Tourismus

Die Tourismusregion Entwicklungen seit dem Jahr 1990

Von Wolfgang Ellermeyer

Im Jahr 2017 besuchten 956 000 Gäste die Tourismusregion Eifel und buchten insgesamt fast 3,2 Millionen Übernachtungen. Die Region liegt im Westen des Landes. Im Norden grenzt sie an Nordrhein-Westfalen und die Region Ahr. Östlich markiert der Rhein die Grenze, im Süden das Moseltal. Nachbarn im Westen sind Belgien und Luxemburg. Mit 9 100 Übernachtungen je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner weist das Gebiet eine überdurchschnittliche Über- nachtungsintensität auf. Die Eifel liegt in einer Rangliste der Übernachtungszahlen der neun rheinland-pfälzischen Tourismusregionen hinter dem Gebiet Mosel-Saar und der Pfalz auf Platz drei.

Wald, Wasser und Vulkane locken Die landschaftliche Vielfalt und der Arten- Gäste an reichtum der Flora und Fauna ermöglichen den Besucherinnen und Besuchern ein inten- Natur erleben Das Fremdenverkehrsgebiet Eifel ist gemessen in der Eifel sives Erlebnis in einer Region, die durch Schaf- an der Fläche hinter der Pfalz die zweitgrößte fung des Nationalparks Eifel, von Naturpar- Tourismusregion des Landes. Sie erstreckt ken oder durch Anerkennung als UNESCO sich über ein Gebiet von 3 962 Quadratki- Global Geopark besonderen Schutz erfährt. lometern, was ein Fünftel der Gesamtfläche Ob im größten Nordic-Fitness-Park Europas, von Rheinland-Pfalz ausmacht. Die Eifel ist auf den 313 Kilometern des Premiumwander- vor allem bekannt als Land der Maare und weges , auf Bahntrassenradwegen Vulkane. Die Entstehung der Maare ist ein oder auch beim Skifahren im Winter – das geologisches Phänomen, das Besucherinnen Tourismusgebiet lässt sich auf vielfältige und Besucher z. B. im Manderscheider - Weise aktiv entdecken. museum, im Vulkanmuseum Lava Dome in Mendig oder im Vulkanhaus in erkun- In den 494 Städten und Gemeinden der Region ist den können. Im Sommer laden einige Maare ländlich Tourismusregion Eifel leben 347 000 Ein- geprägt zum Schwimmen ein. Verschiedene Wasser- wohnerinnen und Einwohner1, das sind sportmöglichkeiten bieten auch die Stauseen 8,5 Prozent der Gesamtbevölkerung von in der Eifel, wie z. B. der Stausee oder der Freilinger See. 1 Stand: 30.06.2017

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beliebt. In dem 128-Personen-Ort entstand K 1 Tourismusregionen in Rheinland-Pfalz ist ein touris- in den 70er-Jahren ein großer Ferienpark, der tischer Anzie- Gäste aus dem In- und Ausland anzieht. In hungspunkt idyllischer Umgebung inmitten der Vulkan- eifel können die Urlauberinnen und Urlauber wandern, angeln oder einfach die Füße im Westerwald-Lahn Wasser baumeln lassen. Neben dem gro-

