Klagenfurt Und Gottschee Rücken Enger Zusammen Wenn Jugend Tradition Pflegt, Geht Gottschee Nicht Unter
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vormals Gottscheer Bote Heimatblatt der Gottscheer Folge 1 – Jahrgang 102 (89) Jänner 2005 Gottscheer Zeitung – offizielles Organ der Gottscheer Vereinigungen – Erscheint jeden Jahresbezugspreis: Österreich 3 16,– (einschließlich 10 % MwSt.), Deutschland/euro- Monat – Sämtliche Berichte und Zuschriften sind an die „Gottscheer Zeitung“, A-9010 päisches Ausland 3 22,–, USA/Übersee US-Dollar 27,–, Kanada Can. Dollar 38,–, Luftpost Klagenfurt, Österreich, Schließfach 102, zu richten – Abdruck (auch auszugsweise) nur mit USA/Übersee US-Dollar 37,–, Luftpost Kanada Can. Dollar 53,–, Postscheckkonto Quellenangabe gestattet. www.gottschee.at 4163.053, Hypo Alpe-Adria-Bank AG, 9020 Klagenfurt, Konto 120.2057, BLZ 52000 MIT DER HEIMAT IM HERZEN ÜBER LAND UND MEER VERBUNDEN Klagenfurt und Gottschee rücken enger zusammen Wenn Jugend Tradition pflegt, geht Gottschee nicht unter Zu einem kleinen Vorweihnachtserlebnis wurde für die Jugendgruppe des Altsiedlervereines in Krapflern am letzten Adventsonntag ein Besuch in Kla- genfurt. Es wurde der Christkindlmarkt besichtigt, und die Gruppe aus unse- rem Gottscheerland, der sich auch viele Eltern der Jugendlichen angeschlos- sen hatten, wurde auf dem Neuen Platz von Bürgermeister Dkfm. Harald Scheucher begrüßt. Die Jugendgruppe bot einen gesang- beide Minderheiten in ihrer Eigenstän- lichen Reigen von Gottscheer Liedern. digkeit erhalten bleiben sollten. Zu Au- Bürgermeister Dkfm. Harald Scheucher gust Gril gewandt sagte Dr. Michitsch: zeigte sich erfreut über den Besuch, der „Du hältst unsere Gottscheer zusam- auf Initiative seiner Gattin, NR-Abg. men. Es lebe Gottschee, es lebe Kla- Mag. Elisabeth Scheucher, Präsidentin genfurt und es lebe Kärnten“, schloß Dr. des Hilfswerkes Kärnten, zustande ge- Michitsch seine kurze Ansprache. kommen war. Scheucher hob die engen Unter den Zuschauern befanden sich Beziehungen zu den Gottscheern her- Mag. Elisabeth Scheucher, Gemein- vor, die vor 675 Jahren aus ihrer Urhei- derätin Mag. Susanne Polligger, Hilfs- mat Kärnten und Osttirol in ein Land werk-Direktor Karl Wrumnig, der ehe- kamen, das sie gerodet und besiedelt malige Abgeordnete Ferdinand Sablat- haben. Er betonte auch, daß das Gott- nig, der Obmann des Rates der Kärntner scheer Kulturgut ein fester Bestandteil Slowenen Jozˇe Wakounig und der Lei- österreichischen Kulturgutes sei. Kla- ter des Volksgruppenzentrums in Wien genfurt könne sich zu Recht „die heim- Mag. Marjan Pipp und Dr. Marjan liche Hauptstadt der Gottscheer“ nen- Sturm. Herzlichen Applaus erntete das nen. Für den Altsiedlerverein in Pöl- „Klenker-Trio“ aus Rudolfswert (Novo landl ist im Budget der Landeshaupt- mesto), das heimatliche Klänge auf den Bei der Vorstellung der Gottscheer Jugendgruppe beim Weihnachtsmarkt auf stadt ein jährlicher Fixbetrag als Adventmarkt zauberte. Die Mitglieder dem Neuen Platz in Klagenfurt dankte August Gril dem Kärntner Hilfswerk Unterstützung enthalten. der Jugendgruppe erhielten kleine Ge- für die freundliche Einladung nach Klagenfurt. Dem Erinnerungsfoto stellten Die Treffen von Gottscheern und schenke vom