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Feuerwehrbedarfsplan für die

Amelinghausen

aufgestellt von: Manfred Fennen, Fire Protection Engineer Master of Engineering Stand: Juni 2018

Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde

Vorwort Die Einrichtung, Unterhaltung und Konsolidierung von Feuerwehren entstand aus dem natürlichen Bedarf der Städte und Gemeinden nach einem Brandschutz, der verlässlichen Schutz der Bevölkerung vor etwaigen Gefahren bietet. Die Gestaltung dieser Strukturen erfolgte historisch nach Einschätzung der jeweiligen Feuerwehrführungskräfte in Zusammenarbeit mit den Verwaltungen und Gemeinde- bzw. Gemeinderäten. Somit war die Aufstellung der Feuerwehren oft rein subjektiven Kriterien bzw. nicht zuletzt der finanziellen Beschaffenheit einer Gemeinde unterworfen, sodass es zu regional sehr unterschiedlich aufgestellten Feuerwehren kam. Mit der Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren (AGBF) aus dem Jahre 1998 zur Aufstellung eines Brandschutzbedarfsplanes/ Feuerwehrbedarfsplanes mit Festlegung eines standardisierten Schadensereignisses und der sich daraus ergebende Schutzzieldefinition sowie der Erforderlichkeit einer Risikoanalyse für das Gemeindegebiet wurden erstmals Grundlagen für eine objektive Beurteilung der erforderlichen Ausstattung der Feuerwehr geschaffen. Aus den Empfehlungen der AGBF und verschiedenen rechtlichen Gesetzen, Verordnungen, Richtlinien, etc. ergeben sich Planungsgrundsätze zur Beurteilung der erforderlichen Ausstattung einer Feuerwehr, der Alarmierungssicherheit, der Hilfsfristen und der Erreichungsgrade in einer Gemeinde. Ohne Zweifel sind fachlich und politisch Verantwortliche mit der Erstellung eines Brandschutzbedarfsplans/ Feuerwehrbedarfsplans auf dem richtigen Weg, um die sich stellenden Fragen über die erforderliche Ausstattung einer Feuerwehr objektiv und zukunftssicher beantworten zu können. Positive Erfahrungen der vergangenen Jahre lassen hoffen, dass immer mehr Kommunen dieses Instrumentarium nutzen, um ihren Einwohnern Sicherheit zu geben und gleichzeitig die erforderlichen finanziellen Aufwendungen nachvollziehbar zu machen. Anfertigung, Fortschreibung und politische Beschlussfassung von Brandschutzbedarfsplänen/ Feuerwehrbe- darfsplänen sind daher Orientierung und wichtiger Beitrag für eine modern aus- gerichtete Daseinsvorsorge. An dieser Stelle möchte der Gutachter sich bei der Verwaltung der Samtgemeinde Amelinghausen und der Feuerwehrführung für die ganz hervorragende Zusammenarbeit bedanken.

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 2 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen Inhaltsverzeichnis

1. ALLGEMEINER TEIL ...... 10

1.1 VERANLASSUNG ...... 10

1.2 AUFTRAG ...... 10

1.3 ZEIT ...... 10

2. RECHTLICHE GRUNDLAGEN ...... 11

2.1 GESETZLICHE GRUNDLAGEN ...... 11

2.2 LEISTUNGSFÄHIGE FEUERWEHR ...... 13

2.3 STÄRKE UND AUSSTATTUNG DER FEUERWEHR ...... 14

2.4 AUS- UND FORTBILDUNG DER ANGEHÖRIGEN DER FEUERWEHR ...... 15

2.5 ANLAGEN, MITTEL UND GERÄTE ...... 16

2.6 FEHLENDE VORGABEN DES NBRANDSCHG ...... 17

2.7 NACHBARSCHAFTSHILFE ...... 18

2.8 NIEDERSÄCHSISCHES KATASTROPHENSCHUTZGESETZ ...... 19

3. AUFGABEN DER FEUERWEHR DER SAMTGEMEINDE AMELINGHAUSEN ...... 20

4. EINLEITUNG ...... 23

5. DETAILBESCHREIBUNG DER GEMEINDE ...... 26

5.1 GEBIETSBESCHREIBUNG ...... 26

5.2 GEOGRAPHISCHE LAGE ...... 27

5.3 BEVÖLKERUNG (STAND 31.12.2015) ...... 27

5.4 BAULICHE OBJEKTE BESONDERER ART UND NUTZUNG ...... 30

5.4.1 Einrichtungen mit großen Menschenansammlungen ...... 30 5.4.6 Versammlungsstätten ...... 31 5.4.7 Hotels- und Beherbergungsbetriebe ...... 32 5.4.8 Sporthallen und Bäder ...... 33 5.4.9 Campingplätze ...... 34 5.4.10 Gebäude mit hilfs- und betreuungsbedürftigen Personen ...... 34 5.4.11 Sonstige Heime oder Anlagen (Kinderheime, Lebenshilfe, etc.) ...... 35

5.5 KULTUREINRICHTUNGEN UND DENKMÄLER ...... 35

5.6 GEMEINDEZENTREN ...... 36

5.7 SONSTIGE BESONDERE OBJEKTE ...... 36

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5.8 INDUSTRIE- UND GEWERBEGEBIETE ...... 37

5.9 BESONDERE GEFAHRENOBJEKTE ...... 40

5.10 VERKEHRSWEGE ...... 47

5.11 ZWEITER BAULICHER RETTUNGSWEG ...... 48

5.12 LÖSCHWASSERVERSORGUNG ...... 49

6. KURZBESCHREIBUNG DER FF DER SAMTGEMEINDE AMELINGHAUSEN ...... 61

7. GEFÄHRDUNGSPOTENTIAL ...... 66

8. GEFÄHRDUNGS-/ RISIKOANALYSE ...... 81

9. ERFORDERLICHE SOLLAUSSTATTUNG DER ORTSFEUERWEHREN...... 90

9.1 STANDORTE, AUSRÜCKBEREICHE UND FEUERWEHRHÄUSER – SOLL ...... 91

9.1.1 Standorte und Ausrückbereiche – Soll ...... 91 9.1.2 Feuerwehrhäuser – Soll ...... 91

9.2 AUSSTATTUNG DER ORTSFEUERWEHREN – SOLL ...... 93

9.3 ERFORDERLICHKEIT EINER DREHLEITER ...... 101

9.4 SCHLAUCHAUSSTATTUNG ...... 102

9.5 SONDERLÖSCHMITTEL – SOLL ...... 102

9.6 UMWELTSCHUTZAUSSTATTUNG – SOLL ...... 103

9.7 ALARMIERUNGSEINRICHTUNGEN – SOLL ...... 103

9.8 PERSONAL, AUSBILDUNG UND SCHUTZAUSRÜSTUNG – SOLL ...... 103

9.8.1 Personalsoll ...... 103 9.8.2 Funktionssoll ...... 104 9.8.2.1 Jugend- und Kinderfeuerwehr ...... 106

9.9 SONDERFUNKTIONEN – SOLL ...... 106

9.10 SCHUTZKLEIDUNG...... 111

10. IST-STRUKTUR DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR DER SAMTGEMEINDE AMELINGHAUSEN ...... 115

10.1 AUSRÜCKBEREICHE, ERREICHUNGSGRAD, FEUERWEHRHÄUSER – IST ...... 115

10.1.1 Ausrückbereiche und Erreichungsgrad – Ist ...... 115 10.1.2 Abdeckradien ...... 116 10.1.3 Radienabdeckung...... 116 10.1.4 Tagesalarmsicherheit ...... 117 10.1.5 Feuerwehrhäuser ...... 120

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10.2 IST–AUSSTATTUNG DER ORTSFEUERWEHREN MIT EINSATZFAHRZEUGEN ...... 123

10.3 SONSTIGE FEUERWEHRTECHNISCHE AUSSTATTUNG – IST ...... 124

10.3.1 Schlauchausstattung ...... 124 10.3.2 Sonderlöschmittel - Ist ...... 124 10.3.3 Umweltausstattung - Ist ...... 125 10.3.4 Atemschutzgeräte ...... 125 10.3.5 Alarmierungseinrichtungen – Ist ...... 125

10.4 PERSONAL FREIWILLIGE FEUERWEHR – IST ...... 126

10.4.1 Personal allgemein ...... 126 10.4.2 Tagesverfügbarkeit ...... 127 10.4.3 Jugendfeuerwehr ...... 127 10.4.4 Sonderfunktionen - Ist ...... 128 10.4.5 Aus- und Fortbildung - Ist ...... 128 10.4.6 Schutzausrüstung - Ist ...... 128

11. ZUKÜNFTIGE STRUKTUREN ...... 130

12. MAßNAHMENKATALOG...... 132

13. ZUSAMMENFASSUNG ...... 137

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 5 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Mitgliedsgemeinden ...... 26

Abbildung 2: Lage der Samtgemeinde Amelinghausen mit Nachbargemeinden...... 27

Abbildung 3: Bevölkerungsübersicht Samtgemeinde Amelinghausen ...... 28

Abbildung 4: Schulen ...... 31

Abbildung 5: Kindergärten ...... 31

Abbildung 6: Kinderkrippen ...... 31

Abbildung 7: Versammlungsstätten ...... 32

Abbildung 8: Hotels- und Beherbergungsbetriebe ...... 33

Abbildung 9: Sporthallen und Bäder ...... 34

Abbildung 10: Campingplätze ...... 34

Abbildung 11: Alten- u. Pflegeheime ...... 34

Abbildung 12: Sonstige Heime oder Anlagen...... 35

Abbildung 13: Kirchen ...... 35

Abbildung 14: Gemeindezentren ...... 36

Abbildung 15: sonstige besondere Objekte...... 36

Abbildung 16: Gewerbegebiet „Täckenfeld“ ...... 37

Abbildung 17: Sondergebiet Einkaufszentrum Amelinghausen ...... 38

Abbildung 18: Werk- und Gewerbehof Drögennindorf ...... 39

Abbildung 19: Bahnhof Drögennindorf ...... 40

Abbildung 20: Übersicht der Objekte mit Feuerwehreinsatzplänen ...... 41

Abbildung 21: Übersicht PV-Anlagen (kein Anspruch auf Vollständigkeit) ...... 46

Abbildung 22: Übersicht Biogasanlagen ...... 47

Abbildung 23: Verkehrsmengenkarte 2010 ...... 48

Abbildung 24: Richtwerte Löschwasserbedarf DVGW ...... 50

Abbildung 25: Gemeindekommando ...... 61

Abbildung 26: Übersicht Ortswehren mit Personalbeschreibung ...... 62

Abbildung 27: Übersichtskarte Samtgemeinde Amelinghausen ...... 62

Abbildung 28: Ausrückzeiten Feuerwehren...... 63

Abbildung 29: Übersicht Jugendfeuerwehr ...... 64

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Abbildung 30: Rauchgasentwicklung innerhalb einer Wohnung ...... 67

Abbildung 31: Zeitentwicklung der Hilfsfrist...... 69

Abbildung 32: Zeitschiene standardisiertes Schadensereignis ...... 71

Abbildung 33: Sicherheitsniveau ...... 72

Abbildung 34: Schutzziel S 1 Samtgemeinde Amelinghausen ...... 75

Abbildung 35: Schutzziel S 2 Samtgemeinde Amelinghausen ...... 76

Abbildung 36 Schutzziel S 1 Samtgemeinde Amelinghausen ...... 76

Abbildung 37: Schutzziel S 2 Samtgemeinde Amelinghausen ...... 77

Abbildung 38: Zeitschiene Verkehrsunfall ...... 79

Abbildung 39: Risikofestlegung der Feuerwehren nach Gefahrenart ...... 86

Abbildung 40: Übersicht Fahrzeuge KFB aus der Samtgemeinde Amelinghausen...... 89

Abbildung 41: Sollausstattung an Fahrzeugen der Ortswehren ohne MTW-Fahrzeug ...... 94

Abbildung 42: Sollausstattung an Fahrzeugen der Ortswehren mit MTW-Fahrzeug ...... 94

Abbildung 43: Sonstige Fortbildung der Feuerwehrangehörigen (Beispielhaft) ...... 110

Abbildung 44: Tagesverfügbarkeit der Feuerwehren ...... 118

Abbildung 45: Tagesverfügbarkeit AGT der Feuerwehren ...... 119

Abbildung 46: Übersicht Feuerwehrhäuser ...... 120

Abbildung 47: Soll-Ist-Vergleich der Feuerwehrfahrzeuge ...... 124

Abbildung 48: Übersicht Schaummittelmengen ...... 124

Abbildung 49: Abgleich Soll – Ist Personalsituation ...... 126

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 7 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen Abkürzungsverzeichnis

Abkürzung Bedeutung

AAO Alarm- und Ausrückeordnung AB Abrollbehälter ABC Atomare, Biologische, Chemische Stoffe AGBF Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren AG Atemschutzgerät AGT Atemschutzgeräteträger CEN Europäisches Komitee für Normung DIN Deutsches Institut für Normung DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. DVNBauO Durchführungsverordnung zur Niedersächsischen Bauordnung FahrBVO Fahrberechtigungsverordnung FBP Feuerwehrbedarfsplan FF Freiwillige Feuerwehr FME Funkmeldeempfänger FNFW Normenausschuss Feuerwehrwesen FTZ Feuerwehr Technische Zentrale FUK Feuerwehr Unfallkasse FwDV Feuerwehrdienstvorschriften FwOrgVO Feuerwehr Organisationsverordnung FwVO Feuerwehrverordnung GVBl. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt GGVS Gefahrgutverordnung Straße GUV Gemeinde Unfall Versicherungsverband GWG Gerätewagen Gefahrgut KdoW Kommandofahrzeug KFB Kreisfeuerwehrbereitschaft LAR Richtlinie über brandschutztechn. Anforderungen an Leitungsanlagen LK Landkreis LüAR Richtlinie über brandschutztechn. Anforderungen an Lüftungsanlagen MaZE Maschinelle Zugeinrichtung (Seilwinde) MTF Mannschaftstransportfahrzeug MZB Mehrzweckboot MZF Mehrzweckfahrzeug NABK Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz NBauO Niedersächsische Bauordnung NBrandSchG Niedersächsisches Brandschutzgesetz NDSchG Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz

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NKatSG Niedersächsisches Katastrophenschutzgesetz NLWKN Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz NRettDG Niedersächsischen Rettungsdienstgesetz NVStättVO Niedersächsische Versammlungsstättenverordnung OG Obergeschoss PV Photovoltaik RTB Rettungsboot StLF Staffellöschfahrzeug SysBöR Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Systemböden TLF Tanklöschfahrzeug TSF Tragkraftspritzenfahrzeug TUIS Transport-, Unfall-, Informations- und Hilfeleistungssystem vfdb Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes WfbM Werkstatt für behinderte Menschen

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1. Allgemeiner Teil 1.1 Veranlassung Das Niedersächsische Brandschutzgesetz (NBrandSchG) und die Verordnung über die kommunalen Feuerwehren (FwVO) geben bezüglich der Leistungsfähigkeit einer kommunalen Feuerwehr nur gewisse Mindeststandards vor. Die Kommunen sind gefordert, regelmäßig die Vorhaltung einer leistungsfähigen Feuerwehr zu über- prüfen und müssen gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen sicherstellen. Doch wie kann überprüft und sichergestellt werden, dass man als Kommune über eine leistungsfähige Feuerwehr verfügt? Mit der Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplanes sollen nun die Leistungsfähigkeit der FF der Samtgemeinde Amelinghausen überprüft, evtl. Mängel und Defizite er- kannt und Lösungsvorschläge unterbreitet werden.

1.2 Auftrag Das Brandschutzbüro M. Fennen erhielt den Auftrag zur Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplans für die Samtgemeinde Amelinghausen. Unter Berück- sichtigung der gesetzlichen Grundlagen, der Aufgabe der Feuerwehren, der Risikoanalyse, der Schutzzieldefinition sowie der Aufnahme der Ist-Situation wird die erforderliche Zielausstattung der FF der Samtgemeinde Amelinghausen erarbeitet und vorgeschlagen.

1.3 Zeit Dieser Feuerwehrbedarfsplan basiert auf dem aus Gutachtersicht momentan vorhandenen Risiko in der Samtgemeinde Amelinghausen sowie einem geplanten Entwicklungszeitraum von 5 Jahren. Die Folgerungen hinsichtlich der erforderlichen personellen und sächlichen Ausstattung und deren zeitliche Umsetzung wurden also auf die zu erwartenden Risiken bis 2023 aufgestellt. Eine Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans ist ab 2023 erforderlich. Dieses Gutachten in Form eines Feuerwehrbedarfsplans empfiehlt eine Ausstattung, die aus Sicht eines externen Brandschutzsachverständigen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr insgesamt, aber auch der sparsamen Verwendung öffentlicher Mittel optimiert ist.

