Geschlecht Und Sexualität in Den Diskursiven Räumen Der Migrationsfilme
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Geschlecht und Sexualität in den diskursiven Räumen der Migrationsfilme Von der Fakultät für Wirtschaft, Recht und Gesellschaft der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktor der Philosophie genehmigte Dissertation vorgelegt von Master of Arts Marine Sabauri geboren am 01.07.1980 in Tiflis (Georgien) Vorsitzende/Vorsitzender: Prof. Dr. Heike Radvan Gutachterin/Gutachter: Prof. Dr. Anna Amelina Gutachterin/Gutachter: Prof. Dr. Christer Petersen Tag der mündlichen Prüfung: 25.01.2021 DOI: 10.26127/BTUOpen-5473 Inhaltsverzeichnis Einleitung 7 1. Grundlagen der Genderforschung 17 1.1 Institutionalisierung und Diskursivität von Geschlecht: von den Analysen des Patriarchats bis zu poststrukturalistischen und feministischen Perspektiven 19 1.2 Institutionalisierung von Sexualität: die psychoanalytische, ideologiekritische und diskursanalytische Sexualitätsforschung sowie die Sex-Gender-Ordnungen 24 1.3 Perspektiven der Genderforschung in transnationalen Diskursräumen 29 2. Bausteine einer kritischen und migrationssensiblen Genderforschung Kontextanalyse aus der Geschlechter-, Sexualitäts- und Migrationsforschung 30 2.1 Kulturalisierte und mediale Performativität der Geschlechter 33 2.2 Intersektionalität - Marginalisierung von Geschlecht und Sexualität in den transnationalen sozialen Räumen 39 2.3 Die Macht der bildlich-symbolischen Darstellung von Differenz- und Hybriditätsmerkmalen im geschlechtlich-sexuellen und kulturalisierten Sinn 44 2.4 Dezentrierte und postmigrantische Sicht auf Sexualität in postkolonialen und gegenwärtigen kulturwissenschaftlichen Studien 51 2.5 Transnationale Perspektive der Migrations- und Genderforschung 56 2.6 Zusammenfassung 65 3. Erzähltechniken in filmischen Texten und ihre Diskursivität 66 3.1 Film als Ort diskursiver Ereignisse 67 3.2 Die Rolle der Zuschauer*innen im diskursiven Raum des Films und die Möglichkeiten der Interaktion und Interpretation 71 3.2.1 Authentizität oder Performativität 72 3.2.2 Intentionalität und Mediatisierung 76 3.3 Film und Gender - Diskurse und Parallel- und Querstudien 78 3.3.1 Analyse der Diskursereignisse zwischen Film, Gender und Sexualität 86 Unter dem Pflaster ist der Strand (Helma Sander-Brahms/ Deutschland1974/75) Kleine Vera (Vasilij Pitchul/ Russland 1988) Das fünfte Pfund und Der weiße Zucker (Ahmed Khaled/Ägypten 2005/2015) 3.4 Zusammenfassung 100 3 4.1 Die besondere filmische Ästhetik gegenwärtiger Migrationsfilme Transnationalität und diskursive „imaginäre Räume“ 101 4.1.1 Forschungsperspektiven der Migrationsfilme auf Geschlecht und Sexualität 106 4.1.2 Die Darstellung von Geschlecht und Sexualität in Migrationsfilmen und ihre Entwicklungsparadigmen 108 4.2 Methoden der Filmanalyse und neue Strategien zur filmanalytischen Beschreibung der „Diskursereignisse" in Bezug auf Geschlecht und Sexualität von Migrationsfilmen 115 4.2.1 „Analyse der diskursiven Narration“ − ein alternativer Ansatz zur Analyse von diskursiven Räumen in Migrationsfilmen 120 4.2.2 Strategien der Filmauswahl für die empirische Analyse 127 4.2.3 Methodische Vorgehensweise der empirischen Analyse 