SATELLITEN-EMPFANG Ausleuchtzonen S. 13 Liebe Leser, Exoten auf 4 S. 38 Die 60er kommen S. 42 Der Äther-Zorro S. 52 MAC ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Mit aller Gewalt SATELLITEN-TECHNIK wird der TV-SAT in D2-MAC senden, schlimmstenfalls erst Satelliten im All S, 6 mal ohne Zuschauer, solange die Decoder noch nicht zu Der F4 S. 9 einem vernünftigen Preis erhältlich sind. Endlich haben wir unsere europäische Einheitsnorm. Bravo, liebe Europapoli­ Aussat K3 S. 14 tiker, die ihr von Technik ja so viel versteht. Mäk, Mäk ... ._ S. 27 Downconverter Übersicht... S. 37 Schließlich heissen die neuen Normen alles was mit MAC, SATELLITEN-PROGRAMME das wird schon irgendwie passen. Die braven Skandinavier halten an der eigentlichen EBU-Norm C-MAC fest, die Fran­ Die Welt im Heim S. 32 zosen und Deutschen kamen auf die Idee mit D2-MAC, die Briten stehen da natürlich nicht nach und kamen vor kur­ PROGRAMME zem mit ihrer Sondervariante D-MAC aufs Normen parke tt. Geduldete Illegalität S. 46 Und dann haben wir da noch B-MAC, eine Entwicklung von Scientific Atlanta, die es erfreulicherweise auch schon mal RUBRIKEN in zwei Grundvarianten gibt, eine für 525 Zeilen und eine Info Mix .'•.'. S. 4 für Australien und Europa umgestrickte Version für 625 Transponder Markt S. 7 Zeilen. Satelliten Markt S. 17 Programm News Satellit .... S. 41 Europas Satelliten S. 44 Untereinander kompatibel, weder parallel noch auf oder abwärts, ist keine der Normen. Die digitalen Tonsignale America on Satellite S. 51 werden mit den Bildsignalen vermischt, ändern sich die USA Today S. 53 Tonparameter wie von C-MAC auf D2-MAC, ändert sich das Satellitenfirmen S. 54 gesamte Signalbild und mit einem Decodersystem ist dießn- Leserbriefe S. 57 dere MAC-Variante nicht mehr sichtbar zu machen. Impressum S. 58 Wer also auropaweit fernsatellitensehen will, der braucht INSERENTEN VERZEICHNIS ALLSAT S. 40 einen B/C/D/D2-MAC- Antennes S. 12 Decoder. Großartig. Das ASTRA S. 50 war es, was uns all die BEL-TRONICS S. 59 Jahre noch gefehlt hat. braun btv S. 26 + 39 C. ITOH S. 21 Allerdings: Vielleicht EFRASAT S. 18 sollte man den neuen EuroSat S. 26 Normensupermarkt nicht GRUNDIG S. 2 HAMCO star S. 36 überbewerten. Schließ• Hirschmann S. 11 lich gab's Argern ähnli• HiTech S. 43 chen Kalibers schon sei­ Kathrein S. 5 nerzeit bei SECAM und Laser S. 20 PAL. Lange Zeit war es Medialand S. 23 ein teures Vergnügen, das Micro X S, 7 DDR-Programm in Farbe MWO S. 35 sehen zu können. Ein• Neveling S, 16 + 24 schlägige Elektronikfir­ NKM S. 24 men fanden ihre lukrati­ OrbiSat S. 43 ve Verkaufsnische mit PROSAT S. 15 nachrüstbaren Farbteilen. Radio Wieser S. 18 Im Grunde ist es erst seit RBI S. 24 Roche S. 16 diesem Jahr soweit, daß Sky Sat S. 18 PAL/SECAM-Module STOG S. 17 + 19 + 60 derart preiswert gewor­ TeleSat . . . . S. 29 den sind, daß sie schon in billigste Importfernseher einge­ Tele Vision nternational . . S. 22 baut werden; der Mehrpreis macht man gerade vielleicht Transtart . . . S. 20 DM 10,- aus. Und auch die Erweiterung auf NTSC ist VTH S, 49 mittlerweile zu einer Lappalie geworden, Multinormgeräte WISI S, 25 mit allen Variationen kosten wenn 's hoch kommt DM 150,- mehr wie ein Single-Norm-Gerät. TITEL FOTO Impressionen aus dem Weltraum: der ECS 4 und der Aussat K3, wie Warum also soll es nicht einmal so weit sein, daß auch ein sie der Künstler sieht. Multinorm-MAC-Chip entwickelt ist, der in Großstückzah• len hergestellt den Endpreis nur noch'geringfügig erhöht. Zeichnung: Eutelsat Rückblickend wundert man sich dann wegen der vielen heu­ Kleines Foto: 60 cm Satelliten­ tigen MAC-kereien. empfang im Realbetrieb auf einem Balkon. Foto: Klaus Kirchberger Nur gibt's halt diesen Wunder-Multinormchip hier und heu­ BEILAGENHINWEIS te noch nicht und das wird dem TV-SA T und all denen, die auf ihn unüberlegt große Hoffnungen setzen, noch eine lan­ Dieser Ausgabe beigeheftet sind ge Durststrecke präsentieren. Bestellpostkarten des Verlags TELE-audiovision. Wir aber trinken erst einmal auf unsere Europapolitiker Einem Teil der Auslandsauflage liegt eine englische Kurzfassung bei. Ihr. gluck, Alexander Wiese INTERESSANTE NEUIGKEITEN Info Mix

BROADCAST 87 95 cm Monitor Vom 14. bis 17. Oktober zeigten Besonders für den professionellen Ein­ Anbieter der Studiotechnik in Halle 2 satz bietet „TV System Electronic" der Frankfurter Messe ihre Geräte den einen 95 cm Monitor an, dessen Bild­ Profis. Schwerpunkt war die digitale röhre von Mitsubishi kommt und das und dreidimensionale Bildgestaltung digitale Chassis von Loewe. Monitor­ für Spot und Darstellung von Be­ wände zur Produktpräsentation (oder wegungsabläufen. Bauteile für den Vorführung aller empfangbaren Satel­ Noch nicht als Walkman zu verwen­ Profi-Satellitenempfang wurden ange­ litenprogramme?) sind fast zum Sta­ den: Satelliten-Tuner für digitalen Ra­ boten von EMT-Franz (SAT TV-Pro­ tus quo für internationale Firmen ge­ zessor 1000) und DELTA-System worden. Das Großbild mit seiner emo­ dioempfang. Foto: SONY (Verteiler Steckfeld für D2MAC). tionalen Dichte dominiert dabei zu Außerdem hielt die DBP einen Vor­ Recht. So dient der 95 cm Monitor SONY bei Digitalradiotests dabei trag über die Möglichkeiten für Pro­ als Baustein einer 16er Bildwand, das Während der Funkausstellung er­ grammveranstalter, über Satellit zu ergibt eine Gesamtbilddiagonale von möglichte ein professionell einsetz­ senden. Allein die Heranführung z.B. 4 m. barer SONY-DAT-Recorder PCM- einer Fernsehleitung von einem Studio 2500, der seine Premiere einige Wo­ zur 25 km entfernten Sendestelle (z.B. Automatisches Sendertesten chen zuvor bei der Aufzeichnung der Raisting) schlägt mit monatlich Für das schwedische Sendernetz stellte Wagner-Festspiele in Bayreuth feierte, 13.750,-DM zu Buche. ,,RE Instruments" das SOVIM (SOund die komplette digitale Satellitenüber­ Video Measurement) Projekt vor. Da­ tragung von der Tonquelie bis zum mit ist eine schnelle und leistungsfähi­ Empfänger. Dabei mußten diverse Zulassungsverzö gerungen ge Streckenprüfung des Sendernetzes Wandlungen durchgeführt werden. Die Seit einiger Zeit klagen Geräteherstel­ möglich, ohne den Sendezeitplan zu Senderegie der jeweils aktiven Rund­ ler und ihre deutschen Generalvertre­ stören, z.B. durch nächtliche vollauto­ funkanstalt mußte die Abtastrate der tungen über einen schleppenden Gang matische Tests. verwendeten CD-Platte von 44.1 kHz bei der Abwicklung des ZZF-Zulas- oder bei Benutzung eines DAT-Re­ sungsverfahrens für Satelliten-Receiver Broschüre über Haustechnik corders von 48 kHz auf die Abtastfre­ und Downconverter. So können „no- In einer neuen Broschüre „Planungs­ quenz von 32 kHz für das Leitungs­ name"-Geräte nicht mit der im Ver­ forum 87" von Bosch (Robert Bosch netz der Deutschen Bundespost kon­ trauen auf eine problemlose Erteilung GmbH, Abteilung ZVW 41, Postfach vertieren. Denn die Signale wurde zu­ im Vorgriff ausgegebene Zulassungs­ 50, D-7000 Stuttgart 1, Bestellzeichen nächst über Glasfaserleitung von den nummer arbeiten und bleiben in den 1 987 709 052) wird auch auf den beteiligten ARD-Stationen in die Lagern. Empfang von Satellitensignalen und Zentrale nach Usingen geschickt, von Wie der TELE-satellit-Redaktion Herr ihrer Verteilung im Haus eingegangen. wo aus sie erst nach Multiplexierung Lorang, zuständiger Bereichsleiter des Die Broschüre dient vorwiegend der und digitaler Modulation zum Sateili- ZZF, in einer Stellungnahme dazu Kundenberatung. . ten gesendet wurden. ausführte, ist die Personalbesetzung im Zulassungssektor der mittleren Auf­ tragslage angepaßt. Der aufstrebende V E R A N S T A L T U N G E N Satellitenempfang in der Bundesrepu­ 8. bis 11. November 1987: 1. und 2. Dezember 1987 blik und die entsprechenden Anträge ANTENNE 87. Französische Kommu­ WORLD TELECOMMUNICATIONS auf Zulassung der Geräte bedingen nikationsmesse in Paris. Findet zusam­ CONFERENCE im Hotel Inter.Conti- eine Bearbeitungszeit von momentan men statt mit der 4. Jahresversamm­ nental in London. Zum 8. Mal veran­ vier Monaten, was sich im Vergleich zu lung der privaten Lokalradios und der staltet die „Financial Times" die Kon­ anderen Prüfinstituten noch gut dar­ 5. Jahresversammlung der privaten ferenz, bei der Vertreter von AT&T, stelle. Fernsehanbieter. British Telecom, ALCATEL, IBA usw Erschwerend kämen die unvollständi­ Kontakt: Expomedia, 18 Avenue du Fachvorträge über die Neuordnung der gen Unterlagen der Einreicher hinzu, General Ledere, F-92100 Boulogne. Telekommunikation der westlichen weshalb Anträge nicht bearbeitungs­ Tel (1)46.04.82.02.+ Welt halten werden. fähig sind, da Schaltpläne, Meßpro­ Kontakt: Financial Times Conference tokolle und Datenblätter fehlen. 16. bis 17. November 1987 VIDEO-PRAXIS VIDEO-TRENDS Organisation, 2nd Floor, 126 Jermyn Bisher seien dem ZZF noch keine Street, GB-SW1Y 4UJ London. Tel. offiziellen Beschwerden entgegenge­ ITVA-Arbeitstagung und Video-Aus­ 01-925 2323. bracht worden. Das ZZF klärt den stellung unter dem Motto ,.Video-An­ Einreicher jeweils über fehlende Unter­ wender treffen Video-Anwender". lagen oder Bearbeitungszeiten auf. Die Kontakt: ITVA Service, Hegnacher aktiven Bauteile erhalten eine be­ Str. 30, D-7050 Waiblingen 7. 1. bis 10. Januar 1988 fristete Zulassung bis Dezember 1987, 24. bis 25. November 1987 CONSUMER ELECTRONICS SHOW an eine großzügige Fristverlängerung ISDN CONGRESS in Suttgart. Auf der in Las Vegas, Nevada, USA. Bei der ist gedacht, da das EG-Harmonisie­ rund 400 Quadratmeter umfassenden letzten Show im Winter 1987 stellten rungsverfahren noch nicht abgeschlos­ ISDN-Show auf dem Killesberg werden 1400 Firmen ihre Produkte über sen ist. live ISDN-Anwendungen vorgeführt. 100.000 Besuchern vor. Die Show fin­ Die begrenzte Zulassungsfrist nach den Dabei kommen völlig unteschiedliche det zweimal jährlich statt, im Sommer vorläufigen technischen Vorschriften Geräte von 13 Herstellern zum Ein­ wieder vom 4. bis 7. Juni 1988 in Chi­ hat bei den bei Endkunden aufgestell­ satz. cago. ten Geräten für diesen keine Konse­ Kontakt: telemac, Ferdinand-Maria- Kontakt: Consumer Electronics quenzen, sofern von den Geräten keine Str. 3, D-8130 Starnberg, Tel (08151) Shows, 2001 Eye St., NW, Washington Störungen ausgehen. 14 281. DC, 20006, USA. Tel (202) 457-8700.

SATELLITEN IM ALL Schicksalsflug

Die ARIANE beförderte mit ihrem 19. Flug zwei Satelliten erfolgreich ins All Ein Aufatmen ging hörbar durch die Fachwelt.

eit über einem Jahr erschienen die SProbleme um die 3. Stufe der ARIANE wie ein „Gordischer Kno­ ten". Immer wieder tauchten unvor­ hergesehene Probleme auf. Dabei galt es für die ARIANE-Techniker immer, jede Verschlingung des „Knoten" in Ruhe zu durchdenken und das Drän­ gen Außenstehender einfach zu igno­ rieren.

Kein leichtes Spiel, denkt man an den 18. Flug der ARIANE zurück. Der extra nach Korou angereiste Francois Mitterand mußte enttäuscht die Kopf­ Letzte Checkups hörer beiseite legen, als die Sprengung vor dem Start ins des Flugkörpers nicht mehr aufzuhal­ dunkle Nichts: ten war. Techniker von Hughes Aircraft Umso größer das Aufatmen jetzt beim prüfen den AUS­ 19. Flug. Die Techniker hatten bewie­ SAT K3 (Foto sen, daß sie ihr Knowhow beherrschen. rechts), der sich Jedoch, wenn es nicht geklappt hätte... erst im Weltraum wie ein Teleskop Nicht nur in Französisch Guiana herr­ schte eine zum Platzen gespannte At­ auf seine Betriebs­ mosphäre, geprägt durch die Belastun­ länge ausfährt. gen der vergangenen Monate, auch in Der ECS 4, der Evry bei Paris und in Toulouse, Lon­ jetzt nach der don, und München schlugen Übernahme den sich Mitstreiter und Zulieferer an der Namen EUTEL- Mattscheibe die Nacht um die Ohren, SAT I-F4 erhält, um in einer Direktübertragung (z.B. wird von Techni­ über TELECOM 1B, Sonderübertra­ kern von MATRA gung von „Antenne 2") den Werde­ gang ihres eigenen Jobs mitzuerleben. (Foto unten) ge­ Dabei hatten bereits 65 Testläufe, die prüft. immerhin an die DM 150 Millionen Fotos: Arianespace verschlungen hatten, doch eine gewiße Sicherheit geliefert.

Der Start am 15. September um 02.00 Uhr früh verlief außer einer um Mitter­ nacht (hiesige Zeit) aufgetretenen Ver­ zögerung des computergesteuerten Countdowns wegen Fehlsignal eines Ventils (Zum Startablauf siehe auch die letzten beiden TELE-satellit Ausga­ ben). Nach erfolgreichem Start und dem Zünden der 3. Stufe übernahmen nacheinander die Kontrollstationen in Natal, Ascension Island und Libreville die Überwachung des Flugkörpers, da er aus der Reichweite von Korou he­ raus gelangt war.

18 Minuten und 27 Sekunden nach dem Abheben wurde planmäßig zuerst der AUSSAT K3 abgestoßen und sich selbst überlassen. Knappe 4 Minuten später und etwa 700 km oberhalb Libreville entließ die ARIANE ihre

weiter Seite 8 PROGRAMME AUSSTRAHLEN Transponder Markt

Ein Transponder ist noch frei Ursprünglich hatte die Britische Fernmelde­ gesellschaft „British Telecom" zwei Tran­ sponder auf dem EUTELSAT I-F4 anmieten wollen. Kurzfristig hat sie jedoch ihre Op­ tion zurückgezogen. Einen der beiden freige­ wordenen Transponder hat bereits eine Gruppe erhalten, die ein deutschsprachiges Fernsehprogramm abstrahlen will. Der ande­ re Transponder ist bislang noch frei und kann von Interessierten angemietet werden.

Der freie Transponder ist auf den Westbeam des Satelliten aufgeschaltet und erreicht da­ mit ein identisches Zielgebiet, wie es bereits die Programme RAI UNO, Super Channel, SAT 1 uswvom EUTELSAT I-F1 erreichen.

Zuständig für die Vergabe ist nicht direkt die EUTELSAT-Organisation, sondern die jeweilige nationale Fernmeldeverwaltung, bei uns die Deutsche Bundespost, die auch die Genehmigung für einen Uplink er­ teilen muß. Fortsetzung von Seite 6 nen. Der in den Satelliten vorhandene Der erfolgreiche Start wurde von der Resttreibstoff dient dazu, die regel­ Antennenindustrie, von den Geräte­ mäßig wiederkehrenden Lagekorrektu­ herstellern und den Bauteileanbietern ren auszuführen, denn magnetische mit großer Genugtuung aufgenommen. zweite Nutzlast, den ECS 4. Damit war Einflüsse der Erde, des Mondes, der Die in die Entwicklung und Werbung die Mission erfüllt. Sonne und der Sonnenwinde beför­ gesteckten Millionen in Sachen Satelli­ dern den Fugkörper langsam aus seiner tenempfang mächte man endlich vom Beide Satelliten legten die Wegstrecke Bahn. Ohne Korrekturen, die alle 14 Konsumenten, der auf das Programm­ zu ihrem endgültigen Orbitstandort Tage ausgeführt werden, würde er als­ angebot aus dem Himmel mit kleinem (Triftorbit) mit Hilfe ihrer eigenen bald seine Ausleuchtzonen auf der Er­ Aufwand wartet, zurückholen. Der Apogäumsmotoren zurück. Für dieses de verändern bis er, außer Kontrolle jetzige erfolgreiche Start läßt erwarten, Manöver wird viel Treibstoff ver­ geraten, in den Weltraum abdriften daß auch der TV-SAT problemlos ins braucht, wobei jeder eingesparte Liter würde. All hinaufkommt- So versprechen sich Sprit die Lebensdauer des Satelliten die vier weltweit agierenden Firmen um Wochen verlängert. Vom 5. bis 10. Oktober liefen die Fuba, Hirschmann, Kathrein und Wi- Konditionstests. Hier muß der si ein Riesengeschäft mit sechsstelli­ Der ECS 4 schaffte das Apogäumma­ verantwortliche Hersteller, British gen Stückzahlen zum Empfang von növer perfekt und trieb auf seinem Aerospace, der ESA nachweisen, daß TV-SAT, TDF und ASTRA. Triftorbit günstigerweise bereits zwei der Satellit auch den bestellten Bedin­ Tage früher als geplant am 5. Oktober gungen im realen Betrieb entspricht. Bei ALLSAT, BEL-TRONICS, STOG auf seine Orbitstation 1*0 Grad Ost. Danach folgen die Übergabetests, die und TRATEC ist man eher der Mei­ Der AUSSAT K3 benötigte mehr den Besitzer- und Namens-Wechsel nung, daß mit den nun in greifbare Schub, um von seiner Ausstoßstelle einläuten: Aus dem ECS 4 wird so der Nähe gerückten Start des DBS zwar oberhalb Westafrikas zu seinem Stand­ EUTELSAT I-F4. In dieser Zeit sind ein gewisser Werbeeffekt verbunden ort über Australien zu gelangen. Die Test-Wobbelsignale zu beobachten. Na­ ist, der allenfalls den Konsumenten Feinkorrekturen hin zur gewünschten türlich nur vom ECS 4, nicht vom die Richtung zu den leistungsfähige­ Position werden bei den geostationä- AUSSAT, der in Europa nicht empfan­ ren ASTRA und EUTELSAT II zei­ ren Flugkörpern mit kleinen Hydrazin- gen werden kann. Frühestens ab 31. gen wird. Das richtige, millionen­ düsen vorgenommen, die auf jeder Sei­ Oktober sind reguläre Sendungen mit schwere Geschäft wird aber wohl noch te verteilt sind und von der Kontroll­ Fernseh- und Radioprogrammen so­ auf sich warten lassen. station auf der Erde pulsweise genaue­ wie Telefon und Datenverkehr zu er­ stens dosiert gezündet werden kön­ warten. D RB

