Staatliches Amt für Landwirt- schaft und Umwelt

- Mittleres -

Managementplan für das FFH-Gebiet DE 2037-301

Beketal mit Zuflüssen

Dieses Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Eu- ropäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes

und mit Mitteln aus dem Haushalt des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern finanziert.

Impressum

Auftraggeber: Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg Erich-Schlesinger-Straße 35 18059 Tel.: +49 (0) 381 33167-0 Fax: +49 (0) 381 33167-799 http://www.stalu-mittleres-mecklenburg.de E-Mail: [email protected]

Auftragnehmer:

Wilhelm-Külz-Platz 1 18055 Rostock Tel.: +49 (0) 381 2028 443 Fax: + 49 (0) 381 377 939 83 http://www.natura-cultura.de E-Mail: [email protected]

Bearbeitung:

Natura et Cultura Projektleitung Dipl.-Ing. Torsten Ode Rostock Erfassung und Bewertung von Arten des Anhangs II (Fische, Fischotter, Biber)

Landschaft & Bild Gesamtredaktion Dipl.-Ing. Annett Walter Leipzig Maßnahmenplanung

Büro für Landschaftsplanung Erfassung und Bewertung Dipl.-Biol. Susanne Kiphuth & Umweltmanagement der terrestrischen Lebens- Schwerin raumtypen

NAWA GbR Erfassung und Bewertung Dipl.-Biol. Dietmar Lill Ikendorf von Arten des Anhangs II (Fische)

SALIX Erfassung und Bewertung Dr. Wolfgang Scheller Kooperationsbüro für Umwelt- der Avifauna und Landschaftsplanung

Rostock, im Oktober 2013 FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Inhaltsverzeichnis

ZUSAMMENFASSUNG ...... 10

I. TEIL GRUNDLAGEN ...... 13

I.1 ALLGEMEINE GEBIETSBESCHREIBUNG ...... 13 I.1.1 Grundlagen ...... 13 I.1.1.1 Größe und Lage des FFH-Gebietes ...... 13 I.1.1.2 Klimatische Verhältnisse ...... 15 I.1.1.3 Geologie und Bodendecke ...... 15 I.1.1.4 Wasserhaushalt ...... 15 I.1.1.5 Heutige potentielle natürliche Vegetation ...... 18 I.1.1.6 Nutzungsgeschichte ...... 19 I.1.2 Aktueller Zustand, Landnutzungen, Tourismus- und Erholungsnutzungen ...... 20 I.1.2.1 Biotop- und Nutzungstypen ...... 20 I.1.2.2 Landwirtschaft ...... 21 I.1.2.3 Forstwirtschaft ...... 22 I.1.2.4 Fischerei ...... 23 I.1.2.5 Wasserwirtschaft ...... 23 I.1.2.6 Tourismus und Erholung ...... 27 I.1.2.7 Siedlung, Industrie und Gewerbe ...... 28 I.1.2.8 Verkehr ...... 28 I.1.2.9 Rohstoffgewinnung ...... 29 I.1.2.10 Energiewirtschaft ...... 29 I.1.2.11 Jagd ...... 30 I.1.2.12 Kulturgüter ...... 31 I.1.2.13 Geotope ...... 32 I.1.3 Geschützte Teile von Natur und Landschaft ...... 32 I.1.3.1 EU-Vogelschutzgebiete ...... 32 I.1.3.2 Naturschutzgebiete ...... 33 I.1.3.3 Landschaftsschutzgebiete ...... 33 I.1.3.4 Gesetzlich geschützte Biotope als FFH-Lebensraumtypen ...... 35 I.1.3.5 Geschützte Landschaftsbestandteile ...... 36 I.1.3.6 Flächennaturdenkmale ...... 37 I.1.3.7 Besonderer Artenschutz / Horstschutzzonen ...... 37

I.2 BEDEUTUNG DES GEBIETES FÜR DAS EUROPÄISCHE NETZ NATURA 2000 ...... 38 I.2.1 Gemeldete und erfasste Lebensraumtypen des Anhangs I und Arten des Anhangs II FFH-RL / Vogelarten nach VS-RL ...... 38 I.2.1.1 Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL ...... 38 I.2.1.2 Arten nach Anhang II FFH-RL ...... 40 I.2.1.3 Vogelarten nach Vogelschutz-Richtlinie ...... 41 I.2.2 Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen und Arten für das europäische Netz Natura 2000 ...... 42 I.2.3 Arten nach Anhang IV FFH-RL ...... 44

I.3 ERHALTUNGSZUSTAND DER SIGNIFIKANTEN LEBENSRAUMTYPEN UND DER HABITATE DER ARTEN / MAßGEBLICHE BESTANDTEILE ...... 46 I.3.1 Lebensraumtypen des Anhangs I ...... 46 I.3.2 Habitate der Arten des Anhanges II ...... 50 I.3.3 Habitate der Vogelarten nach VS-RL ...... 56

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I.3.4 Weitere maßgebliche Bestandteile ...... 58

I.4 ZUSAMMENFASSENDE BEWERTUNG DES GEBIETES / KONFLIKTE UND BETROFFENHEITEN ...... 60 I.4.1 Schutzzweck ...... 60 I.4.2 Defizitanalyse / Schutzobjektbezogene Erhaltungsziele...... 61 I.4.3 Funktionsbezogene Erhaltungsziele ...... 68

II. KONSENSORIENTIERTE UMSETZUNG DER MAßNAHMEN: ERARBEITUNG UNTER BERÜCKSICHTIGUNG SOZIOÖKONOMISCHER BELANGE ...... 79

II.1 BEWERTUNG DER VORHANDENEN UND GEPLANTEN NUTZUNGEN ...... 79 II.1.1 Verträgliche Landnutzungen ...... 80 II.1.2 Verträgliche Tourismus- und Erholungsnutzungen und Erschließungen ...... 82 II.1.3 Verträgliche gewerbliche Nutzungen und Infrastruktureinrichtungen ...... 82 II.1.4 Unverträgliche Nutzungen ...... 82 II.1.5 Geplante Projekte und Nutzungen ...... 85 II.1.5.1 Verträgliche Planungen (Vorprüfung ohne weitere Hauptprüfung) ...... 86 II.1.5.2 Planungen im Einzelfall auf Verträglichkeit zu prüfen ...... 92

II.2 MAßNAHMEN ...... 98 II.2.1 Festlegung der erforderliche Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen .... 98 II.2.2 Festlegung von vorrangigen und wünschenswerten Entwicklungsmaßnahmen .... 98 II.2.3 Maßnahmenübersicht / Abgleich mit der BVP ...... 99

II.3 INSTRUMENTE ZUR UMSETZUNG DER MAßNAHMEN ...... 141 II.3.1 Cross Compliance-Bestimmungen ...... 143 II.3.2 Finanzierungsinstrumente zur Umsetzung der Maßnahmenvorschläge ...... 144

II.4 KOSTEN UND FINANZIERUNG DER ERHALTUNGS- UND WIEDERHERSTELLUNGSMAßNAHMEN ...... 145

QUELLEN UND VERZEICHNISSE...... 148

III. ANHANG ...... 155

III.1 DOKUMENTATION DES BETEILIGUNGS- UND ABSTIMMUNGSVERFAHRENS (SEPARATER ORDNER) ...... 155

IV. KARTEN

Blatt-Nr. Bezeichnung Maßstab 1a Aktueller Zustand, Planungen 1 : 25.000 1b Schutzgebiete 1 : 25.000 2a Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL (Blatt 1-5) 1 : 10.000 2b Habitate der Arten nach Anhang II FFH-RL (Blatt 1-5) 1 : 10.000 2c Habitate der relevanten Vogelarten nach VS-RL 1 : 10.000 3 Maßnahmen (Blatt 1-5) 1 : 10.000

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TABELLENVERZEICHNIS

Tab. 1: Landnutzung im FFH-Gebiet ...... 20 Tab. 2: Landwirtschaftliche Betriebe im FFH-Gebiet ...... 21 Tab. 3: Querbauwerke im Untersuchungsraum ...... 24 Tab. 4: Übersicht zu Flächennutzungsplänen im FFH-Gebiet ...... 28 Tab. 5: Windeignungsgebiete ...... 30 Tab. 6: Baudenkmale im FFH-Gebiet und dessen unmittelbarer Umgebung ...... 31 Tab. 7: Lebensraumtypen des Anhangs I im Gebiet und gesetzlicher Biotopschutz ...... 35 Tab. 8: Flächennaturdenkmale im FFH-Gebiet ...... 37 Tab. 9: Gemeldete Vorkommen von LRT und aktuell ermittelte LRT des Anhangs I ...... 38 Tab. 10: Gemeldete Vorkommen und aktuell ermittelte Arten des Anhangs II ...... 40 Tab. 11: Brutvogelarten nach Anlage 1 VSGLVO ...... 41 Tab. 12: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden LRT für das Netz Natura 2000 ...... 42 Tab. 13: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Arten mit kleinräumigen Habitaten für das Netz Natura 2000 ...... 43 Tab. 14: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Tierarten mit großen Raumansprüchen für das Netz Natura 2000 ...... 43 Tab. 15: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden relevanten Brutvögel für das Netz Natura 2000 ...... 44 Tab. 16: Vorkommen von Arten des Anhangs IV ...... 45 Tab. 17: Verbreitung und Bewertung des Erhaltungszustands der Lebensraumtypen...... 47 Tab. 18: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate der Arten des Anhangs II FFH-RL ...... 50 Tab. 19: Gefährdungspotenzial von Querbauwerken für den Fischotter ...... 53 Tab. 20: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate von Vogelarten im FFH-Gebiet ...... 57 Tab. 21: Weitere standörtliche oder funktionelle „maßgebliche Bestandteile“ im Gebiet ...... 58 Tab. 22: Plausibilitätsprüfung ...... 62 Tab. 23: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der LRT ...... 64 Tab. 24: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der Habitate der Arten nach Anhang II FFH-RL ...... 66 Tab. 25: Funktionsbezogene Erhaltungsziele der Lebensraumtypen, der Arten nach Anhang II FFH-RL sowie der managementrelevanten Vogelarten nach VS-RL ...... 69 Tab. 26: Überblick zu den unverträglichen Nutzungen ...... 83 Tab. 27: Übersicht zur Verträglichkeit von Vorhaben ...... 86 Tab. 28: Kritierien zur Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen in Bezug auf Lebensraumtypen ...... 94 Tab. 29: Zusammenstellung der Maßnahmen ...... 100 Tab. 30: Abgleich zwischen den Maßnahmen aus BVP und FFH-MaP ...... 129 Tab. 31: Kostenschätzung und Angabe der Kostenart für erforderliche Erhaltungsmaßnahmen ...... 145

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abb. 1: Übersichtskarte zur Lage und Abgrenzung des Untersuchungsgebietes ...... 14 Abb. 2: Darstellung der HpnV ...... 18 Abb. 3: Domanialhof Bröbberow mit koppelwirtschaftlicher Feldeinteilung ...... 19 Abb. 4: Modellierte Grundwasserflurabstände bei dauerhafter Wiedervernässung (Variante I), Stauhöhe 5,96 mm NN, einschließlich betroffener LRT und Arthabitate...... 96

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ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

BArtSchV Bundesartenschutzverordnung BNatSchG Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) BVP Bewirtschaftungsvorplanung BW Bauwerk ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums EU-WRRL Europäische Wasserrahmenrichtlinie EZG Einzugsgebiet FFH Flora-Fauna-Habitat FFH-RL Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Kommission FlurbG Flurbereinigungsgesetz FNP Flächennutzungsplan FND Flächennaturdenkmal FöRi Förderrichtlinie FSGK Fließgewässerstrukturgütekartierung Mecklenburg-Vorpommern GK Güteklasse der Fließgewässerstrukturgütekartierung GLB Geschützter Landschaftsbestandteil GLRP MMR Gutachtlicher Landschaftsrahmenplan Mittleres Mecklenburg / Rostock HpnV Heutige potenzielle natürliche Vegetation K Kreisstraße L Landesstraße LAV Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. LWaG Wassergesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern LRT Lebensraumtypen LSG Landschaftsschutzgebiet LwAnpG Landwirtschaftsanpassungsgesetz MBS Machbarkeitsstudie MV Mecklenburg-Vorpommern NatSchAG M-V Gesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Ausführung des Bundesnatur- schutzgesetzes (Naturschutzausführungsgesetz) ND Naturdenkmal NSG Naturschutzgebiet RL (M-V) Rote Liste (Mecklenburg-Vorpommern) RREP MM/R Regionales Raumentwicklungsprogramm Mittleres Mecklenburg/Rostock SDB Standard-Datenbogen SPA Special Protected Areas (Europäische Vogelschutzgebiete) StALU MM Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg

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TWSZ (OW/GW) Trinkwasserschutzzone (Oberflächenwasser / Grundwasser UNB Untere Naturschutzbehörde UNW Untere Wasserbehörde UVP Umweltverträglichkeitsprüfung UVU Umweltverträglichkeitsuntersuchung ÜSG Überschwemmungsgebiet VSGLVO M-V Vogelschutzgebietslandesverordnung Mecklenburg-Vorpommern VS-RL Vogelschutzrichtlinie WABE Wasserkörpernummer gemäß EU-WRRL für die Fließgewässer des Beke- Einzugsgebietes WBV Wasser- und Bodenverband WEA Windenergieanlage WEG Windeignungsgebiet WHG Wasserhaushaltsgesetz WLRT Wald-Lebensraumtypen WRRL Europäische Wasserrahmen-Richtlinie

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ZUSAMMENFASSUNG

Das FFH-Gebiet DE 2037-301 „Beketal mit Zuflüssen“ (DE 2037-301) ist Teil des kohärenten Netzwerkes Natura 2000, welches mit einer Größe von 2.227 ha als besonderes Schutzgebiet im Sinne von Artikel 3 in Verbindung mit Artikel 4 Abs. 2 der FFH-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.05.1992) von der EU-Kommission in die Liste der Gebiete mit gemeinschaftlicher Bedeutung aufgenommen wurde. Dass sich westlich von erstreckende FFH-Gebiet wird im Wesentlichen durch das kom- plexe Fließgewässerökosystem der Beke und ihren Zuflüssen bestimmt. Darüber hinaus prägen Buchen-, Moor- sowie Erlen- und Eschenwälder mitsamt ihren naturnahen Gehölzbeständen das Gebiet. Im Rahmen der Meldung an die Europäische Kommission (2004) wurden im Standarddatenbogen (SDB) für das FFH-Gebiet insgesamt acht Lebensraumtypen (LRT) mitgeteilt, wovon drei als Of- fenland-LRT (davon kein prioritärer LRT) und fünf als Wald-LRT (WLRT, davon zwei prioritäre LRT) klassifiziert wurden. Im Zuge der Kartierungen zur Managementplanung wurden zwei LRT des Offenlandes (LRT 3150, LRT 3260). Ein Offenland-LRT konnte aktuell nicht bestätigt werden (LRT 3140). Zu begründen ist dies mit einem wissenschaftlichen Fehler. Zudem wurden zum Zeitpunkt der Berichtspflicht (2004) sechs Arten des Anhangs II der FFH-RL (davon keine prioritär) in den SDB aufgenommen, wovon im Rahmen der Kartierungsarbeiten drei Arten (Fischotter, Steinbeißer und Schlammpeitzger) bestätigt wurden. Zudem wurde im Untersu- chungsgebiet eine weitere Art des Anhangs II (Biber) ermittelt. Der Bitterling konnte im FFH-Gebiet nicht nachgewiesen werden, wobei das Defizit mutmaßlich im Fehlen von Großmuscheln, die eine wichtige Rolle in der Fortpflanzungsbiologie dieser Art spielen, liegt. Die Arten Flussneunauge und Bachneunauge werden landesweit in einem Fachbeitrag unter Federführung des LUNG M-V erfasst. Im Rahmen der Untersuchungen wurden Nachweise beider Arten im FFH-Gebiet DE 2037-301 erbracht. Eine Bewertung erfolgte jedoch nur für das Fluss- neunauge. Die Ergebnisse (u. a. aktuelle Erhaltungszustände, Erhaltungsziele und Maßnahmen- vorschläge) wurden dem aktuellen Stand des Fachbeitrags (Juli 2013) entnommen. Die Erfassung der Wald-LRT erfolgte im Rahmen eines separaten Fachbeitrags durch die Landes- forstanstalt Mecklenburg-Vorpommern. Auszüge hiervon wurden nachrichtlich in den Manage- mentplan übernommen. Der aktuelle Erhaltungszustand der LRT 9130 und 91D0* wird als „hervorragend“ (Zustand A) be- urteilt. Einen „günstigen Erhaltungszustand“ (B) weisen der LRT 91E0* sowie die Habitate von Steinbeißer, Schlammpeitzger und Biber auf. Hingegen zeigen die LRT 3150 und 3260 sowie die Habitate von Fischotter und Flussneunauge einen „ungünstigen Erhaltungszustand“ (C). Während die Angaben des Erhaltungszustandes aus dem SDB im Zuge der aktuellen Erfassung für zwei LRT (3150, 91E0*) und eine Anhang-II-Art (Schlammpeitzger) bestätigt wurden, war für drei LRT und zwei Anhang-II-Arten eine Änderung des Erhaltungszustands zu verzeichnen: Bezo- gen auf die LRT 9130 und 91D0* sowie den Steinbeißer erwies sich die aktuelle Bewertung besser als die Bewertung zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung 2004. Für den LRT 3260 und den Fischotter fällt die aktuelle Zustandsbewertung schlechter als zum Referenzzeitpunkt aus. Der westliche Bereich des FFH-Gebietes wird in Teilen vom Europäischen Vogelschutzgebiet „Ka- riner Land“ (DE 2036-401) überlagert (s.a. KARTE 1 b). Ein besonderes Schutz- und Managemen- terfordernis im Sinne der Kriterien des Art. 4 Abs. 1 Vogelschutzrichtlinie besteht für alle Arten, die in Anlage 1 der Vogelschutzgebietslandesverordnung (VSGLVO M-V) als Brut- und Rastvögel für das jeweilige Vogelschutzgebiet aufgelistet sind. Das FFH-Gebiet besitzt für insgesamt drei Brut- vogelarten (Schwarzspecht, Zwergschnäpper und Kranich) eine besondere Relevanz. Bezogen auf die Teilgebietsebene weisen die vorgefundenen, essentiellen Habitatflächen von Zwergschnäpper und Kranich einen „guten Erhaltungszustand“ (B) auf.

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Für den Schwarzspecht ist ein „ungünstiger Erhaltungszustand“ (C) zu verzeichnen. Für Rastvögel besitzt der Überschneidungsbereich keine Bedeutung. Schutzzweck für das FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüssen“ ist der Erhalt und die vorrangige Entwick- lung eines aus Haupt- und Nebengewässern bestehenden Flusssystems, das durch eine natürli- che bzw. naturnahe Gewässerdynamik, gewässertypische Uferstrukturen sowie eine reduzierte Trophiestufe gekennzeichnet ist. Aus den ermittelten Erhaltungszuständen für die in das FFH- Gebiet eingebundenen Kleingewässer leiten sich deren Schutz sowie eine wünschenswerte Ent- wicklung ab. Für die im Gebiet vorkommenden Wald-LRT besteht die Maßgabe zum Erhalt und teilweisen Entwicklung. Neben dem Schutz sowie der Entwicklung vorbenannter Lebensräume ist die Sicherung einer an besondere Habitatstrukturen angepassten Fauna verbunden, zu der neben einigen management- relevanten Brutvogelarten vor allem die Anhang-II-Arten Fischotter, Steinbeißer, Flussneunauge, Bachneunauge, Schlammpeitzger und Biber zählen. Für das FFH-Gebiet DE 2037-301 sind Erhaltungsmaßnahmen sowie vorrangige und wünschens- werte Entwicklungsmaßnahmen vorgesehen. Da der Vergleich des Erhaltungszustandes zum Re- ferenzzeitpunkt (2004) mit dem aktuellen Zustand keine maßgeblichen Verluste oder Verschlechte- rungen von Lebensraumtypen oder Arthabitaten ergeben hat (vgl. a. Plausibilitätsprüfung unter Kap. I.4.2), besteht im Gebiet kein Erfordernis für wiederherstellende Maßnahmen. Grundsätzlich sind alle signifikanten LRT sowie Arthabitate zwingend durch die Festlegung und Durchführung von notwendigen Maßnahmen in ihrem gemeldeten Zustand zu erhalten (Umset- zung Art. 6. Abs. 2 FFH-RL, Verschlechterungs- und Störungsverbot). Bezogen auf das FFH- Gebiet umfassen diese u.a. - die Sicherung der vorhandenen Wasserstände im Einzugsgebiet der Beke (einschließlich der Binneneinzugsgebiete), - den Erhalt der aktuellen Gewässerstruktur (Hydrologie, Trophie, Struktur, Gewässerrand- streifen), - den Erhalt der bereits abschnittsweise praktizierten, bedarfsorientierten Gewässerunterhal- tung sowie - den Erhalt von unbewirtschafteten Pufferstreifen und (extensiver) Grünlandnutzung im Um- feld der Gewässer. Zu den Maßnahmeschwerpunkten hinsichtlich der Entwicklung von gebietsrelevanten Schutzgü- tern zählen - die Verbesserung der Standortbedingungen an ausgewählten Kleingewässern, vorrangig durch Maßnahmen zur Wasserhaltung und Schaffung ausreichend bemessener Pufferzo- nen, - Maßnahmen zur Erzielung eines guten ökologischen Zustandes gemäß EU- Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) wie die Renaturierung und/oder Neutrassierung von Teilabschnitten der Beke, des Waidbachs, der Tessenitz und des Moltenower Baches so- wie die Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit zahlreicher Querbauwerke, - die otter- bzw. bibergerechte Umgestaltung von Querbauwerken mit Gefährdungspotenzial, - die Etablierung einer bedarfsorientierten Gewässerunterhaltung an intensiv unterhaltenden Gewässerabschnitten sowie - die Verringerung der Nährstoffeinträge durch Extensivierung der Grünlandnutzung, Um- wandlung von Ackerland in Grünland und Wiedervernässung der Neukirchener Plage. Die Maßnahmen wurden im Rahmen der Managementplanung in der begleitenden Arbeitsgruppe mit den Beteiligten diskutiert, zum Teil vorabgestimmt und in einer öffentlichen Informationsveran- staltung dargelegt.

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Einige Vorhaben wie die Anhebung des Wasserspiegels in der Beke und die Wiedervernässung der Neukirchener Plage werden von den Landnutzern äußerst kritisch gesehen. Insbesondere das letztgenannte Vorhaben, welches im Sinne der umweltfachlichen Zielstellungen von Seiten des Natur- und Moorschutzes sowie hinsichtlich Wasser- und Stoffrückhalt nach WRRL-Aspekten die Optimalvariante für die Neukirchener Plage darstellt, trägt grundsätzlich keine Unterstützung bzw. Akzeptanz durch die Landnutzer. Im Nachgang zur Managementplanung wird sich die konsensorientierte Lösungssuche unter Maß- gabe der flächenscharfen Konkretisierung und Abstimmung der vorgeschlagenen Maßnahmen mit den Nutzern und Eigentümern anschließen. Die in der Managementplanung für das FFH-Gebiet DE 2037-301 aufgezeigten Fördermöglichkei- ten müssen aufgrund der in diesem Jahr auslaufenden Förderperiode der EU nochmals überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist noch keine verbindliche Aussage darüber möglich, welche Förderinstrumente in der neuen Förderperiode (2014-2020) zur Verfügung stehen.

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I. TEIL GRUNDLAGEN

I.1 Allgemeine Gebietsbeschreibung I.1.1 Grundlagen I.1.1.1 Größe und Lage des FFH-Gebietes

Das FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüssen“ (DE 2037-301) ist vom Land Mecklenburg-Vorpommern (MV) mit einer Flächengröße von insgesamt 2.227 ha an die Europäische Union gemeldet worden. Im Rahmen der Bearbeitung wurde die Außengrenze des Gebietes konkretisiert und im Maßstab 1: 10.000 dem Verlauf der Landschaftsstrukturen angepasst. Dadurch ergibt sich eine aktuelle Flächengröße des FFH-Gebietes von 2.240 ha. Das Gebiet erstreckt sich in der Hauptachse vom Quellbereich der Beke (Nordufer des Großtessi- ner Sees) über deren gesamten, ostwärts gerichteten Verlauf bis zur nördlich des Stadtgebietes von Schwaan liegenden Grenze des FFH-Gebietes „Warnowtal mit Zuflüssen“ (DE 2138-302). Zum FFH-Gebiet zugehörig ist überdies eine im Westen liegende Fläche, die teilweise vom SPA- Gebiet „Kariner Land“ überdeckt ist. Ebenso gehören die nördlich in die Beke einmündenden Fließgewässer Tessenitz und Waidbach sowie die an der Südseite der Beke liegenden Zuflüsse von Moltenower Bach und Plagegraben einschließlich der Neukirchener Plage zum FFH-Gebiet. Naturräumlich lässt sich das FFH-Gebiet der Landschaftseinheit „Flach- und Hügelland um und Recknitz (300)“ zuordnen (LUNG 2008). Der flächenmäßig größte Teil des FFH-Gebietes (97 %) befindet sich im Landkreis Rostock, 3 % des Untersuchungsgebietes sind dem Landkreis Nordwestmecklenburg zugeordnet. Folgende Verwaltungseinheiten der Landkreise partizipieren am FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüs- sen“:

Landkreis Rostock

 Amt Bützow-Land mit den Gemeinden Jürgenshagen, ,  Amtsfreie Gemeinde Satow  Amt Schwaan mit der Stadt Schwaan (Ortsteil Letschow) und der Gemeinde Bröbberow  Amt Warnow-West mit den Gemeinden und Stäbelow

Landkreis Nordwestmecklenburg

 Amt Neukloster-Warin mit den Gemeinden und Passee

Die Erarbeitung des Managementplanes „Beketal mit Zuflüssen“ liegt im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM) mit Dienst- sitz in Rostock. Für das FFH-Gebiet DE 2037-301 wurden bereits die Waldlebensraumtypen (WLRT) durch die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern erfasst und bewertet. Der eigens hierfür erstellte Fachbeitrag Wald wurde am 03.02.2011 durch die oberste Forstbehörde genehmigt. Auszüge wurden nachrichtlich übernommen. Die Abb. 1 zeigt eine Übersichtskarte zur Lage und Abgrenzung des Untersuchungsgebietes ein- schließlich der bereits bearbeiteten Waldflächen. Die Gebietsabgrenzung im Detail ist der KARTE 1a zu entnehmen.

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Abb. 1: Übersichtskarte zur Lage und Abgrenzung des Untersuchungsgebietes

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I.1.1.2 Klimatische Verhältnisse

Das Klima im FFH-Gebiet wird durch überwiegend maritime Einflüsse geprägt, wobei der Einfluss der Ostsee nach Süden hin abnimmt (LUNG 2007). Die mittleren Jahresniederschläge liegen im Untersuchungsgebiet bei 615 mm (LU M-V 2010). Regional können aufgrund der landschaftlichen Topographie erhebliche Unterschiede auftreten. So gehört der westliche Teil des FFH-Gebietes (etwa bis auf Höhe Einmündung der Tessenitz in die Beke) zu den niederschlagsreichen bzw. niederschlagsbegünstigten Regionen. Ursache hierfür ist die Luvwirkung, welche an den hier befindlichen, höher gelegenen Endmoränenzügen und Grundmoränenplatten auftritt. Der östliche Bereich des FFH-Gebietes (bis zur Einmündung der Beke in die Warnow) ist als niederschlagsnormale bzw. niederschlagsbenachteiligte Region einzu- stufen, was auf die Leewirkung der vorbenannten Höhenzüge zurückzuführen ist (LUNG 2007).

I.1.1.3 Geologie und Bodendecke

Die Jungmoränenlandschaft im FFH-Gebiet erfuhr ihre entscheidende Prägung durch die Stadien der Weichseleiszeit (LUNG 2003, 2011). Für die Entstehung der Landschaft im westlichen Teil des Planungsraums war der Vorstoß der Pommerschen Haupteisrandlage, dessen Endmoränenzug sich westlich des FFH-Gebietes befin- det, maßgeblich. Die sich östlich daran anschließende Grundmoräne weist eine kuppige bis wellige Geländeoberfläche auf. Auf Höhe der Linie Bernitt-Jürgenshagen-Stäbelow liegt die (wahrscheinliche) Verbreitungsgrenze für die Grundmoräne des Mecklenburger Vorstoßes. Unter dem Einfluss dieses Gletschers kam es zur Ausprägung einer flachwelligen Aufschüttungslandschaft, wie sie für den Osten des Planungs- gebietes charakteristisch ist. Die Beke hat sich als Schmelzwasserabflussbahn markant in die hiesige Moränenlandschaft ein- geschnitten, ihr Durchbruchstal befindet sich nördlich von Gnemern (s.a. „Naturschutzgebiet „Be- ketal im Kap. I.1.3.2). Die pleistozän entstandene Oberfläche des FFH-Gebietes wird vorrangig vom Geschiebelehm und -mergel der Grundmoräne bestimmt. Darüber hinaus lagern nordwestlich von Klein Grenz sowie im Bereich zwischen Jürgenshagen, Bernitt und Klein Belitz oberflächliche Sande der Hochfläche. Holozäne Moorbildungen sind vor allem in den Talniederungen von Beke und Waidbach sowie in der Neukirchener Plage zu finden. Im Untersuchungsraum konnten sich aufgrund der Standortverhältnisse verschiedene Bodenge- sellschaften entwickeln: Auf den tief-/lehmigen Grundmoränen des FFH-Gebietes sind vorrangig mäßig bis stark stau-/ grundwasserbeeinflusste Böden wie Braunstaugleye, Parabraunerden und Pseudogleye anzutref- fen. Eine Ausnahme hiervon stellen die Braunerde-Gesellschaften auf den sandigen Grundmorä- nenflächen südlich von Jürgenshagen dar, die nur einem geringen Wassereinfluss unterliegen. In den Niederungen von Beke (Abschnitt zwischen Mündung und Zufluss Waidbach) und Waidbach lagern Niedermoorsubstrate mit unterschiedlich veränderten Stufen des organischen Ausgangsma- terials (Torf).

I.1.1.4 Wasserhaushalt

Charakteristisch für den Untersuchungsraum ist die Abfolge von Fließgewässerabschnitten und ehemals durchflossenem See, die sich sowohl aufgrund natürlicher Prozesse als auch infolge anthropogener Überprägung zu durchgängigen Fließgewässern hin entwickelt haben.

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Die gebietsprägende ca. 39,4 km lange Beke entwässert bei Schwaan in die Warnow und besitzt ein Einzugsgebiet (EZG) von insgesamt 321 ha. Kennzeichnend für das Beke-EZG ist der große Anteil (ca. 1/3 des Gesamteinzugsgebietes!) von sogenannten Binneneinzugsgebieten (ehemals abflusslosen Flächen), die künstlich an das Gewässernetz angeschlossen wurden. Zu ihrem im FFH-Gebiet liegenden Abfluss-System gehören die Zuflüsse Moltenower Bach, Plagegraben, Tessenitz und Waidbach. Bei den benannten Gewässern handelt es sich um WRRL-relevante Fließgewässerkörper (KARTE 1a), die bereits Gegenstand einer Bewirtschaftungsvorplanung (BVP) nach EU-Wasserrahmenrichtlinie waren. Die BVP formuliert - bezogen auf das Bearbeitungsgebiet - zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen und chemischen Zustandes mit ei- nem Realisierungszeitraum bis zum Jahr 2021. Die damit im Zusammenhang stehenden geplan- ten, zugelassenen sowie bereits in Realisierung befindlichen Pläne und Projekte werden in Kap. II.2.3 (Tab. 30) nachrichtlich dargestellt und hinsichtlich ihrer Verträglichkeit mit den Zielen der FFH-Managementplanung eingeschätzt. Die nachfolgende Charakterisierung der einzelnen Fließgewässer beruht im Wesentlichen auf den Ergebnissen der BVP (LAWA 2007) und der aktuellen Fließgewässerstrukturgütekartierung.

Beke Der Unterlauf der Beke (Wasserkörpernummer WABE-0100) zeigt sich im Abschnitt von Schwaan bis Bröbberow als langsam strömender Fluss mit ausgeprägter Laufschlängelung innerhalb einer schmalen Talmoorniederung. Die Ufer sind überwiegend mit Röhricht und Bruchwald bestanden. Ab Bröbberow bis zur oberen Grenze des Wasserkörpers setzt sich die Beke als langsam strö- mendes Fließgewässer mit mittlerer Laufkrümmung fort. Das Gewässerprofil ist nunmehr einheit- lich eingetieft und neigt stark zur Verkrautung. Mit Schilf bestandene Randstreifen sowie ein Ge- hölzsaum sind nur teilweise vorhanden. Die Gewässerstrukturgüte variiert von Güteklasse (GK) 2 (gering verändert) bis GK 4 (deutlich verändert). Das Gewässer wird in diesem Bereich dem aggregierten LAWA-Typ 12 (organisch geprägter Fluss) zugeordnet und besitzt einen guten ökologischen Zustand. Im Mittellauf der Beke (WABE-0200) setzt sich das ausgebaute und einheitlich eingetiefte Ge- wässerprofil mit starker Verkrautungsneigung bis zur Einmündung der Tessenitz fort. Stellenweise existieren noch Waldreste und Gehölze im Uferbereich. Im Abschnitt von der Brücke Reinstorf bis zum Zufluss der Tessenitz bedingen einzelne Gehölze eine punktuelle Eigendynamik sowie Sedi- mentanlandungen. Die Gewässerstrukturgüte gilt als deutlich (GK 4) bis stark (GK 5) verändert. Dieser Fließgewässerabschnitt entspricht dem aggregierten LAWA-Typ 15 (sand- und lehmge- prägte Tieflandflüsse) und wurde in der Bewirtschaftungsvorplanung (LAWA 2007) vorläufig als „erheblich verändert“ eingestuft. Im Rahmen der endgültigen Ausweisung erheblich veränderter Gewässer im Amtsbereich des StALU MM (ODE & MORATZ-PAULY 2011) ist der Wasserkörper als „natürlich“ eingeordnet worden. Auch im dritten Abschnitt weist die Beke (W ABE-0300) bis in Höhe der Brücke Jürgenshagen ein ausgebautes Gewässerprofil mit hohem Sedimenttransport auf. In diesem Bereich lässt sich eine beginnende Eigendynamik mit Uferabbrüchen erkennen, das Gewässerbett ist jedoch durch Erlenreihen festgelegt. Der Fließgewässerabschnitt von der Brücke Jürgenshagen bis zum aufge- stauten Schlossteich in Gnemern (NSG „Beketal“ s.a. I.1.3.2) besitzt Leitbildcharakter: Die Beke mäandriert hier im Sohlental, zeigt eine ausgeprägte Dynamik mit Substratsortierung und ist mit charakteristischen Prall- und Gleitufern sowie Totholzansammlungen ausgestattet. Der ab Gnemern beginnende Oberlauf der Beke ist dann wieder durch ein eingetieftes und ausge- bautes Gewässerprofil gekennzeichnet. Aufgrund zu geringer Fließgeschwindigkeiten weist das Gewässer in Höhe der Waldkante der „Holzkoppel“ keine Strömungsdiversität mehr auf; darüber hinaus fehlen Sohlstrukturen. Charakteristisch für den Waldbereich ist zudem der rechtsseitige Zufluss zahlreicher Altarme.

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Der künstliche Gewässerverlauf mit starker Verkrautungsneigung und lediglich streckenweise ein- seitiger Erlenanpflanzung setzt sich bis zum Großtessiner See fort. Die Gewässerstrukturgüte vari- iert insgesamt von GK 2 (gering verändert) bis GK 4 (deutlich verändert). Der Wasserkörper wird als aggregierter LAWA-Typ 16 (kiesgeprägte Bäche) eingestuft und ist durch einen unbefriedigen- den ökologischen Zustand gekennzeichnet.

Moltenower Bach Der erste Abschnitt des Moltenower Bachs (WABE-0600) teilt sich in Höhe Viezen zunächst in den nördlich liegenden Altlauf und den infolge anthropogener Eingriffe entstandenen südlichen Lauf, um sich dann in Höhe der „Schlangenwiese“ wieder zu vereinen. Das Gewässer ist nur in einigen Bereichen (südöstlich Groß Gischow, zwischen „Holländerbruch“ und „Voßkuhle“) ausgebaut und zeichnet sich durch eine ausgeprägte Eigendynamik aus. Überdies besitzt es einen überwiegend oberflächennahen Lauf, der im oberen Teil des Wasserkörpers durch Bäume festgelegt ist. Die Gewässerstrukturgüte variiert von GK 2 (gering verändert) bis GK 4 (deutlich verändert). Der Moltenower Bach wird in diesem Bereich als aggregierter LAWA-Typ 16 (kiesgeprägte Bäche) klassifiziert und ist durch einen schlechten ökologischen Zustand gekennzeichnet. Der anschließende Gewässerkörper (WABE-0700) zeigt sich bis zur Grenze des Untersuchungs- gebietes als ausgebauter und vertiefter Vorfluter, Randstreifen fehlen hier überwiegend. Die Ge- wässerstrukturgüte ist als mäßig (GK 3) bis deutlich verändert (GK 4) zu bewerten. Das Gewässer entspricht dem aggregierten LAWA-Typ 16 (kiesgeprägte Bäche) und wurde als erheblich verän- dert eingestuft (LAWA 2007).

Plagegraben Der Plagegraben (WABE-0800) befindet sich östlich der Neukirchener Plage, einem ursprüngli- chen Seenstandort. Der Vorfluter besitzt innerhalb des FFH-Gebietes einen eingetieften, begradig- ten und staugeregelten Verlauf und ist nur teilweise mit Randstreifen ausgestattet. Er entwässert die angrenzenden Flächen und führt das Druckwasser an der Talkante ab. Das wasserabführende System aus Drainagen, Vorfluter und nahegelegenem Schöpfwerk (Reinstorf) führt zu einer anhal- tenden Degradierung des Niedermoorstandortes. Die Gewässerstrukturgüte des Plagegrabens gilt als deutlich (GK 4) bis stark (GK 5) verändert. Der Wasserkörper ist dem aggregierten LAWA-Typ 11 (organisch geprägte Bäche) zuzurechnen und wurde im Rahmen der BVP als erheblich verändert eingestuft (LAWA 2007).

Tessenitz Die Tessenitz (WABE-0900) liegt nur anteilig im Untersuchungsgebiet. Von ihrem Zulauf in die Beke bis zur Landesstraße L10 besitzt sie ein ausgebautes Querprofil und ist in Teilabschnitten stark bzw. sehr stark in die Kulturlandschaft eingeschnitten. Eigendynamik und Randstrukturen fehlen in diesem Abschnitt fast gänzlich. Im oberhalb der L10 gelegenen Waldstück weist das Ge- wässer eine hohe Eigendynamik auf, was zu Auskolkungen und Mäandern führt. Die hohe Eigen- dynamik der Tessenitz setzt sich bis zur ehemaligen Staumauer der einstigen Umfluter-Mühle fort, oberhalb von dieser ist sie aufgrund von Laufbegradigung und teilweise starker Eintiefung des Gewässers nur noch bedingt vorhanden. Die Gewässerstrukturgüte des Wasserkörpers schwankt zwischen gering verändert (GK 2) bis stark verändert (GK 5). Der Wasserkörper der Tessenitz ist dem aggregierten LAWA-Typ 16 (kiesgeprägte Bäche) zuzu- rechnen und weist einen schlechten ökologischen Zustand auf.

Waidbach Der Waidbach (WABE-1300) zeichnet sich bis zur Brücke Ziesendorf-Matersen durch einen weit- gehend naturnahen Zustand mit mittlerer Laufkrümmung aus. Seine ausgeprägte Eigendynamik zeigt sich in Form von Böschungsabbrüchen und Substratsortierung, allerdings fehlt es hier - bis auf den linksseitig bewaldeten Dachsberg - an einer Ufervegetation.

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Dem nachfolgenden, teilweise eingetieften und bis zu den „Clausdorfer Tannen“ reichenden Ge- wässerabschnitt fehlt es hingegen an Eigendynamik. Auffällig für diesen Bereich sind die zahlrei- chen, im Zuge der Ausgleichsplanung für die Bundesautobahn A20 neu geschaffenen Sohlrampen zur Wasserstandsanhebung. Der letzte Abschnitt des Waidbachs stellt sich als ein naturfernes Gewässer ohne Eigendynamik und Ufervegetation dar. Die Gewässerstrukturgüte des Wasserkör- pers gilt insgesamt als mäßig (GK 3) bis deutlich verändert (GK 4). Das Fließgewässer ist dem aggregierten LAWA-Typ 11 (organisch geprägte Bäche) zuzuordnen und besitzt einen unbefriedi- genden ökologischen Zustand.

I.1.1.5 Heutige potentielle natürliche Vegetation

Die heutige potenzielle natürliche Vegetation (HpnV, s.a. Abb. 2) stellt sich im Untersuchungsge- biet wie folgt dar (GDI M-V 2013): In den Niederungsbereichen der unteren Beke, des Waidbachs, der Neukirchener Plage sowie in Teilbereichen der Tessenitz würden sich ohne menschlichen Ein- fluss „Auenwälder und Niederungswälder sowie edellaubholzreiche Mischwälder (E)“ in der Aus- prägung „Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald auf nassen organischen Standorten (E20)“ entwi- ckeln. Außerhalb der Auen-Überflutungsbereiche stünden in Gewässerabschnitten von Beke (Mit- tel- und Oberlauf) und Tessenitz „Stieleichen-Hainbuchenwälder (F)“ in der Ausprägung „Stielei- chen-Hainbuchenwälder auf nassen mineralischen Standorten (F39)“. Zudem wird die Tessenitz in einem Abschnitt nördlich von Jürgenshagen vom potenziellen Wuchsbereich „bodensaurer Stielei- chenmischwälder (H)“ in der Ausprägung „Moorbirken-Stieleichenwald auf nassen mineralischen Standorten (H30)“ überlagert. Im Übrigen kämen auf den lehmigen Moränestandorten des Unter- suchungsraumes großflächig „Buchenwälder basen- und kalkreicher Standorte (N)“ in der Ausprä- gung „Waldgersten-Buchenwald einschließlich der Ausprägung als Lungenkraut-Buchenwald (N20)“ sowie „Buchenwälder mesophiler Standorte (M)“ in Form von „Waldmeister-Buchenwald einschließlich der Ausprägung als Perlgras-Buchenwald (M30)“ vor.

Abb. 2: Darstellung der HpnV

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I.1.1.6 Nutzungsgeschichte

Während zur wendischen Zeit (6. bis 12. Jh.) noch Waldungen, Moore und Sümpfe das Land- schaftsbild in Mecklenburg-Vorpommern prägten, erfolgte bis zum 14. Jh. ein grundlegender Wan- del: Der Waldanteil reduzierte sich von vormals 90 % auf 15 % der Gesamtfläche zu Gunsten einer deutlichen Zunahme von Acker- und Grasland. Infolge der Waldrodung entstand ein großer Teil der deutschen Dörfer (LUNG 2003). Im 17. Jh. bildete sich als dominierende Betriebsform im Land die Gutswirtschaft heraus. In dieser Zeit war es den Gutsherren möglich, auf ihrem Grundbesitz befindliche Bauernhöfe zu großen Gü- tern („Bauernlegen“) zu arrondieren. Bauliche Zeugen der Gutsherrenzeit sind die in Groß Gischow, Viezen, Wokrent, Klein Belitz, Ziesendorf und Bröbberow liegenden Gutshäuser. Anfang des 18. Jh. wurde die Vergrößerung der Gutswirtschaft mit der Einführung der Schleswig- Holsteinischen Koppelwirtschaft fortgesetzt. Dieses neue Betriebssystem veränderte das Verhält- nis von Acker zu Weide einschließlich Brache in 3:4. Die Verkopplung erforderte weniger Pflug- dienste, infolgedessen frei werdende Dienstbauern „gelegt“ werden konnten. Zwei- bis vierfach höhere Erträge waren die Folge, wobei das pflege- und meliorationsbedürftige Grünland in Form der intensiv betriebenen Wechselweide als wirtschaftliche Stütze galt. Wie sich die koppelwirt- schaftliche Feldeinteilung seinerzeit in einem Teilgebiet des Untersuchungsraumes darstellte, zeigt die nachfolgende Abbildung. Es handelt sich hierbei um eine Direktorialkarte von 1789 aus dem Amt Schwaan (LUNG 2003).

Abb. 3: Domanialhof Bröbberow mit koppelwirtschaftlicher Feldeinteilung

Aufgrund des trockeneren Klimas konnte sich die Koppelwirtschaft nicht in Mecklenburg- Vorpommern durchsetzen. Hier entstand vielmehr das System der Mecklenburger Schlagwirt- schaft, für das eine Einteilung nach Binnen- und Außenschlägen kennzeichnend ist. Durch die Einbeziehung der extensiv genutzten Weiden in das Betriebssystem kam es zu einer allgemeinen Hebung der Bodenkultur. Die ab Mitte des 19. Jh. einsetzende Intensivierung der Landwirtschaft (Einsatz von Kunstdünger, Fruchtwechselwirtschaft) führte zu einem stetigen Rückgang von Weide- und Brachflächen. Nach 1945 wurde die zunehmende Monotonisierung der Agrarlandschaft zunächst für einige Jahre durch die Bodenreform unterbrochen.

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Mit der zwischen 1952 und 1960 erfolgten Zwangskollektivierung konzentrierte sich die Bodennut- zung dann drei Jahrzehnte lang auf eine durchgängige Intensivierung (LUNG 2003). Radikale und komplexe Meliorationsmaßnahmen sowie der vermehrten Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln führten zu einer umfassenden Veränderung des Naturhaushaltes. Beson- ders deutlich wird dies im Untersuchungsraum am Gewässersystem der Beke und ihren Zuflüssen. Umfangreiche Begradigungen und Vertiefungen von Gewässerabschnitten (s.a. Kap. I.1.1.4), die Anlage eines flächendeckenden Drainagesystems sowie die Errichtung eines Schöpfwerkes in Reinstorf führten zu starken Wasserstandsabsenkungen und einem erhöhten Nutzungsdruck auf den angrenzenden Agrarflächen. Etwa 50 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Einzugsbereich der Beke und ihrer Nebenflüsse wird künstlich entwässert. Von der Hydromelioration sind in besonderem Maße die ehemals natürlichen Niedermoorstandorte des FFH-Gebietes (s.a. Kap. I.1.1.3) betroffen. Sie unterliegen aufgrund der seinerzeit verstärkt vorgenommen und nach wie vor praktizierten Entwässerungsmaßnahmen einer anhaltenden Bo- dendegradierung. Besonders deutlich tritt der Verlust an ökologischen Funktionen im Bereich der Neukirchener Plage zutage. Die Intensität der Landwirtschaft äußert sich überdies in nach wie vor unzureichend vorhandenen Pufferzonen zur Gewässerentwicklung. An allen Fließgewässern des Untersuchungsgebietes exis- tieren längere Abschnitte, an welchen die gegenwärtige Weide- und Ackernutzung direkt bis an die Böschungskante reicht.

Deutlich gezeichnet hiervon sind der Oberlauf des Moltenower Baches sowie die Tessenitz. An Gewässerabschnitten von Beke, Moltenower Bach, Plagegraben und Waidbach sind teilweise ein- oder beidseitige Randstreifen vorhanden.

I.1.2 Aktueller Zustand, Landnutzungen, Tourismus- und Erholungsnutzungen I.1.2.1 Biotop- und Nutzungstypen

Die Analyse der aktuellen Landnutzung für das FFH-Gebiet basiert im Wesentlichen auf den Er- gebnissen der Biotop- und Nutzungstypenkartierung 1991. Die Flächenumfänge und prozentualen Anteile der im Untersuchungsraum vorkommenden Haupt- landnutzungsformen werden in der Tab. 1 aufgelistet. Die Darstellung der Biotop- und Nutzungsty- pen erfolgt in der KARTE 1a.

Tab. 1: Landnutzung im FFH-Gebiet

Landnutzungsform Fläche im FFH-Gebiet (ha) Anteil (%) Grünland 891 40 % Moore, Sümpfe 512 23 % Laubwald 267 12 % Ackerland 245 11 % Trockenrasen 67 3 % Heide/Gestrüpp etc. 67 3 % Binnengewässer 67 3 % Nadelwald 44,5 2 % Mischwald 44,5 2 % Sonstiges (Siedlung etc.) 22 1 % 2.227 100 %

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I.1.2.2 Landwirtschaft

Die landwirtschaftliche Nutzung macht mit insgesamt ca. 1.136 ha etwa die Hälfte (51 %) der Flä- chennutzung im FFH-Gebiet aus. Davon entfallen nur ca. 11 % auf den Ackerbau, wobei diesbe- züglich intensiv genutzte Flächen v.a. auf kurzen und vereinzelten Teilstrecken der Beke (Ober- lauf, Mittellauf) sowie auf längeren und durchgängigen Laufabschnitten der Tessenitz (nördlich von Wokrent) zu finden sind. Als dominierende Nutzungsart im Untersuchungsraum erweist sich das Dauergrünland, welches größtenteils einer intensiven Bewirtschaftung unterliegt. Bei den darüber hinaus im Gebiet vor- kommenden Mooren und Sümpfen handelt es sich in der Regel um aufgelassene bzw. einge- schränkt nutzbare Standorte. Besonders herauszustellen sind hierbei der Niederungsbereich der Neukirchener Plage sowie die im Unterlauf der Beke angrenzenden Flächen. Ein Teil der Gebietsflächen wird - basierend auf dem Förderprogramm zur naturschutzgerechten Grünlandnutzung (FöRi 2007) - extensiv bewirtschaftet. Derartige Flächen befinden sich

 in der Neukirchener Plage (Feuchtgrünland, Basis),  südöstlich von Jürgenshagen, westlich von Klein Belitz, nordwestlich und nordöstlich von Klein Grenz sowie in der Neukirchener Plage (Feuchtgrünland, Beweidung),  westlich von Klein Grenz und in der Neukirchener Plage (Feuchtgrünland, Mahd),  nordöstlich von bzw. entlang der westlichen Überlappungsgrenze mit dem SPA-Gebiet „Kariner Land“ sowie nordwestlich und südöstlich von Bröbberow (nährstoffar- mes Grünland, Beweidung) sowie  nordöstlich von Goldberg bzw. der Überlappungsgrenze mit dem SPA-Gebiet „Kariner Land“ (nährstoffarmes Grünland, Beweidung).

