Bezirksregierung Braunschweig Außenstelle Göttingen Wasserwirtschaft, Wasserrecht

Ilme bei Hullersen

Gewässergütebericht 1998

Vorwort

Bereits über Jahrzehnte werden Wasserstände und Abflüsse in unseren Fließgewässern durch die staatliche Wasserwirtschaftsverwaltung beobachtet und ausgewertet. Inzwischen stehen bei steigendem Umweltbewußtsein der Bevölkerung jedoch ohne Zweifel Fragen nach der Gewässergüte im Zentrum der Betrachtung. Seitens der Umweltgesetzgebung und der Umweltverwaltung wird der berechtigten Forderung nach Schaffung und Sicherung einer intakten aquatischen Natur und Umwelt daher seit geraumer Zeit Rechnung getragen. Es hat sich gezeigt, daß die bislang gesetzten hohen Standards beim Gewässer- schutz, gerade im Bereich der Abwasserreinigung, positive Auswirkungen auf die Gewässergüte ent- falten. Das Land Niedersachsen hat sich zum Ziel gesetzt, bei allen oberirdischen Fließgewässern zumindest die Gewässergüteklasse II - mäßige Gewässerbelastung - zu erreichen.

Im Rahmen des Gewässerüberwachungssystems Niedersachsen liegen seit nunmehr 14 Jahren um- fangreiche biologische und chemische Untersuchungen an Oberflächengewässern vor, die schon in der Vergangenheit in Gewässergüteberichten und -karten der Wasserwirtschaftsämter bzw. der Staat- lichen Ämter für Wasser und Abfall (StÄWA) dokumentiert sind. Zum Jahresbeginn 1998 wurden die StÄWA Braunschweig und Göttingen im Zuge der Reform der niedersächsischen Umweltverwaltung aufgelöst und zu wesentlichen Teilen in die Bezirksregierung Braunschweig integriert. Mit der Vorlage des Gewässergüteberichtes 1998 für den südlichen Bereich des Regierungsbezirkes Braunschweig folgt das Dezernat Wasserwirtschaft und Wasserrecht der gesetzlichen Aufgabe der Veröffentlichung der gesammelten Gewässergütedaten der Jahre 1992 - 1997. Die vorgelegten Untersuchungen belegen eindeutig, daß die Zahl stärker belasteter Gewässerabschnit- te im südlichen Regierungsbezirk, insbesondere aufgrund erheblicher Investitionen auf dem Sektor Kläranlagentechnik, zurückgeht, und das umweltpolitische Ziel - Güteklasse II für alle Fließgewässer - näherrückt.

Ich bin sicher, daß der neue Gewässergütebericht 1998, wie die vorangegangenen Berichte, nicht nur bei Fachleuten, sondern insbesondere bei einem großen umweltinteressierten Personenkreis starken Anklang finden wird.

Franke

Regierungsvizepräsident Bezirksregierung Braunschweig 2 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Inhaltsangabe

Tab. 1: Chemische Güteklassifizierung Fließgewässer...... 14 Tab. 2: Fischbiologische Qualitätsziele und allgemeine Güteanforderungen...... 14 Tab. 3: Natürliche Gehalte (Backgroundgehalt) von Schwermetallen ...... 16 Tab. 4: Niederschläge der Jahre 1992 – 1996...... 19 Tab. 5 : Abflüsse von Fließgewässern Südniedersachsens, Stand 1996 ...... 20 Tab. 6: Mindestanforderungen von Kläranlagenabläufen nach den allgemeinen Regeln der Technik...... 21 Tab. 7: Salzkonzentrationen in der , Jahresdurchschnittswerte seit 1988 ...... 42 Tab. 8: Salzfrachten der Weser in Hemeln von 1988 bis 1996 ...... 42 Tab. 9: Makrobenthonfauna der Oberweser im Uferbereich Hemeln, November 1995 ...... 47 Tab. 10: Bewirtschaftungsplan Oker, Schwermetalle, Grenzwerte der Gewässernutzungsklassen...... 57 Tab. 11: Schwermetallkonzentrationen der Oker bei mittleren Abflüssen ...... 58 Tab. 12: Ergebnisse der Niederschlagsmessungen, Juli 1996 bis Juni 1998 ...... 65 Tab. 13: Gewässergütedaten von der ...... 69 Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und ...... 69 Tab. 15: Gewässergütedaten von der Rhume ...... 73 Tab. 16: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Rhume, ohne Oder, Sieber und Söse...... 74 Tab. 17: Gewässergütedaten von der Ilme und deren Nebengewässern ...... 76 Tab. 18: Gewässergütedaten von der Oder und deren Nebengewässern, ohne Sieber...... 78 Tab. 19: Gewässergütedaten von der Sieber und deren Nebengewässern ...... 79 Tab. 20: Gewässergütedaten von der Söse und deren Nebengewässern...... 81 Tab. 21: Gewässergütedaten von der Weser, Werra und Fulda ...... 82 Tab. 22: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Fulda ...... 83 Tab. 23: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Weser ...... 84 Tab. 24: Gewässergütedaten von der Innerste und deren Nebengewässern, ohne Nette und Neile ...... 86 Tab. 25: Gewässergütedaten von der Neile und Nette mit deren Nebengewässern ...... 87 Tab. 26: Gewässergütedaten von der Oker und deren Nebengewässern ...... 89 Tab. 27: Gewässergütedaten von den Fließgewässern im Südharz ...... 92 Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens ...... 93

Bezirksregierung Braunschweig 3 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Bericht zur analysen nahezu verdoppelt. Es wurden neue che- mische Stoffgruppen in das Untersuchungspro- Gewässergütekarte 1997 gramm aufgenommen, zu denen insbesondere die Schwermetalle und die adsorbierbaren organischen Gewässerkundlicher Landesdienst Halogenverbindungen (Summenparameter AOX) zur Erfassung z. B. von Pestiziden (Pflanzenschutz- Niedersachsen mittel, Schädlingsbekämpfungsmittel) zählen. Auch biologische Testverfahren, wie z. B. der Leuchtbak- Gewässergütebericht 1998 für den Dienstbezirk terientest, wurden in das Untersuchungsprogamm des vormaligen Staatlichen Amtes für Wasser und aufgenommen. Abfall Göttingen (StAWA) - seit 01.01.1998 Be- Das Gewässerüberwachungssystem Nieder- zirksregierung Braunschweig, Dezernat 502, sachsen beinhaltet folgende Meßnetze zur Umwelt- Außenstelle Göttingen - mit Gütekarte von den überwachung des Wassers: Fließgewässern in den Landkreisen Göttingen und Stadt Göttingen, Goslar und Stadt Goslar, Northeim - Gütemeßnetz der Oberflächengewässer, und Osterode. - Pegelmeßnetz (Wasserstand, Abfluß), - Grundwassergütemeßnetz, Veranlassung - Grundwasserstandsmeßnetz, - Niederschlagsgütemeßnetz, - Radioaktivitätsmeßnetz der Oberflächengewäs- Gemäß § 52 Niedersächsisches Wassergesetz ser, (NWG) unterhält das Land einen gewässerkundli- - Fließgewässerversauerung. chen Dienst zur Ermittlung, Aufbereitung und Sammlung hydrologischer, hydrochemischer und hydrobiologischer Daten, die in einem Gewässergü- 1.1 Gütemeßnetz der Fließgewässer tebericht darzustellen und zu veröffentlichen sind. Entsprechend der Aufgabenstellung sind die Unter- Als Fortschreibung der Gewässergütekarte bzw. des suchungsstellen eingeteilt in Gütemeßstellen und Gewässergüteberichtes 1992 wird hiermit der Gütemeßstationen. Sie bilden die Grundlage für sechste Gewässergütebericht aufgrund von biolo- wasserwirtschaftliche Planungen und den wasser- gisch - ökologischen und chemisch - physikalischen rechtlichen Vollzug. Untersuchungen für die Zeit vom 01.01.1992 bis zur Jahresmitte 1997 vorgelegt. In einigen Fällen 1.1.1 Gütemeßstellen sind auch Ergebnisse von 1998 aufgeführt. Das um 32 GÜN-Meßstellen (Stand 01.01.98, Be- 1. Das Gewässerüberwachungssys- reich Südniedersachsen) erweiterte regionale GÜN– tem Niedersachsen (GÜN) Meßprogramm ist als Gütemeßnetz Grundlage der Gewässergütekarte und des Gewässergüteberichts: Das im März 1980 vom Niedersächsischen Minister Das so erweiterte Gütemeßnetz erfaßt mittlerweile für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ca. 800 Untersuchungsstellen an ca. 400 Fließge- aufgestellte und verbindlich eingeführte ”Gewäs- wässern. Die Neukonzeption des Gütemeßnetzes serüberwachungssystem Niedersachsen - Gütemeß- gliedert sich in ein überregionales Meßnetz, ein netz (GÜN)” hatte zum Ziel, die zeitliche Entwick- regionales und in ein Sondermeßnetz. Neue lung der biologisch-ökologischen und che- Meßstellen treten an Stelle von nicht mehr erforder- misch-physikalischen Beschaffenheitsmerkmale der lichen. So sind im südlichen Dienstbezirk der Be- Fließgewässer zu verfolgen. zirksregierung Braunschweig zwei neue regionale Die im Jahre 1992 erfolgte Fortschreibung des Meßstellen dazugekommen: Abzucht, Goslar/ Oker GÜN–Meßprogramms hat sich, nachdem der in der und Söse, Kamschlacken. Dafür entfielen folgende ersten Fassung enthaltene Zeitplan für die Errich- Meßstelle: Dramme, Obernjesa. Sondermeßstellen tung des Gütemeßnetzes, den Bau der Gütemeßsta- sind: Hahle, unterhalb Kläranlage Duderstadt und tionen sowie die Einrichtung und Ausstattung der Rhume, unterhalb Kläranlage Northeim. Laboratorien im NLÖ und bei den StÄWA erfüllt wurde, an die in den letzten Jahren gestiegenen Anforderungen an die Güteüberwachung ange- paßt. So hat sich der Mindestumfang der Wasser- Bezirksregierung Braunschweig 4 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

1.1.2 Gütemeßstationen nahmeeinrichtung kann so programmiert werden, daß eine automatische Probenahme, z. B. bei Ge- Die Bezirksregierung Braunschweig betreut und wässerunfällen zur Beweissicherung und Fernüber- unterhält in seinem südlichen Dienstbezirk drei tragung an die Meßnetzzentrale im Landesamt für Gewässergütemeßstationen an drei Fließgewäs- Ökologie bzw. Bezirksregierung Braunschweig er- sern: folgt, sobald ein gemessener Güteparameter einen vorgeschriebenen Schwellenwert über- bzw. unter- - Leine/ Leineturm (Landkreis Northeim), schreitet, und zwar wenn - Rhume/ Stadt Northeim, o - Weser/ Hemeln (Landkreis Göttingen). - die Wassertemperatur 27 C überschreitet, - der Sauerstoffgehalt unter 4 mg/l fällt (Grenz- Die Gütemeßstation Leine/ Reckershausen wurde wert für Fische), zum 01. Januar 1995 außer Betrieb genommen, da - der pH–Wert >10,0 ansteigt. aus fachlicher Sicht keine Notwendigkeit mehr be- stand. Die kontinuierlich gemessenen Güteparameter wer- den in einem 1 - Sekunden - Abfragerhythmus digi- talisiert und zu ½ - Stunden - Mittelwerten umge- Aufbau einer Meßstation: rechnet. Die so gewonnenen Ergebnisse werden bis Eine Meßstation besteht aus einem Meßraum mit zu 31 Tage gespeichert und für den Abruf durch die einem Geräteteil zur kontinuierlichen Messung lim- Bezirksregierung Braunschweig bereitgehalten. nologischer Meßgrößen, einem Labortisch, Kühl- schrank, automatische Probenahmeeinrichtungen 1.2 Niederschlagsgütemeßnetz sowie einer Wasserentnahmestelle mit Unterwas- (Depositionsmeßnetz) serpumpe und Zu- und Abflußleitung zur Station.

Mit Neueinführung des Meßprogramms ”Depositi- Folgende Güteparameter werden kontinuierlich onsmeßnetz Niedersachsen” im November 1993 gemessen: ging die Durchführung des Programms (Probenah- - Sauerstoffgehalt, me, Analyse) an die vormaligen StÄWA über, nach- - Wassertemperatur, dem zuvor das NLWA/ NLÖ, Außenstelle Osnabrück, - pH, seit 1983 diese Aufgaben wahrgenommen hatte. - elektrische Leitfähigkeit (Referenztemperatur Die sich im südl. Dienstbezirk der Bezirksregie- 25 oC). rung Braunschweig befindenden vier Nie- derschlagsmeßstellen sind mit Wirkung vom Hinzu kommen Messungen der meteorologischen 06.01.1992 an dieses übergegangen. Zu Beginn des Parameter (Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit, Jahres 1997 erhielt das vormalige Staatliche Amt für Globalstrahlung u.a.). Wasser und Abfall vom NLÖ zwei weitere Meßstel- len übertragen, so daß es insgesamt sechs Meßstel- Mittels der Probenahmeeinrichtung können propor- len zu betreuen hat: tionale Mischproben hergestellt werden. Die Probe-

Bezirksregierung Braunschweig 5 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Niederschlagsmeßstellen der Bezirksregierung Braunschweig (südl. Dienstbezirk):

- Bramwald/ Freiland (Meßstellennummer 46), - Westerhof/ Freiland (Meßstellennummer 47), - Riefensbeek/ Freiland (Meßstellennummer 48), - Riefensbeek/ Traufbereich, Bestandesmeßstelle (Meßstellennummer 49), - Seesen/ Freiland (Meßstellennummer 50), - Seesen/ Traufbereich, Bestandesmeßstelle (Meßstellennummer 51).

Regensammler im südlichen Dienstbezirk der Bezirksregierung Braunschweig

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S c a t b e r

i m Jepfe k Orste ch e d a r ter b e B d h B ac d c a h e a E c W eb ck h G l h e r u r ra c u a

N n r h e r a H d e c e b tt e G u 51 a a k h A L t a b R u t a n e e e d e ll O l e S#n ö m S#a I T e a r n s h n S G n o c e c e M h G S b a u il r h a da s a m k u r c t ilc e e g h S

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e l L t d a S e e e r in rn k e a au talgraben r B piegel ke D S ew W I O ü nn e a d r m e e r b r st e a o e Ilm c d e h e

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n k e emke l oße Br e h r h G c e ü 47 e A a 48 lll S# s p Warme b e B ö M ö n ode A B h S h ke le U r Brunnenbach re u e o a b o ch e E M n i a o S s ch b p L ba n r o n e e le e d l t k a c ß r d K a te O A e o t H r u h l G r l r e e e E g sp e p r S S o Rh k o lde u B t m a Z e m r e e b Rod B r ise in W eb e B r e ach ber Ba a i rst ch e e Ha r d a e B Uf d Schmalau a fe n ch c rba h e Elle e E ülme e lle I w W u r c ch A H ht S a e h L h e L c e u l n tt e e a i e l n r e o h b l r e u S h o N t G o ie a m S e N S andwa e sser Rase s u W en M e S# b G s a a e r r r 46 rlg te o W H e nd me e Schede m b ra ac D h

W ch e rba rra eie a hl ld Sc u Südl. Dienstbezirk Bez. Reg. Braunschweig F S# Regensammler.dbf Gewässer 1. u 2. Ordnung.shp N i es N te Ortslagen Bereich süd.shp Wald. shp Quelle: TK 25 u. TK 50 der Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen sowie ATKIS Daten Acker.shp

Karte 1: Lage der Regensammler in Südniedersachsen

Die Niederschläge werden im Freiland sowie unter Bestandesmeßstelle: Baumbeständen im Traufbereich der Baumkronen Die Niederschlagsammler befinden sich unter den aufgefangen. So ergeben sich Freilandmeßstellen Baumkronen im Traufbereich. und Bestandesmeßstellen (Traufbereich):

Niederschlagsammler: Freilandmeßstelle: Freilandmeßstellen = Niederschlagsammler Typ Der Abstand des Niederschlagsammlers im Freiland ”Osnabrück” zum jeweiligen Baum beträgt das ca. Bestandesmeßstelle = Niederschlagsammler Typ 1 ½fache der Baumhöhe. ”Münden 100”

Bezirksregierung Braunschweig 6 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Der Eintrag von Säurebildnern über die Niederschlä- durchgeführt (s. Gewässergütebericht 1992). Die Un- ge kann in terrestrischen und aquatischen Ökosys- tersuchungen belegten, daß mehr als die Hälfte der temen Schäden herbeiführen. Für die Wasserwirt- untersuchten Fließgewässer im Quellbereich an- schaftsverwaltung sind Beobachtung und Registrie- thropogen bedingt versauert waren, d.h. pH-Werte rung von Schadstoffeinträgen im Hinblick auf zu- < 5,3 aufwiesen. künftige wasserwirtschaftliche Planungen von be- sonderer Bedeutung. Der Untersuchungsumfang 2. Das niedersächsische erstreckt sich auf 20 Parameter incl. Schwermetalle und Niederschlagsmenge. Die Ergebnisse sind im Fließgewässerschutzsystem Kapitel 9 dargestellt.

Folgende ökologische Prozesse werden durch 2.1 Grundlagen den ”Sauren Regen” nachhaltig beeinflußt (Auswahl): Funktionsfähige Fließgewässersysteme zeichnen sich - Trinkwassergefährdung durch Freisetzung von dadurch aus, daß Metallen und deren Eintrag ins Grundwasser, - ein ausgeglichener Sauerstoffgehalt vorliegt, - Rückgang der Artenvielfalt in den Fließgewäs- - vollständige Stoffkreisläufe ablaufen, sern, vor allem im Quellbereich kalkarmer Ge- - Lebensgemeinschaften (Biozönosen) sich bil- wässer, den können, die die wesentlichen Funktions- - Waldschäden, stellen des Nahrungsnetzes besetzen. Beispiel: - Überforderung der Pufferkapazität der Böden, Ausgewogenes Verhältnis Räuberart (z. B. dadurch Abnahme der Filterleistung gegenüber Bachforelle) zu Beuteart (z. B. Bachflohkrebs), unerwünschten Substanzen, - das Selbstreinigungsvermögen auf einem - Bodendegradierung, verbunden mit einer Ab- hohen Niveau liegt. nahme des Wasserspreichervermögens kann kostenaufwendige wasserbauliche Maßnahmen Diese Kriterien sind dann erfüllt, wenn die öko- erforderlich machen (z. B. Bau von Regenrück- morphologische Beschaffenheit eines Fließgewäs- haltebecken). sers im aquatischen, amphibischen und terrestri- schen Bereich naturnahen Verhältnissen entspricht. Dazu gehört auch, daß das ökologische Gesetz Die Überwachung verfolgt folgende Ziele: der exogenen Ordnung der Lebensgemein- schaft beachtet wird: Es besagt, daß ein Standort - Ermittlung von Standorten, die besonders be- nur einer ihm angepaßten begrenzten Anzahl von lastet sind, Organismen eine Entwicklungsmöglichkeit erlaubt. - Flächendeckende Zustandsbeschreibung, Auf jedem Standort lebt deshalb nur eine durch ihn - Darstellung längerfristiger Entwicklungen, ausgelesene Pflanzen- und Tiergemeinschaft. Eben- - Ermittlung der Art der Schadstoffeinträge. so ist das 3. biozönotische Grundprinzip zu beachten, das besagt, daß, je öfter und nachhalti- Versauerungsgefährdete Gebiete in Südniedersach- ger ein Standort anthropogener (vom Menschen sen sind im Solling, Bramwald, Kaufungerwald, ausgehend) Umwandlungen unterworfen war, Harz und im Unteren Eichsfeld anzutreffen. Sie sind seine Biozönose artenärmer und instabiler gewor- deshalb gefährdet, weil deren kalkarme Gesteine den ist. und Böden saure Niederschläge nicht oder nur Die bisherigen biologischen Gewässergüteuntersu- schwach auffangen, d.h. puffern können. Hierher chungen bestätigen, daß die ökologischen Funktio- gehören Gesteine wie beispielsweise Granit, Gneis nen vieler Fließgewässer nachhaltig gestört sind, oder kalkarmer Sandstein (Buntsandstein). was sich daran zeigt, daß die tierische Besiedlung in Wo hohe Schadstoffeinträge aus der Luft mit vielen Fällen artenarm ist. Es besteht daher eine schwach gepuffertem Untergrund zusammentref- Erfordernis zur Renaturierung (s. a. § 1 a WHG). fen, sind Gewässer besonders gefährdet. In solchen Gebieten können Säureschübe im Niederschlag ins 2.2 Aufbau des Fließgewässer- Grundwasser gelangen. schutzsystems Das vormalige Staatliche Amt für Wasser und Abfall Göttingen hatte in der Zeit vom Januar 1985 bis Gemäß § 1 des Niedersächsischen Naturschutzge- November 1992 im Bramwald und Solling Untersu- setzes in der Fassung vom 11.04.1994 (Nieders. chungen an versauerungsgefährdeten Bächen Bezirksregierung Braunschweig 7 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

GVBl Nr. 9/ 1994) sind Natur und Landschaft so zu Nebengewässer sind Seitengewässer der Haupt- schützen, zu pflegen und zu entwickeln, daß die gewässer. Sie dienen als Rückzugs- und Wiederbe- Pflanzen- und Tierwelt sowie die Vielfalt, Eigenart siedlungsraum für die Biozönosen des Hauptgewäs- und Schönheit von Natur und Landschaft nachhal- sers (z. B. nach einem Gewässerunfall). Nebenge- tig gesichert werden. wässer sollen daher auch in einen naturnahen Zu- stand zurückgeführt werden. Die Erfüllung dieser gesetzlichen Pflicht läßt sich nur verwirklichen, wenn die Lebensraumansprü- Bei der Renaturierung eines Hauptgewässers ist che (Biotope) Arten erfüllt und langfristig somit das gesamte Einzugsgebiet zu berücksichti- gesichert werden. Dies bedeutet für die Gewässer, gen. Im südlichen Dienstbezirk der Bezirksregierung daß nach Begradigungen, verbunden mit Stauan- Braunschweig gehören zu den Hauptgewässern: lagen und weiteren ökologischen Beeinträchti- Erste Priorität: gungen (Sohlabstürze usw.), Fließgewässer von der Quelle bis zur Mündung so umzugestalten Rhume, Oder, Sieber, Oker, Ilme und Ahle. sind, daß sie für alle Fließgewässerarten durch- Zweite Priorität: gängig und ohne unüberwindbares Hindernis zu durchwandern sind. Dieses Konzept gilt als lang- Rase, Espolde, Beverbach und Reiherbach. fristiges Ziel der Fließgewässerrenaturierung, so daß aus ökologischer Sicht wieder biologisch funk- Zu den Verbindungsgewässern: tionsfähige Gewässersysteme entstehen können. Leine und Weser. Das Niedersächsische Fließgewässerschutzsystem wurde 1990 eingeführt. Der Aufbau ist so gestaltet, Mittlerweile sind die Gewässer des Fließgewässer- daß für die Verwirklichung des § 1 NNatG Fließge- schutzsystems in die Landschaftsrahmenpläne der wässer naturräumlichen Regionen zugeordnet wer- Landkreise aufgenommen. Mit der Übernahme in den. Es gilt daher für jede naturräumliche Region die Regionalplanung wird die Erhaltung bzw. Wie- Niedersachsens die typischen Fließgewässerökosys- derherstellung naturnaher Fließgewässer rechtlich teme zu schützen und, wenn nicht mehr vorhan- verbindlich. Gewässerrenaturierungen haben lang- den, wieder zu entwickeln, d.h. zu renaturieren. fristig nur dann Erfolg, wenn für die eigendynami- schen Prozesse der Gewässer (Gewässerbett- und Naturräumliche Regionen in Niedersachsen Auedynamik) genügend ungenutzte Flächen zur sind (Auszug aus dem Schutzprogramm): Verfügung stehen (z. B. Gewässerrandstreifen). Soll das Fließgewässerschutzsystem funktionieren, muß Naturräumliche Regionen Südniedersachsens: mindestens ein naturnahes Fließgewässer pro natur- räumlicher Region vorhanden und von der Quelle - Weser und Leinebergland, bis zur Mündung bzw. bis zum Meer für Fließge- - Weser und Leinebergland mit stark kontinental wässerorganismen durchgängig zu durchwandern geprägtem Teil (Südharz), sein. - Harz, - Börden. 2.3 Gewässerstrukturgütekartierung

Um die §§ 1 NNatG und 1 a WHG zu erfüllen, sind Das Fließgewässerschutzsystem unterscheidet drei zukünftig, neben den biologisch-chemischen Ge- Arten von Gewässern: wässergüteuntersuchungen, verstärkt Untersuchun-

gen zur Gewässerstrukturgüte (ökomorphologische Hauptgewässer repräsentieren den Fließgewässer- Untersuchungen s. Kapitel 6) erforderlich. Leitbild typ der betreffenden natrurräumlichen Region. Sie für die morphologisch-strukturelle Bewertung der sind weitestgehend zu renaturieren. Fließgewässer ist der heutige potentielle natürliche

Zustand (Strukturgüteklasse I). Darunter ist der Zu- Verbindungsgewässer erschließen mehrere natur- stand eines Fließgewässers in ungestörter, natur- räumliche Regionen und stellen die Verbindung der raumtypischer Ausprägung mit einer naturgemäßen Hauptgewässer untereinander her. Wasserqualität Gewässerbett- und Auedynamik zu verstehen, der und Biotopstrukturen müssen Mindestanforderun- durch die Eigendynamik (Laufverlagerung) geprägt gen genügen, d. h. Güteklasse II. wird. Die Bewertung, die sieben Strukturgüteklas-

sen vorsieht, erfolgt danach, inwieweit sich der morphologische Zustand vom Leitbild entfernt hat. Bezirksregierung Braunschweig 8 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Allgemeiner Teil besiedlung des Benthals. Die positive Rheotaxis, das sind gewässeraufwärts gerichtete Wanderungen, bewirken nur kurze Entfernungsüberbrückungen < 100 m; meistens liegen sie, artenabhängig, nur zwischen 20 – 30 m. Die Aufwärtswanderung der 3. Biologische Gewässerunter- Wirbellosen ist daher nur eingeschränkt als Wieder- suchungen besiedlung verödeter Abschnitte zu sehen, eher als Kompensation der Abdrift. Wichtige Mechanismen zur Wiederbesiedlung von Gewässerabschnitten 3.1 Biologie der Fließgewässer durch das Makrozoobenthon sind die Kompensati- onsflüge von Insektenimagines. Erfahrungen zeig- Hinweis: Im Gewässergütebericht 1992 sind im allge- ten, daß Bachabschnitte auf Längen bis zu 2,3 Km meinen Teil unter der Rubrik ”Biologie und Chemie der innerhalb von zwei bis drei Jahren wiederbesiedelt Fließgewässer” Angaben zu Definitionen, biologische wurden (U. Heitkamp, 1997). Dies konnte auch Selbstreinigung, Verfahren der Fließgewässerbeurteilung, durch limnologische Untersuchungen des Steinba- biologische Beurteilungskriterien usw. enthalten, so daß ches bei Hann. Münden bestätigt werden (ehem. im vorliegenden Gütebericht auf diese Ausführungen StAWA Göttingen, 1992,1997). nicht mehr eingegangen und auf den Gewässergütebe- richt 1992 hingewiesen wird. 3.2 Gewässergütekarte 1997 3.1.1 Wiederbesiedlung nach In der Gewässergütekarte 1997 (s. Anhang) sind Gewässerunfall auch Gewässerabschnitte, in denen eine biologische Beurteilung nicht möglich war, ohne Farbgebung, Die oft gestellte Frage nach der Dauer der Wieder- d.h. nur mit einem Raster hinterlegt wiedergege- besiedlung eines Fließgewässers nach einem Ge- ben, und die Störung durch eine entsprechende wässerunfall ist nicht einfach zu beantworten, da Signatur wie pH (Versauerung), tox (Toxizität), LF die Genauigkeit der Voraussage nur auf Grund von (Salze, elektrische Leitfähigkeit), Fe (Eisenocker), tr Schätzungen bestehen kann, da einflußnehmende (zeitweise trockenfallend) und v (verödet) gekenn- Faktoren oftmals unbekannt sind. zeichnet. Folgende Mechanismen führen zu einer Wie- Mit dem Verfahren des Saprobiensystems kön- derbesiedlung des Benthals (Begriffsglossar im An- nen derartige Beeinträchtigungen gütemäßig nicht hang): immer eingestuft werden, weil Aussagen über Sa- probienverhältnisse nur begrenzt möglich sind. Es - Besiedlung aus Seitenbächen, gibt aber auch Fälle, wo eine Zuordnung zu einer - Besiedlung aus dem Kieslückensystem (Intersti- Güteklasse trotz unzureichender Indikatororganis- tial), men bedingt möglich ist, weil der allgemeine Zu- - Besiedlung über verschiedene Verhaltensweisen stand des Gewässers, auch aufgrund der chemisch– (positive Rheotaxis), physikalischen Beschaffenheit, dies erlaubt, und - Besiedlung über Kompensationsflug. eine entsprechende, wenn auch verarmte Belebung mit Tieren und Pflanzen vorhanden ist. Bei solchen Die Besiedlung aus den Seitenbächen heraus ist Gewässern ist das Raster mit der entsprechenden stark jahreszeitabhängig. Da die Aktivität des Ma- Farbe der Güteeinstufung unterlegt und die Ursache krozoobenthons stark temperaturabhängig ist, ist entsprechend gekennzeichnet. die Einwanderung in der kalten Jahreszeit gering, während mit dem Temperaturanstieg im Frühjahr 3.3 Methodik die Einwanderung verstärkt erfolgt. Das Kieslücken- system (Interstitial) des Bodengrundes gilt als Refu- Die chemischen Untersuchungen erfolgten nach gium (Rückzugsgebiet) nicht nur für Jugendstadien den Deutschen Einheitsverfahren. Sie wurden vom des Benthons, sondern auch als Rückzugsgebiet für Labor der Bezirksregierung Braunschweig, Außen- viele Wirbellose, wenn sich die Wasserbedingungen stelle Göttingen durchgeführt. Den biologischen verschlechtern. Aus dem Intertitial heraus erfolgt Untersuchungen lagen die DIN–Normen DIN 38410, dann die Wiederbesiedlung, sofern sich die Um- Teil 1 (1987) und DIN 38410, Teil 2 (1990) zugrun- weltbedingungen normalisieren. Auf diese Weise de: erfolgt auch nach Trockenperioden, die zum kom- Für die Beurteilung der Gewässergüte kommen pletten Ausfall von Biozönosen führen, die Wieder- etwa 160 tierische Makroorganismen in Frage. Bezirksregierung Braunschweig 9 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Biologische Probenahme Auswertung Die biologische Untersuchung des Benthals auf Die Berechnung des Saprobienindex wird nach DIN tierische Besiedlung erfolgt im wesentlichen in drei 38410, Teil 2 der Deutschen Einheitsverfahren mit Schritten: folgender Formel berechnet:

S = Saprobienindex für die 1. Untersuchung fester Substrate wie Steine, Holz n Biozönose der Untersu- aber auch Unrat. chungsstelle Si * Ai *gi ∑ S = Saprobienwert für die 2. Untersuchung des Bodengrundes nach der i=1 i einzelne Art (Taxon) sogenannten ”Surber-Sampler-Methode”: S = n A = Abundanzziffer für die Hierbei werden die Organismen durch Aufwüh- i A *g einzelne Art len von Sohlenmaterial, wie Sand, Schlamm, ∑ i i i=1 gi = Indikationsgewicht Kies und Steine, in einen Kescher gedriftet, so- einer Art genannte Kicking – Technik. 3. Untersuchung von Wasserpflanzen nach tieri- Unter dem Indikationsgewicht oder Leitwert wird scher Besiedlung. die Eignung einer Organismenart als Bioindikator für eine bestimmte Gewässergüteklasse verstanden. Diese sog. Choriotope, d.h. Kleinlebensräume, wer- Die Eignung einer Organismenart als Indikator ist den solange untersucht, bis für jede einzelne Orga- um so besser, je stärker sie in ihrem Vorkommen an nismenart die Häufigkeitseinstufung (Abundanzzif- nur eine Güteklasse gebunden ist. Indikationsge- wichte sind dimensionslose Zahlen: 1, 2, 4, 8 und fer Ai) feststeht. 16. Dabei bedeuten: Die Häufigkeitseinstufung erfolgt nach einer sieben- stufigen Schätzskala. 1 = eurysaprob, geringster Indikationswert; euryöke Organismen, die in allen Güteklas- sen vorkommen können. Schätzskala für die Abundanz des Makrozoo- 2 = ziemlich schwacher Indikator. benthons: 4 = mäßig guter Indikator.

8 = ziemlich guter Indikator. Abundanzziffer Abundanz (Individuendichte

(Ai) einer Saprobie 16 = stenosaprob, sehr guter Indikationswert; bzw. Taxon) stenöke Organismen, die in nur 1 Güteklas- 1 Einzelfund se vorkommen, z. B. der Alpenstrudelwurm 2 Wenig Crenobia alpina (GK I). 3 Wenig bis mittel 4 Mittel 5 Mittel bis viel Anzumerken ist, daß das Saprobiensystem nur auf 6 Viel ständig oder zeitweise fließende Oberflächenge- 7 Massenhaft wässer anwendbar ist und nicht auf stehende Ge- wässer. Zur statistischen Absicherung einer Aussage Anzumerken ist, daß beim Schätzen der Häufigkeit über die Gewässergüte wird das Streumaß (SM) des die artspezifische Vermehrung einer bestimmten Saprobienindexes berechnet. Ist das Streumaß grö- Tierart zu berücksichtigen ist (Erfahrungswerte). So ßer als 0,2, so entspricht der Saprobienindex nicht unterscheiden sich die Individuendichten z. B. des mehr den Genauigkeitsanforderungen. Bei einem Gemeinen Flohkrebses oder der Larve der Eintags- Streumaß kleiner oder gleich 0,2 sind die Genauig- fliege Baetis rhodani von denen der Larve Perlodes keitsanforderungen nur dann erfüllt, wenn auch die microcephalus (Steinfliege), was die gleiche Abun- Summe der Abundanzziffern ≥ 15 beträgt. Sind danzziffer (1 - 7) betrifft, erheblich voneinander. diese Bedingungen nicht erfüllt, kann trotzdem aufgrund der vorgefundenen Saprobien, der chemi- Biologische Analyse schen Gütedaten und der ökologischen Verhältnisse eine Gewässergüteklasse angegeben werden: In Die biologischen Proben werden vor Ort in diesem Fall wird jedoch darauf hingewiesen, daß 70%igem Alkohol fixiert und später mit Hilfe eines die Biozönose verarmt oder sogar verödet ist. Die Stereomikroskops (8- bis 50fache Vergrößerung) Angabe der Gewässergüteklasse erfolgt dann als bzw. eines Phasenkontrastmikroskops taxonomisch Klammerausdruck. bis zur Art, unter Verwendung entsprechender Be- Die Beurteilung, ab wann die Biozönose eines stimmungsliteratur, bestimmt. Fließgewässers verödet oder verarmt ist, erfolgt Bezirksregierung Braunschweig 10 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______aufgrund von eigenen Erfahrungen bei folgenden Abundanzziffernsummen: Cadmium, Quecksilber, Chrom gesamt, Kupfer, Nickel, Blei und Zink.

∑ Ai = < 7 = verödet. Folgende Meßgrößen wurden vor Ort ermittelt: ∑ Ai = 7-10 = stark verarmt.

∑ A = 11-14 = verarmt. i Sauerstoffgehalt, Sauerstoffsättigung, pH, Tempera- ∑ Ai = > 15 = nicht verarmt, d. h. Genauigkeits- tur und elektrische Leitfähigkeit (µS/cm bei 25 0C). anforderungen für Saprobienindex er- Sauerstoff und Sauerstoffsättigung reicht. Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist für das Überle- Anzumerken ist, daß die Angaben über die Häufig- ben der Wasserorganismen von allergrößter Bedeu- keit vorgefundener Arten (Saprobien) nicht den tung. Seine Löslichkeit im Wasser ist vom Luftdruck Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, da die sog. und vor allem von der Wassertemperatur abhängig: Kicking - Technik dazu nicht in der Lage ist! Je kälter das Wasser ist, desto mehr Sauerstoff löst sich. Leuchtbakterientest Sauerstoffeintrag und Sauerstoffverbrauch (Zehrung) bestimmen die Konzentration. Im Gewäs- Der Leuchtbakterientest ist ein Biotest zur Bestim- ser sollte die Sauerstoffsättigung ± 100 % betra- mung der Bakterientoxizität mit Hilfe von marinen gen. Niederländische Forscher haben herausgefun- Leuchtbakterien (Photobakterien wie Photobacteri- den, daß bei Fischen in Teichanlagen das Wachstum um phosphoreum). Das Meßprinzip beruht darauf, um 25% zurückgeht, sobald sich der Sauerstoffsät- daß ein Teil der freigesetzten Energie dieser Bakteri- tigungswert von 100% auf nur 90% vermindert en in Licht umgewandelt wird, daß dieser Anteil (persönliche Mitteilung NLÖ, 1998). Bei stark eutro- aber unter Schadstoffeinfluß (toxische Stoffe) gerin- phierten, unbeschatteten Gewässern kann es infol- ger wird. Gemessen wird die Lichtemission mittels ge übermäßiger Algenentwicklung, verbunden mit eines Luminometers. hohen Sauerstoffabgaben bei Tag (Assimilation) zu erheblichen Sauerstoffübersättigungen bis zu 100 Auswertung: % (200 % Sättigung) kommen, die, ebenso wie Sauerstoffmangel, als starke Belastungen für Fische % - Hemmung (Inhibition) Wirkung einzustufen sind. Überhöhte Sauerstoffkonzentra- 0 – 5 nicht toxisch tionen wirken sich nämlich auf Fische deshalb 5 – 20 möglicherweise toxisch toxisch aus, weil deren Kiemenepithel dadurch an- 20 – 90 toxisch gegriffen wird, so daß nach Einpendeln in den nor-

malen Sauerstoffbereich dann dieser zu gering wird und die Fische ersticken können, sogenanntes As- 4. Chemisch-physikalische similationsfischsterben. Meßgrößen SBV (Säurebindungsvermögen, Karbonathärte, s. Gütebericht 1992) Die an den einzelnen Untersuchungsstellen gezoge- nen Wasserproben wurden nach entsprechender Ein fruchtbares Fließgewässer zeichnet sich dadurch 0 Vorbehandlung vom Labor der Bezirksregierung aus, daß das SBV > 1,5 mmol/l HCl oder >4,2 KH Braunschweig, Außenstelle Göttingen auf folgende beträgt. Parameter untersucht:

Säurekapazität (SBV), gesamter organischer Kohlen- pH-Wert stoff (TOC), gelöster organischer Kohlenstoff (DOC), Der pH-Wert ist definiert als der negative dekadi- adsorbierbare halogenierte Kohlenwasserstoffe sche Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentrati- (AOX), biochemischer Sauerstoffbedarf, Ammoni- on in der flüssigen Phase. Bei einer Temperatur von um, Nitrit, Nitrat, Gesamtphosphat, Orthophosphat, 22 0C enthält 1 Liter Wasser von pH = 7 (neutral) Chlorid, Sulfat, Gesamthärte, Leuchtbakterientest. 1 x 10-7 mol H+-Ionen (10-7g) und 1 x 10-7 mol OH- - Ionen (17 x 10-7g). Der pH-Wert der Oberflächen- Zusätzlich wurden folgende Schwermetalle mittels gewässer resultiert aus dem Regen-pH-Wert (meis- Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) untersucht: tens sauer), der geologischen Bodenbeschaffenheit Bezirksregierung Braunschweig 11 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______und der biologischen Aktivität (Assimilation). Gene- rell wirken Gewässer mit einem pH-Wert von über Bei steigendem pH-Wert und Temperatur verschiebt 9,0 und unter pH 5,0 auf Fische kiemenschädigend sich das chemische Gleichgewicht zugunsten des und damit letal. stark fischgiftigen Ammoniaks (NH3)! Der pH-Wert von Oberflächengewässern kann Hinweise auf eingeleitete Industrieabwässer geben. In Fließgewässern der Salmoniden- und Cypriniden- Normalerweise haben Oberflächengewässer region sollten langfristige Ammoniakkonzentratio- pH-Werte zwischen 7,0 und 8,5. Durch intensive nen über 0,025 mg/l NH3, entsprechend 0,0205

Photosynthese der Algen kann durch biogene Ent- mg/l NH3-N vermieden werden. Dies entspricht, kalkung der pH-Wert bis auf Werte über pH > 10 bezogen auf eine Wassertemperatur von 18 oC und + + ansteigen, was zu Fischsterben führt. pH = 8,0 0,76 mg/l NH4 bzw. 0,59 mg/l NH4 -N. Der natürliche pH-Wert des Regens liegt infolge des Für Fischbrut sollte langfristig Ammoniak < 0,01

Luft-Kohlendioxyds (Luft-CO2) und des daraus resul- mg/l NH3 liegen (0,008 mg/l NH3-N). - tierenden Kohlensäuregehalts bei pH = 5,6. Ein Folgende, schon kurzfristig einwirkende NH3 Kon- niedrigerer pH-Wert ist auf den Gehalt an Schwe- zentrationen sind für Fische tödlich: feldioxyd (SO2) und Stickoxyden (NOX) in der Luft zurückzuführen (Saurer Regen). Der pH-Wert steht Brut: 0,1 mg/l NH3 bzw. 0,08 mg/l NH3-N. auch in enger Beziehung mit dem Puffersystem des Adulte: 1,0 mg/l NH3 bzw. 0,8 mg /l NH3-N. - Hydrogenkarbonatanions (HCO3 , Karbonathärte). Ebenso spielt er eine große Rolle im Zusammenhang Für Salmoniden liegt der Beginn des Letalbereichs mit dem Ammonium-Ammoniak-Gleichgewicht. bei 0,08 mg/l NH3 entspr. 0,066 mg/l NH3-N.

Als Qualitätsziele sollten Salmonidengewässer (Fo- Elektrische Leitfähigkeit (LF) rellen- und Äschenregion) nicht mehr als 0,16 mg/l + Die elektrische Leitfähigkeit ist ein Maß für die im NH4 -N und Cyprinidengewässer nicht mehr als 0,31 + Wasser gelösten Salze (Elektrolyte) und wird in mg/l NH4 -N aufweisen. Im Winter sind Ammoni- µS/cm gemessen, bezogen auf eine Wassertempera- umkonzentrationen oft auf einer längeren Strecke tur von 25 0C. Eine elektrische Leitfähigkeit von in erhöhten Konzentrationen vorzufinden, weil die 1000 µs/cm entspricht in etwa einer Gesamt- Nitrifikation bei niedrigeren Temperaturen sehr Salzkonzentration von ca. 750 mg/l. Die im Wasser stark verlangsamt abläuft. am häufigsten vorkommenden Salze sind vor allem die Chloride (Cl-) und Sulfate (SO 2-). 4 Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB ) Man kann Fließgewässer folgenden LF - Bereichen 5 zuordnen: Hinweis: s. Gewässergütebericht 1992 StAWA Göttingen.

