ErlebnisWAndErn WiPPtAlEr WAndErbuch

  viggar- und Arztal  navistal   Schmirn- und valsertal   obernberg- und gschnitztal  brennerregion

hubErt gogl HUBERT GOGL WIPPTALER WANDERBUCH

ErlebnisWANDERN

 Viggar- und Arztal  Navistal  Schmirn und Valsertal  Obernberg- und Gschnitztal  Brennerregion

TYROLIA-VERLAG -WIEN Alle Angaben in diesem Führer wurden sorgfältig recherchiert und erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen des Autors. Sollten Sie trotzdem Unstimmigkeiten entdecken, neh- men Autor und Verlag gerne Verbesserungsvorschläge entgegen ([email protected]). Die Benutzung dieses Führers geschieht auf eigenes Risiko. Eine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden wird aus keinem Rechtsgrund übernommen.

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2. aktualisierte Aulage 2016 © 2011 Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck Umschlaggestaltung: Tyrolia-Verlag Innsbruck, unter Verwendung von Fotos des Autors Titelbild: Innere Zeischalm (1925 m), Valsertal Umschlagrückseite: Aufstieg zur Innsbrucker Hütte, im Hintergrund Hoher Zahn und Weißwand Bildnachweis: Alle Fotos Hubert Gogl, unterstützt durch Angelika Eller (S. 137), Kathrin Puelacher (S. 3, 36), Werner Schlenz (S. 251), TVB (S. 111, 116, 192, 210), Andreas Würtele (S. 26, 27, 215) Karten: Kartenausschnitte im Maßstab 1: 50.000 © BEV 2016, vervielfältigt mit Genehmi- gung des BEV – Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen in Wien, N 12109/2016 Routeneintragungen: Rolle-Kartograie, D-Holzkirchen, nach Vorgaben des Autors Layout: nuovoline, Werner Niederkircher, Innsbruck Digitale Gestaltung: GraikStudio HM, Hall in Tirol Druck und Bindung: FINIDR, Tschechien ISBN 978-3-7022-3122-4 E-Mail: [email protected] Internet: www.tyrolia-verlag.at Vorwort

Das Wipptal ist meine Heimat und damit ist mir die tiefe Zuneigung zu den Bergen des Wipptals samt sei- nen Seitentälern in die Wiege ge- legt worden. Seit frühester Kind- heit sind mir die Berge des Wipp- tals lieb. Diese Liebe wurde nach Auslügen in alle Teile der Alpen und auch in die Bergwelt des Hi- malajas, von Nord- und Südameri- ka nur noch bestärkt, ganz nach dem Motto „Daheim ist es doch am schönsten“. hatte ich die Chance, gleichgesinn- Auch wenn ich die rosarote Brille te Bergfreunde vor die Linse zu be- ablege, sehe ich immer noch die kommen. Meist war ich muttersee- ungeheure Vielfalt der Wander- lenallein unterwegs. Ausgenom- und Bergtourenmöglichkeiten im men natürlich einige wenige Ziele, Wipptal und seinen Seitentälern. die weit über die Grenzen des Vergletscherte Gipfel, grüne, sanf- Wipptals und Tirols hinaus bekannt te Almwiesen, steile, schroffe Ber- sind. So wird man auf der Serles, ge, Ruhe und Einsamkeit auf engs- am Habicht oder am Olperer kaum tem Raum lassen wohl nicht nur in kleiner Runde sein. mein Herz höherschlagen. Wer im Wipptal und vor allem in Mag das nicht zu leugnende Joch den Seitentälern unterwegs ist, des Transitverkehrs noch so drü- wird mir zustimmen, dass so viel cken, es bringt bei allen Nachteilen Abwechslung, Unberührtheit und auch gewisse Vorteile. Der Mas- Ruhe kaum in einer anderen Ge- sentourismus wird im Wipptal wohl gend Tirols zu inden sind. Aber kaum Einzug halten, und damit be- wozu lange Worte verlieren: Am ginnt die Beschaulichkeit oft schon besten den Rucksack schultern wenige Meter abseits der Transit- und sich selbst überzeugen. strecke. Wie einsam viele der Wan- Ich wünsche Ihnen viele unver- derungen zu erleben sind, ist auch gessliche Wanderungen und Berg- auf den Bildern dieses Buches zu touren in meiner Heimat – dem sehen. Nur verhältnismäßig selten Wipptal.

Hubert Gogl St. Jodok, im Frühjahr 2016 Die Aussicht vom Padauner Kogel nach Norden gibt gute Einblicke in den Gebirgsbau des Wipptals. Links der Bildmitte die Serles.

