Sonne Und Schild Oder Wichtigen Ereignissen Aus Der Geschichte Des Christentums
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2016 Der traditionsreiche Kalender bietet für jeden Tag des Sonne Jahres eine Andacht zu einem biblischen Text mit anregenden und Mut machenden Auslegungen. Als Grundlage dient an den Werktagen die Textausw ahl der ökumenischen Bibellese, an den Sonntagen werden und Schild meist die vorgeschlagenen Texte der Predigt reihe des Kirchenjahres ausgelegt. Außerdem gibt es Gebete Evangelischer Tageskalender und Liedvorschläge sowie kleine interessante Zusatz informationen zu bedeutenden Persönlichkeiten Sonne und Schild oder wichtigen Ereignissen aus der Geschichte des Christentums. Die Auslegungen, Gebete und Zusatzinformationen werden von einem großen engagierten Autorenkreis aus vielen evangelischen (Landes)Kirchen in Deutsch land, Österreich und weiteren Ländern erarbeitet. ISBN 978-3-374-04071-1 EVANGELISCHE VERLAGSANSTALT Leipzig www.eva-leipzig.de 9 7 8 3 3 7 4 0 4 0 7 1 1 EUR 9,90 [D] 2016 Sonne und Schild 2016 Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Jesaja 66,13 EVA_Buchkalender2016_RZ.indd 1 10.06.15 10:25 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2015 by Evangelische Verlagsanstalt GmbH · Leipzig Printed in Germany · H 7886 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt in besondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeiche- rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Das Buch wurde auf alterungsbeständigem Papier gedruckt. Cover: Ulrike Vetter, Leipzig Coverbild: © weseetheworld / Fotolia; © GIS / Fotolia Satz: verbum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Berlin Druck und Binden: BELTZ Bad Langensalza GmbH ISBN 978-3-374-04071-1 www.eva-leipzig.de EVA_Buchkalender2016_RZ.indd 2 10.06.15 10:25 Jahreslosung 2016 Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Jesaja 66,13 Liebe Leserinnen, liebe Leser! Erinnern Sie sich, wie es war, wenn Ihre Mutter Sie getröstet hat? Als kleine Kinder nach einem Sturz und bei hohem Fie- ber, als Jugendliche bei Liebeskummer und Selbstzweifeln, als Erwachsene bei Streit oder Sorgen in der mittlerweile selbst gegründeten Familie? Oder war es mehr Ihr Vater, der Ihnen Trost geben konnte? Ich gebe zu: Ich habe daran keine konkreten Erinnerungen. Aber ich bin ganz sicher, dass meine Mutter und mein Vater mich getröstet haben, wenn ich es brauchte. Denn wäre es nicht so gewesen, dann würde die Jahreslosung 2016 mich nicht berühren, könnte ich nicht sofort Wärme, Sicherheit, Geborgenheit spüren, sobald ich den Vers aus dem Buch Jesaja lese. Es gefällt mir, dass der Prophet Jesaja hier ein Versprechen weitergibt, in dem Gott nicht, wie es uns vertrauter ist, als der Vater vor uns steht, sondern in dem Gott mit seiner mütterlichen Seite vor Augen gestellt wird. Ich mag es, dass hier Erinnerungen und Empfindungen mit Gott in Verbindung gebracht wer- 3 EVA_Buchkalender2016_RZ.indd 3 10.06.15 10:25 den, die ganz an den Anfang des Lebens zurückreichen: an den Mutterschoß, in dem ich geborgen war, bis ich geboren wurde; auf dem ich sitzen konnte, wenn ich als Kind Trost und Wärme brauchte. Sicher: Irgendwann sind wir zu groß und zu erwachsen dafür, auf dem Schoß der Mutter oder auch des Vaters zu sitzen. Aber die tiefe Erinnerung an diese Geborgenheit mit Gott in Verbindung b ringen zu dürfen, weil er verspricht, genauso zu trösten, das bringt mich zum Staunen über die Nähe, die er damit in Aussicht stellt. Ge- rade weil der Prophet Jesaja in den umliegenden Versen keinesfalls nur schöne, warme Gefühle erweckt. Nein, wer sich Zeit für das gesamte Kapitel nimmt, wird erschrocken sein über das, was dort sonst noch zu lesen ist: viel Be- ängstigendes, Beunruhigendes, Verwirrendes. Heile Welt ist da nicht. Aber dass Gott gerade da verspricht, wie eine Mutter zu trösten, wirkt wie eine „Insel der Seligen“, wie ein Rückzugsort, ein Schutzraum, den er uns, seinen Kindern, eröffnet. Sind das nicht wunderbare Aussichten für das neue Jahr? Gott verspricht uns einen Ort der Geborgenheit, an dem wir sein dürfen wie ein Kind, egal, wie alt wir sind: „Lieber Gott, du bist so groß, und ich lieg in deinem Schoß wie im Mutterschoß ein Kind; Liebe deckt und birgt mich lind. Leb ich, Gott, bist du bei mir, sterb ich, blieb ich auch bei dir, und im Leben und im Tod bin ich dein, du lieber Gott!“ (Arno Pötzsch, EG 408,5 u. 6). Ihre Elisabeth Neijenhuis 4 EVA_Buchkalender2016_RZ.indd 4 10.06.15 10:25 Wie in jedem Jahr danke ich an dieser Stelle all den Menschen, die an diesem Kalender-Jahrgang – namentlich genannt oder im Verborge- nen – mitgearbeitet haben, und wünsche ihnen gleichermaßen wie allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes, trostvolles Jahr 2016. 