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Iris Vermillion cpo 999840-2 Johannes Brahms (1833-1897) Lieder· Complete Edition Vol. 9 Zigeunerlieder Ope103 [1] 11'15 Hungarian poems/German translation by Hugo Conrat QJ op. 103 Nr. 1 He, Zigeuner, greife in die Saifen ein 0'5B o op. 103 Nr. 2 Hochgeturmte Rimaf/ut, wie bist du so trub 1'12 12] op. 103 Nr. 3 WiBt ihr, wann mein Kindchen am allerschonsten ist? 1'32 8] op. 103 Nr. 4lieber Gaff, du weiBt, wie aft bereut ich hob' 1'17 [}] op. 103 Nr. 5 Brauner Bursche fuhrt zum Tanze 1'25 o op. 103 Nr. 6 Ros/ein dreie in der Reihe b/uhn so rot 1'32 o op. 103 Nr. 7 Kommt dir manchma/ in den Sinn 2'00 [I] op. 103 Nr. 11 Rate Abendwo/ken ziehn am Firmament 1'15 KS Prof. Andreas Schmidt Funf Lieder op. 106 [3] 11'53 Vier ernste Gesange op. 121 19'22 ~ 5tandchen (Franz Kugler! Der Mond steht ober dem Berge 1'36 op. 121 Nr. 1 (Prediger Saloma 2, 19-22)°[3] 4'55 Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh @l Auf dem 5ee (Christian Reinhold) An dies Schiff/ein schmiege 3'08 op. 121 Nr. 2 (Prediger Saloma 4, 1-3) ich wandte mich und sahe an [3] 4'32 [Ii] Eshing der Reif (Klaus Groth) Es hing der Reif im Lindenbaum 2'25 op. 121 Nr.3 (Jesus Sirach 41, 1-4) a Tad, wie biHer bist du [3] 4'27 @] Meine Lieder (Adolf Frey) Wenn mein Herz beginnt zu klingen 2'06 op. 121 Nr. 4 (1. Korinther 13, 1-3, 12 und 13) [3] 5'26 @] EinWanderer (Christian Reinhold) Hier, wo sich die StraBen scheiden 2'36 Wenn ich mit Menschen- und mit Enge/zungen redefe T.T.: 49'04 Funf Lieder op. 107 6'14 Iris Vermillion, Mezzo-soprano [lJ ~ An die Stolze (Paul Flemming) Und gleichwohl kann ich anders nicht [3] 1'37 Juliane Banse, Soprano [2J @] Salamander (Karl Lemcke) Es soB ein Salamander [3] 0'52 Andreas Schmidt, Baritone [3J ~ Das Madchen spricht (ana Friedrich Gruppe) Schwalbe, sag mir an [2] 1'15 [EJ Maienkatzchen (Detlev van liliencron] Maienkatzchen, erster GruB [3] 0'58 Helmut Deutsch,Piano ~ Madchenlied (Paul Heyse) Auf die Nacht in der Spinnstub'n [2] 1'30 Johannes Brahms ihrer Textvorloge ous der Bibel und ihrer musikolischen ner/ieder op. 103, die lieder opp. 106 und 107 sowie satz zu seinen Ungorischen Tonzen griff Brahms nicht Lieder, Vol. 9 Struktur eine besondere Stellung einnehmen, sind die Vier ernsten Gesonqe op. 121. Die Zigeunerlieder auf Originolmelodien zuruck. sondern benutzte, Yon bereits entstehungsgeschichtlich durch die rnehrjdhrige sind ein Gelegenheitswerk im besten Sinne des Wortes. einigen melodischen Anlehnungen abgesehen, nur die Der mit Brahms bekannte Wiener Kaufmann Hugo Con- charakteristischen Merkmale der ungarischen Volksmu- Yon Johannes Brahms sind neben 20 Duetten und Lied pause dovor abgehoben. Als charokteristisch fur 60 Ouortetten insgesomt 204 Sololieder uberltelert, Brahms erscheint die Komposition einzelner Lieder oder rat hatte den Komponisten auf seine poetische Ifberno- sik. Trotz der einheitlichen Metrik hot [edes dieser Lieder gung von 25 ungarischen Volksliedern hingewiesen. sein unverwechselbares Profil. Wie in den Volksliedern wovon 196 von ihm selbst in 32 mit Opuszahlen verse- kleiner Gruppen von zwei oder drei Liedern. Bezeich- Nach Kolbeck lieferte Brahms ein Ausflug noch Buda- setzt Brahms aile musikalischen Mittel ein, um den emo- henen Sommlungen herausgegeben wurden. Schon nenderweise entstanden selbsr die funfzehn Romanzen diese hohe Zohl verweist auf des Gewicht, dem die aus Ludwig Tiecks Mogelone (op.331. die durch