Nahverkehrsplan Ab 2016 Landkreis Harz
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Nahverkehrsplan für den Landkreis Harz ab 2016 Nahverkehrsplan ab 2016 Landkreis Harz 1 von 144 Nahverkehrsplan für den Landkreis Harz ab 2016 1. Rahmenbedingungen des Nahverkehrsplans ………………………... 4 1.1 Rechtliche Grundlagen ……………………………………………….. 4 1.2 Raumordnerische Grundlagen und übergeordnete Planungen … 5 1.3 Verkehrliche Grundlagen ……………………………………………….. 10 1.4 Wirtschaftliche Grundlagen ……………………………………….. 14 2. Bestandsaufnahme und Bewertung ………………………………… 19 2.1 Entwicklung der Raum- und Bevölkerungsstruktur ………………… 18 2.2 Entwicklung und Verknüpfung der ÖPNV-Angebote………………… 21 2.3 Entwicklung und Verknüpfung der ÖPNV-Tarife ………………… 42 2.4 Information, Service und Marketing ………………………………… 44 2.5 Infrastruktur und Fahrzeuge ………………………………………… 46 2.6 Wirtschaftliche Situation ………………………………………………… 50 3. Verkehrspolitische Grundsätze und Ziele ………………………… 55 4. Strukturentwicklung und Nachfragepotenziale ………………… 57 4.1 Prognose der Bevölkerungsentwicklung ………………………… 57 4.2 Schülerzahlen und Schulentwicklungsplanung ………………… 58 4.3 Berufspendler- und Besorgungsverkeh r ………………………… 59 4.4 Tourismus und Freizeitverkehr ………………………………………… 60 4.5 Bewertung der Nachfragepotenziale des ÖPNV ………………… 61 5. Zukünftige Entwicklung des ÖPNV-Angebots ………………………… 64 5.1 Festlegungen von Standards der Daseinsvorsorge ………………… 64 5.2 Erschließungsqualität im Regionalverkehr ………………………… 65 5.3 Verbindungsqualität im Regionalverkehr ………………………… 65 5.4 Bedienungsqualität im Regionalverkehr ………………………… 66 5.5 Stadtverkehre ………………………………………………………… 67 5.6 Eisenbahnverkehre in kommunaler Aufgabenträgerschaft …. 67 5.7 Netzentwicklung, Anschlussknoten und Linienbündelung …………. 68 5.8 Tarife ………………………………………………………………………… 82 5.9 Service, Infrastruktur, Mobilitätsmarketing …………………………. 84 6. Maßnahmen zur Ausgestaltung des ÖPNV-Angebots …………. 86 6.1 Barrierefreiheit und Erschließungsqualität …………………………. 86 6.2 Intermodale Vernetzung …………………………………………………. 89 6.3 Spezielle Fahrplanangebote …………………………………………. 89 6.4 Spezielle Tarifangebote …………………………………………………. 90 6.5 Testangebote und Marktsondierung …………………………………. 90 2 von 144 Nahverkehrsplan für den Landkreis Harz ab 2016 7. Investitionen und Finanzierung ………………………………………... 92 7.1 Gewährleistung und Finanzierung der ÖPNV-Angebote ………… 92 7.2 Gewährleistung der Investitionstätigkeit ………………………… 92 7.3 Prognose: Investitions- und Finanzierungspläne ………………… 93 8. Dokumentation des Abstimmungsprozesses ………………………… 97 9. Verzeichnisse ………………………………………………………………... 102 9.1 Abkürzungen ………………………………………………………………… 102 9.2 Abbildungen ………………………………………………………………… 103 9.3 Anhang: Haltestellenverzeichnis ………………………………………… 103 Bearbeitung: Michael Wendt Renate Schulz Christoph Treffkorn (Team ÖPNV/MM beim ÖPNV-Aufgabenträger Landkreis Harz) [email protected] Bernd-Dieter Schlange Matthias Kurzeck Constantin Pitzen (Kontor für Verkehrsplanung B. Schlange) [email protected] Beschluss: KT II/1201 beschlossen auf der 12. KT-Sitzung 2015 02.12.2015, Halberstadt Wo mit dem Ziel einer besseren Lesbarkeit oder Verständlichkeit in Formulierungen des Textes auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet wird, sind ausdrücklich jeweils Männer