Das Ritterideal in Hartmanns Iwein Michael S

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Das Ritterideal in Hartmanns Iwein Michael S DAS RITTERIDEAL IN HARTMANNS IWEIN MICHAEL S. BATTS Das Gedicht von Iwein, dem Ritter mit dem Lowen, hat unter Hart- manns Werken immer eine Sonderstellung innegehabt. Bewundert ob seiner Klarheit und Formvollkommenheit wird es andererseits gerade wegen der Nuchternheit der Aussage abgelehnt. Man meint, der Dichter sei altersmude oder am Stoff kaum interessiert und babe nur ein Gegen- stuck zum Erec schaffen wollen; man weist auf sogenannte Mangel in der Darstellung und Bruche in der Handlung hin. Typisch fur these Einstellung ist vielleicht das Urteil de Boors: "Kein anderes Werk [ist] mit so betonter Unbeteiligtheit gedichtet worden... Hartmann [lasst] hier die Frage in ihrer Innerweltlichkeit beruhen, in die sie gehort, nirgends ruhrt er an das Verhaltnis zu Gott und Jenseits."1) Seit dem Erscheinen aber gerade dieses Werkes sind Stimmen laut geworden, die eine radikale Abkehr von einer solchen Haltung und eine intensivere Beschaftigung mit diesem zu Unrecht vernachlassigten Werk fordern.2) Mit diesen Arbeiten sind schon grosse Fortschritte erzielt worden, vor allem durch den Verzicht auf den Vergleich mit der Erecdichtung, aber immer noch wird haufig auf Grund des Erec-Schemas interpretiert, d.h. der Minneroman steht viel zu stark 1) De Boor: 《Literaturgeschichte》, Bd. 2, S. 80-81. Man vergleiche damit Sparnaay: "dass die hofische Zucht dem Dichter im Erec nicht entfernt in dem Masse Herzenssache war wie sparer im Iwein. Dasselbe gilt fur das Verhaltnis zu Gott"! (H. Sparnaay:《Zur Sprache und Literatur des Mittelalters》, Groningen 1961, S. 227) 2) Hauptsachlich: H. Milnes: 《The Play of Opposites in "Iwein"》, in German Life and Letters IXV (1960-61), S. 241-56. H. Sacker: 《An Interpretation of Hartmann's Iwein》, in The Germanic Review XXXIV (1961), S. 5-26. Th. C. van Stockum: 《Hartmann von Ouwes "Iwein". Sein Problem und seine Probleme, Amsterdam 1963. O Kratins: 《Love and Marriage in Three Versions of "The Knight of the Lion, "《 in Comparative Literature, XVI (1964), S. 29-39. H.B. Willson: 《Love and Charity in Hartmann's "Iwein"《, in Modern Language Review LVII (1962), S. 216-227. 90 MichaelS. Batts im Vordergrund, und die eigentliche Iweinhandlung wird auf diese Rah- menhandlung bezogen. Es ist jedoch nur allzu deutlich, dass Hartmann der Gestalt der Laudine wenig Interesse entgegenbringt und dass es im Gegensatz zum Erec nicht urn die Bereinigung zwischenmenschlicher Be- ziehungen, sondern um Iweins Erkenntnis seiner selbst und seiner Stellung in der Welt geht. Es geht also urn Grundsatzlicheres als im Erec: um die Uberwindung einer durch die Bruchigkeit der Ordnung hervorgerufenen Selbstentfremdung. Iwein ist sowohl Teil als auch hervorragender Ver- treter dieser Ordnung, und der Zwiespalt in seiner Seele ist symptomatisch fur die Unvollkommenheit der ritterlichen Weltordnung als Ganzes. Im folgenden wird deshalb der Versuch unternommen, die Gestalt des Ritters aus der von den traditionsgebundenen Grundsatzen des Artushofes ab- schweifenden Iweinhandlung heraus zu deuten. Wir gehen von der Kalogreanterzahlung aus, in deren Verlaufe die bekannte Definition