ihre pest im Winter 1887/88 den Anloss, elf dieser liedtex- tionolen Geholt der einfochen Texte um liebesleid und Gottung im Gesomtschoffen des Komponisten Textherkunft und ihren gemeinsomen Ton ols Zyklus gel- Ie cuszvwdhlen und sie fur vier Singstimmen mit Klavier- -freude hervorzuheben. So unterstUtzen repetierende zukommt. Noturlich standen ouch fur Brahms instrumen- ten durfen, nicht in einem Zug, sondern verteilen sich begleitung zu setzen. Oem Verleger Fritz Simrock Achteltriolen und kurze Bossoktoven die oufgewuhlten tale und vokale GroBwerke im Mittelpunkt seines korn- auf insgesamt ocht Jahre, van 1861 bis 1869. Aller- versprach er, ocht dieser lieder (Nr. 1-7 sowie Nr. 11) Tonfoll des ersten Liedes urn das »ungetreue Magde- positorischen Ehrgeizes; nur mit solchen Werken konnte dings lassen sich groBe Teile des liedschoffens nur ouch fur Sologesong zu bearbeiten. Wahrend die Ori- [eine, die nachschlagenden Diskontokkorde im schnel- man Aufsehen erregen, und es war [o auch sein Deut- onnaherungsweise datieren, so doss anhaltendere ginolversion im Herbst 1888 erschien, wurde die ein- len Allegro malta des zweiten liedes die einem Auf- sches Requiem, mit dem er 1868 gleichsam uber Nacht Beschaftigungen mit Vertonungen von Gedichtvorlogen stimmige Bearbeitung auF Brahms' Wunsch hin erst ein schrei gleichende Kloge eines Verlassenen. Die weiten Kreisen bekannt wurde. Die groBe Popolcritct, uber mehrere Wochen hinweg, wie sie im Fruhjahr halbes Johr spoter verollentlicht. Fur Simrock waren mittleren Nummern fuhren dogegen mit Staccati und Fei- die Brahms im privaten Musikleben, d.h. in der Hausmu- 1877 mit mindestens 18 kurz nacheinonder entstande- diese Kompositionen nach dem graBen Erfolg der bei- ner Harmonik die anmutigen bis Iiberrndtigen Seiten des sik des Burqertums genoss, wurde ober obgesehen von nen liedern verburgt ist, mcqlicherweise otter vorko- den Serien der Liebes/ieder-Wolzer opp. 52 und 65 ein Opus vor, wobei Nummer 5 die Chorcktenstiko eines einigen Klavierwerken vcr aUem von seinen liedern men. Eine kcnnnulerliche Beschoftigung heiBt nofurlich begehrter Artikel, und Brahms selbst hoije sie gegen- Cs6rd6s derarl musterhaft vorfuhrt, doss sie schon bei- getragen. Nach den Worten seines Biographen Max nicht notwendig eine zeitlich vollig gleichmaBige Verlei- uber Clara Schumann ols seine Art ungarischer Liebes- nahe parodistisch onmuten. Dos eindrucksvollste dieser Kalbeck wore bei weniger rigorosem Aussondern auch lung, zumal sich Brahms durchaus von auBeren Umatdn- lieder« bezeichnet. lieder ist jedoch das siebte, Kommf dir monchmal in den die Schubert'sche Menge, also etwo 600 Einzellieder, den onregen lieB. losst man den Aspekt der AusschlieB- Mit der Musik der damaligen »Zigeuner«, also der Sinn, dessen besinnlicher Text auf schlichte und erg rei- erreichbar gewesen. Solche Behauptungen mussen lichkeit ouBer ocht und geht nur van den Entstehungs- Sinti und Ramo, haben weder die ungarischen Volkslie- fende Weise zugleich vertont ist. Bezeichnenderweise nofvrlich Spekulotion bleiben, gesichert ist ober durch johren aus, so sind bestimmte Haufungen, gefolgt von der noch Brahms' Adaptionen etwas zu tun, aber ruhmte Brahms' Freundin Elisabeth van Herzogenberg authentische Dokumente, dass eine nicht unbetrcchrli- Jahren geringer Beachtung oder volliger Vemcchlossi- bereits zu Zeiten von Haydn und Beethoven wurde das dessen »lieblich wehmulige Innigkeit« und liel) sich vom che