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2. Rechtliche Grundlagen 2.1 Gesetzliche Grundlagen Die rechtlichen Grundlagen für den Feuerwehrbedarfsplan lassen sich aus verschiedenen gesetzlichen Vorgaben ableiten. Grundlage ist das Niedersächsische Gesetz über den Brandschutz und die Hilfeleistung der Feuerwehr (NBrandSchG) vom 18. Juli 2012 in seiner momentan gültigen Fassung. Folgende Gesetze, Verord- nungen, Richtlinien, etc. sind bei der Feuerwehrbedarfsplanung zu berücksichtigen (Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit): ▪ Niedersächsisches Brandschutzgesetz ▪ Verordnung über die kommunalen Feuerwehren (FwVO), Stand 01/2011 ▪ Feuerwehrdienstvorschriften, insbesondere • FWDV 1 Grundtätigkeiten - Lösch- und Hilfeleistungseinsatz • FWDV 2 Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren • FWDV 3 Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz • FWDV 7 Atemschutz • FWDV 8 Tauchen • FWDV 10 Die tragbaren Leitern • FWDV 100 Führung und Leitung im Einsatz • FWDV 500 Einheiten im ABC – Einsatz ▪ Unfallverhütungsvorschrift Feuerwehren GUV – V C53 (bisher GUV 7.13) vom Mai 1989, in der Fassung vom Januar 1997 mit Durchführungsanwei- sungen vom März 2005 ▪ Geräteprüfverordnung ▪ DIN-Norm 14 092 Feuerwehrhäuser, Normenausschuss NA 031-04-02 AA Bauliche Anlagen und Einrichtungen, Ausgabedatum April 2012 Teil 1: Planungsgrundlagen ▪ Arbeitsschutzgesetze ▪ Niedersächsische Bauordnung (NBauO) ▪ Genehmigungsfreie bauliche Anlagen und Teile baulicher Anlagen (Anhang zur NBauO) ▪ Allgemeine Durchführungsverordnung zur Niedersächsischen Bauordnung (DVO-NBauO) ▪ Bauvorlagenverordnung

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▪ Bautechnische Prüfung ▪ Elektrische Betriebsräume ▪ Feuerungsanlagen ▪ Garagen- und Stellplatzverordnung ▪ Niedersächsisches Nachbarrechtsgesetz (NNachbG) vom 31. März 1967 ▪ Schulbaurichtlinie ▪ Übereinstimmungszeichenverordnung ▪ Verkaufsstätten ▪ Versammlungsstätten ▪ Technische Baubestimmungen ▪ Richtlinie zur Bemessung von Löschwasser-Rückhalteanlagen ▪ Musterrichtlinie über den baulichen Brandschutz im Industriebau ▪ Richtlinie über den Brandschutz bei der Lagerung von sekundären Roh- stoffen aus Kunststoff ▪ Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Systemböden (SysBöR) ▪ Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Lüftungsanlagen (LüAR) ▪ Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen (LAR) ▪ Empfehlungen der AGBF für Qualitätskriterien in der Bedarfsplanung von Feuerwehren in Städten vom 16. Sept. 1998 ▪ Schutzzieldefinition der AGBF ▪ Das Gutachten des Rechtsamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf vom 10.06.1997 führt aus, dass die Schutzzieldefinition der AGBF als anerkannte Regel der Technik angesehen werden und zu einer haftungs- und strafrechtlichen Verantwortlichkeit führen kann. ▪ Niedersächsisches Katastrophenschutzgesetz (NKatSG) in der Fassung vom 14.Februar 2002 (Nds.GVBl. Nr.8/2002 S.73)

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2.2 Leistungsfähige Feuerwehr Gesetzliche Vorgaben oder Hinweise, wann eine Feuerwehr den örtlichen Gegeben- heiten entsprechend leistungsfähig ist, gibt es in Niedersachsen nicht. Allerdings enthält der Kommentar zum NBrandSchG von Scholz, Runge & Thomas hierzu folgende fachtechnische Meinung: „Die personelle und sächliche Ausstattung der Feuerwehr muss den Anforderungen genügen, die an den abwehrenden Brandschutz und die Hilfeleistung bei Unglücksfällen sowie bei Notständen in einer Gemeinde konkret zu stellen sind. Die Gemeinde darf Umfang und Ausrüstung der Feuerwehr nicht so knapp ausgestalten, dass sie ihre regelmäßigen Aufgaben nur mit Hilfe der Kreisfeuerwehr oder mit Nachbarschaftshilfe erfüllen kann“ (vgl. OVG Lüneburg U. v. 05.03.1997, Nds. VBI 98, S 96).1 „Erfüllt die Gemeinde die Mindestanforderungen nicht, ist das u. U. eine Rechtsverletzung, deren Beseitigung mit dem Mittel der Kommunalaufsicht erzwungen werden kann“ (vgl. OVG Lüneburg U. v. 18.08.1996, Nds. VBI 1997, S 9 und OVG Lüneburg U. v. 05.07.1997, Nds. VBI 1998, S 96). „Des Weiteren kommen Schadensersatzansprüche Dritter wegen Amtspflicht- verletzung in Betracht (…)“ Mit der Verordnung über die kommunalen Feuerwehren (FwVO, Stand 09/2012 FwVO) ist die v. g. Formulierung etwas entkräftet worden. Denn wenn eine Gemeinde mit Aufstellung eines FBP nachweist, dass das gesetzlich vorgegebene Sicherheitsniveau trotz vorhandener Abweichung erreicht wird, hat sie hier ihre Verpflichtung erfüllt. Allgemein unstrittig ist, dass folgende Aspekte die örtlichen Verhältnisse für die Ausgestaltung der Feuerwehr einer Gemeinde prägen: ▪ Einwohnerzahl und Einwohnerstruktur (Anzahl, Altersstruktur, Ausländer- anteil, etc.) ▪ Größe (Fläche, Längsausdehnung) ▪ Topographie (Berge, Flüsse, Wälder, Moore) ▪ Gebäudestruktur (moderne Bauten, Altgemeindekern, historische Baudenk- mäler)

1 Niedersächsisches Brandschutzgestz, 8. Erweitere und überarbeitet Auflage, S. 50, Absatz 2

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▪ Verkehrswege und Verkehrsträger (Fernstraßen, Fernbahnen, Schnellfahr- strecken, Flughäfen, Binnenschiffverkehr) ▪ Industrie und Gewerbe (Metallindustrie, Luftfahrtindustrie, Chemieindustrie, Dienstleistungsgewerbe, Zentrallager, etc.) ▪ Landwirtschaftliche Industriebetriebe und Energieproduzenten ▪ Infrastruktur (Löschwasserversorgung, Nachrichtenversorgung)

2.3 Stärke und Ausstattung der Feuerwehr Gesetzliche Vorgaben zur Stärke und Ausstattung der Feuerwehr einer Kommune, die wesentlich die Leistungsfähigkeit beeinflusst, enthält in Niedersachsen für kom- munale Feuerwehren die Feuerwehrverordnung (FwVO, Stand 09/2012). In dieser Verordnung werden die Mindestanforderungen für Freiwillige Feuerwehren im Land Niedersachsen beschrieben. Wie jedoch eine leistungsfähige Feuerwehr aussieht, bleibt diese Verordnung schuldig. Dies für Niedersachsen aufgrund seiner regionalen Unterschiede verbindlich festzulegen, ist aus Sicht des Verfassers auch kaum möglich. Im § 6 wird jedoch die Möglichkeit der Befreiung von der FwVO ermöglicht, wenn ein FBP oder ähnliches vorliegt. Sofern die örtlichen Verhältnisse die Aufstellung von zusätzlichen taktischen Einheiten erfordern, sind diese auch personell zu hinterlegen. Taktische Einheiten sind nach allgemeinen Einsatzgrundsätzen der Feuerwehrverordnung selbständig einsetzbare Feuerwehreinheiten, die in der Lage sind, mit der zugehörigen Mannschaft und dem zugehörigen Gerät, d. h. dem Feuerwehrfahrzeug mit Bela- dung, bestimmte Einsatzaufgaben zu erledigen. Alle Fahrzeuge müssen anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Als solche sind insbesondere die Normen des Fachnormenausschusses Feuerwehrwesen im DIN (FNFW) für Feuerwehrausrüstung und die FwVO anzusehen. Aus den Anforderungen der FwVO ergibt sich für die Samtgemeinde Amelinghausen als Mindestanforderung die Vorhaltung entsprechender Feuerwehrschwer-/Feuerwehr- stützpunkte und Feuerwehren mit Grundausstattung. Welche weitere Ausrüstung für eine den Vorgaben entsprechende leistungsfähige Gemeindefeuerwehr erforderlich und damit vorzuhalten ist, bleibt nach gesetzlichen Vorgaben zunächst offen und wird durch diesen Feuerwehrbedarfsplan fachtechnisch begründet. Dieser FBP definiert die aus gutachterlicher Sicht erforderliche Ausstattung der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen mit taktischen Einheiten in der

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Sollstärkenbestimmung. Für den Einsatz benötigen die Angehörigen der Feuerwehr aufgrund der Vorgaben des Arbeitsschutzgesetzes geeignete Schutzkleidung. Diese ist vom Arbeitgeber – dies ist für die Angehörigen der Feuerwehr die Gemeinde, d. h. in Person der Hauptverwaltungsbeamte – zur Verfügung zu stellen. Der Arbeitgeber hat danach durch eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit – d. h. hier dem Feuerwehrdienst – verbundenen Gefährdungen zu ermitteln, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind. Diese so genannte Gefahrenanalyse kann (und sollte) für die Feuerwehren in Deutschland nach den fachtechnischen Vorgaben der vfdb – Richtlinie 08/05 erfolgen. Für die Freiwilligen Feuerwehren in Niedersachsen sind Vorschriften über die mindestens zu verwendende Feuerwehrschutzkleidung in der FwVO enthalten. Hiernach besteht die persönliche Ausrüstung der aktiven Mitglieder aus Feuerwehr- schutzkleidung im Einzelnen: ▪ Feuerwehreinsatzjacke ▪ Feuerwehreinsatzhose ▪ Feuerwehreinsatzüberjacke (AGT) ▪ Feuerwehreinsatzüberhose (AGT) ▪ Feuerwehrhelm ▪ Feuerwehrschutzhandschuhe ▪ Feuerwehrsicherheitsschuhwerk

Zusätzliche Schutzausrüstung, z. B. ein Atemschutzgerät, ist situationsbedingt zu tragen. Alle Teile der Schutzausrüstung müssen den einschlägigen technischen Regeln entsprechen. Ob die vom zuständigen Ministerium des Inneren und für Sport des Landes Niedersachsens bei der Festlegung der persönlichen Schutzausrüstung durchgeführte Gefahrenanalyse den Anforderungen der vfdb - Richtlinie 08/05 ent- spricht, ist nicht bekannt, aber grundsätzlich anzunehmen. Aus gutachterlicher Sicht sollten alle Schutzkleidungsbestandteile den neuesten Ausgaben der relevanten Normen des DIN und der entsprechenden europäischen Regelungen des CEN entsprechen.

2.4 Aus- und Fortbildung der Angehörigen der Feuerwehr Die Ausbildung der Angehörigen Freiwilliger Feuerwehren ist in Niedersachsen durch eine ganze Anzahl so genannter Feuerwehrdienstvorschriften (FwDV) geregelt. Die

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FwDV 2 Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren regelt die grundsätzlich zu vermittelnden Inhalte und den Ablauf der Ausbildungslehrgänge, während die Ausbildungsanleitung für Feuerwehren die Anforderungen an das Ausbildungs- personal, die Ausbildungsmaterialien, die Räumlichkeiten und die Leistungsnach- weise enthält. Wichtig sind insbesondere die folgenden Punkte aus der Feuerwehr- dienstvorschrift 2: 1.4 Die Feuerwehrkräfte, die eine Funktion ausüben, müssen die entsprechende Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. 1.9 Eine funktionsgerechte und regelmäßige Fortbildung ist neben der Teilnahme an Einsätzen zur Erhaltung und Aktualisierung des Leistungsstandes unbedingt erforderlich. 1.10 Jeder Feuerwehrangehörige soll nach Abschluss der Truppmannausbildung jährlich mindestens an 40 Stunden Fortbildung am Standort teilnehmen. 1.11 Führungskräfte (…) sollen zusätzlich innerhalb eines Zeitraumes von jeweils höchstens sechs Jahren (…) an einem Fortbildungsseminar teilnehmen. Diese kurzen Auszüge aus der FwDV 2 machen deutlich, dass die Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr entscheidend von der Aus- und Weiterbildung der Feuerwehr- angehörigen abhängt. Hierdurch entstehen der Kommune zwar direkte und indirekte Kosten (für Verdienstausfall, Materialien für Unterricht und Übungen, Raumkosten, etc.), ohne fortlaufende Aus- und Fortbildung kann aber keine Feuerwehr den Anforderungen, die heute schon alltägliche Einsätze stellen, gerecht werden. Im aktiven Einsatzdienst darf nur geführt werden, wer die Standardfortbildung von 40 Std. regelmäßig erfüllt. In diesem Zusammenhang möchte der Verfasser auf die momentan schwierige Situation der Lehrgänge an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) hinweisen.

2.5 Anlagen, Mittel und Geräte Neben den nach Punkt 2.3 mindestens vorzuhaltenden taktischen Einheiten (Mann- schaft und Einsatzfahrzeuge) sind zur Gewährleistung einer ausreichenden Lei- stungsfähigkeit der gemeindlichen Feuerwehr je nach Risikobeurteilung weitere Anla- gen, Mittel und Geräte erforderlich. Hierzu gehören:

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▪ die notwendigen baulichen Anlagen für die Unterbringung der Feuer- wehrhäuser, die nach den Vorgaben der DIN 14092-1 bis DIN 14092-6 (Stand: April 2012) gestaltet sein sollten, ▪ die notwendigen baulichen Anlagen und Flächen zur Durchführung von Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen und Übungen, ▪ eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende Löschwasserversorgung für den Grundschutz der Gemeinde, ▪ die erforderlichen Sonderfahrzeuge (z. B. Tanklöschfahrzeuge, Einsatz- mittel für die Bekämpfung von Gefahrgutunfällen).

Die oben genannten Anlagen, Mittel und Geräte sind zu Lasten der Gemeinde vorzuhalten. Ein Eigentumserwerb an diesen Einrichtungen ist nicht erforderlich, d. h. eine Gemeinde kann sich durchaus sonstiger Geschäftsträger bedienen, beispiels- weise eines Wasserverbandes, um ihren gesetzlichen Aufgabe gerecht zu werden. Hinsichtlich der Löschwasserversorgung ist es wichtig, dass die Gemeinde nur für die sogenannte Grundversorgung zuständig ist. Sofern aufgrund besonderer Risiken die Löschwasserversorgung des Grundschutzes im Einzelfall (für ein Objekt oder ein Gebiet) nicht ausreicht, so dass aus Sicht des vorbeugenden Brandschutzes für den Objektschutz besondere Anforderungen zu stellen sind, kann für die Finanzierung dieser Verstärkung der Löschwasser-Grundversorgung der Verursacher, d. h. also der Objekteigner bzw. -betreiber, herangezogen werden. Rechtsgrundlage hierfür sind u. a. die §§ 41 und 51 der NBauO und § 2 des NBrandSchG.

2.6 Fehlende Vorgaben des NBrandSchG Zu Qualitätsaspekten des Brandschutzes und der Hilfeleistung einer Gemeinde, wie insbesondere: ▪ Mindesteinsatzstärke, ▪ Hilfsfrist und ▪ Mindesterreichungsgrad geben das NBrandSchG und die darauf beruhenden Verordnungen – im Gegensatz zur Rechtslage in anderen Bundesländern, wie bspw. Hessen – derzeit keine Vorgaben. Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport hat jedoch im Abschlussbericht zur Sicherstellung des Brandschutzes in Niedersachsen unter

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 17 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen besonderer Berücksichtigung des demografischen Wandels in der Anlage A 3 Aussagen zur Feuerwehrbedarfsplanung getätigt, welche jedoch keinerlei Rechtsverbindlichkeit besitzen.2 Diese werden für die Gemeinde durch den vorliegenden Feuerwehrbedarfsplan erarbeitet.