130 5. Transformationen und (Neu)Performationen von Geschlecht und Sexualität in gegenwärtigen transnationalen (Film)Räumen 133 5.1. Kalender (Atom Egoyan / Kanada, Deutschland, Armenien 1993) 133 5.1.1. Die Frau eine geschlechtlich-sexuelle und kulturalisierte Brücke 134 5.1.2. Die Sehnsucht nach der Frau und der Heimat ein imaginärer Raum des Transnationalen 137 5.1.3. Erotisierung der Sprachen und die kulturalisierten und geschlechtlich-sexuellen Deutungen 140 5.2 Gegen die Wand (Fatih Akin / Deutschland, Türkei 2004) 143 5.2.1 Sibel Kekilli und Sibel Güner eine Frau und ihre private sowie filmische Rebellion 144 5.2.2 Cahit Tomruks kulturalisierte und geschlechtlich-sexuelle Zugehörigkeiten 147 5.2.3 Die kulturalisierten und geschlechtlich-sexuellen Brücken zu den traditionellen und neuperformierten Zugehörigkeiten in den neuen transnationalen (Film)Räumen 149 5.3 Zusammenfassung der Analyse 153 6. Intersektionalität − Marginalisierung von Geschlecht und Sexualität 155 6.1 Lost Killers (Dito Tsintsadze / Deutschland 2000) 155 6.1.1 Die intersektionellen Räume im filmischen Kontext 156 6.1.2 Mehrere Achsen der Marginalisierung in einem transnationalen Raum und die Verschiebung von Perspektiven/Grenzen 157 6.1.3 Sexualisierte Gewalt im Kontext der sozialen und kulturalisierten Marginalisierung 160 4 6.2 Lola und Bilidikid (Kutlug Ataman / Deutschland 1999) 163 6.2.1 Diskurse der Marginalisierung von nichtnormativen Geschlechtern 163 6.2.2 Marginalisierung in den zugeschriebenen Grenzen und Stereotypen, das Habituskonzept und der Perspektivwechsel 166 6.3 Zusammenfassung der Analyse 169 7. Filmische Darstellung der differenzierten und hybridisierten Kodierungen von Geschlecht und Sexualität 170 7.1 East is East (Damien OʼDonnell / Großbritanien 1999) Kick it like Beckham (Gurinder Chadha/Großbritanien, Deutschland 2002) 170 7.1.1 Familiengeschichten und ihre differenzierten oder hybridisierten Kodierungen in den Filmen 170 7.1.2 Die geschlechtlich-sexuellen Diskurse in den filmischen Räumen 174 7.1.3 Die transnationalen Räume des Films von jungen Migranten in Bezug auf ihre geschlechtlichen und sexuellen Zugehörigkeiten 178 7.2 Echte Frauen haben Kurven (Patricia Cardoso / USA 2004) 181 7.3 Zusammenfassung der Analyse 184 8. Diskursivität von Sexualität in den unterschiedlichen kulturalisierten Räumen 186 8.1 Der Schätzer (Atom Egoyan / Kanada 1996) 186 8.1.1 ars erotica vs. scientia sexualis (Foucault) unterschiedliche Wahrnehmungsmöglichkeiten von Sexualität und ihre Grenzen 187 8.1.2 Sexualität in privaten und öffentlichen Räumen: Experimentierfeld der transnationalen Räume 190 8.2 Eine erotische Geschichte (Dito Tsintsadze / Deutschland 2000) 193 8.2.1 Symbolische Erotik, Liebespoesie, philosophische Liebestheorie und die Praxis in der Sexualität 194 8.2.2 Die (aus)gelebte Sexualität der Filmakteure, ihre Selbstverortung und Stereotypisierung 198 8.3 Kama Sutra, a Tale of love (Mira Nair / Indien 1996) 200 8.3.1 Kama Sutra die Kunst der Erotik und des Rausches im filmisch-ästhetischen Diskurs200 8.3.2 Tabus in der Sexualität und ihre diskursiven Hintergründe 204 8.4 Zusammenfassung der Analyse 206 5 9. Fazit - Geschlechts- und Sexualitätsdiskurse in den Migrationsfilmen 