungsweise verdrängten und Sorge für die Umwelt geht», entscheidend, frühchristlichen Amtsträgerinnen einen Platz sagt der künstlerische Leiter Daehyang Lee, in der Kirche zurückerobert – zwar nicht in der der 2017 auch den Koreanischen Pavillon in Institution als Ganzes, aber immerhin in der Venedig kuratierte und nun mit vier weiteren Kirche Sankt Stephan im basellandschaft- namhaften Kurator/innen die parallel laufenden lichen Therwil: Im Zuge der Renovation des

116 Kunstbulletin 3/2020 barocken Gotteshauses wurde ein Kunst-am- senschaftliche Assistentin am Kunstmuseum Bau-Projekt zum Wettbewerb ausgeschrieben, Solothurn und kuratierte Ausstellungen vorwie- das die Zürcher Künstlerin gewonnen hat. Seit gend zur Gegenwartskunst. Ihre Dissertation November letzten Jahres sind nun in Sankt ‹Video ausstellen – Potenziale der Präsenta- Stephan ‹Acht Frauen› einerseits in Form eines tion› schrieb sie an der Universität Bern und am Freskos verewigt, das eine zeitgenössisch ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnolo- anmutende, gesellige weibliche «Tafelrunde» gie in Karlsruhe als Stipendiatin des Schweize- zeigt. Zudem wurden auf die Kassettenfelder rischen Nationalfonds. Von 2008 bis 2015 war der Chorbrüstung in illusionistisch gemalter sie Konservatorin am Bündner Kunstmuseum Steinschrift die Namen von Apostelinnen, Chur. Dort hat sie das Projekt ‹Fotoszene Grau- Diakoninnen und Prophetinnen wie Maria bünden› initiiert, die Sammlung online gebracht Magdalena, Martha oder Phoebe aufgetragen, und Ausstellungen wie ‹Präparat Bergsturz› deren Bedeutung innerhalb der Kirche lange oder ‹Uninhabitable Objects› durchgeführt. Seit heruntergespielt worden ist. Eine begleitende 2015 ist sie Abteilungsleiterin Kunstgeschichte Broschüre erläutert die theologischen und und Mitglied der Leitung am Schweizerischen kunsthistorischen Hintergründe des Werks Institut für Kunstgeschichte/SIK in Zürich, von Güdemann sowie die Geschichte der acht wo sie unter anderem gemeinsam mit dem Frauen, ohne die es das Christentum in seiner Kunstbulletin die ‹Villa Bleuler Gespräche› von heutigen Form wohl nicht gäbe. Schweizer Kunstschaffenden ins Leben rief. Ammann folgt auf Madeleine Schuppli, die seit Februar neue Leiterin der Abteilung Visuelle Künste bei Pro Helvetia ist.

Katharina Ammann

Corinne Güdemann, Acht Frauen, 2019 (Detail Empore), illusionistische Schrift auf Marmor- Cecilia Alemani imitat. Foto: Jorma Müller Venedig — Die gebürtige Italienerin Cecilia ↗ www.rkk-therwil.ch Alemani (*1977) wurde zur Kuratorin der nächs- ten Kunstbiennale von Venedig ernannt, die 2021 stattfindet. Alemani studierte Philosophie NAMEN in Mailand und erlangte in New York einen Master in Curatorial Studies for Contemporary Katharina Ammann Art. Seit 2011 ist sie Junior Director und Chief Curator der High Line in New York und hat hier Aarau — Die Ankündigung war mit Spannung mit grossen Namen der internationalen Kunst- erwartet worden, nun steht die neue Leitung szene wie John Baldessari, Phyllida Barlow, des Aargauer Kunsthauses fest: Katharina Am- Barbara Kruger oder Adrián Villar Rojas zusam- mann (*1973) wird ab 1. Juli neue Direktorin des mengearbeitet. Für die ‹Art Basel Cities Week› Hauses, das eine der wichtigsten Institutionen in Buenos Aires kuratierte sie 2018 das Projekt für Schweizer Kunst ist. Ammann studierte ‹Hopscotch›, in dem sie Kunst im öffentlichen Kunstgeschichte und Englische Literatur in Raum mit der Geschichte der Stadt verflocht, Genf und Oxford. Von 2001 bis 2004 war sie wis-

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN 117 und 2017 war sie verantwortlich für den Italie- Babel (*1980, Genf) um. Es soll ein rhythmi- nischen Pavillon auf der Venedig-Biennale. Als sches Erlebnis voller visueller, räumlicher und freie Kuratorin realisierte sie vor ihrer Anstel- klanglicher Eindrücke werden. lung bei The High Line unter anderem Projekte für Institutionen wie die Tate Modern in London oder das PS1 in New York, aber auch für unab- hängige und private Initiativen.

Latifa Echakhch. Foto: Pro Helvetia/Keystone/ Christian Beutler

Cecilia Alemani, Courtesy The High Line. Foto: Liz Ligon PREISE Prix Mobilière 2020 Latifa Echakhch Bern — Ende Januar wurde auf der artgenève erneut der Prix Mobilière vergeben: Die mit Venedig — Der Schweizer Beitrag zur nächsten CHF 30’000 dotierte Auszeichnung geht dieses Kunstbiennale von Venedig wird von Latifa Jahr an das Künstlerduo Barbezat-Villetard. Echakhch (*1974) realisiert. Dies gab die Camille Villetard (*1987, Paris) studierte Gra- Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia im fikdesign in Paris und ‹Art in Public Sphere› an Januar bekannt. Nachdem bei den letzten der Ecole Cantonale d’Art du Valais, Matthieu beiden Biennalen jeweils mittels Nominations- Barbezat (*1981, Nyon) absolvierte den Studien- verfahren eine kuratorische Leitung bestimmt gang ‹Contemporary Arts Practice› an der HKB. wurde, die dann zuständig war für die Wahl der Die beiden treten seit 2014 zusammen auf und Kunstschaffenden, lud die Jury dieses Jahr konnten ihre Arbeit bereits national und inter- wieder sechs künstlerische Positionen ein, Vor- national zahlreich präsentieren, zuletzt etwa in schläge für den Schweizer Pavillon der Ausgabe der Kunsthalle Arbon 2019, im Seoul Art Space 2021 einzureichen. Gewählt wurde schliesslich Geumcheon 2018 oder im Centre culturel suisse das Konzept der gebürtigen Marokkanerin in Paris 2017. Dabei fielen sie auf durch minima- Echakhch, die seit 2012 im Kanton Wallis lebt listische, meist ortsspezifische Interventionen, und bekannt ist für ihre spartenübergreifenden bei denen sie durch Perspektivwechsel, Brüche Installationen, die mit surrealistischen und oder Proportionsverschiebungen neue Bedingun- konzeptuellen Elementen durchsetzt sind. Cha- gen für die räumliche Wahrnehmung schaffen rakteristisch ist die Verwendung von Symbolen, und alternative Realitäten andeuten. «Die Arbeit die sich, wie Echakhch selbst sagt, zwischen von Barbezat-Villetard mit ihren visuellen Ver- «Politik und Poesie» bewegen. Seit rund zwan- wirrungen stellt ein wunderbares Beispiel dafür zig Jahren ist ihr Werk in zahlreichen nationa- dar, wie Kunst die Sicht auf die Dinge verändern len und internationalen Ausstellungen präsent. kann», heisst es von Seiten der Mobiliar. Sie war Teilnehmerin an der Hauptausstellung der Biennale von Venedig 2011 und wurde 2013 mit dem Prix Marcel Duchamp sowie 2015 mit dem Art Prize ausgezeichnet. Ihr Projekt für die kommende Biennale setzt sie mit dem Ausstellungskurator Francesco Stocchi (*1975, Rom) und dem Perkussionisten Alexandre Barbezat-Villetard. Foto: Kinuko Esther Asano

118 Kunstbulletin 3/2020 Rosa Schapire Kunstpreis 2019 Casablanca und arbeitete dann bei einer Wer- beagentur, bevor sie ihre Karriere als freischaf- Hamburg — Zum vierten Mal wurde Ende letz- fende Fotografin startete. Mit Fokus auf Afrika ten Jahres der Rosa Schapire Kunstpreis der schafft sie dokumentarische, konzeptuelle und Freunde der Hamburger Kunsthalle vergeben: Mixed-Media-Fotografie – neuerdings stickt Die Auszeichnung geht 2019 an Tatiana Trouvé sie etwa direkt auf die Abzüge. Neben verschie- (*1968). Die Bildhauerin und Installations- denen Veröffentlichungen, Präsentationen künstlerin, die heute in Paris lebt, wurde in und Prämierungen ihrer Bilder stellte sie unter Cosenza, Italien, geboren und wuchs in Dakar, anderem 2017 im Pavillon der Côte d’Ivoire in Senegal, auf. Ihr Kunststudium absolvierte sie Venedig aus. Den mit CHF 100’000 dotierten, im niederländischen Haarlem sowie an der Villa wichtigsten Preis für Fotografie gewann sie Arson in Nizza. In Zeichnungen, Bronzeskulptu- für die Serie ‹Ça vas aller›, die sie drei Wochen ren, Objekten und Installationen thematisiert nach dem Terroranschlag von März 2016 am sie insbesondere das Verhältnis von Raum Strand von Grand-Bassam aufgenommen hat. und Zeit. Neben Einzel- und Gruppenausstel- lungen weltweit konnte sie ihre Arbeiten 2007 auf der Biennale in Venedig und 2010 auf der Biennale von São Paulo ausstellen. Der mit € 20’000 dotierte Rosa Schapire Kunstpreis ist der gleichnamigen «aussergewöhnlichen Kunsthistorikerin» (1874–1954) gewidmet Joana Choumali und zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht von einer Jury, sondern von einer einzelnen, jährlich wechselnden Fachperson – ernannt Werkjahr 2020 der Frey-Näpflin-Stiftung vom Direktor der Hamburger Kunsthalle – vergeben wird. Der Preis will nicht «Ergebnis Stans — Zum ersten Mal haben kürzlich die einer Mehrheitsentscheidung sein, sondern ein Frey-Näpflin Stiftung und der Kanton Nid- mutiges Statement», heisst es auf der Website. walden ihr Werkjahr ausgeschrieben, das 2019 wurde diese Aufgabe Alexia Fabre zuteil, alle zwei Jahre an Kunstschaffende aus der Chefkuratorin am Musée d’Art Contemporain Zentralschweiz vergeben werden soll und mit du Val-de-Marne in Vitry-sur-Seine. stattlichen CHF 50’000 dotiert ist. Als erstem Gewinner fällt der Preis für das Jahr 2020 dem in Zürich wohnhaften Jos Näpflin (*1950, Wolfenschiessen) zu, wobei die Namensver- wandtschaft mit der Stiftung rein zufällig ist. Der bereits mehrfach ausgezeichnete Näpflin hat seit den frühen Achtzigerjahren ein Œuvre Tatiana Trouvé. Foto: Claire Dorn entwickelt, das sich in unterschiedlichen Medien, in bildhaften, skulpturalen und instal- lativen Anordnungen mit Raum, Wahrnehmung Joana Choumali und Welt auseinandersetzt. Dabei zeigen sich eine Neugier nach Erkenntnis und eine Vorliebe London — Unter dem Motto ‹Hope› wurde für Irritationen und Wortspiele. «Stets pointiert Ende 2019 zum achten Mal der Wettbewerb und mit der nötigen Portion Humor greift er für den Prix Pictet ausgetragen. Aus den zwölf aktuelle brisante Themen auf. Sein Werk wirkt nominierten Fotografinnen und Fotografen ging frisch und jung», heisst es im Jurybericht. Der die Westafrikanerin Joana Choumali (*1974) als Künstler wird im Anschluss an das Werkjahr Gewinnerin hervor. Die in Abidjan, Côte d’Ivoire, eine Ausstellung im Nidwaldner Museum Stans lebende Künstlerin studierte Grafikdesign in

NOTIERT // NAMEN / PREISE 119 mit den neu entwickelten Arbeiten präsen- AUSSCHREIBUNGEN tieren, in denen er sich mit dem Begriff der Barmherzigkeit auseinandersetzen will. Performance-Duos Basel — Der Kaskadenkondensator Basel, ein von Kunstschaffenden geführter Off-Space, organisiert mit dem Performance Art Network Schweiz/PANCH eine Veranstaltung für Perfor- mance-Duos, wo Fragen rund um das kollektive und individuelle Schaffen thematisiert werden. Jos Näpflin Anfang November sollen an einem Wochenende im Kaskadenkondensator sechs Performance- Duos auftreten: Drei Zweierteams werden Oskar-Kokoschka-Preis von den Veranstalter/innen ausgewählt, die Wien — Der biennal vergebene Oskar- ihrerseits ein Duo ihrer Wahl einladen und Kokoschka-Preis, der mit € 20’000 dotiert ist, zusammen mit diesem ihren Auftritt vorbe- geht 2020 an Monica Bonvicini (*1965). Seit reiten – je eine gemeinsame Performance und Mitte der Neunziger hat die gebürtige Vene- eine einzelne. Ein Reflexionsgast begleitet die zianerin mit ihrem medienübergreifenden Veranstaltungen und lädt am Sonntag zu einem Schaffen auf sich aufmerksam gemacht, in öffentlichen Reflexionsgespräch ein. dem sie sich mit dem Verhältnis von Architek- → Eingabeschluss: 22.4., Bewerbung an tur, Macht, Geschlechterrollen und Kontrolle [email protected] befasst und die Bedeutung der Kunstproduk- ↗ www.kasko.ch ↗ www.panch.li tion, die Vielschichtigkeit von Sprache und die Grenzen des Freiheitsbegriffs befragt. Ihre Arbeiten werden weltweit in Einzel- und Mentoringprogramm Forecast Gruppenausstellungen gezeigt und waren auf vielen wichtigen Biennalen zu sehen – mehr- Berlin — ‹Forecast› ist ein internationales fach auch in Venedig, wo sie 1999 den Goldenen Netzwerk, das Künstlern und Vordenkerinnen Löwen gewann. Ihre Ausbildung hatte Bonvicini aus der ganzen Welt die Möglichkeit bietet, an Kunsthochschulen in Berlin und Valencia er- in einem renommiert besetzten Mentoring- langt. Von 2003 bis 2018 war sie als Professorin programm eigene Projekte zu verwirklichen. für Performative Kunst und Bildhauerei an der Für jede Edition werden sechs Mentor/innen Akademie der Künste in Wien tätig, seit 2017 unterschiedlicher Fachgebiete bestimmt – aus lehrt sie an der Universität der Künste in Berlin. dem Bereich der Künste sind es heuer die Ku- Mit dem Gewinn des Oskar-Kokoschka-Preises, ratorin Koyo Kouoh (CM), der bildende Künstler der kurz nach dem Tod des Künstlers 1981 ins und Theaterregisseur Markus Öhrn (SE) und der Leben gerufen wurde, erhält Bonvicini eine der Fotograf und Filmemacher Tobias Zielony (DE). wichtigsten österreichischen Auszeichnungen Je drei Kandidat/innen pro Themenfeld werden für international bedeutendes Kunstschaffen. eingeladen, ihre Ideen beim nächsten ‹Forecast Forum› im Juli 2020 zu präsentieren. Daraus wählen die Mentorinnen und Mentoren je ein Konzept aus, das sie bei der Realisierung be- gleiten. Die sechs Mentees erhalten zudem ein Produktionsbudget, ein Künstlerhonorar und neun Monate Zeit, ihre Ideen zu verwirklichen. Monica Bonvicini. Foto: @archiveTBA21/ → Eingabeschluss: 1.3. NguyenPhuongThao ↗ www.forecast-platform.com

120 Kunstbulletin 3/2020 STARTS Prize der Europäischen Kommission sich an internationale Wissenschaftler/innen der Kunstgeschichte oder benachbarter Dis- Brüssel/Linz — Wissenschaftlerinnen, Techno- ziplinen und spricht ausdrücklich auch junge logen und Kunstschaffende sowie Institutio- Fachleute an. Die Stipendien sind mit € 5000 nen, Labs und Unternehmen können ab sofort dotiert und können flexibel eingeteilt werden: ihre Leuchtturmprojekte für den diesjährigen Eine Einlösung in monatlichen Raten über eine STARTS Prize der Europäischen Kommission bestimmte Laufzeit ist ebenso denkbar wie die einreichen. Gesucht werden wegweisende Förderung eines Forschungsaufenthalts oder Arbeiten an der Schnittstelle von Wissenschaft, die Kombination aus beidem. Die Ergebnisse Technologie und Kunst, die zu wissenschaftli- aus dem geförderten Forschungsvorhaben sol- cher und gesellschaftlicher Innovation beitra- len im Rahmen einer öffentlichen Präsentation gen. In Aussicht stehen die Preise für ‹Innovati- vorgestellt werden. ve Collaboration› und ‹Artistic Collaboration› zu je € 20’000 sowie prominente Auftritte beim Ars → Eingabeschluss: 5.4. Electronica Festival in Linz, bei BOZAR in Brüs- ↗ www.anna-polke-stiftung.com sel, bei Waag in Amsterdam und verschiedenen Events von Partnerinstitutionen. Prix Elysée → Eingabeschluss: 2.3. ↗ www.starts-prize.aec.at/de Lausanne — Das Musée de l’Elysée ist der Fotografie gewidmet und schreibt seit 2014 alle zwei Jahre den Wettbewerb für den Prix Elysée Stipendium Fotoakademie und Int. Photoszene aus. Er richtet sich an Fotografinnen und Foto- grafen, unabhängig von Alter und Nationalität, Köln — Bereits zum dritten Mal vergibt die die bereits Ausstellungserfahrung in Galerien Internationale Photoszene Köln gemeinsam mit oder Museen und ein gewisses Renommee der Fotoakademie-Koeln ein Stipendium für mitbringen, aber bisher noch keine Mid-Career- ein Studium im Gesamtwert von rund € 7000. Retrospektive hatten. Im ersten Schritt sind Das stark praxisorientierte Studium an der unter anderem ein aktuelles Portfolio und eine Fotoakademie-Koeln dauert insgesamt fünf Projektskizze einzureichen. Aus den Eingaben Semester (vier reguläre und ein Diplomsemes- werden bis April acht Positionen nominiert, ter) und findet einmal wöchentlich mittwochs die je CHF 5000 erhalten und ein ausführliches oder sonntags statt. Aus allen eingehenden Projektkonzept für den Wettbewerb einreichen Bewerbungen werden maximal fünf Personen sollen. Das Siegerprojekt wird mit CHF 80’000 ausgewählt und Ende April zu einem persönli- honoriert (Produktionsgeld für die Umsetzung chen Gespräch in die Fotoakademie-Koeln ein- des Projekts sowie eines Buchs). geladen. Danach entscheidet eine mehrköpfige Jury über die Vergabe des Stipendiums → Eingabeschluss: 9.3. ↗ www.prixelysee.ch → Eingabeschluss: 3.4. ↗ www.photoszene.de ↗ www.fotoakademie-koeln.de Kunst und Bau Rapperswil-Jona — In Rapperswil-Jona Stipendien der Anna Polke-Stiftung entsteht im Schachen-Quartier das Zentrum Schachen, bestehend aus einem Pflegezentrum Köln — Die Anna Polke-Stiftung vergibt und vier Wohnhäusern mit Alterswohnungen. jährlich zwei Stipendien für herausragende Zur Aufwertung des Aussenraums haben Forschungsprojekte, die neue Perspektiven auf Stadt und Ortsgemeinde gemeinsam einen Sigmar Polkes Werk eröffnen. Der Aufruf richtet Kunstwettbewerb ausgeschrieben. Dieser wird