und Frauen gleichermaßen eingeschlossen. Die Bestandsanalyse ist in 2014 abgeschlossen worden. Wo nicht ausdrücklich etwas anderes ver- merkt ist, beziehen sich die Angaben und Darstellungen zum Status quo entsprechend etwa auf die Jahresmitte 2014. Danach noch eingetretene Änderungen von Bedeutung für die Planung haben, soweit sie dem Planungsträger zur Kenntnis gekommen sind, selbstverständlich auch dann noch Berücksichtigung gefunden, wenn sie redaktionell nicht mehr aufgenommen werden konnten. 3 von 144 Nahverkehrsplan für den Landkreis Harz ab 2016 1. Rahmenbedingungen des Nahverkehrsplans 1.1 Rechtliche Grundlagen Nahverkehrspläne bilden die Grundlage der ÖPNV-Gestaltung i.S.d. allgemeinen Beförderungsrechts (PBefG), der ÖPNV-Gesetze der Länder sowie der entspre- chenden Vorschriften des EU-Rechts im Hinblick auf die Wettbewerbs- und Finan- zierungsaspekte. Der Landkreis Harz ist ÖPNV-Aufgabenträger gemäß § 4 ÖPNVG LSA und damit "zuständige Stelle" i.S.d. VO 1370 (EG). Als Besonderheit fällt dem Landkreis Harz auch die Aufgabenträgerschaft für den Verkehr der Harzer Schmalspurbahnen und touristische SPNV-Angebote auf der Rübelandbahn zu.1 Der Nahverkehrsplan beschreibt das vom ÖPNV-Aufgabenträger festgelegte Min- destniveau der Daseinsvorsorge und umreißt Vorgaben, welche die Verkehrsbe- treiber ihrer Angebotsplanung zugrunde zu legen haben. Der Nahverkehrsplan soll als Grundlage für öffentliche Dienstleistungsaufträge die Gestaltung des ÖPNV nachhaltig prägen. Nachdem der Landkreis Harz im Rahmen einer Kreisgebietsreform aus den Vor- gängerlandkreisen Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode sowie der Stadt Falkenstein 2007 entstanden war, wurde 2008 erstmals ein Nahverkehrsplan für den gesamten Bedienungsraum des neuen Landkreises erarbeitet und beschlos- sen. Dieser Nahverkehrsplan bildete noch die Grundlage für die allermeisten 2009 neu zu genehmigenden Linienverkehre. Mit dieser Fortschreibung wird nun die Konsequenz aus . der Fusion der drei kreiseigenen Verkehrsbetriebe, . dem Zusammenwachsen der entsprechenden Netze und Infrastruktur, . der Fortschreibung der rechtlichen Rahmenbedingungen (Ablösung VO 1191 durch VO 1370, Novellierung PBefG und ÖPNVG LSA etc.) in Vorbereitung neuer Linienverkehrsgenehmigungen gezogen. Aus dem Nahverkehrsplan des Landes Sachsen-Anhalt leiten sich Rahmenvorga- ben ab, deren Berücksichtigung u.a. die landesweite Vernetzung des ÖPNV best- möglich sicherstellen soll. Bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans wurden neben den betroffenen Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern auch die vom Verkehrsangebot be- troffenen Kommunen und Fahrgastgruppen (letztere über die Einbeziehung des ÖPNV-Beirats) eingebunden. 1 Zwar fallen SPNV-Angebote nach § 7 ÖPNVG LSA in die Zuständigkeit des Landes, das die Wahrnehmung der Aufgabenträgerschaft der landeseigenen Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH übertragen hat. Zu touristisch orientierten Angeboten formuliert der ÖPNV-Plan des Landes: Für das Netz der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) wurde die prinzipielle Aufgaben- trägerschaft des Landes durch einen zwischen den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen und der HSB geschlossenen „Ländervertrag“ auf eine in der Höhe festgelegte Finanzver- antwortung begrenzt und die Planungskompetenz den regionalen Aufgabenträgern zuge- wiesen. Vergleichbare Regelungen bestehen für die Strecken Dessau – Wörlitz, Lutherstadt Wittenberg – Bad Schmiedeberg und Blankenburg – Rübeland. 