der "Aventiure", der Lebensaufgabe des Ritters gege- ben wird. Diese Definition wird von de Boor als geradezu mustergultig- "Was aventiure ist, hat Hartmann von Aue im Eingang seines Iwein … programmatisch ausgesprochen" 3)-, von anderen Kritikern mit Recht als ironisch angesehen. Ohne auf die Frage einzugehen, auf wen sich die Ironie bezieht, darf eins als sicker gelten: die Definition Kalogreants ist eine grundfalsche. Das bezeugt die nun einsetzende Handlung; der Sinn des Rittertums kann nicht darin liegen: daz ich suochende rite einen man der mit mir strite, der gewafent si als ich. daz priset in, ersleht er mich: gesige aber ich im an, so hat man mich vur einen man und wirde werder danne ich si (531-37). Iwein ist aber gerade auf these von Kalogreant nicht bestandene Aventiure so erpicht, dass er sich zurn Brunnen aufmacht und Ascalon besiegt. Damit bescheinigt er, dass er dieselbe Auffassung der aventiure teilt, eine Auf- fassung, die ihn dazu verleitet, einen unschuldigen und das eigene Land 3) De Boor: a.a.O. S. 65. Vgl. Milnes: a.a.O. S. 242 Das Ritterideal in Hartmanns Iwein 91 verteidigenden Menschen anzugreifen und erbarmungslos zu toten. Im Grunde genommen handelt er also trotz des zunachst vorgeschobenen Gedankens der Wiederherstellung der Ehre seines Neffen und des Hofes (Kalogreant hat die •eEntehrung•f offenbar nicht weiter ernst genommen, sonst hatte er sie nicht zehn Jahre lang verschwiegen) aus ubermutigem Tatendrang, aus dem Wunsch, sich hervorzutun. Zwar erwirbt er in der Folge die Frau des Ermordeten, aber dies entschuldigt sein Vergehen nicht, und nur die Notwendigkeit, den Brunnen zu verteidigen, und die unberechenbare und uberwaltigende Macht der Minne zwingen Laudine, ihm Gehor zu schenken (Hartmann straubt sich merklich gegen die Vor stellungeiner so raschen und krassen Gefuhlswandlung.) Die ubereilte EheschlieBung erhalt jedoch gleichsam das Plazet der Gesellschaft durch den Besuch des Konigspaares und der Ritterschar in der Burg Laudines, u nd der fur den Anfang eines Artusromans so typische Zustand des Scheingluckes ist erreicht. Mit der Ruckkehr Iweins in die Artuswelt beginnt die eigentliche Iweinhandlung, und zwar zunachst mit dem Sturz des Helden ins Ungluck. Wichtig ist hier zu beachten, daB Iwein Laudine nicht aus eigenem Antrieb, sondern hochst widerwillig verlaBt und daB er die ihm auferlegte Frist zwar versaumt, aber nicht, weil er seine Frau vergessen hat. Er ist aus fadenscheinigen Grunden dazu verleitet worden, seine Frau zu verlassen, u nd der Erzahler betont, daB er auch gezwungen wird, die Frist zu uber- schreiten: man sagt daz min her Gawein in mit guoter handelunge behabte unde betwunge daz er der jarzal vergaz u nd daz gelubede versaz (3052-56). Er ist sich dieses Vergehens bewuBt, weiB, daB er gegen seine innere Uberzeugung handelt und benimmt sich schon im voraus, d.h. vor der Ankunft der Unheilsbotin Lunette, wie ein Entruckter. Da er gegen die eigene Natur handelt, wachst in ihm der innere Zwiespalt, und es heiBt zunachst: in begreif ein selch riuwe daz er sin selbes vergaz (3090-1), 92 MichaelS. Batts und dann: er verlossin selbeshulde: wanern mohtedie schulde uf niemenanders gesagen: in het sin selbesswert erslagen (3221-24). Beachtenswertist ferner, daB