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 121 in einem zweistufigen Verfahren mit Dossier- Kulturförderpreis 2020 Stadt Thun präqualifikation durchgeführt. Bewerben Thun — Die Stadt Thun schreibt den jährlich können sich einzelne Kunstschaffende und vergebenen Kulturförderpreis aus. Die Preis- Kollektive mit eigenen Beiträgen. summe von CHF 10’000 soll explizit für eine → Eingabeschluss: 6.3. Aus- oder Weiterbildung, ein Berufspraktikum, ↗ www.rapperswil-jona.ch/bauprojekte einen Studienaufenthalt im Ausland oder auch eine CD-Produktion eingesetzt werden. Bewer- ben können sich Künstlerinnen und Künstler kunst lokal rheinfelden 2020 aller Sparten. Sie müssen unter 40 Jahre alt sein und in Thun beziehungsweise in einer Ge- Rheinfelden — Das Kulturbüro Rheinfelden meinde des Gemeindeverbandes Kulturförde- lädt Künstlerinnen und Künstler aus den Regio- rung Region Thun aufgewachsen oder dort seit nen oder mit Bezug zu Rheinfelden/Fricktal mindestens zwei Jahren wohnhaft sein. sowie Rheinfelden (Deutschland) ein, sich mit aktuellen Werken aus allen künstlerischen → Eingabeschluss: 16.4. Sparten für die jurierte und kuratierte Ausstel- ↗ www.thun.ch/foerderpreis lung ‹kunst lokal rheinfelden› zu bewerben, die im kommenden November in der Kurbrunnen- anlage Rheinfelden stattfindet. Im Kontext die- Jungkunst 2020 ser Schau soll auch eine ortsbezogene Arbeit in Winterthur — Bereits zum 14. Mal wird dieses der Trinkhalle der Kurbrunnenanlage realisiert Jahr die ‹Jungkunst› als Plattform für das werden, die sich mit der Geschichte und/oder jüngste Schweizer Kunstschaffen realisiert. den räumlichen Begebenheiten der Trinkhal- Bewerben können sich Schweizer Künstler- le auseinandersetzt. Dieses Projekt wird mit innen und Künstler im Alter zwischen 18 und einem Werkbeitrag unterstützt. 35 Jahren, sofern die Kunst nicht nur ihr Hob- → Eingabeschluss: 15.6. by, sondern Lebensmittelpunkt ist. Ausländi- ↗ www.kultur-rheinfelden.ch sche Kunstschaffende müssen einen starken Bezug zur Schweiz aufweisen. Alle Medien sind zugelassen – auch raumspezifische Short Film Production Grant Arbeiten sind möglich. In einem zweistufigen Jurierungsverfahren werden aus den Bewer- Sharjah — Die Sharjah Art Foundation lädt bungen 25 bis 30 vielversprechende Positio- internationale Filmschaffende ein, sich für das nen für die Ausstellung ausgewählt. Kurzfilm-Produktionsstipendium der Sharjah Film Platform zu bewerben. Es steht eine Sum- → Eingabeschluss: 31.3. me von $ 30’000 zur Verfügung, die auf mehrere ↗ www.jungkunst.ch/anmeldung Preisträger/innen aufgeteilt wird. Bewerbungen müssen Details zu Genre, Handlung, Charak- teren u.a. sowie einen dreiminütigen Clip des Pro Helvetia: Residenzen 2021 geplanten Filmprojekts enthalten. Kurzfilme, Zürich — Die Schweizer Kulturstiftung Pro die das Stipendium gewinnen, werden auf der Helvetia schreibt jeweils dreimonatige Atelier- Sharjah Film Platform, die voraussichtlich im aufenthalte in Russland, im arabischen Raum, Dezember 2020 beginnt, uraufgeführt. China, Indien und weiteren südasiatischen → Eingabeschluss: 15.3. Ländern, Südafrika und weiteren Ländern ↗ www.sharjahart.org im südlichen Afrika sowie in New York aus. Gleichzeitig können sich Kunstschaffende aus diesen Regionen für Residenzen in der Schweiz

122 Kunstbulletin 3/2020 bewerben. Aufenthalte am Swiss Institute in Postkoloniale Schweiz: Basel New York sind visuellen Künstlerinnen und Basel — Als 2012 der Sammelband ‹Post- Künstler vorbehalten, für alle anderen Orte koloniale Schweiz› erschien, war es eine Art sind Kunst- und Kulturschaffende aller Sparten «Coming-out» (Bernhard Schär). Heute ist er zugelassen. Bewerbung via Online-Account. ein Grundlagenwerk, wenn es darum geht, → Eingabeschluss: 1.3. disziplinübergreifend Fragen nach Schweizer ↗ www.prohelvetia.ch/de/residenzen Kolonialgeschichte zu stellen. Vor drei Jahren nahm das Theater Basel die Arbeit daran auf, wie diese Auseinandersetzung konsequent multiperspektivisch fortgesetzt werden kann. DIES UND DAS Ausgehend vom Beispiel der Basler Naturfor- scher Fritz und Paul Sarasin, deren ethnolo- Aufruf: Eugen Hartung gische Sammlertätigkeit Ende des 19. Jahr- Athen — Noch in den Siebzigern waren sie all- hunderts das heutige Museum der Kulturen gegenwärtig: die Katzenpostkarten, auf denen Basel mitprägte, wurde in einem kollaborativen sich die putzigen Vierbeiner wie Menschen in Effort ein dreiteiliges Projekt umgesetzt. Es verschiedensten Alltagssituationen gebärden. besteht aus einer Diskussionsreihe, dem The- Sie stammen von Eugen Hartung (1897–1976), aterstück ‹Wiederauferstehung der Vögel› vom der auch Illustrator des berühmten Maggi- Hausautor Thiemo Strutzenberger sowie der Kinderliederbuchs und Bruder des Thurgauer Ausstellung ‹Stimmen aus einer archivierten Malers Wilhelm Hartung war. Hartungs Post- Stille›, für welche die Künstlerin Sally Schon- karten wurden zuerst im Verlag Gebr. Künzli in feldt und die Literaturwissenschaftlerin und Zürich und ab den Vierzigern bei Alfred Mainzer Szenografin Vera Ryser verantwortlich zeich- in New York publiziert, weshalb sie vornehmlich nen. Gemeinsam mit Kunstschaffenden aus Sri als Mainzer-Katzen bekannt sind. Der Publizist Lanka und Indonesien präsentieren sie in Hin- und Kurator Paolo Colombo, früher Direktor am blick auf das Erbe der Sarasins ein alternatives Centre d’Art Contemporain in Genf, will ihren Archiv, das die Perspektive der Herkunftsländer tatsächlichen Autor nun mit einer Ausstellung miteinbezieht. SM wieder ins Gedächtnis rufen und sucht nach Originalzeichnungen, Korrespondenzen mit Verlagen und anderen Materialien. Wer etwas besitzt oder weiss, melde sich gerne bei ihm.

Ausstellung ‹Stimmen aus einer archivierten Stille›, Theater Basel, Foyer. Foto: Priska Ketterer

→ Theater Basel, Foyer, Ausstellung bis 30.5. Eugen Hartung · Katzen-Illustration → Diskussion ‹Kolonialismus und Museen›, → Kontakt Paolo Colombo: 14.3.; weitere Diskussionsdaten s. Website [email protected] ↗ www.theater-basel.ch

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 123 Hotel und Kulturort Medelina die sich mit der Montage im Kino und in der zeitgenössischen Kunst befassen. Ausgehend Cuarglia — Abseits der Touristenströme, in von grossen Namen des Filmschnitts sind die einem Dorf unweit von Disentis, hat ein moti- Kolloquiumsgäste aus den Bereichen Theorie, viertes, junges Team vor drei Jahren das Hotel Kunst und Kritik dazu eingeladen, Mutationen Medelina eröffnet. Stilvoll schlicht ausgestat- und Weiterentwicklungen aufzuzeigen, welche tet vom Medelser Architekten Conrad Pally, die filmische Montage heute in der Kunst er- setzt das Haus auf ein persönliches Ambiente, lebt, und wie diese wiederum auf das Kino zu- lokal genährte Küche und auf die Lust am rückwirken können. Im Vorfeld dieser zugleich Urtümlichen, die man im Val Medel noch stillen retrospektiven und prospektiven Tagung finden kann – etwa bei einer Schneeschuhtour durch Veranstaltungen mit der brasilianischen Regis- traumhafte Winterlandschaften oder auf einem seurin Christiane Jatahy und dem Filmemacher Geissentrekking durch Wälder und Matten. Zu- Giovanni Cioni sowie Filmvorführungen im Kino dem wird ein Saal der Medelina regelmässig für Spoutnik statt. kulturelle Veranstaltungen genutzt, wobei man auch hier oft beim Bündnerland anknüpft: Ein Konzert der Disentiser Liedermacherin Ursina oder eine Ausstellung von Aquarellen zur Hoch- ebene Graina von Bryan Cyril Thurston standen schon auf dem Programm, wiederholter Gast ist aber auch der aus Zürich stammende Jazz- musiker Yves Theiler. Aktuell zeigt die gebürtige Locarneserin Deborah Kressebuch mehrteilige Gemälde, in denen sich Samenkapseln vor schneebedeckten Bergwipfeln behaupten. Jean-Luc Godard bei der Montage von ‹Passion›, 1982

→ HEAD Genf, Le Cube, Bâtiment H, 27./28.3. ↗ www.hesge.ch/head

Programme Commun Lausanne — Zum sechsten Mal wird dieses Jahr in Lausanne das Festival ‹Programme Commun› ausgetragen, das den performativen Vernissage Deborah Kressebuch, Jan. 2020 Künsten gewidmet ist. 18 Produktionen von mehrheitlich Schweizer Kunstschaffenden aus → Ausstellung Deborah Kressebuch, bis 13.4. den Bereichen Theater, Tanz, Performance und ↗ www.medelina.ch Visuelle Kunst werden an zehn Tagen und drei Spielstätten präsentiert. Pauline Boudry und Renato Lorenz zeigen erstmals in der Schweiz Editing Arts ihr Projekt ‹Moving Backwards›, das sie für den Genf — Im Anschluss an die Anthologie ‹Mon- Schweizer Pavillon der Venedig-Biennale 2019 tage (1913–1918)›, welche die HEAD und das realisiert hatten. Auch mit von der Partie sind MAMCO in Genf 2018 herausgegeben haben, Alexandra Bachzetsis, Simon Senn, Augustin führt das Département Cinéma der HEAD Rebetez in einer Produktion mit Niklas Blom- ein öffentiches, internationales Kolloquium berg oder Stefan Kaegi von Rimini Protokoll. Im sowie eine Reihe von Veranstaltungen durch, Foyer des beteiligten Théâtre Vidy wird zudem

124 Kunstbulletin 3/2020 eine Fotoausstellung der Cineastin und Foto- Das Land Argentinien hat einen speziellen grafin Daphné Bengoa gezeigt, und Seminare Auftritt mit einer Gruppenschau von zeitgenös- mit verschiedenen Partnerinstitutionen bieten sischen Comic-Zeichnenden sowie mit einer Austausch- und Weiterbildungsmöglichkeiten Ausstellung rund um den historisch bedeu- für Kunststudentinnen und -studenten. Eröff- tenden, visionären Sci-Fi-Comic ‹Eternauta›, net und beschlossen wird das Festival mit je 1957–1959, von Héctor Germán Oesterheld. einer rauschenden Party. Neben vielen weiteren Programmpunkten run- den Vorträge, Podien und Workshops – speziell auch für Kinder – das Festival ab.

Alexandra Bachzetsis · Chasing a Ghost, Choreografie mit 5 Tänzer/innen und zwei Pianist/innen. Foto: Mathilde Agius

→ Arsenic, Théâtre Vidy, Le Printemps de Sévelin, 25.3.–5.4. ↗ www.programme-commun.ch

El Don Guillermo · Bernadette fait du ski, 2019 (Detail), Buch, Verlag Les Requins Martaux Fumetto → Hauptausstellungen und Events, 28.3.–5.4. Luzern — Ende März ist es wieder so weit: → Satellitenausstellungen, 18.3.–5.4. Luzern steht im Zeichen des Comics. Das ↗ www.fumetto.ch Festival Fumetto ist eines der international wichtigsten seiner Art und wird mit rund zehn Hauptausstellungen in den lokalen Kulturinsti- Beaux Losanges tutionen ebenso wie mit gut fünfzig Satelliten- ausstellungen in Cafés, Bars, Bibliotheken oder Tschiertschen — Seit fast drei Jahren betrei- Buchläden ausgetragen. Der Fokus liegt auf ben die Stadtzürcher Sammler und Kultur- aktuellem, zeitgenössischem Comic-Schaffen liebhaber Armin Zink und Stéphane Lombardi fernab des Kommerzes. Erneut stehen bekann- im bündnerischen Tschiertschen einen beson- te Namen wie das schwedische Künstlerpaar deren Kulturort: ‹Aux Losanges› heisst ihr von Nathalie Djurberg & Hans Berg – zu sehen im Caruso St John Architects stilvoll umgebautes Kunstmuseum Luzern – neben Newcomern wie Walser Chalet, das Eventlokal, Ausstellungs- Maurane Mazars, die als Schweizer Nach- und Wohnraum zugleich ist (→ Kunstbulletin wuchstalent in der diesjährigen ‹Fumetto 11/2018, S. 64). Ein viel gesehener Gast bei Schleuder› präsentiert wird. Der international den verschiedenen Konzerten, Lesungen und ausgeschriebene Wettbewerb, durch den rund Ausstellungseröffnungen ist auch Luciano 45 Positionen eine Ausstellungsplattform er- Fasciati. Der Churer Galerist wurde nun von den halten, stand heuer unter dem Motto ‹vernetzt›. beiden Hausherren eingeladen, eine Ausstel-

NOTIERT // DIES UND DAS 125 lung zu kuratieren. ‹Beaux Losanges› nennt er ‹Berner Chronik› von 1470 schildert als älteste die Schau, die Anfang März und Anfang Mai erhaltene Schweizer Bilderchronik wichtige Er- je rund zehn Tage zugänglich ist und erstmals eignisse und Schlachten der eidgenössischen Licht- und Videokunst in die heimelig schicken Geschichte. Die ‹Grosse Burgunderchronik› von Stuben bringt. Sieben künstlerische Positionen 1474–77 wird auch als ‹Zürcher Schilling› be- aus dem engen Umkreis von Fasciati, darunter zeichnet. Der Berner Chronist Diebold Schilling Judith Albert, Gabriela Gerber & Lukas Bardill d.Ä., der selbst am Krieg teilgenommen hatte, oder Zilla Leutenegger, haben eigens dafür beschreibt die blutigen Ereignisse detailliert neue Werke entwickelt. An verschiedenen und mit teilweise drastischen Bildern. Wochenenden finden zudem Gespräche mit Andererseits wurde im alten Dachstock ein Kunstschaffenden sowie Konzerte mit dem Duo ‹Escape Game› eingerichtet – jene beliebte Bergerausch (Betinko und Vera Kappeler) und Team- und Freizeitaktivität, bei der man sich dem Duo Omri Ziegele/Yves Theiler statt. rätsellösend aus einem speziellen räumlichen Setting befreien muss. ‹Schnebelhorners Vermächtnis› heisst das Spiel der Zentralbib- liothek, das Gruppen von drei bis fünf Perso- nen zur spielerischen Auseinandersetzung mit den umfangreichen Beständen einlädt. Während man im Nachlass des fiktiven Zürcher Bergsteigers Helfrich Schnebelhorner einen Tresorschlüssel sucht, um einen versehentlich im Safe eingeschlossenen Hund zu erlösen, arbeitet man mit Materialien, die typisch sind für Nachlässe: Bücher, Briefe, Tagebücher, Manuskripte, Panoramen, Bilder, Karten, DVDs Zilla Leutenegger · About a Cat, 2020, und weitere Objekte. Mit dem Fokus auf das Ideenskizze zu Videoinstallation für ‹Beaux Thema des Bergsteigens knüpft die ZB an eine Losanges›, Mischtechnik auf Papier, ihrer Depotbibliotheken an, jene des Schweizer Courtesy Galerie Peter Kilchmann, Zürich Alpenclubs, die mit rund 60’000 Büchern eine der weltweit grössten Bergbibliotheken ist. → Eröffnung: 7. 3., 16–18.30 Uhr; Ausstellung geöffnet bis 15.3. sowie 2.–9.5. ↗ www.aux-losanges.ch ↗ www.luciano-fasciati.ch

ZB: Bilderchroniken und Escape Game Zürich —Die Zentralbibliothek Zürich hatte kürzlich gleich zwei Neuigkeiten unterschied- licher Art zu vermelden: Einerseits sind die ‹Berner Chronik› und die ‹Grosse Burgunder- chronik› vollständig digitalisiert worden und stehen nun online auf der Plattform Einblick in den ‹Escape Room› der ZB e-manuscripta.ch frei zur Verfügung. Bei- → Escape Game, bis Ende 2020 de Werke gelten als Juwelen der Schweizer ↗ www.zb.uzh.ch Geschichtsschreibung und zeugen von dem ↗ www.e-manuscripta.ch neu entstandenen, gesamteidgenössischen Bewusstsein Ende des 15. Jahrhunderts. Die

126 Kunstbulletin 3/2020 BÜCHER Kunstbulletin empfiehlt

Ausstellungen sind in aller Munde. Wie aber erzeugen sie Evidenz, mithin diskursive Macht? Der vorliegende Tagungsband verspricht Verbindung von Ausstellungspraxis und Wis- senschaft. Obgleich im selben Jargon, bleibt Er gilt als einer der Hauptakteure der Kunst Verständigung aus. So entwickelt Kunsthis- der Nachkriegszeit und sein Schaffen ist für torikerin Beatrice von Bismarck «die Ausstel- die heutige Rolle des Kurators, der Kurato- lung» substanziell als «Austragungsort der rin prägend. Zudem verdankt man ihm viele Generierung, Gestaltung und Neuartikulation Ausstellungen, die rückblickend als bahnbre- der Beziehungen der an ihr Partizipierenden chend gelten. Harald Szeemann (1933–2005) untereinander», um dann mit der Metapher der wurde in den letzten Jahren zu einem beliebten «Monstranz» Kuratierende wie Priester/innen Gegenstand der Fachliteratur: In ‹Zeit des andächtig ums Objekt zu versammeln. Philo- Zeigens› geht der Autor, Kurator und Dozent soph Ludger Schwarte unterscheidet hingegen Roman Kurzmeyer neben wichtigen Stationen Ausstellen «grundsätzlich vom Zeigen», es ha- Szeemanns auf Personen, Ausstellungen und be gar nichts mit Vorzeigen, ergo «Monstranz», Ereignisse – vor, während und nach Szeemanns zu tun, diese habe kein Publikum, «sondern nur Zeit – ein. Um dessen Denken und Selbstver- Eingeweihte». Sein durchdachtes Exposé merkt ständnis als Ausstellungsautor zu beleuchten, an: «…das Ausstellen ist auch ein Gewaltakt», erkundet Kurzmeyer auch die Auffassung und fordert: «Ausstellungen müssen eine Kritik Aby Warburgs, Kunstgeschichte als Kulturge- des Sensationellen entfalten.» Weil die Subjek- schichte zu verstehen, oder die 1965 von James te des Ausstellens, Künstler und Künstlerinnen, Johnson Sweeney kuratierte Ausstellung ‹Not überhaupt nicht zu Wort kommen, siedeln die Seen and/or Less Seen of/by Marcel Duchamp/ Beiträge – auch die Dokumentation der exem- Rrose Sélavy 1904–64›, die als ein anschauli- plarischen Ausstellung zu Dürer/Kentridge – in ches Beispiel von «hyperimage» beschrieben entfernter Komfortzone wie Edgar Allan Poes wird. Dabei zeigt Kurzmeyer Parallelen auf und Mann der Menge. Gerade jetzt, da professio- liefert Denkanstösse, welche die kuratorische nelles Kunstverhandeln sich akademisiert, Methode Szeemanns und darüber hinaus den braucht es aber mutige Schritte ins Getüm- aktuellen Ausstellungsbegriff in neues Licht mel der Ausgestellten, sind Wirkungen des rücken. So gelangt man schliesslich in die Ausgestelltseins und Widerstandsformen zu Gegenwart, ins «Zeitalter nach den Ausstellun- erproben – auch im Publikations- als exposito- gen, das womöglich schon begonnen hat». Eine rischem Raum. Jens E. Sennewald gewinnbringende Lektüre. Anouchka Panchard Evidenzen des Expositorischen – Wie in Aus- Roman Kurzmeyer: Zeit des Zeigens – Harald stellungen Wissen, Erkenntnis und ästhetische Szeemann, Ausstellungsmacher, Edition Volde- Bedeutung erzeugt wird, Hg. Klaus Krüger, Elke meer/De Gruyter, Zürich 2019 A. Werner, Andreas Schalhorn, transcript, 2019