Anzohl houptsochltch in den kompositorischen gung des Klavierliedes, nicht von der Hand zu weisen. Volksgut des Nochbarlandes londlaufig ohne jede Dif- zweiten Teil (»Tausch mich nicht, verlass mich nicht, du Anfangsjahren, vereinzelt aber auch noch in spoterer Hculunqen treten nahezu periodisch wiederkehrend ferenzierung als »Zigeunermusik« verbucht. Brahms weiBt nicht, wie lieb ich dich hobe] mit seiner unge- Zeit der notorisch strengen Selbstkritik zum Opfer fiel. 1852/53, 1858/59, 1863/64, 1867/68, 1873/74, hatte schon fruh eine gewisse Vorliebe fur Ionze und wohnlichen, vom Klavier feinsinnig imitierten Melodie Wie dicht die Produktion in diesen vernichteten Jugend- 1877-79,1884 und 1886-88 auf. Lieder ous diesem Sprachraum gezeigt, Werke wie die »zu Trdnen ruhrene. liedern war, ist nicht uberliefert, vermutlich hat es aber Die spdten lieder von Brahms sind kaum auF einen Variationen iiber ein ungarisches Lied op. 21 Nr. 20der Die zwischen 1885 und 1888 entstandenen lieder- auch in dieser fruhen Zeit keine longer ondouernde einheitlichen Nenner zu bringen, vielmehr zeigt sich in das Rondo 0110 Zingarese seines ersten Klavierquartetts hefte opp. 106 und 107 wurden zusammen mit Op. Phase ousschlieBlicher Beschaftigung mit der Goijung Ihnen die ganze kiinstlerische MannigFaltigkeit des rei- op. 25, vor allem ober die bertlhmten Ungorischen 105 im Oktober 1888 veroffentlicht. 1m Gegensatz zu gegeben, wie wir es von Schubert, Schumann oder fen Komponisten. Der Bogen reicht von volkstGmlich-hei- Ionze legen davon beredtes Zeugnis ab. Durch das diesem Werk Fureine tiefere Stimme, in dem ernste und Hugo Wolf kennen. Die erholtenen Sololieder entstan- teren Vertonungen bis zu tiefernsten Gesongen. damols so beliebte Cscrdos-ldiorn - 2/4-Takt mit synko- dustere Tone Uberwiegen, versammeln jene vorwie- den uber den graBen Zeitraum van 1851 bis 1888 Gemeinsam ist Ihnen lediglich die Konzentration auF pischem Rhythmus, Tendenz zu Moll, ubermaBige Inter- gend heitere oder melancholische Vertonungen, wenn- nohezu kontinuierlich. Lediglich die im Moi 1896 kom- wesentliche Gestaltungsmittel. Die Aufnahmen der vor- valle - gehorten ouch die Zigeunerlieder rasch zu gleich schwermiltlqe Zuge wie in Meine Lieder oder Ein ponierten Vier ernsfen Gesange op.121, die aufgrund liegenden CD teilen sich in drei Gruppen ein: die Zigeu- Brahms' populdrsten Vokolkompositionen. 1m Gegen- Wanderer nicht fehlen. Der leichte Tonfoll gerode in 6 7 einigen der populdrsten Stucke wie Stondchen, Sala- lung dieses liedes nach Adolf Frey verbinden es aber den Vortrag der Schlussstrophe qlbt Brahms das Stro- steht ganz in Our. Die Eindringlichkeit des Gesangs deu- mander oder Dos Modchen spricht mag dem weit ver- ouch mil der Kious Grath-Vertanung Es hing ein Rei', in phenliedschema zugunsten elner vercnderten Gestal- tet darauf hin, doss die ganz auf den Gegensatz van breiteten Bild des spcten Brahms ols eines retraspektiv der die Wiederhalungen des jambischen Rhythmus wie tung ouf, die durch den Wechsel von h·Moll zu l-i-Dur, unbormherziger BiHerkeit (Vergonglichkeitsgefuhl, arientierten, grublerischen ader gar akademischen ouch einzelner Partikel der Begleitung die im Text aus- das nicht cls neue Toniko, sondern ols lotente Dominan- Schrecken des Todes] und wormherziger Trostunq Komponisten widersprechen, aber in ihrer Zusammen- qedrockte Kclte und Erstarrung - die Abweisung durch te zu e-Mail fungiert, besanders eindringlich wirkt.