4 GEoloGischE rundwandErunG durch das wipptal

5 Das Wipptal und seine Seitentäler den von Lockergesteinen aufge- sind durch einen vielfältigen geolo- baut: Kies, Sand und Schluff in gischen Aufbau gekennzeichnet. wechselnder Zusammensetzung, Es verläuft von Norden nach Süden im Kern meist auch von Fels. Die entlang einer mächtigen geologi- Kapelle von St. Margaretha in schen Grenze, der sogenannten ist durch kriechende Hang- „Brenner-Abschiebung“. Diese bewegungen deutlich talwärts ge- Störungszone und die in ihren Ei- wandert, ein Phänomen, das die genschaften stark unterschiedli- gesamte Zone des Innsbrucker chen Gesteine zu beiden Seiten Quarzphyllits und insbesondere prägen das Landschaftsbild und die östliche Flanke des Wipptals die Geländeformen. kennzeichnet. Mit unserer geologischen Rund- Bei Pfons quert die Ellbögener wanderung beginnen wir in Inns- Landesstraße die Sill. Das Schloss bruck und folgen der östlichen Tal- Trautson in der Talmitte steht auf lanke in Richtung Süden. Wenn grün-schwarzem Serpentinit und man den patscherkofel von Nor- dem rot-weiß gefärbten Ophikal- den oder Nordwesten aus betrach- zit. Die Sill nagt an dem stark ge- tet, mag die lache und gleichmä- klüfteten Gestein und lässt die ßige Hangneigung an einen Vulkan Schlossherrn sorgenvoll herun- erinnern. Bei näherem Blick auf terblicken. die Gesteine inden wir am Fuß des Das geologische Geschichtsbuch Bergs kein vulkanisches Gestein, offenbart uns hier spannende De- sondern den geschieferten, grün- tails. Die Gesteine der sogenann- grauen Innsbrucker Quarzphyllit, ten „Tarntaler Zone“ sind Reste ei- der von der sillschlucht bis zur nes ehemaligen vulkanischen Latschenregion hinaufreicht. Der Ozeanbodens und von Meeresab- Gipfelaufbau besteht aus Glim- lagerungen. Sie ziehen von hier merschiefer und Quarzit. Während über den Mislkopf, den Geier und der letzten Vereisung vor mehr als Reckner bis in die Wattener Lizum. 20.000 Jahren war der Gipfel voll- Ophikalzit und Serpentinit sind ge- ständig von Eis bedeckt. Die schnitten und poliert außerge- Schliffwirkung des Gletschers war wöhnlich schön. Sie wurden in an der Kuppelform des Gipfels mit Steinbrüchen oberhalb des Dorfes beteiligt. gewonnen und als Dekorsteine in Nun folgen wir der römerstraße zahlreichen Bauten verwendet, so an der östlichen Talseite weiter zum Beispiel im Dom von Brixen. nach Süden. Diese Straße wurde Das navistal erstreckt sich streng gekonnt auf der eiszeitlichen Ter- in Ost-West-Richtung. An seiner rasse angelegt, die vom Inntal aus- Nordseite liegt die Grenze zum gehend weit in das Wipptal hinein- Tauernfenster. Unter diesem Be- reicht. Die Terrassen beiderseits griff versteht man eine kuppelarti- der Sill sind Reste einer ehemals ge Aufwölbung des alpinen De- höheren Tallur, in welche sich der ckenstapels. Der zentrale Teil des Fluss eingeschnitten hat. Sie wer- Fensters liegt im Gebiet der Hohen

6 ÜBEr das wipptal Christlicher Gipfelaufputz und Steinmänner auf der Hohen Kirche (Tour 43)

Tauern, im Westen endet es an der Das Erscheinungsbild der Berge Brenner-Abschiebung im Wipptal. und die Gipfelformen ändern sich, Durch die Aufwölbung der überei- wenn wir im hinteren schmirn- nandergestapelten Gesteinsein- und Valsertal den Übergang von heiten und deren Abtragung an der der Schieferhülle zum Kern des Oberläche kann man also wie Tauernfensters erreichen. An der durch ein Fenster in die Tiefe des Basis der Bündner Schiefer kom- Gebirgsbaus hineinblicken. men hier ehemalige Flachmeer- Zwischen navistal und Valsertal ablagerungen aus der Triaszeit an bauen die Bündner Schiefer als die Oberläche. Am Gipfelaufbau obere Hülle des Tauernfensters die der Schöberspitzen können wir östliche Seite des Wipptals auf. Je den schön verfalteten Lagenbau mehr wir uns im Tauernfenster der gleichnamigen Triasgesteine dem Wipptal nähern, desto stärker bewundern. Neben Kalk und Dolo- nimmt die Schieferung der Gestei- mit sind auch gipsführende ne die lach nach Westen abtau- Schichten vorhanden. Der Gips chende Richtung der Brenner-Ab- wurde an der Oberläche vollstän- schiebung ein. Dieser straff gere- dig ausgelaugt, es bleiben ocker- gelte Gesteinsbau prägt die Hang- farben verwitternde, löchrige Rau- und Gipfelformen, wie es am wacken übrig. Das stark minerali- Beispiel des Bendelsteins gut er- sierte Bergwasser tritt im wild- kennbar ist. lahnertal an großen Quellen

ÜBEr das wipptal 7 wieder zutage und bildet an der einheit baut den gesamten Block Oberläche Sinterterrassen. Der zwischen dem Wipptal und dem Gipfel des Kaserers ist namensge- Inntal bis weit nach Westen auf. bend für die nächsttieferen Ge- Nahe dem Wipptal sind auf diesem steinsschichten, die zum Kern des Kristallin noch Reste von Sedi- Tauernfensters hin auftauchen. mentgesteinen erhalten, das Darunter folgt eine schmale Zone Brenner-Mesozoikum. Darüber von Hochstegenmarmor. Dieser ist gibt es noch zwei deckenförmig vom Wolfendorn über die Saxalm- übereinanderliegende Gesteins- wand bis über das Zillertal nach einheiten, welche ihre Namen ent- Osten hinaus verfolgbar. sprechend ihrer geograischen Die höchsten Erhebungen der Verbreitung bekommen haben: die nordwestlichen Zillertaler alpen, Blaser und die Steinacher Decke. Olperer und Schrammacher, wer- Ein Blick ins obernbergtal zeigt den vom tiefsten Gestein des Tau- uns, wie stark sich der Gebirgsbau ernfensters aufgebaut, dem Zent- auf die Oberlächen- und Gipfelfor- ralgneis, einem umgewandelten men auswirkt. Die Geländeformen Granit. Knapp unterhalb der Alpei- im Bereich der Steinacher Decke ner Scharte wurde während des im äußeren Teil des Tals sind sanft. Zweiten Weltkriegs ein Molybdän- Diese Decke besteht überwiegend Bergwerk errichtet. Zum Abbau ist aus Quarzphyllit. Am Talschluss es allerdings nie gekommen. sitzen die Tribulaune, mächtige Wir beinden uns nun im Zentrum und schroffe Berge aus Kalk- und der Tauern-Aufwölbung, die in Dolomitmarmor, dem Brenner- Richtung Sterzing nach Westen Mesozoikum zugehörig. Aus die- abtaucht. Südlich des Brenner- sen Gesteinen wurde vorwiegend kammes kommen die beschriebe- im Mittelalter Blei und Zink füh- nen Hüllgesteine spiegelverkehrt rendes Erz gewonnen. wieder an die Oberläche. Am Am Hang zwischen nösslach und Brennerpass wechseln wir auf die dem nösslachjoch gibt es eine westliche Seite des Wipptals. weitere geologische Besonderheit: Die Brenner-Abschiebung verläuft Hier kommen in der Steinacher hier nicht in der Talfurche, sondern Decke aus der Karbon-Zeit Kon- an der Berglanke. Ihre Lage und glomerate, Sandsteine und Phyllite die mäßige Neigung nach Westen vor, welche Lagen von Kohle ent- in Kombination mit den entfestig- halten. Die Kohle wurde im vergan- ten Störungsgesteinen sind die Ur- genen Jahrhundert für kurze Zeit sachen für die Geländeverlachung bergmännisch abgebaut. In den bei der Sattelalm und für das Pla- Halden kann man mit etwas Glück teau von Nösslach. Über der Bren- versteinerte Reste von urzeitlichen ner-Abschiebung kommen die Ge- Bäumen und Farnen inden. steine des Stubai-Kristallins, be- Am Eingang des Gschnitztals stehend aus Glimmerschiefer, kommen die Deckengrenzen zwi- Gneis und Amphibolit, an die Ober- schen der Steinacher bzw. der Bla- läche. Diese mächtige Gesteins- ser Decke und dem Stubai-Kristal-