LF < 300 µS/cm = elektrolytarm. LF > 300 µS/cm = elektrolytreich. Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) ------Die Differenz aus CSB und BSB gibt näherungswei- LF < 150 µS/cm = sehr elektrolytarm. 5 se den Anteil an biologisch schwer abbaubaren LF > 500 µS/cm = sehr elektrolytreich. Stoffen wieder. Hinweis: s. Gewässergütebericht 1992 StAWA Göttingen. + Ammonium (NH4 )/ Ammoniak (NH3)

+ Ammonium (NH4 ), die dissoziierte Form des Am- Organisch gebundener Kohlenstoff (TOC/ DOC) moniaks (NH3), steht im Gleichgewicht zum toxi- schen Ammoniak. Die Dissoziation des Ammoniaks Seit 1993 wird statt des CSB der TOC sowie der hängt vom pH-Wert und von der Wassertemperatur DOC bestimmt. Als Summenparameter für den ab: Gehalt organischer Stoffe im Wasser wird der ge- samte organisch gebundene Kohlenstoff (TOC) bestimmt. Der TOC umfaßt den gelösten organisch 0 Chemisches Gleichgewicht bei 20 C: gebundenen Kohlenstoff (DOC) und den partikulär gebundenen organischen Kohlenstoff. Der DOC-Gehalt zeigt die Höhe der Belastung pH 9,0 mit gelösten organischen Stoffen an. In gering be- + - NH4 + OH NH3 + H2O lasteten Fließgewässern liegt der DOC-Gehalt im

71,6% 28,4% Bereich von 1 bis 2 mg/l C. In mäßig belasteten Gewässern (Güteklasse II) lassen sich DOC Konzent- Bezirksregierung Braunschweig 12 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

rationen bis zu 5 mg/l C und in stark verschmutzten Gesamtstickstoff (Nges) zwischen 10 und 15 mg/l C nachweisen. Erfaßt analytisch den organisch gebundenen und Die allgemeinen Güteanforderungen (Güteklasse II) den gesamten anorganischen Stickstoff. Der Ge- < < sehen 7 mg/l TOC und 4 mg/l DOC vor. Auch samtstickstoffgehalt ist wie der Gesamtphosphat- anthropogen unbelastete Gewässer können relativ gehalt schwebstoffabhängig. Organisch gebunde- hohe DOC Konzentrationen aufweisen, dann näm- ner Stickstoff stammt in Gewässern aus biogenen lich, wenn sie von Natur aus hohe Huminstoffgehal- Quellen wie Plankton, Bakterien, Proteine usw.. Eine te aufweisen (Moorgewässer). toxische Wirkung wird vom organisch gebundenen Stickstoff nicht verursacht. - Nitrit (NO2 )

Auf die Gewässergüte hat Nitrit dann keinen Gesamtphosphat (Pges) und Orthophosphat 3- Einfluß, wenn das im Zuge der Nitrifikation gebilde- (PO4 -P) te Nitrit gleich zu Nitrat weiteroxydiert wird. Dies ist In der Natur tritt Phosphor niemals elementar auf, dann der Fall, wenn die Abbauprozesse bei mäßi- sondern stets gebunden in anorganischen und or- + + gem NH4 -Gehalt, z. B. bei ca. 0,3 mg/l NH4 -N, ganischen Verbindungen. Zu den organischen Ver- + ablaufen. Steigen jedoch die NH4 -Konzentration bindungen des Phosphors gehören neben den na- und die Temperatur plötzlich an, dann kann die türlich - biologischen auch die synthetisch herge- Nitrifikation so rasant ablaufen, daß fischtoxische stellten, die zum Teil hoch toxisch sind. Nitritkonzentrationen erreicht werden. Andererseits ist die Toxizität des Nitrits vom Chloridgehalt des Wassers abhängig. Mit steigendem Chloridgehalt Im Gewässer unterscheidet man vier verschiedene nimmt die Toxizität ab, wie folgende Zusammen- Phosphorfraktionen: stellung zeigt: 3- - Gelöste anorganische Orthophosphate (PO4 ), - Gelöste organische P–Verbindungen, Salmonidengewässer: - Ungelöste anorganische (Sedimente, Mineralien - - — Wasser <10 mg/l Cl : 0,10 mg/l NO2 = 0,03 mg/l NO2 N. wie Calcium-, Magnesium-, Eisen- und Alumi-

- - — nium- Phosphate), Wasser >10 mg/l Cl : 0,65 mg/l NO2 = 0,20 mg/l NO2 N. - Ungelöste organische Phosphorverbindungen (in Organismen Polyphosphate als Reservestoffe Cyprinidengewässer: von Bakterien und Algen). - - — Wasser < 10 mg/l Cl : 0,2 mg/l NO2 = 0,06 mg/l NO2 N. - - — Phosphor begrenzt als Minimumfaktor (limitierender Wasser > 10 mg/l Cl : 1,3 mg/l NO2 = 0,40 mg/l NO2 N. Faktor) das Wachstum der Pflanzen, er ist der Haup- teutrophierungsfaktor. Unter Eutrophierung eines - Nitrat (NO3 ) Gewässers wird die Erscheinung bezeichnet, daß in Nitrat ist für Wasserorganismen selbst bei hohen aufeinanderfolgenden Vegetationsperioden immer - Konzentrationen um 100 mg/l NO3 unschädlich. mehr pflanzliche Biomasse gebildet wird, mit all den nachteiligen Folgen (Verkrautung, Verschlammung, Hauptquellen der Nitratbelastung der Gewässer sind Anaerobie). Düngemittel aus der Landbewirtschaftung sowie Als kritische Phosphorkonzentration für Kläranlagenabläufe. Auch über Niederschläge ge- Eutrophierungsprozesse können 0,1 bis 0,2 mg/l langt Nitrat in die Gewässer. Enthalten Fließgewäs- Gesamtphosphat-Phosphor gelten. Ein Fließgewäs- - - ser mehr als 25 mg/l NO3 (5,75 mg/l NO3 -N), so ser der Güteklasse II sollte einen Gesamt deutet dies auf anthropogene Belastungen hin. -Phosphatgehalt von Pges = 0,3 mg/l P und einen An und für sich ist Nitrat nicht toxisch. Durch Nitrat- Orthophosphatgehalt von 0,2 mg/l P nicht über- reduktion im Verdauungstrakt kann jedoch Nitrit schreiten. Nicht verunreinigte Gewässer, d.h. Güte- gebildet werden, das infolge Methämoglobinbil- klassen I und I-II weisen Orthophosphatkonzentrati- dung (Oxydation von Hämoglobin zu Methämoglo- 3- onen zwischen 0,01 bis 0,05 mg/l PO4 -P auf. bin) giftig wirkt. Desweiteren kann Nitrit mit Sekun- däraminen karzinogene Nitrosamine bilden. Das ist Bei den Stickstoff- und Phosphorverbindungen wird auch der Grund für die Festlegung des Nitratgrenz- die Konzentration oft nur auf das jeweilige Stick- werts von 50 mg/l im Trinkwasser. stoff- bzw. Phosphoratom bezogen. Die Umrech- Bezirksregierung Braunschweig 13 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______nung auf die jeweilige Verbindung ist mit folgenden Belastungsstufe I – II (200 – 400 mg/l Cl-): Umrechnungsfaktoren möglich: Gering salzbelastet Die biologische Beeinträchti-

gung beginnt bei 250 mg/l, dann treten Schäden Ammonium: NH + = 1,29 x NH +-N (mg/l) 4 4 an Wasserpflanzen auf: Sie verlieren ihr Chlorophyll, - - Nitrit: NO2 = 3,29 x NO2 -N (mg/l) - - werden gelb und sterben ab. In den Bewirtschaf- Nitrat: NO3 = 4,43 x NO3 -N (mg/l) - < Ammoniak: NH3 = 1,21 x NH3 -N (mg/l) tungsplänen wird ein Chloridgehalt von 200 mg/l 3- 3- - Orthophosphat: PO4 = 3,06 x PO4 -P (mg/l) Cl vorgeschrieben. Auf die aquatische Lebensge- meinschaft des Makrozoobenthons sind nur geringe Bei der Bewertung von Konzentrationsangaben ist Auswirkungen zu erwarten. Vor allem fehlen emp- auf diese Auslegung unbedingt zu achten! findliche Arten aus der Gruppe der Plecopteren (Steinfliegen) und Ephemeropteren (Eintagsfliegen); Trichopteren (Köcherfliegenlarven) sind nicht betrof- 2- Sulfat (SO4 ) fen. Die menschliche Geschmacksgrenze liegt bei Sulfate kommen im Gewässer als Calcium-, Magne- 250mg/l Cl-. Die Trinkwasserverordnung (TVO) vom sium- und Natriumsulfat vor und sind für Wasseror- 05.12.1990 legt einen Grenzwert von 250 mg/l ganismen i.a. unschädlich. Unbelastete Fließgewäs- fest. ser weisen einen Sulfatgehalt bis ca. 50 mg/l auf. Für Biozönosen spielt es nur dann eine Rolle, wenn Belastungsstufe II (400 - 1000 mg/l Cl-): 2- die Konzentration auf über 1000 mg/l SO4 an- steigt; derartige Gewässer veröden. Bei Konzentra- Mäßig salzbelastet. Deutlicher Artenrückgang. Auch 2- tionen > ca. 600 mg/l SO4 muß mit Sinterbildung weniger empfindliche Organismen werden geschä- gerechnet werden, und die Gewässer verarmen. Im digt. Insgesamt ist ein verarmter Organismen- Durchschnitt weisen Fließgewässer Sulfatkonzentra- bestand zu erwarten. Die Insektenlarven beschrän- tionen zw. 10 und 150 mg/l auf. ken sich auf Vertreter der Trichopteren (Köcherflie- gen) aus der Familie Hydropsychidae sowie Zuck- mücken (Chironomidae) und Kriebelmücken (Simu- Chlorid (Cl-) liidae). Die Verwendung zur Viehtränke ist proble- matisch. Salztolerante Arten treten auf. In der Natur kommen Chloride als Natrium-, Kali- um- und Calciumchlorid vor. Es ist neben Sulfat und Hydrogencarbonat das am meisten im Wasser und Belastungsstufe II – III (1000 – 2500 mg/l Cl-): Abwasser enthaltene Anion. Die biologische Beein- Kritisch belastet. Stark verarmte Biozönosen zu trächtigung beginnt bei etwa 250 mg/l Chlorid erwarten, da ab 2000 mg/l Cl- Süßwasserorganis- (menschliche Geschmacksgrenze), entsprechend men geschädigt werden. Massenentwicklung salz- 412 mg/l NaCl (Kochsalz). Ab 500 mg/l Chlorid toleranter Organismen ( z.B. Gammarus tigrinis). Die kann sich die Artenanzahl benthischer Makroinver- Fischfauna beschränkt sich auf ausgewachsene tebrata vermindern, bei 2000 mg/l werden Süßwas- (adulte) Tiere salztoleranter Arten. serorganismen geschädigt. Eine Reduzierung der Chloridkonzentrationen ist im Gewässer nur durch Verdünnung möglich. Belastungsstufe III (2500 – 5000 mg/l Cl-): Stark versalzen. Übergang zur biologischen Ver- Die Belastung der Fließgewässer wird in sieben Be- ödung der aquatischen Lebensgemeinschaften, lastungsstufen eingeteilt (NLÖ, 1995): jedoch Massenentwicklung salztoleranter Organis- men, bzw. Brackwasserorganismen wie Corophium Belastungsstufe I (< 200 mg/l Cl-): lacustre (Crustacea, Krebstiere). Die Fischfauna be- steht im wesentlichen aus Stichling und Aal, der ein Nicht oder sehr gering salzbelastet. Die natürliche katadromer Wanderfisch ist, d. h. die Laichablage Flora und Fauna wird nicht beeinträchtigt. Für erfolgt im Meer. Der Grenzwert für Fischgewässer anthropogen und geochemisch unbelastete Fließ- liegt bei 3000 mg/l Cl-. gewässer liegen im allgemeinen Cl- Konzentrationen von < 30 mg/l Cl- vor. Bei sehr geringen Chlorid- konzentrationen < 10 mg/l Cl- ist die Toxizität von Belastungsstufe III – IV (5000 – 20000 mg/l Cl-): Nitrit für Fische erhöht . Sehr stark versalzen. Kein Vorkommen von Süßwas- serorganismen. Umfangreiche wasserwirtschaftliche Schäden sind zu erwarten. Die Fischfauna besteht Bezirksregierung Braunschweig 14 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______im wesentlichen aus Stichling und Aal. Die Nutzung Im Dezember 1995 hat der LAWA – Arbeitskreis beschränkt sich auf die Schiffahrt. „Zielvorgaben“ einen Entwurf zur chemischen Ge- wässergüteklassifizierung veröffentlicht. Die folgen- de Tabelle 1 enthält die chemische Güteklassifizie- Belastungsstufe IV (> 20000 mg/l Cl-): rung bezogen auf 7 chemische Gewässergüteklas- Übermäßig versalzen. Vorherrschen mariner Bedin- sen. gungen, Meerwasser.

Tab. 1: Chemische Güteklassifizierung Fließgewässer (LAWA – AK, 1995, Zielvorgaben)

Stoffname Einheit Stoffbezogene chemische Gewässergüteklasse I I - II II II - III III III - IV IV Gesamtstickstoff mg/l <1 <1,5 <3 <6 <12 <24 >24 Nitrat–N mg/l <1 <1,5 <2,5 <5 <10 <20 >20 Nitrit–N mg/l <0,01 <0,05 <0,1 <0,2 <0,4 <0,8 >0,8 Ammonium-N mg/l <0,04 <0,1 <0,3 <0,6 <1,2 <2,4 >2,4 Gesamtphospor mg/l <0,05 <0,08 <0,15 <0,3 <0,6 <1,2 >1,2 Ortho-Phospat-P mg/l <0,02 <0,04 <0,1 <0,2 <0,4 <0,8 >0,8 Sauerstoffgehalt mg/l >8 >8 >6 >5 >4 >2 <2 Chlorid mg/l <25 <50 <100 <200 <400 <800 >800 Sulfat mg/l <25 <50 <100 <200 <400 <800 >800 TOC mg/l <2 <3 <5 <10 <20 <40 >40 AOX µg/l `0` <10 <25 <50 <100 <200 >200

Die Grenzwerte aus fischbiologischer Sicht sind als Schwermetalle Zielvorgaben oder als Qualitätsziele zu betrachten. Bei den zulässigen Schwermetallkonzentrationen ist zu unterscheiden zwischen den allgemeinen Güte- Toxische Effekte sowie Anreicherung im Fischkörper anforderungen für Fließgewässer und den Grenz- werden weitgehend verhindert, wenn diese Quali- werten als Qualitätsziele aus fischbiologischer Sicht. tätsziele (Grenzwerte) nicht überschritten werden. Cadmium und Quecksilber gelten als besonders Die Angaben beziehen sich auf mittelharte bis harte gefährliche Schwermetalle. Gewässer, in weichen Gewässern sind die Konzent- rationen bedeutend niedriger anzusetzen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick: Für die Beurteilung der Fischtoxizität ist nur der im Wasser gelöste Schwermetallanteil heranzuziehen, Tab. 2: Fischbiologische Qualitätsziele und all- d.h. die Grenzwerte beziehen sich auf den als bio- gemeine Güteanforderungen verfügbar geltenden, im Wasser gelösten Schwer- metallgehalt. Schwermetall Fischbiologische Allgemeine Gütean- Anzumerken ist, daß Qualitätsziele zum aquatischen Qualitätsziele forderungen Fließ- gewässer für GGK II Ökosystem und Artenschutz zum Teil bedeutend (AGA Güteklasse II) niedrigere Konzentrationen erfordern als aus fisch- Zink (µg/l) 50 < 300 biologischer Sicht (s. Gewässergütebericht 1992, StA- Kupfer (µg/l) 10 < 40 WA Göttingen).

Chromges (µg/l) 8 < 30 Nickel (µg/l) 30 - 50 < 30 Erläuterung zu den einzelnen Schwermetallen Blei (µg/l) 5 < 20 Cadmium (µg/l) 1 < 1 Die Giftwirkung der Schwermetalle beruht darauf, Quecksilber (µg/l) 0,05 *) < 0,5 daß diese diejenigen Enzyme, die mit SH–Gruppen Eisen (mg/l) - ≤ 2 versehen sind, in ihrer Wirkung hemmen (Schwer- metalle sind daher oft Enzym - Inhibitoren). (Aus Handbuch angewandte Limnologie, 11/96 und all- gemeinen Güteanforderungen für Fließgewässer (LAWA, NRW vom 03.07.1991)) *) für Fische als Nahrungsmittel Bezirksregierung Braunschweig, 15 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Zink Blei Die Toxizität nimmt mit zunehmender Wasserhärte Die Löslichkeit und damit die Toxizität ist in wei- ab. Im Meer- und Süßwasser liegen durchschnittli- chem Wasser bedeutend größer als in hartem. Ge- che Konzentrationen zw. 1 bis 10 µg/l vor. 150 µg/l wässer mit mittlerer Wasserhärte schädigen Fische Zn2+ wirken auf Forellen letal. Im Gegensatz zum kaum. Bleikontaminierte Fischnährtiere erhöhen die Menschen ist Zink für Fische außerordentlich to- Bleikonzentrationen im Fisch, was vor allem solche xisch. Daher sind die im Trinkwasser zulässigen Gewässer betrifft, deren Sedimente bleibelastet Zinkkonzentrationen (5 mg/l) für viele Fischarten sind. Konzentrationen > 100 µg/l (0,1 mg/l) hem- toxisch, weil Zink vor allem auch über die Kiemen men die Selbstreinigung und schädigen niedere aufgenommen wird. Die Zinktoxizität ist bei niedri- Wasserorganismen. Bei Bleikonzentrationen von 0,2 gen Wassertemperaturen höher. bis 0,5 mg/l verarmt das Makrozoobenthon; ab 0,5 mg/l wird die Nitrifikation im Gewässer ge- hemmt. Schwebstoffe absorbieren Blei. Die toxische Kupfer Wirkung des Bleis beruht auf der Enzymhemmung Kupfer bildet im Wasser Komplexverbindungen und des Hämoglobinstoffwechsels. Für Forellen und adsorbiert an organische und anorganische Teil- Weißfische sind 0,3 mg/l tödlich. chen. Nur in Gewässern mit niedrigem pH-Wert und geringer Wasserhärte liegt ein großer Kupferanteil Cadmium als freies Cu2+-Ion vor, dem die höchste Toxizität zukommt. Mit zunehmender Härte nimmt die Toxi- Cadmium weist eine große Fischtoxizität auf, die zität ab. Die Kupferverbindung Kupfersulfat wirkt mit steigender Wasserhärte abnimmt. In Gewässern ab 0,1 mg/l (100 µg/l) algizid. mit niedrigen pH-Werten erhöht sich die Cadmium- toxizität. Ab 0,1 mg/l wird die Selbstreinigungskraft der Gewässer gehemmt. Bei einer Konzentration Chrom ges von 0,2 µg/l werden niedere Wasserorganismen Bezüglich der Toxizität ist zwischen dreiwertigem bereits geschädigt. Cr(III) und sechswertigem Cr(VI) zu unterscheiden. Chrom(VI) - Verbindungen sind ca. 100mal so giftig Quecksilber wie dreiwertige. Für Gewässerproben ist jedoch eine getrennte Erfassung nicht zweifelsfrei möglich. Aufgrund Methylierung anorganischen Quecksilbers Aus diesem Grunde wird in der Verwaltungsvor- durch Mikroorganismen im Gewässer wirkt Queck- schrift nach § 7a WHG der Gesamtchromgehalt silber besonders stark toxisch, da organische Queck- angegeben. silberkomponenten bedeutend giftiger sind als an- Die Löslichkeit von Chrom(III) nimmt mit steigendem organische. So liegt in Fischen Quecksilber fast aus- pH-Wert ab (negativ pH-Wert korreliert). Unter schließlich als Methyl-Quecksilber vor. Quecksilber normalen Gewässerbedingungen (pH = 7 bis 8,5) reichert sich in der Fischmuskulatur an. Besonders liegt Chrom(III) kaum gelöst vor, so daß die gesamte gefährdet sind daher Fische, die in Stauräumen gelöste Chrommenge in etwa der Chrom(VI)– leben. Konzentration entspricht. Die Selbstreinigungskraft wird bereits ab einer Kon- Im Gegensatz zu Chrom(III) hängt die Toxizität von zentration von 18 µg/l gehemmt, da der mikrobielle Chrom(VI) nur geringfügig von der Wasserhärte ab, Stoffwechsel aufgrund von Enzymhemmung durch wird aber stark vom pH-Wert beeinflußt. Wie ande- Quecksilber gestört wird. re Schwermetalle reichert sich Chrom im Sediment an. Die natürliche Chromkonzentration in Flüssen Eisen und Seen ist < 10 µg/l. Niedere Wasserorganismen können durch Chromkonzentrationen > 100 µg/l Eisen kann auf den alkalisch reagierenden Kiemen geschädigt werden. der Fische oder auf dem Fischlaich ausfallen und Schäden hervorrufen. Bei pH–Werten zw. 6,5 bis 7,5 können für Fische 0,9 mg/l gelöstes Eisen (Fe2+) Nickel tödlich sein. Unter reduzierenden Bedingungen Die Toxizität von Nickel ist für Fische im allgemeinen (Anaerobie) liegt Eisen in zweiwertiger Form vor. Bei gering und nimmt mit zunehmender Wasserhärte Luftkontakt erfolgt eine Oxydation zum dreiwerti- ab. In unbelasteten Fließgewässern sind im allge- gen, und es fällt Eisen (III) hydroxyd (Eisenocker) meinen nur 0,3 µg/l gelöst (geogen bedingt). aus. Da gelöstes Eisen (Fe2+) für viele Wasserorganismen toxisch ist, sollte die Konzentration von 2 mg/l nicht Bezirksregierung Braunschweig, 16 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

überschritten werden. Ausgefälltes Eisen bildet Abschnitt 5). Die AOX-Belastung der Oberflächen- besiedlungsfeindliche Überzüge auf Gewässersub- gewässer beruht auf Einleitungen von Abwässern, straten. von Sickerwässern aus Deponien sowie auf Ab- schwemmungen aus der Landbewirtschaftung. Als Grenzwert für Einleitungen in Oberflächengewäs- Arsen sern steht z. Z. eine Konzentration von 1 mg/l AOX Arsen ist ein Halbmetall. Arsenkonzentrationen > bei Indirekteinleitern zur Diskussion (B. Streit, 1994). 0,75 mg/l hemmen die Selbstreinigungskraft der Gewässer. Auf Regenbogenforellen wirken 0,97 mg/l Arsen bei 96stündiger Einwirkungszeit tödlich. 4.1 Fischsterben Arsen reichert sich im Sediment an. Das Niedersächsische Landesamt für Ökologie (NLÖ) verfaßte 1998 eine Statistik über Fischsterben und Schwermetalle/ Sedimente deren Ursachen in Niedersachsen. Der in Fließgewässersedimenten enthaltene natürli- Aus der folgenden Abbildung 1 sind Ursachen und che Schwermetallgehalt ist der folgenden Tabelle zu Anzahl der Fischsterben zu entnehmen. entnehmen: Fischsterben in Niedersachsen

Tab. 3: Natürliche Gehalte (Backgroundgehalt) Industrie von Schwermetallen kommunale Abwässer in der < 20 µm Flußsediment - Feinkorn- fraktion. (Mitteilungen NLÖ 7/ 98) sonstiges

Landwirtschaft

Element Backgroundgehalt in mg/ kg Witterung/ Eisdecke

Kupfer 20 unbekannt

Nickel 30 Sauerstoffmangel/ Zink 100 Wärme 012345678 Blei 25 Anzahl der Fischsterben Cadmium 0,3 Quecksilber 0,2 Abb. 1: Fischsterben in Niedersachsen 1997 Chrom 80 (NLÖ, 1998, persönliche Mitteilung.)

Organische Schadstoffe 5. Umweltgifte mit hormoneller Wirkung (Endokrine Stoffe) Unter den organischen Schadstoffen spielen Pestizi- de (Pflanzenschutzmittel, Schädlingsbekämpfungs- Wissenschaftler, vor allem auch der WWF, weisen mittel) hinsichtlich der Belastung der Oberflächen- darauf hin, daß die seit 1950 erheblich gestiegene gewässer eine herausragende Rolle. Organische Schadstoffbelastung durch Chemikalien zu einer Halogenverbindungen, insbesondere die organi- verminderten Fortpflanzungsfähigkeit bei Säugetie- schen Chlorverbindungen sind dabei die häufigsten ren, Reptilien, Vögeln und Fischen geführt hat. Vor Verbindungen. Man findet sie in Reinigungsmitteln, allem sind die Wirbeltiere, deren Nahrungsgrundla- Lösemitteln, Treibgas, Kühlflüssigkeiten, Feuer- gen in Fließgewässer, Seen und Meeren liegen, schutzmitteln, Schädlingsbekämpfungsmitteln, u.a.. betroffen, aber auch der Mensch. Der Wirkungsme- Analytisch werden organische Schadstoffe über chanismus von Chemikalien mit endokriner, d. h. adsorbierbare organische Halogenverbindungen hormoneller Wirkung, beruht darauf, daß das emp- (AOX) erfaßt: Unter AOX versteht man einen Sum- findliche Hormongleichgewicht gestört wird, indem menparameter, der die Bestimmung (über Adsorp- sie natürliche Sexualhormone nachahmen oder tion an Aktivkohle) aller im Wasser enthaltenen blockieren. Die Folge ist, daß vor allem bei Jungtie- organischen Halogenverbindungen ermöglicht. ren Vermännlichungs- bzw. Verweiblichungser- Mehr als 10000 dieser Verbindungen (Pestizide, scheinungen auftreten. Die meisten dieser Stoffe Lösungsmittel, Kühlmittel, usw.) werden heute pro- wirken daher wie körpereigene Hormone, insbe- duziert. Als Richtwert für allgemeine Güteanforde- sondere wie das weibliche Hormon Östrogen. Bei rungen an die Gewässergüteklasse II wurden 40 dem in letzter Zeit beobachteten Rückgang der µg/l Cl- festgesetzt. Viele der AOX-Verbindungen Spermienzahl beim Menschen wird als eine der haben endokrine, d.h. hormonartige Wirkung (s. Bezirksregierung Braunschweig, 17 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Ursachen die Belastung durch Chemikalien mit 6. Ökomorphologische Gewässerzu- hormoneller Wirkung angenommen und diskutiert. standskartierung Gegenwärtig werden im menschlichen Körper ca. 500 chemische Stoffe gefunden, die noch vor 80 Jahren unbekannt waren. Darunter sind Stoffe mit endokriner Wirkung. Seit 1955 ist auch ein 6.1 Grundlagen Anstieg von Ovarienzysten beim Menschen zu beo- bachten. Für eine umfassende Bewertung des ökologischen Hormonell wirksame Chemikalien sind inzwi- Zustandes der Fließgewässer reicht die Kenntnis der schen im Grundwasser, in Oberflächengewässern Gewässergüte allein nicht aus, da dieser ebenso von und in der Nahrung nachgewiesen worden. Unklar der Gewässerstruktur (morphologische Beschaffen- ist jedoch noch, in welchem Ausmaß hormonell heit) geprägt wird. Die natürlichen Gewässerstruk- wirksame Umweltchemikalien die Zunahme hor- turen sind, ähnlich wie die chemischen und biologi- monabhängiger Krebserkrankungen und Beein- schen Beschaffenheitsmerkmale, durch anthropo- trächtigungen der männlichen Fortpflanzungsfähig- gene Eingriffe vielfach grundlegend verändert wor- keit mit verursachen. Diese Pseudohormone stehen den. Diese Beeinträchtigungen sind vor allem auf auch im Verdacht, schon im embryonalen Zustand den Gewässerausbau zurückzuführen, der darauf Fehlentwicklungen der Geschlechtsorgane, des abzielte, Auenlandschaften vor allem für die Land- Sexualverhaltens, des Nervensystems und des bewirtschaftung nutzbar zu machen. Wachstums auszulösen. Leitbild für die ökomorphologische Bewertung Zu diesen endokrin wirkenden Stoffen (Pseu- der Fließgewässer ist der heutige potentielle natürli- dohormone) zählen insbesondere: che Zustand. Darunter ist der Zustand eines Fließ- gewässers in ungestörter, naturraumtypischer Aus- Phthalate in PVC-Weichmachern, Klebern, prägung mit einer naturgemäßen Gewässerbett- Farben und Kosmetika. und Auedynamik zu verstehen, der vor allem durch die Eigendynamik des Fließgewässers geprägt wird. Bisphenol-A Beschichtungen in Konservendo- Dabei sind Uferverbau und Querbauwerke für das sen, Rohren. Strukturbildungsvermögen maßgebend, die Aue- Alkylphenole in Reinigungsmitteln und Kosme- nutzung und der Uferstreifen, als Auedynamik, für tika. das Entwicklungspotential. Pestizide auf Obst und Gemüse.

Organozinn- wie TBT (Tributylzinn) in Schiffsan- 6.2 Gewässerstrukturgütekartierung Verbindungen strichen als Antibewuchsmittel. Für die Gewässerstrukturgütekarte wird ausschließ- Das TBT sorgte dafür, daß die Wellhornschnecke lich der strukturelle Zustand erfaßt und bewertet. seit 1993 in der Nordsee verschwunden ist. Die Dabei werden die ökomorphologischen Merkmale Erscheinung des Imposex (zusätzlich aufgesetztes der Fließgewässer in zwei Teilsysteme untergliedert, Geschlecht) zeigten 90 % der weiblichen Wellhorn- und zwar in die schnecken, d. h., die Weibchen entwickelten zu- sätzliche männliche Geschlechtsorgane und wurden Gewässerbettdynamik und Auedynamik unfruchtbar. Die meisten weitverbreiteten Umweltchemikalien Aus beiden Teilsystemen mit den jeweiligen Teilwer- mit endokriner Wirkung sind die PCBs; aber auch ten (1 – 7) für die Gewässerbettdynamik und die anorganische Stoffe wie die Schwermetalle Cadmi- Auedynamik wird dann die Gesamtbewertung der um und Blei haben endokrine Wirkungen. All diese Gewässerstrukturgüte ermittelt (LAWA Richtlinien, Substanzen wirken insbesondere auf die Embryo- August 1996). nalentwicklung schädigend, mit latent angelegten Störungen (Krebs). Zur Beurteilung der Gewässerbettdynamik wer- Zum Schutze der Umwelt angesichts von ca. den im Bergland folgende fünf Parameter herange- 100000 Altstoffen und etwa 11000 gefährlichen zogen: chlorchemischen Verbindungen (Organo-Halogene) auf dem Markt wird gefordert, daß die Prüfanforde- - Linienführung, rungen im Rahmen des Chemikaliengesetzes für - Uferverbau, Pestizide um standardisierte Tests auf hormonelle - Querbauwerke, Wirkung ergänzt werden. - Gehölzsaum, - Abflußregelung. Bezirksregierung Braunschweig, 18 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Güteklasse 5 Zur Beurteilung der Auedynamik dienen folgende: ”merklich geschädigte Gewässerabschnitte”

- Hochwasserschutzbauwerke, Eine Gewässerbettdynamik, die aufgrund von Li- - Ausuferungsvermögen, nienveränderungen und baulichen Eingriffen nur - Auenutzung, den Teilwert (5) aufweist, führt im Regelfall zur - Uferstreifen. Einstufung in diese Kategorie: Bei fehlendem Entwicklungspotential in der Aue können auch Aus der Gesamtbewertung ergeben sich dann die Abschnitte mit einem Gewässerbettdynamikteilwert Gewässerstrukturgüteklassen, die sich am Grad (4) in diese Klasse abgewertet werden; ebenso ist der Beeinträchtigungen orientieren. Wie bei den eine Aufwertung des Teilwertes (6) durch eine Gewässergüteklassen unterscheidet man sieben naturnahe Aue möglich. Strukturgüteklassen. Das entscheidende Kriterium für die Bewertung ist die Entwicklungsfähigkeit des Güteklasse 6 Gewässers. In der folgenden Aufstellung sind die sieben Struk- ”deutlich geschädigte Gewässerabschnitte” turgüteklassen definiert: In ihrer Linienführung veränderte und durch massive bauliche Eingriffe in ihrer dynamischen Eigenent- Güteklasse 1 wicklung beeinträchtigte Abschnitte fallen ebenso ”natürliche bis naturnahe Gewässerabschnitte” unter diese Wertstufe wie in der Gewässerbettdy- namik übermäßig veränderte Abschnitte, die durch Solche Gewässerabschnitte weisen in ihrer Gewäs- eine naturnahe Aue eine Stufe aufgewertet werden serbettdynamik und Auedynamik keine Verände- können. rungen auf. Sie gehen mit dem Teilwert (1) in die Gesamtbewertung ein. Güteklasse 7

Güteklasse 2 ”übermäßig geschädigte Gewässerabschnitte” ”bedingt naturnahe Gewässerabschnitte” Begradigte und verbaute Fließstrecken, in denen die dynamische Eigenentwicklung zum Erliegen ge- Die Gewässerbettdynamik ist höchstens mäßig ver- kommen ist, sind auch dann noch als übermäßig ändert, wobei die Auedynamik in diesem Fall noch geschädigt anzusprechen, wenn die Aue nur mäßig naturnah sein muß. verändert sein sollte.

Güteklasse 3 Folgende Faktoren zeichnen ökologisch funktionie- rende, d. h. naturnahe Fließgewässer aus: ”mäßig beeinträchtigte Gewässerabschnitte” Abschnitte, die entweder eine sehr gute Gewässer- - Eigendynamische Laufentwicklung (Anlandung, bettdynamik bei gleichzeitig eingeschränkter Aue- Abbrüche), dynamik oder eine höchstens überwiegend verän- - Standortgerechter Bewuchs, derte Gewässerbettdynamik bei naturnaher Auedy- - Längsdurchlässigkeit (ökologische Durchgän- namik aufweisen. gigkeit), - Biotopvernetzung durch Gewässerrandstreifen Güteklasse 4 (Pufferwirkung gegen oberflächige Abflüsse und Niederschläge). ”deutlich beeinträchtigte Gewässerabschnitte”

Die Güteklasse der Gewässerbettdynamik muß im Regelfall zumindest den Wert ”überwiegend verän- dert” aufweisen. Nur eine naturnahe Aue kann einen in diesem Teilgütewert noch schlechter be- werteten Abschnitt noch aufwerten. Umgekehrt kann eine stark geschädigte Aue auch einen in der Gewässerbettdynamik mit (3) bewerteten Abschnitt zum Gesamtwert (4) abwerten.

Bezirksregierung Braunschweig, 19 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Spezieller Teil

7. Die Gewässergüte der Fließgewässer in Südniedersachsen

7.1 Gewässerkundliche Grunddaten

7.1.1 Wasserhaushalt der Jahre 1992 bis 1996

Das Niederschlagsdefizit und der Niederschlagsüberschuß in Prozent für die Jahre 1992 bis 1996 ergibt sich auf- grund der Abweichungen gegenüber dem monatlichen Mittelwert einer 30jährigen Niederschlagsreihe (1961 – 1990). Der langjährige mittlere Jahresniederschlag im Raum Göttingen liegt bei 644 mm. Aus der folgenden Tabelle sind die Niederschläge der Jahre 1992 bis 1996, bezogen auf das langjährige Mittel der monatlichen Niederschlagsmenge, zu entnehmen (Wetterdienst, Station Göttingen):

Tab. 4: Niederschläge der Jahre 1992 – 1996

1992 Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jahr N-Defizit in % 23 42 20 63 22 9 44 6 - N-Überschuß in % 118 4 65 111 2 1993 - Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jahr N-Defizit in % 24 67 23 28 19 43 - N-Überschuß in % 158 30 83 42 56 89 22 1994 - Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jahr N-Defizit in % 63 20 67 21 7 - N-Überschuß in % 53 190 66 26 21 60 23 15 1995 - Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jahr N-Defizit in % 1 46 45 87 25 62 4 N-Überschuß in % 66 40 26 29 9 78 - 1996 - Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jahr N-Defizit in % 97 75 46 15 56 58 39 15 N-Überschuß in % 19 40 48 104 22

1992 war mit 2% Überschuß ein durchschnittliches Niederschlagsjahr. Hohe Niederschläge waren im Frühjahr (März) und Herbst (November) zu verzeichnen. 1993 war ein niederschlagsreiches Jahr mit einem Jahresüberschuß von 22%. Besonders niederschlagsreich war der Januar mit 158% Überschuß. Niederschlagsdefizite waren vor allem im Frühjahr zu verzeichnen. 1994 war ebenfalls ein niederschlagsreiches Jahr mit einen Überschuß von 15%. Hohe Niederschläge, die zu Über- schwemmungen führten, erfolgten im März. 1995 war eher ein trockenes Jahr mit einem leichten Defizit von 4%. 1996 war ebenfalls ein niederschlagsarmes Jahr. Der Defizitanteil war mit 15% relativ hoch. Insbesondere waren die Mo- nate Januar und März bis Juni ausgesprochen niederschlagsarm. Nur der Oktober konnte mit 104% Überschuß ein noch stärkeres Defizit verhindern. Bezirksregierung Braunschweig, 20 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

7.1.2 Abflüsse

In der folgenden Tabelle sind die Abflüsse für das Jahr 1996 zusammengestellt:

Tab. 5 : Abflüsse von Fließgewässern Südniedersachsens, Stand 1996

Hauptwerte der Pegel (alphabetisch geordnet), Abflüsse in [m3/s]

Nr. Pegel Gewässer Aeo Jahresreihe HHQ MHQ MQ MNQ NNQ Betreiber Pegelart [Km²] 56 Adelebsen Schwülme 40,2 79/96 10,10 5,41 0,48 0,21 0,13 Bez.Reg BS 1 5 Altenau I Oker 31,2 51/90 69,10 17,30 0,84 0,08 0,01 HWW 1 36 Berka / R Rhume 895,0 55/96 217,00 74,80 11,60 4,55 2,68 Bez.Reg BS 1 19 Berka / S Söse 210,0 41/96 54,30 22,60 3,95 1,51 0,75 Bez.Reg BS 1 59 Bodenfelde Reiherbach 30,8 74/96 4,09 2,18 0,33 0,07 0,01 Bez.Reg BS 1 54 Bonaforth(Guntershausen) Fulda 6366 41/94 980,00 371,00 58,10 16,40 7,36 WSA 3 44 Bovenden Leine 715,0 81/96 355,00 75,10 6,45 2,28 1,39 Bez.Reg BS 3 12 Bredelem Innerste 158,0 85/96 42,50 17,00 2,41 0,91 0,33 Bez.Reg BS 3 1 Dreiherrenbrücke Ecker 19,1 26/90 31,00 5,59 0,22 0,04 0,00 HWW 1 18 Eisdorf Markau 37,5 41/96 15,80 7,86 1,41 0,43 0,13 Bez.Reg BS 1 37 Elvershausen Rhume 1115 63/96 242,00 103,00 15,40 6,03 3,41 Bez.Reg BS 1 23 Erikabrücke Oder 42,9 36/90 78,00 19,20 0,92 0,10 0,03 HWW 1 48 Gandersheim Gande 95,4 61/96 37,20 15,30 0,83 0,16 0,01 Bez.Reg BS 1 42 Gartemühle Garte 86,3 84/96 24,60 9,49 0,73 0,33 0,12 Bez.Reg BS 1 43 Göttingen Leine 633,0 59/96 287,00 54,00 5,39 1,86 0,96 Bez.Reg BS 1 49 Greene Leine 2916 41/96 900,00 180,00 31,90 12,00 6,42 Bez.Reg BS 1 15 Groß Rhüden Nette 125,0 62/96 28,80 14,20 1,43 0,39 0,10 Bez.Reg BS 1 55 Hann.Münden Weser 12442 41/94 1540,00 627,00 114,00 35,60 18,70 WSA 1 3 Harzburg I u. II Radau 18,3 26/90 30,40 7,39 0,43 0,09 0,04 HWW 1 22 Hattorf Sieber 129,0 51/96 90,00 34,70 2,48 0,17 0,01 Bez.Reg BS 1 21 Herzberg I u.II Sieber 69,2 31/90 143,00 30,70 2,12 0,30 0,08 HWW 1 8 Herzog-Julius-Hütte Grane 22,4 keine Auswertung HWW 3 33 Hilkerode Eller 96,8 62/96 27,00 9,51 0,85 0,27 0,16 Bez.Reg BS 1 13 Hohenrode Innerste 212,0 51/96 59,40 19,90 2,53 0,69 0,07 Bez.Reg BS 1 9 Hüttschental Innerste 72,1 41/90 49,50 15,30 1,12 0,13 0,04 HWW 1 26 Kupferhütte Lutter 15,9 73/90 16,20 5,71 0,37 0,04 0,00 HWW 1 52 Kuventhal Krummes Wasser 61,8 62/96 46,50 17,20 0,66 0,09 0,01 Bez.Reg BS 1 47 Leineturm Leine 990,0 81/96 199,00 82,50 8,81 2,86 1,81 Bez.Reg BS 1 53 Letzter Heller Werra 5487 41/94 605,00 263,00 50,70 14,20 5,10 WSA 1 28 Lindau / O Oder 376,0 80/96 136,00 71,00 6,27 1,55 0,24 Bez.Reg BS 1 35 Lindau / R Rhume 466,0 84/96 43,20 28,30 5,24 2,73 2,16 Bez.Reg BS 1 11 Lindthal I u.II Innerste 98,1 67/90 41,50 12,40 1,62 0,62 0,15 HWW 1 41 Mariengarten Dramme 45,2 64/96 14,40 4,46 0,34 0,09 0,02 Bez.Reg BS 1 17 Mariental Söse 49,9 36/90 38,50 6,02 0,79 0,16 0,00 HWW 1 38 Northeim Rhume 1176 94/96 153,00 116,00 17,60 6,93 5,72 Bez.Reg BS 3 46 Nörten-Hardenberg Leine 882,0 81/96 320,00 80,30 8,33 2,64 1,58 Bez.Reg BS 3 24 Odertal I Oder 53,6 41/90 122,00 8,82 1,75 0,18 0,00 HWW 1 25 Odertal II Sperrlutter 27,3 31/90 57,00 10,00 0,40 0,03 0,00 HWW 1 6 Okertal I u.II Oker 94,1 61/90 53,30 10,30 2,01 1,10 0,80 HWW 1 51 Oldendorf Ilme 149,0 62/96 36,90 19,10 2,15 0,54 0,26 Bez.Reg BS 1 20 Pionierbrücke Sieber 44,5 31/90 87,00 23,30 1,53 0,26 0,12 HWW 1 39 Reckershausen Leine 321,0 64/96 133,00 27,30 2,70 0,67 0,21 Bez.Reg BS 1 40 Reinhausen Wendebach 30,2 71/96 64,40 5,51 0,12 0,02 0,00 Bez.Reg BS 3 50 Relliehausen Ilme 63,6 74/96 18,30 8,68 0,98 0,22 0,07 Bez.Reg BS 1 34 Rhumspringe Rhume 7,9 55/96 6,28 3,47 2,11 1,54 0,95 Bez.Reg BS 1 16 Riefensbeek Söse 24,2 36/90 55,00 12,70 0,64 0,07 0,01 HWW 1 31 Rollshausen / H Hahle 184,0 62/96 70,00 18,10 1,17 0,37 0,21 Bez.Reg BS 1 32 Rollshausen / S Suhle 85,2 73/96 20,10 5,95 0,59 0,26 0,16 Bez.Reg BS 1 10 Rote Klippe Innerste 85,0 64/90 62,50 19,30 1,50 0,20 0,05 HWW 1 27 Scharzfeld Oder 154,0 51/90 51,00 19,30 3,20 1,15 0,00 HWW 1 14 Sehlde Neile 59,9 85/96 17,80 8,18 0,56 0,13 0,05 Bez.Reg BS 2 57 Steimke Ahle 79,9 62/96 43,60 17,60 1,37 0,52 0,16 Bez.Reg BS 1 58 Vernawahlshausen Schwülme 281,0 67/96 69,10 37,40 3,47 1,29 0,85 Bez.Reg BS 1 2 Vienenburg / E Ecker 76,6 86/96 15,70 5,78 0,55 0,11 0,03 Bez.Reg BS 1 4 Vienenburg / R Radau 57,5 64/96 32,20 11,90 0,81 0,15 0,03 Bez.Reg BS 2 45 Weende Weende 1,1 95/96 0,76 0,47 0,16 0,08 0,07 Bez.Reg BS 2 30 Westerode Nathe 32,2 73/96 19,90 4,40 0,21 0,07 0,01 Bez.Reg BS 1 7 Wöltingerode Oker 150,0 78/96 57,90 15,00 2,83 1,46 0,78 Bez.Reg BS 2 29 Zorge Zorge 31,9 68/96 23,00 7,96 0,70 0,09 0,04 Bez.Reg BS 1

Pegelart: 1 = Hauptpegel; 2 = Ergänzungspegel; 3 = Betriebspegel WSA = Wasser- und Schiffahrtsamt Hann. Münden; HWW = Harzwasserwerke Hildesheim; Bez.Reg. BS = Bezirksregierung Braunschweig, Außenstelle Göttingen

Es bedeuten: Der Abfluß eines Flusses, d. h. die an einer bestimmten Stelle abfließende Wassermenge, ist MNQ = Mittlerer Niedrigwasserabfluß das sichtbare Ergebnis komplizierter NNQ = Niedrigster Niedrigwasserabfluß Zusammenhänge zwischen Niederschlag, MHQ = Mittlerer Hochwasserabfluß Versickerung und Verdunstung. Der Niederschlag HHQ = Höchster Hochwasserabfluß MQ = Mittlerer Abfluß fließt zu ca. 10 % direkt in ein Gewässer, versickert zu ca. 30 % im Boden und die restli- Bezirksregierung Braunschweig, 21 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Boden und die restlichen 60 % verdunsten. Das versi- Die staatliche Überprüfung der Kläranlagenabläu- ckernde Wasser gelangt ins Grundwasser und von fe ergab, daß die meisten Kläranlagen das anfal- dort wieder in Flüsse und Bäche. lende Abwasser den rechtlichen Reinigungsanfor- derungen gemäß reinigen. In fünf Fällen ver- schlechtert sich die Gewässergüte der Vorfluter 7.2 Einleiterüberwachung nach Einleitung um eine Güteklasse:

Der Gewässerkundliche Landesdienst überwacht die - Braunlage/ Warme Bode, Einleitungen der kommunalen Klärwerke: Die indus- - Hohegeiß/ Bärenbach, triellen und gewerblichen Klärwerke werden vom - Goslar–West/ Jerstedter Bach, NLÖ in Hildesheim überwacht. Lage und Ausbaugrö- - Klein Mahner/ Stobenbergbach, ße der jeweiligen Klärwerke sind in der Gewässergü- - Upen/ Neilebach. tekarte durch entsprechend angebrachte Symbole gekennzeichnet (s. Anhang). Die Ursachen dafür sind in der Regel unzureichen- In der folgenden Tabelle sind die Mindestanforderun- de N- und P- Elimination. gen von Kläranlagenabläufen, festgelegt im Anhang 1 der Rahmenabwasserverwaltungsvorschrift, enthal- ten. 7.2.3 Landkreis Northeim

Tab. 6: Mindestanforderungen von Kläranlagen- Im Landkreis Northeim werden derzeit 21 Kläran- abläufen nach den allgemeinen Regeln lagen mit Ausbaugrößen zw. 65 EW (Einwohner- der Technik gleichwerte) und 60000 EW (KA Northeim) be- (Stand 21.03.1997) trieben. Die staatliche Überprüfung der Kläranla- genabläufe ergab, daß bis auf wenige Ausnahmen Größenklasse 1 2 3 4 5 die Erlaubniswerte eingehalten werden. <1000 1000 5001 10001 bis >100000 EGW bis bis 100000 5000 10000 7.2.4 Landkreis Osterode CSB (mg/l) 150 110 90 90 75 BSB5 (mg/l) 40 25 20 20 15 Im Landkreis Osterode werden derzeit 7 Kläranla- + NH4 -N - - 10 10 10 (mg/l) (≥12oC) (≥12o C) (≥12oC) gen mit Ausbaugrößen zw. 12000 EW und 43300

Nges a- - - - 18 18 EW (KA Osterode) betrieben. norg(mg/l) Die staatliche Überprüfung der Kläranlagen- Pges (mg/l) - - - 2 1 abläufe ergab, daß die Erlaubniswerte größtenteils eingehalten werden konnten. In drei Fällen (Herz- 7.2.1 Landkreis Göttingen berg/Sieber, Scharzfeld/Oder und Wulften/Oder) verschlechterte sich die Gewässergüte der Vorflu- Im Landkreis Göttingen werden derzeit insgesamt 18 ter nach Einleitung um eine Gewässergüteklasse, Kläranlagen mit Ausbaugrößen zw. 100 EW (Einwoh- nachdem bei den betreffenden Kläranlagen die N- nergleichwerte) und Göttingen mit 210000 EW be- Elimination unzureichend war. Seit 1995 haben trieben. Die staatliche Überprüfung der Kläranlagen- die beiden Kläranlagen Wulften und Scharzfeld abläufe ergab, daß ein Großteil der Kläranlagen das eine N–Elimination. anfallende Abwasser entsprechend den rechtlichen Reinigungsanforderungen reinigt. In drei Fällen (Göt- 7.3 Ergebnisse der biologisch– tingen-Leine, Rollshausen–Suhle, Bovenden–Weende) ökologischen Fließgewässerunter- verschlechtert sich die Gewässergüte der Vorfluter suchungen nach Einleitung um eine Güteklasse, was in der Regel auf die unzureichende N- bzw. P-Elimination (bei (Hinweis: Die Ergebnisse der chemischen Untersuchun- Göttingen nur N–Elimination) zurückzuführen ist. gen sind den Tabellen 13 - 28 im Anhang zu entneh- men.) 7.2.2 Landkreis Goslar Fließgewässer werden nach ihrer wasserwirt- Im Landkreis Goslar werden derzeit 21 Kläranlagen schaftlichen Bedeutung rechtlich in drei Ordnun- mit Ausbaugrößen zw. 350 EW (Einwohnergleichwer- gen eingeteilt: te) und 70000 EW (KA Innerstetal) betrieben. Bezirksregierung Braunschweig, 22 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Gewässer 1. Ordnung verschmutzt und weist die Güteklasse III auf (nach Untersuchungen und Mitteilung des Staatlichen Gewässer 1. Ordnung sind wegen ihrer erheblichen Umweltamtes Sondershausen, Thüringen). Seit Bedeutung für die Wasserwirtschaft schiffbare Bun- Inbetriebnahme der Kläranlage Heiligenstadt (Thü- deswasserstraßen mit überregionaler Bedeutung, z. ringen), im November 1992 bzw. im März 1993 B. Weser, Rhein, Elbe. Sie sind in einem entsprechen- mit Stickstoff- und Phosphorelimination hat sich den Verzeichnis aufgeführt. die Gewässergüte der Leine ab Heiligenstadt bis zur Landesgrenze zu Niedersachsen auf Grund Gewässer 2. Ordnung von biologischen und chemischen Untersuchun- gen gegenüber dem Gütezustand vor 1993 um Gewässer 2. Ordnung sind die nicht zur 1. Ordnung bis zu vier Güteklassen verbessert, so daß die Lei- gehörenden Gewässer, die wegen ihrer überörtlichen ne nunmehr mit der Güteklasse II niedersächsi- Bedeutung für das Gebiet eines Unterhaltungsver- sches Gebiet erreicht. bandes in einem Verzeichnis aufgeführt sind, das die Die Auswirkung der Kläranlage Heiligenstadt auf Obere Wasserbehörde als Verordnung aufstellt (§ 67, die Leine bei Reckershausen hinsichtlich der N- Nds. GVBL Nr.47, 1982). Elimination geht aus der folgenden Abbildung hervor:

Gewässer 3. Ordnung mg/l g/s 10 45 Gewässer 3. Ordnung sind alle diejenigen oberirdi- 9 40 schen Gewässer, die nicht Gewässer 1. oder 2. Ord- 8 35 nung sind. Ihre Unterhaltung obliegt den Eigentü- 7 30 mern. 6 25 5 20 4 Unter der Gewässerunterhaltung wurde nach frühe- 15 ren Bestimmungen des WHG nur die Erhaltung eines 3 2 10 ordnungsgemäßen Zustandes für den Wasserabfluß 1 5 verstanden. Heute wurde die Unterhaltungspflicht so 0 0 umgestellt, daß nunmehr die ökologischen Funktio- 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 nen des Gewässers stärker berücksichtigt werden, und Eingriffe nur schonend durchzuführen sind. + - NH4 -N (mg/l) NO3 -N (mg/l) FN anorg (g/s) Formatiert

7.3.1 Leine Abb. 2: Auswirkung der Kläranlage Heiligen- stadt auf die Stickstoffbelastung der Fließgewässer: 2. Ordnung. Leine bei Reckershausen Länge: Ca. 73 Km im Dienstbezirk. Abwassereinleitung: Sie nimmt direkt das Abwasser Obwohl die Kläranlage Heiligenstadt Stickstoff zu von zwei kommunalen Kläranlagen auf: 85 – 90% eliminiert, ist die Stickstofffracht in KA Göttingen 210000 EW, Reckershausen nicht zurückgegangen, jedoch + KA Beulshausen 8500 EW. erfolgte eine deutliche Reduzierung der NH4 - Gewässergüte: Landesgrenze bis zur KA Göttingen = Konzentration um 72%, was sich positiv auf den Güteklasse II, unterhalb KA Göttingen bis in etwa Sauerstoffhaushalt der Leine auswirkt. Offenbar Harste-Einmündung = Güteklasse II – III, unterhalb gelangt auf der Fließstrecke zwischen Uder (Einlei- Harste–Einmündung = Güteklasse II. tungsstelle der Kläranlage Heiligenstadt) und A- Fischereibiologische Zonierung: Von der Landesgren- renshausen Stickstoff aus diffusen Einleitungen ze bis Bovenden Barbenregion, unterhalb Barben-/ der Landbewirtschaftung bzw. der noch nicht Brassenregion. abwassertechnisch ordnungsgerecht entsorgten Gemeinden wieder in die Leine, der dazu beiträgt, Hinweis: Der von der Bezirksregierung Hannover 1989 daß die N anorg,- Fracht gegenüber dem Zustand herausgegebene Bewirtschaftungsplan Leine enthält Ge- vor Inbetriebnahme der Kläranlage Heiligenstadt wässernutzungsklassen. Die Zusammenstellung ist dem unverändert bleibt. Den hohen Frachten von 1994 Gewässergütebericht 1992 zu entnehmen. und 1995 lagen allerdings Hochwasserereignisse zu Grunde (März ´94 und Januar ´95). Die Leine ist im Oberlauf, in Thüringen, oberhalb von In Reckershausen ist die Leine mäßig orga- Leinefelde wegen ungereinigter kommunaler Abwäs- nisch belastet (Güteklasse II Si = 2,26). Relativ hoch ser (die anliegenden Gemeinden sind abwassertech- ist aber die Nitratkonzentration, die 1996 im Jah- nisch noch nicht ordnungsgerecht entsorgt) stark Bezirksregierung Braunschweig, 23 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