Bürgermeister, nachdem sich Dir. Karl Wrumnig, Urschi Kop, GR Mag. Susanne Polligger, Kärntnern bzw. Klagenfurtern seien im- sie zuvor schon vom Kärntner Heimat- DI August Gril, NR-Abg. Mag. Elisabeth Scheucher, Bürgermeister Dkfm. mer ein bedeutendes Ereignis, sagte Ob- werk Halstücher erhalten hatten. Sie Harald Scheucher, GR Christina Krainz und Dr. Viktor Michitsch. mann DI August Gril vom Altsiedler- brachten selbstgebastelten Weihnachts- verein. Der Vorsitzende unserer Lands- schmuck sowie Honig und Met, den tuation der Gottscheer Altsiedler zu ver- tung von Urschi Kop für ihr gekonntes mannschaft in Kärnten, Dr. Viktor Mi- Gril stiftete, mit. fassen, um diese der Bundesregierung Auftreten. Herzliche Dankesworte gal- chitsch, dankte dem Bürgermeister für Die Gottscheer Delegation war übergeben zu können. Außerdem sagte ten Elisabeth Scheucher, Mag. Susanne die herzliche Begrüßung und meinte u. anschließend Gast des Bürgermeisters Scheucher Stipendien für junge Gott- Polligger und Hilfswerk-Direktor a., daß sich die Gottscheer in Klagenfurt bei einem Mittagessen im „Kärntner scheerInnen für den Besuch von Wrumnig. Er hoffe auf eine baldige nie fremd gefühlt hätten. Der junge Hamatle“. In ihrer Tischrede versprach Deutschkursen in Kärnten zu. Weiters Wiederholung eines derartigen Treffens Chor pflege erfolgreich Gottscheer Kul- NR-Abg. Elisabeth Scheucher ihren kündigte sie einen Besuch im Frühjahr im Interesse der Zusammengehörigkeit. turgut. Dr. Michitsch kam dann auf die Gästen jede Unterstützung beim Bun- im Gottscheerland an, wobei an jener „Wir lassen uns nicht unterkriegen, wir Kooperation zwischen den Gottscheern deskanzler und bei der Außenministe- Stelle im Hornwald, an der viele Gott- bleiben Gottscheer“, schloß Dr. Mi- in der alten Heimat und den Slowenen rin. Sie lud Gril und Prof. Doris Deben- scheer auf schreckliche Weise ihr Leben chitsch unter Beifall seine Kurzanspra- Kärntens zu sprechen und meinte, daß jak ein, ihr eine Denkschrift über die Si- verloren, ein Gedenkkreuz errichtet che. werden soll. Sie sei stolz, daß sie maßgeblich den Erinnerungs- August Gril sprach von einem erleb- Besuch aus der Gottschee mit vorberei- geschenke werden nisreichen Tag in Klagenfurt und meinte ten konnte, betonte Mag. Susanne Pol- ausgetauscht: zu Elisabeth Scheucher: „Wenn es ein ligger. Bei ihr spürt man, daß das Herz Urschi Kop, Christkindl gibt, und ich glaube daran, dahintersteht. DI August Gril so sind Sie eines.“ Dr. Viktor Michitsch und Bürgermeister dankte der Jugendgruppe unter der Lei- (Fortsetzung auf Seite 2) Dkfm. Harald Scheucher. Die Mitglieder der Jugendgruppe auf der kleinen Bühne des Klagenfurter Weihnachtsmark- tes. Es war für sie ein erlebnisreicher Tag. Alle Fotos: Gerd Eggenberger, Klagenfurt Allen Lesern und Landsleuten ein friedvolles und glückliches neues Jahr! Seite 2 GOTTSCHEER ZEITUNG Jänner 2005 Das Fest der Hl. Drei Könige Unsere Meinung Am 6. Jänner feierte man in Gott- Bald nach dem Neujahrstage gingen schee, wie heute noch in den Alpenlän- die Sternsinger herum, in jedes Haus ka- Ein neues Jahr ist angebrochen. Was wird es wohl bringen? Fest steht, daß dern, das Fest der Hl. Drei Könige. Die men sie, suchten das Jesuskind, drehten wir Gottscheer unsere Tradition, unser Volkstum, unsere Sitten und Gebräu- „Heiligen Drei Könige“ (Kaspar, Mel- den Stern recht fest und sangen dazu: che verbunden mit dem Glauben auch im neuen Jahr mit Eifer und Hingabe chior und Balthasar) waren die Weisen „Stern, du darfst nicht stille stehn, du pflegen wollen. Nur dadurch erhalten wir unsere Heimat, wo immer wir ein aus dem Morgenland, von denen das mußt mit uns nach Betlehem gehn...