Darüber hinaus werden im angrenzenden Flurbereich von Mittel- und Oberlauf der Tessenitz grö- ßere Flächen als Blühflächen (westlich von Heiligenhagen) und Blühstreifen (östlich von Satow) für Bienen bewirtschaftet. Die Auswertung von in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführten Agra- rumweltmaßnahmen ergab, dass diese Bewirtschaftungsmaßnahme über ihre vielfältigen positiven Umweltwirkungen hinaus auch eine hervorragende Wirkung an Gewässern zeigt, weshalb deren stärkere Berücksichtigung bei der Umsetzung der WRRL gefordert wird (MLUV 2012b). Die für den Betrachtungsraum ausgereichte, feldblockbezogene Förderkulisse ist in der KARTE 3a dargestellt. Die Tab. 2 gibt einen Überblick über die im FFH-Gebiet tätigen Landwirtschaftsbetriebe (Pflanzen- bau, Tierproduktion) und verweist auf das Vorhandensein von Flächen, für die Zuwendungen im Rahmen der extensiven Grünlandbewirtschaftung gewährt werden.

Tab. 2: Landwirtschaftliche Betriebe im FFH-Gebiet

Landwirtschaftsbetrieb (LWB) Flächen gemäß FöRi 2007 (Stand 2012) Agrargenossenschaft Jürgenshagen e.G. k. A. Satower Ackerfrucht GmbH k. A. Gut Hohen Luckow Milch GmbH & Co. KG k. A. Ziesendorfer Landbau GbR k. A. Agrarproduktion Stäbelow GmbH k. A. LWB Biemann, Groß Bölkow k. A. LWB Czerwinski, Groß Bölkow k. A.

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Landwirtschaftsbetrieb (LWB) Flächen gemäß FöRi 2007 (Stand 2012) Landboden Glasin Treuhand GmbH & Co Tierproduktion KG ja LBG Landboden Glasin GmbH und Co. Bodensammlungs KG ja Landboden Glasin Betriebs GmbH - Gutzeit / Olaf und Silvia Haubt - Jörg Michaels - GbR Felsenstein - Henrik Rotermann, Glasin ja

Für die landwirtschaftliche Nutzung innerhalb der das FFH-Gebiet berührenden Natur- und Land- schaftsschutzgebiete bestehen Einschränkungen und Verbote, die den jeweiligen Schutzgebiets- verordnungen (s.a. Kap. I.1.3.2 und I.1.3.3) zu entnehmen sind. Teile des Untersuchungsgebietes sind Bestandteil der laufenden Flurneuordnungsverfahren „Bölkow-Matersen“ und „Wokrent-Jürgenshagen“ (s.a. Kap. II.1.5).

I.1.2.3 Forstwirtschaft

Das FFH-Gebiet weist Waldflächen mit einem Gesamtumfang von insgesamt 459 ha (21 %) aus, die in den Zuständigkeitsbereich der Forstämter (170 ha) und Schlemmin (289 ha) fallen. Deren Bewirtschaftung obliegt den Revierförstereien Neukloster, Höltingsdorf, Ivendorf, Schwaan sowie Schlemmin (LU M-V 2010). Größere Waldareale befinden sich innerhalb des Untersuchungsgebietes in den überlappenden Bereichen des SPA „Kariner Land“, entlang der Beke nördlich von Ulrikenhof, im NSG „Beketal“ sowie nordwestlich von Bröbberow (Teilbereiche der LSG „Bekeniederung“ sowie „Waidbach und Fahrenholzer Holz“). Für das FFH-Gebiet wurde bereits ein Fachbeitrag Wald (s.a. Kap. I.1.1.1) erstellt: Hiernach dominieren im Untersuchungsraum Wälder, deren Oberstand jünger als 80 Jahre ist, sie wachsen auf 75 % der Fläche. Wälder, deren Oberstand älter als 140 Jahre ist, machen hingegen weniger als 3 % der Bestandsfläche aus. Der Oberstand der Wälder im FFH-Gebiet weist eine relativ naturnahe Zusammensetzung auf: 75 % der Waldfläche werden von standortheimischen Laubgehölzen - vorrangig Schwarzerle (Al- nus glutinosa), Stieleiche (Quercus robur), Rotbuche (Fagus sylvatica), Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) und Bergahorn (Acer pseudoplatanus) - besiedelt. Als einzige standortheimische Nadel- baumart ist auf 2 % der Fläche die Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris) vertreten. Standortfremde Laubgehölze - überwiegend Grauerle – Alnus incana - und standortfremde Nadelgehölze - über- wiegend Gemeine Fichte (Picea abies) - machen insgesamt 17 % des Oberstands aus. Der Wald- flächenanteil im FFH-Gebiet wird komplettiert durch dauerhaft baumfreie Gebiete (Nichtholzböden, 6 %) sowie weitgehend baumfreie Areale (Blößen, 1 %). Waldbesitzer sind gemäß § 11 Abs. 2 Landeswaldgesetz (LWaldG) verpflichtet, ihre Flächen nach anerkannten forstlichen Grundsätzen so zu bewirtschaften und zu pflegen, dass die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes unter Berücksichtigung der langfristigen Wachstumszeiträume stetig und auf Dauer erbracht wird (Nachhaltigkeit). Die Bewirtschaftung des Landeswaldes ist nach den Zielen und Grundsätzen einer naturnahen Forstwirtschaft durchzuführen, wofür das LWaldG und die Bewirtschaftungsrichtlinien des Landes zur Anwendung gelangen.

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Besonders zu erwähnen sind hierbei die „Wald-Behandlungsgrundsätze in Natura-2000-Gebieten“ (MELFF M-V 2005), die „Grundsätze für die Bewirtschaftung der Buche im Landeswald Mecklen- burg-Vorpommern“ (LF 2001) sowie die „Richtlinie zur Sicherung von Alt- und Totholzanteilen im Wirtschaftswald“ (LF 2002). Für die forstwirtschaftliche Nutzung innerhalb der im FFH-Gebiet liegenden Natur- und Land- schaftsschutzgebiete bestehen Einschränkungen und Verbote, die den jeweiligen Schutzgebiets- verordnungen (s.a. Kap. I.1.3) zu entnehmen sind.

I.1.2.4 Fischerei

Die Beke gehört zu den Fließgewässern mit bedeutenden autochthonen Meerforellenpopulationen in M-V (LUNG 2006). Auf Grund dessen besitzt sie eine sehr große Bedeutung für die Realisierung des langjährigen Meerforellen-Besatzprogramms in Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere für den Fang von Laichtieren bzw. die Gewinnung von Besatzfischen dieser Fischart. Ziel des Besatz- programms ist die Bestandsstützung natürlicher Populationen und die Wiederansiedlung der Art in historisch besiedelten Gewässern. Eine fischereiliche Nutzung innerhalb des FFH-Gebietes findet nur in der Beke statt. Das Gewässer kann in einem von der Straßenbrücke bei Jürgenshagen bis zur Einmündung in die Warnow reichenden Abschnitt beangelt werden (s.a. KARTE 1a), als Haupt- fischarten kommen hier Plötze, Barsch, Meerforelle, Bachforelle und Hecht vor. Pächter des zur fischereilichen Nutzung freigegebenen Gewässerabschnittes der Beke ist der Landesanglerver- band Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LAV 2013). Für die im FFH-Gebiet vorkommenden Fischarten des Anhang II der FFH-RL Flussneunauge (Lampetra fluviatilis) und Bachneunauge (Lampetra planeri) besteht gemäß Verordnung zur Aus- übung der Fischerei in Binnengewässern (BiFO M-V vom 01.09.2005, § 3) ein generelles Fang- verbot. Zu beachten sind überdies die gemäß Gewässerordnung (GOW) des LAV ausgewiesenen Schonzeiten. Für das NSG „Beketal“ ist gemäß Schutzgebietsverordnung jegliche fischereiliche Nutzung unter- sagt.

I.1.2.5 Wasserwirtschaft

Die Beke und ihre Zuflüsse (Moltenower Bach, Plagegraben, Tessenitz, Waidbach) sind Gewässer II. Ordnung. Für ihre Unterhaltung sind gemäß § 63 Wassergesetz des Landes Mecklenburg- Vorpommern (LWaG) die jeweils zuständigen Wasser- und Bodenverbände (WBV) verantwortlich. Innerhalb des gesamten FFH-Gebietes obliegt die Unterhaltungslast dem WBV „Warnow-Beke“. Die durch den Verband betriebene Gewässerunterhaltung stellt sich im Untersuchungsraum wie folgt dar:

Beke Der Unterlauf zwischen Schwaan und Bröbberow wurde seit 1990 nicht mehr unterhalten. Nach den großflächigen Überflutungen im Sommer 2011 wurde im Frühjahr 2012 unterhalb von Bröb- berow auf einer Länge von ca. 2,2 km massiv in die Gewässerstruktur eingegriffen (Grundräu- mung, Beseitigung von Ufergehölzen). Dadurch soll die Funktionstüchtigkeit der Beke hinsichtlich einer gefahrlosen Wasserabführung gesichert werden. Bis Schwaan wurde zudem Treibholz sowie Gehölzaufwuchs am Ufer entfernt. In den Abschnitten Bröbberow bis Einmündung Tessenitz und Gnemern bis Großtessiner See (dort mit Ausnahme der beidseitig baumbestandenen Abschnitte) erfolgen jährlich eine Krautung der Sohle sowie eine einseitige Böschungsmahd. Grundräumung und Gehölzpflege werden ab- schnittsweise nach Erfordernis durchgeführt.

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Moltenower Bach Im Unterlauf des Fließgewässers reduziert sich die Unterhaltung auf die Grundräumung zur Siche- rung baulicher Anlagen und die Entnahme von Abflusshindernissen.

Plagegraben Das gesamte System (Graben einschließlich aller umgebenden Gewässer) unterliegt einer jährli- chen Krautung der Sohle und einer einseitigen Böschungsmahd. Die Grundräumung wird ab- schnittsweise nach Erfordernis vorgenommen.

Tessenitz Das Fließgewässer wird zwischen Mündung in die Beke bis zur Straßenbrücke an der Landesstra- ße L10 (bei Heiligenhagen) jährlich in der Sohle und an einer Böschung gekrautet. Grundräumung und Gehölzpflege erfolgen hier abschnittsweise nach Erfordernis. Der nachfolgende, bis zur Gren- ze des Untersuchungsgebietes reichende Fließgewässerabschnitt ist von den Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung ausgenommen.

Waidbach Der Bach unterliegt zwischen Zulauf in die Beke und Brücke Ziesendorf-Matersen keinen Unterhal- tungsmaßnahmen. Im nachfolgenden, bis an die Grenze des Betrachtungsraumes reichenden Ab- schnitt erfolgen jährlich die Krautung der Sohle sowie eine einseitige Böschungsmahd.

Tab. 3 gibt Auskunft über die für den Betrachtungsraum relevanten Querbauwerke und deren öko- logische Durchgängigkeit. Berücksichtigt wurden dabei ausschließlich die für Fischotter und/oder Fische nicht durchgängigen Anlagen. Die Auflistung basiert auf den Erfassungen zur BVP (LAWA 2007) und wurde hinsichtlich bereits erfolgter Umbaumaßnahmen aktualisiert. Die Lage der einzel- nen Bauwerke ist der KARTE 1a zu entnehmen.

Tab. 3: Querbauwerke im Untersuchungsraum

Nr. der Beschreibung der Anlage Art des Ökologische Durchgän- Anlage*1 Bauwerks gigkeit*2 BEKE (WABE-0100) - - - ökologisch durchgängig BEKE (WABE-0200) B 8 Straßenbrücke Groß Belitz Brücke Fische und Wasserwirbel- lose ja, Fischotter nein B 9 Sohlschwelle (evtl. funktionslos) Klein Belitz Sohl- Fischotter und Wasserwir- schwelle bellose ja, Fische zeitweise BEKE (WABE-0300) B14 Straßenbrücke südlich Jürgenshagen Brücke Fische und Wasserwirbel- lose ja, Fischotter nein B17 Durchlass an Fischtreppe in Gnemern Durchlass Fische und Wasserwirbel- lose ja, Fischotter nein B19 Durchlass DN 1000 oberer Teich in Gnemern Durchlass Fische und Wasserwirbel- mit Umge- lose ja, Fischotter nein hungsge- rinne B27 Sohlgleite westlich Ulrikenhof Sohlgleite Fischotter ja, Fische und Wasserwirbellose nein

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Nr. der Beschreibung der Anlage Art des Ökologische Durchgän- Anlage*1 Bauwerks gigkeit*2 B28 Stau mit Aalfang am Auslass Großtessiner See Stau mit Fischotter ja, Fische und Fischpass Wasserwirbellose nein MOLTENOWER BACH (WABE-0600) B1a Rohrleitung DN 1000 an der Mündung in die Rohrleitung Fischotter ja, Fische und Beke Wasserwirbellose nein B1b Durchlass DN 800 an der Mündung in die Beke Durchlass Fischotter ja, Fische und Wasserwirbellose nein B4 Durchlass DN 800 westlich Vietzen Ausbau Durchlass Fischotter ja, Fische und Wasserwirbellose nein B7 Straßendurchlass DN 700 Vietzen-Groß Durchlass nein Gischow PLAGEGRABEN (WABE-0800) B2 Staudurchlass DN 1200 mit Jalousieverschluss Staudurch- Fischotter ja, Fische und lass Wasserwirbellose nein TESSENITZ (WABE-0900) B1 Straßenbrücke Jürgenshagen-Neuenkirchen Brücke Fische und Wasserwirbello- se ja, Fischotter nein B2 Sohlrampe bei Wokrent Sohlrampe Fischotter ja, Fische und Wasserwirbellose nein B12 Straßenbrücke L10 südwestlich Heiligenhagen Brücke Fische und Wasserwirbello- se ja, Fischotter nein B17 ehemalige Staumauer Mühle südlich Schinken- Sohlrampe Fischotter ja, Fische und berg Wasserwirbellose nein WAIDBACH (WABE-1300) B19 Straßendurchlass unter Landesstraße L 10 Sa- Durchlass Fische und Wasserwirbello- tow – Stäbelow se ja, Fischotter nein

*1 Bauwerksnummer gemäß BVP *2 Ökologische Durchgängigkeit bewertet für Fische / Wasserwirbellose / Fischotter

Zusammenfassend wird eingeschätzt, dass die Beke - von ihrer Mündung in die Warnow bis zum Schlossteich in Gnemern - als ökologisch durchgängig für wandernde Wasserwirbellose und Fi- sche zu bewerten ist. Alle übrigen Gewässer/-anteile weisen in vereinzelt bis verdichtetem Maße Wanderbarrieren (Querbauwerke) auf, die eine mechanische Unterbrechung der ökologischen Durchgängigkeit für die Zielarten (Fische und Fischotter) zur Folge haben. Laut Fischgewässerverordnung des Landes (FGVO) handelt es sich bei der Beke um das einzige Salmonidengewässer in Mecklenburg-Vorpommern (s.a. KARTE 1a). In Entsprechung der europäi- schen Richtlinie 78/659/EWG (novelliert durch die Richtlinie 2006/44/EG vom 6. September 2006) ist das Gewässer daher in besonderem Maße zu schützen und zu entwickeln. Für die Beke gelten hinsichtlich ausgewählter chemisch-physikalischer Parameter spezielle Qualitätsanforderungen, die dem Erhalt und der ausgewogenen Entwicklung der hier vorkommenden Forellen (Salmo trut- ta) dienen. Als Hauptquelle für diffuse Nährstoffeinträge (Stickstoff- und Phosphorverbindungen) in das Ge- wässersystem des Beke-Einzugsgebietes gilt die Landwirtschaft.

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Die im Untersuchungsraum umfänglich stattgefundenen Entwässerungsmaßnahmen (Begradi- gung, Vertiefung, Vielzahl von Drainageausläufen) sowie oftmals fehlende Pufferzonen bedingen anhaltend einen beschleunigten Abtransport überschüssiger Nährstoffe, was sich wiederum nach- teilig auf das anschließende Gewässersystem Warnow-Unterwarnow-Ostsee auswirkt: Eine ver- mehrte Bildung an Phytoplanktonmasse, Veränderungen von Makrophytenbeständen sowie die Beeinträchtigung bodenlebender Organismen infolge Sauerstoffmangel sind die Folge. Von besonderer Relevanz erweist sich dabei die Nitratbelastung: So konnte im Jahr 2010 an den Messstellen Moltenower Bach, Tessenitz (Jürgenshagen), Plagegraben (Mündung), Beke (Groß Belitz) und Beke (Bröbberow) diesbezüglich nur die Güteklasse 5 festgestellt werden. Lediglich für die beiden Messstandorte Beke (Groß Gischow) und Waidbach (Matersen) ergab sich aufgrund der nachweisbaren Nitratkonzentration eine Einstufung in die Klasse 4 (StALU MM 2011). Punktuelle Stoffeinträge für das Beke-Einzugsgebiet resultieren vornehmlich aus den kommunalen Kläranlagen (s.a. KARTE 1a). Diese befinden sich in den Ortslagen von Klein Sien, Viezen, Jürgenshagen, Satow, Reinshagen, , Hanstorf, Heiligenhagen und Groß Bölkow. Des Weiteren entwässert die Ortskläranlage Passee (Teichkläranlage) in das benannte Einzugsgebiet. Die von diesen Standorten ausgehende Nährstoffbelastung (Ammoniumstickstoff, Gesamt- Phosphat) wird als mäßig bis gering eingestuft (LAWA 2007). In den Ortslagen Goldberg, Ulrikenhof, Gnemern, Pustohl, Dolglas, Klein Gischow, Groß Gischow, Wokrent, Heiligenhagen, Püschow, Neukirchen (Krugland), Reinstorf, Groß Belitz, Klein Belitz, Boldenstorf, Groß Bölkow und Klein Grenz wird das Abwasser dezentral über genehmigte Klein- kläranlagen abgeführt. Der punktuelle Stoffeintrag aus derartigen Anlagen ist ebenfalls als gering einzustufen. Überdies werden innerhalb von Siedlungen (u.a. in Klein Grenz, Ziesendorf, Stäbelow und Schwaan) sowie über Straßen entwässernde Bauwerke punktuell Niederschläge in das Gewässer- system eingeleitet. Sie spielen im Vergleich zu den Belastungen aus diffusen Einleitungen eben- falls nur eine untergeordnete Rolle. Bei Boldenstorf gibt es eine Wasserentnahmestelle (s.a. KARTE 1a). Der Betrachtungsraum wird in Höhe Schwaan von Vorbehaltsgebieten des Hochwasserschutzes tangiert. Die im Übergangsgebiet zum FFH-Gebiet „Warnowtal mit kleinen Zuflüssen“ liegenden Flächen sind Bestandteil des Überschwemmungsgebietes ,,Warnowniederung zwischen Klein Ra- den und der Hansestadt Rostock“, welches mittels Verordnung vom 03.12.2007 (ÜSG WARNOWVO) festgesetzt wurde. Überschwemmungsgebiete werden bei Hochwasser überschwemmt oder durchflossen und dienen bei Hochwasserereignissen als Retentionsgebiet. Für den festgesetzten Bereich gelten gemäß § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) weitgehende Nutzungsbeschränkungen. So ist es u.a. verbo- ten, bauliche und nicht dem Hochwasserschutz dienende Anlage zu errichten, Grünland umzubre- chen und Auwald in eine andere Nutzungsart zu überführen. Das gesamte FFH-Gebiet unterliegt den rechtlichen Anforderungen des Trinkwasserschutzes. Der größte Teil des Untersuchungsraums befindet sich im Wasserschutzgebiet (WSG) Warnow- Rostock (Beschluss-Nr. RO 54-15/80 vom 27.03.1980) und wird als Trinkwasserschutzzone III für Oberflächenwasser (TWSZ OW III) ausgewiesen. Ausnahmen hiervon stellen ein Gewässerab- schnitt der Beke (von ihrem Zulauf in die Warnow bis in Höhe der Ortslage Reinstorf) sowie der gesamte Lauf des Waidbachs dar. Sie werden innerhalb der benannten WSG beide der TWSZ OW II zugeordnet. Mit der Ausweisung dieser oberirdischen Schutzgebiete soll die Trinkwasserqualität der Warnow für die Wasserentnahme in der Hansestadt Rostock sichergestellt werden. Darüber hinaus wird das Betrachtungsgebiet auch von einer Trinkwasserschutzzone für Grund- wasser (TWSZ GW) berührt. Diese umfasst die TWSZ GW II des WSG Jürgenshagen (Beschluss-Nr. 60-15/77 vom 17.03.1977). Die Ausweisung der TWSZ GW II dient insbesondere dazu, das Trinkwasser vor bak- teriellen Verunreinigungen zu schützen.

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Die Darstellung der Trinkwasserschutzgebiete ist der KARTE 1b zu entnehmen, ausführliche Be- schreibungen zu Verboten und Nutzungseinschränkungen enthalten die jeweiligen Schutzgebiets- verordnungen.

I.1.2.6 Tourismus und Erholung

Das FFH-Gebiet und sein Umland stellt sich in der Regionalplanung zu großen Teilen als Touris- musentwicklungsraum dar (RPV MM/HRO 2010, RPV WM 2011). Mit 8.500 Tagesgästen bzw. 1.400 Übernachtungen pro Jahr stellt die Stadt Schwaan den touristi- schen Schwerpunktraum im Untersuchungsgebiet dar. Im städtischen Bereich existieren eine Viel- zahl an Sehenswürdigkeiten, Gaststätten, Einkaufs-, Übernachtungs- und Freizeitmöglichkeiten. Der größte Teil des Untersuchungsgebietes wird durch den ländlichen Raum und seine dörflichen Siedlungsstrukturen charakterisiert. Beherbergungseinrichtungen kommen hier nur in vergleichs- weise geringer Kapazität vor. So sind Übernachtungsmöglichkeiten u.a. in den Ortslagen Viezen, Jürgenshagen, Krugland, Klein Belitz, Stäbelow, Klein Grenz, Bröbberow und Letschow ausgewie- sen. Das Wasserwandern auf der Beke spielt im FFH-Gebiet - trotz bedeutsamer Kanubewegungen auf der angrenzenden Warnow - nur eine untergeordnete Rolle. Grund dafür ist, dass die Beke wegen rechtlicher Einschränkungen (allgemeines Fahrverbot für Wasserfahrzeuge oder Sportgeräte jegli- cher Art im NSG „Beketal“, spezielles Fahrverbot für Motorbootsverkehr mit Verbrennungsmotoren im LSG „Bekeniederung“), etlicher Baumhindernisse (insbesondere in Höhe Bröbberow) und eines oftmals geringen Wasserstandes nur sehr bedingt befahrbar ist. Die Beke gilt generell als nur im Frühjahr befahrbar, ab Bröbberow sollte sie überdies nur von geübten Wasserwanderern genutzt werden (JÜBERMANN 2007). Wasserwanderrastplätze sind längs der Flussstrecke nicht ausgewie- sen. Eine Anlegestelle für Kanus und Ruderboote befindet sich auf der Rückseite der Kunstmühle in Schwaan. Einsatzmöglichkeiten gibt es in Klein Belitz, Groß Belitz und Bröbberow. Für das Radfahren in den vom FFH-Gebiet berührten Gemeinden wird vorrangig das vorhandene öffentliche Straßen- und Wegenetz genutzt (vgl.a. Kap. I.1.2.8). Zu den bekanntesten regionalen Radtouren, die das Betrachtungsgebiet durchlaufen, zählen die Routen R5 („Zum Grünen Rad - Wasserburg Gnemern“), R 12 („Zu den niederdeutschen Hallenhäusern“), R14 („Schwaan- „Letschower Tannen“) und R 15 („Schwaan-„Letschower Tannen / verkürzt“) (STADT SCHWAAN 2004). Das kommunale Radwegenetz ermöglicht zudem einen Anschluss an den Europa - Radfernweg Berlin-Kopenhagen, welcher das FFH-Gebiet im Stadtbereich von Schwaan kreuzt und im Weite- ren einen nördlichen Verlauf nimmt. Diese internationale Radwanderstrecke überlappt sich ab Schwaan zudem mit der letzten Teilstrecke des Radfernwegs Mecklenburger Seenplatte – Rostock (MVP7). Das bekannteste Wandergebiet innerhalb des ländlich geprägten Planungsraumes stellt das soge- nannte „Grüne Rad“, eine im NSG „Beketal“ liegende Naturlandschaft, dar. Die Ortslagen Wokrent, Neukirchen, Krugland und Jürgenshagen sind in den lokal bedeutsamen Wanderweg „Satower Land“ eingebunden. Rast- und Verweilplätze befinden sich u.a. in Groß Gischow sowie nördlich und nordöstlich von Klein Grenz. Mit der nördlich von Klein Grenz vorhandenen Ziesen- dorfer Brücke können Radfahrer und Fußgänger zudem die Beke überqueren. Das FFH-Gebiet ist überdies von einer Nutzung durch den überregionalen Reitsport betroffen. So berührt der von Norden kommende Reitfernweg Lübeck-Rostock-Stettin den nordwestlichen Un- tersuchungsraum bei Heiligenhagen, durchläuft im südöstlichen bzw. östlichen Verlauf die Ortsla- gen Matersen und Ziesendorf und setzt sich über Klein Grenz und Groß Grenz weiter in Richtung Süden fort. Infrastruktur ergänzende Reiterhöfe sind in der Ortslage Jürgenshagen sowie im west- lichen Stadtbereich von Schwaan vorzufinden. Die Lage der für den Betrachtungsraum relevanten Infrastrukturen für den Bereich Tourismus und Erholung ist in der KARTE 1a verzeichnet.

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I.1.2.7 Siedlung, Industrie und Gewerbe

Folgende Ortschaften/Ortsteile befinden sich innerhalb bzw. im unmittelbar angrenzenden Bereich des FFH-Gebietes: Groß Tessin, Ulrikenhof, Gnemern, Goldberg, Pustohl, Dolglas, Klein Gischow, Groß Gischow, Moltenow, Viezen, Jürgenshagen, Wokrent, Heiligenhagen, Püschow, Krugland, Neukirchen, Reinstorf, Klein Belitz, Groß Belitz, Boldenstorf, Ziesendorf, Matersen, Groß Bölkow, Fahrenholz, Stäbelow, Klein Grenz, Groß Grenz, Bröbberow, Letschow und Schwaan. Mit der Tab. 4 wird ein Überblick zum gegenwärtigen Stand der Flächennutzungsplanung (FNP) im Betrachtungsgebiet gegeben.

Tab. 4: Übersicht zu Flächennutzungsplänen im FFH-Gebiet

Amt / amtsfrei / Aussagen zum FNP Anmerkungen Gemeinden AMT BÜTZOW-LAND Jürgenshagen rechtsverbindlicher FNP bereits 1. und 2. Änderung vorliegend AMTSFREIE GEMEINDE SATOW Satow in Aufstellung befindlicher wird neu für das Gebiet der amtsfreien Gemeinde FNP Satow aufgestellt AMT SCHWAAN Stadt Schwaan (mit in Überarbeitung befindli- in der Planungsphase Ortsteil Letschow) cher FNP Bröbberow rechtsverbindlicher FNP - liegt nicht vor AMT WARNOW-WEST Ziesendorf k. A. - Stäbelow k. A. - AMT NEUKLOSTER-WARIN Passee rechtsverbindlicher FNP - Glasin rechtsverbindlicher Teil- aufgestellt für die ehemalige Gemeinde Babst FNP

Darüber hinaus besitzen die Ortschaften Jürgenshagen, Gnemern, Groß Gischow, Wokrent, Heili- genhagen, Püschow, Klein Belitz, Groß Belitz, Reinstorf, Neukirchen, Matersen, Groß Bölkow, Heiligenhagen, Letschow, Bröbberow, Groß Grenz, Klein Grenz, Ziesendorf, Fahrenholz und Passee rechtskräftige Satzungen nach § 34 BauGB, die geringfügige Erweiterungen für die im Zusammenhang bebauten Innenbereiche ermöglichen. Die Bereiche Industrie und Gewerbe sind für das FFH-Gebiet nicht relevant.

I.1.2.8 Verkehr

Das FFH-Gebiet wird von einer Vielzahl unterschiedlich gewichtiger Verkehrsverbindungen durch- schnitten: Die raumbedeutsamste Straßentangente stellt dabei die Bundesautobahn A20 dar, welche den Untersuchungsraum in westlichen und nördlichen Teilbereichen quert. Die überregional bedeutsame Landesstraße L11 kreuzt das Gebiet östlich des NSG „Beketal“.

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Zu den regional bedeutsamen Trassen gehören die L131 und die L13, die den Planungsraum süd- lich von Groß Belitz sowie innerhalb von Schwaan und im nördlichen Bereich des LSG „Waidbach und Fahrenholzer Holz“ durchqueren. Tangiert wird der Untersuchungsraum überdies von der L131 im Straßenabschnitt zwischen der A20 und dem Anschluss an die L13 sowie von der L13 in Höhe der Ortslagen Bröbberow und Ziesendorf. Von regionaler Raumbedeutung ist zudem die L10, die die Tessenitz im nördlichen Bereich kreuzt. Die L133 sowie die Kreisstraßen K40 und K15 werden dem für die Flächenerschließung bedeut- samen Straßennetz zugeordnet. Sie durchziehen das FFH-Gebiet am westlichen Stadtrand von Schwaan sowie innerhalb der Ortslage Gnemern und nordwestlich der Neukirchener Plage. Im Weiteren existieren im Gebiet eine Reihe von Gemeinde- und Gemeindeverbindungsstraßen sowie sonstige (kommunale) Wege. Für das Straßen- und Wegenetz des Untersuchungsgebietes sind insgesamt 83 Brücken und Durchlässe dokumentiert, von denen 17 Bauwerke als relevant für die Managementplanung gelten (s.a. Kap. I.1.2.5). Eine verkehrstechnische Anbindung an das Schienennetz der Deutschen Bahn AG ist innerhalb des Betrachtungsraumes nicht gegeben. Der östliche Teil des FFH-Gebietes befindet sich in dem der Hindernisüberwachung dienenden Bauschutzbereich des Regionalflughafens Rostock-. Der Flughafen gilt als zentraler und wichtigster Flughafen des Landes und soll als Verkehrsknotenpunkt für den nationalen und interna- tionalen Flugverkehr gesichert und weiterentwickelt werden (RPV MM/HRO 2010).

I.1.2.9 Rohstoffgewinnung

Nördlich der Ortslage Groß Gischow grenzt unmittelbar an die Bekeniederung der Sandtageabbau „Jürgenshagen“ an. Der Rohstoffabbau auf der 7,5 ha großen Fläche wurde zwischenzeitlich be- endet. Auf der ehemaligen Abbaufläche ist eine Rekultivierung vorgesehen.

I.1.2.10 Energiewirtschaft

Zwischen Schwaan und Bröbberow wird das FFH-Gebiet von zwei Hochspannungsleitungen (110- kV / 220-kV) gequert. Überdies existieren im Untersuchungsraum Freileitungs- und Kabelanlagen der Mittelspannungsebene (20-kV / 0,4-kV). Das Untersuchungsgebiet wird zudem von zwei Ferngas-Versorgungsleitungen durchzogen, deren Überschneidungsbereiche mit dem Schutzareal sich nördlich von Klein Grenz sowie nahe des westlichen Stadtrandes von Schwaan befinden. Überdies kreuzen den Betrachtungsraum verein- zelt lokale Gasversorgungsleitungen. Das RREP MM/R weist für das unmittelbare Umfeld des FFH-Gebietes insgesamt drei bereits in Betrieb genommene Windparks sowie fünf geplante Windeignungsgebiete (WEG) aus. Ein weite- rer, älterer Windpark befindet sich südlich von Moltenow. Darüber hinaus sieht die erste Fort- schreibung des Regionalen Raumentwicklungsprogramms für die Region Rostock (PV RRO 2013) drei neue WEG vor. Nähere Ausführungen zu den WEG sind der Tab. 5 zu entnehmen, wobei die laut Fortschreibung vorgesehenen WEG hellgrau hinterlegt sind.

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Tab. 5: Windeignungsgebiete

lfd. Nr. WEG-Nr. lt. Bezeichnung Größe (ha) Anzahl der vorhan- RREP MM/R / denen WEA lt. RREP 2013 1 28 Radegast 42 5 2 33/34 Jürgenshagen 65 11 3 37/51 Bützow 53 12 4 100 Heiligenhagen 80 - 5 101 Hohen Luckow 93 - 6 104 Kurzen Trechow 225 - 7 113 Stäbelow 83 - 8 114 Kambs 104 - 9 k. A. Klein sein k. A. 4 10 118 Wokrent 60 - 11 119 Matersen 130 - 12 120 Klein Belitz 100 -

Im Umfeld des FFH-Gebietes befinden sich darüber hinaus drei Standorte zur Erzeugung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen:

 Biomethanlage Jürgenshagen (nordöstlich von Groß Gischow am Gischower Weg): Die Anlage wurde im August 2012 in Betrieb genommen.  Biogasanlage Viezen I (nordöstlich von Viezen an der Bützower Straße Ausbau): Für den Standort sind keine weiteren Ausbaumaßnahmen bekannt.  Biogasanlage Moltenow (in der Ortslage Moltenow an der Dorfstraße): Für den Standort ist eine Erweiterung der Anlage geplant. Überdies soll im näheren Umfeld ein Satelliten-Blockheizkraftwerk entstehen.

I.1.2.11 Jagd

Die Hege erfolgt grundsätzlich nach den geltenden Rechtsvorschriften des Bundes (Bundesjagd- gesetz/BJagdG, Verordnung über die Jagdzeiten/JagdzeitV) sowie des Landes (Landesjagdge- setz/LJagdG M-V, Jagdzeitenverordnung/JagdZVO M-V) und hat die Nachhaltigkeit der Vorkom- men an heimischen Wildtierarten zu gewährleisten. Jagdliche Besonderheiten für das FFH-Gebiet und seine unmittelbare Umgebung ergeben sich für die betroffenen Schutzgebiete, in welchen gemäß § 20 Abs. 1 LJagdG M-V die Jagd dem jeweili- gen Schutzzweck dienen soll: Innerhalb des NSG „Beketal“ kann die Jagd unter der Maßgabe erfolgen, dass das Anlegen von Wildäckern und künstlichen Suhlen, das Ausbringen von Fütterungsmitteln und der Einsatz von Lockmitteln an natürlichen Suhlen sowie das Befahren des Gebietes zu anderen Zwecken als zum Abtransport erlegten Wildes oder zur Anfuhr von Baumaterial für die Errichtung jagdlicher Einrich- tungen untersagt ist. Darüber hinaus unterliegen die Errichtung jagdlicher Einrichtungen und das Anlegen von Kirrungen der Zustimmung der für die Entscheidung über Ausnahmen und Befreiung zuständigen Naturschutzbehörde. Für das LSG „Bekeniederung“ sowie das LSG „Waidbach und Fahrenholzer Holz“ sind in Bezug auf die Jagd keine Verbote bzw. jagdlichen Besonderheiten ausgewiesen.

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I.1.2.12 Kulturgüter

Kulturgüter sind kulturhistorische Zeugnisse, die ein identitätsprägendes Merkmal für die jeweilige Region darstellen. Hierzu zählen Boden-, Bau und Gartendenkmale. Denkmale genießen gemäß § 1 Abs. 1 Denkmalschutzgesetz (DSchG M-V) einen besonderen Schutz. Die Belange des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege sind entsprechend § 1 Abs. 3 DSchG M-V bei öffentlichen Planungen und Maßnahmen zu berücksichtigen.

Baudenkmale In vielen der innerhalb liegenden bzw. an das FFH-Gebiet angrenzenden Ortschaften sind in den Denkmallisten der Landkreise registrierte Baudenkmale vorhanden. Eine Übersicht hierzu liefert Tab. 6.

Tab. 6: Baudenkmale im FFH-Gebiet und dessen unmittelbarer Umgebung

Ortschaft/Ortsteil Sehenswürdigkeiten Groß Tessin Pfarrhof, Gedenkstein für Meliorationsarbeiten, Kirche, Landarbeiterhaus, Wohnhaus, Stall, Gutsanlage mit Gutshaus, Park, Schmiede Gnemern Gutsanlage mit Gutshaus, Park mit Beketal, dem ehem. Kavaliershaus und der ehem. Stellmacherei, Wohnhäuser Pustohl Bauernhaus, Bauernhof mit Hallenhaus und Hallenscheune Klein Gischow Wohnhaus Groß Gischow Wohnhäuser, Allee, Gutshaus mit Scheune Moltenow Feldsteinbrücke, Gutshaus, Wohnhaus, Büdnerei, Bauernhof mit Wohnhaus, Scheu- ne, Stall und Park Viezen Schmiede, Wohnhaus, Gutshaus mit Stallspeicher Jürgenshagen Bauerngehöfte, Stallscheune, Scheune mit Göpel, Speicher, gotische Kapelle, Bau- ernhof mit Bauernhaus und Wirtschaftsgebäude, Kriegerdenkmal, Feuerwehr, Wohn- haus, Meilenstein Wokrent Wohnhäuser, Eiskeller Heiligenhagen Kirche mit Kirchhof und Mauer, Wohnhaus, Kriegerdenkmal Krugland Bauernhäuser mit Scheune Neukirchen Scheune, Wohnhaus, Kirche mit Friedhof, Einfriedung und barockem Tor, Pfarrhof mit Pfarrhaus, Scheune, ehem. Stall und Torpfeilern Klein Belitz Schmiede, Inspektorenhaus, ehem. Gutshaus (Schule) mit Gedenkstein für Clara Zetkin, ehemalige Molkerei, Pumpe, Landwarenhaus, Speicher Groß Belitz Stallscheune, Bauernhof mit Bauernhaus, Stall und Scheune Boldenstorf Wohnhaus Ziesendorf Gutspark, Grabstein im Park, Kriegerdenkmal Stäbelow Kirche mit Friedhof, Friedenseiche, Kriegerdenkmal Klein Grenz Wohnhaus, Scheune, Stall mit altem Windrad Groß Grenz Kirche, Niederdeutsches Hallenhaus, Fachwerkhaus, Kriegerdenkmal, Friedhof Bröbberow Gutsanlage mit Gutshaus und drei Stallspeichern Letschow Wohnhaus, Wohnhaus mit Scheune Schwaan Backsteinkirche, Hubbrücke, Wassermühle sowie weitere zahlreiche Baudenkmale

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Bodendenkmale Für das FFH-Gebiet sind zahlreiche Bodendenkmale bzw. Bodendenkmalverdachtsbereiche be- kannt (s.a. Anhang III.1). Dabei ist zu unterscheiden zwischen

 Bodendenkmalen, bei denen angesichts ihrer wissenschaftlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung einer Veränderung oder Beseitigung - auch der Umgebung - gemäß § 7 (4) DSchG M-V nicht zugestimmt werden kann.  Bodendenkmalen, deren Veränderung oder Beseitigung nach § 7 DSchG M-V genehmigt werden kann, sofern vor Beginn jeglicher Erdarbeiten die fachgerechte Bergung und Do- kumentation dieser Bodendenkmale sichergestellt wird. Alle durch diese Maßnahmen anfal- lenden Kosten hat der Verursacher des Eingriffes zu tragen (§ 6 Abs. 5 DSchG M-V.  Flächen, für die das Vorhandensein von Bodendenkmalen ernsthaft anzunehmen bzw. na- he liegend ist oder sich aufdrängt (Bodendenkmalverdachtsflächen).

Werden bei Erdarbeiten zufällig Bodendenkmale neu entdeckt, sind diese unverzüglich der Unte- ren Denkmalschutzbehörde anzuzeigen (§ 11 Abs. 2 DSchG M-V). Der Fund und die Fundstelle sind bis zu fünf Tagen in unverändertem Zustand zu erhalten (§ 11 Abs. 3 DSchG M-V).

I.1.2.13 Geotope

Im Untersuchungsgebiet befinden sich überdies zwei Geotope, die als erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde oder des früheren Lebens auf der Erde vermitteln. Laut Geotopkataster des Landes MV handelt es sich dabei um die Salzquelle Reinstorf (Geotopart: sehr nasse Salzwiese) sowie einen Eem- interglazialen Fossilienaufschluss nördlich von Klein Grenz (Geotopart: Geologischer Aufschluss). Für beide Geotope weist der Erfassungsbeleg keinen gesonderten Geotopschutz nach § 20 Abs. 2 NatSchAG MV aus (LUNG 2013).

I.1.3 Geschützte Teile von Natur und Landschaft Nachfolgend werden die innerhalb des Betrachtungsraumes ausgewiesenen europäischen und nationalen Schutzgebiete /-objekte hinsichtlich ihres Schutzzwecks sowie ihrer bestehenden Ver- bote dargestellt. Die jeweilige Gebietsabgrenzung ist - bis auf die Lage der Flächennaturdenkmale - der KARTE 1b zu entnehmen.

I.1.3.1 EU-Vogelschutzgebiete

Das FFH-Gebiet wird im westlichen Bereich (in Höhe der Ortslagen Goldberg - Berendshagen) auf einer Fläche von 123 ha vom SPA-Gebiet „Kariner Land“ (DE 2036-401) überlagert. Das Schutzgebiet hat eine Gesamtgröße von 8.668 ha und stellt laut Standard-Datenbogen (SDB) ei- nen repräsentativen Ausschnitt einer reich strukturierten Kulturlandschaft auf kuppiger Endmoräne mit zahlreichen Kleingewässern und Buchenwaldresten dar. Das SPA-Gebiet „Kariner Land“ ist Teil des kohärenten Schutzgebietsnetzwerkes „Natura 2000“ und wurde im Frühjahr 2008 durch das Land MV an die Europäische Union gemeldet. Die Ge- bietsmeldung basiert auf der Grundlage der europäischen Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 79/409/EWG vom 2. April 1979, ersetzt durch kodifizierte Fassung der Richtlinie 2009/147/EG vom 30. November 2009). Die nationale Unterschutzstellung wird auf Landesebene durch die Landes- verordnung über die Europäischen Vogelschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern (VSGLVO M-V) sichergestellt.

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I.1.3.2 Naturschutzgebiete

Das NSG „Beketal“ (N 302) liegt ca. 13 km westlich von Schwaan, beginnt in Höhe der Ortschaft Gnemern und erstreckt sich in Richtung Osten bis zur Landesstraße L11. Das Gebiet umfasst einen unverbauten Fließgewässerabschnitt der Beke einschließlich angren- zender Flächen und ist mit einer zu schützenden Gesamtfläche von ca. 112 ha ausgewiesen. Es befindet sich vollständig innerhalb der Grenzen des zu untersuchenden FFH-Gebietes. Gemäß Verordnung über das NSG "Beketal" vom 15. August 1995 dient das Schutzgebiet der dauerhaften Sicherung, Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Bachtales mit einer Vielzahl prägender Biotoptypen, insbesondere der Erosionstalabschnitte, der Prall- und Gleithänge, ein- schließlich der Steilabbrüche, der Kolkbereiche sowie der Geröll- und Kiesschotterbänke mit den dort vorkommenden standorteigenen, besonders geschützten und stark gefährdeten Pflanzen- und Tierarten sowie deren Lebensgemeinschaften (GVOBl. M-V 1995). Verboten sind im NSG „Beketal“ alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des NSG oder seiner Bestandteile oder zu einer nachhaltigen Störung führen kön- nen. U.a. ist es untersagt

 bauliche Anlagen jeglicher Art zu errichten, zu erweitern oder zu ändern, auch wenn sie keiner Genehmigung nach der Landesbauordnung bedürfen,  Gewässer oder deren Ufer zu ändern, zu beseitigen, zu schaffen oder umzugestalten oder Maßnahmen durchzuführen, die den Wasserstand oder den Wasserabfluss verändern, o- der Stoffe einzubringen, einzuleiten, zu entnehmen oder andere Maßnahmen vorzuneh- men, die geeignet sind, die physikalische, chemische oder biologische Beschaffenheit des Gewässers nachhaltig zu verändern,  Pflanzen, Pflanzenteile oder sonstige Bestandteile zu entnehmen, zu beschädigen oder in ihrem Weiterbestand zu gefährden oder Pflanzen oder Pflanzenteile einzubringen,  wildlebende Tiere zu töten, zu verletzen, zu fangen, zu füttern, ihnen nachzustellen, sie durch Lärm oder anderweitig zu beunruhigen, ihre Eier, Larven, Puppen und ihre sonstigen Brut- oder Wohnstätten zu entfernen oder zu beschädigen oder Tiere auszusetzen oder anzusiedeln,  die Wasserflächen mit Wasserfahrzeugen oder Sportgeräten jeglicher Art zu befahren,  Pflanzenschutzmittel oder sonstige Mittel zur Bekämpfung von Pflanzen und Tieren anzu- wenden oder mineralische oder organische Düngemittel, Klärschlamm oder sonstige Stoffe organischer oder anorganischer Zusammensetzung einzubringen, aufzubringen, zu lagern oder abzulagern,  Grünland umzubrechen,  Erstaufforstungen vorzunehmen und  zu angeln oder die Gewässer fischereilich zu nutzen.

Die vollständige Auflistung der Verbote ist der vorab benannten Schutzgebietsverordnung zu ent- nehmen.

I.1.3.3 Landschaftsschutzgebiete

Das LSG „Waidbach und Fahrenholzer Holz“ (L 101) beginnt an der Landesstraße L 10 (in Höhe der Ortslage Stäbelow) und erstreckt sich über das südlich der Ortslage gelegene „Fahren- holz“ sowie einen ausgebauten Fließgewässerabschnitt des Waidbachs einschließlich angrenzen- der Flächen. Südöstlich von Matersen schließt das Schutzareal unmittelbar an das LSG „Bekenie- derung“ an. Die Gesamtfläche des LSG beträgt 1.502 ha, wobei 19 % der Schutzgebietsfläche Bestandteil des FFH-Gebietes sind.

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Das LSG „Waidbach und Fahrenholzer Holz“ wurde mit Verordnung vom 17.06.2004 bzw. 1. Änderungsverordnung vom 10.06.2005 festgesetzt und dient vorrangig der Erhaltung und Ent- wicklung des großen Waldgebietes mit seiner charakteristischen Zonierung von Waldgesellschaf- ten und Naturwaldzellen sowie des Schmelzwassertales mit seinen feuchten, niedermoorigen Bö- den. Die wertvollsten Baumbestände befinden sich im westlichen Teil des Fahrenholzer Holzes; die natürlichen Mäander im südlichen Teil des Waidbaches stellen herausragende Laichgebiete für Frosch- und Schwanzlurche sowie Fische dar (ABl. LK Bad Doberan 07/2004; ABl. LK Bad Doberan 07/2005). Verboten sind im LSG „Waidbach und Fahrenholzer Holz“ alle Handlungen, die den Charakter des Gebietes verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen. U.a. ist es untersagt

 Straßen, Bahnanlagen, Motorsportflächen oder sonstige Verkehrsflächen neu anzulegen oder erheblich zu erweitern,  bauliche Anlagen im Sinne der Landesbauordnung (LBauO M-V) vom 18. April 2006 (GVOBl. S.468), zuletzt geändert durch Gesetz vom 16. Dezember 2003 (GVOBl. M-V S. 102, zuletzt geändert durch Artikel 9 des Gesetzes vom 23. Mai 2006 (GVOBl. M-V S. 194) zu errichten oder wesentlich zu ändern, auch solche, die keiner Baugenehmigung oder Bauanzeige bedürfen,  Moore, Sümpfe, Brüche, Sölle oder sonstige Feuchtgebiete zu entwässern und  Grünland oder Brachen umzubrechen oder umzuwandeln.

Die vollständige Auflistung der Verbote ist der vorab benannten Schutzgebietsverordnung zu ent- nehmen.

Das LSG „Bekeniederung“ (L 139) beginnt ca. 8 km nordwestlich von Schwaan (in Höhe Bol- denstorf) und dehnt sich bis an die östlichste FFH-Gebietsgrenze bzw. den Übergang zum be- nachbarten FFH-Gebiet „Warnowtal mit Zuflüssen“ (DE 2138-302) aus. Das Schutzgebiet umfasst einen weitgehend naturnahen Fließgewässerabschnitt der Beke einschließlich angrenzender Flä- chen und besitzt eine Gesamtgröße von 734 ha. 48 % der Fläche sind Bestandteil des FFH- Gebietes. Es wurde mit Verordnung vom 30.06.2005 unter Schutz gestellt und dient vorrangig der Erhaltung der in diesem Abschnitt langsam dahinströmenden Beke. Besonderes Kennzeichen ist deren ausgeprägte Mäandrierung innerhalb schmaler, vermoorter Talungen. Dieser weitreichend störungsarme, strukturreiche Landschaftsraum weist eine Vielfalt hochwertiger Landschaftsberei- che wie Feuchtwiesen, Bruchwälder, Röhrichte und Hochstaudenfluren auf und soll als Vorausset- zung für den Fortbestand zahlreicher Tier- und Pflanzenpopulationen gesichert werden (ABl. LK Bad Doberan 08/2005). Verboten sind im LSG „Bekeniederung“ alle Handlungen, die den Charak- ter des Gebietes verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen. U.a. ist es unter- sagt

 Straßen, Bahnanlagen, Motorsportflächen oder sonstige Verkehrsflächen neu anzulegen oder erheblich zu erweitern,  Motorbootsverkehr mit Verbrennungsmotoren zu betreiben,  bauliche Anlagen im Sinne der Landesbauordnung (LBauO M-V) vom 18. April 2006 (GVOBl. S.468), zuletzt geändert durch Gesetz vom 16. Dezember 2003 (GVOBl. M-V S. 102, zuletzt geändert durch Artikel 9 des Gesetzes vom 23. Mai 2006 (GVOBl. M-V S. 194) zu errichten oder wesentlich zu ändern, auch solche, die keiner Baugenehmigung oder Bauanzeige bedürfen,  Moore, Sümpfe, Brüche, Sölle oder sonstige Feuchtgebiete zu entwässern,  Dauergrünland in andere Nutzungsformen umzuwandeln und  sich in Gelegezonen und Schilfgürteln aufzuhalten.