2.7 Nachbarschaftshilfe Nachbarschaftshilfe ist die gegenseitige Hilfe der Feuerwehren von Kommunen, die eine gemeinsame Grenze besitzen. Sie ist eine Art Rückfallebene für die Gefahrenabwehr in besonderen oder außergewöhnlichen Notlagen. Die Kommunen sind verpflichtet, ihre Feuerwehr so auszurüsten und auszustatten, dass sie in der Lage ist, die regelmäßig zu erwartenden Einsätze selbständig abzuwickeln. Sie sind aber nicht gehalten, für alle denkbaren Extremfälle vorzusorgen. Die gegenseitige Nachbarschaftshilfe der Gemeinden umfasst den abwehrenden Brandschutz und die Hilfeleistungen, soweit es sich dabei um Pflichtaufgaben der anfordernden Kommune handelt. Die Nachbarschaftshilfe selbst ist Teil der Pflichtaufgabe der ersuchten Gemeinde. Der Umfang der Nachbarschaftshilfe bestimmt sich nach den Anforderungen des Einzelfalles. Sie kann in jeder Form angefordert und geleistet werden, z. B. durch taktische Einheiten, Geräte oder Verbrauchsmaterialien. Die ersuchte Gemeinde muss zur Erfüllung ihrer Verpflichtung zur Nachbarschafts- hilfe jedoch nicht die Brandschutz- oder die Hilfeleistungsfähigkeiten im eigenen Gebiet gefährden. Eine Gefährdung liegt im Regelfall vor, wenn eine wesentliche Beeinträchtigung des abwehrenden Brandschutzes und/oder der Hilfeleistung zu befürchten ist. Für die Samtgemeinde Amelinghausen ist im Rahmen dieses Feuerwehr- bedarfsplanes daher abzuwägen, ob bestimmte Schadensereignisse (künftig) so regelmäßig zu erwarten sind, dass die zur Beherrschung erforderlichen Kräfte und Einsatzmittel selbst vorgehalten werden müssen.

2 [www.mi.niedersachsen.de/download/51443/Bericht.pd

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2.8 Niedersächsisches Katastrophenschutzgesetz Das Niedersächsische Katastrophenschutzgesetz (NKatSG) in der aktuellen Fassung definiert in §1 den Katastrophenschutz als Vorbereitung der Bekämpfung und die Bekämpfung von Katastrophen. Ein Katastrophenfall im Sinne dieses Gesetzes ist ein Notstand, bei dem Leben, Gesundheit, die lebenswichtige Ver- sorgung der Bevölkerung, die Umwelt oder erhebliche Sachwerte in einem solchen Maße gefährdet oder beeinträchtigt sind, dass seine Bekämpfung durch die zuständigen Behörden und die notwendigen Einsatz- und Hilfskräfte eine zentrale Leitung erfordert. Der Katastrophenschutz obliegt gemäß § 2 als Aufgabe des übertragenen Wirkungskreises den Landkreisen und kreisfreien Städten als Katastrophenschutzbehörden. Somit ist die Samtgemeinde Amelinghausen nicht Aufgabenträger nach dem NKatSG. Die Feuerwehr der Gemeinde wirkt jedoch nach § 14 (1) NKatSG im Katastrophenschutz mit und untersteht dann dem Landkreis Lüneburg als Katastrophenschutzbehörde.

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3. Aufgaben der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen Die Aufgabenzuweisung obliegt der Organisationshoheit der Samtgemeinde Amelinghausen. Folgende Aufgaben werden in der Regel von der Feuerwehr wahr- genommen: ▪ Bekämpfung von Schadenfeuer ▪ Hilfeleistung bei Unglücksfällen oder öffentlichen Notständen – Unter Hilfeleistung ist vorrangig das Retten von Menschenleben zu verstehen, daneben auch das Bergen von Tieren und Sachwerten aus unmittelbarer Gefahr, welche vom Besitzer nicht mit eigenen Mitteln beseitigt werden kann. ▪ Beseitigung von Öl- und Kraftstoffspuren auf öffentlichen Verkehrs- und Wasserflächen ▪ Stellung von Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen bei denen eine erhöhte Brandgefahr besteht oder wenn bei Ausbruch eines Brandes eine große Anzahl von Personen gefährdet ist und der Veranstalter nicht in der Lage ist, eine den Anforderungen genügende Brandsicherheitswache zu stellen ▪ Stellung von Brandsicherheitswachen nach baurechtlichen Vorschriften (Sonderbauverordnungen) ▪ Aufklärung der Bevölkerung über das Verhalten bei Bränden, sachge- rechten Umgang mit Feuer, das Verhüten von Bränden sowie der Möglich- keiten der Selbsthilfe ▪ Mitwirkung bei der Erstellung und Fortschreibung von Feuerwehrbedarfs- plänen ▪ Beteiligung bei der Erstellung von Gefahrenabwehrplänen für Groß- schadensereignisse, sowie von Sonderschutzplänen für besonders gefährliche Objekte ▪ Technische Einsatzleitung bei Großschadensereignissen ▪ Aus- und Fortbildung, Übungen ▪ Durchführung der erforderlichen Ausbildungen und Erprobung der Leistungsfähigkeit durch Übungen ▪ Unterhaltung von Kinder- und Jugendfeuerwehren ▪ Stellungnahmen des abwehrenden Brandschutzes bei der Erstellung von Bebauungsplänen oder wesentlichen Änderungen an Gebäuden beson-

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derer Nutzung (In Ausnahmefällen; wird i. d. R. vom Brandschutzprüfer des LK Lüneburg erstellt) ▪ Überörtliche Hilfeleistung gemäß NBrandSchG durch: ▪ Stellung von Sonderfahrzeugen (Tanklöschfahrzeug TLF, GW-L, etc.) ▪ Stellung von Sondergeräten und Löschmitteln (Wärmebildkamera, Schaummittel, Löschpulver, etc.).

Zusätzliche Aufgaben, Serviceaufgaben: ▪ Dienstleistungen für den Rettungsdienst, z.B.: ▪ Tragehilfe bei schwergewichtigen Personen ▪ Ausleuchten ▪ Verkehrssicherung auf Straßen ▪ Rettung von Verletzten oder Kranken über Drehleiterkorb ▪ Dienstleistungen für andere Ämter, z.B.: ▪ Beseitigung von Verkehrshindernissen ▪ Hilfeleistungen mit Feuerwehrfahrzeugen ▪ Sicherheitswachen ▪ Dienstleistungen für die Polizei, z.B.: ▪ Ausleuchten von Einsatzstellen ▪ Stellung von Fahrzeugen und Geräten ▪ Personensuche ▪ Leichenbergung ▪ Türöffnungen ▪ Bereich vorbeugender Brandschutz, z.B.: ▪ Brandschutz- und Räumungsübungen, Unterweisungen, Schulungen ▪ Überprüfung von Löschwasserentnahmestellen ▪ Wartung und Pflege von Hydranten ▪ Überprüfung von Flächen für die Feuerwehr ▪ Brandschutzerziehung und -aufklärung ▪ Betriebsbesichtigungen ▪ Bereich Aus- und Weiterbildung, z.B.: ▪ Koordinierung/ Durchführung interner/ externer Ausbildung ▪ Mitwirkung bei überörtlichen Ausbildungsstellen, Arbeitsgemein- schaften, Arbeitskreisen, etc.

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▪ Ausbildung von Firmenangehörigen und anderen Personen (Hand- habung von Löschgeräten, Brandschutzaufklärung, etc.) ▪ Technische Logistik, z.B.: ▪ Wartung und Pflege der eigenen Fahrzeuge und Geräte ▪ Atemschutzwerkstatt ▪ Wartung der Dienstkleidung ▪ Programmierung und Wartung der Meldeempfänger und Digitalfunke (FTZ Landkreis Lüneburg) ▪ Mitwirkung bei der Unterhaltung der Gerätehäuser und deren Einrichtungen ▪ Öffentlichkeitsarbeit, z.B.: ▪ Erstellung von Flyern und Info-Materialien ▪ Erstellung und Aktualisierung des Internetauftritts ▪ Zusammenarbeit mit der Presse

Weitere freiwillige Aufgaben, die insbesondere von Freiwilligen Feuerwehren erfüllt werden: ▪ Unterhaltung einer Ehrenabteilung ▪ Kameradschaftspflege ▪ Kinder- und Jugendfeuerwehr ▪ Allgemeine und kulturelle Aufgaben

Der Freiwilligen Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen obliegen keine Aufgaben im Bereich des Rettungsdienstes. Die Sicherstellung des Rettungsdienstes ist Aufgabe des Landkreises Lüneburg. Die Grundlagen zur Sicherstellung des Rettungsdienstes ergeben sich aus den Vorgaben des Niedersächsischen Rettungs- dienstgesetz (NRettDG). Allerdings unterstützt die Feuerwehr den Rettungsdienst bei rettungsdienstlichen Lagen, die über das normale Maß hinausgehen, z.B. bei Massenanfall von Verletzten.

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4. Einleitung Der Feuerwehrbedarfsplan bildet die Entscheidungsgrundlage für die verantwort- lichen Gremien des Trägers des Feuerwehrwesens der Samtgemeinde Amelinghau- sen. Ziel der Feuerwehrbedarfsplanung ist es, auf den Grundlagen ▪ des kritischen Wohnungsbrandes, ▪ den dafür geltenden Bemessungswerten, ▪ des niedersächsischen Gesetzes über den Brandschutz und die Hilfe- leistung der Feuerwehr (NBrandSchG) vom 18. Juli 2012 und ▪ der Verordnung über die kommunalen Feuerwehren (FwVO) v. 30. April 2010 (Nds. GVBl. 06. Mai 2010, S. 185) einschließlich der Berichtigung v. 02. Juli 2010 (Nds. GVBl. S. 284) und der Änderung der §§ 4, 6 und 13, Anlagen 4, 5, 7 und 8 durch Verordnung vom 17.05.2011 (Nds. GVBl. S. 125) den für eine leistungsfähige Feuerwehr erforderlichen Bedarf festzustellen. Verant- wortlich für die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr ist als Träger des Feuerwehr- wesens die Samtgemeinde Amelinghausen. Für die organisatorische und fachtechnische Einsatzbereitschaft der Feuerwehr trägt die Gemeindefeuerwehr- führung die Verantwortung. Die Vereinbarungen zwischen dem Träger des Feuer- wehrwesens und der Gemeindefeuerwehrführung schaffen Planungs- und Hand- lungssicherheit in den jeweiligen Verantwortungsbereichen. Der Feuerwehrbedarfsplan wird auf der Grundlage einer fachlichen Risikobe- schreibung erstellt. Als Schutzziel wird der kritische Wohnungsbrand angenommen, dessen Eintrittswahrscheinlichkeit gleichermaßen für alle Gemeinden in Nieder- sachsen zutrifft. Das Ergebnis der fachlichen Risikobeschreibung kann aber auch die Definition spezieller Schutzziele ergeben. Auf der Grundlage der Risikobeschreibung der Gemeinde lassen sich aus dem Feuerwehrbedarfsplan das Sicherheitsniveau, die erforderliche Ausrüstung von Löschfahrzeugen und die feuerwehrtechnische Beladung (Einsatzmittel), die zeitliche und räumliche Erreichbarkeit im Einsatzgebiet oder der Ausrückebereiche (Hilfsfrist) sowie die notwendigen Funktionen (Einsatzkräfte) ermitteln. Um bei einem kritischen Wohnungsbrand die Menschenrettung durchzuführen und den Brand zu bekämpfen, müssen zeitgleich folgende Bemessungswerte erfüllt sein: ▪ die Einsatzmittel (Löschfahrzeuge und feuerwehrtechnische Beladung)

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▪ die Eintreffzeit (Hilfsfrist) ▪ die Funktionen (Einsatzkräfte).

Hier möchte der Verfasser nun auf die Verordnung über die Organisation, Mindest- stärke und Ausrüstung der öffentlichen Feuerwehren (Feuerwehr-Organisations-ver- ordnung–FwOV) (GVBl. Nr. 30 vom 23. Dezember 2013, Seite 693) im Bundesland Hessen, hinweisen. Hier heißt es im § 4 Regelfrist, Alarm- und Ausrückordnung unter Absatz 3: „Die Regelhilfsfrist gilt als eingehalten, wenn eine taktische Einheit mindestens von der Stärke einer Staffel im Sinne der Feuerwehr Dienstvorschrift 3 wirksame Hilfe eingeleitet hat. Diese gilt dann als eingeleitet, wenn am Einsatzort mit Erkundungs- maßnahmen begonnen wird. Weitere Einheiten sind bei Bedarf entsprechend den taktischen Erfordernissen zeitnah nachzuführen“. Erstmals wird nun in einem Landesgesetz der besonderen Situation im ländlichen Raum Rechnung getragen, indem die taktische Einheit auf eine Staffel (6 Feuer- wehrmitglieder) reduziert wird. Grundsätzlich muss jedoch allen Beteiligten klar sein, das eine Menschenrettung mit Brandbekämpfung nur durch den Einsatz einer Grup- pe (9 Feuerwehrmitglieder) einzuleiten ist. Das Festlegen des Erreichungsgrades, in wie vielen Fällen die Feuerwehr innerhalb der Hilfsfrist mit den erforderlichen Einsatzkräften und den Einsatzmitteln die Einsatzstelle erreichen soll, ist im Rahmen der rechtlichen Regelungen die Ermessensentscheidung des Trägers der Feuerwehr und bestimmt somit die Qualität der Feuerwehr. Die Gemeinden haben nach dem Brandschutzgesetz als Selbstverwaltungsaufgabe zum Sicherstellen des abwehrenden Brandschutzes und der technischen Hilfe eine den örtlichen Verhältnissen angemessene leistungsfähige Feuerwehr zu unterhalten. Eine Festlegung welcher Erreichungsgrad noch zulässig ist, erfolgte bisher nicht. Im Allgemeinen wird aber davon ausgegangen, dass der Erreichungsgrad nicht unter der Grenze von 80 % liegen darf. Nur bei Einsätzen, die durch das Einsatzstichwort erkennbar unterhalb des kritischen Wohnungsbrandes liegen, kann von der geltenden Anzahl an Einsatzkräften und den Einsatzmitteln abgewichen werden. Allerdings ist die Hilfsfrist auch in diesen Fällen einzuhalten. Aus den Langzeitstudien des Sachversicherungsgeschäftes ist ersichtlich, dass sich der Anteil der Feuer-Betriebsunterbrechungsversicherungen im Verhältnis zu den

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Feuer-Sachversicherungen deutlich erhöht hat. Die Auswertung der Betriebs- schließungen und Standortverlagerungen infolge eines Schadenfeuers zeigt, dass ein sehr hoher Anteil der geschädigten Betriebe ihre Produktion nicht wieder am ursprünglichen Standort aufnimmt. Die Unternehmen verliert oft innerhalb weniger Stunden ihre Geschäftsbasis, d. h. die Lieferung der angebotenen Produkte und der Verlust von Marktanteilen. Die bei- den wichtigsten Verlagerungsmotive für Unternehmen sind die Senkung der Lohn- kosten und der Zugang zu neuen Absatzmärkten, die nach einem entsprechenden Brandschaden neu geprüft werden und dann oft zu Standortverlagerungen führen. Deshalb ist es im Interesse des Trägers der Feuerwehr, ortsansässige Betriebe durch eine leistungsfähige Feuerwehr zu schützen, Schadenfeuer durch entsprechende Einsatztaktiken zu begrenzen und damit die Betriebsunterbrechung zu minimieren. Die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr trägt zur Standortsicherheit und somit zum Erhalt der Arbeitsplätze in der Samtgemeinde Amelinghausen bei.

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5. Detailbeschreibung der Gemeinde 5.1 Gebietsbeschreibung Samtgemeindegliederung In der am 1. März 1974 gegründeten Samtgemeinde Amelinghausen aus dem nie- dersächsischen Landkreis Lüneburg, haben sich fünf Gemeinden zur Erledigung ih- rer Verwaltungsgeschäfte zusammengeschlossen:

• Amelinghausen Ortsteile sind Amelinghausen, Dehnsen und Etzen.

Ortsteile sind Betzendorf, Drögennindorf, Glüsingen und Tellmer

() Ortsteile sind Oldendorf/Luhe, Marxen am Berge, Wetzen, Wohlenbüttel

Ortsteile sind Bockum, Diersbüttel, , Rehlingen und Rehrhof

Ortsteile sind Raven, Rolfsen, Schwindebeck, Soderstorf und Thansen

Abbildung 1: Mitgliedsgemeinden

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Abbildung 2: Lage der Samtgemeinde Amelinghausen mit Nachbargemeinden

5.2 Geographische Lage Die Samtgemeinde Amelinghausen liegt im Gebiet des Naturparks Lüneburger Heide auf durchschnittlich 70 m ü. NN. Es handelt sich hierbei um ein eher dünn besiedel- tes, ländliches Gebiet. Neben dem Hauptort Amelinghausen befinden sich noch 20 weitere Dörfer in der Samtgemeinde. Die Samtgemeinde befindet sich im gedachten Dreieck zwischen Hamburg, Lüneburg und Hannover im südwestlichen Teil des Landkreises Lüneburg. Die Samtgemeinde Amelinghausen, der gesamte Landkreis Lüneburg und umliegende Landkreise gehören zum Großraum der Metropolregion Hamburg. Das nächstgelegene Oberzentrum ist die Stadt Lüneburg (ca. 71.000 Ein- wohner) in ca. 20 km Entfernung. Weitere Mittelzentren in der Umgebung des Grundzentrums Amelinghausen: Buchholz in der Nordheide, Munster, Soltau, und /Luhe.