- - resdurchschnitt bei 37 mg/l NO3 (8,4 mg/l NO3 -N) die Phosphatbelastung in der Leine deutlich zu- lag. Hinsichtlich der Besiedlung mit benthischen Ma- rückgegangen und nur noch gering: Sie liegt bei kroinvertebrata traten gegenüber dem Zustand vor 0,12 mg/l Orthophosphat–Phosphor (0,18 mg/l Inbetriebnahme der Kläranlage Heiligenstadt fol- ges Phosphat-Phosphor), Jahresdurchschnitt 1996. gende Änderungen auf: Die Abnahme der Phosphatbelastung - sie ging um das 7fache zurück - wirkte sich positiv auf die Während noch im Jahre 1992 Schlechtwasseran- Gewässergüte der Leine aus. An der Gütemeßstel- zeiger wie Rollegel und Wasserasseln in großer Ar- le Bovenden ist aufgrund der Besiedlung benthi- tendichte vorzufinden waren - für den Rollegel Er- scher Makroinvertebrata eine deutliche Gütever- pobdella octoculata wurde 1992 die Abundanzziffer besserung festzustellen: Die Gutwasseranzeiger,

Ai = 6 (viel) und für die Wasserassel Asellus aquaticus d. h. Bioindikatoren der Güteklasse II, weisen zu- noch mäßig bis viel Ai = 5 ermittelt - sind 1995 die sehends stärkere Dominanzen auf. Es ist damit zu

Rollegel nur in geringer Dichte (Ai = 3) und Asellus rechnen, daß bei erfolgter Stickstoffelimination gar nicht mehr vorgefunden worden: Zeichen einer die Gewässergüte der Leine auch unterhalb der deutlichen Verbesserung der Gewässergüte, insbe- Kläranlage Göttingen sich auf die Güteklasse II sondere was den Sauerstoffhaushalt der Leine be- verbessern kann (s. Gewässergütekarte 1997 im An- trifft. Ist bei Reckershausen Ammoniumstickstoff im hang). Jahresdurchschnitt 1996 noch mit 0,34 mg/l N ge- messen worden, so waren 1996 im Jahresdurch- Die Sauerstoffzehrung (BSB5) durch biologisch schnitt an der Stegemühle, oberhalb der Göttinger abbaubare organische Kohlenstoffverbindungen + Kläranlage, nur noch 0,15 mg/l NH4 -N vorzufinden, zwischen dem Meßpunkt Stegemühle oberhalb was einer Abnahme von ca. 56% entspricht (Nitrifika- und Bovenden unterhalb der Göttinger Kläranlage tion, geringe N– Einträge). stellt sich wie folgt dar: Biologische Untersuchungen der Leine im Sep- tember 1996, ca. 20 m oberhalb der Einleitung der Meßpunkt Jahresdurchschnitt Göttinger Kläranlage, ergaben einen Saprobienindex BSB5 (mg/l) 1996 von Si = 2,13, d. h. Gewässergüteklasse II. Die relativ hohe gemessene elektrische Leitfähigkeit Stegemühle 2,6 Bovenden 6,1 von ca. 1000 µS/cm oberhalb der Einleitung wird 1995 überwiegend durch Sulfate verursacht, deren Kon- Bovenden 5,4 zentration bei durchschnittlich 190 mg/l S0 2- liegt, d. 4 1994 h. die Leine ist geochemisch gesehen dem Sulfattyp Bovenden 4,2 (CaSO4) zuzuordnen. Der BSB5 liegt zwischen 1,8 bis 1990 3,8 mg/l O2, d. h. die Sauerstoffzehrung ist nur gering Bovenden 9,5 bis mäßig. Unterhalb der Göttinger Kläranlage verschlech- Vergleicht man die BSB5-Konzentrationen in Bo- tert sich die Gewässergüte der Leine auf die Güte- venden von 1996 mit den Konzentrationen der klasse II – III. Ursache dafür ist die noch fehlende Jahre 1988 bis 1990, so stellt man fest, daß die Stickstoffelimination der Göttinger Kläranlage. Da- sauerstoffzehrende organische Belastung erheb- durch erhöht sich die Ammoniumkonzentration in der lich abgenommen hat, nachdem 1990 der Jahres- + Leine von 0,15 mg/l auf 1,39 mg/l NH4 -N (Jahres- durchschnitt noch bei 9,5 mg/l BSB5 gelegen hat- durchschnitt GÜN-Meßstelle Bovenden, 1996). Da die te. Auch liegt die TOC-Konzentration im Jahres- - Nitritbelastung (NO2 , starkes Fischgift) der Leine durchschnitt 1996 mit 3,6 mg/l deutlich unter durch die noch fehlende Stickstoffelimination der dem kritischen Belastungswert von 7,0 mg/l. E- Göttinger Kläranlage kritisch ist, im Jahresdurch- benso gehen von den Schwermetallen keine toxi- — schnitt 1996 wurden 0,16 mg/l NO2 -N gemessen, schen Belastungen aus (s. Tabelle 28 im Anhang, - das sind 0,35 mg/l NO2 (Nitrit), ist die N-Elimination Schwermetalle). auch wegen der Fischgiftigkeit des Nitrits begründet Die Belastung der Leine mit organischen Ha- und zwingend erforderlich. Trotz der, die Nitritgiftig- logeniden (AOX), d. h. mit Pflanzenschutzmitteln keit mindernden Chloridkonzentration von 56 mg/l ist mit 12 µg/l Cl- im Bereich von Nörten- - Cl ist für die Fische die Belastung noch zu hoch. Eine Hardenberg gering. Allerdings ist die Stickstoffbe- akute Toxizität des Nitrits ist jedoch nicht vorhanden, lastung der Leine, und zwar mit Ammonium, un- - die erst bei 1,30 mg/l NO2 (Cyprinidengewässer) terhalb der Einmündung des Beverbaches mit 1,1 einträte. + bis 2,0 mg/l NH4 -N (April 1997) zu hoch, wäh- Nachdem im Jahre 1991 die Göttinger Kläranla- rend oberhalb des Beverbachzuflusses Konzentra- ge mit einer Phosphatfällung ausgestattet wurde, ist + tionen zw. 0,45 bis 1,5 mg/l NH4 -N gemessen Bezirksregierung Braunschweig, 24 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______wurden, die aber ebenfalls stark belastet sind. Die Abb. 3: Ammoniumstickstoffkonzentrationen Kläranlage Nörten–Hardenberg, Vorfluter Beverbach, in der Leine, Jahresdurchschnitt 1996 + führt zu einer weiteren Stickstoffbelastung (NH4 ) der Leine, jedoch nicht zu einer meßbaren CSB – Erhö- In einigen Abschnitten weist die Leine gute hung: Oberhalb als auch unterhalb des Beverbach- ökomorphologische Strukturen auf, so zuflusses liegt der CSB < 15 mg/l. Am Leineturm bei beispielsweise bei Elvese, wo auf Grund der Höckelheim weist die Leine einen Saprobienindex von Gewässerbett- und Auedynamik die

Si = 2,00 auf. Die Besiedlung mit benthischen Strukturgüteklasse I ermittelt wurde. Auf einer, Makroinvertebrata ist außerordentlich mannigfaltig allerdings nur kurzen, Strecke ist die Leine hier

(Summe Ai = 44); die Gewässergüteklasse ist II. So ökomorphologisch natürlich bis naturnah struk- kommt die Köcherfliege Lasiocephala basalis, die in turiert.Oberhalb Göttingens liegen Strukturgüteklassen der „Roten Liste“ von Niedersachsen in die Gefähr- von III vor, wie bei Stockhausen, d. h. ökomorpho- dungskategorie III, d. h. gefährdet, eingestuft ist, hier logisch nur mäßig beeinträchtigt (s. allgemeiner Teil, in großer Häufigkeit vor (Abundanzziffer Ai = 5). In Kapitel 6). chemischer Hinsicht, was den Stickstoff betrifft, weist die Leine am Leineturm jedoch noch eine starke Be- Fischereibiologisch ist die Leine ab Landesgrenze lastung auf, nachdem im Jahresdurchschnitt 1996 bis ungefähr Höhe Bovenden in die Barbenregion Ammoniumstickstoff mit 1,25 mg/l vorlag. Hier und unterhalb in die Übergangsregion zur Bras- macht sich noch die fehlende N–Elimination vor allem senregion eingestuft. der Göttinger, aber auch der Bovender Kläranlage, bemerkbar, die allerdings seit Ende 1996 eine N– Hinweis: Der chemische Gütezustand der Leine an den Elimination besitzt. Erst in Greene weist die Leine eine GÜN–Meßstationen/ Meßstellen Reckershausen, Stege- + mühle, Leineturm, Bovenden und Greene ist auch den geringere NH4 -N Konzentration auf, die im Jahres- durchschnitt 1996 bei 0,41 mg/l lag, was aber noch Diagrammen, die sich im Anhang befinden, zu entneh- nicht den Erfordernissen des Bewirtschaftungsplanes men. + Leine (NH4 -N = 0,3 mg/l) Rechnung trägt. Die Belas- tung mit organischen Halogeniden (AOX) ist mit 15,5 7.3.1.1 Nebengewässer der Leine (ohne µg/l Cl- gering; die Gewässergüteklasse ist II. Rhume und Ilme)

Zusammenfassend ist zu sagen, daß sich die Ge- In der Tabelle 14 im Anhang sind die Gütedaten wässergüte der Leine gegenüber der Gütekarte 1992 von den Nebengewässern der Leine, die Rhume vor allem unterhalb Nörten–Hardenbergs auf die und Ilme ausgenommen, zusammengefaßt. Insge- Güteklasse II verbesserte. Dies ist möglicherweise samt wurden 39 Nebengewässer der Leine an 61 auch im Zusammenhang mit dem verringerten Ein- Stellen biologisch und chemisch untersucht (s. trag von Phosphaten durch die Göttinger Kläranlage Gewässergütekarte 1997 im Anhang). zu sehen. Problematisch bleibt aber nach wie vor noch die Ammoniumbelastung. An folgenden Schleierbach Meßstellen war die Ammoniumbelastung 1996 wie folgt: Fließgewässer: II. Ordnung. Länge: Ca. 3 Km. Abwassereinleitungen: Keine. Meßstelle Ammoniumbelastung 1996 Gewässergüte: Saprobienindex (1,66), Güteklasse II. Greene Nach wie vor und gegenüber der Gewässergüte- karte 1992 unverändert, ist der Schleierbach in die Leineturm Güteklasse II eingestuft. Allerdings ist die Biozönose im Abschnitt Reiffen- Bovenden hausen/ Campingplatz an benthischen Makroin- vertebrata verarmt. So fehlt beispielsweise der Stegemühle Gemeine Flohkrebs (Gammarus pulex) als wichti- ges Bindeglied in der Nahrungskette. Reckershausen Die dominierenden Organismengruppen sind Ar-

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 ten aus den Ordnungen Eintagsfliegen und Kö- + NH4 -N (mg/l)) cherfliegen. Auffallend hoch ist jedoch die Nitrat- - konzentration mit 8,9 mg/l NO3 -N entsprechend - 39,4 mg/l NO3 . Bezirksregierung Braunschweig, 25 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Schneenbach ausweisen. Vermutlich ist das sehr harte Wasser (30 oGH) mit einem relativ hohen Sulfatgehalt von Fließgewässer II. Ordnung. durchschnittlich 218 mg/l SO 2- besiedlungsfeind- Länge: Ca. 4 Km. 4 lich. Entsprechend hoch ist auch die elektrische Abwassereinleitungen: Keine. Leitfähigkeit (LF = 1003 µS/cm). Gewässergüte: Der Schneenbach weist durchgehend Gewässergüteklasse II (mäßig belastet) auf. Analysen Wartangergraben im Hinblick auf AOX–Verbindungen (organische Schadstoffe) ergaben nur eine geringe Belastung mit Der Wartangergraben, Fließgewässer II. Ordnung, 11 µg/l Cl-. kann aufgrund seiner Wassertemperatur als som- merwarmes Gewässer eingestuft werden, wobei Saubach stellenweise Höchsttemperaturen bis zu 25 oC erreicht werden können. Entsprechend seiner Fließgewässer: III. Ordnung. periodisch auftretenden, geringen Wasserführung Länge: Ca. 5 Km. mit hohen Anteilen lenitischer Bezirke (Stillwasser- Abwassereinleitungen: Keine. zonen) ist seine Biozönose verarmt. Gewässergüte: Der Saubach ist im Quellbereich durch landwirtschaftlichen Einfluß stark mit Ammonium + belastet (ca. 6 mg/l NH4 -N) und in die Güteklasse III Garte eingestuft. Fließgewässer: II. Ordnung. Die Biozönose ist verödet. Im Unterlauf im Bereich Länge: Ca. 20 Km. von Ballenhausen nimmt die Besiedlung mit benthi- Abwassereinleitungen: Keine. schen Wirbellosen zu, jedoch ist sie insgesamt noch Gewässergüte: Saprobienindex 2,19, Gartemühle. verarmt. Im Zuge der natürlichen Selbstreinigung reduziert sich die Ammoniumbelastung von 6,0 mg/l Die Garte ist vor allem im Unterlauf (Gartemühle) NH +-N im Oberlauf auf 0,6 mg/l NH +-N im Unter- 4 4 nur dünn besiedelt (∑Ai = 19), was auf die hohe lauf, was aber immer noch Gewässergüteklasse II – III Gesamthärte von 30 oGH mit einem hohen Sulfat- bedeutet (s. Gewässergütekarte im Anhang). Die domi- gehalt von Ø 283 mg/l zurückzuführen ist, d. h. nierenden Indikatororganismen sind im Unterlauf der das Gartewasser ist gipshaltig. Entsprechend hoch Gemeine Flohkrebs und Köchfliegenlarven. Letztere ist auch die elektrische Leitfähigkeit von Ø 1014 fehlen im Oberlauf jedoch völlig. µS/cm. Belastungen in Form von AOX– Verbindungen und Schwermetallen sind nicht Wendebach festzustellen. Der Wendebach ist bis zum Hochwasserrückhaltebe- Die geringe Besiedlungsdichte im Unterlauf ist cken mäßig organisch belastet und in die Güteklasse weniger in der Artenvielfalt als vielmehr in der

II (Si = 1,83, Reinhausen), unterhalb des Rückhaltebe- Häufigkeit des Vorkommens einer Art zu sehen: ckens jedoch aufgrund der stark von der Stauhaltung So ist die größte Abundanzziffer nur mit der Stufe geprägten Biozönose in die Güteklasse II – III 3 (wenig bis mittel) für die Eintagsfliege Baetis

(Si = 2,34, B 27) eingestuft. Andererseits weisen die vernus zu ermitteln. chemischen Wasserwerte den Wendebach auch un- terhalb der Stauhaltung als nur mäßig organisch be- lastet aus: Es besteht daher in diesem Falle zwischen dem biologischen und dem chemischen Befund keine Übereinstimmung.

Dramme Die Dramme, Fließgewässer II. Ordnung, ist auf ihrer gesamten Fließstrecke in die Güteklasse II eingestuft. An der Untersuchungsstelle (GÜN-Meßstelle Obernje- sa) liegt eine nur schwache Besiedlung des Benthals vor, das überwiegend aus Kleinschotter besteht, so daß die Genauigkeitsanforderungen zur Berechnung des Saprobienindex nicht immer erfüllt werden (∑ Ai

= 15, Si = 2,08, Obernjesa). Es sind weniger die feh- lenden Arten, sondern die äußerst geringen Abun- danzen, die die Dramme als relativ spärlich besiedelt Bezirksregierung Braunschweig, 26 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Grundbach ten, die nur eine gering bis mäßige organische Belastung anzeigen, zu erwarten wäre. Die Chlo- Der Grundbach, Fließgewässer II. Ordnung, Länge ca. ridkonzentration von 70 mg/l wirkt sich noch nicht 10 Km, kann an der Untersuchungsstelle Rosdorf/ belastend auf die insgesamt nicht zufriedenstel- Freibad sowohl chemisch als auch biologisch positiv lende Biozönose des Makrozoobenthons aus. beurteilt werden. Die Gewässergüteklasse ist II (S = i Möglicherweise verhindert die siedlungsbedingt 1,92, Rosdorf/ Freibad). Das Makrozoobenthon be- merklich geschädigte Gewässerstruktur die Bil- steht vorwiegend aus Gammariden (Bachflohkrebse), dung einer vielfältigen Biozönose. Im Oberlauf verschiedene Arten von Köcherfliegen und vor allem fällt der Rehbach periodisch trocken. aus Wasserkäfern der Familie Elmidae (Hakenkäfer). Die Besiedlungsdichte an Wirbellosen ist zufrieden- Elliehäuser Bach stellend, wobei Gammarus pulex (Gemeiner Floh- krebs) massenhaft das Benthal besiedelt, wobei star- Der Elliehäuser Bach ist in die Gewässergüteklasse ker Fallaubeintrag durch die Hybridpappeln das Nah- II –III eingestuft (Si = 2,43). Der kritische Belas- rungsangebot erhöht. tungszustand kann allerdings durch die chemische Wasseranalyse nicht bestätigt werden (Stichpro- ben). Nach diesen ist der Elliehäuser Bach zwar Schulwegsgraben nur gering belastet, jedoch sind Schlechtwasser- Der Schulwegsgraben in Göttingen, Fließgewässer III. anzeiger wie der Rollegel (Erpobdella octoculata) Ordnung, ist chemisch gering belastet, die Besiedlung und der Egel (Helobdella stagnalis) in relativ hohen mit benthischen Makroinvertebrata (wirbellose Was- Abundanzen anzutreffen, die langfristig kritische sertiere) ist jedoch nicht zufriedenstellend, so daß er Belastungen anzeigen. als biozönotisch verarmt eingestuft werden muß, wobei Taxa (Organismengruppen) auftreten, die kriti- Gallwiesengraben sche organische Belastungen, (Gewässergüteklasse II – III) anzeigen, so die Wasserassel (Asellus aquaticus) Der Gallwiesengraben in Göttingen ist nur mäßig und der Rollegel (Erpobdella octoculata). Die Verar- organisch belastet (Si = 1,90). Die Nitratstickstoff- — mung an Wirbellosen ist vor allem auf die ökomor- konzentration von 6,4 mg/l NO3 -N entsprechend phologisch merklich geschädigten Gewässerstruktu- 28 mg/l Nitrat läßt auf diffuse Einleitungen schlie- ren zurückzuführen, was allerdings siedlungsbedingt ßen. Die Artenvielfalt ist nur spärlich. Dominant ist. sind die in Massen auftretenden Gemeinen Floh- krebse, die bestandsbildend sind, gefolgt von der Grone lebendgebärenden Wasserschnecke Potamopyr- gus jenkinsi, einer salztoleranten Art, jedoch Fließgewässer: II. Ordnung. Saprobier für kritische organische Belastungen. Länge: Ca. 4 Km. Abwassereinleitungen: Betriebsabwasser, Saline. Gewässergüte: Saprobienindex 2,01, Güteklasse II. Lutter

Die Lutter, Fließgewässer II. Ordnung, ist mit ei- Die Grone in Göttingen ist auf ihrer gesamten Fließ- nem Saprobienindex von S = 2,25 gerade noch in strecke nur gering bis mäßig organisch belastet. Ver- i die Gewässergüteklasse II einzustufen. Im Bereich mutlich erfährt sie durch Betriebsabwässer eine ge- der Mündung in die Leine muß die Lutter hinsicht- wisse Aufsalzung. Diese ist aber noch unbedenklich, lich des Makrozoobenthons als stark verarmt ein- da die Chloridwerte mit 87 mg/l Cl- noch im gering gestuft werden (∑A = 8), weil die ökomorphologi- belasteten Bereich liegen. An der Untersuchungsstelle i sche Beschaffenheit der Lutter hinsichtlich der am Tierheim weist die Grone eine gerade noch zu- dynamischen Eigenentwickung beeinträchtigt friedenstellende Artenvielfalt auf, wobei die Köchflie- bzw. nicht möglich ist. Insbesondere betrifft dies genart Hydropsyche siltalai in großen Abundanzen den aquatischen Bereich. Im Oberlauf ist die Lutter die dominierende Art ist, gefolgt von dem Gemeinen fischereibiologisch in die Forellenregion eingestuft, Flohkrebs. d. h. sie ist ein Salmonidengewässer. Rehbach Weende Der Rehbach, Fließgewässer III. Ordnung, weist mit einem Saprobienindex von Si = 2,48 die Gewässergü- Die Weende, Fließgewässer II. Ordnung, ist ober- teklasse II - III auf. Vom biologischen Zustandsbild her halb der Kläranlage Bovenden in die Güteklasse II ist er bedeutend schlechter einzustufen, nämlich Gü- und unterhalb der Kläranlage Bovenden in die teklasse II – III, als von den chemischen Wasserwer- Güteklasse II – III eingestuft. Bis 1996 war die Bezirksregierung Braunschweig, 27 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Weende unterhalb der Kläranlage Bovenden mit ches nicht beeinflußt, bleibt die organische Belas- + Stickstoff noch kritisch belastet (NH4 -N = 0,98 mg/l), tung mäßig und unverändert, d. h. Gewässergü- da die Kläranlage Bovenden erst ab Ende 1996 mit teklasse II. Im weiteren Verlauf verschlechtert sich einer N–Elimination ausgestattet wurde. Im Bereich die Gewässergüte und zwar unterhalb der Kläran- von Weendespring entspricht die chemische Wasser- lage Angerstein wieder auf die Gewässergüteklas- beschaffenheit, die keine organische Belastung auf- se II – III: Sehr hoch ist die Belastung mit Chlor- weist, nicht ganz dem Bild der vorgefundenen Biozö- kohlenwasserstoffen, den sogenannten AOX– nose, welche die Güteklasse II (Si = 1,95) anzeigt. Verbindungen, und zwar mit einer Konzentration Dieser scheinbare Widerspruch ist mitunter Folge der von 191 µg/l Cl-! Fischereibiologisch ist der Rode- auf diesem Abschnitt siedlungsbedingt beeinträchtig- bach auf seiner gesamten Fließstrecke Forellenre- ten morphologischen Struktur der Weende. gion.

Harste Espolde Die Harste, Fließgewässer II. Ordnung, weist auf der Die Espolde, Fließgewässer II. Ordnung, mit einer gesamten Fließstrecke die Güteklasse II auf. Auf dem Länge von ca.15 Km, ist frei von Abwassereinlei- Fließabschnitt bei Emmenhausen ist die Harste mit tungen. Sie weist auf ihrer gesamten Fließstrecke - Nitrat relativ hoch belastet: 48 mg/l NO3 . Hinsichtlich die Güteklasse II auf. Im Fließgewässerschutzsys- der Besiedlung mit benthischen Makroorganismen tem ist sie als Hauptgewässer 2. Priorität aufge- sind keine Besonderheiten festzustellen; sie entspricht führt und soll danach den Fließgewässertyp der der Güteklasse II (Si = 1,98, Emmenhausen). naturräumlichen Region, nämlich des Weser- und Leineberglandes, im Einzugsbereich des Verbin- dungsgewässers, der Leine, repräsentieren, was Rodebach aber nur teilweise der Fall ist. Vor allem ist der Der Rodebach, Fließgewässer II. Ordnung, wird durch Oberlauf der Espolde zwischen den Orten Espol eine Industriekläranlage und eine kommunale Kläran- und Üssinghausen ökomorphologisch geschädigt. lage belastet; Er weist Güteklassen Bei Espol ist das Benthon verarmt. Naturnahe II - III und II auf. Schon im Oberlauf ist er im Abschnitt Gewässerabschnitte findet man vor allem im Mit- Billingshausen kritisch belastet (Güteklasse II – III); das tellauf der Espolde. Chemisch ist die Espolde frei Makrozoobenthon weist keine Artenvielfalt auf. Auf- von belastenden Schwermetallen. Fischereibiolo- fallend hoch ist hier die Sulfatkonzentration von 340 gisch ist sie als Forellenregion ausgewiesen. Das 2- mg/l SO4 , entsprechend hoch auch die Gesamthärte Makrozoobenthon ist vielfältig (Meßstelle bei mit 36 oGH. Die relativ hohe elektrische Leitfähigkeit Nörten – Hardenberg). von 1120 µS/cm bei Billingshausen wird durch den hohen Gipsanteil im Wasser verursacht, während die Schöttelbach Belastung mit Chloriden, die im natürlichen Konzent- rationsbereich von 17 mg/l liegen, gering ist. Bei Rey- Der Schöttelbach, Fließgewässer III. Ordnung, ershausen gelangt chloridhaltiges Abwasser in den Nebengewässer der Espolde, ist mäßig belastet. Rodebach, das den ursprünglich niedrigen Chloridge- Die Besiedlung mit benthischen Makroorganismen halt (< 30 mg/l Cl-) auf 580 mg/l Cl- erhöht, so daß ist im großen und ganzen unbeeinträchtigt. Vor die elektrische Leitfähigkeit auf einen relativ hohen allem sind es die Köcherfliegen- und Eintagsflie- Wert von 2700 µS/cm ansteigt. Die Belastung mit genlarven, die in relativ großer Artenvielfalt vorzu- AOX–Verbindungen ist mit 105 µg/l Cl- ebenfalls finden sind (Untersuchungsstelle Hardegsen), 2- hoch. Die Einleitung der Chloridabwässer in den Ro- obwohl der Schöttelbach mit 350 mg/l SO4 ent- debach führt dazu, daß das Makrozoobenthon sich sprechend einer Gesamthärte von 24 oGH verhält- nahezu um die Hälfte dezimiert, dementsprechend ist nismäßig hohe Sulfatkonzentrationen aufweist. Er unterhalb der Einleitung nur eine schwache Besied- ist daher ein Fließgewässer des Sulfattyps. Che- lung festzustellen. Vor allen Dingen beeinträchtigt die misch ist der Schöttelbach nur sehr gering orga- Chlorideinleitung den Bestand an Köcherfliegenlarven nisch belastet, d. h. Ammoniumkonzentrationen (Rhyacophilaarten), die unterhalb nur als Zufallsfunde liegen < 0,05 mg/l und der TOC bei 2,5 mg/l. anzutreffen sind. Andererseits ist aber festzuhalten, daß der Bestand an Gemeinen Flohkrebsen durch die Krummelbach Salzeinleitung, vor allem mit Chloriden, nicht beein- trächtigt wird: Auch unterhalb der Einleitung kom- Der Krummelbach ist ebenfalls stark mit Sulfat men hohe Abundanzen von Gammariden vor. Da die belastet (750 mg/l). Entsprechend hoch ist die Salzbelastung den Sauerstoffhaushalt des Rodeba- Leitfähigkeit mit 1557 µS/cm. Die organische Be- lastung hingegen ist nur gering. Bezirksregierung Braunschweig, 28 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Rauschenwasser Krummel Das Rauschenwasser ist vom geochemischen Fließ- gewässertyp her ein Sulfatgewässer, d. h. sein Wasser Die Krummel, Nebengewässer der Moore, ist mä- ist gipshaltig: Die Sulfatkonzentration ist mit 840 mg/l ßig belastet. Am Emilienhof liegt ein Saprobienin- sehr hoch. Sinterbildung, d. h. mineralische Abschei- dex von Si = 1,82 vor. Dominierende Leitorganis- dungen auf Substraten, aber auch auf tierischen Or- men sind der Gemeine Flohkrebs aus der Güte- ganismen wie z. B. auf Elmis maugetii (Hakenkäfer), klasse II und der Hakenkäfer (Elmis maugetii) aus treten auf. An benthischen Makroorganismen finden der Güteklasse I – II. nur wenige Arten Überlebensmöglichkeiten. Zu ihnen zählen: Gammarus pulex (mittlere Häufigkeit, Ai = 4), Stöckheimer Bach Beatis rhodani (Eintagsfliegenlarve, A = 4) und der i Der Stöckheimer Bach ist insbesondere wegen des Hakenkäfer Elmis maugetii, der die höchsten Abun- relativ hohen Salzgehaltes (SO 2- = 470 mg/l) an danzen aufweist und dominiert (A = 6). Aus chemi- 4 i benthischen Makroorganismen verarmt und u. a. scher Sicht ist die organische Belastung des Rau- auch aus diesem Grunde in die Güteklasse II – III schenwassers sehr gering. Die hohe elektrische Leit- eingestuft. Die Stickstoff- und Phosphorbelastung fähigkeit von 1875 µS/cm wird vor allem durch Calci- ist jedoch gering. Geochemisch ist der Stöckhei- um und Sulfat hervorgerufen. mer Bach dem Sulfattyp zuzuordnen. Ummelbach Wambach Der Ummelbach, Fließgewässer II. Ordnung, hat im Der Wambach bei Rittierode ist nunmehr auch im Oberlauf die Gewässergüteklasse II – III, im Unterlauf Mündungsbereich in die Güteklasse II eingestuft II. Im Oberlauf bei Behrensen liegt eine verarmte Bio- (S = 1,90). Er hat sich um eine Güteklasse verbes- zönose vor (∑A = 12). Aus chemischer Sicht ist nur i i sert. eine mäßige organische Belastung (TOC = 6,7 mg/l C) festzustellen. Eine erhöhte Salzbelastung ist nicht 2- Aue vorhanden (SO4 = 120 mg/l). Die Aue wurde im Juli 1994 zwar durch einen Bühlsche Beek Gülleunfall in einem Schweinemastbetrieb bei Dögerode über den Hellebach kurzfristig mit Die Bühlsche Beek, Fließgewässer III. Ordnung, kann Stickstoff hoch belastet, was aber keine nachhal- unterhalb der Kläranlage Bühle aufgrund der Zusam- tigen Auswirkungen zur Folge hatte, so daß die mensetzung des Makrozoobenthons zwar in die Gü- Aue auf ihrer gesamten Fließstrecke in die Güte- teklasse II (S = 2,11) eingestuft werden, die chemi- i klasse II eingestuft werden konnte (S = 2,09, Op- schen Wasserwerte zeigen aber an, daß die Bühle i perhausen). durch die Kläranlage mit Stickstoff und Phosphor Fischereibiologisch kann die Aue wegen anthro- derart stark belastet wird, daß z. B. Nitrit in fischtoxi- pogener Maßnahmen in keine Fischzone einge- schen Konzentrationen vorliegt (NO --N = 1,1 mg/l) 2 ordnet werden. und Phosphor die Güteanforderungen für Güteklasse II erheblich übersteigt. Hellebach Moore Der Hellebach, der im Juli 1994 mit ca. 1000 m3 Schweinegülle aufgrund eines Unfalls in einem Die Moore ist auf ihrer gesamten Fließstrecke nur Schweinemastbetrieb bei Dögerode mit Stickstoff mäßig organisch belastet, d. h. Güteklasse II. Die (Ammoniak) so stark belastet wurde (s. Aue), daß Kläranlage Moringen erhöht nur unwesentlich die er unmittelbar darauf verödete (totale Schädigung Stickstoff- und Phosphorkonzentrationen, die auch des Makrozoobenthons), hat sich mittlerweile unterhalb der Kläranlage nur im gering belasteten wieder so besiedelt, daß er zwar noch als verarmt Bereich liegen. Im Bereich von Höckelheim ist die an benthischen Makroorganismen aber seitens der Besiedlung mit benthischen Makroorganismen am Belastung als nur mäßig organisch belastet einge- ausgeprägtesten. Fischereibiologisch ist die Moore stuft werden konnte (Güteklasse II). Gemeine auf Ihrer gesamten Fließstrecke als Salmonidenge- Flohkrebse besiedeln in großer Artenfülle (A = 6) wässer (Forellenregion) ausgewiesen. i das Lithal, während andere Organismengruppen wie Eintagsfliegen- und Köcherfliegenlarven noch fehlen. Vereinzelt sind Wasserkäfer und Strudel- würmer (Dugesia gonocephala) anzutreffen. Bezirksregierung Braunschweig, 29 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Gande Wolperoder Bach Die Gande, Fließgewässer II. Ordnung, ist auf ihrer Der Wolperoder Bach war im Jahre 1993 mit ho- + gesamten, ca. 17 Km langen Fließstrecke unverändert hen Ammoniumkonzentrationen belastet (NH4 -N in die Güteklasse II eingestuft. Allerdings ist sie im = 1,2 mg/l), so daß er in die Güteklasse III einge- Unterlauf bei Kreiensen mit Salzen (Chloride und stuft wurde. Der biologische Befund bestätigte die Sulfate) so hoch belastet, daß die elektrische Leitfä- hohe organische Belastung mit häuslichem Ab- higkeit auf 1247 µS/cm ansteigt, während im Ab- wasser: Verödung. Mittlerweile wird der Ort Wol- schnitt bei Altgandersheim eine geringere Salzkon- perode abwassertechnisch ordnungsgerecht ent- zentration vorhanden ist (LF = 755 µS/cm). Die Klär- sorgt, so daß sich eine Belebung des Baches ein- anlage Bad Gandersheim führt zwar zu einer Erhö- stellen dürfte. hung der Stickstoffbelastung und zwar von 0,09 mg/l + + NH4 -N auf 0,19 mg/l NH4 -N (Ammoniumstickstoff), diese Konzentration ist aber noch als gering bis mä- 7.3.2 Rhume ßig belastend einzustufen und führt nicht zu einer Die Rhume, (ca. 42 Km Fließstrecke) weist auf Güteverschlechterung. Die Gande ist fischereibiolo- ihrer gesamten Fließstrecke die Güteklasse II auf, gisch auf ihrer gesamten Fließstrecke als Salmoniden- wobei allerdings im Abschnitt Lindau oberhalb gewässer ausgewiesen. und unterhalb der dortigen Wehranlage Gewäs- sergütebeeinträchtigungen festzustellen sind, die Aue von Verarmung bis fast zur kritischen Belastung Die Aue, (Nebengewässer der Gande, Fließgewässer reichen. Biologische Untersuchungen der Rhume III. Ordnung) hat sich von der Güteklasse II – III auf II in Lindau 1994 und 1995 oberhalb und unterhalb verbessert. Der Makroindex liegt bei Si = 2,21. Öko- des Wehres im Rahmen einer Grundlagenerhe- morphologisch ist die Aue jedoch nur als bedingt bung zum Zwecke der ökologischen Umgestal- naturnah einzustufen. tung des Wehres (Renaturierung) mit dem Ziel der ökologischen Durchgängigkeit für Kleinlebewesen Eterna haben ergeben, daß die Besiedlung mit Wirbello- sen vor allem im Staubereich äußert schwach Die Eterna ist jetzt auch im Abschnittsbereich unter- ausgeprägt ist. Dies betrifft Artenvielfalt und Häu- halb von Hachenhausen nur mäßig belastet und hat figkeit (Abundanz) gleichermaßen. Die größte sich gegenüber dem Stand der letzten Gütekarte Besiedlungsdichte ist daher oberhalb der Auswir- 1992 um eine Güteklasse auf II verbessert (S = 2,11). i kung des Staus bei Bilshausen anzutreffen, wäh- Aus fischereibiologischer Sicht ist die Eterna in die rend die stärkste Beeinträchtigung der Besiedlung Forellenregion (Salmonidengewässer) eingestuft. kurz oberhalb des Wehres vorhanden ist. Die Defi- zite biozönotischer Artenvielfalt liegen gegenüber Mahmilch der Referenzstelle oberhalb des Staubereichs (Bils- Die Mahmilch ist kurz unterhalb von Heckenbeck an hausen) bei bis zu 40 %. Die Ursache der Arten- benthischen Makroorganismen stark verarmt (∑Ai = verarmung benthischer Makroinvertebrata wird 7), wobei als Ursache Abwassereinleitungen auszu- vor allem der Strukturarmut des Benthals zuge- schließen sind, da der Ort abwassertechnisch ord- schrieben. Die Bedeutung der Fließgeschwindig- nungsgerecht entsorgt wird. Der naturferne ökomor- keit demgegenüber wird nicht so hoch einge- phologische Zustand, der Einfluß der Landbewirt- schätzt. Diese Feststellungen konnten auch an- schaftung sowie geringe Wasserführung auf diesem hand der Ergebnisse von Elektrobefischungen Abschnitt können als Ursache in Betracht gezogen bestätigt werden. An der GÜN–Meßstation Nort- werden. heim sind die chemischen Gütedaten der Tabelle 15 im Anhang zu entnehmen. Meine Die Meine weist zwei Güteklassen auf: ab ca. 500 m Abwassereinleitungen: An der Rhume befinden oberhalb der Tümpelquelle Güteklasse I – II, im Be- sich folgende Kläranlagen (Direkteinleiter): reich der Tümpelquelle und bis zur Mündung Güte- klasse II. Relativ hoch ist die Nitratkonzentration, die Kläranlage Northeim (60000 EW Ausbaugr.), - Kläranlage Elvershausen (18750 EW Ausbaugr.), zwischen 9,3 – 10,2 mg/l NO3 N entsprechend zwi- - Kläranlage Giebolde- schen 41 – 45 mg/l NO3 liegt. Diese hohe Nitratbelas- tung ist auf landwirtschaftlichen Einfluß zurückzufüh- hausen (13000 EW Ausbaugr.), ren, da keine andersartigen Einleitungen vorliegen. Kläranlage Rüdershausen (14900 EW Ausbaugr.) und die Papierfabrik Rhumspringe. Bezirksregierung Braunschweig, 30 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

auch Egel dominieren. Im Mühlenbach ist die Nach dem Bewirtschaftungsplan Leine sind Nut- Köcherfliegenlarve der Art Lasiocephala basalis zungsklassen aufgrund vorhandener Nutzungsan- heimisch, eine Art, die nach der „ Roten Liste “ in sprüche vorgegeben. Danach ist die Rhume von der die Gefährdungskategorie III, d. h. gefährdet, Quelle bis zur Oder in die Nutzungsklasse A, unter- eingestuft ist. halb des Oderzuflusses bis zur Mündung in die Leine in die Nutzungsklasse B eingeteilt. Katlenbach Der Katlenbach, Fließgewässer II. Ordnung, ist mit Folgende Kriterien werden den Nutzungsklassen zu- Gemeinen Flohkrebsen, die massenhaft anzutref- geschrieben: fen sind sowie mit vereinzelt vorkommenden Kö- cherfliegenlarven zwar gerade noch befriedigend - Nutzungsklasse A: U. a. Salmonidengewässer, besiedelt, die chemischen Wasserwerte zeigen Güteklasse I – II, jedoch nur mäßig belastende Werte an, so daß - Nutzungsklasse B: U. a. Cyprinidengewässer, eine Güteeinstufung in die Klasse II gerechtfertigt Güteklasse II, ökologische Mindestqualität. ist. Der Saprobienindex liegt bei S = 1,93. i Gewässergüte: Die Rhume ist auf ihrer gesamten Oehrsche Beeke Fließstrecke organisch mäßig belastet und hat die Güteklasse II. Die Auflagen des Bewirtschaftungspla- Die Oehrsche Beeke ist von der Belastungsseite nes Leine, Nutzungsklasse A bis zur Oder, werden nur nur mäßig belastet und hat die Güteklasse II, hin- bis kurz unterhalb der Ellereinmündung erfüllt, und sichtlich der ökologischen Durchgängigkeit sind zwar nur hinsichtlich des Salmonidengewässers, nicht jedoch Defizite vorhanden dahingehend, daß jedoch was die Güteklasse I – II betrifft. ökologische Sperren (Verrohrung) Wanderungs- Die Kläranlage Rüdershausen trägt nicht zu einer möglichkeiten insbesondere für Wirbellose un- Güteverschlechterung der Rhume bei. Die Ammoni- möglich machen. umkonzentrationen bleiben unterhalb der Einleitung + nahezu unverändert (0,11 bis 0,12 mg/l NH4 -N). Ellerbach Etwas erhöht ist jedoch die Phosphatkonzentration, Der Ellerbach weist nach wie vor noch einen un- die mit 0,15 mg/l P nur knapp die Anforderungen ges befriedigenden Gütezustand auf: Er ist kritisch der Güteklasse I – II (< 0,1 mg/l P ) verfehlt. ges belastet (Güteklasse II – III). Zwar hat sich die Ge- Fischereibiologisch befindet sich die Rhume unterhalb wässergüte seit 1992 um eine Güteklasse von III der Söseeinmündung im Übergang von der Barben- auf II – III verbessert, aber das Ziel, Güteklasse II, zur Brassenregion, zwischen dem Abschnitt Hahle- ist noch nicht erreicht. Als Ursache ist der schlech- zufluß und Söse liegt die Barbenregion vor. te ökomorphologische Zustand in Betracht zu

ziehen sowie landwirtschaftliche Einflüsse.

7.3.2.1 Nebengewässer der Rhume (ohne Aue Oder, Sieber und Söse) Die Aue bei Bernshausen, ca. 100 m nach Austritt aus dem Seeburger See, ist in die Güteklasse II – III

eingestuft (Si = 2,32). Dominierender Saprobier ist Denkershäuser Teich die Dreikantmuschel oder Wandermuschel (Dreis- Der Denkershausener Teich erfährt durch die Düne sena polymorpha), die vom See einwandert. Ins- einen Nährstoffeintrag, insbesondere durch Phosphat gesamt liegt nur eine spärliche Artenvielfalt vor. Fischereibiologisch ist die Aue in die Forellenregi- (0,29 mg/l PO4-P). Der Teich dürfte natürlicherweise eutroph sein, d. h. nährstoffreich (Flachsee). Die Ab- on eingestuft. Oberhalb des Seeburger Sees ist ein laufkonzentration an Ammoniumstickstoff liegt bei Laichschonbezirk geplant. 0,32 mg/l, was auf Fließgewässer übertragen kritisch belastet bedeuten würde. Suhle Fließgewässer: II. Ordnung. Mühlenbach Länge: Ca. 13 Km. Der Mühlenbach in Hammenstedt ist nur mäßig be- Abwassereinleitungen: Kläranlage Rollshausen. lastet, d. h. Güteklasse II. Auch bestätigen die chemi- Gewässergüte: Saprobienindex 1,99 (Landolfshau- schen Analysen den guten biologischen Befund. Mit sen) und 2,26 (Hartmannkanal). der summierten Abundanzziffer 33 besitzt er eine Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion. große Artenvielfalt, wobei Köcherfliegenlarven, aber Bezirksregierung Braunschweig, 31 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

+ Die Suhle weist zwei Abschnitte mit unterschiedlichen Kläranlage 0,43 mg/l NH4 -N gemessen wurde, Güteklassen auf: Bis zur Kläranlage Rollshausen Gü- waren dies in Mingerode mit 0,95 mg/l NH4+-N teklasse II, unterhalb II – III. Gegenüber der Gewäs- das 2,2fache. In Gieboldehausen liegt ebenfalls sergütekarte 1992 hat sich die Suhle im Abschnitt bei eine kritische Belastung vor, der Saprobienindex

Landolfshausen um eine Güteklasse verbessert, so wurde mit Si = 2,41, wie in Mingerode, ermittelt. daß sie nunmehr durchgängig bis zur Kläranlage Andererseits aber ist die Hahle frei von Schwerme- Rollshausen in die Güteklasse II eingestuft ist. Defizite tallen in toxischen Konzentrationen. Nach dem gibt es vor allem im ökomorphologischen Bereich: Nutzungsklassenziel des Bewirtschaftungsplanes Gestreckter Verlauf, ausgebautes Profil, fehlendes Leine ist die Hahle den Bewirtschaftungszielen der Ufergehölz und Landbewirtschaftung sind gewässer- Nutzungsklasse A (Salmonidengewässer, Güte- beeinträchtigende Merkmale. Unterhalb der Kläranla- klasse I – II) zugeordnet. Derzeit erfüllt die Hahle ge Rollshausen herrschen auch Defizite im biozönoti- nicht einmal die ökologische Mindestqualität der schen Bereich (Artenarmut) vor; aber auch die organi- Nutzungsklasse B 1 (Güteklasse II). Daraus ergibt sche Belastung ist kritisch. An der GÜN–Meßstelle sich, daß die Hahle für die Aufnahme von Kläran- unterhalb der Kläranlage Rollshausen wurde im Jah- lagenabläufen > 30000 EW als Vorfluter ungeeig- + resdurchschnitt 1996 0,64 mg/l NH4 -N gemessen, d. net ist, zumal die eingeleiteten Abwässer der Klär- h. mehr als das Doppelte als die Güteklasse II vor- anlage Duderstadt durch die Abflüsse der Hahle 1 sieht. Was die Phosphorbelastung betrifft, liegt die nur um das ca. 2 /2fache bei MNQ verdünnt wer-

Phosphorkonzentration mit 0,31 mg/l Pges im Jahres- den. Bei zusätzlichen Anschlüssen an die Kläranla- durchschnitt 1996 gerade noch im mäßig belasten- ge Duderstadt über 50000 EW wäre die Einlei- den Konzentrationsbereich. tungsmenge höher als der Abfluß der Hahle bei MNQ. Dies hätte zur Folge, daß die Einleitung an + Hahle Ammoniumstickstoff bei 0,3 mg/l NH4 -N liegen müßte, um die Vorgaben des Bewirtschaftungs- Fließgewässer: II. Ordnung. planes Leine, die 0,3 mg/l NH +-N vorsehen, zu Länge: Ca. 16 Km im Landkreis Göttingen. 4 erfüllen. Abwassereinleitungen: Kläranlage Duderstadt. Gewässergüte: Durchgängig Güteklasse II – III. Hörgraben Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion. Der Hörgraben ist zwar nach dem chemischen Die Hahle ist auf ihrer gesamten Fließstrecke im Befund organisch nur mäßig belastet, er ist jedoch Landkreis Göttingen kritisch organisch belastet. An an benthischen Makroorganismen verödet. Der der GÜN–Meßstelle Gerblingerode ist die Belastung Chemismus entspricht somit nicht dem biologi- der Hahle mit Ammoniumstickstoff nach wie vor schen Zustandsbild. Der Leuchtbakterientest gab + noch kritisch (0,42 mg/l NH4 -N im Jahresdurchschnitt keinen Hinweis auf akute toxische Belastungen. 1996). Erfreulicherweise liegen jedoch toxische Nitrit- konzentrationen nicht mehr vor. Der Jahresdurch- Muse schnitt von 1996 ergab 0,1 mg/l NO --N entsprechend 2 Das Benthon der Muse ist bei Tiftlingerode an 0,33 mg/l NO - (Nitrit). In Thüringen ist die Gemeinde 2 benthischen Makroorganismen verödet. Dies er- Teistungen zur Zeit zu 50 % an die Kläranlage Duder- gab eine biozönotische Untersuchung im Mai stadt angeschlossen, d. h. in die Hahle werden noch 1996. Da die chemischen Wasserwerte keinen Abwässer aus Dreikammergruben eingeleitet. Dies ist Hinweis auf toxische Belastungen ergaben, ist die auch der Grund, weshalb die Stickstoffbelastung mit Ursache der Verödung ungeklärt. Möglicherweise Ammonium noch im kritischen Belastungsbereich könnte der naturfremde ökomorphologische Zu- liegt. Gewässergüteuntersuchungen der Hahle in stand der Muse in Tiftlingerode, vor allem im a- Gerblingerode bestätigen den kritisch belasteten quatischen Bereich, Ursache für die Verödung Gütezustand. Nach der Biozönose des Benthals liegt sein? der Saprobienindex bei Si = 2,32 (September 1996). Weitere Gewässergüteuntersuchungen der Hahle Brehme ergaben in Duderstadt, oberhalb der Kläranlage beim Krankenhaus, eine kritische Belastung: Der Saprobie- Die Gewässergüte der Brehme hat sich von der nindex wurde mit Si = 2,37, d. h. Güteklasse II – III Güteklasse III auf II – III verbessert (Si = 2,38). In ermittelt, und unterhalb der Duderstädter Kläranlage, erhöhten Konzentrationen, d. h. im Bereich kriti-

Höhe Mingeroder Brücke mit Si = 2,41, ebenfalls scher Fischbelastung, liegt Nitrit mit 0,11 mg/l - Güteklasse II – III. Die Kläranlage Duderstadt führt zu NO2 -N vor. einer deutlichen Zunahme der Ammoniumstickstoff- konzentration in der Hahle: Während oberhalb der Bezirksregierung Braunschweig, 32 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Sulbig Fischereibiologische Zonierung: Bis zur Kläranlage Volksen/ Forellen- Äschenregion, unter- Das Makrozoobenthon der Sulbig ist in Duderstadt, halb Brassenregion. Bereich Polizeiwache, stark verarmt, wobei als Ursa- che naturfremde ökomorphologische Strukturen, die Die Ilme hat sich gegenüber der letzten Gewäs- siedlungsbedingt sind, in Frage kommen können. sergütekarte 1992 im Abschnitt Hullersen/ Ein- beck, der kritisch belastet war (Güteklasse II – III), Eller um eine Güteklasse auf II verbessert, so daß sie Fließgewässer: II. Ordnung. unterhalb von Dassel nunmehr durchgängig bis Länge: Im Landkreis Göttingen ca. 7 Km. zur Mündung in die Leine die Güteklasse II auf- Abwassereinleitung: Keine. weist. Das Niedersächsische Fließgewässerschutz- Gewässergüte: Güteklasse II. system weist die Ilme als Hauptgewässer 1. Priori- tät aus, d. h. „ sie sind einschließlich ausgewählter Die Eller wird an der GÜN–Meßstelle Hilkerode neben Nebengewässer so zu schützen und zu renaturie- der biologischen Gütebestimmung regelmäßig che- ren, daß sich die unter naturnahen Bedingungen misch untersucht. Danach ergibt sich für die Eller die typische Arten und Biotopvielfalt auf ihrer gesam- Güteklasse II. Das Makrozoobenthon weist eine große ten Fließstrecke wieder einstellen kann“. Oberhalb

Artenfülle auf und der Saprobienindex liegt bei Si = Dassels, Höhe FHS, sind im Jahre 1994 stark er- 2,08. Unter den Wirbellosen dominiert die Schne- höhte AOX – Verbindungen gemessen worden, ckenart Potamopyrgus jenkinsi, sie kommt massen- die den Richtwert für die Güteklasse II um das haft vor. An der GÜN–Meßstelle Hilkerode sind die Doppelte überschritten: Die AOX–Konzentration chemischen Analysenwerte wie folgt (Ø1996): betrug 92 µg/l Cl-. Bei Relliehausen, d. h. kurz oberhalb + NH4 -N = 0,06 – 0,75 mg/l ( = 0,25) = der Fachhochschule Dassel betrug die AOX– mäßig belastet Konzentration nur 46 µg/l Cl-. Offenbar wurde die - NO2 -N = 0,09 – 0,04 mg/l ( = 0,07) = Ilme auf dem dazwischenliegenden Abschnitt mit gering belastet AOX–Verbindungen belastet. - NO3 -N = 9,8 – 4,6 mg/l ( = 6,04) PO 3- -P = 0,07 – 0,3 mg/l ( = 0,15) 4 Die Kläranlage Dassel führt zwar zu einer Er- BSB = 1,7 – 9,0 mg/l ( = 4,8)= 5 höhung der Stickstoff- und Phosphorkonzentrati- mäßig belastet on in der Ilme, diese ist aber doch so gering, daß

die Belastungswerte für die Güteklasse II nicht Fischereibiologisch ist die Eller in die Forellenregion erreicht werden: Sie liegen unterhalb der Kläran- eingestuft und als Laichschonbezirk geplant. + 3- lage bei 0,17 mg/lNH4 -N und bei 0,13 mg/l PO4 - P. Anders dagegen die Kläranlage Einbeck: Auch Solbach hier bleibt zwar die Stickstoffbelastung im Bereich + Der Solbach, Fließgewässer II. Ordnung, ist mäßig der Güteklasse II, d. h. ca. 0,1 mg/l NH4 -N, aber 3- belastet. Das Makrozoobenthon weist eine zufrieden- die Phosphorbelastung erreicht mit 0,2 mg/l PO4 - stellende Artenvielfalt auf. Unter den Köcherfliegen- P eine kritische Konzentration, d. h. die Ilme hat larven befindet sich eine Art, die in der „Roten Liste einen Nährstoffüberschuß und eutrophiert. Im gefährdeter Tiere“ als gefährdet (Gefährdungskate- Oberlauf fällt die Ilme bis ca. 2 Km unterhalb des gorie 3) eingestuft ist (Lasiocephala basalis). Der Wolfsbaches periodisch trocken (temporäres Ge-

Saprobienindex wurde mit Si = 2,19 ermittelt wässer). Kurz unterhalb des neuen Teiches ist die (Güteklasse II). Ilme schwach sauer (pH = 6,4). Das Lithal ist durch Eisenausfällung geprägt, wodurch das Benthon stark verarmt. Folgende Gattungen bzw. Arten 7.3.3 Ilme und Nebengewässer sind hier vorzufinden: Nur als Zufallsfunde (Ai = 1) die Gattungen Habrophlebia sp. (Eintagsfliege) und Nemoura sp. (Steinfliege); die Art Leuctra Ilme nigra und die Gattungen Plectrocnemia sp. und Fließgewässer: II. Ordnung. Sericostoma sp. (Köcherfliegen). Dominierend und Länge: Ca. 30 Km. bestandsbildend sind Simuliidenlarven (Kriebelmü- Abwassereinleitungen: 3 kommunale (Volksen, cken), die in ihrem Vorkommen als gering bis viel

Markoldendorf u. Dassel) und 1 Industriekläranlage. (Ai = 3) einzustufen sind. Gewässergüte: Güteklasse II – III bis zur Fachhoch- schule (FHS), oberhalb Dassels, dann II. Bezirksregierung Braunschweig, 33 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Die auf der Ilme bis zur Kläranlage Volksen/ Ein- Repkebach beck das ganze Jahr über festzustellende mehr oder Der Repkebach, der bei Relliehausen in die Ilme weniger starke Schaum- bzw. Schaumkronenbildung fließt, ist mäßig belastet (Güteklasse II, S = 2,15). ist nicht auf wasserschädigende Einleitungen zurück- i Bestandsbildend ist die Schneckenart Radix ovata, zuführen, sondern wird durch natürliche Phänomene die die Häufigkeitsstufe 4, d. h. mittlere Abun- ausgelöst, zu denen Huminstoffe und Saponine (Har- danz, aufweist. Als dominierende Invertebraten- ze) zählen, da die Schaumbildung auf der Ilme bereits Gruppe sind die Eintagsfliegen (Ephemeroptera) schon im Oberlauf, d. h. oberhalb der Fachhochschu- mit fünf vorgefundenen Arten zu nennen. Insge- le Dassel zu beobachten ist, einem Abschnitt, wo samt ist jedoch die Artenvielfalt durch den beein- noch keine Einleitungen erfolgen. trächtigten ökomorphologischen Zustand nur

mäßig. Die chemischen Wasserwerte weisen keine Die von dem Kläranlagenablauf Volksen/ Einbeck Auffälligkeiten auf und entsprechen dem saprobi- ausgehende Schaumbildung bewirkt keine Gütever- ologischen Befund. schlechterung.

