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DIE RHEINPFALZ — NR. 131 LOKALSPORT DONNERSTAG, 8. JUNI 2017 SPORT-MAGAZIN Laufen und dann gleich Klettern gelernt Reiten: Die verflixte Peitsche BOULDERN: Annika Pidde schafft es bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin ins Halbfinale und scheitert dann knapp Erstmals am Start bei einem interna- VON SEBASTIAN FUNDA erwartet hatte, ging es dann am ver- tionalen Springen war Sandra Ritter gangenen Sonntag in die Qualifikati- von der Reitsportgemeinschaft Barba- An Pfingsten wurde in Berlin im on, die die besten 20 Boulderinnen rossa Kaiserslautern – und das gleich Rahmen des Internationalen Deut- bestimmen sollte. mit Erfolg. Die 30-jährige Kauffrau für schen Turnfests der Deutsche Meis- „Die Stimmung durch das Turnfest Versicherungen und Finanzen startete ter der Damen und Herren im Boul- war ziemlich gut, und die Tribünen beim CSI-Turnier mit drei Sternen im dern gesucht. Mit dabei war die 22- waren gut gefüllt. In der Qualifikation niedersächsischen Nörten-Harden- jährige gebürtige Frankenthalerin für das Halbfinale lief es für mich berg und wagte sich gleich an ein Annika Pidde, die sich bei der West- dann ebenfalls ganz gut“, blickte Pid- Springen der Klasse L mit internatio- deutschen Meisterschaft als Erste de zurück. Rang neun von 29 Teilneh- naler Beteiligung. Mit der zwölfjähri- für die Endrunde qualifizierte, in merinnen stand hier zu Buche. Ledig- gen Holsteiner Stute Ciara unterlief ihr Berlin jedoch im Halbfinale schei- lich den vierten Boulder schaffte sie am Samstag im Springen der Klasse L terte. nicht bis zum Bonusgriff, doch war sie ein Abwurf, sie konnte sich aber auf- damit nicht alleine. „Im Vergleich zu grund der guten Zeit den elften Platz Sie hatte gerade erst Laufen gelernt, den Westdeutschen Meisterschaften sichern. In der Zwei-Phasen-Spring- als sie im Deutschen Alpenverein waren die Boulder um einiges schwe- prüfung am Sonntag blieben beide (DAV) Frankenthal angemeldet wur- rer, aber immer noch sehr abwechs- fehlerfrei und sicherten sich den de. Als dann ihr Onkel beim Bau der lungsreich geschraubt. Das war aber sechsten Platz. Gute Plätze erzielte ihr Kletterhalle Pfalz Rock in Frankenthal auch bei der Leistungsklasse notwen- Ehemann Carl-Philipp Ritter in der mithalf, kam Pidde mit elf Jahren mit dig“, berichtete sie. Springprüfung der Klasse S, der ersten dem Klettern in Kontakt. „Wir Kinder Qualifikation zur silbernen Peitsche. durften uns dann immer oben in dem „Ich zitterte ganz schön Mit der zwölfjährigen Stute Centfield Boulder-Raum austoben“, schildert holte sich der 32-jährige Diplom-Kauf- bei einem kleinen Hüpfer sie ihren ersten Kontakt mit den Klet- mann den fünften Platz und sicherte tergriffen. Sie begann daraufhin mit an der Wand.“ sich mit der zehnjährigen Oldenbur- dem regelmäßigen Training. Die Halle ger Schimmel-Stute Santa Fee noch in Frankenthal war zum Bouldern Im Halbfinale schaffte Pidde es am den achten Platz in dieser Prüfung. (Klettern in Absprunghöhe, mit Mat- nächsten Tag dann jedoch nicht mehr, Auch in der zweiten Qualifikation zu ten als Unterlage) weniger geeignet. sich weiter zu steigern, um unter die dieser Reitertrophäe konnte der Kai- So zog es sie nach Kaiserslautern, als besten Sechs für das Finale zu kom- serslauterer überzeugen. Er wurde dort die Kletterhalle RockTown eröff- men. „Irgendwie lief es an diesem Tag mit Santa Fee ebenfalls fehlerfrei Sieb- nete. Es fand sich schnell eine Fahrge- nicht so, wie es sollte“, sagte sie. „Ich ter. Die Plätze fünf und sechs belegte meinschaft, und für Pidde, die fast fühlte mich nicht so richtig fit und zit- Carl-Philipp Ritter in einer weiteren täglich trainierte, wurde das Rock- terte ganz schön bei einem kleinen Zwei-Phasen-Springprüfung der Klas- Town ein zweites Zuhause. Hüpfer in der Wand.