STATISTISCHES LANDESAMT
05 2012 STATISTISCHE MONATSHEFTE
Aus dem Inhalt: Rheinland-Pfalz regional: Mainz-Bingen Statistik nutzen Historische Statistik Ausbildungsberichterstattung Fotonachweis
T i t e l f o t o : Stadtverwaltung Ingelheim Vom 1. bis 3. Juni 2012 findet in Ingelheim am Rhein der 29. Rheinland-Pfalz-Tag statt. Aus diesem Anlass betrachten wir in dieser Ausgabe der Statistischen Monatshefte den Landkreis Mainz-Bingen in unserer Aufsatzserie "Rheinland-Pfalz" regional. A u t o r e n f o t o s : Manfred Riege, Fotostudio Jörg, Nassau. B e i l a g e : Faltblatt "Bildung" Inhalt
05 2012 STATISTISCHE MONATSHEFTE 65. Jahrgang
kurz + aktuell 395
Industrie Bauhauptgewerbe Bevölkerung Bildung Verkehr
Zensus 2011 aktuell 403
Verbraucherpreise 404
Rheinland-Pfalz in Karten: Bettenauslastung im Tourismus 2011 nach Verwaltungsbezirken 405
Rheinland-Pfalz regional: Mainz-Bingen 406
Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. 423 Ein Land und seine Geschichte
Integrierte Ausbildungsberichterstattung (iABE): Ausbildungswege nach der Sekundarstufe I 435
Daten zur Konjunktur 443
Zahlenspiegel Rheinland-Pfalz 471
Neuerscheinungen 487 Zeichenerklärung, Impressum
Zeichenerklärung
0 Zahl ungleich null, Betrag jedoch kleiner als die Hälfte von 1 in der letzten ausgewiesenen Stelle - nichts vorhanden . Zahl unbekannt oder geheim x Nachweis nicht sinnvoll ... Zahl fällt später an / keine Angabe, da Zahl nicht sicher genug ( ) Aussagewert eingeschränkt, da Zahl statistisch unsicher
D Durchschnitt p vorläufig r revidiert s geschätzt
Für die Abgrenzung von Größenklassen wird im Allgemeinen anstelle einer ausführlichen Beschreibung „50 bis unter 100“ die Darstellungsform „50 –100“ verwendet. Einzelwerte in Tabellen werden im Allgemeinen ohne Rücksicht auf die Endsumme gerundet.
Herausgeber: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz Mainzer Straße 14-16 56130 Bad Ems Telefon: 02603 71-0 Telefax: 02603 71-3150 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.rlp.de Erscheinungsfolge: monatlich Bestellnummer: Z2201, ISSN: 0174-2914
Kostenfreier Download im Internet unter www.statistik.rlp.de/veroeffentlichungen/statistische-monatshefte © Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz . Bad Ems . 2012 Für nichtgewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet. Die Verbreitung, auch auszugsweise, über elektronische Systeme/Datenträger bedarf der vorherigen Zustimmung. Alle übrigen Rechte bleiben vorbehalten. kurz + aktuell
Auftragseingänge der Industrie im Februar im Plus Konjunktur in Rheinland-Pfalz
Im Februar 2012 gingen bei der rhein- Monatswerte Veränderung Februar 2012 land-pfälzischen Industrie preisberei- Indikator Februar 2012 zum Vorjahres- zum 2005=100 monat Vormonat nigt 2,5 Prozent mehr Aufträge ein als ein Jahr zuvor (Deutschland: –4,5 Auftragseingänge (real) Prozent). Ausschlaggebend für diese Industrie ¡,¢ ¢,£% ã ,¥% æ Inland ã è Zunahme waren die Bestellungen , £,¦% -,¡% Ausland §,¨ ,% æ ¢,©% ã aus dem Inland, die um 5,9 Prozent zulegten (Deutschland: –4,1 Prozent), Chemie ¨¥,¥ ¢,% ã -,§% è während die Auslandsbestellun- Fahrzeugbau ©,¢ ,¦% ã ¨,¢% ã Maschinenbau ¢,¥ -©,¨% ä -¦,% ä gen konstant blieben (+0,1 Prozent; Metallerzeugnisse ¥,£ ,¡% æ ¡,¢% ã Deutschland: –4,7 Prozent). Bauhauptgewerbe §,¥ ¥,¦% ã £¨,¥% ã
Die Hersteller von Kraftwagen und Umsätze (real) Kraftwagenteilen verzeichneten ge- Großhandel ¦©,¨ ¥,¨% ã £,¢% ã genüber dem Vorjahresmonat den Einzelhandel (ohne Kfz) ¦©,£ ¢,§% ã -¢,¥% ä kräftigsten Zuwachs (+12 Prozent). Kfz-Handel ¨,£ ,¨% æ ¢,¦% ã Hier wurde die Entwicklung vor allem Gastgewerbe ©¥, ¡,§% ã ¡,% ã vom Inlandsgeschäft getragen, das Gegenüber dem Vormonat Januar zent (Ausland: +42 Prozent; Inland: überdurchschnittlich um 24 Prozent 2012 stiegen die Auftragseingänge –5,9 Prozent). Die Hersteller von zulegte; die Auslandsnachfrage zog um um 1,3 Prozent (Deutschland: +1,6 Metallerzeugnissen verzeichneten 5,1 Prozent an. An zweiter Stelle folgte Prozent); die leicht um 0,4 Prozent 4,2 Prozent mehr Auftragseingänge die Metallerzeugung und -bearbeitung gesunkenen Bestellungen aus dem (Ausland: +17 Prozent; Inland: –2 mit einem Auftragsplus von 6,8 Prozent Inland konnten dabei durch den Prozent). Der Maschinenbau er- (Ausland: +11 Prozent; Inland: +2,2 Pro- moderaten Zuwachs bei der Aus- hielt 9,1 Prozent weniger Aufträge als zent). In der bedeutendsten rheinland- landsnachfrage (+2,7 Prozent) aus- im Januar. Auch bei den übrigen Bran- pfälzischen Branche, der chemischen geglichen werden. Zwei der sieben chen lag der Wert der Bestellungen Industrie, stiegen sowohl die Inlands- umsatzstärksten rheinland-pfälzi- niedriger als im Vormonat. als auch die Auslandsbestellungen (+1,2 schen Wirtschaftszweige wiesen bzw. +2,5 Prozent). Dies sorgte für ein gegenüber dem Vormonat Januar Industrieproduktion im Februar moderates Plus von 2,1 Prozent bei den höhere Auftragseingänge aus: Die leicht gestiegen Auftragseingängen. Auch die Hersteller Herstellung von Kraftwagen und von pharmazeutischen Erzeugnissen Kraftwagenteilen meldete einen Zu- Im Februar 2012 stellte das verarbei- und von Metallerzeugnissen verzeich- wachs der Bestellungen um 18 Pro- tende Gewerbe in Rheinland-Pfalz neten einen Anstieg der Bestellungen (+1,7 bzw. +1,4 Prozent). Rückgänge bei Konjunktur aktuell den Auftragseingängen mussten dem- gegenüber der Maschinenbau (–7,8 Pro- Für Smartphone-Benutzer: Bildcode mit einer im Internet zent) sowie die Herstellung von Papier, verfügbaren App scannen. Somit gelangen Sie jederzeit Pappe und Waren daraus hinnehmen direkt zu den aktuellen Konjunkturdaten. (–5,6 Prozent).
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 395 kurz + aktuell
Index des Auftragseingangs im verarbeitenden Gewerbe in Rheinland-Pfalz und in Deutschland 2011 und 2012 nach Monaten
Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat in %
, , , Rheinland-Pfalz Deutschland , , , , , , , , , , , , , - , -, -, - -, -, -, -, -, -, -, - Feb. März AprilMai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb.
preisbereinigt 1,9 Prozent mehr Güter Produktionsrückgang um 2,6 Prozent Futtermitteln wurde ein Zuwachs von her als ein Jahr zuvor (Deutschland: (Deutschland: +1,9 Prozent). 5,7 Prozent registriert. Die Hersteller +3,2 Prozent). Der Zuwachs wurde Von den großen rheinland-pfälzi- von Metallerzeugnissen steigerten die maßgeblich durch den Investitions- schen Industriebranchen steiger- Produktion um 5,5 Prozent. Die übri- gütersektor (Umsatzanteil 2011: ten die Hersteller von Kraftwagen gen Wirtschaftszweige registrierten 26 Prozent) beeinflusst, der seine und Kraftwagenteilen ihren Output durchgängig Produktionseinbußen in Produktionsleistung um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat mit einer Spannweite von –0,5 Prozent steigerte (Deutschland: +6,3 Pro- einer Zuwachsrate von 29,5 Prozent (Pharmaindustrie) bis –7,6 Prozent zent). Der Vorleistungsgütersektor überdurchschnittlich. Der Maschi- (Herstellung von Glas und Glaswa- (Umsatzanteil 2011: 56 Prozent) ver- nenbau legte um 7,2 Prozent zu; bei ren, Keramik, Verarbeitung von Stei- zeichnete hingegen einen spürbaren den Herstellern von Nahrungs- und nen und Erden).
Index der Produktion im verarbeitenden Gewerbe in Rheinland-Pfalz und in Deutschland 2011 und 2012 nach Monaten
Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat in % , , , , Rheinland-Pfalz Deutschland , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,
-, - -, -, - Feb. März AprilMai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb.
396 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 kurz + aktuell
Gegenüber dem Vormonat Januar nat (Deutschland: +6,1 Prozent). Die Januar und Februar 2011 (Deutsch- stieg die Produktionsleistung preisbe- Inlandserlöse zogen um sieben Pro- land: +6 Prozent). reinigt um 3,8 Prozent (Deutschland: zent an (Deutschland: ebenfalls +7 Von den gemessen am Umsatz be- +4,6 Prozent). Die Zunahme wurde Prozent), die Auslandsumsätze stie- deutendsten zehn rheinland-pfälzi- in erster Linie durch den Output der gen um 6,6 Prozent (Deutschland: schen Industriebranchen erzielten Hersteller von Investitionsgütern mit +5 Prozent). Die Exportquote, also der Maschinenbau und die chemi- einem Plus von 33 Prozent bestimmt der Anteil des Auslandsumsatzes am sche Industrie in den Monaten Januar (Deutschland: +10 Prozent). Im Vor- Gesamtumsatz, lag damit unverän- und Februar 2012 einen überdurch- leistungsgütersektor fiel die Produkti- dert bei 52,7 Prozent (Deutschland: schnittlichen Anstieg der Verkaufs- onsleistung um 3,3 Prozent (Deutsch- 46,6 Prozent). erlöse gegenüber dem Vorjahreszeit- land: +1,3 Prozent). Die rheinland-pfälzische Industrie raum (+15 bzw. +11 Prozent). Hierzu Vier der zehn bedeutenden Industrie- zählte im Februar 2012 insgesamt trug beim Maschinenbau vor allem zweige konnten die Produktion im 246 960 Beschäftigte, das waren der Inlandsumsatz (+17 Prozent) bei, Februar 2012 teils deutlich auswei- rund 5 800 bzw. 2,4 Prozent mehr aber auch die Erlöse aus dem Aus- ten, allen voran die Herstellung von als im Vorjahresmonat (Deutschland: landsgeschäft wuchsen merklich Kraftwagen und Kraftwagenteilen +3,2 Prozent). Die Zahl der geleiste- (+14 Prozent). Bei den Herstellern mit einer auffälligen Zuwachsrate von ten Arbeitsstunden lag um 3,8 Pro- von chemischen Erzeugnissen hiel- 75 Prozent. Eine wesentliche Ur sache zent über dem Niveau des Zeitraums ten sich die Umsatzsteigerungen bei für diese Entwicklung dürfte in der vergleichsweise schwachen Produk- Umsätze von Januar bis Februar 2012 und Beschäftigte im Februar 2012 in der Industrie nach ausgewählten Wirtschaftszweigen tionsleistung im Vormonat liegen (Basiseffekt). Einen bemerkenswerten Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum bzw. Vorjahresmonat in % Anstieg des Outputs registrierte der Maschinenbau (+11 Prozent), mit grö- H. v. Holz-, Flecht-, Korb- und , Korkwaren (ohne Möbel) , ßerem Abstand gefolgt von der Her- Maschinenbau , , stellung von Metallerzeugnissen (+4,1 Reparatur und Installation von Maschinen , Prozent) sowie von Nahrungs- und und Ausrüstungen , H. v. chemischen Erzeugnissen , Futtermitteln (+3,3 Prozent). Bei den , H. v. Nahrungs- und Futtermitteln , übrigen größeren Branchen kam es , H. v. elektrischen Ausrüstungen , zu Produktionsrückgängen, vor allem , bei der Herstellung von pharmazeuti- H. v. Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen , und optischen Erzeugnissen , schen Erzeugnissen (–15 Prozent). H. v. Metallerzeugnissen , , Metallerzeugung und -bearbeitung , , Industriebetriebe verzeichneten H. v. pharmazeutischen Erzeugnissen , , steigende Umsätze in den H. v. Glas und Glaswaren, Keramik, , Verarbeitung von Steinen und Erden , Monaten Januar und Februar H. v. Kraftwagen und Kraftwagenteilen , , Beschäftigte -, Getränkeherstellung Die rheinland-pfälzische Industrie -, Umsatz erzielte in den Monaten Januar und H. v. Papier, Pappe und Waren daraus -, -, Februar 2012 Umsätze in Höhe von H. v. Gummi- und Kunststoffwaren , 13,4 Milliarden Euro. Das waren 6,8 -, - Prozent mehr als im Vorjahresmo-
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 397 kurz + aktuell
den Inlands- und Auslandsgeschäften in etwa die Waage (+11,7 bzw. +11,2 Konjunktur im Bauhauptgewerbe Prozent). Deutliche Umsatzzuwächse Monatswerte Veränderung Februar 2012 verzeichneten auch die Wirtschafts- Indikator Februar 2012 zum Vorjahres- zum zweige „Herstellung von Nahrungs- 2005=100 monat Vormonat und Futtermitteln“ (+9,7 Prozent) und Auftragseingang §,¥ ¥,¦% ã £¨,¥% ã „Herstellung von Metallerzeugnissen“ Hochbau insgesamt ¢©,¢ ,©% æ §,¡% ã (+5,4 Prozent), wofür in beiden Bran- Wohnungsbau ¢©,¦ -¢,¡% ä ¢,¡% ã chen die Inlandserlöse ausschlagge- gewerblicher Hochbau ,£ -¦,©% ä ¥§,©% ã öffentlicher Hochbau §©,¢ ¨¦,£% ã §¨,¡% ã bend waren (+12 bzw. +9,3 Prozent). Tiefbau insgesamt §,¡ ¥,¢% ã ££,¦% ã Bei den übrigen umsatzstarken gewerblicher Tiefbau ¨, ¢¡,% ã §,% ã Zweigen zeigten – von zwei Ausnah- öffentlicher Tiefbau ¦¨, ¢,% ã ¡¨,£% ã men abgesehen – die Industrieum- Straßenbau ¨¦,¡ ¡¡,¢% ã £¨,¢% ã sätze ebenfalls nach oben, wobei die Baugewerblicher Umsatz §©,¦ -¦,¢% ä ¡,¦% ã Metallerzeugung und -bearbeitung Hochbau insgesamt ¨¥,£ ¨,¥% ã ¢,¢% ã den höchsten Wert (+2,8 Prozent) Wohnungsbau §, ¡,¥% ã ¢,¡% ã gewerblicher Hochbau ©¡, -,% ä ,¨% ã verbuchte. Demgegenüber meldeten öffentlicher Hochbau §¨,£ §,¥% ã ¢,¢% ã die Hersteller von Papier-, Pappe und Tiefbau insgesamt £¢,§ -¢©,¡% ä -¡,©% ä Waren daraus sowie von Gummi- und gewerblicher Tiefbau ©§,¦ -¦,¡% ä -§,¢% ä Kunststoffwaren Erlöseinbußen von öffentlicher Tiefbau £,¢ -¢£,©% ä ,¨% ã –2,1 bzw. 2,5 Prozent. Straßenbau ¡£,¢ -¥¢,¡% ä -¢,©% ä
In fast allen umsatzstarken Wirt- Bauhauptgewerbe: Auftragsein- Straßenbau (+44 Prozent), im gewerb- schaftszweigen nahm die Beschäfti- gänge im Plus, Umsätze im Minus lichen Tiefbau (+24 Prozent) sowie im öffentlichen Tiefbau (+21 Prozent) die gung zu. Eine Ausnahme bildete mit Die Auftragseingänge im rheinland- Auftragseingänge deutlich höher als –0,2 Prozent die Herstellung von pfälzischen Bauhauptgewerbe sind im im Vorjahr. Auftragseinbußen hatten Papier, Pappe und Waren daraus. Februar 2012 im Vorjahresvergleich dagegen der Wohnungsbau (–21 Pro- Einen deutlichen Beschäftigtenzu- um 14 Prozent gestiegen. Damit kam zent) sowie der gewerbliche Hochbau wachs meldeten die Maschinenbau- es im Februar 2012 – nach dem Minus (–20 Prozent) zu verkraften. Bei der betriebe (+4,9 Prozent). Auch die von 10,5 Prozent im Januar – wieder Einschätzung der Veränderungsraten Hersteller von Nahrungs- und Fut- zu einer deutlichen Verbesserung der ist zu berücksichtigen, dass die Ent- termitteln (+3,9 Prozent), von phar- Auftragslage. Während die Nachfrage wicklung im Bauhauptgewerbe häufig mazeutischen Erzeugnissen (+3,8 im Hochbau mit +1,7 Prozent nur durch den Einfluss von Großaufträgen Prozent) sowie von chemischen etwas höher ausfiel als im Februar geprägt wird. Erzeugnissen (+3,3 Prozent) bauten 2011, verbesserte sich der Tiefbau um ihre Belegschaften deutlich aus. Die 31 Prozent sehr deutlich gegenüber Im Vormonatsvergleich nahmen die übrigen größeren Branchen verzeich- dem Vorjahresergebnis. Differenziert Auftragseingänge im Februar 2012 neten Zuwachsraten, die sich zwi- nach Bauart und Auftraggeber gab es sehr kräftig zu. Gegenüber der – nicht schen 0,7 Prozent (Herstellung von wiederum gravierende Unterschiede. zuletzt aufgrund der winterlichen Wit- Kraftwagen und Kraftwagenteilen) Einen sprunghaften Auftragszuwachs terungsverhältnisse – geringen Nach- und 2,1 Prozent (Herstellung von verzeichnete der öffentliche Hochbau frage nach Bauleistung im Januar kam Metallerzeugnissen) bewegten. (+89,5 Prozent). Außerdem lagen im es zu einem Zuwachs um 58 Prozent.
398 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 kurz + aktuell
Die Auftragseingänge verbesserten bau gab es eine Verschlechterung Die mit Abstand meisten der im Jahr sich im Hochbau um 60 Prozent. Im um 4,7 Prozent. Differenziert nach 2011 Eingebürgerten waren zuvor Tiefbau war ein etwas niedrigerer Bauart und Auftraggeber kam es in türkische Staatsangehörige (1 163). Anstieg zu verzeichnen (+56 Prozent). den Bereichen Wohnungsbau (+20 An zweiter Stelle standen mit 335 In allen Bereichen des Bauhauptge- Prozent), gewerblicher Hochbau (+12 Einbürgerungen die Iraker. Insge- werbes verbesserte sich die Auftrags- Prozent) sowie öffentlicher Tiefbau samt 947 Eingebürgerte stammten lage. Die höchsten Steigerungsraten (+11 Prozent) zu überdurchschnittli- aus einem EU-Land, 254 von ihnen meldete im Februar 2012 der öffent- chen Umsatzsteigerungen. Dagegen kamen aus Polen. Dahinter folgten liche Hochbau (+168 Prozent). Zudem waren im Straßenbau (–13 Prozent) Rumänen (131), Bulgaren (108), Ita- gab es im gewerblichen Tiefbau sowie im gewerblichen Tiefbau (–6,2 liener (99) und Griechen (67). (+61 Prozent) überdurchschnittliche Prozent) Umsatzrückgänge zu beob- Rund 86 Prozent der eingebürgerten Zuwächse. Das Plus im Straßenbau achten. Personen lebten schon länger als (+58 Prozent) entsprach etwa dem acht Jahre in Deutschland, mehr als Branchendurchschnitt. 5 281 Menschen erhielten ein Drittel sogar schon über 15 Jahre deutschen Pass Im Vergleich zum Februar 2011 sank und fast 20 Prozent bereits 20 Jahre der baugewerbliche Umsatz um 9,2 Im Jahr 2011 erhielten 5 281 in Rhein- oder länger. Nach dem Staatsange- Prozent auf rund 128 Millionen Euro. land-Pfalz lebende Personen mit aus- hörigkeitsgesetz haben Personen, die Im Hochbau verbesserten sich die ländischer Staatsangehörigkeit einen mindestens acht Jahre in Deutschland Umsätze um 8,3 Prozent auf etwa deutschen Pass. Damit lag die Zahl leben, einen besonderen Anspruch auf 78 Millionen Euro. Der Tiefbau ver- der Einbürgerungen in etwa auf dem Einbürgerung, wenn sie bestimmte, zeichnete dagegen einen kräftigen Niveau der drei vorangegangenen gesetzlich festgelegte Anforderungen Umsatzrückgang von 27 Prozent Jahre, aber deutlich niedriger als in erfüllen. Deren Ehegatte und minder- auf gut 50 Millionen Euro. In der den Jahren 2006 und 2007. jährige Kinder können mit eingebür- Gliederung nach Bauart und Auftrag- geber gab es im Wohnungsbau wie- Einbürgerungen 2011 nach den häufigsten früheren derum den stärksten Zuwachs (+40 Staatsangehörigkeiten Prozent). Darüber hinaus meldete lediglich der öffentliche Hochbau Türkei (+6,3 Prozent) eine Verbesserung. Irak Umsatzeinbußen gab es dagegen Polen im Straßenbau (–32 Prozent), im Kosovo öffentlichen Tiefbau (–26 Prozent), im Russische Föderation gewerblichen Tiefbau (–19 Prozent) Ukraine sowie im gewerblichen Hochbau Vietnam (–10 Prozent). Marokko Serbien Gegenüber dem Vormonat kam es Rumänien im Februar 2012 zu einem Anstieg Kasachstan des baugewerblichen Umsatzes um Bulgarien 4,9 Prozent. Im Vergleich zum Januar belief sich die Umsatzsteigerung im Libanon Hochbau auf zwölf Prozent; im Tief-
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gert werden, auch wenn sie sich noch keine acht Jahre im Inland aufhalten. Schwangerschaftsabbrüche 2011 nach Altersgruppen Grundvoraussetzung für eine Ein- bürgerung ist der rechtmäßige, auf Dauer angelegte Aufenthalt gemäß den einschlägigen ausländerrecht- lichen Vorschriften.