Die vollständige Auflistung der Verbote ist der vorab benannten Schutzgebietsverordnung zu ent- nehmen.

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I.1.3.4 Gesetzlich geschützte Biotope als FFH-Lebensraumtypen

In der nachfolgenden Tab. 7 werden die im FFH-Gebiet liegenden, gemeldeten Lebensraumtypen (LRT) gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie aufgelistet und den jeweiligen Kategorien des gesetzli- chen Biotopschutzes zugeordnet. Eine gesonderte kartografische Darstellung der gesetzlich geschützten Biotope erfolgt nicht, da sie zu großen Teilen im Zuge der LRT-Kartierung aktuell erfasst und lagerichtig im neuen Bezugssys- tem in der KARTE 2a (Blatt 1-5) dargestellt werden.

Tab. 7: Lebensraumtypen des Anhangs I im Gebiet und gesetzlicher Biotopschutz

EU- Lebensraumtyp Gesetzlich geschütztes Gesetzlich geschütztes Code Biotop nach § 20 Biotop nach § 30 NatSchAG M-V BNatSchG 3140 Oligo- bis mesotrophe Sölle; Röhrichtbestände und Natürliche oder naturnahe kalkhaltige Riede; Torfstiche und stehende Bereiche fließender und stehen- Gewässer mit benthi- Kleingewässer jeweils ein- der Binnengewässer einschließ- scher schließlich der Ufervegetation, lich ihrer Ufer und der Vegetation aus Arm- Verlandungsbereiche stehender dazugehörigen uferbegleitenden leuchteralgen Gewässer natürlichen oder naturnahen Ve- getation sowie ihrer natürlichen oder naturnahen Verlandungsbereiche 3150 Natürliche eutrophe Sölle; Röhrichtbestände und Natürliche oder naturnahe Seen mit einer Vege- Riede; Altwässer, Torfstiche und Bereiche fließender und stehen- tation des Magnopo- stehende Kleingewässer jeweils der Binnengewässer einschließ- tamions einschließlich der Ufervegetati- lich ihrer Ufer und der oder Hydrocharitions on, Verlandungsbereiche ste- dazugehörigen uferbegleitenden hender Gewässer natürlichen oder naturnahen Ve- getation sowie ihrer natürlichen oder naturnahen Verlandungsbereiche 3260 Flüsse der planaren Naturnahe und unverbaute Natürliche oder naturnahe bis montanen Bach- und Flussabschnitte, Bereiche fließender und stehen- Stufe mit Vegetation einschließlich der Ufervegetation der Binnengewässer einschließ- des Ranunculion flui- lich ihrer Ufer und der tantis und des dazugehörigen uferbegleitenden Callitriche-Batrachion natürlichen oder naturnahen Ve- getation sowie ihrer natürlichen oder naturnahen Verlandungsbereiche; Altarme und regelmäßig überschwemmte Bereiche 9110 Hainsimsen-Buchen- - - wald (Luzulu- Fagetum) 9130 Waldmeister-Buchen- - - wald (Asperulo- Fagetum) 9160 Subatlantischer oder - - mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchen- wald (Carpinion betuli)

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EU- Lebensraumtyp Gesetzlich geschütztes Gesetzlich geschütztes Code Biotop nach § 20 Biotop nach § 30 NatSchAG M-V BNatSchG 91D0* Moorwälder Naturnahe Bruch-, Sumpf- und Bruch-, Sumpf- und Auwälder Auwälder (Mindestgröße 5.000 m²); naturnahe Moore 91E0* Erlen- und Eschen- Naturnahe Bruch-, Sumpf- und Bruch-, Sumpf- und Auwälder wälder und Weichholz- Auwälder (Mindestgröße auenwälder an Fließ- 5.000 m²) gewässern (Alno- Padion, Alnion in- canae, Salicion albae) * prioritärer LRT

I.1.3.5 Geschützte Landschaftsbestandteile

Für das FFH-Gebiet und seine unmittelbare Umgebung ist nach aktuellem Kenntnisstand ein Ge- schützter Landschaftsbestandteil (GLB) dokumentiert. Es handelt sich hierbei um den „Grenzer See in der Gemeinde Bröbberow“ (GLB DBR 5), welcher sich ca. 0,5 km östlich von Klein Grenz befindet. Das innerhalb der Pufferzone des FFH-Gebietes liegende Schutzgebiet umfasst das gesamte Flurstück 73 Flur 2 Gemarkung Groß Grenz und besitzt eine Größe von 10,35 ha. Das GLB „Grenzer See“ wurde mit Verordnung vom 25.10.2010 unter Schutz gestellt. Schutz- zweck ist die Erhaltung und Sicherung einer wiedervernässten Ackersenke, die eine besondere Bedeutung als Lebensraum für eine große Anzahl gefährdeter und vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten, insbesondere einer reichhaltigen Wasservogelwelt sowie von Amphibien und an Wasser gebundene Insekten, aufweist (ABl. LK Bad Doberan 11/2010). Im Schutzgebiet sind alle Veränderungen verboten, soweit diese zu einer Zerstörung, Beschädi- gung oder Veränderung des gesicherten Gebietes oder seiner Bestandteile oder zu einer nachhal- tigen Störung führen können. U.a. ist es untersagt

 Grünland umzubrechen oder umzuwandeln  Straßen, Wege, Plätze jeder Art oder sonstige Verkehrsflächen anzulegen oder wesentlich zu ändern  bauliche Anlagen im Sinne der Landesbauordnung (in der jeweils letzten gültigen Fassung) zu errichten, zu erweitern oder wesentlich zu ändern, auch solche, die keiner Baugenehmi- gung oder Bauanzeige bedürfen  Gewässer zu schaffen, zu erweitern, zu ändern, zu beseitigen oder Handlungen vorzuneh- men, die zu einer Veränderung des Wasserstandes führen können sowie Stoffe einzubrin- gen oder einzuleiten oder andere Maßnahmen vorzunehmen, die geeignet sind, die physi- kalische, chemische oder biologische Beschaffenheit der Gewässer zu beeinträchtigen  das Gebiet mit Wasserfahrzeugen und Sportgeräten jeder Art zu befahren, zu angeln oder Fischhaltung einschließlich Fischfütterung vorzunehmen

Die vollständige Auflistung der Verbote ist der vorab benannten Schutzgebietsverordnung zu ent- nehmen.

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I.1.3.6 Flächennaturdenkmale

Mit dem Flächennaturdenkmal (FND) gab es in der ehemaligen DDR einen dem GLB ähnlichen Schutzzweck. Unter dieser Schutzkategorie wurden naturnahe, stark gefährdete Kleinbiotope von geringer Flächengröße und mit einem Vorkommen an seltenen Tier- und Pflanzenarten geführt.

Für den Untersuchungsraum sind nach aktuellem Kenntnisstand drei FND dokumentiert (s.a. Tab. 8). Häufig sind die bestehenden FND gleichzeitig geschützte Biotope gemäß § 20 NatSchAG M-V. Nach § 22 NatSchAG M-V gilt die Schutzverordnung fort, sofern sie nicht ausdrücklich aufgehoben wird.

Tab. 8: Flächennaturdenkmale im FFH-Gebiet

Gesamt-Nr. Bezeichnung / zuständige Art Größe Unterschutzstellung Gebietskörperschaft (ha)

FND GÜ 202 Krebsbach zwischen Gne- punktuell - Beschluss des Rates des Kreises mern und Gischow / Land- Bützow Nr. 52/84 vom 18.04.1984 kreis Rostock FND DBR 54 Mündungsgebiet Waid- flächig 0,8 Beschluss des Rates des Kreises bach-Beke / Landkreis Rostock Nr. 145-22/86 vom Rostock 23.10.1986 FND DBR 40 Moorwiese am Waidbach / flächig 27,56 Beschluss des Rates des Kreises Landkreis Rostock Rostock Nr. 145-22/86 vom 23.10.1986

I.1.3.7 Besonderer Artenschutz / Horstschutzzonen

Für das FFH-Gebiet und seine Umgebung sind nach aktuellem Kenntnisstand folgende Vorkom- men an Großvögeln bekannt (Quelle - Rasterdaten des LUNG):

 Besetzte Horststandorte des Weißstorchs - Messtischblattquadranten 2036-4 (2), 2037-3 (2), 2037-4 (2), 2038-1 (3)  Besetzte Brutplätze des Kranichs - Messtischblattquadranten 2036-4 (18), 2037-4 (3), 2038-1 (4). Die für den Untersuchungsraum dokumentierten Großvögel unterliegen dem besonderen Arten- schutz (BArtSchV Anl. 1, Sp. 3, RL M-V), für die Schutzzonen zu deren Horsten oder Nestern sind die - artbezogenen - Verbote gemäß § 23 Abs. 4 NatSchAG M-V zu beachten.

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I.2 Bedeutung des Gebietes für das europäische Netz Natura 2000 I.2.1 Gemeldete und erfasste Lebensraumtypen des Anhangs I und Arten des Anhangs II FFH-RL / Vogelarten nach VS-RL Im nachfolgenden Abschnitt werden die im FFH-Gebiet relevanten Schutzobjekte, auf die Art. 6 FFH-RL anzuwenden ist, definiert.

I.2.1.1 Lebensraumtypen nach Anhang I FFH-RL

In Tab. 9 sind die im Standarddatenbogen (SDB) der Europäischen Kommission mitgeteilten Vor- kommen von Lebensraumtypen (LRT) mit Flächenangaben einschließlich der Bewertungen des Erhaltungszustands sowie die aktuell ermittelten Größen und Bewertungen dargestellt. Die aktuelle Flächengröße und der aktuelle Erhaltungszustand sind Ergebnis der Bestandsaufnahme. Bestim- mend bei der Aggregation der Teilbewertungen zum Erhaltungszustand auf Gebietsebene ist je- weils die Kategorie mit den überwiegenden Flächenanteilen, es sei denn die Kategorie C hat Flä- chenanteile von > 25 %. In diesem Fall ist C bestimmend. Für die weitere Bearbeitung sind die aktuell ermittelten LRT maßgeblich. Die LRT mit Angabe der Bewertung der Teilflächen sind in der KARTE 2a (Blatt 1-5) dargestellt.

Tab. 9: Gemeldete Vorkommen von LRT und aktuell ermittelte LRT des Anhangs I

EU-Code LRT Flächen- Erhaltungs- Flächen- Erhaltungs- größe laut zustand laut größe aktuell zustand aktuell Meldung (ha) SDB (ha) OFFENLAND 3140 Oligo- bis mesotrophe 0,18 C - -1 kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen 3150 Natürliche eutrophe Seen 9,14 C 7,54 C mit einer Vegetation des Magnopotamion der Hyd- rocharition 3260 Flüsse der planaren bis 25,31 B 20,69 C montanen Stufe mit Vege- tation des Ranunculion fluitans und des Cal- litricho-Batrachion Summe LRT Offenland 34,63 28,23 WÄLDER 9110 Hainsimsen-Buchenwald 14,62 B 0,002 -2 (Luzulu-Fagetum) 9130 Waldmeister-Buchenwald 131,09 B 60,932 A2 (Asperulo-Fagetum) 9160 Subatlantischer oder mit- 5,68 B 0,002 -2 teleuropäischer Stielei- chenwald oder Eichen- Hainbuchenwald (Carpini- on betuli) 91D0* Moorwälder 0,70 B 0,502 A2

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EU-Code LRT Flächen- Erhaltungs- Flächen- Erhaltungs- größe laut zustand laut größe aktuell zustand aktuell Meldung (ha) SDB (ha) 91E0* Erlen- und Eschenwälder 69,03 B 28,322 B2 und Weichholzauenwälder an Fließgewässern (Alno- Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Summe LRT Wälder 221,12 89,75 Summe LRT Gesamt 255,75 117,98

* prioritärer LRT 1 Erläuterung s. u. 2 nachrichtliche Übernahme der Daten zu den Wald-LRT entsprechend Fachbeitrag Wald vom 30.09.2010 (LU M-V 2010)

Mit 28,2 ha werden 1,26 % des FFH-Gebietes (insgesamt 2.240 ha) von LRT des Offenlandes eingenommen; die Wald-LRT bedecken 89,75 ha bzw. 4,03 % der Schutzgebietsfläche. Die Le- bensraumtypen sowie deren Bewertung sind in der KARTE 2a (Blatt 1-5) dargestellt. Im Rahmen der Meldung 2004I an die Europäische Kommission wurden im SDB für das FFH- Gebiet insgesamt acht LRT mitgeteilt, wovon drei als Offenland-LRT (davon kein prioritärer LRT) und fünf als Wald-LRT (WLRT, davon zwei prioritäre LRT) klassifiziert wurden. Im Zuge der Kartierungen zur Managementplanung wurden zwei LRT des Offenlandes (LRT 3150, LRT 3260) und drei Wald-LRT (WLRT 9130, WLRT 91D0*, WLRT 91E0*) ermittelt. Drei LRT konn- ten aktuell nicht bestätigt werden, wozu der Offenland-Lebensraum LRT 3140 sowie die beiden Wald-Lebensräume WLRT 9110 und WLRT 9160 gehören. Dieser Sachstand ist wie folgt zu begründen:

LRT 3140 (Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen) Die Ausweisung des LRT 3140 stellt - sowohl was dessen Klassifizierung als auch dessen Zuord- nung zum FFH-Gebiet anbelangt - einen wissenschaftlichen Fehler im Rahmen der Gebietsmel- dung dar. Vielmehr ist die 0,18 ha große Teilgebietsfläche dem ca. 121 ha großen Großtessiner See, einem eutrophen Gewässer ohne LRT-Status, zuzuordnen. Darüber hinaus sind eine Bewer- tung und Rückschlüsse auf den Erhaltungszustand des Gewässertyps aufgrund der geringen pro- zentualen Betroffenheit (0,15 % Anteil an der Gesamtfläche des Gewässers) nicht zulässig.

Weitere LRT wurden im Zuge der Managementplanung nicht ermittelt.

I 2006 erfolgten in Einzelfällen Aktualisierungen des SDB

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I.2.1.2 Arten nach Anhang II FFH-RL

In Tab. 10 sind die gemeldeten und aktuell ermittelten Arten des Anhangs II dargestellt. Für die weitere Bearbeitung sind die aktuell ermittelten Arten maßgeblich. Abweichungen zwischen Mel- dung und aktueller Erfassung werden im Zuge der Berichte nach Art. 17 FFH-RL der Europäischen Kommission mitgeteilt.

Tab. 10: Gemeldete Vorkommen und aktuell ermittelte Arten des Anhangs II

EU- Art Status laut Populations- Erhaltungs- Erhaltungs- Code SDB größe laut SDB zustand der Habi- zustand der Habi- tate laut SDB tate aktuell 1355 Fischotter nichtziehend i V B C 1149 Steinbeißer nichtziehend i R C B 1099 Flussneunauge1 nichtziehend i V C C 1096 Bachneunauge1 nichtziehend i C B -² 1145 Schlammpeitzger nichtziehend i R B B 1134 Bitterling nichtziehend i P B -3 1337 Biber - - - B (neu)

Erläuterung der Abkürzungen zur Spalte „Populationsgröße“: i (Einzeltiere), V (sehr seltenes Vorkommen), R (selten), C (häufig), P (Art vorhanden) 1 Ergebnisübernahme aus dem Fachbeitrag (Stand Juli 2013) für die Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie „Fische und Rundmäuler (Westgroppe, Bachneunauge und Flussneunauge)“ (UP 2013). ² Nach UP (2013) wird der Erhaltungszustand beider Neunaugenarten derzeit mit „ungünstig“ (C) eingestuft. Eine ge- sonderte Bewertung der Bachneunaugen im Einzugsgebiet der Beke erfolgte jedoch nicht. Insgesamt ist davon aus- zugehen, dass sich der Bachneunaugenlarvenbestand der Beke in einem guten Zustand befindet. (UP 2013) 3 Art konnte im FFH-Gebiet nicht nachgewiesen werden.

Im Rahmen der Meldungen 2004 (2006II) an die Europäische Kommission wurden im SDB für das FFH-Gebiet 6 Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie (davon keine prioritär) mitgeteilt. Während der Kartierungsarbeiten wurde im Untersuchungsgebiet eine weitere Art des Anhangs II (1337 - Biber) ermittelt. Die Habitate der Arten des Anhangs II und deren Bewertung sind in der KARTE 2b (Blatt 1-5) dargestellt. Der Bitterling konnte im Rahmen der Kartierungsarbeiten im FFH-Gebiet nicht nachgewiesen wer- den. Aus den letzten Jahren (1990 bis heute) liegen keine Nachweise der Art oberhalb von Schwaan vor (WINKLER et al. 2008). Auch historische Daten weisen die Beke nicht als Verbrei- tungsgebiet des Bitterlings aus (SCHAARSCHMIDT & LEMCKE 2004). Das Defizit liegt mutmaßlich im Fehlen von Großmuscheln, die eine wichtige Rolle in der Fortpflanzungsbiologie dieser Art spielen (ODE et al. 2012). Aufgrund der vorbenannten Sach- und Datenlage wird der Bitterling nicht weiter in die nachfolgende Bearbeitung mit einbezogen.

II 2006 erfolgten in Einzelfällen Aktualisierungen des SDB.

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I.2.1.3 Vogelarten nach Vogelschutz-Richtlinie

Das FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüssen“ wird in Teilen vom SPA „Kariner Land“ (DE 2036-401) überlagert. Der Überschneidungsbereich beläuft sich auf ca. 123 ha, was einem Anteil von ca. 1,4 % der Gesamtfläche des Europäischen Vogelschutzgebietes entspricht.

Brutvogelarten Ein besonderes Schutz- und Managementerfordernis im Sinne der Kriterien des Art. 4 Abs. 1 Vo- gelschutzrichtlinie besteht für alle Arten, die in Anlage 1 der Vogelschutzgebietslandesverordnung (VSGLVO M-V) als Brutvögel für das jeweilige Vogelschutzgebiet aufgelistet sind. Diese sind in Tab. 11 aufgeführt. Die Bestände und Habitate dieser Vogelarten stellen maßgebliche Bestandteile des Vogelschutzgebietes dar. Unberücksichtigt bleiben allerdings die Brutvogelarten, die im bear- beiteten FFH-Gebiet keine essentiellen Habitatelemente aufweisen.

Tab. 11: Brutvogelarten nach Anlage 1 VSGLVO

Code Vogelart Anzahl der Brut-paare Erhaltungszustand Erhaltungszustand laut SDB (für das ge- der Habitate laut SDB der Habitate aktuell samte SPA-Gebiet) (für das gesamte (für den Überschnei- SPA-Gebiet) dungsbereich) A229 Eisvogel 4 B -1 A031 Weißstorch 21 B -1 A081 Rohrweihe <15 B -1 A122 Wachtelkönig ~2 C -1 A236 Schwarzspecht2 <13 B C A320 Zwergschnäpper2 <3 B B A127 Kranich2 <60 B B A075 Seeadler 2 B -1 A338 Neuntöter ~70 B o. A.4 A074 Rotmilan <9 B o. A.3 A072 Wespenbussard ~5 B -1 A193 Flußseeschwalbe <35 B -1 A307 Sperbergrasmücke <56 B o. A.4 A056 Löffelente ~2 C -1 A059 Tafelente ~1 C -1

1 Es sind keine Habitate im Überschneidungsbereich von SPA- und FFH-Gebiet vorhanden („-„). 2 Relevante Brutvogelart, da sich potenzielle Habitate in ausreichender Habitatgröße im Überschneidungsbereich von SPA- und FFH-Gebiet befinden. 3 o. A. = ohne Angaben, Habitatqualität ist aufgrund fehlender Nahrungshabitate im Überschneidungsbereich nicht bewertbar. 4 o. A. = ohne Angaben, Habitatgröße liegt unter der Mindestgröße (5 ha) für die Ausweisung von Habitaten.

Im Weiteren werden nur noch die als relevant für das FFH-Gebiet eingestuften Brutvogelarten (Schwarzspecht, Zwergschnäpper und Kranich) näher betrachtet (vgl. Fußnote 2 für die Relevanz). Die im Überlagerungsbereich des europäischen Vogelschutzgebietes mit dem FFH-Gebiet ermit- telten Habitate der relevanten Vogelarten einschließlich der Bewertung ihrer Erhaltungszustände sind in der KARTE 2c dargestellt.

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Rastvogelarten Ein besonderes Schutz- und Managementerfordernis im Sinne der Kriterien des Art. 4 Abs. 1 Vo- gelschutzrichtlinie besteht für alle Arten, die in Anlage 1 der Vogelschutzgebietslandesverordnung (VSGLVO M-V) als Zug-, Rastvögel bzw. Überwinterer für das jeweilige Vogelschutzgebiet aufge- listet sind. Es handelt sich dabei lediglich um den Kranich. Der Überschneidungsbereich des SPA-Gebietes "Kariner Land" mit dem FFH-Gebiet besitzt für diese Art als Rastvogel keine Bedeutung; sie wird daher im Weiteren nicht berücksichtigt.

I.2.2 Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen und Arten für das euro- päische Netz Natura 2000 Im nachfolgenden Abschnitt erfolgt eine weitergehende Differenzierung der LRT und Arten hin- sichtlich ihrer Bedeutung im europäischen Netz Natura 2000. Die hier verwendeten Kriterien dienen als Grundlage zur Ermittlung der LRT und/oder Arten im FFH-Gebiet, für welche die Erhaltungsziele „Wiederherstellung“ oder „Entwicklung“ (vgl. Kap. I.4.1) lauten. Überdies dienen sie durch die Erhaltungszielbestimmungen der Definition von Erheblich- keitsschwellen im Rahmen der FFH-Verträglichkeitsprüfung.

I.2.2.1 LRT nach Anhang I FFH-RL Die im Gebiet vorkommenden LRT nach Anhang I der FFH-RL werden hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Schutzgebietsnetz nach folgenden Kriterien eingeschätzt (s.a. Tab. 12):

 „günstiger“ insbesondere „hervorragender Erhaltungszustand“ auf Gebietsebene (vgl. Tab. 9 im vorangegangenen Kap. I.2.1)  Priorität im Sinne des Art. 1 d) FFH-RL  Vorhandensein landesweiter Schwerpunktvorkommen (sehr hoher Flächenanteil) im jewei- ligen Gebiet  eine landesweit „ungünstige“ Gesamtbewertung des LRT innerhalb der FFH-Gebiete  ein europaweit „ungünstiger Erhaltungszustand“ innerhalb und außerhalb von FFH- Gebieten gemäß dem Bericht nach Art. 17 FFH-RL.

Die gebietsbezogene Bewertung des Erhaltungszustands als „ungünstig“ (C) zeigt einen i.d.R. unzureichenden Zustand für das Netz Natura 2000 an und ist daher maßgeblich für die Bestim- mung von erforderlichen Maßnahmen, dieser wird in Tab. 23 hervorgehoben.

Tab. 12: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden LRT für das Netz Natura 2000

LRT Prioritärer LRT Sehr hoher Flächen- Landesweit hohe Europaweit ungünstiger EU-Code anteil im Gebiet (re- Flächenanteile Zustand (gelb oder rot nach lative Größe = A) (> 25%) als ungün- Ampelschema gemäß Be- bezogen auf das stig bewertet (C) richt nach Art. 17 FFH-RL) Land 3150 - - - ungünstig - schlecht 3260 - - - ungünstig - unzureichend

* prioritärer LRT

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I.2.2.2 Arten nach Anhang II FFH-RL mit kleinräumig abgrenzbaren Habitaten Die im Gebiet vorkommenden Arten nach Anhang II FFH-RL (mit kleinräumiger Habitatsabgren- zung) werden hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Schutzgebietsnetz nach folgenden Kriterien ein- geschätzt (s.a. Tab. 13):

 „günstiger“ insbesondere „hervorragender Erhaltungszustand“ der Habitate auf Gebiets- ebene (vgl. Tab.10 im vorangegangenen Kapitel I.2.1)  Priorität im Sinne der FFH-RL  Vorhandensein landesweiter Schwerpunktvorkommen (sehr hoher Populationsanteil) im jeweiligen Gebiet  europaweit „ungünstiger Erhaltungszustand“ innerhalb und außerhalb von FFH-Gebieten gemäß dem Bericht nach Art. 17 FFH-RL.

Die gebietsbezogene Bewertung des Erhaltungszustands als „ungünstig“ (C) zeigt einen i.d.R. unzureichenden Zustand für das Netz Natura 2000 an und ist daher maßgeblich für die Bestim- mung von erforderlichen Maßnahmen, dieser wird in Tab. 24 hervorgehoben.

Tab. 13: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Arten mit kleinräumigen Habitaten für das Netz Natura 2000

Art prioritäre Art Sehr hoher Populations- Europaweit ungünstiger Zustand anteil (relative Größe = A) (gelb oder rot nach Ampelsche- bezogen auf das Land ma gemäß Bericht nach Art. 17 FFH-RL) Steinbeißer - - ungünstig - unzureichend Bachneunauge - - ungünstig - unzureichend Schlammpeitzger - - ungünstig - unzureichend

I.2.2.3 Tierarten nach Anhang II FFH-RL mit großen Raumansprüchen Bei Tierarten, die große Lebensräume beanspruchen, sind die bedeutsamen Habitateigen- schaften und -funktionen in den FFH-Gebieten relevant (vgl. Art. 1k, FFH-RL). Für diese Arten mit großräumigen, gebietsübergreifenden Habitaten wird daher der Erhaltungszustand auf Gebiets- und Landesebene beurteilt. Die landesweite Bewertung ergibt sich vorläufig aus der Gefährdungs- einstufung nach den „Roten Listen“ (Kategorien 1 bis 3) des Landes. Die gebietsbezogene Bewertung des Erhaltungszustands als „ungünstig“ (C) zeigt einen i.d.R. unzureichenden Zustand für das Netz Natura 2000 an und ist daher maßgeblich für die Bestim- mung von erforderlichen Maßnahmen, dieser wird in Tab. 24 hervorgehoben.

Tab. 14: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden Tierarten mit großen Raumansprüchen für das Netz Natu- ra 2000

Art priori- Sehr hoher Po- Ungünstiger Zu- Europaweit ungünstiger Zustand täre Art pulationsanteil stand auf Lan- (gelb oder rot nach Ampelsche- (relative Größe = desebene (Rote ma gemäß Bericht nach Art. 17 A) bezogen auf Liste) FFH-RL) das Land Flussneunauge - - RL MV 1 ungünstig - schlecht Fischotter - - RL MV 2 ungünstig - unzureichend Biber - - RL MV 3 ungünstig - unzureichend

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I.2.2.4 Brutvogelarten nach VS-RL Die im Gebiet vorkommenden relevanten Brutvogelarten nach VS-RL werden hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Schutzgebietsnetz nach folgenden Kriterien eingeschätzt (s.a. Tab. 15):

 „günstiger“ insbesondere „hervorragender Erhaltungszustand“ der Habitate auf Gebiets- ebene (vgl. Tab. 11 im vorangegangenen Kapitel I.2.1)  Vorhandensein landesweiter Schwerpunktvorkommen (sehr hoher Populationsanteil) im jeweiligen Gebiet  landesweit „ungünstige“ Bewertung (abnehmende Tendenz der Bestände; Grundlage für diese Beurteilung bildet die „Rote Liste“),

Die gebietsbezogene Bewertung des Erhaltungszustands als „ungünstig“ (C) zeigt einen i.d.R. unzureichenden Zustand für das Netz Natura 2000 an und ist daher maßgeblich für die Bestim- mung von wünschenswerten Maßnahmen auf Teilgebietsebene (siehe Tab. 29).

Tab. 15: Bedeutung der im Gebiet vorkommenden relevanten Brutvögel für das Netz Natura 2000

Art Sehr hoher Populati- Ungünstiger Zu- Europaweit ungüns- onsanteil (relative stand auf Landes- tiger Zustand3 Größe = A) bezogen ebene (Rote Liste, auf das Land1 abnehmend2) Schwarzspecht - - Zwergschnäpper - - Kranich - SPEC2

1 Die Angaben zur Bestimmung des Populationsanteils im Gebiet bezogen auf das Land wird durch die obere Naturschutzbehörde aufbereitet und liegt derzeit noch nicht vor. Ist die „Population“ mit „A“ bestimmt, hat das Vo- gelschutzgebiet mit der Art eine besondere landesweite Bedeutung (> 15 % der Landesmeldung). In der Spalte ist in diesem Fall ein „x“ einzutragen. Die Angaben beziehen sich immer auf das Gesamtgebiet. 2 Die Bestimmung eines „ungünstigen Zustands“ auf Landesebene beruht vorläufig auf den Angaben in der „Roten Liste der Brutvögel Mecklenburg-Vorpommerns“, Stand 2003 (Trend in den letzten 20 Jahren: „a“ = > 20 % Ab- nahme oder „aa“ = > 50 % Abnahme). 3 Die Bestimmung eines „ungünstigen Zustands“ auf europäischere Ebene (EU 25) beruht auf den Angaben von BIRDLIFE (2004) - Vogelarten mit europäischer Schutzrelevanz, sog. SPEC-Arten (Species of European Conser- Vation Concern: SPEC 1 = weltweit bedrohte Art, SPEC 2 = Arten mit > 50 % des Weltbestandes in Europa und negativer Bestandsentwicklung bzw. ungünstigem Erhaltungszustand in Europa, SPEC 3 = Arten mit negativer Bestandsentwicklung bzw. „ungünstigem Erhaltungszustand“ in Europa, die aber nicht auf Europa konzentriert sind.

I.2.3 Arten nach Anhang IV FFH-RL Für die Tier- und Pflanzenarten nach Anhang IV FFH-RL gilt gemäß Art. 12 und 13 FFH-RL ein strenges Schutzregime, das u.a. Verbote des Fangs oder der Tötung von Exemplaren, der Störung von Arten, der Zerstörung von Eiern oder der Beschädigung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten einschließt. Die Beurteilung des Erhaltungszustands der Arten (Anhang IV) erfolgt nicht für die FFH-Gebiete, sondern gebietsunabhängig und flächendeckend. Es werden nach den Vorgaben für das Monitoring auf europäischer Ebene die drei Erhaltungszustands-kategorien: „günstig“, „un- günstig - unzureichend“, „ungünstig - schlecht“ unterschieden (vgl. Doc.Hab-04-03/03-rev.3). Die Arten des Anhangs IV werden nicht im Zuge der Managementplanung erfasst und bewertet.

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Alle Informationen über aktuelle Vorkommen müssen aber ausgewertet werden, um zu vermeiden, dass bei der Planung von Maßnahmen zu Gunsten von LRT nach Anhang I oder Arten nach An- hang II FFH-RL Beeinträchtigungen von Arten des Anhangs IV-Arten verursacht werden.

Tab. 16: Vorkommen von Arten des Anhangs IV

Art Vorkommen im Gebiet Bemerkungen (Gebietsteil, Lage im Gebiet) Moorfrosch LRT 3150-17, LRT 3150-20 Nachweise während der Geländebegehung zur Maßnahmenplanung (April 2013) Knoblauch- LRT 3150-20 Nachweise während der Geländebegehung kröte zur Maßnahmenplanung (April 2013) Wasserfle- Winterquartiere befinden sich außer- Stellungnahme des LUNG vom dermaus, halb des FFH-Gebietes, aber vermut- 24.10.2011 Fransenfle- lich Nutzung des FFH-Gebietes als dermaus Jagdgebiet Moorfrosch, am Waidbach (Vorkommen vermutet) betrifft die im Rahmen der Ausgleichs- Laubfrosch planung für die A 20 neu angelegten Amphibienlaichgewässer, es ist zu ver- muten, dass diese von Anhang IV-Arten der FFH-RL (z.B. Moorfrosch) ange- nommen werden

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I.3 Erhaltungszustand der signifikanten Lebensraumtypen und der Habitate der Arten / maßgebliche Bestandteile Nach § 34 BNatSchG ist es bei der Beurteilung von Plänen oder Projekten mit möglichen Auswir- kungen auf besondere Schutzgebiete oder Europäische Vogelschutzgebiete notwendig, die für die Erhaltungsziele oder den Schutzweck „maßgeblichen Bestandteile“ zu bestimmen. Ebenso ist es für die Schutzzweckbestimmung sowie für die Vorbereitung von Maßnahmen für den Erhalt oder die Verbesserung des Erhaltungszustandes von LRT und Arten unerlässlich, die maßgeblichen Bestandteile des FFH-Gebietes zu identifizieren und zu bewerten. Allgemein umfassen die für die Erhaltungsziele maßgeblichen Bestandteile: a) Die im Gebiet signifikant vorkommenden LRT nach Anhang I sowie die signifikant vorkommen- den Arten nach Anhang II FFH-RL gemäß Tab. 9 und 10 sowie den KARTEN 2a (Blatt 1-5) und 2b (Blatt 1-5), b) die typischen Arten der Lebensräume, die als Indikatorarten einen „günstigen Erhaltungszu- stand“ der signifikant vorkommenden LRT anzeigen, c) die im Gebiet vorkommenden Vogelarten, für die nach Art. 4 VS-RL ein gebietsspezifisches Schutzerfordernis besteht und die damit relevant sind für das Gebietsmanagement ge- mäß Tab. 11, d) die Habitate der Arten des Anhangs II der FFH-RL sowie der relevanten Vogelarten nach Art. 4 der Vogelschutzrichtlinie gemäß der KARTE 2c sowie e) die für einen „günstigen Erhaltungszustand“ notwendigen Lebensraum- bzw. Habitatbedingun- gen mit den erforderlichen standörtlichen Voraussetzungen und funktionalen Beziehungen. In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und Bewertung sowie die weite- ren standörtlichen und funktionalen „maßgeblichen Bestandteile“ räumlich konkret für das FFH- Gebiet dargestellt und beschrieben. Darüber hinaus wird bei Abweichungen zwischen den aktuell ermittelten und den im SDB beurteilten Erhaltungszuständen geprüft und erläutert, worauf diese zurückzuführen sind.

I.3.1 Lebensraumtypen des Anhangs I Im FFH-Gebiet wurden im Zuge der Managementplanung 2 Offenland-LRT des Anhanges I mit signifikanten Vorkommen ermittelt, die insgesamt 28,17 ha einnehmen.

Die Abgrenzung der Vorkommen der LRT sowie die Bewertung des Erhaltungszustandes der Teil- flächen werden in der KARTE 2a (Blatt 1-5) (nach dem Muster: „LRT-Code - laufende Nummer - Zustand“) des Managementplans dargestellt. Die Kartierung der Offenland-LRT wurde im Zeitraum Juli/August 2011 und auf Grund der starken Überschwemmungssituation in der Bekeniederung ergänzend im Juni/Juli 2012 durch das Büro für Landschaftsplanung und Umweltmanagement Schwerin (BLU Schwerin) vorgenommen, wobei die Erfassung und Bewertung der FFH-Lebensraumtypen nach der Kartier- und Bewertungsvorschrift für Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie (92/43/EWG) als Grundlage der Vergabe (ohne Wald-Lebensraumtypen, Stand: 27.06.2006, i. d. F. vom 21.02.2008) erfolgte. Ausführliche Beschreibungen zu Material, Methoden sowie Kartier- und Bewertungsergebnissen sind dem Fachbeitrag „Lebensraumtypen“ (KIPHUTH 2013) zu entnehmen (s.a. Kap. III Anhang). 64,52 % der Offenland-LRT befinden sich in einem „günstigen Erhaltungszustand“, worunter die Erhaltungszustände A „hervorragend“ und B „gut“ (insgesamt 18,21 ha) zusammengefasst werden. Hingegen weisen 35,49 % der LRT (insgesamt 10,02 ha) nur den Erhaltungszustand C („mäßig bis durchschnittlich“) auf.

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Tab. 17: Verbreitung und Bewertung des Erhaltungszustands der Lebensraumtypen

EU- Lebensraumtyp Verbreitung (wesent- Anzahl Flächen- Erhaltungszustand Code liche Vorkommen) der Teil- größe ak- aktuell flächen tuell in ha 3150 Natürliche eutro- hauptsächlich Kleinge- 24 7,54 Gesamt: C phe Seen mit ei- wässer, verteilt entlang A: - ner Vegetation des Mittel- und Oberlaufes B: 5,22 (69,2 %) des Magnopota- der Beke und innerhalb mion der Hydro- des Überlappungsberei- C: 2,32 (30,8 %) charition ches mit dem SPA „Kari- ner Land“, Torfstich- Gewässer südlich von Jürgenshagen 3260 Flüsse der plana- Beke im Unter- und Ober- 11 20,69 Gesamt: C ren bis montanen lauf sowie Abschnitte der A: - Stufe mit Vegeta- Beke (tw. Mittellauf), des B: 12,99 (62,8 %) tion des Ranuncu- Moltenower Bachs (Unter- lion fluitans und lauf zzgl. Moltenower Sei- C: 7,70 (37,2 %) des Callitricho- tenbach), der Tessenitz Batrachion (Oberlauf vorrangig nörd- lich der L10) und des Waidbachs (tw. Unterlauf)

* prioritärer LRT

Auf weitere Ausführungen zu den WLRT wird im Rahmen dieser Managementplanung verzichtet. Ausführliche Angaben zur Methodik der Erfassung, zu den Ergebnissen der Kartierung und zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Wald-LRT sind dem Fachbeitrag Wald (LU M-V 2010) zu entnehmen. Nachfolgend wird eine Zusammenfassung der Ergebnisse für die relevanten Offenland-LRT vor- genommen:

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LRT 3150 - Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hyd- rocharitions

FFH-LRT 3150 FFH-LRT 3150 fortlaufende Nr. 3150-010, Lage: in Gnemern, fortlaufende Nr. 3150-006, Lage: nördlich von Fläche: ca. 0,89 ha, Erhaltungszustand: B “gut” Gnemern im Grünland, Fläche: 0,016 ha, Erhal- tungszustand: C „durchschnittlich oder einge- schränkt“

Die LRT 3150 verteilen sich auf das gesamte FFH-Gebiet beidseitig der Beke und ihrer Zuflüsse. Es handelt sich dabei um in der Ackerlandschaft bzw. im Grünland gelegene Kleingewässer, deren Genese meist auf eiszeitliche Prozesse zurückzuführen ist. Weitere Kleingewässer stellen in den Niedermoorbereichen liegende Torfstiche dar. Die LRT 3150 sind mit ihren Uferbereichen klar im Gelände abgegrenzt. Mehrheitlich zeichnen sich die Kleingewässer durch eine Zonierung aus, wobei im Zentrum der Habitate meist eine offene Wasserfläche, teilweise mit Unterwasservegetation und Schwimmblattdecken, vorzufinden ist. Da- ran schließen sich in Richtung Land Röhrichte, Seggenriede, Feuchtgebüsche, Bruchwaldbereiche und Hochstaudenfluren an. Den Übergang zum Mineralbodenbereich bilden oft Ruderale Stauden- fluren der Mineralstandorte, in denen vor allem die Große Brennnessel (Urtica dioica) dominiert. Kennzeichnende Arten des Wasserkörpers sind z.B. Kleine Wasserlinse (Lemna minor), Unterge- tauchte Wasserlinse (Lemna trisulca), Vielwurzelige Teichlinse (Spirodela polyrhiza), Schwimmen- des Laichkraut (Potamogeton natans), Wasserknöterich (Persicaria amphibia), Froschbiss (Hydro- charis morsus-ranae), Seerose (Nymphaea alba), Teichrose (Nuphar lutea), Wasserpest (Elodea canadensis) und Zartes Hornblatt (Ceratophyllum submersum). Die Röhrichte, Seggenriede und feuchten Hochstaudenfluren bestehen in erster Linie aus Gemei- nem Schilf (Phragmites australis), Großem Schwaden (Glyceria maxima), Gilb-Weiderich (Lysima- chia vulgaris), Breitblättrigem Rohrkolben (Typha latifolia), Europischem Wolfstrapp (Lycopus eu- ropaeus), Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Ähriger Igelkolben (Sparganium erectum), Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Wald-Simse (Scirpus sylvestris), Rohrglanzgras (Phalaris a- rundinacea), Flatterbinse (Juncus effusus) und Flutendem Schwaden (Glyceria fluitans). Die Feuchtgebüsche und Bruchwaldbereiche werden durch Arten wie Grau-Weide (Salix cinerea), Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) und Silber-Weide (Salix alba) geprägt. Die Gehölze in den trockeneren Arealen setzen sich aus Spitz-Ahorn (Acer platanoides), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Rot-Buche (Fagus sylvestris), Stiel-Eiche (Quercus robur), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) und Efeu (Hedera helix) zusammen.

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69,2 % der LRT 3150 werden mit dem Erhaltungszustand „B“ (gut) bewertet, ein bedeutender Teil der Kleingewässer (30,8 %) weist hingegen einen „durchschnittlichen oder eingeschränkten Erhal- tungszustand“ (C) auf. Hauptursächlich für die Beeinträchtigung der Kleingewässer sind diffuse Nährstoffeinträge aus den angrenzenden, zumeist intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen, in dessen Folge es zum Rückgang bzw. zur Verdrängung LRT-typischer Arten kommt. Darüber hinaus sind an einigen Teilhabitaten die der Eutrophierung entgegenwirkenden Pufferstreifen nur unzureichend ausgebil- det bzw. fehlen gänzlich. Vereinzelt sind Kleingewässer an die bestehende Gebietsentwässerung (Rohrleitungen, Gräben) für die Nutzflächen angeschlossen. ► Bewertung: Da die Flächenanteile der Kategorie C größer als 25 % sind (vgl. Tab. 17), ist diese Kategorie bestimmend für die Gesamtbewertung des LRT 3150. Infolge dessen ergibt sich auf der Gebietsebene ein „mittlerer bis schlechter Erhaltungszustand“ (C). Die Einstufung zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung (Zustand „C“) bleibt somit unverändert, dennoch ergab sich im Zuge der Un- tersuchungen ein Verlust an LRT-Fläche. Im Weiteren wird hier auf die Plausibilitätsprüfung in Tab. 22 verwiesen.

LRT 3260 - Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitan- tis und des Callitriche-Batrachion

FFH-LRT 3260 FFH-LRT 3260 fortlaufende Nr. Station 6, Lage: Beke (Gnemern), fortlaufende Nr. Station 16, Lage: Beke (Boldens- Erhaltungszustand: B “gut” torf), Erhaltungszustand: C „durchschnittlich oder eingeschränkt“

Der LRT 3260 bildet mit der Beke und ihren Zuflüssen (Moltenower Bach/Seitenbach, Plagegra- ben, Tessenitz, Waidbach) das Zentrum des FFH-Gebietes. Dabei handelt es sich um Fließge- wässer in einer Niedermoorniederung, welche großflächig einer landwirtschaftlichen Intensivnut- zung (Acker, Grünland, Beweidung) unterliegt. Im Bereich zwischen Gnemern und Groß Gischow („Grünes Rad“ bzw. „NSG Beketal“) fließt die Beke durch ein tief eingeschnittenes Tal mit zahlrei- chen Mäandern und ist im Uferbereich weitestgehend von Wald umgeben. Der LRT 3260 ist zumeist durch sein ausgebautes Fluss- und Bachbett und mit seinen Uferberei- chen klar im Gelände abgegrenzt. Die Ausstattung des LRT reicht von naturnah, aber vegetations- los bis begradigt und vegetationsreich. Die Abgrenzung des LRT orientiert sich an Strukturelemen- ten, Ausbaugrad sowie der Vegetationszusammensetzung: In stärker fließenden Abschnitten ist das Flussbett eher vegetationslos, aber in seiner Struktur noch sehr naturnah.

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In den ausgebauten Bereichen fließen die Beke und ihre Zuflüsse ruhiger, hier kommen auch ver- schiedene flutende Arten wir Flutender Schwaden (Glyceria fluitans), Flutender Igelkolben (Sparganium emersum), Berle (Berula erecta), Alpen-Laichkraut (Potamogeton alpinus), Kleine Wasserlinse (Lemna minor) und Teichrose (Nuphar lutea f. submersa) vor. Am Ufer schließen sich in den Bereichen der Moorniederung Röhrichte, Seggenriede, Feuchtgebüsche, Bruchwaldberei- che und Hochstaudenfluren an. In den Bereichen mit Mineralboden, welche die Beke mit starken Mäandern durchfließt, grenzen unmittelbar Ufergehölze - zusammengesetzt aus Buche (Fagus sylvestris), Esche (Fraxinus excelsior), Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Berg-Ahorn (Acer pseu- doplatanus) und Stiel-Eiche (Quercus robur) - an. Den Übergang zum mineralisch geprägten Of- fenland bilden oft Ruderale Staudenfluren der Mineralstandorte, in denen die Große Brennnessel (Urtica dioica) vorherrschend ist. Circa 63 % der LRT 3260 werden mit dem Erhaltungszustand „B“ (gut) bewertet, ein bedeutender Teil der Fließgewässer (37 %) weist hingegen einen „durchschnittlichen oder eingeschränkten Er- haltungszustand“ (C) auf. Die Beeinträchtigungen der Beke und ihrer Zuflüsse sind vornehmlich auf wasserbauliche Maßnahmen wie Laufbegradigung, Vertiefungen der Sohle, Monotonisierung der Uferbereiche sowie auf lokale Stauhaltung zurückzuführen. Von großer Bedeutung sind überdies die diffusen Nährstoffeinträge, die hauptsächlich aus der im Untersuchungsraum und darüber hinaus (Einzugsgebiet der Beke) größtenteils intensiv betriebe- nen, landwirtschaftlichen Nutzung resultieren. Weitere akute Gefährdungen für den LRT 3260 stel- len die ökologisch nicht durchgängigen Querbauwerke (s.a. Tab. 3) sowie die in weiten Teilen des FFH-Gebietes stattfindende intensive Gewässerunterhaltung (s.a. Kap. I.1.2.5) dar. ► Bewertung: Da die Flächenanteile der Kategorie C größer als 25 % sind (vgl. Tab. 17), ist diese Kategorie bestimmend für die Gesamtbewertung des LRT 3260. Auf der Gebietsebene ergibt sich somit ein „mittlerer bis schlechter Erhaltungszustand“ (C). Die Einstufung zum Zeitpunkt der Ge- bietsmeldung (Zustand „B“) konnte damit für den LRT nicht bestätigt werden. Im Weiteren wird hier auf die Plausibilitätsprüfung in Tab. 22 verwiesen.

I.3.2 Habitate der Arten des Anhanges II Im FFH-Gebiet wurden im Zuge der Managementplanung 4 Arten des Anhanges II mit signifikan- ten Vorkommen ermittelt, d.h. es existiert ein Nachweis nach dem Referenzzeitpunkt (vgl. Kap. I.4.2), bei dem es sich nicht nur um einen Einzelnachweis handelt.

Tab. 18: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate der Arten des Anhangs II FFH-RL

EU- Art Status Vorkommen der Art im Anzahl Habitat- Erhaltungszustand Code aktuell Gebiet (Artnachweis) der Teil- fläche in aktuell flächen ha 1355 Fischotter r Beke (Mittel und Unter- 9 543,89 Gesamt: C lauf), Waidbach A: 24,11 (4,4 %) Totfunde bei Klein Belitz B: 367,42 (67,6 %) (Beke) und Jürgensha- C: 152,36 (28,0 %) gen (Tessenitz) 1149 Steinbeißer r Abschnitte der Beke, 8 23,33 Gesamt: B Waidbach, Tessenitz, A: - Gräben der Plage ein- B: 23,33 (100 %) schließlich Mahlbusen (nahezu flächendecken- C: - de Verbreitung) 1099 Fluss- r Beke 1 15,31 Gesamt: C 1 neunauge A: - B: - C: 15,31 (100 %)

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EU- Art Status Vorkommen der Art im Anzahl Habitat- Erhaltungszustand Code aktuell Gebiet (Artnachweis) der Teil- fläche in aktuell flächen ha 1096 Bach- 1 r Beke -² -² -² neunauge 1145 Schlamm- r Beke (Unterlauf) bei 8 28,84 Gesamt: B peitzger Bröbberow, Gräben der A: 1,04 (3,6 %) Plage einschließlich B: 27,80 (96,4 %) Mahlbusen (lückenhaft) C: - 1337 Biber2 a Beke (Unterlauf) 1 48,46 Gesamt: B A: - B: 48,46 (100 %) C: -

Erläuterung der Abkürzungen zur Spalte „Status aktuell“: r (resident, Population ganzjährig vorhanden, die Einstufung geht i.d.R. von reproduzierenden Vorkommen aus), a (nur adulte Stadien, die Art wurde zwar im Gebiet beobachtet, bisher fehlen jedoch sichere Reproduktionsbelege) 1 Ergebnisübernahme aus dem Fachbeitrag (Stand Juli 2013) für die Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie „Fische und Rundmäuler (Westgroppe, Bachneunauge und Flussneunauge)“ (UP 2013). ² Im Rahmen des landesweiten Fachbeitrags für die Neunaugen erfolgte keine Habitatabgrenzung und Bewertung für das Bachneunauge. 3 Es wird nur eine Bewertung der besiedelten Habitaten vorgenommen.

Die Abgrenzung der Habitate der Arten des Anhanges II sowie die Bewertung des Erhaltungszu- standes der Teilflächen werden in den KARTE 2b (Blatt 1-5) (nach dem Muster: „Art-Code - laufen- de Nummer - Zustand“) des Managementplans dargestellt. Für den Nachweis von Fischotter und Biber wurden - neben der Auswertung von Verbreitungsan- gaben (Datengrundlage LUNG) - zwischen Mai 2011 und April 2012 insgesamt 4 Geländebege- hungen zur Ermittlung von Strukturparametern und Defiziten durchgeführt. Die Habitatabgrenzung und Habitatbewertung erfolgte nach Anhang 6 (Leistungsbeschreibung zur Kartierung und Bewer- tung der Habitatelemente von Biber und Fischotter, Version 2.2: Stand 07.09.2010) des Fachleitfa- dens „Managementplanung in Natura 2000 Gebieten“ des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern“ (MLUV 2010). Bei der Vorauswahl potenzieller Eignungsflächen für die Fischarten Steinbeißer, Schlammpeitzger und Bitterling flossen die vom Auftraggeber (StALU MM) zur Verfügung gestellten Vorkommens- nachweise sowie spezifisches Expertenwissen und detaillierte Ortskenntnisse der zu untersuchen- den Gebietsteile und Habitate des FFH-Gebietes ein. Die Befischungen fanden zwischen Mai 2011 und September 2012 statt. Das Vorkommen des Bitterlings wurde nicht bestätigt. Für die Kartie- rung und Bewertung der Arten waren die Vorgaben der Leistungsbeschreibung im Rahmen der Managementplanung (s.a. MLUV 2010) verbindlich. Ausführliche Beschreibungen zu Material, Methoden sowie Kartier- und Bewertungsergebnissen enthalten die Fachbeiträge „Fischotter und Biber“ (ODE 2012) sowie „Fische“ (ODE ET. AL. 2012) bzw. s.a. Kap. III (Anhang).

