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Abb. 59: Intrusionsbrekzie, 113 m-Sohle, Str. 2 bei 78 m, Firste. Foto: RICHTER

Aplit-/Pegmatittrümer und -gänge sind zum größ- ten Teil der 3. Generation zuzuordnen. WNW- OSO-streichende Aplit-Pegmatitstrukturen gehö- ren offenbar zu den jüngsten Bildungen.

Das Nebengestein wird im wesentlichen von z. T. andalusitführendem Zweiglimmerschiefer gebildet, der im unmittelbaren Exokontakt in Glimmerschie- fer-Hornfels umgewandelt wurde. Die kontaktme- tamorphe Überprägung äußert sich durch eine Kornverfeinerung und eine dunklere Färbung, her- vorgerufen durch einen höheren Biotitanteil. In die Glimmerschieferfolge eingeschaltet sind dezime- termächtige, flachlinsige bis plattige Muskovit-Ka- lifeldspat-Plagioklas-Gneise vom Typ "Roter Plat- tengneis" und bis 1 m mächtige Kalksilikatfelse bzw. Skarne. Die genannten Gesteine sind charak- teristische Glieder der Schichten von Plavno, die lithostratigraphisch zur Grießbacher Folge der Joachimsthaler Gruppe (Mittelkambrium) gestellt werden.

3.4.3 Lagerstättencharakteristik

Die inzwischen weitestgehend abgebaute Zinnla- gerstätte ist eine stockwerkartige Greisen- lagerstätte im Endokontaktbereich des Granitstok- Abb. 61: Aplitische und pegmatische Trümer und Gän- ge, Zinngrube Geyer kes vom Geyersberg. Aufgrund der alten Bezeich- (334 Werte) nung "Zwitter" für Zinngreisen und der stock- werkartigen Form der Vergreisenung innerhalb titgeneration. Eine zweite Aplit-/Pegmatitgenera- des Granitstocks ist die Lagerstätte seit alters her tion ist älter als die Hauptvergreisenung und -ver- unter der Bezeichnung "Zwitterstockwerk" be- erzung, eine dritte zeitgleich und jünger als diese. kannt. Kennzeichnend für diesen Lagerstättentyp Entsprechend dem tektonischen Beanspruchungs- ist die Bindung der Vergreisenungen und Verer- plan sind die erzgebirgisch streichenden Struktur- zungen vor allem an erzgebirgisch (NO-SW) strei- en am stärksten belegt. ONO-WSW-streichende chende, steil nach SO und NW einfallende als

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Tab. 18: Hauptelemente des Granits, Zinngrube Geyer

1 2 3 4 5 6

SiO 2 71,4 72,4 73,9 73,2 72,9 73,0

TiO 2 0,1 0,1 0,2 0,1 0,1 0,1

Al 2O3 17,0 15,8 15,3 16,5 16,0 16,3

Fe 2O3 0,8 0,8 0,8 0,4 0,7 0,9 FeO 0,8 0,8 0,8 0,7 0,5 0,4 MnO 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 MgO 0,3 0,2 0,4 0,3 0,2 0,2 CaO 0,5 0,7 0,6 0,7 0,7 0,8

Na 2O 3,8 3,7 2,8 3,7 3,9 3,6

K2O 3,9 4,5 4,2 3,8 3,5 3,8

P2O5 0,6 0,5 0,4 0,5 0,5 0,4

H2O 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 S 0,2 0,1 0,2 0,1 0,1 0,1 GV 0,5 0,5 0,8 0,5 0,7 0,7 100,1 100,3 100,6 100,7 100,0 100,5

1 150 m-Sohle, Strecke 109 NO bei 12 m Granit Typ B 2 250 m-Sohle, Strecke 205 bei 44 m (Granit I) 3 200 m-Sohle, Hauptquerschlag Nord bei 25 m 4 150 m-Sohle, Strecke 109 NO Granit Typ C 5 200 m-Sohle, Strecke 205 bei 48 m (Granit II) 6 200 m-Sohle, Hauptquerschlag Nord bei 28 m

Tab. 19: Modale Zusammensetzung der in Vol.-% (Mittelwerte)

Granittyp Quarz Plag. Kalif. Glimmer Topas Akzess. Proben- Quelle anzahl klein- bis mittel-kör-nig, BOLDUAN prophyrisch (Typ B 31,4 40,8 25,6 1,6 0,6 3 1963 bzw. Granit I) klein- bis mittel-kör-nig, BOLDUAN ± gleichk. (Typ C bzw. 33,2 31,8 26,4 5,3 3,1 0,1 9 1963 HERR- Granit II) MANN 1966 feinkörnig, aplitisch 32,3 28,6 31,9 5,1 2,1 1 OSSENKOPF (Typ D/Haldenfund/) 1969

auch herzyn (NW-SO) streichende, steil nach SW sentrümer (Abb. 62, siehe Beilage). Sie treten vor einfallende sowie an flach einfallende (schweben- allem im unmittelbaren Endokontaktbereich auf, de) Trümer und die dadurch bedingte Entstehung im Zentrum des Granitstockes erlangen sie nur größerer Greisenpartien mit reichen Zinnvererzun- untergeordnete Bedeutung, im metamorphen Ne- gen im Kreuzungsbereich der genannten Struktu- bengestein fehlen sie in der Regel ganz. Aufgrund ren. der Kausalitätsbeziehungen zwischen Granitmor- phologie und Granittektonik ist das Streichen der Die schwebenden Trümer sind die ältesten Grei- schwebenden Trümer umlaufend. Nach den Be-

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Abb. 64: Steil einfallende und schwebende Trümer mit Abb. 65: Lange Zeche Zug, 113 m-Sohle, westlicher Nebengesteinsvergreisenung, 113 m-Sohle, Stockscheider. nördlicher Hauptquerschlag, Palmbau-Zug. Foto: DITTMANN Foto: DITTMANN

Abb. 66: Naßküttel-Zug, 113 m-Sohle, 15 m östlich von Abb. 67: Naßküttel-Zug, 113 m-Sohle, Verwerfung des Stockscheider West. Hauptganges durch hydrothermale Trümer. Foto: DITTMANN Foto: DITTMANN obachtungen von DITTMANN (1913) und BOL- herzyn streichenden nur eine geringe Vergreise- DUAN (1963a) in den Neidhardter und Weißze- nung auf. Die Mächtigkeit der Trümer übersteigt cher Bauen traten in den oberen Bereichen des nur in Ausnahmefällen 3 cm. Granitstocks vor allem an den Gangkreuzen zwischen schwebenden und steil einfallenden Die erzgebirgisch steichenden Trümer treten in Greisentrümern reiche Kassiteritvererzungen auf. der Regel scharweise auf und bilden dann soge- nannte Trümerzüge , von den Alten auch "Strö- Von den steil einfallenden Trümern weisen die me" genannt, obwohl der Begriff "Strom" bei

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STELZNER (1865, S. 43) auf das imprägnierte Nebengestein beschränkt ist. Aus dem oberen La- gerstättenbereich werden von TÖLPE (1789), RO- SCHER (1846) und STELZNER (1865) insgesamt 19 Trümerzüge beschrieben (Abb. 51 und 57). Es sind dies von NW nach SO:

- Brausnitzer Zug - Gilbnitzer Zug - 1. und 2. Haus Sachsen-Zug - Naßküttel-Zug - Hangender Zug - Lange Zeche Zug - 1. bis 5. Hohe Neujahr-Zug - 1. bis 5. Palmbaum-Zug - Palmarum-Zug - Johannis-Zug

Jeder Zug besteht aus einer Schar von Klüften, Trümern und einzelnen Gängen (Abb. 65 - 68), Abb. 68: Hohe Neujahr-Zug, 113 m-Sohle, westlicher die auf kurze Entfernung auskeilen und wieder Stockscheider, Firste. neu ansetzen, geringfügige Änderungen im Strei- Foto: DITTMANN chen und Einfallen aufweisen, im Ganzen etwa 2 - 6 m mächtige Zonen bilden, die bis in das meta- der Nebengesteinsvergreisenung systematisch ab. morphe Nebengestein hinein strukturell zu verfol- Im Niveau der 200 m-Sohle treten nur noch weni- gen und als Ausdruck einer intensiven Zug- ge vererzte Trümer auf und zeigen damit die End- /Scherklufttektonik zu werten sind. Bis auf den schaft der Lagerstätte an. Die Endschaft ist be- "Hangenden Zug", der 75 - 80° streicht, weisen gründet durch die plötzliche Veränderung der Gra- alle anderen Züge ein Generalstreichen von 45 bis nitmorphologie (Übergang von der steilen schlot- 65° auf. Das Einfallen der Einzeltrümer schwankt artigen Ausstülpung in einen flachen Rücken) und zwischen 65 und 85°, das Generaleinfallen der durch das Auftreten eines jüngeren Granitkörpers, Trümer liegt bei 75° mit Ausnahme der Palm- mit dem tektonisch-strukturell möglicherweise die baum-Züge, die ein Einfallen von 80 - 85° aufwe- SO einfallenden Strukturen, sehr wahrscheinlich isen. Nach der Teufe spalten sich die Trümerzüge die ONO-WSW streichenden und steil NW einfal- immer mehr in Einzeltrümer auf, gleichzeitig lenden Strukturen im Zusammenhang stehen. Die nimmt die Anzahl der Trümer und die Intensität SO einfallenden Strukturen sind besonders stark

Abb. 69: Unterschiedliche Gangmächtigkeiten innerhalb eines Gang- zuges, 113 m-Sohle, Str. 37. Foto: RICHTER

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im Kontaktbereich ausgebildet und zwar vor allem strukturelle als auch die mineralogische Situation dort, wo der Granitkontakt überkippt ist. völlig anders.

Eine Korrelation der im oberen Lagerstättenbe- Die auf der 113 m-Sohle in den Querschlägen 24 reich sehr deutlich ausgebildeten Trümerzüge mit und 29 durchgeführten Kluftmessungen (Abb. 70) den auf tieferen Sohlen angetroffenen Greisen-/ sind ein deutliches Spiegelbild der lokalen tektoni- Gangstrukturen wird mit zunehmender Teufe im- schen Situation. NO-SW-streichende, steil nach mer schwieriger (Abb. 54 - 56). Einerseits fehlen NW und SO einfallende Kluftmaxima bilden überall dort die entsprechenden Auffahrungen (vgl. 200 ausgeprägte Maxima. ONO-WSW- und O-W-strei- m-Sohle), andererseits ist sowohl die tektonisch- chende Kluftmaxima sind im Bereich hydrotherma-

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ler Strukturen (Roter Fall) ausgebildet. Ein NW- dann teilweise oder ganz verdrängt. Die Topas-Li- SO-streichendes Kluftmaximum ist lediglich im thiumglimmer-Greisen sind Ausdruck der L1-Evo- Qu. 25 S nachweisbar; ausgeprägte, steil und lution der leukokraten Metallogenese im Sinne von flach einfallende, ± N-S-streichende Klüfte treten TISCHENDORF (1986, 1988). Die Vergreisenung lediglich im Qu. 24 N als deutliche Maxima auf. ist im oberen Teil der Lagerstätte stark ausgebil- det, im unteren Teil der Lagerstätte überwiegt die Mineralogisch-petrographisch lassen sich die Feldspatisierung von Greisen und das häufige Greisentrümer als Topas-Lithiumglimmer-Greisen Auftreten von Feldspattrümern (KÜHNE u. a. definieren. Die Vergreisenung wird tektonisch 1972, S. 505). Bei der Grubenkartierung 1958 - kontrolliert, d.h. sie entwickelt sich im Bereich 1960 wurden Feldspattrümer z. T. fälschlicher- von Rupturen (Abb. 62 - 68). Sie wird vereinzelt weise als Pegmatittrümer ausgehalten. durch eine jüngere Feldspatisierung überprägt und

Abb. 71: Änderung der Grei- senmächtigkeit inner- halb einer Struktur; 113 m-Sohle, Haupt- querschlag Nord bei 200 m, Firste. Foto: RICHTER

Abb. 72: Mächtigkeitsschwan- kungen innerhalb einer Greisenstruktur, 200 m-Sohle, Str. 205 bei 23 m, Firste. Foto: RICHTER