“ Mit Platz 13 war se S mit Calida und mit Centfield. Platz so für die Studentin Schluss. Sie ge- sechs holte sich Ritter im Stechen der Bei den Westdeutschen hörte aber zu den sechs Damen, die Springprüfung, dem Finale zur silber- alle vier Routen zumindest bis zum nen Peitsche. Diese Entscheidungs- Meisterschaften löste Pidde Bonusgriff gemeistert hatten. Den runde hatten immerhin neun Reiter- das Ticket für Berlin. dritten Boulder bezwang sie als einzi- paare erreicht. Allerdings unterlief ge wie die vier erstplatzierten Boul- ihm in dieser entscheidenden Runde Da sie derzeit in Darmstadt Um- derinnen des Halbfinales. ein Abwurf aus dem Sattel von Santa weltingenieurwesen studiert, kommt Entsprechend blieb eine kleine Ent- Fee. Den Glanzpunkt setzte Carl-Phil- Pidde nur noch selten nach Kaisers- täuschung zurück: „Einen Boulder ipp Ritter in der Springprüfung der lautern oder Frankenthal. Ihre neue Hochkonzentriert: Annika Pidde ist bereit für den nächsten, wichtigen Zug. FOTO: PRIVAT hatte ich nicht gleich durchschaut Klasse M durch einen dritten Platz bei Trainingshalle ist das Studio Bloc in und hatte dann keine Zeit mehr, den einem Rückstand von 1,98 Sekunden Pfungstadt, wo im Mai die Westdeut- chenende schaffte. „Bei der West- sechs Finalistinnen schaffte sie den in Berlin qualifiziert habe. Auch wenn Top-Griff sicher zu halten. Es wäre mit Calida unter 22 Startern. |llw schen Meisterschaften stattfanden, deutschen kam mir der Wohlfühlfak- letzten Boulder nicht, während sie bei der Nationalkader wahrscheinlich schön gewesen, wenn ein paar Boul- bei denen Pidde den ersten Platz ab- tor zugute. Es waren viele Leute da, der zweiten Route mit zwei Versu- nicht kommen kann, wird es dennoch der mehr gegangen wären“, gab sie zu Tennis: Damen 30 des 1. TC räumte und damit den Sprung nach die man durch das Training kennt und chen einsame Spitze blieb. ein starkes Teilnehmerfeld sein“, sag- und war ein wenig traurig, dass sie Berlin zu den Deutschen Meister- die mich mit ihren Rufen an der Wand „Ich bin froh, dass ich mich für die te sie vor dem Wettkampf. Vor großer das spannende Finale von der Tribüne Otterberg auf Erfolgskurs schaften am vergangenen Pfingstwo- motiviert haben.“ Wie die anderen erste richtige Deutsche Meisterschaft Zuschauerkulisse, die Pidde nicht so aus verfolgen musste. Die im vergangenen Jahr überra- schend aus der Pfalz- in die Verbands- liga Rheinland-Pfalz aufgestiegenen Damen 30 des 1. TC Otterberg am Schwimmbad haben sich bislang zum Geheimfavoriten der Liga etabliert. In Roosendaal Dritte Rekord und Einzug ins Finale Das erste Auswärtsspiel gegen den TC Metternich wurde nach hartem REITEN: Es läuft für Parareiterin Martina Halter SCHWIMMEN: Starter des SK Kaiserslautern sorgen für Überraschungen in Berlin Kampf mit 9:5 gewonnen. Die weite- ren Begegnungen gegen SG Hauen- VON DORIS THEATO Drei Schwimmerinnen des SK Kai- stein/Annweiler und TC Treis sowie TC serslautern gaben bei den Jahr- Schifferstadt wurden mit 14:0 klar