5.3 Bevölkerung (Stand 31.12.2015) Die 21 Ortschaften verteilen sich über 194 Quadratkilometer und beherbergen insge- samt etwas mehr als 8100 Einwohner. Dies entspricht einer Einwohnerdichte von etwa 42 Einwohnern pro Quadratkilometer. Von noch 5.547 Einwohnern im Jahr 1970 stieg die Zahl auf 7499 in 1997 (Anstieg um 49 %) und seitdem um weitere 11 % auf den heutigen Stand. 18 % der Bevölkerung in der Samtgemeinde Amelin- ghausen gehören zu den 0- bis 15-Jährigen, 58 % sind zwischen 15 und 60 Jahre alt und 24 % bilden die Gruppe der über 60-Jährigen (Stand 2007).

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Bevölkerungsentwicklung

Stichtag 30.12.2017 30.12.2016 30.12.2015 30.12.2014 30.12.2014 Gemeinde mit OT HW HW HW HW HW Amelinghausen 3758 3762 3813 3777 3729 Dehnsen 209 205 194 198 197 Etzen 93 92 89 98 100 Gesamt 4060 4059 4096 4073 4026 Betzendorf 452 450 451 472 469 Drögennindorf 428 409 399 393 382 Glüsingen 53 55 57 56 57 Tellmer 232 236 232 231 233 Gesamt 1165 1150 1139 1152 1141 Oldendorf (Luhe) 542 548 547 547 545 Marxen am Berge 80 78 77 74 76 Wetzen 380 368 359 351 343 Wohlenbüttel 19 19 20 18 16 Gesamt 1021 1013 1003 990 980 Rehlingen 390 382 372 367 367 Bockum 95 93 96 89 74 Diersbüttel 62 65 63 67 62 Ehlbeck 148 151 147 152 146 Rehrhof 56 54 49 52 54 Gesamt 751 745 727 727 703 Soderstorf 674 681 677 680 686 Raven 265 260 248 258 254 Rolfsen 402 388 395 407 396 Schwindebeck 102 105 107 105 105 Gesamt 1443 1434 1427 1450 1441 Samtgemeinde 8440 8401 8392 8392 8291 Abbildung 3: Bevölkerungsübersicht Samtgemeinde Amelinghausen

Die Bevölkerungszahlen in der Samtgemeinde Amelinghausen stagnieren seit Jah- ren bzw. ergeben leichte Steigerungen. Der demographische Wandel in der Bevölke- rung kann in den nächsten Jahren Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft der Ortsfeuerwehren und deren ehrenamtliche Arbeit haben.

Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport schreibt in seinem Abschlussbericht zur Sicherstellung des Brandschutzes in Niedersachsen unter besonderer Berücksichtigung des demografischen Wandels, dass die Entwicklung des demografischen Wandels folgende Auswirkungen auf die Feuerwehren haben wird:

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▪ Die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehren ist langfristig gefährdet. ▪ Die Verfügbarkeit der ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen und die Abkömmlichkeit vom Arbeitsplatz werden zunehmend eingeschränkt. ▪ Die Annahme, dass mit dem Rückgang der Bevölkerung ein deutlicher Rückgang der Anforderungen an die Feuerwehren einhergeht, ist falsch. Im Gegenteil, die Anforderungen an die Feuerwehren werden durch die signifikante Zunahme des Durchschnittsalters der Bevölkerung sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht deutlich steigen. Neben den erhöhten fachlichen Qualifikationen durch den zunehmenden Grad an Technisierung, müssen soziale und interkulturelle Kompetenzen zusätzlich vorhanden sein oder erworben werden. Der Umgang mit älteren Menschen in Gefahrensituationen, wie Bränden oder Verkehrsunfällen, erfordert ein erhöhtes Maß an Sensibilität und Einfühlungsvermögen. Darüber hinaus wird die Einsatzhäufigkeit stetig steigen, da vor allem Wohnungsbrände, insbesondere mit Menschengefährdung, Notfälle im Wohnumfeld oder Straßenunfälle in Verbindung mit hilflosen, vereinsamten oder verwirrten Menschen zunehmen werden. ▪ Es erfolgen ein weiterer Rückgang der Mitgliederzahlen der aktiven Feuerwehrangehörigen und ein Rückgang der Bewerberzahlen mit zunehmender Tendenz. ▪ Das Durchschnittsalter der aktiven Feuerwehrangehörigen wird deutlich ansteigen. In der Folge stehen weniger körperlich geeignete Einsatzkräfte, insbesondere Atemschutzgeräteträger, zur Verfügung. ▪ Es erfolgt ein weiterer Rückgang bei den Mitgliederzahlen in den Jugendfeuerwehren. ▪ Die Auswirkungen des demografischen Wandels und damit die Auswirkungen auf die Feuerwehren sind lokal und regional deutlich unterschiedlich ausgeprägt. Im Süden des Landes werden die Aus- wirkungen zuerst zu spüren sein. ▪ Die gesellschaftlichen Einflussfaktoren, wie z.B. ständiger Wandel im Arbeitsleben, höhere Mobilität oder zunehmende Technisierung, führen in Verbindung mit dem demografischen Wandel zu erhöhten Anforderungen

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an die Qualifikation der Feuerwehrangehörigen und insbesondere der Führungskräfte von Morgen.

Hinzu kommt, dass sich immer weniger Menschen in die Führungspositionen des Ehrenamtes der Feuerwehr drängen werden, was wiederum unumgänglich dazu führen wird, dass die Position des Gemeindebrandmeisters unter Umständen zukünf- tig hauptamtlich zu besetzen ist. Insofern ist eine Förderung des Ehrenamtes für die Freiwilligen Feuerwehren ein ganz entscheidender Schritt für ihre Aufrechterhaltung nach dem heutigen System. Es müssen Maßnahmen zur Gewinnung der Mitglieder der Feuerwehren angeschoben werden. Die Vorhaltung von Kinder- und Jugendfeuerwehren ist die Grundlage der zukünftigen Freiwilligen Feuerwehren. Insofern sind hier entsprechende finanzielle Mittel für die Vorhaltung von Ausstattungen (z.B. MTF- Fahrzeuge, Zelte, IT-Technik in den Feuerwehrhäusern) erforderlich, ebenso wie ein erhebliches Engagement aller Beteiligten für die Mitgliederanwerbung in der Jugend- und Kinderfeuerwehr. Zudem müssen noch mehr Anstrengungen unternommen werden, um Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund für die Feuerwehren zu gewinnen. Gelingt es den Kommunen nicht die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren in Zukunft zu gewährleisten, wird hier ein System von hauptamtlichen Kräften mit Unterstützung freiwilliger Kräfte unumgänglich sein. Somit müssen Anreizsysteme für die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehren in den Kommunen erfolgen. Insgesamt betrachtet ist aber eine Kommune kaum in der Lage, dieses komplett alleine zu schultern. Insoweit sind landesweite Maßnahmen aufzulegen, um das Problem zu tragen. Hier möchte der Verfasser auf die bereits mehrfach in der Öffentlichkeit diskutierte Feuerwehrrente verweisen.

5.4 Bauliche Objekte besonderer Art und Nutzung 5.4.1 Einrichtungen mit großen Menschenansammlungen Einrichtungen mit großer bzw. erhöhter Anzahl von Menschen stellen immer eine besondere Gefahr dar. Bei Einsatzszenarien können vollkommen irrationale Verhal- tensweisen auftreten, die zu erheblichen Problemen in der Einsatzorganisation und bei Einsatzabläufen der Feuerwehren und Rettungsdienste führen. Insofern stellen

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 30 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen diese Objekte eine erhebliche Gefahr für die Gefahrenabwehr innerhalb der Kommunen dar.

Schulen lfd. Name der Ort Anzahl Anzahl Inklusion Nr. Einrichtung Mitarbei- Schüler/ - Ja /Nein ter innen 1 Grundschule Amelinghausen 30 bis 36 176 Ja 2 Grundschule Betzendorf 12 62 Ja 3 Grundschule Soderstorf 14 67 Ja Abbildung 4: Schulen

Kindergärten lfd. Name der Ort Anzahl Anzahl Inklusion Nr. Einrichtung Mitarbei- Kinder Ja /Nein ter 1 Kindergarten Amelinghausen 22 99 Ja 2 Waldkindergarten Amelinghausen 2 max. 15 Nein 3 Kindergarten Betzendorf 4 35 Nein 4 Kindergarten Oldendorf 3 25 Ja 5 Spielkreis Ehlbeck Rehlingen 3 25 Ja 6 Kindergarten Soderstorf 8 50 Ja/Nein Abbildung 5: Kindergärten

5.4.5. Kinderkrippen lfd. Name der Ort Anzahl Anzahl Inklusion Nr. Einrichtung Mitarbei- Kinder Ja /Nein ter 1 Kinderkrippe Amelinghausen 14 45 Nein Abbildung 6: Kinderkrippen

5.4.6 Versammlungsstätten Bei der Beurteilung der Versammlungsstätten werden nur solche Objekte berück- sichtigt, die unter die Sonderbauverordnung der Niedersächsischen Versammlungs- stätten Verordnung (NVStättVO) vom 8. November 2004 fallen (über 200 Personen).

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Versammlungsstätten (über 200 Personen, ohne Schulen u. Turnhallen) lfd. Name der Einrichtung Ort Max. Personen- Nr. belegung 1 Schencks Gashaus/Saalbetrieb Amelinghausen ca. 200 2 Lopautalhalle Amelinghausen max. 1.880 3 Evangelische Kirche Amelinghausen ca. 200 4 Mehrzweckhalle Betzendorf ca. 300 5 Alter Schafstall zw. Betzendorf u.Tellmer ca. 200 6 Gasthaus Katerberg Rolfsen 120-200 7 Schützenhaus Raven 150 8 Kirche Raven 175-200 9 Dorfgemeinschaftshaus Soderstorf 198 lt. Be- stuhlungsplan 10 Seminar- /Eventzentrum Gut Soderstorf-Thansen 450 Personen lt. Thansen Homepage 11 Schützenverein Wetzen Wetzen 220 Abbildung 7: Versammlungsstätten

5.4.7 Hotels- und Beherbergungsbetriebe

Max. Personen- lfd. Name der Einrichtung Ort Nr. belegung 1 Ferienhaus Amelung Amelinghausen 4 2 Ferienhaus Schäpe Amelinghausen/Etzen 10 3 Ferienwohnung Pallme Amelinghausen 4 4 Ferienwohnung Seide Amelinghausen 4 5 Ferienwohnung Zierau Amelinghausen 5 6 Ferienwohnung Am Pavillonsberg Amelinghausen 5 7 Ferienwohnung Stegen Amelinghausen/Dehnsen 4 8 Ferienhaus Pasenow Amelinghausen 6 9 Frienwohnung Kauß Amelinghausen 4 10 Reiterhof Glockenhof Amelinghausen 70 11 Grätsch Gasthaus Amelinghausen 18 12 Appartements im Vogteiweg Amelinghausen 16 13 Landgasthaus Eichenkrug Amelinghausen/Dehnsen 15 14 Pension Struve Amelinghausen 8 15 Pension Thieshof Amelinghausen 18 16 Schencks Gasthaus Amelinghausen 62 17 Landgasthaus Fehlhaber Amelinghausen 19 18 Ferienwohnung Wunder Amelinghausen 4 19 Ferienwohnung Martin Amelinghausen 5 30 Personen Saal- 20 Landgasthof Konik Betzendorf, Im Dorfe 12 betrieb bis120Pers.

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21 Lichthof Betzendorf Betzendorf,Dorfstrasse 30 Personen Übernachtung u.Seminarbetrieb 22 Pension, Kosmetik Günter Schulz Betzendorf, Rackerstrasse 4 Personen 23 Ferienwohnung Martin Bauer Betzendorf, Rackerstrasse 4 Personen Ferienwohnung Fremdenzimmer Betzendorf, Dorfstrasse 4 Personen 24 Rieckmann 25 2 Ferienwohnungen Hof Seiler Glüsingen unbekannt 26 Hof Hartmann Drögennindorf 6 27 Landgasthaus Tödter Oldendorf/Luhe 26 28 Ferienhof Stegen Wohlenbüttel 23 29 Ferienhof Stelter (Lindenhof) Marxen a.B. 36 30 Fam. Lenkheit Neu Oldendorf 4 31 Ferienhaus zum olen Stien Oldendorf/Luhe 6 32 Gastahus Katerberg Rolfsen 12 33 Ferienwohnung Simon Rolfsen 4 34 Ferienwohnung Montanus Raven 4 35 Böttcher GbR Ehlbeck 12 36 Ferienhaus Narewski Rehrhof 6 37 Ferienwohnung Alscher Rehrhof 4 38 Ferienwohnung Brammer Rehlingen 6 39 Forstgut Rehrhof Rehrhof 24 40 Ferienhaus Hirtenkate Soderstorf 3 41 Ferienwohnung Hinrichs Soderstorf 6 42 Ferienhaus Heuer Schwindebeck 4 43 Ferienhaus Kasch Soderstorf 3 44 Ferienwohnung Calluna Soderstorf 4 45 Ferienwohnung Heideaway Schwindebeck 4 46 Gut Thansen Soderstorf 100 47 Pension Jornitz Soderstorf 5 48 Ferienwohnung Kühn Soderstorf 6 49 FeWo G. Hagemann Tellmer 3 50 Ferienpension Lindenhof Marxen a.B. 36 51 Kirsch Ferienwohnungen Wetzen 10 52 Casa Zeek Wetzen 3 53 Ferienwohnung Wetzen Wetzen 2 Abbildung 8: Hotels- und Beherbergungsbetriebe

5.4.8 Sporthallen und Bäder

lfd. Name der Einrichtung Ort Träger Nr. 1 Freibad mit kleiner Schwimmhalle Amelinghausen SG Amelinghausen

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(Chloranlage) 2 Schenks Gasthaus (Bergpension) Amelinghausen privat 3 Gisela Plaschka Amelinghausen privat 4 Lopautalhalle Amelinghausen SG Amelinghausen 5 Alte Schulsporthalle Amelinghausen SG Amelinghausen 6 Sport- u. Mehrzweckhalle Betzendorf Gemeinde Privat, teilw. mit 7 Kosmetik u. Füßpflege G. Schulz Betzendorf Schwimmunterricht 8 Sporthalle Soderstorf Soderstorf SG Amelinghausen Abbildung 9: Sporthallen und Bäder

5.4.9 Campingplätze In der Samtgemeinde Amelinghausen sind verschiedene Campingplätze vorhanden. Deren Größe und Standorte sind aus der nachfolgenden Tabelle zu ersehen. Personen- lfd. Name der Einrichtung Ort Träger Stellplätze belegung Nr. Familie 1 Campingplatz Lopautal Amelinghausen Gerhard 240 ca. 270 Garbers 2 Campingplatz Mühlencamp Amelinghausen Herr Karolat 220 ca. 120 3 Wohnmobilstellplatz Waldbad Amelinghausen SG 40 variabel Wohnmobilstellplatz 4 Lopausee Amelinghausen SG 50 variabel Wohnmobilstellplatz 5 Kronsbergheide Amelinghausen SG 10 variabel 6 Jugendzeltplatz Amelinghausen Gemeinde Zeltwiese max. 90 7 Wohnmobilstellplatz Schwindebeck SG 15 variabel 8 FKK Camping Frenzel Glüsingen privat max. 5 Abbildung 10: Campingplätze

5.4.10 Gebäude mit hilfs- und betreuungsbedürftigen Personen Alten- und Pflegeheime lfd. Name der Anzahl der Anzahl der Gesamt- Nr. Einrichtung fläche Mitarb. Bewoh. Geschosse Nutzung 1 Haus Hoheneck 60 64 4 3.000 m2 2 Seniorenzentrum 60 72 4 100 % 14.000 m3 Lopaupark Bruttorauminhalt 3 Haus Herbstrose 65 62 3 3 2.800 m2 Abbildung 11: Alten- u. Pflegeheime

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5.4.11 Sonstige Heime oder Anlagen (Kinderheime, Lebenshilfe, etc.) lfd. Name der Einrichtung Anzahl der Gesch- Sonstiges Nr. osse Mitarb. Bewoh. 1 Heilpädagogische Wohngruppen 7 8 2 Penkefitz, im Dorfe 4 2 Diakonische Jugend- und 7 9 2 Familienhilfe Kästorf In den Bethen 12 3 Freizeitenheim, Raven-Rolfsen 1 2 4 Hebrock Stiftung 56 inkl. Betreuer 3 2 Gebäude 5 SOS Kinderdorf ca. 100 ca. 97 3 einmal im Jahr Tag der offe- nen Tür mit großem Besu- cherzulauf 6 Jugendhilfe-Einrichtung Luhehof, max. 5 Kinder, Einrichtung für Wohlenbütteler Str. 4, Soderstorf zusätzlich Betreuer - traumatisierte betreutes Wohnen oder von see- lischer Behin- derung be- drohte Kinder u. Jugendliche Abbildung 12: Sonstige Heime oder Anlagen

5.5 Kultureinrichtungen und Denkmäler (Kirchen, Kapellen, Museen, bes. Häuser) lfd. Name der Einrichtung Ort Nr. 1 Ev-luth Hippolit Kirchengemeinde Amelinghausen 2 Kath. Kirche Sankt Godehad Amelinghausen 3 Pella Gemeinde, Freie Kirche Amelinghausen 4 Friedhofskapelle Amelinghausen 5 Ev. Luth. Kirche Betzendorf 6 Friedhofskapelle Auf dem Riesel, Oldendorf/Luhe 7 Ev. Kirche Raven 8 Friedhofskapelle Hauptstraße Richtung Schwindebeck 9 Friedhofskapelle Betzendorf 10 Friedhofskapelle Sodersdorf 11 Friedhofskapelle Wetzen Abbildung 13: Kirchen

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In der Samtgemeinde Amelinghausen gibt es weitere Kultureinrichtungen und Denk- mäler, auf deren Auflistung im Einzelnen verzichtet wird, da die Aufzählung so um- fangreich ist, dass sie den Rahmen dieses Feuerwehrbedarfsplanes sprengen wür- de.

