Junge Wilde – Kian Soltani Fr 30.11
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JUNGE WILDE – KIAN SOLTANI FR 30.11. 2018 KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 / 44135 Dortmund T 0231–22 696 200 / F 0231–22 696 222 [email protected] www .konzerthaus-dortmund.de SO KLINGT NUR DORTMUND SAISON 2 0 18 / 1 9 KIAN SOLTANI VIOLONCELLO, KAMANTSCHE AARON PILSAN KLAVIER SHIRAZ ENSEMBLE KHOSRO SOLTANI NEY, DUDUK HOSSEIN BEHROOZINIA OUD SEPIDEH RAISSADAT GESANG SEPEHR LAJEVARDI TAR MOHAMMAD GHAVIHELM TOMBAK, DAF Abo: Junge Wilde In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy- klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis! 2,50 E 4 / 5 EINLEITUNG UND IMPROVISATION TASNIF Im Modus Homayun, Isfahan TASNIF UND RENG Im Modus Nava VOLKSTÜMLICHE IMPROVISATION REZA VALI (GEB. 1952) UND SCHLUSSWERK »Persian Folk Songs« (Auszüge) Im Modus Schur. Torck FRANGHIZ ALI-ZADEH (GEB. 1947) Nach Gedichten von Hafis (1325 – 1390) und Saadi (1208 – 1291) »Habil-Sayagy« für Violoncello und präpariertes Klavier (1979) Alle Werke komponiert und arrangiert von Khosro Soltani KIAN SOLTANI (GEB. 1992) – Ende ca. 21.00 Uhr – »Persian Fire Dance« – Pause ca. 19.45 Uhr – Einführung mit Markus Bruderreck um 18.15 Uhr im Komponistenfoyer Nach dem Konzert: »meet the artist!« mit Intendant Raphael von Hoensbroech im Backstage-Bereich Schicken Sie Ihre Frage an den »Jungen Wilden« per SMS oder WhatsApp an T 0170 – 441 299 6. Ausgewählte Fragen werden mit Kian Soltani vor Publikum diskutiert. 6 / 7 PROGRAMM 8 / 9 EIFRIGER SAMMLER ZAUBERHAFTES DENKMAL Reza Vali »Persian Folk Songs« Franghiz Ali-Zadeh »Habil-Sayagy« für Violoncello und präpariertes Klavier Gleich zu Beginn seiner »Junge Wilde«-Residenz im Konzerthaus erkundet Kian Soltani die Vom Iran in das benachbarte Aserbaidschan. Wie Reza Vali versucht auch die in ihrer Heimat vielfältigen Beziehungen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der europäisch-west- hochangesehene Komponistin Franghiz Ali-Zadeh, östliche und westliche Musiktraditionen zu lichen Musik und der Musiktradition Persiens. In diesem Spannungsfeld lebt auch er selbst als vereinen. Sie stammt aus der Hauptstadt Baku, wo sie am Konservatorium lange Jahre unter- Sohn persischer Eltern, der im malerischen Vorarlberg aufgewachsen ist. Soltani beginnt sein richtet hat. Im November 2000 erhielt sie den Ehrentitel »Volkskünstlerin der Republik Aserbaid- Programm mit einem Beispiel für die fruchtbare Verbindung vorderasiatischer und westlicher schan«, 2008 ernannte sie die UNESCO zudem zur »Artist for Peace«. »Habil-Sayagy« für Cello Musiktraditionen, mit einer Komposition des 1952 im iranischen Qazvin geborenen Kompo- und präpariertes Klavier wurde 1979 vom Cellisten Ivan Monighetti in Auftrag gegeben und im nisten Reza Vali. In all seinen Werken geht es ihm um die eigene Identitätsfindung. Am europä- Dezember desselben Jahres in Leningrad uraufgeführt. Seitdem erfreut sich das Stück größter isch ausgerichteten Konservatorium in Teheran wurde Vali die Musik seiner Heimat zunächst Beliebtheit, und das rund um den Globus. 