Letzte Startvorbereitungen der ARIANE 3. Die oberste Kapsel enthält die Nutzlast, die beiden Satelliten AUSSAT K3 und ECS 4 (späterer Name: EUTELSAT I-F4). Foto: ARIANESPACE EUROPAS SATELLIT Der F4

Das europäische Satellitentrio ist komplett

eben dem allen Satellitenzuschau­ Nern überaus bekannten EUTEL­ Die EUTELSAT-Organisation SAT I-Fl und dem weniger bekannten die Bundesrepublik steuert 10.82% der EUTELSAT I-F2 verfügt die EUTEL- Erst 1985 offiziell gegründet, sind an Kosten bei. SAT-Organisation ab November über der europäischen Satellitenorganisa­ An der Produktion des jetzt gestarte­ den langersehnten F4; frisch und in tion mit Sitz im höchsten Wolken­ ten EUTELSAT I-F4 waren beteiligt: Topform im Orbit etabliert. Der kratzer Europas, dem Tour Montpar- British Aerospace (GB) als Verant­ millionenteure F3 fiel leider im August nasse in Paris, über 26 Mitgliedsländer wortliches Generalunternehmen und 1985 in den Atlantik. und private Agenturen beteiligt. Vor für das Systemdesign und die Startope­ 1985 gab es die Interim Eutelsat, die ration, MATRA (F) für Management, Während der Fl von seiner Orbitposi­ die 1. Generation ihrer gleichnamigen Flugkontrollsystem und Elektrisches tion auf 13 Grad Ost die Verteilung Satelliten entwickelte und in Betrieb internationaler Radio- und Fernseh­ Erdsegment, MBB ERNO (D) für Ma­ programme verrichtet, sorgt der F2 nahm. nagement, Thermal und Struktur, von 7 Grad Ost aus für die Eurovision Der Organisation steht der General­ AERITALIA (I) für Sturkturdesign, sowie für die Abstrahlung des Norwe­ direktor A. Caruso vor, der vom Herstellung und Tests, SELENIA SPA- gischen TV. Beim Ausfall eines der „Board of Signatories" für 6 Jahre ein­ ZIO (I) für die Antennen, SAAB (S) beiden Satelliten wäre es schlecht um gesetzt wurde. Fast alle europäischen für Management und TT+C, ANT (D) einige Programme bestellt gewesen, Staaten sind an der EUTELSAT betei­ für die Wanderfeldröhren, Verstärker die nur Sekundärrechte auf einem Sen­ ligt, jedes Land trägt zur Finanzierung und Empfänger und SEP (F) für den dekanal -erhalten hatten. So fiel Ende bei. Den größten Anteil leifern mit 1986 ein Transponder auf dem Fl aus, Apogäummotor und die Sicherungsein­ als sich nach zuvor immer wieder auf­ 16.4% Frankreich und Großbritannien, heit. getretenen Sendeaussetzern diesmal der Transponder nicht mehr reaktivie­ die die niedrige Elevation von 15 bis paddel von 14 m ist der unter der Re­ ren ließ. 17 Grad nicht mehr hereinholen kön­ gie von British Aerospace gebaute Vo­ nen, schimpfen ungerechtfertigt auf gel ein eindrucksvolles Gerät (siehe Auch auf dem F2 kann ein Transpon­ die Post. hierzu auch Heft Nr. 36). Fast 1 kW der nur mit halber Kraft fahren (was elektrische Energie sichern den Paral­ kaum jemand bemerkte) und so ist Der EUTELSAT I-F4 ist technisch mit lelbetrieb von zehn Transpondern. das nachhaltige Interesse der EUTEL- dem nur 3 Grad entfernt positionier­ SAT-Manager an einem Reservesatelli­ ten F2 identisch. Beide verfügen gegen­ Alle EUTELSAT-Satelliten sind Mehr­ ten mehr als verständlich. Schließlich über dem Erstsatelliten Fl über zwei zwecksatelliten für den Fernmeldever­ führten auch fehlende Kapazitäten bei weitere Transponder im 12.5 GHz kehr und für reguläre Programme: der EUTELSAT zur Kanalbelegung der Bereich (bekannt von den beiden TE- Kompromisse sind notwendig. So wer­ Deutschen Bundespost bei dem recht LECOM-Satelliten) und einem ver­ den für einen normalen Fernsehkanal ungünstig gelegenen INTELSAT VA- besserten Eclipsenschutz bei Abschat­ allenfalls 36 MHz Bandbreite benö­ F12 auf 60 Grad Ost. Ein Millionen­ tung durch die Sonne (batteriegepuf­ tigt — vorhanden sind jedoch 72 MHz geschäft ging der EUTELSAT dadurch ferter Ausfall der Energieversorgung). breite Transponderkanäle. Das kann verloren und viele abgeschattet liegen­ Mit seinem Gewicht von 1.2 Tonnen z.B. genutzt werden für die Übertra­ de Satellitenempfangsanlagenbesitzer, und einer Ausladung seiner Sonnen- gung zweier Programme über einen Transponder, wie es die RAI über ihren Transponder auf dem Fl vor­ exerziert hat. Daneben eignen sich derart breite Transponder für die Über­ tragung von Hochgeschwindigkeits- datenverkehr oder für Digital-TV usw.

Die 20 Watt starken Wanderfeldröhren können verschiedenen Antennen zuge­ schaltet werden, entsprechend dem ge­ wünschten Zielgebiet. Drei Spotbeams für den 11 GHz Bereich versorgen die europäischen und afrikanischen Atlan­ tikanrainer, Mitteleuropa und Osteuro­ pa. Eine vierte Multiservice Antenne arbeitet nur im 12.5 GHz Bereich für den Business Verkehr. Auch eine Euro­ paantenne ist vorhanden, die von Gran Canaria bis Palästina empfangbar ist. Allerdings erfolgt die Energieverteüung hier nach dem Gießkannenprinzip, ein Belegung der Transponder 1 und 7 auf dem EUTELSAT I-F4. Von den 72 MHz Bandbreite Empfang ist nur mit Antennen ab 4 m werden nur ca 32 MHz genutzt, um die Dämpfung zum versetzt gegenpolarisierten Nachbar­ aufwärts sinnvoll möglich. Die Spot­ kanal zu erhöhen. Es wurde zusätzlich Programm A auf den 1. Kanalplatz gelegt, um gegen beams können dagegen wie ja bereits das Programm auf dem nur 3 Grad entfernten EUTELSAT I-F1 besser zu entkoppeln. Ein Vorteil für Besitzer kleiner Parabolspiegel mit naturgemäß großem Öffnungswinkel. bekannt und von den beiden Brudersa­ Zeichnung: PROSAT telliten her erprobt, im Kerngebiet mühelos mit Spiegeln von 1.5 m von der einschlägigen Öffentlichkeit hört, ersetzen. Mit dem noch vorhan­ Durchmesser aufgenommen werden. die Eurovision und andere kommer­ denen Treibstoff wird der Fl dann Ein Verdienst weniger des Satelliten zielle Dienste ihre Übertragungen ab­ auf sein Altenteil bei 16 Grad Ost um­ als der stark verbesserten Converter wickeln. gesetzt, eine Position, die bisher noch und Gerätetechnik auf der Erde. nicht öffentlich bekannt gegeben wur­ Alle Sendungen werden horizontal de. Dort wird der Fl dann als Reserve­ Die Multiservice Antenne ist etwas oder vertikal polarisiert zur Erde ge­ satellit solange arbeiten, bis ihm der schwächer als die Spotstrahler, aber schickt, typisch für Verteilsatelliten im Treibstoff ausgeht. durch ein günstigeres Ausleuchtverhält­ Ku-Band und preiswert zum Empfang nis Durchmesser/Lambda im Spiegel mit Polar(isations)rotoren, Polarizer Längerfristig wird sich die 2. Genera­ trotzdem mit 1.8 m Antennen in Mit­ oder Doppelconverter. Durch die Pola­ tion EUTELSAT II mit raffiniert aus­ teleuropa zu empfangen. Allerdings risation der Wellen um 90 Grad wird gelegten Ausleuchtzonen und bis 6 bieten wegen fehlenden Programman­ etwa die doppelte Frequenz au snutz- dB mehr Leistung, im Medium-Power- gebots weder der Europa- noch der ung gewonnen. Bereich etablieren. 16 Transponder Multiservice-Beam besondere Anreize werden mit schaltbaren Feeds so auf und können weitgehend unbemerkt Die Programme auf frequenzgleichen, zwei Multifocus-Antennen wirken, daß gegenpolarisierten Transpondern, wie drei verschiedene, trapez- und rauten­ z.B. Transponder Nr. 1 und 7, sind ge­ förmige Ausleuchtzonen unterschiedli­ geneinander bis ca 30 MHz versetzt, cher Feldstärken entstehen, die der Die Programmbeiegung des um die Übersprechdämpfung der Pola­ europäischen Geographie entsprechen. EUTELSATI-F4 risationsrichtung zu erhöhen und Stö­ rungen zu vermindern. Der Satellit RAI UNO wird vermutlich die regel­ Allerdings ist auch bei EUTELSAT wie selbst erreicht 30 dB Dämpfung von überall in der Satellitenszene ständig mäßige Belegung des F4 einläuten, Vertikal zu Horizontal, der Versatz alles in Bewegung und Erkenntnisse, wenn nicht ein deutschsprachiges Pro­ kommt also den mäßig ausgestatte­ die heute gewonnen werden, können gramm, das wie Phönix aus der Asche ten Empfangsstellen auf der Erde zu­ übermorgen umgeworfen werden. So steigt und derzeit noch anonym blei­ gute, die mit Polarizer oft nur 15 dB hat man in der Pariser EUTELSAT- ben will, dem zuvor kommt. erreichen. Dabei soll noch angemerkt Zentrale erkannt, daß für die 2. Satel­ Kein Gerücht ist der überraschende werden, daß diese erste Generation, litengeneration ein offensiveres, zen­ Ausstieg der britischen Fernmeldege­ zu denen auch der F4 noch zählt, zu tralgesteuertes Marketing mit publi­ einer Zeit geplant wurde, als man noch kumswirksamer Transparenz vonnöten sellschaft BRITISH TELECOM, die ur­ nicht mit einem lukrativen Geschäft sprünglich zwei Transponder mieten ist, um nicht eines Tages gegenüber der mit der Verteilung von Radio- und überaus aktiven Konkurrenz von wollte (siehe auch „Transponder- Fernsehprogrammen rechnen konnte. ASTRA oder DFS Kopernikus, TELE­ amrkt" auf S. 7 in dieser TELE-satellit COM, INTELSAT und DBS ins Hin­ Ausgabe). Einer dieser beiden Tran­ Als nächstes wird die EUTELSAT den tertreffen zu geraten und nur mehr Te­ sponder wird nun möglicherweise von F5 1988 in den Orbit befördern lassen. lefongespräche und Daten übertragen dem noch verdeckt operierenden deut­ Nach neuesten Überlegungen wird die­ zu können. schen Programm belegt werden. ser den Fl, der schließlich mit 5 Jah­ Nachdem die Transponder auf dem ren Dienstzeiten zu den Greisen ge- • RB Atlantikbeam Spanien vergeben wur­ den, steigt die Chance, wenn auch mit schwacher Feldstärke, in Mitteleuropa spanische TV-Programme zu sehen, die Transponderplan für die Kanarischen Inseln gedacht des EUTELSAT I-F4 sind. Bislang sind die beiden spani­ Orbitposition 10 Grad Ost schen Staatsprogramme nur mit Maxi­ malaufwand im 4 GHz Bereich in fi­ nanzkräftige Haushalte zu holen. Die Nachfrage nach Transpondern hat Die bereits vergebenen Sendekanäle sind mit Land und Frequenz angegeben. Die den EUTELSAT I-F4 als simplen Er­ Transponder stehen der mietenden Fernmeldeverwaltung zur freien Verfügung satzsatelliten überholt. Dennoch sind und können mit Telefonie, Datenverkehr oder — für uns interessant — Rund­ weitere Programmbelegungen noch und Fernsehprogrammen belegt werden. kaum bekannt, da der Verwendungs­ Einige Sendeantennen des EUTELSAT I-F4 sind umschaltbar und erzeugen ent­ zweck der Transponder ausschließlich sprechende Ausleuchtzonen. den mietenden Fernmeldegesellschaf­ Westbeam Spotstrahler 42 dBW / 3 dB ten obliegt, die auch Telefon, Daten, Ostbeam Spotstrahler 42 dBW / 3 dB Videoreportagen usw übertragen kön­ Atlantikbeam Spotstrahler 42 dBW / 3 dB nen. Multiservicebeam 40 dBW / 3 dB Europabeam 36 dBW / 3 dB

EUTELSATI-F4 Ausleucht Zonen

Wie ist der F4 zu empfangen it seinen insgesamt fünf verschie­ Mdenen Sendeantennen kann der EUTELSAT I-F4 Europa und Nordaf­ rika ausleuchten. Drei seiner Sendean­ tennen sind als Spotbeams ausgeführt, das heißt sie bündeln die Energie stark auf ein eingegrenztes Gebiet. Diese Beams sind für „normale" Sa'tellitenzu- schauer von vorrangigem Interesse. Sie können bereits mit Spiegeln von 1.5 m Durchmesser (oder gar noch kleiner) im Zielgebiet empfangen werden.

Die Ziffern in den einzelnen Aus­ leuchtzonen geben den empfohlenen Spiegeldurchmesser für den Empfang mit einem C/N (Carrier to Noise — Sig­ nal-Rauschabstand) von 12 dB an (die Karte für den Europabeam ist für ein C/N von 13 dB berechnet). Deutlich wird, daß der Europabeam mit übli­ chen Anlagen nicht mehr empfangbar ist; er wird auch nicht für die Übertra­ gung von regulären Fernsehprogram­ men genutzt. Dennoch ist ein Empfang mit kleine­ ren Spiegeln möglich. So ist derzeit RTL plus vom EUTELSAT I-Fl auf dessen Ostbeam durchaus in weiten Teilen der Bundesrepublik mit 1.8 m Antennen störungsfrei zu empfangen, obwohl die Ausleuchtzonen einen Spiegeldurchmesser von 2.4 bis 2.8 m empfehlen. Von den empfohlenen Spiegeldurchmessem können 30% ab­ gezogen werden und ein Empfang ist, wenn auch mit Einschränkungen, im­ mer noch akzeptabel möglich. DOWN UNDER Aussat K3

Der Multi über Australien - Satelliten-Direktempfang auf dem 5. Kontinent n den USA von Hughes Aircraft ge- Rundfunk und Fernsehen, Telefon­ denen ein regelmäßiger Besuch der I baut, ist der australische Multi- fernleitungen, Datenverkehr, Telefon Schule nicht möglich ist und die alters­ funktionssatellit AUSSAT K3 der drit- für die Seeschiffahrt und für die Luft- bedingt oder aus finanziellen Gründen te der über dem riesigen Kontinent Verkehrsüberwachung wären ohne lei- kein Internat besuchen können, er­ wirkenden Satelliten. Die Versorgung stungsfähige Satelliten unmöglich, möglicht eine Satellitenantenne, dem des Flächenstaates mit Füllsendern für Selbst Schüler in entlegenen Farmen, Unterricht in der Kinderstube beizu­ wohnen.

Während die älteren Brudersatelliten AUSSAT Kl und K2 nur Australien selbst ausleuchten, bestand jetzt das Interesse der umliegenden Pazifik-In­ selstaaten an der Teilnahme in dem funktionierenden Kommunikations­ netz. Der K3 verfügt deshalb über eine Zusatzantenne für den Südwest- Pazifikraum.

Der eingesetzte Satellit, das Modell HS 376 von Hughes, ist das weitver- breiteste System, von dem bisher 28 Stück gebaut wurden. Für die austra­ lischen Bedingungen wurde er modi­ fiziert. Bekannt wurden die Satelliten z.B. in einer spektakulären Aktion, als bereits abgeschriebene Sa­ telliten PALAPA B2 (Indonesien) und WESTAR VI (USA) von der damals noch funktionierenden Space Shuttle aus dem All zur Reparatur zurückge­ bracht wurden. Schon äußerlich unterscheidet sich der HS 376 von den für Europa arbei­ tenden Satelliten. Es handelt sich um einen zylindrischen Körper, um den Solarzellen angeordnet sind, die sich wie ein Teleskop von ihrer Transport­ länge von 2.9 m auf 6.3 m Betriebs­ länge erweitern. Der Satellit ist spin­ stabilisiert, d.h. rotierende und gegen­ rotierende Gewichte stabilisieren den Flugkörper wie eine Gewehrkugel durch den gezogenen Lauf auf seiner geostationären Bahn. Der gleiche Typ wird uns mit Flug 34 der ARIANE mit dem Namen INTELSAT VI erst­ mals auch über Europa begegnen, al­ lerdings erst 1989. Bei einer Lebens­ dauer von 7,5 Jahren und einer Spin­ drehzahl von ca 20 Umdrehungen pro Minute mag man sich im Vergleich mit seiner ausgeleierten Waschmaschine die Anforderungen an die Drehlager ein­ schätzen. . .

Die drei Offset-Parabolantennen wer­ den von 27 Sende- und Empfangserre­ In Zylinderform präsentiert sich der AUSSAT K3. Hier zu sehen beim letzten gern angestrahlt, sodaß insgesamt 6 (beim K3) Ausleuchtzonen unter­ Test in einer Wärme-Vakuum-Kammer auf dem Gelände des „Hughes Spaces schiedlicher Feldstärke (36 bis 47 Simulation Laboratory" im kalifornischen El Segundo. Im Gegensatz zu den bei­ dBW) entstehen. Innerhalb dieser Aus­ den vorhergehenden australischen Satelliten, die ebenfalls von Hughes Aircraft leuchtzonen ist Individualempfang zu­ gebaut worden waren, verfügt der K3 über zwei weitere Hornfeed-Antennen für sammen mit Antennen von 1.2 bis 3.0 Mikronesien und Neuseeland. Diese beiden Antennen sind oben rechts auf dem m möglich. Vier mittelstarke 30 W Satelliten schwach zu erkennen. Foto: Hughes Aircraft Company Transponder sind für den erleichterten Empfang im Haushalt mit kleinen An­ Grad; für störungsfreien Empfang im 2500.- Australische Dollar. tennen zuständig, elf schwächere Tran­ 12 GHz Band ausreichend. Für den sponder bewerkstelligen den Fernmel­ DBS-Bereich mit kleinen Empfangsan­ Weitere für Australien geplante Satel­ deverkehr mit aufwendiger ausgerüste­ tennen von 1.2 bis 1.8 m wird B-MAC litensysteme weichen von den Kl bis ten Empfangsstellen. Die Aufwärtssta­ als Übertragungsstandard gepflegt. Der 3 in wesentlichen Punkten ab. Erhöht tion (Uplink) in Darwin und Brisbane Sechskanal Chip im Decoder wurde da­ werden Leistung und Kapazität. sind wegen häufiger starker Monsun­ zu in Australien entwickelt. Außer Außerdem soll die zweite Generation regen mit 18 m Antennen ausgestattet, dem TV-Programm werden mit dieser über interessante L-Band Transponder um sicheren Fernmeldeverkehr zu ge­ Norm auf einem Programmkanal verfügen (1.5 GHz), über die ab 1993 währleisten. mehrere Rundfunkprogramme digital Funktelefonverkehr von Auto, Boot, und ein umfassendes Videotextpro­ Farm usw mit geringem Antennenauf­ Das Himmelstrio der AUSSAT Satelli­ gramm übertragen. Die Kosten für wand abgewickelt werden kann. ten pflegt unter sich einen 4 Grad Ab­ eine kleine Individualanlage inklusive stand im Orbit auf 156, 160 und 164 B-MAC-Decoder belaufen sich auf ca D RB BEL mit neuer Linie Einen Satelliten-Receiver in farblich ungewohnter Aufma­ chung präsentierte BEL-TRONICS auf der Funkaussteilung. Das kleine und handliche Gerät mit der Typenbezeichnung SBR 2050 arbeitet vollautomatisch mit einer Fernbedienung mit 48 Programmplätzen und Speicherung bei Netzausfall. Über die Fernbedienung läßt sich auch die bekannte BEL-Mo- torsteuerung bedienen.