Acht Prozent weniger Schwanger- schaftsabbrüche im Jahr 2011 Im Jahr 2011 entschieden sich 3 920 rheinland-pfälzische Frauen zu einem unter – – – – – und älter Schwangerschaftsabbruch. Das waren Alter in Jahren 8,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Deutschlandweit ging die Zahl der Knapp fünf Prozent der Frauen, die Handwerk – dem zweitgrößten Abbrüche um 1,4 Prozent zurück. sich im vergangenen Jahr für einen Bereich – sank die Zahl der Neu - Rheinland-Pfalz verzeichnete damit Abbruch entschieden, waren noch verträge dagegen um 3,6 Prozent. den höchsten prozentualen Rückgang nicht volljährig. Drei Viertel waren Bemerkenswert ist insgesamt die der Schwangerschaftsabbrüche aller zwischen 18 und 35 Jahre alt, rund Zunahme der Neuverträge bei jun- Bundesländer. Es folgen das Saarland 14 Prozent zwischen 35 und 40 Jahre. gen Männern (+2,9 Prozent). Diesem (–7,9 Prozent), Hamburg (–7,7 Pro- Der Anteil der über 40-Jährigen lag Zuwachs steht ein merklicher Rück- zent) und Mecklenburg-Vorpommern bei rund sieben Prozent. Über 43 Pro- gang bei den jungen Frauen gegen- (–4,3 Prozent). zent der schwangeren Frauen hatten über (–3,2 Prozent). vor dem Eingriff noch keine Lebend- Aus Sicht der Auszubildenden zeigte Die Motive, warum sich schwangere geburt (Deutschland: 40 Prozent). sich im vergangenen Jahr eine Ent- Frauen für eine Abtreibung entschei- spannung auf dem Ausbildungsmarkt. den, werden statistisch nicht erfasst. Duale Berufsausbildung: Nach Angaben der Bundesagentur Daher sind auch die Beweggründe, 28 800 neue Auszubildende für Arbeit waren am 30. September die zu einem Rückgang der Abtrei- Im Jahr 2011 begannen in Rheinland- 2011 insgesamt 460 Bewerber regis- bungen geführt haben könnten, nicht Pfalz 28 800 Jugendliche eine Ausbil- triert, die noch keinen Ausbildungs- bekannt. Der Rückgang ist zumindest dung im Dualen System. Nach ersten platz gefunden hatten (Vorjahr: 509). teilweise auf die demografische Ent- Auswertungen der Berufsbildungssta- Gleichzeitig wurden allerdings auch wicklung zurückzuführen. Wird die tistik lag die Zahl der neu abgeschlos- 1 153 unbesetzte Ausbildungsstellen Zahl der Schwangerschaftsabbrüche senen Ausbildungsverträge damit gemeldet (Vorjahr: 843). auf die Zahl der 15- bis 45-jährigen um 0,4 Prozent höher als im Vorjahr Frauen bezogen, so zeigen sich im Insgesamt befanden sich am 31. (+117 Verträge). Zeitablauf nur geringe Veränderun- Dezember des vergangenen Jahres gen in der Abbruchquote. Im Jahr Im größten Ausbildungsbereich, In- 73 968 Auszubildende in einer dua- 2000 gab es in Rheinland-Pfalz 5,7 dustrie und Handel, nahmen 16 428 len Ausbildung, darunter 38 Prozent Abbrüche je 1 000 Frauen, 2011 waren Jugendliche eine „Lehre“ auf, 3,5 Frauen (27 963). Damit sank – trotz es 5,4. Prozent mehr als im Vorjahr. Im des leichten Anstiegs bei den Neuab-
400 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 kurz + aktuell
Auszubildende mit neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen 2001–20111 nach Geschlecht
Frauen Männer
1 2011 vorläufige Ergebnisse. Aus Geheimhaltungsgründen sind ab 2007 alle Daten jeweils auf ein Vielfaches von drei gerundet. schlüssen – die Zahl der Auszubilden- Im Rahmen des Gaststudiums bilde- der Hörerinnen und Hörer bei 59,8 den um 2,9 Prozent. ten sich – ganz im Sinne des „Lebens- Jahren. Die meisten Gasthörerinnen langen Lernens“ – vor allem Senio- und Gasthörer waren an der Johan- 627 Gasthörerinnen und Gast- rinnen und Senioren weiter. Gut zwei nes Gutenberg-Universität in Mainz hörer an Hochschulen Drittel der Teilnehmerinnen und Teil- (188), der Universität Trier (178), der nehmer des Wintersemesters 2011/12 Theologischen Fakultät Trier (78) und Im Wintersemester 2011/12 besuch- waren 60 Jahre oder älter (70 Pro- der Fachhochschule Trier (73) einge- ten 246 Gasthörerinnen und 381 Gasthörer Lehrveranstaltungen an zent). Im Durchschnitt lag das Alter schrieben. den rheinland-pfälzischen Hochschu- Die zehn am häufigsten belegten Fachrichtungen von Gasthörern len, 18 Personen weniger als im Win- im Wintersemester 2011/12 nach Geschlecht tersemester 2010/11 (–2,8 Prozent). Katholische Theologie, -Religionslehre Die Mehrheit der 627 Gasthörerinnen Geschichte und Gasthörer besuchte Angebote der Fächergruppen Sprach- und Kulturwis- Informatik senschaften (61 Prozent), Mathema- Kunst, Kunstwissenschaft tik/Naturwissenschaften (14 Prozent) allgemein Außereuropäische Sprach- und sowie Rechts- und Sozialwissenschaf- Kulturwissenschaften ten (zehn Prozent). Am beliebtesten Philosophie waren Veranstaltungen der Fachrich- Politikwissenschaften tungen katholische Theologie (141), Geschichte (109) und Informatik (79). Romanistik
Da sich zahlreiche Gasthörerinnen Psychologie Frauen Männer und Gasthörer in mehreren Fachrich- Evangangelische Theologie, tungen einschrieben, ergab sich eine -Religionslehre Gesamtzahl von 816 Belegungen.
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 401 kurz + aktuell
Die zehn am stärksten besetzten Ausbildungsberufe des 1. Ausbildungsjahres im Schuljahr 2011/12 nach Geschlecht
Frauen Männer
Verkäuferin Elektroniker
Bürokauffrau Kraftfahrzeugmechatroniker
Medizinische Anlagenmechaniker Fachangestellte Friseurin Fachkraft für Lagerlogistik
Zahnmedizinische Industriemechaniker Fachangestellte Kauffrau im Einzelhandel Verkäufer
Fachverkäuferin im Metallbauer Lebensmittelhandwerk Industriekauffrau Koch
Hotelkauffrau Fachinformatiker Rechtsanwalts- und Kaufmann im Einzelhandel Notarfachangestellte
Gasthörerinnen und Gasthörer dürfen bei der Berufs- und der Studienfach- akademische Gesundheitsfachberufe,
– auch ohne allgemeine HochschulFrauen - wahl. Junge Frauen entscheiden sich beispielsweiseMänner Krankenpfleger oder reife – reguläre Lehrveranstaltungen seltener für eine Ausbildung im dua- Physiotherapeut, an Schulen des Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften und Kurse an Hochschulen besuchen. len System als gleichaltrige Männer. Gesundheitswesens unterrichtet. Germanistik (ohne Maschinenbau/ Im Rahmen des Gaststudiums könAn-glistik)Der Anteil der BerufsschuleinsteiVerfahrens- techniDenk insgesamt 2 261 Anfängerinnen nen zwar keine Prüfungen abgelegtAnglistik ,gerinnen Amerikanisti k beläuft sich im laufen -Informdesatik Schuljahres 2011/12 standen hier werden, es ermöglicht jedoch eine lediglich 854 Anfänger gegenüber Rechtswissenschaden Schuljahrften 2011/12 aufRe lediglichchtswissenscha ften wissenschaftliche Weiterbildung in 39 Prozent. Knapp zwei Drittel (27 Prozent). Erziehungswissenschaften Bauingenieurwesen ausgewählten Fachgebieten. Seit (60 Prozent) der 9 621 Berufsschü- Auch bei der Studienfachwahl zeigen dem Wintersemester 2004/05 werMathemati- k Mathematik lerinnen im ersten Lehrjahr absol- sich Unterschiede zwischen Frauen den für das Gaststudium GebührenSozial wissenschaften Elektrotechnik vieren ihre Ausbildung in einem der und Männern. So waren im Studien- erhoben, die sich auf bis zu 250 Euro Biologie zehn beliebtesten Berufe;Verwal daruntertungswissenschaf jahrten 2011 Studienanfängerinnen in je Semester belaufen können. Neben Sozialwesebefindetn sich kein einzigerWirtscha mitft singenieurtech- wedensen¹ technischen Studiengängen dem Gaststudium bieten die Hoch- nischer Ausrichtung. Die meisten deutlich unterrepräsentiert. Ledig- schulen zunehmend auch spezielleVerw altungswissenschaften Wirtschaftsingenieurwesen² von ihnen werden zur Verkäuferin lich 15 Prozent der 11 689 Studien- „Seniorenstudiengänge“ an, deren (993), zur Bürokauffrau (859) und anfängerinnen (Männer: 22 Prozent) Teilnehmerinnen Wirtschaftswissensch af undtliche r TeilnehmerSchwerpunkt. – Ingenieurwissenschaftlicher Schwerpunkt. zur medizinischen Fachangestellten belegten in der ersten Fachrichtung Veranstaltungen außerhalb des regu- (702) ausgebildet. Bei den 14 931 mathematisch-naturwissenschaft- lären Studienangebotes belegen. männlichen Ausbildungsanfängern liche Fächer, nur 7,8 Prozent (Män-
sind die Berufe Elektroniker (1 237), ner: 27 Prozent) waren in einer inge- Junge Frauen seltener in tech- Kraftfahrzeugmechatroniker (1 052) nieurwissenschaftlichen Disziplin nischen Berufen und Anlagenmechaniker (732) eingeschrieben. Zu den am stärksten Immer noch zeigen sich deutliche am stärksten besetzt. Außerhalb besetzten Studienbereichen zähl- geschlechtsspezifische Unterschiede des Dualen Systems werden nicht ten bei den Frauen die Wirtschafts-
402 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Frauen Männer
Verkäuferin Elektroniker
Bürokauffrau Kraftfahrzeugmechatroniker
Medizinische Anlagenmechaniker Fachangestellte Friseurin Fachkraft für Lagerlogistik
Zahnmedizinische Industriemechaniker Fachangestellte Kauffrau im Einzelhandel Verkäufer
Fachverkäuferin im Metallbauer Lebensmittelhandwerk Koch Industriekauffrau kurz + aktuell Hotelkauffrau Fachinformatiker Rechtsanwalts- und Kaufmann im Einzelhandel Notarfachangestellte Die zehn am stärksten besetzten Studienbereiche des 1. Hochschulsemesters im Studienjahr 2011 nach Geschlecht
Frauen Männer
Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften
Germanistik (ohne Maschinenbau/ Anglistik) Verfahrenstechnik Anglistik, Amerikanistik Informatik
Rechtswissenschaften Rechtswissenschaften
Erziehungswissenschaften Bauingenieurwesen
Mathematik Mathematik
Sozialwissenschaften Elektrotechnik
Biologie Verwaltungswissenschaften
Sozialwesen Wirtschaftsingenieurwesen¹
Verwaltungswissenschaften Wirtschaftsingenieurwesen²
Wirtschaftswissenschaftlicher Schwerpunkt. – Ingenieurwissenschaftlicher Schwerpunkt. wissenschaften (2 414), gefolgt von Zu Jahresbeginn mehr Tote verletzt wurden 407 Unfallbeteiligte, Germanistik (1 032) und Anglistik/ bei Verkehrsunfällen so viele wie im Januar und Februar Amerikanistik (619). Bei den 12 491 im 2011. Die Zahl der Leichtverletzten Erstsemester immatrikulierten Män- In den ersten beiden Monaten des Jah- stieg um drei Prozent auf 2 013. Die nern waren es die Wirtschaftswissen- res 2012 verloren in Rheinland-Pfalz Zahl der von der Polizei registrierten schaften (2 529), der Maschinenbau 35 Menschen bei Verkehrsunfällen Unfälle erhöhte sich um 1,1 Prozent bzw. die Verfahrenstechnik (1 330) ihr Leben. Das waren 18 mehr als im auf 19 844. und schließlich die Informatik (1 195). gleichen Vorjahreszeitraum. Schwer
Zensus aktuell
Erhebungsstellen starten die Begehung bei Antwortausfällen im Rahmen der Gebäude- und Wohnungszählung
In den kommenden Wochen werden Erhebungsbeauftragte fügung stehenden Registern kein Eigentümer ermittelt im Auftrag der Kreis- und Stadtverwaltungen landesweit werden konnten. rund 78 000 Wohngebäude in Augenschein nehmen. In diesen Fällen werden Erhebungsbeauftragte vor Ort die Mit dieser sogenannten Ersatzvornahme im Rahmen der benötigten Gebäudemerkmale wie den Gebäudetyp, das Gebäude- und Wohnungszählung enden die Erhebungen ungefähre Baujahr und die Anzahl der Wohnungen in Erfah- des Zensus 2011. „Die Begehungen sind erforderlich, weil rung bringen. Bei der Gebäude- und Wohnungszählung wir für diese Gebäude bisher keine Informationen vorlie- handelt es sich um eine Vollerhebung. „Mit der abschlie- gen haben,“ erklärt Jörg Berres, Präsident des Statistischen ßenden Begehung stellen wir sicher, dass zu allen Wohnge- Landesamtes Rheinland-Pfalz. Es handelt sich dabei ganz bäuden im Land Informationen vorliegen. Das ist vor allem überwiegend um Adressen, zu denen aus den zur Ver- für die kleinräumigen Auswertungen wichtig,“ so Berres.
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 403 Verbraucherpreise
Verbraucherpreise im April 2012 Verbraucherpreisindex Der Verbraucherpreisindex lag im April steigerungen waren auch bei Fleisch Der Verbraucherpreisindex misst die 2,3 Prozent über dem Niveau des Vor- und Fleischwaren (+5,6 Prozent) sowie durchschnittliche Preisveränderung der jahresmonats. Der Preisauftrieb stabi- Fisch und Fischwaren (+8,3 Prozent) Waren und Dienstleistungen, die von lisierte sich damit auf hohem Niveau. festzustellen. Für die Verbraucherinnen privaten Haushalten für Konsumzwecke und Verbraucher günstig verlief die gekauft werden. Berücksichtigt werden Erneut war es der überdurchschnitt- Preisentwicklung bei Speisefetten und Güter des täglichen Bedarfs, Mieten, langlebige Gebrauchsgüter und Dienst- liche Anstieg der Energiepreise (+5,8 -ölen (–3,4 Prozent). Insbesondere die Prozent), der maßgeblich zur Entwick- leistungen. Der Verbraucherpreisindex Preise für Butter (–16,7 Prozent) gaben dient als Indikator für die Beurteilung lung der Inflationsrate beitrug. So gegenüber dem Vorjahresmonat deut- der Geldwertstabilität und als Inflations- kostete Haushaltsenergie insgesamt lich nach. maßstab. 6,1 Prozent mehr. Insbesondere Gas Rund um die Monatsmitte erheben in (+9,5 Prozent) und die Umlage für den Im Vergleich zum März 2012 stieg die Rheinland-Pfalz in elf Berichtsgemeinden Betrieb einer Zentralheizung (+10,4 Inflationsrate um 0,2 Prozent. Stei- 17 Preisermittler im Auftrag des Statis- Prozent) verteuerten sich deutlich. gende Preise waren unter anderem tischen Landesamtes in mehr als 2 000 für alkoholische Getränke und Tabak- Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) gut Die Preise für Nahrungsmittel und waren sowie für Beherbergungs- und 20 000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von rund 750 genau alkoholfreie Getränke kletterten um Gaststättendienstleistungen (jeweils beschriebenen Waren und Dienstleis- 3,8 Prozent. Insbesondere alkoholfreie +0,5 Prozent) zu verzeichnen. Dage- tungen erfasst. Die Preisveränderungen Getränke wie beispielsweise Bohnen- gen gaben die Preise für Nahrungsmit- werden gemäß der Verbrauchsbedeu- kaffee (+8,9 Prozent) und Multivita- tel und alkoholfreie Getränke sowie für tung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte minsaft (+7,2 Prozent) waren deutlich Bekleidung und Schuhe (jeweils –0,3 zukommt, im Preisindex berücksichtigt. teurer. Überdurchschnittliche Preis- Prozent) leicht nach.
Verbraucherpreisindex im April 2012
Veränderung in den Waren- und Dienstleistungsgruppen gegenüber April 2011 in %
Alkoholische Getränke und Tabakwaren , Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke , Verkehr , Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe , Gesundheitspflege , Bekleidung und Schuhe , Verbraucherpreisindex , Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen , Freizeit, Unterhaltung und Kultur , Bildungswesen , Möbel, Hausrat und ihre laufende Instandhaltung , Andere Waren und Dienstleistungen -, Nachrichtenübermittlung -, - -
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %
April 2012 6 Verbraucherpreisindex: +2,3% 6 Ausgewählte Preisentwicklungen: Bohnen kaffee: +8,9% Bu tter: -16,7 % AM JJASONDJFMAM JJASONDJFMA
404 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Rheinland-Pfalz in Karten
Bettenauslastung im Tourismus 2011 nach Verwaltungsbezirken
Ein Drittel der Betten sind ausgelastet Im Jahr 2011 kamen fast 8,4 Millionen Übernachtungsgäste nach Rheinland- Pfalz. Auf diese entfielen insgesamt mehr als 22,6 Millionen Übernachtungen. Die Beherbergungskapazität lag im vergangenen Jahr bei rund 192 600 Betten. Über das ganze Jahr gesehen waren davon 32 Prozent ausgelastet. Regional betrachtet gibt es dabei beträchtliche Unterschiede. Während in Hamm (Sieg) 14 Prozent der des Bettenangebots ausgelastet waren, lag dieser AltenkirchenAltenkirchenAltenkirchenAltenkirchen (Ww.)(Ww.)(Ww.)(Ww.) Wert in Rennerod bei fast 60 Prozent.
WesterwaldkreisWesterwaldkreisWesterwaldkreisWesterwaldkreis NeuwiedNeuwiedNeuwiedNeuwied AhrweilerAhrweilerAhrweilerAhrweiler
Mayen-KoblenzMayen-KoblenzMayen-KoblenzMayen-Koblenz KoblenzKoblenzKoblenzKoblenz Rhein-Lahn-Rhein-Lahn-Rhein-Lahn-Rhein-Lahn- VulkaneifelVulkaneifelVulkaneifelVulkaneifel Rhein-Lahn-Rhein-Lahn-Rhein-Lahn-Rhein-Lahn- KreisKreis
EifelkreisEifelkreisEifelkreisEifelkreis Cochem-ZellCochem-ZellCochem-ZellCochem-Zell Bitburg-PrümBitburg-Prüm
Rhein-Hunsrück-Rhein-Hunsrück-Rhein-Hunsrück-Rhein-Hunsrück- KreisKreisKreisKreis MainzMainzMainzMainz Bernkastel-WittlichBernkastel-WittlichBernkastel-WittlichBernkastel-Wittlich Mainz-BingenMainz-BingenMainz-BingenMainz-Bingen
BadBadBadBad KreuznachKreuznachKreuznachKreuznach
TrierTrierTrierTrier Alzey-WormsAlzey-WormsAlzey-WormsAlzey-Worms BirkenfeldBirkenfeldBirkenfeldBirkenfeld
Trier-SaarburgTrier-SaarburgTrier-SaarburgTrier-Saarburg DonnersbergkreisDonnersbergkreisDonnersbergkreisDonnersbergkreis WormsWormsWormsWorms KuselKuselKuselKusel KuselKuselKuselKusel FrankenthalFrankenthalFrankenthalFrankenthal (Pfalz)(Pfalz)(Pfalz) LKLKLKLK KaiserslauternKaiserslauternKaiserslauternKaiserslautern Ludwigs-Ludwigs-Ludwigs-Ludwigs- KaiserslauternKaiserslauternKaiserslauternKaiserslautern Auslastungsgrad des Bettenangebotes KaiserslauternKaiserslauternKaiserslauternKaiserslautern BadBadBadBad DürkheimDürkheimDürkheimDürkheim hafenhafenhafenhafen a.a.a.a. RhRh.Rh.Rh.Rh..
Geheim (54) Rhein-Pfalz-KreisRhein-Pfalz-KreisRhein-Pfalz-KreisRhein-Pfalz-Kreis unter 20% (35) NeustadtNeustadtNeustadtNeustadt a.a.a.a. d.d.d.d. W.W.W.W. SpeyerSpeyerSpeyerSpeyer 22 bis 27% (34) SüdwestpfalzSüdwestpfalzSüdwestpfalzSüdwestpfalz 27 bis 32% (37) SüdlicheSüdlicheSüdlicheSüdliche WeinstraßeWeinstraßeWeinstraßeWeinstraße 32 bis 37% (27) ZweibrückenZweibrückenZweibrückenZweibrücken SüdlicheSüdlicheSüdlicheSüdliche WeinstraßeWeinstraßeWeinstraßeWeinstraße 37 bis 42% (7) PirmasensPirmasensPirmasensPirmasens LandauLandauLandauLandau i.i.i.i. d.d.d.d. Pf.Pf.Pf.Pf. 42% und mehr (16) ( ) Anzahl der Verwaltungsbezirke Landeswert: 32.2% GermersheimGermersheimGermersheimGermersheim
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 405 Rheinland-Pfalz regional
Rheinland-Pfalz regional: Mainz-Bingen
Von Simone Emmerichs
Vom 1. bis 3. Juni 2012 findet in Ingelheim am Rhein der 29. Rheinland- Pfalz-Tag statt. Aus diesem Anlass wird der Landkreis Mainz-Bingen, zu dem die Stadt Ingelheim gehört, in der Reihe „Rheinland-Pfalz regional“ vorgestellt.
Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der kreisfreien Städte und Landkreise in Rheinland-Pfalz wird von ihren strukturellen Rahmenbedingungen geprägt. In der Aufsatzreihe „Rheinland-Pfalz regional“ werden die zwölf kreisfreien Städte und die 24 Landkreise jeweils einer regionalsta- tistischen Analyse unterzogen. Als Basis dienen standortrelevante Daten und Indikatoren aus den Bereichen Bevölkerung, Wirtschaft, Tourismus und Arbeitsmarkt.
Junger Kreis mit langer Geschichte Donnersberg mit Mainz als Hauptstadt ein- gegliedert und das Gebiet nördlich der Nahe Frühe Die günstigen klimatischen Bedingungen Besiedlung in das Departement Rhein-Mosel mit Sitz in in der Region ermöglichten eine sehr frühe des Rheinufers Koblenz. Nach Vollzug der Wiener Kongress- fortdauernde Besiedlung des Rheinufers. Auf akte gelangte 1816 der Teil nördlich der Nahe Kelten, Römer und Alemannen folgten die zur preußischen Rheinprovinz, die übrigen Franken. Karl der Große errichtete in Ingel- Gemeinden an das Großherzogtum Hessen, heim eine der bedeutendsten deutschen welches die Provinz Rheinhessen zunächst Kaiserpfalzen, die auch heute noch zu den Wahrzeichen der Stadt gehört. Seit dem durch die Provinzialdirektion in Mainz ver- späten Mittelalter war das Kreisgebiet in waltete. Im Jahr 1835 wurde die Provinzial- eine Vielzahl mittlerer, kleiner und kleins- regierung aufgehoben und Rheinhessen in ter geistlicher und weltlicher Territorien vier Kreise aufgeteilt, darunter Mainz mit aufgeteilt. Die mächtigsten Territorialher- den Kantonen Bingen, Ober-Ingelheim und ren waren die Kurfürsten von Mainz (mit Wöllstein. Wesentlichere Gebietsverände- größeren Gebieten um Mainz und Bingen) rungen gab es 1852 durch die Bildung des und von der damaligen Pfalz (besonders um Landkreises Oppenheim, der 1938 wieder Bacharach, Ingelheim und Oppenheim). aufgelöst wurde.
Unter der französischen Herrschaft von Im Zuge der Verwaltungsreform entstand 1797 bis 1814 wurde der größte Teil des 1969 aus den bis dahin selbstständigen Krei- heutigen Landkreises in das Departement sen Mainz und Bingen sowie Gebietsteilen
406 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Rheinland-Pfalz regional
aus den früheren Landkreisen Bad Kreuznach und St.Goar der Kreis Mainz-Bingen in seiner G 1 Bevölkerung 1990–2010
jetzigen Ausdehnung. Messzahl: 1990=100 Wein- und Die für den Kreis bestimmenden Land - 120 Obstanbau prägen schaftsräume sind das Obere Mittelrheintal, Landschaft die Untere Naheebene und die Rheinhessi- 115 sche Rheinebene. Der Süden des Kreisgebie- tes hat Anteil am Rheinhessischen Tafel- und 110 Hügelland. Landwirtschaftliche Sonderkul- turen – besonders der Wein- und Obstanbau 105 – bestimmen das Landschaftsbild. 100 Starker Bevölkerungszuwachs in den LK Mainz-Bingen letzten Jahrzehnten 95 Rheinland-Pfalz Zweithöchste Mit rund 202 300 Einwohnern ist Mainz- Bevölkerungs- 0 dichte aller Bingen nach dem Kreis Mayen-Koblenz 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 Landkreise (210 300 Einwohner) der bevölkerungs- stärkste Verwaltungsbezirk in Rheinland- Bevölkerung in diesem Zeitraum nur um 9,4 Pfalz. Gut fünf Prozent der Rheinland-Pfäl- Prozent gewachsen. Ende der 80er-Jahre zerinnen und Rheinland-Pfälzer leben hier. bis Mitte der 90er-Jahre waren die stärks- Mit 334 Einwohnern je Quadratkilometer ten Zuwächse zu verzeichnen, die zu einem hat der Kreis die zweithöchste Bevölke - Großteil auf Wanderungsgewinne zurück- rungsdichte aller Landkreise aufzuweisen, zuführen sind. Im Jahr 2004 wurde erstmals die zudem deutlich über dem rheinland- die 200 000er-Marke überschritten und pfälzischen Durchschnitt liegt (202 Einwoh- 2010 ein vorläufiger Höchststand erreicht. ner je Quadratkilometer). Die Altersstruktur des Kreises weicht etwas Zum Kreis Mainz-Bingen gehören insgesamt vom Landesdurchschnitt ab, das zeigt ein 66 Städte und Gemeinden. Die beiden gro- Blick auf die Bevölkerungspyramide: In ßen kreisangehörigen Städte Bingen und Mainz-Bingen gibt es – bezogen auf 10 000 Ingelheim sind die einwohnerstärksten Einwohner – überdurchschnittlich viele Kin- Städte im Kreis. Hier leben jeweils rund zwölf der. Die jungen Erwachsenen sind dagegen Prozent der Bevölkerung von Mainz-Bingen. eher unterrepräsentiert, während die Jahr- Kleinste Gemeinde ist mit 126 Einwohnern gänge zwischen 40 und 50 Jahre im Kreis Breitscheid in der Verbandsgemeinde Rhein- wiederum deutlich stärker besetzt sind als Nahe. im Landesdurchschnitt. Die ältere Bevölke- rung ab 70 Jahre ist in Mainz-Bingen weniger Höchster Die Bevölkerungszahl von Mainz-Bingen Bevölkerungs- stark vertreten als im Land insgesamt. stand in 2010 nahm in den vergangenen vier Jahrzehn- ten deutlich zu (+33 Prozent). Nur im Die Wanderungsbilanz des Kreises weist Positive Wanderungs- Landkreis Germersheim war das Wachs- in den vergangenen vier Jahrzehnten – mit bilanz tum noch etwas höher (+34 Prozent). Im Ausnahme der Jahre 1974 und 1975 – Über- Durchschnitt ist die rheinland-pfälzische schüsse auf. In der Zeit nach der deutschen
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 407 Rheinland-Pfalz regional
Wiedervereinigung und Öffnung Mit- im Vergleich aller rheinland-pfälzischen tel- und Osteuropas konnte Mainz-Bingen Verwaltungsbezirke war dies Platz sieben. besonders starke Wanderungsgewinne Im Landesmittel belief sich die Gebur- verzeichnen. Mainz-Bingen profitiert zum tenrate 2010 auf 1,38 Kinder je Frau. Die einen von seiner günstigen geografischen Geburtenrate setzt sich zusammen aus der Lage, denn die Wanderungsüberschüsse Summe der altersspezifischen Geburtenzif- sind zu einem erheblichen Teil auf Zuwan- fern für alle Frauen im gebärfähigen Alter derung aus dem angrenzenden Ballungs- von 15 bis 44 Jahren. Der Anteil der Frauen raum Frankfurt-Mainz-Wiesbaden zurück- im Alter zwischen 15 und 44 Jahren lag in zuführen. Zum anderen dürfte die positive Mainz-Bingen im Jahr 2010 bei 18,2 Prozent wirtschaftliche Entwicklung im Kreis eine (Rheinland-Pfalz: 18,1 Prozent). große Rolle spielen, da neben der Attrakti- vität des Wohnstandorts auch das Angebot Der Jugendquotient setzt die Zahl der unter an Arbeitsplätzen ein wichtiges Motiv für 20-Jährigen ins Verhältnis zu den Menschen Wohnsitzverlagerungen darstellt. Im Jahr im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 2010 belief sich der Wanderungsüberschuss Jahren. Er gilt als Anhaltspunkt für die Auf- auf 900 Personen. Den 7 900 Fortzügen wendungen der Gesellschaft für Erziehung standen 8 800 Zuzüge entgegen. Bezogen und Bildung der Kinder und Jugendlichen. auf die Bevölkerung des Kreises ergibt sich Auf 100 Menschen im erwerbsfähigen Alter 2010 ein Wanderungsüberschuss von 4,4 je kamen 2010 in Mainz-Bingen 33 jüngere 1 000 Einwohner, der deutlich über dem Lan- Menschen unter 20 Jahren (Rheinland-Pfalz: desdurchschnitt liegt (Rheinland-Pfalz: 0,7). 32). Im Jahr 1970 war der Jugendquotient sowohl im Kreis (57) als auch im Land ins- Die Bilanz der natürlichen Bevölkerungsbe- gesamt (58) noch deutlich höher. wegung fiel für den Kreis Mainz-Bingen bis Ende der 80er-Jahre überwiegend negativ Der Altenquotient setzt die Bevölkerung ab Altenquotient deutlich unter aus. In den folgenden Jahren bis 2005 wur- 65 Jahre ins Verhältnis zur Bevölkerung im Landesdurch- den jeweils mehr Geburten als Sterbefälle erwerbsfähigen Alter. Er dient als Kennzahl schnitt registriert. Seitdem weist die Bilanz wieder zur Beschreibung von Aufwendungen für überwiegend Defizite aus. Im Jahr 2010 Transfers und Infrastruktureinrichtungen belief sich das Minus auf 170 Personen. Den für ältere Menschen, die im Wesentlichen 1 700 Geburten standen 1 870 Sterbefälle durch die erwerbsfähige Bevölkerung finan- gegenüber. Bezogen auf die Bevölkerung ziert werden müssen. ergibt sich ein natürliches Defizit von –0,8 Im Jahr 2010 wurden im Kreis Mainz-Bingen je 1 000 Einwohner; im Vergleich aller rhein- auf 100 Menschen im erwerbsfähigen Alter land-pfälzischen Verwaltungsbezirke ist das 30 ältere Menschen ab 65 Jahre gezählt. Platz drei (Rheinland-Pfalz: –3 je 1 000 Ein- Der Wert liegt damit deutlich unter dem wohner). rheinland-pfälzischen Durchschnitt (34). Im Überdurch- Die Geburtenrate im Kreis Mainz-Bingen langfristigen Vergleich ist der Altenquotient schnittliche Geburtenrate liegt etwas höher als im Landesmittel: in Mainz-Bingen (1970: 23) damit nicht ganz Durchschnittlich bringt eine Frau in Mainz- so stark gestiegen wie im Land insgesamt Bingen in ihrem Leben 1,48 Kinder zur Welt; (1970: 24).