5.6 Gemeindezentren

Name der lfd. Ort Nr. Einrichtung 1 Ev.-Luth Kirchengemeinde Amelinghausen 2 Pella Gemeinde Amelinghausen 3 Rathaus mit Kultursaal Amelinghausen 4 Jugendzentrum Butze Amelinghausen 5 Lopautalhalle Amelinghausen 6 Küsterscheune Betzendorf 7 Dörpshus Oldendorf/luhe, Auf dem Riesel 8 Gemeindehaus Kirche Raven Raven 9 Dorfgemeinschaftshaus Sodersdorf 10 Jugendzentrum STUPS Sodersdorf 11 Vereinsheim SV Ehlbeck Rehrhof Abbildung 14: Gemeindezentren

5.7 Sonstige besondere Objekte (z. B. Bundeswehrliegenschaften, sonst. Behördliche Einrichtungen, Schleusen, etc.) lfd. Name der Ort Sonstiges Nr. Einrichtung 1 Fernmeldeturm Telekom Drögennindorf Wartung 2 Bahnhof Anlage Drögennindorf Rangierarbeiten 3 Bahnhof Amelinghausen 4 Bahnhof Sodersdorf 5 110 KV Umspannwerk Rehrhof 6 7x Windräder Rehrhof 7 4x Windräder Diersbüttel 8 4x Windräder Teller 9 6x Windräder Wetzen Abbildung 15: sonstige besondere Objekte

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5.8 Industrie- und Gewerbegebiete Gewerbegebiet "Täckenfeld"

Abbildung 16: Gewerbegebiet „Täckenfeld“

Das Gebiet befindet sich im Norden der Gemeinde Amelinghausen, westlich der Oldendorfer Straße (L 234) und nordöstlich der Bahnlinie. Die naheliegende B 209 bietet eine gute Verkehrsanbindung an die A 250 in Richtung Hamburg und die A 7 in Richtung Hannover.

Flächengrößen: Gesamtgröße (Brutto): 6,47 ha

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Vorhandene Branchen: 1 - Anlauf- und Anlauf GbR Online-Handel 2 - Heger Zaunbau 3 - Landwirtschaftliches Lohnunternehmen Richter 4 - SBV-Soyk Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH 5 - SIS GmbH 6 - Werbetechnik Witte 7 - Zimmerei Köhler und Wallat

Sondergebiet Einkaufszentrum Amelinghausen Flächengrößen: Gesamtgröße (Brutto): 2,5 ha

Abbildung 17: Sondergebiet Einkaufszentrum Amelinghausen

Vorhandene Branchen: 1 - Aldi GmbH 2 - BGB Grundstücksgesellschaft 3 - Edeka 4 - Bäckerei Kruse 5 - Netto Markendiskount 6 - Kik Textilien und Non-Food GmbH

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Werk- und Gewerbehof Drögennindorf Flächengrößen: Gesamtgröße (Brutto): 6,9 ha

Abbildung 18: Werk- und Gewerbehof Drögennindorf

Vorhandene Branchen: 1 - Haus Herbstrose Seniorenzentrum 2 - HKE Maschienenhandel Nordheide GmbH 3 - Kleinwort und Tillmann GmbH / Erstellung von Elektroanlagen 4 - Mietwagenunternehmen Lüderitz 5 - Kleinwort GmbH / Handel mit Flurförderfahrzeugen 6 - Dach-Cordes GmbH

Bahnhof Drögennindorf Flächengrößen: Gesamtgröße (Brutto): 2,77 ha

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Abbildung 19: Bahnhof Drögennindorf

Vorhandene Branchen: 1 - Landhandel Peters / Handel mit Getreide, Ölsaat, Düngemittel, Futtermittel, etc.

5.9 Besondere Gefahrenobjekte Objekte mit Feuerwehreinsatzplänen Für Objekte mit entsprechenden Gefährdungen werden nach Baurecht Feuerwehr- einsatzpläne erstellt und müssen den Feuerwehren zur Verfügung gestellt werden. Feuerwehreinsatzpläne sollen insbesondere aufgestellt werden für: ▪ Objekte in denen ein größerer Personenkreis gefährdet sein kann (z.B. Krankenhäuser, Pflegeheime, Versammlungsstätten, Verkaufsstätten, Be- herbergungsbetriebe) ▪ Objekte mit außergewöhnlicher Ausdehnung und/ oder Brandempfind- lichkeit ▪ Baudenkmäler, Museen ▪ Objekte, bei denen durch die Bauweise oder Nutzung mit besonderen Gefahren zu rechnen ist (z.B. Fabriken, Tanklager, Landwirtschaft, etc.) ▪ Objekte mit unzureichender Löschwasserversorgung

In der Samtgemeinde Amelinghausen sind für folgende Objekte Feuerwehr- einsatzpläne vorhanden:

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lfd. Ort Objekt Nr. 1 Amelinghausen Kinderkrippe, Zum Lopautal 2 Amelinghausen Biogasanlage, Am Gas Rehlinger Berg 3 Amelinghausen Seniorenheim Lopaupark, Lerchenweg 4 Amelinghausen Lopautalhalle incl. BHKW, Zum Lopautal 5 Amelinghausen Tischlerei Faltin, Auf dem Papenstein 6 Amelinghausen Wilhelm Albrecht Heim, Wohlenbütteler Str. 7 Amelinghausen Schulzentrum Amelinghausen, Zum Lopautal 8 Amelinghausen Bauckhof Hofladen, Triangel 9 Amelinghausen Reiterhof Studtmann, Soltauer Str. 10 Amelinghausen Gasthaus Fehlhaber, Lüneburger Str. 11 Amelinghausen Wasserwerk Amelinghausen, Mühlenkamp 12 Amelinghausen Hippolith Kirche, Vogteiweg 13 Amelinghausen Pella Kirche, Oldendorfer Str. 14 Amelinghausen Tischlerei SOS Hof Bockum, Oldendorfer Str. Einzelhofstelle Schaepe, Georg, 15 Amelinghausen An der Bundesstrasse 209 Etzen 16 Amelinghausen Landgasthaus Niedersachsen, Soltauer Str. 17 Betzendorf Grundschule Betzendorf 18 Betzendorf Biogasanlage Cohrs, Hohenesch 19 Drögennindorf Reparaturhalle Kleinworth 20 Drögennindorf Seniorenheim Haus Herbstrose 21 Drögennindorf Biogasanlage 22 Drögennindorf Rudolf Peters Landhandel 23 Soderstorf Gut Thansen 24 Soderstorf Sporthalle 25 Soderstorf Grundschule Soderstorf 26 Soderstorf/Schwindebeck Biogasanlage Heidekraft 27 Soderstorf BHKW Gut Thansen 28 Soderstorf/Schwindebeck BHKW Rehrhofer Weg Abbildung 20: Übersicht der Objekte mit Feuerwehreinsatzplänen

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 41 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen

Photovoltaikanlagen In den letzten Jahren sind in ganz Deutschland PV-Anlagen auf verschiedensten Gebäuden angebracht worden. Leider ist dabei der Brandschutz komplett unbe- rücksichtigt geblieben. Ein Grundsatz des Brandschutzes ist das Abschotten der Ge- bäude. So müssen z. B. nach 40 Metern Brandwände eingezogen werden. Die Grundbestimmungen sind durch die PV-Anlagen gänzlich unbeachtet geblieben. Insofern stellt die Brandbekämpfung bei Gebäuden, insbesondere bei größeren Gebäuden, die Feuerwehren in Deutschland vor erhebliche Probleme. Zunächst kann man die Produktion des Stroms nicht abstellen, sodass auf diesen Anlagen noch lange Strom fließen kann. Dann kann die Brandbekämpfung in der Regel nur auf der nicht zugepflasterten Dachseite erfolgen. Auch in der Samtgemeinde Amelinghausen sind entsprechende Anlagen vorhan- den, die die Feuerwehren vor sehr große Probleme stellen werden. Teilweise kommt zusätzlich noch hinzu, dass im Außenbereich bei einigen landwirtschaftlichen Objekten keine ausreichende Löschwasserversorgung (Objektschutz) vorhanden ist. lfd. Ort und Name der Anlage Nr. 1 PV, Amelinghausen, An`n Sprüttenhus 3, 1,22 kW Ludolph 2 PV, Amelinghausen, Jungfernstieg 30, 1,4 kW Lange 3 PV, Amelinghausen, Eulenkamp 30, 3 kW Stelter 4 PV, Amelinghausen, Gartenstr. 21, 3,3 kW Schmidt 5 PV, Amelinghausen, Haselhopstr. 33, 2,25 kW Freiwald 6 PV, Amelinghausen, Rote Bünte 17, 10,32 kW Jens Meyer c/o Assadokht 7 PV, Amelinghausen, Marktstr. 5, 7 kW Stelter Omidi Pour 8 PV, Amelinghausen, Am Buchenwald 9, 4,08 kW Toeffling 9 PV, Amelinghausen, Lüneburger Str. 27A, 14 kW Garbers-Hegels 10 PV, Amelinghausen, Lüneburger Str. 39, 6,3 kW Gemeinschaft Schöndube Photovoltaik GbR 11 PV, Amelinghausen, Grenzweg 11, 2,86 kW Masing 12 PV, Amelinghausen, Lüneburger Str. 39, 4,3 kW Gemeinschaft Schöndube 13 PV, Amelinghausen, Lüneburger Str. 12, 10,26 kW Schöndube 14 PV, Amelinghausen, Falkenweg 3, 5,94 kW Ohrmann 15 PV, Amelinghausen, An der Kieskuhle 9, 9,9 kW Schenck 16 PV, Amelinghausen, Röthenweg 13, 3,2 kW Kraskiewicz 17 PV, Amelinghausen, Behnstr. 1, 7,87 kW Hoyer 18 PV, Amelinghausen, Soltauer Straße, 55 kW Studtmann 19 PV, Amelinghausen, Uelzener Str. 10, 31,39 kW Hommel 20 PV, Amelinghausen, Kleines Feld 13, 6,48 kW Kluike 21 PV, Amelinghausen, Rackerstieg 7, 7,7 kW Schöndube 22 PV, Amelinghausen, Hessenweg 13A, 4,8 kW Trienowitz 23 PV, Amelinghausen, Grenzweg 15, 14,08 kW Meyer 24 PV, Amelinghausen, Heidjerstieg 3, 7,92 kW Schoendube 25 PV, Amelinghausen, Oldendorfer Str. 57, 35,6 kW Wedemann

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26 PV, Amelinghausen, Lüneburger Str. 18, 32,4 kW Hedder 27 PV, Amelinghausen, Uelzener Str. 14, 14,4 kW Hommel 28 PV, Amelinghausen, Heidjerstieg 7, 8,1 kW Hommel 29 PV, Amelinghausen, Triangel 2, 29,93 kW Solarstrom Bauckhof GbR 30 PV, Amelinghausen, Haselhopstr. 3, 3,78 kW Turlach 31 PV, Amelinghausen, Oldendorfer Str. 10, 10 kW Eggers 32 PV, Amelinghausen, Triangel 5, 4,51 kW Fischer 33 PV, Amelinghausen, Haselhopstr. 3A, 4,14 kW Klink 34 PV, Amelinghausen, Am Bienenzaun 10, 4,14 kW Kleinlein 35 PV, Amelinghausen, Gänseweide 30, 5,76 kW Wenzel 36 PV, Amelinghausen, Lüneburger Str. 27A, 15,12 Garbers-Hegels 37 PV, Amelinghausen, Uelzener Str. 6, 29,84 kW Kröger kW Photovoltaik GbR 38 PV, Amelinghausen, Lerchenweg 24, 7,22 kW Maschke 39 PV, Amelinghausen, Am Bienenzaun 25A, 4 kW Göbel 40 PV, Amelinghausen, Am Ententeich 5B, 2,3 kW Heyen 41 PV, Amelinghausen, Diersbüttel 13, 7,35 kW Dehning 42 PV, Amelinghausen, Betzendorfer Str., 99,87 kW Solarstrom Bauckhof GbR 43 PV, Amelinghausen, Gänseweide 19, 5,29 kW Kremer 44 PV, Amelinghausen, Haselhopstr. 26, 7,25 kW Kirschning 45 PV, Amelinghausen, Bussardweg 10, 4,14 kW Luehr 46 PV, Amelinghausen, Lehmberg 22, 12 kW Korsten 47 PV, Amelinghausen, Meisenweg 8, 4,29 kW Soetebeer 48 PV, Amelinghausen, Kleines Feld 6, 5,51 kW Heisinger 49 PV, Amelinghausen, Dehnsener Str. 10, 8,97 kW Lubina 50 PV, Amelinghausen, Kastanienweg 19, 4,2 kW Schmidt 51 PV, Amelinghausen, Kastanienweg 21, 4,2 kW Schmidt 52 PV, Amelinghausen, Amelungstr. 32, 5,27 kW Lüth 53 PV, Amelinghausen, Haselhopstr. 16, 13,65 kW Pasenow 54 PV, Amelinghausen, Zum Meersahl 12, 7,92 kW Simon 55 PV, Amelinghausen, Oldendorfer Str. 8, 12,24 kW Beu 56 PV, Amelinghausen, Amelungstr. 2, 7,41 kW Rosner 57 PV, Amelinghausen, Lüneburger Str. 11, 29,92 kW Rörup 58 PV, Amelinghausen, Amselweg 1, 7 kW Zimmermann 59 PV, Amelinghausen, Jungfernstieg 30, 5,52 kW Lange 60 PV, Amelinghausen, Oldendorfer Str. 34A, 5 kW von Freytag 61 PV, Amelinghausen, Lüneburger Str. 30, 5,07 kW Schöndube 62 PV, Amelinghausen, Zum Lopautal 14, 30 kW 63 PV, Amelinghausen, Nordbünte 24, 7,8 kW Franck 64 PV, Amelinghausen, Am Bienenzaun 35, 6,12 kW Ramlow 65 PV, Amelinghausen, Hessenweg 4, 6 kW Paulini 66 PV, Amelinghausen, Haselhopstr. 18, 6,6 kW Schulz 67 PV, Amelinghausen, Akazienweg 9, 4,95 kW Schütte 68 PV, Amelinghausen, Finkenweg 13, 6,36 kW Werner Borms 69 PV, Amelinghausen, Falkenweg 16, 5,25 kW 70 PV, Amelinghausen, Röthenweg 22, 1,96 kW Hermann 71 PV, Amelinghausen, Rackerstieg 13, 4,41 kW Schenck 72 PV, Amelinghausen, Am Bienenzaun 37, 4,08 kW Brammer 73 PV, Amelinghausen, Eulenkamp 8, 5,25 kW Geritt Ludolph 74 Betzendorf Wulfsoder Weg Kohlshorn