Ebenfalls neu bei BEL-TRONICS ist die Neuentwicklung eines Doppelconverters für Einzel und parallelen Mehrteil­ nehmerempfang in gekapselter Bauweise. Äußerlich ist die .Parallelfunktion beider Polarisationsrichtungen nur an den beiden Ausgangsbuchsen zu erkennen. Das Feedhorn ist un­ trennbar und impedanztreu mit dem Gehäuse verbunden. Der Stromverbrauch ist mit 125 mA weniger als so mancher Ein­ fachconverter. Die Rauschzahl ist mit unter 2 dB garantiert.

Neues Speisesystem bei KATHREIN Die jetzt für 75 Ohm ausgelegten neuen Speisesysteme wer­ den mit einer stabilen Abdeckhaube geliefert, die das Speise­ system vor ungünstigen Umwelteinflüssen schützt. Warum es den TV-SAT gibt Das 1978/79 zunächst als Ver- suchs-Satellitensystem initierte deutsch-französische Gemein­ schaftsprojekt wurde später für einen Operationellen Einsatz wei­ terentwickelt. Dazu Bundespost­ minister Schwarz-Schilling: ,,Das deutsche TV-SAT-System über­ nimmt eine Pilotfunktion. Um die Wirtschaftlichkeit zu verbes­ sern, haben wir auf den ursprüng­ lich geplanten Reservesatelliten am Boden verzichtet und für den TV-SAT 2 exakt die gleiche Kon­ zeption gewählt wie für den TV- SAT 1." Durch diese sparsame Systemauslegung habe man die Kosten für das Gesamtsystem von über 1.1 Milliarden DM noch auf 870 Mio DM senken können. Rentabilitätsberechnungen im Zu­ sammenhang mit der Ermittlung kostendeckender Gebührenan­ sätze hätten jedoch gezeigt, daß sich ein erfolgversprechendes An­ gebot für die Mietgebühren pro Kanal an Marktpreisen orientieren muß, wie sie inzwischen auf der Basis weiterentwickelter neuer Konzeptionen möglich wurden. Als Bezug für derartige marktge­

rechte Preise seien Mietangebote für Fernmeldesatelliten mittlerer Leistung (z.B. ASTRA) und Sy­ stemüberlegungen bei EUTELSAT zur 2. Generation von Satelliten zugrunde gelegt worden. Dabei habe sich ergeben, daß sich eine Quasi-Kostendeckung bei markt­ gerechten Mietgebühren nur dann errechnen läßt, wenn man die er­ forderlichen Investitionen für das Gesamtsystem TV-SAT mit 530 Mio DM ansetzt. Die Mehrkosten von 340 Mio DM, die sich u.a. durch die lange Entwicklungszeit und die verspätete Inbetriebnah­ me ergeben haben und sich auch nicht weiter beeinflußen Messen, seien nach derzeitigen Ab­ schätzungen nicht refinanzierbar. So hat das Bundeskabinett in sei­ ner Sitzung am 1.4.87 dafür plä­ diert, das Projekt fortzuführen, weil ein Abbruch der Arbeiten rund 310 Mio DM an Verlust er­ bracht hätte. Hirschmann-Antennen im TV-Programm Satelliten-Antennen im Satelliten-Programm: Eberhard Gau­ ger, Leiter des Bereichs „Entwicklung Hochfrequenztechnik" beim nachrichtentechnischen Unternehmen Richard Hirsch­ mann, erläuterte während einer Sendung von ARD 1 Plus auf der Berliner Funkausstellung das technische Prinzip einer Sa­ tellitenempfangsanlage. Hintergrund ist der ab 1988 geplante Start des Direktsendesatelliten TV-SAT 1.

Eberhard Gauger (rechts) von Hirschmann erläutert den Zu­ schauern von ARD 1 Plus Satellitenfernsehen.

Alle Kabel in einem TRATEC liefert für seine Satellitenanlagen ein Kombinations­ kabel, das Koaxleitung und eine mehradrige Steuerleitung für den Polarizer enthält. Das Ergebnis ist eine saubere Verlegung aller für den Satellitenempfang notwendigen Leitungen in einem, wenig auffallenden Kabel. Ebenfalls von TRATEC kommen WEGENER und TRANS- GAM-Prozessoren, die an jeden Satelliten-Receiver mit Basis­ bandausgang anschließbar sind und die zu (noch) erschwing­ lichen Preisen Stereoklang der mit diesen System sendenden Programme ermöglichen. In der Bundesrepublik hat die Bre­ mer BRAUN BTV den Vertrieb der europaweit einzigartigen Produkte übernommen.

Alles in Einem: Koaxleitung und Steuerleitungen in einem Kabel liefert TRATEC/BRAUN BTV.

Neuer Receiver bei NEVELING Mit dem Satelliten-Receiver SR 3500 hat NEVELING einen Empfänger mit hohem Bedienungskomfort neu im Angebot. Das Gerät ist stereotauglich und besitzt eine Infrarot-Fernbe­ dienung. Angeboten wird der Empfänger zu einem attrakti­ ven Preis.

Der neue Stereo-Satelliten-Receiver SR 3500 mit IR-Fernbe- dienungvon NEVELING.

Die OrbiSat-Familie glänzt 4mal in Gold Ihr Programm an Satellitenspiegeln weiter ausgebaut hat die Firma Hans Kreiselmeyer. Die charakteristisch goldeloxierten Spiegel werden u.a. von TELE-satellit als Referenzspiegel ver­ wendet. Sie sind in den Größen 90, 120, 150 und 180 cm lie­ ferbar, ein 60 cm Spiegel ist in Vorbereitung. Alle Spiegel sind mit höchster Oberflächengenauigkeit gefertigt und abso­ lut korrosionsbeständig. Alle Schrauben und Elevationsver- stellung sind aus rostfreiem Edelstahl.

Aus Drei mach Eins Wohin mit den vielen Fernbedie­ nungen? Diese Frage stellt sich unseren Lesern bestimmt mehr­ fach. Hat doch inzwischen jeder Haushalt 1—5 Fernsehgeräte, Vi­ deo- und Audiorecorder, natür­ lich den/die Satelliten-Receiver und dann noch den fernbedienten Garagentoröffner, die Alarmanla­ ge usw . . . Die Lösung der Lagerprobleme unzähliger Fernbedienungen löst die von ALLSAT vertriebene Mul- tifernbedienung mit Köpfchen. Sie übernimmt durch Gegenüber­ legen mit der alten Infrarot-Fern­ bedienung, drücken und abspei­ chern, deren Codierung. Insge­ samt 92 Funktionen können auf drei Bedienebenen (TV, Video, Hifi) übernommen und gespei­ chert werden. Neben vielen be­ kannten Funktionen kann sie Ge­ räte zu einer gewünschten Zeit ein- oder ausschalten und nach­ einander Lieblinsprogramme abru­ fen. Die 230 Gramm schwere, mikrocomputergesteuerte Fernbe­ dienung ist über das ALLSAT-Vertriebsnetz oder über ORBIT-SAT zu erwerben. Mehrtägige Tests der TELE-satellit Redaktion bescheinigen ihr eine kräftige Übertragung auch um Ecken. Wie alle ALLSAT-Geräte verfügt die PRC 6000 über eine ausführliche Bedienungsanleitung in deutscher Spra­ che.

Empfangsmessungen für Sat-TV Das bisher bereits verwendete Antennenmeßgerät kann auch für Meßaufgaben im Satellitenbereich weiterverwendet wer­ den mit diesem Umsetzer von HEITZ + KOCH: die ankom­ menden Signale im Bereich 950 bis 1650 MHz werden in den üblichen Fernsehbereich umgesetzt. Ein eingebautes Netzteil versorgt den angeschlossenen LNC mit seiner Betriebsspan­ nung.

Der „SATPROFI HK 10", der die Satellitensignale ins übliche Fernsehband umsetzt, um leichter Meßungen durchführen zu können.

Neuer Receiver bei STOG Einen neuen Low-Cost-Empfänger hat STOG angekündigt. Das „STOG 3033" getaufte Gerät verfügt über alle notwendi­ gen Features wie Polarizereinstellung, Tonfrequenzjustage und Signalstärkeinstrument. Die Empfangsfrequenz wird über einen großen Drehknopf eingestellt. Weitere eingebaute Merkmale sind ein Testbildgenerator und Durchschleifung der Hausantenne. Neuer Elevationsmesser INOGON International stellte einen neuen Winkelmesser vor, der mit einer großen Einstellschraube ausgerüstet eine „Einhandeinstellung" ermöglicht. Die Meßgenauigkeit wird mit 0,2 Grad angegeben, für den Gebrauch im Satellitenbe­ reich allemal ausreichend. Die Meßschiene aus Aluminium­ profil kann mit oder ohne Magneten geliefert werden. Für die Verwendung im Kfz-Bereich kann ein Rundmagnet ge­ liefert werden.

Elevationsmesser von INOGON mit Magnethaftung für be­ queme Einmessung des Spiegels.

Satelliten-Signalmeter von KATHREIN Das preiswerte Kompaktgerät „MSK 10" für Positionierung und optimales Ausrichten unterstützt den Anwender beim Aufbau von Satellitenempfangsanlagen und hilft ihm, ein­ wandfreie Empfangsergebnisse zu erzielen. Mit dem MSK 10 wird die erste Zwischenfrequenz von 950 - 1750 MHz in einem GaAs-Verstärker um ca 3 dB verstärkt. In einer nach­ folgenden Schaltung wird das Signal demoduliert und eine Pe­ geleinstellung in 12 Stufen vorgenommen. Das so aufbereitete Gleichspannungssignal wird am Anzeigeinstrument für die Peilung auf maximalem Zeigeranschlag verwendet. Die Strom­ versorgung erfolgt durch 10 Mono-Zellen. Aufgrund seiner kleinen kompakten Abmessungen und einem Gewicht von nur 1,6 kg ist das Gerät bequem tragbar.

Der Versuch, die neue MACke in der Satellitenübertragung dem Leser nahezubringen. Von TELE-satellit Redakteur Rainer Bärmann

ach jahrzehntelangem TV-Nor­ N men-Wirrwarr auf der Erde (PAL, SECAM, NTSC . . .) beschlossen einige Länder der Europäischen Rundfunk­ union EBU, die Satellitenfernsehnorm für Direktstrahlende Satelliten auf einen Nenner zu bringen, um paneuro­ päischen Satellitenprogrammen den Weg zu bereiten, ohne daß eines der beteiligten Länder benachteiligt würde.

Gleichzeitig sollte damit eine Verbes­ serung in Bild und Ton erreicht wer­ den mit Möglichkeiten der Erweite­ rung. Mit der Einführung des PAL-Sy- stems erkannte Professor Bruch auch Nachteile seiner Erfindung und kann durch seine frühen Arbeiten als der Va­ ter auch der MAC-Systeme bezeichnet werden.

Zunächst setzte Großbritannien 1984 auch von der britischen (über INTEL­ kennen, wobei das Bild generell auch einen von der IBA erarbeiteten Ent­ SAT) zu beobachten. Sie sind leicht nicht synchronisiert. wurf für C-MAC durch, der sich aber an der ca 5 cm breiten (je nach Bild­ für die Einspeisung in Kabelnetze auf­ schirm), von Pünktchen durchsetzten GEGENÜBERSTELLUNG grund der Bandbreite von 11 MHz we­ Datensäule am linken Bildrand zu er- gen des vorhand-enen 8-MHz-Kanalra- Mit Beginn des Empfangs Direktstrah­ sters nicht realisieren ließ. Daraufhin lender Satelliten soll der Einsatz von einigten sich die Bundesrepublik D2-MAC im DBS-Frequenzbereich Frankreich abweichend d 11.7 bis 12.5 GHz erfolgen. Es ist da­ Schlusses auf die MAC-V mit zu rechnen, daß einige Programm- MAC, in der Hoffnung, c , Veranstalter auch B/C/D/D2-MAC dere Länder anschließen wi 1 über jetzige Fernmeldesatelliten ein- 1 setzen, da mit den neuen Normen |l ein einfacheres und sichereres Ver- Die nordischen Länder a 1 schlüsseln des Bildhinhaltes ohne einiger Zeit in C-MAC üt H Verschlechterung realisierbar ist. SAT (norwegisches TV-Programm NRK) . •• Bei der Abhandlung von D2-MAC und INTELSAT " ommt man nicht an C-MAC vor­ schwedisches bei, da letztere Norm die Aus­ 2. Programm), Austra gangsbasis darstellt. Die gegen- lien beschloß die Ein wärti- führung von B-MAC •> gen einer weiteren Varian Fern- te. Probeausstrahlun seh- gen in D2-MAC nor- seit 1986 auf men -Transpond wie des EUTELSAT auch von der n ländischen PTT unser PAL basieren auf der Hilfsträger- KOMMENTAR DES REDAKTEURS wand der Beseitigung nicht finanzie­ methode, d.h. die Hell-, Dunkel-, Farb- ren möchte. und Toninformationen werden parallel Aller Anfang ist schwer. Muß eine Ver­ auf Begleitträgern von z.B. 4.43 MHz einheitlichung der europäischen Nor­ Das zu erwartende geringere Farb­ (Farbe), 5.5 MHz (Ton 1) und 5.74 men aber für 90% der europäischen Sa­ rauschen ist ßr den Konsumenten kein MHz (Ton 2 als Tondifferenz zu Ton tellitenzuschauer gleichzeitig mit einer Argument, denn es tritt dann in den 1) zum Bildträger übertragen. Dies unverschämten Verteuerung der Em­ Hintergrund, wenn er mit einer guten verschlechtert den 3ildeindruck, der pfangsgeräte einhergehen? Antenne eine ausreichende Feldstärke Rauschanteil des Videosignals erhöht empfängt. sich, in den ZF-Kreisen sind steilflan- Was ist eigentlich zu vereinheitlichen, kige Filter erforderlich. wenn bereits 90% der Zuschauer über Eine höhere Auflösung des Bildinhal­ das PAL-System verfügen und nur tes wird bereits heute schon mit Qua­ Das Intercarrier-Brummen bei Text­ Frankreich (und unwesentliche Ost­ litätsfernsehgeräten geboten, der Un­ einblendungen hat ebenfalls seine blockstaaten) an SECAM festhalten? terschied zu echten 5 MHz würde vom Quelle im ZF-Teil, was man seit eini­ Die unterschiedlichen Tonnormen und Zuschauer nich t erkann t. ger Zeit durch das Paralleltonver­ sogar das amerikanische NTSC werden fahren abmildert. Diese Begleitträger mit den Multinormgeräten, die nach Wem nützt ein hervorragender, digita­ erfordern innerhalb des 8 (7) MHz der beabsichtigten Einßhrung von ler Ton bei billigen, alten amerikani­ breiten Fernsehkanals Sicherheitsab­ MAC wahrhaftig nicht hinfällig sind, schen Revolverfilmen oder wie ge­ stände von einigen hundert kHz, um wunderbar verarbeitet. War es ein­ wohnt schlecht produzierten Video­ die Signale noch ordentlich herauszu- facher, die Einßhrungskosten des clips in Quasistereo mit einer Grenz­ filtern. Die Zwischenräume sind un­ MAC-Paketes auf alle Satellitenzu­ frequenz von 8 kHz? Mit der Anzahl genutzt und tragen nicht zum Fern­ schauer der beteiligten Staaten gleich­ derer, die klassischer Musik lauscht sehbild bei, gelten somit in der heu­ mäßig (hoch) zu verteilen, um ja kei­ und die digitale Dynamik abverlangt, tigen Übertragungstechnik als un­ nen Wettbewerbsvorteil an die PAL- kann kein Satellitengeschäft anlaufen. wirtschaftlich (Frequenz-Multiplex). Länder zu verschenken? Ist das Fernsehgerät noch schön in die Schrankwand eingebaut, blasen die di­ Außerdem kommen an den Flanken Mit der vielgepriesenen Einheitlich­ gital modulierten Lautsprecher gegen der Bandfilter Unlinearitäten ins keit haben sich die Deutschen und die hölzernen Seitenpfosten. Spiel. In bestimmten Verhältnissen Franzosen gegenüber den anderen von Helligkeit und Farbe stören sich Ländern der EBU (Europäische Rund­ Wer die wenigen Hochklangsendungen die Signale gegenseitig, was sich als funkunion) allerdings selbst das Bein über Satellit über die momentan em­ Fischgrätenmuster auf dem Bildschirm gestellt: Es geht nicht anr wenn schon pfangbaren Verteilsatelliten und auch zeigt. Die vorgesehene Verkämmung die EBU den Beschluß auf C-MAC ge­ terrestrisch mit einem 2x35 Watt Ste­ der hochgenauen Farbträgerfrequenz fällt hatte, wie mit der Altweiber- reofernseher und Raumklangschaltung (4.43361875 MHz) wird in den. Fern­ fasnacht eine halbierte Abwandlung in verfolgt, ist doch mit dem Klangbild sehgeräten aus Kostengründen nicht Form von D2-MAC einßhren zu wol­ zufrieden. Es ist immerhin noch nicht optimal vorgenommen, was zu den len und dann noch an Anschluß der lange her, als beim ,,Aufdrehen" einer besagten Störungen führt, Cross-Ef- anderen Länder zu hoffen. Musiksendung beim alten Gerät fast fekt genannt. Die volle Bandbreite von die Schwingkolben herausfielen. 5 MHz für das Videosignal wird nicht Das Argument, C-MAC passe nicht in ausgenutzt, weil mit einfachen Band­ das Kanalraster der deutschen Kabel­ Fremdsprachige Sendungen waren pässen der Luminanzanteil bei 3.8 netze war lächerlich, denn moderne auch ohne MAC bei Europa-TV über MHz abgeschnitten wird und 4 bis 5 Geräte arbeiten mit Suchlauf oder EUTELSAT per Satellitenreceiver ab­ MHz voll als Chrominanzanteil ver­ Feinverstimmung. Während sich nur rufbar, bis dem Programm leider die wertet wird. Diese Art der Parallel- noch die Nordlichter in Nibelungen­ Luft ausging. übertragung gilt als überholt, da die treue an den EBU-Beschluß halten, heutige Speichertechnik eine serielle entschied sich urplötzlich England Eines steht allerdings fest: Wenn der Übertragung der Information mit ßr D-MAC, nämlich ohne ,,2". Direktstrahlende Satellit TV-SAT den Zwischenspeicherung und zeitgerech­ ARIANE-Flug im November überlebt ter Zuordnung zuläßt. Das vorläufige Ergebnis der Verein­ könnte kein Zuschauer dem Programm heitlichung wäre, daß ein D2-MAC-be- folgen, denn bis dahin sind keine stückter Satellitenzuschauer die B-C- marktfähigen Empfänger erhältlich. Die MAC-Normen senden ihre Impulse Senden die Programmveranstalter in zeitlich aufeinanderfolgend (Zeitmulti- D-MAC-Programme nicht richtig sehen und schon gar nicht hören könnte. Das PAL, damit das mit teuren Transpon- plex) und nützen die Kanalbandbreite dergebühren erkaufte Programm ge­ voll aus. Unlinearitäten sind kaum vor­ europäische Scrambling wäre perfekt, wenn die Konstrukteure nicht schon sehen werden kann, wird gleichzeitig handen, da im Basisband keine Band­ dokumentiert, daß es auch so gut geht. filter vorhanden sind. Bei C-MAC wer­ an kombinierte Decoder dächten, aller­ den ca 10.5 MHz und bei D2-MAC ca dings nicht gerade kostenlos. Immer­ Geneigter Leser, wenn Sie mir bis da­ 8 MHz belegt. Der Kabelkanal wird da­ hin werden von der Industrie ca DM hin gefolgt sind, ich sehe wahrhaftig mit voll ausgenutzt und die Program­ 600.- als Verteuerung durch den De­ keinen wesentlichen Vorteil des neuen me ohne Sicherheitskanal im Hyper- coder genannt. Letztlich mal ganz Systems, den ich gerne bezahlen könn• band 300-400 MHz aneinandergereiht nüchtern: Zerpflücken wir einige viel­ te, schon auch deshalb, da die ersten versprechende Systemvorzüge im Auge Decoder in einer lächerlich abgemager­ des Konsumenten: UNTERSCHIED ten Version (Basis-Decoder) auf den Die vielzitierten Cross-Color-Störung- Markt kommen werden. Daß im PAL- D2-MAC ~ C-MAC en, die sich bei bestimmten Bildinhal­ System noch nicht alle Tricks ausge­ Insgesamt handelt es sich um ein zeit­ ten in Form von Fischgrätenmustern schöpft sind, bewies GRUNDIG mit lich abgestuftes Mischsignal aus auf­ zeigen, sind in ihrer Größenordnung dem flimmerfreien 100 Hz Bild zur einanderfolgenden Daten (Burst), in nicht in wesentlichen Nachteilen der IFA in . Unsere D2-MAC-Politi- denen die digitalisierten Töne unterge­ PAL-Norm, sondern in mangelhafter ker verteuern unnötig die Empfangs­ bracht sind und die ehemalige Syn­ Verkämmung der Zeilen durch allzu anlagen ohne an die Antennenindustrie chronlücken ausnutzen sowie Farbdif­ wirtschaftlich aufgebaute ZF- und zu denken, die Millionen in die Ent­ ferenz- und Helligkeitswerte. Die fol­ Färb teile im Fernsehgerät zu suchen. wicklung steckte und auf einen preis­ genden Einzelheiten sind auf die Voll­ Dieses Verhalten wird aber gerade vom günstigen Massenabsatz der DBS-Anla­ ausnutzung des MAC-Systems bezo­ Konsumenten toleriert, weil es gering gen angewiesen ist. gen. Zu Beginn wird ein abgemagertes vorkommt und er den weiteren Auf­ D Rainer Bärmann