NOTIERT // DIES UND DAS — BÜCHER 127 AGENDA

Schweiz *0041

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aargauerplatz Sammlung Werner Coninx –ı26.4. Denise Bertschi –ı26.4. Dominic Michel –ı26.4. Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Residenz Residenz 20.3.–17.5. Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse/ Leonie Brandner –ı20.3. Zollrain, *78 830 33 44 Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Peter Hauri, Malerei –ı28.2. Micro Galerie Maggs Aarau, Graben 33 Laura Chaplin –ı30.4. Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 2, *870 2929 Anton Bruhin 7. 3.–17.5. Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Nesa Gschwend –ı15.3. Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Howard Smith – no end in sight –ı19.4. Ascona Galleria SACCHETTI, Via Beato P. Berno 14, *91 791 20 79 GITE, Nana Pernod, Marlis –ı14.3. Spielmann Museo Castello San Materno, Via Losone 10 Die Sammlung in Blüte 7. 3.–24.5. Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1 John Aaron Frank –ı28.3. Baden Historisches Museum Baden, Wettingerstrasse 2 Badekult. Von der Kur zum –ı1.6. Lifestyle Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt Touch Me I’M Sick –ı29.3. Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48 Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Herzkammer 1.3.–16.8. Magisches Venedig 1.3.–16.8. TRUDELHAUS Ausstellungsraum, Obere Halde 36, Sara Masüger, Ester Vonplon, –ı18.4. *76 282 0148 Jürg Halter Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 El Frauenfelder –ı29.2. Sandro Livio Straube 19.3.–2.5. Galerie Anixis, Oberstadtstrasse 10, *56 222 0620 Esther Roth, Lukas Ulmi, –ı7. 3. Isabelle Roth Balsthal Galerie Rössli, Herrengasse 8 Ruth Berger 8.3.–29.3. Basel Atelier Editions Fanal, St. Alban-Tal 39 Ode Bertrand 24.3.–30.4. Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Tom Tirabosco –ı8.3. Christoph Fischer 21.3.–1.6. Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 1530 Gipfeltreffen –ı30.5. Historisches Museum, Barfüsserplatz 4, *61 205 8600 Übermensch – Friedrich –ı22.3. Nietzsche und die Folgen Staatsfeind – Bruno Manser und –ı1.3. der Regenwald Kunsthalle Basel, Steinenberg 7 Camille Blatrix –ı15.3. Nick Mauss –ı26.4. Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Circular Flow –ı3.5. Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban- Max Sulzbachner –ı8.3. Graben 16/20, *61 206 6262 Bilderlust –ı29.3. Lichtgestalten –ı26.4. Picasso, Chagall, Jawlensky –ı24.5. Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20 Bima, Kasper und Dämon –ı2.8. Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Amuse-bouche. Der Geschmack –ı17.5. der Kunst RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Jean Scheurer –ı8.3. Anne Mosseri-Marlio Galerie, Malzgasse 20, *61 271 7183 M. Grabner, S. Hicks, E. Renouf, –ı28.2. D. Walsh, S. Westfall BelleVue, Breisacherstrasse 50 Hans Bertolf, Thi My Lien Nguyen, –ı5.4. Simon Tanner

128 Kunstbulletin 3/2020 Basel — C. Blatrix, Kunsthalle Basel. Basel — F. Nietzsche, Historisches Foto: Philipp Hänger/Kunsthalle Basel Museum. Foto: Klassik Stiftung Weimar

DOCK/Archiv, Diskurs und Kunstraum, Klybeckstr. 29, Lysann König, Marianne Vogler, –ı5.4. *61 556 4066 Marina Woodtli downstairs by CFK, Blumenrain 20 Augustine Kofie –ı14.3. Galerie Am Spalenberg, Petersgraben 73, *61 262 1212 Das Original – Der Druck –ı7. 3. Galerie Carzaniga, Gemsberg 10 Zaccheo Zilioli & Oliver Jauslin –ı28.3. Galerie Dominik Mueller, Rebgasse 46, *61 691 07 30 Hans Schärer –ı11.4. Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Renata Har –ı7. 3. Galerie Marianne Grob, Amerbachstrasse 10, *78 953 72 58 Jo Achermann –ı19.4. Hebel_121, Hebelstr. 121, *61 321 1503 Guido Nieuwendijk, Marije 14.3.–2.5. Vermeulen John Schmid Projects, St. Alban Anlage 67 Sonja Feldmeier –ı4.4. KUNSTKOMPLEX+MENNUNI, Mülhauser Str. 94 Maureen Bachaus –ı28.3. Laleh June Galerie, Picassoplatz 4, *61 228 7778 Cris Fariau, Johannes Gees –ı29.2. LICHTFELD Gallery, Blumenrain 20 Collection ArtFabricFreland –ı14.3. Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28, (Hinterhaus) Jürg Stäuble –ı25.4. Hannah Weinberger –ı25.4. palazzina, Schweizergasse 2 M. Akeret, H. M. Lopez, H. Zulauf –ı1.3. Caterina De Nicola, Philip Ortelli 11.3.–29.3. SGBK Ausstellungsraum, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Eliana Bürgin-Lavagetti 13.3.–28.3. VITRINE, Basel, Vogesenplatz Dries Segers, Suzanna Zak –ı24.5. Weiss Falk, Rebgasse 27 C Brushammer, COBRA, Sveta –ı28.3. Mordovskaya, Koji Nakano Wilde Gallery Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Javier Pérez –ı23.5. Basel/ HeK Haus der elektronischen Künste Basel, Freilager- Making Fashion Sense –ı8.3. Münchenstein Platz 9, *61 283 6050 Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Gina Folly –ı29.2. Marlene McCarty –ı19.4. Christoph Oertli –ı19.4. Stefan Karrer –ı19.4. Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Edward Hopper –ı17.5. Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 David Horvitz, Jenny Rova, –ı13.4. Bojan Šarcevic Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Claire Ochsner –ı15.3. Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Constantin Jaxy –ı29.3. Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Wandelausstellung –ı5.4. Bedigliora Fondazione Casa Atelier Bedigliora, Via Vignóra 7 Rudolfine P. Rossmann –ı31.12. Bellinzona Centro Arte Contemporanea Ticino, Via Tamaro 3, Melancholia –ı19.4. *91 825 4085 Wunderkammer Langenthal –ı19.4. Bern Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, *31 328 87 00 forever young. Willkommen im –ı28.3. langen Leben Christine Brügger, Kramgasse 31 Elisabeth Daly-Paris, Jutta –ı7. 3. Winckler

AGENDA // SCHWEIZ 129 Basel — Guido Nieuwendijk und Basel — Elisabeth Willing, Museum Marije Vermeulen, Hebel 121 Tinguely

Alpines Museum der Schweiz, Helvetiaplatz 4 Werkstatt Alpen. Von Macherinnen –ı27.9. und Machern Kornhausforum, Kornhausplatz 18 Peter Dammann –ı7. 3. Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1 Marc Camille Chaimowicz –ı26.4. Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Teruko Yokoi –ı10.5. Alles Zerfällt. Schweizer Kunst von –ı20.9. Böcklin bis Vallotton Museum für Kommunikation Bern, Helvetiastr. 16, Schweinehunde und –ı19.7. *31 357 5555 Spielverderber Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern, Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı13.11. Bernastrasse 15 Outside Rohling/PROGR/Atelier 109, Justingerweg 4 Verschiedene Köpfe 21.3.–18.4. Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Lee Krasner –ı10.5. Jenseits von Lachen und Weinen. –ı24.5. Klee, Chaplin, Sonderegger /DuflonRacz/ProjektLinks/, Gerechtigkeitsgasse 40, Maya Rochat 7. 3.–11.4. *31 311 4262 79 423 75 50 Affspace, Münstergasse 4, Postfach 509 Katja Schenker, pool Architekten, –ı19.4. Emanuel Tschumi Connected Space, 22 Berner Projekträume und Initiativen Choisy Bookshop zu Gast im –ı12.3. Lehrerzimmer Das Lehrerzimmer: Gäste in der –ı12.3. Bibliothek Gäbelbach Zweiter Berner Staffellauf der –ı15.3. Kunsträume 3. Staffel Connected Space 15.3.–31.5. DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Maya Rochat 7. 3.–11.4. Galerie Art & Eigensinn, Gesellschaftsstrasse 18b, Jenkinson, Eichenberger, Robert, –ı25.11. *79 293 7944 Hodler Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für Christian Indermühle –ı28.3. Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666 Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40, Sarah Fuhrimann –ı4.4. *31 332 1190 Ruth Amstutz –ı4.4. Galerie Kornfeld Bern, Laupenstr. 41 Paolo Bellini, Cesare Lucchini –ı14.12. Milieu, Münstergasse 6 A.-S. Berger, T. Braegger, –ı7. 3. G. Garavaglia, L. Longhi Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71, Daniel Zimmermann –ı5.4. *32 322 5586 Kapwani Kiwanga –ı5.4. Neues Museum Biel, Schüsspromenade 24–28/ Le bilinguisme n’existe pas –ı22.3. Seevorstadt 50–56, *32 328 7030 Ich Mann. Du Frau. –ı29.4. Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10, *32 323 49 58 Marlys Bratschi, Heinz Pfister –ı29.2. Hören und Schauen, Apparate und –ı21.3. Tonträger, 30er – 90er Jahre

130 Kunstbulletin 3/2020 Peter Blaser 6.3.–21.3. Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Kunst im Visier –ı29.2. Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Tom Fellner, René Fahrni –ı1.3. Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, Lawrence Carroll –ı31.5. (ex via Municipio), *77 474 0549 Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4 Roland Rüegg –ı28.4. Bulle Musée Gruérien, 25, rue de la Condémine Daniel Savary –ı29.3. Burgdorf Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch –ı1.3. Malerei aus Leipzig/Berlin –ı1.3. Chika Osaka. Love Letters –ı8.3. Franz Gertsch, Luciano Castelli 21.3.–16.8. Castasegna Villa Garbald, Via Principale, *81 838 1515 Claudio Moser –ı27.6. Charmey Musée Charmey, Les Charrières 1 Augustin Pasquier –ı29.3. Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Marianne Engel –ı1.3. Nachtschatten. Werke aus der –ı8.3. Sammlung Coninx Evelina Cajacob 21.3.–7.6. Erica Pedretti –ı7. 6. Ludovica Carbotta 21.3.–2.8. Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Die Inszenierung der Natur –ı1.3. Frauenspital Fontana, Lürlibadstrasse 118, *81 254 81 11 Hans Thomann –ı26.4. Galerie OBERTOR, Obere Gasse 54, *78 875 5187 Silke Hagen, Rafet Jonuzi –ı28.3. Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Der grosse Schnee –ı28.12. Standort Kreuzspital, Loestrasse 99 Luis Coray –ı30.8. Corcelles/NE Galerie ARTEMIS, Rue de la Cure 2, *32 731 12 63 Heinz Peter Kohler –ı29.2. Jean-Pierre Fragnière 7. 3.–28.3. Curaglia Hotel Medelina, Sur vitg 100 Deborah Kressebuch –ı13.4. Davos Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig Ernst Ludwig Kirchner –ı19.4. Kirchner Platz Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Winter 19–20 –ı28.3. Delémont Musée Jurassien d’Art et d’Histoire, 52, rue du 23-Juin Gustave Courbet –ı1.3. Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Fritz Balthaus –ı30.1. Egg Kunstraum Egg, Dorfstrasse 22, *44 984 4775 KlimainfARkT 22.3.–10.5. Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Erich Sahli 8.3.–25.4. Elsau KULTURRAUM IMTENN, Hohlgasse 6, *79 430 39 56 Ernst Hiltenbrand, Albert Frei 29.2.–28.3. Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Agnes Barmettler, Martin Disler –ı15.3. Engelberg Tal Museum Engelberg, Dorfstrasse 6, *637 0414 Engelwelten –ı13.4. Erlach Galerie Mayhaus, Galsstr. 3 Entre noir et blanc –ı15.3. Eschlikon widmertheodoridis, Hörnlistr. 1a, *79 443 11 54 Anita Zimmermann –ı13.3. Almira Medaric 15.3.–13.4. Frauenfeld Naturmuseum Thurgau, Freie Strasse 26, *52 724 2219 Wild auf Wald –ı29.3. Das Thurgauer Relief von Ernst –ı1.6. Schefer Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz Fredi Buchli 28.2.–22.3. Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Peter Schneebeli –ı8.3. Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 Isabelle Pilloud –ı16.8. Fri Art Kunsthalle Fribourg, 22, Petites-Rames, Ketty La Rocca –ı29.3. *26 323 23 51 Dorota Gawęda, Eglė Kulbokaitė –ı29.3. Genève Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Scrivere Disegnando –ı10.5. Vieux-Grenadiers Musée Ariana, 10, av. de la Paix Johan Tahon –ı5.4. Meissen – Folies de Porcelaine –ı6.9. Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *79 564 8295 Harold Bouvard –ı6.3. Espace Muraille, 5 Place des Casemates, *22 310 4292 Arik Levy –ı9.5. espace_L art contemporain, 23, rue des Bains Illuminations –ı28.2. Forde, 11, rue de la Coulouvrenière, *22 321 6822 Thomas Moor –ı10.3. Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Isabella Ducrot –ı21.3.

AGENDA // SCHWEIZ 131 Pace Gallery Geneva, Quai des Bergues 15–17 Nathalie Du Pasquier –ı6.3. Wilde Gallery Genève, 24, rue du Vieux-Billard, Fabrice Gygi –ı12.3. *22 310 0013 Vidya Gastaldon 20.3.–1.5. Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy Hors les murs –ı21.3. Gagosian Genéve, 19 place de Longemalle Olivier Mosset –ı3.4. Xippas Art Contemporain, 6, rue des Sablons, Rue des Ross Bleckner 20.3.–2.4. Bains 61 Genève/CarougeLe Salon Vert, 15, rue Ancienne, *79 382 87 23 Hipkiss 29.2.–4.4. Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 665 Just Another Story about Leaving –ı1.3. Fridolin Walcher, Martin Stützle –ı1.3. Caroline Bachmann, Jan Vorisek 15.3.–24.5. Grenchen Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53/vis-à-vis Marion Nyffenegger 22.3.–24.5. Bahnhof Grenchen Süd 20 Jahre Kupferdruckwerkstatt 22.3.–24.5. Gentinetta Rebekka Steiger 22.3.–24.5. Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı31.3. Gstaad Hauser & Wirth – Vieux Chalet Picasso Through the Lens of David –ı28.2. Douglas Duncan Heiden Henry-Dunant-Museum, Asylstr. 2, *71 891 4813 Der Preis für den Frieden –ı23.12. Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 Aktuelle Kunst 2020 15.3.–5.4. Hombrechtikon ART – NOSER SCHAULAGER, Feldbachstrasse 80, Ferdinand Gehr, Sonja Maria –ı29.2. *79 415 91 62 Schobinger, Ulrich Bleiker Horgen Villa Seerose, Seegartenstr. 12, *44 218 6000 Landschaftswerke 29.2.–29.3. Regula Humm-Rellstab 29.2.–29.3. Interlaken Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı31.3. JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı28.2. Klosters Platz Kulturbox, Bahnhofstr. 11 Paul Sieber –ı31.12. Kreuzlingen Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7 a, *71 671 1528 Elisabeth Strässle, Melanie –ı5.4. Manchot Kriens Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1 Thomas Birve 13.3.–5.4. Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF Bruno Murer –ı5.4. Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Céline Manz, Maëlle Gross –ı5.4. Lausanne CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Lalie S. Pascual –ı2.4. rue du Bugnon 46 Collection de l’Art Brut, 11, av. des Bergières, *21 315 2570 4th Art Brut Biennial –ı26.4. Fondation de l’Hermitage, 2, route du Signal, *21 312 5013 Le Canada et l’impressionnisme –ı24.5. Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10, Hautnah. Wien 1900, von Klimt bis –ı24.5. Place de la Gare 16, *21 316 34 45 Schiele und Kokoschka Musée de l’Elysée, 18, av. de L’Elysée René Burri –ı3.5. Musée historique Lausanne, Place de la Cathédrale 4 Time off. L’usage des loisirs –ı13.4. Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Vikenti Komitski –ı21.3. Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, Chappatte –ı1.6. *32 933 8950 Benoît Jeannet –ı10.12. Lens Fondation Opale, Route de Crans 1 Before Time Began –ı29.3. Lenzburg Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 FAKE. Die ganze Wahrheit –ı28.6. Lenzerheide Galerie Pesko, Voa Principala 56, *81 385 1010 Lorenz Spring –ı22.3. Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2 Figurative Malerei –ı29.3. Visionen 19, Umfahrungsstrasse A22, Liestal/Füllinsdorf Visionen 19 –ı9.5. Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Giappone. L’arte nel quotidiano –ı8.3. Locarno la rada, via della Morettina 2, *76 439 1866 New Positions in Painting –ı28.3. Lugano MASI, Piazza Bernardino Luini 6, *58 866 4230 Julian Charrière –ı15.3. Harry Shunk, János Kender 1.3.–14.6. Monet, Cézanne, Van Gogh... 15.3.–30.8. MASI/Palazzo Reali, Via Canova 10 Shunk-Kender 1.3.–14.6. Buchmann Galerie Lugano, Via della Posta 2, *91 980 0830 Livio Bernasconi –ı7. 3. Luterbach WorldsEndGallery, Güterstrasse 2, *79 603 17 57 Claudia Brander –ı31.12. Luzern Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus Serge Brignoni –ı15.3.