408 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Rheinland-Pfalz regional
Landkreis Mainz-Bingen
Verwaltungsstruktur und Bevölkerung
Der Landkreis Mainz-Bingen besteht aus den beiden großen kreisange- hörigen Städten Bingen am Rhein und Ingelheim, der verbandsfreien Stadt Budenheim sowie den Verbandsgemeinden Bodenheim (fünf Ortsgemeinden), Gau-Algesheim (8), Guntersblum (9), Heidesheim am Rhein (2), Nieder-Olm (8), Nierstein-Oppenheim (11), Rhein-Nahe (10) und Sprendlingen-Gensingen (10). Sitz der Kreisverwaltung war zunächst Mainz, seit 1996 ist es Ingelheim am Rhein. Der Kreis Mainz-Bingen ist Teil der Planungsregion Rheinhessen-Nahe. Auf einer Fläche von 606 Quadratkilometern leben in den 66 Gemeinden des Landkrei- ses Mainz-Bingen rund 202 300 Menschen. Daraus ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 334 Einwohnern je Quadratkilometer, die deutlich über dem Landesdurchschnitt von 202 Einwohnern je Quadratkilometer und auch über dem Durchschnitt der Region Rheinhessen-Nahe mit 279 Einwohnern je Quadratkilometer liegt.
Mainz-Bingen
Geografische Lage und Flächennutzung Der Landkreis Mainz-Bingen erstreckt sich am linken Rheinufer von Bacharach bis Gun- tersblum. Im Norden und Westen grenzt er an den Rhein-Hunsrück-Kreis und an den Landkreis Bad Kreuznach. Südlicher Nachbar ist der Landkreis Alzey-Worms, im Osten grenzt er an die Landeshauptstadt Mainz. Nachbarn auf der anderen Rheinseite sind die hessischen Kreise Rheingau-Taunus und Groß-Gerau.
Das Kreisgebiet erstreckt sich über das Obere Mittelrheintal, das in den Hunsrück und in den Soonwald übergeht, die Untere Naheebene bis zur Rheinhessischen Rheinebene. Im Süden hat es einen Anteil am Rheinhessischen Tafel- und Hügelland. Das Landschaftsbild wird größtenteils bestimmt durch Obstplantagen, sowie durch Wein- und Gemüseanbau.
Von den 606 Quadratkilometern Fläche des Landkreises sind etwa 16 Prozent bewaldet, 62 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt und 18 Prozent dienen als Siedlungs- und Verkehrsfläche.
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 409 Rheinland-Pfalz regional
Aufbau der Bevölkerung 2010 diesem Zeitraum deutlich stärker schrump- G 2 nach Alter und Geschlecht fen (–15 Prozent). Mittelfristig, d. h., bis zum Jahr 2020 ist für Mainz-Bingen sogar noch Alter je Einwohner Geburts- in Jahren jahr mit einem Bevölkerungszuwachs von 3,2 Männer Frauen Prozent zu rechnen. Auch das ist die beste Entwicklung im gesamten Land. Nur im Kreis Trier-Saarburg wird mittelfristig eben- falls ein Zuwachs (+0,8 Prozent) erwartet.
Die Einwohnerzahl in Alzey-Worms wird bis dahin voraussichtlich unverändert bleiben. Für alle anderen Verwaltungsbezirke wird bereits bis zum Jahr 2020 mit sinkenden Bevölkerungszahlen gerechnet.
Die altersstrukturellen Verschiebungen wer- den dazu führen, dass sich der Anteil der älteren Bevölkerung weiter erhöht, wäh- rend der Anteil der jungen Menschen bzw.
der Personen im erwerbsfähigen Alter sinkt. Die Zahl der jungen Menschen unter 20 Jah- LK Mainz-Bingen Rheinland-Pfalz ren wird sich der Vorausberechnung zufolge Der Gesamtquotient – die Summe aus in Mainz-Bingen mit –29 Prozent weniger Jugend- und Altenquotient – lag 2010 auf- stark verringern als im Landesdurchschnitt grund der günstigen Altersstruktur im Kreis (–34 Prozent). Die Zahl der Personen im niedriger als im Land insgesamt: Auf 100 erwerbsfähigen Alter dürfte im Kreis um Menschen im Alter zwischen 20 und 65 knapp 20 Prozent sinken (Rheinland-Pfalz: Jahren kamen insgesamt 63 Personen, die –26 Prozent). Für die ältere Bevölkerung noch nicht oder nicht mehr erwerbsfähig wird ein deutlich stärkerer Anstieg als im sind (Rheinland-Pfalz: 66). Landesdurchschnitt erwartet. Unter den Annahmen der mittleren Variante wird sich Vorausberech- Nach der mittleren Variante der zweiten die Zahl der Menschen im Alter ab 65 Jahren nung: gerings- ter Bevölke- regionalisierten Bevölkerungsvorausberech- bis 2050 um 78 Prozent erhöhen (Rheinland- rungsrückgang nung des Statistischen Landesamtes könnte Pfalz: +38 Prozent). die Bevölkerungszahl des Landkreises bis Mainz-Bingen gehört zu den wirtschafts- 2050 gegenüber dem Basisjahr 2006 um stärksten Regionen im Land 4,4 Prozent sinken.1 Damit ergibt die Voraus- berechnung für Mainz-Bingen den gerings- In Mainz-Bingen wurde im Jahr 2009 ein ten Rückgang aller Verwaltungsbezirke. Im nominales Bruttoinlandsprodukt von 4,6 Land insgesamt könnte die Bevölkerung in Milliarden Euro erwirtschaftet. Damit gehört der Kreis zu den stärksten Wirtschaftsräu- 1 Vgl. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz 2050 – Zweite regio - nalisierte Bevölkerungsvorausberechnung (Basisjahr 2006). Bad Ems 2007. men in Rheinland-Pfalz; 4,5 Prozent der 2 Aktuellere Daten liegen noch nicht vor, da die Regionalisierung der Volkswirtschaft- Wirtschaftsleistung des Landes entstehen lichen Gesamtrechnungen eine Vielzahl an statistischen Basisinformationen erfor- 2 dert, die erst mit einer Zeitverzögerung von etwa zwei Jahren zur Verfügung stehen. hier.
410 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Rheinland-Pfalz regional
Ausgewählte Kennzahlen für den Landkreis Mainz-Bingen T 1 im Landkreis- und Landesvergleich
Landkreise Merkmal Jahr Einheit LK Mainz-Bingen Rheinland-Pfalz zusammen
Bevölkerung ¢ Anzahl ¢¥ ¥ ¢ ¦¨ ¢ ¡ ¥ ©¡£ Veränderung ¢–¢ % ¡,¢ -,§ -,¨ ¢§–¢£ % -¡,¡ -¡,¦ -¡,¦ Bevölkerungsdichte1 ¢ Einwohner je km² ¥¥¡ £¦ ¢¢ Anteil an der Gesamtbevölkerung unter 20-Jährige ¢ % ¢, ¦,§ ¦, 20- bis 65-Jährige ¢ % §,¥ £¦,© §,¡ 65-Jährige und Ältere ¢ % ¨,§ ¢,© ¢,§ Jugendquotient (unter 20-Jährige ¢ je 100 Personen ¥¢,¨ ¥¢,¨ ¥,§ bezogen auf 20- bis 65-Jährige) Altenquotient (65-Jährige und Ältere ¢ je 100 Personen ¥,¥ ¥¡,¨ ¥¡, bezogen auf 20- bis 65-Jährige) Natürlicher Saldo ¢ Anzahl -§£ - ¡£ - ¨¦ Wanderungssaldo ¢ Anzahl ¨¦¡ - ¢ ¢ ¨¥¦
Verfügbares Einkommen ¢¦ EUR je Einwohner ¢ ¨¥§ ¨ ¨¨¦ ¨ §¥© je 100 unter SGB-II-Quote2 Dez. ¢ ¡,¨ x §,¨ 65-Jährige
Bruttoinlandsprodukt ¢¦ Mill. EUR ¡ £¦¡ § §¢§ ¢ ¨ Veränderung ¢¨-¢¦ % -¡,£ -¥,§ -¥,¡ Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen ¢¦ EUR §£ ¦© £¥ ¥£ ££ ¢
Erwerbstätige am Arbeitsort ¢¦ 1 000 §¦,© ££, ¨£,¦ je 1 000 Arbeitsplatzdichte3 ¢¦ £¨ £¦ ©¢ Einwohner Sozialversicherungspflichtig ¢ Anzahl ¡§ ¡£© ©¡£ ¦¥ ¢¡© £¦¦ Beschäftigte Arbeitslosenquote4 April ¢¢ % ¡,¥ x £,¡ Arbeitslosenquote (15 bis unter 25 Jahre) April ¢¢ % £, x ¡,©
je 10 000 Gründungsintensität ¢£-¢¨ ¡ ¡¥ ¡© Erwerbsfähige5 je 100 000 Patentdichte ¢¥-¢£ ¨ ¥¦ ¡£ Einwohner Beschäftigte mit Hochschulabschluss ¢ Anteil in % ,§ £,¨ ¨, Beschäftigte in den ¢ Anteil in % ¦,§ ¢, ¡,¦ Hochtechnologiebranchen Beschäftigte in den wissensintensiven ¢ Anteil in % ¢¦,£ ¥¢,§ ¥©,£ Dienstleistungsbranchen
1 Gebietsstand 31.12.2010. – 2 Zahl der Empfänger von Leistungen nach dem SGB II im April bezogen auf die Bevölkerung im Alter unter 65 Jahren zum 31.12.2010. – 3 Je 1 000 Einwohner der Durchschnittsbevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. – 4 Zahl der Arbeitslosen bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. – 5 Personen im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Quellen: Amtliche Statistik; Gründungsintensität: Mannheimer Unternehmenspanel (ZEW, vormals ZEW-Gründungspanel); Patentdichte: Deutsches Patent- und Markenamt (Hrsg.): Patentatlas Deutschland – Ausgabe 2006, Regionaldaten der Erfindungstätigkeit, München 2006.
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 411 Rheinland-Pfalz regional
Das Bruttoinlandsprodukt umfasst den Wert sich die Gebiete in Größe und Erwerbstäti- Zweithöchste Arbeits- aller innerhalb eines Jahres in einem abge- genzahl stark unterscheiden. Für Vergleiche produktivität grenzten Wirtschaftsgebiet produzierten bietet sich daher die Arbeitsproduktivität des Landes Waren und Dienstleistungen abzüglich der an. Sie bezieht das Bruttoinlandsprodukt bei der Produktion verbrauchten Güter. Es ist auf die Zahl der Erwerbstätigen. Der Land- somit ein wichtiges Maß für die gesamtwirt- kreis Mainz-Bingen belegte 2009 mit einer schaftliche Leistungsfähigkeit einer Region. Arbeitsproduktivität von 65 900 Euro inner- halb von Rheinland-Pfalz den zweiten Platz. Rückgang Infolge der weltweiten Wirtschafts- und 2009, aber Nur in der kreisfreien Stadt Ludwigshafen Finanzkrise ist das Bruttoinlandsprodukt langfristig wurde ein höheres Bruttoinlandsprodukt stärkstes 2009 in den meisten kreisfreien Städten und Wirtschafts- je Erwerbstätigen erzielt (80 000 Euro). Im Landkreisen gesunken. Im Landkreis Mainz- wachstum Landesmittel liegt die Arbeitsproduktivität Bingen verringerte sich die Wirtschafts- deutlich niedriger (55 100 Euro). leistung um 4,5 Prozent (Rheinland-Pfalz: –3,4 Prozent). Im langfristigen Vergleich Im langfristigen Vergleich gegenüber dem gegenüber 1999 ist das nominale Brutto- Jahr 1999 ist die Arbeitsproduktivität im inlandsprodukt in Mainz-Bingen jedoch um Kreis mit +12,5 Prozent überdurchschnittlich 29 Prozent gestiegen, das war das stärkste stark gestiegen (Rheinland-Pfalz: +6,8 Pro- Wachstum aller rheinland-pfälzischen Ver- zent). Dies beruht darauf, dass der Anstieg waltungsbezirke. Im Landesdurchschnitt des Bruttoinlandsprodukts (+29 Prozent) war der Anstieg mit +15 Prozent deutlich deutlich stärker ausfiel als der Anstieg der geringer. Erwerbstätigenzahl (+15 Prozent).
Für einen regionalen Vergleich der Wirt- Die überdurchschnittliche Arbeitsproduk- schaftskraft sind die absoluten Werte zum tivität liegt in der Wirtschaftsstruktur des Bruttoinlandsprodukt nicht geeignet, da Kreises begründet: Mainz-Bingen gehört zu
G 3 Wirtschaftskraft 1999–2009
Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen Arbeitsproduktivität Messzahl: 1999 = 100 Euro je Arbeitsstunde1 der Erwerbstätigen 140 50
48
130 46
44 120 42
40 110 38
36 100 LK Mainz-Bingen LK Mainz-Bingen Rheinland-Pfalz 34 Rheinland-Pfalz 0 0 1999 2001 2003 2005 2007 2009 1999 2001 2003 2005 2007 2009
1 Standardarbeitsvolumen.
412 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Rheinland-Pfalz regional
G 4 Bruttowertschöpfung 1999 und 2009 nach Wirtschaftsbereichen
Anteile in % 3,6 2,5 1,7 1,4
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 28,3 30,0 33,2 33,1
Produzierendes Gewerbe
17,2 17,2 21,7 20,0 Handel, Gastgewerbe und Verkehr
26,9 Öffentliche und private Dienstleister 25,2 27,2 26,1 Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister 22,8 26,1 17,4 18,2
LK Mainz-Bingen Rheinland-Pfalz
den Verwaltungsbezirken im Land, in denen Das produzierende Gewerbe trug 2009 Wertschöp- fungsanteil des das produzierende Gewerbe ein vergleichs- insgesamt 1,36 Milliarden Euro zur Brutto- produzieren- weise großes Gewicht hat. Die Arbeits- wertschöpfung des Kreises bei, das waren den Gewerbes gestiegen produktivität – als Quotient aus Bruttoin- 42 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Im landsprodukt und Erwerbstätigen – ist im Landesmittel ist die Wertschöpfung dieses produzierenden Gewerbe tendenziell höher Wirtschaftsbereichs in diesem Zeitraum als in den Dienstleistungsbereichen, da im um 2,7 Prozent gesunken. Der Anteil des produzierenden Gewerbe die Kapitalaus- produzierenden Gewerbes an der gesam- stattung der Arbeitsplätze höher ist. Zudem ten Wirtschaftsleistung des Kreises hat sich ist der Anteil der Teilzeit- und geringfügig seit 1999 von 30 auf 33 Prozent erhöht. Im Beschäftigten im sekundären Sektor deutlich rheinland-pfälzischen Durchschnitt ist der niedriger als in den Dienstleistungsbereichen. Anteil im betrachteten Zeitraum dagegen von 33 auf 28 Prozent gesunken. Mainz-Bin- Stunden- Um auch den Umfang der erbrachten produktivität gen ist, neben dem Landkreis Alzey-Worms, ebenfalls Arbeitsleistung zu berücksichtigen, kann überdurch- die Stundenproduktivität – d. h. die Wirt- der einzige Verwaltungsbezirk, in dem das schnittlich schaftsleistung je erbrachter Arbeitsstunde produzierende Gewerbe seine Stellung – berechnet werden. Auch hier liegt der gegenüber den Dienstleistungsbereichen Landkreis Mainz-Bingen (47,88 Euro je ausbauen konnte. Stunde) hinter der kreisfreien Stadt Ludwigs- Verantwortlich für das überdurchschnitt- Starkes Plus in der Industrie hafen (58 Euro je Stunde) auf dem zweiten liche Wachstum des sekundären Sektors Rang. Im Landesdurchschnitt errechnet sich in Mainz-Bingen ist das verarbeitende eine Wirtschaftsleistung von 40,34 Euro je Gewerbe. Im Vergleich zu 1999 hat sich die geleisteter Arbeitsstunde. Wertschöpfung hier um 50 Prozent erhöht.
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 413 Rheinland-Pfalz regional
Starke Impulse bekam das verarbeitende Auch der Bereich „Finanzierung, Vermietung Gewerbe vor allem durch die chemische und Unternehmensdienstleister“ konnte Industrie, wozu nach der Wirtschaftszweig- einen hohen Anstieg gegenüber dem Jahr klassifikation 2003 auch die Pharmain- 1999 verbuchen (+23 Prozent). In Rheinland- dustrie gehörte. Neben vielen klein- und Pfalz ingesamt wurde bei diesen Dienstleis- mittelständischen Betrieben stärken auch tern das stärkste Wachstum verzeichnet Großunternehmen die Wirtschaftskraft (+31 Prozent). Der Wirtschaftsbereich, zum des Landkreises, u. a. das weltweit agierende dem das Kredit- und Versicherungsgewerbe, Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim. das Grundstücks- und Wohnungswesen ein- Das verarbeitende Gewerbe war von der schließlich der Wohnungsvermietung sowie Wirtschaftskrise besonders stark betroffen, Dienstleister für Unternehmen gehören, trug im Vergleich zum Vorjahr mussten große im Kreis 26 Prozent zur Wirtschaftsleistung Einbußen hingenommen werden. In Mainz- bei (Rheinland-Pfalz: ebenfalls 26 Prozent). Bingen war der Rückgang mit –17 Prozent Das geringste Wachstum verzeichnete Hoher Anteil aber weniger stark als im rheinlandpfälzi- von „Handel, schen Durchschnitt (-20 Prozent). der Wirtschaftsbereich „Handel, Gastge- Gastgewerbe werbe und Verkehr“; mit +18 Prozent lag es und Verkehr“ In den Dienstleistungsbereichen wurden im dennoch über dem rheinland-pfälzischen Jahr 2009 in Mainz-Bingen 2,64 Milliarden Durchschnitt (+14 Prozent). Der Anteil dieses Euro erwirtschaftet, das waren gut 24 Pro- Bereichs an der gesamten Wertschöpfung zent mehr als 1999 (Rheinland-Pfalz: +23 lag in Mainz-Bingen mit 20 Prozent höher Prozent) und 0,9 Prozent mehr als 2008 als im Landesmittel (17 Prozent). (Rheinland-Pfalz: +1,5 Prozent). Durch das stärkere Wachstum des produzierenden Der Landwirtschaft kommt im Kreis Mainz- Rebflächen Gewerbes nahm der Anteil der Dienstleis- in drei Wein- Bingen aufgrund der hochwertigen Böden anbaugebieten tungsbereiche an der gesamten Wertschöp- und der in der Rheinebene vorherrschenden fung aber von 66 auf 64 Prozentpunkte ab. günstigen klimatischen Bedingungen eine Im Landesmittel entfielen 2009 rund 70 Pro- besondere Bedeutung zu. Rund 62 Prozent zent der Wirtschaftsleistung auf die Dienst- der Gesamtfläche des Kreises dienten 2010 leistungsbereiche. der Landwirtschaft. Dieser Anteil wurde nur Überdurch- Mit einem Plus von 34 Prozent gegenüber von dem im Süden angrenzenden Landkreis schnittlicher Alzey-Worms übertroffen (Durchschnitt der Anstieg bei 1999 konnten die „Öffentlichen und pri- „Öffentlichen vaten Dienstleister“ das stärkste Wachs- Landkreise: 42 Prozent). und privaten tum im Dienstleistungssektor verzeichnen Dienstleistern“ Neben dem Obst- und Gemüseanbau hat (Rheinland-Pfalz: +21 Prozent). Dennoch lag vor allem der Weinbau in der Region einen der Anteil dieses Bereichs an der gesamten Wertschöpfung 2009 mit 18 Prozent noch hohen Stellenwert: Die landwirtschaftlich deutlich unter dem Landesdurchschnitt (27 genutzte Fläche von 32 200 Hektar bestand Prozent). Zu den „Öffentlichen und privaten 2010 zu 58 Prozent aus Ackerland, 33 Pro- Dienstleistern“ gehören neben der öffentli- zent entfielen auf den Weinbau (Landkreise: chen Verwaltung auch das Erziehungs- und 57 bzw. 8,5 Prozent). Die Rebflächen des Unterrichtswesen, das Gesundheitswesen, Kreises liegen in den drei Weinanbaugebie- die persönlichen Dienstleister sowie die ten Mittelrhein, Nahe und Rheinhessen. häuslichen Dienste. Mit knapp einem Sechstel der rheinland-
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pfälzischen Rebfläche nahm Mainz-Bingen –4,6 Prozent). Dabei ist zu beachten, dass unter den Verwaltungsbezirken hinter den die Wertschöpfung dieses Bereichs je nach Kreisen Alzey-Worms und Südliche Wein- Erntemenge und Erlössituation von Auf- und straße den dritten Platz ein. Vorherrschend Abwärtsbewegungen geprägt ist. angebaute Rebsorten waren im Jahr 2011 Spitzenwert: höchstes Pro-Kopf- Riesling, Müller-Thurgau, Dornfelder und Silvaner. Einkommen des Landes Die beschriebenen Kennzahlen zur Einkom- Indikator für Die Nutzung als Dauergrünland ist im Land- Wohlstand und kreis von untergeordneter Bedeutung (4,5 mensentstehung werden nach dem Inlands- Kaufkraft Prozent), dementsprechend hat auch die konzept abgegrenzt, d. h. für Mainz-Bingen Viehhaltung nur einen geringen Stellenwert. weisen sie nach, was im Landkreis erwirt- schaftet worden ist. Die Wirtschaftsleistung, Im Jahr 2009 wurden im Bereich „Land- und die von Auspendlern in anderen Kreisen Forstwirtschaft, Fischerei“ 104 Millionen erbracht wurde, ist nicht berücksichtigt; die Euro erwirtschaftet. Damit leistet der Kreis Leistung der Einpendler ist jedoch enthalten. Mainz-Bingen mit acht Prozent den zweit- Aufgrund der relativ hohen Pendlerzahl wird höchsten Beitrag zur gesamten rheinland- die Einkommenssituation der Einwohner des pfälzischen Wertschöpfung dieses Wirt- Kreises Mainz-Bingen durch diese Kennzah- schaftsbereiches. Nur der Anteil vom Kreis len alleine nur unzureichend abgebildet. Alzey-Worms war höher (8,8 Prozent). Im Vergleich zu 1999 ist die Wertschöpfung der Als Maß für den monetären Wohlstand Land- und Forstwirtschaft; Fischerei im Kreis kann das verfügbare Einkommen (Inländer- um zehn Prozent gesunken (Rheinland-Pfalz: konzept) herangezogen werden.