Die Neunaugen werden unter Federführung des LUNG in einem landesweiten Fachbeitrag bear- beitet. Die für das FFH-Gebiet DE 2037-301 bereits vorliegenden Untersuchungsergebnisse (UP 2013) einschließlich der Ergebnisse aus dem turnusmäßigen Monitoring (GNL 2012) wurden in den Managementplan integriert. Nachfolgend wird eine kurze Zusammenfassung zu jeder relevanten Art vorgenommen:

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1355 - Fischotter (Lutra lutra) Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den Kerngebieten der Fischotterverbreitung in Deutschland, die Art kommt hier noch flächendeckend vor. Das Bundesland weist - neben Brandenburg und Sachsen - die größten Bestände im mitteleuropäischen Raum auf und trägt somit eine besondere Verantwortung für den Schutz dieser Bestände als Voraussetzung für eine natürliche Wiederbe- siedlung (NEUBERT & WACHLIN 2012). In der Roten Liste Deutschland wird der Fischotter als „vom Aussterben bedroht“ (Gefährdungska- tegorie 1) geführt, während die Rote Liste Mecklenburg-Vorpommern die Art als „stark gefährdet“ (Gefährdungskategorie 2) einstuft. Der Fischotter benötigt aufgrund seines großen Aktionsraumes und seiner Agilität als Lebensraum weitläufige, ungestörte und stark strukturierte Landschaften. Diese können auch von intensiv ge- nutzten Flächen, wenig genutzten Straßen und Ortslagen durchzogen sein. Wichtig für den Otter ist jedoch eine genügend große Zahl von störungsfreien Flächen, die vom Gewässer aus erreich- bar sowie in ausreichender Dichte zueinander vorhanden sind (BINNER 2001). Entscheidend für das Vorkommen des Otters sind großräumig vernetzte Gewässersysteme mit überwiegend natürlichen oder naturnahen Gewässern (Flüsse, Gräben, Seen und Teiche). Dar- über hinaus spielt ein ausreichendes Nahrungsangebot eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zum Biber ist der Fischotter jedoch nicht zwingend auf eine an die Gewässer grenzende Weichholzaue angewiesen, da er sich carnivor ernährt. Zur Nahrungsaufnahme und Reproduktion braucht die Art eine reiche Uferstrukturierung. Diese bietet auch Versteckmöglichkeiten und Ruhezonen. Der Otter benötigt zudem deckungsreiche Uferrandstreifen mit dichtem Gehölz und flach auslaufenden, offe- nen Gewässerabschnitten sowie darüber hinausgehende störungsarme Gebiete im Hinterland. Das Gewässersystem der Beke entspricht weitgehend den zuvor beschriebenen Anforderungen. Aktuelle Nachweise der Art liegen aus dem Ober-, Mittel- und Unterlauf der Beke sowie vom Waidbach vor. Zudem gibt es aus den letzten Jahren Totfunde bei Klein Belitz (Beke) und Jürgenshagen (Tessenitz). Daher wurden alle Gewässerläufe (einschließlich geeigneter Zuläufe) als potenzielle Habitate betrachtet. Die Abgrenzung der Habitatelemente erfolgte anhand der Struktur und möglicher Beeinträchtigungen. Insgesamt wurden für den Fischotter 9 Habitatelemen- te mit einem Gesamt-Flächenumfang von 544 ha abgegrenzt. Die Habitatstruktur der abgegrenzten Elemente im FFH-Gebiet zeigt überwiegend einen guten Zustand (Zustand „B“). Ein Lebensraum (Beke im „Grünen Rad“, NSG „Beketal“) weist sogar eine „hervorragende“ Ausprägung (Zustand „A“) der Habitatstrukturen auf. Die Bewertung der Beeinträchtigungen ergab hingegen ein differenzierteres Bild. An der Beke im Grünen Rad wurden keine Beeinträchtigungen festgestellt (Zustand „A“). Mittlere Beeinträchtigun- gen (Zustand „B“) wurden nur für die Plageniederung, den Waidbach und die Beke unterhalb Bröbberow ermittelt. Der Oberlauf der Beke, die Beke zwischen dem Grünen Rad und Bröbberow, die Tessenitz und der Moltenower Bach hingegen weisen starke Beeinträchtigungen (Zustand „C“) auf, wobei deren Flächenanteil insgesamt bei 28,01 % liegt. Verantwortlich hierfür sind insbeson- dere der hohe Anteil nicht otterschutzgerechter Kreuzungsbauwerke, z. T. jedoch auch ein starker Gewässerausbau und eine intensive Gewässerunterhaltung (Beke im Mittellauf, Tessenitz im Un- terlauf).

Die im FFH-Gebiet an Straßenkreuzungen vorkommenden Querbauwerke wurden im Rahmen der Habitaterfassung hinsichtlich ihres Gefährdungspotenzials für querende Tiere untersucht. In Tab. 19 sind alle Kreuzungsbauwerke aufgeführt, die momentan für den Otter nicht durchgängig sind, eine potenzielle Gefährdung darstellen und artgerecht umgestaltet werden sollten.

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Tab. 19: Gefährdungspotenzial von Querbauwerken für den Fischotter

Gewässer Lage / Bauwerks-Nr.1 Priorität2 Straßenbrücke an der L 131 bei Groß Belitz Beke Hoch (BW 8) Straßenbrücke an der L11 südlich von Beke Hoch Jürgenshagen (BW 14) Brücke an der Straße Viezen - Groß Gischow Moltenower Bach Hoch (BW 7) Brücke an der Straße Jürgenshagen- Tessenitz Hoch Neukirchen (BW 1)

Tessenitz Straßenbrücke L10 bei Heiligenhagen (BW 12) Hoch

Straßendurchlass an der L10 westlich von Waidbach 3 Hoch Stäbelow (BW 19)

Beke Durchlass an Fischtreppe in Gnemern (BW 17) Mittel

Beke Durchlass oberhalb Teich Gnemern (BW 19) Mittel

1 vgl. a. Tab. 3 2 Einstufung nach Verkehrsaufkommen 3 Wanderkorridor zwischen den Einzugsgebieten von Beke und Stege

► Bewertung: Da die Flächenanteile der Kategorie C größer als 25 % sind (vgl. Tab. 18), ist diese Kategorie bestimmend für die Gesamtbewertung der Fischotter-Habitate. Es ergibt sich somit auf der Gebietsebene ein „mittlerer bis schlechter Erhaltungszustand“ (C). Die Einstufung zum Zeit- punkt der Gebietsmeldung (Zustand „B“) konnte somit für die Art nicht bestätigt werden. Im Weite- ren wird hier auf die Plausibilitätsprüfung in Tab. 22 verwiesen.

1149 - Steinbeißer (Cobitis taenia) Das Vorkommen des Steinbeißers weist eine nahezu flächendeckende Verteilung in allen Natur- räumen und größeren Gewässereinzugssystemen Mecklenburg-Vorpommerns auf. Im Rahmen der aktuellen ichthyofaunistischen Bearbeitung des Gebiets sind deutliche Tendenzen von Aus- breitung und Dichtezunahmen der Art zu erkennen (WATERSTRAAT ET. AL. 2012a). Der Steinbeißer wird laut Roter Liste Deutschland als „ungefährdet“ eingestuft, gemäß der Roten Liste Mecklenburg-Vorpommerns wird eine Gefährdung angenommen (Gefährdungskategorie G). An den Flüssen bzw. Bächen des FFH-Gebietes wurde an insgesamt 9 geeigneten Probestellen das Vorkommen des Steinbeißers untersucht. Auf 6 der Eignungsflächen konnte die Art nachge- wiesen werden. Zusätzliche Nachweise (6) ergaben sich infolge der Kartierung weiterer Fischarten des FFH-Gebietes. Die im Gesamten festgestellte Anzahl beläuft sich auf 154 Individuen, wobei der Unter- und Mittelauf der Beke diesbezügliche Schwerpunktbereiche darstellen. Die mit Abstand höchste Abundanz des Steinbeißers wird im Untersuchungsgebiet in Höhe der Probestelle „Pegel Bröbberow“ (Beke-Unterlauf) erreicht. Hier wurden 18 Individuen pro 100 m² befischter Fläche do- kumentiert. Das nahezu flächendeckende Vorkommen des Steinbeißers im FFH-Gebiet bestätigt die bisheri- gen Erkenntnisse zum Verbreitungsgebiet dieser Art. Im Rahmen der Untersuchungen wurden zudem alle Altersstadien nachgewiesen.

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Zurückzuführen ist dies auf im Untersuchungsraum ausreichend vorhandene, geeignete Habi- tatstrukturen wie flache, sommerwarme Fließgewässer (Bäche, Flüsse und Gräben) mit geringer Strömungsgeschwindigkeit, lockere aerobe Feinsedimente (Sand) und einen geringen Deckungs- grad mit submersen Makrophyten (vgl. a. KRAPPE ET. AL. 2009). Entsprechend den Kartiernachweisen sowie der Lebensraumeignung wurden innerhalb des FFH- Gebietes der untere und mittlere Lauf der Beke, der Mahlbusen und die Gräben der Neukirchener Plage, ein oberhalb von Wokrent liegender Gewässerabschnitt der Tessenitz sowie der Unterlauf des Waidbachs bis in Höhe Matersen als Habitate des Steinbeißers ausgewiesen. Die Zielart fehlt gänzlich im Oberlauf der Beke (Abschnitt westlich der L 11), im Moltenower Bach, in der Tessenitz nördlich der A20 sowie im Waidbach oberhalb von Matersen. Ursächlich hierfür sind der Ausbau- grad der mittleren Beke sowie die in den Nebengewässern fehlende ökologische Durchgängigkeit. Signifikante Beeinträchtigungen für die Habitate stellen neben den gewässerbaulichen Verände- rungen (defizitäre Querbauwerke und Abtrennung von der Niederung) auch die intensive Gewäs- serunterhaltung (jährliche Krautung, Grundräumung nach Erfordernis) sowie diffus erfolgende Nährstoffeinträge (vornehmlich aus der Landwirtschaft) dar. ► Bewertung: Insgesamt wurde der Erhaltungszustand der Steinbeißer-Habitate im FFH-Gebiet mit „gut“ (B) bewertet. Damit konnte im Rahmen der aktuellen Kartierung eine Zustandsverbesse- rung im Vergleich zum Zeitpunkt der Berichtspflicht (Zustand „C) festgestellt werden. Im Weiteren wird hier auf die Plausibilitätsprüfung in Tab. 22 verwiesen.

1099 - Flussneunauge (Lampetra fluviatilis) und 1096 – Bachneunauge (Lampetra planeri) Die Flüsse Mecklenburg-Vorpommerns stellen einen wichtigen Teil des Verbreitungsareals des Flussneunauges dar, wobei sich das heutige Vorkommen im Einzugsgebiet der Ostsee nur noch auf wenige und relativ küstennahe Gewässer beschränkt. In Bezug auf das Bachneunauge liegt Mecklenburg-Vorpommern im Arealzentrum der Art und weist noch eine relativ flächige Besiedlung durch diese auf. Große und gut vernetzte Bestände finden sich u. a. in den Einzugsgebieten der Tollense, der Beke und des Malchiner Sees sowie in der . (WATERSTRAAT et al. 2012b) Beide Neunaugenarten werden laut Roter Liste Deutschland als „stark gefährdet“ eingestuft. Ge- mäß der Roten Liste Mecklenburg-Vorpommerns gilt das Flussneunauge als „vom Aussterben bedroht“ (Gefährdungskategorie 1), während für das Bachneunauge die Gefährdungskategorie 3 („gefährdet“) verzeichnet ist. Seit der Wiederherstellung der Durchgängigkeit (Rückbau des Wehres) bei Schwaan im Jahr 1999 ist die Beke wieder für das Flussneunauge erreichbar. So konnten erstmalig im Frühjahr 2012 im Rahmen des Monitorings für das Bachneunauge reproduzierende Flussneunaugen im Oberlauf der Beke festgestellt werden. An mehreren Tagen (19.04., 23.04., 25.04.) ließen sich laichende Flussneunaugen im ausgedehnten Laichgebiet des „Grünen Rads“ bis kurz vor Gnemern beobach- ten, wobei das Maximum für die Art am 19.04. mit 21 Individuen feststellbar war. Mittelfristig be- stehen gute Chancen, dass sich ein neuer Bestand aufbaut (GNL 2012). Zu Beginn der Kontrollen (am 19.04.2012) wurde auch das Laichmaximum für das Bachneunauge mit 125 Individuen festgestellt. Danach erstreckte sich deren Laichzeit bis weit in den Juni, wobei jedoch nie mehr als 20 Tiere pro Kontrollgang beobachtbar waren (GNL 2012). Die Beke ist von der Mündung bis zur Straßenbrücke bei Jürgenshagen vorwiegend stark ausge- baut und wird intensiv unterhalten. Oberhalb zieht sich das Gewässer bis nach Gnemern über viele Kilometer durch ein naturnahes Grundmoränental ("Grünes Rad") mit einem sehr großen Angebot geeigneter Laich- und Larvenhabitate. Hingegen sind die Laichsubstrate in den ausgebauten Be- reichen limitiert. Während die ökologische Durchgängigkeit der Beke als vollständig wieder hergestellt betrachtet werden kann (vorhanden ist hier nur eine suboptimale Sohlschwelle unterhalb der Brücke in Klein Belitz), ist ihre Wasserqualität als kritisch anzusehen. Pufferstreifen fehlen bereichsweise, Grund- räumungen finden in Teilbereichen (Unterlauf der Beke) statt.

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► Bewertung: Bezogen auf das Gesamtgebiet wird der Erhaltungszustand für das Flussneunauge derzeit mit „ungünstig“ (C) eingestuft. Eine gesonderte Bewertung der Bachneunaugen im Ein- zugsgebiet der Beke erfolgte nicht. Insgesamt ist davon auszugehen, dass sich der Bachneun- augenlarvenbestand der Beke in einem guten Zustand befindet. (UP 2013).

1145 - Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) Der Schlammpeitzger ist in Mecklenburg-Vorpommern in allen großen Flusssystemen zu finden. Bei den Nachweisen handelt es sich jedoch vorwiegend um oft nicht wiederholbare Einzelfänge, was u.a. an einer offenbar artspezifischen Populationsdynamik mit großen Schwankungen und langen Zyklen liegt. Die Vorkommen im Bundesland stellen einen wichtigen Teil der deutschen Gesamtpopulation dar (WATERSTRAAT ET. AL. 2012a). Die Art gilt gemäß Roter Liste Deutschland als „stark gefährdet“ (Gefährdungskategorie 2), in der Roten Liste Mecklenburg-Vorpommern wird sie in der Vorwarnliste (Gefährdungskategorie V) auf- geführt. Für den Schlammpeitzger wurden insgesamt 11 Probestellen untersucht, wobei lediglich an einer Stelle (Gräben in der Neukirchener Plage einschließlich Mahlbusen) ein Artnachweis (2 juvenile Exemplare) erbracht werden konnte. Auch die Befischung zugunsten anderer Fischarten des FFH- Gebietes erbrachte kein positives Ergebnis. Neben den eigenen Untersuchungsergebnissen floss zudem ein aktueller Fund (Beke bei Bröbberow, August 2012) durch Herrn Dr. Helmut Winkler von der Universität Rostock in die Bewertung mit ein. Der optimale Lebensraum des Schlammpeitzgers ist u.a. charakterisiert durch das Vorhandensein sommerwarmer Fließgewässer und angebundener Gräben mit niedriger Strömungsgeschwindig- keit, durch lockere, aerobe und überwiegend organische Feinsedimente mit ausreichender Schichtdicke (> 10 cm) sowie einen hohen Deckungsgrad emerser und/oder submerser Makrophy- ten (vgl. a. KRAPPE ET. AL. 2009). Geeignete Habitate des Schlammpeitzgers konnten nahezu für den gesamten Beke-Verlauf (aus- genommen des Abschnitts zwischen Gnemern und der Tessenitz-Einmündung), den Unter- und teilweisen Mittelauf der Tessenitz (bis auf Höhe der A20), die Gräben einschließlich Mahlbusen der Neukirchener Plage sowie für den kompletten Waidbach ermittelt werden. Da die Art aufgrund ihrer Lebensweise größtenteils nicht nachgewiesen werden konnte, ist die Einschätzung des Erhal- tungszustandes des Lebensraums hinsichtlich ihres realen Vorkommens hypothetisch. Allerdings deutet der Fund von zwei Jungtieren darauf hin, dass der Schlammpeitzger zwar selten, jedoch noch in einer für die Reproduktion ausreichenden Dichte im Gebiet vorkommt. In Analogie zum Steinbeißer stellen gewässerbauliche Veränderungen und die intensive Gewäs- serunterhaltung, wie sie im gesamten FFH-Gebiet anzutreffen sind, hauptsächliche Beeinträchti- gungen bzw. Gefährdungen für die Schlammpeitzger-Habitate dar. Als ein Lebensraum mit her- ausragender Qualität ist der an der Tessenitz gelegene Torfstich gesondert zu erwähnen, welcher in die Kategorie „A“ eingestuft wurde. Hier ist eine Besiedlung grundsätzlich durch regelmäßige Hochwasser möglich. ► Bewertung: Bezogen auf das Gesamtgebiet wird der Erhaltungszustand der Schlammpeitzger- Habitate (Potenzialanalyse) mit „gut“ (B) bewertet. Die Einstufung zum Zeitpunkt der Gebietsmel- dung (Zustand „B“) wurde somit im Zuge der aktuellen Erfassung bestätigt.

1337 - Biber (Castor fiber) Die derzeitige Verbreitung des Bibers in Mecklenburg-Vorpommern ist vorrangig auf Wiederan- siedlungsprogramme an der Peene (1970-73) und der Warnow (1990-93) zurückzuführen. Über- dies ist die Art aus benachbarten brandenburgischen Beständen an Havel und Elbe eingewandert. Der Biber breitet sich im Bundesland aktuell kontinuierlich aus (NEUBERT & WACHLIN 2012).

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Die Art wird sowohl in der Roten Liste Deutschland als auch in der Roten Liste Mecklenburg- Vorpommern als „gefährdet“ (Gefährdungskategorie 3) eingestuft. Biber siedeln bevorzugt an störungsarmen Abschnitten langsam strömender Fließgewässer und Fließgewässersysteme (LUA 2002). Er benötigt strukturierte natürliche oder naturnahe Ufer mit flachen und steilen Böschungen, in welche Erdbaue gegraben bzw. an denen Burgen aus Ästen und Zweigen angelegt werden können. Der Eingang zum Bau oder zur Burg befindet sich immer unterhalb der Wasserlinie. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die Nahrungsverfügbarkeit: Im Win- terhalbjahr spielt das Vorhandensein einer ausgeprägten Weichholzaue (bevorzugt Weiden und Espen) eine entscheidende Rolle, im Sommerhalbjahr werden krautige Pflanzen und Jungtriebe bevorzugt. Aktuell wurde der Biber nur im Unterlauf der Beke nachgewiesen. Die besiedelten Reviere weisen einen guten Erhaltungszustand und nur mittlere Beeinträchtigungen auf. Allerdings wurde im Früh- jahr 2012 durch eine Grundräumung und die Beseitigung von Gehölzen am Ufer auf einer Länge von ca. 2,5 km massiv in die Habitatstruktur eingegriffen. Unterhalb der beräumten Strecke wurde zwar auf die Räumung des Gewässerkörpers verzichtet, jedoch wurden auch hier Treibholz und der Gehölzaufwuchs am Ufer entfernt. Werden derartige Eingriffe regelmäßig durchgeführt (jähr- lich), verschlechtert sich die Habitatstruktur und die Bewertung der Beeinträchtigungen würde ebenfalls herabgesetzt werden müssen. Der Biber kommt aufgrund ähnlicher Ansprüche an die Umwelt vielfach neben dem Fischotter vor. Die potenziell geeigneten Habitate entsprechen daher denen der Fischotter (insgesamt 9 Elemente). Von ihnen weisen die Beke im Grünen Rad, die Plage und der Moltenower Bach gute Habitatstrukturen auf. An allen anderen Gewässern ist das Fehlen regenerationsfähiger Winter- nahrung der limitierende Faktor für eine Besiedlung. Als Gefährdungspunkte durch nicht artgerecht angelegte Kreuzungsbauwerke an den von stärke- rem Verkehr betroffenen Straßen gelten für den Biber - mit Ausnahme der Straßenbrücken an der L11 südlich von Jürgenshagen und der L 131 bei Groß Belitz - die für den Fischotter ausgewiese- nen Standorte (vgl. Tab. 19). ► Bewertung: Eine Betrachtung des Erhaltungszustandes auf Gebietsebene ist nur hypothetisch und würde mit einem Anteil von ca. 35 % der Kategorie C einen „Mittleren bis schlechten Erhal- tungszustand“ ergeben. Die Einstufung auf Gebietsebene wurde daher nur auf die tatsächlich be- siedelten Reviere bezogen. Hieraus ergibt sich für die Arthabitate ein „guter Erhaltungszustand“ (B). Da der Biber zum Zeitpunkt der Berichtspflicht nicht als Art gemäß Anhang II der FFH- Richtlinie ausgewiesen wurde, entfällt eine diesbezüglich vergleichende Betrachtung.

I.3.3 Habitate der Vogelarten nach VS-RL Das FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüssen“ (DE 2037-301) wird in Teilen vom SPA „Kariner Land“ (DE 2036-401) überlagert. Für den 123 ha umfassenden Überschneidungsbereich wurden im Zuge der Managementplanung essentielle Habitatflächen ausgegrenzt und bewertet (vgl. a. Kap. I.2.1.3). Die diesbezüglichen Ergebnisse werden in der Tab. 20 zusammenfassend dargestellt.

Die Abgrenzung der Habitate der Vogelarten nach VS-RL sowie die Bewertung des Erhaltungszu- standes der Teilflächen werden in der KARTE 2c (nach dem Muster: „Art-Code - laufende Nummer - Zustand“) des Managementplans dargestellt. Die Ermittlung, von welchen Arten nach Anhang I der VSGLVO potenzielle Habitate im Über- schneidungsbereich mit dem FFH-Gebiet liegen, erfolgte auf der Grundlage der Habitatansprüche und der bekannten Verbreitungsbilder (EICHSTÄDT et al. 2006) der Arten (Erfahrungen des Gutach- ters und Literaturauswertung) sowie durch einen Abgleich mit Ortholuftbildern und im Rahmen von drei Gebietsbegehungen (12. April 2012, 16. Juni 2012 und 7. September 2012).

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Tab. 20: Bewertung des Erhaltungszustands der Habitate von Vogelarten im FFH-Gebiet

EU- Art Status Vorkommen der Verbreitung der Habitat- Erhaltungszustand Code aktuell Art im Gebiet Habitate fläche aktuell im FFH- (Artnachweis) in ha Gebiet1 A236 Schwarz- b Art nachgewiesen Altholzbestände in 40,1 Gesamt: C specht den Laubwaldgebie- A: - ten vom „Großen B: - Holz“ (westliche SPA-Teilfläche) und C: 40,1 (100 %) „Sophienholz“ (östli- che SPA-Teilfläche) A320 Zwerg- b potenziell vor- Altholzbestände in 59,1 Gesamt: B schnäpper kommend den Laubwaldgebie- A: - ten vom „Großen B: 59,1 (100 %) Holz“ (westliche SPA-Teilfläche) und C: - „Sophienholz“ (östli- che SPA-Teilfläche) A127 Kranich b Art nachgewiesen überstaute Moore 18,75 Gesamt: B und Sümpfe in den A: - Waldgebieten „Gro- B: 17,82 (95,0 %) ßes Holz“ (westliche SPA-Teilfläche) und C: 0,93 (5,0 %) „Sophienholz“ (östli- che SPA-Teilfläche)

Erläuterung der Abkürzungen zur Spalte „Status aktuell“: b (Brutvogel) 1 Erhaltungszustand betrifft nur den Überschneidungsbereich des SPA-Gebietes mit dem FFH-Gebiet Die Abgrenzung und Bewertung der Habitate der Arten wurde anhand der Anlage 13 zum Fachleit- faden "Managementplanung in Natura 2000 Gebieten" (MLUV 2012a) vorgenommen. Die Abgren- zung der Waldhabitate erfolgte dabei auf der Grundlage der digitalen Forstgrundkarte der Landes- forst M-V, wobei die forstliche Teilfläche die kleinste kartografisch abgrenzbare Einheit darstellt. Ausführliche Beschreibungen zu Material und Methoden sowie den Bewertungsergebnissen ent- hält der Fachbeitrag „Habitate von Zielarten des SPA 'Kariner Land' im Überschneidungsbereich mit dem FFH-Schutzgebiet 'Beketal mit Zuflüssen'“ (SCHELLER 2013, s.a. Kap. III Anhang). Nachfolgend wird eine kurze Zusammenfassung zu jeder relevanten Vogelart vorgenommen:

Schwarzspecht (Dryocopus martius) Sowohl innerhalb des „Großen Holzes“ (Waldgebiet in der westlichen Teilfläche) als auch im „So- phienholz“ (Waldgebiet in der östlichen Teilfläche) der SPA-Überschneidungsfläche befinden sich größere zusammenhängende Laubwaldbereiche mit Altholzbeständen, die geeignete Bruthabitate für den Schwarzspecht darstellen. Während die Qualität der Habitate insgesamt einen „guten Zu- stand“ (B) aufweist, kann für den Parameter „Beeinträchtigungen“ - aufgrund der geringen Flä- chengröße der Lebensräume - nur ein „C“ vergeben werden. ► Bewertung: Bezogen auf den Überschneidungsbereich wird der Erhaltungszustand der Schwarzspecht-Habitate insgesamt mit „durchschnittlich bzw. beeinträchtigt“ (C) bewertet.

Zwergschnäpper (Ficedula parva) Für den Zwergschnäpper ergeben sich auf dem Großteil der Überschneidungsfläche günstige Le- bensbedingungen.

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Für diese Art stellen die vorhandenen Laubwaldbereiche mit ihren Altholzbeständen inklusive der ausreichend hohen Anteile an stehendem Totholz (Höhlungen als Nistplatz) potenziell geeignete Bruthabitate dar. Während die Habitatqualität einen „guten Erhaltungszustand“ (B) aufweist, wurden die Beeinträch- tigungen aufgrund des geringen Anteils gebietsfremder Baumarten in den Teilhabitaten (< 10 %) mit „hervorragend“ (A) bewertet. ► Bewertung: Insgesamt wurde der Erhaltungszustand der Zwergschnäpper-Habitate in Bezug auf den Überlappungsbereich mit „gut“ (B) bewertet.

Kranich (Grus grus) Mit den im Überschneidungsbereich liegenden, permanent überstauten Mooren und Sümpfen fin- det der Kranich geeignete Bruthabitate im Gebiet vor. Zudem befinden sich in der näheren Umge- bung Grünlandareale, die zumeist intensiv genutzt werden. Für die westlich an das „Große Holz“ angrenzenden Grünlandflächen ist eine extensive Bewirtschaftung angezeigt. Die Qualität der Habitate weist einen „guten Erhaltungszustand“ (B) auf. Ebenso wurden die Beein- trächtigungen mit „B“ bewertet. ► Bewertung: Innerhalb der überlappenden SPA-Gebietsfläche wird der Erhaltungszustand der Kranich-Habitate insgesamt mit „gut“ (B) bewertet.

I.3.4 Weitere maßgebliche Bestandteile Tab. 21 umfasst alle weiteren standörtlichen oder funktionellen „maßgebliche Bestandteile“, die Voraussetzung für einen „günstigen Erhaltungszustand“ der LRT des Anhanges I und Arten des Anhanges II der FFH-RL sind und noch nicht durch die räumliche Abgrenzung der LRT sowie der Habitate der Arten erfasst wurden.

Tab. 21: Weitere standörtliche oder funktionelle „maßgebliche Bestandteile“ im Gebiet

betroffene LRT, Standörtliche oder funktionelle Bemerkungen betroffene Arten / „maßgebliche Bestandteile“ im Kartendarstellung Gebiet

LEBENSRAUMTYPEN DES ANHANGS I FFH-RL LRT 3260 / Beke: Fließgewässerabschnitt (Mit- verbindender Bestandteil eines komple- KARTE 2a (Blatt 1-2) tellauf) zwischen den LRT 3260-03 xen Fließgewässerökosystems; und 3260-08 von besonderer Bedeutung für den LRT ist die vorhandene ökologische Durch- gängigkeit LRT 3260 / Tessenitz: Fließgewässerabschnitt verbindender Bestandteil eines komple- KARTE 2a (Blatt 2-3) (Mittel- und Unterlauf) zwischen dem xen Fließgewässerökosystems LRT 3260-07 und der Einmündung in die Beke LRT 3260 / Neukirchener Plage: ehemals ver- von besonderer Bedeutung für den LRT KARTE 2a (Blatt 2) landeter See (Niedermoor), Komplex ist der Nährstoffrückhalt im Niederungs- aus Wiesen/Weiden und Sumpfbe- bereich (Verminderung der Gewässerbe- reichen lastung) zugunsten des Mittel- und Unter- laufs der Beke LRT 3260 / Waidbach: Fließgewässerabschnitt verbindender Bestandteil eines komple- KARTE 2a (Blatt 4) (Mittel- und Oberlauf) zwischen der xen Fließgewässerökosystems FFH-Gebietsgrenze (L 10) und dem LRT 3260-10

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FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) betroffene LRT, Standörtliche oder funktionelle Bemerkungen betroffene Arten / „maßgebliche Bestandteile“ im Kartendarstellung Gebiet

ARTEN NACH ANHANG II FFH-RL Steinbeißer / Beke: Fließgewässerabschnitt Der Oberlauf der Beke bis zum Groß- KARTE 2b (Blatt 1) (Oberlauf) zwischen dem Großtessi- tessiner See stellt einen Bereich mit ho- ner See und Gnemern hem Besiedlungspotenzial für die Art dar. Steinbeißer / Moltenower Bach: Fließgewässerab- Der Moltenower Bach stellt einen Bereich KARTE 2b (Blatt 1) schnitt zwischen FFH-Gebietsgrenze mit hohem Besiedlungspotenzial für die und Einmündung in die Beke Art dar. Steinbeißer / Tessenitz: Fließgewässerabschnitt Das besiedelte Habitat liegt isoliert. Ein KARTE 2b (Blatt 2-3) zwischen Arthabitat 1149-07 und Austausch mit der Population der Beke ist Einmündung in die Beke anzustreben. Steinbeißer / Waidbach: Fließgewässerabschnitt Der Waidbach stellt einen Bereich mit KARTE 2b (Blatt 4) (Mittel- und Oberlauf) zwischen FFH- hohem Besiedlungspotenzial für die Art Gebietsgrenze (L 10) und Arthabitat dar. 1149-06 Fischotter Beke, Moltenower Bach, Tessenitz, Das Gewässersystem der Beke mit ihren KARTE 2b (Blatt 1-4) Waidbach Nebengewässern stellt für die Art bedeu- tende Habitate und Wanderkorridor in benachbarte Gebiete dar. Biber Beke, Moltenower Bach, Tessenitz, Das Gewässersystem der Beke mit ihren Karte 2b (Blatt 1-4) Waidbach Nebengewässern verfügt über ein hohes Ausbreitungspotenzial für die Art. Flussneunauge / Neukirchener Plage: ehemals ver- Bedingt durch den Nährstoffrückhalt im Bachneunauge / landeter See (Niedermoor), Komplex Niederungsbereich (Verminderung der KARTE 2b (Blatt 2) aus Wiesen/Weiden und Sumpfbe- Gewässerbelastung in der Beke) ergeben reichen sich positive Auswirkungen auf den Neunaugenbestand. Flussneunauge / Moltenower Bach: Fließgewässerab- Der Moltenower Bach stellt einen Bereich KARTE 2b (Blatt 1) schnitt zwischen FFH-Gebietsgrenze mit hohem Besiedlungspotenzial für die und Einmündung in die Beke Art dar. Bachneunauge / Moltenower Bach: Fließgewässerab- Das besiedelte Habitat liegt momentan KARTE 2b (Blatt 1) schnitt zwischen FFH-Gebietsgrenze isoliert. Ein Austausch mit der Population und Einmündung in die Beke der Beke ist anzustreben.

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I.4 Zusammenfassende Bewertung des Gebietes / Konflikte und Betroffenheiten I.4.1 Schutzzweck Schutzzweck für das FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüssen“ ist der Erhalt und die vorrangige Entwick- lung eines aus Haupt- und Nebengewässern bestehenden Flusssystems, das durch eine natürli- che bzw. naturnahe Gewässerdynamik, gewässertypische Uferstrukturen sowie eine reduzierte Trophiestufe gekennzeichnet ist. Aus den ermittelten Erhaltungszuständen für die in das FFH- Gebiet eingebundenen Kleingewässer leiten sich deren Schutz sowie eine wünschenswerte Ent- wicklung ab. Für die im FFH-Gebiet vorkommenden Wald-LRT besteht die Maßgabe zum Erhalt und teilweisen Entwicklung. Neben dem Schutz sowie der Entwicklung vorbenannter Lebensräume ist die Sicherung einer an besondere Habitatstrukturen angepassten Fauna verbunden, zu denen neben einigen manage- mentrelevanten Brutvogelarten vor allem die Anhang-II-Arten Flussneunauge, Bachneunauge, Fischotter, Steinbeißer, Schlammpeitzger und Biber zählen. Dem Erhalt und der Entwicklung der prioritären Wald-LRT „Moorwälder“ und „Erlen- und Eschen- wälder an Fließgewässern und Quellstandorten“ ist der Vorrang gegenüber konkurrierenden Erhal- tungszielen nicht prioritärer LRT und Arten einzuräumen. Derartige Konflikte sind im FFH-Gebiet nicht zu erwarten. Vielmehr sind die Ziele weitgehend miteinander vereinbar und bedingen teilwei- se gleichartige Erhaltungs- bzw. Entwicklungsmaßnahmen. Die Bestände an Waldmeister-Buchenwäldern sind zu sichern. Der für die betroffenen Fließgewässerabschnitte von Beke, Moltenower Bach, Tessenitz und Waidbach angestrebte „günstige Erhaltungszustand“ ist vorrangig durch Maßnahmen zur Verbes- serung der Gewässerstruktur und zur Entwicklung gewässertypischer Biozönosen sowie durch eine Optimierung von Querbauwerken zu entwickeln. Überdies kommt den Maßnahmen zur Redu- zierung der Gewässerunterhaltung (Bedarfsorientiertheit der Bewirtschaftung) eine tragende Rolle im FFH-Gebiet zu. Ferner ist die Nutzung in den Niederungsbereichen (betrifft sowohl das Acker- als auch das Grünland) zu extensivieren sowie ausreichend bemessene Gewässerrandstreifen bzw. Entwicklungskorridore zu etablieren. Der Erhaltungszustand der Kleingewässer ist zu sichern und wenn möglich zu verbessern. Dabei ist in den Habitaten insbesondere auf die Sicherung und nachrangige Entwicklung eines naturna- hen Landschaftswasserhaushaltes sowie die Abpufferung gegenüber eutrophierenden Nährstoff- frachten hinzuwirken. Der für den Fischotter angestrebte „günstige Erhaltungszustand“ ist vorrangig durch den Bau von otterschutzgerechten Kreuzungsbauwerken an Straßen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu entwickeln. Bei der zu erwartenden Ausbreitung des Bibers im Gebiet gewinnt die Gestaltung ot- tergerechter Kreuzungsbauwerke (s.o.) auch für diese Art zur Verbesserung des EHZ an Bedeu- tung. Der „günstige Erhaltungszustand“ der Anhang II-Arten Steinbeißer und Schlammpeitzger ist zu erhalten und nach Möglichkeit durch die Optimierung von Querbauwerken weiter zu verbessern. Die Zielvorgaben für den Erhaltungszustand des Flussneunauges (und des Bachneunauges) er- geben sich aus dem Fachbeitrag „Fische und Rundmäuler“ (UP 2013), wonach rezente Vorkom- men zu sichern und Neunaugenhabitate zu verbessern sind. Der „günstige Erhaltungszustand“ des Bibers ist zu sichern und wenn möglich zu verbessern. Zur Entwicklung und Verbesserung der Erhaltungszustände von Fischotter, Steinbeißer, Schlammpeitzger und Biber ist eine möglichst alle Arthabitate erfassende, bedarfsorientierte Ge- wässerunterhaltung anzustreben. Die Erhaltungsziele für die Vogelarten nehmen Bezug auf das Europäische Vogelschutzgebiet „Kariner Land“, welches nur zu einem geringen Anteil das FFH-Gebiet tangiert bzw. deutlich über dieses hinausgeht.

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Prinzipiell sind für SPA-Gebiete die Erhaltungsziele gemäß § 4 der Landesverordnung über die Europäischen Vogelschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern (Vogelschutzgebietslandesver- ordnung VSGLVO M-V) verbindlich. Demnach ist der „günstige Erhaltungszustand“ der maßgebli- chen Bestandteile des Gebietes zu bewahren oder wiederherzustellen. In Anlage 2 der VSGLVO M-V werden als maßgebliche Bestandteile die Vogelarten und die hierfür erforderlichen Lebens- raumelemente gebietsbezogen festgesetzt. Aufgrund der nur teilweisen Betroffenheit des SPA- Gebietes werden für den Überschneidungsbereich mit dem FFH-Gebiet ausschließlich Erhaltungs- und wünschenswerte Entwicklungsmaßnahmen zugunsten der relevanten Brutvogelarten (Schwarzspecht, Zwergschnäpper und Kranich) definiert.

I.4.2 Defizitanalyse / Schutzobjektbezogene Erhaltungsziele In der Defizitanalyse wird Schutzobjekt bezogen geprüft, ob oder inwieweit die Erhaltungsziele aktuell erreicht bzw. nicht erreicht werden. Bei dieser Betrachtung wird der Erhaltungszustand zum Referenzzeitpunkt - im Fall des FFH-Gebietes „Beketal mit Zuflüssen“ gilt der Zeitpunkt der Ge- bietsmeldung mit Ausfüllen des SDB 2004 (2006III) - mit dem aktuellen Zustand verglichen. Hie- raus leiten sich das Erfordernis der Erhaltung, Wiederherstellung oder Entwicklung sowie die Formulierung möglicher Maßnahmen zugunsten des angestrebten Erhaltungszustandes ab. Die dabei definierten Zeiträume 2018 und 2024 orientieren sich an den Berichtspflichten gemäß Art. 17 Abs. 1 FFH-Richtlinie. Alle signifikanten LRT sowie Arthabitate sind zwingend durch die Festlegung und Durchführung von notwendigen Maßnahmen in ihrem gemeldeten Zustand zu erhalten (Umsetzung Art. 6. Abs. 2 FFH-RL, Verschlechterungs- und Störungsverbot). Weiterhin darf sich die Fläche nicht verringern. Für die Erhaltungszustände „hervorragend“ (A) und „gut“ (B) werden Ziele zur Sicherung des Sta- tus-quo definiert und diesbezügliche Erhaltungsmaßnahmen mittels Schutz (S), Pflege (P) und/oder Nutzung (N) festgelegt. In den Fällen von Flächenverlust oder Verschlechterung des Erhaltungszustandes von „günstig„ (umfasst die Zustände „A“ und „B“) zu „ungünstig“ (Zustand „C“) ist zunächst eine Plausibilitäts- prüfung (s. Tab. 22) vorzunehmen. Dabei ist zu prüfen, ob die durch die formale Defizitanalyse ermittelte Verschlechterung des LRT bzw. Arthabitats darauf zurückzuführen ist, dass die Bewer- tung des Erhaltungszustands im Rahmen der Gebietsmeldung auf unzureichenden Grundlagen oder mit nicht vergleichbaren Methoden erfolgte („wissenschaftlicher Fehler“). Ist dies der Fall ist eine Wiederherstellung offensichtlich unmöglich, es werden keine Wiederherstellungsziele auf Ge- bietsebene festgesetzt. In allen anderen Fällen ergeben sich aus der Verschlechterung auf den Erhaltungszustand „C“ sowie plausiblen Verlusten zwingend durchzuführende Wiederherstel- lungsmaßnahmen (W). Diese umfassen grundsätzlich nur den Flächenanteil, der notwendig ist, um eine Einstufung in den „günstigen Erhaltungszustand“ zu erreichen. Befinden sich im FFH-Gebiet LRT oder Arten im „ungünstigen Zustand“ (C), für die keine Wieder- herstellungsmaßnahmen bestehen (siehe vorangegangene Erläuterung), sind für diejenigen Le- bensräume oder Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie vorrangige Entwicklungsziele (vE) fest- zulegen, die nach den Angaben in den Tabellen 12, 13 und 14 sowie der planerischen Auswertung eine besondere Bedeutung aufweisen. Hierzu zählen LRT mit landesweitem Schwerpunktvorkom- men im Gebiet bzw. Arten mit sehr hohen Populationsanteilen im Gebiet bezogen auf das Land oder für LRT und Arten im landesweit oder europaweit „ungünstigen Erhaltungszustand“, wobei für die Einstufung mindestens zwei Kriterien erfüllt sein müssen. Unter Berücksichtigung gebietsspezi- fischer Umstände können vorrangige Entwicklungsziele zudem für solche Schutzobjekte gelten, für die nur ein Kriterium zutrifft.

III 2006 erfolgten in Einzelfällen Aktualisierungen des SDB

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Für alle weiteren Lebensraumtypen und Arten können wünschenswerte Entwicklungsziele (wE) aufgestellt werden. Sie sind prinzipiell als nachrangig zu betrachten und je nach Zweckmäßigkeit und Aufwand durchzuführen. Das trifft für alle Vogelarten in Vogelschutzgebieten zu, die nur teil- weise bearbeitet werden, auch dann, wenn der Erhaltungszustand auf Vogelschutzgebietsebene (SDB) und im bearbeiteten FFH-Gebiet mit „C“ bewertet wurde. Für alle LRT und Arten, die nach den Tab. 12, 13 und 14 als „besonders bedeutsam“ einzustufen sind und einen „günstigen Erhaltungszustand“ (B) aufweisen, ist überdies zu prüfen, ob eine Ent- wicklung in Richtung „hervorragender Erhaltungszustand“ (A) durch eine Verbesserung von Teil- flächen oder eine Neuentwicklung von zusätzlichen Lebensraum- bzw. Habitatflächen innerhalb des FFH-Gebietes möglich ist. Für LRT oder Arthabitate, deren Erhaltungszustand auf Gebietsebene bereits mit „A“ bewertet wurde, sind generell keine Entwicklungsziele festzulegen.

Tab. 22: Plausibilitätsprüfung

VERÄNDERUNG DER FLÄCHE EU-Code Fläche (ha) Fläche (ha) Bemerkung (Status) lt. Bewer- nach Plau- tungs- sibilitäts- schema kontrolle LRT 3150 9,14 7,54 Insgesamt konnten 34 Kleingewässer aktuell nicht mehr dem LRT 3150 zugeordnet werden. Dies ist wie folgt zu begründen: Teilweise wurden die Flächen laut Binnendifferenzierung zum Zeitpunkt der Berichtspflicht zu großzügig ausgewiesen. So wur- den neben den permanenten auch die temporären Stillgewässer miterfasst. Bei zahlreichen Flächen ist eine Begründung schwer zu geben, da keinerlei Hinweise auf ein Kleingewässer in der Landschaft zu finden sind. Zum anderen, dies betrifft v.a. Gewäs- ser innerhalb der Waldflächen, sind neben der offenen Wasserflä- che keinerlei weitere lebensraumtypische Arten bzw. Strukturen vorhanden, die die Ausweisung als LRT rechtfertigen.  methodenbedingt (wissenschaftlicher Fehler)  keine Wiederherstellung

LRT 3260 25,31 20,69 Teilweise wurden die Flächen laut Binnendifferenzierung zum Zeitpunkt der Berichtspflicht zu großzügig ausgewiesen. Insbe- sondere im Siedlungsbereich von Schwaan wurden Landflächen als Gewässerflächen ausgewiesen. Das ist auf den Digitalisier- maßstab zurückzuführen. Im Zuge der Überarbeitung wurden die Gewässerflächen genauer abgegrenzt.  methodenbedingt (wissenschaftlicher Fehler)  keine Wiederherstellung

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VERÄNDERUNG DES ERHALTUNGSZUSTANDS EU-Code Habitate lt. Habitate Bemerkung Art Bewer- nach Plau- tungs- sibiltäts- schema kontrolle LRT 3140 C - LRT entfällt, da der Großtessiner See bereits zum Zeitpunkt der Ausweisung ein eutrophes Gewässer darstellte. Zudem wäre eine Bewertung fachlich nicht möglich, da nur ein geringer Teil betrach- tet würde. Es erfolgte eine Anpassung der FFH-Gebietsgrenze.  methodenbedingt (wissenschaftlicher Fehler)  keine Wiederherstellung LRT 3260 B C Die hohen Nährstofffrachten sowie der (abschnittsweise) an Beke, Moltenower Bach, Tessenitz und Waidbach zu verzeichnende, naturferne Ausbaugrad der Gewässer einschließlich fehlender ökologische Durchgängigkeit zahlreicher Querbauwerke und eine überwiegend intensiv betriebene Gewässerunterhaltung bestan- den bereits zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung. Demnach wäre schon im Zuge der Berichtspflicht der Zustand „C“ für den LRT anzugeben gewesen.  methodenbedingt (wissenschaftlicher Fehler)  keine Wiederherstellung Fischotter B C Der Erhaltungszustand der Fischotter-Habitate steht in engem Zusammenhang mit den Defiziten des LRT 3260. Von primärer Bedeutung sind die nicht otterschutzgerechten Querbauwerke mit besonderem Gefährdungspotential (erhöhtes Verkehrsaufkom- men), die größtenteils intensiv betriebene Gewässerunterhaltung sowie der bestehende naturferne Ausbaugrad von Gewässerab- schnitten. Diese bestanden bereits zum Zeitpunkt der Gebiets- meldung. Demnach wäre schon im Zuge der Berichtspflicht der Zustand „C“ für die Art anzugeben gewesen.  methodenbedingt (wissenschaftlicher Fehler)  keine Wiederherstellung Fluss- B C Der Erhaltungszustand der Flussneunaugen-Habitate steht in neunauge engem Zusammenhang mit den Defiziten des LRT 3260, insbe- sondere der Gewässerstruktur und der Gewässerunterhaltung. Diese bestanden bereits zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung. Zu- dem gab es bis Anfang der 2000er Jahre noch zwei für die Art nicht überwindbare Querbauwerke (Schwaan, Reinstorf). Dem- nach wäre schon im Zuge der Berichtspflicht der Zustand „C“ für die Art anzugeben gewesen.  methodenbedingt (wissenschaftlicher Fehler)  keine Wiederherstellung Steinbei- C B Die Habitatbedingungen haben sich seit dem Referenzzeitpunkt ßer nicht verbessert, sondern die Bewertung des Erhaltungszustandes hat methodenbedingt zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt. Vielmehr gab es im Vergleich zum Referenzzeitpunkt in den letz- ten Jahren einen deutlichen Kenntniszuwachs (u.a. durch geziel- tere Beprobungen und Nachweise). Bitterling B - Die Art konnte nicht nachgewiesen werden. Das FFH-Gebiet stellt keinen Lebensraum für den Bitterling dar, was ursächlich auf das Fehlen von Großmuscheln zurückzuführen ist.  keine Wiederherstellung

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Da sich das FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüssen“ (DE 2037-301) nur zu einem geringen Teil (ca. 6 %) mit dem SPA-Gebiet „Kariner Land“ (DE 2036-401) überschneidet (vgl. a. Kap. I.1.3.1), kön- nen aus dem Erhaltungszustand der Vogelarten im FFH-Gebiet keine Rückschlüsse auf den Er- haltungszustand der Vogelarten im SPA-Gebiet gezogen werden. Eine Plausibilitätsprüfung entfällt in diesem Fall.

Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie Für die im FFH-Gebiet nachgewiesenen LRT ergeben sich in Auswertung der Kartierergebnisse die in Tab. 23 dargestellten aktuellen Erhaltungszustände sowie daraus abgeleitete kurz-, mittel- und langfristig anzustrebende Erhaltungszustände. Die LRT bzw. WLRT mit einem vorrangigen Entwicklungsbedarf sind in der Tabelle hellgrau hinterlegt.

Tab. 23: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der LRT

LRT-Code Erhaltungs- aktueller angestrebter angestrebter Er- langfristig er- zustand zum Erhaltungs- Erhaltungszu- haltungszustand, reichbarer Erhal- Referenz- zustand stand, kurzfristig mittelfristig bis tungszustand zeitpunkt bis 2018 2024 3150 C C B B B (Erhalt und wün- (Erhalt und wün- (Erhalt und wün- schenswerte Ent- schenswerte Ent- schenswerte Ent- wicklung) wicklung) wicklung) 3260 B C B B B (Erhalt und vor- (Erhalt und wün- (Erhalt und wün- rangige Entwick- schenswerte Ent- schenswerte Ent- lung) wicklung) wicklung) 91301 B A A A A (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) 91D0*1 B A A A A (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt) 91E0*1 B B B B B (Erhalt) (Erhalt) (Erhalt und vor- rangige Entwick- lung)

Anmerkung: Die LRT mit einem vorrangigen Entwicklungsbedarf sind hellgrau hinterlegt * prioritärer LRT 1 Nachrichtliche Übernahme der Daten zu den Wald-LRT entsprechend Fachbeitrag Wald vom 30.09.2010 (LU M-V 2010). Die Angaben beziehen sich auf das Gesamtgebiet.