Ahr ßen Ferienzentrum bieten einige kleinere Rheintal Privatquartiere Fremdenbetten an. Wegen der geringen örtlichen Betriebszahl sind aus Gründen des Datenschutzes allerdings keine Eifel näheren Angaben zum touristischen Ange- Hunsrück bot sowie zur touristischen Nachfrage in der Gemeinde Gunderath möglich. Mosel-Saar Naheland Rheinhessen Auch Daun, die Kreisstadt des Landkreises Daun mit Übernach- , lockt viele Besucherinnen und tungsanteil von Besucher in die Eifel. Die Landschaft ist acht Prozent Pfalz durch ihren vulkanischen Charakter geprägt. Besonders attraktiv sind die Maare bei Daun: das Gemündener Maar, das Schalkenmeh- rener Maar sowie das Weinfelder Maar. Im Eifel-Vulkanmuseum können die Gäste mehr über die Welt der Vulkane erfahren. Daun Rheinland-Pfalz. Das Gebiet ist eher länd- ist außerdem ein heilklimatischer Kur- und lich geprägt. Auf einem Quadratkilometer Kneippkurort und verfügt über Mineral- leben 88 Menschen (Rheinland-Pfalz: 205). quellen. Mit fast 253 000 Übernachtungen Die größten Orte in der Region sind die (+3,7 Prozent gegenüber 2016) entfielen große kreisangehörige Stadt mit im Berichtsjahr acht Prozent des gesamten 19 100 Einwohnerinnen und Einwohnern Übernachtungsaufkommens der Region auf sowie die Städte Wittlich und Bitburg mit die Kreisstadt. 18 800 bzw. 14 600 Einwohnerinnen und Zwischen Vulkaneifel und Mosel, im idylli- Bad Bertrich Einwohnern. Gut 15 Prozent der Bevölkerung belegt schen Üßbachtal, befindet sich das Staats- Rang drei der Region konzentriert sich auf diese drei bad Bad Bertrich. Im Jahr 2017 wurden hier Orte. 419 Gemeinden haben jeweils weniger fast 235 000 Übernachtungen (–6,8 Prozent als 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner; in gegenüber 2016) gezählt. Bedingt durch den 96 Orten leben weniger als 100 Personen. Kurbetrieb in den Vorsorge- und Rehabili- tationseinrichtungen der Stadt verweilen Gunderath, Daun und Bad Bertrich die Gäste hier überdurchschnittlich lange haben einen hohen Stellenwert (5,8 Tage). Neben dem traditionellen Kur- Bei den Gästen der Region ist die kleine betrieb stehen viele weitere Wellness- und Gemeinde Gunderath am Heilbachsee sehr Sportangebote für die Gäste bereit. Auf Bad

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K 2 Die zehn Orte mit den höchsten Übernachtungszahlen in der Tourismusregion Eifel 2017

Übernachtungen 2017 MMaayyeenn

SS tt t aaddtttkkyyllllllll GGuunnddeerrraattthh SSttt aaddtttkkyyllllllll GGuunnddeerrraattthh 600 000 und mehr (0)

PPrrrüümm  DDaauunn GGeerrroollllsssttteeiiiinn 400 000 bis 600 000 (0) MMaannddeerrrssscchheeiiiidd EEiiiffeell EEiiiffeell BBaadd BBaadd BBeerrrtttrrriiiicchh 200 000 bis 400 000 (3)

 BBiiiitttbbuurrrgg unter 200 000 (5)

Geheim (2) BBoolllllllleennddoorrrfff ( ) Anzahl der Gemeinden

Übernachtungen in der Tourismusregion: 3 161 474

Bertrich entfiel im Jahr 2017 ein Anteil von mus für die Region wird auch deutlich, wenn 7,4 Prozent an allen Übernachtungen in der man das Übernachtungsaufkommen zur Region. Einwohnerzahl in Beziehung setzt. Im Jahr 2017 belief sich die Übernachtungsintensität In zehn Orten Insgesamt entfallen auf die zehn bedeuten- findet mehr als in der Region Eifel auf 9 111 Übernachtungen deren Tourismusorte, zu denen neben den die Hälfte der je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Übernachtun- drei genannten auch , Mander- gen statt Sie war damit deutlich höher als der Lan- scheid, Bollendorf, , Bitburg, Prüm desdurchschnitt (5 587). Unter den neun und Mayen gehören, mehr als 57 Prozent Tourismusregionen lag die Eifel bei dieser aller Übernachtungen in der Region Eifel. Bezugsgröße auf Rang drei. Langfristig unterdurchschnittliche Im Jahr 2017 verweilten rund 956 000 Über- 2017 über- Entwicklung der Übernachtungszahlen durchschnitt- nachtungsgäste in der Eifel, das waren licher Anstieg Tourismus hat Mit einem Anteil von fast elf Prozent am 3,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Eine bei Gäste- und für die Region Übernach- eine große gesamten rheinland-pfälzischen Gästeauf- gleich hohe Veränderungsrate wies unter tungszahlen Bedeutung kommen belegte die Region Eifel 2017 den allen Tourismusregionen nur noch die Pfalz fünften Platz im Ranking der neun rhein- aus. Neben dem Gästezuwachs verzeichnete land-pfälzischen Tourismusregionen. Bei die Eifel auch eine Erhöhung des Übernach- den Übernachtungszahlen lag das Gebiet tungsaufkommens und schnitt dabei eben- mit einem Anteil von knapp 14 Prozent auf falls besser ab als das Land insgesamt. In der Rang drei. Die große Bedeutung des Touris- Region wurden 2017 fast 3,2 Millionen Über-

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T 1 Tourismusregion Eifel 20171