G 5 Verfügbares Einkommen 1999–2009
EUR je Einwohner 22 000 LK Mainz-Bingen Rheinland-Pfalz 20 000
18 000
16 000
14 000
12 000
10 000
8 000
6 000
4 000
2 000
0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
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Diese Kennzahl umfasst sämtliche Erwerbs- Wein, Kultur und Rheinromantik und Vermögenseinkommen der in Mainz- Der Tourismus ist ein bedeutender Wirt- Bingen lebenden Personen zuzüglich der schaftsfaktor in Rheinland-Pfalz. Auch im empfangenen Übertragungen – wie Renten, Landkreis Mainz-Bingen gewinnt er immer Arbeitslosengeld, Kindergeld usw. – und mehr an Bedeutung. Die beliebtesten tou- abzüglich der geleisteten Übertragungen, ristischen Ziele im Landkreis liegen entlang wie insbesondere direkte Steuern und Sozi- des Rheins von Bacharach bis Nierstein. albeiträge. Es entspricht also dem Einkom- Aber auch abseits des Rheins ziehen Bur- men, das den privaten Haushalten im Kreis gen, Schlösser, Sehenswürdigkeiten und letztlich zufließt und das sie für den Konsum eine Vielzahl von Rad- und Wanderwegen oder die Vermögensbildung verwenden kön- Besucher an. Besonderes Kennzeichen der nen. Damit spiegelt es die potenzielle Kauf- Region ist der Weinbau: Weinfeste, zahlrei- kraft der Menschen wider, die in der Region che Straußwirtschaften und viele Weingüter leben. laden zu einem Besuch ein. In der „fünften Insgesamt standen den privaten Haushal- Jahreszeit“ finden im Landkreis die für die ten in Mainz-Bingen im Jahr 2009 rund 4,4 Region typischen Fastnachtsumzüge und Milliarden Euro zur Verfügung. Damit hatte -sitzungen statt. der Kreis einen Anteil von 5,9 Prozent am Das diesjährige Landesfest findet vom 1. bis 29. Rheinland- gesamten verfügbaren Einkommen in Rhein- Pfalz-Tag in 3. Juni in Ingelheim statt. In der Rotwein- land-Pfalz. Im Zuge der Finanz- und Wirt- Ingelheim am stadt am linken Ufer des Rheins erwarten Rhein schaftskrise ist das verfügbare Einkommen die Besucher neben einem umfangreichen im Kreis 2009 um 1,2 Prozent gesunken Festprogramm auch historische Sehenswür- (Rheinland-Pfalz: –0,5 Prozent). Im langfris- digkeiten, wie z. B. die Burgkirche oder die tigen Vergleich gegenüber dem Jahr 1999 ist Ingelheimer Kaiserpfalz. das verfügbare Einkommen in Mainz-Bingen jedoch mit +32 Prozent überdurchschnittlich Im Jahr 2011 kamen 215 900 Übernach- Gästerekord im Jahr 2010 gestiegen (Rheinland-Pfalz: +23 Prozent). tungsgäste nach Mainz-Bingen, damit wurde ein neuer Rekord erreicht. Im Vergleich zum 21 800 Euro Bezogen auf die Zahl der Einwohner des je Einwohner Vorjahr ist die Zahl um 4,2 Prozent gestiegen Landkreises ergab sich für das Jahr 2009 ein für Konsum (Rheinland-Pfalz: +6,3 Prozent). Gegenüber und Sparen verfügbares Pro-Kopf-Einkommen in Höhe dem Jahr 2001 konnte ein überdurchschnitt- von 21 840 Euro. Damit erreichte Mainz- licher Anstieg der Besucherzahlen um 28 Bingen den höchsten Wert aller rheinland- Prozent erzielt werden (Rheinland-Pfalz: +21 pfälzischen Verwaltungsbezirke. Auf den Prozent). Während in der ersten Hälfte des Plätzen zwei und drei folgen die kreisfreie Jahrzehnts zum Teil erhebliche Rückgänge Stadt Speyer (21 060 Euro) und der Rhein- zu verzeichnen waren, stiegen die Gästezah- Pfalz-Kreis (20 300 Euro). Im Durchschnitt len in den letzten Jahren wieder an. Im Jahr stehen den Rheinland-Pfälzerinnen und 2008 wurde erstmals die 200 000-Marke Rheinland-Pfälzern 3 200 Euro weniger für überschritten. Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung (18 640 Euro), als den Einwohnern des Krei- Mehr als ein Viertel der Gäste des Landkrei- ses Mainz-Bingen. ses wurde in Bingen am Rhein gezählt. Die
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und US-Amerikaner im Kreis die größte G 6 Gäste und Übernachtungen 2001–2011 Besuchergruppe, gefolgt von Reisenden aus den Niederlanden und aus Großbritannien. Messzahl: 2001 =100 130 Die Übernachtungszahlen im Kreis lagen Übernachtungs- zahlen konstant 2011 mit 418 000 um vier Prozent über 120 denen des Vorjahres (Rheinland-Pfalz: +4,2 Prozent). Im Vergleich zum Jahr 2001 stiegen 110 die Zahlen im Kreis mit +9,7 Prozent deutlich stärker als im Landesmittel (+4,3 Prozent). 100 Auf 100 Einwohner des Kreises Mainz-Bin- 90 gen kamen im Jahr 2011 etwa 106 Gäste. Im Landesdurchschnitt lag die Gästeinten- 80 sität bei 210 Gästen je 100 Einwohner. Auch die Übernachtungsintensität liegt im Kreis 0 mit 206 Übernachtungen je 100 Einwohner 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 deutlich unter dem rheinland-pfälzischen Gäste Durchschnitt (565 Übernachtungen je 100 LK Mainz-Bingen Rheinland-Pfalz Übernachtungen Einwohner).
Stadt bildet zusammen mit dem hessischen Die durchschnittliche Verweildauer der Städte- touristen, Rüdesheim das südliche Tor zum UNESCO Gäste liegt in Mainz-Bingen mit 1,9 Tagen Kurzurlauber Welterbe „Oberes Mittelrheintal“. Die beträchtlich unter dem Landesdurchschnitt und Geschäfts- reisende landschaftlich reizvolle Lage und histori- von 2,7 Tagen. Im Vergleich zu 2001 ist die sche Sehenswürdigkeiten lockten im letz- Verweildauer im Kreis – wie auch im Land ten Jahr 58 400 Besucher an die alte Wir- insgesamt – um 0,4 Prozent gesunken. Die kungsstätte von Hildegard von Bingen. Rund niedrige Verweildauer in Mainz-Bingen resul- 36 500 Gäste besuchten Bacharach am tiert aus der hohen Zahl von Kurzurlaubern Rhein mit seiner historischen Bausubstanz und Städtetouristen sowie von Geschäfts- sowie den Burgen Stahleck und Stahlberg. reisenden. Ebenfalls ein beliebtes Reiseziel ist Ingelheim (16 100 Gäste im Jahr 2011), gefolgt von den Hohe Patentdichte und qualifizierte Gemeinden Nierstein (13 800 Gäste) und Beschäftigte machen Mainz-Bingen Bodenheim (13 100 Gäste). zukunftsfähig
Mit 86 Prozent stellten die Reisenden aus Wachstum und Strukturwandel werden Entwicklungs- dem Inland 2011 in Mainz-Bingen die größte potenziale vor allem von neuen Produkten und Pro- bestimmen Besuchergruppe. Dementsprechend kamen duktionsverfahren angetrieben, die sich am die Zukunfts- fähigkeit einer 14 Prozent der Gäste aus dem Ausland; im Markt durchsetzen (Innovationen). Grund- Region rheinland-pfälzischen Durschnitt lag der voraussetzungen für die Innovations- und Anteil ausländischer Touristen deutlich damit Zukunftsfähigkeit einer Region sind höher (22 Prozent). Unter den Gästen aus u. a. risikobereite Unternehmensgründer dem Ausland stellten US-Amerikanerinnen sowie hoch qualifizierte und motivierte
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Arbeitskräfte insbesondere in den zukunfts- In Mainz-Bingen wurden zwischen 2003 und Überdurch- schnittlich trächtigen Hochtechnologie- und wissensin- 2005 durchschnittlich rund 162 Patente pro hohe Patent- tensiven Dienstleistungsbranchen sowie eine Jahr beim Deutschen Patent- und Marken- dichte rege Forschungs- und Entwicklungstätigkeit amt oder beim Europäischen Patentamt in den Unternehmensforschungsstätten. angemeldet. Damit hatte der Kreis nach Ludwigshafen die meisten Patentanmel- In den Jahren 2005 bis 2008 lag die Grün- dungen im Land zu verzeichnen. Um regi- dungsintensität im Kreis Mainz-Bingen bei onale Vergleiche zu ermöglichen, wird die 41 Gründungen je 10 000 Personen im Zahl der Patentanmeldungen auf die Anzahl erwerbsfähigen Alter, während landesweit der Einwohner bezogen (Patentdichte). 47 Gründungen auf 10 000 Erwerbsfähige In Mainz-Bingen lag die Patentdichte mit kamen. Der Schwerpunkt der Gründungs- durchschnittlich 81 Patenten je 100 000 aktivitäten liegt in den Dienstleistungsbe- Einwohner im Zeitraum von 2003 bis 2005 reichen: Durchschnittlich fast zehn Grün- deutlich über dem rheinland-pfälzischen dungen je 10 000 Erwerbsfähige entfallen Durchschnitt (45) und dem Wert der Land- im Kreis jeweils auf die Bereiche „Konsum- kreise (39). bezogenen Dienstleistungen“, „Unterneh- Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Viele hoch mensnahen Dienstleistungen“ und „Handel“. qualifizierte Beschäftigten mit Hochschulabschluss, der Beschäftigte Im Vergleich zu den Jahren 1997 bis 2000 als Kennzahl für das Potenzial an hoch qua- ist die Gründungsintensität im Kreis um lifizierten Arbeitskräften gewertet werden 14 Prozent zurückgegangen (Rheinland- kann, lag in Mainz-Bingen im Jahr 2011 bei Pfalz: +3 Prozent); damals wurden noch fast elf Prozent; das war Platz vier im Ver- fast 48 Gründungen je 10 000 Erwerbsfä- gleich aller rheinlandpfälzischen Verwal- hige gezählt. tungsbezirke.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2011 nach Qualifikation G 7 bzw. ausgewählten Branchengruppen
Anteile¹ in %
, LK Mainz-Bingen Mit Hochschulabschluss Rheinland-Pfalz ,
, Hochtechnologiebranchen ,
Wissensintensive , Dienstleistungsbranchen ,
1 Anteile an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
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Im Landesmittel hatten 8,1 Prozent der der Anstieg mit +7,3 Prozent deutlich gerin- Beschäftigten einen Hochschulabschluss, im ger. Nur im Landkreis Alzey-Worms sowie Durchschnitt der Landkreise lag der Anteil im Rhein-Pfalz-Kreis verlief die Entwick- mit 5,8 Prozent noch deutlich niedriger. lung noch günstiger (+24 bzw. +18 Prozent). Rund 8 100 der neuen Arbeitsplätze im Kreis Schwerpunkt Die Beschäftigung in Hochtechnologiebran- bei Hoch- wurden in den Dienstleistungsbereichen chen – hierzu gehört beispielsweise die technologie- geschaffen (+21 Prozent; Rheinland-Pfalz: branchen chemische Industrie, Maschinen- und Fahr- +15 Prozent). Aber auch im produzierenden zeugbau sowie Forschung und Entwicklung Gewerbe verlief die Entwicklung in Mainz- – spielt in Mainz-Bingen eine bedeutende Bingen positiv; hier entstanden 1 000 neue Rolle. Beschäftigungsmöglichkeiten (+5,7 Prozent), Zum Bereich der Hochtechnologie gehören während in Rheinland-Pfalz insgesamt weni- zu einem überwiegenden Teil Branchen des ger Stellen in diesem Wirtschaftsbereich produzierenden Gewerbes, welche im Kreis registriert wurden (–8,6 Prozent). ein vergleichsweise hohes Gewicht haben. Die absolute Zahl der Erwerbstätigen ist Arbeits- Im Jahr 2011 arbeiteten fast 20 Prozent der platzdichte als Indikator für die relative wirtschaftli- sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in unterdurch- che Leistungsfähigkeit wenig aussagekräf- schnittlich einer Hochtechnologiebranche. Das rhein- tig. Deshalb wird häufig die sogenannte land-pfälzische Mittel lag mit 15 Prozent Arbeitsplatzdichte betrachtet. Sie bezieht deutlich niedriger. In den Landkreisen waren die Zahl der Erwerbstätigen am Arbeits- durchschnittlich zwölf Prozent in Hochtech- ort auf die Bevölkerung im Alter von 15 nologiebranchen tätig. bis unter 65 Jahren. Im Kreis Mainz-Bingen Wissensinten- Der Anteil der Beschäftigten in den wis- kamen im Jahr 2009 auf 1 000 Einwohner im sive Dienst- erwerbsfähigen Alter 518 Erwerbstätige. Im leistungen von sensintensiven Dienstleistungsbranchen an relativ geringer allen sozialversicherungspflichtig Beschäf- Durchschnitt der Landkreise lag die Arbeits- Bedeutung tigten lag 2011 im Kreis Mainz-Bingen mit platzdichte mit 591 Erwebstätigen je 1 000 29,5 Prozent dagegen deutlich unter dem Einwohner dieser Altersgruppe deutlich rheinland-pfälzischen Durchschnitt (37,5 höher (Rheinland-Pfalz: 702 Erwerbstätige Prozent; Landkreise: 33 Prozent). auf 1 000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter). Dies liegt darin begründet, dass viele
Erwerbstätige, die im Kreis Mainz-Bingen Positive Entwicklung auf dem wohnen, ihren Arbeitsplatz außerhalb des Arbeitsmarkt Kreises – beispielsweise in der Landeshaupt- Viele neue Im Landkreis Mainz-Bingen gab es 2009 stadt Mainz oder im Nachbarland Hessen – Arbeitsplätze haben. in den Dienst- Arbeitsplätze für rund 69 700 Menschen, leistungs- das waren etwas mehr als im Vorjahr (+0,8 bereichen Der Großteil der Erwerbstätigen ist sozial- Überdurch- Prozent; Rheinland-Pfalz: –0,2 Prozent). 3 schnittlicher versicherungspflichtig beschäftigt (2009 Anstieg der Im langfristigen Vergleich gegenüber 1999 in Mainz-Bingen: 64 Prozent; Rheinland- Beschäftigten- stieg die Zahl der Arbeitsplätze um 9 100 zahlen Pfalz: 65 Prozent). Im Jahr 2011 waren im bzw. 15 Prozent. Im Landesdurchschnitt war Kreis Mainz-Bingen rund 46 500 Menschen 3 Angaben aus der Erwerbstätigenstatistik. Aktuellere Daten liegen noch nicht vor. in einem solchen Beschäftigungsverhältnis.
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Zwischen Mitte 2010 und Mitte 2011 ist Einpendler nach und Auspendler T 2 die sozialversicherungspflichtige Beschäf- aus dem Landkreis Mainz-Bingen 2011 tigung im Kreis um 2,6 Prozent gestiegen Einpendler1 Auspendler 2 (Rheinland-Pfalz: +2,5 Prozent). Im Zehnjah- Herkunftsgebiet Anteile Anteile Zielgebiet Anzahl Anzahl resvergleich ist die Zahl der sozialversiche- in % in % rungspflichtig Beschäftigen mit Arbeitsort Insgesamt ¢ ¥¦¥ £ §¥¨ im Kreis um zehn Prozent gestiegen; im Lan- darunter desdurchschnitt war der Anstieg wesentlich Rheinland-Pfalz £ ¡£ ©,¨ ¢¨ §¦ £§,£ geringer (+4,5 Prozent). darunter Mainz, St. ¥ £¢¥ §,£ ¢ £¢ ¡¢,£ Laut Bundesagentur für Arbeit gab es Mitte Bad Kreuznach £ £¢ ¢£,© ¢ ¦©© £,¦ 2011 rund 15 700 geringfügig entlohnte Alzey-Worms ¥ ¢¡¦ £,¢ ¦¨ ¥,¦ Rhein-Hunsrück-Kreis ¨¥ £, £¥¡ , Beschäftigte im Landkreis. Davon waren Hessen ¥ ¦¦ ¡,£ ¨ ¦ ¥£,¦ 65 Prozent ausschließlich geringfügig ent- darunter lohnt beschäftigt (Rheinland-Pfalz: 67 Pro- Wiesbaden, St. ¦© £, § ¦ ¢, zent). Wie in anderen Regionen, so hat auch Frankfurt am Main, St. ¢© , ¡ ¢¢§ ¨,¥ in Mainz-Bingen die geringfügig entlohnte Groß-Gerau ¡¡¥ ¢, ¥ ¦©¦ ©,¦ Beschäftigung in den vergangenen Jahren 1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2011, die im Landkreis arbeiten aber nicht wohnen. – 2 Sozialversicherungspflichtig deutlich zugenommen. Gegenüber 2003 ist Beschäftigte am 30. Juni 2011, die im Landkreis wohnen aber zur Arbeit ein Anstieg um 46 Prozent zu verzeichnen, über die Landkreisgrenze hinaus fahren (ohne Ausland). Quelle: Bundesagentur für Arbeit während die Zunahme im Land insgesamt 35 Prozent betrug. Arbeitsort im Kreis kommen dagegen nur 46 Einpendler. Eine hohe Auspendlerquote Starke Zwischen dem Kreis Mainz-Bingen und den Pendler- sowie eine relativ geringe Einpendlerquote verflechtungen umliegenden Regionen in Rheinland-Pfalz und Hessen gibt es enge Verflechtungen sind charakteristisch für die Landkreise in der Arbeitsmärkte über sogenannte Berufs- Rheinland-Pfalz. Mainz-Bingen kommen pendler. Berufsauspendler sind sozialversi- dabei insbesondere die guten Verkehrsan- cherungspflichtig Beschäftigte, die in Mainz- bindungen zum Ballungsraum Mainz-Wies- Bingen wohnen, aber außerhalb des Kreises baden-Frankfurt zugute, die das Wohnen in arbeiten. Berufseinpendler dagegen arbeiten attraktiver Lage und Arbeitsplätze verbin- in Mainz-Bingen, wohnen aber außerhalb den. des Kreisgebietes. Rund 57 Prozent der Auspendler aus Mainz- Mehr als 42 Prozent der Auspendler- Im Jahr 2011 pendelten täglich mehr als Bingen arbeiteten 2011 im restlichen Rhein- Auspendler überschuss 50 600 Beschäftigte aus Mainz-Bingen aus land-Pfalz. Mit mehr als 42 Prozent führte arbeiten in von 29 200 Mainz Beschäftigten und 21 400 in den Kreis ein. Daraus ergibt der stärkste Auspendlerstrom in die Landes- sich ein Auspendlerüberschuss von mehr hauptstadt Mainz. Hier hatten 21 500 Ein- als 29 200 Beschäftigten. Vergleiche mit wohner des Landkreises ihren Arbeitsplatz. anderen Regionen sind wegen der Größen- In die angrenzenden Kreise Bad-Kreuznach unterschiede nur mithilfe von Kennzahlen (5,9 Prozent), Alzey-Worms (3,9 Prozent) möglich: Auf 100 Beschäftigte mit Wohn- und den Rhein-Hunsrück-Kreis (1,1 Prozent) ort im Landkreis Mainz-Bingen kommen pendelten vergleichsweise wenige Men- 67 Auspendler. Auf 100 Beschäftigte mit schen aus Mainz-Bingen. Rund 36 Prozent
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der Auspendler überqueren täglich den 1 Rhein um ihren Arbeitsplatz im Nachbarland G 8 Arbeitslosenquote 2001–2011 Hessen zu erreichen. Die meisten von ihnen 10 arbeiteten in den hessischen Großstädten Wiesbaden und Frankfurt am Rhein oder 9 dem Kreis Groß-Gerau. 8 7 Fast 71 Prozent der Einpendler waren Rhein- land-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer. 6 Gut ein Viertel kam aus dem angrenzenden 5 Kreis Bad Kreuznach, 16 Prozent aus Mainz 4
und 15 Prozent aus dem Landkreis Alzey- 3 Worms. Rund 14 Prozent der Einpendler 2 haben ihren Wohnort in Hessen. LK Mainz-Bingen 1 Rheinland-Pfalz Arbeitslosen- Trotz der guten Wirtschaftslage gibt es 0 quote niedriger 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 als im Land auch in Mainz-Bingen Arbeitslosigkeit, sie ist aber erheblich niedriger als im Landes- 1 Zahl der Arbeitslosen bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. durchschnitt. Die Arbeitslosenquote gibt Der Anteil der hilfebedürftigen Kinder ist den Anteil der Arbeitslosen an allen zivilen im Kreis vergleichsweise gering: Von 100 Erwerbspersonen an. Sie lag im Jahr 2011 in Kindern im Alter unter 15 Jahre sind im Kreis Mainz-Bingen mit 4,3 Prozent deutlich unter 7,6 hilfebedürftig; im Landesdurchschnitt dem Landesdurchschnitt (5,3 Prozent). Die sind 11,2 je 100 Kinder auf Hilfe angewiesen. Arbeitslosigkeit ist im Jahr 2009 im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise etwas gestie- gen, in den beiden folgenden Jahren aber Fazit wieder gesunken. Im Jahr 2011 erreichte sie Das überdurchschnittliche Wirtschafts- einen Tiefstand. Der positive Trend hält auch wachstum und die hohe Arbeitsproduk- 2012 an: Im April lag die Arbeitslosenquote tivität belegen die wirtschaftliche Stärke im Kreis bei 4,3 Prozent (Rheinland-Pfalz: des Landkreises Mainz-Bingen. Der Kreis 5,4 Prozent), das sind 0,1 Prozentpunkte profitiert dabei von seiner Nähe zum Bal- weniger als im April 2011 (Rheinland-Pfalz: lungsraum Rhein-Main und dessen enormer unverändert). Wirtschaftskraft sowie von seiner guten Anteil der Die SGB II-Quote bezieht die Zahl der Emp- Verkehrsanbindung. Neben klein- und mit- hilfebedürf- tigen Kinder fängerinnen und Empfänger von Grundsi- telständischen Unternehmen sind auch relativ gering cherung für Arbeitsuchende nach dem Sozi- bekannte Großunternehmen in Mainz-Bin- algesetzbuch II (SGB II) auf 100 Personen gen ansässig. Der wirtschaftliche Schwer- im Alter von unter 65 Jahren. Im Dezember punkt liegt im produzierenden Gewerbe 2011 waren in Mainz-Bingen 4,8 von 100 sowie im Bereich Handel, Gastgewerbe unter 65-Jährige auf Leistungen nach dem und Verkehr. Auch die Landwirtschaft, ins- SGB II angewiesen. Im rheinland-pfälzischen besondere der Weinbau, prägt das Bild des Durchschnitt lag der Wert mit 6,8 je 100 Kreises und ist auch für den Tourismus ein Einwohner deutlich höher. bedeutender Faktor.
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Der Landkreis Mainz-Bingen gehört nicht Die hohe Lebensqualität und die Attrakti- nur zu den wirtschaftsstärksten Regionen in vität des Kreises als Wohnort zeigen sich in Rheinland-Pfalz, sondern auch in Deutsch- dem überdurchschnittlichen verfügbaren land; dies belegen bundesweite Studien wie Einkommen, der niedrigen Arbeitslosen- z. B. das jährliche Wirtschaftsranking des quote sowie der unterdurchschnittlichen Magazins Focus Money4 oder das Regional- SGB II-Quote. Viele Erwerbstätige arbei- ranking der Initiative Neue Soziale Markt- ten in den angrenzenden Ballungsräumen, wirtschaft5. wählen aber als Wohnort den Kreis Mainz- Bingen.
4 Weitere Informationen unter www.focus.de; der Landkreis Mainz-Bingen belegte 2011 im bundesweiten Vergleich von 393 Kreisen und kreisfreien Städten Platz 13. Simone Emmerichs, Diplom-Be- [abgerufen am 02.05.2012] triebswirtin (FH), ist Mitarbeiterin 5 Weitere Informationen unter www.insm-regionalranking.de; Mainz-Bingen belegte im Ranking Platz 34 von insgesamt 409 Kreisen und kreisfreien Städten. [abgerufen im Referat Veröffentlichungen. am 02.05.2012]
In der Reihe Rheinland-Pfalz regional sind bereits folgende Beiträge in den Statistischen Monatsheften erschienen:
6 §/¢© Landkreis Birkenfeld 6 ¨/¢ Rhein-Hunsrück-Kreis 6 ¦/¢© Kreisfreie Stadt Trier 6 ¢/¢ Kreisfreie Stadt Speyer 6 5/2008 Landkreis Ahrweiler 6 ¥/¢ Kreisfreie Stadt Koblenz 6 ©/¢¨ Kreisfreie Stadt Mainz 6 £/¢ Eifelkreis Bitburg-Prüm 6 §/¢¦ Landkreis Bad Kreuznach 6 /¢ Kreisfreie Stadt Pirmasens 6 ¦/¢¦ Kreisfreie Stadt Ludwigshafen am Rhein 6 4/2012 Frankenthal (Pfalz) 6 £/¢ Kreisfreie Stadt Neustadt an der Weinstraße
Diese Beiträge und unser umfangreiches Datenangebot auf regionaler Ebene finden Sie bei uns im Internet unter http://www.statistik.rlp.de/regionaldaten.