LRT 3150 - Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hyd- rocharitions Die Kleingewässer im Untersuchungsraum weisen nach Auswertung der Kartierergebnisse - wie zum Zeitpunkt der Berichtspflicht - einen „ungünstigen Erhaltungszustand“ (C) auf. Darüber hinaus sind für diesen LRT signifikante Flächen- bzw. Habitatverluste zu verzeichnen. Die Ursachen hier- für wurden bereits in der Tab. 22 dargelegt. Grundsätzlich sind alle Habitatelemente zu erhalten, wofür teilflächenbezogene Maßnahmen wie die Sicherung des vorhandenen Wasserstands sowie der Erhalt von Pufferzonen erforderlich sind. Bis zum Jahr 2018 ist für den LRT 3150 das Erreichen eines „günstigen Erhaltungszustandes“ (B) geplant.

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Um dies zu erreichen, sind für mindestens 5,8 % der in die Kategorie „C“ eingestuften Kleingewäs- ser Maßnahmen vorzusehen, die zu einer Verbesserung der morphologischen und/oder hydrologi- schen Situation führen. Da der LRT 3150 nicht zu den besonders bedeutsamen LRT zählt (es ist nur ein Bewertungskriterium - europaweit „ungünstiger“ Zustand „rot“ - relevant), handelt es sich hierbei um wünschenswerte Entwicklungsmaßnahmen.

LRT 3260 - Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion flui- tantis und des Callitriche-Batrachion Der Erhaltungszustand der zu betrachtenden Fließgewässer im FFH-Gebiet hat sich - im Vergleich zum Zeitpunkt der Gebietsmeldung - von „B“ auf „C“ verschlechtert. Die diesbezüglichen Ursachen wurden bereits in Tab. 22 erörtert. Neben dem Erhalt vorhandener Habitatelemente wird für den LRT 3260 bereits für das Jahr 2018 das Erreichen eines „guten Erhaltungszustandes“ (B) angestrebt, wofür auf mindestens 12,2 % der in die Kategorie „C“ eingestuften Fließgewässer Maßnahmen vorzusehen sind. Obwohl für den LRT gemäß Tab. 12 nur einen Bewertungskriterium (europaweit „ungünstiger“ Zu- stand „gelb“) ausgewiesen ist, besitzt das Fließgewässersystem des FFH-Gebietes darüber hinaus gehende Besonderheiten: Hierzu zählen (in Bezug auf maßgebliche Stickstoff- und Phosphorein- träge) die Ausweisung von Ober- und Mittellauf der Beke als signifikanter Bestandteil der Belas- tungsregion „Küste“ (vgl. a. MLUV 2011) sowie die besondere Bedeutung der Beke als landesweit einziges Salmonidengewässer gemäß FGVO bzw. europäischer Richtlinie (s.a. Kap. I.1.2.5 Was- serwirtschaft). Zum Erreichen eines „guten Erhaltungszustandes“ (B) leitet sich partiell die Notwendigkeit vorran- giger Entwicklungsmaßnahmen ab, wovon ein Teilabschnitt der Beke (Mittellauf) betroffen ist. Im Weiteren sind für Gewässerabschnitte von Beke, Waidbach, Tessenitz und Moltenower Bach Ent- wicklungsmaßnahmen zur Stabilisierung und Verbesserung des Erhaltungszustandes wün- schenswert. Die Maßnahmen der Managementplanung entsprechen im Wesentlichen den aufge- stellten Maßnahmen aus der BVP (vgl. a. Kap. II.2.3). Darüber hinaus wird im FFH-Gebiet die Notwendigkeit für eine Optimierung der Gewässerpflege gesehen. Mit der abschnittsweisen Umstellung auf eine bedarfsorientierte, schonendere Gewäs- serunterhaltung soll die Entwicklung naturnaher Strukturen in und entlang der im Gebiet vorkom- menden Fließgewässer gezielt gefördert werden. Aufgrund ihrer Ökologie profitieren hiervon in besonderem Maße die wassergebundenen Zielarten Fischotter, Steinbeißer, Schlammpeitzger und Biber. Die bereits in der Entwurfsplanung befindlichen Maßnahmen aus der BVP (betrifft u.a. auch doku- mentierte LRT-Teilhabitate von Beke und Waidbach) lassen bereits kurzfristig eine Verbesserung des Erhaltungszustandes auf der Gebietsebene erwarten. Darüber hinaus wird der neu errichtete Dränteich Jürgenshagen durch seine Retentionswirkung vermutlich ebenfalls zu einer unmittelba- ren Zustandsverbesserung des Hauptgewässers (Beke) beitragen. Da auf den Flächen des Einzugsgebietes der Beke ein anhaltend hoher Nutzungsdruck von Seiten der Landwirtschaft besteht und hier in absehbarer Zeit nicht mit (politisch bedingten) einschnei- denden Veränderungen zu rechnen ist, wird das Erreichen eines „hervorragenden Erhaltungszu- standes“ (A) für den LRT 3260 - auch auf lange Sicht – als für eher unwahrscheinlich eingeschätzt.

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Arten nach Anhang II FFH-RL Für die im FFH-Gebiet nachgewiesenen Arten nach Anhang II FFH-RL ergeben sich in Auswer- tung der Kartierergebnisse die in Tab. 24 dargestellten aktuellen Erhaltungszustände sowie daraus abgeleitete kurz-, mittel- und langfristig anzustrebende Erhaltungszustände. Die Arten mit einem vorrangigen Entwicklungsbedarf sind hellgrau hinterlegt.

Tab. 24: Aktueller und anzustrebender Erhaltungszustand der Habitate der Arten nach Anhang II FFH-RL

Art Status Erhaltungs- aktueller angestrebter angestrebter langfristig laut SDB zustand der Erhaltungs- Erhaltungszu- Erhaltungszu- erreichbarer Habitatele- zustand der stand, kurz- stand, mittel- Erhaltungszu- mente laut Habitate fristig bis fristig bis stand SDB 2018 2024 Fischotter nicht- B C B B B ziehend (Erhalt und (Erhalt und (Erhalt und vorrangige wünschens- wünschens- Entwicklung werte Entwick- werte Entwick- lung lung Stein- nicht- C B B B B beißer ziehend (Erhalt und (Erhalt und (Erhalt und wünschens- wünschens- wünschens- werte Entwick- werte Entwick- werte Entwick- lung) lung) lung) Fluss- nicht- C C B k.A.2 k.A.2 neun- ziehend 1 (Erhalt und auge vorrangige Entwicklung Bach- nicht- B -³ -³ -³ -³ neun- ziehend auge1 Schlamm- nicht- B B B B B peitzger ziehend (Erhalt und (Erhalt und (Erhalt und wünschens- wünschens- wünschens- werte Entwick- werte Entwick- werte Entwick- lung) lung) lung) Biber - - B B B B (Erhalt und (Erhalt und (Erhalt und wünschens- wünschens- wünschens- werte Entwick- werte Entwick- werte Entwick- lung) lung) lung)

Anmerkung: Die Arten mit einem vorrangigen Entwicklungsbedarf sind hellgrau hinterlegt. 1 Ergebnisübernahme aus dem Fachbeittrag (Stand Juli 2013) für die Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie „Fische und Rundmäuler (Westgroppe, Bachneunauge und Flussneunauge)“ (UP 2013). 2 Das vorbenannte Planwerk enthält in der vorliegenden Fassung keine weiter spezifizierten Informationen zu mittel- und langfristig anzustrebenden Erhaltungszielen. ³ Eine gesonderte Bewertung der Bachneunaugen im Einzugsgebiet der Beke erfolgte nicht. Eine Ableitung von erhal- tungszielen ist daher nicht möglich.

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1355 - Fischotter (Lutra lutra) Der Erhaltungszustand des Fischotters im FFH-Gebiet hat sich - im Vergleich zum Zeitpunkt der Berichtspflicht - von „B“ auf „C“ verschlechtert. Auf diesbezügliche Ursachen wurde bereits in Tab. 22 verwiesen. Da die Art gemäß Tab. 14 landesweit als „stark gefährdet“ eingestuft wird und zudem einen euro- paweit „ungünstigen“ Zustand („gelb“) aufweist, sind vorrangige Entwicklungsmaßnahmen, die auf eine ottergerechte Umgestaltung von Straßenquerungen mit Gefährdungspoten-zial, eine Aus- dehnung der bedarfsgerechten Gewässerunterhaltung und Maßnahmen zur Strukturgüteverbesse- rung abzielen, vorzusehen. Bereits bis zum Jahr 2018 soll dadurch ein „guter Erhaltungszustand“ (B) erreicht werden. Angesichts der aufgestellten bzw. der bereits in teilweiser Umsetzung befindlichen Maßnahmen aus der BVP (vgl. a. Kap. II.2.3), die alle ausgewiesenen Arthabitate betreffen, ist mit einer nach- haltigen Verbesserung des Erhaltungszustandes zugunsten des Fischotters zu rechnen.

1149 - Steinbeißer (Cobitis taenia) Im Zuge der Kartierung wurde der Erhaltungszustand des Steinbeißers mit „B“ und damit günstiger als zum Zeitpunkt der Berichtspflicht (Zustand „C“) bewertet. Die Gründe für die Verbesserung wurden bereits in Tab. 22 dargelegt. Diesen Zustand gilt es langfristig zu sichern und nach Mög- lichkeit weiter zu verbessern. Defizite im Gebiet sind vor allem in einer intensiven Gewässerunterhaltung und den hohen Nähr- stofffrachten zu sehen. Aufgrund des Ausbaugrades fehlt zudem im gesamten Mittellauf der Beke die Verbindung des Gewässers mit seiner Niederung. An den Nebengewässern ist die fehlende Durchgängigkeit z. T. ursächlich für das Fehlen der Zielart. So stellt insbesondere das Mündungs- bauwerk des Moltenower Baches ein unüberwindbares Hindernis für schwimmschwache Arten wie den Steinbeißer dar. Da für die Art gemäß Tab. 13 nur ein Bewertungskriterium (europaweit „ungünstiger“ Zustand „gelb“) relevant ist, sind wünschenswerte Entwicklungsmaßnahmen wie die Extensivierung der Gewässerunterhaltung und die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit vorgesehen. Eine Optimierung und Ausdehnung der Steinbeißer-Habitate ist überdies langfristig durch die Um- setzung der Maßnahmen aus der BVP (insbesondere zur Verbesserung der Gewässerstruktur sowie zur Reduzierung der Nährstofffrachten, vgl.a. Kap. II.2.3) zu erwarten.

1099 - Flussneunauge (Lampetra fluviatilis) / 1096 – Bachneunauge (Lampetra planeri) Das Flussneunauge weist aktuell einen “ungünstigen“ Erhaltungszustand (C) auf. Damit bleibt - im Vergleich zum Zeitpunkt der Berichtspflicht - der Erhaltungszustand unverändert. Da das Flussneunauge gemäß Tab. 14 sowohl einen „ungünstigen Zustand“ auf Landesebene (RL MV 1) als auch europaweit („rot“) aufweist, sind für diese Art vorrangige Entwicklungsmaßnah- men, die vornehmlich auf eine Unterbindung zukünftiger Grundräumungen sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur abzielen, vorzusehen. Bereits bis zum Jahr 2018 soll dadurch ein „guter Erhaltungszustand“ (B) erreicht werden. Eine bedarfsorientierte Gewässerunterhaltung sowie strukturverbessernde Maßnahmen wirken sich auch positiv auf die Population der Bach- neunaugen aus. Da für die Art gemäß Tab. 13 nur ein Bewertungskriterium (europaweit „ungünsti- ger“ Zustand „gelb“) relevant ist handelt es sich hierbei um wünschenswerte Entwicklungsmaß- nahmen. Angesichts der aufgestellten bzw. der bereits in teilweiser Umsetzung befindlichen Maßnahmen aus der BVP (vgl. a. Kap. II.2.3), die die ausgewiesenen Arthabitate betreffen, ist mit einer nach- haltigen Verbesserung des Erhaltungszustandes zugunsten der Neunaugen zu rechnen.

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1145 - Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) Der Schlammpeitzger befindet sich - wie zum Zeitpunkt der Berichtspflicht - aktuell in einem “gu- ten“ Erhaltungszustand (B). Diesen gilt es langfristig zu erhalten und wenn möglich weiter zu ver- bessern. Die Defizite entsprechen im Wesentlichen denen des Steinbeißers. Auch für diese Art trifft gemäß Tab. 13 nur ein Bewertungskriterium (europaweit „ungünstiger“ Zustand „gelb“) zu, weshalb wün- schenswerte Entwicklungsmaßnahmen zur Reduzierung der Gewässerunterhaltung und Ver- besserung der ökologischen Durchgängigkeit geplant sind. Die vorgesehenen Maßnahmen aus der BVP (vgl. a. Kap. II.2.3) lassen auch für den Schlamm- peitzger eine Reduzierung der Beeinträchtigungen und damit eine Stabilisierung und Entwicklung der ausgewiesenen Arthabitate erwarten.

1337 - Biber (Castor fiber) Der Biber wurde neu in die Managementplanung mit aufgenommen. Für die Art ist aktuell ein „gu- ter“ Erhaltungszustand (B) zu verzeichnen, welcher langfristig zu sichern ist. Für die Art sind gemäß Tab. 14 zwei Bewertungskriterien (landesweit „ungünstiger“ Zustand „ge- fährdet“, europaweit „ungünstiger“ Zustand „gelb“) verzeichnet. Da sich der Biber bereits in einem „guten Erhaltungszustand“ befindet, werden ausschließlich wünschenswerte Entwicklungsmaß- nahmen definiert. Diese umfassen den artgerechten Umbau von Kreuzungsbauwerke mit Gefähr- dungspotenzial sowie die Durchführung einer bedarfsgerechten Gewässerunterhaltung (insbeson- dere im Unterlauf der Beke). Die (potenziellen) Biber-Habitate innerhalb des FFH-Gebietes werden durch die im Wesentlichen auf der BVP basierenden vordringlichen Entwicklungsmaßnahmen für den LRT 3260 (vgl. a. Kap. II.2.3) ebenfalls eine Optimierung erfahren.

Vogelarten nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie Da das FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüssen“ (DE 2037-301) nur zu einem geringen Teil vom SPA- Gebiet „Kariner Land“ (DE 2036-401) überlagert wird, sind Rückschlüsse auf den Erhaltungszu- stand managementrelevanter Vogelarten in Bezug auf das gesamte europäische Vogelschutzge- biet nicht zulässig. Es werden daher keine differenzierten Erhaltungsziele abgeleitet. Vielmehr sind die im Kapitel I.4.3 aufgeführten funktionsbezogenen Erhaltungsziele ausschließlich als Schutzzie- le auf Teilgebietsebene zu verstehen.

I.4.3 Funktionsbezogene Erhaltungsziele In der folgenden Tabelle werden die Erhaltungsziele für jeden signifikant vorkommenden LRT und für jede Art einzeln auf Basis der Defizitanalyse formuliert. Entsprechend den vorhergehenden Erläuterungen erfolgt dabei eine Differenzierung in Erhaltungsziele zur „Erhaltung“ (Status-Quo- Sicherung) oder zur Verbesserung („vorrangige Entwicklung“ oder „wünschenswerte Entwicklung“). Für den Gewässer-LRT 3260 erfolgt eine Übernahme der Ziele und Maßnahmen aus der BVP. LRT und Arten mit vorrangigen Entwicklungszielen sind in der Tabelle hellgrau hinterlegt. Die Art des Zieles wird wie folgt abgekürzt: S/N/P = Erhaltungsmaßnahme Schutz/Nutzung/Pflege, wE= wünschenswerte Entwicklungmaßnahme, vE= vorrangige Entwicklungsmaßnahme.

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Tab. 25: Funktionsbezogene Erhaltungsziele der Lebensraumtypen, der Arten nach Anhang II FFH-RL sowie der managementrelevanten Vogelarten nach VS-RL

Schutz- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/ Bemerkung objekt Zieles (ha) Teilfläche LEBENSRAUMTYPEN DES OFFENLANDES UND DES WALDES 3150 Erhalt eutropher Standgewässer S / N / P 7,54 alle geeigneten LRT mit einer Vegetation des Magno- potamions oder Hydrocharitions durch:

Sicherung des vorhandenen Was- alle geeigneten LRT: serstandes (keine weiteren Entwäs- 3150-001 – 3150-024 serungsmaßnahmen) Erhalt bestehender Pufferstreifen 3150-001, 3150-011, 3150-014, 3150-015, 3150-023, 3150-024 Erhalt der Grünlandnutzung / Erhalt 3150-001, 3150-002, einer standortangepassten bzw. der 3150-003, 3150-004, bestehenden Umlandnutzung 3150-005, 3150-006, 3150-007, 3150-008, 3150-009, 3150-010, 3150-012, 3150-013, 3150-014, 3150-015, 3150-017, 3150-018, 3150-019, 3150-020, 3150-022, 3150-023 Erhalt extensiv genutzter Flächen im 3150-016 Einzugsgebiet Auszäunung 3150-005, 3150-006, 3150-016 Maßnahmen zur Wasserrückhaltung 3150-004, 3150-005, (Verschluss / Anstau, Stauhöhende- 3150-017 finierung am Vorfluter, Rückbau von Entwässerungsanlagen) / Renatu- rierung Moorkörper Schaffung /Erweiterung von Puffer- 3150-003, 3150-011, zonen 3150-021 Zulassen einer ungestörten Entwick- 3150-023 lung 3150 nachrangige Entwicklung des wE darunter fallen „günstigen Erhaltungszustandes“ 0,44 ha Kleinge- eutropher Standgewässer mit wässer-fläche, die einer Vegetation des Magnopo- für das Erreichen tamions oder Hydrocharitions eines „günstigen durch: Erhaltungszustan- des“ von „C“ nach „B“ zu entwickeln sind Teilentschlammung / Entschlam- 3150-003, 3150-006, mung von Habitaten 3150-010

Böschungsgestaltung 3150-003 3260 Erhalt naturnaher, strukturreicher S 20,69 alle geeigneten LRT und durchgängiger Fließgewäs- 3260-001 – 3260-011 serabschnitte durch:

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Schutz- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/ Bemerkung objekt Zieles (ha) Teilfläche Erhalt der aktuellen Gewässerstruk- alle geeigneten LRT: tur (Hydrologie, Trophie, Struktur, 3260-001 – 3260-011 Gewässerrandstreifen) Erhalt der gegenwärtigen bedarfs- Beke: 3260-001 (tw. Beke im NSG „Be- orientierten Gewässerunterhaltung Oberlauf, beidseitige ketal“ durch VO vor baumbestandene Ab- Grundräumung schnitte, im NSG „Be- gesichert ketal“ (3260-002, 3260- 003), 3260-011 (tw., Unterlauf) Moltenower Bach: 3260-004 Moltenower Seiten- bach: 3260-005 Tessenitz: 3260-006, 3260-007 (tw., Oberlauf nördlich der L 10) Waidbach: 3260-010 Erhalt von Grünland und extensiv Flächensicherung im genutzten Flächen gesamten FFH-Gebiet zuzüglich Pufferzone zugunsten geeigneter LRT: 3260-001, 3260-002, 3260-003, 3260-004, 3260-005, 3260-006, 3260-007, 3260-008, 3260-009, 3260-011 3260 Vordringliche / nachrangige Ent- vE / wE darunter fallen wicklung des „günstigen Erhal- 2,52 ha Fließge- tungszustandes“ naturnaher, wässerfläche, die strukturreicher und durchgängi- für das Erreichen ger Fließgewässer/-abschnitte eines „günstigen durch: Erhaltungszustan- des“ von „C“ nach „B“ zu entwickeln sind Renaturierung (strukturverbessern- Beke: 3260-001, 3260- de Maßnahmen wie Böschungsab- 008 (tw.), 3260-009 flachungen, Einbau von Störelemen- Tessenitz: 3260-006, ten und Anlage eines Entwicklungs- 3260-007 korridors) begradigter und struktur- armer Fließgewässerabschnitte Waidbach: 3260-010 als maßgebliche Be- standteile für den LRT 3260: Beke zwischen Mün- dung Tessenitz und LRT 3260-08 zuguns- ten 3260-003; 3260- 008 Tessenitz, zwischen Mündung in die Beke und Straßenbrücke L10 zugunsten 3260-007 Waidbach von der FFH-Gebietsgrenze bis LRT 3260-010 zuguns- ten LRT 3260-010

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Schutz- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/ Bemerkung objekt Zieles (ha) Teilfläche Rückbau / Ersatz / Optimierung von Beke: 3260-001, 3260- Querbauwerken 08, 3260-010 Moltenower Bach: 3260-004 Tessenitz: 3260-006, 3260-007 als maßgeblicher Be- standteil für LRT 3260: Beke am Auslauf des Großtessiner Sees zugunsten 3260-001 Etablierung einer bedarfsorientierten Beke: 3260-001 (tw.), Gewässerunterhaltung (möglichst: 3260-008, 3260-009, - weitgehender Verzicht auf 3260-011 (tw., Unter- Grundräumung (ggf. selektive lauf) Räumung an hydraulisch Tessenitz: 3260-007 wichtigen Bereichen unter (tw., südlich der L10) Maßgabe einer schonenden als maßgebliche Be- Durchführung) standteile für den LRT - Beseitigung von Abflusshin- 3260: dernissen in besonders be- Beke zwischen Mün- gründeten Einzelfällen (so dung Tessenitz und weit wie mögliche Ausschöp- LRT 3260-08 zuguns- fung des hydraulischen Spiel- ten 3260-003; 3260- raumes, ggf. verträgliches 008 Entfernen lokaler Auflandun- gen und von Totholz) Tessenitz, zwischen Mündung in die Beke - weitgehender Verzicht auf und Straßenbrücke L10 Sohlkrautung (ggf. habitat- zugunsten 3260-007 schonendes Krauten) Waidbach von der - einseitige und abschnittswei- FFH-Gebietsgrenze bis se, biotopschonende Mahd LRT 3260-010 zuguns- der Uferböschung (ggf. jähr- ten LRT 3260-010 lich wechselnde Mahd, Mahd in mehrjährigen Abschnitten, Mahdverzicht, Schafbewei- dung als Alternative) - Prüfung der Möglichkeiten für eine Stromrinnenmahd Verringerung der Nährstoffeinträge Teilflächenentwicklung durch Extensivierung der vorhande- zugunsten geeigneter nen Grünland- und Ackernutzung in LRT: den Grenzen des FFH-Gebietes und 3260-001, 3260-004, des Pufferstreifens 3260-005, 3260-006, 3260-007, 3260-008, 3260-009, 3260-011 Verringerung der Nährstoffeinträge als maßgeblicher Be- durch Wiedervernässung standteil für den LRT 3260: Neukirchener Plage inklusive Gräben in der Plage zugunsten 3260-008, 3260-009, 3260-011 9130 Erhalt des „hervorragenden“ S 60,93 Wald-LRT (nach- Zustands der Waldmeister- richtliche Über- Buchenwälder durch: nahme aus dem

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Schutz- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/ Bemerkung objekt Zieles (ha) Teilfläche Sicherung einer Reifephase ≥ 30 % Fachbeitrag Wald) Sicherung von durchschnittlich ≥ 6 Stück Totholz, Alt- und Biotopbäu- me / ha Vermeidung von Boden- und Vege- tationsschäden 91D0* Erhalt des „hervorragenden“ S 0,50 Wald-LRT (nach- Zustands der Moorwälder durch: richtliche Über- nahme aus dem Erhalt der vorhandenen Wasser- Fachbeitrag Wald) stände im Einzugsgebiet Schaffung von Pufferzonen zu an- grenzenden landwirtschaftlichen Flächen zur Reduzierung von Nähr- stoffeinträgen (Ackerrandstreifen) Schutz vor Beeinträchtigungen, insbesondere Grundwasserabsen- kungen und Torfabbau 91E0* Erhalt des guten Zustands der S 28,32 Wald-LRT (nach- Erlen-Eschen-Wälder durch: richtliche Über- nahme aus dem Sicherung von Altbeständen Fachbeitrag Wald) Sicherung von durchschnittlich mind. ≥ 3 Stück Totholz, Alt- und Biotopbäume / ha Verzicht auf flächige Nutzungen, ausschließlich einzelstamm- bis truppweise Nutzung Vermeidung von Boden- und Vege- tationsschäden Schutz der Waldstandorte vor Be- einträchtigungen, insbesondere Grundwasserabsenkungen Schutz der Gewässermorphologie durch nur extensive Gewässerun- terhaltung Verzicht auf Gewässerausbau 91E0* vordringliche Entwicklung der vE 28,32 Wald-LRT (nach- Erlen-Eschen-Wälder durch: richtliche Über- nahme aus dem Erhöhung der Anzahl von Totholz, Fachbeitrag Wald) Alt- und Biotopbäumen auf ≥ 6 Stück / ha Erhöhung des Anteils LRT-typischer Baumarten durch Zurückdrängen der Grauerle im Zuge pflegender Eingriffe (BE 5) Schaffung von Pufferzonen zu an- grenzenden landwirtschaftlichen Flächen zur Reduzierung von Nähr- stoffeinträgen (Ackerrandstreifen) Prüfung einer möglichen Wieder- herstellung der natürlichen Gewäs- serdynamik in BE 5

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Schutz- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/ Bemerkung objekt Zieles (ha) Teilfläche ARTEN DES ANHANG II DER FFH-RL Fischotter Erhalt naturnaher, strukturreicher S 543,89 alle geeigneten (zusam- und durchgängiger Fließgewäs- Habitate men mit serabschnitte als Fischotter- 1355-001 – 1355-009 LRT 3260) Habitate durch: Erhalt der aktuellen Gewässerstruk- alle geeigneten tur (Hydrologie, Trophie, Struktur, Habitate: Gewässerrandstreifen) 1355-001 – 1355-009

Erhalt der gegenwärtigen bedarfs- Beke: 1355-001 (tw. Beke im NSG „Be- orientierten Gewässerunterhaltung Oberlauf, beidseitige ketal“ durch VO vor baumbestandene Ab- Grundräumung schnitte), 13055-002 gesichert (im NSG „Beketal“), 1355-003 (tw.), 1355- 006 (tw., Unterlauf) Moltenower Bach: 1355-009 (Unterlauf) Tessenitz: 1355-008 (tw., nördlich der L 10) Waidbach: 1355-007 (tw. zwischen Mündung in Beke und Brücke Ziesendorf-Matersen) Erhalt von Grünland und extensiv Flächensicherung im genutzten Flächen Umfeld geeigneter Habitate: 1355-001, 1355-002 Fischotter Vordringliche / nachrangige Ent- vE / wE darunter fallen (zusam- wicklung des „günstigen Erhal- 16,56 ha Habitat- men mit tungszustandes“ naturnaher, fläche, die für das LRT 3260) strukturreicher und durchgängi- Erreichen eines ger Fließgewässerabschnitte als „günstigen Erhal- Fischotter-Habitate durch: tungszustandes“ von „C“ nach „B“ zu entwickeln sind ottergerechte Umgestaltung von Beke: 1355-003 Bauwerke mit ho- Querbauwerken mit Gefährdungs- (BW 14), 1355-005 her Priorität potenzial durch: (BW 8) - ein- bzw. zweiseitige Stein- Tessenitz: 1355-008 schüttung unter Brücken (BW 1, BW 12)

- beidseitig des Gewässers ein- Moltenower Bach: zubauende Trockenrohre (DN 1355-009 (BW 7) 1000) in Kombination mit einer Waidbach: 1355-007 Leitpflanzung / Leitzäunung (BW 19) - Vergrößerung / Erneuerung

Durchlass - ggf. artgerechten Brücken- neubau - Hinweisschild auf Otterwech- sel

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Schutz- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/ Bemerkung objekt Zieles (ha) Teilfläche Etablierung einer bedarfsorientierten Beke: 1355-001 (tw.), Gewässerunterhaltung, s.a. Ausfüh- 1355-003 (tw.), 1355- rungen zu LRT 3260 005, 1355-006 (tw., Unterlauf) Plagegraben: 1355-004 Tessenitz: 1355-008 (tw., südlich der L 10) Waidbach: 1355-007 (tw. , von Brücke Ziesendorf-Matersen bis FFH- Gebietsgrenze) Strukturverbessernde Maßnah- Beke: 1355-001, 1355- men inklusive Einrichtung eines 003, 1355-005 Entwicklungskorridors Tessenitz: 1355-008 Waidbach: 1355-07 als maßgeblicher Be- standteil zugunsten 1355: Tessenitz, zwischen Mündung in die Beke und Straßenbrücke L10 zugunsten 1355-008 Eigentumsregelung für die Gewäs- Tessenitz, von der serrenaturierung inklusive Entwick- Mündung in die Beke lungskorridor im Rahmen des BOV bis zur nordöstlichen Wokrent-Jürgenshagen Grenze der Gemeinde Jürgenshagen): 1355-008-C Steinbeißer Erhalt naturnaher, strukturreicher S 23,33 alle geeigneten (zusam- und durchgängiger Fließgewäs- Habitate: men mit serabschnitte als Steinbeißer- 1149-001 – 1149-008 LRT 3260) Habitate durch: Erhalt der aktuellen Gewässerstruk- alle geeigneten tur (Hydrologie, Trophie, Struktur, Habitate: Gewässerrandstreifen) 1149-001 – 1149-008 Erhalt der gegenwärtigen bedarfs- Beke: 1149-001 (tw.), orientierten Gewässerunterhaltung 1149-005 (tw., Unter- lauf) Waidbach: 1149-007 Steinbeißer nachrangige Entwicklung des wE (zusam- „günstigen Erhaltungszustandes“ men mit naturnaher, strukturreicher und LRT 3260) durchgängiger Fließgewässerab- schnitte als Steinbeißer-Habitate durch

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Schutz- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/ Bemerkung objekt Zieles (ha) Teilfläche Herstellung der ökologischen Beke: 1149-002, 1149- Durchgängigkeit 003 (BW 9) Waidbach: 1149-006 (BW 2) als maßgeblicher Be- standteil für 1149: Moltenower Bach zu- gunsten 1149-001 (BW 1a, BW 1b - Mün- dungsbauwerk) Etablierung einer bedarfsorientier- Beke: 1149-001 (tw.), ten Gewässerunterhaltung, s.a. 1149-002, 1149-003, Ausführungen zu LRT 3260 zzgl. 1149-004, 1149-005 Berücksichtigung artspezifischer (tw., Unterlauf) Aspekte: Plagegraben: 1149-008 - Reduzierung von Sediment- Tessenitz: 1149-006 entnahmen bei der Gewäs- serunterhaltung als maßgeblicher Be- standteil für 1149: - Absammlung von Steinbei- ßern bei unausweichlichen Tessenitz, zwischen Maßnahmen, Mündung in die Beke und Straßenbrücke L10 - keine Sedimententnahme zugunsten 1149-007 oder Schädigung von sedi- mentbewohnenden Organis- men bei Sohlkrautungen oder Ufermahd, - keine Räumung benachbarter Abschnitte innerhalb eines Jahres und wenn möglich ab- schnittsweise Beräumung von Gräben, - Sicherung längerer Abtropf- phasen des Baggers oder Mähkorbes Schaffung/Erweiterung von Gewäs- Beke: 1149-001, 1149- serrandstreifen bzw. Entwicklungs- 002, 1149-003, 1149- korridor (Nährstoffrückhalt) 004 Tessenitz: 1149-006 Waidbach: 1149-007 als maßgebliche Be- standteile für 1149: Tessenitz, zwischen Mündung in die Beke und Straßenbrücke L10 zugunsten 1149-007, Waidbach von der FFH-Gebietsgrenze bis LRT 3260-010 Flussneun- Erhalt naturnaher, strukturreicher S 15,31 alle geeigneten auge und durchgängiger Fließgewäs- Habitate: (zusam- serabschnitte als Neunaugen- 1099-001 men mit Habitate durch: LRT 3260) Erhalt der aktuellen Gewässerstruk- alle geeigneten tur (Hydrologie, Trophie, Struktur, Habitate (abschnitts- Gewässerrandstreifen) weise): 1099-001

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Schutz- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/ Bemerkung objekt Zieles (ha) Teilfläche Erhalt von Grünlandnutzung und alle geeigneten Wald im Umland Habitate (abschnitts- weise): 1099-001 Erhalt der gegenwärtigen bedarfs- alle geeigneten orientierten Gewässerunterhaltung Habitate (abschnitts- weise): Beke: 1099-001 Flussneun- Vordringliche / nachrangige Ent- vE / wE darunter fallen auge wicklung des „günstigen Erhal- 15,31 ha Habitat- (zusam- tungszustandes“ naturnaher, fläche, die für das men mit strukturreicher und durchgängi- Erreichen eines LRT 3260) ger Fließgewässerabschnitte als „günstigen Erhal- Neunaugen-Habitate durch: tungszustandes“ von „C“ nach „B“ zu entwickeln sind Reduktion von Stoffeinträgen Einzugsbereich der Beke (insbesondere oberhalb von Gne- mern)

Strukturverbessernde Maßnahmen Beke: 1099-001 Schaffung/Erweiterung von Gewäs- Beke: serrandstreifen bzw. Entwicklungs- 1099-001 korridor (Nährstoffrückhalt)

Etablierung einer bedarfsorientierten Beke: 1099-001 Gewässerunterhaltung, s.a. Ausfüh- rungen zu LRT 3260

Schlamm- Erhalt naturnaher, strukturreicher S 28,84 alle geeigneten peitzger und durchgängiger Fließgewäs- Habitate: (zusam- serabschnitte als Schlammpeitz- 1145-001 – 1145-008 men mit ger-Habitate durch: LRT 3260) Erhalt der gegenwärtigen bedarfs- Beke: 1145-001 (tw. orientierten Gewässerunterhaltung Oberlauf, beidseitige baumbestandene Ab- schnitte), 1145-003 (tw., Unterlauf) Waidbach: 1145-004 (tw. zwischen Mündung in Beke und Brücke Ziesendorf-Matersen) Schlamm- nachrangige Entwicklung des wE peitzger „günstigen Erhaltungszustandes“ (zusam- naturnaher, strukturreicher und men mit durchgängiger Fließgewässerab- LRT 3260) schnitte als Schlammpeitzger- Habitate durch:

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Schutz- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/ Bemerkung objekt Zieles (ha) Teilfläche Herstellung der ökologischen Beke: 1145-001 (BW Durchgängigkeit 27, BW 28), 1145-002 (BW 9) Tessenitz: 1145-006 (BW 2) Waidbach: 1145-004 (BW 2) Etablierung einer bedarfsorientierten Beke: 1145-001 (tw.), Gewässerunterhaltung, s.a. Ausfüh- 1145-002, 1145-003 rungen zu LRT 3260 zzgl. Berück- (tw., Unterlauf) sichtigung artspezifischer Aspek- Plagegraben: 1145-007 te : Tessenitz: 1145-005, - Reduzierung von Sediment- 1145-006, 1145-008 entnahmen in der Gewäs- serunterhaltung Waidbach: 1145-004 (tw. , von Brücke - Absammlung von Schlamm- Ziesendorf-Matersen peitzgern bei unausweichli- bis FFH- chen Maßnahmen, Gebietsgrenze) - keine Sedimententnahme als maßgeblicher Be- oder Schädigung von sedi- standteil für 1145: mentbewohnenden Organis- men bei Sohlkrautungen oder Tessenitz, zwischen Ufermahd, Mündung in die Beke und Straßenbrücke L10 - keine Räumung benachbarter zugunsten 1145-005, Gräben innerhalb eines Jah- 1145-006; 1145-008 res und wenn möglich ab- schnittsweise Beräumung von Gräben, - Erhalt von Mindestsediment- dicken von 20 cm bei der Se- dimententnahme, - Sicherung längerer Abtropf- phasen des Baggers oder Mähkorbes Biber Erhalt naturnaher, strukturreicher S 48,46 alle geeigneten Habita- (zusam- und durchgängiger Fließgewäs- te: men mit serabschnitte als Biber-Habitate 1337-006 LRT 3260) durch: Erhalt der aktuellen Gewässerstruk- Beke: 1337-006 tur (Hydrologie, Trophie, Struktur, Gewässerrandstreifen)

Erhalt der gegenwärtigen bedarfs- Beke: 1337-006 (tw., orientierten Gewässerunterhaltung Unterlauf) Biber nachrangige Entwicklung natur- wE alle geeigneten (zusam- naher, strukturreicher und durch- Habitate men mit gängiger Fließgewässerabschnit- LRT 3260) te als Biber-Habitate durch:

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Schutz- Erhaltungsziel Art des Fläche Ortsbezeichnung/ Bemerkung objekt Zieles (ha) Teilfläche bibergerechte Umgestaltung von Moltenower Bach: Bauwerke mit ho- Querbauwerken mit Gefährdungs- 1337-009 (BW 7) her Priorität potenzial durch: Tessenitz: 1337-008 - ein- bzw. zweiseitige Stein- (BW 1, BW 12) schüttung unter Brücken Waidbach: 1337-007 - beidseitig des Gewässers ein- (BW 19) zubauende Trockenrohre (DN 1000) in Kombination mit einer Leitpflanzung / Leitzäunung - Vergrößerung / Erneuerung Durchlass - ggf. artgerechten Brücken- neubau - Hinweisschild auf Biberwech- sel Etablierung einer bedarfsorientierten Beke: 1337-06 (tw., Gewässerunterhaltung, s.a. Ausfüh- Unterlauf) rungen zu LRT 3260 RELEVANTE BRUTVOGELARTEN Schwarz- Erhalt der Schwarzspecht- S 40,1 alle bestehenden Brut- specht Habitate durch: plätze bzw. alle geeig- neten Bruthabitate (teilweise Erhalt von Altbäumen zusammen innerhalb des Über- mit LRT schneidungsbereiches 9130) Zwerg- Erhalt der Zwergschnäpper- S 59,1 alle geeigneten Brut- schnäpper Habitate durch: habitate innerhalb des (teilweise Überschneidungsberei- zusammen Erhalt von Altbäumen, Belassen von ches mit LRT stehendem Totholz (Höhlungen als 9130) Nistplatz) Kranich Erhalt der Kranich-Habitate durch: S 18,75 alle bestehenden Brut- plätze bzw. alle geeig- Sicherung überstauter Moore und neten Bruthabitate Sümpfe innerhalb des Über- schneidungsbereiches Erhalt nahegelegener Grünlandflä- zuzüglich angrenzen- chen der Lebensraumele- mente LRT 3150, Sicherung der Erhaltungszustän- S 112,00 NSG „Beketal“ LRT 3260, de der LRT und Anhang-II-Arten Fischotter durch: Novellierung der NSG-Verordnung

Anmerkung: Die LRT bzw. Arten mit einem vorrangigen Entwicklungsbedarf sind hellgrau hinterlegt.

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II. KONSENSORIENTIERTE UMSETZUNG DER MAßNAHMEN: ERARBEITUNG UNTER BERÜCKSICHTIGUNG SOZIOÖKONOMISCHER BELANGE

II.1 Bewertung der vorhandenen und geplanten Nutzungen Generell ist für das FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüssen“ das „Verschlechterungs- und Störungsver- bot“, aber kein absolutes Veränderungsverbot, im Sinne des Art. 6 Abs. 2 FFH-RL (vgl. § 33 BNatSchG) zu beachten. Dies bedeutet, dass das Gebiet durch Vorhaben oder Nutzungen inner- halb oder außerhalb des Gebiets in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeb- lichen Bestandteilen nicht erheblich beeinträchtigt werden darf. Das Verbot umfasst die Ver- schlechterung von Lebensräumen und Habitaten der Arten sowie Störungen von Arten, die für das Gebiet ausgewiesen worden sind. Genehmigungspflichtige Projekte und Pläne sind vor ihrer Zulassung auf Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen des besonderen Schutzgebiets zu überprüfen (vgl. Art. 6 Abs. 3 und 4 FFH-RL, § 34 BNatSchG). Für nicht zulassungspflichtige Handlungen und Nutzungen, die das FFH-Gebiet in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen nicht erheblich beeinträchti- gen dürfen, gilt die „Anzeigepflicht“ nach § 34 Abs. 6 BNatSchG, soweit die Handlungen nicht von Behörden durchgeführt werden. Daneben besteht nach § 33 Abs. 1 BNatSchG (ergänzend § 21 Abs. 2 NatSchAG) ein gesetzlicher Grundschutz. Er gilt als Auffangtatbestand, soweit der Schutz des Gebiets nicht durch spezielle Regelungen (z.B. Schutzgebietsausweisung oder diese ersetzende vertragliche oder administrati- ve Regelungen) erfolgt. Eine Prüfung vorhandener und nicht zulassungspflichtiger Landnutzungen oder Handlungen (z.B. landwirtschaftliche Nutzungen, Gewässerunterhaltung durch Behörden) auf Verträglichkeit im Rahmen der Managementplanung ist nur dann erforderlich, wenn durch die bereits vorhandenen Nutzungen nachgewiesene Wirkungen verursacht werden, die ein Erhaltungsziel in Frage stellen. Das ist regelmäßig der Fall, wenn diese Wirkungen einen „ungünstigen Erhaltungszustand“ von LRT oder Arthabitaten auf Gebietsebene verursachen. Hierzu wurden die Tab. 23 und 24 (Erhal- tungsziele für LRT und Arten nach Anhang II FFH-RL) ausgewertet. Besteht das Erhaltungsziel „Wiederherstellung“, ist davon auszugehen, dass die aktuelle Landnut- zung zumindest auf Teilflächen in der aktuellen Art und Weise nicht verträglich ist und kein Be- standsschutz besteht. Im Rahmen der Managementplanung sind vordringlich diese „Problemfälle“ zu bearbeiten und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln (vgl. Kap. II.3). Besteht das Erhaltungsziel „Entwicklung“ (bei gleichzeitig „ungünstigem Erhaltungszustand“), ist davon auszugehen, dass die aktuelle Landnutzung zumindest auf Teilflächen in der aktuellen Art und Weise nicht verträglich ist, aber diese im Rahmen eines „Bestandsschutzes“ weiter bestehen kann soweit diese Nutzung situationsangemessen ist und den Anforderungen des § 5 BNatSchG entspricht. Die als „unverträglich“ ermittelten Landnutzungen oder Handlungen werden im Kap. II.1.4 weiter beschrieben. Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe, die Direktzahlungen aus Mitteln der Ag- rarförderung oder Flächenbeihilfen aus dem ELER erhalten, müssen die sog. Cross Compliance- Verpflichtungen einhalten. Nur bei Einhaltung dieser Anforderungen gelten die landwirtschaftlichen Nutzungen als verträglich.

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II.1.1 Verträgliche Landnutzungen Generell ist davon auszugehen, dass die zum Referenzzeitpunkt 1998 (SPA) bzw. 2004 (FFH) ausgeübten land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzungen im Sinne des § 5 BNatSchG wei- terhin zulässig und verträglich sind, da sich trotz oder wegen dieser Nutzungen der schutzwürdige Zustand eingestellt hat. Das trifft auch auf die Ausübung der ordnungsgemäßen Hege und Jagd sowie die Unterhaltung oberirdischer Gewässer (vgl. § 39 WHG) zu. Die Forstwirtschaft sowie Nut- zungen im Wald werden - mit Ausnahme der in diesen Bereich vorhandenen Offenland-LRT - nicht berücksichtigt, da die Umsetzung der Natura-2000-Belange im Wald bereits durch die Forstverwal- tung erfolgt. Die zum Referenzzeitpunkt vorhandenen Landnutzungen sind in Kap. I.1.2 sowie in der KARTE 1a festgehalten. Die Nutzungsabhängigkeit von bestimmten LRT oder Arthabitaten wird in Kap. I.3 beschrieben.

Landwirtschaft Das innerhalb des FFH-Gebietes und seiner Pufferzone vorhandene Dauergrünland ist als gewäs- serschonende und einen bedeutenden Erosionsschutz bietende Landnutzungsform einzustufen. Von besonderer Bedeutung erweist sich dabei die naturschutzgerechte Grünlandnutzung, wie sie derzeit auf Teilflächen entlang der Beke, in der Neukirchener Plage und auf westlich liegenden Teilflächen des Untersuchungsraumes (im Umfeld des SPA-Gebietes „Kariner Land“) praktiziert wird. Darüber hinaus werden angrenzend an den Mittel- und Oberlauf der Tessenitz größere Area- le als Blühfläche bzw. Blühweide für Bienen genutzt. Die in den vorbenannten Bereichen unter Maßgabe der jeweiligen Förderrichtlinie ausgeführte, extensive Nutzung ist unabdingbare Voraus- setzung zum Gewässerschutz (Erhalt der LRT 3150 und 3260) sowie den Erhalt der Habitatfunkti- onen für den Kranich. Die im Betrachtungsraum betriebene Nutzung als Dauergrünland wird größ- tenteils als verträglich eingestuft. Die Ackernutzung spielt im Untersuchungsgebiet selbst nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings erfolgt über die außerhalb des FFH-Gebietes liegenden Ackerflächen eine permanente Nährstoff- zufuhr (Drainagen) in das Gewässersystem der Beke. Da für die Erhaltungszustände der in diesen Bereichen befindlichen LRT und Arthabitate seit der Gebietsmeldung keine grundlegende Ver- schlechterung zu verzeichnen ist, wird diese Nutzungsart im Rahmen der Managementplanung überwiegend als verträglich bewertet. Die als „unverträglich“ ermittelten Landnutzungen oder Handlungen werden im Kap. II.1.4 darge- stellt.

Forstwirtschaft Die Bewirtschaftung der Wälder im FFH-Gebiet erfolgt entsprechend den Zielen der naturnahen Forstwirtschaft, wobei die Wald-Behandlungsgrundsätze in Natura 2000-Gebieten grundsätzlich berücksichtigt werden. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Forstwirtschaft in Bezug auf den Schutzzweck und die Erhaltungsziele des FFH-Gebietes als verträglich beurteilt wird.

Fischerei Die durch die Fischereiverwaltung geförderte Wiederansiedlung der Meerforelle aus heimischen Ausgangsbeständen (Meerforellenbesatzprogramm MV) zielt auf eine nachhaltige Bestandsver- größerung ab. Die mit dieser Zielstellung verbundenen und im FFH-Gebiet durchgeführten Hand- lungen (Laichfang, Besatzfischgewinnung) werden daher als verträglich eingeschätzt. Der befischbare Abschnitt der Beke wird vom Sportanglerverein Bützow 1927 e. V. betreut. Durch den Angelbetrieb kann es temporär zu Störungen kommen, eine generelle Unverträglichkeit der fischereilichen Nutzung ist jedoch nicht angezeigt.

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Wasserwirtschaft Die zum Referenzzeitpunkt innerhalb des FFH-Gebietes vorhandenen Gewässerstrukturen und für die Zielarten relevanten Querbauwerke werden in den Kap. I.1.1.4 und I.1.2.5 ausführlich be- schrieben und in der KARTE 1a dargestellt. Überdies liefert die Kartierung von LRT und Arthabita- ten Kenntnisse über wasserwirtschaftlichen Nutzungen, die sich positiv auf den Zustand der LRT und Habitate auswirken. Hierzu zählen u.a. ökologisch durchgängige Querbauwerke, naturnahe Fließgewässerabschnitte sowie Gewässerabschnitte, die nur reduziert unterhalten werden (tw. Ober- und Unterlauf der Beke, Unterlauf des Moltenower Bachs) bzw. die gänzlich von Unterhal- tungsmaßnahmen ausgenommen sind (Oberlauf der Tessenitz, Unterlauf des Waidbachs). Die aktuelle Praxis der Gewässerunterhaltung in den vorbenannten Abschnitten ist als förderlich für den guten Erhaltungszustand des LRT 3260 nach Anhang I sowie der Habitate der Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie zu werten und in Zukunft beizubehalten. Unverträgliche wasserwirtschaftliche Nutzungen werden im Kap II.1.4 weiter beschrieben.

Rohstoffgewinnung Von dem unmittelbar an das FFH-Gebiet angrenzenden Sandtagebau „Jürgenshagen“ gehen kei- ne Beeinträchtigungen für die im Schutzgebiet lebenden Arten, Arthabitate und LRT aus, da der Rohstoffabbau auf diesem Standort bereits eingestellt wurde.

Energiewirtschaft Der reguläre Betrieb der gegenwärtig genutzten Anlagen (Versorgungsleitungen Strom und Erd- gas, Windparks, Biomethan/Biogas-Standorte) wird ebenfalls als verträglich eingestuft. Insbesondere für den Bereich der Erneuerbaren Energien ist auch künftig mit baulichen Investitio- nen zu rechnen. Die Erfordernisse des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes verpflichten die Betreiber der Übertragungsnetze gesetzlich dazu, neue Leitungen und Anlagen für die Einspeisung von Strom und Gas aus erneuerbaren Energien zu errichten. Zudem kann sich im Rahmen von An- schlussbegehren und planmäßigen Netzausbaumaßnahmen die Notwendigkeit ergeben, die vor- handenen Leitungsnetze zu verändern bzw. zu erweitern. Gemäß Stellungnahmen der Energie- versorgungsunternehmen ist hiervon auch das FFH-Gebiet betroffen. Die damit im Zusammen- hang stehenden geplanten Projekte werden in Kap. II.1.5 nachrichtlich dargestellt und Aussagen zu deren FFH-Verträglichkeit gemacht.

Jagd Die Hege im FFH-Gebiet erfolgt entsprechend den geltenden Rechtsvorschriften und hat die Nachhaltigkeit der Vorkommen an heimischen Wildtierarten zu gewährleisten. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Jagd in Bezug auf den Schutzzweck und die Erhal- tungsziele des FFH-Gebietes als verträglich beurteilt wird.