1983 wurde es beim Festival »Warschauer Herbst« ausgetrieben, dort hielt man sie für zu komplex. Westlich war auch die Ausbildung, die Vali dann zum besten Cellostück der vergangenen zehn Jahre gewählt. In Deutschland fand die Premiere im Ausland genoss, ab 1972 in Wien und später an der Carnegie Mellon University im amerika- 1986 in Berlin statt. Ein sowjetisches Musikmagazin hielt bei dieser Gelegenheit fest, welchen nischen Pittsburgh, wo er seit 1988 unterrichtet. Eindruck »Habil-Sayagy« dort hinterließ: »Von den ersten Takten an verzauberte die Musik die Oft wird Reza Vali der »Bartók Irans« genannt, was insoweit zutrifft, als dass er wie sein ungarischer Kollege die traditionelle Musik seines Landes eingehend studiert hat. »Ich begann schon Volksmusik zu sammeln, als ich ein Student am Konservatorium in Teheran war«, sagt Vali, »eine Beschäftigung, der ich bis zum heutigen Tag nachgehe. Ich habe eine große Samm- lung mit persischer Volksmusik auf Bändern, Kassetten und CDs. Das ist aber keine musikwis- Besuchen Sie uns im Konzerthaus senschaftliche Unternehmung, ich habe sie nur als Rohmaterial genutzt«. 1978 begann Vali, diese Musik in vielen Besetzungsvarianten und in Sets gesammelt und geordnet zu veröffent- und lassen Sie sich lichen. »Jedes dieser Sets besteht aus vier bis sechs Liedern. Weil ihre Formen so einfach sind, VO M S T E I N WAY S P I R I O B E G E I ST E R N … sind sie wunderbares Material, um sie einer westlichen Harmonik anzupassen oder sogar einer modalen Harmonie beziehungsweise Orchestration.« In seinen für Kian Soltani geschriebenen »Persian Folk Songs« (Set 16 C) zitiert Reza Vali Volkslieder direkt, komponiert aber auch Nachempfindungen solcher Stücke. Soltani wird da- raus heute Abend eine Auswahl treffen. Die ersten vier Lieder des gesamten Sets drehen sich um die Liebe. ›Longing‹ lebt von intensivem Verlangen, ›In the Memory of the Lost Beloved‹ ergeht sich in nicht minder emotionalen Erinnerungen an eine verlorene Geliebte. ›The girl from Shiraz‹ basiert auf einem Volkslied-Original, das mit einem Zitat aus Richard Wagners Oper »Tristan und Isolde« angereichert ist. Authentisch ist ebenfalls ›Love Drunk‹, in dem uns ein liebestrunkener, unausgeglichener Liebhaber entgegenwankt, der zwischen tänzerischer Freude und Gefühlsabstürzen (vom Cello mit Glissandi illustriert) hin- und hergerissen ist. ›In maiwald – klaviere & flügel im konzerthaus the style of an Armenian Folk Song‹ ist aus der Folklore der armenischen Minderheit im Iran ge- brückstraße 21 · dortmund · TEL: 0231 2 26 96-145 · WWW.STEINWAY-DORTMUND.DE schöpft. Mit einem Volkstanz aus der nordöstlichen Provinz Khôrâsan findet dieses Volkslieder- Set seinen Abschluss. 10 / 11 WERKE Zuhörer. Die Logik ihrer Entwicklung ist ungewöhnlich und zugespitzt, obwohl die Techniken der sogenannten avantgardistischen Tradition in eine ganz andere Richtung hin entfaltet wurden.