8 ÜBEr das wipptal Ein kühner Felszahn – der Wolfendorn (Tour 64); im kleinen Wildsee entspringt die Sill. lin mit dem aulagernden Bren- bau durch die nur leicht nach Sü- ner-Mesozoikum fast bis zum Tal- den geneigten Schichten bedingt boden herunter. Die Gipfel im ist. An der Grenze zwischen dem mittleren Teil des Tals werden von Stubai-Kristallin und den Kalk- den hellgrauen Kalk- und Dolomit- und Dolomitgesteinen staut sich gesteinen des Brenner-Mesozoi- das Wasser. An dieser Grenzlinie kums aufgebaut, im Talinneren sind zahlreiche größere Quellaus- von den dunkleren, geschieferten tritte vorhanden, wie beispielswei- Gesteinen des Stubai-Kristallins. se die bekannten Quellen von Ma- Ganz deutlich sehen wir diesen ria Waldrast. Kontrast am Pinnisjoch. Schließlich erreichen wir über das Der breite, klotzige Aufbau des Ha- sanfte Gelände des Waldraster bichts besteht aus dunklem Kris- Jöchls und der Gleinser Mähder tallingestein, während der Kamm wieder das Wipptal. Die weichen der Kalkwand und der Ilmspitze Glimmerschiefer des Stubai-Kris- nordöstlich des Jochs aus hellem tallins in der Nähe der Brenner- Kalk und Dolomit besteht. Das Abschiebung und die Schliffwir- Brenner-Mesozoikum begleitet kung der eiszeitlichen Gletscher uns an der Südseite des stubaitals verleihen diesem Gebiet seine entlang der Gipfel nun bis zur Ser- charakteristische Form. les, deren pyramidenförmiger Auf- Geologe Mag. Franz Reiter

ÜBEr das wipptal 9 Flott zum nahen Sumpfkopf (Tour 48) – am Horizont Olperer und Fußstein

10 inForMationEn Zu diEsEM wandErBuch

11 diE anFordErunGEn dEr wandErunGEn

Die Einteilung in drei Schwierig- l leicht. Die Wege sind meist we- keitsklassen ist nicht immer leicht nig steil, gut markiert und auch mit und die Grenzen sind ließend. Es nicht allzu festem Schuhwerk noch handelt sich um grobe Unterschei- gut zu meistern. Meist sind blau dungen ohne genaue Maßstäbe. klassiizierte Wanderungen auch Jeder wird die Klassiizierung et- als Familienwanderung mit klei- was anders empinden. In Summe neren Kindern geeignet, wobei zu- kann damit aber doch ein gewisser sätzlich ein Blick auf die Altersan- Anhaltspunkt in Hinblick auf die gabe empfehlenswert ist. technischen Schwierigkeiten und l Mittel. Sicherlich jene Gruppe konditionellen Anforderungen ge- der Wanderungen mit der größten geben werden. Streuung: Manch eine rot klassii- zierte Wanderung mag für den ei- schwierigkeitsangaben nen oder anderen auch etwas ge- übteren Wanderer schon an der Achtung: Die farbigen Schwierig- persönlichen Leistungsgrenze lie- keitsangaben im Führer müssen gen. Ein Blick auf die angegebenen nicht immer mit denen auf den Höhen- und Entfernungsmeter ist Wegweisern übereinstimmen! daher unbedingt ratsam, um sich selbst nicht zu überfordern. Gene- rell kann aber davon ausgegangen werden, dass unabhängig von den konditionellen Ansprüchen die technischen Anforderungen nicht allzu hoch sind. Ausgesetzte Stel- len und Kletterpassagen sind bei rot klassiizierten Wegen nicht oder sehr kurz vorhanden und bestens versichert. l schwer. Diese Bergtouren erfor- dern ein gerüttelt Maß an alpiner Erfahrung. Es ist mit steilen, aus- gesetzten und versicherten Passa- gen und manchmal nur mit spärli- chen Markierungen zu rechnen. Trittsicherheit, Orientierungssinn, beste Bergausrüstung und ideale Wetterbedingungen sind für

Bizarre, brüchige Felsnadeln auf dem Weg zur Kalkwand (Tour 36)

12 Zu diEsEM wandErBuch schwarze Touren unbedingt not- wendig. Manchmal sind allerdings auch nur kurze schwierige Ab- schnitte bei diesen Touren zu meistern.