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II.1.2 Verträgliche Tourismus- und Erholungsnutzungen und Erschließungen Generell gilt, dass das Betreten der Flur und das Benutzen von oberirdischen Gewässern zum Zweck des natur- und landschaftsverträglichen Freizeiterlebens und der sportlichen Betätigung im Sinne des § 7 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG zulässig sind (vgl. auch §§ 25 und 27 NatSchAG, § 28 LWaldG, § 5 WaStrG, § 21 LWaG). Die zum Referenzzeitpunkt vorhandenen Erholungsnutzungen und Erschließungen sind daher in Kap. I.1.2 beschrieben und - soweit relevant - in der KARTE 1a festgehalten worden. Zu beachten sind Art. 2 VS-RL und Art. 2 Abs. 3 FFH-RL. Nutzungseinschränkungen bestehen aufgrund der im Gebiet geltenden Schutzgebietsverordnun- gen: So ist für die Beke ein allgemeines Fahrverbot für Wasserfahrzeuge oder Sportgeräte jeglicher Art (betrifft den Bereich im NSG „Beketal“) sowie ein spezielles Fahrverbot für Motorbootsverkehr mit Verbrennungsmotoren (betrifft den Bereich im LSG „Bekeniederung“) ausgewiesen. Eine Angel- nutzung innerhalb des NSG „Beketal“ ist nicht zulässig; darüber hinaus es verboten, das NSG au- ßerhalb der gekennzeichneten Wege zu betreten und im Schutzgebiet zu reiten. Innerhalb des LSG „Waidbach und Fahrenholzer Holz“ ist das Reiten nur auf den hierfür zugelassenen Wegen zulässig. Den Wald betreffende Nutzungen und Erschließungen sind nicht Gegenstand des Untersuchungs- rahmens, da die Umsetzung der Natura 2000-Belange im Wald bereits durch die Forstwirtschaft erfolgt. Durch die im Gebiet vorhandenen Handlungen und Erschließungen (Beherbergungseinrichtungen, Angelsport, Wasserwandern, Rad-, Wander- und Reitwege, Rast- und Verweilplätze) erfolgen kei- ne nachweis- und zuordnungsbaren Wirkungen, die einen „ungünstigen Erhaltungszustand“ von LRT oder Arten auf Gebietsebene und einen landesweit „ungünstigen“ Zustand verursachen. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die vorhandenen Tourismus- und Erholungsnutzungen einschließlich zugehöriger Infrastruktur verträglich sind.

II.1.3 Verträgliche gewerbliche Nutzungen und Infrastruktureinrichtungen Gewerblich-industrielle Nutzungen sind für das FFH-Gebiet nicht von Bedeutung. Die vorhandene Verkehrsinfrastruktur ist in ihrer derzeitigen Frequentierung als verträglich für den Erhaltungszustand des FFH-Gebietes zu werten. Die im Zusammenhang mit der Straßen- und Wegeführung stehenden Kreuzungsbauwerke (Brü- cken, Durchlässe) sowie sonstige im Gebiet vorkommende Querbauwerke (Sohlschwellen, Sohl- gleiten u.a.) erweisen sich als nur bedingt verträglich. Von den insgesamt 83 im FFH-Gebiet vor- handenen Kreuzungsbauwerken sind derzeit 66 als uneingeschränkt ökologisch durchgängig für die schützenswerten Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie zu bewerten. Von diesen techni- schen Bauten gehen demzufolge keine nachweis- und zuordnungsbaren Wirkungen, die einen „ungünstigen Erhaltungszustand“ von LRT oder Arthabitaten auf Gebietsebene verursachen, aus. Darüber hinausgehende Unverträglichkeiten von Querbauwerken (betrifft insgesamt 17 Bauwerke, s.a. Kap. I.1.2.5) werden - als Bestandteil der BVP - in Kap. II.2.3 nachrichtlich dargestellt und hin- sichtlich ihrer Verträglichkeit mit den Zielen der FFH-Managementplanung eingeschätzt.

II.1.4 Unverträgliche Nutzungen Als Ergebnis der vorangegangenen Prüfungen in den Kap. II.1.1 bis II.1.3 im Rahmen der Ma- nagementplanung sind nicht zugelassene oder angezeigte Nutzungen sowie Handlungen von Be- hörden, die einen „ungünstigen Erhaltungszustand“ der LRT und Arten auf Gebiets- und Landes- ebene nachweisbar verursachen oder verursacht haben, als unverträglich beurteilt worden.

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Die anzeige- oder genehmigungsfreien Nutzungen, die nicht im Rahmen der Zulassung eines Plans oder Projekts auf Verträglichkeit geprüft werden, können auch eine „schleichende Ver- schlechterung“ des Erhaltungszustands der Lebensräume und Artvorkommen verursachen. Nachfolgend werden diese Nutzungen und die erforderlichen Maßnahmen schutzgutbezogen dar- gestellt. Nutzungen im Wald werden hier nicht weiter betrachtet, da die Umsetzung der Natura- 2000-Belange in Bezug auf die Wald-LRT durch die Forstwirtschaft erfolgt. Durch die im Einzugsgebiet der Beke intensiv betriebene Landwirtschaft unterliegen die Gewässer des LRT 3150 einer permanenten Nährstoffzufuhr. Eine teilweise bis an die Gewässerkante heran- reichende Flächenbewirtschaftung bzw. fehlende Pufferstrukturen (wie Gehölze und Ruderalsäu- me) führen zu einer fortschreitenden Eutrophierung und zu einer strukturellen Verarmung der Ge- wässer. Verstärkt wird dieser Prozess durch eine anhaltende, der Landwirtschaft zugutekommen- de Flächenentwässerung. Auch die Entwässerung von Kleingewässern durch Drainagen oder Gräben ist als unverträglich einzustufen. Als Maßnahmen zur Entwicklung des LRT 3150 werden vor allem die Erweiterung bzw. Neuanlage von ausreichend bemessenen Pufferzonen vorgeschla- gen. Überdies werden objektbezogen Möglichkeiten für eine verbesserte Wasserrückhaltung auf- gezeigt. Die als LRT 3260 ausgewiesenen Gewässerläufe des FFH-Gebietes zeigen in größeren Abschnit- ten einen naturfernen und strukturarmen Ausbaugrad mit erheblich beeinträchtigter Eigendynamik. Darüber hinaus beschränken die nicht oder nur teilweise ökologisch durchgängigen Kreuzungs- bauwerke sowie eine in großen Teilen intensiv betriebene Gewässerunterhaltung die Qualität der Fließgewässer als Arthabitate für Fischotter, Steinbeißer, Flussneunauge, Bachneunauge, Schlammpeitzger und Biber. Überdies kommt es - aufgrund intensiver Landnutzung im Einzugsge- biet - im Verlauf der Beke zu einer äußerst hohen Nährstoffkonzentration, die durch teilweise feh- lende Gewässerrandstreifen bzw. Entwicklungskorridore noch verstärkt wird. Als nachteilig erwei- sen sich zudem nach wie vor intensiv genutzte Flurbereiche in der Niederung (betrifft sowohl Acker- als auch Grünlandflächen), insbesondere an Beke, Moltenower Bach und Tessenitz. Der Unverträglichkeit vorbenannter Nutzungen auf die Gewässer des LRT 3260 ist durch geeigne- te Maßnahmen zur Fließgewässerrenaturierung, zum Rückbau bzw. zur (artgerechten) Optimie- rung von Querbauwerken sowie durch die Etablierung einer bedarfsorientierten Gewässerunterhal- tung entgegenzuwirken. Die damit angestrebte Verbesserung des Erhaltungszustandes wirkt sich in gleichem Maße positiv auf die Arthabitate von Fischotter, Steinbeißer, Flussneunauge, Bach- neunauge, Schlammpeitzger und Biber aus. Begleitend hierzu sind im FFH-Gebiet Entwicklungs- korridore neu auszuweisen sowie der Anteil an Dauergrünlandflächen und extensiv genutztem Grünland zu erhöhen.

Tab. 26: Überblick zu den unverträglichen Nutzungen

LRT / Art Lagebeschreibung Unverträgliche Nutzungen Bemerkungen und Handlungen 3150 Kleingewässer v.a. im intensive Grün- und Acker- tw. Pufferstrukturen Überlappungsbereich landbewirtschaftung ein- vorhanden, mit dem SPA „Kariner schließlich Entwässerung der unzureichende Wasser- Land“ sowie bei Ulriken- Flächen versorgung, hof, Gnemern, Krugland, Verlandung Reinstorf, Klein Belitz und Klein Grenz

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LRT / Art Lagebeschreibung Unverträgliche Nutzungen Bemerkungen und Handlungen 3260 Beke (nördlich von Ul- Fließgewässerbegradigung/- tw. Durchführung einer rikenhof bis Groß ausbau, bedarfsorientierten Ge- Gischow (Oberlauf), nicht oder nur teilweise ökolo- wässerunterhaltung, zwischen Klein Belitz gisch durchgängige Kreu- tw. Gewässerrandstrei- und Bröbberow (Mittel- zungsbauwerke, fen vorhanden, lauf) sowie zwischen intensive Gewässerunterhal- tw. Betreiben einer ex- Bröbberow und FFH- tung, tensiven Nutzung auf Gebietsgrenze, intensive Grün- und Acker- Grünlandflächen bzw. Moltenower Bach (nord- landbewirtschaftung ein- als Blühflächen / Blüh- östlich von Moltenow bis schließlich Entwässerung der weide für Bienen Mündung in die Beke), Flächen Tessenitz (von der FFH-

Gebietsgrenze bis zur L 10), Waidbach (südöstlich von Matersen bis Mün- dung in die Beke) Fischotter Bauwerke (BW-Nr. ge- nicht ottergerechte Querbau- tw. Durchführung einer mäß Tab. 3): Beke (8, werke an Straßen mit erhöh- bedarfsorientierten Ge- 14, 17, 19), Tessenitz tem Verkehrsaufkommen, wässerunterhaltung (1, 12), Moltenower intensive Gewässerunterhal- Bach (7), Waidbach tung, (19), Fließgewässerbegradigung/- Beke Oberlauf (See- ausbau bach) mit Niederung des Strameußer Grabens, zwischen Grünem Rad und Plage, zwischen Plage und Bröbberow, zwischen Bröbberow und Schwaan, Moltenower Bach, Plageniederung, Tessenitz, Waidbach Steinbeißer Bauwerke (BW-Nr. ge- nicht passierbare Querbau- tw. Durchführung einer mäß Tab. 3): Mol- werke, bedarfsorientierten Ge- tenower Bach (1a, 1b), intensive Gewässerunterhal- wässerunterhaltung, Plagegraben (29), tung, Tessenitz (2),

Beke zwischen Stra- ßenbrücke Jürgensha- gen und Schwaan, Gräben in der Plage, Tessenitz oberhalb Wokrent

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LRT / Art Lagebeschreibung Unverträgliche Nutzungen Bemerkungen und Handlungen Neunaugen Beke zwischen Grünem Fließgewässerbegradigung/- tw. Gewässerrandstrei- Rad und Plage, zwi- ausbau fen vorhanden, schen Plage und Bröb- diverse Rohreinleitungen und tw. Betreiben einer ex- berow, zwischen Bröb- Grabenzuläufe, hohe Nähr- tensiven Nutzung auf berow und Schwaan stoffbelastungen insbesondere Grünlandflächen Nitrat und Gesamtstickstoff lt. tw. Durchführung einer Gewässergütebericht, hohe bedarfsorientierten Ge- Nährstoffracht aus Beke ober- wässerunterhaltung halb von Gnemern

intensive Gewässerunterhal-

tung Schlammpeitzger Bauwerke (BW-Nr. ge- nicht passierbare Querbau- tw. Durchführung einer mäß Tab. 3): Beke (26), werke, bedarfsorientierten Ge- Plagegraben (2), intensive Gewässerunterhal- wässerunterhaltung Tessenitz (2), tung Beke oberhalb Gne- mern, zwischen Mün- dung Tessenitz und Schwaan, Gräben in der Plage, Tessenitz zwischen BAB 20 und Mündung in die Beke inklusive Torfstich, Waidbach Biber Bauwerke (BW-Nr. ge- nicht bibergerechte Querbau- tw. Durchführung einer mäß Tab. 3): Mol- werke an Straßen mit erhöh- bedarfsorientierten Ge- tenower Bach (7), tem Verkehrsaufkommen, wässerunterhaltung Tessenitz (1, 12), Waid- intensive Gewässerunterhal- bach (19), Beke (17, tung 19); Beke zwischen Bröb- berow und Schwaan

II.1.5 Geplante Projekte und Nutzungen Die zum Referenzzeitpunkt vorhandenen zulässigen sowie die bereits zugelassenen Pläne und Projekte wurden im Rahmen des Bestandsschutzes dargestellt. Als zugelassene, noch nicht reali- sierte Vorhaben gelten:  bestandskräftig zugelassene Projekte,  rechtskräftige Pläne,  Projekte mit erlassener, aber noch nicht bestandskräftiger Zulassung,  Pläne, denen zur Rechtskraft nur noch ein formaler Akt fehlt (z.B. Bekanntmachung),  Bebauungspläne im Stadium der Planreife (§ 33 BauGB),  Teilvorhaben, die zwingende Folge des Gesamtvorhabens sind,  Vorhaben, die nach dem Referenzzeitpunkt auf Verträglichkeit geprüft und daraufhin zuge- lassen wurden,  Pläne und Projekte, die vor Inkrafttreten der Regelungen über die Verträglichkeitsprüfung 1998 bestandskräftig zugelassen wurden.

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Soweit ein Vorhaben nach 1998 genehmigt wurde, ohne dass eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt worden ist, ist zu prüfen, ob das zugelassene Vorhaben offensichtlich unverträglich ist („FFH-Erlass“ Ziffer 11). In diesem Fall gelten die Grundschutzanforderungen des Art. 6 Abs. 2 (vgl. 33. HABITAT-AUSSCHUSS).

II.1.5.1 Verträgliche Planungen (Vorprüfung ohne weitere Hauptprüfung)

Absehbare Pläne und Projekte sind im Sinne einer „Vorprüfung“ gem. „FFH-Erlass“ (Ziffer 7) hin- sichtlich ihrer Verträglichkeit zu beurteilen und die Prüfergebnisse kurz darzustellen. Ist diese Prü- fung im Rahmen der Managementplanung nicht möglich oder sinnvoll, da die Wirkungen zu kom- plex sind und eine Vorprüfung nicht zu dem Ergebnis kommt, dass die Pläne oder Projekte nicht geeignet sind, den Erhaltungszustand von signifikant vorkommenden LRT oder Arthabitaten erheb- lich zu beeinträchtigen, sind die Pläne und Projekte generell als prüfpflichtig im Sinne einer „Hauptprüfung“ (Ziffer 8 „FFH-Erlass“) einzuordnen und einem gesonderten Verfahren zu unter- werfen. Dies betrifft vor allem Großprojekte, deren Komplexität der notwendigen, wirkungsbezoge- nen Verträglichkeitsprüfung die Inhalte des Managementplans übersteigt. Die im Rahmen der Managementplanung recherchierten und das FFH-Gebiet betreffenden Pläne und Projekte sind in der Tab. 27 aufgeführt. Die Tabelle enthält überdies Angaben zur Sachlage sowie zur FFH-Verträglichkeit, wie sie vorhabensbedingt bereits geprüft oder im Sinne des sog. „FFH-Erlasses“ im Rahmen einer Vorprüfung als verträglich beurteilt wurde.

Tab. 27: Übersicht zur Verträglichkeit von Vorhaben

Plan / Projekt Kurzbeschreibung des Vorhabens Raumbezug BAULEITPLANUNG - FLÄCHENNUTZUNGSPLÄNE FNP Jürgenshagen Flächennutzungsplan Gemeinde Jürgenshagen Sachlage: rechtskräftig Das Planwerk wurde vor Inkrafttreten der Regelungen über die Verträglichkeitsprüfung 1998 bestandskräf- tig zugelassen. FNP Jürgenshagen Umwandlung Sondergebiet „Reiterhof“ in Gewer- Gemeinde Jürgenshagen 1. Änderung begebiet (Ansiedlung Fuhrunternehmen) Sachlage: rechtskräftig Angaben zur FFH-Verträglichkeitsprüfung liegen nicht vor. Es sind keine Beeinträchtigungen des Schutz- zwecks und der Erhaltungsziele durch die im FNP dargestellte Nutzung zu erwarten (FFH-verträglich). FNP Jürgenshagen Umwandlung landwirtschaftliche Nutzfläche in Gemeinde Jürgenshagen 2. Änderung Sondergebiet „Biogasanlage“ Sachlage: rechtskräftig Angaben zur FFH-Verträglichkeitsprüfung liegen nicht vor. Es sind keine Beeinträchtigungen des Schutz- zwecks und der Erhaltungsziele durch die im FNP dargestellte Nutzung zu erwarten (FFH-verträglich). FNP Satow Aufstellung neuer Flächennutzungsplan Amtsfreie Gemeinde Satow Sachlage: Auslage des Vorentwurfs vom 02.07.2012 bis 03.08.2012 Eine FFH-Verträglichkeitsprüfung wurde nicht durchgeführt. FNP Schwaan Überarbeitung Flächennutzungsplan Stadt Schwaan Sachlage: in Planung Nach den vorliegenden Planauszügen ist keine Überplanung von Flächen im FFH-Gebiet vorgesehen. Auswirkungen auf die Schutz- und Erhaltungsziele sind nicht erkennbar.

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Plan / Projekt Kurzbeschreibung des Vorhabens Raumbezug FNP Passee Flächennutzungsplan Gemeinde Passee Sachlage: rechtskräftig Angaben zur FFH-Verträglichkeitsprüfung liegen nicht vor. Es wird abschließend eingeschätzt, dass keine Beeinträchtigungen der Schutz- und Erhaltungsziele durch die im FNP dargestellten Nutzungen zu erwar- ten sind (FFH-verträglich). Teil-FNP Glasin Teil-Flächennutzungsplan ehemalige Gemeinde Babst Sachlage: rechtskräftig Das Planwerk wurde vor Inkrafttreten der Regelungen über die Verträglichkeitsprüfung 1998 bestandskräf- tig zugelassen. BAULEITPLANUNG – BEBAUUNGSPLÄNE ( v = vorhabenbezogen) B-Plan Nr. 1 Eigenheim- Erschließung von Flächen zur Wohnbebauung Jürgenshagen, Entfer- siedlung „Blumenstraße“ nung zum FFH-Gebiet > 600 m Sachlage: baulich umgesetzt Das Planwerk wurde vor Inkrafttreten der Regelungen über die Verträglichkeitsprüfung 1998 bestandskräf- tig zugelassen. B-Plan-Nr. 2 Eigenheim- Erschließung von Flächen zur Wohnbebauung Jürgenshagen, Entfer- komplex „Wokrenter Weg“ nung zum FFH-Gebiet > 100 m Sachlage: baulich umgesetzt Das Planwerk wurde vor Inkrafttreten der Regelungen über die Verträglichkeitsprüfung 1998 bestandskräf- tig zugelassen. B-Plan-Nr. 2 Eigenheim- Erschließung von Flächen zur Wohnbebauung Jürgenshagen, Entfer- komplex „Wokrenter Weg“ nung zum FFH-Gebiet > 2. Änderung 100 m Sachlage: baulich umgesetzt Angaben zur FFH-Verträglichkeitsprüfung liegen nicht vor. Es sind keine erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele zu erwarten (FFH-verträglich). V+E-Plan Wohnungsbau Neubau von 40 WE „betreutes Wohnen“ für ältere Jürgenshagen, Entfer- betreutes Wohnen Menschen einschließlich Neubau eines Sozialge- nung zum FFH-Gebiet bäudes ca. 300 m Sachlage: baulich umgesetzt Angaben zur FFH-Verträglichkeitsprüfung liegen nicht vor. Es sind keine erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele zu erwarten (FFH-verträglich). vB-Plan Nr. 1 Autohof Schaffung von Baurecht für Umnutzung (Schaffung Jürgenshagen, Entfer- Richter Jürgenshagen von LKW-Stellflächen und Gebäudeumnutzung) nung zum FFH-Gebiet ca. 900 m Sachlage: baulich umgesetzt Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens erfolgte keine FFH-Verträglichkeitsprüfung. Es wird abschließend eingeschätzt, dass keine Beeinträchtigungen des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele zu erwarten sind (FFH-verträglich).

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Plan / Projekt Kurzbeschreibung des Vorhabens Raumbezug vB-Plan Fuhrbetrieb Schaffung von Baurecht für Errichtung einer Ab- Neu Bernitt, Entfernung Hameister Neu Bernitt stellfläche und eines Wartungsgebäudes zum FFH-Gebiet: > 1.200 m Sachlage: baulich umgesetzt Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens erfolgte keine FFH-Verträglichkeitsprüfung. Es wird abschließend eingeschätzt, dass keine Beeinträchtigungen des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele zu erwarten sind (FFH-verträglich). vB-Plan Fuhrbetrieb Anpassung der Baugrenzen um das Wohnhaus Neu Bernitt, Entfernung Hameister Neu Bernitt zum FFH-Gebiet: > (1. Änderung) 1.200 m Sachlage: rechtskräftig umgesetzt Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens erfolgte keine FFH-Verträglichkeitsprüfung. Es wird abschließend eingeschätzt, dass keine Beeinträchtigungen des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele zu erwarten sind (FFH-verträglich). vB-Plan Nr. 2 Biogasanla- Schaffung von Baurecht für die wesentliche Ände- Viezen, Entfernung zum ge Viezen I rung der bestehenden Biogasanlage FFH-Gebiet: ca. 250 m Sachlage: baulich umgesetzt Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens erfolgte keine FFH-Verträglichkeitsprüfung. Es wird abschließend eingeschätzt, dass keine Beeinträchtigungen des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele zu erwarten sind (FFH-verträglich). vB-Plan Nr. 2 Biomethan- Schaffung von Baurecht für den Bau einer Biome- Jürgenshagen, Entfer- anlage Jürgenshagen thananlage nung zum FFH-Gebiet: ca. 200 m Sachlage: baulich umgesetzt Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens erfolgte eine FFH-Verträglichkeits-Vorprüfung. Demnach führt die Anlage zu keinen Einschränkungen für das FFH-Gebiet (FFH-verträglich). vB-Plan Nr. 3 Sonderge- Ausweisung Sondergebiet: Geltungsbereich 1 (Er- Moltenow, Entfernung biet Biogas Moltenow weiterung der vorhandenen Biogasanlage), Gel- zum FFH-Gebiet: > 1.000 tungsbereich 2 (Bau eines Satelliten- m (Geltungsbereich 1), > Blockheizkraftwerkes) 900 m (Geltungsbereich 2) Sachlage: baulich umgesetzt Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens erfolgte eine FFH-Verträglichkeitsvorprüfung. Demnach sind keine Beeinträchtigungen des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele zu erwarten (FFH-verträglich). Gestaltungskonzept Land- Landschaftsgestalterische Maßnahmen im Bereich Stadt Schwaan, schaftspark Kunstmühle der Freifläche an der Kunstmühle Schwaan (u.a. FFH-Gebiet unmittelbar Schwaan Neuordnung der Wegestruktur, Neuanpflanzungen, angrenzend Neuanlage von Wegen, Errichtung von Informati- onstafeln, Schaffung eines Kunst- und Erlebnisbe- reiches) Sachlage: aufgestellt Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens erfolgt keine FFH-Verträglichkeitsprüfung. Es wird abschließend eingeschätzt, dass durch das Vorhaben keine Beeinträchtigungen des Schutzzwecks und der Erhaltungs- ziele zu erwarten sind (FFH-verträglich).

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Plan / Projekt Kurzbeschreibung des Vorhabens Raumbezug RAUMORDNUNGSVERFAHREN ROV zur Errichtung einer Errichtung einer Schweinezuchtanlage mit einer Gemeinde Passee, Schweinezuchtanlage bei Kapazität von 2 893 Sauen- / Abferkel- / Eberplät- Standort-Entfernung zum Passee zen, 576 Jungsauenaufzuchtplätzen und 10 080 FFH-Gebiet: ca. 1.200 m, Absatzferkelplätzen. Entfernung Gülleverwer- tungs-flächen tw. < 300 m Sachlage: Öffentliche Auslegung der Beteiligungsunterlagen vom 16.07.-17.08.2012 erfolgt. Das Raumordnungsverfahren ist ausgesetzt, da die Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen zum Vorhaben die Erarbeitung ergänzender Unterlagen erforderlich macht. Sobald diese vorliegen, wird das Verfahren fortgeführt und abgeschlossen. (MEIL 2013) Das Vorhaben wurde aufgrund seiner Komplexität der notwendigen, wirkungsbezogenen Verträglichkeits- prüfung im Rahmen der Genehmigung einem gesonderten Verfahren (raumordnerische UVU) unterzogen, welches u.a. eine FFH-Verträglichkeits-Vorprüfung beinhaltete. Grundlage hierfür waren die Ergebnisse der Ammoniakausbreitungsrechnung hinsichtlich zu erwartender Beeinträchtigungen von den im Bereich des FFH-Gebietes befindlichen LRT. Für den im Randbereich zum Anlagenstandort gelegenen, stickstoff- empfindlichen LRT 9130 wurde eine Stickstoffdeposition in Höhe von max. 0,45 kg N/ha/Jahr prognosti- ziert, womit die Irrelevanzschwelle von 5 kg N/ha/Jahr nicht überschritten wird. Gemäß Fachgutachten ist daher nicht davon auszugehen, dass es zu nachteiligen Auswirkungen auf das FFH-Gebiet durch den be- stimmungsgemäßen Betrieb der geplanten Schweinezuchtanlage Passee kommt. Eine weiterführende FFH-Verträglichkeitsprüfung hinsichtlich möglicher Stoffeinträge wurde aufgrund dessen als nicht erforder- lich eingestuft. Darüber hinaus ragen Teile der geplanten Gülleausbringungsflächen in die westliche Pufferzone des FFH- Gebietes (Höhe Goldberg) hinein. Eine Ausdehnung des Untersuchungsgebietes der UVU auf den Bereich von Verwertungsflächen wurde als nicht relevant eingestuft. Begründet wird dies mit der grundsätzlichen Annahme, dass der Gülleeinsatz auf den bewirtschafteten Flächen der guten fachlichen Praxis (gemäß Düngeverordnung) erfolgt. Immissionen und Stickstoffdepositionen, die ihren Ursprung in der Gülleaus- bringung haben bzw. deren eventuelle Auswirkungen auf die Schutzgüter wurden daher im laufenden Ver- fahren nicht weiter betrachtet. (IB ECKHOF 2012) FLURNEUORDNUNGSVERFAHREN Flurneuordnungs- Regelung der Eigentumsverhältnisse / FFH-Gebiet eigentums- verfahren Bölkow- Maßnahmenplan I rechtlich tw. betroffen Matersen (Gemeinden Satow, Ziesendorf und Jürgenshagen) / Amtsfreie Gemeinde Satow, minimalste Ent- fernung einer investiven Maßnahme zum FFH- Gebiet: ca. 200 m (bei Groß Bölkow) Sachlage: Anordnungsbeschluss vom 28.11.2011, in der eigentumsrechtlichen Bearbeitung / in der Ent- wurfsplanung Im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens Bölkow-Matersen wird der Maßnahmenplan I mit konkreten inner- und außerörtlichen Vorhaben (Wege- und Gehwegausbau, ländlicher Wegebau) sowie umfangrei- chen Maßnahmen zur Vorflutbeschaffung und Regenrückhaltung erarbeitet. Die angezeigten investiven Maßnahmen befinden sich allesamt außerhalb des FFH-Gebietes. Eine Stand- ortkonkretisierung für insgesamt 0,067 ha Kompensationsfläche steht noch aus. Geplant ist eine dreireihige Heckenanpflanzung, wobei angestrebt wird, Lücken in vorhandenen Beständen zu verdichten. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind keine Vorhaben bekannt, die eine erhebliche Beeinträchtigung von Lebensräumen und Arten des FFH-Gebietes verursachen (FFH-verträglich).

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Plan / Projekt Kurzbeschreibung des Vorhabens Raumbezug Flurneuordnungs- Regelung der Eigentumsverhältnisse / FFH-Gebiet eigentums- verfahren Wokrent- Maßnahmenplan rechtlich tw. betroffen Jürgenshagen (Gemeinden Jürgensha- gen und Klein Belitz) / Sachlage: Anordnungsbeschluss vom 12.09.2012, in der eigentumsrechtlichen Bearbeitung / in der Ent- wurfsplanung Im Rahmen des Flurneuordnungsverfahren Wokrent-Jürgenshagen wird ein Maßnahmenplan mit konkre- ten inner- und außerörtlichen Vorhaben erarbeitet. U.a. sollen durch das Bodenordnungsverfahren die um- fassend geplanten Maßnahmen nach der WRRL und des Naturschutzes an der Tessenitz unterstützt wer- den. Im Rahmen der Renaturierungsmaßnahme soll die Tessenitz verlegt und der bisherige Lauf zukünftig als Vorflut und Hochwasserrinne genutzt werden. Konkrete Planungen zu den im Gesamten geplanten investiven Vorhaben liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vor. Aufgrund der Komplexität bzw. der fehlenden Datenlage ist die Vorprüfung von Maßnahmen auf Verträg- lichkeit im Rahmen der Managementplanung nicht sinnvoll bzw. möglich. Im Zuge des Genehmigungsver- fahrens ist daher zu prüfen, ob die geplanten Vorhaben eine erhebliche Beeinträchtigung von Lebensräu- men und Arten des FFH-Gebietes verursachen (FFH-Vorprüfung). Kann dies in der abschließenden Beur- teilung nicht sicher ausgeschlossen werden, ist eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchzuführen. GEWÄSSERBEZOGENE PLANUNGEN UND VORHABEN (OHNE BVP) Entrohrung und Reaktivie- Senkung der diffusen Nährstoffeinträge in die Beke im FFH-Gebiet (Gemein- rung Retentionsraum Un- durch Öffnung eines Dränsammlers und Aufwei- de Jürgenshagen) terlauf Gewässer 2. Ord- tung zum Dränteich (Retentionsfläche) nung Sachlage: im Bau Im Rahmen der Planung erfolgte keine FFH-Verträglichkeitsprüfung. Die Maßnahme dient dem Erhalt und der Entwicklung von LRT oder Habitaten der relevanten Arten. Es wird abschließend eingeschätzt, dass durch das Vorhaben keine Beeinträchtigungen des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele zu erwarten sind (FFH-verträglich). Ökologische Sanierung Entschlammung, Sedimentumlagerung zwecks im FFH-Gebiet (Gemein- Senketeich an der Beke Schaffung von Flachwasserzonen de Bröbberow) Sachlage: bauliche Umsetzung im Jahr 2011/2012 erfolgt Im Rahmen der Planung erfolgte keine FFH-Verträglichkeitsprüfung. Die Maßnahme dient dem Erhalt und der Entwicklung des LRT 3150-023. Es wird abschließend eingeschätzt, dass durch das Vorhaben keine Beeinträchtigungen des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele zu erwarten sind (FFH-verträglich). PLANUNGEN ZUR ENERGI EVERSORGUNG 110-kV-Leitung „HAT 0005 Ersatzneubau tw. im FFH-Gebiet Güstrow-Schutow“ Sachlage: Detailplanungen liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vor. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens ist zu prüfen, ob der Ersatzneubau der 110-kV-Leitung eine erheb- liche Beeinträchtigung von Lebensräumen und Arten des FFH-Gebietes verursacht (FFH-Vorprüfung). Kann dies in der abschließenden Beurteilung nicht sicher ausgeschlossen werden, ist eine FFH- Verträglichkeitsprüfung durchzuführen. Stromleitungen WEMAG Leitungsneubauten tw. im FFH-Gebiet Sachlage: Detailplanungen liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vor. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens ist zu prüfen, ob die geplanten Leitungsneubauten eine erhebliche Beeinträchtigung von Lebensräumen und Arten des FFH-Gebietes verursachen (FFH-Vorprüfung). Kann dies in der abschließenden Beurteilung nicht sicher ausgeschlossen werden, ist eine FFH- Verträglichkeitsprüfung durchzuführen.

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Plan / Projekt Kurzbeschreibung des Vorhabens Raumbezug Anschlussleitung Gas Verlegung einer 1.608 m langen Anschlussleitung Jürgenshagen, Entfer- BGEA Jürgenshagen DN 150 einschließlich Errichtung benötigter Ne- nung zum FFH-Gebiet: benanlagen zur Einspeisung von Biogas in das > 200 m öffentliche Versorgungsnetz Sachlage: baulich umgesetzt Im Zuge des Genehmigungsverfahrens wurde keine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt. Es wird abschließend eingeschätzt, dass durch das Vorhaben keine Beeinträchtigungen des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele zu erwarten sind (FFH-verträglich). Windeignungsgebiet laut Errichtung von Windenergieanlagen Entfernung zum FFH- RREP MM/R: Gebiet: ca. 0,6 km WEG Stäbelow Sachlage: 3 der insgesamt 12 geplanten Anlagen befinden sich derzeit im Genehmigungsverfahren nach BImSchG (ohne UVP). Arten, für die aufgrund ihres Aktionsradius bzw. ihrer Migrationsräume durch den Bau von WEA ein Konflikt entstehen würde, werden für das FFH-Gebiet nicht benannt. Für land- und wassergebundene Tierarten und deren Lebensräume in FFH-Gebieten ist generell davon auszugehen, dass von außerhalb des Schutzgebietes liegenden WEA keine erheblichen Auswirkungen auf die Lebensbedingungen und den ökologischen Zustand der Habitate zu erwarten sind. Eine FFH-Verträglichkeitsprüfung ist daher nicht er- forderlich. Windeignungsgebiete laut Errichtung von Windenergieanlagen FFH-Gebiete nicht in der RREP MM/R: näheren Umgebung der WEG Heiligenhagen WEG WEG Hohen Luckow WEG Kurzen Trechow WEG Kurzen Kambs Sachlage: Für keines der benannten WEG ist derzeit ein Genehmigungsverfahren eingeleitet. Arten, für die aufgrund ihres Aktionsradius bzw. ihrer Migrationsräume durch den Bau von WEA ein Konflikt entstehen würde, werden für das FFH-Gebiet nicht benannt. Eine mögliche Beeinträchtigung des Schutz- zwecks und der Erhaltungsziele des Schutzgebietes durch die geplanten Vorhaben können aufgrund der ausreichenden Entfernung zum Schutzgebiet sicher ausgeschlossen werden, womit eine FFH- Verträglichkeitsprüfung entbehrlich ist. Windeignungsgebiet laut Errichtung von Windenergieanlagen im FFH-Gebiet (Gemein- RREP RRO: de Jürgenshagen, Satow) WEG Wokrent Sachlage: Das WEG befindet sich im Zuge der Fortschreibung des Regionalen Raumentwicklungspro- gramms derzeit im Ersten Beteiligungsverfahren (PV RRO 2013). Im Zuge des Genehmigungsverfahrens ist zu prüfen, ob das geplante Vorhaben eine erhebliche Beein- trächtigung von Lebensräumen und Arten des FFH-Gebietes verursacht (FFH-Vorprüfung). Windeignungsgebiet laut Errichtung von Windenergieanlagen angrenzend an FFH- RREP RRO: Gebiet (Satow, Gemein- WEG Matersen de Klein Belitz) Sachlage: Das WEG befindet sich im Zuge der Fortschreibung des Regionalen Raumentwicklungspro- gramms derzeit im Ersten Beteiligungsverfahren (PV RRO 2013). Im Zuge des Genehmigungsverfahrens ist zu prüfen, ob das geplante Vorhaben eine erhebliche Beein- trächtigung von Lebensräumen und Arten des FFH-Gebietes verursacht (FFH-Vorprüfung).

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Plan / Projekt Kurzbeschreibung des Vorhabens Raumbezug Windeignungsgebiet laut Errichtung von Windenergieanlagen Entfernung zum FFH- RREP RRO: Gebiet: ca. 0,6 km (Ge- WEG Klein Belitz meinde Klein Belitz, Stadt Schwaan) Sachlage: Das WEG befindet sich im Zuge der Fortschreibung des Regionalen Raumentwicklungspro- gramms derzeit im Ersten Beteiligungsverfahren (PV RRO 2013). Arten, für die aufgrund ihres Aktionsradius bzw. ihrer Migrationsräume durch den Bau von WEA ein Konflikt entstehen würde, werden für das FFH-Gebiet nicht benannt. Für land- und wassergebundene Tierarten und deren Lebensräume in FFH-Gebieten ist generell davon auszugehen, dass von außerhalb des Schutzgebietes liegenden WEA keine erheblichen Auswirkungen auf die Lebensbedingungen und den ökologischen Zustand der Habitate zu erwarten sind. Eine FFH-Verträglichkeitsprüfung ist daher nicht er- forderlich. LBP zur Renaturierung Maßnahmen zur Bodenverfüllung und Steilhangsi- an FFH-Gebiet angren- des Sandtagebaus cherung sowie Anlage von zwei Wasserflächen zend (Gemeinde Jürgenshagen Jürgenshagen) Sachlage: Maßnahmen teilweise umgesetzt, Rekultivierung ruht seit 2009. Das Planwerk wurde vor Inkrafttreten der Regelungen über die Verträglichkeitsprüfung 1998 bestandskräf- tig zugelassen.

II.1.5.2 Planungen im Einzelfall auf Verträglichkeit zu prüfen

Die einzelfallbezogene Prüfung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen (§ 34 BNatSchG, ergän- zend § 21 Abs. 6 NatSchAG) ist stets auf der Grundlage der Erhaltungsziele für die Schutzobjekte vorzunehmen (vgl. Tab. 12, 13 bis 14 sowie 23 und 24). Die dargestellten Erhaltungsziele bilden die gebietsspezifischen Vorgaben. Ergänzend werden im folgenden Kapitel Hinweise zur Ermittlung der „Erheblichkeit“ der Beein- trächtigung von Erhaltungszielen gegeben: „Die bisherige Bewertungspraxis in der Eingriffsregelung orientiert sich nach dem Naturschutzwert von einzelnen Biotopflächen bzw. Artbeständen. ... Da die Erheblichkeit der Beeinträchtigung ein- zelner Flächen bewertet wird, stellt die Bedeutung dieser Beeinträchtigungen für die Funktionsfä- higkeit eines gegebenen größeren Bezugsgebiets kein Bewertungskriterium dar. Auch die Erheb- lichkeit der Beeinträchtigung von funktionalen Aspekten wird an sich bewertet und nicht wegen der Konsequenzen, die sich für die Wahrung der Funktionen in einem größeren Bezugsraum ergeben“ (LEITFADEN zur FFH-Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau 2004). Im Rahmen der FFH-Verträglichkeitsprüfung wird dagegen die Erheblichkeit der Verschlechterung des Erhaltungszustands von Lebensräumen oder Arten im Hinblick auf die Bedeutung für das Ge- biet und anhand des Beitrags des Gebiets für das gesamte Netz beurteilt. „Die Erheblichkeit einer Beeinträchtigung ist somit gebietsabhängig und muss im Einzelfall begründet werden“ (NATURA 2000-GEBIETSMANAGEMENT). Nicht jede Flächeninanspruchnahme eines Lebensraumtyps muss daher z.B. grundsätzlich erheblich sein, sondern sie ist vor dem Hintergrund der schutzge- bietsspezifischen Situation zu bewerten, also immer unter Beachtung der Bedeutung für das FFH- Gebiet und das gesamte Netz (vgl. hierzu Tab. 12, 13 und 14). Nachfolgend werden allgemeine Bewertungskriterien für die Beurteilung von Beeinträchtigungen dargestellt. Bei der Festlegung von „Bagatellgrenzen“ (oder auch „Irrelevanzschwellen“) und von Kriterien zur Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen wurden berücksichtigt: (1) das Dokument Doc.Hab-04-03/03-rev.3 der EU-Kommission zu Artikel 17 der FFH-RL (Euro- pean Commission 2005); (2) die Methodik-Leitlinien zur Erfüllung der Vorgaben des Art. 6 Abs. 3 und 4 der Habitat-Richtlinie 92/43/EWG (EU-KOM, GD Umwelt 2001); - 92 -

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(3) die Hinweise der EU-KOM, GD Umwelt „NATURA 2000–GEBIETSMANAGEMENT. Die Vorga- ben des Art. 6“ (2000); (4) die Ergebnisse des BfN FuE-Vorhabens „Ermittlung von erheblichen Beeinträchtigungen im Rahmen der FFH-Verträglichkeitsuntersuchung“ (LAMBRECHT et al. 2007); Angenommen von der LANA auf der 92. Sitzung 2006 (5) die Vorschläge der LANA (Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung) zu den „Anforderungen an die Prüfung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen der Natura 2000-Gebiete gemäß § 34 BNatSchG im Rahmen einer FFH-Verträglichkeitsprüfung“ (2004/2005) sowie zu den „Berichtspflichten nach Art. 17 FFH-Richtlinie“ (2005); (6) der „Leitfaden zur FFH-Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau“ (KÜSTER 2004). Ein direkter quantitativer Verlust von LRT- bzw. Habitatfläche ist grundsätzlich zu vermeiden. Ist dieser innerhalb des Berichtszeitraums von 6 Jahren größer als 1 % der Gesamtfläche im Gebiet, werden die Beeinträchtigungen immer als erheblich zu beurteilen sein. Ein solcher Verlust ohne Kohärenzausgleich steht im Widerspruch zu dem Verschlechterungsverbot der FFH-RL. Direkte Verluste unterhalb dieser „1%-Schwelle“ sind gebiets- bis landesspezifisch zu prüfen. Sie können als unerheblich gelten, sofern sie

 nicht in der Summe der Beeinträchtigungen durch unterschiedliche Verursacher mehr als 1 % der Gesamtfläche des LRT innerhalb von 6 Jahren im Gebiet oder im Land betreffen (Kumulationswirkung),  keine prioritären Lebensraumtypen betreffen,  keine LRT betreffen, die wiederherzustellen sind (vgl. Tab. 23),  keine LRT betreffen, die landesweit hohe Flächenanteile im „ungünstigen“ Zustand aufwei- sen oder nach dem Art. 17 Bericht europaweit im „ungünstigen“ Zustand (Einstufung: „rot“) sind (vgl. Tab. 12),  keine LRT betreffen mit einem sehr hohen Flächenanteil im Gebiet bezogen auf das Land (vgl. Tab. 12) und die Beeinträchtigungen einen landesweit „ungünstigen“ Zustand zur Fol- ge haben können.

Im ersten und in den beiden letzten Fällen muss ein Verlust aus landesweiterweiter Sicht beurteilt werden. Die Beurteilung der „Schwelle“ zur Bestimmung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen des Erhaltungszustands (Qualitätsverlust) kann mit folgenden gebietsspezifischen Kriterien erfolgen: Generell ist davon auszugehen, dass Beeinträchtigungen,

 die zu einem „ungünstigen Erhaltungszustand“ (mehr als 25 % der Gesamtfläche des Le- bensraumtyps im Gebiet Bewertung: C) auf Gebietsebene führen,  die eine Verschiebung der Einstufung von Haupt- und Unterkriterien um eine Wertstufe verursachen, auf jeden Fall erheblich sind. Solche Beeinträchtigungen ohne Kohärenzausgleich stehen im Wi- derspruch zu dem Verschlechterungsverbot der FFH-RL. Beeinträchtigungen unterhalb dieser „Schwelle“ sind gebietsspezifisch zu beurteilen. Sie können dann als unerheblich eingestuft werden, sofern sie

 nicht in der Summe der Beeinträchtigungen durch unterschiedliche Verursacher mehr als 25 % der Gesamtfläche des Lebensraumtyps im Gebiet oder im Land in einen „ungünsti- gen“ Zustand versetzen (Kumulationswirkung),  keine prioritären LRT betreffen,

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 keine LRT betreffen, die wiederherzustellen sind (vgl. Tab. 23),  keine LRT betreffen, die landesweit hohe Flächenanteile im „ungünstigen“ Zustand aufwei- sen oder nach dem Art. 17 Bericht europaweit im „ungünstigen“ Zustand sind (vgl. Tab. 12).

Im ersten und letzten Fall muss eine Beeinträchtigung aus landes- bis europaweiter Sicht beurteilt werden. Unabhängig davon gelten die landesrechtlichen Eingriffs-/Ausgleichsregelungen, d.h. er- hebliche Beeinträchtigungen von wiederherstellbaren LRT sind auszugleichen, erhebliche Beein- trächtigungen von nicht wiederherstellbaren LRT sind zu ersetzen. In der nachfolgenden Tabelle sind die Kriterien zur gebietsspezifischen Beurteilung der Erheblich- keit von Beeinträchtigungen in Bezug auf LRT dargestellt.

Tab. 28: Kritierien zur Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen in Bezug auf Lebensraumtypen

1 2 3 4 5 6

EU- „Bagatellgrenze“ „Bagatellgrenze“ „Bagatellgren- „1 % Grenze“ Erhaltungsziel Code Stufe 1 nach Stufe 2 nach ze“ Stufe 3 nach des LRT im ge- im Gebiet „Wie- LAMBRECHT LAMBRECHT LAMBRECHT samten FFH- derherstellung“ (2007) in m² (2007) in m² (2007) in m² Gebiet in m² 3140 0 im Gebiet nicht bestätigt 3150 100 500 1.000 748 nein 3260 100 500 1.000 2.531 nein 9130 250 1.250 2.500 6.093 nein 91D0* 50 250 500 50 nein 91E0* 100 500 1.000 2.832 nein

* prioritärer LRT Angaben zu den Spalteninhalten: Spalte 1: LRT gemäß EU-Code. Grau hinterlegt sind die Schutzobjekte, für die eine besondere Bedeutung nach Kap. I.2.2 (Tab. 12) besteht. Spalten 2 - 4: Die Spalten 2 bis 4 stellen die „Bagatellgrenzen“ nach LAMBRECHT et al. (2007) für die drei Stufen (Verluste < 1 %, < 0,5 %, < 0,1 %) dar. Beeinträchtigungen unterhalb der Bagatellgrenzen lösen im Regelfall keine Prüfungen auf FFH-Verträglichkeit aus. Ausnahmen können durch funktionale Bezie- hungen zu benachbarten LRT verursacht werden (Komplexbildungen). Spalte 5: Zeigt die 1 % - Grenze (vgl. Kap. I.2.1) des LRT oder der zusammengefassten LRT ähnlicher Struktur, Funktion und Lage. Verluste von mehr als 1 % der Fläche, auch verursacht durch verschiedene Eingrif- fe, sind regelmäßig erhebliche Beeinträchtigungen. Sie können die Kohärenz im landesweiten Netz ge- fährden und bedürfen daher in der Regel des Kohärenzausgleichs. Spalte 6: Es ist einzutragen, ob für den LRT im Gebiet das Erhaltungsziel „Wiederherstellung“ (vgl. Tab. 23) besteht („Ja“) oder nicht („Nein“). Besteht das Erhaltungsziel „Wiederherstellung“, dürfen keine weite- ren Beeinträchtigungen ohne Kohärenzausgleich zugelassen werden. Die Prüfung auf Erheblichkeit im Sinne des § 34 BNatSchG ist für alle weiteren Pläne und Projekte erforderlich.

Die Prüfung auf Erheblichkeit im Sinne der Ziffer 7 „FFH-Erlass“ und auf Verträglichkeit im Sinne der Ziffer 8 „FFH-Erlass“ ist für alle weiteren Pläne und Projekte erforderlich. Liegt keine Schutzer- klärung durch Rechtsakt für das FFH-Gebiet vor, ersetzen und ergänzen von der obersten Natur- schutzbehörde bestätigte Managementpläne mit differenzierten und aktualisierten Aussagen zu den Erhaltungszielen und zum Schutzzweck bei Prüfungen der Verträglichkeit von Plänen und Projekten die Angaben aus den SDB. Aus den Managementplänen ergeben sich in diesen Fällen die Maßstäbe für die Verträglichkeit.

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Vorhabensbezogene Prüfung von Projekten im Rahmen der Managementplanung Unter Bezugnahme auf das in der BVP (LAWA 2007) aufgeführte Vorhaben „Wiedervernässung der Neukirchener Plage“ wurde eine Machbarkeitsstudie zur Überprüfung der Möglichkeiten der Umsetzung der WRRL-Maßnahmen am Plagegraben erstellt (BIOTA 2011). Gegen-stand dieser Studie sind zwei mögliche Umsetzungsvarianten, wobei im Rahmen dieser Managementplanung nur auf die Variante I eingegangen wird (fachliche Zustimmung durch die UNB / UWB sowie das StALU MM Dezernate FFH und WRRL gegeben, s.a. III. Anhang - Zusammenfassung der Stel- lungnahmen zum Vorhaben „Wiedervernässung Neukircher Plage“):

Variante I – Maßnahmenumsetzung 1:1 entsprechend BVP-WRRL Hierbei ist eine dauerhafte Wiedervernässung der Neukirchener Plage vorgesehen. Kommt diese Umsetzungsvariante mit einer anvisierten Stauhöhe von 5,96 m NN am Mündungsbereich zur Be- ke zum Tragen, so wären von der permanenten Flächenüberflutung bzw. damit einhergehender Anhebung der Grundwasserstände die beiden am äußersten nördlichen Rand der Neukirchener Plage ausgewiesenen Kleingewässer (3150-018 und 3150-019) sowie Arthabitate von Fischotter (1355-004), Biber (1337-004), Steinbeißer (1149-008) und Schlammpeitzger (1145-007) betroffen (s.a. Abb. 4). Die Maßnahme hätte zudem eine verbesserte Nährstoffrückhaltewirksamkeit (Stick- stoff, Phosphor) zur Folge, was langfristig zu einer Entlastung der Beke (LRT 3260-8, 3260-9, 3260-10) führen würde.

Bewertung Infolge der Variante I ergibt sich eine Betroffenheit von aktuell erfassten LRT und Arthabitaten, deren Erhaltungszustand maßgeblich von einer guten Wasserversorgung bzw. -verfügbarkeit ab- hängig ist. Mit einer Zustandsverschlechterungen und/oder Flächenverlusten von LRT ist nicht zu rechnen. Vielmehr lässt der Flutungsfall, wie ihn die Variante I vorsieht, bei den betroffenen Kleingewässern (LRT 3150) eine Verbesserung der jeweiligen Wasserhaushaltssituation infolge steigender Grund- wasserstände erwarten. Zudem ist die dauerhafte Wiedervernässung der Neukirchener Plage als günstig im Sinne ihrer Nährstoffrückhaltewirksamkeit zu bewerten. Dies wird langfristig zu einer Entlastung angrenzender Gewässersysteme führen. Neben den betroffenen Standgewässern (LRT 3150) wird hiervon vor allem die mit Nährstoffen belastete Beke (LRT 3260) profitieren. Im Beson- deren würden der Mittel- sowie der Unterlauf der Beke (LRT 3260-008, 3260-009, 3260-010) - be- dingt durch die Senkenfunktion der Rückhalteflächen - einem verminderten Stoffeintrag unterlie- gen. Die Umsetzungsvariante I kann demnach zur Entwicklung eines „günstigen Erhaltungszustandes“ der LRT 3150 und 3260 auf Gebietsebene beitragen, erhebliche Beeinträchtigungen der beiden Schutzobjekte sowie deren Erhaltungsziele können ausgeschlossen werden. Die mit der Variante I verbundene Reduzierung der Nährstofffrachten in die Beke trägt überdies zur Verbesserung des Erhaltungszustandes der Neunaugen-Habitate bei. In Bezug auf den semiaquatisch lebenden Fischotter kommt es zu einer deutlichen Veränderung der Habitatstruktur. Die permanente Überflutung der Neukirchener Plage wird zu einer erheblich größeren, offenen Wasserfläche bei gleichzeitiger Verschiebung der „trockenen“ Hinterlandgrenze führen. Vermutlich wird sich dadurch das Nahrungsangebot für die Art verbessern, gleichzeitig würde die aktuell praktizierte intensive Gewässerunterhaltung der Gräben in der Plage komplett entfallen. Signifikante Beeinträchtigungen zulasten der Art und ihrer Habitate sowie der Erhal- tungsziele können ausgeschlossen werden. Die dauerhafte Wiedervernässung hätte auch in dem für Steinbeißer und Schlammpeitzger geeig- neten Habitat (Gräben in der Plage einschließlich Mahlbusen) eine deutliche Strukturveränderung zur Folge.