gerade an diesen Stellen Hartmann nicht etwa die untriuwe, sondern die triuwe Iweins hervorhebt: sin herzewart bevangen mit senlichertriuwe (3088-89), diu versumderiuwe und sin groziutriuwe sinsstaeten muotes (3209-11). Der Ausdruck dieser Selbstentfremdung ist sein Wahnsinn, der auch die- selbstgewollte-AusschlieBung aus der Gesellschaft versinnbildlicht (Konig Artus mochte ihn bezeichnenderweise zuruckholen). Nach der Genesung vom Wahnsinn bleibt er der Gesellschaftfremd, bis er zu sich selbst zuruckgefunden hat. Die erste Tat Iweins nach seiner korperlichen Wiederherstellung, die Befreiung der Grafin, darf als eine Art Dankesbezeugungfur den Samariter dienstaufgefaBt werden, seine zweite Tat, die Befreiung des Lowen, entspringt nur seinem Mitgefuhl fur ein edles Tier, das im Kampf mit dem das Niedrige vertretenden Drachen zu unterliegen droht. Auf die oft diskutierte Bedeutung des Lowen kann hier nicht naher eingegangen werden, doch versinnbildlicht er deutlich genug die staete triuwe und den edlen Charakter Iweins. Wichtiger ist die Feststellung, daB these zwei kurzen, der Haupthandlung vorausgeschicktenEpisoden in gewissem Sinne die Richtung der folgenden Hauptproben festlegen. Bei den ersten zwei folgenden aventiuren ist Iwein namlich personlich verpflichtet, so wie er der Grafin gewissermaBenverpflichtet war; bei den spateren aventiuren handelt er aus reiner Menschlichkeit.Zwischen dem ersten und zweiten Teil liegt als Einschnitt sein zweiter Abschied von Laudine, wobei er, auf personliche Banden verzichtend, sich nur den Ritter mit dem Lowen nennt. Betrachten wir nun der Reihe nach die aventiuren Iweins! Die erste Das Ritterideal in Hartmanns Iwein 93 groBe Bewahrungsprobe ist seine Verteidigung der Lunette. Sie, die fruher ihrer Herrin in Bezug auf Iwein gesagt hatte: nu muezet it min rihtaere sin (1954), ist nun verurteilt worden; ihre triuwe ist als untriuwe u nd Verrat ausgelegt worden. Am Artushof konnte sie keinen Verteidiger finden, denn die einzigen, die in Frage kamen-Gawain und Iwein- waren abwesend, und Iwein ist damit die Moglichkeit gegeben, nicht nur Lunette sondern auch die Ehre des Hofes und seines Freundes zu verteidi gen,d.h. seiner Retterin, seinem Freund und seinem Stand triuwe zu sein. Mit dieser Tat will er aber keineswegs an eine Rechtfertigung denken, obwohl durch seinen Sieg die triuwe Lunettes und damit auch quasi seine eigene Ehre wiederhergestellt wurden. Ganz im Gegenteil, nachdem er das falsche Gericht auBer Kraft gesetzt hat, will er uber sich selber als einen Schuldigen richten. Bei der ersten Begegnung mit Laudine hatte er ihr namlich sein Leben in die Hand gegeben und gesagt: •cichn mac noch enkan iu gebieten mere wandels noch ere wan rihtet selbe uber mich (2286-89). Jetzt, da er ihre Huld vcrwirkt hat und es ihr nicht anstunde, ihn zu rich ten,will er sich selber (hin-)richten: u nd swenne ich iuch erloeset han, so sol ich mich selben slan ichn weiz waz ich nu mere tuo wan daz ich it morgen vruo uber mich selben rihte (4227-33). Bevor er aber Lunette zur Hilfe kommen kann, schiebt sich eine andere aventiure dazwischen, in der es ebenfalls um eine Art Gericht geht, al lerdingsum ein hoses, denn der Vater klagt:
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