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75 Betzendorf Betzendorf Fietkau 76 Betzendorf Harstenhoop Dangers 77 Betzendorf Rackerstrasse Brammer 78 Betzendorf Am Feldrain Müller 79 Betzendorf Rackerstrasse Witte 80 Betzendorf Heinser Strasse Hof Studtmann 81 Betzendorf Im Dorfe Eilmann 82 Betzendorf Im Dorfe Wedemann 83 Betzendorf Dorfstrasse Trümper 84 Betzendorf Holtorfer Weg Heye 85 Betzendorf Dornkamp Meyer Werkstatt 86 Betzendorf Dornkamp Schulze 87 Betzendorf Dorfstrasse Schmidt 88 Betzendorf Immhoop Hellwig 89 Betzendorf Rackerstrasse Schulze 90 Betzendorf Glüsingen Von Hodenberg 91 Drögennindorf Am Kokenberg 3 G. Zeppenfeld 92 Drögennindorf Celler Landstr.17 Fa. Putensen 93 Drögennindorf Auf der Pferdekoppel 31 94 Drögennindorf Auf der Pferdekoppel 25 95 Drögennindorf Im Jaddel 12 Fam. Horlacher 96 Drögennindorf Zur Alten Heide 12 97 Oldendorf (Luhe) Am Dießelfeld 10, 2 kW Hoffmann-Kruse 98 Oldendorf (Luhe) Kösterstr. 16, 3,4 kW Queseleit 99 Oldendorf (Luhe) Neu-Oldendorf 35, 29,7 kW Schrader 100 Oldendorf (Luhe) Nordbünte 28, 11,48 kW Helga Kinne GbR 101 Oldendorf (Luhe) Nordbünte 30, 13,8 kW Helga Kinne GbR 102 Oldendorf (Luhe) Nordbünte 21, 7,2 kW Helga Kinne GbR 103 Oldendorf (Luhe) Nordbünte 23, 7,42 kW 104 Oldendorf (Luhe) Neu-Oldendorf 25, 20,16 kW HummeltHelga Kinne GbR Amelinghausener Str. 14, 105 Oldendorf (Luhe) 22,08 kW Mädge 106 Oldendorf (Luhe) Marxener Str. 9, 5,07 kW Anklam 107 Oldendorf (Luhe) Nordbünte 3, 4,59 kW Helga Kinne GbR Salzhausener Str. 19A, 8,58 108 Oldendorf (Luhe) kW Breil 109 Oldendorf (Luhe) Kösterstr. 10, 3,48 kW Frieder Bartels 110 Oldendorf (Luhe) Salzhausener Str. 17, 9,95 kW Gerrit Böhm 111 PV, Soderstorf, Müßweg 8, 4,9 kW Neujahr 112 PV, Soderstorf, Baetsweg 17, 8,4 kW Kock 113 PV, Soderstorf, Kirchweg 3, 11,34 kW Knut und Bärbel Kurth 114 PV, Soderstorf, Wetzener Str. 4, 23,94 kW Gellersen GbR GbR 115 PV, Soderstorf, Müßweg 8, 3,99 kW Neujahr 116 PV, Soderstorf, Umgehungsstr. 10, 94 kW Peters 117 PV, Soderstorf, Ravener Dorfstr. 26, 54,3 kW Bentlage 118 PV, Soderstorf, Müßweg 10, 36 kW Lühr

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119 PV, Soderstorf, Wetzener Str. 4, 9,66 kW Gellersen GbR 120 PV, Soderstorf, Kirchweg 7, 10,4 kW KirchengemeindeRaven 121 PV, Soderstorf, Ravener Dorfstr. 26, 44,48 Bentlage 122 PV, Soderstorf, Im Sande 1-3, 16,6 kW Lühr kW 123 PV, Soderstorf, Im Wischsaal 12, 5,2 kW Lühr 124 PV, Soderstorf, Umgehungsstr. 10, 29,84 kW Peters 125 PV, Soderstorf, Müßweg 8, 4,92 kW Neujahr 126 PV, Soderstorf, Umgehungsstr. 10, 76,3 kW Peters 127 PV, Soderstorf, Im Sande 15, 8,05 kW Bürger 128 PV, Soderstorf, Kirchweg 2, 55,86 kW Hans-Heinrich und 129 PV, Soderstorf, Im Sande 35, 8 kW Höppner Stephan Fedders GbR 130 PV, Soderstorf, Zum Meierberg 1, 9 kW Petersen 131 PV, Soderstorf, Im Sande 40, 3,84 kW Werner Matissek 132 PV, Soderstorf, Hinter den Höfen 1, 2,01 kW Bartelsen 133 PV, Soderstorf, Ravener Dorfstr. 2, 6,24 kW Bernd Reinhold 134 PV, Rehlingen, Rehrhofer Weg 9, 7,2 kW Brammer 135 PV, Rehlingen, Büntstr. 3, 9,4 kW Hoyer 136 PV, Rehlingen, An der 15, 3,84 kW Meißner 137 PV, Rehlingen, Ehlbecker Weg 2, 2,97 kW Beckmann 138 PV, Rehlingen, Osterehlbeck 26, 3,96 kW Volker 139 PV, Rehlingen, Osterehlbeck 26, 1,98 kW Volker 140 PV, Rehlingen, Diersbüttel 12, 96 kW Dittmer 141 PV, Ehlbeck, Biltzenburg 9, 23,97 kW Schlumbohm 142 PV, Rehlingen, Am Bockumer Weg, 40,5 kW Hornbostel 143 PV, Rehlingen, Kötnerstr. 3, 7,8 kW Hoyer 144 PV, Rehlingen, Büntstr. 4-36, 28,58 kW Lemke 145 PV, Rehlingen, Diersbüttel 5, 10,11 kW Seeger 146 PV, Rehlingen, Hauptstr. 20, 5,04 kW Hoyer 147 PV, Rehlingen, Finkenberg 27, 10,92 kW BR Strom GbR 148 PV, Rehlingen, Hauptstr. 30, 29,72 kW Hornbostel 149 PV, Ehlbeck, Biltzenburg 9, 185,96 kW Schlumbohm 150 PV, Rehlingen, Finkenberg 34, 5,64 kW Brammer 151 PV, Rehlingen, Kötnerstr. 1, 9,84 kW Hoyer 152 PV, Rehlingen, Diersbüttel 12, 120,87 kW Dittmer 153 PV, Rehlingen, Vor der Ohe 3, 8,58 kW Alscher 154 PV, Rehlingen, Hauptstr. 18, 25 kW Thiede 155 PV, Rehlingen, Hauptstr. 1, 59,78 kW Thömen 156 PV, Rehlingen, Ehlbecker Weg 11, 5,83 kW Heinz-Willi Fromme 157 PV, Soderstorf, Am Lerchenberg 57, 2 kW Langbehn 158 PV, Soderstorf, Am Lerchenberg 9, 3,15 kW Weinreich 159 PV, Soderstorf, Rehrhofer Weg, An der Trafostation, Stegen 160 PV, Soderstorf, Steinbecker Str. 7, 48,79 kW Stegen 61,5 kW 161 PV, Soderstorf, Wohlenbütteler Str. 9, 29,9 kW Oedding 162 PV, Soderstorf, Wohlenbütteler Str. 9, 25,28 kW Oedding 163 PV, Soderstorf, Am Lerchenberg 59, 10 kW Morla 164 PV, Soderstorf, Rehrhofer Weg 16, 22,81 kW Kucklick 165 PV, Soderstorf, Moorweg 7, 8 kW Rein

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166 PV, Soderstorf, Steinbecker Str. 7, 99,7 kW Heidekraft-BiogasGbR 167 PV, Soderstorf, Steinbecker Str. 1, 69,93 kW Heuer 168 PV, Soderstorf, Zur Schwindequelle 7, 3,6 kW Imkamp 169 PV, Soderstorf, Zur Schwindequelle 1, 7,8 kW Montanus 170 PV, Soderstorf, Zur Schwindequelle 11, 4,59 kW Anthon 171 PV, Soderstorf, Hinter den Höfen 1, 2,01 kW Bartelsen 172 Tellmer Tellermoor 2, 59,85kW Tellmer Energie GbR 173 Tellmer Amelweg 17, 6,75kW Heitmann 174 Tellmer Schneiderberg8, 29,93kW Müller 175 Tellmer Schneiderberg8, 29,95kW Müller 176 Tellmer Dorfstr., 22 51,36kW Brüggemann Arbeitssicherheit Drews 177 PV, Oldendorf (Luhe), Im Krüß 18, 4 kW GmbH 178 PV, Oldendorf (Luhe), Am Butterberg 9, 2,6 kW Neumann 179 PV, Oldendorf (Luhe), Dorfstr. 4, 7,98 kW Koch 180 PV, Oldendorf (Luhe), Zum Lerchenberg 10, 12,92 kW Koch 181 PV, Oldendorf (Luhe), Am Altenberg 4, 6,48 kW Schmidt 182 PV, Oldendorf (Luhe), Dorfstr. 4, 30 kW Koch Wolfgang und Tobias 183 PV, Oldendorf (Luhe), Waldweg 5, 60 kW Eichler GbR 184 PV, Oldendorf (Luhe), Im Wiesengrund 1, 54,72 kW Blanck 185 PV, Oldendorf (Luhe), Am Butterberg 7, 9 kW Schäfer 186 PV, Oldendorf (Luhe), Am Altenberg 8, 4,07 kW Vogt 187 PV, Wetzen, Zum Lerchenberg, 33,6 kW Vogt 188 PV, Oldendorf (Luhe), Am Butterberg 8, Kartoffelhalle, Blanck 48,72 kW Wolfgang und Tobias 189 PV, Oldendorf (Luhe), Waldweg 5, 39,6 kW Eichler GbR 190 PV, Oldendorf (Luhe), Im Krüß 54, 7,99 kW Apitz & Weiß GbR 191 PV, Oldendorf (Luhe), Dorfstr. 2, 21 kW Warner 192 PV, Oldendorf (Luhe), Im Wiesengrund 1, 29,81 kW Blanck 193 PV, Oldendorf (Luhe), Dorfstr. 2, 8,78 kW Warner Abbildung 21: Übersicht PV-Anlagen (kein Anspruch auf Vollständigkeit)

Biogasanlagen In der Samtgemeinde Amelinghausen sind derzeit sieben Biogasanlagen vor- handen. Neben den allgemeinen Gefährdungen bei Einsatzobjekten weisen Biogas- anlagen drei einsatztaktische Besonderheiten auf: ▪ Biogas ist ein brennbares Gas mit dem Hauptbestandteil Methan. ▪ Biogas kann mit Luft ein explosionsfähiges Gas-Luftgemisch bilden. ▪ Durch spezielle Reaktionen können darüber hinaus Gase (z.B. Ammoniak, Schwefelwasserstoff) entstehen, die gesundheitsschädlich bzw. tödlich enden können. Für Feuerwehreinsätze mit Gefährdungen durch Gase ist die Feuerwehrdienst- vorschrift 500 Einsätze im ABC-Einsatz anzuwenden. Eine weitere Gefährdung geht

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 46 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen von der Elektrizität aus. Folgende Biogasanlagen sind in der Samtgemeinde Amelin- ghausen vorhanden:

lfd. Ort der Anlage Zuständige Nr. Feuerwehr 1 Amelinghausen Richtung Rehlingen Amelinghausen an der K 19 2 Drögennindorf Drögennindorf Betzendorf 3 Hohenesch Tellmer Betzendorf 4 Alte Poststr. 44 Drögennindorf Drögennindorf Produziert nur Gas und leitet diese ins Erdgas Netz ein. 5 Neu Oldendorf, an der L 234 Oldendorf 6 Steinbecker Str. 7 Schwindebeck Soderstorf 7 Cohrs Hohenesch nicht ausreichende Tellmer Löschwasserversorgung 255kW/h Abbildung 22: Übersicht Biogasanlagen

5.10 Verkehrswege Schienennetz lfd. Zugverbindung Zugart Besonderheiten Nr. von / nach 1 Lüneburg Touristenzug ca. 6 x im Heideexpress ca. 100 Jahr Pers./Fahrt

Wasserwege lfd. Wasserweg Schiffsverkehr Tonnen Nr. Verlauf innerh. der Gem. pro Jahr 1 Flusslauf Luhe nur Kanufahrer 2 Bach Lopau ca. 1 Meter breit 3 Lopausee Tretbootfahrer 4 -Melbecker Bach ca. 1 Meter breit

Straßennetz lfd. Nr. Bundesstraße Landstraße Kreisstraße 1 B 209 2 L 234 3 K 9, K 19, K 8, K 23, K 34, K 20, K 47, K 41, K 44

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Abbildung 23: Verkehrsmengenkarte 2010

lfd. Fahrzeuge Schwerlastverkehr Nr. Straße bis 3,5 to ab 3,5 to 1 B 209 10.900 1.200 2 L 234 2.300 100

5.11 Zweiter baulicher Rettungsweg Nach § 33 der NBauO aus 2012 sind für jede Nutzungseinheit mit mindestens einem Aufenthaltsraum zwei voneinander unabhängige Rettungswege erforderlich. Bei Nut- zungseinheiten, die nicht zur ebener Erde liegen, kann der zweite Rettungsweg über Leitern der Feuerwehr erfolgen. Für Gebäude der Gebäudeklasse 1 bis 3 kann die Rettung über eine tragbare 4teilige Steckleiter erfolgen, die auf Löschfahrzeugen vorhanden ist. Die Rettung der Menschen aus den Gebäuden der Gebäudeklasse 4 und 5 muss über eine Drehleiter erfolgen. Die Drehleiter muss nach dem Kommentar zur niedersächsischen Bauord- nung von Groß-Suchsdorf 15 Minuten nach Alarmierung einsatzbereit sein. Sollten Kommunen nicht über eine Drehleiter verfügen, können sie Bauvorhaben der Gebäudeklasse 4 und 5 nur zustimmen, wenn der zweite Rettungsweg baulich si- chergestellt wird. Hierauf hat die Kommune in ihrer Stellungnahme zum Bauantrags- verfahren explizit hinzuweisen. Des Weiteren wird im Absatz 2 des § 33 der NBauO explizit auf die max. Anzahl der Personen, die über eine Leiter der Feuerwehr gerettet werden können, eingegangen. Hier heißt es im Absatz 2: „ Der zweite Rettungsweg kann über eine weitere notwendige Treppe oder eine mit den Rettungsgeräten der Feuerwehr erreichbare Stelle der Nutzungseinheit führen. Ein zweiter Rettungsweg über eine von der Feuerwehr erreichbare Stelle der Nut-

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 48 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen zungseinheit ist geeignet, wenn Bedenken in Bezug auf die Eignung des Ret- tungsweges für die Rettung der Menschen nicht bestehen; für ein Geschoss einer Nutzungseinheit nach Satz 1, ausgenommen Geschosse von Wohnungen, das für die Nutzung durch mehr als 10 Personen bestimmt ist, ist die Eignung des Ret- tungsweges zu prüfen.“ Damit wird deutlich, dass eine Rettung über Leitern der Feuerwehr mit über 10 Per- sonen mit einem erheblich größeren Risiko verbunden ist. Die Kommune sollte bei einer Personenzahl von über 10 Personen grundsätzlich auf den 2. baulichen Ret- tungsweg bestehen.