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Durch den Rückbau von Schöpfwerk und im künftigen See gelegener Stauvorrichtungen würde das Hauptgewässer (Beke) wieder Anschluss zur Niederung erhalten und den vor Ort nachgewie- senen Steinbeißer- und Schlammpeitzger-Populationen die Wanderung bzw. den Populationsaus- tausch ermöglichen. Die permanente Überflutung hätte die Entwicklung größerer Flachwasserbe- reiche zur Folge, wodurch sich insbesondere für den Schlammpeitzger neue Lebensräume er- schließen lassen. Zudem würde die aktuell praktizierte intensive Gewässerunterhaltung der Plage- gräben komplett entfallen. Relevante Beeinträchtigungen der beiden Anhang-II-Arten, ihrer Artha- bitate sowie der Erhaltungsziele sind nach jetzigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.

Abb. 4: Modellierte Grundwasserflurabstände bei dauerhafter Wieder- vernässung (Variante I), Stauhöhe 5,96 mm NN, einschließlich betroffener LRT und Arthabitate. (Quelle: BIOTA 2011)

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► Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass eine dauerhafte Wiedervernässung der Neukir- chener Plage in ihrer geplanten Umsetzung keine negativen signifikanten Auswirkungen auf das FFH-Gebiet DE 2037-301 in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen erwarten lässt (FFH-verträglich). Somit entfällt für die weiteren vorhabensbezogenen Planungsschritte das Erfordernis einer FFH-Verträglichkeitsprüfung. Eine Abschätzung der FFH-Verträglichkeit für die sich aus der BVP ergebenden Maßnahmen an Beke, Moltenower Bach, Tessenitz sowie Waidbach erfolgt mit Hilfe der Tab. 30. Darüber hinaus gehende konkrete Planungen und Handlungen, die im Einzelfall eine Prüfung auf FFH-Verträglichkeit im Rahmen der Managementplanung erforderlich machen, sind derzeit nicht bekannt.

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II.2 Maßnahmen Die im Rahmen dieses Kapitels dargestellten Maßnahmen dienen der Umsetzung der Erhaltungs- ziele. Sie sind fachlich geeignet und im Rahmen der Managementplanung mit den Beteiligten vor- abgestimmt. Die Dokumentation zu den konsensorientiert geführten Sitzungen der Arbeitsgruppe ist dem Teil III (Anhang zum Managementplan) zu entnehmen. Durch die Darstellung der Maß- nahmen im Plan werden öffentlich-rechtliche Zulassungsvoraussetzungen und privatrechtliche Zustimmungen nicht ersetzt. Es werden ausschließlich Maßnahmen zu den Offenland-LRT, für die einzelnen Arten des An- hangs II sowie für die relevanten Brutvogelarten dargestellt. Im Weiteren unberücksichtigt bleiben Maßnahmen zu den WLRT.

II.2.1 Festlegung der erforderliche Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen In Kapitel I.4.3 (Tab. 25) wurden bereits die aus naturschutzfachlicher Sicht notwendigen Erhal- tungsziele für das FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüssen“ zusammengefasst. Diese bilden die Grund- lage für die festzulegenden gebietsbezogenen und räumlich verorteten Maßnahmen. Grundsätzlich besteht für alle im Geltungsbereich vorhandenen LRT nach Anhang I und alle Habi- tate von Arten nach Anhang II der FFH-RL sowie für die Habitate managementrelevanter Vogelar- ten die Verpflichtung zum Erhalt. Da der Vergleich des Erhaltungszustandes zum Referenzzeitpunkt mit dem aktuellen Zustand kei- ne maßgeblichen Verluste oder Verschlechterungen von Lebensraumtypen oder Arthabitaten er- geben hat (vgl. Plausibilitätsprüfung unter Kap. I.4.2), besteht für das FFH-Gebiet DE 2037-301 kein Erfordernis für wiederherstellende Maßnahmen. Somit stellt die Sicherung der derzeitigen Erhaltungszustände der Schutzgüter einen vordringli- chen Handlungsbereich dar, wovon vor allem die Habitate von Fischotter (1355), Steinbeißer (1149), Flussneunauge (1099), Bachneunauge (1096), Schlammpeitzger (1145) und Biber (1337, neu erfasste Art) betroffen sind. Als besonders geeignete Schutzmaßnahme für die semiaquatisch lebenden Anhang-II-Arten ist der Erhalt der in Teilabschnitten von Beke, Moltenower Bach, Tesse- nitz und Waidbach bereits praktizierten, bedarfsorientierten Gewässerunterhaltung herauszustel- len. Für den Erhalt des LRT 3150 (natürliche eutrophe Seen) sind grundsätzlich die standörtlichen Ge- gebenheiten zu sichern. Erhalt und Neuschaffung von Pufferzonen sowie Maßnahmen zum Was- serrückhalt sind für den langfristigen Schutz der Kleingewässer wichtige Voraussetzungen. Zu den unabdingbaren Voraussetzungen für den Zustandserhalt des LRT 3260 (Flüsse der plana- ren Stufe) gehören die Sicherung der aktuellen Gewässerstruktur (Hydrologie, Struktur, Gewässer- randstreifen) in den jeweils betroffenen Fließgewässerabschnitten, der Erhalt der abschnittsweise bestehenden, bedarfsorientierten Gewässerunterhaltung, der Verzicht auf Grünlandumbruch im Niederungsbereich sowie der Erhalt extensiv genutzter Flächen. Die im Gebiet erforderlichen und mit den Betroffenen sowie den Trägern öffentlicher Belange vor- abgestimmten Erhaltungsmaßnahmen werden jeweils schutzgut-, adressaten- und raumbezogen in der Tab. 29 zusammengefasst und räumlich konkret in der KARTE 3 (Blatt 1-5) dargestellt.

II.2.2 Festlegung von vorrangigen und wünschenswerten Entwicklungsmaßnahmen Die Begründung zur Ableitung vorrangiger Entwicklungsmaßnahmen wurde bereits im Kap. I.4.2 eingehend erläutert und ergibt sich innerhalb des FFH-Gebietes DE 2037-301 für den LRT 3260, den Fischotter sowie das Flussneunauge.

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Die für den LRT 3260 geplanten Entwicklungsmaßnahmen basieren im Wesentlichen auf den Maßnahmen zur Erzielung eines guten ökologischen Zustandes gemäß EU- Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL). Zu den Maßnahmen zählen hierbei die Renaturierung und/oder Neutrassierung von Teilabschnitten der Beke, des Waidbachs, der Tessenitz und des Moltenower Baches sowie die Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit zahlreicher Quer- bauwerke. Um die ökologische Funktionsfähigkeit des LRT 3260 nachhaltig zu entwickeln ist über- dies in den intensiv unterhaltenden Gewässerabschnitten des FFH-Gebietes (vgl. a. Kap. I.1.1.4) die Etablierung einer bedarfsorientierten Gewässerunterhaltung vorgesehen. Eine besondere Rolle in Bezug auf die Nährstoffreduzierung im Mittel- und Unterlauf der Beke kommt der Wiedervernäs- sung der Neukirchener Plage (vgl. a. Kap. II.1.5.2) zu. Zum Zeitpunkt der Erarbeitung des Managementplanes befinden sich bereits Fließgewässerab- schnitte von Beke und Waidbach in der Entwurfsplanung, wovon auch die LRT-Teilflächen 3260- 009 und 3260-010 betroffen sind. Mit der Umsetzung der hier geplanten BVP-Maßnahmen kann für den LRT 3260 bereits kurzfristig ein insgesamt „günstiger Erhaltungszustand“ erzielt werden. Alle weiteren, das FFH-Gebiet betreffenden Vorhaben dienen der Verbesserung bzw. Entwicklung der Erhaltungszustände in den jeweiligen Teilhabitaten und führen damit mittel- und langfristig zu einer Stabilisierung und Verbesserung des „günstigen Erhaltungszustandes“ des LRT 3260 auf der Gebietsebene. Die vordringliche Entwicklung des Erhaltungszustandes der Fischotter-Habitate ist eng verknüpft mit der artgerechten Umgestaltung von Kreuzungsbauwerken mit Gefährdungspotenzial. Darüber hinaus sind in Bezug auf eine bedarfsgerechte Gewässerunterhaltung defizitäre Habitatabschnitte von Beke, Tessenitz, Plagegraben und Waidbach zu entwickeln. Die Beke ist darüber hinaus als Flussneunaugen-Habitat vorrangig zu entwickeln. Vorgesehen sind hier Maßnahmen zur Verbes- serung der Gewässerstruktur einschließlich der Anlage von Entwicklungskorridoren sowie die Ver- hinderung zukünftiger Grundräumungen. Überdies ist auf Maßnahmen zur Nährstoffsenkung hin- zuwirken. Der aktuell „günstige Erhaltungszustand“ der Habitate von Steinbeißer und Schlammpeitzger kann durch wünschenswerte Entwicklungsmaßnahmen verbessert werden. Hierzu gehören Maß- nahmen zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an besonders artrelevanten Kreu- zungsbauwerken sowie die Ausdehnung der bedarfsorientierten, die artspezifische Aspekte be- rücksichtigenden Gewässerunterhaltung. Die Maßnahmen für das Bachneunauge entsprechen im Wesentlichen denen der Flussneunaugen, sind jedoch von nachrangiger Bedeutung. Wünschenswert ist zudem eine Entwicklung der (potenziellen) Biber-Habitate mittels artgerechter Umgestaltung von Kreuzungsbauwerken mit Gefährdungspotenzial sowie einer bedarfsgerechten Gewässerunterhaltung. Die im Gebiet erforderlichen und mit den Betroffenen sowie den Trägern öffentlicher Belange vor- abgestimmten vorrangigen und wünschenswerten Entwicklungsmaßnahmen werden jeweils schutzgut-, adressaten- und raumbezogen in der Tab. 29 aufgelistet und räumlich konkret in der KARTE 3 (Blatt 1-5) dargestellt. Anzumerken ist, dass die Maßnahmen für LRT bzw. Arten mit ei- nem vorrangigen Entwicklungsbedarf hellgrau hinterlegt sind.

II.2.3 Maßnahmenübersicht / Abgleich mit der BVP Mit der nachfolgenden Tabelle wird eine Synopse zur Gesamtheit der für das FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüssen“ erforderlichen Maßnahmen aufgestellt. Die kartographische Darstellung der inner- halb des FFH-Gebietes liegenden Maßnahmen erfolgt in KARTE 3 (Blatt 1-5). Im Anschluss an die tabellarische Darstellung aller Maßnahmen erfolgt ein Abgleich dieser mit den Maßnahmen aus der BVP nach der EU-WRRL (s.a. Tab. 30).

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Tab. 29: Zusammenstellung der Maßnahmen Erläuterungen der Abkürzungen: Maßnahmentyp: S = Erhaltungsmaßnahme Schutz; P = Erhaltungsmaßnahme Pflege; N = Erhaltungsmaßnahme Nutzung; vE = vordringliche Entwicklung; wE = wün- schenswerte Entwicklung; Umsetzungsinstrument: RI = rechtliches Instrument, AI = administratives Instrument, VI = vertragliches Instrument; Adressat: LU = Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern; StALU MM = Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg; UNB LK Rostock / UNB LK NWM = Untere Naturschutzbehörde Land- kreis Rostock / Landkreis Nordwestmecklenburg; FA = Forstamt; LW = Landwirtschaft; F = Forst; WBV = Wasser- und Bodenverband; FI = Finanzierungsinstrument.

lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 001 Optimierung Umgehungsge- wE Beke, am Ablauf des AI 4 StALU MM Schlammpeitzger Verbesserung des FI 1 rinne / Herstellung der öko- Großtessiner Sees AI 8 (Wasserwirt- „günstigen EHZ“ der FI 15 logischen Durchgängigkeit schaft), Habitat-Teilfläche 1145-001-B FI 17 (BW 28) WBV, Eingriffsverur- (WABE-0300_M11 BVP) sacher

002 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer westlich RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des „günstigen - Sicherung des vorhandenen Ulrikenhof (Torfstich), AI 5 ROSTOCK, EHZ“ der LRT- - Teilfläche Wasserstandes, LRT 3150-001-B StALU MM Erhalt des bestehenden i.V.m. zuwen- Pufferstreifens (Gehölz), dungs- begünstigtem Erhalt der Grünlandnutzung / Bewirtschafter Niedermoor (LW)

003 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer im Wald RI1 UNB NWM, 3150 Erhalt des aktuellen - Sicherung des vorhandenen nordwestlich von Ulriken- AI 2 StALU MM EHZ der LRT- - Wasserstandes, hof, i.V.m. Bewirt- Teilfläche Erhalt der standortange- LRT 3150-002-C schafter (F) passten Umlandnutzung

- 100 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 004 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Beke, nördlich von Ul- RI 1 UNB LK 3260, Erhalt und Verbesse- - serstruktur (Hydrologie, rikenhof bis Gnemern AI 4 ROSTOCK, Fischotter rung des aktuellen FI 1 Struktur); EHZ der LRT- LRT 3260-001-B, VI 1 StALU MM FI 4 Strukturverbessernde Maß- (Wasserwirt- Teilfläche, Sicherung wE 1355-001-C RI 4 - nahmen inklusive Einrich- schaft), des aktuellen EHZ der Habitat-Teilfläche, tung eines ungenutzten Bewirtschafter Entwicklung des EHZ Entwicklungskorridors auf (LW), Mineralstandorten/eines der Habitat-Teilfläche WBV extensiv genutzten Entwick- von „C“ nach „B“ lungskorridors auf Moorbö- den, Etablierung einer bedarfsori- entierten Gewässerunterhal- tung

(WABE-0300_M8 BVP) 005 Schutz und Entwicklung des S Kleingewässer im Grün- RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Kleingewässers; land nördlich von Klein AI 5 ROSTOCK, EHZ der LRT- - Gnemern, Teilfläche und Ent- Sicherung des vorhandenen AI 4 StALU MM FI 1 / FI 2 Wasserstandes, LRT 3150-003-C i.V.m. zuwen- wicklung des EHZ der AI 8 LRT-Teilfläche von „C“ FI 15 Erhalt der Grünlandnutzung, dungsbegünstig- tem Bewirt- nach „B“ FI 17 Auszäunen, Schaffung einer schafter (LW), Pufferzone (10 m breiter, düngerfrei bewirtschafteter Eingriffsverur- Grünlandstreifen ohne Bio- sacher zid- und/oder Pestizidein- satz)

- 101 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 006 Schutz und Entwicklung des S Kleingewässer im Grün- RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Kleingewässers; land nördlich von Klein AI 5 ROSTOCK, EHZ der LRT- - Gnemern Teilfläche und Ent- Sicherung des vorhandenen AI 4 StALU MM FI 1 Wasserstandes, LRT 3150-004-C i.V.m. zuwen- wicklung des EHZ der AI 8 LRT-Teilfläche von „C“ FI 15 Erhalt der Grünlandnutzung dungs- begünstigtem nach „B“ FI 17 Rückbau Schlucker zur Bewirtschafter Überstauung der Fläche (LW), Eingriffsverur- sacher 007 Schutz und Entwicklung des S Kleingewässer im Grün- RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Kleingewässers; land nördlich von Klein AI 5 ROSTOCK, EHZ der LRT- - Gnemern, Teilfläche und Ent- Sicherung des vorhandenen AI 4 StALU MM FI 1 Wasserstandes, LRT 3150-005-C i.V.m. zuwen- wicklung des EHZ der AI 8 LRT-Teilfläche von „C“ FI 15 Erhalt der Grünlandnutzung dungsbegünstig- tem Bewirt- nach „B“ FI 17 Auszäunen und Rückbau schafter (LW), Schlucker Eingriffsverur- sacher 008 Schutz und Entwicklung des S Kleingewässer im Grün- RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Kleingewässers; land nördlich von Klein AI 5 ROSTOCK, EHZ der LRT- - Gnemern, Teilfläche und Ent- Sicherung des vorhandenen AI 4 StALU MM FI 1 / FI 2 Wasserstandes, LRT 3150-006-C i.V.m. zuwen- wicklung des EHZ der AI 8 LRT-Teilfläche von „C“ FI 15 Erhalt der Grünlandnutzung dungsbegünstig- tem Bewirt- nach „B“ FI 17 Teilentschlammung, Aus- schafter (LW), zäunung Eingriffsverur- sacher

- 102 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 009 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer im Wald RI1 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Sicherung des vorhandenen nordöstlich von Sophien- AI 2 ROSTOCK, EHZ der LRT- - Wasserstandes, holz an der L 10, StALU MM i.V. Teilfläche Erhalt einer standortange- LRT 3150-007-C m. Bewirtschaf- passten Umlandnutzung ter (F)

010 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer im Wald RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Sicherung des vorhandenen südöstlich von Sophien- AI 2 ROSTOCK, EHZ der LRT- - Wasserstandes, holz, StALU MM i.V. Teilfläche Erhalt einer standortange- LRT 3150-008-C m. Bewirtschaf- passten Umlandnutzung ter (F)

011 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer am nördli- RI 2 UNB LK 3150 Erhalt des „günstigen - Sicherung des vorhandenen chen Ortsrand von Gne- AI 6 ROSTOCK, EHZ“ der LRT- - Wasserstandes, mern, im NSG „Beketal“ StALU MM, Teilfläche Erhalt der bestehenden Um- LRT 3150-009-B Gemeinde landnutzung (Gehölz) Jürgenshagen 012 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer in der Orts- RI 2 UNB LK 3150, Erhalt des „günstigen - Sicherung des vorhandenen lage Gnemern, im NSG AI 4 ROSTOCK, Fischotter, EHZ“ der LRT- FI 1 / FI 2 „Beketal“ Teilfläche, Sicherung Wasserstandes, Ent- AI 6 StALU MM, Schlammpeitzger - der Habitate von schlammung (WABE- LRT 3150-010-B StALU MM Fischotter und 0300_M2 aus BVP), (Wasserwirt- Schlammpeitzger Erhalt einer standortange- schaft), passten Umlandnutzung Gemeinde Jürgenshagen

- 103 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 013 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer am Wald- RI 2 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Sicherung des vorhandenen rand östlich von Gnemern, AI 4 ROSTOCK, EHZ der LRT- - Wasserstandes, LRT 3150-011-C StALU MM Teilfläche i.V.m. zuwen- dungs- begünstigtem Bewirtschafter (LW)

014 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer im Wald RI 2 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Sicherung des vorhandenen östlich von Gnemern, im AI 2 ROSTOCK, EHZ der LRT- - Wasserstandes, NSG „Beketal“ StALU MM i.V. Teilfläche Erhalt einer standortange- LRT 3150-012-C m. Bewirtschaf- passten Umlandnutzung ter (F) (Wald)

015 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer im Wald RI 2 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Sicherung des vorhandenen östlich von Gnemern, im AI 2 ROSTOCK, EHZ der LRT- - Wasserstandes, NSG „Beketal“ StALU MM i.V. Teilfläche Erhalt einer standortange- LRT 3150-013-C m. Bewirtschaf- passten Umlandnutzung ter (F) (Wald) 016 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Beke von Gnemern bis RI 2 UNB LK 3260, Erhalt des „günstigen - serstruktur (Hydrologie, Tro- Groß Gischow, im NSG ROSTOCK, Fischotter, Fluss- EHZ“ der LRT- phie, Struktur) „Beketal“ StALU MM neunauge, (Bach- Teilfläche, Sicherung LRT 3260-002-B; (Wasserwirt- neunauge) des „hervorragenden EHZ“ bzw. des aktuel- 1355-002-A; 1099-001-C schaft), len EHZ der Habitat- WBV Teilflächen

- 104 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 017 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Beke unterhalb Groß RI 2 UNB LK 3260, Erhalt des „günstigen - serstruktur (Hydrologie, Gischow, im NSG „Beke- ROSTOCK, Fischotter, Fluss- EHZ“ der LRT- Struktur) tal“ StALU MM neunauge, (Bach- Teilfläche, Sicherung LRT 3260-003-B; (Wasserwirt- neunauge) des „hervorragenden EHZ“ bzw. des aktuel- 1355-002-A; 1099-001-C schaft), len EHZ der Habitat- WBV Teilflächen 018 Novellierung der NSG- S NSG „Beketal“, RI 2 LU, 3150, 3260, Sicherung des EHZ - Verordnung unter Berück- LRT 3150; LRT 3260; StALU MM Fischotter, Fluss- der LRT und des EHZ sichtigung der betroffenen der Habitate der An- 1355 neunauge, (Bach- LRT / Arthabitate des FFH- neunauge) hang II-Arten Gebietes 019 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Zulauf Moltenower Bach RI 1 UNB LK 3260 Erhalt des „günstigen - serstruktur (Hydrologie, östlich Moltenow, ROSTOCK, EHZ“ der LRT- Struktur) LRT 3260-005-B StALU MM Teilfläche (Wasserwirt- schaft), WBV 020 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer im Grün- RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des „günstigen - Sicherung des vorhandenen land nordwestlich von AI 5 ROSTOCK, EHZ“ der LRT- - Wasserstandes, Viezen, StALU MM Teilfläche Erhalt des bestehenden LRT 3150-014-B i.V.m. zuwen- Pufferstreifens (Gehölz), dungs- begünstigtem Erhalt der Grünlandnutzung Bewirtschafter (LW)

- 105 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 021 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Moltenower Bach RI 1 UNB LK 3260 Erhalt des aktuellen - serstruktur (Hydrologie, , LRT 3260-004-C ROSTOCK, EHZ der LRT- Struktur) StALU MM Teilfläche (Wasserwirt- schaft), WBV 022 Ersatz Durchlass vE Moltenower Bach zwi- AI 8 UNB LK Fischotter Entwicklung des EHZ FI 15 Ottergerechte Umgestaltung schen Viezen und Groß ROSTOCK, der Habitat-Teilfläche FI 17 von Querbauwerken mit Gieschow StALU MM, von „C“ nach „B“ Gefährdungspotenzial 1355-009-C WBV, (BW 7, Bauwerk mit hoher Eingriffsverur- Priorität) sacher

023 Ersatz von 2 Durchlässen wE Moltenower Bach, westlich AI 4 StALU MM 3260 Entwicklung des EHZ FI 1 (BW 3 und 4) von Viezen Ausbau (Wasserwirt- der LRT-Teilfläche LRT 3260-004-C schaft), von „C“ nach „B“ WABE-0600_M2 aus BVP WBV

024 Um- bzw. Rückbau Mün- wE LRT 3260-004-C AI 4 StALU MM 3260 Entwicklung des EHZ FI 1 dungsbauwerk / Herstellung (Wasserwirt- der LRT-Teilfläche der ökologischen Durchgän- schaft), von „C“ nach „B“ gigkeit (BW 1a und 1b) 1149-001-B WBV Steinbeißer Verbesserung des „günstigen EHZ“ der (WABE-0600_M1 aus BVP) Habitat-Teilfläche (Erweiterung der Habi- tatfläche) Maßgeblicher Bestandteil für 1149

- 106 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 025 Ottergerechte Umgestaltung vE Beke, Straßenbrücke süd- AI 8 UNB LK Fischotter Entwicklung des EHZ FI 15 von Querbauwerken mit lich von Jürgenshagen, ROSTOCK, der Habitat-Teilfläche FI 17 Gefährdungspotenzial 1355-003-C StALU MM, von „C“ nach „B“ (BW 14, Bauwerk mit ho- WBV, her Priorität), gemäß GLRP

MMR (LUNG 2007) Einstu- Straßenbauamt, fung des BW in die Katego- Eingriffsverur- rie „Fischottergerechte Um- sacher gestaltung von 1. Priorität“

26 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Beke von LRT 3260-003-B RI 1 UNB LK Steinbeißer Erhalt des „günstigen FI 1 serstruktur (Hydrologie, bis Mündung Tessenitz AI 4 ROSTOCK, EHZ“ der Habitat- FI 4 Struktur); Teilfläche 1149-001-B; 1099-001-C; VI 1 StALU MM 1355-003-C (Wasserwirt-

schaft), Erhalt des aktuellen Fischotter, Fluss- WBV, Zustandes der Habi- neunauge, (Bach- tat-Teilflächen Bewirtschafter neunauge) (L) 027 Strukturverbessernde Maß- vE Beke von LRT 3260-003-B RI 1 UNB LK Flussneunauge, Entwicklung des EHZ FI 1 nahmen inklusive Einrich- bis Mündung Tessenitz AI 4 ROSTOCK, (Bachneunauge), der Habitat-Teilfläche FI 4 tung eines ungenutzten von „C“ nach „B“ 1099-001-C VI 1 StALU MM Entwicklungskorridors auf (Wasserwirt- Mineralstandorten/eines schaft), extensiv genutzten Entwick- WBV, lungskorridors auf Moorbö- den Bewirtschafter (L) (WABE-0300_M1 aus BVP)

- 107 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 028 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer im Grün- RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des „günstigen - Sicherung des vorhandenen land westlich von Krugland AI 5 ROSTOCK, EHZ“ der LRT- - (Torfstich), Teilfläche Wasserstandes, StALU MM Erhalt des teilweise beste- LRT 3150-015-B i.V.m. zuwen- henden Pufferstreifens (Ge- dungs- hölz), begünstigtem Bewirtschafter Erhalt der Grünlandnutzung (LW)

029 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer im Grün- RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des „günstigen - Sicherung des vorhandenen land nordwestlich von AI 4 ROSTOCK, EHZ“ der LRT- - Reinstorf (Torfstich), Teilfläche Wasserstandes, AI 5 StALU MM FI 4 LRT 3150-016-B i.V.m. zuwen- Einrichtung eines Zaun- schutzes zur Vermeidung dungs- begünstigtem von Trittschäden bzw. Nähr- stoffeintrag durch Vieh im Bewirtschafter Uferbereich, (LW) Erhalt der extensiven Grün- landnutzung (Beweidung)

030 Schutz und Entwicklung des S Kleingewässer im Grün- RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Kleingewässers; land nordwestlich von AI 5 ROSTOCK, EHZ der LRT- FI 4 Reinstorf (Torfstich), Teilfläche und Ent- Sicherung des vorhandenen AI 4 StALU MM FI 1 Wasserstandes, LRT 3150-017-C i.V.m. zuwen- wicklung des EHZ der LRT-Teilfläche von „C“ Erhalt der extensiven Grün- dungs- begünstigtem nach „B“ landnutzung (Beweidung) Bewirtschafter Definierung einer minimalen (LW), Wasserführung/Stauhöhe im wE Vorfluter WBV

- 108 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 031 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer im Grün- RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des „günstigen - Sicherung des vorhandenen land am Nordrand der AI 5 ROSTOCK, EHZ“ der LRT- - Wasserstandes, Neukirchener Seeniede- StALU MM Teilfläche rung südöstlich von Erhalt der Grünlandnutzung i.V.m. zuwen- Reinstorf, dungs- LRT 3150-018-B begünstigtem Bewirtschafter (LW)

032 Schutz des Kleingewässers; S Mahlbusen in der Neukir- RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des „günstigen - Sicherung des vorhandenen chener Plage AI 5 ROSTOCK, EHZ“ der LRT- FI 4 Teilfläche Wasserstandes, LRT 3150-019-B StALU MM Erhalt der extensiven Grün- i.V.m. zuwen- landnutzung (Basisförde- dungsbegünstig- rung) tem Bewirt- schafter (LW)

033 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer in der RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des „günstigen - Sicherung des vorhandenen Ackerlandschaft südlich AI 5 ROSTOCK, EHZ“ der LRT- - von Klein Belitz, Teilfläche Wasserstandes, StALU MM Erhalt des bestehenden LRT 3150-020-B i.V.m. zuwen- Pufferstreifens, dungsbegünstig- tem Bewirt- Erhalt der bestehenden Um- schafter (LW) landnutzung (aufgelassene Fläche)

- 109 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 034 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer in der RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Sicherung des vorhandenen Ackerlandschaft südlich AI 4 ROSTOCK, EHZ der LRT- FI 1 von Klein Belitz, Teilfläche und Ent- Wasserstandes, StALU MM wicklung des EHZ der Schaffung einer Pufferzone LRT 3150-021-C i.V.m. zuwen- LRT-Teilfläche von „C“ (10 m breiter, düngerfrei dungsbegünstig- nach „B“ bewirtschafteter Grünland- tem Bewirt- streifen ohne Biozid- schafter (LW) und/oder Pestizideinsatz)

035 Optimierung Sohlschwelle wE LRT 3260-08-B AI 4 StALU MM 3260 Verbesserung des FI 1 (BW 9) / Herstellung der (Wasserwirt- „günstigen EHZ“ der ökologischen Durchgängig- schaft), LRT-Teilfläche keit WBV 1149-02-B; 1149-03-B Steinbeißer Verbesserung des (WABE-0200_Z5 aus BVP) „günstigen EHZ“ der Habitat-Teilflächen 1145-002-B Schlammpeitzger Verbesserung des „günstigen EHZ“ der Habitat-Teilfläche 036 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer im Grün- RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des „günstigen - Sicherung des vorhandenen land nördlich von Klein AI 5 ROSTOCK, EHZ“ der LRT- - Wasserstandes, Belitz, StALU MM Teilfläche Erhalt der Grünlandnutzung LRT 3150-022-B i.V.m. zuwen- dungsbegünstig- tem Bewirt- schafter (LW)

- 110 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 037 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Beke zwischen Mündung RI 1 UNB LK Steinbeißer, Erhalt des „günstigen - serstruktur (Hydrologie, Tessenitz und LRT 3260- AI 4 ROSTOCK, Schlammpeitzger EHZ“ Habitat- FI 1 Struktur) 08-B Teilflächen VI 1 StALU MM FI 4 3260-003-B; 3260-008-B; (Wasserwirt- RI 4 - schaft), 1355-005-C; 1099-001-C; Fischotter, Fluss- Erhalt des aktuellen 1145-002-B; 1149-001-B; Bewirtschafter neunauge, (Bach- Zustandes der Habi- 1149-002-B; 1149-003-B; (LW), neunauge) tat-Teilflächen 1149-004-B WBV

038 Strukturverbessernde Maß- vE Beke zwischen Mündung RI 1 UNB LK Flussneunauge, Entwicklung des EHZ - nahmen inklusive Einrich- Tessenitz und LRT 3260- AI 4 ROSTOCK, (Bachneunauge) der Habitat-Teilfläche FI 1 tung eines ungenutzten 08-B von „C“ nach „B“, VI 1 StALU MM FI 4 Entwicklungskorridors auf 1099-001-C (Wasserwirt- RI 4 - Mineralstandorten/eines schaft), extensiv genutzten Entwick- Bewirtschafter lungskorridors auf Moorbö- (LW), den, WBV Etablierung einer bedarfsori- entierten Gewässerunterhal- tung

(WABE-0200_Z4 aus BVP)

Maßgeblicher Bestandteil für LRT 3260

- 111 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 039 Erhalt der aktuellen Gewäs- S LRT 3260-08-B RI 1 UNB LK 3260, Steinbeißer, Erhalt des „günstigen - serstruktur (Hydrologie, 1355-005-C; 1099-001-C; AI 4 ROSTOCK, Schlammpeitzger EHZ“ der LRT- und FI 1 Struktur) Habitat-Teilflächen 1145-002-B; 1149-003-B VI 1 StALU MM FI 4 (Wasserwirt- RI 4 - schaft), Fischotter, Fluss- Erhalt des aktuellen Bewirtschafter neunauge, (Bach- Zustandes der Habi- (LW), neunauge) tat-Teilflächen WBV

040 Strukturverbessernde Maß- vE LRT 3260-08-B RI 1 UNB LK Flussneunauge, Entwicklung des EHZ - nahmen inklusive Einrich- 1099-001-C AI 4 ROSTOCK, (Bachneunauge) der Habitat-Teilfläche FI 1 tung eines ungenutzten von „C“ nach „B“ VI 1 StALU MM FI 4 Entwicklungskorridors auf (Wasserwirt- RI 4 - Mineralstandorten/eines schaft), extensiv genutzten Entwick- Bewirtschafter lungskorridors auf Moorbö- (LW), den, WBV Etablierung einer bedarfsori- entierten Gewässerunterhal- tung

(WABE-0200_Z4 aus BVP)

041 Ottergerechte Umgestaltung vE Beke, Straßenbrücke AI 8 UNB LK Fischotter Entwicklung des EHZ FI 15 von Querbauwerken mit Groß Belitz, ROSTOCK, der Habitat-Teilfläche FI 17 Gefährdungspotenzial 1355-005-C StALU MM, von „C“ nach „B“ (BW 8, Bauwerk mit hoher WBV, Priorität) Straßenbauamt,

Eingriffsverur- sacher

- 112 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 042 Schutz und Entwicklung des S Kleingewässer nördlich RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des aktuellen - Kleingewässers; von Klein Grenz (ehemali- AI 5 ROSTOCK, EHZ der LRT- - ge Kiesgrube), Teilfläche und Ent- Sicherung des vorhandenen AI 3 StALU MM Wasserstandes, Erhalt des LRT 3150-023-C i.V.m. zuwen- wicklung des EHZ der

bestehenden Pufferstreifens dungsbegünstig- LRT-Teilfläche von „C (tw. Gehölz) tem Bewirt- nach „B“ Zulassen einer ungestörten schafter (LW) Entwicklung

043 Schutz des Kleingewässers; S Kleingewässer nördlich RI 1 UNB LK 3150 Erhalt des „günstigen - Sicherung des vorhandenen von Klein Grenz, AI 5 ROSTOCK, EHZ“ der LRT- - Teilfläche Wasserstandes, LRT 3150-024-B StALU MM Erhalt des bestehenden i.V.m. zuwen- Pufferstreifens (tw. Gehölz) dungsbegünstig- tem Bewirt- schafter (LW)

044 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Tessenitz, von Püschow RI 1 UNB LK 3260, Erhalt des aktuellen - serstruktur (Hydrologie, bis Waldrand westlich ROSTOCK, Fischotter EHZ der LRT- Struktur); Heiligenhagen Teilfläche, Entwick- StALU MM Strukturverbessernde Maß- LRT 3260-006-C; (Wasserwirt- lung des EHZ der wE LRT-Teilfläche von „C“ nahmen inklusive Einrich- 1355-008-C schaft), nach „B“, tung eines ungenutzten WBV, Entwicklungskorridors auf FA (Doberan), Mineralstandorten/eines extensiv genutzten Entwick- lungskorridors auf Moorbö- den (WABE-0900_M9 aus BVP)

- 113 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 045 Rückbau Durchlass (BW 19) wE Tessenitz südöstlich von AI 4 StALU MM 3260 Entwicklung des EHZ FI 1 Püschow, (Wasserwirt- der LRT-Teilfläche schaft), von „C“ nach „B“ (WABE-0900_M10 aus BVP) LRT 3260-006-C WBV

046 Neubau Durchlass (BW 18) wE Tessenitz westlich vom AI 4 StALU MM 3260 Entwicklung des EHZ FI 1 Schinkenberg, (Wasserwirt- der LRT-Teilfläche schaft), von „C“ nach „B“ (WABE-0900_M7 aus BVP) LRT 3260-006-C WBV

047 Optimierung Sohlgleite wE Tessenitz südlich vom AI 4 StALU MM 3260 Entwicklung des EHZ FI 1 (BW 17) Schinkenberg, (Wasserwirt- der LRT-Teilfläche LRT 3260-006-C schaft), von „C“ nach „B“ (WABE-0900_M6 aus BVP) WBV

048 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Tessenitz bei Heiligenha- RI 1 UNB LK 3260, Erhalt des „günstigen - serstruktur (Hydrologie, gen, ROSTOCK, Fischotter EHZ“ der LRT- Struktur) LRT 3260-007-B; StALU MM Teilfläche, Sicherung des aktuellen EHZ der 1355-008-C (Wasserwirt- schaft), Habitat-Teilfläche WBV, FA (Doberan)

049 Otter- bzw. bibergerechte vE Tessenitz, Straßenbrücke AI 4 UNB LK Fischotter Entwicklung des EHZ FI 1 Umgestaltung von Quer- L 10 südwestlich Heiligen- ROSTOCK, der Habitat-Teilfläche bauwerken mit Gefähr- hagen StALU MM, von „C“ nach „B“ dungspotenzial (BW 12, 1355-008-C WBV, Bauwerk mit hoher Priori- tät) Straßenbauamt

- 114 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 050 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Tessenitz, zwischen Mün- RI 1 UNB LK 3260, Verbesserung des - serstruktur (Hydrologie, Tro- dung in die Beke und AI 4 ROSTOCK, Fischotter „günstigen EHZ“ der FI 1 phie, Struktur); Straßenbrücke L10 LRT-Teilfläche (An- VI 1 StALU MM Steinbeißer FI 4 Strukturverbessernde Maß- 3260-007-B; (Wasserwirt- bindung an die Beke); wE RI 4 Schlammpeitzger Entwicklung des EHZ - nahmen inklusive Herstel- 1355-008-C schaft), der Habitat-Teilfläche lung der ökologischen Bewirtschafter von „C“ nach „B“ Durchgängigkeit (2 Stau- (LW), durchlässe und 1 FAA in 1149-007-B WBV Verbesserung des Wokrent) und Einrichtung „günstigen EHZ“ der

eines ungenutzten Entwick- LRT-Teilfläche (An- lungskorridors auf Mineral- bindung an die Beke) standorten/eines extensiv genutzten Entwicklungskor- 1145-005-B, 1145-006-B; Verbesserung des ridors auf Moorböden, 1145-008-B „günstigen EHZ“ der Etablierung einer bedarfsori- Habitat-Teilfläche entierten Gewässerunterhal- tung

(WABE-0900_M1.1neu aus BVP)

Maßgeblicher Bestandteil für 3260,1149, 1145 051 Otter- bzw. bibergerechte vE Tessenitz, Straßenbrücke AI 8 UNB LK Fischotter Entwicklung des EHZ FI 15 Umgestaltung von Quer- Jürgenshagen- ROSTOCK, der Habitat-Teilfläche FI 17 bauwerken mit Gefähr- Neuenkirchen StALU MM, von „C“ nach „B“ dungspotenzial (BW 1, 1355-08-C WBV, Bauwerk mit hoher Priori- tät) Eingriffsverur- sacher

- 115 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 052 Eigentumsregelung für die S Tessenitz, von der Mün- AI 2 StALU MM, Fischotter Sicherung der aktuel- FI 5 Gewässerrenaturierung in- dung in die Beke bis zur Flächeneigen- len EHZ der Habitat- klusive Entwicklungskorridor nordöstlichen Grenze der tümer Teilfläche im Rahmen des BOV Gemeinde Jürgenshagen)

Wokrent-Jürgenshagen 1355-008-C 053 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Beke RI 1 UNB LK 3260 Erhalt des aktuellen - serstruktur (Hydrologie, LRT 3260-009-C AI 4 ROSTOCK, Fischotter, Stein- EHZ der LRT- und FI 1 Struktur), Habitat-Teilflächen 1355-005-C; 1149-004-B; VI 1 StALU MM beißer, Fluss- FI 4 (Wasserwirt- neunauge, (Bach- 1099-001-C; 1145-002-B, RI 4 - 1145-003-B schaft), neunauge), Schlammpeitzger Bewirtschafter (LW), WBV

054 Strukturverbessernde Maß- vE Beke RI 1 UNB LK 3260 Entwicklung des EHZ - nahmen inklusive Einrich- LRT 3260-009-C AI 4 ROSTOCK, Fischotter, Fluss- der LRT-Teilfläche FI 1 tung eines ungenutzten von „C“ nach „B; 1355-005-C; 1099-001-C VI 1 StALU MM neunauge, (Bach- FI 4 Entwicklungskorridors auf (Wasserwirt- neunauge), Entwicklung des EHZ RI 4 - Mineralstandorten/eines schaft), der Habitat-Teilflächen extensiv genutzten Entwick- Bewirtschafter von „C“ nach „B“ lungskorridors auf Moorbö- (LW), den WBV Etablierung einer bedarfsori- entierten Gewässerunterhal- tung

(WABE-0100_Z1 bis Z3 aus BVP)

- 116 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 055 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Waidbach RI 1 UNB LK 3260, Erhalt und Verbesse- - serstruktur (Hydrologie, LRT 3260-010-B AI 4 ROSTOCK, Fischotter, rung des „günstigen FI 1 Struktur); EHZ“ der LRT- 1355-007-B VI 1 StALU MM Steinbeißer, FI 4 Strukturverbessernde Maß- (Wasserwirt- Teilfläche wE 1149-007-B RI 4 Schlammpeitzger - nahmen inklusive Einrich- schaft), Verbesserung des 1145-004-B tung eines ungenutzten Bewirtschafter „günstigen EHZ“ der Entwicklungskorridors auf (LW), Habitat-Teilflächen Mineralstandorten/eines FA (Schlemmin) extensiv genutzten Entwick- lungskorridors auf Moorbö- WBV den Etablierung einer bedarfsori- entierten Gewässerunterhal- tung

(WABE-1300_M2 bis WABE-1300_M17 aus BVP/MBS)

- 117 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 056 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Waidbach von der FFH- RI 1 UNB LK 3260, Erhalt und Verbesse- - serstruktur (Hydrologie, , Gebietsgrenze bis LRT AI 4 ROSTOCK, Fischotter, rung des „günstigen FI 1 Struktur); 3260-010 EHZ“ der LRT- VI 1 StALU MM Steinbeißer, FI 4 Strukturverbessernde Maß- 3260-010-B (Wasserwirt- Teilfläche wE RI 4 Schlammpeitzger - nahmen inklusive Einrich- 1355-007-B schaft), Verbesserung des tung eines ungenutzten „günstigen EHZ“ der 1145-004-B Bewirtschafter Entwicklungskorridors auf (LW), Habitat-Teilflächen Mineralstandorten/eines FA (Schlemmin) extensiv genutzten Entwick- lungskorridors auf Moorbö- WBV den Etablierung einer bedarfsori- entierten Gewässerunterhal- tung

(WABE-1300_M2 bis WABE-1300_M17 aus BVP/MBS)

Maßgeblicher Bestandteil für 3260 und 1149

- 118 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 057 Otter- bzw. bibergerechte vE Waidbach, Straßendurch- AI 8 UNB LK Fischotter Verbesserung des FI 15 Umgestaltung von Quer- lass L 10 ROSTOCK, „günstigen EHZ“ der FI 17 bauwerken mit Gefähr- 1355-007-B StALU MM, Habitat-Teilfläche dungspotenzial (BW 19, WBV, (Habitaterweiterung Bauwerk mit hoher Priori- Stege) tät), gemäß GLRP MMR Straßenbauamt, (LUNG 2007) Einstufung des Eingriffsverur- BW in die Kategorie „Fisch- sacher ottergerechte Umgestaltung von 1. Priorität

058 Erhalt der aktuellen Gewäs- S Beke zwischen Bröbberow RI 1 UNB LK 3260, Erhalt des „günstigen - serstruktur (Hydrologie, und Schwaan AI 5 ROSTOCK, Fischotter, Biber, EHZ“ der LRT- - Struktur, Gewässerrandstrei- Teilfläche, Sicherung LRT 3260-011-B; VI 2 StALU MM Steinbeißer, FI 19 fen), der „günstigen EHZ“ 1355-006-B, 1337-006-B, (Wasserwirt- Flussneunauge, bzw. der aktuellen Unterlassen von massiven 1099-001-C; 1145-003-B, schaft), (Bachneunauge), EHZ der Habitat- Eingriffen in den Lebens- 1149-004-B; 1099-001-C WBV Schlammpeitzger raum Teilflächen Bewirtschafter (LW) 059 Optimierung Sohlgleite süd- wE LRT 3260-10-B AI 4 StALU MM 3260, Verbesserung des FI 1 lich von Matersen (BW 2) / 1145-04-B (Wasserwirt- Schlammpeitzger, „günstigen EHZ“ der Herstellung der ökologi- schaft), LRT- und Habitat- 1149-06-B Steinbeißer, schen Durchgängigkeit WBV Teilflächen

(WABE-1300_M18 aus BVP)

- 119 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 060 Ausdehnung der bedarfsori- wE Plagegraben RI 4 UNB LK Fischotter, Stein- Verbesserung des - entierten Gewässerunterhal- 1355-004-B ROSTOCK, beißer, Schlamm- „günstigen EHZ“ der tung, s.a. LRT- bzw. artspe- peitzger Habitat-Teilflächen 1149-008-B StALU MM zifische Hinweise in Tab. 25 (Wasserwirt- 1145-007-B schaft), WBV

061 Erhalt von Grünland S LRT 3260-001-B, RI 1 UNB 3260, Erhalt des „günstigen - 1355-001-C VI 1 Fischotter, Fluss- EHZ“ der LRT- FI 4 Teilfläche, Erhalt des und extensiv genutzten Flä- N StALU MM neunauge, (Bach- aktuellen EHZ der chen i.V.m. zuwen- neunauge) Feldblock-ID: Habitat-Teilfläche dungsbegünstig- DEMVLI084BA40032 tem Bewirt- DEMVLI084BA40018 schafter (LW) DEMVLI084BA40050 LRT 3260-002-B; Erhalt des „günstigen 1355-002-A; 1099-001-C EHZ“ der LRT- Teilfläche, Sicherung

des „hervorragenden Feldblock-ID: EHZ“ bzw. des aktuel- DEMVLI084BA40016 len EHZ der Habitat- DEMVLI084BA40042 Teilflächen LRT 3260-003-B; Erhalt des „günstigen 1355-002-A; 1099-001-C EHZ“ der LRT- Teilfläche, Sicherung

des „hervorragenden Feldblock-ID: EHZ“ bzw. des aktuel- DEMVLI084BB30036 len EHZ der Habitat- DEMVLI084BB30103 Teilflächen

- 120 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument LRT 3260-005-B Erhalt des „günstigen EHZ“ der LRT- Teilfläche Feldblock-ID: DEMVLI084BC20137 DEMVLI084BC20093 DEMVLI084BC20092 LRT 3260-004-C Erhalt des aktuellen EHZ der LRT- Teilfläche Feldblock-ID: DEMVLI084BB30056 DEMVLI084BB30054 DEMVLI084BB30055 DEMVLI084BB30076 DEMVLI084BB30022 DEMVLI084BB30024 DEMVLI084BB30032 DEMVLI084BC20094

- 121 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument Beke zwischen Mündung Erhalt des aktuellen Grenzgraben und Bröb- EHZ der LRT- berow Teilfläche, Erhalt des LRT 3260-009-C; aktuellen EHZ der Habitat-Teilflächen 1099-001-C

Feldblock-ID: DEMVLI073AA10069 DEMVLI073AA10050 DEMVLI073AA10095 DEMVLI073AA10011 DEMVLI073AA10025 DEMVLI073AA10012 DEMVLI073AA10019 DEMVLI073AA10057 DEMVLI073AA10008 DEMVLI073AA10073

- 122 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument Beke zwischen Bröbberow Erhalt des aktuellen und Schwaan EHZ der LRT- LRT 3260-011-B; Teilfläche, Erhalt des aktuellen EHZ der 1099-001-C Habitat-Teilflächen

Feldblock-ID: DEMVLI073AA40050 DEMVLI073AA40003 DEMVLI073AA40061 DEMVLI073AA40109 DEMVLI073AA40006 DEMVLI073AA40053 DEMVLI073AA40103 DEMVLI073AA40031 DEMVLI073AA40021 DEMVLI073AA40037 DEMVLI073AA40080 DEMVLI073AA40087 DEMVLI073AA40072 DEMVLI073AA40073 DEMVLI073AA40074

- 123 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 062 Verringerung der Nährstoffe- wE Zulauf Moltenower Bach VI 1 StALU MM 3260 Verbesserung des - inträge durch Extensivierung LRT 3260-005-B i.V.m. zuwen- „günstigen EHZ“ der FI 4 / der vorhandenen Grünland- dungsbegünstig- Habitat-Teilfläche FI 11 und Ackernutzung in den tem Bewirt- Grenzen des FFH-Gebietes Feldblock-ID: schafter (LW) und des Pufferstreifens DEMVLI084BC20089 DEMVLI084BC20060 DEMVLI084BC20062 DEMVLI084BC20038 Moltenower Bach Entwicklung des EHZ LRT 3260-004-C der LRT-Teilfläche von „C“ nach „B“

Feldblock-ID: DEMVLI084BB30054 DEMVLI084BB30055 DEMVLI084BB30056 DEMVLI084BB30022 DEMVLI084BB30024 DEMVLI084BC20111 DEMVLI084BA40024 DEMVLI084BC20089 DEMVLI084BB30064 DEMVLI084BB30066

- 124 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument Beke (Oberlauf) Verbesserung des LRT 3260-001-B, „günstigen EHZ“ der LRT-Teilflächen, Ent- 1099-001-C wicklung des EHZ der LRT-Teilfläche von „C“ Feldblock-ID: nach „B“, Entwicklung DEMVLI084BA40050 des EHZ der Habitat- Teilflächen von „C“ DEMVLI084BA40018 nach „B“ DEMVLI084BA40032 DEMVLI084BA40019 DEMVLI084BA40054

Beke (Mittel- und Unter- lauf) LRT 3260-008-B, LRT 3260-009-C, LRT 3260-011-B, 1099-001-C

Feldblock-ID: DEMVLI084BB30027 DEMVLI084BB30122 DEMVLI084BB30014 DEMVLI084BB30073 DEMVLI084BB40097 DEMVLI084BB40091 DEMVLI084BB40088 DEMVLI084BB40050 DEMVLI084BB40100

- 125 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument Fortsetzung Beke (Mittel- und Unter- lauf) LRT 3260-008-B, LRT 3260-009-C, LRT 3260-011-B, 1099-001-C

Feldblock-ID:

DEMVLI084BB40105 DEMVLI084BB30104 DEMVLI084BB40086 DEMVLI084BB40046 DEMVLI084BB40066 DEMVLI084BB40096 DEMVLI084BB20005 DEMVLI084BB20010 DEMVLI084BB40087 DEMVLI084BB40060 DEMVLI084BB20022 DEMVLI084BB20041 DEMVLI073AA10008 DEMVLI084BB20041

- 126 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301) lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument Tessenitz Verbesserung des LRT 3260-006-C, „günstigen EHZ“ der Habitat-Teilflächen, LRT 3260-007-B Entwicklung des EHZ der LRT-Teilfläche Feldblock-ID: von „C“ nach „B“ DEMVLI072DD30086 DEMVLI072DD30108 DEMVLI084BB30121 DEMVLI084BB30034 DEMVLI084BB10039 DEMVLI084BB10127 DEMVLI084BB10088 DEMVLI084BB10121 DEMVLI084BB10010

063 Verringerung der Nährstoffe- vE Neukirchener Plage inklu- AI 4 StALU MM 3260 Verbesserung des FI 1 inträge aus der Neukirche- sive Gräben in der Plage, VI 1 (Wasserwirt- „günstigen EHZ“ der FI 4 ner Plage durch Umsetzung 3260-08-B; 3260-09-C; schaft), Habitat-Teilflächen, Variante I (Wiedervernäs- 3260-11-B; StALU MM Entwicklung des EHZ sung der Neukirchener Pla- der LRT-Teilfläche 1099-001-C i.V.m. zuwen- ge (WABE-0800_M1), dungsbegünstig- von „C“ nach „B“, tem Bewirt- Entwicklung des EHZ der Habitat-Teilflächen Maßgeblicher Bestandteil für schafter (LW) von „C“ nach „B“ LRT 3260, Flussneunauge WBV (Bachneunauge)

- 127 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

lfd. Maßnahmenbeschreibung Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Umset- Adressat Schutzobjekte Angaben zur Er- Finanzie- Nr. nah- Teilfläche zungsins- folgskontrolle (an- rungsins- mentyp trument gestrebter Zustand) trument 064 Erhalt aller bestehenden S im Überlappungsbereich RI 4 UNB LK Schwarzspecht Sicherung der Habitat- - Brutplätze bzw. aller geeig- mit dem SPA-Gebiet, ROSTOCK, Zwergschnäpper Teilflächen - neten Bruthabitate, Siche- A236, A320, A127 StALU MM, rung überstauter Moore FA (Schlemmin, Bad Doberan)

065 Erhalt von Grünlandflächen N A127 VI 1 StALU MM Kranich Sicherung der Habitat- - Feldblock-ID: i.V.m. zuwen- Teilflächen dungsbegünstig- DEMVLI084BA30078 tem Bewirt- DEMVLI084BA30130 schafter (LW) DEMVLI084BA30017

Anmerkung: Maßnahmen für LRT bzw. Arten mit einem vorrangigen Entwicklungsbedarf sind hellgrau hinterlegt.