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Die Greisen zeigen in der Regel folgenden zonaren Die Mineralisation ist relativ einfach. Haupterzmi- Bau: mehr oder weniger unveränderter Granit - neral ist Kassiterit . Er tritt sowohl in Ausfüllungs- Greisenaußenzone - Greisenübergangszone - Grei- strukturen (Abb. 74, siehe Beilage) als auch in seninnenzone - Kluft-/Trummineralisation. Greisen Greisen (Abb. 75, siehe Beilage) auf. In Greisen der Außen- und Übergangszone sind nach KÜHNE ist Kassiterit an steil nach NW einfallende, NO- u. a. (1972, S. 505) durch Abbildungsgefüge (gut SW-streichende und an schwebende Strukturen erkennbar: Pseudomorphosen von Glimmer, To- gebunden. In Greisen ist die Korngröße des Kassi- pas, Quarz und Erzmineralen nach Feldspat und terits geringer als in den Ausfüllungsstrukturen. Glimmer des Granits), Greisen der Innenzone Kassiterit ist auf den oberen Sohlen im W- sowie durch homoblastische Gefüge ohne erkennbare im SO-Teil der Lagerstätte verbreitet, auf der 150 Relikte des Granitgefüges, oft mit starker Idiomor- m-Sohle bleibt er auf den SO-Teil beschränkt. phieneigung der zuletzt gebildeten Minerale (Glim- Kassiterit-Reicherz (Abb. 76) tritt vor allem im mer, Erzminerale) gekennzeichnet. Die Kluft-/ Kreuzungsbereich steil nach NW einfallender, NO- Trummineralisationen treten in Ausfüllungsstruk- SW-streichender mit schwebenden Greisenstruk- turen auf. Die Mächtigkeiten der Ausfüllungs- turen sowie im Stockscheiderbereich auf. strukturen bewegen sich im Millimeter- bis Zenti- meterbereich. Zwischen den Mächtigkeiten der Ausfüllungsstrukturen und den sie begleitenden Vergreisenungen bestehen keine eindeutigen Ge- setzmäßigkeiten (Abb. 69, 71, 79). Offenbar spie- len die physikochemischen Parameter Dichte, Lös- lichkeitsprodukt und Komplexstabilität der Lösun- gen/Fluida in Verbindung mit der stofflichen Zu- sammensetzung des Nebengesteins eine große Rolle. Größere Greisenmächtigkeiten sind häufig im Schnittpunkt verschieden streichender Struktu- ren zu beobachten (Abb. 64). Einzelne im heuti- gen Pingenbereich noch zu beobachtende Wei- tungsbaue (Abb. 73, siehe Beilage) legen Zeugnis ab, daß im oberen Lagerstättenbereich namentlich im Kreuzungsbereich von schwebenden und steil- einfallenden, NO-SW-streichenden Strukturen un- regelmäßig geformte Greisenkörper mit einer Mächtigkeit von mehreren Metern ausgebildet Abb. 76: Kassiterit-Reicherz (Zinngreisen), 150 m- sein können. Sohle, Hauptquerschlag Nord bei 130 m, Oststoß. Foto: LfUG

Abb. 77: Quarzgang mit Wolf- ramit, 113 m-Sohle, Str. 15 West (aus Qu. 29). Foto: LfUG

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Wolframit wurde vor allem im NW-Feld der 113 Apatit und Fluorit sind verhältnismäßig selten. m-Sohle nachgewiesen. Er bildet typische Leisten Ersterer kommt eingewachsen im Greisenglimmer, bis 4 cm Länge (Abb. 77) und tritt überwiegend letzterer auf Rissen im Greisen vor. in steil einfallenden Ausfüllungsstrukturen auf. Nach DITTMANN (1913, S. 786) waren die Baue Die bekannteste hydrothermale, fast O-W-strei- am westlichen Stockscheider besonders reich an chende und ca. 70° nach N einfallende Gang- Wolframit. struktur im Grubenfeld erhielt von den Alten die Bezeichnung "Roter Fall" . Übertage und auf der Molybdänit ist das älteste Erzmineral und kommt Stollnsohle besteht der "Rote Fall" aus zwei Paral- hauptsächlich zusammen mit Wolframit vor. Es lelstrukturen von 0,5 und 1,0 m Mächtigkeit bildet Schuppen, vereinzelt auch Rosetten und (Abb. 79 - 81, siehe Beilage). Die Gangfüllung be- sitzt vor allem an den Salbändern der Trümer. steht zum überwiegenden Teil aus zersetztem Granit bzw. zersetztem Glimmerschiefer, rotge- Als häufigste Erzminerale treten auf: Arsenopyrit färbten Letten, sowie Quarz (Kammquarz, Keil- und Löllingit ,zumeist stark miteinander verwach- quarz, Chalcedon bzw. Hornstein), fleischfarbe- sen (Geyerit). Arsenopyrit/Löllingit sind sehr ver- nem Feldspat (körnig, grobkristallin) und Hämatit breitet in der Lagerstätte und stellen die jüngste (Abb. 82). Die stellenweise auffällige Feldspatab- hochthermale Erzmineralbildung dar. scheidung in dieser Assoziation ist für das mittle- re Erzgebirge etwas ungewöhnlich. Auf dem Hauptgangarten in Ausfüllungsstrukturen sind mächtigeren Gang des "Roten Falles" ist der größ- Quarz und Glimmer (Lithiumglimmer); letzterer bil- te Teil des Hirtenstollns aufgefahren worden. det manchmal die einzigste Füllung. Glimmerrei- che bzw. Glimmertrümer zeichnen sich häufig Der "Rote Fall" sowie die Mehrzahl der hydrother- durch hohe Kassiteritgehalte aus. Quarz tritt in malen Trümer ist nach der Mineralisation (Quarz, zwei Generationen auf. Quarz I ist älter als Kassi- Hornstein, Hämatit, Feldspat, zurücktretend Fluo- terit, Quarz II verdrängt Kassiterit verschiedentlich rit, Karbonate, Sphalerit, Chalkopyrit) der Quarz- (BOLDUAN 1963a, S. 27). Topas tritt in Ausfül- Hämatit- und der Karbonat-Pechblende-Assozia- lungsstrukturen kaum auf, er ist fast ausschließ- tion (nur reliktisch) zuzuordnen. lich auf Greisen beschränkt. Für die Lagerstätte Geyer ergibt sich folgendes Das häufigste Begleitmaterial in den Ausfüllungs- Genesemodell : In Analogie zu den benachbarten strukturen ist der hellbräunliche bis gelbliche, z. Zinnlagerstätten des Greifensteingebietes und T. auch dunkelbraune Triplit (Abb. 78, siehe Bei- bestehen strukturell, stofflich lage). Er kommt stets derb vor und tritt in Gegen- und zeitlich zwischen den Graniten des jüngeren wart von Wolframit stärker in Erscheinung. Intrusivkomplexes und Bildungen der Sn-W-Asso-

Abb. 82: "Roter Fall", mehrere Paralleltrümer mit Feldspat, Keilquarz, Hornstein, Hämatit, Nebengestein (Gra- nit), zersetzt und teil- weise vergreist (rechs oben), Pinge Geyer. Foto: LfUG

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ziation eindeutige genetisch-kausale Beziehungen. Schacht in die Mitte gestellt und durch Pfeiler ge- Mit der Intrusion des älteren Granits (Granit I sichert. Der Abbau erfolgte ringsherum. Bei grö- nach BOLDUAN, Granit Typ B nach HOTH u. a. ßeren Erzanreicherungen kam es zu schlaucharti- 1991) ist die 1. Etappe der postmagmatischen gen Bauen mit größeren Dimensionen. Zur Ver- Hochtemperaturmetasomatose verknüpft, die sich meidung von Abbauverlusten standen die Pfeiler im Endokontaktbereich in einer ausgeprägten Li- in der Regel nicht im richtigen Verhältnis zur Grö- thiumglimmer-Vergreisenung äußert. Nach KÜHNE ße der Baue. Diese Raubbaumethode mußte in der u. a. (1972, S. 505) kann die Lagerstätte Geyer Folge zwangsläufig zu größeren Brüchen führen. als Prototyp einer Zinnlagerstätte der 1. Etappe der Hochtemperaturmetasomatose angesehen Bei der Wiederaufnahme des Bergbaus zu Beginn werden. Die Lagerstättenbildung wird durch die dieses Jahrhunderts wurde aufgrund zu hoher Ko- kleinräumige schlotförmige Granitaufstülpung be- sten auf den früher üblichen Strossenbau verzich- günstigt, in der sich aufgrund der räumlichen Po- tet. In den Gangzügen kam der Firstenstoßbau mit sition Fluida bevorzugt konzentrieren konnten. Bergeversatz zur Anwendung. In den gut vererz- ten Stockscheiderbereichen wurde Weitungsbau Eine eigenständige Granittektonik existiert nicht. mit Bergeversatz unter Einbeziehung ausreichen- Gangverlauf, Greisenbildung und damit Lagerstät- der Sicherheitspfeiler durchgeführt. Als Pfeiler tenbildung zeigen Abhängigkeiten vom tektoni- kam der unbeeinflußte Granit zwischen zwei schen Struktur- und Spannungsplan des umge- Gangzügen in Betracht. Bergeversatz wurde mög- benden metamorphen Gebirges. Nach oben ge- lichst schnell und zuerst in unmittelbarer Pfeiler- richteter Intrusionsdruck und nachfolgende Volu- nähe eingebracht. menkontraktion während der Abkühlung des Gra- nits führten bevorzugt im Kontaktbereich des Gra- In der letzten Betriebsperiode (1957 - 1960) kam nitkörpers zu Ausbildung flach einfallender es zu keinem Erzabbau. (schwebender) Flächenelemente, auf denen sich die ältesten postmagmatischen Bildungen manife- Infolge der großen Gesteinshärte des Zinngreisens stieren konnten. war bei der Gewinnung in den früheren Jahrhun- derten die Arbeit ausschließlich mit Schlägel und Im Spannungsfeld der ersten Aktivierungsphase Eisen sehr aufwendig und auch zu teuer. Deshalb waren NO-SW-streichende Zerrungsstrukturen so- wandten die Alten auch die Methode des Feuer- wohl bei der Platznahme des Granits (die schlot- setzens an, d. h. das vererzte Gestein wurde förmige Granithochlage von Geyer ist auf der durch Holzfeuer erhitzt und dann mit Wasser ab- 113 m- und 150 m-Sohle leicht in NO-SW-Rich- gekühlt, um es "mürbe" zu machen und leichter tung gestreckt) als auch im Granit selbst als Auf- gewinnen zu können. Einige dieser alten Brennör- stiegsbahnen für Teilschmelzen, Fluida und Lösun- ter sind noch heute am "Großen Knauer" zu se- gen von Bedeutung. Nur untergeordnet treten hen (Abb. 73, siehe Beilage). Erst Ende des 18. NW-SO-streichende Zerrungsstrukturen in Erschei- Jahrhunderts erfolgte die Gewinnung durch Boh- nung, die ebenfalls zum Spannungsfeld der ersten ren und Schießen. In der Betriebsperiode 1907 - Aktivierungsphase gehören. Mit einer zweiten Ak- 1911 betrug die durchschnittliche Jahresleistung tivierungsphase steht offenbar die jüngere Granit- eines Häuers in achtstündiger Schicht einschließ- intrusion in Verbindung, begleitet von einer Rota- lich Vorbohren und Erzsortierung im Streckenvor- tion der lokalen Spannungsvektoren. Die jetzt trieb 34 m, im Abbau ca. 250 m³ Gestein. Durch ONO-WSW-streichenden Zerrungsstrukturen ha- die hohe Standfestigkeit des Gebirges konnte eine ben auf die Lagerstättenbildung keinen Einfluß. Zimmerung entfallen. Ausbau war lediglich im Be- Diese Zerrungsstrukturen wurden mehrfach z. T. reich durchsetzender hydrothermaler Gänge mit bei weiterer Rotation der Spannungsvektoren akti- größerer Mächtigkeit (Roter Fall) erforderlich. viert. Sie werden bevorzugt durch die Quarz-Poly- metall-, Quarz-Hämatit- und Karbonat-Pechblende- Bis Ende des 18. Jahrhunderts geschah die Auf- Assoziation ausgefüllt, wobei der Quarz-Hämatit- bereitung des Zinnerzes (Zwitter) nach vorange- Assoziation die größte Bedeutung zukommt. gangener Handscheidung durch "Totpochen und Auswaschen auf Kehrherden". Die Abscheidung 3.4.4 Bergbautechnische Angaben des Arsenkieses aus dem Erzschlich erfolgte durch Rösten. Die arsenhaltigen Abgase schlugen Die älteste Abbaumethode in der Zinnlagerstätte sich in der Umgebung der Hütten als Immissionen Geyer ist der Strossenbau . Anfangs wurden die nieder und verursachten Kontaminationen des Bo- Schächte tonnlägig auf den Gangzügen, später dens. seiger abgeteuft. Der Abbau erfolgte vom Schacht aus auf dem jeweiligen Gangzug durch ansteigen- 1910/11 wurde unmittelbar neben dem Franz- de Strossen. Im Stockscheiderbereich wurde der Schacht eine Erzaufbereitungsanlage errichtet, die