Anteil an Rang in Merkmal Einheit Rheinland-Pfalz Eifel Rheinland-Pfalz RLP in % Gästeankünfte Anzahl 8 924 290 956 356 5 10,7 Übernachtungen Anzahl 22 741 392 3 161 474 3 13,9 Inland Anteil in % 79,0 73,6 7 x Ausland Anteil in % 21,0 26,4 3 x

Gästeintensität je 1 000 Einwohner/-innen 2 193 2 756 4 x Übernachtungsintensität je 1 000 Einwohner/-innen 5 587 9 111 3 x Durchschnittliche Verweildauer in Tagen 2,5 3,3 2 x

Betriebe2 Anzahl 11 546 1 235 3 10,7 Betten Anzahl 179 057 25 109 3 14,0 Hotellerie Anteil in % 54,6 38,5 9 x Privatquartiere Anteil in % 18,8 15,8 3 x Sonstige Beherbergungsbetriebe Anteil in % 26,6 45,7 2 x

Durchschnittliche Betriebsgröße2 Betten je Betrieb 15,5 20,3 2 x Bettenauslastung in % 34,8 34,5 7 x

Bevölkerung3 Anzahl 4 070 170 347 012 5 8,5 Gebietsfläche4 km² 19 858 3 962 2 20,0 1 Ohne Campingtourismus. – 2 Einschließlich Privatquartiere und gewerbliche Kleinbetriebe mit weniger als zehn Betten. – 3 Stand: 30.06.2017. – 4 Stand: 31.12.2017.

nachtungen gezählt, was eine Steigerung um verlief die Entwicklung der Übernachtungs- 2,8 Prozent gegenüber 2016 bedeutete. Mit zahlen. In den Jahren 1991 und 1992 wurde dieser Zuwachsrate lag die Tourismusregion mit rund vier Millionen das höchste Über- gleichauf mit dem Rheintal. Nur im Gebiet nachtungsaufkommen registriert. In der Westerwald-Lahn war der Anstieg der Über- zweiten Hälfte der 90er-Jahre gingen die nachtungszahlen (+2,9 Prozent) leicht höher. Werte jedoch zurück und erreichten 1997 mit 3,2 Millionen einen ersten Tiefpunkt. Bis zum Auch insgesamt fiel die Bilanz des rhein- Jahr 2000 stiegen die Übernachtungszahlen land-pfälzischen Tourismus 2017 günstig dann auf mehr als 3,7 Millionen an, gingen aus. Mit mehr als 8,9 Millionen Besuche- danach aber wieder kontinuierlich zurück. rinnen und Besuchern und einem Plus von Im Jahr 2009 hatte die Wirtschafts- und 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielte Finanzkrise ihren Einfluss auf die touristische das Land bei den Gästeankünften ein neues Entwicklung in der Region. In diesem und im Rekordergebnis. Gleiches gilt für die Über- Folgejahr wurde mit rund 3,1 Millionen das nachtungen, die um 0,8 Prozent auf über niedrigste Übernachtungsaufkommen seit 22,7 Millionen anstiegen. 1990 registriert. Danach konnte das Frem- Gästezahlen Längerfristig ist die Zahl der Gästeankünfte in denverkehrsgebiet nicht mehr an die Zahlen entwickeln sich besser als das der Tourismusregion Eifel schwächer gestie- aus den 90er-Jahren anknüpfen. Im Jahr 2017 Übernachtungs- gen als in Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2017 lag die Zahl der Übernachtungen um 9,6 Pro- aufkommen war die Zahl der Übernachtungsgäste in der zent unter dem Niveau von 1990 (3,5 Millio- Eifel um 31 Prozent höher als 1990 (Rhein- nen); in Rheinland-Pfalz stieg sie im gleichen land-Pfalz: +44 Prozent). Weniger dynamisch Zeitraum um 7,8 Prozent an.

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Gästeankünfte und Übernachtungen in der enheime, Ferienhäuser und Ferienzentren, G 1 Tourismusregion Eifel und in Rheinland-Pfalz Jugendherbergen, Hütten und ähnliche Ein- 1990–2017 richtungen – im Jahr 2017 um acht Prozent mehr Übernachtungen gezählt als 1990. Messzahl: 1990=100 150 Im Vergleich zu anderen Tourismusregionen Saisonale Schwankungen 140 des Landes sind die saisonalen Unterschiede weniger stark im Übernachtungsaufkommen in der Eifel ausgeprägt 130 weniger stark ausgeprägt. Zwar wurden 120 auch hier die meisten Übernachtungen in 110 den Monaten April bis Oktober gezählt, doch auch in den kälteren Monaten lagen die 100 Werte nicht so weit unter dem Durchschnitt 90 des Jahres wie in anderen Landesteilen. Darin Gästeankünfte spiegelt sich unter anderem die Bedeutung 80 Eifel Übernachtungen wider, die den von saisonalen Schwankungen 70 Rheinland- Gästeankünfte Pfalz Übernachtungen weniger betroffenen Vorsorge- und Rehabili- 60 tationskliniken sowie den großen Ferienzen- 1990 1995 2000 2005 2010 2017 tren in der Region zukommt.