4 von 144 Nahverkehrsplan für den Landkreis Harz ab 2016 Nach § 8 Abs. 3 PBefG hat der Nahverkehrsplan "die Belange der in ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschränkten Menschen mit dem Ziel zu berücksichtigen, für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs bis zum 1. Januar 2022 eine vollständige Barrierefreiheit zu erreichen. Die in Satz genannte Frist gilt nicht, sofern in dem Nahverkehrsplan Ausnahmen konkret benannt und begründet wer- den. Im Nahverkehrsplan werden Aussagen über zeitliche Vorgaben und erforder- liche Maßnahmen getroffen." Aufgrund der dargestellten Bindungswirkung des Nahverkehrsplans auch für Eisenbahnverkehre (Schmalspur- und Rübelandbahn), wird darauf hingewiesen, dass die Vorschriften des PBefG für diese nicht gelten. Maßgeblich für den SPNV ist das allgemeine Eisenbahngesetz (AEG) 1.2 Raumordnerische Grundlagen und übergeordnete Planungen Die Kreisstadt Halberstadt ist landesplanerisch als Mittelzentrum mit Teilfunktion eines Oberzentrums eingestuft, die ehemaligen Kreisstädte Wernigerode und Quedlinburg nehmen die Funktion von Mittelzentren ein.2 Rund 75% der Bevölke- rung wohnt in Orten mit zentralörtlicher Funktion. Als Verkehrsraum lässt sich der Landkreis in einen ländlich geprägten und dünn besiedelten Teil im Norden mit der Kreisstadt als Mittelpunkt, ein dichter besiedeltes Band von Städten und grö- ßeren Orten am Harzrand sowie den eher dünn besiedelten, jedoch für den Tou- rismus und Freizeitverkehr besonders interessanten Teil des Harzgebirges glie- dern. 2 Karte 1 sind die zentralen Orte zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme zu entnehmen. 5 von 144 Nahverkehrsplan für den Landkreis Harz ab 2016 6 von 144 Nahverkehrsplan für den Landkreis Harz ab 2016 Der Landesentwicklungsplan für das Land Sachsen-Anhalt (2010) beschreibt als Zielvorgaben, die bei der Nahverkehrsplanung zu beachten sind: . In den Grundsätzen unter G 69 – G 71 sind planerischen Rahmenbedingungen analog den Gesetzlichkeiten ausformuliert. Die Siedlungsentwicklung ist mit den Erfordernissen einer günstigen Ver- kehrserschließung und Bedienung durch öffentliche Verkehrsmittel abzustim- men. (Z 23) . Die zentralen Orte im ländlichen Raum sind in ihrer Versorgungsfunktion zu stärken, um in Gebieten mit geringer Einwohnerdichte besonders die Versor- gung mit Bildungseinrichtungen, medizinischen Einrichtungen sowie ÖPNV aufrecht zu erhalten und zu entwickeln. (Z 29) . Der ÖPNV ist als Haltefaktor im ländlichen Raum flächendeckend zu sichern, schrittweise barrierefrei zu gestalten und zu einer leistungsfähigen Alternative zur Nutzung individueller Kfz auszubauen. (Z 97) . Der ÖPNV ist bedarfsgerecht zu entwickeln, dabei ist sicherzustellen, dass straßen- und schienengebundener ÖPNV aufeinander abgestimmt und Paral- lelverkehr möglichst vermieden wird. (Z 98) . Die Sicherung der Mobilität durch Angebote des ÖPNV ist auch unter sich ver- ändernden Rahmenbedingungen flächendeckend zu gewährleisten