132 Kunstbulletin 3/2020 Luzern — Barbara Gwerder, Orbe — Jimmy Locca, Galerie Zwahlen Kunsthalle Luzern

Historisches Museum Luzern, Pfistergasse 24 Rocky Docky – 450 Jahre Altes –ı1.3. Zeughaus Luzern Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *412 0809 Barbara Gwerder – Mitten im –ı15.3. Motiv Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Marion Baruch 29.2.–21.6. Alles echt, Kopie inklusive! 29.2.–22.11. Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4, *410 4340 Micha Aregger – Eisflocken –ı20.9. B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89 Jubiläumsmagazin: _957 #100 13.3.–15.3. TOWN-HO Galerie Apropos, Sentimattstrasse 6, *240 1578 Marie-Theres Amici 29.2.–21.3. Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Julia Steiner 5.3.–2.5. Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Ernesto Rodriguez Gonzàlez –ı21.3. Network of Arts, Seidenhofstrasse 12, *41 508 24 43 Gruppenausstellung –ı14.3. o.T. Raum für aktuelle Kunst, Kunstpavillon/Sälistr. 24 Monika Dillier, Fabienne Immoos 12.3.–4.4. Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir Alexandre Loye –ı17.5. Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Seestrasse, Stephanie Hess 14.3.–12.4. *377 1365 Melano ARTRUST S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 33 36 The classical side of Street Art –ı25.3. Fernand Léger –ı25.6. Mézières Musée du Papier peint, Rte de l’Eglise 12, *26 652 0690 fragile(s) –ı7. 6. Murg am seekultour, Alte Spinnerei, *76 338 8713 James Licini, Letizia Enderli –ı30.10. Walensee Muri AG Museum Caspar Wolf, 1. OG des Singisenflügels im Kloster Caspar Wolf –ı6.4. Muri, Marktstrasse 4, *56 664 7011 Murten Contemporary Gallery CH, Hauptgasse 27, *79 347 15 41 Salome Würsch, Evgenia Guichert –ı10.5. Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel, Rue des Moulins 37 Gina Proenza –ı29.3. Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74, Friedrich Dürrenmatt – Das grosse –ı22.3. *32 720 2060 Festmahl Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château Miklos Bokor 14.3.–2.5. Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Nous qui errons dans la nuit –ı7. 3. Musée d’Art et d’Histoire Neuchâtel, Esplanade Léopold- Léopold Rabus –ı8.3. Robert 1 Permanent: Les automates –ı31.12. Jaquet-Droz Espace Nicolas Schilling et Galerie, Faubourg de Exposition Marc Kennes –ı14.3. l’Hôpital 11, *32 721 06 50 «Frequency of light» Obfelden openArt Galerie, Brunnenstrasse 4, *79 444 21 61 Klein openArt 2020 –ı22.3. Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Denis Roueche –ı29.3. Rendezvous! –ı26.4. Und Hasen, hasen schneit es fort... –ı26.4. Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5 Artistes de la galerie –ı30.4. Petit-Lancy Cherish, Route de Saint-Georges 51 Chocolate Factory –ı1.3. Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 abhängig? –ı22.3.

AGENDA // SCHWEIZ 133 Pfäffikon — Marianne Theis, Solothurn — Paul Albisser, Galerie Museum Eva Wipf ArteSol

Pfäffikon ZH Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Marianne Theis, Adrian Mira & 14.3.–29.3. Altes Bezirksgebäude, *44 950 33 48 Gregor Müller Pontresina Plattner & Plattner, Via da la Staziun 11, *79 341 35 15 Virginia Fleming –ı13.4. Rapperswil- Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1 Anna-Sabina Zürrer –ı26.4. Jona Ex Libris. Literatur und Schrift in –ı10.1. der Sammlung Bosshard Piero Good 23.2.–2.8. Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44 Ludwig Demarmels –ı22.12. Mayer’s Kulturbad, Kastaudenstr. 11, *79 445 34 11 Carmen Margot Lins 28.2.–22.3. Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Von Kopf bis Fuss –ı21.2. S-chanf Galerie Peter Vann, Somvih 24 Didier Hagège –ı21.3. von Bartha, Somvih 46, *79 320 76 84 Unterschiedswesen –ı29.2. Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Gebändigt? Naturdarstellungen –ı13.4. aus der Slg. Gegenwartskunst Augenschmaus –ı13.4. Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19, Patric Sandri, Adam Thompson, 7. 3.–19.4. *52 625 2418 Emanuel Gloor, Katrin Hotz Kammgarn West Zwischennutzung, Baumgartenstrasse 23 vfg Nachwuchsförderpreis –ı21.3. Schwyz Forum Schweizer Geschichte, Hofmatt/Zeughausstr. 5 Joggeli, Pitschi, Globi... beliebte –ı15.3. Schweizer Bilderbücher Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Isabelle Krieg –ı19.4. Anna Comiotto, Simon Lerin / –ı19.4. Bettina Hystad, Marcus Maeder Sierre big bang, Avenue du Général Guisan 25 Fabio Guida –ı26.3. Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Konstruktive Kunst –ı31.3. Sion Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Flurina Badel, Jérémie Sarbach –ı8.11. Regarder le paysage à travers la –ı31.12. collection du Musée Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Manuela Macco –ı22.3. Rudy Decelière –ı5.4. Solothurn Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Atsuo Hukuda, Shuhei Fukuda –ı5.4. Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30 Neue Sammlungsausstellung –ı31.3. Jean Mauboulès 7. 3.–17.5. Genius Loci Salodorensis 7. 3.–7.6. Heinz Schwarz (1920 –1994) 7. 3.–4.10. Galerie ArteSol, Hauptgasse 50, Altstadt Vigierhof Paul Albisser, May Lucy Süess 14.3.–28.3. St. Antönien Talmuseum, St. Antönierstr. 17 Veh Landschaften –ı20.6. St. Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, Museumstr. 50 Brigit Edelmann, Stefan Rohner, –ı1.3. Andy Storchenegger Vom Jugendstil zum Bauhaus –ı31.5. Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 L. Bill, A. Horni, S. Holliger, M. Julié, –ı5.4. S. Paccaud Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Altmeister-Geschichten –ı13.4.

134 Kunstbulletin 3/2020 Iman Issa –ı26.4. Siobhán Hapaska –ı21.6. Metamorphosis Overdrive 7. 3.–6.9. Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7 Siobhàn Hapaska –ı21.6. Lagerhaus/Architektur Forum, Davidstr. 40, *71 242 0675 Priska Rita Oeler 13.3.–5.4. Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 5857 ICH DU ER SIE XIER – Transidentität –ı1.3. Crazy, Queer, and Lovable – –ı1.3. Ovartaci Linda Naeff 24.3.–5.7. Galerie Paul Hafner, Davidstrasse 40, *71 223 3211 Urs Eberle & Lukas Schneeberger 14.3.–6.6. Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8, Maria Xagorari –ı1.3. *76 458 11 52 HILTIBOLD, Stützmauer an der Magnihalde/Goliathgasse 15 Isabelle Krieg, Lucie Schenker –ı17.3. Salome Schmuki, Karin Karinna 19.3.–14.4. Bühler Macelleria d’Arte, Gartenstrasse 11 / Raiffeisenplatz 6, Geätzte Schönheit –ı28.2. *71 220 1035 NEXTEX, Frongartenstrasse 9, *71 220 83 50 Michael Bodenmann, Barbara Signer 5.3.–2.4. St. Moritz Museum Engiadinais, Via dal Bagn 39, *81 833 43 33 Nicolaus Hartmann –ı20.10. Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Sylvie Fleury –ı11.4. Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50 Charles Gaines –ı29.3. Vito Schnabel, Via Maistra 37 Markus Lüpertz –ı12.4. Stans Winkelriedhaus & Pavillon, Engelbergstr. 54A, Das Porträt – Dialoge und –ı22.3. *41 618 73 40 Begegnungen Annemarie von Matt 7. 3.–2.8. J. M. Wyrsch, M. P. v. Deschwanden, –ı31.12. J. Zelger Steckborn Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Stefan Burger –ı4.4. Stein Appenzeller Volkskunde-Museum, Dorf Gut ist was hilft – Appenzeller –ı1.3. Tradition des Heilens Sursee Sankturbanhof Sursee, Theaterstr. 9, *922 2400 Louis Gut –ı15.3. Susch Muzeum Susch, Surpunt 78, *81 861 03 03 Up to and Including Limits: After –ı28.6. Carolee Schneemann Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Apropos Baumemorandum –ı22.3. Zwischenstellung Miro Bannwart –ı1.4. Apropos B-Seite 22.3.–19.4. Zwischenstellung modulør –ı1.5. Apropos flüchtige Blicke –ı31.8. Grubenmann-Museum –ı31.12. Hans Zeller –ı31.12. Hella Sturzenegger –ı31.12. Thalwil ThalwilerHof Kunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil, ArtBox 94 – Brigitta Gabban –ı16.3. *44 720 78 56 ArtBox 95 – Fumetto – Mickry 3 20.3.–27.4. Theilingen Kulturort Uferzone, Theiligerstrasse 59, *79 382 17 16 In mir steht das Haus 6.3.–22.3. Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Sarah Oppenheimer 29.2.–12.7. Christine Streuli 29.2.–12.7. Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Pavel Schmidt, Petr Beranek –ı7. 3. Galerie Rosengarten, Bälliz 64 Martin Peter Flück –ı29.2. Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Lorenzo Salafia –ı5.3. Lisa Hoever 12.3.–30.4. Thun-Panorama, Schadaupark, *33 223 2462 Sehwunder. Trick, Trug & Illusion –ı26.4. Tschiertschen Aux Losanges, Enderdorf 47, *79 176 63 86 Judith Albert, Karin Karinna 7. 3.–15.3. Bühler, Evelina Cajacob u.a. Gruppenausstellung mit 7. 3.–9.5. Videoarbeiten Unterägeri lakeside gallery, Lorzenstrasse 5, *76 761 28 30 Helen Eggenschwiler 5.3.–2.5. Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Palézieux –ı10.5.

AGENDA // SCHWEIZ 135 Zug — Gabi Fuhrimann, Galerie Carla Zürich — O. Eliasson, Kunsthaus Zürich. Renggli Foto: Alcuin Stevenson/Studio O. Eliasson

Warth Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause Muda Mathis, Sus Zwick, Hipp –ı8.3. Ittingen, *58 345 1060 Mathis Konstellation 11 – Dietrich & Co. –ı13.4. Konstellation 10 – Nackte –ı13.4. Tatsachen Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Marc Elsener, Klodin Erb –ı5.4. Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Retrospektive 1991–2019 –ı15.3. Winterthur Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Federn – wärmen, verführen, fliegen –ı1.6. Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus, Walead Beshty –ı19.4. Museumstrasse 52, *52 267 51 62 Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten, Carl Spitzweg 29.2.–2.8. Stadthausstr. 6, *52 267 5172 Porträtminiaturen des Biedermeier 29.2.–31.3. Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz», Das Wunder im Schnee – Pieter –ı1.3. Haldenstr. 95, *58 466 77 40 Bruegel d.Ä. Atelier-Galerie raku-art, Tösstalstrasse 14, *52 203 10 88 Evi Kienast, Susy Giesch, Keren –ı4.4. Schlatter COALMINE Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1, As Long As The Sun Shines –ı9.4. *52 268 6868 Worb Atelier Worb, Enggisteinstrasse 2, *77 452 6219 Franz Schwendimann, Peter 13.3.–29.3. Kupferschmied Yverdon-les- Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place Gabriela Löffel –ı26.4. Bains Pestalozzi, *24 423 63 80 Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Fantastisch Surreal –ı24.5. Breton Duchamp Kiesler –ı24.5. Museum für Urgeschichte(n) Zug, Hofstrasse 15 Gesundheit! – 7000 Jahre Heilkunst –ı17.5. Altstadthalle, Unteraltstadt 14, *710 7001 Teximus 3 26.3.–29.3. Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Gabi Fuhrimann, Rolf 29.2.–11.4. Winnewisser GALERIE URS REICHLIN AG, Baarerstrasse 133 M. S. Bastian, Isabelle L. –ı21.3. Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115 Absolutely Tschudi –ı21.3. Monica De Cardenas, Chesa Albertini Alex Katz –ı29.2. Werkstatt Hildegard Schenk, Dorta 68, *81 854 0267 Regula Dürig, Thomas Kurer –ı14.8. Zürich Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 5720 Emmy Hennings, Sitara Abuzar 13.3.–21.6. Ghaznawi gta Ausstellungen, Stefano-Franscini-Platz 5 Retail Apocalypse –ı15.5. Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 Florence Jung –ı5.4. Johann Jacobs Museum, Seefeldquai 17, *44 388 6190 Ein Schiff wird nicht kommen –ı5.5. Krematorium Nordheim, Käferholzstr. 101, Hallen 1+2, Zwischen Himmel und Erde – und –ı5.4. *44 412 3717 Erde und Himmel Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1 Olafur Eliasson –ı22.3. Die Poesie der Linie –ı26.4. Ottilia Giacometti –ı3.5. Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 6511 Geschichte Schweiz –ı31.12.

136 Kunstbulletin 3/2020 Neue Sammlungsausstellung –ı31.12. Archäologie Schweiz –ı1.1. Grönland 1912 –ı19.4. Games –ı13.4. Luma/Westbau, Limmatstrasse 270 Gilbert & George –ı10.5. Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Memories 7. 3.–31.5. Musée Visionnaire/Outsider Art, Predigerplatz 10 Faxen Flausen Firlefanz 11.3.–6.9. Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Énergie animale –ı7. 6. Museum für Gestaltung – Schaudepot, Wissen in Bildern – –ı8.3. Pfingstweidstrasse 96 Informationsdesign heute Designlabor: Material und Technik –ı6.9. Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Brigitte Kowanz –ı10.5. Otto Piene –ı10.5. Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Fiktion Kongo –ı15.3. Ein Leben als Fürst –ı7. 6. Museum Strauhof, Augustinergasse 9 Hannes Binder –ı17.5. Nordamerika Native Museum, Seefeldstr. 317 Curtis –ı1.3. Photobastei 2.0, Sihlquai 125, *44 240 2200 Striking Moments In –ı15.3. Photojournalism 1932–1989 100 Jahre Foto Zbinden –ı15.3. Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Bendicht Fivian, Albert Rüegg –ı2.5. Hottingerstr. 8, *43 818 5406 Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer Passage Taiyo Onorato & Nico Krebs –ı30.4. Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 Mit Trommeln sprechen –ı6.9. Seladon im Augenmerk –ı22.11. ZAZ Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3 Frau Architekt –ı10.5. A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Birgit Olzhausen –ı11.3. Ursula Bringolf 11.3.–3.6. Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Donald Sultan –ı25.4. Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Antonio Calderara –ı4.4. Art Dock, Hohlstr. 258 Open House –ı31.5. Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8 Contemporary meets Masters 29.2.–25.4. Barbara Seiler, Limmatstrasse 270, *43 317 4210 Guillaume Pilet –ı28.3. BELETAGE Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Domingo Chaves –ı28.2. Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 René Groebli –ı21.3. Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Dominique Teufen –ı21.3. Edward Burtynsky 26.3.–6.6. Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 La métamorphose de l’art imprimé –ı14.3. Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18, Angela Lyn –ı28.3. *44 440 4018 Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33 Sara Anstis, Neal Tait –ı28.3. Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Samuel Bohnet –ı2.3. Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, Justin Matherly –ı14.3. *43 444 7050 Tobias Pils –ı14.3. Galerie Eva Presenhuber, Rämistrasse, Rämistr. 33, Valentin Carron –ı29.2. *43 444 70 50 Josh Smith 14.3.–18.4. Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Emil Michael Klein –ı18.4. Galerie Haas AG, Zürich, Talstrasse 62a Frank Wiebe –ı30.3. Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Jacob Kassay –ı28.3. Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 XXX die I. –ı29.2. Michael Toenges –ı29.2. Urs Frei 7. 3.–18.4. Sabian Baumann 7. 3.–18.4. GALERIE PHILIPPZOLLINGER ZÜRICH, Schlossgasse 5 Nicola Martini 20.3.–25.4. Bea Orlandi, Arnaud Wohlhauser –ı30.1. Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Matthias Bosshart –ı4.4. Galerie Sihlstrasse, Sihlstrasse 91 Mimi Langraf 12.3.–21.3.

AGENDA // SCHWEIZ 137 Galerie Sylva Denzler, Gemeindestrasse 4 Michael Eul 4.3.–4.4. Galerie Thalberg, Rämistrasse 38, *79 95 141 26 Marko Crnobrnja 10.3.–20.4. Galerie Wenger, Mühlebachstr. 12, *43 211 30 33 M. Cahn, J. Monteith, S. Smallhorn, –ı7. 3. J. Schöpfer, T. Vinson Galleria il Tesorino, Höschgasse 44 Robert S. Gessner –ı14.3. Patrick Lo Giudice 19.3.–25.5. Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, Yves Netzhammer, Gramazio –ı15.3. *44 632 4046 Kohler Hard-Cover Art Gallery, Hardplatz 21 Christophe Cachelin –ı28.2. Anna Andreoni 7. 3.–18.4. Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Zhang Enli –ı29.2. David Zink Yi –ı29.2. Luchita Hurtado, Günther Förg 12.3.–23.5. Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59 Dialog: Licht –ı28.2. Karma International Zürich, Weststrasse 75, *76 327 2278 Ser Serpas –ı21.3. Kellergalerie, Selnaustr. 15, *79 329 5856 Silke Mara Amsler 29.2.–2.3. Oles Popvaja 14.3.–28.3. Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75 «My Light» – Ein Lichtraum des –ı6.12. Künstlers James Turrell für das Kinderspital Zürich Kupper Modern, Zwinglistrasse 10 Make Zurich small again –ı28.3. Last Tango, Gasometerstrasse 30 Lisa Biedlingmaier, Roman Gysin, –ı14.3. Manon Wertenbroek Lokal 14/Michael Nitsch, Anna-Heer-Str. 14, *44 350 5625 Maya Bringolf 29.2.–28.3. Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Narration and Performance –ı29.2. wiedemann/mettler: Lover’s Lane 13.3.–30.4. Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Jacobo Castellano –ı14.3. Peter Hujar, Paul Thek –ı14.3. MATERIAL – Raum für Buchkultur, Klingenstrasse 23 Mona –ı2.3. nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Andreas Weber, Aldo Mozzini –ı13.3. Nicola von Senger AG, Limmatstr. 275 Simon Senn 21.3.–9.5. OnCurating Project Space, Ausstellungsstr. 16 Games.Fights.Encounters 7. 3.–28.3. Petra Gut Contemporary AG, Nüschelerstrasse 31, Rankin – Disruption –ı20.3. *44 422 4069 Roehrs & Boetsch, Bachstr. 9, *43 539 56 74 Lauren Huret –ı29.2. sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 44 33 EberliMantel –ı14.3. schauraum multipleart, Merkurstrasse 44, *44 392 06 25 Michael Eul, Florian Schmidt –ı25.3. Thomas Ammann Fine Art, Restelbergstrasse 97 Klaudia Schifferle –ı31.3. WALL & STAGE, Hermetschloostrasse 77, 5. Stock Le trou de Janvier –ı29.2. Belgien *0032

Brüssel BOZAR-Expo, Rue Ravenstein 23, *2 507 8200 Keith Haring –ı19.4. ING Art Centre Bruxelles, Koningsplein 6 Love. Hate. Debate. –ı15.3. WIELS, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050 Thao Nguyen Phan –ı26.4. Wolfgang Tillmans –ı24.5. Centrale for contemporary art Bruxelles, Place sainte Roger Ballen –ı14.3. catherine, 44, *279 6435 Valérie Bach, 6, rue Faider, *2 502 7824 American Women –ı21.3. Gent Museum voor Schone Kunsten, Fernand Scribedreef 1 Van Eyck. An Optical Revolution –ı30.4. S.M.A. K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, jan Collection exhibition –ı3.5. hoetplein, 1, *9 240 76 01 Charbel-Joseph H. Boutros –ı3.5. Kris Martin 7. 3.–31.5. Richard Venlet –ı6.12. Leuven Museum Leuven, Leopold Vanderkelenstraat 28 M-collection –ı31.12. Liège La Boverie, Parc de la Boverie Hyperrealism Sculpture. Ceci n’est –ı3.5. pas un corps

138 Kunstbulletin 3/2020 Alkersum — Gustav Adolf Boenisch, Bergisch Gladbach — Stefan Bernried — Paula Modersohn-Becker, Museum Kunst der Westküste Wewerka, Kunstmuseum Villa Zanders Buchheim Museum

Dänemark *0045

Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Per Kirkeby –ı21.6. Kopenhagen Statens Museum for Kunst, Sølvgade 48–50 Ragna Braase –ı17. 5. Anna Ancher –ı24.5. Deutschland *0049