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mit dem aus alten Bauen der Grube zusitzenden In der letzten Betriebsperiode (ab 1912) hat man Wasser als Betriebswasser arbeiten sollte. Die die Weißzecher Baue als Speicher für die Aufbe- Aufbereitung des Zinnerzes von Geyer beinhaltete reitungswässer und gleichzeitig als Klärbecken für folgende Verfahrensstufen (vereinfacht): die Abwässer der Aufbereitung benutzt. Zu die- sem Zweck wurde auf dem Hirtenstolln eine 1. Vorzerkleinerung (Zerkleinerung des Roherzes auf 40 1,2 m hohe Sperrmauer errichtet. Dadurch wur- - 50 mm). den die Weißzecher Baue abgedämmt und ein 2. Mittelzerkleinerung (Zerkleinerung des Roherzes auf Speicherraum für etwa 1000 m³ Wasser geschaf- 25 mm). fen. In die Baue wurden durch eine Mammutpum- pe die Schlämme aus der Kläranlage gepumpt. Da 3. Trübescheidung (Klassierung der Pochtrübe) die Schlämme sehr schwer waren, ging beim An- 4. Setzarbeit (Trennung in angereichertes Zwischenpro- saugen der Schlämme immer so viel Wasser dukt und Berge). mit über, daß ein Überlauf von Abwässern aus dem Klärbecken in den Bach nicht mehr stattfand, 5. Handarbeit (Trennung in Fertigprodukt [Zinnschlich], d. h. es gelangte sämtliches entbehrliches Wasser Zwischenprodukt und Berge). in die Weißzecher Baue. Infolge der Größe des 6. Magnetscheidung (Trennung in magnetisches und Stauraumes (ca. 45 m Tiefe) klärten sich die Ab- unmagnetisches Gut). wässer innerhalb weniger Minuten. Das geklärte Wasser konnte mittels Pumpe wieder dem übertä- Die Zwischenprodukte wurden zum weiteren Auf- gigen Wasserreservoir zugeführt werden. Damit schluß einer Griesmühle und nach der Erzwäsche war ein Wasserkreislauf erreicht, der Tag und erneut den Setzmaschinen zugeführt. Der bei der Nacht einen reibungslosen Aufbereitungsbetrieb Handarbeit gewonnene "rohe Zinnschlich" ist ein garantierte. Gemisch aus Kassiterit, Wolframit, Arsenopyrit, etwas Glimmer, Topas und Quarz. Die mittleren Im Rahmen der Erkundung 1957/60 wurde 1959/ Sn-Gehalte des Zinnschlichs lagen bei 30 %. Das 60 im Forschungsinstitut für Aufbereitung Frei- bei der Magnetscheidung erhaltene unmagneti- berg eine 3 t umfassende Mischprobe, zusam- sche Gut wurde in Muldenhütten bei Freiberg ge- mengestellt aus 6 verschiedenen Betriebspunkten, röstet. Nach der Rückführung wurde das Röstgut auf die Aufbereitbarkeit des Erzes untersucht. Wie in der Aufbereitung in Geyer gereinigt, zerkleinert sich später herausstellte, entsprach der mittlere und auf Schüttelherden verwaschen. Dabei ent- Erzgehalt der Aufbereitungsprobe nicht dem La- standen drei Produkte: ein Fertigprodukt, ein Mit- gerstättendurchschnitt, vor allem der W-Gehalt telprodukt und Abgänge. Das Fertigprodukt ent- war zu hoch. Die Ergebnisse der Laborversuche hielt zwischen 50 und 60 % Sn und 8 bis 15 % (HÄLBICH & WEBER 1960) zeigten, daß das Roh- WO 3. Eine naßmagnetische Trennung wurde so erz aus der Lagerstätte Geyer in der Aufbereitung lange wiederholt, bis im Sn-Konzentrat Gehalte Ehrenfriedersdorf ohne grundsätzliche Änderung von über 60 % erzielt waren. Obwohl das Zinn- der zum damaligen Zeitpunkt bestehenden Tech- Konzentrat noch 3 - 5 % WO 3 enthielt, genügte nologie aufbereitet werden konnte. Die aus den sein Gehalt an Sn den damaligen Anforderungen Laborversuchen abgeleitete Bilanz ergab ein Aus- der Hütte. bringen von 78 % für Zinn und von 73 % für WO 3. Das bei der Magnetscheidung erhaltene magneti- sche Produkt, bestehend aus Wolframit und Eisen Die Verwahrung der Schachtöffnung des Franz- mit etwas Kassiterit, wurde auf kleinen Schüttel- Schachtes erfolgte 1961 durch Abdecken mit herden verwaschen. Durch das Waschen und die einer Eisenbetonplatte. Da der Schachtkopf in auf- anschließende Schwachmagnetscheidung konnte geschüttetem Haldenmaterial steht, wurde die bis das Eisen entfernt werden. Bei der folgenden 12,5 m Teufe reichende Schachtmauerung um starkmagnetischen Trennung fiel ein magneti- 0,75 m über die Rasensohle erhöht. Die Verwah- sches Wolfram-Konzentrat mit max. 55 % WO 3 rung des neuen tiefen Hirtenstollns geschah durch an, das jedoch immer noch 6 - 10 % Sn enthielt. eine Ziegelmauer mit Durchbrüchen für zwei Was- serrohre, um einen Wasserabfluß zu ermöglichen. Das Zinnausbringen soll nach den Angaben des letzten Betriebsleiters 80 % betragen haben Das gesamte Pingengelände ist bruchgefährdet (DITTMANN 1913). (Abb. 83, siehe Beilage) und für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Halde am Franz-Schacht ist fast völ- Wegen des Wassermangels in der Aufbereitung lig abgetragen. Das Haldenmaterial fand in den wurde der Schachtsumpf im Franz-Schacht auf 70er Jahren beim Straßenbau in der Region Ver- 350 m³ vergrößert. Diese Wassermenge reichte wendung. Eine Rekultivierung der Haldenflächen für einen 12-stündigen Aufbereitungsbetrieb. steht noch aus.

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3.4.5 Bergwirtschaftliche Angaben

Die Bemusterung der Lagerstätte erfolgte durch Schlitz - und Bohrmehlproben . Eine anfänglich durchgeführte Pickprobenahme erwies sich als un- zweckmäßig. Schlitzproben wurden in Gangstrek- ken in der Streckenfirste quer zum Streichen der Gang-/Greisenstrukturen im Abstand von 2 m, in Querschlägen an beiden Stößen und in der Firste angelegt, wobei die drei Proben zu einer vereinigt wurden. Jeder Probeschlitz war 10 cm breit, 1 cm tief und erfaßte lediglich die Gang-/Greisen- struktur.

Außerhalb der Auffahrungen liegende Gang-/Grei- senstrukturen wurden zunächst durch Naßbohrun- gen aufgeschlossen, die räumliche Position der angetroffenen Struktur durch eine Sonde (Lewien- sche Röhre) ermittelt und anschließend mit einer zweiten parallelen Trockenbohrung bemustert, in- dem das Bohrmehl des vererzten Bereiches abge- saugt und in Behältern aufgefangen wurde (Abb. 84 - 88). Der Umfang der Stoßbohrungen beläuft sich auf 439 Bohrungen mit insgesamt 1349,6 Bohrmetern. Die 2961 Proben gliedern sich in 1953 Schlitz-, 914 Bohrmehl- und 94 Bohrkern- proben.

Die geförderten Roherzmengen lassen sich grö- ßenordnungsmäßig nur über die ausgebrachten Zinnmengen ermitteln. Nach alten Aktenunterla- gen sowie Angaben von TÖLPE (1789) und RO- SCHER (1846) wurden aus dem Zwitterstock Geyer folgende Zinnmengen ausgebracht (BUCK 1955):

1400 - 1692 44596 Ztr. 1692 - 1787 22298 Ztr. 1787 - 1845 5711 Ztr. 72605 Ztr.

Da 1 t Roherz etwa einem ausgebrachten Zinnge- halt von 2 kg entspricht, sind aus dem Zwitter- stock Geyer bis Mitte des 19. Jahrhunderts rund 1,8 Mio t Roherz gefördert worden. Die Zinnpro- duktion nach 1845 bis zum Erliegen des Bergbaus 1851 war gering. Die letzte Zinnschmelze in Geyer fand 1855 statt. In der Betriebsperiode 1907 - 1913 fand Erzabbau lediglich 1911 und 1912 statt. Nach den Angaben im Jahrbuch für Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen sind in dieser Zeit rd. 12 700 t Roherz gefördert worden. Angaben zum Aufbereitungsdurchsatz in der 1911 in Betrieb genommenen Aufbereitungs- anlage liegen nur für das Jahr 1912 vor. Danach Abb. 84 (oben): betriebsbereite Bohrlochsonde Abb. 85 (Mitte): Bohrlochsonde im Einsatz wurden nach Ausscheiden der Berge 8560 t Roh- Abb. 86 (unten): Bohrmehlabsauggerät, Einzelteile erz durchgesetzt. Das Roherz hatte mittlere Fotos: RICHTER

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Abb. 87 (oben): Bohrmehlabsauggerät, einsatzbereit Abb. 88: (Mitte): Bohrmehlabsauggerät im Einsatz Fotos: RICHTER Abb. 89 (unten): Die Pinge Geyer um 1910, Blickrich- tung Südost. Foto: Sächsische Landesbibliothek

Gehalte von 0,3 % Sn und 0,10 % WO 3 (DITT- MANN 1913, S. 818). Der Erlös für 1 t Roherz lag damals bei 10,40 M. Demgegenüber standen Gewinnungs- und Verarbeitungskosten von 11,50 M. Dieses ungünstige Kostenverhältnis führte Anfang des Jahres 1913 zur Einstellung des Unternehmens.

Die 1957 - 1960 durchgeführten bergmännischen Erkundungsarbeiten haben gezeigt, daß die Zinn- gehalte nach der Teufe abnehmen und eine End- schaft der Lagerstätte schon in ca. 180 m Teufe erreicht ist. Das Zinnerz ist auf den tieferen Soh- len (113 m - und 150 m-Sohle) im SO-Teil, das Wolframerz im NW-Teil der Lagerstätten konzen- triert, wobei im NW-Teil ein Wechsel der Verer- zung von Zinnerz auf Wolframerz erfolgt (BOL- DUAN 1963a, S. 32).

Eine nach den 1960 geltenden (vorläufigen) Kon- ditionen vorgenommene Vorratsberechnung wies für die Lagerstätte Geyer 267 kt Roherz mit mitt- leren Gehalten von 0,19 % Sn und 0,04 % WO 3 nach. Die prognostischen Vorräte wurden auf 300 kt mit einem angenommenen mittleren Sn- Gehalt von 0,5 % im Bereich der alten Abbaue (= oberste 80 m) und auf 90 kt mit einem extra- polierten mittleren Sn-Gehalt von 0,27 % im Be- reich der 113 m-Sohle geschätzt. Aufgrund der

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geringen Vorräte und der niedrigen Erzgehalte hat ein Wasserzulauf von ca. 500 l/min registriert der Bergbau in der Lagerstätte keine Zukunft. Bei (113 m- und 150 m-Sohle 150 l/min, 200 m- der Sümpfung des Grubengebäudes 1957 wurden Sohle 350 l/min). Das Wasser hatte eine kon- insgesamt 120 000 m³ Wasser herausgepumpt. stante Temperatur von 12° C. Nach der Flutung Das Wasser stand bis zum Niveau des Neuen Tie- 1960 beinhaltet das Grubengebäude ein Wasser- fen Hirtenstollns, der als Überlauf diente. Da die reservoir von ca. 150 000 m³, das mit moderner alten Grubenbaue nicht alle miteinander in Verbin- Wärmepumpentechnik für eine umweltfreundliche dung standen, ist das Wasserreservoir größer als Wärmeversorgung der Bergstadt Geyer genutzt die beim Sümpfen geförderte Wassermenge. Wäh- werden könnte. rend der Erkundungsperiode 1957 - 1960 wurde

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3.5 Schurf 1/61 (Skarntyp, Gangtyp) Abb. 4) wurde 44,5 m, Schurf 2 24,5 m tief. Der (G. HÖSEL) Umfang der Auffahrungen auf der 40 m-Sohle des Schurfs 1 belief sich auf 190 m Querschläge und Strecken, dazu kamen drei Untertagehorizontal- 3.5.1 Historisches und Aufschlußverhältnisse bohrungen mit insgesamt 274,8 m Länge. Im Schurf 2 beschränkten sich die Auffahrungen auf 1958 von der SDAG Wismut in der Umgebung 6 m, dazu kam eine Horizontalbohrung von des Ratsteiches durchgeführte Bodenluftmessun- 100,2 m Länge (NECAEV u.a. 1966). gen ergaben Emanationsanomalien mit Radonkon- zentrationen bis zu 176 Eman bzw. 651 Bq. Trotz zahlreicher Kanäle (Schurfgräben) und Suchkartie- 3.5.2 Geologische Situation rungsbohrungen mit Teufen zwischen 30 und 100 m (Abb. 91) konnte die Ursache der Anoma- Mit den Auffahrungen im Schurf 1/61 und mit lien nicht geklärt werden. In einer zweiten Etappe den benachbarten Bohrungen wurden Teile der wurden deshalb weitere acht Übertagebohrungen Herolder Folge aufgeschlossen, die durch eine mit Teufen bis 150 m (Tab. 20) durchgeführt und Wechsellagerung von Muskovit- und Zweiglim- zwei Schürfe (Schurfschächte) mit unterschiedli- merschiefer, verskarntem Glimmerschiefer, Skarn, chen Teufen niedergebracht: Schurf 1 (siehe auch Amphibol-Biotitschiefer und Muskovit-Quarzglim-