Reißbach An der GÜN–Meßstelle Ilme/ Einbeck, die sich ca. 2 Km unterhalb des Kläranlagenablaufes befindet, lie- Der Reißbach bei Lüthorst, Kahleberg, weist einen gen für 1996 folgende Gütedaten der Ilme vor: erhöhten Nitratgehalt auf. Im Februar 1997 wurde - eine Konzentration von 8,8 mg/l NO3 -N entspre- + - NH4 -N = <0,05 -0,32 mg/l ( = 0,14 mg/l) = chend 39 mg/l NO3 ermittelt. Die anderen chemi- gering belastet schen Parameter sind jedoch unauffällig. Die or- - NO2 -N = 0,01 - 0,04 mg/l ( = 0,075 mg/l) = ganische Belastung ist sehr gering: Der TOC liegt keine Fischtoxizität bei 1,8 mg/l C, bzw. der DOC bei 1,6 mg/l C. - NO3 -N = 2,3 - 4,2 mg/l ( = 3,1 mg/l ) = geringe Konzentration Bremke BSB5 = 1,2 - 4,6 mg/l ( = 3,0 mg/l ) = gering belastet Fließgewässer: II. Ordnung. TOC = 2,1 - 4,2 mg/l ( = 2,97 mg/l) = Länge: Ca. 7 Km. gering belastet Abwassereinleitung: Keine. Pges = 0,11 - 0,25 mg/l ( = 0,19 mg/l) = Gewässergüte: Güteklasse II. geringe Konzentration

Die Bremke ist auch in Dassel, Erholungsheimstra- Die Ilme erfährt durch die Kläranlage Volksen/ Ein- ße nur mäßig belastet: Der Saprobienindex liegt beck keine nennenswerte zusätzliche Belastung: Die bei Si = 1,96 (Güteklasse II). Mit einer summierten Wasserwerte liegen im gering belasteten Bereich. Der Abundanz von Σ Ai = 30 und 23 vorgefundenen ökomorphologische Strukturgütezustand der Ilme ist Benthosarten ist die Besiedlung unbeeinträchtigt. jedoch im Abschnitt Einbeck bis zur Mündung deut- Dominierende Organismengruppen sind Wasser- lich geschädigt, d. h. es liegt die Gewässerstrukturgü- käfer, Eintagsfliegen und Schnecken. Zu den po- teklasse VI vor (s. Kapitel 6). tentiell gefährdeten Tierarten (Stufe 4) zählen: Die Eintagsfliege Baetis scambus und die Fluß- Dellgraben napfschnecke Ancylus fluviatilis. Die Fluß- napfschnecke ist nach dem Gemeinen Flohkrebs Der Dellgraben weist im Oberlauf unterhalb des Tei- die am häufigsten vorkommende Art. ches Höhe Forsthaus Dicklinge einen Saprobienindex von Si = 1,70, entsprechend Güteklasse Spüligbach I – II, auf. Das Benthon besteht aus einer ausgepräg- ten Artenvielfalt, wobei insbesondere Köcherfliegen- Der Spüligbach, Fließgewässer II. Ordnung und larven mit 11 verschiedenen Arten bestandsbildend fischereibiologisch Forellenregion, ist mitunter sind, gefolgt von Eintagsfliegen (5 Arten) und Stein- auch wegen seiner naturnahen morphologischen fliegenlarven (4 Arten). An potentiell gefährdeten Struktur dicht besiedelt und hat die Güteklasse II, Arten (Gefährdungskategorie IV) sind benthisch: Die mit Tendenz zur Güteklasse I – II. Der Saprobie- Köcherfliege Drusus biguttatus. An stark gefährdeten nindex liegt in Höhe Schleifmühle bei Si = 1,85. Arten (Stufe 2) die Gattung Glossosoma sp. (Köcher- Als gefährdete Tierart ist die Köcherfliege Lithax fliege). Allerdings ist die Dellgrabenquelle vermutlich obscurus (Gefährdungsstufe 3) benthisch. durch sauren Regen mit einem pH = 4,8 anthropogen versauert! Bezirksregierung Braunschweig, 34 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Bensenbach 38): Dominierende Organismengruppen sind Kö- cherfliegen- und Eintagsfliegenlarven sowie Floh- Der Bensenbach, im Unterlauf Rotte genannt, hat sich krebse. Unter den Köcherfliegen dominiert die Art um eine Güteklasse auf II verbessert. An der Untersu- Hydropsyche siltalai, gefolgt von dem Gemeinen chungsstelle bei Pinkler liegt ein S = 2,03 vor. Wegen i Flohkrebs. Unter den gefährdeten Arten (Rote der nur bedingt naturnahen Gewässerstruktur ist aber Liste) befinden sich: die Flußnapfschnecke (Ancy- das Benthos beeinträchtigt. Die Belastungen mit lus fluviatilis), die Eintagsfliegen Torleya mayor Stickstoff (Ammonium) und Phosphor sind nur ge- und Baetis scambus, alle potentiell gefährdet (Ka- ring. tegorie 4). Fischereibiologisch ist die Rotte Forellengewässer. Allerbach Rebbe Der Allerbach wird bei Rengershausen durch häus- Die Rebbe hat sich ebenfalls um 1 Güteklasse verbes- liche Abwässer sehr stark verschmutzt, da die sert: Auf dem Abschnitt ab Odagsen bis zur Mün- Ortschaft abwassertechnisch noch nicht ord- dung in die Ilme liegt die Güteklasse II vor. An der nungsgerecht entsorgt wird (Güteklasse III – IV). Untersuchungsstelle Odagsen/ Brücke ist das Benthon Analysen ergaben im Oktober 1997 eine Ammo- im großen und ganzen unbeeinträchtigt, die Arten- niumstickstoffkonzentration von 10,7 mg/l NH +-N vielfalt ist groß. Die dominierende Organismengruppe 4 und eine akut fischtoxische Nitritstickstoffkonzent- sind Köcherfliegenlarven, unter denen die Gattung ration von 0,46 mg/l NO - -N. Die Sauerstoffsätti- Polycentropus die größten Abundanzen aufweist. Am 2 gung liegt nur bei 48 %. Aufgrund der natürli- Reinser Turm ist die Phosphatbelastung der Rebbe mit chen Selbstreinigung verbessert sich die Gewäs- 0,23 mg/l o-PO -P kritisch, während Ammonium mit 4 sergüte des Allerbaches kurz oberhalb von Amel- < 0,05 mg/l NH +-N gering bzw. unbelastend ist. 4 sen auf die Güteklasse II. In Amelsen liegt jedoch Oberhalb von Dörrigsen sind hohe Sulfatkonzentrati- die Güteklasse II – III, d. h. kritisch belastet, vor onen und entsprechend eine hohe elektrische Leitfä- (Saprobienindex in Amelsen S = 2,31). Unter den higkeit von 1967 µS/cm gemessen worden, wobei i Benthosarten dominiert der Rollegel Erpobdella Sulfat mit 980 mg/l ermittelt wurde. Entsprechend octuculata, Bioindikator der Güteklasse III, der mit hoch ist daher die Gesamthärte mit GH = 68 0dH, da der Häufigkeitsstufe 5 (Individuendichte mittel bis auch die Calciumkonzentration mit 380 mg/l hoch ist. viel) benthisch ist. Der Wasserkäfer Platambus Das stark gipshaltige Wasser der Rebbe bei Dörrigsen maculatus, der für Wasserverschmutzung unemp- ist allerdings am Reinser Turm schon so verdünnt, daß findlich ist, eine Benthosart der Güteklasse II – III, nur noch eine Leitfähigkeit von 820 µS/cm vorliegt. kommt in mittleren Abundanzen vor. Die Sulfatkonzentration hat sich wieder auf annä- hernd „Normalwerte“ von 140 mg/l eingestellt Krummes Wasser, Hillebach (Meßstelle Reinser Turm). Fischereibiologisch ist die Rebbe nur im Mittellauf, unterhalb von Dörrigsen, Fließgewässer: II. Ordnung. Forellenregion. Wegen anthropogener Maßnahmen Länge: Ca. 10 Km. ist im Unterlauf der Rebbe eine fischereibiologische Abwassereinleitungen: In Planung (Ortskläranlage Zuordnung nicht möglich. Kuventhal). Gewässergüte: Güteklasse II. Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion.

Fließgewässer: II. Ordnung. Das Krumme Wasser weist an der Untersuchungs- Länge: Ca. 10 Km. stelle Krumme Wassermühle folgende Güte auf: Abwassereinleitung: Kläranlage Lüthorst (10000 EW). Saprobienindex S = 2,09, NH +-N = 0,2 mg/l und Gewässergüte: Im Oberlauf I/ I – II, Mittel- und Unter- i 4 ortho-PO -P = 0,16 mg/l, d. h. im Bereich mäßiger lauf II. 4 Belastung (Güteklasse II). Erhöht ist jedoch Nitrat Fischereibiologische Zonierung: Wegen anthropoge- mit 35 mg/l NO -; AOX ist mit 17 µg/l Cl- nur ge- ner Maßnahmen nicht möglich, evtl. Forellenregion. 3 ring. Der Oberlauf des Krummen Wassers, der

Hillebach, ist unterhalb Wensens kritisch belastet Die Bewer weist an der ca. 1,5 Km oberhalb von (S = 2,38). Im Hillebach ist eine Egelart benthisch, Markoldendorf gelegenen Untersuchungsstelle die i die zu den häufigsten Egelarten der Welt zählt: Gewässergüteklasse II auf (S = 1,96). Es liegen nur i Helobdella stagnalis. Zur Autökologie ist zu sagen, gering belastende Konzentrationen an Stickstoff und daß die Egelart in organisch belasteten Gewässern Phosphor vor; die Schwermetallgehalte sind ebenfalls häufig vorkommt (Güteklasse II – III). Analysen des unauffällig. Die Makrobenthonfauna zeichnet sich Hillebachwassers ergaben eine kritische organi- durch eine große Artenfülle (Diversität) aus (Σ Ai = Bezirksregierung Braunschweig, 35 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

+ sche Belastung: NH4 -N = 0,83 mg/l und ortho-PO4–P Einleitungen eine noch zu kleines Fließgewässer,

= 0,26 mg/l bzw. Pges = 0,95 mg/l. das ökologisch eher einen Graben darstellt. Einlei- tungskonzentrationen müßten wenigstens Güte- Mühlenbeek anforderungen im Bereich der Güteklasse II – III erfüllen, d. h. NH +-N im Bereich zwischen 0,3 bis Der Mühlenbeek weist zwei Güteklassen auf: Im Ab- 4 0,5 mg/l, je nach Verdünnung. schnitt Höhe Mühlenberg Güteklasse II – III, in Brun- sen, Mündung, Güteklasse II. Der kritische Belas- tungszustand im Oberlauf wird durch Abwässer aus 7.3.4 Oder und Nebengewässer Naensen verursacht; Die Stickstoffparameter zeigen (ohne Sieber) eine starke Verschmutzung an (s. Tabelle 17 im An- hang). Der Mühlenbeek ist mit Nitrit so hoch belastet, daß Fische nicht mehr leben können. Die Biozönose Oder ist verarmt (Σ Ai = 12). Es dominiert der Schlechtwas- seranzeiger Erpobdella octoculata mit mittlerer Indivi- Fließgewässer: II. Ordnung. duendichte (Häufigkeitsstufe 4). Eine bessere Güte Länge: Ca. 45 Km. liegt dagegen in Brunsen an der Mündung in den Abwassereinleitungen: 2 kommunale (Wulften, Scharzfeld), 1 Industriekläranlage. Stroiter Bach vor: Bei einem Saprobienindex von Si = 2,27 ergibt sich die Güteklasse II. Zwar tritt der Roll- Gewässergüte: Überwiegend Güteklasse I – II, egel in etwa gleicher Häufigkeit wie am Mühlenberg zwei kurze Abschnitte unterhalb von Hattorf und auf, es kommen aber Gutwasseranzeiger wie der Scharzfeld Güteklasse II, Oberlauf Güteklasse I. Strudelwurm Dugesia gonocephala und die Flohkreb- Fischereibiologische Zonierung: Oberlauf bis zur se Gammarus pulex hinzu, die am Mühlenberg feh- Odertalsperre Forellenregion, unterhalb der Tal- len. Auch ist die Belastung mit Ammonium und Nitrit sperre Forellen - Äschenregion; Abschnitt Pöhlde + bis kurz oberhalb Sieberzufluß Äschenregion, stark zurückgegangen und zwar auf 0,29 mg/l NH4 - N und auf eine ungiftige Nitrit– unterhalb Hattorf bis Wulften Äschen - Barbenre- Stickstoffkonzentration von 0,05 mg/l. gion und unterhalb Wulften Barbenregion.

Stroiter Bach Nach dem Niedersächsischen Fließgewässer- schutzsystem ist die Oder ein Hauptgewässer 1. Der Stroiter Bach ist in Brunsen mäßig belastet (Güte- Priorität. Aus ökologischer Sicht übernimmt das klasse II), Si = 2,17. Chemischer wie auch biologischer Seitengewässer Breitenbeek/ Sperrlutter die Funk- Befund stimmen überein, d. h. der chemische Güte- tion des durch die Talsperre abgetrennten Oder- parameter Ammoniumstickstoff liegt mit 0,24 mg/l oberlaufs. Hauptgewässer sind von der Quelle bis unterhalb des Grenzwertes der Güteklasse II. Als zur Mündung zu schützen und weitestgehend zu Fischnährtier ist der Flohkrebs Gammarus pulex do- renaturieren. Dies gilt insbesondere für die Oder, minant (mittlere Individuendichte), gefolgt von dem die überwiegend die Güteklasse I – II aufweist. Wasserkäfer Elmis maugetii, der Köcherfliegenlarve Chemische und biologisch–ökologische Untersu- Rhyacophila nubila und dem Schlammröhrenwurm chungen unterhalb der Talsperre liegen an 9 Meß- Tubifex spp., die alle ebenfalls mit mittleren Abun- stellen vor (s. Tabelle 18 im Anhang). An der GÜN– danzen vorkommen. Meßstelle Auekrug, einer überregionalen sogenannten F - Meßstelle (Fischschutzstelle nach Beeke 78/659/EWG) fallen alle chemischen Güteparame- Die Beeke ist bei Avendshausen durch häusliche Ab- ter in die Güteklasse I bzw. I – II. Der biologische wässer sehr stark verschmutzt und hat die Güteklasse Befund entspricht dem chemischen: Der Sapro- III – IV. Untersuchungen im Oktober 1997 ergaben bienindex liegt bei Si = 1,71, entsprechend Güte- folgende Belastungen: klasse I – II. Die Oder weist eine große Artenviel- + falt (Diversität) auf, und die Individuendichte wi- Ammoniumstickstoff NH4 -N = 4,2 mg/l. Das bedeu- tet bei einer Wassertemperatur von 15 OC und einem derspiegelt ebenfalls den hervorragenden Gütezu- pH–Wert von 7,4 daß der giftige Ammoniakanteil im stand der Oder. Biologisch–ökologisch schneidet chemischen Gleichgewicht (s. allgemeiner Teil) bei 0,68 die Oder in Bad Lauterberg am Vitamar am besten % liegt, d. h. Ammoniakstickstoff liegt mit 0,028 ab: Dort liegt der Saprobienindex bei Si = 1,56 mg/l vor. Dies bedeutet zwar noch keine akute Toxizi- (Güteklasse I – II), d. h. beinahe Güteklasse I. Die tät, aber langfristig wäre der Ammoniakanteil für Summe der Abundanzen ist mit Σ = Ai = 55 her- - vorragend. Es dominieren gleichermaßen mit gro- Fische stark belastend. Nitrit = 0,27 mg/l NO2 -N bzw. - ßer Artenvielfalt Köcherfliegen und Eintagsfliegen, 0,88 mg/l NO2 liegt im übermäßig belastenden Be- reich. Im Prinzip ist die Beeke bei Avendshausen für gefolgt von Steinfliegen. Unter den gefährdeten Bezirksregierung Braunschweig, 36 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Arten sind: Von den Köcherfliegenlarven Hydropsyche mit Flohkrebsen und Eintagsfliegenlarven besiedelt fulvipes (Gefährdungsstufe 4), Plectrocnemiaarten ist, die 1990 fehlten. Nachdem keine Abwasser- (Stufe 4), Brachyantrus montanus (Stufe 4). Von den einleitungen mehr erfolgen, dürfte sich die Ge- Eintagsfliegen Baetis scambus (Stufe 4), Torleya major wässergüte auch unterhalb Schwiegershausens (Stufe 4). Von den Steinfliegen Perla marginata, Stufe weiter verbessern. Im Mündungsabschnitt des 2, stark gefährdet. Im Abschnitt Scharzfeld – Pöhlde Hackenbaches, ungefähr 800 m vor der Mün-

(Pöhlder Becken) fällt sie periodisch trocken. Hier- dung, wurde ein Saprobienindex von Si = 2,04 durch und durch die Kläranlageneinleitung Scharzfeld ermittelt (Güteklasse II). Hier wird das Benthal erfolgt ein Gütesprung von Güteklasse I – II nach wieder mit Köcherfliegenlarven besiedelt, die noch Güteklasse II, der jedoch nur geringen Ausmaßes ist, oberhalb fehlen. wie der Saprobienindex angibt: Si = 1,71 oberhalb, Si = 1,83 unterhalb. In Lindau variiert die Gewässergüte Barbiser Bach der Oder im Bereich der Güteklassen I - II und II, d. h. Der Barbiser Bach ist in Barbis kritisch belastet, der die Saprobienindices liegen bei S = ± 1,80. Die Klär- i Saprobienindex hat sich von 2,28 auf 2,52 ver- anlage Wulften ist nicht Ursache der Güteverschlech- schlechtert, was Güteklasse II – III bedeutet. Aller- terung auf Güteklasse II, da die Oder schon oberhalb dings wird der kritische biologische Befund nicht der Kläranlage die Güteklasse II aufweist (S = 1,89 in i durch die chemische Wasseranalyse bestätigt; Wulften, oberhalb Kläranlage). Biologisch–ökologisch diese ergäbe eine mäßige Belastung, da Ammoni- wird die Oder im Bereich der in Bad Lauterberg sich umstickstoff nur mit 0,05 mg/l NH +-N ermittelt befindenden großen Wehranlage so stark geschädigt, 4 wurde (Stichprobe). daß sie unterhalb, wegen der Wasserableitung, tro- ckenfällt. Dieser ökologische Störfaktor ist gravierend Großer Andreasbach und sollte so abgeschwächt werden, daß die Oder ständig eine ökologisch zu vertretbare Mindestwas- Der Große Andreasbach bei Scharzfeld, Neben- serführung hat. Ökomorphologische Untersuchun- gewässer der Oder, ist nahezu unbelastet und gen haben ergeben, daß in mehr als einem Drittel weist die Güteklassen I und I – II auf. Artenvielfalt ihrer Länge die Oder natürlich bis naturnah struktu- und Individuendichten widerspiegeln den hervor- riert ist. Sie gehört in diesen Abschnitten zu den nach ragenden Gütezustand: Der Saprobienindex liegt

§ 28 Nds. Naturschutzgesetz besonders geschützten bei Si = 1,50. Das Wasser ist äußerst nährstoffarm: Biotopen. Die Oder ist frei von belastenden Schwer- Der TOC liegt bei 1,2 mg/l C und Ammoni- metallen (s. Tabelle 28 im Anhang). umstickstoff unterhalb der Nachweisgrenze. Nitrat und Phosphate sind ebenfalls nur in sehr geringen - Hackenbach Konzentrationen vorhanden: NO3 -N = 0,71 mg/l bzw. o-PO -P = 0,02 mg/l. Aufgrund der Makro- Fließgewässer : II. Ordnung. 4 benthonfauna und der Wasserbeschaffenheit ist Länge: Ca. 7 Km. der Große Andreasbach noch ein unbeeinträchtig- Abwassereinleitung: Keine. tes Gewässer mit gefährdeten Tierarten wie z. B. Gewässergüte: Güteklasse II und II – III. Glossosomaarten (Köcherfliegen, stark gefährdet)

und Eintagsfliegenlarven wie Beatis scambus, Die Gewässergüte des Hackenbaches hat sich unter- (potentiell gefährdet). Der Große Andreasbach ist halb von Schwiegershausen um eine Güteklasse ver- eines der wenigen Gewässer, deren Chloridgehalt bessert und zwar von Güteklasse III auf < 10 mg/l Cl- beträgt. Organische Verunreinigun- II – III. Im Zuge der natürlichen Selbstreinigung wird gen, die zu Nitriten führen, hätten eine starke im Mündungsabschnitt die Güteklasse II erreicht. Die Beeinträchtigung zur Folge, da die Giftwirkung Güteverbesserung unterhalb von Schwiegershausen des Nitrits bei < 10 mg/l Cl- schon bei geringsten wird deutlich, wenn man die früheren chemischen Konzentrationen von 0,03 mg/l NO --N für Fische Güteparameter mit denen aus dem Jahre 1995 ver- 2 toxisch wäre. gleicht: Danach verminderte sich der Ammoni- umstickstoffgehalt von 3,19 mg/l auf 0,59 mg/l NH +- 4 Wäschegrundbach N, was aber immer noch kritisch belastet bedeutet (Güteklasse II – III). An der Pumpstation unterhalb von Der Wäschegrundbach, oberhalb von Silberhütte Schwiegershausen wurde im Oktober 1995 ein im Harz, ist organisch unbelastet und weist mit

Saprobienindex von Si = 2,40 ermittelt (Güteklasse einem Saprobienindex von Si = 1,46 die Güteklas-

II – III), 1990 war dieser noch mit Si = 2,82 (Güteklas- se I auf. Die Artenvielfalt ist groß, sie besteht vor se III) ermittelt worden und zudem lag damals noch allem aus Köcherfliegen- und Steinfliegenlarven. eine verarmte Biozönose vor. Die Güteverbesserung wird daran deutlich, daß der Hackenbach nunmehr Bezirksregierung Braunschweig, 37 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Sperrlutter Im Mündungsabschnitt bei Hattorf liegt auf ca. 1 Fließgewässer: II. Ordnung. Km Länge die Güteklasse I – II vor, somit Verbes- Länge: Ca. 10 Km. serung um eine Güteklasse. Der an der GÜN- Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage, Kläranlage Meßstelle Hattorf, ca. 1 Km oberhalb der Mün- St. Andreasberg seit Ende 1994 geschlossen. dung ermittelte Saprobienindex von S = 1,77 Gewässergüte: Güteklasse I – II. i (1995) begründet die Güteeinstufung in Güteklas- Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion. se I – II. Trotz des oberhalb Hattorfs erfolgenden

Trockenfallens erweist sich die Sieber bei Hattorf Die Sperrlutter ist an drei Stellen untersucht: mit benthischen Makroorganismen gut besiedelt Oberhalb Wäschegrundbach sowie oberhalb und (∑ A = 31): Vor allen Dingen ist die Organis- unterhalb der ehem. Kläranlage St. Andreasberg. Alle i mengruppe Ephemeroptera (Eintagsfliegen) die drei Stellen sind nur gering belastet und haben die Gruppe mit der größten Artenvielfalt vor den Kö- Güteklasse I – II. Allerdings ist die Sperrlutter in Sil- cherfliegenlarven, unter denen die Art Hydropsy- berhütte bedeutend geringer besiedelt als der Wä- che siltalai in großer Individuendichte anzutreffen schegrundbach. Nahezu die doppelte Artenvielfalt ist (A = 5). Die Eintagsfliegenart Caenis rivulorum liegt unterhalb der ehem. Kläranlage St. Andreasberg i ist als gefährdete Tierart (Gefährdungsstufe 3) im Vergleich zur Untersuchungsstelle Silberhütte, benthisch; als stark gefährdet (Stufe 2) kommt die oberhalb des Wäschegrundbaches, vor. Die Sperrlut- Eintagsfliegenart Rhithrogena diaphana vor. Die ter weist keine belastenden Schwermetalle auf (s. chemischen Wasserwerte entsprechen nahezu Tabelle 28 im Anhang). dem biologischen Befund. Die Herzberger Kläran- lage, an die seit August 1994 die Kläranlage der 7.3.5 Sieber und Nebengewässer Firma Homanit über das Kanalnetz angeschlossen ist, belastet die Sieber, so daß unterhalb der Einlei- tung die Gewässergüte sich von I – II nach II ver- Sieber schlechtert. Seit dem 02.06.1992 ist die Sieber von der Quellregion bis zum Mittellauf am Harz- Fließgewässer: II. Ordnung. rand bis kurz oberhalb der Herzberger Kläranlage Länge: Ca. 35 Km. als Naturschutzgebiet Siebertal ausgewiesen. Abwassereinleitungen:1 kommunale (Herzberg) und Im Bereich von Herzberg ist sie als kalter Mittelge- 2 Industriekläranlagen. birgsbach (untere Forellenregion) charakterisiert. Gewässergüte: Oberlauf Güteklasse I, Kühlwassereinleitungen sollten daher nicht zu Mittellauf I – II, zw. Herzberg und Elbingerode II, Wassertemperaturen führen, die 18 OC überstei- Mündungsabschnitt I – II, fällt im Abschnitt Hörden gen, zumal oberhalb der Herzberger Papierfabrik trocken. die Wassertemperatur der Sieber auch im Sommer Fischereibiologische Zonierung: Im Oberlauf Forellen- nicht über 15 0C ansteigt. Kühlwassereinleitungen region, im Mittel- und Unterlauf Übergang Forellen- der Herzberger Papierfabrik führen dazu, daß auf region zur Äschenregion. einer kurzen Strecke die Wassertemperatur der

Sieber sich um bis zu 5 0C erwärmen kann, wie Die Sieber ist an 11 Stellen (s. Tabelle 19 im Anhang) Messungen im September 1997 ergaben. Aller- gütemäßig erfaßt. Sie weist größtenteils die Güteklas- dings führt die Kühlwassereinleitung nicht dazu, sen I und I – II auf. Im Bereich von Aschenhütte bis daß weiter unterhalb im Bereich Herzberg/ Eisen- Elbingerode fällt sie periodisch trocken, weil sie dort bahnbrücke die Wassertemperatur auf mehr als zur Rhumequelle hin versickert. Markierungsversuche 18 0C ansteigt: Vergleichende Messungen erga- des Niedersächsischen Landesamt für Bodenfor- ben dort bei MNQ 17,9 0C. Biologische Untersu- schung im Jahre 1991 bei Hörden haben ergeben, chungen der Sieber unterhalb der Bahnbrücke in daß das Sieberwasser für die Versickerung zur Rhu- Herzberg und noch oberhalb der Herzberger mequelle knapp 2 Tage benötigt, was einer Versicke- Kläranlage ergaben die Güteklasse I – II (S = 1,72 rungsfließzeit von 100 m/h entspricht. Die Versicke- i bis 1,77, 1996). Es konnten 32 Arten aus rung hat ihre Ursache in der Verkarstung des Siebe- verschiedenen Tierordnungen ermittelt werden, runtergrundes (Hauptdolomit des Zechsteins). Die von denen 20 Arten kaltstenoterm sind, d. h. die Rhumequelle liegt 8,7 Km südwestlich von Hörden auf kühle Wassertemperaturen weniger als 18 0C und ist 40 m tiefer gelegen. Die Filterwirkung des ständig angewiesen sind. Die Organismengruppe Untergrundes ist gering. mit den höchsten Abundanzen sind Trichopteren

(Köcherfliegenlarven), gefolgt von Plecopteren Gegenüber der Gewässergütekarte 1992 sind folgen- (Steinfliegenlarven) und Ephemeropteren de Änderungen der Gewässergüte eingetreten: (Eintagsfliegenlarven), beide zu etwa gleichen Bezirksregierung Braunschweig, 38 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______larven), beide zu etwa gleichen Anteilen. Vier Arten Fischereibiologische Zonierung: Oberhalb Talsper- konnten vorgefunden werden, die in der „Roten Liste re = Forellenregion, unterhalb Osterode = Forel- gefährdeter Tiere“ aufgeführt sind, unter ihnen die len/ Äschenregion. stark gefährdete Plecoptere Perla marginata (Stufe 2).Die in der Ortschaft Sieber vorhandene Wehranla- Die Söse ist unterhalb der Sösetalsperre wegen ge am Freibad führt unterhalb zu einer Artendezimie- Wasserableitungen in Form von Abschlägen, Weh- rung, d. h. oberhalb des Wehres sind 36, unterhalb ren usw. ökologisch deutlich geschädigt. Die Folge 27 Tierarten angetroffen worden. An beiden Unter- ist, daß auf ca. 4 Km Fließstrecke die Söse nahezu suchungsstellen ist jedoch Artenhäufigkeit und Indivi- trockenfällt (s. auch Gewässergütebericht 1992). O- duendichte naturraumtypisch ausgeprägt, wenn auch berhalb der Talsperre, an der Untersuchungsstelle oberhalb etwas größer. Vor allem werden Trichopte- Kamschlacken, ist das Benthon artenarm und die renarten durch das Wehr reduziert. Individuendichte ist schwach ausgeprägt. Mäßige Abundanzen weisen nur die Flußnapfschnecken

Gropenborn, Dreibrodebach, Breitentalbach (Ancylus fluviatilis) auf (Ai = 4); alle anderen vorge- fundenen Taxa sind meistens nur Zufallsfunde und Gropenborn, Dreibrodebach und Breitentalbach sind haben Abundanzziffern zwischen A = 1 – 2. Der Nebengewässer der Sieber, die die Güteklasse I i pH-Wert schwankt hier zwischen schwach sauer (Dreibrodebach und Breitentalbach) und I – II (Gro- (nach Schneeschmelze, pH = 6,6) und um den penborn) aufweisen. Alle drei Gewässer weisen noch Neutralpunkt (pH = 7,3 im Sommer). Das Wasser eine nahezu ungestörte Artenvielfalt auf. der Söse ist hier sehr weich: Gesamthärte = 0,34 mmol/l 2 0GH. Die Kläranlage Osterode belastet Kleine Steinau die Söse mit Ammoniumstickstoff so, daß die Söse Die Kleine Steinau, die oberhalb des Forsthauses Re- unterhalb der Kläranlage, Abschnitt Katzenstein, hagen auf der Gütekarte 1992 noch als „an benthi- eine ca. 3fache Belastungszunahme hinsichtlich + schen Makroorganismen verödet“ eingestuft wurde, dieses Parameters (0,45 mg/l NH4 -N) erfährt. Die ist nach Untersuchungen von 1994 wieder so besie- Phosphatbelastung durch die Kläranlage Osterode 3- delt, daß sie in die Güteklasse I – II eingeordnet wer- ist demgegenüber geringer; die Zunahme an PO4 den konnte (Si = 1,71, ∑ Ai = 21). -P in der Söse ist so, daß der trophische Zustand im mäßig belastenden Bereich liegt (s. Tabelle 20 im Eichelnbach Anhang). Die Gewässergüte der Söse bleibt unver- ändert bei Güteklasse II, wenn auch der Saprobie- Der Eichelnbach bei Herzberg ist nahezu unbelastet. nindex sich von S = 1,88 (Anfang der Güteklasse Von der Besiedlung her ist er gerade noch verarmt (∑ i II) oberhalb der Kläranlage auf S = 2,13 (unterhalb A = 14). Die vorgefundenen Saprobien, unter denen i i der Kläranlage) verschlechtert. Die noch innerhalb die Flußnapfschnecke Ancylus fluviatilis und die Kö- der Güteklasse II festzustellende Belastungszu- cherfliege Hydropsyche sp. mit mittleren Abundanzen nahme, was unterhalb von Kläranlageneinleitun- anzutreffen sind, entsprechen der Güteklasse I – II. gen im allgemeinen nicht ungewöhnlich ist, do- Die Quelle des Eichelnbaches ist mit einem pH-Wert = kumentiert sich am biologischen Bild dadurch, daß 6,2 leicht sauer. Das Wasser weist keine organische Schlechtwasseranzeiger wie die Wasserassel (Asel- Belastung auf (DOC = 1,6 mg/l C). Der Nitratgehalt lus aquaticus) und der Rollegel (Erpobdella octucu- liegt bei 1,5 mg/l NO --N, was einem natürlichen Nit- 3 lata) zum ersten Mal, was die Wasserassel betrifft, ratgehalt entspricht. das Benthal besiedeln, bzw. in größeren Individu- endichten auftreten, bezogen auf die Rollegel. 7.3.6 Söse und Nebengewässer Andererseits werden Bioindikatoren der Güteklas- se I – II unterhalb der Kläranlage zurückgedrängt, wie z. B. die Eintagsfliegenart Ecdyonurus spp. Im Söse Bereich von Eisdorf/ Förste weist die Söse leicht erhöhte Zinkkonzentrationen auf. Alle anderen Fließgewässer: II. Ordnung. Schwermetallgehalte sind nur gering oder unbe- Länge: Ca. 28 Km. lastend (s. Tabelle 28 im Anhang). Sowohl oberhalb Abwassereinleitungen: 2 kommunale Kläranlagen als auch unterhalb der Kläranlage Bad Grund ist (Förste und Osterode) sowie 2 Industriekläranlagen. die Söse kritisch belastet, vor allem durch Ammo- Gewässergüte: Im Oberlauf I – II, Osterode bis Eisdorf nium, dessen Stickstoffkonzentration zw. 0,7 und (Markau) II, Eisdorf bis oberhalb Dorste 0,8 mg/l NH +-N liegt, was bedeutet, daß der II – III, Mündungsabschnitt (Berka) II. 4 Grenzwert der Güteklasse II um mehr als das Doppelte überschritten wird. Der Saprobienindex Bezirksregierung Braunschweig, 39 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

wurde mit Si = 2,37 ermittelt. Die in Dorste sich be- steigt den Grenzwert für allgemeine Güteanforde- findende Wasserkraftanlage führt nicht zu einer De- rungen an Güteklasse II um 52 µg/l. Der Schwel- zimierung der Makrobenthonfauna, wie biologisch- lenwert für Salmoniden, der bei 0,3 mg/l (300 ökologische Untersuchungen im Jahre 1994 gezeigt µg/l) liegt, wird überschritten. Dies bedeutet, daß haben. das Zink in dieser Konzentration hemmend auf Die Alte Söse belastet die Söse mit Chloriden, so daß Wachstum und Reproduktion wirken kann. Der an der GÜN-Meßstelle Berka 168 mg/l Cl- im Jahres- Ernst-August-Stollen, der kurz unterhalb der Ein- durchschnitt 1996 gemessen wurden, was aber auf leitung der Firma FUBA in die Markau einmündet, die Biozönosen noch keinen schädigenden Einfluß weist relativ hohe Zinkkonzentrationen von 306 hat. Allerdings ist Ammoniumstickstoff mit 0,35 mg/l µg/l auf. Der Stollen ist somit als die Zinkbelas- im Jahresdurchschnitt 1996 erhöht und kritisch belas- tungsquelle der Markau zu betrachten. Alle ande- tend. Das Benthon der Söse zeigt aber nur eine mä- ren Schwermetalle liegen in nichttoxischen Kon- ßige Belastung an, so daß sie unterhalb von Dörste zentrationen vor (s. Tabelle 28 im Anhang). wieder die Güteklasse II erreicht. Ührder Bach Schwarzes Wasser Der Ührder Bach, Oberlauf des Mühlenbaches, der Das Schwarze Wasser ist an benthischen Wirbellosen bei Dorste in die Söse fließt, ist organisch nur verarmt (Σ Ai = 11). Die chemische Beschaffenheit gering belastet, an benthischen Makroorganismen zeigt eine nur mäßige Belastung an, daher Einstufung aber stark verarmt. Nur Flohkrebse (Gammarus in die Güteklasse II. Mit Ausnahme des Zinks, das mit pulex) besiedeln in größerer Anzahl das Lithal. 292 µg/l stark erhöht ist, liegen die anderen Schwer- Wegen des zahlreichen Vorhandenseins von Floh- metalle in nicht belastenden Konzentrationen vor (s. krebsen erfolgt die Güteeinstufung in Güteklasse Tabelle 28 im Anhang). II.

Schlungwasser Sülpkebach, Uferbach Das Schlungwasser, in das das Schwarze Wasser in Der Sülpkebach ist in Badenhausen verödet, da er Windhausen fließt, ist mäßig belastet. Das Makro- während der Sommermonate größtenteils tro- zoobenthon ist in der Artenzusammensetzung ge- ckenfällt. Er wird nur gering belastet. Desgleichen genüber dem Schwarzen Wasser artenreicher. fällt der Uferbach in Badenhausen im Sommer regelmäßig trocken. Aus diesem Grunde erhielt er Markau auch keine Güteeinstufung (s. Gewässergütekarte 1997 im Anhang). Ansonsten wird der Uferbach nur Fließgewässer: II. Ordnung. gering belastet. Länge: Ca. 9 Km. Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage. Große Bremke Gewässergüte: Güteklasse II. Fischereibiologische Zonierung: Zuordnung nicht Die Große Bremke ist in Osterode mäßig belastet möglich. (Güteklasse II). Der Saprobienindex liegt bei Si = 1,83 und tendiert zur Güteklasse I – II. Die Zu- Die Markau ist in Eisdorf an benthischen Makroorga- sammensetzung des Benthons wird vor allem von nismen stark verarmt. Die Einstufung in die Güteklas- den Trichopteren (Köcherfliegen) bestimmt, ge- se II (s. Gewässergütekarte im Anhang) erfolgt aufgrund folgt von den Steinfliegen- und Eintagsfliegenlar- der Artenzusammensetzung benthischer Wirbelloser, ven, beide in etwa gleicher Artenhäufigkeit. Mit unter denen Trichopterenlarven (Köcherfliegenlarven) hohen Individuendichten kommt die Fluß- dominieren. Nachgewiesen wurden folgende Trichop- napfschnecke (Ancylus fluviatilis) vor. terenlarven: Hydropsyche siltalai, Polycentropus spp. und Rhyacophila nubila, alle jedoch nur als Zufalls- funde (Ai =1). Die organische Belastung ist gering: Ammoni- umstickstoff liegt in Höhe Eisdorf bei 0,17 mg/l und der TOC bei 1,9 mg/l C. Durch die Einleitung der behandelten Abwässer der Firma FUBA sowie des Ernst – August – Stollens in Gittelde erhöht sich der Schwermetallgehalt in der Markau, so daß z. B. das Zink oberhalb von Gittelde von < 30 µg/l auf 352 µg/l ansteigt. Die Zinkkonzentration von 352 µg/l über- Bezirksregierung Braunschweig, 40 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Lerbach von nur zwei vorgefundenen Benthonarten, der Flohkrebsart Gammarus tigrinus und der Wasser- Fließgewässer : II. Ordnung. schnecke Potamopyrgus jenkinsi (A = 7). Erst bei Länge: Ca. 6 Km. i einer Verminderung der Salzbelastung auf eine Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage in Lerbach. Chloridkonzentration von ca. 1000 - 1500 mg/l Gewässergüte: Ab Lerbach Güteklasse II, oberhalb wäre eine Erhöhung der Artenvielfalt zu erwarten. Güteklasse I – II. Die chemische Beschaffenheit der Werra (Letzter

Heller) ist der Tabelle 21 sowie den Diagrammen Der Lerbach weist sowohl bezüglich der Artenzu- im Anhang zu entnehmen. Danach zeigt sich, daß sammensetzung als auch der Individuendichten keine die Chloridkonzentration von 1835 mg/l Cl- im Auffälligkeiten auf, d. h. im Bereich mäßiger Belas- Jahresdurchschnitt 1996, mit einem Höchstwert tungen fehlt keine Organismengruppe. Die mit den von 3060 mg/l Cl-, den Belastungsstufen kritisch größten Abundanzen vorkommende Art ist der Ge- bis stark versalzen (Stufen II – III und III) angehört, meine Flohkrebs. Unter den Köcherfliegenlarven was soviel bedeutet, daß biologische Verödung kommt die Art Goera pilosa mit den höchsten Abun- der aquatischen Lebensgemeinschaften, aber danzen vor. Der Saprobienindex wurde mit S = 1,83 i jedoch Massenentwicklung salztoleranter Orga- ermittelt. nismen wie z.B. der Brackwasserflohkrebs Gam- marus tigrinus, die Folge ist. Dies konnte durch Große Söse limnologische Untersuchungen bestätigt werden. Die Große Söse ist frei von belastenden Schwermetal- Zusätzlich belastend wirken sich die zum Teil gro- len. Kurz oberhalb der Einmündung der Kleinen Söse ßen Salzkonzentrationsschwankungen aus, die z. ist der pH-Wert der Großen Söse nicht mehr sauer, er B. innerhalb kurzer Zeit zwischen 600 mg/l und liegt bei pH = 6,95 (Mai 1995). 3200 mg/l Cl- liegen können, wie aus der Abbil- Das Quellwasser der Kleinen Söse ist nur sehr dung 4 für den Monat Juli 1995 ersichtlich ist. schwach sauer; der pH-Wert liegt bei pH = 6,6. Aller- Die enormen Konzentrationsunterschiede werden dings wurde eine leicht erhöhte Quecksilberkonzent- weniger durch schwankende Abflüsse der Werra ration ermittelt (0,6 µg/l). als vielmehr durch Produktionsrhythmen der Kali- Die anderen Schwermetalle sind nicht belastend (s. werke verursacht (s. Abb. 4). Bezüglich der Tabelle 28 im Anhang). Schwermetalle weist die Werra keine belastenden auf. (Quecksilberuntersuchungen liegen jedoch nicht vor.) 7.3.7 Werra, Weser und Fulda

Werra

Fließgewässer: I. Ordnung. Länge: Im Dienstbezirk ca.11 Km. Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (KA Hedemünden) und 1 Industriekläranlage. Gewässergüte: Güteklasse III auf niedersächsischem Gebiet.

Die Gewässergüte der Werra wird nach wie vor durch die Salzbelastung bestimmt und als Folge auch öko- logisch beeinträchtigt. Demgegenüber spielt die or- ganische Belastung nur eine untergeordnete Rolle. Aufgrund der Meßergebnisse an der Gütemeßstation Letzter Heller, die von der Hessischen Landesanstalt für Umwelt, Außenstelle Kassel, betreut wird, ist die organische Belastung der Werra nur mäßig:

+ NH4 -N, TOC, DOC sowie PO4-P sind dem mäßig be- lastenden Bereich zugeordnet. Biologisch-ökologische Untersuchungen der Werra in Hedemünden ergaben 1995 ein an Artenvielfalt verarmtes Makrozoo- benthon, andererseits aber hohe Individuendichten Bezirksregierung Braunschweig, 41 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Letzter Heller Heldra, Thüringen

Abb. 4: Chloridkonzentrationen in der Werra an den Gütemeßstationen Letzter Heller (bis Mai 1994) und Heldra, Thüringen (seit Mai 1994), (nach Mitteilung NLÖ)

Bezirksregierung Braunschweig, 42 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

lastet bedeutet. Vor allem weisen die beiden Parame- + Weser ter NH4 -N und AOX kritische Konzentrationen auf: NH +-N erreichte an der Gütemeßstation Hemeln im Fließgewässer: I. Ordnung. 4 Jahresdurchschnitt 1996 eine kritische Konzentration Länge: Insgesamt 935 Km (incl. Werra und Fulda). von 0,53 mg/l und AOX von 79 µg/l Cl-. Chlorid lag Abwassereinleitungen: 5 kommunale bzw. Ortsklär- im Jahresdurchschnitt 1996 bei 1033 mg/l Cl-, was anlagen im Dienstbezirk (Hann. Münden, Hemeln, ebenfalls kritisch salzbelastet bedeutet. Dagegen ist Glashütte, Bursfelde, Wahmbeck). die Belastung der Weser mit Phosphaten und biolo- Gewässergüte: Güteklasse II – III in Südniedersachsen. gisch abbaubaren Kohlenstoffverbindungen nur mä-

ßig: Der Gesamtphosphat-Phosphor lag im Jahres- Ebenso wie die Werra wird die Gewässergüte der durchschnitt 1996 in Hemeln bei 0,23 mg/l P, der Weser vor allem von den immer noch mit starken TOC bei 3,5 mg/l C, sowie der BSB bei 3,3 mg/l O . Konzentrationsunterschieden vorhandenen Salzen 5 2 Die Salzkonzentration der Weser ist 1996 in Hemeln bestimmt, wobei 1996 an der Gütemeßstation He- gegenüber dem Bezugsjahr 1988 um rund 59 % meln Schwankungsspannen der Chloride zwischen zurückgegangen, nämlich von 2514 mg/l auf 1033 230 mg/l und 2200 mg/l Cl- auftraten. Die elektrische mg/l Cl-. Allerdings lag im Jahre 1995 der Chlorid- Leitfähigkeit schwankte entsprechend stark und lag Jahresdurchschnitt nur bei 619 mg/l, entsprechend zwischen 900 und 7500 µS/cm, wie aus der Abbil- einer 75 %igen Abnahme gegenüber 1988. Die Ent- dung 6 im Zeitraum Februar 1996 bis Ende 1997 wicklung der Chlorid - Jahresdurchschnittskonzentra- hervorgeht. Gegenüber der Gewässergütekarte 1992 tionen stellt sich seit 1989 wie folgt dar (s. Tab. 7): hat sich die Weser um eine Güteklasse, nämlich auf II – III verbessert, was aber immer noch kritisch be-

Tab. 7: Salzkonzentrationen in der Weser, Jahresdurchschnittswerte seit 1988

Ø Jahr mg/l Cl- g/l NaCl % 1988 = 2514 4,15 100 1989 = 2400 3,96 - 4,5 Abnahme 1990 = 2150 3,55 - 14 Abnahme 1991 = 1300 2,15 - 48 Abnahme 1993 = 924 1,52 - 63 Abnahme 1995 = 619 1,02 - 75 Abnahme 1996 = 1033 1,70 - 59 Abnahme

Der starke Chlorid – Anstieg des Jahres 1996 gegenüber 1995 ist auf niedrige Wasserstände und Produktionssteigerungen in Thüringen zurückzuführen.