Gehzeiten Die bei den einzelnen Touren ange- gebenen Zeiten sind Richtwerte, die ein halbwegs trainierter Wan- derer leicht schaffen sollte. Bei leichten Wanderungen sind die An- gaben im Verhältnis etwas großzü- giger bemessen, da häuig weniger Trainierte diese Touren wählen. Wer mit Kindern unterwegs ist, kann aber diese Zeitangaben unter Umständen immer noch als knapp empinden. Zeiten zum Rasten sind generell nicht eingerechnet. In den allermeisten Fällen bezieht sich Einer der besten Freunde des die Zeitangabe auf den reinen Auf- Wanderers – der Steinmann stieg. Nur bei Rundtouren gilt die angegebene Gehzeit für die ge- sen das Handy ausschalten und samte Runde. Ähnlich wie bei den nach dem Wiedereinschalten statt Schwierigkeitsangaben sind die dem PIN-Code 112 eingeben. Das Zeitangaben im Führer nicht im- Handy sucht sich das stärkste Be- mer identisch mit den angeschrie- treibernetz und setzt den Notruf benen Zeiten vor Ort. Allzu oft sind ab. Wichtig: Legen Sie erst auf, die auf den Schildern angegebenen wenn die Leitstelle das Gespräch Zeiten fern jeder Realität – manch- beendet bzw. Sie dazu aufgefordert mal viel zu knapp bemessen, werden. manchmal übertrieben lang. wetterinfo notruf Sehr empfehlenswert ist die per- die alpine notrufnummer ist sönliche ÖAV-Wetterinformation, österreichweit 140. Es kann je- Tel. +43/512/291600, Montag bis doch vorkommen, dass Sie ausge- Freitag zwischen 13 und 18 Uhr. rechnet dann, wenn Sie Hilfe benö- Im Internet inden Sie den aktuel- tigen, mit Ihrem Handy keinen len Wetterbericht unter Empfang haben. Für diesen Fall www.alpenverein.at/portal/Wetter gibt es den Euro-notruf 112 mit bzw. www.zamg.ac.at/wetter/pro- folgender Handhabung: Sie müs- gnose/tirol

Zu diEsEM wandErBuch 13 Ellbögen – Ortsteil St. Peter (1070 m)

14 ausGanGsort EllBöGEn Touren 1 bis 5

15

Touren 1–5 ausgangsort Ellbögen Die Gemeinde EllBöGEn (1070 Salzstraße in den Süden durch Ell- m, ca. 1000 Einwohner) mit zahl- bögen geführt. Heute noch spricht reichen Weilern liegt an der Ost- man daher von der Straße in Rich- seite des Wipptals. Im Norden be- tung Matrei als Salz- bzw. Römer- grenzt der Ruggschreiner Bach straße. vom Patscherkofel kommend das Das Wandergebiet von Ellbögen Gemeindegebiet, während im Sü- indet sich durchwegs oberhalb den der Falkesanerbach im Arztal der Salzstraße. Ausgedehnte Wäl- die Grenze zieht. der sind charakteristisch. Darüber Der Hauptweiler von Ellbögen ist gibt es aber meist weitläuige Alm- St. Peter. Die Südhänge des Pat- gebiete mit vor allem sanftem Ge- scherkofels waren schon in urge- lände. Ausnahme ist die relativ schichtlicher Zeit besiedelt. In St. steile Südseite des Patscherkofels. Peter wurde ein über 3000 Jahre Die beiden Ellbögener Seitentäler alter Friedhof entdeckt. Ellbögen – das Viggartal und das Arztal – hat vor allem auch zur Zeit der Rö- sind unbewohnt. Der höchste Berg mer eine große Rolle gespielt. Von von Ellbögen ist das Rosenjoch Hall kommend, hat damals die (2796 m). ■

Freier Blick für Rind und Pferd im Viggartal zum Patscherkofel

18 ausGanGsort EllBöGEn patschErKoFEl (2248 m) • Tour 1 Rundtour von Ellbögen zum Patscherkofel

Ellbögen Patscher Alm Hochmahdalm Patscherkofel Boscheben Meißner Haus Tarzens Tarzens, 1225 m 1694 m 1907 m 2248 m 2035 m 1707 m 1225 m 18,3 km/54½ Std. 11001072 Hm 4,2 km 2,1 km 2,7 km 1,5 km 2,1 km 5,6 km  1½ Std. ½ Std. 1 Std. ½ Std. 25 Min. 1 Std. 10 Min. ausgangspunkt: Ellbögen Tarzens, Patscherkofel Gipfelrestaurant, Tel. Parkplatz oberhalb vom Kehrerhof +43/664/92 59 351; Gh. Boscheben, Tel. (1225 m) +43/650/37 92 541; die Almen sind Entfernung: 18,3 km, 5 Std., 1100 Hm während der Patscherkofel-Betriebs- schwierigkeiten: Keine besonderen zeiten zwischen Mai und Ende Oktober – gute Steige, Forststraßen, für Kinder bew. (besser vorher anrufen!); Meißner ab ca. 12 Jahren geeignet Haus, Tel. +43/512/37 76 97, ganzjährig Einkehrmöglichkeiten: Hochmahd- bew. alm, Tel. +43/676/53 83 690; Beste Jahreszeit: Mai bis Spätherbst