208 Liste der Primär-Filme 216 Liste der Sekundär-Filme 217 Literaturverzeichnis 218 Internetquellen 233 Danksagung 235 6 Einleitung Geschlecht, Sexualität und Migration gehören zu den großen Themen unserer Zeit und stehen im diskursiven Zusammenhang zu einander. Die Diskurse von Geschlecht und Sexualität sind in den Institutionen und soziokulturellen Ordnungen der globalsierten Welt diskursiv verwo- ben. Dennoch sind uns diese selten direkt zugänglich. Vielmehr erschließen sich uns die ge- sellschaftlichen Diskurse über Geschlecht und Sexualität in den kulturalisierten medialen Produkten.1 Analysegegenstand der vorliegenden Arbeit sind deshalb die filmischen Diskurse über Ge- schlecht und Sexualität in Migrationsfilmen der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart, die damit diskursive transnationale Räume schaffen. Neben neuen Erkenntnissen über die ge- schichtlich-sexuellen Zugehörigkeiten der transnationalen Akteure und ihren diskursiven Rahmen und institutionellen Hintergründe, die in den Filmen zum Ausdruck kommen, ge- winnt die vorliegende Arbeit vor allem einen Einblick darüber, wie sich medien- und filmwis- senschaftliche Theorien erweitern und mit der Migrations- und Genderforschung diskursiv verbunden werden können. Somit werden die diskursiven Verflechtungen zwischen diesen Disziplinen theoretisch und empirisch belegt. Die gegenwärtigen Migrationsfilme zeichnen sich durch ihre besondere Ästhetik und ihre ausgeprägte soziokulturelle Bedeutung aus (Naficy 1999; Göktürk 2000; Kraus 2000; Elsaes- ser 2009), indem sie die Diskurse in Bezug auf Geschlecht und Sexualität in den filmischen diskursiven transnationalen Räumen generieren. Mit den in den Migrationsfilmen produzier- ten Diskursen über Geschlecht und Sexualität entstehen gleichsam die diskursiven und institu- tionellen Rahmen von transnationalen Räumen. Eine Untersuchung dieser Diskurse liefert wichtige Erkenntnisse über die geschlechtlich-sexuellen Zugehörigkeiten der transnationalen Akteure und ihren diskursiven und institutionellen Hintergründen. Filmwissenschaftler*innen erkennen schon früh, dass das Kino nicht nur reine Kunstform o- der fiktives Anschauungsmaterial zur Unterhaltung ist, sondern vielmehr als soziale Techno- logie und Kulturtechnik betrachtet werden muss, die damit nicht zuletzt auch den institutiona- lisierten Diskurs der Geschlechter widerspiegelt (De Lauretis, 1996 [1987]). Andere sprechen in diesem Zusammenhang auch von Repräsentationsregimes (Hall 2004 [1985]; Seier 2007), 1 Die sozial- und kulturwissenschaftlichen Studien befassen sich zunehmend mit der Untersuchung der Diskurse in Bezug auf Geschlecht und Sexualität in den transnationalen sozialen Räumen (Crenshaw 2010 [1989]; Butler 1991, 2003, 2009; Lutz 1991, 2001, 2005, 2010, 2017; Said 1994; Dietze 2008, 2017; Tuider 2010; Amelina 2010, 2012, 2014, 2017; Kosnik 2010; Faist/Fauser/Reisenauer 2014) 7 wonach sich in Filmen Geschlecht und Sexualität sogar konstituieren. Es ist unerheblich, wel- cher filmwissenschaftlichen Theorie man folgt, denn allesamt legitimieren sie doch den Film als das Medium in der Vermittlung von diskursivem Wissen, das wesentlich zur Bildung von (geschlechtlich-sexuellen) Zugehörigkeiten