Empfängerkonzept den Einstieg er­ leichtern und den Entwicklern noch etwas Zeit verschaffen, gleichzeitig den finanziellen Aufwand für den Konsu­ menten zu vermindern. Die Struktur einer typischen Zeile ist hier abgebildet; sie gilt für die Zeilen 1 bis 623. Mit einem Beginnimpuls für die Duobinärcodierung gestartet, er­ hält der Empfänger ein 6-Bit-Zeilen- synchronwort, das die Zuordnung zum bestimmten Datenpaket (zu 751 Bit) sicherstellt. Daraufhin wird eine Datenzeile von 99 Bit gesendet, wel­ che im Empfänger in einem Puffer­ speicher auf das nächste Datenpaket wartet, bis die Zeile mit dem Analog­ wert der Chrominanz (Farbdifferenz) und der Luminanz (Helligkeitswert) endet.

Im Übergang zur Chrominanz wird die ansteigende Energieverwischung (Ener­ gy Dispersal) eingesetzt, die während der Videosignale aktiv ist. Die Zeilen 2 bis 623 laufen in gleicher Weise ab, bis die auf dem Bildschirm unter dem und Luminanz muß gegenüber den üb­ Die Luminanz hat 34.4 us Zeit, um in­ unteren Bildrand unsichtbare Zeile lichen Normen zeitlich zusammenge­ nerhalb 697 Taktperioden die Hellig­ 624 beginnt, die voll für Servicezwecke drückt, komprimiert übertragen wer­ keitswerte für eine Vollzeile zu über­ belegt wird. Zeile 623 kündigt das En­ den, um die 64 us Limit der Gesamt­ tragen. Dies entspricht einem Kom­ de des Datenrahmens mit einem 4-Bit- zeile einzuhalten. Diese 64 us sind vor­ pressionsverhältnis von 1.5 : 1. Die zu­ Wort an, das darauffolgende Daten gegeben und resultieren aus der Zeilen­ sammengehörenden Chrominanz- und aus dem vorherigen Verwendungs­ zahl 625, die mit 50 Hz (25 Hz Halb­ Luminanzwerte werden aus ihren Puf­ zweck ausnimmt. Zeile 624 dient dem bild) synchronisiert wird. 10.3 us be­ ferspeichern zeitlich gedehnt (expan­ Transport von Hilfssignalen für die Ka­ kommt der Datenburst für 209 Takt­ diert) freigegeben und weiterverarbei­ belverteilung wie AGC, Referenz zur perioden mit 105 Bit Nutzinformatio­ tet. automatischen Frequenzgang- und nen. 349 Taktperioden werden in ca Echoentzerrung usw und besitzt als 17 us der Übertragung der Chromi­ KOMPRESSION Volldatenzeile keine analogen Bildin­ nanz, also dem Farbdifferenzsignal zu­ formationen. Deshalb sind in den Zei­ geordnet, was einem Kompressionsver­ Betrachtet man ein in D2-MAC ausge­ len 624 und 625 je 1296 Taktperioden hältnis von 3 entspricht. Da diese verfügbar. In einer Synchronlücke wä­ sendetes Farbbild und mischt einen Übertragung schneller erfolgt, als es für unsere momentan gültigen Fern­ ren nur 99 Bits unterzubringen gewe­ das Empfängersystem in der zur Ver­ sen, was eine schlechte Ausbeute sehgeräte erforderlichen Synchronim­ fügung stehenden Zeit erlaubt, werden puls hinzu, so erscheint es im PAL- durch die prozentual hohe Adressie­ die Chrominanzsignale in einem Puf­ rung bedeutet hätte. B/G-Fernseher schwarzweiß, da der ferspeicher gesammelt, bis die ersten Farbträger fehlt. Am linken Rand sind Luminanz Signale ankommen. die ins Bild reichenden Datenimpulse Deshalb werden die bereits genannten Pakete von jeweils 75 1 Bit verarbeitet. Das 1. Paket beginnt also in der 1. Zei­ le und endet in der 8. Datenzeile. Da­ rauf folgt das 2. Paket bis zum 82. Da­ tenpaket in der Zeile 623.

Die in jeder Zeile außer 625 vorhande­ nen Klemminpulse der Energiever­ wischung erfahren in Zeile 624 noch ein Markierungswort. Die Nutzbits der Zeile 625 sind für mehrere Funktionen verwendbar: z.B. Datum, Uhrzeit, Kennung des Satellitenkanals für Such­ lauf, Beschreibung der Multiplexstruk- tur für den Empfänger, Fehlerkorrek­ turen, Identifizierung des Senders, Be­ schreibung der angebotenen Dienste, Programmkennung, Angabe der Lan­ dessprache, Befehle für Pay-TV (Scrambling, Gebührenabwicklung), Sprache/Musikkennung und etliches mehr. Diese Funktionen können vor­ erst in den Anfangsdecodern teilweise nicht integriert werden, da sie bei den Programmanbietern nicht vorhanden sind.

Die Videoübertragung von Chrominanz (Tonimpulse) zu erkennen, dann er­ Testbilddarstellung Das gleiche D2-MAC-Testbild, wie es ein mit scheinen die Chrominanz werte als Dif­ einem künstlichen Synchronimpuls gespei­ ferenz und die langsameren Luminanz- stes Standard-TV-Gerät wiedergibt. Die Da­ werte. ten reichen in den linken, unsichtbaren Bildrand hinein und die Zeilen 624 und 625 in den unteren, unsichtbaren Bildrand. Ein übersendetes Quadrat als Beispiel Farbdifferenz und Helligkeit werden ent- erscheint somit zweimal auf dem PAL- restbild, wie es mit einem D2-MAC-Em- sprechend ihren Kompressionsverhältnissen B/G-Fernseher, allerdings dem Kom­ ifänger normgerecht wiedergegeben wird. nacheinander abgebildet. pressionsverhältnis entsprechend als Raute. Ein über Video aufgenommener Mensch sieht sich in dieser Testkonfi­ guration auf der Mattscheibe zweier Steigerungen eine radikalen Abmage­ rungskur gegenüber (Zerrspiegelef­ fekt).

Ein D2-MAC-Empfänger fabriziert da­ raus wieder ein ordentliches Bild. Mit diesem Kompressionsverfahren wird eine Vergrößerung der Videobandbrei­ te erreicht, ohne die Nutzkanalband­ breite zu vergrößern. Die Videoband­ breite von bisher nutzbaren 3.8 MHz wird bei C/D2-MAC bis 5.8 MHz er­ weitert, was den Bildeindruck erheb­ lich verbessert, ohne wie beim HDTV vorgesehen, die Zeilenzahl zu erhöhen. Dazu trägt auch die Beibehaltung des bisherigen Zeilensprungverfahrens bei.

ENERGIEVERWISCHUNG

Wie bereits bei den Verteilsatelliten an­ gewandt, wird auch im DBS-Bereich von 11.7 bis 12.5 GHz eine Energie­ verwischung verlangt. Diese Verwi­ schung betrifft bei C/D2-MAC nur die linearen Werte im Gesamtspektrum, also die Videoinformation. Der Daten- burst wird nicht verwischt, da die EIRP bereits 15 bis 17 dB unter dem Videopegel liegt und so der geforderte Störabstand zu den terrestrischen Richtfunkstrecken gegeben ist. von Videotext oder schnellen Stand­ Die Fernbedienung des abgemagerten bildern möglich. Anfangsdecoders wird noch mit eini­ germaßen wenig Tasten auskommen, TONQUALITÄT in der Vollausnutzung wird sie einem Computerterminal gleichkommen. Da Die Leistungsfähigkeit der Datenüber­ AUSBLICK ier Aufwand extrem höher ist wie für tragung und die daraus resultierende ;inen Videotext-Decoder, wird die Tonqualität ist enorm. Messungen des Preisgestaltung angepaßt sein. C/D2- Digitalsystems ergaben den Erhalt der Die Demodulation ist durch die redu­ VIAC läßt ein Einsteigen in die höher Bildsynchronisation, selbst wenn das zierte FM-Schwelle mit preiswerten auflösende Wiedergabetechnik zu, Rauschen die gleiche Höhe wie die PLL-Demodulatoren gegeben. Der :>hne mit den momentan in der Dis­ Amplitude der Zeile 625 erreicht. Der C/D2-MAC-Decoder wird seinen Platz kussion stehenden HDTV-Verfahren Bildinhalt ist dabei schon nicht mehr vorläufig beim / im umschaltbaren Sa- «compatibel zu sein. Zumindest wird zu erkennen. Bei 4.5 dB C/N wird nur tellitenreceiver finden. Um die vollen jin leichterer Übergang in die 5 : 3 jedes 500. Tonpaket nicht erkannt, Dienste der Übertragung auch beim Bildschirmgröße wie im Kino einge- was den Hörgenuß nicht schmälert. Kabelfernsehen auszunutzen, muß er eitet. Das 25 Hz Flimmern ist mit Ein Mindest-C/N von 10 dB wird für in den TV-Empfänger. Nur so ist eine C/D2-MAC jedoch nicht gelöst. genügend Reserve gegen Schnee- und Bedienung der Systemvorzüge mit der Regenfälle veranschlagt. Fernbedienung möglich. D Rainer Bärmann

Bei den gleichen Bedingungen ist der Bildeindruck der PAL/SECAM/NTSC- Systeme unterlegen. Die Tonqualität bei 15 kHz Tonkanalbandbreite und die Dynamik ist selbst der terrestri­ schen Stereo-Rundfunkübertragung überlegen. Möglich ist auch die Schal­ tung von Kommentatorkanälen mit geringerer Bandbreite, wobei die übri­ ge Kapazität für andere Zwecke ge­ nutzt werden kann. Ähnlich der noch wenig genutzten Standbilder bei CD (Compact Disc) ist die Übertragung as waren noch aufrüttelnde Schlag­ Dworte, als das Fernsehzeitalter vor gut dreißig Jahren zögerlich begann. Die ganze Welt ließ sich ins traute Heim holen, versprach jedenfalls die Werbung und meinte damit lediglich den Empfang eines einzigen Pro­ gramms mit einigen Filmberichten aus dem Ausland.

Entsprechend exotisch klangen dann auch die Typennamen der Fernsehge­ räte der damaligen Zeit. Blaupunkt benannte seinen „Tischempfänger für Wechselstrom" für DM 1298,- (Stand 1955) „Jamaica", Loewe-Opta kam mit der Bezeichnung „Tribüne" für seinen „Standempfänger für Allstrom" für DM 1198,- daher und die Firma Krefft, die heute keiner mehr kennt, lieferte ihr billigstes Modell doch für glatte DM 698,- und nannte das Ge­ rät „Weltfunk". Nur war der Flimmer­ kasten nicht mal für einen „Dezi"- Tuner vorbereitet, sodaß UHF- Empfang später nicht möglich war. Die ganze Welt damit zu empfangen ging nicht so recht.

Dabei war es noch weiter zurück in der Vergangenheit durchaus möglich, tat­ sächlich die Welt via Funk ins traute Heim zu bringen. Zumindest halb Europa. „Jahres- und Tageszeiten sind von großem Einfluß auf die Empfangs­ verhältnisse" belehrt uns ein Heftchen der „Europa-Stunde", einer Vorkriegs- Radioprogrammzeitschrift, die tatsäch­ lich Europas Programme auflistete. Für 85 Pfennig im Monat plus 6 Pfennig Zustellgebühr. Das war 1932, danach wurde der Empfang ausländischer Sen­ der zwangsweise unpopulär.

Die Zeiten, in denen man abends mal schnell nach Wien schaltete für ein Konzert, und dann nach Breslau für eine Oper und rüber zu Radio Mailand für ein paar leidenschaftliche Lieder, die man nicht verstand, weil italiano, waren relativ schnell vorbei. Seinerzeit war echter Fernempfang noch so leid­ lich und ohne allzu großen Aufwand möglich. Im Fernsehzeitalter war Fernempfang bislang nur eine Sache für Spezialisten. Nur bei besonderen Wetterbedingun­ gen sind Überreichweiten und damit Fernempfänge im VHF-Band-I-Bereich möglich. Steuern läßt sich das nicht, kurze Zeit mit Studien über LFO-lrak- hierzulande als Satellitenzuschauer die Ionosphäre hat sich die Entschei­ torfahrern oder Stierkämpfern aufzu­ kaum bewußt wird, ist die ursprüngli­ dung vorbehalten, ob sie nun das rus­ bessern. che Aufgabe der Satelliten: reguläre sische TV oder das spanische mal eben Fernsehprogramme zu übertragen. Be­ über ein paar 1000 km weiterleitet, um Mit den Satelliten treten wir in ein sonders im 4 GHz Bereich war und ist die heimische Programmauswahl für neues Empfangszeitalter ein. Was uns dies die hauptsächliche Aufgabe: die Übertragung des jeweiligen nationalen Viele dieser Neuprogramme erschei­ Fernsehprogramms. Die Satellitenüber­ Reine nen noch arg verkrampft. Sie wollen tragung dient eigentlich nur dazu, Satellitenprogramme einem Publikum in der Fremde irgend­ möglichst preisgünstig überall im jewei­ etwas beweisen. Super Channel be­ ligen Lande Zugang zum heimischen müht sich redlich, uns den English Way TV zu haben und es entweder direkt Diese gibt es nur via Satellit zu sehen. of Life nahezubringen, aber die 25. zu empfangen oder über Sekundärsen­ .Sie sind entstanden, weil es auf einmal Wiederholung einer Uralt Benny Hill der re-auszustrahlen. üie Möglichkeit gab, ein Programm als Show und eine mehrere Jahre alte solches verbreiten zu können, damit Spitting Image Folge, bei der man Dies erspart Ländern wie Nigeria, Alge- eine nennenswerte Zahl von Zu- verzweifelt versucht sich zu erinnern, was seinerzeit an der politischen Ta­ gesordnung war, löst nicht die ge­ wünschte Begeisterung aus. TV5 bietet ein arges Sammelsurium, mal eine miserabel auf PAL umgesetzte Serie aus Kanada (mit D2-MAC wird's si­ cherlich besser, dann ist der Cross- Colour weg, wenn auch der Rotstich dank x-maliger SECAM-Kopie noch verbleibt), dann die zwei Stunden alte Aufzeichnung der Nachrichten.

Das sind Programme, wie wir sie von der Kurzwelle her kennen: bewußt fürs Ausland zusammengestellte Sachen. Man weiß nie, was einem alles vorenthalten wird. Man fragt sich, wo bleibt das Original, damit man sich ohne Bevormundung selbst ein Bild machen kann. Und damit kommen wir zu:

Neue Nationalprogramme

Wohl die spannendste Kategorie von Programmen, auf die gleichwohl die Bezeichnung Fernempfang in vollem High-Tech heute: Nicht mehr nur passives Fernsehen sondern aktives Aufzeich­ Umfang zutrifft. Es sind Programme, nen per Textprogramming. Fotos: GRUNDIG die nicht gleich für die halbe Welt ge­ macht werden, sondern für ein eng rien, Saudi-Arabien usw ohne gewach­ schauern sich daran mehr oder minder umrissenes Zielpublikum und das ist sene Fernseh-Infrastruktur die hohen erfreuen könne. nun mal bis auf weiteres in Europa Kosten eines terrestrischen Richtfunk­ identisch mit Sprach- und ggfs Län­ netzes. Nicht zu vernachlässigen die in Aus kommerziellen Beweggründen ent­ dergrenzen. manchen dieser Länder wenig ver­ standen die meisten; als erstes Pro­ trauenswürdige Verfassung der öffent­ gramm tauchte „Satellite Plc" auf, Der TELECOM 1B liefert uns dafür lichen Ordnung. Ein terrestrisches heute Sky Channel. Aus altruistischen gleich drei Fernseh-Beispiele: La 5, Richtfunknetz läßt sich um einiges Gründen, nun gut, jedenfalls unkom­ M6 und Canal J sind nicht fürs Aus­ leichter außer Gefecht setzen als ein merziellen Gründen tauchte als näch­ land produziert, sondern rein fürs In­ einziger Satellit, der in 36.000 km Ent­ stes TV5 auf. Schließlich entstanden land, hier also Frankreich. Da es für fernung gelassen seine Kreise zieht und Verdrängungsprogramme wie 3SAT sie kein existierendes terrestrisches für Terroristenkugeln unerreichbar und 1+, die fälschlicherweise davon Richtfunknetz gibt, werden sie der bleibt. ausgingen, daß Weltraumfrequenzen Kosten und Einfachheit halber via begrenzt wären. Ein schöner Irrtum Satellit abgestrahlt. Wir als Zuschauer der kurzdenkenden öffentlich-rechtli­ können über den Umweg (oder: Ab­ kürzung?) des Satelliten mit simplem Die europäischen Fernsehsatelliten im chen Big-Bosse, denn so wenig attrak­ tiv diese Programmleines auch sind, Knopfdruck über unseren Landeszaun 11 GHz Bereich haben dagegen bislang gucken und uns direkt und live und ganz andere Aufgabengebiete: sie sol­ sie erhöhen auf jeden Fall die Zahl der verfügbaren Satellitenprogramme. ohne einen vorgeschalteten Aufpasser len neue Programme unters fernseh­ in die Programme fremder Länder ein- süchtige Volk bringn. beamen. Das ist echter Fernempfang, denn der Empfang von Programmen, All diesen Programmen gemeinsam die explizit für uns als Zuschauer ge­ Dabei sind mehrere Programmarten zu ist ihre internationale Ausrichtung, macht werden ist was anderes als der unterscheiden: reine Satellitenpro­ um es neutral auszudrücken. Negativ Empfang von Programmen, die nicht gramme und neue, nationale Pro­ betrachtet, fehlt diesen Programmen für uns gemacht sind. gramme. Letztere erfüllen die Qualifi­ der Rückhalt eines in sich geschlosse­ kation als Fernempfangsprogramme. nen Zuschauerraumes. Gewiß, wenn es Im üblichen 11 GHz Bereich darf man Ebenso eine weitere Programmart, die gemeinsame Programme für ein 200- durchaus SAT1 und RTL plus dazu- künftighin an Bedeutung zunehmen Millionen-Volk wie die Nordamerika­ zählen. Sie ersparen sich durch die wird: die existierenden Nationalpro­ ner gibt, kann es auch Programme für Ausstrahlung über den EUTELSAT I- gramme. Betrachten wir die einzelnen das Volk der Europäer geben. Nur Fl ein unbezahlbares Richtfunknetz Programmarten mit unserer rauschar­ scheint die Zeit noch nicht allzu reif und sind dennoch überall empfangbar. men Satelliten-Lupe etwas näher: dafür zu sein. Und produziert werden beide Program- me wohl kaum für die vielen Deut­ Die Ausstrahlung existierender Pro­ Dies wird noch mal gewaltige Aus­ schen in Spanien und auch nicht für gramme über Satellit beginnt erst wirkungen auf die Antennenindustrie die Zuseher in Holland und Ungarn, langsam. Derzeit finden wir als reine haben. Denn wenn erst einmal alle na­ sondern ausschließlich fürs Inland. Nationalprogramme nur Norwegen tionalen Fernsehprogramme auch über mit NRK auf dem EUTELSAT I-F2 Satellit abgestrahlt werden, können die Das sinngemäß gleiche gilt für Canale und Schweden mit STV 1 und STV 2 üblichen Yagi-Antennen den Altmetall­ 5. Berlusconi erspart sich bei der Aus­ auf dem INTELSAT V-F2. Und als berg vergrößern. Sie werden überflüs­ strahlung über den INTELSAT V-F6 bekanntestes Programm weil nicht wie sig. den Versand der Videocassetten, die die drei skandinavischen Programme ihm bislang ein landesweites Simultan­ in der anstrengenden Norm C-MAC Wenn's in Italien nicht gar so viele Pri­ programm in Italien ermöglichten und ausgestrahlt, sondern in simplem PAL vatsender gäbe, könnte es dort bald kann erstmals Liveprogramme wie sei­ die Italiener mit ihrer RAI auf dem schon soweit sein: die RAI hat Pläne ne neuen Nachrichten ohne nennens­ EUTELSAT I-Fl. Die verscrambelte geäußert, über den EUTELSAT I-F4 werte Investitionen realisieren. Und er und verstümmelte BBC auf dem gleich alle drei ihrer Programme abzu­ kann die in langen Jahren aufgebaute INTELSAT VA-Fll zählen wir in strahlen. Die Italiener brauchten dann Infrastruktur der RAI mit ihrem diesem Zusammenhang lieber nicht also keine VHF/UHF-Antennen mehr, Richtfunksendernetz mit dem kleinen mit auf. um die drei RAI-Programme in labbri­ Finger der linken Hand in die irrele­ ger Qualität zu sehen, sondern nur vante Bedeutungslosigkeit verweisen. Dabei ist es doch gerade der Empfang noch eine Parabolantenne zum Em­ Und damit kommen wir zur 3. Pro­ der bekannten Auslandsprogramme, pfang in uneingeschränkter Qualität; grammkategorie: der die Faszination des Satelliten-Fern­ empfangs ausmacht. Einfach so mal umschalten zum spanischen Fernsehen Existierende TVE und dann rüber nach Belgien zu Und wenn erst ARD undZDF auf Sa­ Nationalprogramme RTBF und hoch nach Dänemark zu tellit sind. Nur ist da unsere Monopol­ DR. Noch sind sie alle nicht auf Satel­ post davor, denn was soll sie dann mit lit (außer TVE, allerdings im 4 GHz ihren überflüssig gewordenen Richt­ Bereich, für die Kanarischen Inseln) funktürmen allüberall in der Land­ Was auch immer man voller Berechti­ aus dem einfachen Grund, weil ihr schaft machen. Und das haben auch gung gegen die existierenden Landes- jeweiliges terrestrisches Richtfunknetz unsere öffentlich-rechtlichen Big-Bosse Programme vorbringen kann, sie haben ja schon steht und so kaputt nun auch schon begriffen, denn in solchen Din­ auf jeden Fall eines: ihre eigene Ge­ noch nicht ist. Also besteht keine Not­ gen sind sie flink im Denken: Sind bei­ schichte, ihre über Jahre und Jahrzehn­ wendigkeit, auf Satellit umzuschalten. de Programme erst mal ganz regulär te gewachsene Programmstruktur. Sie auf Satellit, stellt sich jeder Zuschauer sind trotz aller Unzulänglichkeiten zu Wenn da nicht die Kosten wären. Als ein Schüsselchen aufs Dach und sieht Begriffen geworden, sie verkörpern Satellitenzuschauer dürfen wir uns der sich gelegenheitshalber auch die ande­ zunächst einmal ihr jeweiliges Land. Vorfreude hingeben, daß über die Jah­ ren Sat-Programme mal an. Italien ist zuerst die RAI, nicht Canale re die Zahl dieser Art von Satelliten­ 5, Großbirtannien ist die BBC, und programmen langsam aber sicher an­ Das wäre dann doch zuviel des Glas- nicht Channel 4 oder Super Channel, steigen wird. Fallende Transponder- nost, dann kämen die Leute ja glatt Frankreich ist Antenne 2 oder TF1, gebühren lassen es irgendwann ratsam noch auf die Idee, daß es woanders aber nicht La 5 oder M6, die Bundes­ erscheinen, das Programm nur mal so bessere Fernsehprogramme gäbe. Denn republik ist ARD oder ZDF, aber rein zur Reserve über Satellit parallel dann könte jeder Fernempfang betrei­ nicht SAT1 oder musicbox oder Eure- auszustrahlen. Fällt die Richtfunk­ ben. ka TV, Norwegen ist NRK und nicht strecke dann aus, kann ohne Um­ Norpas. schweife umgeschaltet werden. D Alexander Wiese

Reine Satellitenprogramme Reine Satellitenprogramme Neue Nationalprogramme Existierende Nationalprogramme „gemeinnützig" kommerziell kommerziell , ,gemeinnü tzig "/kommerziell Super Channel (Großbritannien) Teleclub (Schweiz) RTL plus (Luxemburg/BRD) RAI UNO (Italien) 3 SAT (BRD/Schweiz/Österreich) FilmNet (Niederlande/Belgien) SAT 1 (BRD) NRK (Norwegen) TV5 (Frankreich/Belg./Kanada) Sky Channel (Großbritannien) Canale 5 (Italien) SVT 1 (Schweden) WorldNet (USA) Norpas (Norwegen) musicDox/ (BRD/Italien) SVT 2 (Schweden) MTV (Großbritannien/USA) EurekaTV (BRD) WDF (BRD) CNN (USA) Canal J (Frankreich) BR3(BRD) Children's Channel (Großbrit.) M6 (Frankreich) Premiere (Großbritannien) La Cinq (Frankreich) Arts Channel (Großbritannien) Lifestyle (Großbritannien) Screensport (Großbritannien) Subjektive Grobeinteilung der derzeitigen Satellitenprogramme. Es darf gestritten werden, ob Super Channel nicht doch eher kommerziell ausgerichtet ist, ob Eureka TV die Qualifikation als Nationalprogramm verdient usw. In welchem Bereich wird es künftig die meisten neuen Programme geben? Vermutlich im Bereich der kommerziellen, reinen Satellitenpro­ gramme sowie bei den existierenden Nationalprogrammen. Tabelle: TELE-satellit

Für Jeden ist etwas dabei - das aktuelle Angebot an Downconvertern

och vor drei Jahren waren Down- Nconverter absolute High-Tech-Pro­ dukte, die mit mehrseitigen Datenblät­ tern gefeiert wurden. Der Preis war entsprechend hoch trotz magerer 3 dB Rauschzahl und dem Qualitätssiegel ,,ultra-rauscharm". Innerhalb weniger Jahre fiel der Preis dramatisch nach unten und mit ihm auch noch die Rauschzahl. Je niedriger die Rausch­ zahl, desto kleiner darf der Empfangs­ spiegel werden, denn dann genügt be­ reits eine geringere Signalstärke, um ein Bild auf den Fernsehschirm zu zau­ bern.

Den rauschärmsten Downconverter, der nach Wissen der Redaktion derzeit (im Konsumerbereich) lieferbar ist, kommt von DX-Antenna (Vertrieb: Fa Neveling, Düsseldorf). Der hier abgebil­ dete Downconverter besitzt, jedenfalls laut Datenblatt, bei 11.70 GHz gerade noch 1.19 dB und bei 10.95 GHz im­ mer noch nur 1.27 dB. Über den ge­ samten 800 MHz breiten Empfangsbe­ reich schwankt die Rauschzahl bauart­ bedingt (je nach individuellen Daten der verwendeten Bauteile) um bis zu 0.2 dB. Bei den Angaben der Firmen über die Rauschzahl ist daher zu unter­ scheiden zwischen „maximal" und „typisch". Bei ersterem ist der angege­ bene Wert der schlechtestmögliche, bei letzterem handelt es sich um einen sta­ tistischen Durchschnittswert der Rauschzahl.

D AW

Der unseres Wissens derzeit rauschärm­ ste Downconverter mit abgezogenem Gehäuse. Mit 1.19 dB Rauschzahl im oberen Frequenzbereich ermöglicht ein Downconverter dieser Bauart die Verwendung kleinerer Spiegel. Foto: TELE-satellit/KK

FÜR VIELSEHER Programm News Satellit

TV-SAT 1 startet BBC zweimal da Radio ab Januar 1988 Am 17. November soll der TV-SAT 1 star­ Sowohl über den INTELSAT VA-F11 wie Unter dem Namen „Cable 1" wurde ein ten. Als Direktempfangssatellit soll er vier über den EUTELSAT I-F1 ist die BBC mit über Satellit ausgestrahltes Radioprogramm Fernseh- und im time-sharing-Betrieb 16 di­ ihren Auslandsdienst Radioprogrammen zu abgekündigt. Es soll bereits am 1. Januar gitale Rundfunkprogramme (welche, ist der­ hören. Es wird zum einen der englischspra­ 1988 starten und ein Popmusik-Programm zeit nicht bekannt) in bundesdeutsche Haus­ chige BBC Worldservice ausgestrahlt, zum bieten. Der Veranstalter „Cable Music halte tragen. Bei den TV-Programmen han­ anderen eine Mixtur aus den anderssprachi­ Europe" will das Programm in Kabelnetze delt es sich um ARD 1 Plus, 3SAT, RTL gen Auslandsdiensten. einspeisen lassen. plus und SAT1. Damit sind neben der Voice of America Die Vergabe von terrestrischen Kanälen in und dem gleich drei eher ASTRA ist auf der Erde nicht mehr aufzu­ Ballungsgebiten an private Sender ist mit der nach außen orientierte Programme via halten Aktivität auf dem TV-SAT verknüpft. Satellit hörbar. Zu erwarten ist, daß auch Die Mitgliederversammlung der INTELSAT Nach einer mehrmonatigen Einmeßphase, andere Auslandsdienste die Übertragung beschloß am 5. Oktober, sich mit dem Sa­ Training für die Kontrollstelle'Oberpfaffen- via Satellit nutzen werden, um ihren mit tellitensystem ASTRA zu koordinieren, d.h. hofen (später Usingen), wird unwiderruflich UKW-Stereo verwöhnten Auslandshörern dem ersten privaten Direktsatelliten für Je­ in D2-MAC gesendet, obgleich noch kein eine bessere Hörqualität bieten zu können. dermann in Europa nichts in den Weg zu le­ vollständig funktionierender Konsumer-D2- gen. INTELSAT meinte darüber hinaus, daß MAC-Decoder verfügbar ist. Zwei neue Nordprogramme von ASTRA keine wesenttlichen Schäden zu Berechnungen der PROSAT Projektberatung erwarten sind. Angesichts der bereits von Satellitenempfang besagen, daß der TV-SAT Definitiv zum 31.12.1987 den Start ange­ kündigt hat das schwedische Programm ASTRA unter Dach und Fach gebrachten 1 in der BRD mit einer 40 cm Offsetantenne Kontrakte mit englischen Programmanbie­ vergleichsweise so gut zu empfangen sein ,,TV3". Es wird in B-MAC gesendet wer­ den, sodaß mit üblichen Receivern ein Em­ tern kann diese Verlautbarung allenfalls als wird, wie EUTELSAT I-F1 mit einer 3,6 m das Abfinden mit einer Tatsache bezeichnet Antenne . . . pfang nicht möglich ist. Das Programm, des­ sen Name die Fortsetzung der beiden staat­ werden. INTELSAT verfügt gemäß ihren Zum Start wird eine Live-Übertragung am lichen schwedischen Programme TV1 und Statuten auch mittelfristig nicht über Satel­ frühen Morgen von ARD und ZDF erwartet. TV2 ist, wird viele Serien und Filme in der liten, die mit kleinen Empfangsstationen Die Sat-Prominenz wird das Ereginis anläß­ Originalsprache senden und diese schwe­ aufgenommen werden können. lich eines Empfangs in Oberpfaffenhofen disch Untertiteln. Auch die EUTELSAT-Organisation hat ein­ miterleben. gelenkt. Sie schätzt den von ASTRA und Veranstalter des Programms ist die „Scan- Gerüchtemacher bezweifeln, ob sich der TV- anderen Satellitensystemen (TV-SAT) aus­ Sat" aus Stockholm, zum INTELSAT VA- SAT 1 überhaupt ordnungsgemäß im All gehenden Verlust an Transpondereinnah- F11 hochgestrahlt wird das Programm je­ steuern läßt, angesichts der bei der DBP vor­ men auf maximal den Wert von vier Pro­ doch aus London, die Produktion hat die handenen unterbezahlten Mitarbeitern. Ver­ grammen. Die Organisation, die einen Groß­ Firma RGB übernommen. Nach Sende­ gleichbare Funktionen bei INTELSAT und teil ihrer Einnahmen aus dem europäischen start von ASTRA wird auf diesen gewech­ ASTRA sind mit Spitzenkräften besetzt, die Telefon- und Datenverkehr und aus der selt. sich mit mindestens vierfach höheren Ein­ EUROVISION bezieht, will dem Problem künften verkaufen . .. Ein weiteres neu angekündigtes Programm der Abwerbung durch mehr Transponder- heißt „People Television" (ohne Genitiv-s kapazität, günstigeren Ausleuchtzonen für bei People) und ist ebenfalls für schwedi­ leichteren Empfang und einem offensiveren sche Zuschauer gedacht. Programminhalt Marketing entgegnen. werden vorwiegend Magazine und Diskus­ sionen sein. Es soll über den EUTELSAT RTL-Radio in Stereo I-F4 abgestrahlt werden. Lange nur unmoduliert, sendet „Radio Lu­ xemburg" seit dem 12. Oktober in Stereo ARABSAT-Netz bald fertig über den EUTELSAT I-F1. Das Programm Anfang 1988 soll das Netz der ARABSAT ist mit Stereo-Satelliten-Receivern auf den Bodenstationen fertiggestellt sein. In diesem üblichen Stereoablagen 7.02 und 7.20 MHz Jahr noch werden die Bodenstationen im zum RTLplus TV-Programm in WEGENER Sudan, Libyen und Syrien in Betrieb gehen, 1600 System zu hören. Wo bleibt Radio Media? die Bodenstationen im Irak und in Somalia Bereits für den 1. Oktober kündigte der Sen­ werden Anfang 1988 das Netz abschließen. ASEAN geplant detechniker von ,,Radio Media" den Satelli­ Das Satellitennetz der arabischen Staaten, Auf einer Tagung asiatischer Programmver­ tenstart an. Bis zum Redaktionsschluß war bestehend aus den Ländern Saudi Arabien, anstalter schlug der Vertreter des Fernseh­ jedoch noch nichts zu hören. Geplant ist Jordanien, den Vereinigten Arabischen Emi­ ens von Brunei RTB vor, einen eigenen Sa­ die Ausstrahlung des Stereoprogramms über raten, Bahrein, Tunesien, Algerien, Djibuti, telliten für den Programmaustausch anzu­ zwei zusätzliche Tonträger beim Programm Oman, Quatar, Kuwait, Marokko, Maureta­ mieten; Name des Satelliten ASEAN TV. „Bayerisches Fernsehen 3. Programm" über nien und den beiden Jemen ist dann kom­ Bislang werden über die ASIAVISION vor­ den INTELSAT VA-F12. Gesendet werden plett. wiegend auslädnische Berichte in die betei­ soll ein 24-stündiges Mantelprogramm für Das ARABSAT-Netz besteht aus zwei Satel­ ligten Länder übertragen, ein eigener Satel­ deutschsprachige Privat/Lokalradios. liten, dem ARABSAT F1, der am 8.2.85 ge­ lit könnte den Austausch selbstproduzierter startet wurde und auf 19 Grado Ost positio­ Programme erleichtern. Kuba's Nachrichten via Satellit niert ist und dem ARABSAT F2, der am Für die im Ausland stationierten Kubaner 17.6.85 auf den Orbitparkplatz 26 Grad Ost ZU GUTER LETZT startete das Kubanische Fernsehen jetzt eine gestartet wurde. Gesteuert werden die Sa­ Nachrichtensendung, die über den sowjeti­ telliten von der Hauptkontrollstelle in Sau­ Tuxxedo in den USA schen GORIZONT zu sehen ist: jeden Dien­ di Arabien, wobei eine Hilfskontrollstelle Derzeit über dem europäischen Satelliten­ stag, Donnerstag und an den Wochenenden in Tunesien eingerichtet ist. himmel noch nicht auszumachen: Ein rei­ um 02.00 Uhr nachts. Bereits voll genutzt wird ARABSAT von ner Sex-Kanal. Dafür erweitert in den USA Saudi Arabien, Oman und Mauretanien, das Porno-Programm EXXXTASY sein An­ GORIZONT wieder aktiv die ihre lokalen Fernsehprogramme über gebot um ein weiteres Programm mit Na­ Wiederholt wurden in den letzten Wochen den ARABSAT F2 aussenden. Der F1 dient men TUXXEDO. Das eine „X" weniger Aussendungen über den 11 GHz Transpon­ derzeit nur als Reservesatellit. Demnächst bedeutet, daß es etwas harmloser zugeht. der des GORIZONT 12 beobachtet. Zum wird Libyen sein Lokalprogramm über Testsendungen von TUXXEDO begannen Teil wurde das 1. Sowjetische Programm ARABSAT verteilen. Weitere sechs Kanäle im Otkober, der offizielle Start ist für De­ übertragen, zum Teil das 2. Programm. Auch sind an ein privates Konsortium vergeben zember angekündigt. Freunde solcherart das Testbild konnte häufig beobachtet wer­ wirden (TELE-satellit berichtete bereits da­ Programme dürfen in den USA 90 Dollar den. rüber), gesendet wird jedoch noch nicht. pro Jahr opfern (Pay-TV). MINI SAT-EMPFANG Die 60er kommen