Übernachtungen in der Tourismusregion Eifel Von Januar bis März 2017 lagen die monatli- Im Sommer G 2 und im Herbst 2017 nach Monaten chen Übernachtungszahlen unter der Marke ist Hauptsaison von 200 000. Ab dem Monat April wurde 1 000 500 dieser Wert überschritten und erreichte im August mit 393 000 Übernachtungen einen 393 400 374 Höchststand. Im November und Dezember 326 327 332 fielen die Zahlen dann wieder auf das Niveau 293 294 300 der Vorsaison zurück.

Überdurch- 200 179 173 179 Der Trend zum Kurzurlaub spiegelt sich auch 156 schnittliche 136 im Rückgang der Verweildauer der Gäste Verweildauer 100 im langfristigen Zeitverlauf wider. Im Jahr 1991 wies die Region mit einer durchschnitt- 0 lichen Aufenthaltsdauer von 5,1 Tagen den Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. höchsten Wert der letzten 28 Jahre aus. Die Verweildauer lag damit deutlich über dem Kleinbetriebe Gegenüber dem Jahr 1990 ist die Nachfrage Landesdurchschnitt (3,6 Tage). Im Jahr 2000 und Hotellerie besonders insbesondere bei den Privatzimmervermie- war die Verweildauer mit vier Tagen immer betroffen tern und den gewerblichen Kleinbetrieben noch deutlich höher als der Landeswert (–43 Prozent) zurückgegangen. Die Hotel- (3,1 Tage). Seitdem ist die Verweildauer in lerie verbuchte um zwölf Prozent weniger der Eifel auf zuletzt 3,3 Tage gesunken, war Übernachtungen. Dagegen wurden in den aber weiterhin höher als der Landesdurch- übrigen Betriebsarten – Vorsorge- und schnitt (2,5 Tage). Im Ranking der neun Rehabilitationskliniken, Erholungs- und Feri- Tourismusregionen belegte die Eifel den

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zweiten Platz. Nur im Naheland hielten sich weniger als zehn Fremdenbetten gehören, In Rheinland- Pfalz werden die Gäste etwas länger auf. Hier blieben die registriert. In dieser Betriebsart wurden im Übernach- Besucherinnen und Besucher durchschnitt- Jahr 2017 fast 110 000 Gästeankünfte und tungszahlen in Privatquartie- lich 3,6 Tage. 419 000 Übernachtungen gezählt, was Antei- ren ermittelt len von zwölf bzw. 13 Prozent entspricht. Diese Auf Hotels und Ferienzentren entfällt Privatquartiere werden in Rheinland-Pfalz auf- fast die Hälfte der Übernachtungen grund landesrechtlicher Regelungen in den Die meisten Reisenden wählten 2017 eines Städten und Gemeinden befragt, die über ein der 156 Hotels in der Eifel für ihren Aufent- staatlich verliehenes Prädikat als Fremdenver- halt: Mehr als 342 000 Gäste buchten in kehrsgemeinde, Erholungsort, Luftkurort oder dieser Betriebsart insgesamt 769 000 Über- Heilbad verfügen. Auch die übrigen Betriebs- nachtungen. Das waren 36 Prozent aller arten hatten einen nennenswerten Anteil Gästeankünfte und 24 Prozent der Über- am Gäste- und Übernachtungsaufkommen. nachtungen in der Region. Auf die übrigen Dazu zählen 92 Anbieter von Ferienhäusern Bereiche der Hotellerie – Hotels garnis, und Ferienwohnungen, 20 Jugendherbergen, Gasthöfe und Pensionen – entfielen zusam- Hütten und ähnliche Einrichtungen, 16 Erho- men 100 000 Gästeankünfte, was einen lungs- und Schulungsheime sowie sieben Anteil von fast elf Prozent am Gästeauf- Vorsorge- und Rehabilitationskliniken. In kommen ausmacht. In diesen Betriebsarten diesen 135 Einrichtungen wurden 2017 fast wurden 257 000 Übernachtungen gezählt; 220 000 Besucherinnen und Besucher gezählt. der Anteil am gesamten Übernachtungsauf- Das macht 23 Prozent am gesamten Gäste- kommen belief sich auf acht Prozent. aufkommen in der Region aus. Noch höher ist der Übernachtungsanteil dieser Betriebe: Auf In der Eifel bieten sechs große Ferienzent- sie entfielen 2017 rund 943 000 Übernach- ren Fremdenbetten an. Diese Einrichtungen, tungen; das waren 30 Prozent des gesamten die ihren Nutzerinnen und Nutzern neben unterschiedlichen Wohn- und Aufenthalts- Übernachtungsaufkommens in der Region. möglichkeiten gleichzeitig Freizeiteinrichtun- Übernachtungen in der Tourismusregion Eifel G 3 gen in Verbindung mit Einkaufsmöglichkeiten 2017 nach Betriebsarten und persönlichen Dienstleistungen zur Ver- fügung stellen, wurden im Berichtsjahr von Anteile in % Hotels Gasthöfe fast 184 000 Gästen besucht. Das entsprach 24,3% 3,2% einem Anteil von 19 Prozent am gesamten Pensionen 3,2% Gästeaufkommen in der Eifel. Hier blieben die Hotels garnis Besucherinnen und Besucher im Durchschnitt 1,7% 4,2 Tage und buchten fast 774 000 Über- Privatquartiere 13,3% nachtungen. Das war nahezu ein Viertel aller Übernachtungen in der Region.