Die Abnahme der Salzkonzentration in der Weser (Gütemeßstation Hemeln) liegt seit 1993 gegenüber dem Be- zugsjahr 1988 zwischen 60 – 75 %. Bezogen auf die Salzfrachten ergibt sich seit 1988 folgendes Bild:

Tab. 8: Salzfrachten der Weser in Hemeln von 1988 bis 1996

Ø Jahr kg/s Cl- kg/s NaCl 1988 = 230 380 1989 = 200 330 1990 = 178 294 1991 = 130 215 1993 = 99 163 1994 = 88 145 1995 = 72 119 1996 = 73 120

Die Abbildung 5 veranschaulicht den zeitlichen Verlauf der Abnahme der Salzfrachten in der Weser bei Hemeln:

Bezirksregierung Braunschweig, 43 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

kg/s Salzfrachten in der Weser

400 350 300 250 200 Cl- 150 NaCl 100 50 0 1988 1989 1990 1991 1993 1994 1995 1996

Abb. 5: Zeitlicher Verlauf der Abnahme der Salzfrachten in der Weser bei Hemeln

Bezirksregierung Braunschweig, 44 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Gegenüber dem Bezugsjahr 1988 verminderte sich abständen bis > 1000 µS/cm (ca. 300 mg/l Cl-) betra- 1996 die Salzfracht in der Weser bei Hemeln um rund gen können. 68 %. In der Abbildung 6 sind die Ganglinien der Die großen Konzentrationsunterschiede in kurzen Leitfähigkeits - Tagesextrema der Jahre 1996 und Abständen wirken sich auf die Wasserorganismen 1997 enthalten. Sie verdeutlichen die großen aufgrund osmotischen Stresses schädigend aus. Schwankungen des Salzgehaltes, die in kurzen Zeit-

Abb. 6: Ganglinien der elektrischen Leitfähigkeit der Weser von 1996 bis Ende 1997 in Hemeln

Bezirksregierung Braunschweig, 45 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Die Abbildungen 7 bis 9, die die Ganglinien des zurückgeht. Die hohe autotrophe Produktion (Al- pH-Wertes, des Sauerstoffs und der Wassertempe- genzunahme) in der Oberweser war früher vor al- ratur enthalten, zeigen deutlich die Zusammenhän- lem durch den Salzgehalt begünstigt worden, weil ge zwischen Assimilation des Phytoplanktons (ins- die Artenzusammensetzung des Phytoplanktons besondere Kieselalgen) und dem pH-Wert bzw. der durch den Salzgehalt bestimmt wird und vor allem Sauerstoffkonzentration: Tagsüber starke Assimila- Kieselalgen dabei offensichtlich in ihrer Entwicklung tion vor allem im Sommer mit hoher Sauerstoffpro- begünstigt werden. Seit Verminderung der Salzkon- duktion z. T. bis 20 mg/l, die den pH-Wert auf > 9,0 zentration geht der Trend jedoch zu einer stärkeren erhöht, und nachts, wo umgekehrt der pH-Wert Entwicklung des Süßwasserplanktons. Die Abbil- zurückgeht und gleichzeitig auch der Sauerstoff dung 9 zeigt den Jahrestemperaturverlauf der We- infolge Atmung des Planktons, wobei CO2 (Kohlen- ser (Meßstation Hemeln). Wassertemperaturen von säure) entsteht. So kommen, witterungsabhängig, bis zu 23 OC weisen die Weser auch im Oberlauf als die großen pH- und Sauerstoffschwankungen zu- ein sommerwarmes Fließgewässer aus. stande, vor allem in den Sommermonaten. Die

Schwankungen des O2-Gehaltes und des pH-Wertes werden zur kälteren Jahreszeit hin entsprechend geringer (s. Abb. 7 und 8), da die Planktonmasse

Abb. 7: Ganglinien der pH – Konzentration der Weser von 1996 – 1997 in Hemeln

Bezirksregierung Braunschweig, 46 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Abb. 8: Ganglinien der O2 – Konzentration der Weser von 1996 – 1997 in Hemeln

Abb. 9: Ganglinien der Wassertemperaturen der Weser von 1996 – 1997 in Hemeln

An der Gewässergütemeßstelle Wahmbeck ergibt Belastung der Weser mit Schwermetallen ist im sich für die Weser 1996 hinsichtlich der chemischen allgemeinen gering: Empfohlene Grenzwerte wer- Beschaffenheit nur eine mäßige Belastung, wie aus den aus fischbiologischer Sicht unterschritten, d. h. der Tabelle 21 im Anhang zu entnehmen ist. Die Bezirksregierung Braunschweig 47 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______die Oberweser ist frei von belastenden Schwerme- tallen (s. Tabelle 28 im Anhang). Seit ungefähr 1994, d. h. vier Jahre nach zurückge- gangener Salzkonzentration, konnte zum ersten Mal eine Wiederbesiedlung benthischer Makroinver- tebrata an der GÜN-Meßstation Hemeln beobachtet werden. So besiedelten 1994 im Uferbereich der Weser folgende Wirbellose das Benthal, die zuvor nicht vorhanden waren:

Dugesia lugubris (Strudelwurm), die gefährdete Schneckenart Ancylus fluviatilis (Flußnapfschnecke), der Große Schneckenegel Glossiphonia complanata, Asellus aquaticus (Wasserassel), der Fischegel Pisci- cola geometra, die Köcherfliegenlarven Hydropsy- che contubernalis, Hydropsyche pellucidula und Hydropsyche bulgaromanorum. Im Jahre 1995 konnte sogar eine doppelt so hohe Artenvielfalt wie 1994 festgestellt werden (Gütemeßstation Hemeln). Die gegenüber 1994 noch nicht vorgefundenen Wirbellosen waren wie folgt:

Tab. 9: Makrobenthonfauna der Oberweser im Uferbereich Hemeln, November 1995

Abundanz- Taxon ziffer Dugesia gonocephala (Strudelwurm) 1 Radix peregra (Schnecke) 1 Hemiclepsis marginata (Egel) 1 Erpobdella octoculata (Egel) 2 Gammarus pulex (Gemeiner Flohkrebs) 1 Ephemera danica (Eintagsfliege) 1 Platambus maculatus (Wasserkäfer) 1 Sialis sp. (Schlammfliege) 1 Polycentropus spp. (Köcherfliege) 2 Rhyacophila nubila (Köcherfliege) 1

(Hinweis: Weitere chemische Güteparameter der Weser an der GÜN–Meßstation Hemeln sind den Diagrammen im Anhang zu entnehmen.) Bezirksregierung Braunschweig 48 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Der Saprobienindex in Hemeln ermittelte sich 7.3.7.1 Nebengewässer der Fulda mit Si = 2,17 (November 1995), bei einer summier- ten Abundanz von Σ Ai = 22. Waren 1994 noch 6 Hinweis: Die Nebengewässer der Werra sind dem Gewäs- Saprobienarten bei einer summierten Abundanz von sergütebericht 1992 zu entnehmen. 14 angetroffen worden, so erhöhte sich die Arten- vielfalt 1995 auf 13 Arten. Nach etwa 30 jähriger Nieste Abwesenheit sind in Buhnenfelder der Oberweser Fließgewässer: II. Ordnung. bei Wambeck 1996 erstmals wieder Großmuscheln Länge: Ca. 10 Km. gefunden worden (Anodonta anatina). Die Wieder- Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage besiedlung der Weser durch die ehemals einheimi- (Uschlag). sche Makrobenthonfauna ist jedoch stark von der Gewässergüte: Im Oberlauf Güteklasse I, im Unter- Salzeinleitungsmenge abhängig. Die anderen Fakto- lauf Güteklasse II. ren wie Gewässermorphologie, Nährstoffe (N und P) sowie Substrate spielen demgegenüber nur eine Die 1996 kurz oberhalb von Dahlheim biologisch untergeordnete Rolle. Wie auch aus der Tabelle 7 untersuchte Nieste weist eine große Artenvielfalt hervorgeht, nahmen offensichtlich die Abwasserein- auf. Die Belastung ist nur mäßig. Von den vorge- leitungen der Kaliindustrie 1996 im Vergleich zum fundenen Organismengruppen dominieren vor Vorjahr wieder zu. Die Folge sind wiederum Ausfall allem Köcherfliegenlarven, gefolgt von den Eintags- und Rückgang von Insektenarten (Bäthe, 1997). fliegenlarven. Wie Untersuchungen 1998 ergaben, konnte der Rückgang von Insektenlarven bestätigt werden, z. B Schlupfgraben Larven von Köcherfliegen. Die Versalzung von Werra und Weser hat inzwi- Der Schlupfgraben ist zwar nur gering organisch schen wieder den Stand von 1991 erreicht (Herbst, belastet, die Makrobenthonfauna ist jedoch ver- V., NLÖ, 1998). armt. Eine Beeinflussung durch einen oberhalb der Untersuchungsstelle gelegenen Teich ist nicht aus- Fulda zuschließen. Relativ hoch ist die Chloridkonzentrati- on von 152 mg/l Cl- sowie die elektrische Leitfähig- Fließgewässer: I. Ordnung. keit von 663 µS/cm. Länge: Ca. 17 Km in Südniedersachsen. Abwassereinleitungen: 1 kommunale Kläranlage Steinbach (Speele). Gewässergüte: Güteklasse II. Der Steinbach konnte sich wiederbesiedeln, nach- dem er aufgrund von Baumaßnahmen der DB (Rau- Die Gewässergüte der Fulda wird in Hann. Münden hebergtunnel) verödete. Er ist gering belastet und in ermittelt. Die Artenvielfalt ist groß, mit zum Teil Güteklasse I – II eingestuft. hohen Individuendichten von Schwämmen, Fluß- napfschnecken, Schnecken der Art Bithynia tentacu- 7.3.7.2 Nebengewässer der Weser lata, Muscheln, Köcherfliegen der Art Hydropsyche contubernalis (gefährdete Art) und Ibis - Fliegen (Atherix ibis). Der Saprobienindex liegt bei S = 2,12. i Auschnippe Die chemische Beschaffenheit weist die Fulda zwar mäßig belastet aus, Ammoniumstickstoff ist aller- Fließgewässer: II. Ordnung. dings mit 0,33 mg/l im Jahresdurchschnitt 1996 Länge: Ca. 15 Km. leicht erhöht. Schwermetalle (s. Tabelle 28 im Anhang) Abwassereinleitung: Keine. und AOX-Verbindungen liegen in nicht belastenden Gewässergüte: I – II und II. Konzentrationen vor. Somit erfüllt die Fulda Quali- tätsziele für Fische. Die Auschnippe ist im Mündungsabschnitt in die Güteklasse I – II eingestuft; Mittel- und Oberlauf weisen die Güteklasse II auf. Unterhalb von Drans- feld und kurz oberhalb der Pumpstation bei Drans-

feld ergibt sich ein Saprobienindex von Si = 1,93. Die Artenvielfalt mit benthischen Wirbellosen ist mäßig, wobei der Gemeine Flohkrebs Gammarus pulex und der Strudelwurm Dugesia gonocephala in hohen Individuendichten vorkommen. Arten weite- rer Organismengruppen wie Trichopterenlarven Bezirksregierung Braunschweig 49 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

(Köcherfliegen) sind in ihrer Häufigkeit dezimiert Stickstoffkonzentrationen: + und nur als Zufallsfunde auszumachen. Die chemi- oberhalb 0,08 mg/l NH4 -N und kurz unterhalb der + sche Beschaffenheit der Auschnippe ist ohne Auffäl- Kläranlage 0,16 mg/l NH4 -N (mäßige Belastung). ligkeiten, die organische Belastung mäßig. Die Kläranlage Schoningen führt dazu, daß die Schwülme kurz unterhalb der Einleitung mit Am- Schwülme moniumstickstoff kritisch belastet wird, d. h. die NH +-N-Konzentration wurde mit 0,39 mg/l ermit- Fließgewässer: II. Ordnung. 4 telt. Der relativ gute ökomorphologische Zustand Länge: Ca. 24 Km. der Schwülme wirkt positiv auf die Biozönose: der Abwassereinleitung: 2 kommunale Kläranlagen Saprobienindex liegt bei S = 2,12, d. h. Güteklasse (Adelebsen, Schoningen). i II. Bei Vernawahlshausen, ca. 5 Kilometer unterhalb Gewässergüte: Überwiegend Güteklasse II. der Kläranlage Schoningen, ist die Schwülme mit

NH +-N gerade noch mäßig belastet: Im Jahres- Die Schwülme ist ein Fließgewässer, das vor allem 4 durchschnitt 1996 lag die NH +-N-Konzentration bei im Mittel- und Unterlauf eine große Artenvielfalt 4 0,29 mg/l. Allerdings können Spitzenwerte bis zu benthischer Makroorganismen aufweist. An der 0,69 mg/l NH +-N vorkommen, d. h. die Nitrifikati- Untersuchungsstelle kurz oberhalb von Bodenfelde 4 onsleistung der Kläranlage Schoningen ist nicht ließ sich eine hohe Abundanzziffernsumme zufriedenstellend. Hinsichtlich der biologischen von Σ A = 54 ermitteln. Dominierende Organis- i Beschaffenheit erweist sich die Schwülme bei Ver- mengruppen sind Eintagsfliegen- und Köcherflie- nawahlshausen als nur mäßig belastet und erreicht genlarven. Die mit der höchsten Abundanzziffer mit einem Saprobienindex von S = 1,96 eine stabile (A = 7) vorzufindende Benthonart ist die Fluß- i i Gewässergüteklasse II. Belastende Schwermetalle napfschnecke. Sie kommt massenhaft vor, gefolgt kommen nicht vor. Auf einem kurzen Abschnitt im von der Eintagsfliege Ephemerella ignita (A = 6). i Bereich von Lödingsen, d. h. im Oberlauf, erreicht Der Saprobienindex liegt bei S = 1,93, d. h. Güte- i die Schwülme die Güteklasse I – II (s. Gewässergüte- klasse II. An der GÜN-Meßstelle Adelebsen, kurz karte im Anhang), nachdem ein Saprobienindex ca. unterhalb des Auschnippezuflusses gelegen, liegt 500 m oberhalb von Lödingsen von S = 1,77 (Feb- ebenfalls eine reichhaltige Biozönose vor (Σ A = i i ruar 1994) ermittelt wurde. In diesem Bereich ist 45). Hier dominieren der Gemeine Flohkrebs auch die Köcherfliegenart Lasiocephala basalis (Gammarus pulex), gefolgt von den Köcherfliegen- benthisch, eine Art, die nach der „Roten Liste ge- larven Rhyacophila nubila und Lasiocephala basalis, fährdeter Tierarten“ als gefährdet eingestuft ist. einer Art, die nach der „Roten Listen“ als gefährdet (Stufe 3) eingestuft ist. Die Art kommt im mittleren Lechtmer Beeke Abundanzbereich vor. Vereinzelt, d. h. in geringen Abundanzen ist die Köcherfliegenart Hydropsyche Die Lechtmer Beeke ist oberhalb von Adelebsen fulvipes anzutreffen, die potentiell gefährdet ist zwar aufgrund ihrer biozönotischen Zusammenset- (Stufe 4 der Roten Liste für Köcherfliegen). Der zung in die Güteklasse II eingestuft, aus unerklärli-

Saprobienindex liegt bei Si = 1,86. Der gute biologi- chen Gründen jedoch an benthischen Makroinver- sche Befund entspricht jedoch nicht dem chemi- tebraten verarmt (Σ Ai = 12). Ein periodisches Tro- schen. Die Ammoniumkonzentration liegt über den ckenfallen als Ursache auszuschließen, da die Floh- für die Güteklasse II vorgesehenen Grenzwert von krebsart Gammarus pulex, die ständig Wasser benö- + 0,3 mg/l NH4 -N; es wurden im Jahresdurchschnitt tigt, in mittlerer Individuendichte anzutreffen ist. + 1996 0,37 mg/l NH4 -N gemessen. Die leicht erhöh- te Stickstoffbelastung in der Schwülme durch Am- Rehbach II monium ist nur in der kalten Jahreszeit festzustel- Fließgewässer: III. Ordnung. len. Da die Kläranlage Adelebsen im Winter nicht Länge: Ca. 4 Km. nitrifiziert, und im Ablauf daher erhöhte NH +-N- 4 Abwassereinleitung: Keine. Konzentrationen vorzufinden sind, ist darin die Gewässergüte: Güteklasse II, im Mündungsbereich Ursache der leicht erhöhten Stickstoffkonzentration jedoch verarmt. in der Schwülme, vor allem in den Wintermonaten, zu sehen. Die Schwülme weist dagegen in der Der Rehbach II, der bei Volpriehausen in den Reh- wärmeren Jahreszeit NH +-N-Konzentrationen zwi- 4 bach I fließt, ist zwar auf seiner ca. 4 Km langen schen 0,1 – 0,23 mg/l auf und entspricht damit den Fließstrecke nur mäßig organisch belastet, im Mün- Anforderungen des Bewirtschaftungsplanes Leine. dungsbereich ab Talstraße/ Brücke bis zur Mündung Chemische Untersuchungen der Schwülme im Mai jedoch an benthischen Makroinvertebrata verarmt. 1994 oberhalb und unterhalb der Kläranlage Ade- Die Verarmung ist jedoch weniger in der Artenviel- lebsen ergaben folgende Ammonium- falt zu sehen als vielmehr in der Individuendichte. Bezirksregierung Braunschweig 50 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Beispielsweise sind Organismen (Taxa) aus verschie- denen Tiergruppen (Ordnungen) vorzufinden, wie Kampbach Strudelwürmer, Egel, Flohkrebse, Eintagsfliegenlar- Der Kampbach weist kurz oberhalb von Schoningen ven, Köcherfliegenlarven und Wasserkäfer, jedoch nur eine geringe organische Belastung auf und ist in nur in äußerst geringen Abundanzen, meistens nur die Güteklasse I – II eingestuft. Der Saprobienindex Zufallsfunde. Die geringen Individuendichten sind wurde mit S = 1,75 ermittelt. Die dominierenden nicht mehr durch toxische Wasserinhaltsstoffe zu i Leitorganismen sind Köcherfliegenlarven, unter erklären, da sowohl Schwermetalle als auch die denen die Arten Rhyacophila fasciata und Drusus Chloridkonzentration nur im gering bis mäßig belas- biguttatus die höchsten Abundanzen aufweisen, tenden Bereich vorliegen (s. Tabellen im Anhang). wobei Drusus biguttatus in der „Roten Liste“ als Gleichwohl ist jedoch festzustellen, daß nach wie potentiell gefährdet geführt wird. vor die Salzkonzentration (Chloride) ab der Schachtanlage Wittekind sich nahezu vervierfacht, Ithalbach die jedoch gegenüber früheren Untersuchungen aus den achtziger Jahren um die Hälfte geringer ist: Fließgewässer: II. Ordnung. Wurden noch im Jahre 1989 178 mg/l Chlorid an Länge: Ca. 5 Km. der Mündung gemessen, so waren 1995 nur noch Abwassereinleitung: Keine. 90 mg/l Cl- vorhanden. Gewässergüte: Güteklasse II.

Ahle Der Ithalbach ist aufgrund seiner biologischen Be- schaffenheit in die Güteklasse II eingestuft (S = Fließgewässer: II. Ordnung. i 1,92). Die chemische Beschaffenheit des Ithalbaches Länge: Ca. 18 Km. an der Untersuchungsstelle in Eschershausen zeigt Abwassereinleitung: Keine. sogar eine nur geringe Belastung an, wie sich aus Gewässergüte: Im Oberlauf Güteklasse I – II, Mittel- den Analysenwerten für Stickstoff und Phosphor und Unterlauf II. ergibt. So ist z. B. die Nitratkonzentration mit 0,47

mg/l NO - -N sehr niedrig, ebenso Chlorid mit 8,5 Die Ahle ist ein ausgesprochen typisches sommer- 3 mg/l. Der geringe Chloridgehalt des Ithalbaches (< kühles Fließgewässer, deren Wassertemperatur im 10 mg/l) bedeutet jedoch andererseits, daß schon Juni bei 10 0C liegen kann. In Schönhagen ist die eine sehr geringe Nitritkonzentration von 0,03 mg/l organische Belastung gering, es liegt die Güteklasse NO - -N entsprechend 0,09 mg/l NO - auf Salmoni- I – II (S = 1,55) vor. Die Makrobenthonfauna be- 2 2 i den toxisch wirkt. Stickstoffhaltige Einleitungen wie steht hauptsächlich aus Ephemeropteren- und Tri- z. B. Gülle würden daher fatale Folgen haben. chopterenlarven, wobei die Köcherfliegenart Micra- Die dominierenden Benthonarten sind Köcherflie- sema minimum in Massen (A = 7) das Benthal be- i gen und Eintagsfliegen. Es kommen aber auch ver- siedelt. Unter den Plecopteren (Steinfliegen) ist die schmutzungstolerante Arten wie der Egel Erpobdel- Art Dinocras sp. in mittleren Abundanzen la octoculata vor. Unter den „Rote Liste“ Arten ist benthisch. Die Ahle ist im Oberlauf ein elektrolytar- die als potentiell gefährdete (Stufe 4) Köcherflie- mes Fließgewässer, wobei die Leitfähigkeit genart Hydropsyche fulvipes benthisch sowie die 96 µS/cm beträgt. Im Unterlauf ist sie in die Güte- Eintagsfliegenart Rhithrogena germanica, die vom klasse II eingestuft, da der Saprobienindex knapp Aussterben bedroht ist (Gefährdungsstufe 1). über 1,80 liegt (Si = 1,87) . Der chemische Befund weist die Ahle als nur gering organisch belastet aus: + Martinsbach Der Ammoniumstickstoff liegt < 0,1 mg/l NH4 -N und der TOC bei 1,5 mg/l C. Allerdings nimmt die Fließgewässer: II. Ordnung. Salzbelastung gegenüber der Untersuchungsstelle Länge: Ca. 4 Km. bei Schönhagen um das Doppelte zu, die elektrische Abwassereinleitung: Keine. Leitfähigkeit erhöht sich auf 219 µS/cm. Die Besied- Gewässergüte: Güteklasse II – III. lung mit benthischen Makroinvertebrata ist etwas artenreicher als bei Schönhagen, wobei wiederum Der Martinsbach bei Vahle ist wegen des schlechten Ephemeropteren (Eintagsfliegen) und Trichopteren chemischen Befundes in die Güteklasse II – III einge- (Köcherfliegen) die herausragenden Organis- stuft, obwohl die biologische Beschaffenheit der mengruppen sind. Das Auftreten von Egelarten wie Güteklasse II entspricht (Si = 2,21). Der schlechte Erpobdella octoculata und Glossiphonia complanata chemische Befund ergibt sich aufgrund des relativ + führt zur Einstufung in die Güteklasse II (GÜN- hohen Ammoniumstickstoffs von 0,57 mg/l NH4 -N Meßstelle Steimke). und vor allem aufgrund des extrem hohen AOX- Wertes von 249 mg/l Cl-, der auf Einleitungen von Bezirksregierung Braunschweig 51 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______organischen Schadstoffen schließen läßt. Die toxi- Stoffen ernähren. Die chemische Beschaffenheit der schen Wasserinhaltsstoffe des Martinsbaches wer- Innerste in Buntenbock läßt eine gering bis mäßige den durch den Leuchtbakterientest bestätigt: Die organische Belastungen erkennen, Ammoni- Hemmung der Leuchtintensität betrug 38 %, was umstickstoff ist < 0,05 mg/l und der TOC bzw. DOC schon als toxisch gilt. liegt bei 3,5 mg/l C. Hinsichtlich gelöster Schwerme- talle ist festzustellen, daß diese in Buntenbock in Reiherbach I nicht belastenden, d. h. noch natürlichen Konzent- rationen vorliegen (s. Tabelle 28 im Anhang). Die Salz- Fließgewässer: II. Ordnung. belastung der Innerste in Buntenbock ist noch sehr Länge: Ca. 10 Km. gering, die Chloridkonzentration liegt bei 6,0 mg/l Abwassereinleitung: Keine. und die Gesamthärte bei 2 0GH. Gewässergüte: Güteklassen I und I – II. In Höhe Wildemann ist die Innerste aufgrund

der Makrobenthonfauna in die Güteklasse I – II Der Reiherbach I ist im Oberlauf in die Güteklasse I eingestuft (S = 1,61). Gegenüber Buntenbock er- und im Unterlauf in I – II eingestuft. An der Unter- i fährt die Innerste eine Güteverbesserung um eine suchungsstelle kurz oberhalb von Bodenfelde weist Güteklasse, was sich auch daran zeigt, daß sich die der Reiherbach I eine artenreiche Makrobenthon- Artenvielfalt fast verdoppelt. Vor allen Dingen sind fauna (Güteklasse I – II) auf, wobei Köcherfliegen- es die Eintagsfliegen- und Köcherfliegenlarven, die larven die bestandsbildende Organismengruppe an Arten beträchtlich zunehmen, während die sind, gefolgt von Eintagsfliegenlarven und Wasser- Schlechtwasseranzeiger Erpobdella octoculata bzw. käfern. Unter den Köcherfliegenlarven ist die Art Helobdella stagnalis nicht mehr vorzufinden sind. Agapetus sp. mit der größten Individuendichte ver- Aus Sicht des Naturschutzes ist zu erwähnen, daß treten, unter den Eintagsfliegenlarven die Arten zwei Arten sich unter den Eintagsfliegenlarven be- Epeorus sylvicola und Ephemerella ignita, und unter finden, die nach der „Roten Liste gefährdeter Tiere den Wasserkäfern die Art Elmis maugetii aus der und Pflanzen“ vom Aussterben bedroht sind (Stufe Familie der Elmidae (Hakenkäfer). Unter den „Rote 1), nämlich die Art Rhithrogena germanica und die Liste“ Arten befindet sich die potentiell gefährdete als stark gefährdet einzustufende Art Rhithrogena Köcherfliegenart Silo nigricornis. diaphana (Stufe 2). Oberhalb von Wildemann sind in der Innerste jedoch belastende Schwermetalle 7.3.8 Innerste und Nebengewässer vorhanden, wobei insbesondere Cadmium mit 1,6 (ohne Nette und Neile) µg/l, Blei mit 7,3 µg/l und Zink mit 332 µg/l erhöht vorliegen. Die Untere Innerste ist oberhalb der Neu- en Mühle biologisch untersucht: Die Makro- Innerste benthonfauna, die hauptsächlich aus Köcherfliegen- larven besteht, gefolgt von Eintagsfliegen und zu Fließgewässer: II. Ordnung. gleichen Anteilen Steinfliegenlarven ergibt in ihrer Länge: Im südlichen Dienstbezirk ca. 40 Km. Zusammensetzung die Güteklasse I – II (Si = 1,71). Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage und 3 Zu den Organismen mit den höchsten kommunale Kläranlagen (Innerstetal, Bredelem, Individuendichten gehören die Flußnapfschnecke Othfresen). Ancylus fluviatilis und die Steinfliege Perlodes sp.. Gewässergüte: Güteklassen I – II im Oberlauf bis Perlodes Larven gehören zu den gefährdeten Tierar- kurz vor Buntenbock, dort II, unterhalb von Lan- ten. Im März 1996 brannte auf dem Gelände der gelsheim II (s. Gewässergütekarte). Firma Chemetall GmbH in Langelsheim eine Lager- Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion bis halle mit Chemikalien, wobei in geringen Mengen zur Talsperre, Forellen-/ Äschenregion unterhalb der Löschwasser in die Innerste gelangen konnte, wäh- Talsperre bis zur Neile. rend der größte Teil des Löschwassers in ein Spei- cherbecken gepumpt wurde. Das Löschwasser ent- Die Innerste ist in Buntenbock aufgrund der Zu- hielt für Wasserorganismen toxische Stoffe (hohe sammensetzung der Limnofauna in die Güteklasse II AOX-Werte). Untersuchungen der Innerste ergaben eingestuft, der Saprobienindex liegt bei Si = 2,20. jedoch, daß das eingeflossene Löschwasser soweit Vor allen Dingen sind die Egel der Arten Erpobdella verdünnt wurde, daß für die Biozönosen keine Ge- octoculata und Helobdella stagnalis Anzeichen da- fahr bestand. Die dann im April 1996 erfolgte lim- für, daß organische Belastungen vorliegen, anderer- nologische Untersuchung der Innerste in Langels- seits aber ist das Vorkommen der Art Helobdella heim, Brücke, Lange Straße im Hinblick auf Auswir- stagnalis nicht unbedingt eine Auswirkung dessen, kungen des Brandes ergab keinen Hinweis auf eine sondern ist vielmehr auf eine Zunahme an Beutetie- biozönotische Beeinträchtigung oder Schädigung. ren zurückzuführen, die sich von den organischen Die Innerste konnte in die Güteklasse I – II einge- Bezirksregierung Braunschweig 52 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

stuft werden, der Saprobienindex lag bei Si = 1,59. serreinigungsanlage Othfresen eingetragen wird. Die dominierenden Makroinvertebrata sind Köcher- Die hohen Ammoniumstickstoffkonzentrationen fliegenlarven, gefolgt von Steinfliegenlarven (Ple- sind vor allem im Winter festzustellen, während im + coptera). Der Bestand an Ephemeropteren (Eintags- Sommer NH4 -N-Konzentrationen in der Innerste + fliegenlarven) ist jedoch gegenüber der Innerste nur bei 0,2 mg/l NH4 -N liegen. Die Ursache dafür oberhalb der Talsperre stark zurückgegangen. An- beruht auf der Temperaturabhängigkeit der Nitrifi- sonsten entspricht die Artenzusammensetzung an kation, die bei < 12 0C stark verlangsamt abläuft. dieser Stelle der oberhalb der Talsperre. An „Rote Die biologische Beschaffenheit der Innerste ist in Liste“ Arten sind vorzufinden: die Köcherfliegen Hohenrode zufriedenstellend: Die Makrobenthon- Brachycentrus montanus (potentiell gefährdet) und fauna zeigt eine große Artenfülle mit zum Teil ho- Drusus spp. (potentiell gefährdet). An der überregi- hen Individuendichten. Die dominierenden Orga- onalen GÜN-Meßstelle Langelsheim, die sich unter- nismengruppen sind Trichopteren, unter denen halb bei HASTRA befindet, liegt der Saprobienindex Arten sind, die mit den höchsten Abundanzen vor- bei Si = 1,56, d. h. Güteklasse I – II. Die Biozönose kommen. Desweiteren erreichen die Isoperla - Arten ist arten- und individuenreicher als in Langelsheim/ unter den Steinfliegen mittlere Abundanzen; der

Stadtbereich. Der chemische Befund hinsichtlich Saprobienindex liegt bei Si = 1,86. biologisch abbaubarer organischer Stoffe deckt sich mit der biologischen Beschaffenheit. Die Meßwerte Hinweis: Die Belastungen der Innerste mit Schwermetal- zeigen eine nur geringe organische Belastung an: len und weiteren chemischen Parametern in Langelsheim/ Ammoniumstickstoff erreicht im Jahresdurchschnitt GÜN sind den Diagrammen im Anhang zu entnehmen 1996 nur 0,06 mg/l, die Nitrat- (Frachten und Konzentrationen.) - Stickstoffkonzentration liegt bei 2,5 mg/l NO3 -N und der Gesamt-Posphatphosphor bei 0,06 mg/l P. Lindenbach Auch der organische Kohlenstoff TOC mit 1,7 mg/l Fließgewässer: III. Ordnung. C im Jahresdurchschnitt 1996 ist als sehr niedrig Länge: Ca. 4 Km im südlichen Dienstbezirk. einzustufen, ebenso AOX-Verbindungen mit 17 µg/l Abwassereinleitung: 1, Gemeinde Bodenstein. Cl-. An belastenden Schwermetallen sind Blei mit Gewässergüte: Güteklassen II und III. 9,1 µg/l und Cadmium mit 2,1 µg/l vorzufinden. Aus fischbiologischer Sicht sind 5 µg/l Blei und 1 Der Lindenbach wird durch häusliche Abwässer der µg/l Cadmium angeraten. Des weiteren liegt Zink Gemeinde Bodenstein belastet, da die Gemeinde mit 651 µg/l im Jahresdurchschnitt 1996 in stark abwassertechnisch noch nicht ordnungsgerecht erhöhter Konzentration vor. Aus fischbiologischer entsorgt ist. Dies hat zur Folge, daß die Ammoni- Sicht wären jedoch 50 µg/l Zink wünschenswert. An umstickstoffkonzentration im Lindenbach auf über + gefährdeten Tierarten ist die vom Aussterben be- 2 mg/l NH4 -N oberhalb der dort gelegenen Teiche drohte Eintagsfliegenart Rhithrogena germanica ansteigt, so daß die Gewässergüte sich auf die Gü- (Stufe 1) anzutreffen. teklasse III verschlechtert. Zwischen den Teichen Vor der Einleitung der Kläranlage Innerstetal reduziert sich diese Konzentration auf die Hälfte weist die Innerste die Güteklasse II auf. Die Kläran- und unterhalb der Teiche ist die Ammoni- lage Innerstetal erhöht bis zum Zufluß des Jerstedter umstickstoffkonzentration vernachlässigbar gering Baches, ungefähr 500 m unterhalb, den Ammoni- (< 0,05 mg/l). Die Teiche werden daher durch den + umstickstoffgehalt von 0,23 mg/l NH4 -N (oberhalb Lindenbach sehr stark eutrophiert, mit den Folgen + der Kläranlage) über 0,95 mg/l NH4 -N ca. 100 m verstärkten Algenwachstums (s. Tabelle 24 im An- + unterhalb der Einleitungsstelle auf 0,32 mg/l NH4 -N hang). Die starke Eutrophierung, verbunden mit in Höhe des Zuflusses des Jerstedter Baches. massenhafter Phytoplanktonentwicklung zeigt sich Durch die Kläranlage Innerstetal wird die Salzkon- deutlich an dem hohen pH-Wert des letzten Teiches zentration in der Innerste verdoppelt. Die Chlorid- mit pH = 9,2, Folge der Assimilation des Planktons konzentration liegt aber immer noch im sehr gerin- durch CO2 - Entzug. gen Belastungsbereich von 27 mg/l Cl-. Die Kläran- lage Innerstetal erhöht den Phosphatgehalt in der Opferbach (Dörnter Bach) Innerste zwar von 0,01 mg/l auf 0,05 mg/l P. Diese Konzentration ist aber noch als mäßig belastend zu Fließgewässer: II. Ordnung. werten. Die kritische Konzentration für Eutrophie- Länge: Ca. 5 Km. rungsprozesse wird noch nicht erreicht (s. Kap. 4). Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage. An der GÜN-Meßstelle Hohenrode ist die Innerste Gewässergüte: Güteklasse II – III. mäßig organisch belastet (Güteklasse II). Stark er- höht liegt jedoch Ammoniumstickstoff mit 0,68 Der Opferbach ist unterhalb von Dörnten kritisch + belastet. Der Saprobienindex liegt bei Si = 2,48, was mg/l NH4 -N vor, der vermutlich durch die Abwas- Bezirksregierung Braunschweig 53 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Güteklasse II – III bedeutet. Die Limnofauna ist ar- durch eine artenreiche Biozönose aus, wobei Tri- tenarm. Dominierende Leitorganismen mit hohen chopterenlarven bestandsbildend sind, gefolgt von Individuendichten sind der Rollegel (Erpobdella Ephemeropterenlarven und Plecopterenlarven. Un- octoculata) und der Gemeine Flohkrebs. Die Stick- ter den „Rote Liste“ Arten befinden sich: Beatis stoffbelastung ist kritisch: die Nitratkonzentration scambus (Eintagsfliege, potentiell gefährdet) und - liegt bei 50 mg/l NO3 . Stickstoff ist der einzige be- Hydropsyche fulvipes (Köcherfliege, potentiell ge- lastende Parameter des Opferbaches, während fährdet). Die Nitratkonzentration im Granebach -. biologisch abbaubare Kohlenstoffverbindungen im liegt bei maximal 12 mg/l NO3 . Im Haldenbereich mäßig belastenden Bereich vorliegen (TOC = 4,0 der Herzog-Julius-Hütte ist der Granebach gering mg/l C). organisch belastet und hat die Güteklasse I – II. Der

Saprobienindex liegt bei Si = 1,68. Dominierende Kleine Tölle Organismengruppen sind Trichopteren und Plecop- teren. Bezüglich der Schwermetallbelastung des Fließgewässer: III. Ordnung. Granebaches gilt folgendes: Im Bereich der Halden Länge: Auf ca. 2 Km verrohrt. liegen Quecksilber zwischen 1,0 bis 2,0 µg/l und Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage. Blei zwischen 11 bis 12 µg/l in stark erhöhten Kon- Gewässergüte: Keine biologische Gütebewertung zentrationen vor. In Langelsheim sind vor allem möglich. Cadmium mit bis zu 9 µg/l und Zink mit bis zu 2187

µg/l (s. Tabelle 28 im Anhang) sehr stark belastend. Es Die Kleine Tölle bei Langelsheim ist wegen der Ver- ist zu beachten, daß Cadmium bedeutend toxischer rohrung an benthischen Makroinvertebrata verödet. ist als Zink. Die fischbiologisch vertretbare Cadmi- Ökologisch ist sie übermäßig geschädigt. Aus limno- umkonzentration liegt bei nur 1 µg/l! logischer Sicht muß jedoch der Einfluß der Kleinen Tölle auf den Granebach gesehen werden, in den Der Bach die Kleine Tölle mündet. Trotz hoher anorganischer Belastung mit Schwermetallen, unter denen insbe- Der Bach, auch Wellbach genannt, bei Astfeld, ist sondere Blei mit 74,3 µg/l, Cadmium mit 7,2 µg/l an benthischen Makroorganismen verarmt. Zwar und Zink mit 1020 µg/l hoch belastend sind (s. Tabel- kommt der Gemeine Flohkrebs in hoher Individuen- le 28 im Anhang), erfährt der Granebach aufgrund dichte vor, jedoch fehlen Taxa anderer Organis- seiner Verdünnung keine Güteverschlechterung und mengruppen, so daß der Bach als ökologisch ge- behält die Güteklasse II bei. Hinsichtlich der Stick- stört eingestuft werden muß. Die Belastung, auch stoffbelastung der Kleinen Tölle (Stand 1996) ist nur bezüglich der Schwermetalle, ist mit Ausnahme des - - Nitrat mit 65,3 mg/l NO3 -N entsprechend 289 mg/l Nitrats, das mit 11,7 mg/l NO3 -N stark erhöht ist, - NO3 stark erhöht, während Ammoniumstickstoff gering. und vor allem das giftig wirkende Nitrit (0,04 mg/l - NO2 -N) in unbedenklichen Konzentrationen vorlie- Lakebach gen. Nitrat ist mit 289 mg/l NO - zwar nicht toxisch, 3 Fließgewässer: II. Ordnung. erhöht aber den Nitratgehalt der Innerste über den Länge: Ca. 4 Km. Granebach. Die Belastung mit halogenierten organi- Abwassereinleitung: 1 Ortskläranlage (Ostharingen). schen Kohlenwasserstoffen ist mit 21 µg/l Cl- AOX Gewässergüte: Güteklasse II. gering und genügt den gewässerökologischen An- forderungen. Der Lakebach weist an der Untersuchungsstelle in Höhe des Kompostwerkes bei Upen mit einem Granebach Saprobienindex von Si = 2,27 gerade noch die Gü- Fließgewässer: II. Ordnung. teklasse II auf. Aus chemischer Sicht liegt nur Nitrat - Länge: Ca. 8 Km. in höherer Konzentration vor (10,5 mg/l NO3 -N - Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage. entsprechend 44,3 mg/l NO3 ), alle übrigen Parame- Gewässergüte: Güteklassen I, I – II und II (s. Gütekar- ter sind im Bereich der Güteklasse II. te). Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion. Opfergraben

Fließgewässer: II. Ordnung. Der Granebach erfährt durch die mit anorganischen Länge: Ca. 6 Km. Stoffen belastete Kleine Tölle (s. auch Kleine Tölle) Abwassereinleitung: Keine. keine Güteverschlechterung und behält die Güte- Gewässergüte: Güteklasse II. klasse II bei. Eine Güteuntersuchung unterhalb des

Kl. Töllezuflusses ergab einen Saprobienindex von Si = 1,81 (Güteklasse II). Der Granebach zeichnet sich Bezirksregierung Braunschweig 54 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

+ Der Opfergraben ist in der Gemeinde Ostharingen so belastet werden, daß NH4 -N auf Werte über 0,3 mit einem Saprobienindex von Si = 1,75 als gering mg/l ansteigen kann. belastet ermittelt worden. Während er nach der Gewässergütekarte von 1992 aufgrund Betriebsab- Kiefbach wässereinleitungen oberhalb Ostharingens noch Fließgewässer: II. Ordnung. stark verschmutzt eingestuft wurde (Güteklasse III), Länge: Ca. 4 Km. hat sich sein Zustand mittlerweile stark verbessert, Abwassereinleitung: Keine. so daß er in Ostharingen in die Güteklasse II einge- Gewässergüte: Güteklasse I – II. stuft wurde. Ausschlaggebend für den sehr guten

Saprobienindex ist das Auftreten des Strudelwurmes Die Gewässergüte des Kiefbaches hat sich gegen- Dugesia gonocephala in hoher Individuendichte (A i über der Gütekarte 1992 auf die Güteklasse I – II = 6) sowie des Hakenkäfers Elmis maugetii (A = 3). i verbessert. Vergleicht man frühere limnologische Beide Taxa sind Leitorganismen der Güteklasse I – II. Untersuchungen vom Oktober 1987 mit denen vom Aus der Güteklasse II ist der Gemeine Flohkrebs Oktober 1996, so stellt man bei einigen Benthonar- dominierend. Er ist mit der höchsten Abundanzzif- ten neuerdings höhere Individuendichten fest, so z. fer (A = 7) benthisch. i B. bei der Flußnapfschnecke (Ancylus fluviatilis), die 1987 noch als Zufallsfund registriert wurde, 1996 Astfelder Mühlengraben hingegen mit hoher Individuenzahl (Abundanzziffer

Fließgewässer: III. Ordnung. Ai = 5) anzutreffen war. Desgleichen konnte dies bei Länge: Ca. 4 Km. dem Hakenkäfer Elmis maugetii festgestellt werden, Abwassereinleitung: Industrieller Herkunft. dessen Abundanz von Zufallsfund auf hohe Indivi- Gewässergüte: Güteeinstufung nicht möglich, Ver- duendichten zunahm. Die Saprobienindices verän-

ödung. dern sich dementsprechend: 1987 noch Si = 1,97,

1996 jedoch Si = 1,77. Kaltstenotherme Arten wie Der Astfelder Mühlengraben ist verödet und hat die Köcherfliege Odontocerum albicorne sind kein Makrozoobenthon. Das Überleben von Ma- benthisch. Köcherfliegen sind auch die dominante kroinvertebrata ist nicht möglich, da im Wasser Organismengruppe. Die Insektenordnung Epheme- gelöste Schwermetalle in extrem hohen Konzentra- roptera (Eintagsfliegen) stellt mit der Art Ephemera tionen vorhanden sind. Dies betrifft vor allem fol- danica mäßig hohe Individuendichten (Ai = 4), eine gende Schwermetalle: Cadmium mit 108 µg/l, Kup- Art der Gutwasserzeigerorganismen. Die chemische fer mit 4046 µg/l (4,04 mg/l), Blei mit 44 µg/l und Beschaffenheit bestätigt den guten biologischen Zink mit 41900 µg/l (41,9 mg/l). In der Gewässergü- Befund. tekarte ist der Astfelder Mühlengraben deshalb ohne Farbe und mit dem Hinweis „tox“ ausgewie- Mittelbach sen (s. Gütekarte im Anhang). Fließgewässer: III. Ordnung. Länge: Ca. 3 Km. 7.3.9 Neile und Nette mit Abwassereinleitung: Keine. Nebengewässern Gewässergüte: Güteklasse II – III.

Aus ökologischer Sicht ist der Mittelbach als Ent- Neile wässerungsgraben einzuordnen. Das bedeutet, daß seine ökologischen Funktionen, wie z. B. Biotopbil- Fließgewässer: II. Ordnung. dung, gestört sind. Der Mittelbach ist unterhalb von Länge: Ca. 15 Km. Hahausen als kritisch belastet eingestuft, da das Abwassereinleitungen: 1 kommunale Kläranlage Makrozoobenthon an Arten stark verarmt ist (Ai = (Lutter am Barenberge). 10). Die Wasserqualität hat sich aber gegenüber der Gewässergüte: Güteklassen I, I – II und II (s. Gütekar- Gütekarte 1992 um eine Güteklasse auf II – III ver- te 1997). bessert. Zum Untersuchungszeitpunkt war Ammo- niumstickstoff nicht nachzuweisen. Durch die ausgebaute Kläranlage Lutter am Baren- berge wird die Neile nicht mehr in ihrer Gewässer- Nette güte verschlechtert. Wie Analysen ergaben, ist die Belastung mit Ammoniumstickstoff nur noch mäßig Fließgewässer: II. Ordnung. + (0,22 mg/l NH4 -N). Allerdings kann die Neile bei Länge: Ca. 20 Km. starken Regenereignissen durch Abschlagswasser Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Groß aus der Mischkanalisation von Hahausen und Nauen Rhüden). Bezirksregierung Braunschweig 55 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Gewässergüte: Güteklasse II. mg/l Cl-. Dagegen nimmt die Chloridkonzentration Fischereibiologische Zonierung: Im Oberlauf Forel- in Groß Rhüden um das 4fache zu und erreicht lenregion, unterhalb der Schildaumündung Forellen- einen Wert von 210 mg/l Chlorid, was biologisch / Äschenregion. gerade noch zu vertreten ist (Grenzwert 250 mg/l Cl-). Entsprechend hoch ist auch die elektrische Die Nette ist zwar insgesamt mäßig belastet und hat Leitfähigkeit von 1200 µS/cm. Der hohe Anstieg der die Güteklasse II, die Stickstoffbelastung mit Am- Salzkonzentration ist geologisch bedingt und hängt monium entspricht aber nicht zu jeder Jahreszeit mit dem dortigen ehemaligen Bergbau zusammen. den Güteanforderungen der Güteklasse II (s. Tabelle In stark erhöhten Konzentrationen wurden AOX- 25 im Anhang). Vor allem können in der kälteren Verbindungen (Pflanzenschutzmittel) ermittelt: Mit Jahreszeit erhöhte Konzentrationen vorliegen. Der 93 µg/l Cl- liegt der Wert doppelt so hoch als für die biologische Befund weist die Nette in Bilderlahe Güteanforderungen an Güteklasse II vorgesehen ist. mäßig belastet aus. Der Saprobienindex liegt bei Die Salzbelastung von 210 mg/l Cl- hat allerdings

Si = 2,04. Unter den Leitorganismen dominiert keinen negativen Einfluß auf die Besiedlung mit Gammarus pulex mit hohen Individuendichten. Das benthischen Makroorganismen zur Folge: Artenviel- Artenspektrum ist zwar ausgeprägt, jedoch nur mit falt und Individuendichten sind ausgeprägt. Vor schwach vorhandenen Individuendichten. So sind allen Dingen findet man Taxa aus vielen Organis- viele Taxa nur als Zufallsfunde auszumachen. Die mengruppen. Folgende Organismen sind in mäßig Nette ist frei von belastenden Schwermetallen. bis hohen Individuendichten benthisch: Ephemerella

ignita (Ai = 6), Ancylus fluviatilis (Ai = 4), Glossipho-

Zainer Bach nia heteroclita (Ai = 4) und Gammarus pulex eben- falls A = 4. Fließgewässer: II. Ordnung. i Länge: Ca. 5 Km. Ahler Bach Abwassereinleitung: Keine. Gewässergüte: Güteklasse II. Fließgewässer: II. Ordnung. Länge: Ca. 6 Km. Die Makrozoofauna des Zainer Baches weist an Abwassereinleitung: Keine. benthischen Organismen keine große Artenvielfalt Gewässergüte: Güteklasse II. auf, jedoch ergibt sich aufgrund der Zusammenset- zung der Biozönose die Güteklasse II (Si = 1,83, Der Ahler Bach ist mäßig belastet. Ökomorpholo-

Σ Ai =15). Die organische Belastung ist mäßig, aller- gisch ist er als Entwässerungsgraben einzustufen. - dings liegt Nitrat mit 7,8 mg/l NO3 -N in erhöhter Entsprechend weist das Benthal keine große Arten-

Konzentration vor. Als Quelle der erhöhten Nitrat- vielfalt auf (Σ Ai = 18). Unter den wenig vorzufin- belastung ist die Landbewirtschaftung zu nennen. denden Arten dominiert der Gemeine Flohkrebs. Im natürlichen Konzentrationsbereich liegt der or- Die chemische Beschaffenheit ist unauffällig, sie ganische Kohlenstoff vor: Der TOC ist mit 1,7 mg/l entspricht einer mäßigen organischen Belastung. anthropogen unbelastet. Kaltebach Schlörbach Fließgewässer: III. Ordnung. Fließgewässer: II. Ordnung. Länge: Ca. 8 Km. Länge: Ca. 5 Km. Abwassereinleitung: Keine. Abwassereinleitung: Keine. Gewässergüte: Im Oberlauf I – II, im Unterlauf Gewässergüte: I – II und II. II – III.