Aachen Centre Charlemagne, Katschhof 1, *241 342 49 31 Alles auf Anfang? In Aachen –ı8.3. beginnt die Nachkriegszeit Couven Museum, Hühnermarkt 17 Wir Nachkriegskinder –ı29.3. Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 See Stücke | Fakten und Fiktion 1.3.–7.6. Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Brad Doeney –ı15.3. Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Isabelle Dutoit, Petra Lemmerz –ı29.3. Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Tanja Rochelmeyer –ı3.5. Riecker-Raum: Kinderreich! –ı31.1. Bad Homburg Museum Sinclair-Haus, Löwengasse 15, *6172 171 2120 Juul Kraijer 1.3.–1.6. Bad Reichenhall Volkshochschule Bad Reichenhall, Aegidiplatz 3 Hans Furer –ı1.3. Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b, Karin Kneffel –ı8.3. *7221 398 9831 Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a Körper. Blicke. Macht 7. 3.–21.6. Altes Dampfbad, Marktplatz 13 Eberhard Freudenreich –ı22.3. Bergisch Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8, Stefan Wewerka –ı19.4. Gladbach *2202 142 334 Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 Käthe-Kollwitz-Preis 2020 –ı1.3. Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4 John-Heartfield 21.3.–21.6. Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 Modell-Naturen in der –ı26.4. Zeitgenössischen Fotografie Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Kampf um Sichtbarkeit –ı8.3. Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Bettina Pousttchi –ı6.4. Umbo. Fotograf. Werke 1926–1956 –ı25.5. Bode-Museum, Am Kupfergraben 1, *30 2664 24242 Perlentausch: Wissen, Welten, Werte –ı19.4. Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2 Wilhelm und Alexander von –ı19.4. Humboldt Galerie im Turm, Frankfurter Tor 1, *30 422 9426 Burlungis –ı8.3. Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz Anthony Caro –ı12.7. Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Cevdet Erek –ı8.3. Haus am Lützowplatz, Lützowplatz 9, *30 261 3805 Timm Ulrichs 7. 3.–14.6. Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Bernhard Martin 13.3.–7.6. KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Bettina Pousttchi –ı10.5. Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120 KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Jasmina Metwaly, Yazan Khalili 14.3.–19.4. Kris Lemsalu Malone, Kyp Malone 29.2.–3.5. Lemsalu

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 139 Hassan Sharif 29.2.–3.5. Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Akinbode Akinbiyi –ı17.5. me Collectors Room Berlin, Auguststraße 68, Moving Energies – 10 years me –ı17.5. *30 8600 8510 Collectors Room Berlin Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25 comiXconnection –ı29.3. Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Birgit Kleber –ı29.3. Helmut Newton’s Private Property –ı31.12. Museum für Kommunikation Berlin, Leipziger Str. 16 Die Nacht. Alles ausser Schlaf –ı1.6. Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 Bouchra Khalili –ı30.8. nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst, instant theory. Die M-Fotoserie –ı9.4. Oranienstr. 25 des Merve Verlags Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 Mohamed Bourouissa –ı15.3. Times Art Center Berlin, Potsdamer Straße 87, Zhou Tao –ı3.5. *30 247 81 038 68projects, Fasanenstr. 68 Oliver Westerbarkey –ı25.4. Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13 William Tucker –ı7. 3. C/O Berlin Foundation. Amerika Haus, Hardenbergstraße Love, Ren Hang –ı29.2. 22–24, *30 284 4416 0 Christopher Williams –ı29.2. C/O Berlin Talent Award –ı29.2. Linda McCartney, Francesca 7. 3.–6.6. Woodman Dittrich & Schlechtriem, Linienstr. 23, *30 2434 2462 Duna Bianca – A proposal by –ı11.4. Alfredo Aceto Galerie Buchholz Berlin, Fasanenstr. 30 Silke Otto-Knapp, Moyra Davey, –ı11.4. Peter Hujar Galerie Friedmann-Hahn, Wielandstraße 14, *30 31 99 77 17 Laura Nieto –ı14.3. Josef Fischnaller 19.3.–25.4. Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Hortensia Mi Kafchin –ı11.4. Galerie Kornfeld Berlin, Fasanenstraße 26, Franziska Klotz, Patricia Ayres –ı25.4. *30 889 225 890 Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 B. Terwiel, M. A. Fernandez, –ı28.3. S. Sabahi Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091 Sarah Haffner –ı29.2. Richard Thieler –ı21.3. Volker Stelzmann 6.3.–18.4. Kunstverein Ost – KVOST, Leipziger Strasse 47, Alexander Gronsky –ı4.4. *30 0177 442 2055 Meyer Riegger, Friedrichstr. 235 Anna Lea Hucht, Waldemar –ı7. 3. Zimbelmann Michael Haas, Niebuhrstrasse 5, *30 889 2910 Valerio Adami –ı21.3. Saarländische Galerie, Am Festungsgraben 1 Ingeborg Knigge –ı29.2. Springer, Fasanenstrasse 13, *30 315 7220 Georges Rousse –ı4.7. Thomas Schulte, Charlottenstrasse 24 Robert Mapplethorpe 14.3.–22.4. Bernried Buchheim Museum, Am Hirschgarten 1 Paula Modersohn-Becker –ı15.3. Bielefeld Kunsthalle Bielefeld, Artur-Ladebeck-Strasse 5 L’homme qui marche – –ı8.3. Verkörperung des Sperrigen Samuelis Baumgarte, Niederwall 10 Appel –ı18.4. Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Vonovia Award für Fotografie –ı15.3. Kubus der Situation Kunst, Nevelstras. 29 c, Farbanstösse –ı19.4. *234 298 8901 Bonn Bundeskunsthalle, Friedrich-Ebert-Allee 4 Beethoven –ı26.4. Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Martin Noël 12.3.–14.6. Bonner Kunstverein, Hochstadenring 22 Jeremy Deller –ı26.4. Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25, Michael Graeve –ı26.3. *228 5387 6612 Bremen Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21 Esther Adam –ı1.3. Kristina Buch –ı19.4.

140 Kunstbulletin 3/2020 Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Ikonen. Was wir Menschen anbeten –ı1.3. Norbert Schwontkowski 21.3.–2.8. Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69 High-cycle Fatigue –ı19.4. Museen Böttcherstrasse, Böttcherstrasse 6–10 Körper.Gefühl – Maria Lassnig aus –ı7. 6. der Sammlung Klewan Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 KlangTräume. Musik, Geräusch und –ı1.3. Klangerlebnis Heman Chong –ı1.3. So wie wir sind 2.0 –ı10.1. Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Olaf Nicolai –ı29.3. Museum Künstlerkolonie, Alexandraweg 26 Olaf Nicolai –ı29.3. Delmenhorst Städtische Galerie Delmenhorst, Fischstrasse 30 Adrian Mudder –ı15.3. Pia Pollmanns –ı15.3. Donau- Museum Art.Plus, Museumsweg 1 Ariane Faller, Mateusz Budasz –ı22.3. eschingen Vollgas – Full Speed –ı19.4. Dortmund Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 ViVa DaDa 2020 –ı6.3. Schauraum Comic + Cartoon, Max-von-der-Grün-Platz 7 Nimm das, Adolf! Zweiter Weltkrieg –ı15.3. im Comic Dresden Kunsthaus Dresden, Rähnitzgasse 8 Requiem –ı26.4. Leonhardi-Museum, Grundstrasse 26 Barbara Klemm –ı1.3. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Residenzschloss/ Jan und Eva Švankmajer –ı8.3. Taschenberg 2 Städtische Galerie Dresden, Wilfsdruffer Str. 2, Frank Lippold. Die heimliche –ı10.5. *351 6564 8613 Perspektive Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Str. 2/ Eingang Konferenz der Plastiktiere –ı1.3. Landhausstr. Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Künstler der Brücke –ı1.6. Lynn Chadwick, Jiri Tichy 29.2.–26.7. Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Erwin Wortelkamp –ı1.3. Klaus Kinold –ı24.5. Düsseldorf K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211 Absolvent_innen der –ı8.3. 8381204 Kunstakademie Düsseldorf E. Antin, L. Lozano, A. Piper, –ı17.5. M. Laderman Ukeles Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Albert Oehlen, Carroll Dunham –ı1.3. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Edvard Munch –ı1.3. *211 8381204 Pablo Picasso –ı14.6. Museum Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 899 0200 Sichtweisen. Die neue Sammlung –ı17.5. Fotografie Verrückt nach Angelika Kauffmann –ı24.5. Peter Lindbergh –ı1.6. Galerie Ludorff, Königsallee 22 Perspektiven der Fotografie 29.2.–9.5. Erfurt Kunsthalle Erfurt, Fischmarkt 7, *361 655 5660 Arnold Odermatt –ı26.4. Erlangen Kunstpalais, Marktplatz 1 Survival of the Fittest 29.2.–24.5. Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Der montierte Mensch –ı15.3. I was a Robot –ı15.3. Aenne Biermann –ı1.6. Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 David Renggli 8.3.–24.5. Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 Böhm100: Der Beton-Dom von –ı26.4. Neviges DAM Preis 2020 –ı10.5. The Playground Project – –ı21.6. Architektur für Kinder Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, Schaumainkai 17 meet asian art –ı30.8. Portikus, Alte Brücke 2/Maininsel Laura Langer –ı12.4. Schirn Kunsthalle, Römerberg Fantastische Frauen –ı24.5.

AGENDA // DEUTSCHLAND 141 Städel Museum, Schaumainkai 63 En Passant. Impressionismus in 19.3.–28.6. Skulptur basis, Gutleutstrasse 8–12 Pauline Castra, Dennis Siering –ı8.3. Freiburg/B Augustinermuseum, Augustinerplatz 1–3, *761 201 2597 Graphische Sammlung: Gottlieb 21.3.–27.9. Theodor Hase freiburg.archäologie – 900 Jahre –ı4.10. Leben in der Stadt Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg e.V., Reiner Seliger –ı29.3. Eschholzstr. 77, *761 207 570 Museum für neue Kunst Freiburg/B, Marienstrasse 10a, Expressionist Scherer – direkter, –ı15.3. *761 201 2581 roher, emotionaler Museum für Stadtgeschichte, Wentzingerhaus freiburg.archäologie – 200 Jahre –ı4.10. Forschen in der Stadt Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, *761 201 2566 30 Jahre – Vom Ei zum Küken 29.2.–19.4. PEAC Museum, Robert-Bunsen-Str. 5 Paul Ege Art Collection –ı19.4. Archäologisches Museum Colombischlössle, Der römische Legionär – Weit mehr –ı29.11. Rotteckring 5 als ein Krieger Kunstverein Freiburg, Dreisamstr. 21 Stephan Janitzky, Sebastian Stein –ı8.3. Friedberg Galerie Hoffmann – Görbelheimer Mühle 1, Görbelheimer Anett Frontzek –ı13.6. Mühle 1, *6031 2443 Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Marta Hoepffner, Willi Baumeister –ı19.4. Galerie Bernd Lutze, Zeppelinstrasse 7 Burkhart Beyerle –ı21.3. Giessen Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg, Götz Schramm –ı7. 3. *641 250 9444 Nezaket Ekici 14.3.–25.4. Anton Bruhin 7. 3.–17.5. Göppingen Kunsthalle Göppingen, Marstallstraße 55, *7161 650 4211 Johannes Hewel –ı29.3. Halle Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- Karl Lagerfeld 8.3.–23.8. Bach-Platz 5 Hamburg Altonaer Museum, Museumstraße 23 Fide Struck –ı23.11. Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 David Hockney –ı10.5. Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5, Impressionismus –ı1.3. *40 428 131 200 Goya, Fragonard, Tiepolo –ı13.4. trauern –ı14.6. Unfinished Stories –ı30.8. Haus der Photographie/Halle für Aktuelle Kunst, Aneta Kajzer –ı24.5. Deichtorstrasse 1–2 Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz 100 Jahre lenkbares Licht –ı1.6. Galerie Conradi, Admiralitätstr. 71 Andrzej Steinbach –ı4.4. Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Jussuf Abbo –ı29.3. Elementarteile –ı30.11. Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 Beyond the Black Atlantic –ı26.4. Sebastian Kuhn –ı1.8. Heidenheim Kunstmuseum Heidenheim, Marienstr. 4, *7321 327 4810 Rolf Nikel –ı26.4. Heilbronn Kunstverein Heilbronn, Allee 28 Birgit Werres –ı26.4. Herford Marta Herford, Goebenstr. 4–10, *5221 9944 300 Navid Nuur –ı26.4. Glas und Beton –ı7. 6. Herne Emschertal-Museum, Städtische Galerie, Karl-Brandt- Spuren2 – KünstlerInnen der –ı19.4. Weg 2 + 5, *2323 162 659 Jahrgänge 1946–1960 Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5, Spuren 2 – Herner KünstlerInnen –ı19.4. *2323 162 951 der Jahrgänge 1949 bis 1960 Ingolstadt Lechner Museum, Esplanade 9 Rupprecht Geiger, Alf Lechner –ı14.6. Kaiserslautern mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Erwerbungen der Marianne und 11.3.–3.5. Museumsplatz 1, *631 364 7201 Heinrich Lenhardt-Stiftung Julia Steiner –ı19.7. Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma-Strasse 2–6 Der Fall im Stall. Ein ungelöstes –ı8.3. Rätsel Marcel van Eeden –ı8.3.

142 Kunstbulletin 3/2020 Hans Baldung Grien –ı8.3. Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstr. 27 Erwin Gross –ı13.4. Florian Köhler –ı3.5. (Un)endliche Ressourcen 7. 3.–14.9. ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Michael Bielicky –ı8.3. Peter Weibel –ı8.3. bauhaus.film.expanded –ı17.5. Writing the History of the Future. –ı21.3. Die Sammlung des ZKM Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Jeremiah Day, Rory Pilgrim –ı19.4. Kassel GRIMMWELT Kassel, Weinbergstraße 21, *561 5986190 Rotes Käppchen, blauer Bart –ı13.4. Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Forrest Bess –ı3.5. Schloss Wilhelmshöhe, Schlosspark 1, *561 316 800 250 Jahre Antikensammlung –ı31.12. Kassel Kerpen Haus Mödrath, An Burg Mödrath 1, *2237 603 6428 Dearm Baby Dream –ı20.12. Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Rachel Maclean –ı24.5. Koblenz Ludwig Museum Deutschherrenhaus, Danziger Freiheit 1 Georges Rousse, Franziskus –ı22.3. Wendels Köln Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Berenice Abbott 20.3.–12.7. Im Mediapark 7 Kolumba, Kolumbastraße 4 1919 49 69 ff. Aufbrüche –ı17.8. Ulrich Tillmann –ı17.8. Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Wade Guyton –ı1.3. Blinky –ı3.5. Stille Ruinen –ı14.6. Christian Lethert, Antwerpener Str. 52 Groupshow –ı28.3. Galerie Boisserée, Drususgasse 7 – 11 Patrick Hughes –ı7. 3. Galerie Buchholz Köln, Neven Du-Mont-Str. 17 Ulla Wiggen –ı4.4. Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Richard Smith –ı29.2. Galerie Karsten Greve Köln, Drususgasse 1–5, *221 257 1012 Sally Mann –ı14.3. Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Joëlle Dubois –ı29.2. Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 August Deusser –ı19.4. Kornwestheim Museum im Kleihues-Bau, Stuttgarter Strasse 93 Manfred Henninger –ı15.3. Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1, Von Albers bis Zukunft –ı24.4. *2151 975 580 Sharon Ya’ari –ı23.8. Lahr Städtische Galerie Lahr, Kaiserstrasse 1, *78 2195 0210 Sonja Edle, Hoessle, Herbert 1.3.–5.4. Mehler Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13, *341 3557 3793 Neo Rauch –ı10.5. Museum der bildenden Künste Leipzig, Katharinenstr. 10 Link in Bio –ı15.3. Max Slevogt –ı19.4. Lovis Corinth –ı1.6. Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 Simon Schubert –ı19.4. Liebes Ding –ı26.4. Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Wir von hier! –ı1.3. Lörrach Dreiländermuseum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 Paul Ibenthaler –ı8.3. Inspiration 7: Stillleben –ı22.3. Von allen Seiten: Skulpturen und 20.3.–19.4. Objekte Luckenwalde E-WERK Luckenwalde, Rudolf-Breitscheid-Straße 73, Lucy Joyce –ı28.3. *33714061780 Nicolas Deshayes –ı28.3. Ludwigsburg Kunstverein Ludwigsburg, Eberhardstr. 1 Bifurcation Chamber –ı9.4. Ludwigshafen Wilhelm-Hack-Museum, Berliner Strasse 23 Arne Schmitt –ı19.4. Kunstverein Ludwigshafen, Bismarckstr. 44–48 Biennale für aktuelle Fotografie 29.2.–26.4. Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3-5 Uriel Orlow –ı19.4. Mannheim Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Javagold –ı13.4. Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 made in marl –ı1.3.

AGENDA // DEUTSCHLAND 143 Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Karavane – verschollene Collagen –ı1.3. von Hannah Höch Çiğdem Aky –ı26.4. Prinz Gholam 21.3.–7.6. München Die Neue Sammlung – The International Design Museum, Anders gesehen –ı29.3. Türkenstraße 15, *89 2380 5253 Ingo Maurer –ı18.10. Galerie der Künstler, Maximilianstrasse 42, *89 220 463 Blaue Zipfel – für Axel. 4.3.–19.4. Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Innenleben. Interiorities –ı29.3. Brainwashed –ı29.6. Theaster Gates –ı19.7. Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Die Fäden der Moderne –ı8.3. Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 Vorbilder/Nachbilder –ı14.6. Ready to go! Schuhe bewegen –ı21.6. Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Forever Young –ı30.4. Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Feelings – Kunst und Emotion –ı4.10. Sammlung Goetz, Oberföhringerstr. 103 Tutto. Perspektiven italienischer –ı29.2. Kunst GALERIE BRITTA VON RETTBERG, Gabelsbergerstraße 51 Youjin Yi –ı28.2. Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 Rot ist schön –ı14.3. Max Weber Six Friedrich, Prinzregentenstr. 79 Papierarbeiten IV –ı21.3. SMUDAJESCHECK GALERIE, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Lev Khesin 12.3.–4.4. Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/ Radio-Aktivität – Kollektive mit –ı23.8. Königsplatz Sendungsbewusstsein Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Karel Dierickx 13.3.–7.6. The Public Matters. Ausstellung –ı15.11. und Forum Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Park Seo-bo, Minjung Kim –ı29.3. Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Thomas Schütte –ı15.3. Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Dauerhafte Präsentation der Slg. –ı31.12. Karl-Heinrich Müller Nordhorn Städtische Galerie Nordhorn, Vechteaue 2 Nezaket Ekici, Shahar Marcus –ı10.5. Nürnberg Galerie Sima, Hochstrasse 33, *911 263 409 Matthias Ströckel –ı22.4. Institut für moderne Kunst im Atelier- und Galeriehaus Lily Wittenburg –ı29.3. Defet, Gustav-Adolf-Str. 33 Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Blumenstr. 17 Ernst Weil 21.3.–14.6. Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 Possessed Landscapes –ı29.3. Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Heidi Specker –ı19.4. Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 S. Ackermann, E. Hüpeden, –ı29.3. H. Kröner, H. Pelz Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42 Die Welt neu geordnet – Schätze –ı1.3. aus der Zeit Napoleons Potsdam Brandenburger Landtag, Alter Markt 1 Arbeit, Arbeit, Arbeit –ı11.12. Radebeul Lügenmuseum, Kötzschenbrodaer Straße 39 Labytopia’89 – Underground and –ı1.4. Revolution of German Democratic Republic Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 Sophie Calle 7. 3.–7.6. Regensburg artspace Erdel, Fischmarkt 3 Tom Kristen –ı24.4. Remagen Arp Museum Rolandseck, Bahnhof Rolandseck, Salvador Dalí und Hans Arp –ı16.8. *2228 942 513 Jonas Burgert –ı16.8. Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14, An Ort und Stelle. Fotografie des –ı19.4. *7121 303 2322 Gegenwärtigen Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus, Damien Deroubaix –ı1.3. Spendhausstrasse 4 Moby Dick –ı19.4. Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14, Kunst Reutlingen 2020 1.3.–3.5. *7121 303 2322 Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Venedig – Faszination und Mythos 7. 3.–21.6. Rottweil Forum Kunst, Friedrichsplatz 2 Arvid Boecker –ı8.3.