Ein hohes Gäste- und Übernachtungsaufkom- men wurde auch in den mehr als 800 Privat- Sonstige Beherbergungsbetriebe¹ 54,3% quartieren, zu denen neben Privatzimmerver- 1 Vorsorge- und Rehabilitationskliniken, Erholungsheime, Ferienzentren, Ferien- mietern auch gewerbliche Kleinbetriebe mit häuser, -wohnungen, Jugendherbergen u. Ä.

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Überdurch- Ferienhäuser und Ferienwohnungen wer- letzten 28 Jahre. Der Anteil der Besucherin- schnittliche Zuwächse in den in der Tourismusstatistik als eigen- nen und Besucher aus Deutschland ist in der Ferienhäusern ständige Betriebsart erfasst und ausgewie- Region Eifel dennoch vergleichsweise nied- und Ferien- wohnungen sen, wenn die jeweilige Einheit mindestens rig. Lediglich die Gebiete Hunsrück (73 Pro- zehn Fremdenbetten anbietet. Dagegen zent) und Mosel-Saar (72 Prozent) wiesen sind kleinere Ferienwohnungen unterhalb geringere Anteilswerte aus. dieser Abschneidegrenze der Betriebsart Privatquartiere zugeordnet. Die Anbieter Die Gäste aus dem Inland buchten 2017 in Langfristig höherer Über- von Ferienwohnungen mit zehn und mehr der Eifel über 2,3 Millionen Übernachtun- nachtungsan- Fremdenbetten leisteten 2017 einen über- gen, was einem Plus von 2,8 Prozent gegen- teil von Gästen aus dem Inland durchschnittlichen Beitrag zu der günsti- über 2016 entspricht (Rheinland-Pfalz: gen Entwicklung der Übernachtungszahlen +1,2 Prozent). Der Anteil der Übernach- in der Eifel. Gegenüber 2016 erhöhte sich tungen von Gästen aus Deutschland am das Übernachtungsaufkommen in dieser gesamten Übernachtungsaufkommen der Betriebsart um 9,7 Prozent. Privatquartiere Region hat sich in der langfristigen Betrach- und gewerbliche Kleinbetriebe mit weniger tung erhöht. Wurden 1990 mehr als 69 Pro- als zehn Fremdenbetten konnten die Über- zent der Übernachtungen von Gästen aus nachtungszahlen gegenüber dem Vorjahr dem Inland gebucht, entfielen 2017 rund um 6,3 Prozent steigern. In den Jugendher- 74 Prozent auf diese Gästegruppe. Trotz des bergen, Hütten und ähnlichen Einrichtun- Anstiegs lag ihr Übernachtungsanteil unter gen nahmen die Zahlen um 5,5 Prozent zu. dem Landesdurchschnitt (79 Prozent) und In den Ferienzentren – der Betriebsart mit war der drittniedrigste im Vergleich der neun dem höchsten Übernachtungsaufkommen – Tourismusregionen. war ein Anstieg um 4,7 Prozent zu verzeich- nen. Lediglich zwei der zehn touristischen Gästeankünfte und Übernachtungen in der G 4 Betriebsarten (Vorsorge- und Rehabilita- Tourismusregion Eifel 1990–2017 nach Herkunft tionsklinken: –4,5 Prozent; Hotels garnis: Messzahl: 1990=100 –3,6 Prozent) mussten gegenüber dem Jahr 150 2016 Rückgänge der Übernachtungszahlen hinnehmen. 140 130 Gäste aus Deutschland bestimmen das touristische Geschehen 120