422 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Historische Statistik
Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte Teil 1: Historische Rahmenbedingungen
Von Diane Dammers
Anlässlich des 65-jährigen Bestehens des Bundeslandes Rheinland- Pfalz am 18. Mai 2012 erscheint unter dem Titel „Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte“ die erste umfassende Gesamtdarstellung zur Geschichte des rheinland-pfälzischen Raums. Die Publikation beinhaltet zwei Textbände, in denen die Geschichte der Region seit der Urzeit bis in die Gegenwart des Bundeslandes dargestellt wird. In einem ergänzenden Dokumentationsband, der vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz herausgegeben wird, sind vor allem Tabellen, Grafiken und Karten zur historischen Statistik der heute zu Rheinland- Pfalz gehörenden Gebiete enthalten. Dieser Teil des Beitrags stellt den Statistikband vor und schildert die bei der Rekonstruktion von Daten aus der Zeit vor der Landesgründung zu beach- tenden historischen Rahmenbedingungen. In der nächsten Ausgabe der Statistischen Monats- hefte wird in einem zweiten Teil die Vorgehensweise bei der Datenrekonstruktion beschrieben.
Statistikband beleuchtet Landesge- dieses Projekt zum einen die Möglichkeit, schichte aus neuem Blickwinkel eigene Datenbestände aus den ersten Jahr- zehnten seines Bestehens digital aufzuberei- Auswertung Die Initiative zur Konzeption einer histori- von Statistiken ten, die bislang nur in Papierform vorlagen. schen Gesamtdarstellung des rheinland- aus der Zeit vor Zum anderen wurden für das Projekt erst- der Landes- pfälzischen Raums ging von der Kommission gründung mals Statistiken aus der Zeit vor der Landes- des Landtages für die Geschichte des Landes gründung ausgewertet, die das historische Rheinland-Pfalz aus. Als sich die Initiatoren Datenangebot des Statistischen Landesamts des Projekts im Jahr 2007 mit der Bitte an bereichern. das Statistische Landesamt wandten, statis- tisches Material für die Publikation bereit- Nach mehreren Jahren aufwendiger Recher- Recherche, Erfassung und zustellen, entstand daraus die Idee, einen che-, Erfassungs- und Auswertungsarbei- Auswertung eigenen Band zur historischen Statistik des ten ist dieses Projekt nun abgeschlossen. dauerten mehrere Jahre rheinland-pfälzischen Raums zu erstellen. Am 14. Mai 2012 wurde das Handbuch Für das Statistische Landesamt eröffnete „Kreuz – Rad – Löwe“ im Rahmen eines
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Festakts im Landtag dem Landtagspräsiden- Gesellschaft sowie kulturelles und geistiges ten übergeben. Seit dem 18. Mai 2012 ist das Leben der jeweiligen Zeit bieten. Handbuch im Buchhandel erhältlich. Der Statistikband eröffnet den Leserinnen Statistikband umfasst neben Der Band zur historischen Statistik präsen- und Lesern zunächst mithilfe von kurzen Tabellen und tiert auf über 360 Seiten möglichst weit in Tabellen, zahlreichen Grafiken sowie Karten Grafiken auch Karten die Vergangenheit zurückreichende Zahlen- einen möglichst umfassenden Blick auf die reihen und beleuchtet damit die Geschichte Landesentwicklung. Daten zu Themen wie des Landes aus einem neuen Blickwinkel. Er Demografie, Bildung, Gesundheit, Umwelt bildet auf diese Weise eine sinnvolle Ergän- und Wirtschaft zeichnen ein detailliertes zung zu den ersten beiden Bänden des Porträt der rheinland-pfälzischen Gesell- Handbuchs „Kreuz – Rad – Löwe“, die neben schaft seit der Landesgründung. Wo dies einer chronologischen Darstellung der trotz wechselnder administrativer Zustän- Geschichte des rheinland-pfälzischen Raums digkeiten, kriegsbedingter Datenlücken und auch strukturelle Einblicke in Wirtschaft, territorialer Veränderungen infolge von
Altersstruktur der Bevölkerung in den heute zu Rheinland-Pfalz gehörenden G 1 Gebieten 1871 und 2009
Alter in 1000 in Jahren Männer Frauen 100
90
80
70 Geburtenausfall infolge der Napoleonischen Befreiungskriege 60
50
40
Geburtenausfall und 30 erhöhte Sterblichkeit infolge einer Hungerkrise
20
10 Geburtenausfall infolge des Deutsch- Französischen Kriegs
40 30 20 10 0 10 20 30 40 1871 1871 Männer Frauen 2009 2009
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Altersstruktur der Bevölkerung in den heute zu Rheinland-Pfalz gehörenden G 2 Gebieten 1925 und 2009
Alter in 1000 in Jahren Männer Frauen 100
90
80
70
Geburtenausfall infolge des 60 Deutsch-Französischen Kriegs
50
40 Frauenüberschuss infolge männlicher Kriegstoter 30 im Ersten Weltkrieg
20 Geburtenausfall infolge des Ersten Weltkriegs 10
40 30 20 10 0 10 20 30 40 1925 1925 Männer Frauen 2009 2009
Gebietsabtretungen möglich war, erstreckt Linie die in Kapitel III des Bandes präsentier- sich diese zahlenmäßige Darstellung der ten Materialien. Dort werden zu ausgewähl- Landesgeschichte auch auf Informationen ten Fragestellungen statistische Daten aus aus der Zeit vor der Landesgründung. So der Zeit von der Gründung des Deutschen konnten beispielsweise Bevölkerungspyra- Reiches im Jahr 1871 bis zur Gegenwart in miden zur Altersstruktur der Bevölkerung regionalen Untergliederungen abgebildet. der heute zu Rheinland-Pfalz gehörenden Abgerundet wird das Datenangebot durch Gebiete für die Jahre 1871 und 1925 rekon- mehrere Personenverzeichnisse. Zum einen struiert werden. werden die Bischöfe bzw. Kirchenpräsiden- Band beinhal- Darüber hinaus soll die Publikation zu weite- ten aufgeführt, deren Wirkungsbereiche sich tet mehrere auf heute zu Rheinland-Pfalz gehörende Personen- ren landeshistorischen Forschungen anregen, verzeichnisse indem sie weiterführendes Arbeitsmaterial Gebiete erstreckten. Zum anderen werden zur rheinland-pfälzischen Landesgeschichte die weltlichen Herrscher aufgelistet, die auf bereitstellt. Diesem Zweck dienen in erster dem heutigen rheinland-pfälzischen Gebiet
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bis zum Ende des Kaiserreichs regiert haben. Nach dem Wiener Kongress gehörte das Eine weitere Übersicht nennt die Mitglieder heutige rheinland-pfälzische Territorium aller Kabinette seit der Gründung des Landes noch zu sieben verschiedenen Herrschafts- Rheinland-Pfalz. gebieten unterschiedlicher Größe. CD bietet Aufgrund der großen Materialfülle war es Bonus- Im Jahr 1834 wurde das Fürstentum Lich- nicht möglich, alle historischen Statistikda- material zur tenberg vom Herzogtum Sachsen-Coburg Bevölkerungs- ten, die für diesen Band rekonstruiert wur- bewegung an das Königreich Preußen abgetreten und den, in die Druckausgabe aufzunehmen. als Kreis St. Wendel in den Regierungsbezirk Daher werden die Daten zur natürlichen Bevölkerungsbewegung in Kapitel II ledig- Trier eingegliedert. lich summarisch für alle heute zu Rheinland- Im Jahr 1866 wurde das zur Landgrafschaft Pfalz gehörenden Gebiete ausgewiesen. Die Hessen-Homburg gehörende Oberamt Mei- Daten der historischen Kreise können der senheim Teil des preußischen Regierungsbe- dem Band beiliegenden CD entnommen werden. Um den Datennutzerinnen und zirks Koblenz. Im gleichen Jahr fiel auch das -nutzern die Durchführung eigener Berech- Herzogtum Nassau an Preußen und wurde nungen auf der Basis der in diesem Band prä- zur Provinz Hessen-Nassau.2 sentierten Daten zu erleichtern, enthält die Damit waren im Jahr 1871, zum Zeitpunkt Gebiete CD auch die übrigen Tabellen aus Kapitel III gehörten der Gründung des Deutschen Reiches, noch des Buches im Excel-Format. zu Preußen, vier Vorgängerstaaten auf dem Gebiet des Oldenburg, Hessen und Um eine Einschätzung des Potenzials und der heutigen Rheinland-Pfalz verblieben. Der Bayern Grenzen des Datenmaterials zu ermöglichen, Norden von Rheinland-Pfalz gehörte zum werden die Auswirkungen der wechselvollen Königreich Preußen. Im Nordwesten lagen Geschichte der heute zu Rheinland-Pfalz die preußischen Regierungsbezirke Koblenz gehörenden Gebiete auf die amtliche Sta- und Trier, die Teil der Rheinprovinz waren. Im tistik und darauf aufbauend im zweiten Teil des Beitrags die bei der Rekonstruktion der Nordosten erstreckte sich der Regierungs- Daten angewendeten Methoden skizziert. bezirk Wiesbaden der preußischen Provinz Hessen-Nassau.
1871 gehörten die rheinland-pfälzischen Auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Gebiete noch zu vier Staaten Birkenfeld lag das zum Großherzogtum Oldenburg gehörende Fürstentum Birken- Rheinland- Rheinland-Pfalz ist ein typisches „Nach- Pfalz ist feld, das 1937 dem Regierungsbezirk Koblenz typisches kriegsbundesland“, eine territoriale Kunst- „Nachkriegs- schöpfung, die nach dem Ende des Zwei- einverleibt wurde. Der dritte Vorgängerstaat bundesland“ ten Weltkriegs entstanden ist und Gebiete war das Großherzogtum Hessen, zu dem die unterschiedlicher Herkunft miteinander Provinz Rheinhessen gehörte. Im Süden des vereint.1 späteren Bundeslandes Rheinland-Pfalz lag
1 Michael Kißener, Kleine Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz 1945-2005. Wege der seit Anfang des 19. Jahrhunderts zum zur Integration eines „Nachkriegsbundeslandes“, Karlsruhe 2006, S.8. Königreich Bayern gehörende Regierungs- 2 Günter Löffler, Verwaltungsgliederung 1820-1980. Landkreise und kreisfreie Städte. Köln 1982 (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, Beihefte, V.2), S. 18ff. bezirk Pfalz.
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Alle Vorgängerstaaten besaßen eigene Erste Tendenzen zu einer staatenübergrei- statistische Zentralbehörden fenden Vereinheitlichung gab es in der Bevölkerungsstatistik. Mit der Gründung des Jeder Staat Infolge der territorialen Vielfalt gab es im 19. verfügte über Deutschen Zollvereins im Jahr 1833 ergab Jahrhundert noch keine einheitliche amtli- eigenständige sich in diesem Bereich die Notwendigkeit amtliche che Statistik für das heutige rheinland-pfäl- Statistik einer aufeinander abgestimmten Vorge- zische Gebiet, was die Rekonstruktion histo- hensweise, da die Einnahmen des Zollver- rischer Statistikdaten erschwert. eins anhand der Bevölkerungszahlen auf Alle Vorgängerstaaten besaßen eine eigen- die Mitgliedstaaten verteilt werden sollten. ständige amtliche Statistik und schufen Dies führte dazu, dass die Mitgliedstaaten eigene statistische Zentralbehörden, die des Zollvereins ab 1834 in dreijährlichen zunächst weitgehend unabhängig vonei- Abständen gleichzeitig der Bevölkerungs- nander agierten. Den Anfang machte das stand ermittelten.3 Königreich Preußen mit der Errichtung des Im Laufe der Zeit gingen vom Zollverein wei- Kommission Königlich Preußischen Statistischen Bureaus sollte Vor- tere Impulse zu einer Vereinheitlichung der schläge zur im Jahr 1805. amtlichen Statistik aus. So wurde im Jahr weiteren Ver- einheitlichung Es folgte das Königreich Bayern, wo im Jahre 1869 die „Kommission zur weiteren Ausbil- machen 1808 zum ersten Mal eine statistische Zen- dung der Statistik des Zollvereins“ gegrün- tralstelle ihre Arbeit aufnahm. Die dauer- det, deren Aufgabe es war, „Vorschläge dar- hafte Etablierung eines statistischen Amtes über zu machen, in welcher Weise den der gelang dort allerdings erst mit der Einrich- Zollvereinsstatistik zur Zeit anklebenden tung des Königlich Bayerischen Statistischen Mängeln abzuhelfen und in welchen Rich- Bureaus im Jahr 1833. Die statistische Zent- tungen derselben, mit Einschluß der Volks- ralbehörde des Großherzogtums Oldenburg zählungen, eine weitere Ausbildung zu geben wurde im Jahr 1855 gegründet. Im Jahr 1861 sein möchte“.4 wurde schließlich im Großherzogtum Hes- Die Gründung des Deutschen Reiches ver- sen die Großherzoglich Hessische Zentral- hinderte jedoch die Umsetzung der Ergeb- stelle für die Landesstatistik errichtet. nisse dieser Kommission. Von einer einheitli- chen amtlichen Statistik konnte also vor der Reichsgründung noch nicht die Rede sein. Der Deutsche Zollverein förderte die Vereinheitlichung der Statistik Erst im Laufe der 1870er-Jahre gelang es, 1871 Ausgangs- jahr für die aufbauend auf den Vorschlägen der Kom- Datenre- Vereinheitli- Die Konsequenzen aus der Ämterviel - konstruktion chung begann mission zur weiteren Ausbildung der Statis- in der Bevölke- falt waren unterschiedliche Erhebungs- tik des Zollvereins, ein einheitliches statis- rungsstatistik methoden, voneinander abweichende tisches Programm für das Deutsche Reich Erhebungsgegenstände und divergierende zu entwickeln. Aus diesem Grund wurde Erhebungszeitpunkte. das Jahr 1871 als Ausgangspunkt für die
3 Statistisches Bundesamt, Bevölkerung und Wirtschaft 1872-1972. Herausgegeben Rekonstruktion statistischer Daten über das anläßlich des 100jährigen Bestehens der zentralen amtlichen Statistik, Stuttgart, Mainz 1972, S. 89. heute zu Rheinland-Pfalz gehörende Gebiet 4 BArch R1401 (Reichskanzleramt)/1591. gewählt.
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 427 Historische Statistik
Vielfalt der statistischen Ämter bedeutet später ergänzend die „Mittheilungen der große Quellenvielfalt Grossherzoglich Hessischen Centralstelle für die Landesstatistik“ ins Leben gerufen. Alle statisti- Die Vielfalt der statistischen Zentralbehör- schen Ämter mit eigenen den schlug sich in einer ebenso vielfältigen Die Veröffentlichungsreihe des Königlich Veröffentli- Quellenlage nieder. Die statistischen Ämter Bayerischen Statistischen Bureaus, die chungsreihen aller Vorgängerstaaten, zu denen die heuti- „Beiträge zur Statistik des Königreichs Bay- gen rheinland-pfälzischen Gebiete gehörten, ern“, erschien zum ersten Mal im Jahr 1850. besaßen eigene Veröffentlichungsreihen, in Im Jahr 1869 wurde mit der Gründung der denen sie die Ergebnisse der amtlichen Sta- „Zeitschrift des Königlich Bayerischen Sta- tistik präsentierten. Im Jahr 1859 erschien tistischen Bureaus“ auch in Bayern ein Ver- die erste Ausgabe der „Preußischen Statis- öffentlichungsformat für die kurzfristige tik“, der zentralen Veröffentlichungsreihe Publikation aktueller statistischer Daten des Königlich Preußischen Statistischen geschaffen. Bureaus. Die Bände dieser Reihe, die in unre- Diese zwischen 1850 und 1870 entstan- Struktur der gelmäßiger Folge, aber mindestens einmal Veröffentli- dene Struktur der Veröffentlichungen der chungen über pro Jahr erschienen, stellten in der Regel die statistischen Ämter hatte bis in die Wei- Jahrzehnte unverändert Ergebnisse einer statistischen Erhebung sehr marer Republik und teilweise sogar dar- ausführlich und regional tief gegliedert dar. über hinaus Bestand. Hinzu kam nach der Später ergänzte die „Zeitschrift des König- Reichsgründung die Veröffentlichungsreihe lich Preußischen Statistischen Bureaus“ des Statistischen Reichsamts, die „Statistik das Datenangebot, die mehrmals pro Jahr des Deutschen Reichs“, deren erster Band erschien und einen Überblick über aktuelle im Jahr 1873 erschien. Analog zu den Zeit- Ergebnisse verschiedener Statistiken gab. schriften der anderen statistischen Ämter wurden zeitgleich die „Vierteljahreshefte Die Statistikbehörde des Großherzogtums zur Statistik des Deutschen Reichs“ geschaf- Oldenburg veröffentlichte statistische Daten fen, die zunächst in die Reihe Statistik des ab 1857 in der Reihe „Statistische Nachrich- Deutschen Reichs integriert waren und nach ten über das Grossherzogthum Oldenburg“. einigen Unterbrechungen ab 1892 als eigen- Während die Bände dieser Reihe zunächst in ständige Reihe erschienen. der Regel einmal jährlich erschienen, wurden die Abstände zur Jahrhundertwende immer größer. Statistische Ämter hatten unterschiedli- che Veröffentlichungsschwerpunkte Das großherzoglich-hessische Veröffent- lichungsprogramm hatte einen ähnlichen Nicht alle Veröffentlichungsreihen behan- Preußen: Zu einigen Aufbau wie das preußische. Umfangrei- delten das volle inhaltliche Spektrum der Themen chere Analysen zu einzelnen Statistiken amtlichen Statistik. Auch war die Periodi- erschien jedes Jahr ein Band wurden in der Reihe „Beiträge zur Statis- zität unterschiedlich, mit der Ergebnisse tik des Großherzogthums Hessen“ pub- einer bestimmten Statistik veröffentlicht liziert, deren erster Band 1862 erschien. wurden. In der Reihe „Preußische Statistik“ Zur kurzfristigen Veröffentlichung von wurde nach Möglichkeit zu ausgewählten statistischen Ergebnissen aus dem gesamten Statistiken jedes Jahr ein nach gleichem Erhebungsspektrum wurden wenige Jahre Schema gestalteter Band veröffentlicht.
428 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Historische Statistik
Dies war beispielsweise bei der Statistik Die Reihe „Statistik des Deutschen Reichs“ Deutsches Reich: der Bevölkerungsbewegung, der Todesursa- behandelte zunächst nur ausgewählte The- Zunächst chenstatistik und der Erntestatistik der Fall. men. Regelmäßig erschienen Bände zu Sta- Schwerpunkt bei Statistiken Hinzu kamen Bände anlässlich in mehrjähri- tistiken mit grenzüberschreitendem Charak- mit grenzüber- gem Turnus durchgeführter Großzählungen, schreitendem ter, wie Außenhandel und Schiffsverkehr. Charakter wie z. B. Volks- oder Gewerbezählungen. Darüber hinaus wurden dort ab der Gewer- Bayern: Die „Beiträge zur Statistik des Königreichs bezählung 1875 in der Regel die Ergebnisse Inhalt ging über Darstel- Bayern“ wiesen zwar ein noch breite - der in mehrjährigen Abständen stattfin- lung statisti- res inhaltliches Spektrum auf, allerdings denden Großzählungen veröffentlicht. In scher Ergeb- nisse hinaus erschienen die Bände zu den einzelnen den 1880er-Jahren ergänzten sozialstatis- Statistiken weniger regelmäßig, sodass zur tische Inhalte das Themenspektrum. Nach Rekonstruktion lückenloser Zeitreihen die der Jahrhundertwende nahm die The - Zeitschrift des Amtes besser geeignet ist. menvielfalt weiter zu, so wurden ab 1907 Einzelne Bände der Veröffentlichungsreihe jährlich die Ergebnisse der Statistik der beschäftigten sich mit Spezialfragen, die Bevölkerungsbewegung publiziert. über die Wiedergabe von Ergebnissen der amtlichen Statistik hinausgingen (z. B. Bd. 106: Die Verelendung des Mittelstandes). Unterschiedliche Veröffentlichungs- schwerpunkte schränkten Merkmalsaus- Hessen: Die „Beiträge zur Statistik des Großherzog- Viele Statisti- wahl ein ken mit thums Hessen“ bieten trotz geringerer Band- Bezug zur zahl eine recht große inhaltliche Vielfalt, da Mehr als Staatstätigkeit Ziel des Projekts war es, zu möglichst vielen die Bände in der Regel in drei bis vier Teile 1 000 statistischen Merkmalen lange Zeitreihen Statistik bände untergliedert waren, die sich mit verschiede- auch für die Jahre vor der Gründung des gesichtet nen Statistiken beschäftigten. Dabei wurden Bundeslandes Rheinland-Pfalz zu rekons- ausgewählte Statistikbereiche möglichst truieren. Um Merkmale zu identifizieren, jedes Jahr nach gleichem Schema behandelt. bei denen die Bildung langer Reihen mög- Auffällig ist in der hessischen Veröffentli- chungsreihe ein höherer Anteil von Themen, lich ist, wurden zunächst die oben genann- die in einem unmittelbaren Zusammenhang ten Veröffentlichungen der statistischen mit der Staatsverwaltung standen, so z. B. Ämter gesichtet. Nimmt man die Veröf- Statistiken aus den Bereichen Rechtspflege, fentlichungsreihen und die Zeitschriften Staatsfinanzen und Forstverwaltung. der Ämter zusammen, sind dies mehr als 1 000 Bände. In einigen Fällen wurden wei- Oldenburg: Die oldenburgische Veröffentlichungsreihe Schwerpunkte tere Veröffentlichungen der statistischen konzentrierte sich auf bevölkerungs- und bei Bevölke- Ämter, die außerhalb der genannten Reihen rungs- und agrarstatistische Themen. Vereinzelt wurden Agrarstatistik auch andere Statistikbereiche dargestellt, erschienen sind, hinzugezogen. Dies galt jedoch nicht kontinuierlich, was Langfrist- z. B. für die oldenburgischen und preußi- vergleiche erschwert. In den Anfangsjah- schen Gemeindeverzeichnisse. Aufgrund der Auswertung von Archiv- ren hatte entsprechend der geografischen großen Vielfalt der veröffentlichten Statisti- material nicht Lage die Schifffahrt einen hohen Stellenwert ken musste auf die Auswertung von Archiv- möglich innerhalb der Veröffentlichungen. material leider verzichtet werden.
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 429 Historische Statistik
Bevölkerungs- Die Unterschiede in der Veröffentlichungs- Vorgängerstaaten anlässlich der Volkszäh- und Agrar- statistik für praxis schränken die Zahl der Merkmale ein, lung veröffentlichten. Im 19. Jahrhundert Zeitreihenbil- für die lange statistische Zahlenreihen rekon- war die Zahl der Gemeinden deutlich größer dung beson- ders geeignet struiert werden können. Besonders geeignet als heute. Während es in Rheinland-Pfalz sind Daten aus den Bereichen der Bevölke- derzeit 2 258 Gemeinden gibt, waren es auf rungsstatistik und der Agrarstatistik, die in dem gleichen Gebiet im Jahr 1871 noch mehr den Veröffentlichungen aller statistischen als 3 000. Ämter einen hohen Stellenwert hatten und
daher auch in dieser Publikation im Mittel- Historische Gemeinden wurden anhand punkt stehen. Andere Statistikbereiche, wie heutiger Gemarkungsnamen lokalisiert z. B. die Bildungs- oder die Finanzstatistik, sind in den Veröffentlichungen der verschie- In einem ersten Schritt wurde anhand der Historische Gemeinde- denen statistischen Ämter so uneinheitlich Gemeindeverzeichnisse ermittelt, welche verzeichnisse dargestellt, dass eine Gegenüberstellung historischen Gemeinden im Jahr 1871 auf als zentrale Datenquelle nicht sinnvoll ist. Auch eine Einbeziehung dem Gebiet des heutigen Bundeslandes der Wirtschaftsstatistiken war innerhalb des Rheinland-Pfalz lagen. Um die historischen gesteckten zeitlichen Rahmens nicht mög- Gemeinden heutigen Gebietseinheiten lich. Hier hätte neben der Heterogenität der zuzuordnen, wurden die Gemeindebezeich- Veröffentlichungen der verschiedenen Sta- nungen aus der Bevölkerungsstatistik zuerst tistikbehörden gleichzeitig das Problem der mit einer aktuellen Liste der rheinland-pfäl- sich von Zählung zu Zählung verändernden zischen Gemarkungen verglichen. Vielfach Wirtschaftszweigsystematiken gelöst wer- finden sich historische Gemeindebezeich- nungen in den heutigen Gemarkungsnamen den müssen.5 wieder. Dadurch konnte ein großer Teil der heute nicht mehr existierenden Gemeinden Gemeindedaten zur Bevölkerung dienten Gemarkungen zugeordnet werden. Zugleich als Ausgangspunkt der Datenrekonstruk- klärte sich damit, zu welchen Gemeinden tion und Kreisen diese historischen Gemeinden in der Gegenwart gehören. 1871 gab es Als Ausgangspunkt für die Bildung langer noch über Ergänzende 3 000 Gemein- Zahlenreihen aus der Zeit vor der Lan - Historische Gemeinden, die sich nicht auf Recherchen den auf heuti- desgründung wurden Bevölkerungsdaten diesem Wege lokalisieren ließen, wurden mithilfe von gem rheinland- Landkarten, pfälzischen gewählt. Die Grundlage der weiteren Daten- anhand von Landkarten, Wohnplatzver- Wohnplatz- Gebiet rekonstruktion bildeten Bevölkerungszah- zeichnissen und Internet-Recherchen iden- verzeichnissen len der historischen Gemeinden, die sich tifiziert. Auf diese Methoden musste unter und Internet im Jahr 1871 auf dem Gebiet des heutigen anderem zurückgegriffen werden, wenn Bundeslandes Rheinland-Pfalz befanden. Gemeinden ihren Namen völlig verändert Diese wurden den Gemeindeverzeichnissen haben, so z. B. die Gemeinde Kotzenroth im entnommen, die die statistischen Ämter der Landkreis Altenkirchen, die 1963 in Rosen- heim umbenannt wurde. Die Ergebnisse 5 Daten zur Erwerbsstruktur in den heute zu Rheinland-Pfalz gehörenden Gebieten finden sich in Hohls, Rüdiger/Kaelble, Hartmut, Die regionale Erwerbsstruktur im dieses Arbeitsschrittes wurden in einer Deutschen Reich und in der Bundesrepublik 1895-1970. Eine statistische Dokumen - Datenbank festgehalten. Sie enthält alle im tation, St. Katharinen 1989 (Quellen und Forschungen zur historischen Statistik von Deutschland, 9), S. 130. Jahr 1871 existierenden Gemeinden, die auf
430 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Historische Statistik
Auszug aus der Datenbank der auf heute zu Rheinland-Pfalz gehörendem Gebiet liegenden T 1 historischen Gemeinden
dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz net und konnte auf diese Weise zugeordnet lagen. Zu jeder dieser historischen Gemein- werden, während Pützfeld auf der Karte den wurden folgende Daten festgehalten: der Gemeindegrenzen 1:200 000 des Lan- heutige Kreiszugehörigkeit, heutige Gemein- desamtes für Vermessung und Geobasisin- dezugehörigkeit, historische Kreiszugehörig- formation Rheinland-Pfalz als Ortsteil von keit und Bevölkerungszahl. Ahrbrück verzeichnet ist.