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Tab. 20: Verzeichnis der Wismutbohrungen im an den Granitkontakt verlieren sie nach NECAEV Gebiet Ratsteich u. a. (1966) an Mächtigkeit, mit zunehmender Granitentfernung ist eine Mächtigkeitszunahme, bedingt durch Auffächerung, festzustellen. Die Bezeichnung Endteufe Störungen bzw. Störungszonen sind in der Regel 952/61 136,7 m hämatitisiert und z. T. hydrothermal mineralisiert. 956/61 135,9 m Eine mehrfache Reaktivierung ist offensichtlich. 958/61 34,3 m Im zentralen Abschnitt des NO-SW-Störungssy- 959/61 37,5 m stems (Abb. 91) sind Trümer der Sn-W-Assozia- 960/61 46,2 m tion, Aplite und metaaplitische Greisen verbreitet. 961/61 49,4 m Aus der räumlichen Position (etwa 100 m über 962/61 35,8 m dem Granitkontakt) und den aus dem angrenzen- 963/61 56,6 m den Zinnerzlagerstättengebiet Ehrenfriedersdorf 964/61 62,7 m bekannten Gesetzmäßigkeiten der Element- und 965/61 34,3 m Mineralzonalität ist zu schließen, daß der produk- 966/61 149,4 m tive Bereich der bei den Aufschlußarbeiten ange- 975/62 125,0 m troffenen Trümer der Sn-W-Assoziation bereits 976/62 120,2 m erodiert ist. 977/62 148,4 m 978/62 91,3 m Die zweite Hauptstörungsrichtung verläuft steil 979/62 117,2 m NNW-SSO und stellt die Gegenrichtung zum NO- 980/62 152,4 m SW-streichenden diagonalen Scherkluft- bzw. 981/62 135,8 m Scherspaltensystem dar. Das Einfallen ist mittels- 982/62 160,4 m teil bis steil nach SW (60 - 80°) gerichtet. Mecha- nisch handelt es sich um eine Dehnungs- bzw. merschiefer sowie vereinzelt Muskovitquarzit ge- Zerrungsstruktur. kennzeichnet ist. Mit Sicherheit gehören auch gra- phitführende Glimmerschiefer zum Schichtenver- Im Bereich des Schurfschachtes 1/61 erreicht die band. Infolge kontaktmetamorpher Überprägungen NNW-SSO-steichende Störung eine Mächtigkeit sind sie jedoch makroskopisch nicht erkennbar. von 4 m, einschließlich der dazugehörigen Fieder- Die Schichtenfolge streicht durchweg 20 - 30° spalten sogar 7 - 10 m. Im Liegenden ist das Ne- und fällt relativ steil 60 - 70° nach NW ein (Abb. bengestein auf 15 bis max. 25 m zersetzt und hä- 92). Die Herolder Folge gehört lithostratigraphisch matitisiert. Typisch ist das Brekziengefüge des zur Thumer Gruppe und entspricht altersmäßig Ganges. Brekziengänge stellen nach KUSCHKA dem höchsten Mittelkambrium. Der hier auftreten- (1989, S. 460) einen Spezialfall des Zerrspalten- de Granit ist überwiegend fein- bis kleinkörnig und gangtyps dar. Die Gangfüllung besteht aus Quarz gleichkörnig ausgebildet; er entspricht makrosko- mehrerer Generationen, der nicht selten Pseudo- pisch der Phase D nach HOTH u.a. (1991). Stock- morphosen nach Baryt bildet. Die intensive Ver- scheiderbildungen werden von NECAEV u. a. drängung von Baryt durch Quarz ist ein charakte- (1966) nicht erwähnt. Auffällig sind apophysen- ristisches Merkmal der Fluorit-Baryt-Assoziation. artige Granitausstülpungen (Brg. 982/62) sowie Andererseits zeigt die Brekziierung des Quarzes zahlreiche aplitische Gänge und metaaplitische an, daß bereits ältere Mineralisationen vorgelegen Greisengänge im Hangenden der Granitausstül- haben. Da der Brekziengang NO-SW-streichende, pung und im unmittelbaren Exokontaktbereich. zinnerzführende Strukturen durchschlägt, ist er Der geologische Bau des Gebietes wird durch Stö- jünger als diese. Der Brekziengang wird nach NE- rungen mit verschiedenen Streichrichtungen kom- CAEV u. a. (1966) wiederum von NO-SW-strei- pliziert gestaltet. chenden Störungen verworfen. Diese NO-SW- streichenden Störungen, bzw. deren letzte Akti- 3.5.3 Lagerstättencharakteristik vierungs- und Mineralisationsphase, müssen dem- zufolge jünger sein als die Fluorit-Baryt-Assozia- Während die Granitausstülpungen und mittelsteil tion. einfallende Aplitgänge tektonisch durch postkri- stalline rupturelle Elemente (s r-Flächen) kontrol- Im Schurfschacht 1/61 sind Uranmineralisationen liert werden, die mit der Granitintrusion unmittel- an NW-SO-streichende und 50 - 60° einfallende bar in Verbindung stehen, sind die NO-SW-stei- Klüfte gebunden (Abb. 93). Es handelt sich durch- chenden und 60 - 70° nach NW einfallenden Stö- weg um Uranglimmer, anteilmäßig überwiegt To- rungen Ausdruck einer diagonalen Scherflächen- bernit bei weitem Autunit. Primäre Uranminerali- tektonik. Im Abstand von 40 - 60 m treten im Ge- sation konnte in den Auffahrungen des Schurf- biet vier Störungen gestaffelt auf. In Annäherung schachtes 1/61 nicht festgestellt werden. Ledig-

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lich in der Brg. 979/62 wurde in einem Trum Die hypergene, d. h. durch Verwitterungseinflüsse Uranpechblende in Assoziation mit dunklem Fluo- hervorgerufene sekundäre Uranmineralisation ist rit und Chalkopyrit nachgewiesen. In anderen in geringmächtigen, schnell auskeilenden Linsen Bohrungen und in den Auffahrungen wurden konzentriert und räumlich an Bereiche intensiver außerdem Karbonat-, Quarz-Fluorit-Karbonat- und Klüftung in basischen Gesteinen (Amphibol-Biotit- Fluorittrümer beobachtet. Die genannten Minerali- schiefer) gebunden. Die Uranerzlinsen erreichen sationen lassen sich der karbonatisch-polymetalli- Ausmaße von max. 0,5 x 0,5 x 2,0 m mit Uran- schen Ag-Sb-Assoziation (krsb-Abfolge i. S. von gehalten von 0,7 - 1,0 %. Die hypergene Uranmi- KUSCHKA 1994) bzw. der Kammquarz-Kalzit- neralisation ist im Bereich des Schurfschachtes Pechblende-Formation (kku) i. S. der ehem. SDAG 1/61 von der Tagesoberfläche bis zur Granitober- Wismut zuordnen. fläche zu verfolgen.

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Tab. 21: Wasseranalysen Schurf 1/61

Parameter Einheit Meßwert Probenbezeichnung EO 5e 1405 C-9302812 Probenahme 10.04.92 07.09.93 Labor Freital EWA AG Chemnitz EWA AG Chemnitz Temperatur bei Entnahme °C n.b. 3 9 Trübung TE/F 0,3 0,3 Leitfähigkeit µS/cm n.b. 113 121 pH-Wert 6,4 5,9 5,8 Coliforme Keime Titer n.b. > 100 > 100 E coli Titer n.b. > 100 > 100 Koloniezahl, 20° C /ml n.b. 36 4 Koloniezahl, 36° C /ml n.b. 0 0 Oxidierbarkeit (KMnO 4) mg/l O 2 1,0 0,1 0,4 Färbung 436 nm /m n.b. < 0,3 < 0,10 SAK 254 nm /m n.b. 0,5 < 0,1 TC mg/l n.b. - n.b. TOC mg/l n.b. - 0,2 KS 4,3 mmol/l n.b. 0,27 0,22 KB 8,2 mmol/l n.b. 0,86 0,77 Sauerstoff bei Entnahme mg/l n.b. 7,8 9,2 Gesamthärte °dH 2,0 2,2 2,3

Kalzium mg/l 9,0 10,0 10,4 Magnesium mg/l 3,0 3,4 3,7 Kalium mg/l 2,0 - 1,7 Natrium mg/l 3,0 - 4,7 Aluminium mg/l n.b. 0,10 0,13 Eisen mg/l 0,3 < 0,02 < 0,02 Mangan mg/l 0,1 < 0,02 < 0,02 Ammonium mg/l 0,1 < 0,02 < 0,02 Nitrit mg/l 0,01 < 0,01 < 0,01 Nitrat mg/l 10,0 16,5 18,2 Chlorid mg/l 10,0 12,0 12,0 Fluorid mg/l 0,1 0,40 0,35 Sulfat mg/l 15,0 21,0 13,0 Phosphat 3,7 n.b. n.b.

Arsen mg/l n.b. 0,003 0,001 Blei mg/l n.b. < 0,001 < 0,001 Cadmium mg/l n.b. < 0,0005 < 0,0005 Chrom mg/l n.b. < 0,001 < 0,001 Nickel mg/l n.b. < 0,005 0,006 Quecksilber mg/l n.b. < 0,0001 < 0,0001 Kupfer mg/l n.b. < 0,1 0,004 Zink mg/l n.b. 0,03 0,010

1,1,1-Trichlorethan mg/l n.b. n.b. < 0,0003 Trichlorethan mg/l n.b. n.b. < 0,0003 Tetrachlorethan mg/l n.b. n.b. < 0,0003 Dichlormethan mg/l n.b. n.b. < 0,0015 Tetrachlormethan mg/l n.b. n.b. < 0,0003 Trichlormethan mg/l n.b. n.b. < 0,0003 Bromdichlormethan mg/l n.b. n.b. < 0,0003 Dibromchlormethan mg/l n.b. n.b. < 0,0003 aus unveröff. Unterlagen des LfUG und des Zweckverandes Mittleres Erzgebirge Annaberg-Buchholz

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3.5.4 Bergtechnische und bergwirtschaftliche Grube Himmelsfürst war bis 20 m Teufe erschlos- Angaben sen.

Die Schürfe bzw. Schurfschächte 1/61 und 2/61 Einen weiteren, für das Gebiet bedeutungsvollen wurden mit einem Profil von 5,8 m² abgeteuft Altbergbauaufschluß stellt der Spitzberger Erb- und mit Holzzimmerung versehen. Auf der 40 m- stolln (vgl. Abb. 4) dar. Er wurde nach langer Be- Sohle war das Gebirge im wesentlichen standfest. triebszeit 1853 neu verliehen, 1854 aber schon Ausbau war in den Streckenabschnitten erforder- wieder außer Betrieb gesetzt. Der bis dahin 60 m lich, die in Störungsbereichen standen. Während lange Stolln war von 1880 bis 1885 erneut in Be- Schurf 2/61 nach Abschluß der Untersuchungsar- trieb und erreichte eine Gesamtlänge von 370 m. beiten mit Haldenmaterial wieder verfüllt wurde, 1885 begann man, etwa 500 m vom Stollnort blieb Schurf 1/61 offen. Grund war die starke entfernt, fast auf dem höchsten Punkt des Spitz- Wasserführung der NNW-SSO-streichenden Stö- berges, mit dem Abteufen eines Schachtes. 1887 rungszone. Nach Beendigung der Untersuchungs- hatte dieser Schacht eine Teufe von 25,5 m er- arbeiten im Schurf 1/61 stellte sich der Grund- reicht. Von hier aus sollte der Durchschlag zur al- wasserspiegel bei ca. 11 m ein. ten Grube Himmelsfürst erfolgen. 1890 wurde der Spitzberger Erbstolln zugemauert. Im Schurf 1/61 durchgeführte Pumpversuche wie- sen nach, daß eine Wasserentnahme von 800 - Eine Einschätzung der Lagerstättenperspektivität 1000 m³/d möglich ist, die vom Wasserdargebot des Gebietes durch das damalige Amt für Boden- auf 3000 - 4000 m³/d erweitert werden kann. forschung (EHRMANN 1938) ergab, daß im Be- Seit 1985 wird der Schurf 1/61 für die Trinkwas- reich des Spitzberger Erbstolln "nur geringe Aus- serversorgung von Geyer genutzt. Zum gegenwär- sichten für die Erschürfung bauwürdiger Wolfram- tigen Zeitpunkt liegt die Entnahmemenge bei erze bestehen." Im Ergebnis der Zinnprognose 400 m³/d. Nach Sperrung des Goldenen Adler (KÜHNE in BOLDUAN, TISCHENDORF u.a. 1969) Stollns für die Trinkwasserversorgung von Ehren- wurde das Gebiet als höffig eingeschätzt, Suchar- friedersdorf aufgrund der über dem Grenzwert lie- beiten fanden jedoch nicht statt. genden As-Gehalte wird der fehlende Trinkwas- serbedarf jetzt durch den Schurf 1/61 gedeckt. Nach dem 2. Weltkrieg führte die SDAG Wismut im Gebiet des Spitzberges Sucharbeiten auf Uran- Das Wasser aus dem Schurf 1/61 (Tab. 21) ent- erz durch. Bodenluftmessungen wiesen Emana- spricht bis auf den pH-Wert den Anforderungen tionsanomalien nach, die durch Kanäle (Schurfgrä- an Trinkwasser. ben), Flachbohrungen und zwei Schürfe (Schurf- schächte) untersucht wurden. Schurf 2/68, ca. 500 m südlich des Spitzberges gelegen, erreichte 3.6 Spitzberg (Skarntyp, Gangtyp) eine Teufe von 25,7 m. Auf der 22,7 m-Sohle ka- men zwei Strecken und zwei Untersuchungsstrek- (G. HÖSEL) ken mit insgeamt 71,8 m zur Auffahrung. Schurf 2/69, ca. 450 m südwestlich vom Spitzberg, er- 3.6.1 Historisches und Aufschlußverhältnisse reichte eine Teufe von 29,0 m. Auf der 25,7 m- Sohle wurden zwei Strecken und sechs Untersu- Aus dem Gebiet Spitzberg sind zahlreiche Berg- chungsstrecken mit insgesamt 198,4 m aufgefah- bauspuren bekannt, die vorwiegend aus dem 18. ren (VELICKIN u.a. 1971). und 19. Jahrhundert stammen. Folgende Gruben sind aktenkundig belegt: 3.6.2 Geologische Situation

Himmelsfürst Fdgr. Die im Revier Spitzberg auftretende Gesteinsfolge Siebenbrüder Zeche Frisch Glück Fdgr. läßt sich lithostratigraphisch den Äquivalenten der Segen Gottes Fdgr. Schichten von Bozi Dar und damit der mittelkam- Unverhofft Glück Fdgr. brischen Grießbacher Folge zuordnen. Mit dem Schurf 2/68 wurde der mittlere Teil, mit dem Die genannten Gruben bauten auf zinnsteinführen- Schurf 2/69 der hangende Teil der Schichten von den Gängen, von denen der Himmelsfürster Gang Bozi Dar aufgeschlossen. der bekannteste ist. Er streicht ca. 50° (in den al- ten Akten wird allerdings hora 4,4 angegeben), Der mittlere Teil der Schichten von Bozi Dar wird fällt 70 - 77° nach NW ein und ist 24 - 28 cm mäch- lithologisch gekennzeichnet durch Zweiglimmer- tig. Fahrberichte von 1816 und 1838 wei- schiefer, Skarn und Muskovitgneis. Eine beson- sen sogar Mächtigkeiten von 42 - 56 cm aus. Die ders intensive Wechsellagerung ist im skarnbeton-