144Kunstbulletin 3/2020 Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Talent kennt kein Geschlecht –ı10.5. Siegen Museum für Gegenwartskunst, Unteres Schloss 1, Unsere Gegenwart –ı1.6. *271 405 7710 Nora Turato –ı1.1. Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 TZUSOO 14.3.–7.6. Inge Mahn 14.3.–7.6. Out of the Dark 14.3.–14.6. Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 30 Jahre Kunstmuseum Singen 22.3.–7.6. Daniel Hausig 22.3.–7.6. Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Vertigo –ı19.4. Der Traum vom Museum –ı31.5. «schwäbischer» Kunst André Wischnewski –ı6.9. Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Drucksache Bauhaus 20.3.–19.7. Ida Kerkovius 20.3.–19.7. Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, *711 640 5989 Won Kun Jun – color on color –ı14.3. Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87 Anja Luithle, Stefanie Gerhardt –ı6.3. Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Alexander Kluge. Tempel der 14.3.–26.4. Ernsthaftigkeit Actually, the Dead Are Not Dead. 29.2.–10.5. Politiken des Lebens Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Max Pechstein –ı15.3. Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Alexander Kluge – Die Macht der –ı19.4. Musik Museum Ulm, Marktplatz 9 Sonja Ahlhäuser zu Gast im Café –ı12.4. Kleinschmidt Alexander Kluge –ı19.4. Reclaim Context –ı1.3. Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, *731 161 7700 Heike Sauer –ı22.3. Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12, Liebe, Traum und Tod –ı26.4. *7151 5001 1686 Waldenbuch Museum Ritter, Alfred-Ritter-Strasse 27 Daniel Hausig –ı19.4. Szene Ungarn –ı19.4. Waldkirchen in Galerie Zink, Waldkirchen 2, *170 29 40 588 Rosilene Luduvico, Johannes Nagel –ı15.3. der Oberpfalz Waldkraiburg Städtische Galerie Waldkraiburg, Braunauer Strasse 10 modern vormodern –ı8.3. Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1, Gae Aulenti 29.2.–28.6. *7621 702 3200 Home Stories. 100 Jahre, –ı23.8. 20 visionäre Interieurs Weilburg galerie 7, Mauerstrasse 7 Klaus Graubner –ı31.3. Weimar Bauhaus-Museum, Stéphane-Hessel-Platz 1 Zenica Trilogie –ı28.6. Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Ryoji Ikeda –ı29.3. Wuppertal Hengesbach Gallery, Vogelsangstraße 20, *202 753 532 Olga Stozhar –ı6.3. Xanten Galerie im DreiGiebelHaus, Kapitel 18, *2801 7 720 Kunstbügel –ı21.3. Finnland *0358

Helsinki Amos Rex (Lasipalatsi), Mannerheimintie 22–24 Generation 2020 –ı10.5. Museum of Contemporary Art Kiasma, Weather Report: Forecasting –ı16.8. Mannerheiminaukio 2 Future Frankreich *0033

Aix-en-ProvenceHôtel de Caumont – Centre d’Art, 3, rue Joseph Cabassol Hokusai, Hiroshige, Utamaro… –ı22.3. Amily Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue des Ponts Anne-Charlotte Yver –ı8.3. Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 Chloé Delarue –ı9.5. Avignon Collection Lambert, 5, rue Violette De Leur Temps 6 –ı15.3. Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 dancing machines –ı26.4. Bignan Domaine de Kerguéhennec Pépinière 2019 –ı1.3.

AGENDA // DEUTSCHLAND / FINNLAND / FRANKREICH 145 Mulhouse — Lauren McCarthy, Paris — Ulla von Brandenburg, Palais La Kunsthalle. Foto: Hanneke Wetzer de Tokyo. Foto: Andrés Lejona

Brest Centre d’Art Passerelle, 41, rue Charles Berthelot, Luiz Roque, Fanny Gicquel –ı2.5. *2 9843 3495 Calais Musée des Beaux-Arts Calais, 25 rue Richelieu, Pendant que les champs brûlent… –ı10.5. *3 2146 4840 Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Jean-Marie Appriou, Farah Atassi, –ı1.3. Nick Relph Collection: New York: The Eighties –ı31.5. (Part Two) New York: The Eighties (Part Two) –ı31.5. Douchy-les- Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais, Isabelle Le Minh –ı1.3. Mines Place des Nations, *2731 3193 Erstein Musée Würth Erstein, rue Georges Besse José de Guimaraes –ı15.3. Grenoble Magasin, 155, cours Berriat Minia Biabiany –ı7. 6. Ivry-sur-Seine Centre d’art contemporain d’Ivry – le Crédac, 25–29 rue Jochen Lempert –ı29.3. Raspail, *1 4960 2506 Landernau Fonds Hélène & Edouard Leclerc Vladimir Velickovic –ı26.4. Lyon Musée des Beaux-Arts Lyon, 20, Place des Terreaux Degas, Christo, Michel-Ange, –ı8.3. Rodin, Man Ray, Dürer u.a. Picasso 18.3.–13.7. Marseille Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée, Kharmohra – L’Afghanistan au –ı1.3. Espace Georges Henri Rivière, *4 9613 8090 risque de l’art Voyage voyages –ı4.5. Metz Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme Des mondes construits –ı23.8. CS 90490, *3 8715 3939 Montluçon FRAC Auvergne Montluçon, Rue des Faucheroux, Agnès Geoffray –ı26.4. *4 7331 8500 Mouans-SartouxEspace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Gérard Tranquandi –ı5.4. Francisco Sobrino –ı31.5. Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Algotaylorism –ı26.4. Nice Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice, Lars Fredrikson –ı22.3. Promenade des Arts Charlotte Pringuey-Cessac –ı17.5. Nîmes Musée d’Art Contemporain Nîmes, 16, Pl. de la Maison Carrée Peter Friedli –ı1.3. Nogent-sur- Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16, Lise Déramond-Follin –ı29.3. Marne *1 48 71 90 07 Noisiel La Ferme du Buisson, Allée de la Ferme Marie Preston –ı1.3. Paris Centre Culturel Suedois, Hôtel de Marle, 11, rue Payenne, Peter Johansson –ı1.3. *1 4478 8020 Centre Culturel Suisse, 32+38, rue Francs-Bourgeois Thérapie nationale, Peter –ı1.3. Johansson Dorian Sari, Ursula Biemann –ı12.4. Centre Pompidou, Place Georges Pompidou Boltanski –ı16.3. Jeremy Shaw –ı20.4. Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Claudia Andujar –ı10.5.

146 Kunstbulletin 3/2020 Fondation d’entreprise Ricard, 12, rue Boissy d’Anglas Nina Childress –ı28.3. Etudes sur l’empathie –ı25.10. Halle Saint-Pierre, 2, rue Ronsard, *1 4258 7289 Roger Ballen –ı31.7. ICI Stephenson, 56, rue Stephenson Croyances 12.3.–26.7. Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde The Supermarket of Images –ı7. 6. Lafayette Anticipations, 9 rue du Plâtre Rachel Rose 6.3.–17.5. Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Ben Russell –ı5.4. Maison Européenne de la Photographie, 5/7 Rue de Erwin Wurm 4.3.–7.6. Fourcy, *1 4478 7522 Musée d’Art et d’Histoire de l’Hôpital Sainte-Anne, 1 rue Unica Zürn –ı31.5. Cabanis, *1 45 65 86 96 Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11 avenue du Hans Hartung –ı1.3. Président Wilson Musée Jacquemart André, 158, Blvd. Haussmann Turner 13.3.–20.7. Musée Rodin, 77, rue de Varenne, *1 4418 6110 Barbara Hepworth –ı22.3. Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Ulla von Brandenburg –ı17.5. Notre monde brûle (John –ı17. 5. Akomfrah, Mustapha Akrim, Francis Alÿs, Kader Attia u.v.a.) Villa Marie Vassilieff, 21 Villa Marie Vassilieff Creative Beginnings –ı18.4. Almine Rech, 127, rue du Chevaleret Antoni Tàpies –ı28.3. Jansson Stegner 3.3.–18.4. Atelier des Lumières, Rue Saint-Maur 38 Yves Klein –ı31.12. Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet, *1 4584 1756 Ève Chabanon –ı25.4. David Zwirner Paris, Rue Vieille du Temple 108 Jordan Wolfson –ı21.3. Galerie Karsten Greve Paris, Rue Debelleyme 5 John Chamberlain –ı18.4. Galerie Laurent Godin, Rue Eugène Oudiné 36, *1 42 71 10 66 Delphine Reist –ı21.3. Galerie Michel Rein, 42, rue de Turenne A. K. Burns –ı21.3. L’ahah, 4 cité Griset, *171 27 72 47 Ran Zhang –ı28.3. Rennes Frac Bretagne Rennes, 19 avenue André Mussat CS 81123, Sans réserve –ı26.4. *2 9937 3793 Rodez Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue Victor Hugo Femmes années 50 –ı10.5. Rouen Musée des beaux-arts Rouen, Square Verdrel So british! (collection Pinault) –ı11.5. Saint-Ouen- L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour, Pro Liturgia –ı29.3. l’Aumône *1 3464 3610 Sars-Poteries MusVerre, Rue du Général de Gaulle 76 Moi(s) –ı21.6. Sérignan Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage, Abdelkader Benchamma –ı19.4. *67 323 305 Sèvres Musée de Céramique, Place de la Manufacture La Beauté du geste –ı31.8. St-Etienne Musée d’Art Moderne St-Etienne, La Terrasse Alexandre Leger –ı17.5. Strasbourg Musée de l’Oeuvre Notre-Dame, 3, Place du Château, Hans Baldung Grien –ı8.3. *3 8852 5000 Tours CCC OD – Centre de création contemporaine, Jardin Fabien Verschaere –ı3.5. François 1er Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 William Kentridge –ı5.7. d’Ascq Italien *0039

Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Antonio Rovaldi –ı18.5. Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro 2019 –ı31.3. Bologna Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO La Galleria de’ Foscherari –ı1.3. 1962–2018 Ed Atkins, Luca Francesconi, –ı3.5. Apostolos Georgiou u.a. Palazzo Bentivoglio, C Via del Borgo di San Pietro 1, BO Sissi –ı19.4. Villa delle Rose, Via Saragozza 230, *51 502 859 Muntadas –ı22.3. Palazzo Albergati, via Saragozza, 28, *51 030 1015 Chagal –ı1.3.

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 147 Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, Peter Wächtler –ı9.5. BZ, *471 971 626 Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Mercedes Azpilicueta –ı13.5. ANS – Archivio di Nuova Scrittura –ı7. 6. Caltrano Fondazione Coppola, Via Palladio 129, VI H. Levy, H. Mirza, Ch. Ma. Zanon u.a. –ı31.3. Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Art Faces. Ritratti d’artista nella –ı14.3. Collezione Würth Catania Fondazione Brodbeck, via gramignani 93, *95 723 3111 Ryan Mendoza –ı1.3. Catanzaro Casa della Memoria Mimmo Rotella, Vico delle Onde, 7, CZ Mimmo Rotella e la Storia dell’Arte –ı30.8. Codroipo Villa Manin, Piazza Manin 10 Il Re, Il Kaiser e le Oche –ı22.3. Ferrara PAC – Padiglione d’Arte Contemporanea, Palazzo Massari, La collezione Franco Farina –ı15.3. *532 244 949 Palazzo dei Diamanti, Piazza del Municipio 2 Giuseppe De Nittis –ı13.4. Florenz Museo del Novecento Firenze, Pza di Santa Maria Novella 10 Fabio Mauri, Elena Mazzi –ı30.4. Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, *55 282 635 Tomás Saraceno –ı19.7. Villa Romana, Via Senese 68, FI, *55 221 654 Özlem Altin, Lydia Hamann/Kaj –ı20.3. Osteroth, Alice Peragine, Amelia Umuhire Sonia Elizabeth Barrett –ı20.3. Genova Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 5, GE, Da Tiziano a Rubens –ı1.3. *10 562 440 Anni Venti in Italia –ı1.3. Banksy –ı29.3. La Spezia Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare Oversize. Grandi capolavori dalle –ı20.9. Battisti 1, SP, *187 734 593 collezioni del CAMeC Lissone Museo d’Arte Contemporanea, Via Padania 6 Premio Lissone Design 2019 –ı15.3. Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Teodora Axente, Francesca Grilli, 7. 3.–15.6. Massimo Grimaldi u.a. Milano Fondazione Prada, Largo Isarco 2, *25 3570 9200 Rubber Pencil Devil 10.3.–25.5. «K» (M. Kippenberger, O. Welles) –ı27.7. The Porcelain Room –ı28.9. Liu Ye –ı28.9. Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI Marc Bauer –ı21.3. La Triennale di Milano, Viale Alemagna 6, MI, *2 724 341 , Francesca Torzo –ı29.3. Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, *2 3646 1394 Georges de La Tour –ı7. 6. Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, *2 6611 1573 Trisha Baga –ı19.7. Fondazione Marconi, Via Tadino 15, *2940 4373 Mario Schifano –ı20.3. Galleria Fumagalli Milano, Via Bonaventura Cavalieri 6, MI, Stefano Scheda –ı18.4. *2 3679 9285 Galleria Poggiali, Foro Buonaparte 52, MI, *2 7209 5815 Olaf Breuning –ı28.3. Gallerie d’Italia, Piazza della Scala, 6 Canova / Thorvaldsen –ı15.3. Spazio Oberdan, Piazza Oberdan, *2 7740 6300 Mario Schifano –ı20.3. Modena Galleria civica d’arte moderna, Corso Canalgrande 103 Yael Bartana –ı13.4. Mata, Manifattura Tabacchi Modena, via della Manifattura Kenro Iru –ı13.4. dei Tabacchi 83 Palazzo Santa Margherita, corso Canalgrande 103 Yael Bartana –ı13.4. Napoli Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Via Luigi Marcello Rumma –ı13.4. Settembrini, 79, NA Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Anna Marongiu –ı1.3. Padua Palazzo Zabarella, Via San Francesco 27, *49 875 6063 The Mellon Collection –ı1.3. Palermo Palazzo Riso, Corso Vittorio Emanuele, 365 Il mare non ha paese nemmeno lui... –ı31.12. Parma Complesso Monumentale della Pilotta, Piazzale della Fornasetti 5.3.–30.9. Pilotta, 15, PR, *521 233617 Museo dello CSAC, Strada Viazza di Paradigna 1 Massimo Bartolini –ı22.3. Gio Ponti –ı13.4. Piacenza XNL Piacenza Contemporanea, Via Santa Franca, 36, PC Collezionismo italiano –ı24.5. contemporaneo Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277 Mario Rizzi –ı15.3.

148 Kunstbulletin 3/2020 Luca Vittone –ı15.3. The Missing Planet –ı3.5. Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Svenja Deininger 8.3.–26.7. Rehang –ı31.12. Palazzo Magnani, Corso Giuseppe Garibaldi 29, What a wonderful world. La lunga –ı8.3. *522 454 437 storia dell’Ornamento tra arte e natura Rom Fondazione Giuliani, via Gustavo Bianchi 1, *5730 1091 Esther Kläs –ı18.4. Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Viale delle Belle Arti 131 Verso il Bauhaus. Moholy-Nagy e i –ı15.3. suoi Contemporanei ungheresi Miresi –ı19.4. MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo, Via Alighiero Boetti –ı22.3. Guido Reni 2, *96 7350 At home –ı22.3. Altan –ı13.4. Gio Ponti –ı13.4. Nomas Foundation, Viale Somalia 33, *8639 8381 Julien Bismuth –ı28.2. Palazzo delle Esposizioni Roma, Via Nazionale 194, RM, Gabriele Basilico –ı13.4. *96 7500 Jim Dine –ı2.6. Villa Medici, Viale Trinita dei Monti 1, *67 611 Della materia spirituale dell’arte –ı8.3. Rovereto MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea, Corso Isadora Duncan –ı1.3. Bettini 43 Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Mario Merz –ı29.3. Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Berlinde De Bruyckere –ı15.3. Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31 Gino De Dominicis –ı8.3. Helmut Newton –ı3.5. Museo Ettore Fico, Via Francesco Cigna 114, *11 853 065 Massimo Vitali –ı5.7. OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Trevor Paglen 12.3.–31.5. PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31, Arahmaiani 6.3.–31.5. *11 318 2235 Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, *11 429 0085 Maurizio Camerani –ı28.3. Treviso Museo di Santa Caterina, Piazzetta M. Botter, 1 Capolavori dal Kunsthistorisches –ı31.5. Museum di Vienna Venezia Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1, Venezia e lo Studio Glass 23.3.–26.7. *41 523 0869 Americano Magazzini del sale, Magazzino del Sale 3, Zattere Italo Rondinella 7. 3.–15.4. Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Masbedo 5.3.–7.3. Henri Cartier-Bresson 22.3.–10.1. Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Arte dall’Africa, dall’Oceania e –ı14.6. dalle Americhe nella Collezione Peggy Guggenheim Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Marlene Dumas, Robert Colescott, 22.3.–13.12. Saul Fletcher u.a. Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127 Senza Respiro / Breathless –ı1.3. Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Da Tiziano a Rubens –ı1.3. Vicenza Fondazione Coppola, Corso A. Palladio 1, VI, *444 043272 Hannah Levy, Haroon Mirza, –ı31.3. Christian Manuel Zanon u.a. Liechtenstein *0423

Vaduz Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation, Steven Parrino –ı17.5. Städtle 32 Epidermis – Conditio humana – –ı11.10. Kosmos Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Hannes Ludescher –ı8.3. Talking Studios 24.3.–10.5. Litauen *0370

Vilnius MO Museum, Pylimo str. 1 Mekas Winks Better –ı16.8.

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LITAUEN 149 Luxemburg *0352

Luxemburg Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41 rue Ben Wheele 29.2.–19.4. Notre Dame, *50 45 Rachel Maclean 29.2.–19.4. Sophie Jung 7. 3.–7.6. Mudam/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi Suki Seokyeong Kang –ı1.4. Eechelen, *4537 851 Le monde en mouvement –ı1.5. Niederlande *0031

Amsterdam EYE Filmmuseum, IJpromenade 1 Francis Alÿs –ı8.3. Hermitage, Nieuwe Herengracht 14, *20 530 8751 Jewels! –ı15.3. Rijksmuseum, Museumstraat 1 Caravaggio – Bernini. Der Barock –ı7. 6. in Rom Stedelijk Museum, Museumplein Prix de –ı22.3. Maastricht Bonnefantenmuseum, Avenue Ceramique 250 Mark Manders –ı24.5. Rotterdam Galerie Phoebus, Eendrachtsweg 61, *10 414 5151 Stefan Gritsch –ı22.3. Tilburg De Pont, Wilhelminapark 1, *13 543 8300 The Huis Marseille collection –ı5.7. Österreich *0043

Baden/W Arnulf Rainer Museum, Josefsplatz 5, *2252 2091 9611 Revue –ı26.4. Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz Bunny Rogers –ı13.4. Vorarlberg Museum, Kornmarkt 1 Reinhold Luger –ı13.4. Berufsvereinigung bildender Künstlerinnen und Künstler Christian Helbock –ı1.3. Vorarlbergs, Gallusstr. 10 Jeanette Müller, Paul Divjak –ı1.3. Neue Mitglieder –ı1.3. Eva Buchrainer 14.3.–19.4. Petra Buchegger, Silke Maier, 14.3.–19.4. Annja Krautgasser Zur Zeit Zürich, Zürcher 14.3.–19.4. Hochschule der Künste Lisi Hämmerle, Anton-Schneider-Strasse 4 A Werner Reiterer 13.3.–17.4. Graz Künstlerhaus KM, Burgring 2, *316 740 084 Meta Grgurevič –ı2.4. Sonja Gangl –ı2.4. Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Ausstellung zum Förderungspreis –ı10.3. des Landes Steiermark 2019 Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Ende der Zeitzeugenschaft? –ı13.4. Innsbruck TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45, Lachen –ı15.3. *512 508 3178 The Soap Room, Innstr. 23 Innsbruck International 7. 3.–22.3. Klagenfurt Museum Moderner Kunst Kärnten, Burggasse 8, Bilder einer Landschaft –ı12.4. *50 5363 0542 Payer Gabriel –ı12.4. Krems Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 Robin Rhode 14.3.–21.6. Linz Lentos Kunstmuseum, Ernst-Koref-Promenade 1 Pawel Althamer, Jakob Lena Knebl –ı17.5. Nordico, Dametzstr. 23 Egon Hofmann-Linz –ı26.4. galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36, Josef Bauer –ı29.2. *69988796723 Norbert Frensch –ı31.3. Salzburg Galerie im Traklhaus, Waagplatz 1a, *662 8042 2149 Habitat –ı21.3. Sira-Zoé Schmid –ı21.3. Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg 32 Bodies-Cities –ı8.3. Die Spitze des Eisbergs –ı13.4. Something else –ı26.4. Walter Martin, Paloma Muñoz –ı26.4. Galerie 5020, Residenzplatz 10, *662 848 817 Durch das Raue zu den Sternen –ı11.4. Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Heidi Harsieber –ı4.4. Kunstverein Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3 Gernot Wieland, Declan Clarke –ı19.4. Thaddaeus Ropac, Mirabellplatz 2 Stephan Balkenhol –ı28.3. Wien Bank Austria Kunstforum, Freyung 8, *1 4315 37330 The Cindy Sherman Effect –ı21.6.