Tabelle T1 enthält einen Auszug aus dieser Datenbank. Anhand der heutigen Gemar- kungsbezeichnung konnte beispielsweise Zuordnung der historischen Gemeinden die historische Gemeinde Kreuzberg der zu Kreisen diente als Grundlage für Kar- heutigen Gemeinde Altenahr zugeordnet ten werden. Im Fall der historischen Gemeinden Nach der Verortung aller historischen Datenbank um Denn und Pützfeld war eine Zuordnung auf Gemeinde- Gemeinden des Jahres 1871 wurde die ergebnisse diesem Wege nicht möglich, da diese histo- Datenbank um die Bevölkerungsdaten wei- weiterer Volks- rischen Gemeinden heute zur Gemarkung zählungen terer Volkszählungen ergänzt. Es wurden die ergänzt Ahrbrück gehören. Gemeindeergebnisse der Volkszählungen Die historische Gemeinde Denn war jedoch von 1875, 1880, 1885, 1890, 1895, 1900, im amtlichen Gemeindeverzeichnis 1905, 1910, 1919, 1925, 1933 und 1939 von Rheinland-Pfalz des Jahres 1948 als erfasst, soweit diese für die einzelnen Lan- Ortsteil der Gemeinde Ahrbrück verzeich- desteile vorlagen.
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 431 Historische Statistik
K 1 Die heute zu Rheinland-Pfalz gehörenden Gebiete 1871 nach der administrativen Zugehörigkeit
AltenkircheAltenkirchenAltenkirchenn
OberwesterwaldkreisOberwesterwaldkreis
AhrweilerAhrweiler NeuwiedNeuwied UnterwesterwaldkreisUnterwesterwaldkreis
AdenauAdenau KoblenzKoblenz MayenMayen UnterlahnkreisUnterlahnkreis
DaunDaun DaunDaun RheingauRheingau PrümPrüm CochemCochem SanktSanktSankt GoarGoarGoar
WittlichWittlich ZellZell WittlichWittlich ZellZell SimmernSimmerSimmernSimmernn Mainz BitburgBitburg BingenBingen MainMainzMainzz
KreuznachKreuznach OppenheimOppenheim BernkastelBernkastel
AlzeyAlzey TrierTrierTrier (Stadt)(Stadt)(Stadt) MeisenheimMeisenheim TrierTrierTrier TrierTrierTrier WormsWorms BirkenfelBirkenfeldBirkenfeldd KirchheimbolandeKirchheimbolandenKirchheimbolandenn SanktSanktSankt WendelWendelWendel SaarburgSaarburgSaarburg FrankenthalFrankenthalFrankenthal KuselKusel FrankenthalFrankenthalFrankenthal
KaiserslauternKaiserslautern
Staatenzugehörigkeit NeustadtNeustadt a./H.a./H. HomburgHomburHomburgg NeustadtNeustadt a./H.a./H. SpeyerSpeyerSpeyer Regierungsbezirk Koblenz (Königreich Preußen) (12) Regierungsbezirk Trier (Königreich Preußen) (9) Regierungsbezirk Wiesbaden (Königreich Preußen) (4) Fürstentum Birkenfeld (Großherzogtum Oldenburg) (1) LandauLandauLandau Provinz Rheinhessen (Großherzogtum Hessen) (5) ZweibrückenZweibrücken Regierungsbezirk Pfalz (Königreich Bayern) (12) PirmasensPirmasens
( ) Anzahl der Verwaltungsbezirke BergzabernBergzabern
GermersheimGermersheim
432 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Historische Statistik
K 2 Die heute zu Rheinland-Pfalz gehörenden Gebiete 1925 nach der administrativen Zugehörigkeit
AltenkirchenAltenkirchen
OberwesterwaldkreisOberwesterwaldkreis
WesterburgWesterburg AhrweilerAhrweiler NeuwiedNeuwied WesterburgWesterburg UnterwesterwaldkreisUnterwesterwaldkreis
KoblenzKoblenz AdenauAdenau MayenMayen KoblenzKoblenz (Stadt)(Stadt) UnterlahnkreisUnterlahnkreis
DaunDaun PrümPrüm SanktSankt GoarshausenGoarshausen CochemCochem SanktSankt GoarshausenGoarshausen SanktSanktSankt GoarGoarGoar
WittlichWittlich WittlichWittlich ZellZell ZellZell SimmernSimmerSimmernSimmernn MainzMainz BitburgBitburg BingenBingen MainzMainz
KreuznachKreuznach OppenheimOppenheim BernkastelBernkastel TrierTrierTrier BernkastelBernkastel AlzeyAlzey TrierTrierTrier (Stadt)(Stadt)(Stadt) BirkenfeldBirkenfelBirkenfeldd MeisenheimMeisenheim WormsWormWormss RockenhausenRockenhausen SanktSanktSankt Wendel-Wendel-Wendel- KirchheimbolandenKirchheimbolandenKirchheimbolanden SaarburgSaarburgSaarburg BaumholderBaumholdeBaumholderr FrankenthalFrankenthalFrankenthal KuselKusel FrankenthalFrankenthalFrankenthal (Stadt)(Stadt)(Stadt) LudwigshafenLudwigshafenLudwigshafen (Stadt)(Stadt)(Stadt) KaiserslauternKaiserslauternKaiserslautern LudwigshafenLudwigshafenLudwigshafen (Stadt)(Stadt)(Stadt) DürkheimDürkheim LudwigshafeLudwigshafenLudwigshafenLudwigshafenn KaiserslauternKaiserslautern (Stadt)(Stadt)(Stadt) Staatenzugehörigkeit SpeyerSpeyerSpeyer NeustadtNeustadt a./Ha./H.a./H.. Regierungsbezirk Koblenz (Königreich Preußen) (13) NeustadtNeustadt a./H.a./H. NeustadtNeustadt a./H.a./H. SpeyerSpeyerSpeyer Regierungsbezirk Trier (Königreich Preußen) (9) (Stadt)(Stadt)(Stadt)(Stadt) ZweibrückenZweibrücken (Stadt)(Stadt)(Stadt)(Stadt) Regierungsbezirk Wiesbaden (Königreich Preußen) (5) PirmasensPirmasens LandauLandauLandau Fürstentum Birkenfeld (Großherzogtum Oldenburg) (1) ZweibrückenZweibrücken (Stadt)(Stadt) Provinz Rheinhessen (Großherzogtum Hessen) (5) PirmasensPirmasens (Stadt)(Stadt) LandauLandauLandau (Stadt)(Stadt)(Stadt) Regierungsbezirk Pfalz (Königreich Bayern) (22)
( ) Anzahl der Verwaltungsbezirke BergzabernBergzabern GermersheimGermersheim
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 433 Historische Statistik
Zusätzlich zur Bevölkerungszahl wurde die historischen Kreisen angehörten. Diese Kon- Information in die Datenbank aufgenom- stellationen traten jedoch nicht sehr häufig men, zu welcher historischen Gebietseinheit auf und fallen angesichts des großen Karten- (Kreise, im Königreich Bayern Bezirksämter) maßstabs kaum ins Gewicht. Bedingt durch eine Gemeinde zum jeweiligen Volkszäh- die Datenquelle, beruhen die Karten jeweils lungszeitpunkt gehörte. auf dem Gebietsstand, der den Volkszäh- lungsveröffentlichungen zugrunde lag. Die Verwaltungs- Die auf diesem Wege gewonnenen Infor- Karten K1 und K2 zeigen die Verwaltungs- gliederung kartografisch mationen über die Zugehörigkeit der his- bezirksgrenzen der Jahre 1871 und 1925, dargestellt torischen Gemeinden zu historischen die auf die geschilderte Weise rekonstruiert Landkreisen dienten als Grundlage, um die wurden. Verwaltungsgliederung zu verschiedenen In Teil zwei dieses Beitrags wird gezeigt, wie Zeitpunkten kartografisch abzubilden. Über die historischen Gemeindedaten zur Bevöl- die Daten zur Kreiszugehörigkeit der histori- kerung genutzt wurden, um für weitere schen Gemeinden konnte indirekt ermittelt Merkmale Ergebnisse auf die Gebietsgrenzen werden, zu welchen historischen Kreisen des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz die heutigen Gemeinden gehörten. Mithilfe umzurechnen. dieser Informationen war es möglich, die
historischen Kreisgrenzen in eine Karte der Diane Dammers, Diplom-Volks- heutigen Gemeinden einzuzeichnen. Diese wirtin, Diplom-Kauffrau, leitet Methode führt im Detail allerdings dann zu das Referat Finanzen und war für Unschärfen, wenn eine heutige Gemeinde das Projekt „Historische Statistik“ sich aus mehreren historischen Gemein- verantwortlich. den zusammensetzt, die unterschiedlichen
434 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Bildung
Integrierte Ausbildungsberichterstattung (iABE): Ausbildungswege nach der Sekundarstufe I
Von Bettina Link
Jungen Menschen steht nach dem Abschluss der Sekundarstufe I ein vielfältiges Angebot an weiterführenden Bildungsgängen offen. Die einzelnen Bildungsgänge unterscheiden sich bezüglich ihrer Zugangs- voraussetzungen, Bildungsziele sowie hinsichtlich der potenziellen Ziel- gruppen und sind in ihrer Vielzahl schwer zu überblicken. Hier knüpft die von der amtlichen Statistik entwickelte Systematik der „Integrierten Ausbildungsbericht- erstattung“ an. Ihr Ziel ist es, das Ausbildungsgeschehen nach der allgemeinen Grundbildung in der Sekundarstufe I möglichst vollständig und transparent darzustellen und damit die Datengrundlage für bildungspolitische Entscheidungen zu verbessern.
Systematik der Integrierten Ausbildungs- beruflichen Ausbildung vorbereiten, aber berichterstattung nicht zu einem anerkannten Berufsabschluss Im Rahmen der Integrierten Ausbildungs- führen. Hierzu zählen das Berufsvorberei- berichterstattung werden die einzelnen tungsjahr, die ein- und zweijährigen Bil- Bildungsgänge nach der Sekundarstufe I dungsgänge der Berufsfachschulen sowie die (Klassenstufen 5 bis 10) vier verschiedenen berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen Sektoren zugeordnet. Dabei steht nicht die der Bundesagentur für Arbeit. besuchte Schulform, sondern das ange- Der Sektor III „Erlangung der Hochschul- Sektor III strebte Bildungsziel im Vordergrund. Erlangung der reife“ beinhaltet die gymnasiale Ober- Hochschulreife Sektor I Der Sektor I „Berufsausbildung“ enthält alle stufe der allgemeinbildenden Schulen und Berufs- ausbildung vollqualifizierenden Bildungsgänge, die zu der berufsbildenden Gymnasien sowie die einem anerkannten Berufsabschluss führen, Fachoberschule. Nicht enthalten sind die Bil- unabhängig davon, ob es sich um eine betrieb- dungsgänge der Berufsoberschulen. Da diese liche Ausbildung im Dualen System oder um eine erste Berufsausbildung bzw. mehrjäh- eine vollschulische Ausbildung handelt. rige Berufserfahrung voraussetzen, werden Sektor II Dem Sektor II „Übergangsbereich“ sind jene sie dem Sektor Weiterbildung zugeordnet, Übergangs- bereich Bildungsgänge zugeordnet, die Jugendliche der nicht zum Kernbereich der Integrierten auf die Aufnahme einer schulischen oder Ausbildungsberichterstattung gehört.
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 435 Bildung
Die einzelnen Sektoren lassen sich weiter in In den Sektor IV Studium fließen die Daten Teilbereiche und in Konten aufgliedern. Ein der amtlichen Studierendenstatistik ein, die Teilbereich des Sektors Berufsausbildung ist an allen wissenschaftlichen Hochschulen beispielsweise die betriebliche Ausbildung. und an den Fachhochschulen erhoben wird. Diesem Teilbereich ist wiederum das Konto „Ausbildung im Dualen System“ zugeordnet. Ziel der Integrierten Ausbildungsbericht- erstattung Sektor IV Im Rahmen der Integrierten Ausbildungs- Studium berichterstattung wird auch der Sektor IV Für die Integrierte Ausbildungsberichter- Ausbildungsbe- richterstattung „Studium“ ausgewiesen, der das Erststudium stattung werden die Daten der einzelnen führt Daten zu an wissenschaftlichen Hochschulen und an Statistiken zusammengeführt und einheit- Ausbildung zu- sammen … Fachhochschulen beinhaltet. Bei der Dar- lich aufbereitet. Hierdurch ergibt sich eine stellung der jeweiligen Anteile der Sektoren Gesamtschau des Ausbildungsgeschehens wird dieser Bereich allerdings nicht einbezo- nach der allgemeinen schulischen Grund- gen, da es sonst zu einer zeitversetzten Dop- bildung in der Sekundarstufe I. pelzählung jener Personen kommen würde, Mithilfe der federführend vom Hessischen … und ermög- die zunächst die Hochschulreife anstreben licht Analysen Statistischen Landesamt entwickelten Sys- und später ein Studium beginnen. vergleichbarer tematik können Bildungsprogramme mit Bildungs- programme Vollständig ausschließen lassen sich der- gleicher Zielrichtung zusammen darge- artige Doppelzählungen allerdings nicht. stellt und ausgewertet werden. Hierdurch So wird eine Person, die in einem Jahr eine ergibt sich u. a. die Möglichkeit, vergleich- berufsvorbereitende Maßnahme absolviert bare Bildungsprogramme hinsichtlich ihrer und im Folgejahr eine Berufsausbildung Entwicklung im Zeitverlauf zu untersuchen. beginnt, in beiden Jahren jeweils als Anfän- Zudem erleichtert die bundeseinheitliche gerin bzw. als Anfänger gezählt. Zuordnung der Bildungsprogramme bun- desländerübergreifende Vergleiche, die bis-
her aufgrund der heterogenen deutschen Datengrundlage Bildungslandschaft sehr aufwendig waren. Für die Integrierte Ausbildungsberichterstat- Darüber hinaus sind Analysen in den einzel- tung werden keine eigenen Daten erhoben. nen Bildungssektoren, beispielsweise nach Die Auswertungen basieren auf bereits vor- Alter, Geschlecht oder Staatsangehörigkeit liegenden Ergebnissen, insbesondere jenen möglich. der Statistiken zu den allgemeinbildenden und den berufsbildenden Schulen sowie Entwicklung der Bildungsbereiche zu den Schulen des Gesundheitswesens. im Zeitverlauf Ergänzt werden diese Daten im Sektor I Im Ausbildungsjahr 2011 begannen 77 242 Zahl der An- durch Zahlen zu Beamtenanwärterinnen und fängerinnen junge Menschen eine Ausbildung in den -anwärtern aus der Personalstandsstatistik. und Anfänger Sektoren I bis III der Integrierten Ausbil- nahezu unver- ändert Für den Sektor II Übergangsbereich werden dungsberichterstattung mit dem Ziel der neben den Daten der Schulstatistik auch Berufsausbildung, der Berufsvorbereitung Zahlen der Förderstatistik der Bundesagen- oder des Erwerbs der Hochschulzugangs- tur für Arbeit genutzt. berechtigung.
436 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Bildung
Anfängerinnen und Anfänger 20111, 2 nach Sektoren, Teilbereichen und Konten der T 1 Integrierten Ausbildungsberichterstattung
Frauen- Anfänger Sektoren Teilbereiche Konten anteil Anzahl %
Duales System (an Berufsschulen) ¢© ¡¡© ¥¨,¨ Betriebliche Ausbildung Beamtenausbildung im mittleren Dienst ¥¢¦ ¡,£ 3-jährige Berufsfachschulen gemäß BBiG/HwO ¢ ¥¦,¨ Höherere Berufsfachschulen, die neben dem Berufsabschluss I Berufsaus- zur Hochschulzugangsberechtigung führen (Assistenten/ohne bildung Schulische Ausbildung Sozialassistenz) ¡ £¦¢ ¡¡,© Schulen des Gesundheitswesens ¥ £ ©¢,§ 2-jährige höhere Berufsfachschule (Sozialassistenz) ¡§ ¨,¨ Fachschulen für Sozialwesen (Erzieher) ¥ ¢§ ¨£, Zusammen ©ª «¬ª ©®,« Berufsfachschulen II ¢ ©§¥ £¡,¦ Schulabschluss Berufsvorbereitungsjahr (an Berufsschulen) ¢ ¡¢ ¥¨,¥ Berufsfachschulen I § £¨ ¡¨,£ II Übergangs- Berufsschulen (Schüler ohne Ausbildungsvertrag) ¥¢ ¥¨,§ bereich Berufliche Grundbildung Berufsvorbereitende Programme der Bundesagentur für Arbeit ¥ £©¦ ¡,¦ Einstiegsqualifizierung der Bundesagentur für Arbeit ©¨ ¡,¢ (nachrichtlich): Maßnahmen der BA an beruflichen Schulen ¦ ¥£,¨ Zusammen ¯¬ «ª¯ ©°,± Fachhochschulreife Fachoberschulen ¡§¥ £, III Erlangung Berufliche Gymnasien ¥ ¡©¢ ¡§,§ der Hoch- Allgemeine Hochschulreife schulreife Sekundarstufe II an allgemeinbildenden Schulen § §¡§ ££,¡ Zusammen ²ª °³¯ °«,³ IV Studium Zusammen ²© ª«¯ ©³,²
Insgesamt ¯ª¯ ²®« ©³,¬
1 Vorläufige Daten. 2 Ausweis der Daten in der Schulstatistik: nach dem Schulstandort, in der Hochschulstatistik: nach dem Hochschulstandort, in der Personalstandstatistik: nach dem Ort des Arbeitsplatzes und in den Erhebungen der Bundesagentur für Arbeit: nach dem Wohnort.
Während die Zahl der Anfängerinnen und schulreife (+13 Prozent). Rückläufig waren Fast 32 Prozent weniger Anfän- Anfänger gegenüber dem Jahr 2006 insge- demgegenüber die Zahlen in den Bildungs- gerinnen und An- samt nahezu unverändert (+21) blieb, gab es gängen des Übergangsbereichs (–32 Pro- fänger im Über- gangsbereich in den einzelnen Bereichen unterschiedliche zent). Entwicklungen. Darüber hinaus waren im vergangenen Jahr Deutlich mehr Anfängerinnen und Anfänger 24 031 Erstsemester an einer rheinland- gab es in den Bildungsgängen mit dem Ziel pfälzischen Hochschule eingeschrieben, 36 Berufsabschluss (+15 Prozent) und Hoch- Prozent mehr als im Jahr 2006.
Anfängerinnen und Anfänger Trend zu höherer Bildung bewirkt Als Anfänger werden in der Integrierten Ausbildungs- Verschiebungen bei den Bildungsgängen berichterstattung jene Teilnehmerinnen und Teilnehmer Hintergrund für die Veränderung der Anfän- Rückgang der bezeichnet, die im Berichtsjahr erstmalig in einem Bil- 15- bis unter gerzahlen in den einzelnen Bildungsbereichen dungsgang unterrichtet werden. Es werden hier somit 20-jährigen ist zum einen die demografische Entwicklung Bevölkerung auch Bildungsteilnehmer gezählt, die direkt in die der Altersgruppen, an die sich die einzelnen zweite Jahrgangsstufe eintreten. Bildungsgsprogramme vornehmlich richten.
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 437 Bildung
G 1 Bevölkerung 2007–20111 nach ausgewählten Altersgruppen
Veränderung gegenüber 2006 in %
– Jahre – Jahre – Jahre , ,
, , , , , , , , -, - - , - - , -
- -,
- -,
1 Jahr 2011 Schätzung auf Basis der Vorjahresdaten.
So stieg die Zahl der 20- bis unter 25-Jährigen Der Trend zu höheren Bildungsabschlüssen Fast 27 Prozent der Anfänge- in den letzten fünf Jahren um 4,1 Prozent und zeigt sich in der wachsenden Bedeutung der rinnen und An- die der 25- bis unter 30-Jährigen immerhin Bildungsprogramme an allgemeinbilden- fänger streben Studienberech- noch um 0,8 Prozent an. Demgegenüber war den und an berufsbildenden Schulen, die tigung an bei den 15- bis unter 20-Jährigen ein Rück- zur Hochschulreife führen. Im vergangenen gang von 9,6 Prozent zu verzeichnen. Jahr entfielen auf diesen Bereich 27 Prozent Sinkende Die Entwicklung der Teilnahmezahlen in aller Anfängerinnen und Anfänger, drei Pro- Bedeutung des zentpunkte mehr als fünf Jahre zuvor. Mit Übergangs- den Bildungsbereichen spiegelt aber auch bereichs die Ergebnisse des geänderten Bildungsver- der steigenden Studienberechtigtenquote haltens hin zu höheren Bildungsabschlüssen wächst auch der Anteil jener Jugendlichen, wider. So erlangen immer mehr Schülerin- die sich nicht für die klassische „Lehre“ son- nen und Schüler bereits an den allgemein- dern für ein Studium entscheiden. bildenen Schulen mindestens die mittlere Bildungsmöglichkeiten und -entscheidun- Bildungsent- Reife. Durch die bessere schulische Vorbil- scheidungen gen junger Menschen unterliegen vielfäl- dung der Jugendlichen sinkt die Bedeutung auch von wirt- tigsten Einflussfaktoren. Neben den bereits schaftlichen des Übergangsbereiches. Immer weniger und politischen junge Menschen sind darauf angewiesen benannten Aspekten spielen auch gesamt- Rahmen- bedingungen – beispielsweise im Berufsvorbereitungsjahr –, wirtschaftliche Gegebenheiten und bil- beeinflusst zunächst die notwendige Ausbildungsreife dungspolitische Entscheidungen eine wich- zu erlangen. Mündete noch im Jahr 2006 tige Rolle. Beispiele hierfür sind die Situation etwa ein Drittel aller Anfängerinnen und des Ausbildungsmarktes, das Angebot von Anfänger in den Übergangsbereich ein, so Studienplätzen sowie Regelungen zur Aus- war es im Jahr 2011 nur noch ein Fünftel. bildungsförderung.