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Abschnitt festzustellen. Charakteristisch für die- dersprüchlichen und z. T. zweifelhaften Angaben sen Abschnitt sind neben Skarn unterschiedlich in den Fahrberichten aus den Jahren 1880 - 1884 stark verskarnte Glimmerschiefer, stark feldspat- sind mit dem Spitzberger Erbstolln zwei weitere führende Glimmerschiefer ("Gneisglimmerschie- Skarnlager mit sulfidischer Vererzung (Chalkopy- fer") und Muskovitgneis (Abb. 95). rit, Pyrit, Sphalerit) sowie mehrere Trümer und Gänge durchörtert worden, die überwiegend Im Schurf 2/69 überwiegt der für den hangenden NNO-SSW und NW-SO bis NNW-SSO streichen Teil der Schichten von Bozi Dar charakteristische (Abb. 94). Bei den "aus wildem Gneis bestehen- Metarhyolithoid (Muskovitgneis vom Gm-Typ). den Morgengängen" könnte es sich möglicherwei- Typisch sind auch die im liegenden Abschnitt des se um eine geringmächtige, unregelmäßige Ne- aufgeschlossenen Metarhyolithoid-Komplexes auf- bengesteinsverskarnung im Bereich s-paralleler tretenden Einlagerungen von Amphibolit und Rupturen handeln. Zweiglimmerschiefer. Das Liegende und Hangende des Metarhyolithoid-Komplexes wird von Zwei- Bildungen der Sn-W-Assoziation werden nur aus glimmerschiefer gebildet. Die gesamte Schichten- dem hinteren Teil des Spitzberger Stollns ohne folge streicht etwa 50° und fällt 35 - 45° nach exakte Meterangabe erwähnt, und zwar "ein 4 cm NW ein. Sie wird in ca. 300 - 350 m Tiefe vom mächtiges Quarztrum mit Arsenkies und Zinnerz- Granit des mittelerzgebirgischen Teilplutons unter- graupen". Von gewisser Bedeutung scheint der lagert. bei 175 m am hangenden Kontakt eines Skarnla- gers angetroffene und dann in südwestlicher Rich- 3.6.3 Lagerstättencharakteristik tung auf 29 m Länge aufgefahrene, 55° strei- chende und 40° nach NW einfallende, 15 - 25 cm Die im Revier Spitzberg bekannt gewordenen Erz- mächtige Gang mit "Quarz, viel Kalkspat, reichlich vorkommen und -fundpunkte lassen sich entwe- gediegen Wismut, Speiskobalt, Arsenkies, Spuren der dem Skarntyp oder dem Gangtyp zuordnen. von Kupferkies und Molybdänglanz" zu sein. Das Am bekanntesten ist das mit dem Spitzberger Erb- ungewöhnliche Streichen und Einfallen des Gan- stolln bis ca. 60 m im Streichen aufgefahrene, ges wird offenbar weitgehend tektonisch durch 0,5 m mächtige Magnetitskarnlager. Nach den wi- den hangenden Skarnkontakt kontrolliert. Dieser

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Gang wird von einer NNW-SSO-streichenden und Im Schurf 2/68 (Abb. 95) erwiesen sich sowohl 65° nach NO einfallenden Störung abgeschnitten. das durchörterte und z. T. im Streichen aufgefah- Voher kreuzt er ein NW-SO-streichendes Quarz- rene Skarnlager als auch die wenigen, überwie- Fluorit-Trum (flq-Abfolge bzw. Quarz-Fluorit-Asso- gend s-parallel verlaufenden Störungen als taub. ziation), allerdings fehlen dazu Angaben zum Al- Die fehlende Mineralisation kommt auch in den tersverhältnis. Der gediegen Wismut führende Mittelwerten, gebildet aus 40 Bemusterungspro- Gang ist nach der Paragenese zur AgS-Abfolge der ben, für Sn (15 ppm), Zn (146 ppm) und Cu (66 BiCoNi-Assoziation zu stellen. ppm) zum Ausdruck.

Problematisch bleibt die im Stolln bei ca. 50 m Im Schurf 2/69 (Abb. 96) konnte nur eine unbe- angetroffene, WNW-OSO-streichende und flach deutende Mineralisation nachgewiesen werden. (35°) nach NO einfallende Gangzone mit "Mag- Relativ gut ausgebildet sind (zwei) NO-SW- und netkies, Schwefelkies, Spuren von Kupferkies, (eine) NW-SO-streichende Schergangstruktur, schwarzer Zinkblende, Arsenkies und etwas Mag- größtenteils ohne sichtbare Mineralisation. Als netit". Dieser Gang ist nach der Raumlage mit Gangfüllung werden hämatitisierte Reibungsletten dem Freiwald-Flachen (Gangfeld Röhrenbohrer, und untergeordnet violetter Fluorit angegeben Greifensteine) und nach der Paragenese mit der (VELICKIN u.a. 1971). Uranpechblende und Uran- Quarz-Polymetall-Assoziation (KUMANN, 1987) schwärze wurde nur in zwei Fällen angetroffen. bzw. der Quarz-Sulfid-Abfolge (qsf i. S. von Etwas häufiger ist dagegen Uranglimmer. In Trü- KUSCHKA, 1994) vergleichbar. mern, die im Amphibolit aufsetzen, treten verein-

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zelt auch Sulfide auf. Insgesamt weist die ange- auftretenden metarhyolithoiden Gesteine (Musko- troffene Mineralisation auf eine verarmte Ausbil- vitgneis vom Gm-Typ) durch eine hohe Unter- dung der Karbonatisch-polymetallischen Assozia- grundradioaktivität auszeichnen, die bei 400 - tion (krsb-Abfolge i. S. von KUSCHKA 1994) hin. 800 nSv liegt. Bereiche höherer Radioaktivität Die primäre Uranmineralisation wurde im oberflä- sind an steil einfallende Klüfte und untergeordnete chennahen Bereich umgelagert und auf Klüften in Störungen mit O-W-, NW-SO- und NO-SW-Strei- Form von Uranglimmer wieder ausgefällt. Der chen sowie an schichtparallele Störungen gebun- Urangehalt liegt in diesen Bereichen zwischen den. Sind solche Störungen wasserführend, er- 0,005 - 0,05 %. reicht die Radonkonzentration im Wasser Werte von 1000 - 2000 Eman (= 37 - 74 kBq). Bezeichnend ist, daß sich die im Revier Spitzberg

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Tab. 22: Wasseranalysen aus Tiefschürfen der SDAG Wismut

Betriebsort Temp. ph- U Rn SO 4 Cl NO 3 HCO 3 CA Mg Na K Wert Schurf 1/68 10 6,5 0,8 110 48 13 21 12 49 34 15 3 Schurf 2/68 9 6,5 1,2 208 36 22 22 20 54 22 22 2 Schurf 2/69 11 6,5 2,2 86 47 39 14 32 44 23 11 5

Angaben in mg/l; Rn in Eman aus unveröff. Unterlagen der Wismut GmbH

Im Gegensatz zum Schurf 2/68 liegen die Mittel- mit Quarz, Letten und Eisenschwärze". Von der werte, gebildet aus 86 Bemusterungsproben für Weißen Zeche existieren überhaupt keine Unterla- Sn (283 ppm), Zn (1078 ppm) und Cu (121 ppm) gen. wesentlich höher. Die höchsten Sn-Gehalte (> 2000 ppm) treten ausschließlich in Amphiboliten Der südöstliche Teil des Gangfeldes Geyer Ost auf, was auf eine stoffliche Kontrolle schließen wurde durch den Antonien-Seraphinen-Stolln (vgl. läßt. Die tektonische Kontrolle geschieht durch Abb. 4) aufgeschlossen. Genannter Stolln wurde steil einfallende Klüfte. Die erhöhten Sn-Gehalte 1753 im Greifenbachtal angeschlagen. Er war als sind verständlich, da sich die Auffahrungen vom Wasserlösungsstolln für das Zwitterstockwerk Schurf 2/69 nur ca. 150 m südöstlich der durch Geyer gedacht. Die Gesamtlänge des Antonien- Altbergbau bekannten zinnführenden Gang-/Trü- Seraphinen-Stollns wird mit 1014 m angegeben, merstrukturen Himmelsfürst und Unverhofft Glück davon sollen 668 m im Nebengestein, 346 m im befinden. Streichen des Ganges "Roter Fall" aufgefahren worden sein. 1773 war das Grubenfeld des Zwit- 3.6.4 Bergbautechnische und terstockwerkes Geyer erreicht. Die Gegenortauf- bergwirtschaftliche Angaben fahrung vom Geyersberg aus erreichte eine Länge von 97 m, bis zum Durchschlag fehlten noch et- Profil, Ausbau und Verfüllung der Schürfe 2/68 wa 260 m. 1785 kam es zu einem großen Was- und 2/69 stehen in Übereinstimmung mit analo- sereinbruch, bei dem der Stolln vom Mundloch bis gen, von der SDAG Wismut in diesem Zeitraum zum 1. Lichtloch zu Bruch ging bzw. verschüttet getätigten bergmännischen Aufschlüssen (vgl. wurde. Die hohen Aufwältigungskosten führten Kap. 3.5.4). Die während der Betriebszeit ange- 1788 zur Einstellung weiterer Vortriebsarbeiten. legten Halden sind z. T. noch vorhanden. Ergeb- 120 Jahre später (1907) wurde der Stolln wieder nisse von Wasseranalysen enthält Tab. 22. aufgewältigt. Zu Neuauffahrungen kam es jedoch nicht. Neuere bergwirtschaftliche Angaben fehlen. Ins- gesamt kann festgestellt werden, daß die Lager- Nach dem 2. Weltkrieg führte die SDAG Wismut stättenperspektivität des Reviers Spitzberg gering in diesem Gebiet Sucharbeiten durch. Der Anto- ist. Die Uranvererzung erlangt ausschließlich nien-Seraphinen-Stolln wurde auf 300 m Länge Fundpunktcharakter. aufgewältigt. Starker Verbruch und große Schlammassen zwangen jedoch zum Abbruch der Arbeiten. Eine Verwahrung des Stollns fand 1966 3.7 Geyer NO (Gangtyp) statt (Errichtung einer Ziegelmauer). Von der (G. HÖSEL) SDAG Wismut neu aufgefahren wurde der Schurf- schacht 1/69. Er erreichte eine Teufe von 29 m mit 3.7.1 Historisches und Aufschlußverhältnisse 191,8 m Streckenauffahrungen. Uranvererzungen konnten weder in den aufgewältigten Gruben- Altbergbau ist südlich und nördlich der Straße bauen noch in den Neuauffahrungen festgestellt Ehrenfriedersdorf-Geyer umgegangen (Abb. 97, werden. In drei Schurfgräben, die jedoch bis drei siehe Beilage). Von den nordwestlich der Straße Meter das Anstehende nicht erreichten, fand man gelegenen alten Gruben ist nur wenig bekannt. im Hangschutt faustgroße bis zentnerschwere Die seit 1783 aktenkundige Silberne Krone Fdgr. Quarz-Amethyst-Hornstein-Brocken. Eine Bohrung wurde bis 1800 betrieben. Gegenstand des Berg- (2515) traf in 140 m flacher Teufe einen Quarz- baus waren ein 120° streichender, steil nach NO gang mit Amethyst an. einfallender, 35 - 38 cm mächtiger "Spatgang mit Quarz, Schwerspat, Gneis und roteisenartigen Ein 1976 von Zentralen Geologischen Institut Letten", sowie ein 158° streichender, nach SW (ZGI) Berlin durchgeführter Schmucksteinschurf einfallender, 2 - 13 cm mächtiger "Flacher Gang erreichte zwar einen amethystführenden Gang,