Schneller als erwartet klappt heute bereits der Satellitenempfang mit 60 cm Spiegeln

ußerlich ist kein Un­ Ä terschied mehr fest­ stellbar: ob vier in kompli­ zierter D2-MAC-Technik abgestrahlte DBS-Program­ me empfangen werden oder sechs in herkömmli­ cher Technik über den TELECOM-Satelliten aus­ gestrahlte TV-Programme empfangen werden. Die Rosenheimer KATH- REIN-Werke haben ihr Sortiment an Empfangs­ anlagen jetzt um eine kom­ plett ausgerüstete TELE- COM-Anlage erweitert. Das Set besteht aus einem 60 cm Aluminium Spiegel und einem angepaßten, sehr rauscharmen Down- converter für den 12.5 GHz Bereich. Wie bei KATHREIN schon seit langem bei den Fern­ sehantennen üblich, ist auch der Spiegel so kon­ struiert, daß er von einem Monteur allein installiert werden kann. Die Befesti­ gungsschrauben sind un­ verlierbar aufgesteckt, eine Der 60 cm Spiegel für den TELECOM-Empfang Aufmerksamkeit, die man von KATHREIN — hier auf einem Balkon befe­ zu schätzen lernt, wenn stigt. Foto: TELE-satellit / Klaus Kirchberger einem die wichtigste Schraube schon rauscharmen Converters mit 1.6 dB ist einmal vom Dach herunterfiel. der TELECOM-Empfang absolut stö­ rungsfrei. Nachdem im Dezember wie­ Ein Sechskantschlüssel, der jedem der ein TELECOM mit der ARIANE Spiegel beiliegt, hilft, die vier Schrau­ ins All befördert werden soll, sind mit ben so anzuziehen, daß auch stärkere der Anlage dann drei Satelliten em­ Stürme den Spiegel auf seiner Position pfangbar. Derzeit lassen sich drei regu­ halten. Auch der im wasserdichten Ge­ läre Fernsehprogramme hereinholen häuse versteckte Downconverter wird sowie drei weitere TV-Übertragungs- mit einer Sechskantschraube befestigt. strecken und noch eine ganze Reihe Ebenso einfach Hesse sich der TELE- von Stereo-Radioprogrammen, alle­ COM-Converter bei Bedarf gegen einen samt (bis auf Radio Montecarlo in DBS-Converter auswechseln. italienisch) senden in französischer Sprache. Was der neue TELECOM- Der Befestigungspunkt des Converters Satellit bringen wird, steht noch in ist bereits beim Werk so exakt abge­ den Orbitsternen, die Programmaus­ stimmt, daß eine nachträgliche Fein- wahl wird aber auf jeden Fall noch justage weder möglich noch überhaupt grösser werden. notwendig ist. Dafür ist die Justage der Elevation bequem; zwei Flügelmuttern D AW machen den Gebrauch von Werkzeug überflüssig. Sehr erfreulich ist, daß die Sechs Fernsehprogramme liefert der­ KATHREIN-Konstrukteure auch an zeit der TELECOM 1B: (Von oben eine Gradeinteilung gedacht haben. nach unten) Übertragungsstrecke, Re­ Schließlich weiß man bei einem Offset­ guläre TV-Programm „Canal J" für spiegel nie so recht, wo denn nun die Kinder, Unterhaltungsprogramm „La Elevation abgelesen werden kann. Cinq", Unterhaltungsprogramm „M6", und schließlich zwei weitere Übertra­ gungsstrecken. Durch die Verwendung eines sehr Fotos: TELE-satellit/AW

RADIOSZENE IRLAND Geduldete Illegalität

Eine Nova ist qua Definition der Astronomen eine Stern, der auf­ Radio" setzte Nova zusammen mit dem „Muttersender" Maßstäbe geht, sehr hell aufleuchtet und dann wieder verschwindet. Diesem für die Entwicklung des Rundfunksauf der Grünen Insel -und das Namen alle Ehre gemacht hatte die diesen Terminus adaptierende alles ohne Lizenzl Geschichte und Entwicklung der beiden „Super- Station „Radio Nova" in Dublin, der wohl schillerndste Privatsender pirates" sagt beispielhaft aus, in welch seltsamer Zwitterstellung zwi­ der irischen Radioszene, der im letzten Jahr urplötzlich seinen Be­ schen Schwarzsenderei und ehrbarem Geschäftsbetrieb die irischen trieb einstellte. Hervorgegangen aus der Pionierstation „Sunshine Privatstationen sich befinden.

„Don't waste my time" - Wohl nicht 10.000 Irische Pfund wert, wie sich später Oben: Aufkleber von Radio Nova. ganz ohne Hintergedanken hatte Chris Carey herausstellte. Denn Carey hatte nach bester Unten: Seinerzeit bei „Radio Caroline" in diesen Titel von Paul Hardcastle für den mit Wirtschafts-Piratenmanier zwischenzeitlich den Sechzigern „The Admiral of the Beat viel Theaterdonner versehenen, wutschnau­ seinen Popsender Nova in aller Stille finan­ Fleet", in den Achtzigern Pionier und Kö­ benden Abschied aus dem Äther gewählt. ziell ausgehungert und große Beträge einer nig der irischen „Superpirates": Robbie Am 19. März letzten Jahres um 17.00 ihm gehörenden Leasingfirma in Großbri­ 'Dale' Robinson. Uhr markierte diese Platte das spektakuläre tannien zugeführt. Ende des spektakulären Senders Radio Nova Seinen Geschäftspartnern scheint dies in Dublin/Irland. Der erfolgreichste und aber Anfang 1986 dann doch zu Augen ge­ stärkste aus der Reihe der seit 1980 entstan­ kommen zu sein. Jedenfalls kam bei einer denen, sogenannten „Super-Piraten" auf der Wirtschaftsprüfung alles ans „Licht der Grünen Insel war durch allerlei merkwürdige Branchensonne". Gerichtsverfahren wurden Umtriebe seines britischen Eigentümers in Gang gesetzt und ein gerichtlicher Treu­ Carey in einen Strudel der Anrüchigkeit ge­ händer für den ganzen Novapark und die raten, der seinen Niedergang nachgerade Radiostation eingesetzt. provozieren mußte. Doch nun rührte sich die Mannschaft von Nach außen hin bekannt geworden war Careys anderer Station Magic 1-0-3. Das nur Careys Ärger mit der Journalisten-Ge­ Team, das wegen des Talk-Charakters der werkschaft als Ursache dafür. Doch das war Station überwiegend aus „richtigen" Journa­ nur die Spitze eines Eisberges von recht listen und DJs bestand, befürchtete, mit in komplexen, selbst Dubliner Radio-Insidern den Strudel des Nova-Skandals gezogen zu kaum durchschaubaren Skandalen und werden. Angst um Job und Gehaltszahlung Skandälchen rund um das Funkhaus im ließ die überwiegend in der Gewerkschaft or­ Novapark am Südrand der irischen Haupt­ ganisierten Magic-Journalisten zum bewähr­ stadt. Herausschälen läßt sich etwa Folgen­ ten Mittel der anglistischen Arbeiterbewe­ des: gunggreifen: der „Picket-Line". Careys Querelen mit seinem Partner, Doch die Streikposten zogen nicht etwa dem das weiträumige Areal an der Stocking vor dem Magic-Funkhaus nahe der City auf, Lane gehörte, auf dem beide zusammen den sondern dort, wo die tatsächliche Wurzel des ,,Novapark"-Countryclub mit Golfplatz, Re­ Übels zu sein schien: draußen in Rathfarn­ staurant, Diskothek und eben der Radiosta­ ham vor der Einfahrt zum Novapark. Außer tion betrieben, waren seit langem bekannt. durch das herrschaftliche Tor aber war der Ob es deshalb ein schleichender Ausstieg idyllisch gelegene Country Club, war das Die alte Nova-Crew ist derweil in alle aus Radio Nova sein sollte, was Carey 1985 Stationsgebäude mit Restaurant, Bar und Winde verstreut: Star-DJ John Clark etwa unternahm? Jedenfalls startete Carey eine der vielfrequentierten „Disko-Nova" nicht kam beim nationalen Popprogramm Radio neue Station mit dem Namen Magic 1-0-3, mehr zu erreichen. 2 des staatlichen RTE unter. „Dublin's einem mehr Talk-Format verfolgenden Sen­ Seine Organisation nun derart lahmge­ Deepest Voice", Nachrichtensprecher Bob der mit Funkhaus am Rande der Dubliner legt zu sehen hat dann offenkundig für Ca­ Gallaghoe, wechselte zum Konkurrenten Innenstadt. In einer Art Doppelstrategie hat­ rey den willkommenen Anlaß gegeben, all­ Q 102. Die allgegenwärtige Werbespotstim­ te Carey aber gleichzeitig neue Partner für seits die Schotten dicht zu machen, Nova me Novas, Ex-Caroline und Nordsee-DJ sein Radio Nova gesucht - und schließlich und Magic einzustellen, seine Leute zu Tony Allan, gar verschlug es in die Einsam­ gefunden. feuern und sich selbst zurückzuziehen. Die keit des irischen Nordwestens. Allan liest Unter Vorspiegelung falscher Liquidi­ letzte Platte sagte alles „Don't waste my jetzt beim einzigen „Superpiraten" dort tätsverhältnisse des Popsenders im parkarti­ time - Geht mir nicht länger auf die Ner­ draußen, WLS Music Radio in Galway, die gen Vorort Rathfarnham am Fuße der ven, ihr Gewerkschafter". Nachrichten. Wicklow Mountains hatte Carey seinem Ob Carey für die in diesen Wochen gegen Einer, dem die Erleichterung über Novas neuen Gesellschafter größere Beteiligungs­ ihn vor Dubliner Gerichten laufenden Pro­ Niedergang im Gesicht geschrieben steht, ist summen aus der Brieftasche gezogen. Tat­ zesse um den Nova-Finanzskandal aus Eng­ Robbie Robinson, alias Robbie Dale aus sächlich war die Nova-Betriebsgesellschaft land auf die Grüne Insel zurückgekehrt ist, glorreichen Caroline-Zeiten in den Sechzi­ jedoch zu diesem Zeitpunkt kaum mehr als ist nicht bekannt. gern. „Carey wollte mich kaputtmachen - und wer sendet jetzt immer noch?" fragt der nicht abbringen. Während Eigner von Sunshine Radio rhetorisch. Ob­ Carey den Nova-Mittel­ wohl er im Herbst 1980 seine jetzt amerika­ wellensender immer wei­ nisch angehauchte Station mit dem Slogan ter auffuhr, um damit bis „Hot Hits 1-0-1" gemeinsam mit Carey ge­ hinüber nach England zu gründet hatte, haben sich die beiden Ex-Ca­ kommen, beließ es Ro­ roliner im Lauf der Zeit völlig miteinander binson bei seinem 1.5 kW überworfen. Carey entwickelte Nova zum Mittelwellensender neben Kampfmittel gegen seinen früheren Mit­ dem Sand's Hotel. Ledig­ streiter. „Er handelte unbeherrscht und un­ lich der FM-Empfang im verantwortlich!" schimpft denn auch Ro­ direkten Zielgebiet wurde binson. Mit seinem immer weiter verstärkten verbessert: drei verschie­ Mittelwellensender hätte Carey Beschwer­ dene Low-Power-Fre- den selbst von der britischen Postverwaltung quenzen „rund um" 101 provoziert und die ganze Branche in Verruf MHz versorgen jetzt den gebracht. gesamten, an Abschat- Angefangen hatte das Freund-Feind-Ver­ tungsgebieten reichen hältnis Robinson-Carey Ende der Siebziger Großraum Dublin. Jahre. Robinson hatte nach dem ersten En­ Sozusagen als Erin­ de von Radio Caroline 1968 als DJ in den nerung daran, daß er im­ Niederlanden bei Radio Veroncia auf See mer noch im Illegalen tä­ und bei der Sendegesellschaft TROS an tig war, wurden Robin­ Land gearbeitet. Schließlich hatte es ihn zu­ son und Sunshine auch rück nach Großbritannien verschlagen, wo einmal ausgehoben. Doch seine Karriere einen völlig anderen Verlauf die „Lebensversicherung" nahm: er stieg bis ins Management einer Rei­ der vielen irischen Land­ nigungsfirma auf. piraten - das veraltete Doch irgendwie schien ihn der Radioba­ Fernmeldegesetz von zillus nicht losgelassen zu haben. Denn als er 1926 - „hielt" auch zufällig auf einer Messe im Londoner Aus­ diesmal: Robinson erhielt stellungszentrum Olympia seinen alten Caro­ eine Geldstrafe von 20 line-DJ-Kumpel Carey wiedertraf, waren bei­ Pfund (!) für illegales de im Nu wieder mit ihren Gedanken beim Senden, aber gleichzeitig Radiomachen. seine gesamte Sendeanla­ Und als „Tatort" waren ihnen nicht ge zurück. Kurz danach mehr die schwankenden Planken eines Nord­ war die geduldete Illega­ see-Sendeschiffes in den Sinn gekommen, lität von Sunshine wie­ sondern eine feste Insel: Irland. Dort hatte der hergestellt und das ein gewisser Eamon Cook („Captain Cook") Popprogramm ging wei­ bereits Vorarbeit geleistet, der mit seinem ter. Radio Dublin - obwohl ein reiner Landpi­ Nova hatte - vor al­ rat - von den Behörden relativ unbehelligt lem wegen seines starken blieb. Carey war mit einer Computerver­ MW-Senders - dagegen kaufsfirma durch die Jahre zu Geld gekom­ öfter mit Post und Garda men und so war auch unmittelbar Startka­ (der irischen Polizei) zu pital vorhanden. Da Carey ohnehin schon tun. Doch der gutbetuch- lange einen Touristensender in südlicheren te Chris Carey fand im­ Gefilden geplant hatte, brachte er auch mer wieder Wege, die gleich den Namen des neuen Senders mit in Sendungen erneut zu die Radio-Ehe: Sunshine Radio. starten. Und: sowohl Carey und Robinson fanden ein Zuhause Nova wie auch Sunshine für die Station im kleinen Badeort Portmar- hatten die Hörer hinter nock nördlich Dublin. In einem modernen sich. Als einmal der offi­ Strandhotel hatte man ihnen Zimmer für zielle Staatsrundfunk Studios und Verwaltung angeboten. Dazu RTE beide Sender be­ bot das Gelände neben dem „Sand's Hotel" wußt störte, erhob sich einen idealen - weil wassernahen - Stand­ ein Aufschrei der Empö­ ort für die Sender. rung unter den Dubliner Popfans. Schließlich gab Am 13. September 1980 ging die erste die Regierung nach und Sendung auf UKW 101 MHz und 531 kHz der zuständige Minister Mittelwelle in den Äther. Carey und Robin­ wies RTE an, das „Jam- son wollten in Sendetechnik und Musikpoli­ ming" einzustellen. „Das tik alles anders machen. Statt amateurhaf­ ist eben das berühmte, irische Verständnis tem Format und mieser Modulation bei Geistert hinter diesen Mauern immer noch von Freiheit", kommentiert Robinson aner­ Chris Carey herum? — Das kleine Funkhaus Cook's Radio Dublin und dessen inzwischen kennend diesen Solidaritätsakt seiner Hörer. vielen Nachahmer-Stationen bekamen Pop­ von „Energy 103", vorher „Magic 103"- fans bei Sunshine erstmals die alten, profes­ Welch bizarre Blüten der Status der Su­ Studiogebäude, in der Upper Leeson Street sionellen Standards der früheren Seesender perpiraten irgendwo zwischen Schwarzsen­ in Dublin. Fotos: Ludwig Schieffer wieder in die Ohren. Sunshine wurde des­ der und „well-respected" Geschäftsbetrieb halb sofort zum Erfolg. Der „Superpirat" treibt, beschreibt Robinson genüßlich bei stengewerkschaft für Dublin wurde. war geboren. der Präsentation der Sendeanlagen. Denn Im Gegensatz zum luxuriösen Novapark Doch Erfolg ist oft auch mit Neid und ausgerechnet die Wurzel all des illegalen macht die Studioherberge von Sunshine Ra­ Streit verbunden. Und der entstand fast un­ „Sendeübels" seiner Station ist gleichwohl dio einen vergleichsweise piratenhaften Ein­ mittelbar nach dem Sendestart zwischen den staatlich anerkannt: Der Sendemast auf dem druck. Während die Verwaltung inzwischen zwei Sunshine-Initiatoren. Das Zerwürfnis Gelände des Sand's Hotel hat nicht nur eine in attraktiveren Räumlichkeiten im Dubliner ging soweit, daß sich Carey von Robinson offizielle Baugenehmigung. Auch die nächt­ Regierungsviertel residiert, sind Studios und und Sunshine trennte. Schon im Sommer liche Warnbefeuerung für den Flugbetrieb an Sender weiterhin in „fliegenden" Räumen in 1981 startete Carey eben jenes „Kampfmit­ der Mastspitze ist amtlich und blinkt genau Portmarnock untergebracht. Bauhütten- tel" Radio Nova mit Studios an der Herbert nach flugbehördlich vorgeschriebenem Takt. Container der Marke „Portacabin" etwa be­ Street im Dubliner Regierungsviertel und Die anfängliche Zurückhaltung der Jour­ herbergen Studios, Redaktion und Platten­ Sendern draußen vor der Stadt. Gesendet nalistengewerkschaft davor, Mitarbeiter der archiv. Was Unvoreingenommenen nach wurde zunächst auf 88.0 MHz, dann 102.7 Superpiraten in ihre Reihen aufzunehmen, Geldnot aussehen könnte, hat für Robinson und auf verschiedenen AM-Kanälen, zuletzt ist inzwischen auch einer Anerkennung ge­ eher nostalgische Gründe. Grundriß und 738 kHz. wichen. Die Arbeit, die Sunshtne-Nachrich- baubedingte Enge haben nämlich genau die Auch durch den plötzlichen Erfolg von tenchef Patsy McGarry auf diesem Gebiet Dimension, wie sie früher auf seinem ersten Nova ließ sich Robinson von seiner „sanf­ leistete, fand kürzlich Würdigung darin, daß Radioarbeitsplatz, dem Sendeschiff von Ra­ ten" Methode, illegal Radio zu machen, McGarry Ortsverbandsobmann der Journali- dio Caroline, herrschte. Von Geldnot kann auch nicht die Rede von der Konkurrenz kontrastieren. gebnis der Studie doch überleben können, sein. Der profitable Familienbetrieb Sun- Und ebendiese schläft nicht. Denn das wird deutlich, wenn man sich deren Arbeits­ shine (Robinsons Frau Stella ist Werbespot- weise ansieht. Ein Minimum an Personal Verkaufsleiterin, Sohn Elliot John hin und Erbe von Nova hat nicht alleine Sunshine muß - auch bei größeren Sendern - zu wieder DJ) läuft mit dem neuen Hot-Hits- angetreten. Mit eigener Popularitätsumfrage einem Minimum an Entlohnung arbeiten. Format gut. Und daß mit Superpiraten Geld behauptet auch die Station Q One-O-Two Bei manchen „Community radios" gar wird zu verdienen war, haben schon zu Lebzeiten (Mittelwelle 819 kHz, FM 102 und 103.5 Radiomachen als pure, ehrenamtliche Frei­ von Nova weitere Interessenten erkannt. MHz), Nummer 1 in Dublin zu sein. Wer zeitbeschäftigung betrachtet. Nachrichten So entbrannte in den letzten Jahren ein auch immer recht hat: Bei Q-102 jedenfalls werden kaum selbst recherchiert oder bei fruchtvoller Konkurrenzkampf zwischen wird mit dem Sound geklotzt. Das Jingle- Agenturen abonniert, sondern schlichtweg mehreren Sendern, der in immer noch voll­ paket ist hochklassiger (und deshalb teurer) vom staatlichen RTE oder dem BBC-Video­ mundiger klingenden Soundformaten re­ amerikanischer Provenienz (JAMS). Das text „abgekupfert". Urheberrechtsgebühren sultiert. Wie gutes Popradio gemacht wird, Musikkonzept der Station in er Upper für die viele Schallplattenmusik werden mit kann man heute schon in Dublin hören - Mount Street (Nachbarn sind die Partei­ wenigen Ausnahmen auch nicht abgeführt. man braucht nicht erst bis New York zu zentralen der beiden großen irischen politi­ Diesen anarchischen Zustand allerdings jetten. schen Kräfte) ist nach wie vor so weitge­ will das neue Rundfunkgesetz beenden. Eine Wie sagte doch Programmchef Martin faßt, wie das von Nova einstmals war. Aus „Local Radio Commission" soll die Statio­ Block vom Sunshine-Konkurrenten Q 102: den Charts werden nicht nur die Top 20 ge­ nen lizensieren und überwachen. Vernünfti­ „Was Radio in Europa angeht, I guess we are spielt und weitschweifig Oldies, LP- und ge Gehälter sollen gezahlt, Nachrichten kor­ the leader city!" CD-Tracks in der Playlist berücksichtigt. rekt produziert und Copyrightabgaben obli­ Q-102-Eigner sind übrigens zwei Dubliner gatorisch werden. All dies natürlich treibt Jetzt, im Jahre 1 nach Nova geht ein Nachtklubbesitzer. die Betriebskosten eines Senders in die deutliches Aufatmen durch die irische Ra­ Letzter im Trio der großen Dubliner Höhe, was besagtes Wirtschaftsforschungs­ dioszene. Der Störenfried Carey, der mit sei­ Superpirates ist eine Station namens Energy institut zu dem Ergebnis einer nur be­ nem 50-Kilowatt-Powermonster auf 738 1-0-3. Die im Sendernamen auftauchende schränkten Zahl von lebensfähigen Lokal­ kHz das ganze, auf tönernen Füßen stehende UKW-Frequenz deutet schon an, daß hier stationen kommen läßt. Gefüge der geduldeten Illegalität der Statio- ein alter Hut mit neuer Feder versehen wur- Schon hat deshalb das staatliche RTE