Sieben von Im Jahr 2017 besuchten 715 000 Gäste aus 110 zehn Gästen kommen aus dem Inland die Beherbergungsbetriebe in der 100 dem Inland Region Eifel. Das waren 4,2 Prozent mehr als 90 im Vorjahr (Rheinland-Pfalz: +1,7 Prozent).

Ihr Anteil am gesamten Gästeaufkommen 80 Gästeankünfte Inland lag bei 75 Prozent (Rheinland-Pfalz: 80 Pro- Übernachtungen Inland 70 Gästeankünfte Ausland zent) und war damit um drei Prozentpunkte Übernachtungen Ausland höher als 1990. Die Zahl aus dem Jahr 2017 60 1990 1995 2000 2005 2010 2017 markiert gleichzeitig den Höchstwert der

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Anteil der Neben den Reisenden aus dem Inland kamen Übernachtungen ausländischer Gäste in der Tou- Gäste aus dem G 5 Ausland im 2017 auch 241 000 Besucherinnen und rismusregion Eifel 2017 nach Herkunftsländern Zeitverlauf Besucher aus dem Ausland in die Region rückläufig Eifel. Das waren 2,4 Prozent mehr als im Jahr Anteile in % zuvor (Rheinland-Pfalz: +1,3 Prozent). Ihr Übrige Länder Luxemburg 11,2% Anteil am gesamten Gästeaufkommen in der 2,5% Frankreich Region hat sich im Berichtszeitraum etwas 2,6% verringert. Er lag 1990 bei 28 und 2017 bei Vereinigtes Königreich 25 Prozent (Rheinland-Pfalz: 20 Prozent). 2,9% Niederlande Die Gäste aus dem Ausland buchten 2017 56,4% fast 834 000 Übernachtungen, was gegen- über 2016 eine Zunahme um drei Prozent Belgien 24,3% bedeutet (Rheinland-Pfalz: –0,6 Prozent). Langfristig ist der Übernachtungsanteil der Gäste aus dem Ausland dennoch zwischen Zu den bevorzugten Reisezielen der Gäste aus dem Ausland zählen das Heilbad Bad 1990 und 2017 gesunken. Er nahm von 31 auf Bertrich, die Städte Bitburg, Daun und 26 Prozent (Rheinland-Pfalz: 21 Prozent) ab. Gerolstein sowie die Ortsgemeinden Boll- Anteil von Der Anteil der Besucherinnen und Besucher endorf, , Gunderath und Stadtkyll. Auf Gästen aus dem Ausland aus dem Ausland liegt in der Region Eifel über diese acht Orte entfielen zusammen mehr liegt über dem dem Landesdurchschnitt. Ein Grund hier- als 60 Prozent aller Übernachtungen von Landesdurch- schnitt für ist die große Bedeutung, die den sechs ausländischen Gästen in der Region Eifel. Ferienzentren in der Region zukommt. Im Die Gäste aus dem Ausland bevorzugen Feri- Gäste aus Ranking der neun Fremdenverkehrsgebiete dem Ausland enzentren für ihren Aufenthalt. Im Jahr 2017 belegt die Eifel beim Gäste- und Übernach- übernachten entfiel in der Region mit 43 Prozent der weit gerne in tungsanteil der ausländischen Besucherin- Ferienzentren überwiegende Teil ihrer Übernachtungen auf nen und Besucher Rang drei. Höhere Anteile diese Betriebsart. Weitere 37 Prozent des weisen nur der Hunsrück und die Region Übernachtungsaufkommens von Auslands- Mosel-Saar aus. gästen verteilten sich auf die vier Bereiche der Gäste aus den Niederländerinnen und Niederländer bilden Hotellerie, wobei hier die Hotels mit einem Niederlanden Anteil von 29 Prozent dominierten. Der Anteil und Belgien unter den Besucherinnen und Besuchern aus überwiegen dem Ausland traditionell die größte Gruppe. bei den örtlichen Kleinbetrieben belief sich Im Jahr 2017 buchten sie in der Eifel mehr als auf knapp neun Prozent, auf Ferienhäuser und Ferienwohnungen entfielen acht Prozent der 470 000 Übernachtungen; das entspricht Übernachtungen von Auslandsgästen. 56 Prozent der Übernachtungen aller aus- ländischen Gäste in der Region. Es folgen die Bei den Gästen mit Wohnsitz in Deutsch- Reisenden aus Belgien mit 203 000 gebuch- land entfiel mehr als ein Fünftel der Über- ten Übernachtungen (Anteil: 24 Prozent). nachtungen auf die Hotels. Ferienzentren Mit großem Abstand belegten die Gäste aus lagen mit einem Anteil von 18 Prozent auf dem Vereinigten Königreich (24 000 Über- Platz zwei, gefolgt von Vorsorge- und Reha- nachtungen; Anteil: 2,9 Prozent) Platz drei. bilitationskliniken (Anteil: 15 Prozent). Fast