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konnte aber keine exakten Angaben zur Raumlage net durch Lamprophyr- und Quarz-Hämatit-Gänge und Mächtigkeit des Ganges liefern. Neue Er- und damit verbundene Nebengesteinsverquarzun- kenntnisse brachten die 1978 vom Institut für mi- gen und -hämatitisierungen. Im Gebiet zwischen neralische Rohstoff- und Lagerstättenwirtschaft der Geyer-Schönfelder und der Greifenbachtal- (IFR) Dresden durchgeführten Schurfarbeiten. Zur Störung sind mehrere geringmächtige Parallelstö- gleichen Zeit erhielt der VEB Geophysik Leipzig rungen sowie flach herzyn streichende Strukturen die Aufgabe, die streichende Erstreckung der nachweisbar. Charakteristisch sind aber auch NO- Gangstrukturen mit Hilfe geoelektrischer Meßver- SW-streichende, steil einfallende, spitzwinklig fahren auf einem orthogonalen Profilnetz zu ver- zum s-Flächengefüge verlaufende sowie s-paralle- folgen und evtl. weitere Gänge zu erfassen. Im le Gangstrukturen (Abb. 97, siehe Beilade). Bereich der Schurfgebiete Geyer 1 und 2 gelang es, Hinweise über Verlauf, Erstreckung und Zu- 3.7.3 Lagerstättencharakteristik sammensetzung der aufgeschürften Gänge zu ge- ben (BRACK & LOHSE, 1979a, b). Darüberhinaus Aus den Aufschlußdokumentationen von BRACK konnten mit Hilfe der geoelektrischen Wider- & LOHSE (1979a, b) und HAAKE u.a. (1984) standskartierung auf der Meßfläche noch andere geht hervor, daß die Quarz-Amethyst-Mineralisa- Gänge ermittelt werden (MENZEL 1979). Das tion sowohl stofflich als auch tektonisch kontrol- Streichen der Gänge und der meisten tektoni- liert wird. Sie ist in den vorliegenden Fällen an die schen Strukturen ist erzgebirgisch. Schnittpunkte WSW-ONO-streichender Scher- strukturen mit s-parallel verlaufenden Strukturen Ein früher unbekannter Quarzgang wurde 1982 in gebunden. einer Baugrube im Bereich der Mülldeponie Geyer freigelegt. Im Schurfgebiet Geyer 2 (BRACK & LOHSE 1979b) streicht der aufgeschlossene Quarzgang 3.7.2 Geologische Situation 30 - 45° und fällt 30 - 55° nach NW ein. Aus der Stoßdokumentation läßt sich eine Mächtigkeit von Unmittelbar nordwestlich und südöstlich der Stra- 3,0 m ablesen. Die Gangfüllung besteht nach ße Ehrenfriedersdorf-Geyer stehen zwischen den BRACK & LOHSE (1979b) aus 56 % Quarz, 24 % Lokalitäten "Sonnenblick" und "Greifenbachmüh- verkieseltem Nebengestein und 20 % zersetztem le" Äquivalente der Schichten von Plavno an, die Nebengestein. In der Baugrube westlich der Müll- durch eine enge Wechsellagerung von Glimmer- deponie streicht der anstehende Gang 35 - 70°, schiefer, Muskovitgneis, Metakarbonatgestein, fällt mit 30 - 40° nach NW ein (an der südwestli- Skarn und verskarntem Glimmerschiefer charakte- chen Ortsbrust mit 90°) bei einer Mächtigkeit von risiert werden. Zwei markante NW-SO-streichende 0,25 - 1,8 m (HAAKE u.a. 1984). Der Gang be- Störungen, die Geyer-Schönfelder Störung im SW steht überwiegend aus hornsteinartigem bis zuk- und die Greifenbachtal-Störung im NO bilden den kerkörnigem Quarz. Der intensiv gefärbte Ame- tektonischen Rahmen. Die bis 100 m mächtige thyst (Keilquarz) tritt bandartig auf und wird max. Geyer-Schönfelder Störungszone ist gekennzeich- 15 cm mächtig.

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Die schematische Abscheidungsfolge zeigt Abb. 98. fiederförmig zu Zerrspaltengängen angeordnete Sie beginnt mit Keil- und Kammquarz, der von Strukturen mit quarziger und karbonatischer Aus- KUSCHKA (1974) der Quarz-Hämatit-Assoziation bildung (verkieseltes Nebengestein, Metakarbonat- (qhm) zugeordnet wurde. Als Besonderheit sind in gestein). Nach Lesesteinfunden können Quarz- Geyer recht viele und mitunter große Calcit-Ska- Amethyst-Mineralisationen auch auf NW-SO-strei- lenoedernegative zu beobachten, die der krsb-Fol- chenden Strukturen auftreten. Sie dürften dort auf gengruppe nach KUSCHKA (1994) bzw. der Kar- fiedergangartigen Teilstrukturen innerhalb des be- bonate-Ag-Sb-Assoziation nach KUMANN (1987) treffenden Scherspaltenganges beschränkt sein. bzw. SEIFERT (1994) entsprechen. Die flq-Folgen- Auf den NW-SO-streichenden Scherspalten über- gruppe bzw. flq-Assoziation wird angezeigt durch wiegt generell die zum jüngeren Mineralisations- rhythmische Bänder von Chalcedon (grau) und zyklus zählende Hämatit-Baryt-Assoziation mit Amethyst (hell- und dunkelviolett, gezont) und ihrer typischen Nebengesteinshämatitisierung (vgl. einer abschließenden Chalcedongeneration. Nach Kap. 3.7.1). einer stärkeren tektonischen Aktivierung schließen roter Hornstein und Rotbaryt als Vertreter der Hä- 3.7.4 Bergwirtschaftliche Angaben matit-Baryt-Folgengruppe bzw. -Assoziation (KUSCHKA 1974, 1994) an. Das 1982 gewonnene Material ist gut schleif- und polierfähig und besitzt Schmucksteinqualität (Abb. Aus Drusen stammende kugelförmige Gebilde 99a). Quarz-Amethyst-Mineralisationen sind auf (Abb. 99a, siehe Beilage) treten häufig im Hang- kleine linsenförmige Körper mit geringer Längs- schutt auf. Sie werden auf Grund der deutlich und Teufenerstreckung beschränkt. Amethyst- ausgebildeten Quarzkappen im Volksmund auch mächtigkeit und Amethystanteil sind innerhalb als "Igelsteine" bezeichnet. Vereinzelt wurden dieser Linsen größeren Schwankungen unterwor- Amethyste, bestehend aus mehreren Generatio- fen. Nach Berechnungen von HAAKE u. a (1984) nen, bis 20 cm Größe festgestellt (Abb. 99b, beläuft sich der gewinnbare Amethyst in den bei- siehe Beilage). den Neuaufschlüssen auf ca. 18 t.

Die beiden aufgeschürften Amethystvorkommen bilden linsenförmige Körper von 12 bis 15 m 3.8 Zinnseifen Längserstreckung. (G. HÖSEL)

Aus dem Faktenmaterial der Aufschlußdokumen- Im Lagerstättengebiet Geyer treten sowohl delu- tation (BRACK & LOHSE 1979a, b; HAAKE u. a. viale als auch fluviatile Seifen auf. Hinsichtlich 1984) läßt sich folgendes Ablaufschema konstru- Größe und Volumen erlangen sie keine Bedeutung ieren: (Abb. 100). Die Seifenmächtigkeiten bewegen sich zwischen 1,5 und 3,5 m. Das größte Volu- 1. Bildung von Rupturen am Kontakt kompetenter men besitzt die deluviale Seife an der Greifen- (Glimmerschiefer, Muskovitgneis) und inkompetenter bachmühle. Zahlreiche Raithalden lassen den Um- (Metakarbonatgesteine) Gesteine bei tektonischer fang des ehemaligen Seifenbergbaus erkennen Beanspruchung. (Abb. 101, siehe Beilage). Die Seife an der Grei- fenbachmühle grenzt unmittelbar an die fluviatile 2. Von den Rupturen ausgehende, im spätmagmati- Greifenbachtal-Seife an, die wohl bedeutendste schen und frühen postmagmatischen Stadium begin- nende Verskarnung der Metakarbonatgesteine und Seife im Raum Geyer-Ehrenfriedersdorf. Silifizierung des Nebengesteins.

3. Ausbildung von WSW-ONO-streichenden Zerrspal- tengängen als Ausdruck der diagonalen Scherflä- 4 Umweltbelastung und chentektonik, mehrfache Aktivierung und Mineralisa- -sanierung tion dieser Gänge im postmagmatischen Stadium (Quarz-Polymetall-, qhm-, krsb-, flq-Assoziation), da- (G. HÖSEL) mit verbunden intensive Verskarnung der kreuzenden Metakarbonatgesteine (Neu- und Umbildung von 4.1 Altlasten Kalksilikaten), Brekziierung und/oder Verdrängung äl- terer Mineralisationen, Silifizierung und Hämatitisie- rung des Nebengesteins. Im Lagerstättengebiet Geyer ist sowohl der fast 600jährige Zinnbergbau als auch der bis ins 15. Prädestiniert für die Lokalisierung der Quarz-Ame- Jahrhundert zurückreichende Kiesbergbau Haupt- thyst-Mineralisationen waren offenbar s-parallele, ursache einer Umweltbelastung. Von geringer Be- deutung sind Umweltbelastungen durch den Uran-

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erzbergbau. Ähnlich wie das benachbarte Zinnla- im Bereich des Geyersberges und nordöstlich und gerstättengebiet Ehrenfriedersdorf ist auch das südwestlich davon sowie im Bereich der Mühlleite Lagerstättengebiet Geyer von vornherein stark und des Spitzberges. Trotz hoher Zinngehalte im geogen belastet. Eine in den Jahren 1981 - 1986 Boden spielt das Element Zinn aufgrund der Ver- durchgeführte flächendeckende pedogeochemi- witterungsbeständigkeit des Trägerminerals Kassi- sche Prospektion (Profilabstand 100 m, Probenab- terit und der geringen Toxizität als umweltbela- stand 25 m) im Gebiet Ehrenfriedersdorf-Geyer- stender Faktor keine Rolle. Annaberg (ROSCHER & BÜCHNER 1984, 1986) und die Kartendarstellung namentlich der Element- Hauptaltlast des Zinnbergbaus ist Arsen . Im Ge- konzentrationen von Zinn und Arsen im Boden gensatz zu Kassiterit werden die Arsen-Minerale macht deutlich, daß bei beiden Elementen Abhän- Arsenopyrit (FeAsS) und Löllingit (FeAs 2) unter gigkeiten zum unterlagernden Granit und zum Ver- oxidativen Bedingungen instabil. Geogen bedingte lauf erzführender Sturkturen bestehen. Aufgrund Arsenanomalien im Boden sind an Lagerstätten- der bekannten Gesetzmäßigkeiten zur Elementzo- ausbisse (Gänge, Trümer, Greisen) gebunden und nalität in Zinnlagerstätten des Raumes Ehrenfrie- im Streichen der erzführenden Strukturen ausge- dersdorf (siehe HÖSEL u. a. 1994) werden Granit- bildet. Anthropogen bedingte Arsenanomalien im hochlagen generell durch anomale Zinn- und Ar- Boden sind vor allem im Tal des Geyersbaches sengehalte im Boden gekennzeichnet. Bezogen nachweisbar. Hier standen ca. 16 Pochwerke und auf das Lagerstättengebiet Geyer befinden sich 5 Schmelzhütten bzw. Brennhäuser, von denen die stärksten Zinn- und Arsenanomalien im Boden aber keinerlei Reste erhalten sind. Die Abgase der

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Erzverarbeitung (Rösten) schlugen sich im Laufe beitet. WAGENBRETH u.a. (1990) beschreiben der Zeit als Immissionen in der Umgebung der folgenden Prozeßablauf: Hütten nieder und verursachten die Kontamination des Bodens. Die historisch berühmteste Anlage, "Zur Alaunherstellung ließ man das Fördergut eini- das 1564 privilegierte Geyersche Arsenwerk, ge Monate im Freien liegen (Abb. 102), wo die wurde schon damals wegen der Umweltbelastung Sulfide zu Sulfaten oxidierten. Dann laugte man in unbesiedeltes Gebiet im Bereich der heutigen das Material mit Wasser aus, dampfte die Lauge Jugendherberge am Greifenbachstauweiher ver- ein und erhielt nach weiteren reinigenden Opera- legt (WAGENBRETH u.a. 1990). tionen den Alaun.

Die Pinge Geyer diente seit 1851, besonders in- Zur Vitriolherstellung wurde das Fördergut mehr- tensiv im Zeitraum 1895 - 1914 und 1919 - 1929 fach geröstet und in hölzernen Laugekästen mit als Steinbruch mit max. 86 Mann Belegschaft. Wasser versetzt. Nach einiger Zeit leitete man die Das gebrochene Material (Granitwürfel und Schot- Lauge in Bleipfannen, wo man sie 24 Stunden sie- ter) wurde ebenso wie die Rückstände der Poch- den ließ. Nach dem Absetzen der vorwiegend aus werke und die Schlacken der Hüttenwerke, in den Eisenoxid bestehenden Verunreinigungen leitete 70er Jahren auch Haldenmaterial, unkontrolliert man die konzentrierte Lauge in Tröge, in welche zu Bauzwecken verwendet und über das Territo- Stangen eingehängt wurden. Im Verlauf von 8 Ta- rium verbreitet. Über den Verbleib der Aufberei- gen kristallisierte Vitriol an den Stangen aus und tungsrückstände aus den Jahren 1910/11 ist konnte verkauft werden." nichts bekannt. 1912 wurden die Aufbereitungs- schlämme in die Weißzecher Baue geleitet (vgl. Die beschriebene Alaun- und Vitriolherstellung Kap. 3.4.4). Eine überdurchschnittliche Schad- führte im Bereich des ehemaligen Werksgeländes stoffbelastung der Grubenwässer ist sehr wahr- zu einer Kontamination des Bodens. Heute ist das scheinlich. gesamte Gelände wieder aufgeforstet. An Hang- anschnitten ist die Bodenbelastung schon an der Die Schwefel- und Vitriolkiese von Geyer (Kies- rötlichbraunen Färbung zu erkennen (Abb. 103, grube, Dreikinder-Schacht) wurden an Ort und siehe Beilage). Stelle im Schwefel- und Vitriolwerk Geyer verar-

Abb. 102: Schwefel- und Vitriolwerk Geyer um 1910. Foto: Heimatmuseum Geyer

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Tab. 23: U-, Th-, Ra-Gehalte und spezifische Aktivität metamorpher und magmatischer Gesteine

Gestein Herkunft U Th eU Bq/g g/t g/t (Ra %) Muskovitgneis (klüftig) Lesestein, Spitzberg 16,0 18,0 0,001 0,13 Muskovitgneis, limon. Brg. 67/64 22,0 16,0 0,002 0,25 Muskovitgneis, unverw. Schurf 2/69, Str. 2 14,0 22,0 0,002 0,25 Muskovitgneis, unverw. Wasserleitungsgraben E-dorf 23,0 20,0 0,003 0,38 Muskovitgneis, unverw. Brg. 63/64 bei 15,0 m 18,0 16,0 0,002 0,25 Muskovitgneis, unverw. Brg. 2557/70 bei 40,5 m 20,0 20,0 0,002 0,25 Muskovitgneis, unverw. Brg. 609/75 16,0 18,0 0,001 0,13 Granit Pinge Geyer 13,0 20,0 0,002 0,25 Granit Greifensteinstolln 10,0 18,0 0,003 0,32 Granit Steinbruch Obercrinitz 8,9 38,0 0,002 0,25 Granit Steinbruch Lengenfeld 7,6 38,0 0,003 0,38 Granit Steinbruch Pechtelsgrün 9,9 19,5 0,001 0,13 Granit Steinbruch Röthenbach 9,0 34,0 0,003 0,38 Granitgrus Stangengrün 12,5 34,0 0,003 0,38