438 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Bildung
Anfängerinnen und Anfänger 2006–20111 nach Sektoren der G 2 Integrierten Ausbildungsberichterstattung
in 1 000
, , , , , , Sektor IV: Studium , , , , , , Sektor III: Erlangung der Hochschulreife
, , , , , , Sektor II: Übergangsbereich
Sektor I: , , Berufsausbildung , , , ,
1 Jahr 2011 vorläufige Daten.
Anfängerinnen und Anfänger 2006–20111 nach Sektoren der G 3 Integrierten Ausbildungsberichterstattung2
Anteile in %
, , , , , ,
Sektor III: Erlangung der Hochschulreife , , , , , , Sektor II: Übergangsbereich Sektor I: Berufsausbildung , , , , , ,
1 Jahr 2011 vorläufige Daten. – 2 Ohne Sektor IV: Studium
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 439 Bildung
Anfängerinnen und Anfänger 20111 nach Sektoren der G 4 Integrierten Ausbildungsberichterstattung2 und Ländern
Anteile in %
Baden-Württemberg , , ,
Bayern , , ,
Berlin , , ,
Brandenburg , , ,
Bremen , , ,
Hamburg , , ,
Hessen , , ,
Mecklenburg-Vorpommern , , ,
Niedersachsen , , ,
Nordrhein-Westfalen , , ,
Rheinland-Pfalz , , ,
Saarland , , ,
Sachsen , , ,
Sachsen-Anhalt , , ,
Schleswig-Holstein , , ,
Thüringen , , ,
Deutschland , , ,
Sektor I: Berufsausbildung Sektor II: Übergangsbereich Sektor III: Erlangung der Hochschulreife
1 Vorläufige Daten. 2 Ohne Sektor IV: Studium.
Fast 28 Prozent Ungleiche Rahmenbedingungen sind sicher- Frauen häufiger in schulischen der Anfänge- rinnen und lich auch ursächlich für die unterschiedliche Ausbildungen Anfänger in Ausprägung und Bedeutung der Sektoren Schleswig- Mithilfe der Integrierten Ausbildungsbericht- Frauenanteil Holstein im in den Bundesländern. Während etwa der im Sektor Be- Übergangs- Übergangsbereich in Bayern, Brandenburg erstattung ist es möglich, Teilnehmenden- rufsausbildung bereich strukturen der einzelnen Bereiche auszuwer- bei gut und Mecklenburg-Vorpommern von ledig- 47 Prozent lich jeweils elf Prozent der Anfängerin - ten. So zeigt sich beispielsweise, dass Frauen nen und Anfänger besucht wird, sind es in im Sektor Berufsausbildung mit einem Anteil Schleswig-Holstein knapp 28 Prozent, die von über 47 Prozent fast im gleichen Umfang in derartigen Bildungsgängen unterrichtet wie die Männer vertreten sind. Deutliche werden. Unterschiede zu ihren männlichen Alters-
440 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Bildung
Bevölkerung in Deutschland 2010 nach Bildungs- und Erwerbsbeteiligung sowie ausgewählten G 5 Altersjahrgängen1
Anteile in % Unbekannt Nichterwerbspersonen Erwerbstätig Erwerbslos Weiterbildung
Sektor IV: Studium Sektor III: Erlangung der Hochschulreife
Sektor II: Übergangsbereich
Sektor I: Berufsausbildung Alter in Jahren 1 Da in die Berechnung Daten verschiedenster Statistiken einfließen, können Werte über 100 Prozent auftreten. Sekundarstufe I Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Indikatoren der Integrierten Ausbildungsberichterstattung für Deutschland, (einschließlich Wiesbaden 2012, eigene Darstellung. Förderschulen)
genossen treten allerdings hinsichtlich der So kann auch gezeigt werden, ab welchem Präferenz für einzelne Teilbereiche dieses Alter Jugendliche mehrheitlich bestimmte Sektors zu Tage. So stellen Frauen nur 39 Bildungsgänge beginnen und wann sie diese Prozent der Anfängerinnen und Anfänger in abschließen. betrieblichen Ausbildungen, in schulischen Die bisher nur für das Jahr 2010 und auf Sekundarstufe Ausbildungen sind sie dagegen mit 66 Pro- I endet für die zent deutlich in der Mehrheit. Bundesebene vorliegenden Daten zeigen, meisten im dass die überwiegende Mehrheit der Jugend- Alter von 15 bis Zurückzuführen, ist dies vor allem auf die bei 16 Jahren lichen die Sekundarstufe I mit 15 bzw. 16 Frauen beliebten Bildungsgänge im gesund- Jahren verlässt. Nur wenige besuchen im heitlichen und sozialen Bereich, die in der Alter von 17 bis 18 Jahren noch die 9. oder Regel schulisch organisiert sind. 10. Klassenstufe einer allgemeinbildenden
Schule. Nach dem Abschluss der Sekundar- Erstausbildung meist bis zum 28. Lebens- jahr abgeschlossen stufe I dominieren bei den 17- bis 18-jähri- gen Jugendlichen Bildungsprogramme, die Bildungsbe- Die Integrierten Ausbildungsberichterstat- richterstattung zum Erwerb der Hochschulzugangsberech- tung lässt auch Rückschlüsse auf die Bil- ermöglicht tigung führen. Ein ebenfalls wesentlicher Teil Rückschlüsse dungsbeteiligung einzelner Altersgruppen auf Bildungs- absolviert im Alter von 17 bis 22 Jahren eine zu. Dafür wird die Anzahl der Personen je beteiligung berufliche Ausbildung. Bildungsprogramme Sektor und Altersstufe in das Verhältnis im Übergangsbereich werden demgegenüber zur gleichaltrigen Bevölkerung gesetzt.1 insbesondere von Jugendlichen zwischen 16 1 Da in die Berechnung Daten verschiedenster Statistiken einfließen, kann es zu ge- und 18 Jahren besucht. Studierende waren ringen Abweichungen der Gesamtsumme gegenüber den Daten der Bevölkerungs - fortschreibung kommen. mit Anteilswerten von 18 bis 24 Prozent am
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 441 Bildung
Ausblick Publikationen zur Integrierten Ausbildungsbericht- erstattung Mit der Integrierten Ausbildungsbericht- Weitere Informationen zur Integrierten Ausbildungs- erstattung wurde ein Analyseinstrument berichterstattung finden sich in folgenden Veröffent- geschaffen, mit dem die unterschiedlichen lichungen: Bildungsgänge nach der Sekundarstufe I strukturiert und transparent dargestellt Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Indika- werden können. toren der Integrierten Ausbildungsberichterstattung für Deutschland, Wiesbaden 2012. Auf Basis dieser Systematik können Indika- Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Quali- toren gebildet werden, die weitergehende täts- und Ergebnisbericht der Integrierten Ausbildungs- Analysen ermöglichen, beispielsweise zur berichterstattung. Projekt: „Entwicklung eines länder- Entwicklung einzelner Sektoren im Zeit- übergreifenden Datensets für das Indikatorensystem vergleich und in unterschiedlichen Regio- Ausbildungsberichterstattung“. Wiesbaden 2011. nen aber auch hinsichtlich der Zusammen- setzung ihrer Teilnehmerschaft. Statistisches Bundesamt: Schnellmeldung Integrierte Ausbildungsberichterstattung. Anfänger im Ausbildungs- Im Ergebnis sollen die Daten dazu beitra- geschehen nach Sektoren/Konten und Ländern, Wies- gen, die Vielzahl der Wege junger Men - baden 2012. schen in die Arbeitswelt besser zu verstehen und damit auch die Entscheidungsfindung häufigsten bei den 20- bis 25-Jährigen ver- im Bereich der beruflichen Bildung erleich- treten. Für die Mehrheit der Jugendlichen ist tern. die (Erst-) Ausbildungsphase im Alter von 28 Jahren abgeschlossen. In diesem Alter befin-
den sich nur noch zwölf Prozent der Bevölke- Bettina Link, Diplom-Soziologin rung in Bildungsmaßnahmen der Integrierten und Magistra der Verwaltungs- Ausbildungsberichterstattung, während der wissenschaften leitet das Referat überwiegende Teil von ihnen einer Erwerbs- Bildung. tätigkeit nachgeht (69 Prozent).
442 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Wirtschaft in Rheinland-Pfalz Von Dr. Ludwig Böckmann, Thomas Kirschey und Dr. Marc Völker
ifo Index legt im April weiter zu Stand: ifo Geschäftsklima Deutschland April 1 Weiterhin gute Im April ist der ifo Geschäftsklimaindex zum 2012 ifo Konjunkturtest Gewerbliche Wirtschaft Stimmung in der deutschen sechsten Mal in Folge gestiegen. Er verbes- Indexwerte: 2005=100 Wirtschaft serte sich von 109,8 auf 109,9 Punkte. Der Anstieg fiel also nur sehr schwach aus. Kon- junkturexperten hatten allerdings mit einem Rückgang gerechnet. Lageindex Die Beurteilung der Geschäftslage ist im leicht gestiegen, Erwartungen Vergleich zum Vormonat leicht von 117,4 auf unverändert 117,5 Punkte gestiegen. Die Geschäftserwar- tungen für die kommenden sechs Monate sind dagegen unverändert bei 102,7 Punk- ten geblieben. Abkühlung Eine deutliche Verschlechterung des 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 der Stimmung im Bauhaupt- Geschäftsklimas ergab sich im Bauhaupt- Geschäftsklima Geschäftserwartungen Beurteilung der Geschäftslage gewerbe gewerbe. Die Mehrheit der befragten Bau- 1 Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Groß- und Einzelhandel (saisonbereinigt). Quelle: ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München unternehmer bewerteten sowohl ihre Lage als auch ihre Aussichten negativ. Bei den des vierten Quartals 2011 eine sinkende Großhändlern hat sich die Stimmung im Produktion. Allerdings verringerte sich der Vergleich zum Vormonat leicht eingetrübt, Güterausstoß im verarbeitenden Gewerbe ist aber weiterhin überwiegend positiv. Hin- im Januar 2012 im Vergleich zum Vorjahr nur gegen hat sich das positive Geschäftsklima noch um 0,1 Prozent. im Einzelhandel und insbesondere im verar- Im Fahrzeugbau ist das Produktionsniveau im Kräftiger beitenden Gewerbe im Vergleich zum März Anstieg der weiter verbessert. Januar 2012 im Vergleich zum Vorjahr deut- Produktion im lich gestiegen. Auch im Maschinenbau wurde Fahrzeugbau ein Zuwachs verzeichnet. Dagegen wies die Leichter Rückgang der Produktion im chemische Industrie, die umsatzstärkste verarbeitenden Gewerbe rheinland-pfälzische Industriebranche, einen weiteren Produktionsrückgang auf. Produktions- Die seit Mai 2011 verhaltene und seit Sep- leistung des verarbeitenden tember sogar rückläufige Entwicklung der Im Fahrzeugbau (Wirtschaftszweig „Her- Gewerbes: – 0,1 Prozent Auftragseingänge in der rheinland-pfälzi- stellung von Kraftwagen und Kraftwagentei- schen Industrie wirkt sich weiterhin nega- len“; Anteil am Umsatz des verarbeitenden tiv auf die Produktion aus. Der „geglättete“ Gewerbes 2011: 13 Prozent) ergab sich ein Produktionsindex signalisiert seit Beginn deutlich höherer Anstieg (+11,3 Prozent) als
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 443 Daten zur Konjunktur
in den beiden Vormonaten. Der Maschinen- (–2,9 Prozent) gingen weniger deutlich bau (Umsatzanteil 2011: neun Prozent) ver- zurück als im Dezember 2011 (–7,3 Prozent). buchte ein Plus von 3,5 Prozent, das erneut Der Fahrzeugbau verbuchte im Januar 2012 Nachfrage- etwas höher ausfiel als im Vormonat. Hin- rückgang im ein Auftragsminus von 4,6 Prozent. Damit Fahrzeugbau gegen schwächte sich die Produktion in der setzte sich die negative Entwicklung aus den chemischen Industrie (Wirtschaftszweig Vormonaten in abgeschwächter Form fort. „Herstellung von chemischen Erzeugnis- Insbesondere die inländische Nachfrage sen“; Umsatzanteil 2011: 32 Prozent) erneut nach Fahrzeugen und Fahrzeugkomponen- ab (–6,1 Prozent), wobei der Verlust etwas ten sank im Januar 2012 um 11,3 Prozent niedriger war als in den Monaten November (Dezember: –16,5 Prozent), wohingegen die und Dezember. Auslandsnachfrage erstmals seit Ende des dritten Quartals 2011 wieder leicht stieg Auftragseingänge im verarbeitenden (+0,9 Prozent). Gewerbe weiter im Minus Im Maschinenbau wurde im Januar 2012 Maschinenbau: Erster Auf- Die weiterhin schwache Entwicklung der mit einem Auftragsminus von 5,6 Prozent tragsrückgang seit Oktober Auftragseingänge in der Industrie signa- gegenüber dem Vorjahr der erste Rück- 2009 lisiert, dass sich die rheinland-pfälzische gang seit Oktober 2009 verbucht. Die seit Industriekonjunktur in den kommenden Beginn 2011 zu beobachtende rückläufige Monaten weiter abkühlen dürfte. Entwicklung der Veränderungsraten des Auftragseingangsindex setzt sich damit fort. Auftragsein- Die Auftragseingänge haben sich im Januar Während die heimische Nachfrage noch um gänge des verarbeitenden 2012 im gleitenden Drei-Monats-Durch- 5,4 Prozent anzog (Dezember: +8,9 Pro- Gewerbes sinken um schnitt gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Pro- zent), wurde bei der Auslandsnachfrage mit 2,2 Prozent zent verschlechtert. Damit sind die Bestel- –10,5 Prozent (Dezember: –0,7 Prozent) ein lungen seit September 2011 rückläufig. Die kräftiger Rückgang festgestellt. Aufträge aus dem Inland gingen im Januar
um 0,8 Prozent zurück. Vor allem aber kamen Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe weniger Aufträge aus dem Ausland (–3,3 Pro- weiter im Plus zent), was eine Folge der gedämpften Kon- junktur in Europa und anderen Teilen der Im Bauhauptgewerbe sind die geglätteten Auftragsein- gänge im Bau- Welt sein dürfte. In der Eurozone ist dies nicht Auftragseingänge im Januar 2012 gegen- hauptgewerbe zuletzt eine Folge der anhaltenden Verunsi- steigen um über dem Vorjahresmonat um 7,3 Prozent 7,3 Prozent cherungen durch die Staatsschuldenkrise. gestiegen. Bereits seit einigen Monaten ist es in diesem Wirtschaftsbereich zu teils deut- Auftragsein- In der chemischen Industrie hat sich im gänge in der lichen Verbesserungen gekommen. Ursache chemischen Januar 2012 die Auftragslage im Vergleich hierfür ist die gute Entwicklung im Hochbau Industrie zum Vorjahr um 0,6 Prozent verschlechtert. sinken um und hier insbesondere im Wohnungsbau. 0,6 Prozent Damit ging das Ordervolumen allerdings Dieser Teilbereich profitiert von den anhal- wiederholt weniger stark zurück als noch tend günstigen Finanzierungsbedingungen. im Vormonat. Die ausländischen Aufträge stiegen mit 0,7 Prozent sogar erstmals seit Im Tiefbau sind die Auftragseingänge seit April 2011. Die Aufträge aus dem Inland August 2011 rückläufig. Diese Entwicklung
444 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
setzte sich im Januar 2012 nicht fort; im Erläuterungen Vorjahresvergleich blieb die Nachfrage nach Tiefbauleistung unverändert. Im Hochbau Der Produktionsindex misst die preisberei- nigte monatliche Produktionsleistung des hat es dagegen bereits seit Januar 2011 verarbeitenden Gewerbes. Er gilt als Refe- zum Teil kräftige Auftragszuwächse gege- renzindikator, der annähernd zeitgleich mit ben. Auch im Januar 2012 verbuchte dieser der Konjunktur läuft. Teilbereich wieder einen Zuwachs (+14 Pro- Die Auftragseingänge im verarbeitenden zent). Gerade im Bauhauptgewerbe ist aber Gewerbe und im Baugewerbe sind quan- titative Frühindikatoren der Konjunktur- zu berücksichtigen, dass selbst die gleiten- entwicklung; sie laufen der Konjunktur um den Durchschnittswerte häufig noch durch mehrere Monate voraus. Die Beobachtung Großaufträge in einzelnen Berichtsmonaten der Frühindikatoren ermöglicht einen geprägt werden. gewissen Ausblick auf die künftige kon- junkturelle Entwicklung. Zahl der Bau- Die Zahl der Baugenehmigungen im Woh- Die Handelsumsätze – vor allem die Ein - genehmigun- gen sinkt um nungsbau, einem Frühindikator für die zelhandelsumsätze – gelten als Einzelindi- 3 Prozent Baukonjunktur, ist im Januar 2012 um drei katoren, die fast zeitgleich mit der Konjunk- tur laufen. Prozent gesunken. Davor war es bereits im Die Indizes der Produktion und der Auf- Dezember 2011 zu einem leichten Rückgang tragseingänge sowie die Handelsumsätze um 0,9 Prozent gekommen, nachdem mehr können von Monat zu Monat stark schwan- als ein Jahr lang Anstiege zu verzeichnen ken. Deshalb wird zur Beurteilung der Kon- waren. junkturentwicklung der gleitende Drei- Monats-Durchschnitt herangezogen. In den gleitenden Drei-Monats-Durchschnitt für Januar 2012 sind die Originalwerte der Umsatzsteigerungen im Handel und im Berichtsmonate Dezember 2011 bis Feb- Gastgewerbe ruar 2012 eingeflossen.
Im Handel und Gastgewerbe entwickelt sich Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft gilt als wichtiger der Umsatz weiter positiv. Weiterhin günstig qualitativer Frühindikator für die Konjunk- dürften sich die gestiegenen realen verfüg- tur in Deutschland. Für seine Ermittlung baren Einkommen der privaten Haushalte befragt das Münchener ifo Institut monat- ausgewirkt haben, die bedingt sind durch lich etwa 7000 Unternehmen. sinkende Arbeitslosenzahlen und steigende Preisindizes – insbesondere der Index der Verbraucherpreise – gelten als Spannungs- Tarifverdienste. indikatoren, welche die „Erhitzung“ oder „Entspannung“ der Konjunktur anzeigen. Umsatz im Die geglätteten Einzelhandelsumsätze (ohne Einzelhandel Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutsch- weiter im Plus Kraftfahrzeughandel) wiesen im Januar 2012 land ein nachlaufender Indikator, der ein reales Plus von 2,5 Prozent auf. Damit weniger über die künftige konjunkturelle werden im Vorjahresvergleich bereits seit Entwicklung aussagt, dafür aber einen Juni 2010 Umsatzsteigerungen festgestellt. wichtigen Gesamtindikator für die Wirt- schaftspolitik darstellt. Umsatz- Im Kraftfahrzeughandel haben sich die steigerung im Für den ifo Index, den Verbraucherpreis- Kfz-Handel Umsätze im Januar 2012 preisbereinigt um index und die Arbeitsmarktkennzahlen 1,1 Prozent verbessert. Der Kraftfahrzeug- werden zur Beurteilung der Konjunkturent- handel verzeichnet bereits seit Oktober wicklung die Originalwerte des Berichts- monats April 2012 herangezogen. 2010 Zuwächse.
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 445 Daten zur Konjunktur
Steigende Der Großhandel registrierte im Januar 2012 Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe“ und Umsätze im Großhandel bei den realen Umsätzen einen Zuwachs „Gesundheitspflege“ (jeweils +2,5 Prozent) um drei Prozent. Im Großhandel gibt es seit überdurchschnittlich. In den Hauptgrup- März 2010 Verbesserungen. pen „Andere Waren und Dienstleistungen“ (–0,2 Prozent) sowie „Nachrichtenübermitt- Umsätze im Im Gastgewerbe stiegen die geglätteten Gastgewerbe lung“ (–1,4 Prozent) wurden niedrigere Preise Umsätze der Hotels, Pensionen, Gaststätten weiter als im Vorjahr festgestellt. verbessert usw. im Januar 2012 gegenüber dem Vorjah- reswert um 3,2 Prozent. Damit hat es seit September 2010 Verbesserungen gegeben. Arbeitslosigkeit im April gesunken Zudem hat die Steigerungsrate seit Juli 2011 Nachdem sich die Arbeitslosigkeit in Rhein- Arbeits- erstmals wieder zugenommen. losigkeit weiter land-Pfalz bereits im März verringert hatte, ist rückläufig sie im April weiter gesunken. Insgesamt waren Jahresteuerungsrate im April bei im Berichtsmonat 112 900 Frauen und Män- 2,3 Prozent ner arbeitslos gemeldet; das sind rund 1 700 bzw. 1,5 Prozent weniger als im Vormonat. Höhere Preise Der rheinland-pfälzische Verbraucherpreis- für Gas, Heizöl Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen hat und Kraftstoffe index erhöhte sich im April 2012 im Vergleich tragen zum sich damit im Vergleich zu den Vormonaten Preisanstieg zum Vorjahresmonat um 2,3 Prozent. Damit bei blieb die Jahresteuerungsrate unverändert deutlich verlangsamt. Nach Einschätzung auf hohem Niveau. Die für die Geldpolitik der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz- der Europäischen Zentralbank bedeutsame Saarland der Bundesagentur für Arbeit ist Zwei-Prozent-Marke wird bereits seit Feb- dies eine Folge der konjunkturellen Delle im ruar 2011 übertroffen. Zuletzt hatte die vierten Quartal des Jahres 2011, die sich nun Erhöhung im Februar 2012 bei 2,5 Prozent zeitversetzt auf den Arbeitsmarkt auswirkt. und im März bei 2,3 Prozent gelegen. Zu der Die Arbeitslosenquote, d. h. der Anteil der Arbeitslosen- quote Verteuerung im April trugen die im Vorjah- Arbeitslosen an allen zivilen Erwerbsperso- 5,4 Prozent resvergleich kräftigen Preiserhöhungen für nen, verringerte sich im April 2012 um 0,1 Gas (+9,5 Prozent), für Heizöl (+5,7 Prozent) Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. sowie für Kraftstoffe (+5,6 Prozent) bei. Der häufig als Kerninflationsrate bezeichnete Im Vorjahresvergleich zum April 2011 ist die „Gesamtindex ohne Energie und saisonab- Arbeitslosigkeit zwar um 1 200 bzw. ein Pro- hängige Nahrungsmittel“ wies einen Anstieg zent gesunken, die Arbeitslosenquote blieb von 1,8 Prozent auf. im Vergleich zum Vorjahr jedoch unverän- dert. Im April 2011 hatte sie ebenfalls bei Preisentwick- Den höchsten Preisanstieg im Vorjahres- 5,4 Prozent gelegen. lung in den Waren- und vergleich gab es in der Indexhauptgruppe
Dienstleis- „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ tungsgruppen Dr. Ludwig Böckmann leitet das uneinheitlich (+4,8 Prozent). Außerdem verteuerten Referat Analysen, Europa; Thomas sich die Waren und Dienstleistungen in Kirschey, Diplom-Volkswirt, und den Bereichen „Nahrungsmittel und alko- Dr. Marc Völker sind dort als Refe- holfreie Getränke“ (+3,8 Prozent), „Ver- renten tätig. kehr“ (+3,1 Prozent) sowie „Wohnung,
446 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Bruttoinlandsprodukt in Rheinland-Pfalz und in Deutschland1 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
6 Prognose für 5 Deutschland
4
3
2
1
0
-1
-2
-3
-4
-5
-6 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Rheinland-Pfalz Deutschland Prognose Deutschland 1 2000 – 2010 Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes: Februar 2011; 2011 Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes: Februar 2012; nächster Fortschreibungstermin im Juli 2012. Quelle Prognosewert 2012: Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose – Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2012. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Umsatz nach ausgewählten Wirtschaftsbereichen1 in Rheinland-Pfalz und in Deutschland 3-Monats-Durchschnitte2,3 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Verarbeitendes Verarbeitendes (24%) GewerbeGewerbe
Bauhauptgewerbe
(5%)
Ausbaugewerbe
Großhandel (10%)
Einzelhandel
Gastgewerbe (2%)
0 3 6 9 12 15
Rheinland-Pfalz: September – November 2011 Dezember 2011 – Februar 2012 Deutschland: September – November 2011 Dezember 2011 – Februar 2012
1 Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung in Rheinland-Pfalz 2010. – 2 Ausbaugewerbe: Quartale. – 3 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 447 Daten zur Konjunktur
Auftragseingang (Volumenindex) und Produktionsindex (preisbereinigt) im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 und Monatswerte – Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in % Insgesamt
50
40
30
20
10
0
-10
-20 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Inland
50
40
30
20
10
0
-10
-20 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Ausland
50
40
30
20
10
0
-10
-20 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Produktionsindex (Monatswerte) Produktionsindex (gleitender 3-Monats-Durchschnitt) Auftragseingang (Monatswerte) Auftragseingang (gleitender 3-Monats-Durchschnitt)
1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
448 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Auftragseingang (Volumenindex) und Produktionsindex (preisbereinigt) im verarbeitenden Gewerbe in Rheinland-Pfalz Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 und Monatswerte – Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in % Insgesamt
50
40
30
20
10
0
-10
-20 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Inland
50
40
30
20
10
0
-10
-20 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Ausland
50
40
30
20
10
0
-10
-20 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Produktionsindex (Monatswerte) Produktionsindex (gleitender 3-Monats-Durchschnitt) Auftragseingang (Monatswerte) Auftragseingang (gleitender 3-Monats-Durchschnitt)
1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 449 Daten zur Konjunktur
Auftragseingang (Volumenindex) und Produktionsindex (preisbereinigt) Herstellung von chemischen Erzeugnissen Anteil am Gesamtumsatz 2011: 32% Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 120
100
80
60
40
20
0
-20
-40
-60 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012 Produkionsindex (Monatswerte) Produktionsindex (gleitender 3-Monats-Durchschnitt) Auftragseingang (Monatswerte) Auftragseingang (gleitender 3-Monats-Durchschnitt)
1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Auftragseingang (Volumenindex) und Produktionsindex (preisbereinigt) Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen Anteil am Gesamtumsatz 2011: 13% Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 120
100
80
60
40
20
0
-20
-40
-60 J FMAM J J A SOND J FMAM J J A SOND J FMAM J J A SOND
2010 2011 2012
Produktionsindex (Monatswerte) Produktionsindex (gleitender 3-Monats-Durchschnitt) Auftragseingang (Monatswerte) Auftragseingang (gleitender 3-Monats-Durchschnitt) 1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
450 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Auftragseingang (Volumenindex) und Produktionsindex (preisbereinigt) Maschinenbau Anteil am Gesamtumsatz 2011: 9% Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 120
100
80
60
40
20
0
-20
-40
-60 J FMAM J J A SOND J FMAM J J A SOND J FMAM J J A SOND
2010 2011 2012 Produktionsindex (Monatswerte) Produktionsindex (gleitender 3-Monats-Durchschnitt) Auftragseingang (Monatswerte) Auftragseingang (gleitender 3-Monats-Durchschnitt) 1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Produktionsindex (preisbereinigt) Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren1 Anteil am Gesamtumsatz 2011: 6% Gleitende 3-Monats-Durchschnitte2 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 120