702 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 10 2018 Tourismus

der gleiche Anteil entfiel bei den Übernach- Betriebe und Betten1 in der Tourismusregion G 6 tungen von Gästen aus dem Inland auf Pri- Eifel und in Rheinland-Pfalz 1990–2017 vatquartiere und gewerbliche Kleinbetriebe. Messzahl: 1990=100 150 Höhere durchschnittliche Betriebsgröße Betriebe Eifel in der Region 140 Betten Betriebe 130 Rheinland-Pfalz Zahl der Die vergleichsweise schwache Entwicklung Betten Betriebe deut- 120 lich gesunken der Übernachtungszahlen hat sich auf das touristische Angebot ausgewirkt. Im Jahr 110 2017 wurden in der Eifel 428 gewerbli- 100 che Beherbergungsbetriebe mit zehn oder mehr Betten gezählt. Das waren 30 Prozent 90 weniger als 1990. Damals wurden noch 80 609 Betriebe – also 181 Betriebe mehr − 70 erfasst; allerdings wurden zu dieser Zeit 60 noch alle Betriebe mit neun oder mehr 1990 1995 2000 2005 2010 2017 Schlafgelegenheiten in die Erhebung einbe- 1 Ohne Privatquartiere. zogen. Landesweit ging die Zahl der erfass- ten Betriebe im gleichen Zeitraum um 796 Betrieb errechnete, lag die Durchschnitts- Mehr Gästebetten bzw. 20 Prozent von 4 054 auf 3 258 zurück. größe 2017 bei 49 Schlafgelegenheiten pro Betrieb (Rheinland-Pfalz: 45). Im Vergleich der Die Betten- Trotz der Verringerung der Betriebszahl seit neun Tourismusregionen liegt die Eifel bei kapazitäten gehen leicht den 1990er-Jahren ist die Anzahl der Gäste- der durchschnittlichen Betriebsgröße auf zurück betten zumindest bis zum Jahr 2005 gestie- Platz drei. Mehr Betten je Betrieb wurden gen, und erreichte damals mit 24 900 einen lediglich im Naheland (56) und in Rheinhes- Höchstwert. Danach ging auch das Betten- sen (52) angeboten. angebot kontinuierlich zurück. Die Zahl der von den gewerblichen Beherbergungsbetrie- Bettenauslastung 1991 am höchsten ben zur Verfügung gestellten Schlafgelegen- Die Auslastung der Fremdenbetten in heiten hat sich zwischen 1990 und 2017 von der Tourismusregion Eifel war in den ver- 21 548 auf 21 152 verringert. Während sich gangenen Jahren starken Schwankungen die Bettenkapazität in der Tourismusregion unterworfen. Die höchste Bettenauslas- rückläufig entwickelte, nahm auf Landes- tung wurde mit 38 Prozent im Jahr 1991 ebene die Zahl der angebotenen Fremden- erreicht, der Tiefpunkt 1997 mit knapp betten gegenüber 1990 um 1,2 Prozent zu. 30 Prozent. Im Jahr 2009 kam es im Zuge Das Angebot ging in der Eifel um 1,8 Prozent der Wirtschafts- und Finanzkrise erneut zu zurück. einem starken Rückgang, der auch im Fol- Das nur leicht reduzierte Bettenangebot bei gejahr nicht wieder ausgeglichen werden stark rückläufigen Betriebszahlen führte zu konnte. Bis zum Jahr 2009 lag die Auslas- einer Erhöhung der durchschnittlichen tung in der Region teils deutlich über dem Betriebsgröße in der Region. Während sich rheinland-pfälzischen Durchschnitt. Im Jahr 1990 noch ein Wert von 35 Gästebetten je 2010 lag sie mit 30 Prozent erstmals unter