Ist der Patscherkofel der erste ZuM ausGanGspunKt. Von der Berg des Wipptals? – Ja! Er ist der Kirche in St. Peter fahren Sie beim Pförtner am nordöstlichen Ein- Gemeindeamt in den Weiler Tar- gang des Wipptals und gehört wie zens und halten sich an die grünen fast alle Gipfel des Wipptals östlich Hinweisschilder „Kehrerhof“, fah- der Sill zu den Tuxer Bergen. Der ren aber noch ein kurzes Stück Patscherkofel ist mit seiner ma- weiter und kommen so zum Park- kel- sowie baumlosen Kuppe und platz am Waldrand (Wegweiser, dem großen Sendemast eine mar- links und rechts Fahrverbotsschil- kante Erscheinung, die von überall der). gut zu erkennen ist. Ein Berg, der wEGVErlauF. Sie folgen dem auf allerlei Wegen zu Fuß, mit dem Forstweg in Richtung Patscher Rad und mit Seilbahnhilfe „ge- Alm (Nr. 70, nach 250 m besteht die stürmt“ wird. Und stürmisch ist’s Möglichkeit, die erste Kehre über am Patscherkofel oft genug – da- einen Hohlweg abzukürzen) und für sorgt der Föhn an vielen Tagen erreichen nach einem knappen Ki- des Jahres. Einer der ruhigsten lometer „Egerten“ – eine große Aufstiege – in Hinblick auf Einsam- bewirtschaftete Wiese. Am unte- keit – führt vom Ellbögener Weiler ren Rand der Wiese dem Wegwei- Tarzens auf den Patscherkofel. Mit ser „Patscher Alm“ wiederum fol- diesem Ausgangspunkt lässt sich gend, queren Sie nun nordwärts, zudem die Rundtour über das um auf eine Forststraße zu kom- Meißner Haus im Viggartal prob- men – jetzt Weg Nr. 71. Sie folgen lemlos machen. Eine relativ lange, den Serpentinen des kaum be- aber unschwierige Wanderung mit schilderten Forstwegs und kom- herrlichen Ausblicken ins -, men in einer Kehre auf den „al- Stubai- und Wipptal. menweg 1600“ (1542 m, 3 km).

ausGanGsort EllBöGEn 19 Hier südwärts weiterhin dem gen Sie auf den Jochleitensteig Forstweg folgen, jetzt in Richtung (31/31A) ein. Im Zirbenwald – be- Meißner Haus. In der nächsten reits auf der Viggartalseite mit Kehre (400 m) ist der Weg zur Pat- Blick zum Morgenkogel – gewin- scher Alm wieder angeschrieben. nen Sie an Höhe. Anfangs auf einem breiten Weg, Sie kommen zu einem Geländeeck dann auf einem Steig erreichen Sie (2058 m), von dem Sie das erste die Almstraße (Nr. 31) knapp un- Mal freien Blick zum Meißner Haus terhalb der patscher alm (1694 m). haben. Hier verzweigt sich der Der herrliche Ausblick ins Stubai-, Steig, allerdings fehlen die Be- Inn- und Wipptal ist nun der stän- schilderungen. Geradeaus in der dige Begleiter. Über den Almenweg Berglanke und markiert geht’s geht’s zur hochmahdalm (1907 m). am Jochleitensteig unterhalb vom Bald danach (1937 m, 6,7 km) bie- Patscherkofel Richtung Bosch-

Blick ins Stubaital am Weg von der Patscher Alm zur Hochmahdalm

20 ausGanGsort EllBöGEn eben. Links hinauf kommen Sie Der weitere Abstieg auf einem Kar- nach kurzer Zeit zur Schotterstra- renweg ins Viggartal bringt Sie in ße zum patscherkofel (2248 m, 25 Min. zum Meißner haus 1020 Hm, 9 km). (1707 m, 12,7 km). Sie folgen dem Der oft vom Föhn umstürmte Gipfel Forstweg talauswärts und biegen bietet ein atemberaubendes Pano- dann aber auf den „almenweg rama übers Inntal zwischen Telfs 1600“ (1620 m, 14,3 km) ein. Der und Wörgl, Ausblicke ins Wipp- und herrliche Steig führt durch die stei- Stubaital und eine Einkehrmög- le, bewaldete Südlanke des Pat- lichkeit im kleinen Gipfelrestau- scherkofels hinaus nach Ellbögen. rant. Auf dem Steig, dem Grat fol- Dem Innertalweg (Nr. 6+5) folgend, gend nach Osten ab steigend, errei- erreichen Sie schließlich wieder chen Sie die be wirtschaftete den Ausgangspunkt in tarzens. Bosch eben hütte (2035 m, ½ Std.). Karte. Seite 16/17

ausGanGsort EllBöGEn 21 Tour 2 • BlauE sEEn – GEschriEBEnEr stEin Idyllische Bergseen und uralter Kultplatz

Oberellbögen Meißner Haus Geschriebener Stein Blaue Seen 1220 m 1707 m 2190 m 2380 m 12 km, 4 Std. 1160 Hm 7 km, 1¾ Std. 4,5 km, 1¾ Std. 0,5 km, ½ Std. 

ausgangspunkt: Ellbögen, Parkplatz Beste Jahreszeit: Frühsommer bis oberhalb vom ehemaligen Gh. Spätherbst Zirbenhof (1230 m) Einkehrmöglichkeit: Meißner Haus, Entfernung: 1160 Hm, 12 km, 4 Std. im Tel. +43/512 377697, ganzjährig bew. Aufstieg Mountainbike: sehr empfehlens- schwierigkeiten: Keine besonderen – wert, evtl. bis zum Viggar-Hochleger gute Steige, Forststraßen (1928 m)