Sowohl Granite als auch Metarhyolithoide der Tab. 24: Durchschnittliche ODL-Werte der Haupt- Schichten von Bozi Dar (Schurf 2/69) müssen gesteine des Gebietes Geyer-Elterlein aufgrund ihrer U- und Th-Gehalte als radiogeoche- misch spezialisierte Gesteine bezeichnet werden. Nach VELICKIN u.a. (1971) liegen die Untergrund- ODL in 1 m Uran Thorium werte der Muskovitgneise (Metarhyolithoide) im Gestein Entf. vom (mg/kg) (mg/kg) Bereich Spitzberg bei 400 - 800 nSv. Boden (nSv/h) Unter den hydrothermalen Gangbildungen im La- Granit Geyersberg 190 13 20 gerstättengebiet Geyer erlangt lediglich die 1. Fol- ge der Karbonat-Polymetall-Assoziation eine radio- Granit Ziegelberg 170 15 18 logische Bedeutung (KUSCHKA 1991). Diese Fol- Muskovitgneis, plat-tig 165 14 22 ge ist durch Kammquarz, Kalzit, Hämatit und (Metarhyolithoid) Uranpechblende (kku-Formation im Sprachge- brauch der ehem. SDAG Wismut) charakterisiert. Glimmerschiefer 70 5 8 Uranpechblende und Uranschwärze wurden aller- Gneisglimmerschiefer 70 4 6 dings nur im Schurf 14/67 angetroffen. Das abge- baute Uranerz kam auf eine sog. Erzhalde, die in Quarzphyllit 60 4 6 den 70er Jahren offenbar in Unwissenheit mit ab- Quarzitschiefer 70 5 5 gefahren wurde und wahrscheinlich beim Straßen- bau in der Region mit Verwendung fand. In allen Skarne und verskarn- 70 4 4 anderen Grubenaufschlüssen der ehem. SDAG te Gesteine Wismut trat nur sekundäres Uranerz, d. h. Uran- Restmaterial Berge- 200 - - glimmer, in unbedeutenden Mengen auf. halde; Pinge Geyer Tab. 23 enthält Angaben zu Uran-, Thorium- und Restmaterial Berge- 180 - - Radon-Gehalten sowie zur spezifischen Aktivität halde; von Metarhyolithoiden (Muskovitgneisen) und Dreikinder-Schacht Graniten aus dem Lagerstättengebiet Geyer. Zum Restmaterial 210 - - Vergleich werden die Gehalte des Kirchberger Schurf 1/68 Granits mit angeführt, der durch niedrigere Uran-,

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aber höhere Thoriumgehalte gekennzeichnet wird. Geyer Pinge und Kiesgrube-Dreikinder-Schacht- Aufgrund der höheren spezifischen Aktivität un- Holzbruchpinge sind die Bergschäden im Lager- terliegen Wohnbauten im Revier Geyer, die auf stättengebiet Geyer insgesamt gering. Vorhande- Granit und plattigem Muskovitgneis stehen, einer ne Stolln (z. B. Seraphinen-Stolln, Spitzberger besonderen Radonbelastung. Erbstolln) wurden größtenteils zugemauert.

Im Zuge der umfangreichen Bohrarbeiten der Eine Sanierung der Altbergbauflächen und der von SDAG Wismut im Gebiet Geyer-Elterlein wurden der ehem. SDAG Wismut beanspruchten Flächen Zufahrtswege und Bohrstellen häufig mit Schotter erfolgte bisher nicht oder nur teilweise. Die histo- befestigt. Dieser Schotter stammt überwiegend rischen Altbergbauflächen sollten weitgehend in von Halden aus dem Raum Aue-Schlema und der alten Form als technische Denkmale erhalten weist in der Regel erhöhte ODL-Werte bis über bleiben (Geyer Pinge, Holzbruchpinge). In den 1000 nSv/h auf. 70er Jahren fand das Haldenmaterial (Halde Franz-Schacht, Halden der SDAG Wismut) beim In der Umgebung des Dreikinder-Schachtes wurde Straßen- und Wegebau in der Region Verwen- in einzelnen Schlacken des früheren Schwefel- dung. Teile des Schacht- und Haldengeländes am und Vitriolwerkes eine radioaktive Belastung von Franz-Schacht wurden bebaut. 500 - 1200 nSv/h festgestellt. Diese Werte sind offenbar auf eine geringe Uranvererzung zurück- Bei der Rekultivierung der bergbaulich in An- zuführen, die mit den in diesem Gebiet auftreten- spruch genommenen Flächen gab es keine Proble- den BiCoNi-Gängen im Zusammenhang steht, und me. In den landwirtschaftlich genutzten Flächen die bei der Verhüttung des Roherzes in die fand lediglich eine Abgrenzung und Sicherung der Schlacken ging. einsturzgefährdeten Bereiche statt. (Abb. 105, 106). In forstwirtschaftlich genutzten Flächen Die durchschnittlichen ODL-Werte der Hauptge- wurden ehemalige Lagerstättenbereiche (Halden, steine des Gebietes Geyer-Elterlein enthält Tab. Betriebsgelände) wieder aufgeforstet (Abb. 103, 24. siehe Beilage).

4.2 Verwahrung, Sanierung, 4.3 Geotopschutz Rekultivierung Im Lagerstättengebiet Geyer gibt es lediglich ein Die aus dem Lagerstättengebiet Geyer bekannten bestätigtes Natur- und Bergbaudenkmal: die Pinge bergmännischen Aufschlüsse sind nach Einstel- (in Geyer ausschließlich Binge genannt). Seit lung des Bergbaus nach den geltenden Bestim- 1937 steht die Pinge unter Naturschutz, um einer mungen verwahrt worden. Der über 200 m tiefe durch Steinbruchbetrieb drohenden völligen Zer- Franz-Schacht erhielt eine Eisenbetonplatte als störung Einhalt zu gebieten. Das eigentliche Pin- Abdeckung, die Schurfschächte der ehem. SDAG gengelände ist wegen akuter Bruchgefahr für eine Wismut wurden in der Regel mit Haldenmaterial Begehung gesperrt. Rings um die Pinge führt ein verfüllt. Bedingt durch Setzungsvorgänge im Ver- Besucherpfad, von dem aus die geologischen Ver- satzmaterial und Nachbrüche im Anstehenden hältnisse und frühere Abbaumethoden (Brennör- entstanden in der Folgezeit Bergschäden vor allem ter) studiert werden können. Der ursprüngliche im Bereich der Schurfschachtansatzpunkte (Abb. Haldenkomplex ist z. T. abgefahren, das ehemali- 104, siehe Beilage). Einsturztrichter sowie bruch- ge Schacht- und Aufbereitungsgelände weitge- bzw. einsturzgefährdete Stellen mußten deshalb hend bebaut. durch Umzäunung gesichert werden (Abb. 105, 106, siehe Beilage). Schützenswert ist der zweitgrößte Altbergbau im Lagerstättengebiet Geyer, der Bereich Kiesgrube- Die von den lediglich 10 m tiefen Schurfschäch- Dreikinder-Schacht-Holzbruchpinge . Ein entspre- ten ausgehenden Streckenauffahrungen sind teils chender Antrag auf Erhaltung als Naturdenkmal versetzt, teils, aufgrund der geringen Bergefeste, wurde noch nicht gestellt. Die Holzbruchpinge von über Tage aus zugesprengt worden. Nach- stürzte 1677 und 1768 ein und erweiterte sich trägliche Bergschäden sind im letzteren Fall selten durch neue Einbrüche 1884 und 1890. Der Name und gering. Oft sind die ehem. Schurfschächte Holzbruchpinge ist darauf zurückzuführen, daß der SDAG Wismut nur noch an dem restlichen, durch die Pinge zu untertägigen Grubenbauen Zu- nicht abgefahrenen Haldenmaterial im Gelände zu gang bestand, durch den man das Holz zum erkennen (Abb. 107, 108, siehe Beilage). Die Feuersetzen vor Ort brachte. Seit 1892 stürzt das Resthalden sind in der Zwischenzeit stark be- aus dem Heideteich über einen Kunstgraben kom- wachsen. Mit Ausnahme der Altbergbaugebiete mende Wasser als Wasserfall in die Pinge (Abb.

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18, siehe Beilage) und fließt dann unter Tage auf lich gemacht werden. Um die Holzbruchpinge dem Tiefen Haupt- oder Hirtenstolln ab. Bei Teich- wurde, ähnlich wie an der Geyer-Pinge, ein Besu- brüchen nördlich von der Pinge stürzten 1932 die cherpfad angelegt, die Pinge selbst durch ein Ge- Wassermassen in die Holzbruchpinge und traten, länder gesichert. Die ehemaligen Standorte Drei- durch den Tiefen Haupt- und Hüttenstolln flie- kinder-Schacht (an den lediglich die Schachtab- ßend, aus dem 9. Lichtloch des Stollns hervor. deckung aus Beton und die angebrachte Jahres- Dabei wurde die heutige Straße der Freundschaft zahl 1935 erinnert) und Vitriolwerk sind durch Ta- bis zum Markt mit Geröll verschüttet. feln kenntlich gemacht (Abb. 109, 110, siehe Bei- lage) und wurden in einen naturkundlich-bergbau- In den Jahren 1992/93 konnten durch ABM-Kräf- technischen Lehrpfad einbezogen. te einige Zeugen alten Bergbaus wieder zugäng-

Nachwort

Für die Erlaubnis, die in Akten, unveröffentlichten Berichten und sonstigen Unterlagen enthaltenen Informationen und Ergebnisse verwenden zu dür- fen, danken die Verfasser dem Sächsischen Lan- desamt für Umwelt und Geologie, Bereich Boden und Geologie, Freiberg, der Wismut GmbH Chem- nitz, der TU Bergakademie Freiberg, dem Bergar- chiv Freiberg, dem Zweckverband Mittleres Erzge- birge Annaberg-Buchholz und dem Heimatmu- seum Geyer.

Den Herren Dr. Tischendorf (Berlin), Prof. Dr. Baumann (Freiberg), Dr. G. Lange (Chemnitz) und Dipl. Geol. Hiller (Chemnitz) gebührt Dank für die kritische Durchsicht des Manuskripts.

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Abbildungsverzeichnis Abb. 25: Gelkassiterit, nach außen radial- strahlig rekristallisiert. - Schurf 14, Abb. 1: Übersichtskarte Str. 3 bei 20,0 m; Nic. +; Vergr. Abb. 2: Geologische Karte Geyer ca. 65-fach. (Foto) Abb. 3: Geologischer Schnitt Geyer, Abb. 26: Feldspat-Pyroxen-Skarn mit lagig Schnitt A - A' angeordnetem Gelkassiterit (dun- Abb. 4: Lagerstättenkarte Geyer kelgrau - schwarz). - Brg. 2509/76 Abb. 5: Übersicht der alten Baue im Gru- bei 143,0 m; Nic. II; Vergr. ca. benfeld "Kiesgrube" am Vitriol- 65fach. (Foto) werk bei Geyer Abb. 27: Sn-Verteilung im Skarn, Schurf 14 Abb. 6: Geologische Karte Geyer NW Geyer (ohne Quartär) Abb. 28: Lagige und trumartige (Bildmitte) Abb. 7: Revier Kiesgrube Geyer, Schnitt A Sulfidvererzung. - Schurf 14, Str. - A' 3 bei 52,3 m (Foto) Abb. 8: Massives Sulfiderz mit Granatan- Abb. 29: Massive Pyritvererzung. - Schurf reicherungen im Liegenden. - Brg. 14, Str. 3 bei 184,0 m (Foto) Gey 2/49 bei 64,7 m (Foto) Abb. 30: As-Verteilung im Skarn, Schurf 14 Abb. 9: Sulfiderz. - Brg. Gey 4/49 bei Geyer 61,9 m (Foto) Abb. 31: Zn-Verteilung im Skarn, Schurf 14 Abb. 10: Imprägnative Sulfidvererzung. - Geyer Brg. Gey 2/49 bei 36,4 m (Foto) Abb. 32: Cu-Verteilung im Skarn, Schurf 14 Abb. 11: Revier Kiesgrube Geyer, Schnitt B Geyer - B' Abb. 33: Sphalerit (grau) mit Chalkopyritent- Abb. 12: Geomagnetische Messungen Re- mischungen (weiß), randlich Pyrit vier Kiesgrube Geyer und Markasit. - Schurf 14, Str. 4 Abb. 13: Mineralassoziationen Revier Kies- bei 172,0 m; Nic. II; Vergr. ca. grube Geyer 160fach. (Foto) Abb. 14: Sulfidimprägnation im Granatglim- Abb. 34: Elementkorrelation Sn : As im merschiefer ca. 0,5 m im Liegen- Skarn, Schurf 14 Geyer den des Sulfiderzlagers, Revier Abb. 35: Elementkorrelation Sn : Zn im Kiesgrube Geyer, Holzbruchpinge Skarn, Schurf 14 Geyer Abb. 15: Geoelektrische und geomagneti- Abb. 36: Elementkorrelation Zn : Cu im sche Messungen im Bereich "Alter Skarn, Schurf 14 Geyer Abb. 37: Schwefelisotopenzusam- Flügel/Obere Kutten" 34 Abb. 16: Bohrprofil Brg. Gey 1/65 mensetzung ( δ S ‰) von Sulfiden Abb. 17: Rißliche Darstellung der Auffahrun- aus Schurf 14, (Vergleichswerte gen im Bereich Dreikinder-Schacht nach LEGLER (1985) und JOSIGER (nach LAFO 120 325/4) (1987a)). Abb. 18: Holzbruchpinge mit zufließendem Abb. 38: Schurf 14 Geyer, Steigort 1 im Wasser, das über Grubenbaue ab- Überhauen 1 geleitet wird (Foto) Abb. 39: Schurf 14 Geyer, Str. 4 bei 240 Abb. 19: Geologische Karte nordöstlich m, NW-Stoß Geyersberg (Pinge Geyer) Abb. 40: Schurf 14 Geyer, U-Str. 3, 15 - 16 Abb. 20: Geologischer Sohlenriß Schurf 14 m, Firste Geyer Abb. 41: Schurf 14 Geyer, U-Str. 6 bei 42 Abb. 21: Revier Schurf 14 Geyer, Schnitt A m - A' Abb. 42: Schurf 14 Geyer, Steigort 3 bei Abb. 22: Granat-Pyroxen-Skarn mit Quarz- 5,5 m, W-Stoß Kassiterit-Arsenopyrit-Trum und Abb. 43: Uranerzgewinnung im Steigort- Nebengesteinsvergreisenung betrieb (schwarz) - Schurf 14, Str. 4 bei Abb. 44: Lage der Schurfschächte der 44,0 m. (Foto) ehem. SDAG Wismut Abb. 23: Grobkristalliner Kassiterit. - Brg. Abb. 45: Geologische Karte Geyer SW 66/64 bei 118,0 m; Nic. +; Vergr. Abb. 46: Granitisohypsen und Trümerzüge ca. 65fach. (Foto) der Sn-W-Assoziation Abb. 24: Pyroxenskarn mit radialstrahlig an- Abb. 47: Geyer SW, Schnitt A - A' geordnetem Nadelkassiterit. - Abb. 48: Geyer SW, Schnitt B - B' Schurf 14, Str. 3 bei 30,0 m; Nic. Abb. 49: Prozentuale Verteilung der Sn-Ge- II; Vergr. ca. 65-fach. (Foto) halte im Skarn Geyer SW