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Bettenauslastung1 in der Tourismusregion Eifel Im Jahr 2017 nutzten 110 000 Camperinnen G 7 und in Rheinland-Pfalz 1990–2017 und Camper das Angebot in der Region, was eine Zunahme um 4,1 Prozent gegenüber 2016 % bedeutet (Rheinland-Pfalz: +6,8 Prozent). Die 40 Eifel Campingtouristen blieben im Durchschnitt Rheinland-Pfalz 38 vier Tage und buchten nahezu 439 000 Über- nachtungen; das waren 2,4 Prozent mehr als

36 2016 (Rheinland-Pfalz: +3,5 Prozent). Mit diesem Übernachtungsaufkommen lag die 34 Eifel im Vergleich der Tourismusregionen auf Rang zwei. Höhere Zahlen wurden lediglich im 32 Gebiet Mosel-Saar registriert. Zu den bevor- zugten Reisezielen der Camperinnen und Cam- 30 per gehörten die beiden Luftkurorte Bollendorf und Stadtkyll, der Erholungsort Echternacher- 28 brück, der Fremdenverkehrsort Oberweis und die Gemeinde Müllenbach. Auf diese fünf 26 1990 1995 2000 2005 2010 2017 Orte konzentrieren sich mehr als die Hälfte des gesamten Gästeaufkommens und fast 1 Einschließlich Privatquartiere. 63 Prozent des Übernachtungsaufkommens dem Landesmittel (31 Prozent). Bis zum Jahr der Camping- und Reisemobilplätze in der Eifel. 2017 stieg die Bettenauslastung wieder auf Ausblick 2018 knapp 35 Prozent an, und lag damit fast auf Landesniveau. Im Ranking der neun Touris- Insgesamt hat sich die rheinland-pfälzische musregionen belegte die Eifel bei der Kapa- Tourismusbranche einschließlich des Cam- zitätsauslastung Platz sieben. pingtourismus von Januar bis Juli 2018 güns- tig entwickelt. Die Zahl der Gäste lag 2,1 Pro- Campingtourismus zent über dem Wert des Vorjahreszeitraums; die Übernachtungen stiegen um zwei Prozent Camping- Von den 278 rheinland-pfälzischen Cam- tourismus an. In der Tourismusregion Eifel fiel die Bilanz von großer ping- und Reisemobilplätzen befinden sich allerdings etwas schwächer aus. Hier gingen Bedeutung für 43 in der Eifel. Das entspricht einem Anteil die Region die Gästezahlen in den ersten sieben Monaten von fast 16 Prozent. In der amtlichen Statistik um 1,1 Prozent und die Übernachtungen um werden dabei alle Einheiten berücksichtigt, 0,7 Prozent zurück. Bei diesen Zahlen handelt die sich auf einem abgegrenzten Gelände es sich allerdings um vorläufige Werte, die im befinden, die jedermann zum vorüberge- Laufe des Jahres noch revidiert werden. henden Aufstellen von mitgebrachten Zel- ten, Wohnwagen, Reise- bzw. Wohnmobilen Wolfgang Ellermeyer, Betriebswirt zugänglich sind und die über mindestens zehn (VWA), ist Mitarbeiter im Sachge- Stellplätze verfügen. Mehr Camping- und Rei- biet „Handel, Gastgewerbe, Dienst- semobilplätze finden sich nur in den Regionen leistungen“. Mosel-Saar (76) und Pfalz (45).

704 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 10 2018 Tourismus

In dieser Reihe sind bereits folgende Beiträge in den Statistischen Monatsheften erschienen: „ 1/2018 Tourismusregion Ahr „ 8/2015 Tourismusregion Rheintal „ 9/2016 Tourismusregion Westerwald-Lahn „ 8/2012 Tourismusregion Naheland „ 7/2016 Tourismusregion Rheinhessen „ 4/2012 Tourismusregion Hunsrück „ 11/2015 Tourismusregion Pfalz „ 2/2012 Tourismusregion Rheinhessen „ 9/2015 Tourismusregion Mosel-Saar

Diese Beiträge und unser umfangreiches Datenangebot auf regionaler Ebene finden Sie im Internet unter www.statistik.rlp.de/publikationen.

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