« Was die Menschen an »Habil-Sayagy« fasziniert, ist zum einen die Kraft der musikalischen HILFT BEIM KONZERT. Erfindung, zum anderen aber auch der Geist des aserbaidschanischen Kamantsche-Spielers Habil Aliyev, der durch das wirkungsvolle Stück weht. Die Kamantsche ist eine iranisch-arme- nische Stachelgeige mit kleinem Korpus, rundbauchig und aus Hartholz gefertigt. Die kreisrunde Öffnung an der Decke ist mit Fischhaut bespannt, was im Klang an eine am Steg gespielte Violine erinnert. Franghiz Ali-Zahdeh setzt mit »Habil-Sayagy« einem der bedeutendsten Musi- ker ihres Heimatlandes ein Denkmal. Habil Aliyev, erst vor drei Jahren verstorben, galt als der »Paganini Aserbaidschans«. IN FLAMMEN Kian Soltani »Persian Fire Dance« Ebenfalls sehr lebendig gibt sich Kian Soltanis eigene Komposition. Wie Reza Valis Stücke ist der »Persian Fire Dance« eine Neuschöpfung und ein der Volksmusik nachempfundenes Werk. »Ich kannte damals noch so gut wie keine persische Musik«, sagt Kian Soltani dazu. »Es gibt auch keinen persischen Feuertanz. Aber klar war, es ist ein Tanz, den man rasch und mit Feuer spielen muss.« Der Cellopart ist zweifellos gewagter als in den Kompositionen Reza Valis. Eine langsame Einleitung beschwört mit ihren Bordun- und Obertönen eine entfernte Vergangenheit HELFEN IM WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. herauf. Energiegeladen und zugleich rhythmisch vertrackt klingt der schnelle Teil des Stücks. Die (vom europäischen Tonsystem aus so verstandenen) Mikrotöne der persischen Musik setzt Soltani vor allem in einem rezitativisch wirkenden Mittelteil ein. Das ganze Instrument spielt bei ihm mit: ein wirkungsvolles Solo, gekonnt in Szene gesetzt. PROF. DR. TIDO PARK Rechtsanwalt | Fachanwalt für Straf- und Steuerrecht DR. TOBIAS EGGERS Rechtsanwalt | Fachanwalt für Strafrecht ULF REUKER LL.M. (Wirtschaftsstrafrecht) Rechtsanwalt | Fachanwalt für Strafrecht VON MEDITATION UND SINNLICHKEIT DR. MALTE CORDES Rechtsanwalt | Fachanwalt für Strafrecht Improvisationen zu Modi und Gedichten von Hafis und Saadi SEBASTIAN WAGNER Rechtsanwalt | Fachanwalt für Strafrecht Nach den ost-westlichen Begegnungen der Musiktraditionen taucht jetzt das Shiraz Ensemble EERKE PANNENBORG LL.M. (Wirtschaftsstrafrecht) Rechtsanwalt | Fachanwalt für Strafrecht tiefer in die persische Kunstmusik ein. Sie ist heute im Iran zwar beliebt, wird aber wegen DR. JULIA GESCHKE Rechtsanwältin der kritischen oder manchmal auch pikanten Texte immer wieder nur widerwillig geduldet und ANA-CHRISTINA VIZCAINO DIAZ Rechtsanwältin zuweilen auch verboten. Persische Musik ist in zwölf Tonmodi festgeschrieben, den sogenannten PIETER WIEPJES Rechtsanwalt Dastga¯hs. Diese Ordnung stammt zwar aus dem 19. Jahrhundert, geht aber von ihren Wurzeln VALENTIN WENDE Rechtsanwalt her weit in die Geschichte zurück. Die Modi, in ihrer Gesamtheit Radif genannt, sind mit dem PROF. DR. MARK DEITERS Universitätsprofessor | Of Counsel dagegen eher simpel wirkenden abendländischen Tonsystem kaum vergleichbar. Prinzipiell exis- STRAFRECHT FÜR UNTERNEHMER. 12 I 13 WERKE WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT | STEUERSTRAFRECHT | COMPLIANCE Rheinlanddamm 199 | 44139 Dortmund | Fon (0231) 95 80 68 - 0 | www.park-wirtschaftsstrafrecht.de tieren sieben Dastga¯hs sowie fünf davon abgeleitete Modi, die A¯ wa¯ z (»die Zugehörigen«) genannt und strenger festgelegt, heute kann sie dagegen vielfältige Gestalten annehmen. Zu einer Tasnif werden. Ein Dastga¯h stellt, vereinfacht gesagt, das Material bereit, auf deren Basis die Musiker gehört ein Reng, ein lebendiger Tanz, der die Zuhörer auf neue