5 EVA_Buchkalender2016_RZ.indd 5 10.06.15 10:25 1. Januar Freitag | Neujahrstag Spruch: Kolosser 3,17 Lied: EG 64 oder 65 Evangelium: Lukas 4,16–21 Epistel: Jakobus 4,13–15 Altes Testament: Josua 1,1–9 Wir lesen Jakobus 4,13–15 Voraussetzung des Jakobus Wann fahrt Ihr dieses Jahr in den Urlaub? Im Juli. Wieder Richtung Norden? Ja. Wir freuen uns schon riesig drauf. – Gespräche zum Jahresbeginn. – Wie passt dazu unser Text? Natürlich wissen wir nicht, was morgen sein wird. Ein Unfall – und alle Pläne können hin sein. Aber ich kann doch nicht dau- ernd die Katastrophe mit denken, und bin ich nicht doch mehr als ein Rauch, der eine kleine Zeit bleibt und dann verweht? Ein unfreundliches Bild für unser Leben. Immerhin ist dieser ver- gängliche Wasserdampf, der ich sein soll, ein Gesprächspartner Gottes. Was reitet den Jakobus, unser Menschsein von seiner Vergänglichkeit her zu definieren? Sicher, manchmal, bei Krieg und Pest, drängt sich so etwas auf. Aber ist unser „Ich“ nicht ein unglaubliches Wunder in dieser Welt? Wir erleben diese Wirk- lichkeit von innen, können über sie nachdenken, sie erforschen und umgestalten. Ich darf doch dieses wunderbare geschenkte Leben, das am Neujahrstage wie eine weiße Schneelandschaft 6 EVA_Buchkalender2016_RZ.indd 6 10.06.15 10:25 vor mir liegt, nicht durch sein Ende entwerten. – Was Jakobus schreibt, ist ja nicht falsch. Manchmal reden wir von morgen, als hätten wir unsere Zeit sicher in der Tasche. Als kleiner Hin- weis, dass der Gevatter Tod hinter der nächsten Ecke stehen kann, ist es deshalb nützlich. Es lockert meine träge Sicher- heit. – Manchmal, wenn ich eine schriftliche Zusage für einen Vortrag in einem halben Jahr gebe, schreibe ich dahinter „s. c. j.“ (lateinisch: sub conditione jacobaea; deutsch: unter der Voraussetzung des Jakobus): So Gott will und ich lebe. Eine kleine Verbeugung vor dem allmächtigen Gott, dessen Pläne ich nicht kenne. Aber das nimmt mir nicht die Zuversicht, dass mein Leben und mein Tod in Gottes Hand sind. Man darf sich durch den Tod das Leben nicht vermiesen lassen, schon gar nicht das ewige. – Darum leben wir in fröhlicher Lebens- zuversicht die uns geschenkten Tage voll aus. Horst Hirschler Wir beten Lieber Vater im Himmel, das neue Jahr beginnt. Wir wissen nicht, was Du mit uns vorhast. Aber wir planen und vertrauen Dir, den wir durch Jesus Christus kennen, in Zeit und Ewig- keit. Amen. Tag der Beschneidung u. Namengebung Jesu | 379 † Ba- silius, Bischof und Mönchsvater in Kappadozien | 1484 * Huldreich Zwingli | 1504 * Caspar Cruziger, Professor der Theologie in Wittenberg, Mitarbeiter Luthers | 1899 Evangelische Frauenhilfe gegründet 7 EVA_Buchkalender2016_RZ.indd 7 10.06.15 10:25 2. Januar Sonnabend | SA 08:27 SU 16:25 MA 00:21 MU 12:09 Wochenspruch: Johannes 1,14a Wochenlied: EG 25 oder 34 Wir lesen Markus 1,1–8 Sünde als Frucht der Gottesferne Johannes ist der Prediger in der Wüste, der das Kommen Christi vorbereitet. Er ruft zur Abkehr von der Sünde, von unserer Gottesferne. Das Untertauchen im Jordan ist das Zei- chen von Gottes Nähe. – Seltsam, dass die Leute damals so bereitwillig zum Jordan strömten. Bei uns ist das Wort Sünde eher lächerlich geworden. Es scheint vorgestrige moralische Engstirnigkeit zu dokumentieren. Allenfalls von Verkehrssün- dern ist noch die Rede. Sünde, für die wir zum Jordan müssten, um davon frei zu werden, ist uns fremd. Andererseits, ist in der heutigen Sehnsucht nach Spiritualität nicht doch eine Ahnung von unserer Gottesferne enthalten? Wer versteht, dass Sünde die Folge der Gottesferne ist, weiß, dass es gut wäre, im Ein- klang mit seiner Bestimmung, also im Frieden mit Gott zu leben. Damit solche Sehnsucht nicht in die Irre führt, weist Johannes von sich weg auf den stillen jungen Mann Jesus. Er ist der Heiland. Durch ihn allein ergreift mich Gottes Geist. – In der Kreuzigungsdarstellung des Isenheimer Altars von Mat- thias Grünewald steht Johannes der Täufer neben dem Kreuz. Sein übergroßer Zeigefinger weist auf Jesus, den Christus. Das 8 EVA_Buchkalender2016_RZ.indd 8 10.06.15 10:25 tut Markus mit dieser Erzählung. Wir werden von der Gottes- ferne als der Wurzel aller Irrwege unseres Lebens nur dadurch frei, dass wir, vom Geist Gottes ergriffen, all unser Vertrauen auf Jesus Christus setzen. Horst Hirschler Wir beten Lieber Vater im Himmel, wir bitten Dich, mache uns frei von der Macht unserer Irrwege. Schenke uns den festen Halt durch Dich in Deinem Sohn Jesu Christus, damit wir neue Wege finden. Amen. Wilhelm Löhe gründet ein Diakonissenmutterhaus Er erhoffte das Erwachen helfender Gemeinden.