Der Schlörbach ist im Oberlauf gering organisch Der Kaltebach ist im Oberlauf nur gering belastet. belastet. In Höhe des Pumpwerkes der Trinkwasser- Allerdings stimmt der biologische Befund nicht mit gewinnungsanlage liegt der Saprobienindex bei der chemischen Beschaffenheit überein, da der 1,79, d. h. Güteklasse I – II. Die Limnofauna setzt Bach an benthischen Makroinvertebrata verödet ist. sich überwiegend aus Köcherfliegen- und Eintags- Möglicherweise ist die Ursache dafür in periodi- fliegenlarven zusammen, mit Dominanz der Köcher- schem Trockenfallen zu sehen. fliegenlarven. Unter den Ephemeropteren ist die stark gefährdete Art Rithrogena diaphana in relativ großer Individuendichte benthisch. Auf diesem Abschnitt weist der Schlörbach noch keine hohe Chloridbelastung auf; der Chloridgehalt liegt bei 50 Bezirksregierung Braunschweig 56 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Seckau men, unter denen die Eintagsfliegenart Rhitrogena germanica, nach der „Roten Liste“ vom Aussterben Fließgewässer: II. Ordnung. bedroht vorkommt, allerdings in sehr geringen A- Länge: Ca. 3 Km. bundanzen. Die Schildau ist frei von belastenden Abwassereinleitung: Kläranlage Seesen. Schwermetallen. Gewässergüte: Güteklasse II.

Die Seckau erfährt durch die Einleitung der Kläran- 7.3.10 Oker und Nebengewässer lage Seesen keine Güteverschlechterung. Die Klär- anlage ist mit einer weitergehenden Abwasserreini- gung ausgestattet, d. h. sie besitzt eine N- und P- Oker Elimination. Die erhöhte elektrische Leitfähigkeit der Fließgewässer: II. Ordnung. Seckau von 1200 – 1300 µS/cm wird hauptsächlich Länge: Ca. 25 Km im südlichen Dienstbezirk. durch CaSO (Gips) hervorgerufen. Die Sulfatkon- 4 Abwassereinleitungen: 1 Industriekläranlage und 2 zentration liegt oberhalb der Kläranlage bei 650 kommunale Kläranlagen (Goslar, Okertal). mg/l und unterhalb der Kläranlage bei 306 mg/l. Gewässergüte: Im Oberlauf I – II, im Harzvorland II. Umgekehrt ist die Chloridkonzentration unterhalb Die Gewässergüteeinstufung der Oker hat sich ge- der Kläranlage höher, sie liegt bei 106 mg/l Cl-, genüber der Gewässergütekarte 1992 auf folgen- oberhalb bei 30 mg/l Cl-. Diese Chloridkonzentrati- den Abschnitten geändert: Unterhalb der Oker- on ist biologisch jedoch noch unbedenklich. Aus- talsperre hat die Oker wegen Trockenfallens bis zur wirkungen auf die Biozönose dürfte eher die erhöh- Romkerhalle keine Güteeinstufung erhalten, da eine te Sulfatkonzentration von 650 mg/l sein, die mög- Beurteilung nicht möglich ist. Die Gewässergüte licherweise als Ursache der verarmten Makro- unterhalb der Abzucht hat sich auf Güteklasse II benthonfauna zu sehen ist. Die Bleikonzentrationen verbessert. Das Trockenfallen der Oker unterhalb in der Seckau ist mit 8,5 µg/l leicht erhöht. Aus der Talsperre ist wie folgt zu erklären: fischtoxikologischer Sicht gilt die Grenzwerteinstu- Die Okertalsperre erfüllt als wasserwirtschaftliche fung von 0,4 – 5,0 µg/l Blei, wasserhärteabhängig. Aufgaben den Hochwasserschutz, die Niedrigwasse- Die Wasserhärte der Seckau, als Gesamthärte, ist raufhöhung sowie die Rohwasserbereitstellung für mit die Trinkwasserversorgung. 28 0d als hart einzustufen. Die Toxizität des Bleis ist Im Kraftwerk Romkerhalle wird elektrische E- jedoch in weichem Wasser bedeutend größer als in nergie gewonnen: Bevor das Wasser über eine Fal- hartem, so daß das Überschreiten des Grenzwertes leitung die Turbine der Romkerhalle erreicht, durch- zwar belastend aber noch nicht als toxisch für Fi- fließt es einen 1,2 Km langen Stollen, der direkt aus sche anzusehen ist. Die erhöhte Zinkkonzentration der Talsperre gespeist wird. Dadurch fällt die Oker von 108 µg/l ist für Fische noch nicht toxisch, aber unterhalb der Talsperre bis zur Romkerhalle größ- ähnlich wie bei Blei als belastend zu sehen. tenteils trocken. Das unterhalb der Kraftwerksanlage gelegene Aus- Schildau gleichsbecken sorgt dafür, daß die Oker wieder Fließgewässer: II. Ordnung. ständig Wasser führt. Der Oker – Grane – Stollen, Länge: Ca. 14 Km. an der Romkerhalle beginnend, bietet die Möglich- Abwassereinleitung: Keine. keit, starke Abflüsse, die die Okertalsperre nicht Gewässergüte: Güteklasse I – II und II. mehr vollständig ausgleichen kann, an die Grane- Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion. talsperre zu Trinkwasserzwecken abzugeben. Der von der Bezirksregierung Braunschweig Die Schildau ist im Oberlauf bis zur Mündung der herausgegebene Bewirtschaftungsplan Oker Schaller in die Güteklasse I – II, ab Schallermündung sieht Nutzungsklassen vor, denen 18 biologische bis zur Nette in die Güteklasse II eingestuft. sowie chemisch-physikalische Parameter mit ihren Unterhalb von Bornhausen, d. h. dort, wo die Grenzwerten zugeordnet sind. saprobielle Belastung mäßig ist, ist der Saprobienin- Die Tabelle 10 gibt einen Überblick. dex Si = 1,81 (Güteklasse II). Die Makrobenthon- fauna setzt sich vor allem aus Trichopterenlarven (Köcherfliegenlarven) zusammen, wobei die Art Hydropsyche siltalai dominiert (Ai = 5). Im Oberlauf, oberhalb der Schildauklinik ist die organische Belas- tung gering, es liegt die Güteklasse I – II vor: Die Besiedlung mit benthischen Makroorganismen setzt sich überwiegend aus nicht Saprobierarten zusam- Bezirksregierung Braunschweig 57 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 10: Bewirtschaftungsplan Oker, Schwermetalle, Grenzwerte der Gewässernutzungsklassen

Cadmium Kupfer Quecksiber Blei Zink (Cd) µg/l (Cu) µg/l (Hg) µg/l (Pb) µg/l (Zn) µg/l Nutzungsklasse A <5 <30 <0,5 <30 <1000 1. Direkte Trinkwasserentnahme 2. Salmonidengewässer 3. Baden

Nutzungsklasse B1 <5 <40 <1,0 <50 <2000 1. Trinkwasserüberleitung 2. Cyprinidengewässer 3. Wasserschutzgebiet 4. Ökologische Mindestqualität 5. Natur- und Landschaftsschutzgebiet 6. Wassersport (wertvoll)

Nutzungsklasse B2 <10 <50 <1,0 <50 <5000 1. Niederschlagswasser (Ortslagen) 2. Grundwasseranreicherung (direkt und indirekt) 3. Wassersport (häufig) 4. Landwirtschaftliche Entnahme 5. Betriebswasserentnahme 6. Uferrandnutzung 7. Wandergebiet Nutzungsklasse C <25 <100 <1,0 <250 <5000 1. Abwassereinleitung 2. Energieerzeugung, Stauanlagen usw. 3. Binnenschiffahrt Wassersport (wenig)

Im Landkreis Goslar ist die Oker an insgesamt 10 mariden sind in geringer Individuendichte (Ai = 2) Stellen gütemäßig erfaßt. An der Landesgrenze zu benthisch. Die dominierende Organismengruppe Sachsen-Anhalt, unterhalb von Wiedelah, verläßt sind Köcherfliegenlarven, unter denen die Gattung die Oker mit der Güteklasse II, entsprechend einem Rhyacophila sp. die höchsten Dichten aufweist. Hier

Saprobienindex von Si = 1,98, die Landesgrenze. kommt auch die Flußnapfschnecke Ancylus fluviati-

Die Besiedlung mit benthischen Makroinvertebrata lis in mittleren Abundanzen (Ai = 4) vor, die weiter weist dort eine große Artenvielfalt auf. Dominieren- unterhalb nur als Zufallsfunde auszumachen sind. de Organismengruppen sind vor allem Eintags- und Biozönotisch unterscheiden sich die beiden nicht Köcherfliegenlarven. Mit relativ hohen Individuen- weit voneinander entfernt liegenden Stellen erheb- dichten findet man unter den Eintagsfliegen die Art lich. Die chemische Beschaffenheit der Oker weicht Baetis rhodani und unter den Wasserkäfern die Art vom biologischen Befund hinsichtlich der Stickstoff- Oreodytes septentrionalis. konzentration erheblich ab: Ammoniumstickstoff In Vienenburg, unterhalb der Brücke, liegt wurde mit 2,3 mg/l gemessen (April 1996). Diese zwar ebenfalls die Güteklasse II vor, die Artenvielfalt Konzentration gilt als stark belastend. ist jedoch gegenüber Wiedelah beeinträchtigt: Der In Probsteiburg/GÜN konnte 1995 aller-

Artenrückgang beläuft sich auf ca. 50 %. Der dings ein Saprobienindex von Si = 1,88 (Güteklasse Grund dürfte darin zu sehen sein, daß die Oker in II) ermittelt werden. Die Artenvielfalt entspricht in Wiedelah durch die Ecker, die die Güteklasse I – II etwa der in Vienenburg unterhalb des Sohlabstur- aufweist, verbessert wird. Folgende Benthonarten z. zes, nur daß hier Plecopteren (Steinfliegenlarven) B. fehlen in Vienenburg: Gammarus pulex (Gemei- dominieren, während Köcherfliegenlarven nur mit ner Flohkrebs), Ephemerella ignita (Eintagsfliege), zwei Taxa vorzufinden sind: Hydropsyche siltalai Sericostoma sp. (Köcherfliege), Limnius volckmari und Rhyacophila nubila. Die höchsten Individuen- (Wasserkäfer) und andere. In Vienenburg ist die dichten erreichen die Eintagsfliegenlarven der Art

Oker mit Stickstoff noch hoch belastet: Ammoni- Baetis rhodani, die in Massen vorkommt (Ai = 7). + umstickstoff ist mit 1,8 mg/l NH4 -N um das Sechs- Bei den Steinfliegenlarven sind die Arten Perlodes fache bezogen auf die Güteklasse II zu hoch. microcephalus und Isoperla oxylepis benthisch. Die Untersuchungsstelle in Vienenburg, ca. Auch in Probsteiburg stimmt die chemische Be- 100 m unterhalb des ersten Sohlabsturzes gelegen, schaffenheit der Oker mit dem biologischen Befund weist eine größere Artenfülle und Individuendichte nicht überein: stark belastend sind die Stickstoffpa- auf als die unterhalb der Brücke (Si = 1,86). Gam- rameter, insbesondere Nitrit (s. Tabelle 26 im Anhang). Bezirksregierung Braunschweig 58 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Vor allen Dingen übersteigt Ammoniumstickstoff Fische erfüllen. Oberhalb von Altenau, an der + mit 4,4 mg/l NH4 -N im Jahresdurchschnitt 1996 die Bruchberghütte, ist die Oker, als Große Oker be- Güteanforderungen an Güteklasse II um das rund nannt, aufgrund saurer pH-Werte von pH = 5,2 an 15fache. Andererseits ist aber die Belastung mit benthischen Makroorganismen verödet. Die Gewäs- biologisch abbaubaren organischen Kohlenstoffver- sergüte muß sich daher an der anthropogenen bindungen nur mäßig (TOC = 3,3 mg/l C). Auswir- organischen Belastung aufgrund chemischer Meß- kungen auf die Benthonfauna würden erst dann werte orientieren. Die Große Oker ist hier nähr- auftreten, wenn der Sauerstoffgehalt der Oker < 6 stoffarm (LF = 61 µS/cm), organische Belastungen mg/l O2 fallen würde. Dies ist aber nicht der Fall, die sind nicht vorhanden, die Güteklasse ist I. An Wir-

O2 Sättigung liegt bei 94 %. bellosen sind, zwar spärlich, jedoch vorhanden: Durch die Kläranlage Goslar-Ost erfährt die Leuctra spp., Diura bicaudata, Amphinemura spp., Oker eine starke Stickstoffbelastung, da sie noch Protonemura spp. (alles Steinfliegenlarven) sowie nicht weitergehend mit Stickstoff- und Phosphor- die Eintagsfliegenlarve Beatis vernus und die Kö- elimination reinigt. So erhöht sich der Ammoni- cherfliegen Plectrocnemia spp. und Allogamus spp. + umstickstoff von 0,9 mg/l NH4 -N oberhalb der Einleitung der Kläranlage Goslar-Ost auf 4,0 mg/l + Situation der Schwermetallbelastung der Oker NH4 -N unterhalb, und, bezogen auf den Jahres- + durchschnitt 1996, auf 4,4 mg/l NH4 -N an der In der Oker werden an der Meßstelle Oker/ Wald- GÜN–Meßstelle Probsteiburg. Zeitweise muß mit haus die niedrigsten gelösten Schwermetallkonzent- erhöhten Nitritkonzentrationen von bis zu 0,14 mg/l rationen im Flußlängsprofil gemessen. Die folgende - - NO2 -N (0,46 mg/l NO2 ) gerechnet werden, die aber Tabelle enthält die Schwermetallkonzentration der noch nicht fischtoxisch sind, da die Chloridkonzent- Oker im Raum Goslar/ Oker (n. Leichtweis, ehem. ration über 10 mg/l liegt, durchschnittlich 63 mg/l StAWA Göttingen, 1997) Cl-. In Goslar/ Oker ergibt sich eine Gewässergüte der Oker, beurteilt aufgrund organischer Belastung Tab. 11: Schwermetallkonzentrationen der entsprechend einer sich einstellenden Makro- Oker bei mittleren Abflüssen benthonfauna der Güteklasse I – II. So liegt im Be- reich der Firma Harzmetall, Höhe Sandbank, ca. 50 Meßstel- pH- Zn Pb Cd Cu m oberhalb der Eisenbahnbrücke, ein Saprobienin- le Wert (µg/l) (µg/l) (µg/l) (µg/l) OKKIR 7,80 218,0 21,1 0,5 10,8 dex von Si = 1,60 vor, was Güteklasse I – II bedeu- tet. Arten der taxonomischen Gruppe Ephemerop- OKOSA 7,86 1233,0 49,4 7,0 20,7 tera (Eintagsfliegen) sind bestandsbildend. Unter OKUSA 7,00 3243,0 59,0 32,0 21,2 den nur wenig vorzufindenen Plecopteren (Stein- OKORÖ 6,30 3125,0 162,0 26,4 14,4 fliegen) befindet sich die stark gefährdete Art Perlo- OKURÖ 7,00 546,0 162,0 5,3 19,2 des dispar. Die Plecopterengattung Leuctra weist die höchsten Abundanzen auf. An der Untersu- Zwischen dem Abschnitt Oker/ Waldhaus und Oker/ chungsstelle Kirchenbrücke in Goslar/ Oker ist eine Kirchbrücke sind die Werte nur unwesentlich er- bedeutend größere Artenvielfalt vorhanden als im höht. Im Bereich zwischen Oker/ Kirchbrücke Bereich der Sandbank an der Firma Harzmetall. Vor (OKKIR) und Oker / Sandbank (OKOSA) erfolgt ein allem findet man hier die Flußnapfschnecke Ancylus starker Konzentrationsanstieg der Schwermetalle fluviatilis, die weiter unterhalb an der Sandbank Cadmium, Kupfer, Blei und Zink. Unterhalb der fehlt. Ebenso besiedelt an der Kirchenbrücke Gam- Sandbank/ Deponie (OKUSA) steigen die Konzentra- marus pulex mit der Abundanzziffer 6 das Lithal, an tionen von Zink, Blei und Cadmium nochmals stark der Sandbank kommt Gammarus pulex nicht mehr an, während Kupfer sich nicht mehr erhöht. Gleich- vor. Des weiteren findet man an der Kirchenbrücke zeitig ist eine Abnahme des pH-Wertes auf diesem Wasserkäfer verschiedener Arten, an der Sandbank Abschnitt festgestellt worden, der sich von pH = fehlen diese. Weiterhin kommen an der Untersu- 7,8 nach pH = 6,3 erstreckt, was auf den Zutritt chungsstelle Kirchenbrücke Megalopteren saurer Haldenwässer zurückzuführen ist. Der zwi- (Schlammfliegen) der Arten Sialis fuliginosa und schen der Meßstelle Oker/ Sandbank (OKOSA) und Sialis lutaria vor, unterhalb an der Sandbank fehlen dem Zufluß Röseckenbach/ Okerkanal (OKORÖ) diese. Die Ursache der Artendezimierung unterhalb liegende Haldenabfluß weist deutlich erhöhte Kon- der Kirchenbrücke ist darin zu sehen, daß die Oker zentrationen an Zink und Cadmium auf. Unterhalb in Höhe Sandbank stark belastende Schwermetalle des Röseckenbaches/ Okerkanalzuflusses (OKURÖ) wie Cadmium mit 7,2 µg/l, Kupfer mit 26 µg/l und nimmt in der Oker die Zink- und Cadmiumkonzent- Blei mit 13,3 µg/l enthält, während an der Kirchen- ration um das Sechsfache ab, und zwar wegen der brücke nur 0,24 µg/l Cadmium, 2,4 µg/l Kupfer und Verdünnung durch das Wasser des Okerkanals. 2,9 µg/l Blei vorliegen, die die Qualitätsvorgaben für Bezirksregierung Braunschweig 59 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Die Oker wird mit den Schwermetallen Cadmi- Röseckenbach um, Blei und Zink erheblich belastet. Vor allem ist Fließgewässer: III. Ordnung. die stark erhöhte Konzentration von Cadmium, die Länge: Ca. 6 Km. um das Sechsfache höher als der Grenzwert für Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage. allgemeine Güteanforderungen für Fließgewässer (1 Gewässergüte: I und I – II. µg/l) liegen kann, problematisch. Mit diesen stark erhöhten Schwermetallkonzentrationen verläßt die Wie die Abzucht ist der Röseckenbach organisch Oker das Harzvorland. nur gering belastet. Am Kalkwerk ergibt sich auf- Hinweis: Die Belastungen der Oker mit Schwermetallen und weiteren chemischen Parametern in Probsteiburg/ grund der Makrobenthonfauna, trotz hoher GÜN sind den Diagrammen im Anhang zu entnehmen Schwermetallkonzentrationen, die Güteklasse I – II: (Frachten und Konzentrationen.) der Saprobienindex liegt bei Si = 1,74, die summier- te Abundanz bei Ai = 19. Abzucht Zwar sind die Individuendichten gering, aber Taxa verschiedener Gruppen sind benthisch: Strudel- Fließgewässer: II. Ordnung. würmer (Dugesia gonocephala), Flußnapfschnecken Länge: Ca. 8 Km. (Ancylus fluviatilis), Gemeiner Flohkrebs, vier Arten Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage. von Ephemeropteren (Eintagsfliegen), drei Arten Gewässergüte: I – II und II. von Plecopteren (Steinfliegen), Wasserkäfer, fünf Arten von Trichopteren (Köcherfliegen) und zwei Die Abzucht ist an benthischen Makroorganismen, Arten von Dipteren (Zweiflügler). Die chemische vor allem im Oberlauf am Theresienhof und an der Analyse ergibt folgende Schwermetallkonzentratio- Mündung in die Oker, an benthischen Wirbellosen nen (Höhe Kalkwerk, August 1996): verarmt. Jedoch ergibt sich in der Stadtmitte, Be- reich Oker – Sümpfe, aufgrund der geringen orga- - Cadmium = 11,2 µg/l, nischen Belastung und auch wegen des guten ö- - Kupfer = 39,1 µg/l, komorphologischen Zustandsbildes die Güteklasse I - Blei = 183 µg/l, – II. Im Unterlauf, d. h. ca. 4 Km vor der Mündung, - Zink = 692 µg/l. ergibt sich aufgrund der Zusammensetzung der Makrobenthonfauna die Güteklasse II. Direkt an der Nach den allgemeinen Güteanforderungen für Mündung in die Oker dominieren Trichopterenlar- Fließgewässer sind bei den Metallen Cadmium, Blei ven wie Hydropsyche siltalai, Plectrocnemia spp., und Zink die Konzentrationen weit überschritten. Polycentropus flavomaculatus und Rhyacophila Neben Schwermetallen wird der Röseckenbach aber nubila. Die Bestandsdichten sind jedoch insgesamt auch mit AOX-Verbindungen (143 µg/l am Schim- gesehen gering. Nur vereinzelt findet man Eintags- meltor) hoch belastet. Folgende Belastungsquellen fliegenlarven der Arten Baetis scambus und Baetis kommen in Frage: rhodani. Die geringen Individuendichten und Arten- häufigkeiten weisen darauf hin, daß anorganische - Bei starken Regenereignissen gelangt Oberflä- Störfaktoren vorliegen. Diese Störungen sind nach chenwasser vom Gelände der Hausmülldeponie wie vor in den Schwermetallen zu sehen, wie aus Oker in den Röseckenbach, Höhe Harlingeröder der Tabelle 28 im Anhang zu entnehmen ist. Da- Straße. nach zeigt sich, daß die Abzucht vor allem mit Zink - Von der Brandhalde und der Räumaschende- stark belastet ist, das an der Mündung bis zu 1100 ponie auf dem Gelände der Fa. Harzmetall ge- µg/l betragen kann. Aber auch Cadmium ist mit 2,0 langt Oberflächenwasser über sogenannte µg/l doppelt so hoch wie die Güteanforderungen Sammler in den Röseckenbach. für Fließgewässer und die Qualitätsziele für Fische vorsehen. Blei kann in erhöhten Konzentrationen zwischen 4 µg/l bis 14 µg/l auftreten; es werden aber auch Konzentrationen zwischen < 1µg/l und 2,1 µg/l Blei gemessen. Das Zink wird im Oberlauf vermutlich beim Rammelsberghaus eingetragen, da der Anstieg der Zinkkonzentration von 31 µg/l di- rekt unterhalb des Herzberger Teiches auf 750 µg/l am Rammelsberghaus festgestellt wurde. Gleichzei- tig erhöht sich auch dort die Cadmiumkonzentrati- on von oberhalb < 0,2 µg/l, d. h. nicht nachweisbar, auf 1,1 µg/l (Stand 1995). Bezirksregierung Braunschweig 60 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Vor dem Zusammenfluß mit dem Okerkanal Saprobienarten zusammen, die eine kritische Belas- (Schimmeltor) weist der Röseckenbach extrem hohe tung anzeigen: Egelarten wie Erpobdella octoculata und toxische Schwermetallkonzentrationen auf. (s. (Ai = 5) und Glossiphonia heteroclita, Indikatorarten Tabelle 28 im Anhang). Durch den Okerkanal, in den der Güteklasse II – III, erreichen hohe Bestandsdich- der Röseckenbach einmündet, erfolgt eine starke ten. Unter den Köcherfliegen kommt die Art Hydro- Verdünnung des toxischen Röseckenbachwassers, psyche angustipennis massenhaft vor. so daß der Okerkanal mit folgenden Schwermetall- Bei Immenrode, Höhe Pumpwerk, verbessert sich konzentrationen in die Oker fließt (Juni 1998): die Gewässergüte, es liegt die Güteklasse II vor (Si = 2,00). Die beiden Egelarten am Mühlenteichauslauf - Zink = 164 µg/l, sind hier nur noch in geringen Abundanzen (Erpob- - Blei = 12,5 µg/l, della octoculata) bzw. überhaupt nicht mehr (Glos- - Cadmium = 1,9 µg/l, siphonia heteroclita) vorzufinden. Eine starke Zu- - Kupfer = 6 µg/l, nahme hingegen erfährt der Gemeine Flohkrebs. - Quecksilber = <0,5 µg/l, Ebenso besiedelt der Strudelwurm Dugesia gono- - Chromges = <2,0 µg/l, - Nickel = <3,0 µg/l, cephala in hohen Abundanzen das Lithal. Insgesamt - Arsen = <2,0 µg/l. ist der Weddebach kurz oberhalb von Immenrode mit einer der Güteklasse II entsprechenden Makro- Ohebach benthonfauna ausgestattet, die auch zum Teil hohe Individuendichten aufweist. Unterhalb von Immen- Fließgewässer: III. Ordnung. rode, und zwar bei Weddingen, Höhe Schacht III, Länge: Ca. 5 Km im Dienstbezirk. nimmt die Belastung geringfügig zu, der Saprobie- Abwassereinleitung: Keine. nindex erhöht sich dadurch auf Si = 2,28, was aber Gewässergüte: Güteklasse II. immer noch Güteklasse II bedeutet. Die Belastungs- zunahme zeigt sich auch an den leicht erhöhten Der Ohebach ist in Lengde bezüglich der Belastung Nitrat- und vor allem an den Phosphatkonzentratio- mit biologisch abbaubaren organischen Kohlen- nen (s. Tabelle26 im Anhang). stoffverbindungen nur mäßig belastet: Der TOC liegt bei 2,6 mg/l C. Die Nitratkonzentration ist mit Kattenbach - 61 mg/l NO3 überdurchschnittlich hoch. Stark er- höht ist auch die elektrische Leitfähigkeit mit 1110 Fließgewässer: III. Ordnung. Länge: Ca. 4 Km. µS/cm, die vor allem auf CaSO4 (Gips) zurückzufüh- 2+ 2- Abwassereinleitung: Keine. ren ist (Ca = 190 mg/l, SO4 = 160 mg/l). Die Ge- samthärte des Ohebaches erreicht mit 30 0GH da- Gewässergüte: Güteklasse II. durch einen sehr hohen Wert (sehr hartes Wasser). Folgende taxonomische Gruppen sind vorzufinden: Der Kattenbach ist organisch mäßig belastet. Fol- gende taxonomische Gruppen weisen hohe Abun- Amphipoden (Flohkrebse) und Ephemeropteren danzen auf: (Eintagsfliegen). Amphipoda (Flohkrebse) und Turbellaria (Dugesia gonocephala). Weddebach Stobenbergbach Fließgewässer: II. Ordnung. Länge: Ca. 10 Km im südlichen Dienstbezirk. Fließgewässer: II. Ordnung. Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage. Länge: Im südlichen Dienstbezirk ca. 10 Km. Gewässergüte: Oberlauf II – III, Mittellauf II. Gewässergüte: Güteklasse II – III. Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Klein Der Weddebach ist unterhalb des Mühlenteichaus- Mahner). laufes aufgrund des biologischen Befundes in die Die Kläranlage Klein Mahner belastet den Stoben- Güteklasse II – III eingestuft (Si = 2,33). Eine im März 1998 durchgeführte Analyse des Wedde- bergbach stark mit Ammoniumstickstoff und Or- bachwassers kurz unterhalb der Einleitung der Firma thophosphat, hingegen mit organischem Kohlen- Harzer Grauhof ergab nur eine geringe Salzbelas- stoff nur unwesentlich. Die hohe Leitfähigkeit, die tung: Die Chloridkonzentration betrug 61 mg/l, die auch oberhalb der Kläranlage festzustellen ist, ist Sulfatkonzentration 56 mg/l, und die elektrische geochemisch bedingt. Geochemisch ist der Stoben- Leitfähigkeit lag bei 829 µS/cm. bergbach daher dem Sulfattyp zuzuordnen, da die Die Makrobenthonfauna unterhalb des Mühlen- elektrische Leitfähigkeit von 1588 µS/cm überwie- teichauslaufes setzt sich vor allem aus solchen gend durch Gips verursacht wird. Der Sulfatgehalt liegt bei 420 mg/l oberhalb der Kläranlage und bei Bezirksregierung Braunschweig 61 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

310 mg/l SO4 unterhalb. Die Kläranlage Klein Mah- Radau ner führt jedoch nicht zu einer Güteverschlechte- Fließgewässer: II. Ordnung. rung, da schon oberhalb die Güteklasse II – III vor- Länge: Ca. 20 Km. liegt (S = 2,36). Die Einleitung hat jedoch zur Folge, i Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Ra- daß Schlechtwasserbioindikatoren unterhalb sich dauanger). nahezu verdoppeln, wie z. B. der Rollegel Erpobdel- Gewässergüte: Güteklassen I, I – II und II. la octoculata. Er kommt unterhalb in Massen vor (A i = 7), oberhalb jedoch nur in mittlerer Individuen- Die Radau weist bis Bad Harzburg die Güteklasse I dichte (A = 4). Umgekehrt gehen Gutwasserbioin- i auf, unterhalb und bis zur Einleitung der Kläranlage dikatoren wie die Flohkrebsart Gammarus pulex Radauanger/ Bad Harzburg die Güteklasse I – II. Die unterhalb der Kläranlage stark zurück, wo nur noch Kläranlage Bad Harzburg erhöht die (Ammonium) geringe Bestandsdichten vorzufinden sind (A = 2). i Stickstoff- und Phosphorkonzentration um das Drei- Die oberhalb vorzufindenden Trichopteren (Köcher- fache, so daß unterhalb eine mäßige Belastung fliegen) verschwinden durch die Einleitung. Unter- vorliegt (Güteklasse II). Die Makrobenthonfauna halb der Kläranlage stellt sich ein Saprobienindex enthält eine Art aus der taxonomischen Gruppe der von S = 2,55 ein, was Güteklasse II – III bedeutet. i Ephemeroptera (Eintagsfliegen), die vom Ausster- ben bedroht ist: Rhithrogena germanica, sowohl Gelmke oberhalb als auch unterhalb der Kläranlageneinlei- Fließgewässer: III. Ordnung. tung, oberhalb jedoch in höheren Abundanzen. Die Länge: Ca. 10 Km. Radau ist frei von belastenden Schwermetallen. Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage. Gewässergüte: I – II und II. Schamlahbach

Fließgewässer: II. Ordnung. Die Gelmke ist oberhalb der Klärteiche in die Güte- Länge: Ca. 8 Km. klasse I – II eingestuft; der Saprobienindex liegt bei Abwassereinleitung: Keine. S = 1,52. Die Makrobenthonfauna weist oberhalb i Gewässergüte: Güteklasse II. der Klärteiche eine große Artenvielfalt mit zum Teil hohen Individuendichten auf. Mit hohen Abundan- Der Schamlahbach ist oberhalb von Lochtum unter- zen besiedeln folgende Arten das Lithal: Ecdyonurus sucht und als mäßig organisch belastet eingestuft. venosus (Eintagsfliegenlarve), Dinocras sp. und Die chemische Beschaffenheit stimmt mit dem bio- Leuctra spp. (Steinfliegenarten) und Agapetus fusci- logischen Befund überein (S = 1,93). In auffallend pes (Köcherfliegenlarve). i hohen Abundanzen, d. h. massenhaft, kommt der Unterhalb der Klärteiche verschlechtert sich die Strudelwurm Dugesia gonocephala vor, der als Gewässergüte auf die Güteklasse II, und ein Arten- Saprobier der Güteklasse I – II gilt. Hohe Individu- rückgang ist festzustellen. Vor allem fehlen Eintags- endichten erreicht auch die Trichopterenart fliegenlarven, die durch Belastungen zurückge- Hydropsyche siltalai. Ebenfalls in hohen drängt werden. So findet man nur noch eine Art Individuendichten besiedelt der Gemeine Flohkrebs (Baetis rhodani), während oberhalb der Klärteiche das Lithal. mindestens fünf Arten anzutreffen sind. Die Belas- Eckergraben tungen sind nicht organischer Natur, d. h. es erfol- gen keine Sauerstoffzehrungen, sondern anorgani- Fließgewässer: II. Ordnung. scher Herkunft: Cadmium weist eine Konzentration Länge: Ca. 4 Km im Dienstbezirk. von 1,5 µg/l auf (Analyse vom 04.06.97). Der Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage Grenzwert für Cadmium wird somit leicht über- (Wiedelah). schritten. Zink ist stark erhöht und liegt in einer Gewässergüte: Güteklasse II. Konzentration von 560 µg/l vor. Die anderen Metal- le weisen nicht gewässerbelastende Konzentratio- Der Eckergraben wird durch die Kläranlage Wiede- nen auf. lah mit Stickstoff und vor allem mit Phosphor stark belastet, wobei Konzentrationen bis zu 0,43 mg/l o- 3- PO4 -P auftreten können. Die Belastung führt je- doch noch nicht zu einer Güteverschlechterung, da auch unterhalb der Einleitung die Güteklasse II vor- liegt. Die Saprobienindices oberhalb und unterhalb der Kläranlage weichen nur geringfügig voneinan-

der ab: Si oberhalb = 2,01, Si unterhalb = 2,09. Die Abwassereinleitung wirkt sich biozönotisch jedoch Bezirksregierung Braunschweig 62 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______so aus, daß der Bestand an Köcherfliegenlarven um Gewässergüte: Güteklassen II – III und II. ca. 70% zurückgeht, ebenso der Bestand an Stru- delwürmern. Oberhalb von Neuenkirchen verzweigt sich der Krummbach in zwei Verläufe: Im rechten Bachab- Hurlebach schnitt wird der Krummbach im Quellbereich als Hauptgraben bezeichnet und der linke Abschnitt im Fließgewässer: II. Ordnung. Quellbereich als Hellebach. Der rechte Gewässerver- Länge: Ca. 10 Km. lauf, ca. 1 Kilometer oberhalb von Neuenkirchen, Abwassereinleitung: Keine. weist zwar die Güteklasse II auf, ist aber an benthi- Gewässergüte: Güteklasse II – III. schen Makroinvertebrata verarmt. Bei Neuenkirchen

verschlechtert sich der Gütezustand des Krummba- Der Hurlebach ist aufgrund der verarmten Biozöno- ches auf die Güteklasse II – III. Die Belastung er- se und deutlich geschädigter ökomorphologischer reicht mit 0,52 mg/l NH +-N sowie mit 11,9 mg/l Strukturen in die Güteklasse II – III eingestuft, ob- 4 TOC kritische Konzentrationen. Möglicherweise wohl er nur mäßig organisch belastet ist. Die Ver- trägt die Landbewirtschaftung dazu bei, da auch die armung zeigt sich vor allem daran, daß Köcherflie- Konzentrationswerte für AOX mit 62 µg/l erhöht gen- und Eintagsfliegenlarven fehlen. Die relativ vorliegen. hohe elektrische Leitfähigkeit von 1046 µS/cm wird vor allem von CaSO (Gips) verursacht. Die Sulfat- 4 Stimmecke konzentration erreicht eine Konzentration von 230 mg/l. Neben der geschädigten Fließgewässerstruk- Fließgewässer: II. Ordnung. tur erweist sich die geogene Belastung mit Calcium Länge: Ca. 2 Km im Dienstbezirk. und Sulfat als weiterer Grund für die Artenverar- Abwassereinleitung: Keine. mung. Gewässergüte: Güteklasse II.

Hellebach Die Stimmecke ist mit biologisch abbaubaren orga- nischen Stoffen nur mäßig belastet und weist eine Fließgewässer: III Ordnung. Makrobenthonfauna mit großer Artenvielfalt auf Länge: Ca. 2 Km. (Güteklasse II). Sie wird aber mit organischen Halo- Abwassereinleitung: Keine. genverbindungen (Pestizide) extrem hoch belastet; Gewässergüte: Güteklasse II. die AOX–Konzentration liegt bei 930 µg/l Cl- (Ana-

lyse vom 02.04.1997) und übersteigt somit den Der Oberlauf des Krummbaches, bei Groß Döhren Grenzwert für allgemeine Güteanforderungen an unterhalb Fortuna Tagebau als Hellebach bezeich- Fließgewässer um das 23fache! net, weist eine der Güteklasse II entsprechende Makrobenthonfauna auf. An Wirbellosen dominie- Ostwinkelgraben ren die Schneckenart Potamopyrgus jenkinsi, die massenhaft vorkommt, gefolgt von dem Gemeinen Fließgewässer: II. Ordnung. Flohkrebs und der Steinfliege Amphinemura sp., die Länge: Ca. 6 Km im südlichen Dienstbezirk. in mittlerer Individuendichte (Ai = 4) vorkommt. Die Abwassereinleitung: Keine. größte Artenanzahl allerdings verzeichnen die Tri- Gewässergüte: Güteklasse II. chopteren (Köcherfliegen), unter denen die Gattung Allogamus sp. dominiert. Die anorganische Belas- Der Ostwinkelgraben ist an benthischen Makroin- tung des Hellebaches kann aufgrund zeitweise auf- vertebrata verödet (Σ Ai = 4). Die Gründe dafür sind tretender Schwermetalle, wie Chrom, Nickel und unbekannt. Blei (s. Tabelle 26 im Anhang) groß sein. Die hohe elektrische Leitfähigkeit von 2220 µS/cm 7.3.11 Fließgewässer im Südharz wird vor allem durch CaSO4 und CaCl2 verursacht. Die Konzentration von 205 mg/l Chlorid und von 650 mg/l Sulfat sind als stark erhöht zu bewerten: es tritt Kalksinterbildung auf. Stark erhöht liegt Breitenbach auch Ammoniumstickstoff mit 0,42 mg/l vor! Fließgewässer: III. Ordnung. Länge: Ca. 5 Km. Krummbach Abwassereinleitung: Keine. Gewässergüte: Güteklasse I – II. Fließgewässer: II. Ordnung.

Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Klein Döhren). Bezirksregierung Braunschweig 63 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Der Breitenbach ist organisch nur gering belastet. Saprobienindex von Si = 1,67 (Güteklasse I – II) Hinsichtlich der Besiedlung mit benthischen Ma- vorliegt, verschlechtert sich dieser unterhalb der kroinvertebrata unterscheiden sich Oberlauf und Einleitung auf Si = 2,04 (Güteklasse II). Die Einlei- Unterlauf erheblich voneinander: Der Unterlauf ist tung führt dazu, daß der Artenbestand zwar in verödet, nicht jedoch der Oberlauf. Aus dem chemi- etwa noch erhalten bleibt, die Abundanzen der schen Befund sind keine Ursachen erkennbar, die einzelnen Arten jedoch zurückgehen. Aufgrund der die Verödung an benthischen Makroorganismen im noch natürlichen ökomorphologischen Struktur des Unterlauf erklärt. Bärenbaches verbessert sich die Gewässergüte im weiteren Fließverlauf wieder auf die Güteklasse Wieda I – II. Fließgewässer: II. Ordnung. Große Bode Länge: Im Dienstbezirk ca. 12 Km. Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Wal- Fließgewässer: III. Ordnung. kenried). Länge: Ca. 6 Km. Gewässergüte: Güteklassen I – II und II. Abwassereinleitung: Keine. Gewässergüte: Güteklasse I. Die Wieda ist bis zur Kläranlage Walkenried in die

Güteklasse I – II (Si = 1,72) eingestuft, unterhalb in II Die Große Bode ist im Quellbereich natürlich ver-

(Si = 2,12). Die Güteverschlechterung auf Güteklas- sauert (Hochmoor). Der pH-Wert liegt bei 4,3. Die se II zeigt sich biozönotisch daran, daß vor allem elektrische Leitfähigkeit von 75 µS/cm bedeutet, Steinfliegenlarven in ihrem Bestand stark zurückge- daß das Wasser der Großen Bode sehr elektrolytarm drängt werden. Unterhalb der Kläranlage beginnt ist, d. h. der Salz- bzw. Mineralgehalt ist gering. Es die Versickerungsstrecke, so daß in Höhe Wiedigs- liegt keine organische Belastung vor. hof die Wieda periodisch trockenfällt. Das periodi- sche Trockenfallen macht sich biozönotisch dadurch Kleine Bode bemerkbar, daß die summierte Abundanz Wirbello- Fließgewässer: III. Ordnung. ser von Σ A = 40 auf Σ A = 8 zurückgeht und zum i i Länge: Ca. 4 Km. Ausfall taxonomischer Gruppen wie die der Eintags- Abwassereinleitung: Keine. fliegen führt. Am Wiedigshof ist die Wieda mäßig Gewässergüte: Güteklasse I. organisch belastet, d. h., die chemischen Wasser- werte entsprechen der Güteklasse II (NH +-N = 0,11 4 Wie die Große Bode ist auch die Kleine Bode natür- mg/l). Der an der Kläranlage Walkenried als Ab- lich versauert. Der pH-Wert liegt bei pH = 4,7. Die zweigung der Wieda vorbeifließende Mühlengraben elektrische Leitfähigkeit von 66 µS/cm zeigt einen ist vom geochemischen Fließgewässertyp ein Sulfat- sehr geringen Mineralgehalt des Wassers an. Es gewässer und weist die Güteklasse II auf. Die Sul- liegt keine organische Belastung vor. fatkonzentration beträgt 250 mg/l und Calcium- konzentration 140 mg/l. Die Makrobenthonfauna Mittelbergbach ergibt einen Saprobienindex von Si = 1,98. Von den taxonomischen Gruppen dominieren Trichopteren, Fließgewässer: III. Ordnung. unter denen eine Art benthisch ist, die nach der Länge: Ca. 1 Km im Dienstbezirk. „Roten Liste“ als gefährdet eingestuft ist (Stufe 3): Abwassereinleitung: Keine. Lithax obscurus. Die chemischen Wasserwerte ent- Gewässergüte: Güteklasse I – II. sprechen einer geringen organischen Belastung; insbesondere sind Stickstoff und Phosphor nur in Der Mittelbergbach fließt oberhalb der Kläranlage sehr niedrigen Konzentrationen vorhanden. Hohegeiß in den Bärenbach. Seine organische Be-

lastung ist nur gering (Si = 1,69). Die Makro- Bärenbach benthonfauna umfaßt eine große Artenvielfalt. Von den taxonomischen Gruppen dominieren, bezüglich Fließgewässer: III. Ordnung. der Artenvielfalt, Köcherfliegen- und Eintagsfliegen- Länge: Ca. 4 Km. larven in etwa zu gleichen Anteilen. Die höchste Abwassereinleitung: 1 Ortskläranlage (Hohegeiß). Individuendichte erreicht der Gemeine Flohkrebs Gewässergüte: Güteklassen I – II und II.

Warme Bode Die Kläranlage Hohegeiß belastet den Bärenbach vor allem mit Stickstoff und Phosphor, so daß sich Fließgewässer: II. Ordnung. die Gewässergüte um eine Güteklasse auf II ver- Länge: Ca. 8 Km im Dienstbezirk. schlechtert. Während oberhalb der Einleitung ein Bezirksregierung Braunschweig 64 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Braunlage). Gewässergüte: Güteklasse I – II und II. 8. Fließgewässerversauerung

Die Einleitung der Kläranlage Braunlage in die Vom Januar 1985 bis November 1992 untersuchte Warme Bode verschlechtert zwar die Gewässergüte das ehemalige StAWA Göttingen die Auswirkun- von Güteklasse I – II auf II, die chemische Beschaf- gen von Schadstoffen in Luft und Niederschlägen fenheit weist mit 0,18 mg/l Ammoniumstickstoff auf versauerungsgefährdete Fließgewässer in Gebie- und mit 0,04 mg/l PO 3--P (Orthophosphat- 4 ten, deren Untergrund quarzhaltig, äußerst kalkarm Phosphor) gering bis mäßige Belastungswerte auf und verwitterungsresistent ist, wie Granit, Gneis (Probestelle „Weiße Brücke“). Oberhalb der Kläran- und mittlerer Buntsandstein. Die Untersuchungen lage in Braunlage ist das Makrobenthon verarmt (Σ wurden im November 1992 abgeschlossen. Unter- A = 13). Ursächlich dafür ist der leicht saure pH- i sucht wurden je 5 Fließgewässer im Bramwald und Wert von pH = 6,29 zu nennen. Die dominierenden im Solling. Als Ergebnis (s. Gewässergütebericht 1992) Taxa sind Plecopteren- und Trichopterenlarven konnte festgestellt werden, daß bei allen untersuch- (Steinfliegen- und Köcherfliegenlarven), wobei die ten Bächen ein Trend zur einer weiteren fortschrei- Art Protonemura sp. (Steinfliege) die höchsten A- tenden Versauerung nicht festzustellen war, da der bundanzen erzielt. In mittlerer Individuendichte ist SBV-Verbrauch (Säurebildungsvermögen, Karbonat- die Schneckenart Ancylus fluviatilis benthisch. härte) stets gleichbleibende Schwankungen auf- Gammarus pulex ist sehr spärlich anzutreffen (Zu- wies. Die pH-Werte lagen bei 6 Fließgewässern fallsfunde). unterhalb 5,3 im Quellbereich. Das Fließgewässer- versauerungsprogramm ist jedoch noch nicht abge- Uffe (Sachsengraben) schlossen. Geplant sind Untersuchungen mit erwei- Fließgewässer: II. Ordnung. tertem Parameterumfang (AOX-Verbindungen und Länge: Ca. 10 Km im Dienstbezirk. Schwermetalle). Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Neuhof). Gewässergüte: Oberhalb von Bad Sachsa Güteklas- se I – II, unterhalb bis zur Kläranlage Neuhof Güte- 9. Niederschlagsgütemessungen klasse II. Im vierzehntägigen Untersuchungsrhythmus wur- Oberhalb der Kläranlage Neuhof ist die Uffe mäßig den an folgenden Niederschlagsmeßstellen Proben organisch belastet und weist mit einem Saprobie- des Niederschlagswassers entnommen (s. auch Kapi- tel 1.2): nindex von Si = 2,21 die Gewässergüteklasse II auf. Die Makrobenthonfauna ist artenreich. Dominie- - Bramwald/ Freiland (Nr. 46), rende Organismengruppen sind: - Westerhof/ Freiland (Nr. 47), - Riefensbeek/ Freiland (Nr. 48), Flohkrebse (Gammarus pulex), - Riefensbeek/ Traufbereich (Nr. 49), Strudelwürmer (Dendrocoelum lacteum), - Seesen/ Freiland (Nr. 50), Trichopteren (Rhyacophila sp.). - Seesen/ Traufbereich (Nr. 51).

Kurz oberhalb der Kläranlageneinleitungen ist die Belastung der Uffe mit Ammoniumstickstoff nur In der folgenden Tabelle 12 sind die Untersu- gering (0,05 mg/l). Gesamtphosphat-Phoshor und chungsergebnisse des Niederschlagswassers im Orthophosphat-Phosphor liegen mit jeweils 0,09 Zeitraum Juli 1996 bis Juni 1998 zusammengestellt. mg/l P in geringen Konzentrationen vor. Unterhalb der Kläranlage erfährt die Uffe je- doch eine starke Belastungszunahme mit Stickstoff und Phosphor, so daß dort die Güteklasse II – III vorliegt (Landkreis Nordhausen, s. Tab. 27).

Bezirksregierung Braunschweig 65 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 12: Ergebnisse der Niederschlagsmessungen, Juli 1996 bis Juni 1998 (Bei der Berechnung des Durchschnitts wurde die halbe Nachweisgrenze zugrunde gelegt).