150 Kunstbulletin 3/2020 Belvedere 21, Schweizergarten/Arsenalstr. 1, *1 795 570 Herbert Brandl –ı24.5. das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Yoshinori Niwa –ı4.4. Museum of Capitalism –ı4.4. Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11 Die Ephrussis. Eine Zeitreise –ı8.3. Kunst Haus Wien, Untere Weissgerberstr. 13 Alec Soth. Photography Is A –ı16.8. Language Kunsthistorisches Museum, Maria Theresien-Platz, Beethoven bewegt 25.3.–5.7. *1 5 2524 4025 MAK – Museum für Angewandte Kunst, Stubenring 5 Otto Prutscher –ı17.5. mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Objects Recognized in Flashes –ı13.4. Museumsplatz 1 Steve Reinke 6.3.–21.6. Ingeborg Strobl 6.3.–26.7. Weltmuseum Wien, Heldenplatz Japan zur Meiji-Zeit –ı10.5. Wiener Secession, Friedrichstrasse 12 John Akomfrah, Michael E. Smith –ı19.4. Krobath, Eschenbachgasse 9 Sonja Gangl –ı2.4. Nächst St. Stephan, Grünangergasse 1/2 Herbert Brandl –ı14.3. Schweden *0046

Malmö Konsthall Malmö, St. Johannesg. 7 Ragna Bley, Inger Ekdahl –ı13.4. Stockholm Index, Kungsbro Strand 19, *8 502 198 38 Ramesch Daha –ı29.3. Spanien *0034

Badajoz Meiac Juan Barjola –ı29.3. Em perspectiva –ı30.6. Barcelona ACVIC, Sant Francesc, 1, *93 885 3704 En el nombre de la madre, en el –ı25.4. nombre de la tierra Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas Cámara y ciudad –ı8.3. 6–8, Barcelona Objetos de deseo. Surrealismo y –ı8.3. Diseño 1924–2020 Dónde estamos. Dónde podríamos 5.3.–21.6. estar Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Lluís Llach –ı26.4. Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Gameplay –ı3.5. Fondación Suñol, Passeig de Gràcia 98, *9349 6103 En tres actes –ı25.4. Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Antoni Tàpies. Teatre –ı19.4. Antoni Tapuies. L’acid és el meu –ı24.5. ganivet Fundaçio Joan Miro, Parc de Montjuic, *93 443 9470 No em sents 20.3.–27.9. Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Charlotte Posenenske –ı8.3. Takis –ı19.4. Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Nuar léspai: Aurèlia Muñoz –ı30.4. Sala Fundación Mapfre Casa Garriga Nogués, Diputació Pérez Siquier –ı17.5. 250, Barcelona, *932 723 180 Adn galería, Enric Granados, 49 Carlos Aires: Nothing New –ı29.2. Carlos Pazos 14.3.–9.5. Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Marcelo Exposito –ı17.3. Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Chema Madoz –ı28.3. La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Invocar la meravella 10.3.–31.5. Bilbao Bilbao Arte, Urazurrutia 32 Damaris Pan 13.3.–8.4. Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Jesse Jones –ı1.3. Richard Artschwager –ı10.5. Lygia Clark 6.3.–24.5. William Kentridge 12.3.–14.6. Olafur Eliasson –ı21.6. Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Cristina García Rodero –ı17.5. Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Karin Bos –ı24.5. Serzo –ı24.5.

AGENDA // LUXEMBURG / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH / SCHWEDEN / SPANIEN 151 Maite Santamaría –ı24.5. Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n Una veu / una imatge 12.3.–14.6. Cuenca Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Descubrimientos Millares –ı17.5. Gijón LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados, D3us Ex M4ch1na –ı16.5. 121, *985 185 577 Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12, El món serà Tlön –ı26.4. *97 222 3305 Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Solovki –ı22.3. Huarte Centro Huarte de Arte Contemporáneo, Zubiarte, Las maquinistas –ı25.3. *948 361 457 Las Palmas de Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13 Dagoberto Rodríguez, Nwangi 26.3.–21.6. G.C. Hutter León Museo de Arte Contemporáneo, Avenida de los Reyes Cinco itinerarios con un punto de –ı7. 6. Leoneses 24 vista Madrid Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid, La pintura. Un reto permanente –ı1.3. *91 330 7300 CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Stop vuelvo pronto stop –ı12.4. Rosana Antolí –ı17.5. Patricia Domínguez, Beatriz –ı24.5. Olabarrieta Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 August Sander –ı17.5. Antonio Saura –ı17.5. Fundación Canal, Mateo Inurria 2, *91 541 506 Game on –ı31.5. Fundación Juan March, Castelló 77 Cuixart –ı16.5. Los irascibles 6.3.–7.6. Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23, Rodin-Giacometti –ı10.5. *91 581 6100 Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 Bill Viola –ı17.5. Buckminster Fuller 24.3.–30.8. Matadero, Paseo de Chopera 12 Sadik Kwaish Alfraji –ı31.3. Wearable Art –ı31.3. Doce fábulas urbanas –ı19.7. Museo ICO, Zorrila, 3, *91 420 1242 Sáez de Oíza –ı26.4. Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Sara Ramo –ı2.3. Ceija Stojka –ı23.3. Musas insumisas –ı23.3. Jörg Immendorff –ı13.4. Miguel Ángel Campano –ı20.4. Ignacio Gómez de Liaño –ı18.5. Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 La màquina de Magritte –ı28.2. Joan Jonas –ı18.5. Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Hassan Khan –ı1.3. Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Mario Merz –ı29.3. Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Gran Sur: arte chileno –ı26.4. contemporáneo. Colección Engel Tabacalera. Espacio Promoción del Arte, Embajadores, 51 Joan Rabascall –ı12.4. Mujeres fotógrafas –ı12.4. BELEN ARTSPACE, Calle de Belen 5, Madrid, *915 23 34 57 Richard Bernstein, Francesco –ı1.3. Clemente José Parra Moreno 3.3.–5.4. Camara oscura, c/ Alameda, 16, *91 1429 1734 Hugh Mangum –ı28.3. Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 David Delfín –ı10.5. Fundación Mapfre Sala Bárbara de Braganza, Bárbara de Richard Learoyd –ı24.5. Braganza 13, *91 581 4609 Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Ignasi Aballí –ı2.4. Galería Elvira González, General Castaños, 3 Juan Asensio –ı4.4.

152 Kunstbulletin 3/2020 Galeria Pilar Serra, Santa Engracia 6, Madrid, Juan Manuel Ballester –ı10.3. *913 08 15 69 Edgar Martins 14.3.–10.5. Helga de Alvear, Doctor Fourquet, 12 Freies Rheinland –ı30.4. La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2 Dokoupil –ı12.4. Álvaro Urbano –ı19.4. Generación 2020 –ı26.4. Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Raha Raissnia –ı21.3. Madrid/ Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23, Humor Absurdo –ı28.6. Mostoles *91 276 0221 Francesca Ruiz –ı28.6. Malaga Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux Utopias Modernas –ı2.3. s/n. 29016 Muelle Uno,*, Málaga, *95 192 62 00 Alechinsky en el país de la tinta –ı12.4. Centro de Arte Contemporáne Malaga, Calle de Alemania Eulalia Valldosera –ı12.4. Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Genealogías del arte –ı31.5. Palma de Caixa Forum, Plaza Weyler 3 Azul. El color del Modernismo –ı31.5. Mallorca Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10 De la posguerra a la –ı1.11. contemporaneïtat Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Un viaje de ida y vuelta –ı1.3. Santa Cruz de Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San Mitos del futuro proximo –ı15.3. Tenerifa Sebastian 10, *92 284 9057 Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Anri Sala –ı3.5. Santiago de CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán Jesús Madriñán –ı1.3. Compostela s/n Francesc Torres –ı1.6. Antón Patiño 13.3.–3.6. Segovia Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de La montaña plana. José María –ı7. 6. Bellas Artes s/n Yagüe Sevilla Centro Andaluz de Arte Contemporáneo, Monasterio de la Amalia Pica –ı15.3. Cartuja, Sevilla Desorientalismos 4.3.–5.7. Naeem Mohaiemen 4.3.–23.8. Valencia Institut Valencia d’Art Modern, Guillem de Castro 118 La sociedad del rendimiento –ı15.3. Contracultura –ı17.5. IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 La sociedad del rendimiento –ı22.3. Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Carmen Laffón: La sal –ı3.5. Ciudad y progreso –ı18.5. Eva Lootz –ı7. 6. Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Manuel Colmeiro –ı24.5. Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Elena Mendizábal –ı3.5. Gema Intxausti –ı20.9. Tschechische Republik *0420

Prag Galerie Rudolfinum, Alsovo Nabrezi 12 Michaël Borremans –ı12.4. Ungarn *0036

Budapest Ludwig Museum, Komor Marcell u. 1. The Dead Web – The End January –ı26.4. Vereinigtes Königreich *0044

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Sonia Boyce –ı10.4. Susan Philipsz –ı1.9. Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 John Newling 4.3.–31.5. Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Garth Gratrix –ı28.3. Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Pacita Abad –ı22.3. Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Don McCullin –ı4.5. Not Vital –ı4.5. Derry~ CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St A. Meyer-Brandis, D. Banks, –ı7. 3. Londonderry L. Collini, S. McKeever Leeds Henry Moore Institut, 74 The Headrow, *113 234 3158 Paloma Varga Weisz 13.3.–20.4. The Tetley, Hunslet Road Emii Alrai, Taus Makhacheva –ı10.5. Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Jonathan Baldock, Frances Disley 13.3.–21.6.

AGENDA // SPANIEN / TSCHECHISCHE REPUBLIK / UNGARN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 153 Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Vivian Suter –ı15.3. Theaster Gates –ı3.5. Candice Breitz –ı7. 6. Walker Art Gallery, William Brown Street An English Lady’s wardrobe –ı1.3. London Camden Arts Centre, Arkwright Road Vivian Suter, Athanasios Argianas –ı5.4. cell, 258 Cambridge Heath Road, *20 241 3600 X6 Collective –ı22.3. Design Museum London, 224–238 Kensington High St Design Ventura 2019 –ı30.4. Horniman Museum and Gardens, London Road 100, Claire Morgan –ı4.5. Greater London ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Cameron Rowland –ı12.4. Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Silvia Rosi, Theo Simpson –ı8.3. Tate Britain, Millbank Steve McQueen –ı1.5. Tate Modern, Bankside Dora Maar –ı15.3. Kara Walker –ı5.4. Steve McQueen –ı11.5. Andy Warhol 12.3.–6.9. Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, Tim Walker –ı8.3. *20 942 2000 Cars –ı19.4. Austrian Cultural Forum, 28, Rutland Gate, *20 225 0470 Hypersurface –ı24.4. CHELSEA space, 16 John Islip Street Joseph Kosuth, Seamus Farrell –ı28.2. Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Imran Perretta –ı15.3. Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Polly Gould –ı21.3. Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Lauren Gault –ı22.3. Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 To Exalt the Ephemeral: Alina –ı2.5. Szapocznikow, 1962–1972 Isa Genzken –ı2.5. Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 A. Büttner, H. Cammock, L. Himid u.a. 13.3.–25.4. Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Rose Finn-Kelcey –ı4.4. Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Tony Cragg –ı29.2. Dom Sylvester Houédard 11.3.–2.5. Matt’s Gallery, 42–44 Copperfield Rd, *20 8983 1771 Paul Eachus, Nooshin Farhid 29.2.–22.3. Mazzoleni, 27 Albemarle Street, *20 7495 8805 Gianfranco Zappettini –ı11.4. Pilar Corrias Gallery, 54 Eastcastle Street, *207 323 7000 Shara Hughes –ı21.3. Royal Institute of British Architects, 66 Portland Place Alastair Philip Wiper, Eric de Maré –ı16.5. Serpentine Gallery, Kensington Gardens Cao Fei 4.3.–17.5. Formafantasma Cambio 4.3.–17.5. Serpentine Sackler Gallery, West Carriage Drive, Greater Studio Formafantasma 4.3.–17.5. London South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Sophie Cundale 6.3.–19.4. The Approach, 47 Approach Rd. Sara Cwynar –ı5.4. The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300 Recetas Urbanas –ı25.4. Simnikiwe Buhlungu –ı2.10. Tristan Hoare, Fitzroy Square 6, Bloomsbury, Greater London Kiki Smith, Paolo Colombo –ı20.3. VITRINE, London, Bermondsey Square, Greater London Nicole Bachmann 11.3.–5.4. Manchester HOME, 70 Oxford St. Manchester Open 2020 –ı15.3. Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Barbara Walker –ı12.4. Middlesbrough mima, Centre Square Black Artists & Modernism 23.3.–19.4. Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Denzil Forrester –ı3.5. Salisbury Roche Court, East Winterslow, Wiltshire Psychotropics –ı22.3. Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 Rosie Hastings, Hannah Quinlan –ı31.5. Sea Essex Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Saad Qureshi –ı15.3. The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 Bill Brandt, Henry Moore –ı31.5. Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Arpita Shah, Maryam Wahid, Nilupa –ı19.4. Yasmin u.a.

154 Kunstbulletin 3/2020 Aserbaidschan *0994

Baku YARAT Contemporary Art Centre, Sabail District, Ahmet Öğüt, Farid Rasulov 17.3.–2.6. *12 505 1414 Australien *0061

Sydney Museum of Contemporary Art Australia, 140 George St MCA Collection: Today Tomorrow –ı29.3. Yesterday Marokko *0212

Marrakech Museum of African Contemporary Art Al Maaden, Sidi Have you seen a Horizon lately? –ı19.7. Youssef Ben Ali, *676 92 44 92 Martinique *00596

Le François – Fondation Clément, Habitation Clément Pascale Marthine Tayou –ı22.3. Martinique Russland *0007

Moskau The Lumière Brothers Center, Bolotnaya emb., Alexander Rodchenko –ı5.4. *495 228 9878 Südafrika *0027

Cape Town South African National Gallery, Government Avenue, Gabrielle Goliath –ı27.4. Company’s Garden Kapstadt Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, V&A Waterfont, Abdoulaye Konaté –ı11.1. S Arm Road, Silo District, *87 350 4777 Togo *0228

Lomé Palais de Lomé, Boulevard du 13 Janvier Infinity: Hommage à Kossi Aguessy –ı1.3. Vereinigte Staaten *0001

Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Seth Price –ı1.3. Yayoi Kusama –ı10.5. Oscar Murillo –ı17.5. Lisa Yuskavage –ı31.5. Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250, Sylvia Fein –ı1.3. *510 642 0808 Lands of Promise and Peril: –ı26.4. Geographies of California Brave Warriors and Fantastic Tales –ı31.5. Ron Nagle –ı14.6. Edie Fake –ı21.6. Art for Human Rights: Peace Now! –ı12.7. Rosie Lee Tompkins –ı19.7. Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St. Yayoi Kusama –ı28.2. Tschabalala Self: Out of Body –ı5.7. Carolina Caycedo –ı5.7. Beyond Infinity: Contemporary Art –ı28.2. After Kusama Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA, Lucian Freud 1.3.–25.5. *617 267 9300 Personal Space –ı21.6. Elsa Dorfman –ı21.6. Chicago Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago Mika Rottenberg –ı8.3. Av., MI Tha shape of the future –ı5.4. Becoming the Breeze: Alex Chitty –ı12.4. with Alexander Calder Denver Denver Art Museum, 100 W 14th Avenue Pkwy Phantom Canyon: A Digital Circuit –ı26.4.

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / ASERBAIDSCHAN / AUSTRALIEN / MAROKKO / MARTINIQUE / … 155 Natural Forces: Winslow Homer –ı7. 6. and Frederic Remington Detroit Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward Robolights Detroit –ı3.5. Ave, *313 832 6622 Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Garrett Bradley –ı23.3. Blvd., TX Slowed and Throwed 6.3.–7.6. The Menil Collection, 1515 Sul Ross Photography and the Surreal –ı14.6. Imagination Brice Marden –ı14.6. Long Island City Moma PS1, 22–25 Jackson Ave at 46th Ave, *718 784 2084 Theater of Operations –ı1.3. Los Angeles LACMA/County Museum of Art, 5905 Wilshire Boulevard Luchita Hurtado –ı3.5. Where the Truth Lies: The Art of –ı17.5. Qiu Ying MOCA Pacific Design Center, 8687 Melrose Avenue, Open House: Gala Porras-Kim –ı11.5. *213 621 1741 Barbara Kruger –ı30.11. The Getty Center, 1200 Getty Center Drive Acquisitions 2019: Director’s –ı1.3. Choice Unseen: 35 Years of Collecting –ı8.3. Photographs Käthe Kollwitz: Prints, Process, –ı29.3. Politics UCLA The Hammer Museum, 10899 Wilshire Blv., Tishan Hsu –ı19.4. *310 443 7000 Leonardo Drew –ı10.5. Paul McCarth –ı10.5. Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3rd Street, CA Lucio Fontana –ı12.4. Nicolas Party –ı12.4. Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Elizabeth Price –ı1.3. I am you, you are too –ı1.3. The Expressionist Figure –ı19.4. Faye Driscoll –ı14.6. Jasper Johns –ı20.9. New York Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at 165th Street José Parlá –ı16.8. Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn JR: Chronicles –ı3.5. African Arts Global Conversations –ı15.11. Eva Presenhuber, 39 Great Jones Street Jean-Frédéric Schnyder –ı19.4. Metropolitan Museum, 5th Av. 82nd Street Kent Monkman –ı9.4. Sahel: Art and Empires on the –ı10.5. Shores of the Sahara Gerhard Richter 4.3.–5.7. MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West Sur moderno: Journeys of –ı1.3. 53th Street Abstraction The Patricia Phelps de Cisneros Gift Adam Linder –ı8.3. Shahryar Nashat –ı8.3. Haegue Yang –ı12.4. Amy Sillman –ı12.4. Taking a Thread for a Walk –ı19.4. Dorothea Lange –ı9.5. Neri Oxman –ı25.5. Judd 1.3.–11.7. Private Lives Public Spaces –ı20.7. Félix Fénéon 22.3.–25.7. Neue Galerie, 1048 Fifth Avenue Madame d’Ora –ı8.6. New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Jordan Casteel –ı24.5. Peter Saul –ı31.5. Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park My Word(s) – These are the tools –ı29.3. I trust

156 Kunstbulletin 3/2020 S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Jesse Jones –ı1.3. Marking Time: Process in Minimal –ı2.8. Abstraction The Fullness of Color: 1960s –ı2.8. Painting Studio Museum of Harlem, 144 W 125 St. Black Refractions –ı13.12. Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Pope.L –ı8.3. Roy Lichtenstein –ı30.4. apexart, 291 Church Street, *212 431 5270 Souls Grown Diaspora –ı7. 3. Women c(a)reate –ı14.3. frosch&portmann, 53 Stanton Street, *646 820 9068 Yanik Wagner –ı5.4. Galerie Buchholz New York, East 82nd Street 17 Mathias Poledna –ı29.2. Hauser & Wirth New York, 548 West 22nd Street Rita Ackermann –ı11.4. Larry Bell –ı11.4. Eva Hesse –ı19.10. Mike Kelley –ı25.11. Hauser & Wirth, 69th Street New York, 32 East 69th Street Jack Whitten –ı4.4. Peter Blum Gallery, 176 Grand Street Nicholas Galanin –ı28.3. Philadelphia Philadelphia Museum of Art, 26th St & Benjamin Franklin Designs for Different Futures –ı8.3. Parkway Woodcuts: Groove and Grain –ı3.5. Fault Lines 6.3.–25.10. San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street 2019 SECA Art Award –ı12.4. Elemental Calder –ı3.5. Washington Hirshhorn Museum & Sculpture Garden, Independence Av. Pat Steir –ı10.5. at 7th Street SW

Messen und Auktionen

Madrid Feria de Madrid, Parque Ferial Juan Carlos/Halls 7+9 Arco Madrid 2020 26.2.–1.3. Milano Fiera Milano, S. S. del Sempione 28 Salone del mobile 21.4.–26.4. Fieramilanocity/Pavillon 3, Viale Scarampo, Gate 5 miart 2020 17.4.–19.4. Paris Grand Palais/Champs-Elysées, 3 Av. du Général Art Paris 2020 2.4.–5.4. Eisenhower Venezia Arsenale, Campo Arsenale 14th Arte Laguna Prize 22.3.–13.4.