5.12 Löschwasserversorgung Die Bereitstellung von Löschmitteln in ausreichendem Umfang für den erforderlichen Zeitraum der Brandbekämpfung ist die Voraussetzung für wirksame Löscharbeiten. Das NBrandSchG verpflichtet die Gemeinden im § 2 zur Vorhaltung von Lösch- wasser als Grundversorgung. In der Regel entnimmt die Feuerwehr mittels Hydranten das Löschwasser aus den Trinkwasserleitungen. Das Arbeitsblatt W 405 gilt als Grundlage für die Ermittlung des Löschwasserbedarfs für Planungen der Gemeinde in durch Bauleitplanung gere- gelten Gebieten. Grundsätzlich kann aber aus dem Grundschutz nach DVGW 405 nicht die Grundversorgung abgeleitet werden. Die Löschwasserversorgung muss den örtlichen Verhältnissen entsprechen. Im Kommentar zur Löschwasserversorgung im NBrandSchG heißt es: „ Diese Be- zeichnung (Anm. Verfasser: Gemeint ist die Grundversorgung) ist ausdrücklich im Gesetz aufgenommen worden und nicht die Bezeichnung ‚Grundschutz‘ i. S. der DVGW 405. (…) Damit soll klargestellt werden, dass die gemeindliche Sicherstellung der Löschwasserversorgung nach dem Gesetz nicht ausschließlich an die Anforde- rungen des DVGW-Arbeitsblattes 405 gebunden ist.“ Nach DVGW-Arbeitsblatt 405 wird zwischen dem Grundschutz (Aufgabe der Gemeinde) und dem Objektschutz (Aufgabe des Betreibers) unterschieden. Die erforderliche Wassermenge ist in einem Bebauungsgebiet von jedem Punkt aus innerhalb eines Radius vom 300 m (Löschbereich) bereitzustellen. Dabei wird in jedem selbstständigen Netzteil nur ein Brandfall angenommen. Die Bereitstellung des Löschwassers muss über mindestens 2 Stunden erfolgen. Für den Einbau von Hydranten in geschlossenen Orten werden folgende Abstände empfohlen:

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▪ Wohngebiete mit offener Bebauung ca. 140 m ▪ Wohngebiete mit geschlossener Bebauung ca. 120 m

▪ in Geschäftsstraßen ca. 100 m Für abgelegene Einzelanwesen, z. B. Aussiedlerhöfe, ist eine Löschwasserver- sorgung ebenfalls als Grundversorgung sicherzustellen. Hier kann jedoch von den Mengenangaben der DVGW abgewichen werden, was unter anderem darin be- gründet ist, dass die Wasserversorgungsunternehmen zu diesen Anwesen in der Regel Leitungen mit kleineren Leitungsquerschnitten verlegen. Auch eine flächendeckende Versorgung des Außenbereichs mit entsprechenden Hydranten ist unter dem Gesichtspunkt der Verhältnismäßigkeit zu beurteilen. Es ist aber erforderlich, auch für diese Anwesen den Brandschutz sicher zu stellen. Zur Ermittlung des Löschwasserbedarfs für bebaute Flächen werden die Mindestwerte der nachfolgenden Tabelle aus dem Arbeitsblatt W 405 des DVGW empfohlen. Diese Tabelle berücksichtigt insbesondere die bauliche Nutzung und die Gefahr der Brandausweitung. Bauliche Nutzung nach § Kleinsiedlu Reine Wohngebiete, Kerngebiete Indu- 17 Baunutzungsver- ngen, Allgemeine Wohngebiete Gewerbegebiete strie- ordnung Wochen- Besondere Wohngebiete, gebie- endhaus- Mischgebiete, Dorfgebiete te gebiete Gewerbe- gebiete Zahl der Vollgeschosse ≤ 2 ≤ 3 ˃ 3 1 ˃ 1 - Geschoßflächenzahl ≤ 0,4 ≤ 0,3 – 0,6 0,7 – 1,2 0,7 – 1,0 – 2,4 - (GFZ) 1,0 Baumassenzahl - - - - - ≤ 9 Löschwasserbedarf bei m³/h m³/h m³/h m³/h Gefahr der (l/min) (l/min) (l/min) (l/min) Brandausbreitung Klein 24 (400) 48 (800) 96 (1600) 96 (1600) Mittel 48 (800) 96 (1600) 96 (1600) 192 (3200) Groß 96(1600) 96 (1600) 192 (3200) 192 (3200)

Brandausbreitungsgefahr Überwiegende Bauart der Gebäude Klein Feuerbeständige oder feuerhemmende Umfassung, harte Bedachung Mittel Umfassung weder feuerbeständig noch feuerhemmend, harte Bedachung oder Umfassung feuerbeständig oder feuerhemmend, weiche Bedachung Abbildung 24: Richtwerte Löschwasserbedarf DVGW3 Die Wasserversorgung in der Samtgemeinde Amelinghausen wird durch den Was- ser- und Abwasserverband Purena GmbH sichergestellt. In Teilbereichen versorgt sich die Feuerwehr zusätzlich auch aus Löschwasserteichen, Feuerlösch-brunnen,

3 Quelle: Abwehrender und Anlagentechnischer Brandschutz, expert Verlag, Hans-Joachim Gress- mann

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Beregnungsbrunnen und Zisternen. In einigen Bereichen ist die Wasser-versorgung teilweise nicht ausreichend. Entweder werden hier die Radien von 300 m überschritten, die Wassermengen reichen nicht aus oder beides ist der Fall. Insofern ist es erforderlich, dass durch diesen Feuerwehrbedarfsplan für die Feuerwehr erforderliche Ausstattungen definiert werden.

Objekte mit nicht ausreichender Löschwasserversorgung Die genannten Objekte wurden dem Verfasser von den Ortsfeuerwehren genannt und von der Gemeindefeuerwehr noch einmal gegengeprüft. FF Betzendorf lfd. Anschrift Objekt- vorhandene Besonderheiten Nr. beschreibung Löschwasserversorgung 1 Am Sport- Grundschule, Sport- 1 x Unterflurhydrand (100) platz halle, Kindergarten 2 Dorfstrasse Schafstall Betendorf 1 Unterflurhydrant Zwischen Betzendorf und Tellmer 3 Im Dorfe Kindergarten 1 Unterflurhydrant Der selbe Hydrant wie Betzendorf für LfdNr. 1 4 Dorfstrasse Fuhrunternehmen 1 Unterflurhydrant 1 angrenzender Teich 21 Eilmann mit Lager der nicht für Lösch- wasserversorgung u. 1 Teil Holzwerkst. geeignet ist 5 Im Dorfe Kirche mit histor- 1 x Unterflurhydrant 1 Zisterne 10 m³ ischem Wehrturm (100er) (Wasserstand ist Witterungsbedingt) 6 Im Dorfe Landgasthof Konik 1 x Unterflurhydrant 1 Sisterne 10 m³ 12 mit Fremdenzimm. (Wasserstand ist und Saalbetrieb Witterungsbedingt) Wie bei LfdNr. 5 7 Hinter der Reetdachgedeckter 1 x Unterflurhydrant (ca 60 Wie bei LfdNr. 5 Kirche Jugendtreff Meter), 1 x Unterflurhyd- rant (ca 100 Meter ent- fernt) Heinser Strasse) 8 Immhoop Mehrfamilienhaus 1 x Unterflurhydrant Ecke Holtorfer Weg Stegen (Ca. 50 Meter entfernt) Immhoop 9 Wulfsoder Getreidetrocknung 1 x Unterflurhydrant Mit Silos und Weg Öko Korn Nord (An der Dorfstrasse ca. 70 Trockenturm m Eigenes Labor

10 Heinser Resthof Schröder 1 x Unterflurhydrant Teilweise Lagerung von Strasse (ca. 30 Meter entfernt) Oldtimern in verschiede- nen 1 x Unterflurhydrant Scheunenteilen (ca 60 Meter entfernt) 1 angrenzender Teich der nicht oder nur bedingt zur Wasserentnahme geeig- net ist

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11 Heinser Resthof Studtmann 1 x Unterflurhydrant Wie bei LfdNr. 9 Strasse 5 Mit Kartoffeltrock- ca. 50 Meter) nung 1 x Unterflurhydrant (80er) am Feuerwehrhaus 12 Immhoop Resthof 1 x Unterflurhydrant Sehr Großes Gelände Gschwender Teilweise auch Scheunen mit Lage- rung von Oldtimern 13 Holtorfer Scheune mit Stroh 1 x Unterflurhydrant Weg 3 und Heulager, ca. 100 Meter Jahreszeitbedingte 1 x Unterflurhydrant Haltung von ca. 80 Meter Kühen 14 Glüsingen Bauernhof mit 2 x Unterflurhydrant Nr. 1 Marktbetrieb und (Ca. 150-200 Meter ent- Gewächshäuser fernt 1 Zisterne (nicht mehr brauchbar, versandet) 15 Glüsingen Anwesen von Ho- 2 x Unterflurhydrant Großes Wohnhaus denberg (Ca. 250-300 Meter ent- 1 Scheune mit Solar fernt Angrenzendes Miet- 1 Zisterne (nicht mehr haus brauchbar, versandet) abgelegenes zweites Wohnhaus 16 Im Wald 1 Schafstall mit ge- Keine Löschwasserver- Unwegsames Gelän- Rothen- ringer Nutzung sorgung de berg

FF Drögennindorf lfd. Anschrift Objekt- vorhandeneLöschwasser- Besonderheiten Nr. beschreibung versorgung 1 Alte Poststr. Hundepension keine Tanker Einsatz oder 42 Feldberegnung( FB) 2 Alte Poststr. Resthof und Ge- nicht ausreichend Wohnmobil und Gas 2 werbe Handel 3 Westerkamp 8 Wohnhäuser schlechte Löschwasserver- Photovoltaik Anlage + Kokenberg sorgung 4 Celler Kartoffellagerhalle Zisternen vorort defekt Lager und Photovol- Landstr. 17 taik 5 Alter Wan- Sendeturm schlechte Löschwasserver- Turm und Versor- derweg Telekom sorgung gungsgebäude

FF Oldendorf lfd. Anschrift Objekt- vorhandene Besonderheiten Nr. beschreibung Löschwasserversorgung 1 Neu Oldendorf Reiterhof Hartmann- 80 Hydrant, 28m2 30,21385 Jenss,Scheune, Pfer-

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Oldendorf/Luhe destall, Wohnhaus 2 Neu Oldendorf Arbeiterhaus Müller 80 Hydrant, 28m2. (300m) 30a, 21385 Oldendorf/Luhe 3 Neu Oldendorf Mehrfamilienhaus 80 Hydrant, 36m2 (450m) 31, 21385 Steffan, Pferdestall Oldendorf/Luhe 4 Neu Oldendorf Wohnhaus+ 2 Scheu- Keine 50m Brunnen 32, 21385 nen Hahn 48m2 Oldendorf/Luhe 5 Neu Oldendorf Mehrfamilienhaus, Keine 300m Brunnen 33, 21385 Einfamilienhaus, 48m2 Oldendorf/Luhe Scheune (Hage- mann,Behringer) 6 Neu Oldendorf Landwirtschaftlicher keine, Löschbrunnen in 200m Brunnen 34, 21385 Betrieb Cohrs (Wohn- Bau 48m2 Oldendorf/Luhe haus, mehrere Scheu- nen, sowie 2 Kuhstäl- le) 7 Neu Oldendorf Pferdehof Schrader, keine 400m Brunnen 35, 21385 Wohnhaus und Perde- 48m2 Oldendorf/Luhe ställe 8 Neu Oldendorf Mehrfamilienhaus Keine 300m Luhe, un- 39, 21385 Lenkheit (FEWO) an wegsam Oldendorf/Luhe der L234 9 Neu Oldendorf WHS Wolf an der Keine 400m Luhe, un 39a, 21385 L234 wegsam Oldendorf/Luhe 10 Neu Oldendorf Einfamilienhaus (ge- Keine 400m Brunnen 49, 21385 genüber von Schra- 48m2 Oldendorf Luhe der) 11 Neu Oldendorf Hof Dammann, Wohn- keine 600m zur Luhe u 26, 21385 haus, Scheune (Hei- Hyd Oldendorf/Luhe deförster) 12 Neu Oldendorf Hof Wiemken, WHS, keine 500m Luhe 12. 21385 Pferdestall, Scheune 13 Neu Oldendorf Einfamilienhaus mit 80 Hydrant, 36m2 (150m) 500m Brunnen 19,21385 Stallungen (Schäfer) 48m2 Oldendorf/Luhe 14 Neu Oldenorf Hof Hummelt, Mehr- 80 Hydrant, 36m2 (80m) 400m Brunnen 25,21385 famielienhaus mit 48m2 Oldendorf/Luhe mehrern Scheunen und Werkstätten, gro- ße Photophotailkanla- ge auf dem Dach 15 Neu Oldendorf Pferdehof Cihal, 80 Hydrant, 36m2 (100m) 400m Brunnen 27,21385 Wohnhaus, Pferde- 48m2 Oldendorf/Luhe stall, Photophotaikan- lage 16 Neu Oldendorf Einfamilienhaus mit 80 Hydrant, 28m2 (200m)

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28, 21385 Scheune Oldendorf/Luhe 17 Neu Oldendorf Einfamilienhaus mit 80 Hydrant, 28m2 29,21385 zwei Scheunen, Hei- Oldendorf Luhe denreich 18 Neu Oldendorf Einfamilienhaus 80 Hydrant, 28m2 29a,21385 T.Heidenreich Oldendorf Luhe 19 Aspelhorn, Einfamilienhaus und keine 500m Luhe 21385 Olden- Scheune dorf/Luhe 20 Wohlenbüttel Hof Ganske, Mehrfa- Luhe, nächste Möglichkeit 1, 21385 milienhaus, Firma die TS setzten in ca 400m Enf Oldendorf Luhe Waffenschmiede, so- wie Stallungen mit ei- nem Reetdach. 21 Wohlenbüttel Altes Bauernhaus ( Hydrant (L234) ca. 300 4, 21385 Anfahrt von der Klär- Meter entf. Oldendorf/ Lu- anlage) he 22 Wohlenbüttel Mehrfamilienhaus, Luhe,nächste Möglichkeit TS zu setzen ca. 6, 21385 große Lagerhalle für 500m entf. Oldendorf Luhe Holz 23 Wohlenbüttel Firma Stefan Beyer Luhe,nächste Möglichkeit 6, 21385 und Bernd Meyer TS zu setzen ca.500m Oldendorf Luhe GmbH ( Maurer) entf. 24 Wohlenbüttel Firma Christian Meyer Luhe,nächste Möglichkeit 6, 21385 (Gas- Wasserinstala- TS zu setzen ca.500m Oldendorf Luhe tuer) entf. 25 Wohlenbüttel Landwirtschaftlicher Luhe, nächste Möglichkeit 2, 21385 Betrieb Hof Stegen, TS zu setzten ca 80m Oldendorf Luhe Mehrfamilienhaus, entf. mehrere Ferienwoh- nungen, Mehrer Scheunen und Stal- lungen, sowie eine alte Wassermühle 26 Wohlenbüttel Mehrfamilienhaus Luhe, nächste Möglichkeit 2A, 21385 TS zu setzten ca. 200m Oldendorf/Luhe entf. 27 Auf dem Rie- Friedhofskapelle Keine Hyd ca. 550m sel, 21385 entf. Oldendorf/Luhe

FF Raven-Rolfsen lfd. Anschrift Objekt- vorhandene Besonderheiten Nr. beschreibung Löschwasserversorgung 1 Rolfsen Ortsteile Löschwasserbehälter in gro- Hydr. nicht ausrei-

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ßer Entf. chend 2 Raven Ortsteile Löschwasserbehälter in gro- Hydr. nicht ausrei- ßer Entf. chend

FF Rehlingen lfd. Anschrift Objekt- vorhandene Besonderheiten Nr. beschreibung Löschwasserversorgung 1 Forsthof Forst- und Rei- Unterflurhydrant 100 und Es sind sehr alte Rehrhof terhof mit sehr Bohrbrunnen Munster- Gebäude zum alten Gebäuden. straße 7 Teil mit Weich- In den Gebäuden bedachung und befinden sich die sie werden in- Pferdeboxen. Zu- tensiv durch die sätzlich: Ferien- Pferdewirtschaft wohnungen genutzt 2 Rehrhof Wohn- und Feri- Unterfluhydrant 50 enhäuser direkt an der B 209 3 Ehlbeck der ganze Ort Unterflurhydranten 100 der ganze Ort Ehlbeck Ehlbeck ist un- terversorgt. Wir haben 2 Bohr- brunnen (Munsterstraße+ Finkenberg). Der Bereich Ostereh- lbeck 1 /Blitzenburg hat Hydranten 100mm mit 14 m3/h. Das Bäch- lein Ehlbeck führt über das Jahr gesehen sehr unterschiedliche Wassermengen 4 Ehlbecker Unterflurhydranten 100 Weg 50 5 Vor der Ohe, Wohnhäuser Unterflurhydranten 100 Rehrhof 6 Apfelstraße 2 Wohnhaus mit keine Stallung

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FF Sodersdorf Löschwasserversorgung im Bereich der Feuerwehr Soderstorf 1. Schwindebeck Zusätzlich zu den von der Purena angegebenen Hydranten stehen im Bereich Schwindebeck folgende Wasserentnahmestellen zur Verfügung: a) Bohrbrunnen Biogasanlage (A) b) Bohrbrunnen Hof Peper (B) c) Schwinde an der Brücke Steinbecker Strasse (K44) (C) d) Luhe im Bereich Kerelsweg (D) e) Luhe an der Brücke Rehrhofer Weg (E) Für die drei Entnahmestellen aus offenem Gewässer (c – e) müssten die Ent- nahmestellen etwas hergerichtet werden. Sinnvoll wären Saugstellen ähnlich wie an der Luhe in Soderstorf, so dass mit wenig Personalaufwand eine Saug- leitung angeschlossen werden kann und die TS jeweils oben auf der Straße / dem Fußweg in Stellung gebracht werden kann. Alternativ wären Zugangs- möglichkeiten (breitere Treppe o.ä.) zu schaffen, damit die TS sicher runter ans Wasser getragen werden kann und unten müsste eine Art „Podest“ errich- tet werden, auf dem die Pumpe sicher und gerade platziert werden kann. Der- zeit sind diese Entnahmestellen nur mit erhöhtem Aufwand und ggf. Risiko für die Kameraden (relativ steile, ggf. rutschige Böschung) nutzbar.

2. Soderstorf In der Übersicht der Purena fehlt ein Hydrant in der Wohlenbütteler Straße – sh. handschriftliche Eintragung in der Karte. Zusätzlich zu den vorhandenen Hydranten ist eine Wasserentnahme aus offe- nem Gewässer nur im Bereich der Luhebrücke in der Mühlenstraße / K9 ver- lässlich möglich. Bei einem Großbrand im Bereich der Baumschule von Appen (Richtung Rolfsen) wäre eventuell noch eine Wasserentnahme aus einem Angelteich (Karte sh. Eintragung B) möglich – die Entfernung beträgt aber auch ca. 500 m. Dieser Angelteich wäre für den Bereich Lerchenberg nicht nutzbar, da hier keine Wege vorhanden sind.