nen gefährdet hatte, ist offiziell weg. Leise­ de. In der Tat hat auf dem ehemaligen seine Ansprüche gerade auf die attraktivsten treten heißt jetzt das Gebot der Stunde, Magic-Kanal (und auch in denselbem Funk­ Lokal-Lizenzen Dublin und Cork vorsorglich haus an der Upper Leeson Street) wieder angemeldet mit der Begründung, man könne denn eine Legalisierung der Piraten steht ins Carey seine Finger im Spiel. Ausgewiesen aus den möglichen Überschüssen der beiden Haus. Die neue Regierung unter Charles als Manager der ganz im alten Nova-Stil Großstadtsender kleinere etwa in Galway Haughey will nach der Februarwahl in punk- konzipierten Top-40-Station sind zwar nach oder Waterford subventionieren. Selbstre­ to Radio endlich Klarheit schaffen. Mit außen hin der Morgen-DJ Tony McKenzie dend heißt das unterschwellig, daß auch die Blick auf ein kommendes Gesetz gilt es des­ und eine frühere Nova-Nachrichtenspreche­ kleineren Standorte dann RTE-Lokalsender halb vor allem für die drei großen Privaten in rin namens Sybil Fennel. Wenn man aber bekommen sollen. Dublin, rechtzeitig gute Karten im Poker um weiß, daß letztere eine wichtige Rolle in Sollte die RTE hier tatsächlich die Ober­ eine mögliche Lizensierung zu haben. Chris Careys Privatleben spielt, wird deut­ hand behalten, bliebe für Bewerber aus dem Robbie Robinson spielt seit Jahresbeginn lich, wer mit dem neuen, unverdächtigen Kreis der jetzigen Privaten kaum noch seinen Trumpf Sunshine Two aus. Das ist Zugpferd Energy am Rennen um eine Lokal­ Raum. Gewieft wie die Dubliner Superpira­ ein mehr auf die mittlere Generation abge­ radiolizenz für den Raum Dublin teilnehmen tes sind, haben sie aber vorgesorgt, um eine stelltes Music- und Talk-Programm, bei dem will. gute Ausgangsbasis zu besitzen, wenn das er „auch endlich einmal wieder selbst vor Gesetz tatsächlich nur eine extrem limitier­ dem Mikrofon sitzen könne", wie er meint. Und dieses Rennen wird hart. In einer, te Zahl von Sendern vorsehen würde. Sie ha­ Neben diesem neuen Programm auf 846 durch Indiskretion bekannt gewordenen, ben allerlei Prominenz um sich geschart oder kHz Mittelwelle bleibt es natürlich weiter­ vertraulichen Studie für die Regierung, sogar in ihre Betriebe eingebunden. Robbie hin beim „Ersten Programm" des Sunshine- kommt ein irisches Wirtschaftsforschungs­ Robinson etwa zählt zu den 11 Anteilseig­ Imperiums, das als „Contemporary Hit institut zu dem Schluß, daß kaum mehr als nern seines Sunshine Radio den früheren Radio CHR" ganz auf die jungen Popfans zwei lokale Stationen im Raum Dublin wirt­ Verwaltungschef der Hauses of Parliament. zugeschnitten ist. Der amerikanische schaftlich lebensfähig wären. In Cork wäre Q 102 versichert sich der Dienste der Firma Medienberater Bill Cunningham hat dem es gar nur eine einzige und in den anderen „Celtic Helicopters" für seinen morgendli­ Sender ein hartes Korsett aus beschränkter größeren Städten wie Limerick oder Water­ chen Hubschrauber-Verkehrsservice „Eye in Rotation nur ganz weniger Hitparadentitel ford würde es schon schwierig. Geradezu in the Sky". Eigentümer der „Celtic Helicop- und noch weniger Worten verpaßt. Zudem bizarrem Gegensatz dazu steht die momen­ ter" aber ist niemand anderer als Kiaran sollen verrückte Phone-In-Wettbewerbe tan existierende Zahl der Privatsender: 70 Haughey, Sohn des neuen Premiers Charles („Wie alt sind Sie? Richtig - Sie haben ge­ sollen es nach offiziellen Zählungen in ganz Haughey. Ein Schelm, der Böses dabei wonnen!") und die Nachrichten ausgerech­ Irland sein, davon allein sind 12 im Raum denkt. . . net um 7 Minuten nach der Stunde „Sun­ Dublin tätig. shine Hot Hits One-O-One" noch stärker Wie diese im krassen Kontrast zum Er- • Ludwig Schieffer

AUS DER NEUEM WELT America on Satellite Nachrichten und Informationen aus der Satellitenszene Amerikas

IRD's im Kommen nische Hersteller mit seinen Satelliten­ eine Lizenz für DBS-Kanäle erhalten Immer mehr Hersteller bieten den Sa­ produkten hierzulande noch zurück. hatte, und der Organisation „Public tellitenzuschauern in den USA Recei- Service Satellite Consortium", einem ver mit eingebauten Descramblern an. Toshiba mit Anzeigedisplay Zusammenschluß nicht-kommerzieller In bekannter Abkürzungsmanie wer­ Mit dem neuen IRD-Satelliten-Recei- Telekommunikationsnu tzer. den die Geräte als „IRD" vertrieben: ver TRX-100 bietet Toshiba den Ame­ Nach dem jetzt vorgestellten Plan „Integrated Receiver Descrambler". rikanern state-of-the-art Technik. Eine stellt ,,ACC" einen ihrer DBS-Kanäle Ermöglicht wird dies durch den Sie- Besonderheit ist die optische Darstel­ der Organisation YES für drei Jahre ges(?)-Zug des Codiersystems „Video lung des Standes der Dreheinrichtung: kostenlos für Schulprogramme zur Cipher II". Praktisch alle von Heimzu­ ein Verbindungsstrich zwischen einem Verfügung. Als vorteilhaft wird er­ sehern abonnierbare Satellitenkanäle angedeuteten Parabolspiegel und der klärt, daß für DBS-Sendungen Spiegel benutzen mittlerweile dieses System, Satellitenbahn zeigt im großformatigen mit geringen Durchmessern ausreichen, das damit zum Standard in den USA Display den momentanen Azimutwin­ sodaß die öffentlichen Schulen in den wurde. kel grafisch an. Das Gerät hat einen USA zu verhältnismäßig geringen Ko­ Seitdem vor etwa anderthalb Jahren eingebauten VideoCipher II Descramb­ sten mit DBS-Empfangsanlagen ausge­ der Spielfilmkanal HBO die Satelliten­ ler, eine Bildschirm anzeige und ist so­ rüstet werden können. Entsprechend welt erschütterte, indem er mit der ver­ wohl für üblichen Stereo (= Zwei-Trä­ wird sich das Programmangebot von schlüsselten Ausstrahlung begann, gab gersystem wie in Europa) wie Digital­ YES voll an den Bedürfnissen der öf­ es für die Programmabonnenten nur stereo ausgerüstet. fentlichen Schulen ausrichten. Beistelldecoder. Diese werden entwe­ der — wie in Europa üblich — an den Was aus DBS wird Basisbandausgang angeschlossen oder Statt zum Massenmedium* zu werden ZU GUTER LETZT in die 2. ZF eingeschleift, sofern diese verkümmern die DBS-Satellitenkanäle bei 70 MHz liegt. Sehr viele Receiver in den USA zu Spezialdiensten. So sol­ Wie Dr. Ruth zahm wurde . . . für den US-Markt haben dazu eine kur­ len nach dem Willen einer neugegrün­ . . . und prompt das Zuschauerinteres­ ze Koaxschleife, die aus dem Gerät deten Organisation namens ,,YES" die se schwand. Europas Satellitenzu­ ausgeführt wird: IF-In und IF-Out. Möglichkeiten der Direktstrahlenden schauer kennen die aus Frankfurt Als neueste Firma bietet jetzt Pana­ Satelliten für Schulfernsehen genutzt stammende Dr. Ruth Westheimer sonic einen Receiver mit integriertem werden. (siehe auch TELE-satellit Nr.38). Sie VideoCipher II Decoder an, einen Die Organisation, die ihren Namen moderiert eine Sendung über Sex-Be­ „IRD". Das Gerät hat auch einen ein­ von „Your Educational Service" ab­ ratung, in Europa im Original zu sehen gebauten Positioner. Abzuwarten leitet, ist eine Kooperation zwischen in den Satellitenprogrammen Lifestyle bleibt, wann Panasonic auch auf dem der Firma „Advanced Communica­ und Sky Channel. Die Originalsendung mitteleuropäischen Markt in Erschei­ tions Corporation", die von der ameri­ in den USA konnte dort bislang nur nung tritt. Bislang hält sich der japa­ kanischen Fernmeldebehörde FCC über den New Yorker Kabelkanal Life­ time gesehen werden. Nun stieg der Erfolg der werktägli­ Was zahlen die Amerikaner für ihr Pay-TV chen Serie den Machern in den Kopf: Als Standard-Scramblertechnik hat sich in den USA das System „VideoCipher II" von Gene­ sie mußten mit der Show hinauf in den ral Instrument durchgesetzt. Viele der neuesten Satelüten-Receiver haben einen VCII-Deco- Himmel. Um 1 Uhr nachmittags kam der bereits eingebaut - sogenannte IRD. Der Decoder muß jedoch erst mit einem 12-stelli- Dr. Ruth über den Satelliten WESTAR gen Code aktiviert werden. Interessierte Satellitenzuschauer melden sich daher über eine ge­ jetzt zu den Satellitenzuschauern und bührenfreie Telefonnummer (800er Leitung) bei den von den Programmbetreibern genann­ zu den lokalen Fernsehstationen, die ten zuständigen Stellen an, klären die Gebührenzahlung und via Satellit wird ihr Decoder in­ die Sendung zur späteren Ausstrahlung dividuell freigeschaltet. aufzeichneten. Nicht alle Satellitenprogramme können einzeln für sich abonniert werden, meist gibt es mehr Aber welch Frust. Den Reiz der oder weniger zueinander passende Programme (einer Gesellschaft) im Paketangebot. Die wichtigeren Pay-TV-Angebote in den USA: Sendung machte schließlich die offene Sprache im prüden Amerika aus. Das Programm/Paketname Anzahl Art des Programmangebots Jahrespreis American Exxxtasy 1 Erwachsenen(Porno)Programm 99.95 Dollar war kein Problem, solange das Pro­ American Netlink 5 Lokale TV-Sender 79.80 Dollar gramm nur im Kabel zu sehen war und besteht aus: KUSA, KCNC, KMGH, KDVR, KSPN damit in dieser Hinsicht Narrenfreiheit CBN 1 Familien Unterhaltung 15.00 Dollar genoß. CNN/Headline News 3 Information und Unterhaltung 31.95 Dollar Für die freie Ausstrahlung übers besteht aus: CBN, CNN, Headline News ganze Land mußte sich Dr. Ruth eine HBO/Cinemax 2 Neueste Spielfilme 179.55 Dollar MTV, VH-1 und Nickelodeon 3 Videoclip und Kinderprogramm 49.95 Dollar gewiße Zurückhaltung auferlegen. Und Nostalgia Channel 1 Alte Spielfilme 39.95 Dollar damit verdroß sie ajle. Prime Time 24 3 Network Programme 49.95 Dollar Viele der lokalen Fernsehstationen, besteht aus: ABC (WABC-New York), CBS (WBBM-Chicago) und NBC (WXIA-Atl.) die meinten, ihre „Ratings" damit Starion Entertainment 1 Spielfilmprogramm SelecTV 95.40 Dollar hochtreiben zu können, stornierten Superstar Connection 4 Lokale TV-Sender 44.00 Dollar enttäuscht den Übernahmevertrag. Die besteht aus: WGN, WPIX, KTVT, WWOR Beschwerden häuften sich und die Zu­ Viacom Satellite Network 14 Spielfilme, Unterhaltung, Inform. 240.00 Dollar besteht aus: Showtime, TMC, MTV, Nickelodeon, ESPN, VH-1, CNN, Headline schauerzahlen blieben trotzdem hinter allen Erwartungen zurück. News, USA Network, CBN, Discovery Channel, Nashville Network, Lifetime, Learn. Was Europas Satellitenzuseher (ger­ Weitere Programmangebote mit anderen Decodern: ne?) akzeptieren, muß US-Zuschauern After Dark Video 1 Erwachsenen(Porno)Programm 99.95 Dollar nicht immer gefallen. First Run 1 Neueste Spielfilme 60.00 Dollar Sat-TV weiter östlich - trotz unsicherer Rechtslage erlebt Jugoslawien einen kleinen Sateilitenaufschwung

ie in vielen Ländern ist auch in Ju­ Wgoslawien die rechtliche Lage des Satellitenempfangs nicht gerade ein­ deutig geklärt. Der Gesetzgeber kennt zunächst mal nur Direktstrahlende Sa- telliten, die zwar freigegeben sind, die es aber nun mal noch nicht gibt, und weiß nicht recht, wie Fernmeldesatelli­ ten zu bewerten sind.

Das hindert die Jugoslawen genauso­ wenig wie Bewohner anderer Gegen­ den daran, am eigenen Empfang der vom Himmel kommenden Programme teilzunehmen. Mittlerweile hat sich be­ reits eine kleine Satellitenindustrie etabliert, die sogar im Export eindrucksvolle Erfolge vorweisen kann. Eine der Firmen, die Metallwerke TI­ TO in Skopje, exportieren zwischen 50.000 und 70.000 Spiegel jährlich in die USA.

Pionierarbeit in Sachen Satellitenem­ pfang leistete die Firma Gorenje Elrad, Ausriß aus ansonsten ein bekannter Antennenher­ der in steller, bereits vor Jahren mit den er­ Zagreb er­ sten Empfangsanlagen für den sowjeti­ schen GORIZONT-Satelliten. Das von scheinenden ihm abgestrahlte 1. Sowjetische Fern­ Programm­ sehprogramm wird übrigens überall in zeitschrift den östlichen Staaten einschließlich „Studio" DDR via Satellit empfangen und über über den Kleinsender re-ausgestrahlt. In man­ „Äther Zorro chen Ländern liefert aus Split". die terrestrische Ausstrahlung des Sow­ jetprogramms den Bewohnern dank Glasnost weitaus mehr Informationen als das einheimische TV. durch wegbleibende Zuschauer auszu­ Bauteile für den Satellitenempfang aus gleichen. So werden zwar viele Spiele jugoslawischer Fertigung gibt es auch von den TV-Kameras aufgenommen, bei uns-bereits im Angebot. Insbeson­ Die Idee, ein Satellitenprogramm re­ sind dann aber nur im Ausland zu dere Motorsteuerungen und Spiegel auszustrahlen, beflügelte in Jugosla­ sehen. kommen aus Jugoland. TELE-satellit wien auch den Funkamateur Goran hatte jedoch noch keine explizit ju­ Franic, YU 2 SOF. Zusammen mit goslawischen Produkte im Test, sodaß seinen Freunden baute er sich eine All diese Aktivitäten trugen diesem Hochfrequenzfanatiker den Beinamen die Qualität dieser Bauteile von uns Satellitenempfangsanlage auf einen noch nicht überprüft werden konnte. Hügel seiner Heimatstadt Split und „Der Äther-Zorro aus Split" ein. Die strahlte die empfangenen Programme kroatische Fernsehprogrammzeit­ über normale VHF-Frequenzen wieder schrift „Studio" berichtete mehrfach D AW/BT aus. Natürlich wurde die jugoslawische über ihn. Funküberwachung SURV wach und Kontakt: beschlagnahmte die Anlage. Die Betrei­ SOZT Mtalski Zavodi TITO, Ro „Op- ber wurden dadurch nur kurz ausge­ Die mechanischen Bauteile für Satelli­ rema", Ulica Pero Nakov 66, YU- schaltet. Nur wenige Wochen später tenempfang werden in Jugoslawien 91000 Skopje, Tel 091-223111 hatten sie wieder eine Anlage parat. von mehreren Firmen hergestellt. Ne­ ISKRA - Antenne Vrhnika, Idrijska Diesmal jedoch schalteten sie sich in ben der auch im Export erfolgreichen 42, YU-61360 Vrhnika, Tel 061-751- die Richtfunkstrecke ein, die ein UE­ Firma TITO zählt dazu die Firma PTT 079 FA-Cup-Spiel ins Ausland übertrug. Inzenjering, in deren Angebot sich an­ sonsten Richtfunkspiegel befinden. Ro „PTT Inzenjering", Ulica VI Pro- Die Firma ISKRA trägt sich sogar mit leterske Brigade 6, YU-71000 Saraje­ Die Sympathie unter der Bevölkerung dem Gedanken, einen eigenen Satelli- vo, Tel 03871-460592 war groß, denn die Übertragung von ten-Receiver zu produzieren. Auf der „ISKRA", Trag Revolucije 3, YU- Fußballspielen ist in Jugoslawien ein diesjährigen Messe ,,YU VIDEO 61000 Ljubljana, Tel 03861-213213 ständiges Ärgernis. Die Clubs verlangen SHOW" im Frühjahr in Zagreb waren „Gorenje ELRAD", Partizanska Cesta für die TV-Übertragung zu hohe Ge­ alle jugoslawischen Sat-TV-Hersteller 3, YU-69250 Gornja Radgona, Tel bühren, um die Einnahmeverluste vertreten. 069-74831 FERNSEHEN WIE DIE WELTMEISTER USA Today