ESCAPE & RELAX 3 Nächte inkl.Frühstück und Abendessen, pro Person zwei Massagen/Treatments,

Hamam, freie Fahrt mit den Bergbahnen pro Person ab Fr. 695.—

HOTEL · RESTAURANT · HAMAM · CH–7524 ZUOZ Te l +41 (0) 81 851 52 53 · Fax +41 (0)81 851 52 54 · www.hotelcastell.ch

AGENDA // VEREINIGTE STAATEN / MESSEN UND AUKTIONEN 157 KunstraumBaden

14.02. –18.04.2020 Niemand hier, der spricht TOUCH ME I‘M SICK Kunst blickt auf Krankheit Jürg Halter, Sara Masüger Ester Vonplon 18. Januar bis 29. März 2020 Rundgang, Fr 27.03.2020, 18.30 h Finissage, Sa 18.04.2020, 15–17 h

Fr 14–18 h, Sa/So 14 –17 h www.trudelhaus-baden.ch

Kunst Raum Riehen

All the time that came before this moment David Horvitz, Jenny Rova, Bojan Šarcˇevic´ 15. Februar bis 13. April 2020 Mittwoch, 11. März, 18–22 Uhr: «Belle de Jour» Bar & Konzert UOM

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr Kunst Raum Riehen Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29 [email protected], www.kunstraumriehen.ch

Eintritt frei...

Hendrick Avercamp · Winterlandschaft mit Wind- art-tv.ch mühle, ca. 1610–1620, Öl auf Kupfer, 20x26 cm das kulturfernsehen im netz

158 Kunstbulletin 3/2020 Ruth Berger Galerie Rössli Kultur im Thal 8. bis 29. März 2020 Herrengasse 8 4710 Balsthal Öffnungszeiten: Fr: 18–21 Uhr | Sa: 15–18 Uhr | So: 11–14 Uhr galerie-roessli.ch

KUNSTMUSEUM SOLOTHURN

Céline 7. März bis 7. Juni 2020 Genius Loci Salodorensis Manz Kunst aus und für Solothurn 9 espaces distincts 7. März bis 17. Mai 2020 Jean Mauboulès Mouvement arrêté Maëlle Arbeiten auf Papier 1969–2019

Gross 7. März bis 4. Oktober 2020 HotHeads Heinz Schwarz (1920–1994) Eine Hommage zum 06.02.– 100. Geburtstag

05.04.2020 Kunstmuseum Solothurn Werkhofstrasse 30 CH-4500 Solothurn Marktgasse13, CH-4900 Langenthal Telefon 032 624 40 00 Te l. +41 62 922 60 55 Di–Fr 11–17 Uhr, Sa+So 10–17 Uhr [email protected] www.kunsthauslangenthal.ch www.kunstmuseum-so.ch

he . tisc nalis by d re tjouriz we t ns po og hwe ku te Sc der tl gröss erk neDas tzw ar Ne

AARGAU / BASEL / SOLOTHURN 159 14.03. — Vernissage 12.04.2020 13.03. www

ANTON BRUHIN Stephanie .benz HAUPTSACHE Hess — eholz.ch 7. März bis 17. Mai 2020 Exposed Einzelausstellung Vernissage Samstag, 7. März, 17.30 Uhr Benzeholz HAUS FÜR KUNST URI Raum für Seestrasse Herrengasse 2, 6460 Altdorf Do/Fr 14 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr zeitgenössische 6045 Meggen 041 870 29 29 Kunst www.hausfuerkunsturi.ch lff Wo ke

SGBK Mi edits: SSFA Cr SSAA

seit1902ist dieSchweizerische GesellschaftBildender Künstlerinnender Berufsverband fürfemale artists.

www.sgbk.ch | [email protected] Gabriella Affolter,Kunstschaffende,Kulturvermittlerin, PräsidentinSGBK Sektion Bern/Romandie

a ku Kunstplattform Monika Dillier Agnes Barmettler – Fabienne Immoos durchlässig dazwischen sein 12. März bis 4. April 2020_____ Linie 2 Im Kabinett: Martin Disler Eröffnungen: Sa 7. März, 17 Uhr_____ «Ein Schnitt ins Herz» Kunst im Gespräch: Sa 14. März, 17 Uhr 25. Januar – mit den Künstlerinnen und Karoliina Elmer, Kunsthistorikerin und Kuratorin, Zürich_____ 15. März 2020

o.T. ot-raumfueraktuellekunst.ch Gerliswilstrasse 23 Fr + Sa 14:00–17:00 Do / Fr 16–19 Uhr, Sa 14–17 Uhr 6020 Emmenbrücke So 10:00–16:00 Kunstpavillon, Sälistrasse 24, Luzern www.akku-emmen.ch

160 Kunstbulletin 3/2020 Kunstraum Kreuzlingen

Thurgauische Kunstgesellschaft

Eisflocken Ausstellungen vom 1. Februar –5.April 2020 Kunst-Installation im Gletschergarten Kunstraum täglich, 10-17 Uhr gletschergarten.ch Elisabeth Strässle Catalogue d’oiseaux Zeichnungen,Malerei

BEAUX_LOSANGES Tiefparterre Judith Albert Melanie Manchot KarinKarinna Bühler Snowdance Evelina Cajacob Videoinstallation frölicher Ibietenhader Gabriela Gerber &Lukas Bardill Projekte kuratiert vonSibylle Omlin Zilla Leutenegger Vortrag Donnerstag, 5. März, 19.30Uhr UrsulaPalla Dr.Wolfgang Fiedler, Max Planck-Institut/Radolfzell Thema:Die Vogelwelt der Bodenseeregion 7. bis 15. März 2020/2. bis9.Mai 2020 www.kunstraum-kreuzlingen.ch AUX LOSANGES KunstraumKreuzlingen, Bodanstrasse 7a Enderdorf 47 ·7064Tschiertschen·aux-losanges.ch Fr 15 –20Uhr,Saund So 13 –17Uhr

Kunstmuseum Appenzell So Di bis 11 bis Sa 17 Howard 14 bis Smith 17 no end in sight bis 9 20 -1 Heinrich Gebert Abb.: Spicer Ink Series · 1984–1998 (Detail) 12 Kulturstiftung Appenzell kunstmuseumappenzell.ch 19-4- 1-

BERN / INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ 161 25. Januar bis 5. April 2020 Uhr Uhr Uhr 20 18 + 16 – Kunst s Bill – – nu rni Li Ho rien 18 16 Ad 12 Gloor Uhr

LA «Spätwerk» Halle Sankt

Halle Sank Fr So Do / 19

Gallen h Sa u

Gallen uel Simone Ho

llig yo er März, and I 6. / .vebikus.c

FINE , g, Eman www self ur April yo Freita , 19. : Kammgarn Hotz Sandri self haffhausen Thompson

LIGNE ge bis Sc my ccaud

Marine tenstrasse Simon Pa u, Julié entrum 8201 tric yo – rnissa März , Davidstrasse 40, 9000 St.Gallen lturz 7. Ku Baumgar CH Ve Pa Adam Me k9000.ch Di–Fr 12–18 Uhr, Sa/So 11–17 Uhr Katrin

Priska Rita Oeler Städtische Ausstellung im Lagerhaus schräg vis-à-vis Architektur Forum Ostschweiz Arbeiten mit Rohleinen Davidstrasse 40 13. März–5. April 2020 9000 St.Gallen

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 14 –17 Uhr

Peter Somm und Adolf Dietrich ABSOLUTELY TSCHUDI Eine Wahlverwandtschaft Künstler der Galerie Kunsthaus Interlaken 21. Dezember 2019 – 21. März 2020 4.3.–10.5.2020

GALERIE TSCHUDI Chesa Madalena · Somvih 115 · 7524 Zuoz Dienstag bis Samstag, 15 – 18.30 Uhr www.galerie-tschudi.ch · T +41 81 850 13 90 Mi–Sa, 14–18 Uhr | So, 11–17 Uhr | Mo+Di geschlossen www.kunsthausinterlaken.ch | 0041 (0)33 822 16 61 162 Kunstbulletin 3/2020 Alexandre Loye VOUS ÊTES ICI

DITESHEIM & MAFFEI Fine Art 8, rue du Château, 2000 Neuchâtel

Hommage à MIKLOS BOKOR peintures et œuvres sur papier 08.02 — 17.05.2020 Manoir de la Ville de Martigny vernissage le 14 mars de 16 h à 19 h exposition jusqu’au 2 mai 2020

+41 32 724 57 70 [email protected] ma–ven 14 –18 h, sa 10 –12/14 –17 h

René Burri Explosion des Sehens 29.01–3.05.2020 Freier Eintritt

Elysée Lausanne www.elysee.ch

18, av. de l’Elysée 1006 Lausanne

OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN / WESTSCHWEIZ 163 BENDICHT FIVIAN Gegenstand in Gegenwart 27.2. - 2.5.2020

KONZERT Mittwoch, 1.4.2020, 19.30 Uhr Mit ihrer Band „BOSSACABANA“ greifen Francesca Keller und Reimund Gerstner die Traditionen des Bossa Nova und des Latin Jazz der 1960er Jahre auf.

Hottingerstrasse 8, 8032 Zürich www.kunstsammlung-ruegg.ch

Mimi Langraf Kunstfrühling am See RETROSPEKTIVE 2020 2020 Bilder und Villa Seerose, Horgen Zeichnungen 29. Februar bis 29. März

Galerie an der REGULA HUMM-RELLSTAB Sihlstrasse 91 Ausgewählte Werke zum 90. Geburtstag 8001 Zürich LANDSCHAFTSWERKE Geöffnet: aus der Sammlung «Die 1910 bis 1940er Jahre» 12.– 15. und 18.– 21. März 2020 Jeweils von 11–19 Uhr www.kunststiftungzuerichsee.ch www.mimilangraf.com

164 Kunstbulletin 3/2020 Ausschreibung | Appel à candidatures COLLECTION CAHIERS D’ARTISTES 2021

Auf dem Weg zu internationaler Anerken- Une première publication monographique peut nung ist die erste monografische Publikation servir de tremplin à une carrière internatio- ein wichtiger Türöffner. Mit der Collection nale. Grâce à sa Collection Cahiers d’Artistes, Cahiers d’Artistes ermöglicht Pro Helvetia Pro Helvetia soutient des artistes suisses pro- vielversprechenden Schweizer Kunstschaf- metteurs en leur offrant une telle publication. fenden eine solche Erstpublikation. La prochaine édition est en préparation! Die nächste Edition steht nun an! Teilnahmebedingungen Conditions de participation Für die Collection Cahiers d’Artistes 2021 Pour la Collection Cahiers d’Artistes 2021 können sich Künstlerinnen und Künstler be- peuvent poser leur candidature les artistes werben, die qui >einen Schweizer Pass haben oder seit >possèdent un passeport suisse ou résident mindestens vier Jahren in der Schweiz en Suisse depuis au moins quatre ans; wohnhaft sind; >n’ont pas encore de monographie; >noch keine monografische Publikation zu >sont en mesure de rendre compte de ihrer Arbeit vorweisen können; manière convaincante de leur pratique; >einen überzeugenden Leistungsausweis >disposent d’un potentiel artistique leur vorlegen können; permettant de s’imposer au niveau inter- >über künstlerisches Potenzial verfügen, national. das auch im internationalen Kontext über- zeugt. Termine Délais Pro Helvetia nimmt Bewerbungen aus- Les candidatures doivent être déposées schliesslich online via www.myprohelvetia.ch en ligne sur le portail de Pro Helvetia: entgegen. www.myprohelvetia.ch.

Im Juni wählt Pro Helvetia auf Antrag einer En juin, sur proposition d’un jury unabhängigen Jury acht Künstlerinnen und indépendant Pro Helvetia selectionnera Künstler aus. huit artistes.

Bewerbungsfrist: 19. April 2020 Délai de candidature: 19 avril 2020

Die Stiftung Pro Helvetia fördert und vermittelt Schweizer Kultur in der Schweiz und rund um die Welt. La Fondation Pro Helvetia soutient la culture suisse et favorise sa diffusion en Suisse et dans le monde.

ZÜRICH 165 An der innovativsten Musikhochschule Europas, mitten in der Schweiz!

Sie arbeiten und lehren erfolgreich im künstlerisch und technologisch anspruchsvollen Feld von Klanggestaltung, Bewegtbild, audiovisuelle Verknüpfungen und Komposition? Dann erwartet der Studienbereich Sound Arts an der Hochschule der Künste Bern gerne Ihre Bewerbung als Dozentin oder Dozent für Musik und Bild 20 – 40 %. Alle Details unter www.bfh.ch/jobs

by d re we po t ar g. lo Hereinspaziert... t he tisc nalis tjour ns eiz neku hw e st Sc der grös erk Das tzw art-tv.ch Ne das kulturfernsehen im netz

166 Kunstbulletin 3/2020 ABONNEMENTE Kunstbulletin Leserservice Postfach, CH-4600 Olten Telefon 0041 (0)41 329 22 29 [email protected] Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich Telefon 0041 (0)44 298 30 30 PREISE [email protected], [email protected] Kombi Abo Kunstbulletin und artlog.net www.artlog.net (10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper) Für Kunstinteressierte: CHF 80/€ 53.90* Redaktion Für Institutionen (mit Agendaeintrag und E-Services): Claudia Jolles (Chefredaktion) CHF 145/€ 110* Deborah Keller (Redaktion) Für Künstler/in, Professionals (E-Services): CHF 86/€ 84.10* Anita Fédier (Agenda) *Auslandspreise zzgl. Porto Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda) Ariane Roth (Administration, Vertrieb) Kombi Abo Kunstbulletin und artlog.net reduziert: Françoise Ninghetto (Rédaction romande) Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 70 Boris Magrini (Redazione ticinese) Für Studierende: CHF 47/€ 35* Mit Kulturlegi: CHF 40 Satz/Druck/Papier FO-Zürisee, Egg/FO-Fotorotar, Egg ERSCHEINUNGSTERMINE Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss (FSC zertifiziert) 4April 27.03.2020 26.02.2020 5Mai 24.04.2020 25.03.2020 Designkonzept/Artdirektion 6Juni 29.05.2020 30.04.2020 Susanne Kreuzer 7-8 Juli/August 10.07. 2020 11.06.2020 www.susanne-kreuzer.com Mediadaten (Inserate im Heft und online) Kontakt Deutschland ↗ www.artlog.net/media Miriam Wiesel Fontanepromenade 3 Auflage D-10967 Berlin Druckauflage ca. 9 000 Exemplare Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16 Abonnemente ca. 8 000 Exemplare [email protected] Direktvertrieb ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)

Herausgeber ANZEIGENVERWALTUNG Schweizer Kunstverein Claudio Moffa, Anzeigenleitung Neufrankengasse 4 Telefon 0041 (0)44 928 56 31 CH-8004 Zürich Sandra Verardo, Administration www.kunstverein.ch Telefon 0041 (0)44 928 56 35 [email protected] Autor/innen dieser Ausgabe FACHMEDIEN Adrian Dürrwang (AD), Alice Henkes (AH), Angelika Maass Zürichsee Werbe AG (AMA), Deborah Keller (DK), Andrea Domesle (DOM), Hans Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa Dieter Fronz (HDF),Giulia Bernardi (GB), Iris Kretzschmar (IKR), Jens E. Sennewald (JES), Katharina Holderegger (KHO), Kristin ISSN 1013 – 69 40 Schmidt (KS), Mechthild Heuser (MH), Michael Sutter (MS), Miriam Wiesel (MW), Niklaus Oberholzer (NH), Sibylle Omlin (SO), Tiziana Bonetti (TB), Thomas Schlup (TS) DAS GROSSE RÄTSEL Ostland

Helsinki, Kruunuvuorenselkä, 23. Februar. Foto: SH

Am meisten erstaunt mich die Stille. Das Plaudern der Spaziergänger, das Kläffen der Hunde, die Schreie der Möwen, die beleidigt auf und ab stolzieren, alles dringt wie durch Watte gedämpft an mein Ohr, als geschehe es nicht auf dem Eis, sondern darunter, jenseits der dicken Schicht aus gefrorenem Wasser, die aus der Bucht von Helsinki eine weisse Fläche macht und auch die vorgelagerten Inselchen wie ein steifes Leintuch umfasst. Selbst der schwere Dieselmotor der Viking-Fähre, die am Horizont über das Eis zu gleiten scheint, flüstert nur heiser und dunkel durch die sirrende Kälte, durch eine Luft, die so übertrieben klar ist, dass mir mein Blick darin fast milchig trüb vorkommt. Ob man wohl für die Fähre eine Bahn ins Eis brechen musste? Oder löst sich die feste Schicht am Ende der Bucht in ein Puzzle aus losen Schollen auf? Für mein Auge scheint das Weiss ohne Ende. Wie weit man wohl käme, zu Fuss? Als ich eben an einem Schwan vorbeiging, der etwas schräg auf dem gefrorenen Gewässer sass, kam mir die von in den Sinn, wo scheinbar alles Leben auf dem Eis stattfindet – und sogar das Sterben, wie der frisch behängte Galgen im Hintergrund illustriert. Der Schwan sass sichtlich unbequem, wirkte aber nicht sonderlich beunruhigt. Allerdings verstehe ich nichts von Schwä- nen, so wenig wie von diesem Eis, das mir jetzt plötzlich wie eine ungeheure Gottheit vorkommt, die aus der Ostsee ein Ostland zu machen imstande ist. Samuel Herzog Samuel Herzog, freier Schreiber (Kunst & Kochen). [email protected]

Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 22.3. die Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: [email protected]

168 Kunstbulletin 3/2020 22.02.– Erica Pedretti 07.06.2020 Fremd genug

In einer Präsentation von Katalin Deér und Lukas Furrer ér De in tal Ka to Fo , 19 20 , na eri Cel , ti et dr Pe a ic Öffnungszeiten Er Di–So 10–17 Uhr, Do 10–20 Uhr buendner-kunstmuseum.ch