100
80
60
40
20
0
-20
-40
-60 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Produktionsindex (Monatswerte) Produktionsindex (gleitender 3-Monats-Durchschnitt)
1 Der Auftragseingang wird nicht veröffentlicht. – 2 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 451 Daten zur Konjunktur
Auftragseingang (Volumenindex) und Produktionsindex (preisbereinigt) Herstellung von Metallerzeugnissen Anteil am Gesamtumsatz 2011: 5% Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 120
100
80
60
40
20
0
-20
-40
-60 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012 Produktionsindex (Monatswerte) Produktionsindex (gleitender 3-Monats-Durchschnitt) Auftragseingang (Monatswerte) Auftragseingang (gleitender 3-Monats-Durchschnitt)
1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Produktionsindex (preisbereinigt) Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln1 Anteil am Gesamtumsatz 2011: 5% Gleitende 3-Monats-Durchschnitte2 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 120
100
80
60
40
20
0
-20
-40
-60 J FMAM J J A SOND J FMAM J J A SOND J FMAM J J A SOND
2010 2011 2012
Produktionsindex (Monatswerte) Produktionsindex (gleitender 3-Monats-Durchschnitt)
1 Der Auftragseingang wird nicht veröffentlicht. – 2 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
452 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Auftragseingang (Volumenindex) und Produktionsindex (preisbereinigt) Metallerzeugung und -bearbeitung Anteil am Gesamtumsatz 2011: 5% Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 120
100
80
60
40
20
0
-20
-40
-60 J FMAM J J A SOND J FMAM J J A SOND J FMAM J J A SOND
2010 2011 2012 Produktionsindex (Monatswerte) Produktionsindex (gleitender 3-Monats-Durchschnitt) Auftragseingang (Monatswerte) Auftragseingang (gleitender 3-Monats-Durchschnitt)
1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Auftragseingang (Volumenindex) Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen Anteil am Gesamtumsatz 2011: 5% Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 120
100
80
60
40
20
0
-20
-40
-60 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012 Produktionsindex (Monatwerte) Produktionsindex (gleitender 3-Monat- Durchschnitt) Auftragseingang (Monatswerte) Auftragseingang (gleitender 3-Monats-Durchnitt)
1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 453 Daten zur Konjunktur
Exportquote im verarbeitenden Gewerbe in Rheinland-Pfalz und in Deutschland Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz in %
56
53
50
47
44
41
380 J FMAM J J A SOND J FMAM J J ASOND J FMAM J J ASOND
2010 2011 2012
Rheinland-Pfalz Deutschland
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Beschäftigte, Umsatz (nominal) und Produktivität1 im verarbeitenden Gewerbe Gleitende 3-Monats-Durchschnitte2 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
30
25
20
15
10
5
0
-5 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Beschäftigte Gesamtumsatz Produktivität 1 Umsatz je Beschäftigten. 2 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
454 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Auftragseingang im Bauhauptgewerbe in Rheinland-Pfalz und in Deutschland Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
20
15
10
5
0
-5
-10 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Rheinland-Pfalz Deutschland
1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Baugenehmigungen1 in Rheinland-Pfalz und in Deutschland Gleitende 3-Monats-Durchschnitte2 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
-10
-20 J FMAM J J A SOND J FMAM J J ASOND J FMAM J J A SOND
2010 2011 2012
Rheinland-Pfalz Deutschland 1 Baugenehmigungen für neue Wohngebäude, Anzahl der Wohnungen. 2 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 455 Daten zur Konjunktur
Baugewerblicher Umsatz (nominal) im Bauhauptgewerbe in Rheinland-Pfalz und in Deutschland Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
40
30
20
10
0
-10
-20 J FMAM J J A SOND J FMAM J J ASOND J FMAM J J A SOND
2010 2011 2012
Rheinland-Pfalz Deutschland
1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Beschäftigte, Umsatz (nominal) und Produktivität1 im Bauhauptgewerbe Gleitende 3-Monats-Durchschnitte2 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
25
20
15
10
5
0
-5
-10
-15 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Beschäftigte Baugewerblicher Umsatz Produktivität
1 Baugewerblicher Umsatz je Beschäftigten. – 2 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
456 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Umsatz und Beschäftigte im Einzelhandel Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
4
3
2
1
0
-1
-2
-3 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Umsatz Beschäftigte Teilzeitbeschäftigte
1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Umsatz und Beschäftigte im Gastgewerbe Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
10
8
6
4
2
0
-2
-4 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Umsatz Beschäftigte Teilzeitbeschäftigte
1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 457 Daten zur Konjunktur
Gästeübernachtungen Gleitende 3-Monats-Durchschnitte1 – Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
-1
-2 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
1 Der Durchschnittswert wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Außenhandel1 in Rheinland-Pfalz Gleitende 3-Monats-Durchschnitte2 - Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Ausfuhr Einfuhr 1 Grenzüberschreitender Warenverkehr der Bundesrepublik Deutschland. 2 Der Durchschnitt wird in der Mitte des jeweiligen 3-Monats-Zeitraumes dargestellt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
458 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Ausfuhr aus Rheinland-Pfalz Februar 2011 - Januar 2012 nach Warengruppen1 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
A u s f u h r (100%) E r n ä h r u n g s w i r t s c h a f t (9,2%) G e w e r b l i c h e W i r t s c h a f t (89,6%) davon R o h s t o f f e (0,6%) H a l b w a r e n (3,9%) F e r t i g w a r e n (85,1%) Pharmazeutische Erzeugnisse (7,8%) Chemische Vorerzeugnisse (6,8%) Lastkraftwagen und Spezialfahrzeuge (6,7%) Pharmazeutische Grundstoffe (6,5%) Kunststoffe (6,0%) Chemische Enderzeugnisse (4,6%) Waren aus Kunststoffen (4,3%) Rohtabak u. Tabakerzeugnisse (3,7%) Eisen-, Blech- und Metallwaren (3,7%) Fahrgestelle, Karosserien (3,0%)
-10 0 10 20 30 40
1 Die Rangfolge der zehn wichtigsten Warenuntergruppen ergibt sich aus dem Anteil am gesamten Warenwert 2009. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Einfuhr nach Rheinland-Pfalz Februar 2011 - Januar 2012 nach Warengruppen1 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
E i n f u h r (100%) E r n ä h r u n g s w i r t s c h a f t (11,4%) G e w e r b l i c h e W i r t s c h a f t (83,3%) davon R o h s t o f f e (4,2%) H a l b w a r e n (10,2%) F e r t i g w a r e n (69,0%) Chemische Vorerzeugnisse (5,5%) Fahrgestelle, Karosserien (4,4%) Mineralölerzeugnisse (4,2%) Pharmazeutische Grundstoffe (3,9%) Kunststoffe (3,3%) Eisen-, Blech- und Metallwaren (3,1%) Kautschukwaren (3,1%) Lastkraftwagen und Spezialfahrzeuge (2,9%) Erdöl und Erdgas (2,9%) Chemische Enderzeugnisse (2,6%)
-10 0 10 20 30 40
1 Die Rangfolge der zehn wichtigsten Warenuntergruppen ergibt sich aus dem Anteil am gesamten Warenwert 2009. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 459 Daten zur Konjunktur
Ausfuhr aus Rheinland-Pfalz Februar 2011 - Januar 2012 nach Bestimmungsländern1 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
A u s f u h r (100%)
E U - 27 - L ä n d e r (61,8%)
Frankreich (11,1%)
USA (10,1%)
Italien (7,3%)
Niederlande (6,5%)
Vereinigtes Königreich (6,4%)
Spanien (5,4%)
Belgien (5,1%)
Österreich (4,5%)
Schweiz (3,1%)
Polen (3,1%)
0 5 10 15 20 25
1 Die Rangfolge der zehn wichtigsten Länder ergibt sich aus dem Anteil am gesamten Warenwert 2009. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Einfuhr nach Rheinland-Pfalz Februar 2011 - Januar 2012 nach Herkunftsländern1 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
E i n f u h r (100%)
E U - 27 - L ä n d e r (63,1%)
Frankreich (10,6%)
Belgien (10,0%)
Niederlande (9,5%)
USA (7,7%)
Italien (6,3%)
China (5,7%)
Schweiz (5,3%)
Russland (3,7%)
Spanien (3,6%)
Vereinigtes Königreich (3,6%)
0 5 10 15 20 25
1 Die Rangfolge der zehn wichtigsten Länder ergibt sich aus dem Anteil am gesamten Warenwert 2009. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
460 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Gewerbeanzeigen
5 000
4 000
3 000
2 000
1 000
0
-1 000
-2 000 J FMAMJ JASONDJ FMAMJ JASONDJ FMAMJ JASOND
2010 2011 2012
Saldo Neuerrichtungen Aufgaben Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Unternehmensinsolvenzen
150
140
130
120
110
100
90
80
70
600 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 461 Daten zur Konjunktur
Verbraucherpreisindex in Rheinland-Pfalz und in Deutschland Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Rheinland-Pfalz Deutschland Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Euro-Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (1 EUR = … US-Dollar) Monatsdurchschnitt in US-Dollar
1,60
1,55
1,50
1,45
1,40
1,35
1,30
1,25
1,20
1,15 00 J FMAMJ JASONDJ FMAMJ JASONDJ FMAMJ JASOND
2010 2011 2012
Quelle: Europäische Zentralbank Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
462 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Geldmarktsätze EURIBOR und Umlaufrenditen von Staatsanleihen mit 10-jähriger Restlaufzeit Monatsdurchschnitt in %
4
3
2
1
0 J FMAM J J A SOND J FMAM J J ASOND J FMAM J J ASOND
2010 2011 2012
EURIBOR Dreimonatsgeld Staatsanleihen
Quelle: Deutsche Bundesbank Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Arbeitslosenquote in Rheinland-Pfalz, Deutschland und im früheren Bundesgebiet Arbeitslose in % aller zivilen Erwerbspersonen
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0 JFMAMJJASONDJFMAMJJASONDJFMAMJJASOND
2010 2011 2012
Rheinland-Pfalz Deutschland Früheres Bundesgebiet
Quelle: Bundesagentur für Arbeit Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 463 Daten zur Konjunktur
Veränderung der Arbeitslosenquote in Rheinland-Pfalz, Deutschland und im früheren Bundesgebiet Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %
0,6
0,4
0,2
0
-0,2
-0,4
-0,6
-0,8
-1,0 J FMAMJ JASONDJ FMAMJ JASONDJ FMAMJ JASOND
2010 2011 2012
Rheinland-Pfalz Deutschland Früheres Bundesgebiet
Quelle: Bundesagentur für Arbeit Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Gemeldete Arbeitsstellen und Kurzarbeiter in 1 000
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0 J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J ASOND
2010 2011 2012
Gemeldete Arbeitsstellen Kurzarbeiter
Quelle: Bundesagentur für Arbeit Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
464 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort in 1 000
1 260
1 240
1 220
1 200
1 180
1 160
1 1400 I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV
2008 2009 2010 2011
Quelle: Bundesagentur für Arbeit Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Sozialversicherungspflichtig Teilzeitbeschäftigte am Arbeitsort in 1 000
265
260
255
250
245
240
235
230
225
220
215
2100 I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV
2008 2009 2010 2011
Quelle: Bundesagentur für Arbeit Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 465 Daten zur Konjunktur
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Teilzeitbeschäftigte am Arbeitsort in Rheinland-Pfalz und in Deutschland Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
7
6
5
4
3
2
1
0
-1 I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV
2008 2009 2010 2011
Rheinland-Pfalz: Beschäftigte Deutschland: Beschäftigte Teilzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte
Quelle: Bundesagentur für Arbeit Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort nach Wirtschaftsbereichen1 in Rheinland-Pfalz und in Deutschland Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Produzierendes Gewerbe2 (26,5%)
Öffentliche und private Dienstleistungen (28,8%)
Handel, Verkehr, Gastgewerbe (21,7%)
Unternehmensdienstleistungen (15,7%)
Baugewerbe (6,4%)
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (0,9%)
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Rheinland-Pfalz: I. Quartal 2011 II. Quartal 2011 Deutschland: I. Quartal 2011 II. Quartal 2011 1 Die Rangfolge der Wirtschaftsbereiche erfolgt zum Stand 30. Juni 2011. – 2 Ohne Baugewerbe. Quelle: Bundesagentur für Arbeit Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
466 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte1 am Arbeitsort in 1 000
260
258
256
254
252
250
248
246
2440 I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV
2008 2009 2010 2011
1 Geringfügig entlohnte Beschäftigung liegt vor, wenn das Arbeitsentgelt regelmäßig monatlich 400 Euro nicht übersteigt. Quelle: Bundesagentur für Arbeit Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte am Arbeitsort in Rheinland-Pfalz und in Deutschland Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
2,0
1,5
1,0
0,5
0
-0,5
-1,0
-1,5
-2,0 I II III IV I II III IV I II III IV I II III IV
2008 2009 2010 2011
Rheinland-Pfalz Deutschland
Quelle: Bundesagentur für Arbeit Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 467 Daten zur Konjunktur
Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte am Arbeitsort nach Wirtschaftsbereichen1 in Rheinland-Pfalz und in Deutschland Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Handel, Verkehr, Gastgewerbe (39,0%)
Öffentliche und private Dienstleistungen (28,3%)
Unternehmensdienstleistungen (16,9%)
Produzierendes Gewerbe2) (10,1%)
Baugewerbe (4,1%)
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (1,6%)
-2 -1 0 1 2
Rheinland-Pfalz: I. Quartal 2011 II. Quartal 2011 Deutschland: I. Quartal 2011 II. Quartal 2011 1 Die Rangfolge der Wirtschaftsbereiche erfolgt zum Stand: 30. Juni 2011. – 2 Ohne Baugewerbe. Quelle: Bundesagentur für Arbeit Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Die Daten, auf die sich der Konjunkturteil stützt, haben den Stand 4. Mai 2012.
468 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 05 2012 Daten zur Konjunktur
Glossar Aufträge für die Lieferung selbst her- sie mindestens ein Drittel der üblichen gestellter oder in Lohnarbeit von an- Arbeitszeit im Betrieb tätig sind. deren in- oder ausländischen Firmen Anleihen der öffentlichen Hand gefertigter Erzeugnisse. Der Auftrags- Zum Personenkreis der sozialversiche- eingang im verarbeitenden Gewerbe rungspflichtig Beschäftigten zählen Anleihen der öffentlichen Hand sind wird unter Ausschaltung der Preis- alle Arbeitnehmer, die kranken-, ren- Wertpapiere mit festem oder vari- veränderungen in einem Volumen- ten- und pflegeversicherungspflichtig ablem Nominalzinssatz und fester index auf der Basis des Jahres 2005 und/oder beitragspflichtig zur Bun- Laufzeit, die von Bund, Ländern, Kom- (d. h. 2005=100) ausgedrückt. desagentur für Arbeit sind oder für die munen und anderen öffentlichen von den Arbeitgebern Beitragsanteile Körperschaften ausgegeben werden. Ausbaugewerbe zu den gesetzlichen Rentenversiche- Der effektive Zinssatz (= Nominal- rungen zu entrichten sind. zins*100/Kurswert) einer solchen An- Das Ausbaugewerbe fasst Wirtschafts- leihe mit zehnjähriger Restlaufzeit gilt zweige zusammen, die überwiegend Bruttoinlandsprodukt als Indikator für das Niveau der lang- Ausbauarbeiten und entsprechende Das Bruttoinlandsprodukt umfasst fristigen Zinsen in der Volkswirtschaft. Reparatur- und Unterhaltungsarbei- ten vornehmen. Hierzu gehören die den Wert aller in einem abgegrenzten Arbeitslose „Bauinstallation“ und das „Sonstige Wirtschaftsgebiet produzierten Waren Ausbaugewerbe“, das u. a. das Maler- und Dienstleistungen abzüglich der bei Arbeitslose sind Arbeit suchende Per- und Glasergewerbe, die Fußboden-, der Produktion verbrauchten Güter sonen bis zur Vollendung des 65. Le- Fliesen- und Plattenlegerei, die Bau- (Inlandskonzept). bensjahres, die vorübergehend nicht tischlerei sowie die Gipserei und Ver- oder nur kurzzeitig in einem Beschäf- EURIBOR putzerei umfasst. tigungsverhältnis stehen, die nicht Der EURIBOR (= Euro Interbank Offe- Schüler, Studenten oder Teilnehmer an Ausschließlich geringfügige red Rate) ist der Zinssatz, den europäi- Maßnahmen der beruflichen Weiter- Beschäftigung sche Banken voneinander beim Handel bildung, nicht arbeitsunfähig erkrankt, Eine geringfügige Beschäftigung, die von Einlagen mit fester Laufzeit verlan- nicht Empfänger von Altersrente sind auch als Mini-Job bezeichnet wird, liegt gen. Er wird als Indikator für die kurz- und für eine Arbeitsaufnahme sofort vor, wenn das Arbeitsentgelt 400 Euro fristigen Zinsen verwendet. zur Verfügung stehen. im Monat nicht übersteigt. Ausschließ- Euro-Referenzkurs Arbeitslosenquote lich geringfügig Beschäftigte sind nicht zugleich anderweitig sozialversiche- Hierbei handelt es sich um den von der Die Arbeitslosenquote ist der Quotient rungspflichtig beschäftigt. Europäischen Zentralbank festgestell- aus den registrierten Arbeitslosen und ten Kurs des Euro zum US-Dollar. den zivilen Erwerbspersonen. Diese Baugewerblicher Umsatz Quote ist ein wichtiger Indikator für Die dem Finanzamt für die Umsatz- Exportquote die Auslastung des Arbeitskräftepo- steuer zu meldenden steuerbaren tenzials. Zur Berechnung der Exportquote einer (steuerpflichtigen und steuerfreien) Branche wird der Auslandsumsatz ins Auftragseingang Beträge für Bauleistungen in Deutsch- Verhältnis zum gesamten Branchen land und die baugewerblichen Umsät- umsatz gesetzt. Sie ist ein Indikator für Unter Auftragseingang werden alle ze in Zollausschlussgebieten. die Auslandsabhängigkeit der Branche. im betreffenden Berichtsmonat beim Betrieb eingegangenen und fest akzep- Beschäftigte Gewerbeanzeigen tierten Aufträge verstanden. In den Erhebungen im Bergbau und Ein Gewerbe ist anzumelden bei Neu- Zum Auftragseingang im Bauhauptge- verarbeitenden Gewerbe, im Bauge- errichtung (Neugründung, Gründung werbe gehören alle Aufträge für bau- werbe sowie im Handel und Gastge- nach Umwandlungsgesetz), Zuzug gewerbliche Leistungen entsprechend werbe zählen zu den Beschäftigten alle aus einem anderen Meldebezirk (Wie- der Verdingungsordnung für Bauleis- Personen, die am Monatsende in einem dereröffnung) und Übernahme durch tungen (ohne Umsatzsteuer). arbeitsrechtlichen Verhältnis zum Be- Kauf, Pacht oder Erbfolge, Änderung trieb stehen, tätige Inhaber und Mit- der Rechtsform oder Gesellschafter- Beim Auftragseingang im verarbei- inhaber sowie unbezahlt mithelfende eintritt. Gründe für eine Abmeldung tenden Gewerbe handelt es sich um Familienangehörige, und zwar soweit sind Aufgabe des Betriebes, Fortzug
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in einen anderen Meldebezirk (Verle- preisbereinigten Wertangaben werden steuergesetz umsatzsteuerpflichtigen gung) und Übergabe wegen Verkauf, auf den Monatsdurchschnitt des Jah- Unternehmers an Dritte (ohne Um- Verpachtung oder Erbfolge, Änderung res 2005 bezogene Messzahlen gebil- satzsteuer), einschließlich der steuer- der Rechtsform oder Gesellschafter- det. Die Messzahlen werden mit den freien Umsätze, der Handelsumsätze austritt. Die Anzeigepflicht gilt für landesspezifischen Produktionswert- sowie der Erlöse aus Lieferungen und selbstständige Betriebe wie auch für anteilen zu Wirtschaftszweigindizes Leistungen an Verkaufsgesellschaften, Zweigniederlassungen und unselbst- verdichtet. an denen das Unternehmen beteiligt ständige Zweigstellen. ist. Ferner gelten als Umsatz die ge- Produktivität trennt in Rechnung gestellten Kosten ifo Geschäftsklima-Index Die Produktivität ist grundsätzlich als für Fracht, Porto und Verpackungen, Der ifo Geschäftsklimaindex ist ein Maßzahl zu verstehen, welche die Pro- der Eigenverbrauch sowie die private Frühindikator für die Konjunktur- duktionsausbringung ins Verhältnis zu Nutzung von firmeneigenen Sachen entwicklung. Zur Berechnung dieses den Einsatzmengen der Produktions- mit ihrem buchhalterischen Wert. Index befragt das ifo Institut für Wirt- faktoren setzt. Sie ist also ein Indikator Preisnachlässe und der Wert der Re- schaftsforschung in München jeden für die Ergiebigkeit des Faktoreinsatzes touren werden von den fakturierten Monat mehr als 7 000 Unternehmen in und kann für einzelne Betriebe, für Werten abgesetzt. Deutschland nach ihrer Einschätzung Branchen oder für eine ganze Volks- der Geschäftslage sowie ihren Erwar- wirtschaft berechnet werden. Unternehmensinsolvenzen tungen für die nächsten sechs Monate. Produzierendes Gewerbe Die Unternehmensinsolvenz dient zur Kurzarbeiter gemeinschaftlichen Befriedigung der Zum produzierenden Gewerbe ge- Gläubiger durch Verteilung des Ver- Kurzarbeiter sind Arbeitnehmer, bei hören alle Unternehmen, deren wirt- mögens des Schuldners oder, in einer denen wegen eines vorübergehenden schaftliche Tätigkeit überwiegend darin abweichenden Regelung (Insolvenz- erheblichen Arbeitsausfalls ein Ent- besteht, Elektrizität, Gas, Fernwärme plan), zum Erhalt bzw. zur Sanierung geltausfall vorliegt und die einen An- und Wasser zu erzeugen bzw. zu ge- des Unternehmens. spruch auf Kurzarbeitergeld haben. Die winnen und zu verteilen sowie Waren Erfassung erfolgt zur Monatsmitte. zu gewinnen bzw. zu be- oder verarbei- Verarbeitendes Gewerbe ten. Das produzierende Gewerbe um- Offene Stellen fasst den Bergbau, die Gewinnung von Zum verarbeitenden Gewerbe (ein- Offene Stellen sind dem Arbeitsamt Steinen und Erden, das verarbeitende schließlich Bergbau und Gewinnung zur Vermittlung gemeldete Arbeits- Gewerbe, das Baugewerbe sowie die von Steinen und Erden) gehören alle plätze für Arbeitnehmer und Heim- Energie- und Wasserversorgung. Unternehmen, deren wirtschaftliche arbeiter. Erfasst werden nur offene Tätigkeit überwiegend darauf gerichtet Teilzeitbeschäftigte Stellen, für die eine Beschäftigung von ist, Erzeugnisse zu be- und verarbeiten, und zwar überwiegend mit dem Ziel, mehr als sieben Kalendertagen vorge- Den Teilzeitbeschäftigten werden alle andere Produkte herzustellen. Die Tä- sehen ist. Arbeitnehmer zugeordnet, deren re- tigkeit kann aber auch darin bestehen, gelmäßige Arbeitszeit weniger als die Erzeugnisse zu veredeln, zu montieren Produktionsindex übliche Wochenarbeitsstundenzahl oder zu reparieren. Das verarbeitende umfasst, auch die Altersteilzeitbe- Der Produktionsindex für das verar- Gewerbe ist Teil des produzierenden schäftigten sowohl in der Arbeitspha- beitende Gewerbe ist ein wichtiger Gewerbes. Indikator für die wirtschaftliche Ent- se als auch in der Freistellungsphase, nicht jedoch die geringfügig Beschäf- wicklung. Er misst die monatliche Verbraucherpreisindex Produktionsleistung von rund 1 000 tigten mit einem Monatsentgelt von Betrieben des verarbeitenden Gewer- insgesamt regelmäßig nicht mehr als Der Verbraucherpreisindex misst die bes mit mehr als 50 Beschäftigten. Bei 400 Euro. durchschnittliche Preisentwicklung diesen Betrieben wird monatlich die Umsatz aller Waren und Dienstleistungen, die Produktion industrieller Erzeugnisse von privaten Haushalten für Konsum- wertmäßig erhoben. Die Wertanga- Als Umsatz der steuerpflichtigen Un- zwecke gekauft werden. Der Verbrau- ben werden mit dem Index der Erzeu- ternehmen gelten die im Berichtsjahr cherpreisindex gilt als ein Indikator für gerpreise gewerblicher Produkte um abgerechneten Lieferungen und Leis- die Geldwertstabilität in der Volkswirt- Preisentwicklungen bereinigt. Aus den tungen des nach § 2 Abs. 1 Umsatz- schaft.
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Zahlenspiegel Rheinland-Pfalz
05 2012 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 471 Zahlenspiegel
Der Zahlenspiegel für Rheinland-Pfalz dokumentiert die wichtigsten Ergebnisse überwiegend monatlicher Statistiken. Es werden dabei die letzten aktuell vorliegenden vier Monate sowie drei der vergleichbaren Vorjahresmonate nachgewiesen. Bei vierteljährlich vorliegenden Ergebnissen werden die jeweils aktuellsten sieben Quartale veröffentlicht.
Die mit einem Stern * gekennzeichneten Merkmale weisen alle Bundesländer in ihrem Zahlenspiegel nach. Davon nicht veröffentlicht werden in Rheinland-Pfalz die hierzulande unbedeutende Geflügelfleischerzeugung und der Preisindex für Wohngebäude, der für Rheinland-Pfalz nicht gesondert berechnet wird.
2009 2010 2011 Einheit Durchschnitt Okt. Nov. Dez. Sept. Okt. Nov. Dez.
* Bevölkerung am Monatsende 1 000 4 013 1 4 004 1 4 006 4 005 4 004 4 000 4 001 4 000 … darunter Ausländer2 1 000 306 1 309 1 309 309 309 314 316 316 …