Nur wer den langen Marsch durch dieser Eintrag. Die Ursprünge der das Viggartal auf sich nimmt, Schriftzeichen des Geschriebenen kommt zum Geschriebenen Stein, Steins dürften aber bis in ferne Ur- einem steinzeitlichen Kultplatz, zeiten zurückreichen. Der riesige, und zu den idyllischen Blauen senkrecht stehende Fels zeigt auch Seen. Der Geschriebene Stein ist den Sonnenhöchststand zur Tag- ein ca. 8 m hoher Felsklotz mit ver- Nacht-Gleiche am 21. Juni an. Der witterten Inschriften, die unter an- Geschriebene Stein dürfte ein ur- derem den Namen Kaiser zeitlicher Sonnenkultplatz gewe- Maximilians und die Jahreszahl sen sein. Auch ein Schalenstein, 1489 zeigen. Kaiser Maximilian ist vermutlich aus der Jungsteinzeit, auch im Viggartal auf die Jagd ge- untermauert diese Annahme. Die gangen, daher rührt vermutlich Blauen Seen betten sich idyllisch in die Mulden etwas oberhalb die- ses geheimnisvollen steinzeitli- Der Geschriebene Stein lädt zu ar- chen Kultplatzes. chäologischem Rätselraten ein. ZuM ausGanGspunKt. Von Inns- bruck kommend, fahren Sie an der Dorfkirche von St. Peter vorbei in Richtung Brenner. Nach dem Weiler Mühltal zweigen Sie beim Feuerwehrhaus (Kfz Spantringer) nach Oberellbögen ab. Nach 1,5 km kommen Sie zum ehema- ligen Gh. Zirbenhof, in dessen Nähe beindet sich gut beschildert der Gratis-Parkplatz und Aus- gangspunkt in Richtung Meißner Haus.

22 ausGanGsort EllBöGEn Die Blauen Seen wEGVErlauF. Sie folgen der nie Felsklotz mit den rätselhaften besonders steilen Forststraße in Schriftzeichen – den Geschriebe- Richtung Meißner Haus. Für die sen nen stein (2190 m). Hinter dem Teil des Anstiegs ist ein Mountain- steinzeitlichen Kultplatz folgt eine bike absolut empfehlenswert – Steilstufe, hinter der sich am Fuße auch für weniger trainierte Radler der Kreuzspitze die Blauen Seen ist diese Strecke mit wenig Schweiß verstecken (ca. 2380 m). Der lange zu schaffen! Kurz bevor das Meiß- Aufstieg berechtigt, zumindest die ner haus erreicht wird – bei der Füße ins eiskalte Wasser der tief- Brücke über den Viggarbach –, fol- blauen Seen zu stecken, dabei ge- gen Sie dem breiten Almweg weiter nießt man den freien Blick zum taleinwärts. Nun deutlich anstei- Patscherkofel, zur Nordkette und gend (immer noch mit dem Moun- hinaus zur Zugspitze – und das tainbike gut fahrbar), führt der Weg meist ohne viel Trubel. hinauf zum Viggar-hochleger rÜcKwEG. Entlang des Aufstiegs (1928 m). Ein schmaler, bestens – ohne Rad ca. 3 Std., mit Rad ca. markierter Steig gibt den Weg zum 1–1½ Std. Geschriebenen Stein vor. Die Ab- GipFEl-tipp. Gipfelsammler wer- zweigung zum Glungezer (Nr. 333) den es sich kaum nehmen lassen, passierend, folgen Sie stets dem noch zur nahen Kreuzspitze Steig Nr. 32 in modera ter Steigung (2746 m, zusätzlich 370 Hm, 1 Std.) Richtung Talschluss und erreichen aufzusteigen. schließlich den frei stehenden KartE. Seite 16/17

AUSGANGSORT ELLBÖGEN 23 Tour 3 • ÜBEr diE proFEGlalM ZuM MorGEnKoGEl (2607 m) Almausflug und einsamer Gipfelaufstieg

Oberellbögen Profeglalm Überfallgründl Morgenkogel 1220 m 1809 m 2302 m 2607 m 10 km, 4 Std. 1400 Hm 7,3 km, 2 Std. 1,5 km, 1¼ Std. 1,25 km, ¾ Std. 

ausgangspunkt: Ellbögen, Parkplatz Forststraßen, Steige, teils auch weglos oberhalb vom ehemaligen Gh. Beste Jahreszeit: Frühsommer bis Zirbenhof (1230 m) Spätherbst, je nach Witterung Entfernung: 1400 Hm, 10 km, 4 Std. im Einkehrmöglichkeit: Profeglalm Aufstieg Mountainbike: sehr empfehlenswert schwierigkeiten: Keine besonderen. und beliebt bis zur Alm

Es sind in erster Linie Einheimi- nach Oberellbögen ab. Nach 1,5 km sche, Ellbögener, die zur Pro- kommen Sie zum ehemaligen Gh. feglalm aufsteigen. Die relativ neu Zirbenhof, in dessen Nähe beindet gebaute Alm – auch Ellbögener sich gut beschildert der Gratis- Ochsenalm genannt – steht nord- Parkplatz und Ausgangspunkt in westseitig im Viggartal unterhalb Richtung Meißner Haus. des Morgenkogels. Der schattige wEGVErlauF. Sie wandern oder Aufstieg entlang der Forststraße radeln entlang der 7,3 km langen oder über einen alten Hohlweg be- Forststraße im Wald zur Profeglalm. reitet keinerlei Schwierigkeiten. Die Straße verläuft nach einer be- Auch der weitere Aufstieg zum schilderten Gabelung eine „Etage“ Morgenkogel verlangt in erster Li- höher als jene zum Meißner Haus. nie konditionellen Einsatz, aller- Die Strecke ist nie besonders steil dings auch etwas Orientierungs- und der Wald spendet an heißen Ta- vermögen, denn die alten Markie- gen angenehmen Schatten. Es gibt rungen sind verwittert und harren aber immer wieder schöne freie der Erneuerung. Die Profeglalm Ausblicke, wobei vor allem die Ser- steht in einer Waldlichtung und les die Blicke auf sich zieht. Wande- überrascht die Besucher mit kuli- rer, die nicht auf dem Forstweg auf- narischen Köstlichkeiten und steigen wollen, haben auch die schönem Fernblick. Möglichkeit, einem Hohlweg ent- ZuM ausGanGspunKt. Von Inns- lang aufzusteigen. Dies ist der alte bruck kommend, fahren Sie an der Steig, der leider nicht markiert, Dorfkirche von St. Peter vorbei in aber leicht zu inden ist. Der Hohl- Richtung Brenner. Nach dem Wei - weg zweigt unmittelbar nach dem ler Mühltal zweigen Sie beim Feu- Hackschnitzellager beim Parkplatz erwehrhaus (Kfz Spantringer) ab und führt bis zur Alm.