2- - - 3- - 2+ Meßstelle pH SO4 _ NO3 - N NH4 - N o-PO4 -P Cl Ca Zn Pb Cu Cd Ni Cr Hg mg/l mg/l mg/l mg/l mg/l mg/l µg/l µg/l µg/l µg/l µg/l µg/l µg/l Bramwald/ Min 4,2 1,5 0,41 0,32 < 0,02 0,6 0,8 < 30 < 1 < 1 < 0,2 < 3 < 2 < 0,5 Freiland Max 7,0 8,2 1,40 2,00 0,26 8,5 3,2 71 2,0 2,9 0,6 < 3 < 2 < 0,5 Ø 3,6 0,74 0,76 0,03 2,8 1,2 < 30 < 1 1,5 < 0,2 < 3 < 2 < 0,5 Riefensbeek/ Min 4,0 1,4 0,41 0,31 <0,02 0,6 0,3 < 30 < 1 < 1 < 0,2 < 3 < 2 < 0,5 Freiland Max 6,4 5,8 1,10 1,90 0,15 13,0 1,6 < 30 3,6 2,4 1,2 < 3 < 2 0,5 Ø 3,3 0,73 0,84 0,02 2,5 0,9 < 30 < 1 1,2 < 0,2 < 3 < 2 < 0,5 Riefensbeek/ Min 3,7 3,7 0,55 0,33 <0,02 1,2 0,8 < 30 < 1 < 1 < 0,2 < 3 < 2 < 0,5 Traufe Max 5,7 27,0 5,00 5,40 0,04 13,0 7,2 163 6,1 16,9 1,4 4,7 < 2 0,5 Ø 9,1 2,00 1,70 0,02 4,3 2,3 48 1,5 3,6 0,4 < 3 < 2 < 0,5 Seesen/ Min 4,2 1,7 0,40 0,42 <0,02 0,6 0,8 < 30 < 1 < 1 <0,2 < 3 < 2 < 0,5 Freiland Max 5,9 5,8 1,30 2,00 0,10 5,6 2,4 126 3,7 4,0 0,7 < 3 < 2 < 0,5 Ø 3,7 0,81 0,93 0,03 2,1 1,2 31 1,0 1,8 0,2 < 3 < 2 < 0,5 Seesen/ Min 3,8 5,2 1,30 0,52 <0,02 1,3 1,6 31 < 1 1,0 0,2 < 3 < 2 < 0,5 Traufe Max 7,0 44,0 9,90 9,50 0,45 17,0 10,2 323 6,0 15,5 30,0 8,8 < 2 0,8 Ø 15,3 4,49 4,42 0,08 6,6 5,2 101 2,3 5,2 2,1 < 3 < 2 < 0,5 Westerhof/ Min 3,9 1,5 0,29 0,26 <0,02 0,9 0,3 < 30 < 1 < 1 < 0,2 < 3 < 2 < 0,5 Freiland Max 6,2 7,1 1,20 1,90 0,19 11,0 2,0 34 2,5 5,0 2,6 < 3 < 2 0,6 Ø 3,5 0,76 0,82 0,03 2,5 1,0 < 30 < 1 1,8 0,3 < 3 < 2 < 0,5

pH

An allen 6 Meßstellen lagen die niedrigsten pH- dem Maße wie die Meßstelle Seesen (Nr. 51), Werte des Niederschlagswassers im schwach sau- Traufbereich. ren Bereich zwischen pH = 3,7 und 4,2. Sie sind Bei den Anionen haben Sulfate den höchsten Anteil saurer als der natürliche pH-Wert des Regenwas- (Riefensbeek und Seesen). sers, der bei pH = 5,6 (Kohlensäuregleichgewicht) liegt. Das Niederschlagswasser ist demzufolge Schwermetalle anthropogen beeinträchtigt und wird durch Säure- bildner (SO2, NOx, Cl) über den natürlichen Säure- Sämtliche Schwermetalle weisen keine unmittelbar grad hinaus versauert. Von den 6 Meßstellen ist die belastenden Konzentrationen auf. Allerdings sind Meßstelle Riefensbeek im Harz, Traufbereich (Nr. bei der Meßstelle Seesen (Nr. 50), Freiland, in zwei 49) durch Luftschadstoffe am stärksten beeinträch- aufeinanderfolgenden Proben hohe Cadmiumkon- tigt. Hier wurden die niedrigsten pH-Werte gemes- zentrationen von 360 µg/l und 950 µg/l gemessen sen (pH =3,70). worden. Für diese hohen Meßwerte gibt es derzeit keine Erklärung. Sie sind daher nicht in die Tabelle 12 übernommen worden. Bei allen Meßstellen weist Anionen Zink die höchsten Konzentrationen auf, wobei die Überdurchschnittlich hoch ist das Niederschlags- Meßstelle Seesen (Nr. 51), Traufbereich, den höchs- wasser im Traufbereich der Meßstelle Seesen (Nr. ten Durchschnittswert von rd. 100 µg/l Zink auf- 51) mit Sulfaten, Chloriden und Nitraten, aber weist. auch mit Ammoniumstickstoff, belastet. Nitrat - wurde mit einem Höchstwert von 43,8 mg/l NO3 Generell kann festgestellt werden, daß das im - (9,9 mg/l NO3 -N) und mit einem Durchschnittswert Traufbereich aufgefangene Niederschlagswasser - - von 19,8 mg/l NO3 (4,49 mg/l NO3 -N) ermittelt. weitaus stärker belastet ist als das im Freiland auf- Stärker als bei den Freilandmeßstellen ist auch das gefangene. Niederschlagswasser im Traufbereich bei der Meß- stelle Riefensbeek (Nr. 49) belastet, jedoch nicht in

Bezirksregierung Braunschweig 66 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

10. Zusammenfassung

Die in der Zeit vom 01.01.1992 bis 31.12.1996 Landkreis Göttingen durchgeführten biologischen und chemischen Un- tersuchungen in den vier Landkreisen Göttingen, Anzahl der Goslar, Northeim und Osterode sowie den kreis- Gewässer in % freien Städten Göttingen und Goslar haben erge- ben, daß bei 77% der Gewässer das wasserwirt- 70 schaftliche Ziel des Landesraumordnungsprogam- 60 mes, mindestens Gewässergüteklasse II, erfüllt ist. 50 Der prozentuelle Anteil der einzelnen Güteklassen stellt sich wie folgt dar: 40 30 Anzahl der Gewässer in % 20

70 10 60 0 I I - II II II - III III III - IV IV 50 Güteklasse 40

30 Abb. 11: Prozentueller Anteil der Güteklassen 20 im Landkreis Göttingen/ Stadt 10 Göttingen

0 Gegenüber der Gewässergütekarte 1992 haben im

I I - II II II - III III III - IV IV Landkreis Göttingen/ Stadt Göttingen folgende

Güteklasse Fließgewässer Güteveränderungen erfahren (Aus-

wahl):

Abb. 10: Prozentueller Anteil der Güteklassen 1992 1997 von Fließgewässern Südniedersach- Hahle II / II – III II - III sens Weser III II – III Ca. 20 % der untersuchten Fließgewässer sind Nathe II – III II ökologisch-morphologisch gestört. Die betreffen- Ellerbach III/ II – III II - III den Fließgewässer sind artenarm und weisen nur Steinbach verödet I - II geringe Individuendichten auf (s. Gütekarte 1997, im Ikelsbach II II – III / II Anhang). Harste I – II / II II Brehme III II - III Auf die einzelnen Landkreise entfallen fol- Muse II – III / II II gende Güteklassen: Elliehäuser Bach II II - III Rehbach II II - III

Die herausragendste Güteveränderung betrifft die Oberweser. Nach Reduzierung der Salzfracht um rd. 68% gegenüber dem Bezugsjahr 1988 verbesserte sich die Gewässergüte der Weser um eine Güteklas- se auf II - III. Die Wiederbesiedlung der Weser mit benthischen Wirbellosen (Makrobenthonfauna) ist seit 1993/94 zu beobachten, nachdem die Weser noch zu Zeiten vor der Wiedervereinigung aufgrund der damaligen enormen Salzeinleitungen der DDR in die Werra verödete (s. Glossar im Anhang). Seit 1996 zeichnet sich jedoch aufgrund der wieder zugenommenen Salzkonzentration eine Stagnation hinsichtlich der Wiederbesiedlung ab. Bezirksregierung Braunschweig 67 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Landkreis Goslar onen von AOX-Verbindungen auf. Die Sedimente des Röseckenbaches sind ebenfalls stark belastet.

Anzahl der Gewässer in % Landkreis Northeim

70 Anzahl der Gewässer in % 60

50

40 70 60 30 50 20 40 10 30 0 20 I I - II II II - III III III - IV IV 10 Güteklasse 0

I I - II II II - III III III - IV IV Abb. 12: Prozentueller Anteil der Güteklassen im Landkreis Goslar/ Stadt Goslar Güteklasse

Gegenüber der Gewässergütekarte 1992 haben Abb. 13: Prozentueller Anteil der Güteklassen folgende Fließgewässer im Landkreis Goslar/ Stadt im Landkreis Northeim Goslar Güteveränderungen erfahren (Auswahl): Im Landkreis Northeim haben gegenüber der Ge- 1992 1997 wässergütekarte 1992 folgende Fließgewässer Gü- Opfergraben III / II – III II teveränderungen erfahren (Auswahl): Hellebach verödet II Ohebach III – IV II 1992 1997 Nette II – III / II II Leine II – III II Seckau II – III II Ilme II – III / II II Oker II – III unterh. II Weser III II – III Goslar/ Oker Rehbach I – II I – II / II Hurlebach II II - III Rebbe II / II – III II Jerstedter Bach II – III III / II - III Rotte II – III / II II Stroiter Bach II – III II – III / II Herausragende Güteveränderungen sind nicht eingetreten. Erfreulicherweise konnte sich jedoch Die herausragendsten Güteveränderungen betref- der Gütezustand der Oker auf einem kurzen Ab- fen die beiden Flüsse Weser und Leine. Nach Redu- schnitt unterhalb von Goslar/ Oker von Güteklasse zierung der Salzeinleitungen (s. Landkreis Göttingen) II - III auf II verbessern, so daß die Oker durchge- verbesserte sich die Gewässergüte der Weser auf hend unterhalb von Goslar die Güteklasse II auf- die Güteklasse II - III. Die Leine verbesserte sich un- weist, bezogen auf die organische Belastung. Auch terhalb von Bovenden um 1 Güteklasse auf II. hat sich der Gütezustand der Innerste unterhalb von Langelsheim bis zur Kläranlage Innerstetal auf die Güteklasse I - II verbessert. Der Röseckenbach ist zwar oberhalb der Firma Harzmetall in die Güte- klasse I - II eingestuft, da die organische Belastung nur gering ist und die Makrobenthonfauna in Höhe Kalkwerk eine der Güteklasse I - II entsprechende Artenzusammensetzung benthischer Wirbelloser aufweist, trotzdem ist er anorganisch mit Schwer- metallen stark belastet und weist zudem am Zu- sammenfluß mit dem Okerkanal hohe Konzentrati- Bezirksregierung Braunschweig 68 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Gegenüber der Gewässergütekarte 1992 haben folgende Fließgewässer im Landkreis Osterode Gü- Landkreis Osterode teveränderungen erfahren (Auswahl):

Anzahl der Gewässer in % 1992 1997 Söse verödet unterh. II Osterode 70 Söse II – III an der II 60 Mündung 50 Hackenbach III / II – III II – III Sieber II / Mündung I – II 40 Barbiserbach II II – III / II 30 Kleine Steinau verödet I - II 20 10 Die Söse hat sich nach dem Ölunfall in Osterode 1991, der zur Verödung führte, wieder regeneriert 0 und weist unterhalb von Osterode wieder die Güte- I I - II II II - III III III - IV IV klasse II auf. Die Mündungsbereiche von Sieber und Güteklasse Söse haben sich um eine Güteklasse verbessert, die Söse von II - III auf II und die Sieber von II auf I - II. Abb. 14: Prozentueller Anteil der Güteklassen Die Kleine Steinau ist im Oberlauf nicht mehr ver- im Landkreis Osterode ödet, es liegen keine sauren pH-Werte mehr vor.

11. Anhang

Chemisch-physikalische Meßwerte

In den folgenden Gewässergütetabellen werden kritisch bis starke Belastungswerte als Fettdruck besonders aus- gewiesen. Danach ist ein Meßergebnis dann im Fettdruck angegeben, wenn für folgende Parameter Grenzwerte bzw. hohe Belastungswerte überschritten werden.

Parameter Begründung, Auswirkung Grenz- bzw. Belastu.- Konzentration pH <6,5 und > 8,5 Schädigung Wirbelloser u. Fische, je nach Ein- wirkungsdauer LF >1000 µS/cm Erhöhte Salzkonzentration

+ NH4 -N ≥0,3 mg/l Überschreitung Grenzwert Güteklasse II

- NO2 -N ≥0,06 mg/l Toxisch auf Fische bei Dauereinwirkung, starke Abhängigkeit vom Chloridgehalt - NO3 -N ≥6,0 mg/l Hinweis auf anthropogene Belastung mit Eutrophierungsfolgen 3- o-PO4 -P ≥0,19 mg/l Hinweis auf anthropogene Belastung mit Eutrophierungsfolgen Cl- ≥250 mg/l Beginn biologischer Beeinträchtigung

TOC ≥7 mg/l C Überschreitung Grenzwert Güteklasse II

AOX ≥40 µg/l Cl- Überschreitung Grenzwert Güteklasse II

Bezirksregierung Braunschweig 69 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 13: Gewässergütedaten von der Leine (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Leine HIG Uder, oberhalb Klär- 24.01.94 II 12,5 8,2 4,4 699 0,14 0,04 3 anlage mg/l Leine HIG Uder, unterhalb 24.01.94 II 12,4 8,2 4,3 712 0,16 0,05 3 Kläranlage mg/l Leine GÖ Reckershausen, GÜN 13.12.94 II - 8,1 9,4 772 Ø 0,34 0,09 Ø 171 Leine GÖ Göttingen, oberhalb 10.09.96 II 123 8,2 12,3 968 Ø 0,15 0,03 Ø 98 Kläranlage Leine GÖ Bovenden, GÜN 10.09.96 II-III 124 8,4 13,9 1077 Ø 1,39 Ø 0,16 Ø 99 Leine NOM Nörten-Hardenberg, 28.04.97 - - 8,1 10,5 938 0,45 0,08 24a oberhalb Beverbach Leine NOM Nörten-Hardenberg, 28.04.97 - - 8,2 10,5 936 1,1 0,09 24b unterhalb Beverbach Leine NOM Leineturm, GÜN 10.10.95 II - - 13,4 Ø 1001 Ø 1,25 Ø 0,13 Ø 80 Leine NOM Greene, GÜN 06.09.94 II 104 7,9 13,1 973 Ø 0,41 Ø 0,06 Ø 109 Ø = Jahresdurchschnittswert 1996

Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und Ilme (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Schleierbach GÖ Reiffenhausen, 29.04.94 ( II ) 100 - - 419 <0,05 <0,01 28 Camping Schneenbach GÖ Kl. Schneen 22.01.97 ------1 Bezirksregierung Braunschweig 70 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und Ilme (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Saubach GÖ Gr. Schneen, Quelle 13.05.93 ( III ) 83 8,0 13,0 804 ca. 6,0 - - 5 Saubach GÖ Ballenhausen 13.05.93 ( II - III ) 88 8,0 14,9 773 ca. 0,6 - - 6 Wendebach GÖ Reinhausen, Park- 12.06.96 II 102 8,2 18,0 606 - - - 31 platz Wendebach GÖ B 27, GÜN 23.11.95 II - III 106 8,3 2,8 604 Ø 0,15 Ø 0,04 Ø 2,4 111 Dramme GÖ Obernjesa, GÜN 13.12.94 ( II ) - 8,2 9,3 905 - - - 172 Dramme GÖ Obernjesa, GÜN 23.11.95 II 98 8,2 6,7 1003 - - - 112 Wartanger- GÖ Rosdorf, Oberlauf 17.06.96 ( II - III ) 114 8,0 22,1 724 - - ca. 6,0 graben 35 Wartanger- GÖ Rosdorf, Unterlauf 17.06.96 ( II - III ) 176 8,2 24,7 555 - - <1,0 graben 36 Wartanger- GÖ Rosdorf, Unterlauf 04.07.96 ( II - III ) - 8,0 15,5 612 0,06 0,03 2,1 graben 52 Garte GÖ Gartemühle, GÜN 17.10.95 II 103 7,9 11,4 1025 - - - 85 Grundbach GÖ Rosdorf, Freibad 17.10.95 II 97 7,9 12,9 928 <0,05 <0,01 2,3 84 Schulwegs- GÖ Göttingen, Gross- 25.08.93 ( II - III ) 107 8,2 15,5 570 <0,05 <0,01 2,5 graben 41 curthstr. Grone GÖ Göttingen, Tierheim 18.05.93 II 118 8,3 14,2 861 - - - 8 Elliehäuser Bach GÖ Göttingen, Froböse 30.08.93 II - III 93 8,0 12,2 931 0,10 0,03 3,5 43 Markt Grone GÖ Göttingen, Froböse 30.08.93 II 112 8,0 11,7 1008 <0,05 0,01 4,9 44 Markt Gallwiesen- GÖ Göttingen, Teichanl. 25.06.93 II 96 8,2 10,9 902 0,14 0,03 6,4 graben 18 oberhalb Bezirksregierung Braunschweig 71 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und Ilme (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Lutter GÖ Göttingen, Mün- 31.08.93 ( II ) 114 8,1 11,3 669 <0,05 <0,01 45 dung Weende GÖ Bovenden, Kläranl. 27.05.94 II 104 8,0 10,8 711 0,04 <0,01 48 oberhalb Weende GÖ Bovenden, Kläranl. 27.05.94 II - III 98 8,0 11,0 775 0,98 0,07 49 unterhalb Weende GÖ Göttingen, Ween- 25.08.93 II 106 7,4 9,3 709 <0,05 <0,01 40 despring Harste GÖ Emmenhausen, 11.05.95 II 105 7,6 9,7 672 <0,05 <0,01 26 Brücke Rodebach GÖ Angerstein, Kläranl. 09.06.94 ( II - III ) 109 8,1 12,0 2050 0,17 0,04 63 unterhalb Rodebach GÖ Billingshausen Dink- 09.06.94 II - III 113 8,2 12,1 1120 0,11 <0,01 64 stühlen Rodebach NOM Reyershausen ca. 07.05.97 II 115 8,2 9,3 2700 <0,05 0,05 25 1km unterh. Halde Rodebach NOM Reyershausen ca. 12.05.97 II 128 8,0 13,2 1234 <0,05 <0,01 26 100 m oberh. Halde Espolde NOM Nörten-Hardenberg, 26.09.95 II - - 12,2 - - - 78 GÜN Espolde NOM Espol 24.06.93 ( II ) 104 7,3 10,8 201 0,21 <0,01 17 Schöttelbach NOM Hardegsen 22.05.96 II 100 7,8 10,1 847 <0,05 0,04 21 Krummelbach NOM Üssinghausen 22.05.96 II 133 8,2 14,2 1557 <0,05 0,02 22 Rauschenwasser NOM Rauschenwasser, 29.06.94 II 120 8,2 15,4 1875 <0,05 0,01 76 Mündungsbereich Kobbeke NOM Ertinghausen, Quelle 09.12.93 - 95 6,3 7,0 131 <0,05 <0,01 99 Ummelbach NOM Behrensen 26.10.95 II - III 115 8,3 10,0 866 0,06 <0,01 92 Bezirksregierung Braunschweig 72 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und Ilme (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Bühlsche Beek NOM Bühle, Kläranl. un- 30.11.95 II 94 8,1 6,0 1005 0,12 1,1 14,2 117 terhalb Moore NOM Höckelheim, GÜN 10.10.95 II 115 8,3 13,0 959 - - - 81 Moore NOM Moringen, Kläranl. 22.04.94 - - 8,2 9,3 646 <0,05 <0,01 6,0 20 oberhalb Moore NOM Moringen, Kläranl. 22.04.94 II - 8,3 9,2 720 <0,05 0,01 5,6 21 unterhalb Moore NOM Moringen, Kläranl. 19.05.94 II - 8,2 10,5 529 - - - 42 oberhalb Krummel NOM Moringen, Emilien- 28.10.96 II 106 8,0 11,0 868 <0,05 0,01 4,8 128 hof Stöckheimer NOM Stöckheim 14.04.97 ( II - III ) 117 8,0 7,5 1401 0,07 0,02 5,9 Bach 22 Wambach NOM Rittierode 08.11.95 II 125 8,3 6,0 675 <0,05 <0,01 3,9 103 Aue NOM Echte 12.04.95 II 106 8,2 7,5 680 0,11 0,03 4,5 17 Aue NOM Opperhausen 31.10.95 II - 8,0 9,3 841 - - - 94 Aue NOM Kalefeld, Kläranl. 15.07.94 II 129 8,3 17,8 795 - - - 87 oberhalb Aue NOM Sebexen, Kläranl. 20.07.94 ( II ) 117 8,0 15,5 795 - - - 89 unterhalb Hellebach NOM Kalefeld, Brü- 26.09.96 ( II ) 92 7,9 9,4 880 <0,05 0,02 5,0 108 cke B 445 Hellebach NOM Dögerode, oberhalb 15.07.94 II - III 81 7,9 18,0 697 - - - 85 Schweinemastbetr. Gande NOM Altgandersheim, 29.06.95 II - 8,2 17,3 755 0,06 0,04 6,0 53 oberhalb Gande NOM Kreiensen, GÜN 22.08.95 II - 8,2 17,4 1247 - - - 63 Bezirksregierung Braunschweig 73 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und Ilme (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Gande NOM Bad Gandersheim, 19.04.94 II 115 8,2 9,0 791 0,09 0,02 16 Kläranl. oberhalb Gande NOM Bad Gandersheim, 19.04.94 II 99 8,1 9,1 803 0,19 0,02 17 Kläranl. unterhalb Gande NOM Orxhausen 08.09.94 II - 8,0 13,2 1034 - - 114 Aue z. Gande NOM Dankelsheim 02.07.96 II 96 8,2 13,4 619 0,14 0,10 51 Eterna NOM Hachenhausen, 19.10.95 II 120 8,2 11,5 687 <0,05 0,02 88 unterhalb Mahmilch NOM Heckenbeck 31.10.95 ( II - III ) 100 8,1 9,0 708 ca. 0,1 - 95 Meine NOM Ackenhausen, o- 17.05.94 ( II ) 113 8,4 14,5 642 0,01 0,02 39 berh. Tümpelquelle Meine NOM Ackenhausen, Ober- 18.05.94 I - II 114 8,1 10,9 668 <0,05 <0,01 41 lauf r. Arm Wolperoder NOM Wolperode, unter- 24.11.93 ( III ) - 7,8 4,4 778 1,2 0,06 Bach 90 halb

Tab. 15: Gewässergütedaten von der Rhume (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Rhume NOM Northeim, Güte- 06.12.94 II 92 7,7 7,3 719 Ø 0,20 Ø 0,03 165 meßstation Rhume NOM Northeim, Kläranl. 06.05.94 II 99 7,7 9,6 662 0,31 0,06 35 oberhalb Rhume NOM Northeim, Kläranl. 06.05.94 II 98 7,7 9,6 672 Ø 0,20 0,07 36 unterhalb Bezirksregierung Braunschweig 74 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 15: Gewässergütedaten von der Rhume (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Rhume NOM Lindau, GÜN 02.11.93 II - III 95 7,8 6,9 767 - - - 73 Rhume NOM Elvershausen, GÜN 02.11.93 II 107 7,9 6,5 757 - - - 74 Rhume GÖ Rhumspringe, Kläranl. 16.09.93 II 85 7,5 10,4 754 0,11 <0,01 2,3 55 oberhalb Rhume GÖ Rhumspringe, Kläranl. 16.09.93 II 84 7,6 10,8 719 0,12 0,04 2,9 56 unterhalb Rhume GÖ Lindau / Wehr, 31.05.94 ( II / III ) ------52 ff Stau oberhalb Ø = Jahresdurchschnittswert 1996

Tab. 16: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Rhume, ohne Oder, Sieber und Söse (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Düne NOM Denkershausen, 25.08.94 II 100 7,8 14,9 476 0,12 0,02 3,0 102 Zulauf - Teich Düne NOM Denkershausen, 25.08.94 II - III 102 7,9 14,5 416 0,32 0,03 2,7 101 Ablauf - Teich Mühlenbach NOM Hammenstedt 02.07.96 II 99 8,1 14,0 682 0,07 0,04 2,4 50 Katlenbach NOM Katlenburg 24.04.96 II - 7,9 14,0 578 0,12 0,05 4,7 6 Oehrsche Beeke GÖ Bilshausen 16.05.95 II 100 7,9 8,1 565 <0,05 0,02 7,4 28 Ellerbach GÖ Wollbrandshausen 18.09.96 II - III 101 7,8 11,0 562 <0,05 0,02 5,1 103 Aue GÖ Bernshausen 15.12.94 II - III 95 8,1 5,4 669 - - ca. 3,0 175 Bezirksregierung Braunschweig 75 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 16: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Rhume, ohne Oder, Sieber und Söse (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Suhle GÖ Landolfshausen 10.10.96 II 98 7,9 10,5 676 <0,05 0,01 115 Suhle, Hart- GÖ Rollshausen, GÜN 30.11.95 II - III 94 8,0 4,0 664 Ø 0,64 Ø 0,04 mannkanal 118 Hahle GÖ Duderstadt, Kran- 16.07. / II - III 91 7,8 14,7 664 0,43 0,16 59/64 kenhaus 13.08.96 Hahle GÖ Mingerode, Brücke 13.08. / II - III 87 7,6 15,3 615 0,95 0,15 65/92 04.09.96 Hahle GÖ Gerblingerode, GÜN 11.09.96 II - III 108 8,1 11,3 936 Ø 0,42 Ø 0,10 100 Hahle GÖ Gieboldehausen 18.09.96 II - III 97 7,9 11,5 647 0,10 0,05 102 Hörgraben GÖ Obernfeld 10.11.96 ( II ) 103 8,3 10,5 651 11.09 11.09 116 <0,05 <0,01 Wipper GÖ Westerode 18.04.94 ( II - III ) ------14 Muse GÖ Tiftlingerode 02.05.96 ( II ) 131 8,3 12,2 553 0,10 0,05 15 Brehme GÖ 61 Ecklingerode, unth. 16.07.96 II - III 99 8,1 13,1 928 0,20 0,11

Sandwasser GÖ Duderstadt, Ober- 19.07.94 ( II - III ) 119 - 15,2 - - - 88 torteich Sulbig GÖ 102Duderstadt, Polizei- 07.11.95 ( II - III ) 110 7,8 7,4 605 - - wache Eller GÖ Hilkerode, GÜN 04.09.96 II 108 8,1 12,2 628 - - 93 Soolbach GÖ Fuhrbach, Paterhof 06.06.96 II 108 7,9 18,0 497 - - 30

Ø = Jahresdurchschnittswert 1996

Bezirksregierung Braunschweig 76 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 17: Gewässergütedaten von der Ilme und deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Ilme NOM Hullersen 13.05.96 II 101 8,2 9,5 554 0,06 0,03 2,7 16 Ilme NOM Markoldendorf, 13.05.96 II 101 8,1 9,5 553 0,15 0,02 2,7 17 Juliusmühle Ilme NOM Neuer Teich, Ablauf 24.06.96 II 63 6,4 10,5 100 - - - 42 Ilme NOM Markoldendorf, GÜN 28.06.95 II - 8,1 13,8 461 - - - 51 Ilme NOM Einbeck, GÜN 28.06.95 II - - 18,5 700 - - - 52 Ilme NOM Dassel, Kläranl. ober- 13.09.94 II 119 8,2 13,3 - <0,5 0,01 2,3 117 halb Ilme NOM Dassel, Kläranl. un- 13.09.94 II 124 8,1 13,7 - 0,17 0,02 6,9 118 terhalb Ilme NOM Dassel, FHS 27.09.94 II - 7,7 12,4 525 - - - 125 Ilme NOM Relliehausen 27.09.94 II - 7,7 12,3 439 - - - 126 Ilme NOM Dassel, Kläranl. ober- 03.11.94 II 103 7,9 7,6 444 - - - 153 halb Ilme NOM Einbeck, Kläranl. 09.09.93 II 114 7,9 13,4 655 <0,05 0,03 2,5 49 oberhalb Ilme NOM Einbeck, Kläranl. 09.09.93 II 111 7,9 13,0 775 0,06 0,03 3,6 50 unterhalb Ilme NOM Einbeck, Brücke / 15.09.93 II 109 8,2 12,8 634 - - - 53 Dreckmorgen Dellgraben NOM Fredelsloh, Forsthaus 18.06.96 I - II 102 7,0 12,5 141 - - ca. 1,5 37 Dicklinge Dellgraben NOM Fredelsloh, Quelle 14.12.93 - - 4,8 7,9 137 <0,05 <0,01 1,5 100 Repkebach NOM Relliehausen, Gestüt 09.07.96 II 115 7,9 13,4 229 <0,05 0,01 4,4 54 oberhalb Reißbach NOM Lüthorst, Kahleberg 13.02.97 - 110 7,5 4,1 722 0,08 0,01 8,8 6 Bezirksregierung Braunschweig 77 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 17: Gewässergütedaten von der Ilme und deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Bremke NOM Dassel 09.09.96 II 116 7,8 12,8 241 <0,05 <0,01 95 Spüligbach NOM Dassel, Schleifmühle 15.07.96 II ------58 Bensenbach NOM Pinkler 05.09.96 II 113 8,2 13,7 795 <0,05 <0,01 94 Rebbe NOM Reinserturm 23.09.96 II 108 8,3 10,3 820 <0,05 <0,01 105 Rebbe NOM Odagsen, Brücke 14.10.96 II 98 8,0 8,7 907 <0,05 0,02 117 Rebbe NOM Dörrigsen, oberhalb 06.08.96 - - - - 1023 <0,05 <0,01 76 Rebbe NOM Dörrigsen, oberhalb 06.08.96 - - - - 1789 <0,05 <0,01 77 Rebbe NOM Dörrigsen, Weiden- 06.08.96 - - - - 1967 <0,05 <0,01 78 berg Bewer NOM Markoldendorf, 30.05.95 II 97 8,0 12,3 805 0,08 0,05 40 oberhalb Allerbach NOM Rengershausen 13.05.92 III - IV 48 7,7 10,4 825 4,1 0,43 9 20.10.97 10,7 0,46 Allerbach NOM Amelsen 25.10.95 II - III 106 8,1 9,9 918 0,06 0,03 90 Krummes Wasser NOM Einbeck, Krumme- 19.04.94 II 102 8,1 8,3 770 0,20 0,03 15 wassermühle Hillebach NOM Wenzen 26.10.93 II - III 93 7,9 8,4 547 0,83 0,09 69 Mühlenbeek NOM Brunsen, Mündung 21.04.94 II - 8,0 9,9 814 0,29 0,05 19 Mühlenbeek NOM Naensen, Mühlen- 20.10.93 ( II - III ) 77 7,9 9,6 814 1,3 0,34 62 berg Stroiter Bach NOM Brunsen 20.04.94 II 101 8,0 11,9 703 0,24 0,05 18 Beke NOM Avendshausen 25.10.93 ( III - IV ) 53 7,4 9,3 1019 2,1 0,19 67 20.10.97 4,2 0,27 Bezirksregierung Braunschweig 78 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 17: Gewässergütedaten von der Ilme und deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Beke NOM Kohnsen 25.10.93 II - III 68 7,8 9,0 905 1,1 0,23 6,4 68 Kohlwegbach NOM Fredelsloh, Quelle 14.12.93 - 78 4,8 6,1 116 <0,05 <0,01 1,2 101

Tab. 18: Gewässergütedaten von der Oder und deren Nebengewässern, ohne Sieber (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Oder OHA Wulften, Kläranl. 25.04.96 II - 7,8 8,4 194 - - 2,3 7 oberhalb Oder OHA Bad Lauterberg, 21.05.96 I - II 112 7,7 9,5 171 - - - 20 Wehr oberhalb Oder OHA Bad Lauterberg, 10.07.96 trocken ------55 Wehr unterhalb Oder OHA Hattorf, oberhalb 04.06.96 I - II 109 7,7 13,2 225 - - - 27 Sieber Oder OHA Bad Lauterberg, 10.07.96 I - II 103 7,2 9,5 161 - - - 56 Vitamar Oder OHA Auekrug, GÜN 12.10.95 I - II 114 7,7 12,6 222 Ø 0,06 Ø <0,01 Ø 1,9 82 Oder OHA Lindau, GÜN 16.08.95 I - II - 8,1 14,3 267 Ø 0,22 Ø 0,04 Ø 4,3 58 Oder OHA Scharzfeld, Kläranl. 18.10.94 I - II 90 7,4 7,7 201 <0,05 <0,01 2,2 138 oberhalb Oder OHA Scharzfeld, Kläranl. 18.10.94 II 90 7,4 8,2 312 <0,05 <0,01 3,2 139 unterhalb Hackenbach OHA Wulften, Ölmühle 25.04.96 II - - 12,4 - - - - 8 Bezirksregierung Braunschweig 79 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 18: Gewässergütedaten von der Oder und deren Nebengewässern, ohne Sieber (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Hackenbach OHA Schwiegershausen, 12.10.95 II - III 76 7,5 12,8 706 0,59 0,17 83 Pumpstation Barbiser Bach OHA Barbis, Große Gasse 10.07.96 II - III 111 8,3 14,4 595 0,05 0,04 57 Gr. Andreasbach OHA Scharzfeld 22.06.94 I - II 106 8,0 13,5 265 <0,05 <0,01 72 Wäschegrund- GS Silberhütte 07.05.93 I - 7,5 7,9 119 - - bach 4 Sperrlutter GS Silberhütte 16.11.93 I - II 106 7,7 4,8 219 - - 83 Sperrlutter GS Silberhütte, Kläranl. 06.10.94 I - II 102 7,9 8,0 217 <0,05 <0,01 131 oberhalb Sperrlutter GS Silberhütte, Kläranl. 06.10.94 I - II 100 7,6 8,7 180 <0,05 <0,01 132 unterhalb Ø = Jahresdurchschnittswert 1996

Tab. 19: Gewässergütedaten von der Sieber und deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Sieber OHA Herzberg, Bahnbrü- 14.05.96 I - II 106 7,7 11,5 230 - - 18 cke Sieber OHA Herzberg, Kläranla- 15.05.96 I - II 102 7,8 10,9 241 - - 19 ge oberhalb Sieber OHA Herzberg, Bahnbrü- 04.06.96 I - II - 7,8 - - - - 25 cke Sieber OHA Herzberg, Kläranla- 04.06.96 I - II 118 7,8 13,0 206 <0,05 <0,01 26 ge oberhalb Sieber OHA Elbingerode 20.06.96 trocken - - - 41 Bezirksregierung Braunschweig 80 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 19: Gewässergütedaten von der Sieber und deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Sieber OHA Sieber, Wehranlage 14.06.94 I 114 7,7 14,2 102 <0,05 <0,01 0,69 67 unterhalb Sieber OHA Sieber, Wehranlage 08.06.94 I - II 116 8,0 14,3 112 - - - 62 oberhalb Sieber OHA Hattorf, GÜN 29.05.95 I - II 118 7,8 15,3 335 Ø 0,23 Ø 0,01 Ø 2,0 38 Sieber OHA Sieber, Sieberweg 21.06.94 I - II 112 - 14,4 102 - - - 71 Sieber OHA Sieber, Wehranlage 07.09.94 I - II 115 7,6 10,7 96 - - - 111 oberhalb Sieber OHA Sieber, Wehranlage 07.09.94 I - II - 7,5 11,3 88 - - - 112 unterhalb Gropenborn OHA Sieber 16.12.93 I - II - 7,0 4,4 108 <0,05 <0,01 1,3 108 Kl. Steinau OHA Forsthaus Rehhagen 20.06.96 I - II 101 7,6 11,0 199 - - - 40 Dreibrodebach OHA Dreibrodetal 16.12.93 I - 6,9 4,1 81 - - - 107 Breitentalbach OHA Sieber 14.06.94 I 113 7,6 11,3 134 - - - 66 Eichelnbach OHA Herzberg 25.11.93 ( I - II ) - 7,9 0,7 212 <0,05 <0,01 1,0 91 Eichelnbach OHA Herzberg, Quelle 25.11.93 - - 6,2 5,5 98 <0,05 <0,01 1,5 92 Ø = Jahresdurchschnittswert 1996

Bezirksregierung Braunschweig 81 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 20: Gewässergütedaten von der Söse und deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Ührder Bach OHA Ührde 29.04.96 ( II ) - 7,9 11,3 521 <0,05 <0,05 9 Markau OHA Gittelde, Fa. Fuba, 15.08.96 - - - 17,9 2800 - - 68 Kläranl. unterhalb Markau OHA Gittelde, Fa. Fuba, 15.08.96 II - - 16,4 570 - - 70 Kläranl. oberhalb Markau OHA Eisdorf, GÜN 08.10.96 ( II ) - - 10,9 649 - - 110 E. - A. - Stollen OHA Gittelde 15.08.96 - - - 11,7 658 - - 67 Söse OHA Kamschlacken 31.01.95 I - II - 6,6 3,5 81 <0,05 <0,01 4 Söse OHA Vogelstation 31.01.95 I - II - 7,1 - 89 - - 6 Söse OHA Kamschlacken 16.08.95 I - II - 7,3 14,3 106 - - 59 Söse NOM Berka, GÜN 21.06.95 II - 7,9 13,2 1535 Ø 0,35 Ø 0,04 46 Söse OHA Dorste, Kraftanlage 12.10.94 II 92 7,7 10,4 1621 - - 136 unterhalb Söse OHA Dorste, Kläranl. Bad 14.10.94 II - III - 7,5 9,3 892 - - 137 Grund oberhalb Söse OHA Dorste, Kläranl. Bad 20.10.94 II - III - 7,5 - 933 0,80 0,07 143 Grund oberhalb Söse OHA Dorste, Kläranl. Bad 20.10.94 II - III 100 7,5 - 1046 0,77 0,08 144 Grund unterhalb Söse OHA Osterode, Kläranl. 08.09.93 II 102 7,6 12,5 214 <0,05 0,01 48 oberhalb Söse OHA Katzenstein, Kläranl. 07.09.93 II 97 7,5 11,2 367 0,61 0,06 47 unterhalb Söse OHA Osterode, Kläranl. 14.09.93 II 113 7,7 12,3 262 0,15 <0,01 51 oberhalb Söse OHA Katzenstein, Kläranl. 14.09.93 II 98 7,3 12,7 393 0,45 0,06 52 unterhalb Bezirksregierung Braunschweig 82 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 20: Gewässergütedaten von der Söse und deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Schwarzes Was- OHA Windhausen 14.09.95 ( II ) 110 8,2 11,9 986 <0,05 <0,01 0,53 ser 71 Schlungwasser OHA Windhausen 14.09.95 II 105 8,3 12,8 358 <0,05 <0,01 2,5 70 Sülpkebach OHA Badenhausen 17.10.96 fällt 105 7,4 9,4 130 - - ca. 2,0 120 trocken Uferbach OHA Badenhausen 22.10.96 fällt - 7,5 10,0 122 - - - 125 trocken Gr. Bremke OHA Osterode 30.10.96 II 103 7,6 7,6 202 - - ca. 2,0 133 Lerbach OHA Lerbach 23.10.96 II 107 7,7 8,5 204 <0,05 <0,01 2,3 126 Gr. Söse OHA Kamschlacken, 29.05.95 ( I ) - 7,0 14,5 73 - 39 oberhalb Kl. Göse Kl. Söse OHA Quelle 31.01.95 - - 6,6 - 614 - - - 5 Ø = Jahresdurchschnittswert 1996

Tab. 21: Gewässergütedaten von der Weser, Werra und Fulda (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Weser Gö Hemeln, GÜN 25.06.96 II - III 124 8,3 14,8 Ø 3726 Ø 0,53 Ø 0,05 Ø 4,1 44 Weser GÖ Hemeln, GÜN 01.11.95 II - III 116 7,9 11,0 4270 - - - 97 Weser NOM Wahmbeck, GÜN 26.06.96 II - III 139 8,3 15,6 5200 Ø 0,26 Ø 0,05 Ø 4,3 45 Weser NOM Wahmbeck, GÜN 11.05.95 II - III - 8,5 13,8 3090 - - - Bezirksregierung Braunschweig 83 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 21: Gewässergütedaten von der Weser, Werra und Fulda (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] 27 Weser NOM Wahmbeck, Kläranl. 17.08.95 II - III 197 8,7 19,2 3750 <0,05 0,02 60 oberhalb Weser NOM Wahmbeck, Kläranl. 17.08.95 II - III 243 9,1 20,6 4110 <0,05 0,03 61 unterhalb Fulda GÖ Hann - Münden, 19.09.95 II 110 7,8 15,8 Ø 554 Ø 0,33 Ø 0,06 73 GÜN Werra GÖ Hedemünden Am 01.11.95 III 107 8,0 10,7 8220 - - 96 Schlagdbaum Werra Hess. Gütemeßstation Ø 1996 III - 9,0 max Ø 10,2 Ø 6490 Ø 0,24 Ø 0,05 Lande- Letzter Heller max max anstalt 19,0 10580 Ø = Jahresdurchschnittswert 1996

Tab. 22: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Fulda (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Nieste GÖ Dahlheim 12.06.96 II 103 7,3 14,7 131 - - 32 Schlupfgraben GÖ Lutterberg 15.05.92 ( I - II ) - 7,4 13 663 0,13 <0,01 11 Ickelsbach GÖ Lutterberg, Kläranl. 10.03.92 II - III - - 4,5 528 - - 6 unterhalb Steinbach GÖ Bonaforth 12.11.92 I - II - 7,4 6,0 277 - - 87

Bezirksregierung Braunschweig 84 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 23: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Weser (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 - klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l Nieme GÖ Ellershausen, b. 02.09.96 - 92 7,4 - 507 <0,05 0,09 - 89 Münden Auschnippe GÖ Dransfeld, Pumpsta- 02.11.95 II 120 8,3 7,1 372 - - 3,5 99 tion oberhalb Schwülme GÖ Adelebsen, GÜN 29.10.95 II - - 5,6 Ø 650 Ø 0,37 Ø 0,06 Ø 6,6 115 Forsthaus Schwülme GÖ Bodenfelde, Brücke 27.06.96 II 101 7,7 12,9 399 - - - 47 Schwülme NOM Vernawahlshausen, 24.10.95 II - 7,7 9,2 410 Ø 0,29 Ø 0,07 Ø 3,8 89 GÜN Schwülme GÖ Lödingsen, oberhalb 25.02.94 I - II ------7 Schwülme GÖ Adelebsen, Kläranl. 20.05.94 II 120 8,0 10,9 656 0,08 0,03 7,0 43 oberhalb Schwülme GÖ Adelebsen, Kläranl. 20.05.94 II 103 7,9 12,1 708 0,16 0,06 5,4 44 unterhalb Lechtmer Beeke GÖ Adelebsen 29.11.95 ( II ) 105 7,9 4,1 262 - - ca. 5, 116 Rehbach I NOM Delliehausen 22.05.95 - 106 7,5 9,6 152 <0,05 <0,05 1,75 32 Rehbach II NOM Volpriehausen, Bol- 22.05.95 II 108 7,4 11,2 196 <0,05 <0,05 3,30 33 lertsmühle Rehbach II NOM Volpriehausen, 22.05.95 II 106 7,2 11,4 237 <0,05 <0,05 3,89 34 Schachtanlage Wit- tekind Rehbach II NOM Volpriehausen, Tal- 22.05.95 ( II ) 106 7,3 11,7 478 <0,05 <0,05 3,68 35 straße, Brücke Rehbach II NOM Volpriehausen, Brü- 22.05.95 ( II ) 106 7,0 12,4 524 <0,05 <0,05 3,71 36 cke, Ortsausgang Rehbach II NOM Volpriehausen, Tal- 25.05.94 ( II ) 122 7,7 12,3 434 0,05 0,02 3,1 45/46 straße, Brücke Rehbach II NOM Volpriehausen, Brü- 26.05.94 ( II ) 117 7,4 12,6 470 0,03 0,01 2,7 47 cke, Ortsausgang Bezirksregierung Braunschweig 85 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 23: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Weser (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Rehbach NOM Gierswalde 03.05.94 I - II 102 7,5 13,9 221 0,05 <0,01 32 Ahle NOM Schönhagen, ober- 22.06.95 I - II - 7,4 10,0 96 - - 48 halb Ahle NOM Steimke, GÜN 14.11.95 II 114 7,4 7,3 218 - - 105 Ahle HOL Quelle 15.12.93 - 94 5,6 7,2 108 <0,05 <0,01 106 Kampbach NOM Schoningen 31.10.96 I - II 99 7,6 8,7 216 <0,05 <0,01 135 Ithalbach NOM Eschershausen 13.06.96 II 107 7,6 12,2 116 - - 33 Ithalbach NOM Eschershausen 27.06.96 II 104 7,6 11,3 118 <0,05 <0,01 49 Martinsbach NOM Vahle 27.06.96 II - III 90 6,7 11,5 192 0,57 0,04 48 Martinsbach NOM Vahle 13.06.96 II - III - - 13,1 193 - - 34 Hilkenbach NOM Wahmbeck 02.11.95 II - III 100 7,3 8,1 329 0,54 0,04 98 Reiherbach I NOM Bodenfelde, Papier- 26.06.96 I - II 111 7,6 13,7 134 - - 46 mühle Ø = Jahresdurchschnittswert 1996

Bezirksregierung Braunschweig 86 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 24: Gewässergütedaten von der Innerste und deren Nebengewässern, ohne Nette und Neile (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Innerste GS Langelsheim, Brü- 23.04.96 I - II 142 8,0 11,0 231 - - ca. 1,5 4 cke,Lange Straße Innerste GS Hohenrode, GÜN 23.04.96 II 125 8,5 13,9 593 Ø 0,68 Ø 0,02 Ø 3,0 5 Innerste GS Buntenbock 21.08.96 II 87 7,0 17,8 110 <0,05 <0,01 0,15 83 Untere Innerste GS Neue Mühle 30.10.95 I - II 126 7,5 9,4 111 <0,05 <0,01 0,46 93 Innerste GS Wildemann, Wander- 06.11.95 I - II - 7,5 4,8 147 - - - 100 und Jugendheim Innerste GS Langelsheim, GÜN 02.05.94 I - II 119 7,7 9,9 290 Ø 0,06 - Ø 2,5 30 unterhalb Innerste GS Kläranl. Innerstetal, 18.08.94 II 115 7,4 13,7 192 0,23 0,02 1,3 91 oberhalb Einleitung Innerste GS Kläranl. Innerstetal, 18.08.94 II 108 7,5 15,1 435 0,95 0,03 1,7 92 unterhalb Einleitung Innerste GS oberhalb Zufluß 18.08.94 II 115 7,6 15,3 326 0,32 0,02 1,5 93 Jerstedter Bach Lindenbach GS Bodenstein, oberhalb 29.04.96 - 140 6,9 12,6 170 <0,05 <0,05 1,0 10 Lindenbach GS Bodenstein, unter- 29.04.96 III 104 7,4 12,9 379 2,3 0,04 1,1 11 halb Lindenbach GS Bodenstein, zw. den 29.04.96 II - III 105 7,3 12,6 378 1,6 0,05 0,6 12 Teichen Lindenbach GS Bodenstein, unter- 29.04.96 II - 9,2 14,7 341 <0,05 0,04 0,6 13 halb Teiche Opferbach GS Dörnten 17.10.96 II - III 95 7,5 11,4 875 <0,05 0,04 11,1 121 Kl. Tölle GS Langelsheim, Super- 17.07.96 - 111 8,1 11,5 2190 0,22 0,04 65,3 62 markt Minimal Granebach GS Langelsheim, unter- 20.08.96 II 114 7,7 14,5 784 - - - 81 halb Kl. Tölle Granebach GS Herzog Julius Hütte, 17.08.93 I - II 115 7,7 12,7 171 - - - 35 Halden Bezirksregierung Braunschweig 87 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 24: Gewässergütedaten von der Innerste und deren Nebengewässern, ohne Nette und Neile (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Zellbach GS Clausthal Zellerfeld, 22.10.96 II 107 7,5 9,0 186 - - 124 Ottiliae Schacht Der Bach GS Astfeld, Brücke 16.11.95 ( II ) 91 7,9 9,3 706 <0,05 <0,01 108 Lakebach GS Upen 04.07.95 II - 8,1 14,3 842 0,06 0,06 54 Opfergraben GS Ostharingen 05.07.95 II 109 7,8 12,2 887 - - 55 Töllebach GS Langelsheim 21.09.95 ( II ) 119 7,8 12,2 261 <0,05 <0,01 76 Jerstedter Bach GS Jerstedt, Kläranl. 17.11.94 III 82 6,8 7,7 548 2,3 0,53 159 unterhalb 24.11.94 Jerstedter Bach GS Jerstedt, Kläranl. 24.11.94 - 98 8,3 8,6 866 <0,05 0,03 161 oberhalb Jerstedter Bach GS Jerstedt, Kläranl. 14.12.94 verödet 85 7,6 6,3 397 - - 174 oberhalb Lindenbach GS Quellbereich 23.11.93 - 88 6,1 1,4 172 0,06 <0,01 89 Astfelder Müh- GS 77/ Astfeld, am Fisch- 21.09.95 verödet 128 7,6 14,5 984 - - lengraben 107 teich Ø = Jahresdurchschnittswert 1996