- 128 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Im Rahmen der BVP gemäß EU-WRRL wurden für das Einzugsgebiet der Beke Bewirtschaftungsziele für die Fließgewässerkörper formuliert sowie durchführbare Maßnahmen abgeleitet. Nachfolgend werden diese Maßnahmen hinsichtlich ihrer Verträglichkeit mit den Zielen und Maßnahmen der vorliegenden FFH-Managementplanung (FFH-MaP) eingeschätzt. Dies erfolgt anhand der Tab. 30, in welcher die Maßnahmen aus der BVP den je- weils betroffenen Maßnahmen und Schutzobjekten aus der FFH-MaP gegenübergestellt werden. Von Relevanz sind dabei ausschließlich BVP- Maßnahmen, die sich innerhalb der Grenzen des FFH-Gebietes befinden und für die eine Realisierung bis zum Jahr 2021 geplant ist.

Tab. 30: Abgleich zwischen den Maßnahmen aus BVP und FFH-MaP

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP BEKE (Anmerkung: Für die Prüfung der Maßnahmen WABE-0100_Z1-WABE-0200_Z5 lag als zusätzliches Dokument die diesbezügliche MBS vor (LAWA 2011). 09+000 14+159 WABE- Strukturverbesse- Beke nördlich nach 2015 lfd. Nr. 050 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 0100_Z1/Z2 rung durch Einbau von Klein 1149, 1099, Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- /Z3 von Totholz, Pro- Grenz 1096, 1145 rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- schutzes (aktuelle Artnachweise von Fisch- serwechselzone otter, Steinbeißer, Flussneunauge und Bachneunauge); FFH-Vorprüfung empfohlen 18+780 - WABE- Abwassereinlei- Ortslage Klein bis 2012 - 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 0200_M1 tungen von Mehr- Belitz FFH-MaP; FFH-verträglich familienhäusern unterbinden 14+474 15+411 WABE- Neutrassierung Beke zwi- nach 2015 lfd. Nr. 050 3260, 1355, Aufgrund möglicher Konflikte / erheblicher 0200_Z1 schen Mün- 1149, 1099, Beeinträchtigungen von Biotopen wurde von dung Grenz- 1096, 1145 der Maßnahme Abstand genommen. Alter- graben bis nativ erfolgen strukturverbessernde Maß- Boldenstorf nahmen im derzeitigen Gewässerlauf

- 129 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP 20+014 20+431 WABE- Neutrassierung Beke nördlich k. A. lfd. Nr. 036 3150, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 20+543 20+859 0200_Z2 der Neukir- 1149, 1099, Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- chener Plage 1096, 1145 rechter Baubegleitung, insbesondere zur Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- schutzes (aktuelle Artnachweise von Fisch- otter, Steinbeißer, Flussneunauge und Bachneunauge); mit Neutrassierung kann der Verlust von LRT 3150 einhergehen, dessen Flächen dann im sich neu entwickelnden LRT 3260 aufgehen, Entwicklung ist im Sinne des Schutzzweckes für das Gebiet, da beste- hende LRT durch naturnäheren LRT ersetzt werden können; FFH-Vorprüfung empfohlen 14+159 14+474 WABE- Strukturverbesse- Beke nordöst- k. A. lfd. Nr. 037 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 15+411 18+780 0200_Z3 rung durch Einbau lich von Bol- 1149, 1099, Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Totholz, Pro- denstorf bzw. 1096, 1145 rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- zwischen Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- Boldenstorf schutzes (aktuelle Artnachweise von Fisch- serwechselzone und Klein otter, Steinbeißer, Flussneunauge und Belitz Bachneunauge); FFH-Vorprüfung empfohlen 18+780 20+014 WABE- Strukturverbesse- Beke bei Klein k. A. lfd. Nrn. 036 1355, 1149, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 20+859 22+974 0200_Z4 rung durch Einbau Belitz bzw. und 037 1099, 1096, Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Totholz, Pro- zwischen 1145 rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- Reinstorf und Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- Mündung schutzes (aktuelle Artnachweise von Fisch- serwechselzone Tessenitz otter, Steinbeißer, Flussneunauge und Bachneunauge); FFH-Vorprüfung empfohlen

- 130 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP 18+720 - WABE- Optimierung Sohl- Ortslage Klein bis 2012 lfd. Nr. 034 3260, 1149, entspricht weitestgehend den Zielen der 0200_Z5 schwelle (BW 9) Belitz 1099, 1096, FFH-MaP; FFH-verträglich durch Verringe- 1145 rung des Längs- gefälles 22+974 25+331 WABE- Strukturverbesse- Beke von bis 2012 lfd. Nr. 026 1355, 1149, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 0300_M1 rung durch punk- Zufluss 1099, 1096 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- tuelle Entnahme Tessenitz bis rechter Baubegleitung, insbesondere zur von Erlen sowie Brücken Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- Einbau als Stö- Jürgenshagen schutzes (aktuelle Artnachweise von Fluss- relement neunauge und Bachneunauge); FFH- Vorprüfung empfohlen 32+188 32+560 WABE- Entschlammung Ortslage nach 2012 lfd. Nr. 012 3150, 1355, entspricht weitestgehend den Zielen der 0300_M2 Teich Gnemern Gnemern 1145 FFH-MaP; FFH-verträglich 32+560 - WABE- Rückbau und Er- Ortslage bis 2012 - 3260, 1355 entspricht weitestgehend den Zielen der 0300_M3 satz des Durch- Gnemern FFH-MaP; FFH-verträglich lasses (BW 19) 33+988 - WABE- Rückbau und Er- südwestlich bis 2012 - 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 0300_M4 satz des Durch- von Gnemern FFH-MaP; FFH-verträglich lasses (BW 22) 34+058 - WABE- Optimierung der südöstlich bis 2012 - 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 0300_M5 Sohlgleite durch Mulsower FFH-MaP; FFH-verträglich Rückbau der Bruch Pfahlreihe (BW 23)

- 131 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP 34+215 - WABE- Optimierung der südöstlich bis 2012 - 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 0300_M6 Sohlgleite durch Mulsower FFH-MaP; FFH-verträglich Rückbau der Bruch Pfahlreihe (BW 24) 33+258 33+456 WABE- Anschluss Altarm südwestlich bis 2012 - 3260, 1355, entspricht weitestgehend den Zielen der 0300_M7 von Gnemern 1145 FFH-MaP; FFH-verträglich 34+210 35+424 WABE- Böschungsabfla- Beke nördlich nach 2015 lfd. Nr. 004 3260, 1355 entspricht weitestgehend den Zielen der 0300_M8 chungen, punktu- von Ulrikenhof FFH-MaP; FFH-verträglich elle Entnahme von Gehölzen, Einbau von Störelemen- ten, Entwicklungs- korridor 35+424 - WABE- Neubau Durchlass bei Ulrikenhof nach 2015 - 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 0300_M9 (BW 25) FFH-MaP; FFH-verträglich 36+622 - WABE- Optimierung der westlich von bis 2015 - 1145 entspricht weitestgehend den Zielen der 0300_M10 Sohlgleite durch Ulrikenhof FFH-MaP; FFH-verträglich Rückbau der Pfahlreihe (BW 27) 37+650 - WABE- Optimierung Um- westlich von bis 2008 lfd. Nr. 001 1355, 1145 entspricht weitestgehend den Zielen der 0300_M11 gehungsgerinne Ulrikenhof FFH-MaP; FFH-verträglich Ablauf Großtessi- ner See (BW 28)

- 132 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP MOLTENOWER BACH (Anmerkung: Für die Prüfung der Maßnahmen M1-M4 lag als zusätzliches Dokument die diesbezügliche MBS vor (LAWA 2011). 0+000 - WABE- Um- bzw. Rück- Mündung des bis 2012 lfd. Nr. 024 3260, 1149 entspricht weitestgehend den Zielen der 0600_M1 bau Mündungs- Moltenower FFH-MaP; FFH-verträglich bauwerk (BW 1a Bachs in die und 1b) Beke 0+769 0+787 WABE- zwei Durchlässe westlich von bis 2012 lfd. Nr. 023 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 0600_M2 durch einen erset- Vietzen Aus- FFH-MaP; FFH-verträglich zen (BW 3 und 4) bau 02+527 - WABE- Ersatzneubau zwischen bis 2012 lfd. Nr. 022 3260, 1355 entspricht weitestgehend den Zielen der 0600_M3 Straßendurchlass Vietzen und FFH-MaP; FFH-verträglich (BW 7) Groß Gischow 02+527 03+350 WABE- Unrat beseitigen / nordwestlich bis 2012 - 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 0600_M4 Weide auszäunen von Viezen FFH-MaP; FFH-verträglich 01+271 05+045 WABE- Böschungsabfla- Moltenower bis 2015 - 3260, 1355 voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 0600_Z1/Z2 chungen, Einbau Bach nördlich Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Störelemen- von Viezen rechter Baubegleitung, insbesondere zur ten, Entwicklungs- Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- korridor schutzes; FFH-Vorprüfung empfohlen PLAGEGRABEN (Anmerkung: Für die Prüfung der Maßnahme M1 lag als zusätzliches Dokument die diesbezügliche MBS vor (BIOTA 2011). 0+000 3+398 WABE- Wiedervernäs- Neukirchener bis 2015 lfd. Nr. 059 3150, 3260, entspricht weitestgehend den Zielen der (tw. au- 0800_M1 sung Plage Plage 1355, 1149, FFH-MaP (s.a. FFH-Vorprüfung der MBS ßerhalb (Rückbau 1099, 1096, unter Kap. II.1.5.2); FFH-verträglich des FFH- Gebietes) Schöpfwerk, Neu- 1145 organisation der Flächenentwässe- rung und Durchlei- tung des Plage- grabens durch die Niederung)

- 133 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP TESSENITZ (Anmerkung: Für die Prüfung der Maßnahmen M1 und M2 lag als zusätzliches Dokument die diesbezügliche MBS vor (LAWA 2009). Hierbei ergaben sich im Vergleich zur BVP Änderungen für die Ausführung der M_1. Für die Prüfung der FFH-Verträglichkeit wurden die neu geplanten Maßnahmen zum Ansatz gebracht.) 0+000 0+680 WABE- Strukturverbesse- Tessenitz bis 2021 lfd. Nr. 047 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte/ erheblichen 0900_M1.1 rung durch Einbau zwischen 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- neu von Totholz, Her- Mündung in rechter Baubegleitung, insbesondere zur stellen einer Was- die Beke und Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- serwechselzone, Straßenbrü- schutzes; Bepflanzung in- cke mit der Herstellung von Wasserwechselzo- nerhalb Gewäs- Jürgensha- nen im betroffenen Abschnitt kann der Ver- serkorridor gen-Reinstorf lust von LRT 3150-015 (gleichzeitig Arthabi- tat des Schlammpeitzgers 1145-008) einher- gehen, dessen Flächen dann im sich neu entwickelnden LRT 3260 aufgehen würden, Entwicklung ist im Sinne des Schutzzweckes für das Gebiet, da bestehende LRT-Fläche durch naturnäheren LRT ersetzt werden kann; FFH-Vorprüfung empfohlen 0+680 03+280 WABE- Neutrassierung Tessenitz bis 2021 lfd. Nr. 047 1355, 1145 voraussichtlich keine Konflikte/ erheblichen 0900_M1.2 einschließlich zwischen (beide nur in Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- neu Rückbau Sohl- Straßenbrü- Bezug auf den rechter Baubegleitung, insbesondere zur rampe (BW 2), cke Rückbau der Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- Abbau des Gefäl- Jürgensha- Sohlrampe) schutzes; les auf ganzer gen-Reinstorf Die Neutrassierung erfolgt im Wesentlichen Strecke und Wokrent parallel zur derzeitigen Tessenitz bzw. unter Einbeziehung des vorhandenen östlichen Randgrabens mit Berücksichtigung der örtli- chen Verhältnisse. Der derzeitige Verlauf der Tessenitz bleibt als Vorfluter für die Niede- rung erhalten; FFH-Vorprüfung empfohlen

- 134 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP 03+280 03+380 WABE- Aufnahme der Tessenitz bis 2021 lfd. Nr. 047 1355, 1149, voraussichtlich keine Konflikte/ erheblichen 0900_M2ne Verrohrung und nördlich von 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- u Neutrassierung Wokrent rechter Baubegleitung, insbesondere zur Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- schutzes; FFH-Vorprüfung empfohlen 05+315 - WABE- Rückbau Stau- Tessenitz bis 2012 lfd. Nr. 047 1355, 1149, entspricht weitestgehend den Zielen der 0900_M3 durchlass (BW 7) südöstlich von 1145 FFH-MaP; FFH-verträglich Satow 06+625 - WABE- Rückbau Stau- Tessenitz bis 2012 lfd. Nr. 047 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 0900_M4 durchlass (BW 11) nordöstlich FFH-MaP; FFH-verträglich von Satow (südlich der L10) 03+340 06+735 WABE- Böschungsabfla- Tessenitz bis 2012 lfd. Nr. 047 3260, 1355 voraussichtlich keine Konflikte/ erheblichen 0900_M5 chungen, Einbau nördlich von Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Störelemen- Wokrent bis rechter Baubegleitung, insbesondere zur ten, Entwicklungs- L10 Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- korridor schutzes; FFH-Vorprüfung empfohlen 08+706 - WABE- Optimierung Sohl- Tessenitz bis 2015 lfd. Nr. 044 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 0900_M6 gleite ehemalige südlich vom FFH-MaP; FFH-verträglich Staumauer Schinkenberg (BW 17) 09+350 - WABE- Neubau Durchlass Tessenitz bis 2015 lfd. Nr. 043 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 0900_M7 (BW 18) westlich vom FFH-MaP; FFH-verträglich Schinkenberg

- 135 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP 08+706 09+350 WABE- Böschungsabfla- Tessenitz bis 2015 - 3260, 1355 voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 0900_M8 chungen, Einbau südöstlich von Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Störelemen- Püschow rechter Baubegleitung, insbesondere zur ten Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- schutzes; FFH-Vorprüfung empfohlen 09+350 10+000 WABE- Böschungsabfla- Tessenitz bis 2015 lfd. Nr. 041 3260, 1355 voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 0900_M9 chungen, Einbau südöstlich von Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Störelemen- Püschow rechter Baubegleitung, insbesondere zur ten Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- schutzes; FFH-Vorprüfung empfohlen 10+509 - WABE- Rückbau Durch- Tessenitz bis 2012 lfd. Nr. 042 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 0900_M10 lass (BW 19) südöstlich von FFH-MaP; FFH-verträglich Püschow WAIDBACH 00+000 00+854 WABE- Entwicklungskor- Waidbach von bis 2012 lfd. Nr. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M1 ridor schaffen Mündung bis 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- in Höhe rechter Baubegleitung, insbesondere zur Dachsberg Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- schutzes (aktuelle Artnachweise von Fisch- otter und Steinbeißer); FFH-Vorprüfung empfohlen 01+142 01+405 WABE- Strukturverbesse- Waidbach in bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M2 rung durch Einbau Höhe Dachs- und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Totholz, Pro- berg rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- schutzes (aktuelle Artnachweise von Fisch- serwechselzone otter und Steinbeißer); FFH-Vorprüfung empfohlen

- 136 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP 01+405 01+890 WABE- Herstellung eines Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M3 neuen Gewässer- west- bzw. und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- laufes nördlich vom rechter Baubegleitung, insbesondere zur Dachsberg Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- schutzes (aktuelle Artnachweise von Fisch- otter und Steinbeißer); FFH-Vorprüfung empfohlen 01+890 02+149 WABE- Strukturverbesse- Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 51 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M4 rung durch Einbau östlich von und 52 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Totholz, Pro- Matersen rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- schutzes (aktuelle Artnachweise von Fisch- serwechselzone otter und Steinbeißer); FFH-Vorprüfung empfohlen 02+220 02+530 WABE- Herstellung eines Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 51 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M5 neuen Gewässer- östlich von und 52 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- laufes Matersen rechter Baubegleitung, insbesondere zur Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); FFH-Vorprüfung empfohlen 02+530 02+575 WABE- Strukturverbesse- Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M6 rung durch Einbau östlich von und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Totholz, Pro- Matersen rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); serwechselzone FFH-Vorprüfung empfohlen

- 137 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP 02+575 02+745 WABE- Herstellung eines Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M7 neuen Gewässer- östlich von und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- laufes Matersen rechter Baubegleitung, insbesondere zur Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); FFH-Vorprüfung empfohlen 02+745 03+006 WABE- Strukturverbesse- Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 51 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M8 rung durch Einbau nordöstlich und 52 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Totholz, Pro- von Matersen rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); serwechselzone FFH-Vorprüfung empfohlen 03+130 03+400 WABE- Strukturverbesse- Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 51 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M9 rung durch Einbau nordöstlich und 52 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Totholz, Pro- von Matersen rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); serwechselzone FFH-Vorprüfung empfohlen 03+481 03+905 WABE- Herstellung eines Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M10 neuen Gewässer- südwestlich und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- laufes bzw. westlich rechter Baubegleitung, insbesondere zur von Nienhus- Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- en schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); FFH-Vorprüfung empfohlen 03+905 04+743 WABE- Strukturverbesse- Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M11 rung durch Einbau Höhe Bölkow und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Totholz, Pro- rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); serwechselzone FFH-Vorprüfung empfohlen

- 138 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP 04+868 05+174 WABE- Herstellung eines Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M12 neuen Gewässer- Höhe Bölkow und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- laufes rechter Baubegleitung, insbesondere zur Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); FFH-Vorprüfung empfohlen 05+174 05+498 WABE- Strukturverbesse- Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M13 rung durch Einbau nordöstlich und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Totholz, Pro- von Bölkow rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); serwechselzone FFH-Vorprüfung empfohlen 05+565 06+000 WABE- Herstellung eines Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M14 neuen Gewässer- nordöstlich und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- laufes von Bölkow rechter Baubegleitung, insbesondere zur Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); FFH-Vorprüfung empfohlen 06+000- 06+345 WABE- Strukturverbesse- Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M15 rung durch Einbau südlich der und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Totholz, Pro- Clausdorfer rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- Tannen Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); serwechselzone FFH-Vorprüfung empfohlen 06+345 06+710 WABE- Herstellung eines Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M16 neuen Gewässer- südlich der und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- laufes Clausdorfer rechter Baubegleitung, insbesondere zur Tannen Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); FFH-Vorprüfung empfohlen

- 139 - FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Maßnahmen der BVP gemäß EU-WRRL Abgleich mit der FFH-Managementplanung

Station Station Maßnah- Maßnahme Lagebe- Realisie- betroffene betroffene Beurteilung des Vorhabens von bis men-ID schreibung rungs- Maßnahmen Schutzobjekte zeitraum der FFH-MaP lt. FFH-MaP 06+710 07+430 WABE- Strukturverbesse- Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1355, voraussichtlich keine Konflikte / erheblichen 1300_M17 rung durch Einbau Höhe Fahren- und 052 1149, 1145 Beeinträchtigungen bei ökologisch sachge- von Totholz, Pro- holzer Holz rechter Baubegleitung, insbesondere zur filabflachung, Her- Berücksichtigung des vorsorgenden Arten- stellen einer Was- schutzes (aktueller Artnachweis Fischotter); serwechselzone FFH-Vorprüfung empfohlen 01+125 - WABE- Optimierung von Waidbach bis 2021 lfd. Nr. 055 3260 entspricht weitestgehend den Zielen der 1300_M18 Sohlgleiten (BW südlich von FFH-MaP; FFH-verträglich 2) Matersen 02+149 07+109 WABE- Optimierung von 8 Waidbach bis 2021 lfd. Nr. 051 3260, 1149, entspricht weitestgehend den Zielen der 1300_M19- Sohlgleiten östlich von und 052 1145 FFH-MaP; FFH-verträglich M26 Matersen 01+773 06+636 WABE- Rückbau von 7 Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1149, entspricht weitestgehend den Zielen der 1300_M27- Sohlgleiten südöstlich von und 052 1145 FFH-MaP; FFH-verträglich M33 Matersen 05+498 - WABE- Optimierung Stra- Waidbach bis 2021 lfd. Nrn. 051 3260, 1149, entspricht weitestgehend den Zielen der 1300_M34 ßendurchlass nordöstlich und 052 1145 FFH-MaP; FFH-verträglich (BW 13) von Bölkow

Aus der tabellarischen Gegenüberstellung ist ersichtlich, dass infolge der relevanten Maßnahmen der BVP keine Konflikte / erheblichen Beeinträchti- gungen zu erwarten sind bzw. die Maßnahmen weitestgehend den Zielen der FFH-Managementplanung entsprechen. Für komplexere Renaturie- rungsvorhaben an den Fließgewässern wie Strukturverbesserung und Neutrassierung inklusive Entwicklungskorridor wird die Durchführung einer FFH-Vorprüfung empfohlen.

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II.3 Instrumente zur Umsetzung der Maßnahmen In diesem Kapitel werden alle in Frage kommenden Instrumente zur Umsetzung der Maßnahmen betrachtet, wobei grundsätzlich zwischen folgenden Instrumenten zu unterscheiden ist:

Rechtliche Instrumente (RI)

RI 1: Vollzug von § 33 BNatSchG („Alle Veränderungen und Störungen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele und den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen können, sind unzulässig.“) im Hinblick auf die im Managementplan definierten und dargestellten Erhaltungsziele. RI 2: Unterschutzstellung als Schutzgebiet (§§ 23 bis 29 BNatSchG). Bei bestehenden Schutz- gebieten sollen evtl. notwendige Vorschläge z.B. zur Anpassung des Schutzzwecks und der Erhaltungsziele gemacht werden. RI 3: Einzelanordnung in Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung oder Europäischen Vogel- schutzgebieten (§ 33 BNatSchG). RI 4: Vollzug von Regelungen nach anderen Rechtsvorschriften.

Unabhängig davon besteht für gesetzlich geschützte Biotope (zum Teil deckungsgleich mit den LRT) der Biotopschutz (gemäß § 20 NatSchAG) sowie für besonders (u.a. alle europäischen Vo- gelarten) und streng geschützte Arten (u.a. alle Anhang-IV-Arten) der besondere Artenschutz (ge- mäß § 44 BNatSchG) einschließlich der Horstschutzregelung (gemäß § 23 Abs. 4 NatSchAG).  Administrative Instrumente (AI)

AI 1: Verwaltungsvereinbarungen mit Behörden AI 2: Verwaltungsvorschriften AI 3: Behördliches Monitoring und Gebietsbetreuung im Auftrag der Naturschutzbehörden AI 4: Projektförderung AI 5: Kontrolle von Cross Compliance-Anforderungen bei landwirtschaftlichen Betrieben, die Di- rektzahlungen oder Flächenbeihilfen aus dem ELER erhalten AI 6: Verfügungsbefugnis der Fläche eines öffentlichen oder gemeinnützigen Besitzers AI 7: Maßnahmen zur Information durch die Naturschutzbehörden AI 8: Durchführung von Ausgleichs-, Ersatz- oder Kohärenzsicherungsmaßnahmen.

Vertragliche Instrumente (VI):

VI 1: Verträge mit Landnutzern (z.B. Agrarumweltmaßnahmen, Betriebsberatungen) VI 2: Freiwillige Vereinbarungen mit Nutzern (z.B. touristische Nutzer) VI 3: Verträge mit Vereinen / Verbänden / Ehrenamtlichen zur Gebietsbetreuung.

Grundsätzlich soll neben dem Vollzug bereits bestehender Rechtsvorschriften den administrativen und vertraglichen Maßnahmen der Vorrang eingeräumt werden, sofern ein gleichwertiger Schutz wie mit rechtlichen Maßnahmen (vgl. § 3 Abs. 3 BNatSchG) erreicht wird.

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FFH-MANAGEMENTPLAN „BEKETAL MIT ZUFLÜSSEN“ (DE 2037-301)

Für die Sicherung der Erhaltungsziele im FFH-Gebiet DE 2037-301 besitzen die rechtlichen In- strumente RI 1 und RI 2 eine vorrangige Relevanz. Bis auf eine Ausnahme (betrifft den Wald-LRT 9130 „Waldmeister-Buchenwälder“) unterliegen alle LRT dem gesetzlichen Biotopschutz nach § 20 NatSchAG M-V und wurden größtenteils im Rah- men der landesweiten Kartierung der gesetzlich geschützten Biotope als § 20-Biotope erfasst. Um den Vollzug des gesetzlichen Biotopschutzes (und der CC-Anforderungen) zu gewährleisten, sind bestehende Abweichungen zwischen der Ausgrenzung von LRT-Teilflächen im Vergleich zu aus- gegrenzten § 20-Biotopen zu aktualisieren. Das NSG „Beketal“ beherbergt einen Teil der LRT 3150 und LRT 3260 sowie Art-Habitate des Fischotters (RI 2). In der vom 15. August 1995 datierenden Schutzgebietsverordnung sind keine Aussagen darüber enthalten, dass das NSG Bestandteil eines über den Geltungsbereich der Ver- ordnung hinausgehenden Gebietes von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Gebiet DE 2037-301) ist. Es wird daher vorgeschlagen, die Schutzgebietsverordnung für das NSG „Beketal“ u.a. hin- sichtlich Erklärung zum NSG (§ 1), Geltungsbereich (§ 2), Schutzzweck (§ 3) und Verboten (§ 4) zu novellieren (AI 2). Zur Sicherung einer standortangepassten Umlandnutzung zugunsten von im Wald liegenden Kleingewässern (LRT 3150), von den die Forstbereiche durchfließenden Gewässerabschnitten (LRT 3260) sowie von im Überlappungsbereich (Wald) mit dem SPA 2036-401 nachgewiesenen bzw. potenziell geeigneten Bruthabitaten sind neben den gesetzlichen Regelungen des LWaldG auch die Bewirtschaftungsrichtlinien des Landes zu berücksichtigen (s.a. Kap. I.1.2.3, AI 2). Der im BOV Wokrent-Jürgenshagen liegende Bereich zur Gewässerrenaturierung der Tessenitz ist - ein- schließlich des erforderlichen Entwicklungskorridors - flächenmäßig zu sichern, wofür die Instru- mentarien der Flurneuordnung (Flächenankauf, Flächentausch, Grunddienstbarkeit) zu nutzen sind (AI 2). Hinsichtlich der bereits im Vorfeld der Managementplanung umgesetzten Maßnahme zur Entwick- lung der ehemaligen Kiesgrube nördlich von Klein Grenz ist eine in Abständen erfolgende Erfolgs- kontrolle mittels behördlichem Monitoring (AI 3) zu ermöglichen. Bei der Planung und Umsetzung von Entwicklungsmaßnahmen sind in erster Linie die administra- tiven Instrumente der „Projektförderung“ (AI 4) und „Durchführung von Ausgleichs-, Ersatz- oder Kohärenzsicherungsmaßnahmen“ (A 8) von Bedeutung. Die diesbezüglich zur Anwendung gelan- genden bzw. die bereits in Anspruch genommenen Förderrichtlinien (= Finanzierungsinstrumente) sind in der Tab. 29 aufgeführt. Im Bereich der Landwirtschaft stellt die Anwendung der Cross-Compliance-Vorschriften (AI 5) ein wichtiges Verwaltungsinstrument dar (vgl. Abschnitt II.3.1). Für die am Ortsrand bzw. in der Ortslage von Gnemern liegenden, zwei Kleingewässer sind die Möglichkeiten einer Verfügungsbefugnis zugunsten der Unteren Naturschutzbehörde des Land- kreises Rostock (AI 6) zu prüfen. Zwecks Minimierung diffuser Stoffeinträge in die Fließ- und Standgewässer (LRT 3150 und LRT 3260), zur Etablierung von Entwicklungskorridoren an Beke, Tessenitz und Waidbach sowie zur Entwicklung von Vernässungsflächen in der Neukirchener Plage erweist sich das vertragliche Instrument VI 1 als besonders bedeutsam für das FFH-Gebiet. Entlang ausgewählter Fließgewäs- serabschnitte bestehen bereits Verträge zur Naturschutzgerechten Grünlandnutzung sowie für extensiv genutzte und dem Gewässerschutz zugutekommenden Blühflächen/Blühstreifen für Bie- nen (s.a. Kap. I.1.2.2). In Bezug auf das innerhalb des FFH-Gebietes liegende Fließgewässersys- tem (betrifft die Beke und ihre Zuflüsse) ist auf die Etablierung einer bedarfsorientierten, schonen- den Gewässerunterhaltung hinzuwirken (RI 4). Um künftig massive Eingriffe in die Gewässerstruktur des Beke-Unterlaufs zu vermeiden, sollte eine freiwillige Vereinbarung mit dem WBV „Warnow-Beke“ erzielt werden (VI 2).

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II.3.1 Cross Compliance-Bestimmungen Eine Naturschutzberatung der landwirtschaftlichen Betriebe im FFH-Gebiet „Beketal mit Zuflüssen“ ist nicht vorgesehen. Die sich aus den Cross Compliance-Bestimmungen (im folgenden CC-VO) ergebenden, gebietsspezifischen Anforderungen an die landwirtschaftliche Nutzung sind auch un- abhängig davon von den Direktzahlungsempfängern zu beachten. Die Zahlungen aus der Agrarförderung der Europäischen Union werden seit dem 01.01.2005 an die Einhaltung u.a. von bestimmten „Grundanforderungen“ (z.B. Naturschutzverpflichtungen nach der FFH- und Vogelschutz-Richtlinie) und die Erhaltung der Flächen in einem „guten landwirt- schaftlichen und ökologischen Zustand“ geknüpft („Cross Compliance“). Werden die Anforderun- gen nicht eingehalten, erfolgt eine Kürzung der Beihilfe (Sanktionierung). Gemäß Art. 5 CC-VO sind folgende Bestimmungen der FFH-RL und VS-RL als „Grundanforderun- gen“ relevant (Anhang II der CC-VO):

 VS-RL: Art. 3; 4; 5;  FFH-RL: Art. 6; 13.

Gegenüber jedermann werden die europarechtlichen Bestimmungen der FFH-RL und VS-RL nur wirksam, wenn sie mit nationalen Vorschriften (z.B. BNatSchG, NatSchAG aber auch z.B. Landes- jagdG) umgesetzt wurden. Dies hat zur Folge, dass im Rahmen der CC-Bestimmungen die natio- nalen Regelungen relevant sind, die der Umsetzung der in der CC-VO aufgeführten Bestimmun- gen der FFH-RL und VS-RL dienen (vgl. Tab. 31). Voraussetzung für die CC-Relevanz sind au- ßerdem der Zusammenhang mit einer landwirtschaftlichen Tätigkeit (Art. 4 Abs. 1 CC-VO) und die Information der Direktzahlungsempfänger über die einzuhaltenden Anforderungen (Art. 4 Abs. 2 CC-VO).

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II.3.2 Finanzierungsinstrumente zur Umsetzung der Maßnahmenvorschläge Für die Maßnahmenumsetzung stehen derzeit in erster Linie folgende Finanzierungsinstrumente (FI) zur Verfügung:

FI 1IV: Richtlinie zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung von Gewässern und Feuchtle- bensräumen (FöRiGef) FI 2IV: Richtlinie zur Förderung von Investitionen zugunsten schützenswerter Arten und Ge- biete (FöRiSAG) FI 3: Richtlinie für die Förderung forstwirtschaftlicher Maßnahmen im Rahmen des ELER FI 4IV: Richtlinie zur Förderung der naturschutzgerechten Grünlandnutzung (FöRi Naturschutz gerechte Grünlandbewirtschaftung 2007) FI 5IV: Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILERL M-V) FI 6: Richtlinie zur Sachkostenförderung für Projekte der Landschaftspflege (PdLRL M-V) FI 7: Richtlinie für die Förderung von Maßnahmen des Biotop- und Artenschutzes FI 8IV: Mittel für Pflege-, Entwicklungs- und Renaturierungsmaßnahmen in NSG FI 9: Mittel für die Pflege-Nutzung naturnaher Moore FI 10: Richtlinie zur Förderung erosionsmindernder Anbauverfahren im Ackerfutterbau FI 11IV: Richtlinie zur Förderung von Blühflächen als Bienenweide FI 13: Richtlinie zur Förderung forstwirtschaftlicher Maßnahmen im Rahmen der Gemein- schaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (FöRiForst- GAK M-V) FI 14: Richtlinie zur Förderung forstwirtschaftlicher Maßnahmen im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (FöRiForst-ELER M-V) FI 15IV: Durchführung als Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahme FI 16: Durchführung als Kohärenzsicherungsmaßnahme (nur bei Entwicklungsmaßnahmen) FI 17IV: Mittel aus Ersatzzahlungen FI 18: Richtlinie zur Förderung der Anlage von Schonstreifen im Ackerbau FI 19IV: Richtlinie Managementpläne in Natura 2000-Gebieten (FöRiMan)

In der Tab. 29 werden sowohl die abgestimmten als auch die bereits Anwendung findenden recht- lichen, administrativen und vertraglichen Instrumente sowie die Umsetzungsinstrumente jeweils schutzobjekt-, adressaten- und raumbezogen dokumentiert.

IV Für die Planung und Umsetzung der Maßnahmen im FFH-Gebiet DE 2037-301 in Frage kommende bzw. bereits in Anspruch genommene Finanzierungsinstrumente.

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II.4 Kosten und Finanzierung der Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen Im Zuge der Managementplanung werden (zwingende) Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen bestimmt, für deren Durchführung die Fi- nanzierung gesichert sein muss. Da für das FFH-Gebiet DE 2037-301 kein Erfordernis für eine Wiederherstellung von LRT oder Art-Habitaten be- steht, wird in der Tab. 32 nur der Finanzierungsbedarf für die erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen abgeschätzt. Die Kosten für darüber hinaus ge- hende (vorrangige und wünschenswerte) Entwicklungsmaßnahmen werden nicht ermittelt und dargestellt. Die Kosten für die einzelnen Erhaltungsmaßnahmen hängen in starkem Maße von den konkreten Rahmenbedingungen ab, die im Zuge der Ma- nagementplanung nicht vollständig beurteilt werden können. Dies betrifft insbesondere die jährlich zu tätigenden Aufwendungen für extensiv genutzte Flächen (Grünland, Auflassung, Gewässerrandstreifen). Die darüber hinaus für das Auszäunen und die Entschlammung erforderlichen finanziellen Mittel stellen nur eine grobe Abschätzung dar. Die überschlägig ermittelten Kosten sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:

Tab. 31: Kostenschätzung und Angabe der Kostenart für erforderliche Erhaltungsmaßnahmen

Lfd. Nr. Beschreibung der Maß- Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Schutzobjekte Finanzierungsbedarf nahme nahmentyp Teilfläche Projektumsetzung jährlich

012 Entschlammung des Tei- S Kleingewässer in der Ortslage Gne- 3150, Steinbei- ca. 30.000 € ches in Gnemern zur Ver- mern, im NSG „Beketal“ ßer, Bachneun- (Kosten gemäß besserung der ökologi- LRT 3150-010-B auge, Fluss- Maßnahmeplanung schen Durchgängigkeit für neunauge, BVP) Fische und des Sauerstoff- Schlammpeitz- haushaltes ger, (WABE-0300_M2 aus BVP) 028 Erhalt der extensiven Grün- S Kleingewässer im Grünland nordwest- 3150 225,00 €/ha landnutzung lich von Reinstorf (Torfstich), (naturschutz-gerechte LRT 3150-016-B Grünlandnut- Feldblock-ID: zung/Beweidung) DEMVLI084BB30033 (58 ha)

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Lfd. Nr. Beschreibung der Maß- Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Schutzobjekte Finanzierungsbedarf nahme nahmentyp Teilfläche Projektumsetzung jährlich

029 Erhalt der extensiven Grün- S Kleingewässer im Grünland nordwest- 3150 225,00 €/ha landnutzung lich von Reinstorf (Torfstich), (naturschutz-gerechte LRT 3150-017-C Grünlandnut- Feldblock-ID: zung/Beweidung) DEMVLI084BB30033 (58 ha)

031 Erhalt der extensiven Grün- S Mahlbusen in der Neukirchener Plage 3150, Steinbei- 175,00 €/ha landnutzung LRT 3150-019-B ßer, Schlamm- (naturschutz-gerechte peitzger, Feldblock-ID: Grünlandnut- Fischotter zung/Basis) DEMVLI084BB40097 (94 ha)

050 Erhalt der aktuellen Ge- S Beke 3260, Steinbei- 225,00 €/ha wässerstruktur (v. a. Tro- LRT 3260-009-C ßer, Flussneun- (naturschutz-gerechte phie) durch standortgerech- auge, Bachneun- Feldblock-ID: Grünlandnut- te Bewirtschaftung (exten- auge, Schlamm- zung/Beweidung) sive Grünlandnutzung) DEMVLI073AA10069 (45 ha) peitzger, Fischot- DEMVLI073AA10011 (16 ha) ter DEMVLI073AA10008 (22 ha) DEMVLI073AA10019 (21 ha)

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Lfd. Nr. Beschreibung der Maß- Maß- Ortsbezeichnung / Lage / Schutzobjekte Finanzierungsbedarf nahme nahmentyp Teilfläche Projektumsetzung jährlich

054 Erhalt der aktuellen Ge- S Beke zwischen Bröbberow und 3260, Steinbei- 52 - 76 €/ha wässerstruktur durch Schwaan ßer, Flussneun- (Ausgleichszulage für standortgerechte Bewirt- LRT 3260-011-B; auge, Bachneun- benachteiligte Gebiete) schaftung auge, Schlamm- Feldblock-ID: peitzger, Fischot- DEMVLI073AA40109 (1,8 ha) ter, Biber DEMVLI073AA40006 (14 ha) DEMVLI073AA40103 (2,7 ha) DEMVLI073AA40031 (1,1 ha) DEMVLI073AA40080 (1,1 ha) DEMVLI073AA40087 (1,7 ha)

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QUELLEN UND VERZEICHNISSE

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Rechtsquellen BUNDESJAGDGESETZ (BJAGDG) vom 29. September 1976 (BGBl. I S. 2849), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 6. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2557). BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (BNATSCHG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Gesetzes vom 21. Januar 2013 (BGBl. I. S. 95). BUNDESWASSERSTRAßENGESETZ (WASTRG) vom 23. Mai 2007, BGBl. I S. 962, 2008 l S. 1980) zu- letzt geändert durch Art. 13 des Gesetzes vom 20. April 2013, BGBl. I S. 831) DSCHG M-V - DENKMALSCHUTZGESETZ (DSCHG M-V) vom 06. Januar 1998, zuletzt geändert § 25 neu gefasst durch Artikel 10 des Gesetzes vom 12. Juli 2010 (GVOBl. M-V S. 383, 392). FFH-ERLASS - Hinweise zur Anwendung der §§ 18 und 28 des Landesnaturschutzgesetzes und der §§ 32 bis 38 des Bundesnaturschutzgesetzes in Mecklenburg-Vorpommern, Ge- meinsamer Erlass des Umweltministeriums, des Wirtschaftsministeriums, des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei und des Ministeriums für Arbeit und Bau vom 16. Juli 2002, zuletzt geändert durch Verwaltungsvorschrift vom 31.08.2004 (AmtsBl. M-V 2005 S. 95). GEWÄSSERORDNUNG DES LANDESANGLERVERBANDES MECKLENBURG-VORPOMMERN E.V. (GWO) vom 27. April 2012, gültig ab 01.01.2013. JAGDZEITENVERORDNUNG (JAGDZVO M-V) vom 14. November 2008. LANDESJAGDGESETZ (LJAGDG M-V) vom 22. März 2000 (GVOBl. M-V 2000, S. 126), zuletzt ge- ändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 20. Mai 2011 (GVOBl. M-V S. 311, 320). NATURSCHUTZAUSFÜHRUNGSGESETZ (NATSCHAG M-V) vom 23. Februar 2010 (GVOBl. M-V 2010, S. 66), zuletzt geändert durch Artikel 14 des Gesetzes vom 12. Juli 2010 (GVOBl. M-V S. 383, 395). RICHTLINIE 2006/44/EG DES EUROPÄISCHEN PARLEMENTS UND DES RATES VOM 6. SEPTEMBER 2006 ÜBER DIE QUALITÄT VON SÜßWASSER, DAS SCHUTZ- ODER VERBESSERUNGSBEDÜRFTIG IST, UM DAS LEBEN VON FISCHEN ZU ERHALTEN, veröffentlicht im Amtsblatt der Europäischen Union am 25.09.2006 (L 264/20, DE). RICHTLINIE ZUR FÖRDERUNG DER NATURSCHUTZGERECHTEN BEWIRTSCHAFTUNG VON GRÜNLAND- FLÄCHEN (FÖRI NATURSCHUTZGERECHTE GRÜNLANDBEWIRTSCHAFTUNG (2007): Verwaltungs- vorschrift des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz vom 23. No- vember 2007. RICHTLINIE DES RATES VOM 2. APRIL 1979 (79/409/EWG) ÜBER DIE ERHALTUNG DER WILDLEBENDEN VOGELARTEN (Vogelschutz-Richtlinie), zuletzt geändert durch Richtlinie 2006/105/EG des Rates vom 20. November 2006 (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 368). RICHTLINIE 92/43/EWG DES RATES VOM 21. MAI 1992 ZUR ERHALTUNG DER NATÜRLICHEN LEBENSRÄUME SOWIE DER WILDLEBENDEN TIERE UND PFLANZEN (EU-Richtlinie Fauna, Flora, Habitat), zuletzt geändert durch Richtlinie 2006/105/EG des Rates vom 20. November 2006 (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 368). VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET "BEKETAL" (NSG BEKETAL) vom 15. August 1995, S. 389, GVOBl. M-V 1995, S. 389. VERORDNUNG ÜBER DEN GESCHÜTZTEN LANDSCHAFTSBESTANDTEIL"Grenzer See“ in der Gemein de Bröbberow vom 25. Oktober 2010, Amtliches Mitteilungsblatt des Landkreises Bad Doberan, Ausgabe-Nr. 11/2010 vom 11. November 2010, Bad Doberan. VERORDNUNG ÜBER DIE FESTSETZUNG DES LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIETES "BEKENIEDERUNG" (LSG BEKENIEDERUNG) vom 30. Juni 2005, Amtliches Mitteilungsblatt des Landkreises Bad Doberan, Ausgabe-Nr. 08/2005 vom 26. August 2005, Bad Doberan. - 153 -

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VERORDNUNG ÜBER DIE FESTSETZUNG DES LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIETES "WAIDBACH UND FAH- RENHOLZER HOLZ" (LSG WAIDBACH UND FAHRENHOLZER HOLZ) vom 17. Juni 2004, Amtli- ches Mitteilungsblatt des Landkreises Bad Doberan, Ausgabe-Nr. 07/2004, Bad Doberan. VERORDNUNG ÜBER DIE JAGDZEITEN (JAGDZEITV) vom 2. April 1977 (BGBl. I S. 531), zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom 25. April 2002 (BGBl. I S. 1487). VERORDNUNG ÜBER DIE QUALITÄT VON SÜßWASSER, DAS SCHUTZ- ODER VERBESSERUNGSBEDÜRF- TIG IST, UM DAS LEBEN VON FISCHEN ZU ERHALTEN (FISCHGEWÄSSERVERORDNUNG - FGVO) vom 23. Oktober 1997, GVOBl. M-V 1997, S. 672. VERORDNUNG ZUM SCHUTZ WILD LEBENDER TIER- UND PFLANZENARTEN (BUNDESARTENSCHUTZ VERORDNUNG BARTSCHV) vom 16. Februar 2005, zuletzt geändert durch Artikel 10 des Ge- setzes vom 21. Januar 2013 (BGBl. I S. 95). VERORDNUNG ZUR FESTSETZUNG DES ÜBERSCHWEMMUNGSGEBIETES „WARNOWNIEDERUNG ZWISCHEN KLEIN RADEN UND DER HANSESTADT ROSTOCK“ (ÜSG Warnow) vom 03. Dezem- ber 2007, GVOBl. M-V 2007, S. 400. VERORDNUNG ZUR AUSÜBUNG DER FISCHEREI IN DEN BINNENGEWÄSSERN (BINNENFISCHEREIVERORDNUNG - BIFVO M-V) vom 15. August 2005, GS Meckl.-Vorp. Gl. Nr. 793 - 3 – 4.

VOGELSCHUTZGEBIETSLANDESVERORDNUNG (VSGLVO M-V) Landesverordnung über die Europäi- schen Vogelschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern vom 12.07.2011, GVOBl. M-V 2011, S. 462. WALDGESETZ FÜR DAS LAND MECKLENBURG-VORPOMMERN (LANDESWALDGESETZ - WALDG) vom 27. Juli 2011, GVOBl. M-V 2011, S. 870. WASSERGESETZ DES LANDES MECKLENBURG-VORPOMMERN (LWAG) vom 30. November 1992, GVOBl. M-V 1992, S. 669 zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 4. Juli 2011 (GVOBl. M-V S. 759, 765). WASSERHAUSHALTSGESETZ (WHG) vom 31. Juli 2009 Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geän- dert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 08. April 2013 (BGBl. I S. 734). 1. VERORDNUNG ZUR ÄNDERUNG DER FESTSETZUNG DES LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIETES "WAID- BACH UND FAHRENHOLZER HOLZ" (1. ÄVO WAIDBACH UND FAHRENHOLZER HOLZ) vom 10. Juni 2005, Amtliches Mitteilungsblatt des Landkreises Bad Doberan, Ausgabe-Nr. 07/2005 vom 20. Juli 2005, Bad Doberan.

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III. ANHANG

III.1 Dokumentation des Beteiligungs- und Abstimmungsverfahrens (separater Ordner)

 Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange (auf CD)

 Erstellung separater Fachbeiträge für die LRT sowie die Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie: o Fachbeitrag Kartierung und Bewertung der FFH-Lebensraumtypen 3260 und 3150 (KIPHUTH 2013) o Fachbeitrag Kartierung und Bewertung von Fischotter und Biber (ODE 2012) o Fachbeitrag Kartierung und Bewertung von Steinbeißer, Schlammpeitzger und Bitterling (ODE et.al. 2012) o Habitate von Zielarten des SPA „Kariner Land“ im Überschneidungsbereich mit dem FFH- Schutzgebiet „Beketal mit Zuflüssen“ (SCHELLER 2013)

 Dokumentation der im Rahmen der Managementplanung vorgesehenen öffentlichen Veranstaltun- gen (Federführung: StALU Mittleres Mecklenburg): o Protokoll zur 1. öffentlichen Informationsveranstaltung, abgehalten am 24.02.2011 o Protokoll zur 2. öffentlichen Informationsveranstaltung, abgehalten am 20.09.2012 o Protokoll zur 3. öffentlichen Informationsveranstaltung, abgehalten am 16.04.2013

 Teilnehmerliste des Aktionstages (19.06.2012) zur Vorstellung von LRT, Habitaten und Fischarten

 Dokumentation der Arbeitskreissitzungen: o Protokoll zum Arbeitsgruppentreffen für die Maßnahmenabstimmung vom 19.03.2013

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