24 AUSGANGSORT ELLBÖGEN Nach rund 1½ bis 2 Stunden Auf- stieg (580 Hm) erreichen Sie in der Waldlichtung die wunderschön gelegene profeglalm. Neben ei- ner ausgezeichneten, reichhalti- gen Bewirtung wird Ihnen auch ein wunderbarer Ausblick kredenzt: Die Serles, das Stubaital von der Nockspitze über die Kalkkögel bis zum Gletscher sowie der Pat- scherkofel garnieren unter ande- rem optisch die Rast auf der Alm. aufstieg zum Morgenkogel. Der auf Karten eingezeichnete Steig Rast bei der Profeglalm mit Blick zum Nr. 73 ist leider nicht markiert und Patscherkofel auch nur schwer zu inden. Der Aufstieg im freien Gelände ist al- lerdings problemlos. Sie überwin- Serles bis zum Habicht, der Pler- den den Waldgürtel oberhalb der scher Tribulaun, die markante Py- Alm (hier gibt es noch einen aus- ramide des Wolfendorns, der geprägten Steig) und steigen dann Valsertalschluss mit dem Dreige- über Almgelände, einer weiten stirn Schrammacher, Fußstein, Mulde folgend, zum Überfall- Olperer sowie das Skigebiet am gründl (2302 m) auf, einem leicht Zillertaler Gletscher komplettieren ausgeprägten Sattel, der den den sagenhaften Rundumblick am Übergang ins Viggartal bildet. Morgenkogel. Am breiten Bergrücken zum Arztal altErnatiVEr auFstiEG Zur steigen Sie in angenehmer Stei- proFEGlalM. Sie parken nicht gung zum Morgenkogel empor beim Zirbenhof, sondern fahren (800 Hm ab Alm, ca. 2–2½ Std.). weiter bis zum Parkplatz in der Dabei muten die reizvollen, lech- Nähe vom Hinterlarcher-Hof am tenbewachsenen Steinplatten im Beginn des Arztals. Vom großen letzten Abschnitt wie eine Mond- gebührenplichtigen Parkplatz landschaft an. müssen Sie rund 700 m zurückge- Besonders schön ist auch der Aus- hen, um dann in der Nähe einer blick zum Patscherkofel auf der Kapelle, dem unscheinbaren anderen Seite des Viggartals. Zwi- Schild „Ochsenalm 9“ (ca. 1330 m) schen dem „Kofel“ und der Viggar- folgend, auf eine Forststraße ein- spitze schauen Sie zur Hunger- zubiegen. Dieser Weg mündet im burg, nach Arzl und Rum am Fuße Laufe der Strecke in die Forststra- der Nordkette. Das Mieminger ße vom Zirbenhof ein. Entfernung Plateau, dahinter die Zugspitze, die bis zur Profeglalm 6 km, 480 Hm, Kalkkögel, das Stubaital bis zu den 1¼–1½ Std. vergletscherten Bergen im Tal- KartE. Seite 16/17 schluss, der Bergkamm von der

AUSGANGSORT ELLBÖGEN 25 Tour 4 • arZtalalM (1900 m) Almwanderung ins unbewohnte Arztal

Parkplatz Hinterlarcher Abkürzung Arztalalm 1380 m 1500 m 1900 m 3,8 km, 1¾ Std. 520 Hm 1,5 km, ½ Std. 2,3 km, 1¼ Std. 

ausgangspunkt: Oberellbögen, Beste Jahreszeit: Ende Mai bis Ende Parkplatz Hinterlarcher (1380 m) Oktober Entfernung: 520 Hm, 3,8 km, 1¾ Std. Einkehrmöglichkeit: Arztalalm, Tel. im Aufstieg +43/512/377 175, bew. ca. Ende Mai bis schwierigkeiten: kaum, für Kinder ab Ende Oktober 6 Jahren geeignet Mountainbike: gut möglich

Die Arztalalm steht in herrlicher ruhige Arztal zur idyllischen Alm- Lage, bietet beste Bewirtung und wirtschaft ist absolut familientaug- ist trotzdem alles andere als über- lich und abwechslungsreich. Wei- laufen. Die Wanderung durch das devieh und Halinger sind die stän- digen Begleiter. ZuM ausGanGspunKt. Von Inns- bruck kommend, fahren Sie in St. Peter (Kirche) weiter in Richtung Brenner. Nach dem Weiler Mühltal zweigen Sie beim Feuerwehrhaus (Kfz Spantringer) nach Oberellbö- gen ab. Stets der Bergstraße fol- gend, fahren Sie bis zum großen ge bührenplichtigen Parkplatz kurz vor dem Hinterlarcher Hof (1380 m). wEGVErlauF. Am Bauernhof vor- bei wandern Sie ohne große Stei- gung auf dem breiten Alm-Fahr- weg ins Arztal. Bei der ersten scharfen Linkskehre, bei einer Ka- pelle, verlassen Sie den Fahrweg und kürzen auf einem schönen Steig den Aufstieg ab. Der Fußweg nähert sich nach dem Falkesaner- bach und folgt diesem auf der lin- ken Seite taleinwärts. Sie kommen an der privaten Eisenbahnerhütte