Milton Grant pleite Es baute sich eine unrealistische Das schlechte Abschneiden der Wer ist Milton Grant, wen interessiert Goldgräberstimmung auf, die mit dem CBS-Morgensendung .wird von den sein Konkurs — seine Firma „Grant Konkurs des Milton Grant jetzt ihren Network-Verantwortlichen damit ent­ Broadcasting System" besaß drei Fern­ Höhepunkt überschritt. Die Verleihfir­ schuldigt, daß das Programm immerhin sehstationen in Chicago, Miami und men klagen über die schleppenden äußerst preisgünstig produziert wird Philadelphia. Im Dezember letzten Zahlungen der Unabhängigen Statio­ und daß die Zahlen bei den weiblichen Jahres mußte sich die Firma unter den nen. 60 von ihnen sollen in ernsthaften Zuschauern durchaus gut liegen. Schutz des Paragraphen 11 des ameri­ Schwierigkeiten stecken, MCA mußte Peter Bonventre, Produzent des kanischen Konkursgesetzes stellen, 50 Millionen US-Dollar an Verleihge­ Programms, ergänzt noch, daß CBS 200 Millionen Dollar Schulden hatten bühren abschreiben, Lorimar-Telepic- vier „Booker" hat, während Konkur­ sich angehäuft. tures 37 Millionen. Neun Unabhängige rent NBC 15 bis 20 beschäftigt. „Boo­ Milton Grant zählte zu den Besitz­ Stationen mußten bereits an das im ker" sind die Vieltelefonierer, die wis­ ern unabhängiger Fernsehstationen. Geld schwimmende Home Shopping sen, wo sich interessante Gesprächsgä­ Sein Konkurs hat eine ganze Branche Network verkaufen. ste aufhalten und wie man sie dazu erschüttert; es hätte auch ein anderer Branchenbeobachter wie die Repor­ bringt, in eine frühmorgendliche Sen­ sein können, zu sehr hatte sich die Si­ ter der Fernsehprogrammzeitschrift dung zu kommen. Die Morgenshows tuation der unabhängigen TV-Statio­ „TV Guide" betrachten die Ernüchte­ beginnen um 07.00 Uhr und enden um nen schon zugespitzt.. Milton Grant rung unter den Unabhängigen Statio­ 09.00 Uhr. war nur das prominenteste und auf­ nen als natürliche Auslese. Übrigblei­ sehenerregendste Opfer. ben werden die Sender, die professio­ Dabei läuft es, so scheint es, gerade nell geführt werden. Mit einer guten bei den unabhängigen TV-Stationen Chance: 1988 wird in den USA ge­ derzeit geradezu prächtig. Jahrelang wählt und eine Olympiade * gibt es wurden sie mitleidig belächelt. Loka­ auch. Das heißt, es fliessen wieder ler Sport, Boxkämpfe und Wiederho­ mehr Dollars in die Werbung. Und in Pay-TV legt wieder zu die Kassen der TV-Stationen. lungen, Wiederholungen und nochmals Nachdem es lange Zeit nicht beson­ Widerholungen waren ihre wenig ernst­ ders aufwärts ging, melden die Pay-TV zunehmenden Markenzeichen. Außer Kanäle wieder Aufwind. Die vier größ­ in New York und Los Angeles, wo un­ ten Kanäle, HBO, Showtime, Cinemax abhängige Stationen schon immer ihr und Disney, konnten in den letzten eigenes Publikum finden konnten, nu­ sechs Monaten 2 Millionen neue Abon­ delten die anderen auf meist unattrak­ CBS bekommt Ärger nenten gewinnen. HBO gelang der tiven UHF-Kanälen relativ teuer einge­ Die Morgensendung von CBS stiftet größte Anteil mit einer halben Million kaufte Filme ab. unter den Affiliates Ärger. Die Sen­ neuer Zuschauer in den ersten drei Die Network Affiliate Stationen dung „The Morning Program" erreicht Monaten 1987. hatten es besser: sie erhielten ihr Pro­ gerade 2.1 % der Zuschauer. Die Früh­ Eingekauft wurden die Abonnenten gramm kostenlos von ihrem jeweiligen stücksprogramme der Konkurrenten mit verbilligten oder kostenlosen Ein­ Network, von ABC, CBS oder NBC, stehen doppelt so gut da. NBC's „To- führungsabos. HBO nutzt den neuen und gestatteten den Networks im Ge­ day"-Show (hierzulande via AFN-TV Aufwind und führt einen neuen Kanal genzug, Werbezeit innerhalb des Pro­ und zeitweise via Satellit im Anglovi- ein: Festival. Dessen Spielfilme sollen gramms mit auszustrahlen. Das sicher­ sion-Programm) kommt auf 4.9 % Zuschauer ansprechen, die weder Ge­ te eine gute Finanzlage, gestattete aber und ABC's „Good Morning America" walt noch Sex mögen, was u.a. mit vie­ natürlich nicht, ein eigenes Profil zu bleibt nur knapp darunter mit 4.4 %. len Golden Oldies erreicht wird. gewinnen. Das gewannen dafür die Unabhängi­ gen. Mit geschickter Programmbeo­ bachtung und gezieltem Einkauf weni­ ger Topserien gelang es ihnen, den Net­ workstationen genügend Zuschauer ab­ zujagen. Das Rezept ist simpel: gegen die Nachrichtensendungen der drei großen Networks werden attraktive Se­ rien gesetzt und schon färbt die gewonnene Attraktivität auch auf das übrige Programm ab. Nach den ersten Erfolgen dieser Taktik und dem Ansteigen der Werbe­ gelder, kam „Bartering" in Mode: Un­ abhängige Stationen erhielten Topse­ rien zum Nulltarif, wenn sie dafür Wer­ bezeit zur Verfügung stellten. Es ent­ wickelte sich ein finanziell hochattrak­ tiver Markt. In nur zehn Jahren kamen 200 neue TV-Stationen auf den Markt, einige Stationsmanager besaßen bis zu 12 Sender, mehr ist gesetzlich nicht erlaubt.

FÜR VIELSEHER Programm News TV

FINNLAND UdSSR Wer zahlt Schweden-TV Fernsehentwicklung bis zum Jahr 2000 Im Süden Finnlands wird ein Sendernetz In einer zweistündigen Abendsendung des Videoclipkanal an -d.Red.). Seit 2. Okto­ aufgebaut, daß das Schwedische Fernsehpro­ Sowjetischen Fernsehens am 18. September ber betreiben wir sogar einen eigenen Ju­ gramm re-ausstrahlt. Bereits seit Jahren wurde u.a. die künftige TV-Entwicklung be­ gendkanal (richtig: Jugendprogramm inner­ fordert die schwedischsprachige Minderheit sprochen. Antwort auf Zuschauerfragen gab halb des Zentralprogramms - d.Red.) je­ im Süden Finnlands einen eigenen schwe­ Leonid Petrovich Kravchenko, Vorsitzender den Abend ab 11 Uhr für anderthalb Stun­ dischsprachigen Kanal. des Staatlichen Komitees für Radio und den. Ab Neujahr planen wir außerdem die Stattdessen wurde nun die Entscheidung ge­ Fernseh-Versorgung. Ausstrahlung des Leningrader Fernsehpro­ troffen, das Schwedische TV über insgesamt Viele Zuschauer fragten nach der Entwick­ gramms über einen UHF-Kanal in Moskau vier Sender in Finnland auszustrahlen. Über lung des Kabelfernsehens. Zwar werden die nicht nur an den Wochenenden, sondern die Kosten gibt es noch keine .Einigung. Der Programme über das ganze Land über Satel­ auch unter der Woche. Finnische Staat will der Finnischen Rund­ lit verbreitet und über lokale Sender re-aus- Auf eine weitere Zuschauerfrage nach mehr funkgesellschaft Vleisradio die Senderkosten gestrahlt, aber selbst die Zuschauer in Programmen meint Kravchenko, daß es bis und Abgeltung der Urheberrechtsgebühren unmittelbarer Nähe von Ostankino (Mos­ zum Jahr 2000 fünf oder sechs Programme aufdrängen, die wieder wehrt sich, weil die kauer Fernsehzentrum) haben oft ein geben wird, das 1., 2. und 3., ein Schulpro­ Zuseher im Norden des Landes nichts von schlechtes Fernsehbild. gramm, ein 4. Programm im 24-Stundenbe- einem zusätzlichen Programm haben, das Die Erklärung ist einfach: viele Hochhäuser trieb, den Moskauer Kanal und vielleicht nur im Süden ausgestrahlt wird. und andere Hindernisse verhindern ein ein­ einen eigenen Kanal für junge Leute und für wandfreies Fernsehbild. Kabelfernsehen Sport. INDIEN könnte das Problem lösen. Ein Zuschauer fragte nach dem finanziellen Nicht nur das, über Kabelfernsehen könnte Mehr Programme durch UHF Budget des Staatlichen Fernsehens und ver­ man Informationen über das Wetter erhal­ bindet die Frage mit dem Hinweis, ob zuviel Die ersten UHF-Sender wurden in Indien in ten, über Flugzeugstar.ts, über Züge, wenn Geld vorhanden sei, weil doch die Übertra­ Betrieb genommen. Zwölf werden bis Früh­ sie abfahren, wann sie ankommen. Mit dem gung internationaler Sportereignisse zuviel jahr 1988 eingeschaltet werden, weitere drei Kabelfernsehen kann man sich auch Buch­ Geld kosten würden, Geld, das für andere sind in Planung. Wie in vielen Ländern war seiten herholen, z.B. aus der Lenin- Programme besser angelegt wäre. Kravchen­ auch in Indien die Benutzung des UHF-Fre­ Bibliothek. Oder man kann fernsehgerecht ko antwortet, daß das Budget 2000 Millio­ quenzbereiches bislang nicht notwendig. aufbereitet Zeitung lesen, wie die Seiten der nen Rubel beträgt, davon gehen jedoch al­ PRAVDA und andere Zeitungen. Das alles lein 1500 Millionen direkt zum Kommuni­ PORTUGAL durch Knopfdruck mit dem eigenen Fern­ kationsministerium, das dafür die Sender­ Maxwell auf Satellit sehgerät zuhause (Kravchenko spricht hier netze betreibt. In Auslandsvaluta erhält das Während eines Besuchs in Portugal am 19. offenbar von Videotext - d.Red.). Staats-TV nur 300.000 Transfer-Rubel. Nur September erklärte Robert Maxwell, Mitbe­ Eine Zuschauerfrage betraf den 24-Stunden- das wenigste davon wird für ausländische sitzer des privatisierten französischen Pro­ betrieb des Zentralen (1.) Fernsehpro­ Sportübertragungen verwendet, so kostete gramms TF1, daß er Pläne habe, über Satel­ gramms. Das würde aber, so Kravchenko, ein die Übertragung des Wimbledon-Spiels 6000 lit in portugiesisch und spanisch Programme weiteres (Fernsehzentrum) Ostankino er­ Transfer-Rubel, 10.000 Dollar kostete jedes auszustrahlen nicht nur für Europa, sondern fordern, und wer habe dafür das Geld. Kanada-Cup Match, das gezeigt wurde. auch für Lateinamerika. Nichtsdestotrotz, wir sind alles Optimisten, Über die weitere technische Entwicklung Im übrigen sprach Maxwell an diesem Tag im Jahr 2000 wird dies kein Problem mehr befragt, meinte Kravchenko, daß bis zum mit dem portugiesischen Präsidenten Soares sein, denn bis dahin werden wir 24 Stunden Jahr 1995 alle UKW-Sender Stereo tüchtig über seine neugegründete Firma „Emaudio senden. In der Tat planen wir die Einrich­ sein werden, Digitalfernsehen wird ab 1990 SA", mit der er bei einer künftigen privaten tung eines 24-Stunden Nachrichten und Mu­ entwickelt werden, ab 1995 werden die Zu­ Fernsehgesellschaft in Portugal beteiligt sein sikprogramms, etwas ähnliches wie „Tele- schauer in Moskau und im Moskauer Oblast will. vision Mayak" (Mayak ist der Name des 2. digitale Signale (gemeint ist HDTV - d. Allunions Radioprogramms, das als Unter­ Red.) auf ihren Schirmen sehen können. haltungsprogramm konzipiert ist. Kravchen­ Bis zum Jahr 2000 werden 67 neue Radio- BURUNDI ko spricht hier offenbar einen sowjetischen Erste Satelliten-Empfangsanlage und Fernsehzentren eröffnet werden. Was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, ist in anderen Ländern eine teure Errungen­ NEUSEELAND TÜRKEI schaft: das Burundische Nationalfernsehen Neues, 3. Programm Mehr Sendezeit fürs Fernsehen hat erst jetzt einen eigenen Satellitenan­ schluß bekommen. Ein privates Konsortium hat die Lizenz er­ Das Staatliche Fernsehen der Türkei bekam Fernsehen gibt es in der Hauptstadt Bujum- halten, ein 3. Programm auszustrahlen. Die mehr Sendezeit zugeteilt. Statt bislang von bura erst seit Dezember 1984, für drei Tage beiden ersten Programme sind zwar kom­ 1900 bis 2400 Uhr kann nun von 1500 bis in der Woche. Erst seit 1986 wird an jedem merziell, aber in staatlicher Hand. 0200 Uhr gesendet werden. Tag der Woche gesendet. Zu sehen ist das Das 3. Programm wird voraussichtlich Ende Programm lediglich in der Hauptstadt. 1988 den Betrieb aufnehmen. ZU GUTER LETZT GUINEA BISSAU PANAMA Endlich (?) Fernsehen Sprecher-Lizenz fUr alle Mitte nächsten Jahres soll wieder ein weißer Das panamesische Justizministerium gab be­ Fleck auf der Fernsehweltkarte getilgt sein: kannt, daß alle Personen, die im Radio oder Finanziert durch die portugiesische Regie­ vor der Kamera ins Mikrophon sprechen, rung und die Gulbenkian Stiftung begann in eine gültige „Ansager oder Kommentatoren Guinea Bissau der Aufbau eines Fernsehsen­ Lizenz" vorweisen müssen. Entsprechende ITALIEN ders. Kurse mit Abschlußprüfung veranstaltet die 2. Programm mit Frühstücks-TV Universität von Panama, Abteilung Radio­ Während ARD und ZDF immer noch kein TIBET schule, in der Fakultät für soziale Kommuni­ Frühprogramm haben, plant nun sogar das kation. Periodische Kontrollen bei den Sen­ 2. Italienische Fernsehprogramm RAI-DUE Fast vollversorgt dern sollen sicherstellen, daß auch wirklich die Einführung von Frühstücks-TV. Das 1. Mit 70 Satellitenbodenstationen und mehr alle Sprecher eine Lizenz vorweisen können. Programm RAI UNO strahlt bereits seit De­ als 90 TV-Sendern ist Tibet zu 80% fernseh­ Welch hervorragende Idee - sofern tatsäch­ zember 1986 europaweit via Satellit Früh­ versorgt. Ausgestrahlt wird das Zentrale lich professionell geschult wird, können die stücks-TV aus. Fernsehprogramm aus Beijing. Zuschauer/hörer nur dankbar sein. SIE HABEN DASWORT Leserbriefe

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Deutsches Ping-Pong Bosch: Bei Blaupunkt Hildesheim sind Betriebsferien. Nach ca 20 Betriebsstunden fiel bei Blaupunkt: Wir bemühen uns, daß das meinem Sat-Receiver BOSCH SR 2000 Gerät trotz Betriebsferien sofort von die LNC-Spannung aus. Aufgrund der Blaupunkt Hüdesheim instandgesetzt Garantiebedingungen habe ich das Ge­ wird. rät nicht selbst überprüft, sondern so­ fort der Fa. Bosch, Dortmund, zwecks Bosch: Das Gerät ist instandgesetzt. Instandsetzung zur Verfügung gestellt. Wir veranlassen, daß das Gerät nicht Daraufhin vollzog sich ein fast 6-wö- über Berlin und Dortmund, sondern chiges Ping-Pong-Spiel zwischen den direkt zum Kunden versandt wird. Firmen Bosch und Blaupunkt, dessen Die Instandsetzung war einwandfrei einzelne Sätze sich wie folgt darstell­ und kostenlos (außer meinen Telefon­ ten: gebühren!). Positiv hervorheben möch­ te ich das höfliche und hilfsbereite Bosch: Es handelt sich um ein Blau­ Verhalten der beteiligten Mitarbeiter punkt-Fabrikat und wird von Blau­ der Firmen Bosch und Blaupunkt. punkt instandgestzt. Aber die Japaner sind auch höflich, Blaupunkt: Das Gerät wurde unter der Ist es gleichgültig, ob ein Konverter spielen besser Ping-Pong und haben für mit 18 oder 15 V betrieben wird, oder Bezeichnung Bosch in den Handel ge­ die eingangs gestellte Frage bestimmt bracht. Bosch muß reparieren. ist man durch die Wahl eines Empfän­ schon die passende Antwort parat. gers (z.B. Grundig) auf bestimmte da­ Bosch: Wir werden Blaupunkt einen Paul Wegener, D-4712 Werne speziellen Auftrag erteilen. zu passende Konverter festgelegt. Be­ Blaupunkt: Auftrag liegt vor. Wir ha­ sonders interessiert mich, wie das bei ben den Vorgang zur Entscheidung an Pro Kabel den neuen Konvertern mit extrem nie­ Blaupunkt Hildesheim weitergeleitet. Eine Zeitlang sind Sie vielleicht noch driger Rauschzahl von 1.5 dB ist, wie Blaupunkt: Blaupunkt Hildesheim hat mit einer eigenen Parabolantenne im sie von STOG und SATEC angeboten entschieden, daß Bosch für die In­ Vorteil. Langfristig haben Sie jedoch werden. standsetzung zuständig ist. gegen das Breitbandkabel kaum eine Hermann Fischer, D-7500 Karlsruhe Bosch: Wir haben das Gerät bei Blau­ Chance, denn Die Downconverter haben einen ein­ punkt zwecks Reparatur abgeholt. 1. das Breitbandkabel arbeitet kosten­ gebauten Spannungsregler. Ob die Bosch: Wir haben das Gerät nicht re­ günstiger Fernspeisespannung 15 oder 18 Volt pariert, sondern an Bosch Berlin ge­ 2. es wird über kurz oder lang inner­ beträgt, ist an sich gleichgültig. Aus­ schickt. halb der EG per Richtfunk jedes Pro­ nahme: Doppelconverter ßr zwei Bosch: Das Gerät befindet sich nicht gramm in alle Länder übertragen wer­ Frequenzbereiche, die über verschie­ mehr bei Bosch Berlin, sondern bei den (Kabel) den hohe Spannungen angesteuert Blaupunkt Hildesheim in der Robert 3. mit Normenwandlung haben Sie am werden. d.Red. Bosch Straße. Kabel nichts zu tun; allerdings sieht es z.Z. so aus, daß Sie die D2-MAC-Vor- Was ist ASTRA-Kompatibel teile nicht nutzen können In Ihrer Zeitschrift habe ich den Be­ 4. der Bundespost macht es nichts aus, griff „ASTRA-Kompatibel" für Recei- eine Parabolantenne von 1,80 m ver gelesen. Durchmesser zu installieren, um ein Der Begriff ist den Händlern, die Satel­ einziges Programm sauber zu empfan­ liten-Anlagen verkaufen, nicht be­ gen. Können Sie sich das leisten? kannt. Da es für mich sehr wichtig ist, 5. ein Vertriebsberater einer Anten­ einmal ASTRA-Programme empfangen nenfirma riet mir auf Befragen davon zu können, bitte ich Sie, mir zu erklä­ ab, die Parabolantenne seiner Firma ren, was sich unter dem Begriff tech­ zu kaufen: das BP-Kabel sei vorzugs­ nisch verbirgt, sodaß ich beurteilen würdig. kann, welche Anlagen für ASTRA- Sollte der Mann die Zeichen der Zeit Ausstrahlungen geeignet sind. nicht erkannt haben? Jaroslav Janak, D-3180 Wolfsburg 1 Gerrit Thiessen, D-5000 Köln 1 Der künftige Satellit ASTRA sendet Zur letzten Frage: Ja d.Red. mit engerem Frequenzabstand als die jetzigen Verteilsatelliten. Bei den Achtung, Spannung in TELE-satellit veröffentlichten Ge- Aus der Empfänger-Übersicht in rätetestberichten wird dies geprüft und TELE-satellit 4-5/87 habe ich gesehen, die Geräte entsprechend eingestuft. Da daß einige Empfänger (meistens japa­ manche Anbieter versucht sind, solan­ nisch-amerikanisch) eine Fernspeise­ ge ASTRA noch nicht sendet, ihre Ge­ spannung von 18 V, andere (europäi­ räte erst einmal als ASTRA-Kompati­ sche) eine Fernspeisespannung von 15 bel zu verkaufen - nachzuprüfen ist V liefern. Ich nehme an, diese Span­ dies von einem Laien derzeit nicht - nung dient zum Betrieb der Empfangs­ läßt TELE-satellit die Geräte neutral konverter. auf ihre Kompatibilität testen. d.Red.