ent- Die Parareiterin Martina Halter, die gangsmeisterschaften in Berlin ihr schieden. An Punkt eins hat Neuzu- mit ihrem Fioretto auf der Reitanla- Bestes, riefen persönliche Höchst- gang Katrin Scaroni bislang drei Spiele ge Fröhnerhof trainiert, hat nach leistungen ab und kehrten zufrie- souverän gewonnen; nur im ersten dem bislang größten Erfolg, Platz den zurück. Spiel gegen die starke Sabine Wächter fünf auf dem Mannheimer Mai- vom TC Metternich musste sie ihr Ein- markt, nun noch eine Schippe Den Anfang machte Anne Ritter (’04) zel im Match-Tiebreak mit 10:7 abge- draufgelegt. mit ihrem Start über die 100 m Frei- ben. Mannschaftsführerin Sabine stil. Sie konnte ihre gemeldete Zeit Gräf, auf Punkt zwei gesetzt, über- Am letzten Maiwochenende kam die noch einmal steigern und schlug nach zeugt bisher mit einer makellosen Bi- in Grade fünf reitende Halter mit ih- 1:02,99 Minuten an die Wand. Doch lanz von 4:0 Siegen. Selbst im einzigen rem „Fips“ auf dem internationalen die Zeit reichte nicht aus, um sich für Spiel, bei dem sie den ersten Satz mit Drei-Sterne-CPDI-Turnier in Roo- das Finale zu qualifizieren. Über 50 m 1:6 gegen Nadine Feider vom TC Treis sendaal, Niederlande, hinter dem Brust r konnte sie ebenfalls ihre Best- abgeben musste, erkämpfte sie sich Niederländer Frank Hosmar und der zeit um eine halbe Sekunde verbes- den zweiten Satz mit 6:2 und war da- Russin Natalia Martyanova auf Platz sern auf 36,41 Sekunden. Sie belegte mit wieder zurück im Match, um den drei. damit den 15. Platz in ihrer Alters- dritten Satz mit 10:6 für sich zu ent- An Pfingsten hieß es dann für ihren klasse unter den besten Schwimme- scheiden. Die auf Punkt drei gesetzte Fips, erneut in den Hänger zu steigen. rinnen aus Deutschland. Susanne Haardt hat mit ihrer großen Auf der Olympiareitanlage in Waren- Anne Ritter und Annika Zimmerer Routine und Erfahrung (ehemals Bun- dorf wartete der Kaderlehrgang. Im (beide ’04) starteten über 50 m Frei- desliga im Tennisclub Mannheim) alle Zugfahrzeug saß diesmal nicht nur stil. Sie hatten sich im Vorfeld gute Freuen sich über den Erfolg: Cheftrainer Mirko Obradovic, Anne Ritter, Anni- ihre Spiele gegen teilweise deutlich die Reiterin sondern auch ihr Heim- Gemeinsam in Warendorf: Heimtrai- Chancen ausgerechnet und ent- ka Zimmerer, Franziska Kleber. FOTO: PRIVAT jüngere Mitstreiterinnen überlegen trainer, Werner Brumme. Für den 89- ner Werner Brumme (links), Martina täuschten nicht: Beide schafften den gewonnen. Der Garant für Siege auf jährigen Reitlehrer war es eine Halter mit Fips und Co-Bundestrai- Sprung ins Finale. Noch am selben Tag kord, einen Vereinsjahrgangsrekord Leistung nicht für die Qualifikation Punkt vier war mal wieder Sinikka Selbstverständlichkeit, auch in Wa- ner Rolf Grebe. FOTO: PRIVAT hieß es folglich: Noch ein Start über und einen Vereinsrekord. Auch Anni- zum Finale aus. Zwischen dem ersten Klein, die allerdings verletzungsbe- rendorf an der Seite seiner Schülerin die 50 m Freistil, die acht schnellsten ka konnte mit ihrer Zeit von 28,41 Se- und dem letzten Platz in der Alters- dingt nur zwei Spiele bestritt: Gegen zu sein. Brumme, der seit über 70 Jah- sicht des Bundestrainers und des Schwimmerinnen der 13-Jährigen kunden zufrieden sein. klasse lagen 2,5 gerade einmal Sekun- die SG Hauenstein/Annweiler mit 6:2, ren der Bundesvereinigung der Be- Heimtrainers galt der Vorbereitung starteten gegeneinander.