Eine „traumhafte“ Alm

26 AUSGANGSORT ELLBÖGEN Das Arztal öffnet sich und damit auch das Herz der Besucher. vorbei, wechseln bereits in Nähe ter der Alm zieht der Grat einen der Alm nochmals über den Bach großen Halbbogen vom Morgenko- und sind damit in Kürze am Ziel gel über das Rosenjoch bis zum angelangt. Bei der Rast auf der Pfoner Kreuzjöchl und bildet damit arztalalm genießen Sie den Blick einen weitläuigen Talschluss. zur Serles und zu den Kalkkögeln Abstieg auf dem Anstiegsweg. über der Schlick im Stubaital. Hin- KartE. Seite 16/17

diE hintErlochEr MÜhlE. gemachte Speisen. Die Zukunft Am Falkesanerbach, beim (nach 2016) dieser beliebten Hinterlocher in Innerellbögen, Vorführungen ist leider ungewiss. steht eine Mühle aus dem 16. Auskünfte bei Franz Peer, Jahrhundert, die zu elf Höfen Fuchsbauer, Tel. +43/512/376 077. gehört. 1996 wurde die fast Die Hinterlocher Mühle (1300 m) gänzlich verfallene Mühle erreichen Sie in einer gemütli- renoviert und als Schaumühle der chen, kleinkindertauglichen Öffentlichkeit zugänglich Wanderung (2 km, ½ Std.) von gemacht. Führungen gibt es in Oberellbögen aus. Rund 1,2 km den Sommermonaten freitags von nach dem Parkplatz beim Hinter- 14 bis 17 Uhr. Mühlherr Franz larcher Hof, in der ersten Peer demonstriert die Funktion scharfen Linkskehre (1260 m), und Arbeitsweise der Mühle. Bäu- zweigt der beschilderte Weg zur erinnen servieren selbst Schaumühle ab.

AUSGANGSORT ELLBÖGEN 27 Tour 5 • rosEnJoch (2796 m) Auf den höchsten Berg von Ellbögen

Parkplatz Hinterlarcher Arztalalm Rosenjoch 1380 m 1900 m 2796 m 4 Std. 1420 Hm 3,8 km, 1¾ Std. 2¼ Std. 

ausgangspunkt: Oberellbögen, Spätherbst, je nach Witterung Parkplatz Hinterlarcher (1380 m) Einkehrmöglichkeit: Arztalalm, Tel. Entfernung: 1420 Hm, 4 Std. Aufstieg +43/512/377 175, bew. ca. Ende Mai bis schwierigkeiten: gering, für Kinder ab Ende Oktober ca.12 Jahren geeignet Mountainbike: gut möglich bis zum Beste Jahreszeit: Frühjahr bis Steig kurz vor dem Arztaler Hochleger

Von den sechs markanten Gipfeln, beträgt der Höhenunterschied die im weitläuigen Halbkreis den rund 2000 m. Talschluss des Arztals bilden, ist Das Rosenjoch liegt am Grat zum das Rosenjoch mit 2796 m Höhe Voldertal. Die Wanderung zum nicht nur die höchste Erhebung höchsten Berg von Ellbögen mag des Tals, sondern auch der Ge- konditionell wohl anspruchsvoll meinde Ellbögen. Vom tiefsten sein, technisch ist sie es aber kei- Punkt der Sill bis zum Rosenjoch neswegs. Der Weg auf das Rosen- joch ist für ausdauernde Wanderer kein Problem. Wipptaler Gämsen sehen wenige ZuM ausGanGspunKt. Von Inns- Wanderer und sind deshalb meist sehr bruck kommend, fahren Sie in St. scheu. Peter (Kirche) weiter Richtung Brenner. Nach dem Weiler Mühltal zweigen Sie beim Feuerwehrhaus (Kfz Spantringer) nach Oberellbö- gen ab. Stets der Bergstraße fol- gend, fahren Sie bis zum großen gebührenfreien Parkplatz kurz vor dem Hinterlarcher Hof (1380 m). wEGVErlauF. Wie bei Tour 4 zur arztalalm bereits beschrieben, anfangs am Forstweg, dann diesen bei der ersten Linkskehre am Steig abkürzend in 1¾ Stunden zum Arztal Niederleger (1900 m). Von der bewirtschafteten Alm geht’s auf einem Karrenweg Rich- tung Arztaler Hochleger (2126 m). Noch vor dem Hochleger folgen

28 AUSGANGSORT ELLBÖGEN Haben Sie tatsächlich Rosen am Rosenjoch erwartet?

Sie aber links dem Steig über ei- Farbtupfer ins Grau zaubern. Das nen relativ steilen Hang (Abzweig Gipfelkreuz schaut hinaus ins ca. 2090 m). Nun geht’s über die Voldertal, es wurde schließlich relativ sanften Böden des Rosen- auch von den Volderer Rosenjoch- gartens, an zwei kleinen Seen vor- freunden aufgestellt. Sie schauen bei, stets in Richtung Osten bzw. weit ins Ober- und Unterland und Talschluss. Sie erreichen nördlich genießen oft allein die Ruhe am vom Ziel – zwischen Kreuzspitze Rosenjoch. und Rosenjoch – den Grat, der den VariantE FÜr dEn aBstiEG. Am Übergang ins Voldertal bildet Grat kann man problemlos und (2740 m). schnell nach Norden zur Kreuz- Über den breiten Gratrücken geht’s spitze (2746 m) und weiter zum in wenigen Minuten über eine Dürrensee (2525 m) wandern, der mondartige Steinwüste zum klei- sich unterhalb vom Grat zwischen nen Gipfelkreuz am Rosenjoch, Kreuzspitze und Morgenkogel ver- wobei sich zwischen den zahllosen steckt. Steinplatten Blumen zwängen und KartE. Seite 16/17

AUSGANGSORT ELLBÖGEN 29