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Abb. 50: Prozentuale Verteilung der Erz- Abb. 73: Alte "Brennörter" im "Großen mächtigkeiten im Skarn Geyer SW Knauer" (Foto) Abb. 51: Grund- und Seigerriß des Zwitter- Abb. 74: Quarztrum mit Wolframit, Molyb- stockwerkes Geyer dänit, Kassiterit, Li-Glimmer, Tri- Abb. 52: Tageriß Zwitterstock Geyer (nach plit; Nebengesteinsvergreisenung STELZNER 1863) gering; 113 m-Sohle, Str. 26 bei Abb. 53: Übertagesituation am Geyersberg 3,5 m, Firste. (Foto) Abb. 54: Geologische Karte Zinngrube Abb. 75: Greisen mit viel Kassiterit und Gil- Geyer, 113 m-Sohle bertit; 150 m-Sohle, Hauptquer- Abb. 55: Geologische Karte Zinngrube schlag Nord bei 18 m, Weststoß. Geyer, 150 m-Sohle (Foto) Abb. 56: Geologische Karte Zinngrube Abb. 76: Kassiterit-Reicherz (Zinngreisen); Geyer, 200 m-Sohle 150 m-Sohle, Hauptquerschlag Abb. 57: Zinnlagerstätte Geyer Pinge, Nord bei 130 m, Oststoß. (Foto) Schnitt A - A' Abb. 77: Quarzgang mit Wolframit; 113 m- Abb. 58: Intrusionsbrekzie, nordwestlicher Sohle, Str. 15 West (aus Qu. 29). Pingenrand (Foto) (Foto) Abb. 59: Intrusionsbrekzie, 113 m-Sohle, Abb. 78: Quarztrum mit Triplit (braun), Mo- Str. 2 bei 78 m, Firste (Foto) lybdänit, Wolframit; 113 m-Sohle, Abb. 60: Stockscheider; 113 m-Sohle, Str. Str. 15 bei 40 m. (Foto) 17 bei 105,5 m (Foto) Abb. 79: Gangstruktur "Roter Fall"; Pinge Abb. 61: Aplitische und pegmatitische Trü- Geyer. (Foto) mer und Gänge, Zinngrube Geyer Abb. 80: Gangstruktur "Roter Fall" (Aus- (334 Werte) schnitt von Abb. 78); Pinge Geyer. Abb. 62: Schwebendes Trum mit Nebenge- (Foto) steinsvergreisenung; Pinge Geyer Abb. 81: "Roter Fall", südliche Parallelstruk- (Foto) tur; Pinge Geyer. (Foto) Abb. 63: Steil einfallendes Trum mit Neben- Abb. 82: "Roter Fall", mehrere Paralleltrü- gesteinsvergreisenung; Pinge mer mit Feldspat, Keilquarz, Horn- Geyer (Foto) stein, Hämatit; Nebengestein (Gra- Abb. 64: Steil einfallende und schwebende nit) zersetzt und z. T. vergreist Trümer mit Nebengesteinsvergrei- (rechts oben); Pinge Geyer. (Foto) senung; 113 m-Sohle, nördlicher Abb. 83: Bruchmassen im NW-Teil der Pinge Hauptquerschlag, Palmbaum-Zug. (Foto) (Foto) Abb. 84: Betriebsbereite Bohrlochsonde Abb. 65: Lange Zeche Zug; 113 m-Sohle, (Foto) westlicher Stockscheider. (Foto) Abb. 85: Bohrlochsonde im Einsatz (Foto) Abb. 66: Naßküttel-Zug; 113 m-Sohle, 15 m Abb. 86: Bohrmehlabsauggerät (Einzelteile) östlich Stockscheider West (Foto) (Foto) Abb. 67: Naßküttel-Zug; 113 m-Sohle, Ver- Abb. 87: Bohrmehlabsauggerät, einsatzbe- werfung des Hauptganges durch reit (Foto) hydrothermale Trümer. (Foto) Abb. 88: Bohrmehlabsauggerät im Einsatz Abb. 68: Hohe Neujahr-Zug; 113 m-Sohle, (Foto) westlicher Stockscheider, Firste Abb. 89: Pinge Geyer (Blickrichtung SO) um (Foto) 1910 (Foto) Abb. 69: Unterschiedliche Greisenmächtig- Abb. 90: Pinge Geyer (Blickrichtung SO) keiten innerhalb eines Gangzuges; 1994 (Foto) 113 m-Sohle, Str. 37 (Foto) Abb. 91: Übertagesituation Schurf 1/61 und Abb. 70: Kluftdiagramme, Zinnlagerstätte 2/61 Geyer Geyer Abb. 92: Schurf 1/61 Geyer, Schnitt A - A' Abb. 71: Änderung der Greisenmächtigkeit Abb. 93: Geologische Karte Schurf 1/61 innerhalb einer Struktur; 113 m- Geyer, 40 m-Sohle Sohle, Hauptquerschlag Nord bei Abb. 94: Geologische Situation Spitzberger 200 m, Firste. (Foto) Erbstolln Abb. 72: Mächtigkeitsschwankungen inner- Abb. 95: Geologische Situation Schurf halb einer Greisenstruktur; 200 m- 2/68, 23 m-Sohle Sohle, Str. 205 bei 23 m, Firste. Abb. 96: Geologische Situation Schurf (Foto) 2/69, 26 m-Sohle

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Abb. 97: Gangkarte Geyer NO Tabellenverzeichnis Abb. 98: Schematische Abscheidungsfolge Abb. 99 a+b: Amethyststufen (Foto) Tab. 1: Hauptelemente des Granits, Revier Abb. 100: Zinnseifen Gebiet Geyer Kiesgrube Abb. 101: Raithalden, Zinnseife an der Grei- Tab. 2: Nebengesteinsanalysen des Sulfiderzla- fenbachmühle (Foto) gers im Revier Kiesgrube Abb. 102: Schwefel- und Vitriolwerk Geyer um 1910 (Foto) Tab. 3: Granatreiche Nebengesteinsanalysen Abb. 103: Althalden am ehem. Schwefel- und des Sulfiderzlagers im Revier Kiesgrube Vitriolwerk Geyer (Foto) Tab. 4: Wasseranalysen Dreikinder-Schacht Abb. 104: Nachträglich verbrochener Schurf- Geyer schacht (Foto) Tab. 5: Elementgehalte Sulfiderz Geyer Abb. 105: Bergschadengebiet Schurf 1/66 (Foto) Tab. 6: Verzeichnis der Wismutbohrungen Abb. 106: Bergschadengebiet Schurf 1/67 nordöstlich von Geyer (Foto) Tab. 7: Mittlere Spurenelementgehalte von Abb. 107: Resthalde (Bildmitte) Schurf 2/68 Sphaleriten (in ppm) (Foto) Tab. 8: Mittelwerte und Standardabweichun- Abb. 108: Resthalde Schurf 2/69 (Foto) gen in Abhängigkeit von der Granitent- Abb. 109: Schachtabdeckung Dreikinder- fernung Schacht (Foto) Tab. 9: Wasseranalysen Schurf 14/67 Abb. 110: Lehrpfadtafel am ehem. Standort der Vitriol- und Schwefelhütte Tab. 10: Verzeichnis der Wismutbohrungen süd- Geyer (Foto) westlich von Geyer Tab. 11: Gesteinsanalysen Geyer SW, Hauptele- mente in Masse-% Tab. 12: Mittlere Spurenelementgehalte von Kassiteriten Die farbigen Abbildungen befinden sich nicht im Tab. 13: Mittlere Sn-Gehalte im Skarn in Abhän- fortlaufenden Text, sondern auf den Seiten 97 f. gigkeit von der Granitentfernung Im Text steht jeweils ein Verweis auf "Beilage". Tab. 14: Mittlere Rohdichte und mittlere Feuch- tigkeit von Gesteinen der Lagerstätte Geyer SW Tab. 15: Charakterisierung der Probe Z-10 Tab. 16: Aufbereitungsparameter des Magnetit- und Leichtprodukts in Abhängigkeit von der Aufmahlung Tab. 17: Aufschlußgrad des Kassiterits (proz. Zinnanteil pro Kornklasse, bezogen auf 100 % Zinninhalt pro Kornklasse) Tab. 18: Hauptelemente des Granits, Zinngrube Geyer Tab. 19: Modale Zusammensetzung der Granite in Vol.-% (Mittelwert) Tab. 20: Verzeichnis der Wismutbohrungen im Gebiet Ratsteich Tab. 21: Wasseranalysen Schurf 1/61 Tab. 22: Wasseranalysen aus Tiefschürfen der SDAG Wismut Tab. 23: U-, Th-, Ra-Gehalte und spezifische Ak- tivität metamorpher und magmatischer Gesteine Tab. 24: Durchschnittliche ODL-Werte der Hauptgesteine des Gebietes Geyer-El- terlein

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Abkürzungsverzeichnis ODL Ortsdosisleistung

ABM Arbeitsbeschaffungsmaßnahme Plv Plavno BAF Bergakademie Freiberg Qu Querschlag Bb Breitenbrunn BHK Berg- und Hüttenkombinat qas Quarz-Arsenide-Folgengruppe der BiCoNi-Assoziation BiCoNi Wismut-Kobalt-Nickel-Assoziation qhm Quarz-Hämatit-Folgengruppe Brg Bohrung qsf Quarz-Sulfid-Folgengruppe BT Betriebsteil Bzd Bozi Dar SAG Sowjetische Aktionsgesellschaft (Firmen- bezeichnung der Wismut bis 1952) bafl Baryt-Fluorit-Folgengruppe SDAG Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft (Firmenbezeichnung der Wismut ab Fdgr Fundgrube 1952) FIA ehem. Forschungsinstitut für Aufberei- SMU Sächsisches Staatsministerium für Um- tung (Freiberg) welt und Landesentwicklung FNE ehem. Forschungsinstitut für Nichteisen- Str Strecke metalle (Freiberg) VEB Volkseigener Betrieb (in der ehem. DDR) fba ältere Bezeichnung der Fluorit-Baryt-For- mation Zcg Zechengrund flq Fluorit-Quarz-Folgengruppe ZFI ehem. Zentralinstitut für Isotopen- und Strahlenforschung (Leipzig) Gey Geyer ZGI ehem. Zentrales Geologisches Institut GFE Geologische Forschung und Erkundung (Berlin) (ehem. Firmenbezeichnung) ZIPE ehem. Zentralinstitut Physik der Erde GGW Gesellschaft Geologischer Wissenschaf- (Potsdam) ten (in der ehem. DDR) GLU Geologische Landesuntersuchung (Fir- menbezeichnung)

IAGOD International Assoziation on the Genesis of Ore Deposets IFR ehem. Institut für mineralische Rohstoffe und Lagerstättenwirtschaft (Dresden)

KMU Karl-Marx-Universität Leipzig kb ältere Bezeichnung der kiesig-blendigen Formation (= Quarz-Polymetall-Assozia- tion) kku Kammquarz-Kalzit-Uranpechblende-For- mation krsb Karbonat-Antimonide-Folgengruppe krsf Karbonat-Sulfid-Folgengruppe kt Kilotonne

LAFO Lagerstättenforschung (Bezeichnung für ehem. Amt für Lagerstättenforschung) LfUG Landesamt für Umwelt und Geologie

NN Normal Null