“ neues Zuhause gefunden haben. Dies bringt für unsere landsmannschaftlichen Matthäusevangelium berichtet: „Und Sie bekamen auch allerlei Gutes, Organisationen auch viel Arbeit mit sich. Die einzelnen heimatlichen Veran- sahen das Kindlein, warfen sich nieder, wünschten den Bewohnern noch Glück staltungen, die im Laufe des Jahres stattfinden, müssen jetzt schon vorbereitet huldigten ihm, taten ihre Schätze auf im neuen Jahr und gingen mit Dank werden. Die Kontakte, nicht nur unter den Organisationen, sind zu pflegen, und brachten ihm Gold und Weihrauch weiter. und die Festlichkeiten sind abzustimmen, auch der Kontakt unter den einzel- und Myrrhe“ (Matthäusevangelium 2, Am Dreikönigstage wurde der Ship- nen Landsleuten muß aufrecht bleiben. Unsere Wünsche zum neuen Jahr ge- 11). Auch bei einer Krippe durften die pling angeschnitten. Jeder bekam ein hen zunächst dahin, daß wir unserer Aufgabe gerecht werden mögen, was Heiligen nicht fehlen. Stückchen davon, nicht nur Menschen, natürlich die Bitte an den Allmächtigen einschließt, daß unsere Landsleute ge- In Gottschee gab es nicht viele Kir- auch die Rinder. Gottes Segen war auf sund bleiben und ihren Glauben bewahren; den Glauben an Gott als auch den chen, die den Hl. Drei Königen geweiht diesem Brote, Gottes Segen für die Glauben an die Heimat. waren. Wir kennen die Kirche von Leute und das Vieh, wieder für ein In letzter Zeit werden sehr viele geschichtliche Unrichtigkeiten, hier vor al- Schwarzenbach und von Kostel. ganzes Jahr. lem in Slowenien, über die Gottscheer verbreitet. Es werden Behauptungen Heute weit verbreitet ist in der katho- Das Sternsingen wurde im 16. Jahr- aufgestellt, die hinten und vorne nicht stimmen und als Unterstellungen ange- lischen Kirche der Brauch der von Haus hundert erstmals urkundlich vermerkt sehen werden müssen. Es wird geradezu eine Hetze gegen die Gottscheer, be- zu Haus ziehenden Sternsinger, die um und war bald schon sehr verbreitet. sonders gegen jene, die in der alten Heimat leben, betrieben. Es wird Haß ge- eine Gabe bitten und das Haus segnen, Zunächst wurde ein Kreuz auf die Türen schürt. Diese Kampagne gegen die Gottscheer wird vor allem in den Medien wobei die jeweilige Jahreszahl und die gemalt, daraus entwickelte sich der betrieben. Die Urheber der Hetzartikel negieren die Geschichte oder verfäl- Initialen „C + M + B“ an die Haustür ge- Haussegen „C + M + B“, „Christus schen sie. Die Treue zu unserem Volkstum wird als Versuch dargestellt, daß un- schrieben werden. Auch im Gottscheer- Mansionem Benedicat“, „Christus sere Leute „Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ wiederbegründen land war das Sternsingen beliebt. segne das Haus“, welcher das Böse ab- wollen. Welch ein Unsinn! Hinter diesen falschen Berichten stehen Leute, die uns Gottscheern nicht gut gesinnt sind. Bedauerlich ist nur, daß