Tab. 25: Gewässergütedaten von der Neile und Nette mit deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Nette GS Groß Rhüden, GÜN 23.05.95 II ------37 Nette GS Bilderlahe, GÜN 22.08.95 II - 8,1 16,8 1027 Ø0,56 Ø0,04 62 Bezirksregierung Braunschweig 88 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 25: Gewässergütedaten von der Neile und Nette mit deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l Nette GS Engelade, Fa. Col- 18.01.95 II - - 3,0 - - - - 1 berg, oberhalb Nette GS Engelade, Fa. Col- 18.01.95 II - - 3,5 - - - - 2 berg, unterhalb Zainer Bach GS Ödishausen 24.03.97 II 106 7,7 6,3 532 <0,05 0,01 7,8 15 Schlörbach GS Groß Rhüden, Ober- 23.05.96 I - II 97 8,0 14,7 559 <0,05 0,03 0,60 23 lauf, Pumpwerk Schlörbach GS Groß Rhüden 23.05.96 II 119 8,5 13,6 1200 <0,05 0,01 0,84 24 Ahler Bach GS Groß Rhüden 23.09.96 II 98 8,4 9,8 484 <0,05 <0,01 2,9 104 Kaltebach GS Seesen, Vw Klingen- 26.09.96 verödet 102 7,8 11,3 215 <0,05 <0,01 0,3 109 hagen Seckau GS Engelade 29.10.96 II - 7,9 10,3 761 - - ca. 5,0 132 Seckau GS Engelade, Kläranl. 01.07.93 ( II ) 91 7,8 17,3 1267 0,26 0,06 3,3 24 unterhalb Seckau GS Engelade, Kläranl. 01.07.93 II 112 7,9 15,3 1376 0,02 0,02 1,6 25 oberhalb Schildau GS Bornhausen, ca. 1 15.06.95 II 107 7,9 11,7 537 - - - 44 km unterhalb Schildau GS Seesen, oberhalb 15.06.95 (I - II) - 7,5 9,7 169 - - - 45 Klinik Neile GS Lutter a. Bbge, Klä- 04.10.94 II 95 8,0 10,2 590 0,24 0,03 4,5 127 ranl. oberhalb Neile GS Lutter a. Bbge, Klä- 04.10.94 II 92 7,9 10,0 597 0,22 0,03 4,4 128 ranl. unterhalb Neile GS Lutter a. Bbge, Klä- 03.06.93 II 97 8,0 14,2 535 0,69 0,07 3,6 12 ranl. oberhalb Kiefbach GS Lutter a. Bbge, 24.10.96 I - II 102 7,8 9,1 535 - - - 127 Brandhai Kiefbach GS Lutter a. Bbge, 28.10.96 I - II - - - - <0,05 0,01 3,3 130 Brandhai Bezirksregierung Braunschweig 89 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 25: Gewässergütedaten von der Neile und Nette mit deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Quelltopf an der GS Neu - Wallmoden 23.02.95 - - 7,4 7,4 604 <0,05 <0,01 Neile 9 Der Spring GS Alt - Wallmoden 09.05.95 II ------25 Mittelbach GS Hahausen, unterhalb 11.03.97 ( II - III ) 108 7,9 8,0 534 0,07 0,02 12

Tab. 26: Gewässergütedaten von der Oker und deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Oker GS Vienenburg, unterha. 30.04.96 II 109 7,7 10,5 367 2,3 0,04 14 Sohlabsturz Oker GS Probsteiburg, GÜN 17.05.95 II 94 7,6 10,0 Ø 619 Ø 4,4 Ø 0,09 29 Oker GS Romkerhalle, ober- 23.08.95 - 131 8,4 18,3 163 - - 65 halb Oker GS Vienenburg, unter- 20.06.94 II 116 8,1 13,1 525 1,8 0,07 69 halb Brücke Oker GS Wiedelah, Landes- 17.08.94 II 112 7,4 13,7 380 - - 90 grenze Gr. Oker GS Altenau, Bruchberg- 07.07.94 - - 5,2 14,2 61 - - 78 hütte Oker GS Oker, Harzmetall 06.10.93 I - II 109 7,6 12,5 243 <0,01 <0,01 58 Halde Oker GS Oker, Kirchenbrücke 12.10.93 I - II 106 7,6 12,0 176 <0,05 <0,01 60 Oker GS Kläranl. Goslar / Ost, 09.11.93 II 103 7,5 8,3 486 0,90 <0,01 75 oberhalb Bezirksregierung Braunschweig 90 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 26: Gewässergütedaten von der Oker und deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l Oker GS Kläranl. Goslar / Ost, 09.11.93 II 93 7,4 8,5 518 4,0 0,14 1,8 77 unterhalb Abzucht GS Goslar / Oker, There- 17.07.96 verödet 106 7,6 14,0 267 <0,05 <0,01 11,5 63 sienhof Abzucht GS Goslar / Oker, Mün- 14.06.95 verödet 100 7,5 12,0 416 - - - 42 dung Röseckenbach GS Goslar / Oker, Kalk- 21.08.96 I - II 98 7,8 18,8 447 - - - 28 a werk Röseckenbach GS Goslar / Oker, 21.05.97 verödet ------85 Schimmeltor Ohebach GS Lengde, Sportplatz 04.07.96 II 101 8,0 15,2 1110 <0,05 0,02 13,7 53 Weddebach GS Goslar / Grauhof, Fa. 20.08.96 II - III 96 8,3 22,5 1898 <0,05 0,04 3,2 82 Grauhof, unterh. Weddebach GS Weddingen, Schacht 27.06.94 II 108 8,4 16,6 890 <0,05 0,04 8,3 73 III Weddebach GS Immenrode, Pump- 24.11.94 II 90 8,2 9,9 1046 - - ca. 6,0 160 werk Kattenbach GS Westerode, Sport- 03.09.96 II 105 8,1 14,3 508 <0,05 <0,01 - 90 platz Stobenbergbach GS Kl. Mahner, Kläranl. 16.10.96 II - III 97 7,7 11,5 285 0,16 0,03 0,94 118 oberhalb Stobenbergbach GS Kl. Mahner, Kläranl. 16.10.96 II - III 78 7,4 11,4 313 0,78 0,03 0,80 119 unterhalb Stobenbergbach GS Kl. Mahner, Kläranl. 21.09.94 II - III 117 8,2 12,4 1588 0,03 0,02 4,1 119 oberhalb Stobenbergbach GS Kl. Mahner, Kläranl. 21.09.94 II - III 108 8,0 14,5 1297 0,74 0,06 2,2 120 unterhalb Gelmke GS Goslar / Oker, Bahn 09.11.93 ( II ) - - 6,2 265 - - - 78 oberhalb Radau GS Vienenburg, GÜN 18.05.95 II 105 8,0 10,7 367 Ø0,06 Ø0,01 Ø2,1 31 Radau GS Bad Harzburg, Klä- 06.09.95 I - II 118 7,9 12,9 239 <0,05 <0,01 1,0 66 ranl. oberhalb Bezirksregierung Braunschweig 91 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 26: Gewässergütedaten von der Oker und deren Nebengewässern (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Radau GS Bad Harzburg, Klä- 06.09.95 II 117 8,0 13,8 453 0,14 0,05 67 ranl. unterhalb Radau GS Bad Harzburg, Klä- 26.04.94 I - II - 7,9 10,5 226 - - 23 ranl. oberhalb Radau GS Bad Harzburg, Klä- 26.04.94 I - II - 7,8 11,6 322 - - 24 ranl. unterhalb Radau GS Bad Harzburg, He- 04.07.94 I - 7,8 16,1 179 - - 77 xenklause Schamlahbach GS Lochtum, oberhalb 18.05.95 II 96 7,6 10,1 797 0,05 0,03 30 Eckergraben GS Wiedelah, Kläranl. 12.09.94 II 115 8,2 13,5 - <0,05 0,02 115 oberhalb Eckergraben GS Wiedelah, Kläranl. 12.09.94 II 119 8,2 14,7 - <0,05 0,06 116 unterhalb Hurlebach GS Harlingerode, unter- 10.10.94 ( II - III ) 101 8,2 11,0 1025 <0,05 <0,01 134 halb Hurlebach GS Steinfeld 10.06.93 ( II - III ) 203 8,8 20,8 816 <0,05 0,01 14 Hellebach GS Groß Döhren 19.02.97 II 94 7,8 5,5 2220 0,42 0,03 7 Krummbach GS Neuenkirchen 25.02.97 ( II ) 102 - 6,5 924 0,52 0,03 9 /11 04.03.97 Ostwinkelgraben GS Kl. Mahner, Bundes- 25.03.97 ( II ) 98 7,7 5,8 723 <0,05 <0,01 17 straße Stimmecke GS Wennerode 02.04.97 II 104 8,2 11,3 580 <0,05 <0,06 18 Hauptgraben GS Kl. Döhren 19.02.97 - 83 7,3 8,7 1680 - - 8 / 10 25.02.97 Ø = Jahresdurchschnittswert 1996

Bezirksregierung Braunschweig 92 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 27: Gewässergütedaten von den Fließgewässern im Südharz (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose bei Güteklasse)

+ - - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N NO3 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] [mg/l] Breitenbach OHA Wieda, Langenberg 25.09.96 I - II 73 6,9 9,8 190 - - - 107 Breitenbach OHA Walkenried, Unter- 22.11.95 ( I - II ) 98 7,3 2,3 162 - - - 109 aue Mühlengraben OHA Walkenried, Kläranl. 06.07.95 II 102 7,7 17,5 814 <0,05 0,02 0,43 57 Wieda OHA Wiedigshof 22.11.95 ( II ) 100 7,4 3,8 382 - - - 110 Wieda OHA Wiedigshof 27.06.95 ( II ) 121 7,7 15,6 475 0,11 0,05 2,1 50 Wieda OHA Walkenried, Kläranl. 26.09.94 II 84 - 14,1 335 - - - 124 unterhalb Wieda OHA Walkenried, Kläranl. 08.12.93 I - II 95 7,6 3,1 257 <0,05 <0,01 0,96 95 oberhalb Bärenbach GS Hohegeiß, Kläranl. 02.06.94 II 94 7,3 16,3 326 3,1 0,18 3,5 56 unterhalb Bärenbach GS Hohegeiß, Kläranl. 02.06.94 I - II 111 7,4 12,7 141 0,05 <0,01 0,51 57 oberhalb Bärenbach GS Hohegeiß, Kläranl. 07.06.94 I - II 110 7,5 12,0 139 - - - 61 oberhalb Gr. Bode GS Braunlage, Quellbe- 02.11.94 - - 4,3 6,5 75 - - - 150 reich Kl. Bode GS Braunlage, Quellbe- 02.11.94 - - 4,7 6,2 66 - - - 151 reich Mittelbergbach GS Hohegeiß 07.06.94 I - II 115 7,5 12,1 171 - - - 60 Warme Bode GS Braunlage, Kläranl. 21.12.93 ( I - II ) - 6,3 2,9 99 <0,05 <0,01 1,1 109 oberhalb Warme Bode GS Braunlage, Kläranl. 21.12.93 II 98 6,8 3,3 128 0,18 <0,01 1,3 110 unterhalb Uffe OHA Neuhof, Kläranl. 27.10.93 II 99 7,6 7,3 980 0,05 0,01 1,3 70 oberhalb Uffe OHA Branderode, Thürin- 27.10.93 II - III 98 7,8 8,1 998 0,32 0,05 2,0 71 gen Bezirksregierung Braunschweig 93 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 27: Gewässergütedaten von den Fließgewässern im Südharz (im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose bei Güteklasse)

+ - Gewässer Lfd.Nr. Untersuchungsstelle Datum Güte- O2-Sätti- pH T LF NH4 -N NO2 -N klasse gung [%] [oC] [µS/cm] [mg/l] [mg/l] Uffe - Branderode, Thürin- 1996 II - III - - - - 0,10 - gen

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Abzucht GS Goslar, Theresienhof 29.01.97 6 - <0,2 <0,5 <2,0 63 Abzucht GS Goslar / Oker, Mündung 14.06.95 - - 2,0 <0,5 <2,0 42 Abzucht GS Goslar, Rammelsberg 05.12.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 119 Abzucht GS Goslar, Rammelsberghaus 05.12.95 - - 1,1 0,5 <2,0 120 Abzucht GS Goslar, Reiseckenweg 05.12.95 - - 1,0 <0,5 <2,0 121 Abzucht GS Goslar, Sudmerbergstr. 05.12.95 - - 1,0 <0,5 <2,0 122 Abzucht GS Goslar, Mündung 05.12.95 - - 1,2 <0,5 <2,0 123 Ahle NOM Schönhagen, oberhalb 22.06.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 48 Ahler Bach GS Groß Rhüden 23.09.96 13 11 <0,2 <0,5 <2,0 104 Bezirksregierung Braunschweig 94 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr Cu

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Astfelder Mühlengraben GS Astfeld, Fischteich 21.09.95 - - 110 <0,5 <2,0 300 77 Astfelder Mühlengraben GS Astfeld, Brücke Höhe Siedlung 28.05.97 - - 108 <0,5 <2,0 4046 31 Aue NOM Billerbeck 18.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 3/2 Bärenbach GS Hohegeiß, Kläranl. unterhalb 02.06.94 4 2 <0,2 <0,5 <2,0 3,5 56 Bärenbach GS Hohegeiß, Kläranl. oberhalb 02.06.94 3 1 <0,2 <0,5 <2,0 3,2 57 Beverbach NOM Nörten - Hardenberg, Kläranl. 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 3/16 unterhalb Bölle NOM Hollenstedt 19.01.95 - - <0,2 <2,0 <1,0 3/10 Breitenbach OHA Wieda, Langenberg 25.09.96 4 4 <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 107 Breitenbach OHA Walkenried, Unteraue 22.11.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 109 Der Bach GS Astfeld, Brücke 16.11.95 15 - 0,3 <0,5 <2,0 3,4 108 Drambach NOM Hohnstedt, Bundesstraße 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 3/8 Dramme GÖ Obernjesa 16.02.95 Ø 30 Ø 15 <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 8/11 Ernst - August - Stollen OHA Gittelde 15.08.96 - - <0,5 <2,0 <1,0 67 Espolde NOM Nörten - Hardenberg, Mün- 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 3/15 dung Espolde NOM Nörten - Hardenberg 26.09.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 1,0 78 Bezirksregierung Braunschweig 95 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Eterna NOM Hachenhausen, unterhalb 19.10.95 19 - <0,2 <0,5 <2,0 88 Fulda GÖ Hann. - Münden 19.09.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 73 Gande NOM Greene, Mündung 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 3/3 Gande NOM Bad Gandersheim, Kläranl. 19.04.94 21 8 <0,2 1,8 <2,0 16 oberhalb Gande NOM Bad Gandersheim, Kläranl. 19.04.94 21 9 <0,2 0,8 <2,0 17 unterhalb Garte GÖ Göttingen, Gartemühle 16.02.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 8/9 Garte GÖ Gartemühle 17.10.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 85 Gr. Bremke OHA Osterode, Petershütte 30.10.96 - - <0,2 <0,5 <0,5 133 Gr. Söse OHA Kamschlacken, oberhalb 29.05.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 39 Granebach GS Langelsheim, Minimal 02.03.95 - - <0,5 <2,0 13 Granebach GS Langelsheim, Mündung 13.09.95 - - 1,6 <0,5 <2,0 69 Granebach GS Herzog - Julius - Hütte, Hal- 11.08.93 - - <0,2 1,1 <2,0 30 den Granebach GS Herzog - Julius - Hütte, Hal- 11.08.93 - - <0,2 1,7 <2,0 31 den Granebach GS Langelsheim 08.04.97 - - 5,7 <0,5 <2,0 19 Grone GÖ Göttingen, Tierheim 16.02.95 - - <0,2 1,0 <2,0 8/6 Bezirksregierung Braunschweig 96 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr Cu

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Grundbach GÖ Rosdorf, Freibad 17.10.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 1,5 84 Hahle GÖ Duderstadt, Krankenhaus 13.08.96 18 9 <0,2 <0,5 <2,0 64 Hahle GÖ Mingerode, Brücke 13.08.96 15 8 <0,2 <0,5 <2,0 65 Hahle GÖ Duderstadt, Kläranl. oberhalb 30.05.94 24 8 <0,2 <0,5 <2,0 1,0 50 Hahle GÖ Duderstadt, Kläranl. unterhalb 30.05.94 23 8 <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 51 Harste NOM Parensen, Mündung 16.02.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 8/2 Hellebach GS Groß Döhren 19.02.97 43 - <0,2 <0,5 <1,0 7 Hellebach GS Groß Döhren 08.04.97 - - <0,2 <0,5 <2,0 1,0 20 Ilme NOM Einbeck, Mündung 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 3/5 Ilme NOM Markoldendorf 28.06.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 1,0 51 Ilme NOM Einbeck, Kläranl. unterhalb 28.06.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 52 Ilme NOM Dassel, Kläranl. oberhalb 13.09.94 13 6 <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 117 Ilme NOM Dassel. Kläranl. unterhalb 13.09.94 9 5 <0,2 0,5 <2,0 1,5 118 Ilme NOM Dassel, FHS oberhalb 27.09.94 7 4 <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 125 Ilme NOM Relliehausen, unterhalb 27.09.94 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 126 Bezirksregierung Braunschweig 97 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Ilme NOM Einbeck, KA oberhalb 09.09.93 15 6 <0,2 0,6 <2,0 49 Innerste GS Buntenbock 21.08.96 2 - <0,2 <0,5 <2,0 83 Innerste GS Hohenrode 02.03.95 - - 2,1 <2,0 10 Innerste GS Palandsmühle, unterhalb 02.03.95 - - 3,0 <0,5 <2,0 11 Innerste GS Langelsheim, HASTRA 02.03.95 - - <0,5 <2,0 12 Innerste GS Langelsheim, Fa. Stewing 02.03.95 - - <0,5 <2,0 14 Innerste GS Lautenthal, unterhalb 02.03.95 - - 2,0 <0,5 <2,0 15 Innerste GS Langelsheim, HASTRA 09.05.95 - - 2,5 3,0 <2,0 24 Innerste GS Wildemann, oberhalb 18.09.95 - - 1,6 <0,5 <2,0 72 Kl. Söse OHA Quelle 31.01.95 - - <2,0 5 Kl. Tölle GS Langelsheim, Minimal 17.07.96 15 - 62 Leine NOM Greene 18.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 3/1 Leine NOM Höckelheim, Leineturm 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 3/14 Leine GÖ Bovenden 16.02.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 8/3 Leine GÖ Reckershausen 16.02.95 - - <0,2 - <2,0 8/14 Bezirksregierung Braunschweig 98 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr Cu

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Leine GÖ Reckershausen 26.09.95 - - <0,2 <0,5 1,4 79 Leine EIC Schönau, Brücke 24.01.94 19 11 <0,2 <0,5 4,3 3/1 Leine EIC Hessenau, Brücke 24.01.94 19 11 <0,2 <0,5 <2,0 3,3 3/2 Leine NOM Leineturm, Höckelheim 11.10.94 - - <0,2 <0,5 <2,0 1,8 135 Leine - Greene, GÜN Ø 1996 19 3 <0,2 <0,5 <2,0

Leine - Reckershausen, GÜN Ø 1996 23 4 <0,2 <0,5 <2,0 2,2

Leine - Leineturm, GÜN Ø 1996 23 4 <0,2 <0,5 <2,0 2,8

Leine, Polder I NOM Vogelbeck 28.04.94 - - <0,2 <0,5 6,4 27 Leine, Polder III NOM Stöckheim 28.04.94 9 3 <0,2 <0,5 <2,0 2,4 25 Leine, Polder IV NOM Hohnstedt 04.05.94 17 - <0,2 <0,5 <2,0 8,3 34 Lerbach OHA Lerbach, unterhalb 23.10.96 2 3 <0,2 <0,5 <2,0 126 Lutter GÖ Göttingen, Mündung 16.02.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 8/4 Lutter GÖ Göttingen, Knochenmühle 16.02.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 8/5 Mainbach GÖ Ballenhausen 16.02.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 1,2 8/16 Markau OHA Gittelde, zw. Fa. Fuba u. E.A. 15.08.96 - - 0,2 <0,5 <2,0 68 Stollen Bezirksregierung Braunschweig 99 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Markau OHA Gittelde, oberhalb Fa. Fuba 15.08.96 - - <0,2 <0,5 <2,0 70 Markau OHA Eisdorf 15.03.95 - - 0,43 0,8 <2,0 16 Markau OHA Eisdorf 18.10.95 - - 0,5 <0,5 <2,0 86 Moore NOM Höckelheim, Mündung 19.01.95 - - <0,2 - <2,0 3/13 Moore NOM Höckelheim, Mündung 16.02.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 8/1 Moore NOM Moringen, Kläranl.. oberhalb 22.04.94 20 10 <0,2 1,7 <2,0 20 Moore NOM Moringen, Kläranl. unterhalb 22.04.94 21 10 <0,2 <0,5 <2,0 21 Neilebach GS Upen, Kläranl. unterhalb 05.07.95 27 27 <0,2 <0,5 <2,0 56 Nette GS Engelade, Fa. Colberg, ober- 18.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 1 halb Nette GS Engelade, Fa. Colberg, unter- 18.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 2 halb Oder OHA Bad Lauterberg, Wehranlage 21.05.96 - 7 <0,2 <0,5 <2,0 20 Oehrsche Beeke GÖ Bilshausen 16.05.95 15 - <0,2 <0,5 <2,0 28 Oker GS Hotel Waldhaus, Okertal 26.02.96 - - <0,5 <2,0 2 Oker GS Goslar/ Oker, Brücke, Wol- 26.02.96 - - <0,5 <2,0 3 fenbütteler Str. Oker GS Vienenburg, Brücke, B241 30.04.96 - - <0,5 <2,0 14 Bezirksregierung Braunschweig 100 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr Cu

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Oker GS Goslar, unterhalb. Fa. 09.10.96 - - <0,5 <2,0 112 H.C.Stark Oker GS Probsteiburg 17.05.95 - - 0,7 <0,5 <2,0 7,8 29 Oker GS Goslar, Halde Harzmetall 06.10.93 - - 7,2 0,5 <2,0 26,0 58 Oker GS Goslar, Kirchenbrücke 12.10.93 3 1 0,24 <0,5 <2,0 4,8 60 Oker GS Goslar, Kläranl. Ost oberhalb 09.11.93 5 1 4,2 <0,5 <2,0 8,2 75 Oker GS Goslar, Kläranl. Ost unterhalb 09.11.93 5 2 3,3 <0,5 <2,0 8,8 77 östlicher Randgraben NOM Vogelbecker Bach, unterhalb 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 3/7 Papental Bach GS Langelsheim 17.03.97 - - <0,2 <0,5 <2,0 3,2 14 Radau GS Vienenburg 18.05.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 5,2 31 Radau GS Bad Harzburg, Kläranl. unter- 06.09.95 6 - 0,2 <0,5 <2,0 4,8 67 halb Radau GS Bad Harzburg, Kläranl. ober- 06.09.95 5 - 0,3 1,0 <2,0 5,4 66 halb Rase GÖ Rosdorf, unterhalb 16.02.95 - - <0,2 1,7 <2,0 <1,0 8/7 Rebbe NOM Reinserturm 23.09.96 22 14 <0,2 <0,5 <2,0 1,0 105 Rehbach NOM Gierswalde 03.05.94 19 - <0,2 0,8 2,0 32 Rehbach I NOM Delliehausen, unterhalb 22.05.95 3 - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 32 Bezirksregierung Braunschweig 101 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Rehbach II NOM Volpriehausen, Bollertsmühle 22.05.95 4 - <0,2 1,5 <2,0 33 Rehbach II NOM Volpriehausen, Schachtanlage 22.05.95 4 - <0,2 <0,5 <2,0 34 Rehbach II NOM Volpriehausen, Talstraße 22.05.95 8 - <0,2 <0,5 <2,0 35 Rehbach II NOM Volpriehausen, Ortsausgang 22.05.95 7 - <0,2 <0,5 <2,0 36 Rhume NOM Northeim, Meßstation 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 3/9 Rhume NOM Northeim, Kläranl. oberhalb 06.05.94 14 - <0,2 0,8 <2,0 35 Rhume NOM Northeim, Kläranl. unterhalb 06.05.94 14 - <0,2 <2,0 36 Rhume - Northeim, GÜN Ø 1996 3 2 <0,2 <0,5 <2,0

Rodebach NOM Nörten - Hardenberg, Mün- 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 3/17 dung Röseckenbach GS Goslar/ Oker, Kalkwerk 21.08.96 - - <0,5 84 Röseckenbach GS Goslar/ Oker, Fa. Harz Metall, 21.05.97 - - 37 400 96 28 a Schimmeltor Röseckenbach GS Goslar/ Oker, vor Bossegraben 21.05.97 - - 1,6 1,5 <2,0 28 d Salzgraben NOM Sülbeck 19.01.95 - - <0,5 <2,0 3/12 Schildau GS Bornhausen, unterhalb 15.06.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 44 Schildau GS Seesen, Schildauklinik 15.06.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 45 Bezirksregierung Braunschweig 102 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr Cu

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Schleierbach GÖ Reiffenhausen 16.02.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 1,9 8/15 Schlörbach GS Groß Rhüden 23.05.96 21 - <0,2 <0,5 <2,0 24 Schlörbach GS Groß Rhüden, Pumpwerk 05.06.96 10 2 <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 28 Schlungwasser OHA Windhausen 14.09.95 5 - 0,5 <0,5 <2,0 3,1 70 Schneenbach GÖ Klein Schneen 16.02.95 - - <0,2 1,9 4,9 8/12 Schwarzer Bach GÖ Friedland 16.02.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 8/13 Schwarzes Wasser OHA Windhausen 14.09.95 81 - 0,6 <0,5 <2,0 1,6 71 Schwülme KS Vernawahlshausen 22.06.95 - - <0,2 <0,5 <0,2 <1,0 49 Seckau OHA Engelade 29.10.96 - - <0,2 <0,5 <2,0 132 Seckau NOM Engelade, Kläranl. oberhalb 15.04.94 28 5 <0,2 <2,0 2,7 12 Seckau NOM Engelade, Kläranl. unterhalb 15.04.94 20 6 <0,2 <0,5 <2,0 4,3 13 Seegraben, Hochwasser NOM Bruchhof, unterhalb 24.03.94 14 - <0,2 8,4 5,6 8 Sieber GS Herzberg, Eisenbahnbrücke 04.06.96 - 1 <0,2 <2,0 25 Sieber OHA Elbingerode, Brücke 31.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 7 Sieber OHA Herzberg, Kläranl. oberhalb 16.11.93 2 1 <0,2 <0,5 <2,0 1,8 84 Bezirksregierung Braunschweig 103 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Sieber OHA Aschenhütte, oberhalb Gr. 16.11.93 2 1 <0,2 <0,5 <2,0 85 Steinau Söse OHA Kamschlacken, Brücke 31.01.95 2 - <2,0 4 Söse OHA Vogelstation 31.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 6 Söse NOM Berka 21.06.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 46 Söse OHA Kamschlacken, Brücke 20.09.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 75/1 Söse OHA Vogelstation 20.09.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 75/2 Söse OHA Kläranl. Osterode, oberhalb 20.09.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 75/3 Söse OHA Katzenstein, Kläranl. unter- 20.09.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 75/4 halb, Söse OHA Eisdorf 20.09.95 - - 0,2 <0,5 <2,0 75/5 Söse OHA Förste, unterhalb 20.09.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 75/6 Söse OHA Dorste, oberhalb Kraftanlage 20.09.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 75/7 Söse NOM Berka 20.09.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 75/8 Sperrlutter NOM Silberhütte, Kläranl. oberhalb 06.10.94 5 3 <0,2 <0,5 <2,0 131 Sperrlutter NOM Silberhütte, Kläranl. unterhalb 06.10.94 4 3 <0,2 <0,5 <2,0 132 Sperrlutter GS Silberhütte, oberhalb Wä- 16.11.93 5 2,5 <0,2 <0,5 <2,0 83 schegrundbach Bezirksregierung Braunschweig 104 Außenstelle Göttingen ______

Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens (im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark

Gewässer Lfd. Nr Untersuchungsstelle Datum GH KH Cd Hg Cr Cu

[od] [od] [µg/l] [µg/l] [µg/l] [µg/l] Stöckheimer Bach NOM Stöckheim, Mündung 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 3/11 Töllebach GS Langelsheim 21.09.95 30 - 0,2 <0,5 <2,0 5,4 76 Untere Innerste GS Neue Mühle 30.10.95 2 - <0,2 <0,5 <2,0 2,1 93 Vogelbecker Bach NOM Vogelbeck, Mündung 19.01.95 - - <0,2 <2,0 <1,0 3/6 Wambach NOM Olxheim, Mündung 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 <1,0 3/4 Wartangergraben GÖ Rosdorf, Mündung 16.02.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 1,2 8/8 Weende NOM Angerstein, Mündung 19.01.95 - - <0,2 <0,5 <2,0 3/18 Weende GÖ Bovenden, Kläranl. oberhalb 27.05.94 20 11 <0,2 1,7 <2,0 <1,0 48 Weende GÖ Bovenden, Kläranl. unterhalb 27.05.94 22 11 <0,2 0,9 <2,0 <1,0 49 Wendebach GÖ B 27, Brücke 16.02.95 - - <0,2 0,5 <2,0 1,4 8/10 Werra KS Letzter Heller Ø 1995 - - <0,3 - <4,0 8,0

Weser NOM Wahmbeck 11.05.95 - - <0,2 0,5 <2,0 2,9 27 Weser - Hemeln, GÜN Ø 1996 7 3 0,9 <0,5 <2,1 4,0

Zellbach GS Clausthal Zellerfeld, Ottiliae 22.10.96 - - <0,5 <2,0 124

Bezirksregierung Braunschweig 105 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______Bezirksregierung Braunschweig, Außenstelle Göttingen: Bericht Wasserstände und Abflüsse, Abflußjahr (1996).

Bäthe, J.: Über die Wiederbesiedlung der Weser durch Ephoron virgo...., Anodonta anatina.... und Unio pictorum..... Lauterbornia, 28, 45 – 50, (1997).

DVWK: Aussagekraft von Gewässergüteparametern in Fließ- gewässern. Merkblätter 228/ 1996.

Heitkamp, U.: Auswirkungen eines Unfalls mit Calciumhydroxid auf dem Gelände der Herzberger Papierfabrik auf die was- serlebende Wirbellosenfauna (Makrobenthonfauna) der Sieber. Gutachten, (1997).

LAWA – AK „ZV“: Entwurf Strategiepapier zur chemischen Gewässergü- teklassifizierung, (1995).

Niedersächsisches Landesamt für Ökologie: Depositions–Meßnetz Niedersachsen, (Oktober 1993).

Gewässergütebericht, (1995).

Limnologische Zustandsbeschreibung von Ober- und Mittelweser, (1996).

Pressemitteilung (Sept. 1998).

Statistik über im Jahre 1997 in Niedersachsen bekannt- gewordene Fischsterben, (1998, persönliche Mittei- lung).

Trendbetrachtung über die Belastung von Gewässerse- dimenten mit Schwermetallen - Zeitraum 1986 - 1996, (7/98) - .

Niedersächsisches Landesverwaltungsamt Das niedersächsische Fließgewässerschutzsystem und Fachbehörde für Naturschutz : Landschaftspflege in Niedersachsen 25/3, (1991).

Niedersächsisches Umweltministerium, - Agenda 21 in Niedersachsen- Schadstoffe mit hor- Umweltstiftung WWF – Deutschland: moneller Wirkung. Wie sicher ist unsere Zukunft? Ta- gungsband. Internationales Hearing 5. und 6. Mai 1997, Hannover.

Niedersächsisches Umweltministerium, Gewässerüberwachungssystem Niedersachsen (GÜN) Niedersächsisches Landesamt für Ökologie: Gütemeßnetz Fließgewässer Meßkonzeption, (1998).

Roberts, R. J., Schlotfeldt, H.-J.: Grundlagen der Fischpathologie. Paul Parey – Verlag, (1985).

Staatliches Amt für Wasser und Abfall Göttingen: Gewässergüteberichte, (1986 – 1992). Einleiterüberwachungsberichte, (1995 u. 1996).

Steinberg, Bernhardt, Klapper: Handbuch angewandte Limnologie. Ecomed – Verlags- gesellschaft, (1996 ff.).

Streit; B. Lexikon Ökotoxikologie. VCH Verlagsges., (1994).

Bezirksregierung Braunschweig 106 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Glossar

Abundanz: Häufigkeit einer Art bezogen auf die Fläche und den Raum.

Abundanzziffer: Ganze Zahlen von 1 (Einzelfund) bis 7 (Massenvorkommen) ohne Bezug auf die Fläche, zur Kennzeichnung von Individuendichten eines Taxons.

Adsorption: Anlagerung von Gasen oder gelösten Stoffen an der Oberfläche eines festen Stoffes.

Ammonifikation: Eiweißabbau, Mineralisation des Stickstoffs. Am Eiweißabbau sind zahlrei- che Bakterien und Pilze beteiligt. Entstehung von Ammonium.

Amphibischer Bereich: Zone zwischen der Niedrigwasserlinie (Böschungsfuß) und Böschungs- oberkante.

Anthropogen: Durch menschliche Einwirkungen bedingt.

Aquatischer Bereich: Unterhalb der Niedrigwasserlinie; ist größtenteils überflutet.

Assimilation: Überführung der von einem Lebewesen aufgenommenen Nährstoffe in körpereigene Stoffe (Assimilate).

Autotroph: Sich ausschließlich von anorganischen Stoffen ernährend.

Benthal: Bodenzone des Gewässers.

Benthisch: Am Boden des Gewässers lebend.

Benthon: Gesamtbild der sessilen (festsitzenden) und vagilen (beweglichen) sub- stratbewohnenden Organismen.

Biotop: Lebensraum einer Biozönose.

Biozönose: Lebensgemeinschaft von Organismen (Organismengesellschaft), die einen Lebensraum (Biotop) bewohnen.

Choriotop: Kleinlebensräume, die für mehrere Arten gedacht sind (Gegensatz Habi- tat); z. B. Steine, Kies, Sand, Pflanzen.

Cyprinidengewässer: Zusammenfassung der Barbenregion und der Bleiregion.

Diversität: Artenvielfalt.

Euryökie: Eigenschaften vieler Organismen, aufgrund ihrer Reaktionsbreite größere Schwankungen der Umweltfaktoren zu ertragen. Gegensatz Stenökie.

Eutroph: Reich an Pflanzennährstoffen. Bezirksregierung Braunschweig 107 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Eutrophierung: Ein hohes Angebot an Nährstoffen, insbesondere Ammonium, Nitrat oder Phosphat im Gewässer. Diese Nährstoffe führen zu einem übermäßigen Wachstum von Blau- und Grünalgen. Solche „Algenblüten“ treten beson- ders in der wärmeren Jahreszeit und in langsam fließenden Gewässern auf. Der Sauerstoffmangel, der durch den Abbau der absterbenden Algen hervorgerufen wird, kann im Extremfall dazu führen, daß Fische und ande- re höhere Wassertiere ersticken. Unterhalb einer Sauerstoffkonzentration von 1 mg/l gewinnen Fäulnisprozesse die Oberhand, es entstehen u.a. Methan, Schwefelwasserstoff, Ammoniak – das Gewässer „kippt um“.

Forellenregion: Oberster Abschnitt eines Fließgewässers bis zur Äschenregion. Das Wasser ist schnellfließend, kalt und hat einen hohen Sauerstoffgehalt (Sättigungs- bereich). Das Gewässerbett ist steinig/ kiesig.

Fracht: Die Menge (Masse) einer Substanz, die in einem bestimmten Zeitabschnitt (z.B. ein Jahr) durch den gesamten Gewässerquerschnitt transportiert wird. Einheit: Tonnen (t) bzw. Kilogramm (kg) pro Zeiteinheit.

Gewässergüte (biologi- Bewertungsmaß für Fließgewässer, das mittels standardisierter Untersu- sche)/ Saprobienindex: chungen der Lebensgemeinschaft eines Flußabschnittes bestimmt wird. Typische Indikator – oder Leitorganismen zeigen den Verschmutzungsgrad des Gewässers an. Die Gewässer werden danach in vier Güteklassen mit insgesamt sieben Stufen eingeteilt.

Gewässerstrukturgüte: Maß für die ökologische Qualität der Gewässerstrukturen und der durch diese Strukturen angezeigten dynamischen Prozesse. Die Gewässerstruk- turgüte bewertet die durch diese Strukturen angezeigte ökologische Funk- tionsfähigkeit der Gewässer. Maßstab der Bewertung ist der heutige po- tentielle natürliche Gewässerzustand.

Habitat: Lebensraum, insbesondere auch Kleinstlebensraum einer Art z. B. Bestän- de von Unterwasserpflanzen. Standort, an dem eine Tier- oder Pflanzenart regelmäßig vorkommt.

Hyporheisches Interstitial Lückensystem unter der Gewässersohle. (Hyporheal):

Indikationsgewicht: Dimensionslose Zahl 1, 2, 4, 8 und 16 zur Kennzeichnung der zunehmen- den Indikationsqualität der einzelnen Saprobien auf der Basis ihrer enger werdenden saprobiellen Valenz.

Halogenierte Kohlenwas- Alle Kohlenwasserstoffe, bei denen ein oder mehrere Wasserstoffatome serstoffe: durch Halogene (Chlor, Fluor, Brom, Jod) ersetzt sind. Diese Stoffe dienen als Zwischenprodukte für chemische Synthesen oder als Lösungsmittel, Anästhetika, Feuerlösch-, Kälte- und Treibmittel. Man unterscheidet leicht- flüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Trichlormethan (Chloro- form), Perchlorethylen (PER) oder Vinylchlorid (Grundstoff zur PVC Produk- tion) und schwerflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe. Hierzu gehö- ren unter anderem PCB, HCB und HCH. Halogenierte Kohlenwasserstoffe sind häufig toxisch, persistent und weltweit verbreitet. Wegen ihrer guten Fettlöslichkeit reichern sie sich vermehrt im Fettgewebe des Körpers und in der Muttermilch an.

Invertebrata (Evertebrata): Wirbellose Tiere.

Lenitisch: In Stillwasserzonen lebend. Bezirksregierung Braunschweig 108 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Lithal: Steiniger Lebensraum im Gewässer.

Limikol: Im Schlamm lebend.

Limnologie: Wissenschaft von den Binnengewässern, ihrer Besiedlung und ihrem Stoffhaushalt.

Litoral: Uferregion eines Sees.

Makrofauna: Größere wirbellose Tiere: 2 mm – 20 mm Länge (Insekten u. deren Larven, Schnecken u. a).

Makroinvertebrata: Höher organisierte wirbellose Tiere.

Makrozoobenthon: Ca. 2 mm bis mehrere Zentimeter große am Boden lebende Wassertiere, wie Insektenlarven, Krebstiere, Schnecken, Muscheln, Egel und Würmer.

Megafauna: Bodentiere > 20 mm.

Mesofauna: Bodentiere zw. 0,2 – 2,0 mm Länge (kleine Käfer u.a.).

Mikrofauna: Bodentiere zw. 0,002 – 0,2 mm Länge (Protozoen u. a.)

Naturraumtypisch: Ein Fließgewässer ist dann als naturraumtypisch einzustufen, wenn z. B. die Zusammensetzung der Biozönose (z. B. typische Vegetation) mit den naturräumlichen Gegebenheiten übereinstimmt (Grad des natürlichen Nährstoffgehaltes, Fließgeschwindigkeit).

Ökologie: Lehre vom Haushalt der Natur; Wechselbeziehungen zwischen den Lebe- wesen und ihrer Umwelt.

Ökosystem: Gesamtheit der Wechselbeziehungen in einer Biozönose; Ökosystemtypen = Fließgewässer, Teiche, Heide, Hochmoore usw.

Partikuläre Stoffe: Im Wasser verteilte nicht gelöste Feststoffe.

Pelagial: Freiwasserbereich.

Pelophil: Schlammige Ablagerungen liebend.

Periphyton: Aufwuchs.

Persistenz: Bestehenbleiben eines Zustandes über längere Zeit.

Pestizide: Meist synthetisch hergestellte organische Stoffe von unterschiedlichem chemischen Aufbau, die zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Pestizide stellen oftmals eine erhebliche Gefährdung der Gewässer und der Trinkwasserversorgung dar. Viele Pestizide sind sehr langlebig. Auch von ihren Zersetzungsprodukten können noch Schadwirkungen ausgehen. Zulassung und Einsatz dieser Stoffe sind gesetzlich geregelt. Gegenwärtig sind etwa 200 unterschiedliche Wirkstoffe zugelassen.

Primärproduzenten: Lebewesen (grüne Pflanzen, Grünalgen u. a.), die aus anorganischen Grundbausteinen organische Substanzen aufbauen können („Produkti- on“).

Bezirksregierung Braunschweig 109 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Psammal: Feinsandige bis feinkiesige Substrate (Korngröße 1 cm).

Refugialhabitat: Rückzugs- und Erhaltungsstandort.

Rheophil: Vorwiegend im fließenden Wasser lebend.

Rheotaxis: Verhaltensweise der Makrobenthonfauna, durch bachaufwärts gerichtete Wanderungen (positive Rheotaxis) kurze Entfernungen zu überbrücken.

Rhithral: Zone des Gebirgsbaches.

Salmonidengewässer: Zusammenfassung der Forellenregion und der Äschenregion.

Saprobielle Valenz: Spanne der Saprobienbereiche, in denen ein Saprobier existieren kann.

Saprobisch: Die Fäulnis betreffend; von faulenden Stoffen lebend.

Saprophyten: Fäulnisbewohner (Pilze und Bakterien).

Substrat: Nährboden; Untergrund und Besiedlungsfläche.

Schwebstoffe: Partikel, die ungelöst im Wasser mitgeführt werden. Manche organische Mikroverunreinigungen und Schwermetalle lösen sich in Wasser nur schlecht. Sie lagern sich eher an Schwebstoffteilchen an und belasten so die Fließgewässer.

Stenökie: Erscheinung, daß Organismen an ganz bestimmte Standorte gebunden sind, da sie hinsichtlich ihrer ökologischen Ansprüche ausgesprochen spe- zialisiert sind. Gegensatz Euryökie.

Taxon (Plural: Taxa): Gruppe von Organismen, die auf irgendeiner Stufe der Klassifikation ge- wertet werden.

Torrentikole Tiere: Tiere schnell fließender Gewässer.

Trophisch: Die Ernährung betreffend.

Verödung: Gewässerbereich, in dem nach einer Gewässerschädigung keine höheren Organismen (z. B. Wirbellose) mehr vorkommen.

Bezirksregierung Braunschweig 110 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______

Gewässerverzeichnis

Eichelnbach ...... 40, 80 A Eller...... 22, 34, 75 Abzucht ...... 5, 56, 59, 90, 93 Ellerbach ...... 32, 66, 74 Ahle ...... 9, 22, 50, 85, 93 Elliehäuser Bach...... 28, 66, 70 Ahler Bach ...... 55, 88, 93 Espolde ...... 9, 29, 71, 94 Allerbach...... 36, 77 Eterna ...... 31, 73, 95 Andreasbach...... 38 Astfelder Mühlengraben ...... 54, 87, 94 F Aue...... 30, 31, 32, 72, 74, 94 Fulda ...... 22, 42, 43, 48, 83, 95 Aue z. Gande ...... 73 G Auschnippe ...... 48, 84 Gallwiesengraben...... 28 B Gande ...... 22, 31, 72, 95 Barbiser Bach ...... 38, 79 Garte...... 22, 27, 70, 95 Bärenbach...... 23, 63, 92, 94 Gelmke ...... 61, 90 Beke...... 77 Gr. Andreasbach ...... 79 Bensenbach...... 36, 77 Gr. Bode...... 92 Beverbach ...... 94 Gr. Bremke...... 82, 95 Bewer ...... 36, 77 Gr. Oker ...... 89 Bölle...... 94 Gr. Söse ...... 82, 95 Brehme ...... 33, 66, 75 Granebach ...... 53, 86, 95 Breitenbach...... 62, 63, 92, 94 Grone...... 28, 70, 95 Breitentalbach...... 40, 80 Gropenborn ...... 40, 80 Bremke ...... 35, 41, 77 Große Bode...... 63 Bühlsche Beek...... 30, 72 Große Söse...... 42 Grundbach ...... 28, 70, 96 D Dellgraben ...... 35, 76 H Denkershausener Teich ...... 32 Hackenbach ...... 38, 68, 78 Der Bach ...... 53, 87, 94 Hahle ...... 5, 22, 33, 66, 75, 96 Der Spring...... 89 Harste ...... 24, 29, 66, 71, 96 Drambach ...... 94 Hauptgraben...... 62, 91 Dramme...... 5, 22, 27, 70, 94 Hellebach ...... 30, 62, 67, 72, 91, 96 Dreibrodebach ...... 40, 80 Hilkenbach ...... 85 Düne...... 32, 74 Hillebach ...... 36, 77 Hörgraben...... 33, 75 E Hurlebach...... 62, 67, 91 Eckergraben...... 91 Bezirksregierung Braunschweig 111 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______I M Ickelsbach ...... 83 Mahmilch...... 31, 73 Ilme ...... 9, 22, 26, 34, 35, 36, 67, 76, 96 Mainbach...... 98 Innerste...... 22, 51, 52, 53, 67, 86, 97, 114, 125 Markau ...... 22, 40, 41, 81, 98 Ithalbach...... 50, 85 Martinsbach...... 50, 85 Meine ...... 31, 73 J Mittelbach...... 54, 89 Jerstedter Bach ...... 23, 52, 67, 87 Mittelbergbach ...... 63, 92 K Moore...... 30, 72, 99 Kaltebach...... 55, 88 Mühlenbach...... 32, 74 Kampbach ...... 50, 85 Mühlenbeek...... 37, 77 Katlenbach...... 32, 74 Mühlengraben ...... 92 Kattenbach ...... 60, 90 Muse...... 33, 66, 75 Kiefbach ...... 54, 88 N Kl. Bode...... 92 Neile ...... 22, 51, 54, 56, 88 Kl. Söse...... 82, 97 Neilebach...... 99 Kl. Steinau ...... 80 Nette...... 22, 51, 54, 55, 56, 67, 87, 99 Kl. Tölle...... 86, 97 Nieme ...... 84 Kleine Bode ...... 63 Nieste...... 48, 83 Kleine Steinau...... 40, 68 Kleine Tölle ...... 53 O Kobbeke ...... 71 Oder ...... 9, 22, 23, 32, 37, 38, 78, 99 Kohlwegbach...... 78 Oehrsche Beeke ...... 32, 74, 99 Krummbach...... 62, 91 Ohebach ...... 60, 67, 90 Krummel...... 30, 72 Oker...... 5, 9, 22, 56, 57, 58, 59, 60, ...... 67, 89, 99, 111, 125 Krummelbach ...... 29, 71 Opferbach...... 52, 86 Krummes Wasser ...... 22, 77 Opfergraben ...... 53, 54, 67, 87

L östlicher Randgraben ...... 100 Lakebach ...... 53, 87 Ostwinkelgraben...... 62, 91 Lechtmer Beeke ...... 49, 84 P Leine...... 6, 9, 22, 23, 24, 25, 26, 28, 29, ...... 32, 33, 34, 49, 67, 69, 97, 105, Papental Bach ...... 100 ...... 106, 107, 108, 119

Leine, Polder I ...... 98 Q Leine, Polder III...... 98 Quelltopf an der Neile ...... 89 Leine, Polder IV ...... 98 R Lerbach...... 42, 82, 98 Radau ...... 22, 61, 90, 100 Lindenbach ...... 52, 86, 87 Rase...... 100 Lutter...... 22, 28, 71, 98 Rauschenwasser...... 30, 71 Bezirksregierung Braunschweig 112 Gewässergütebericht 1998 Außenstelle Göttingen ______Rebbe ...... 36, 67, 77, 100 Stöckheimer Bach...... 30, 72, 104 Rehbach...... 28, 85, 100 Stoiter Bach...... 67 Rehbach I ...... 49, 84, 100 Stroiter Bach...... 77 Rehbach II ...... 49, 84, 101 Suhle...... 22, 23, 32, 33, 75 Reiherbach I ...... 51, 85 Suhle, Hartmannkanal ...... 75 Reißbach ...... 35, 76 Sulbig...... 34, 75 Repkebach ...... 35, 76 Sülpkebach...... 41, 82 Rhume ...... 5, 6, 9, 22, 26, 31, 32, 73, 101 T Rodebach...... 29, 71, 101 Töllebach...... 87, 104 Röseckenbach ...... 58, 59, 60, 67, 90, 101 U S Uferbach ...... 41, 82 Salzgraben ...... 101 Uffe...... 64, 92 Sandwasser...... 75 Ührder Bach ...... 41, 81 Saubach ...... 27, 70 Ummelbach...... 30, 71 Schamlahbach...... 61, 91 Untere Innerste...... 86, 104 Schildau ...... 56, 88, 101 Schleierbach...... 26, 69 V Schlörbach ...... 55, 88, 102 Vogelbecker Bach...... 104

Schlungwasser ...... 41, 82, 102 W Schlupfgraben...... 48, 83 Wambach...... 30, 72, 104 Schneenbach...... 27, 69, 102 Warme Bode ...... 23, 63, 64, 92 Schöttelbach ...... 29, 71 Wartangergraben...... 27, 70, 104 Schulwegsgraben...... 28, 70 Wäschegrundbach...... 38, 39, 79 Schwarzer Bach...... 102 Weddebach...... 60, 90 Schwarzes Wasser...... 41, 82, 102 Weende ...... 22, 23, 28, 71, 104 Schwülme ...... 22, 49, 84, 102 Wendebach...... 22, 27, 70, 104 Seckau ...... 56, 67, 88, 102 Werra...... 22, 42, 43, 48, 66, 83, 104, 118 Seegraben, Hochwasser ...... 102 Weser...... 6, 9, 22, 24, 29, 42, 43, 44, Sieber...... 9, 22, 23, 32, 37, 39, 40, 68, ...... 45, 46, 47, 48, 66, 67, 82, 104, ...... 79, 80, 102, 125 ...... 117, 119, 125 Soolbach ...... 75 Wieda ...... 63, 92 Söse ...... 5, 22, 32, 40, 41, 42, 68, 81, 103 Wipper ...... 75 Sperrlutter...... 22, 37, 39, 79, 103 Wolperoder Bach...... 73 Spüligbach ...... 35, 77 Z Steinbach ...... 48, 66, 83 Zainer Bach ...... 55, 88 Stimmecke ...... 62, 91 Zellbach...... 87, 104 Stobenbergbach...... 23, 60, 90