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Direkter in Ortslage befindet sich noch eine ehemalige Badeanstalt (hinter den Grundstücken Hauptstr. 38 / 38a, Zugang gegenüber vom Hauptstr. 40 ggf. möglich – im Geoportal des LK gut erkennbar). Dort wurden nachdem das Be- cken nicht mehr als Badeanstalt genutzt wurde Fische gehalten, ob das immer noch so ist, weiß ich nicht. Für mich war das Grundstück jetzt auch nicht zu- gänglich. Im Moment ist das Becken mit Wasser gefüllt aber sehr verdreckt, so dass ich diese Entnahmestelle im jetzigen Zustand eher nicht in Betracht zie- hen würde. Dort ließe sich aus Sicht des Ortsbrandmeisters aber eine sehr gute Wasser- entnahmestelle einrichten, wenn man dies mit den Besitzern (Hilke Müller?) vereinbaren könnte. Hier wäre es ggf. sinnvoll, das Gespräch mit dem Besit- zer zu suchen. Problematisch ist die Situation in der Ortslage Soderstorf nach meiner Ein- schätzung insbesondere in folgenden Bereichen: a) Steinkamp b) Lerchenberg c) Wohlenbütteler Straße und Stuthmannweg !! Zum Bereich Wohlenbütteler Straße ist ergänzend anzumerken, dass hier noch das Neubaugebiet „Hinter den Höfen“ zu berücksichtigen ist, in dem der- zeit insgesamt 42 weitere Grundstücke entstehen und bebaut werden. Ein Zu- gang zur Luhe ist in diesem Bereich nicht oder nur in Einzelfällen über private Grundstücke möglich – diese eventuellen Zugangsmöglichkeiten sind uns aber nicht im Detail bekannt und können somit nicht berücksichtigt werden. Beregnungsanlagen können im gesamten Bereich Soderstorf/Schwindebeck nicht als gesicherte Wasserentnahmestellen in Erwägung gezogen werden, da diese ggf. nur im Sommer zur Verfügung stehen, wenn dies von den Landwir- ten benötigt wird. Zusätzlich ist auf folgende Punkte hinzuweisen, die in den von der Purena ge- lieferten Karten nicht enthalten sind:

a) Thansen Hier stehen keine Unterflurhydranten zur Verfügung. Im Bereich des Gut Thansens steht ein Bohrbrunnen zur Verfügung zudem befindet sich weiter in Richtung Rehrhof ein Angelteich, der im Brandfall ge- nutzt werden kann.

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b) Kleine Raubkammer (kleine Siedlung Schwindebeck Richtung Kreisgrenze Heidekreis, links von der K44) Hier stehen ebenfalls keine Unterflurhydranten zur Verfügung. Bereits im Gebiet des Heidekreises steht rechts der Straße ein Löschwasser- behälter (100m³) zur Verfügung. Entfernung zum ersten Haus in der kleinen Raubkammer = ca. 400m. Im hinteren Bereich der kleinen Raubkammer kann außerdem der Teich links der Straße als Wasserentnahmestelle genutzt werden – allerdings ist dieser erst kurz vor dem letzten Haus gut zugänglich. c) Rönndiek (zwischen Schwindebeck und Soderstorf – im Bereich des Friedhofs) Hier steht lediglich ein H100-Hydrant zur Verfügung. Keine Zugänglichkeit zur Luhe. d) Haus Aspelhorn (zwischen Soderstorf und Oldendorf im Wald, Zuwegung über den Klaus- Harries-Ring) Keine Wasserentnahmemöglichkeit Entfernung zum nächsten Hydranten in der Wohlenbütteler Straße = ca. 900m Keine Zuwegung zur Luhe

FF Tellmer lfd. Anschrift Objekt- vorhandene Besonderheiten Nr. beschreibung Löschwasserversorgung 1 21386 Tellmer Ldw. Betrieb Unterflurhydrant, Ringlei- Betriebsstoffe Hanstedter großes Bauern- tung Weg 1 haus, Nebenge- Ecke Tellmer Dorfstr. bäude 2 21386 Tellmer Omnibusbetrieb Unterflurhydrant, Stichlei- Hanstedter 8 KOM´s tung Weg Werkstatthalle Ende Hanstedter Weg 3 Hanstedter Wohnhäuser Unterflurhydrant, Ringlei- Weg Ein./Mehrfam. tung, Stichleitung 4 Tellmer Ldw. Betrieb 30m³ Wassergrube, Teich Keine öffentl. Hohenesch Schweinemast im Sommer Beregnung Wasserversorgung 5 Tellmer Biogasanlage s. lfd.Nr 4 s. lfd.Nr 4 Hohenesch 6 Tellmer Mehrfamilienhaus s. lfd.Nr 4 s. lfd.Nr 4 Hohenesch 7 21386 Tellmer Ldw. Betrieb Unterflurhydrant, Stichlei- Werkstatt, Be-

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Schneiderberg Lagerhallen tung triebsstoffe ge- Scheunen schäumte Kartoffellager 8 21386 Tellmer Wohnkomplex Unterflurhydrant, Stichlei- Schneiderberg Dachdeckerbetrieb tung 9 21386 Tellmer Ldw. Betrieb Unterflurhydrant, Ringlei- geschäumte Tellermoor Lagerhallen tung Kartoffellager Werkstatthalle Ecke Amelweg/Tellmer Betriebsstoffe Mehrgeschossiges Dorfstr. Dieseltanks Wohnhaus 3 Part. 16000l

FF Wetzen lfd. Anschrift Objekt- vorhandene Besonderheiten Nr. beschreibung Löschwasserversorgung 1 In den Jugendhilfe Ein- keine mehrere Personen- grup- Beethen, richtung pen, Mehrfamilienhaus mit Nebengebäude Hof Rischborn 2 An der Wochendhaus keine Einfamilienhaus mit Neben- Luhe, alte gebäude Hühnerfarm 3 Kieskuhle K Maschienenpark keine reger Baustellenver- 20 Rich- kehr tung Oer- zen 4 Windpark Windräder keine Elektrische Betriebsräume Wetzen im Keller 5 Ortschaft Landwirtschafliche Zentrale Versorgung nicht Landwirtschaft, Reet- Betriebe ausreichend dachhäuser

Resümee der Überprüfung der Löschwasserversorgung Überprüfung der Löschwasserversorgung Zur Sicherstellung einer angemessenen Löschwasserversorgung gehört nicht nur die Errichtung von Hydranten, Löschwasserteichen oder sonstigen Wasserentnahme- stellen, sondern auch deren regelmäßige Überprüfung und Unterhaltung. Es ist sehr wichtig, dass die Wasserentnahmestellen regelmäßig überprüft werden und Beschädigungen sofort gemeldet oder beseitigt werden. Wasserentnahmestellen sind zur besseren Auffindbarkeit durch Schilder zu kennzeichnen. Die Beschilderung unterliegt ebenfalls der Prüfpflicht. In den Gewerbe- und Industriegebieten sind zusätzlich Oberflurhydranten zu verwenden. Dies sollte zukünftig bei neuen Erschließungen berücksichtigt werden.

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Hydrantenpläne Die planmäßige Erfassung der Löschwasserentnahmestellen (Hydrantenplan) ist in der Samtgemeinde Amelinghausen vorhanden. Dieser Hydrantenplan ist sowohl in Papierform, als auch digital vorhanden. Auf den Einsatzleitfahrzeugen und den speziell für die Wasserversorgung vorgesehenen Fahrzeugen sind zusätzlich Pläne zu hinterlegen. Weiterhin gibt es viele Feuerlöschbrunnen und sonstige Löschwasserentnahmemöglichkeiten im Gebiet der Samtgemeinde Amelinghausen. Kartenmaterial, auf dem alle Wasserentnahmestellen dargestellt sind, gibt es nicht. Insofern ist hier Kartenmaterial erforderlich, auf welchem die gesamten Daten hinterlegt sind (Digital).

Fazit Löschwasserversorgung: Wie einleitend beschrieben, ist für eine effektive Brandbekämpfung die Vorhaltung einer ausreichenden Wasserversorgung erforderlich. In weiten Teilen des Gemeinde- gebietes ist die Wasserversorgung nicht ausreichend. Welche Maßstäbe für die pflichtgemäße Sicherstellung der Grundversorgung anzulegen sind, kann und muss von der Gemeinde für ihr Gemeindegebiet im eigenen Verantwortungsbereich definiert werden. Aufgrund der defizitären Löschwasserversorgung, sollten für diese Bereiche für die erste Phase einer Brandbekämpfung entsprechende Wasserführen- de Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Somit könnte in der ersten Phase die Lösch- wasserversorgung sichergestellt werden. Da deren Wasservorrat jedoch begrenzt ist, muss eine schnelle Versorgung der Einsatzstelle mit entsprechenden Schlauchleitungen von der Wasserentnahmestelle erfolgen. Hierzu sind entsprechende Fahrzeuge (GW L1 oder GW L2 – Logistikfahrzeug) erforderlich.

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6. Kurzbeschreibung der FF der Samtgemeinde Amelinghausen Führungsstruktur Die Feuerwehr wird von seinem Gemeindebrandmeister geleitet, ihm zur Seite steht ein stellvertretender Gemeindebrandmeister. Die Ortsbrandmeister mit jeweiligen Stellvertretern sowie entsprechende Funktionsträger bilden mit den Gemeinde- brandmeistern das Gemeindekommando. Mitglieder des Gemeindekommandos sind: lfd. Name Funktion Nr. 1 Henning Brockhöft Gemeindebrandmeister 2 Uwe Meyer Stellv. Gemeindebrandmeister 3 Uwe Meyer Ortsbrandmeister Amelinghausen 4 Uwe Rahlfs Stellv. Ortsbrandmeister Amelinghausen 5 Dirk Eilmann Ortsbrandmeister Betzendorf 6 Torben Schippers Stellv. Ortsbrandmeister Betzendorf 7 Henning Witthöft Ortsbrandmeister Drögennindorf 8 Detlef Bostelmann Stellv. Ortsbrandmeister Drögennindorf 9 Winfried Tödter Ortsbrandmeister Oldendorf/Luhe 10 Matthias Engel Stellv. Ortsbrandmeister Oldendorf/Luhe 11 Dirk Braatz Ortsbrandmeister Raven/Rolfsen 12 Henrik Lüer Stellv. Ortsbrandmeister Raven/Rolfsen 13 Jens Dittmer Ortsbrandmeister Rehlingen 14 Hinrich Hassebrauck Stellv. Ortsbrandmeister Rehlingen 15 Claudia Hoffmann Ortsbrandmeisterin Soderstorf 16 Sascha Westermann Stellv. Ortsbrandmeister Soderstorf 17 Julian Meyer Ortsbrandmeister Tellmer 18 Clemens Reher Stellv. Ortsbrandmeister Tellmer 19 Peter Vogt Ortsbrandmeister Wetzen 20 Mark Rüter Stellv. Ortsbrandmeister Wetzen 21 Joachim Rörup Kleiderkammerwart 22 Jörg Mügge Kleiderkammerwart 23 Burkhard Jäkel Sicherheitsbeauftragter 24 Marco Pallme Atemschutzbeauftragter 25 Marco Pallme Gruppenführer Gefahrgut 26 Tobias Engelmann Pressewart 27 Maik Haß Gemeindejugendfeuerwehrwart 28 Christian Düsterhöft Gruppenführer Funk 29 Sascha Westermann Zugführer 2. Zug 30 Matthias Engel Zugführer 3. Zug 31 Torben Schippers Zugführer 4. Zug 32 Ariane Pallme Protokollführerin 33 Nico Heinsen SG-Administrator FireOn Abbildung 25: Gemeindekommando

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Ortsfeuerwehren lfd. aktive rechn. Tages- Jugend- Kinder- Feuerwehr Nr. Kameraden Verfügbarkeit Feuerwehr Feuerwehr 1 Amelinghausen 81 ca. 15 bis 22 24 24 2 Betzendorf 25 Ca. 9 0 0 3 Drögennindorf 44 Ca. 19 5 0 4 Oldendorf/Luhe 42 Ca. 20 10 0 5 Raven/Rolfsen 36 Ca. 8 0 0 6 Rehlingen 37 Ca. 13 8 0 7 Soderstorf 40 Ca. 11 13 0 8 Tellmer 32 Ca. 15 0 0 9 Wetzen 44 Ca. 18 8 0 Abbildung 26: Übersicht Ortswehren mit Personalbeschreibung

Grundsätzlich ist die Berechnung der Tagesverfügbarkeit durch Abfragen bei den Ortsbrandmeistern erfolgt. Eine Prüfung der Zahlen wurde nicht durchgeführt.

Einsatzbereich Der Einsatzbereich der Feuerwehren der Samtgemeinde Amelinghausen umfasst das gesamte Gemeindegebiet.

Abbildung 27: Übersichtskarte Samtgemeinde Amelinghausen

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Einsatzstatistik Grundsätzlich spielen die Einsätze und die damit verbundenen Daten eine wichtige Rolle zur Definition der Hilfsfristen und der Verfügbarkeit der Atemschutzgeräteträger (AGT), ebenso wie die Erforderlichkeit weiterer Erkenntnisse. Leider gibt es bis heute in Niedersachsen keine einheitlichen Einsatzberichte. In der Samtgemeinde Amelinghausen wird eine ausführliche Datenerhebung durch- geführt. Die eingereichten Einsatzdaten wurden ausführlich bewertet. Für den Feu- erwehrbedarfsplan sind Daten erforderlich, die aus der bisherigen Datenerhebung nur zum Teil zu entnehmen sind. Daher können die vorhandenen Daten nicht ab- schließend als belastbar angenommen werden. Der Verfasser hat sich bei der Bereisung, den Gesprächen und der Auswertung der vorhandenen Daten jedoch ein Bild von der Gesamtsituation machen können. Insofern ist mit einer großen Wahrscheinlichkeit die Richtigkeit der nachfolgenden Annahmen zu erwarten. Die Annahmen stimmen auch mit den Erfahrungswerten aus dem Gutachterwesen überein.

Für den Einsatzwert einer ausrückenden Wehr ist neben der Ausrückzeit auch die initial verfügbare Funktionenzahl entscheidend. Die Ausrückzeit wurde durch den Verfasser nach Gesprächen mit dem Gemeinde- brandmeister und den gesichteten Unterlagen entsprechend der nachfolgenden Tabelle festgelegt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Hilfsfristen für das Ausrücken eines Löschgruppenfahrzeuges der Schwer- und Stützpunktfeuerwehren

und für Staffelfahrzeuge der Ortsfeuerwehren entsprechend modifiziert wurden.

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Aus (M Fah 1(Minu frist t Fah 2 frist ten) Rad Hilfs Rad Hilfs Amelinghausen 1,5 4,0 4,5 9,5 3,75 7,92 Betzendorf 1,5 4,0 4,5 9,5 3,75 7,92 Drögennindorf 1,5 4,0 4,5 9,5 3,75 7,92 Oldendorf/Luhe 1,5 4,0 4,5 9,5 3,75 7,92 Raven/Rolfsen 1,5 4,0 4,5 9,5 3,75 7,92 Rehlingen 1,5 4,0 4,5 9,5 3,75 7,92 Soderstorf 1,5 4,0 4,5 9,5 3,75 7,92 Tellmer 1,5 4,0 4,5 9,5 3,75 7,92 Wetzen 1,5 4,0 4,5 9,5 3,75 7,92 Abbildung 28: Ausrückzeiten Feuerwehren

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Jugendfeuerwehr In der Samtgemeinde Amelinghausen verfügen folgende Feuerwehren über je eine Jugend- und/oder Kinderfeuerwehr. lfd. Feuerwehr Jugendfeuerwehr Anzahl Nr. der Mitglieder 1 Amelinghausen Jugendfeuerwehr 23 2 Drögennindorf Jugendfeuerwehr 5 3 Oldendorf/Luhe Jugendfeuerwehr 10 4 Rehlingen Jugendfeuerwehr 8 5 Soderstorf - Jugendfeuerwehr 13 Raven/Rolfsen 6 Wetzen Jugendfeuerwehr 8 Gesamt 67 Abbildung 29: Übersicht Jugendfeuerwehr

Weiterhin ist in Amelinghausen in 2018 eine Kinderfeuerwehr mit 24 Kindern einge- richtet worden. Zweifellos steht fest, dass zur Sicherung der zukünftigen Einsatzfähigkeit der FF der Samtgemeinde Amelinghausen der Arbeit in den Jugend- und Kinderfeuerwehren eine ganz besondere Aufgabe zufällt. Gerade im Zeichen des demographischen Wandels ist es sehr wichtig, die Jugend für das Ehrenamt in der Feuerwehr zu gewinnen. Auch ist die Beschäftigung der Kinder und Jugendlichen eine wichtige Aufgabe, die von den ehrenamtlichen Betreuern wahrgenommen wird. Unter anderem gehören die Einführungen in Erster Hilfe, Gerätekunde und feuerwehrtechnische Übungen zur fachlichen Ausbildung in der Feuerwehr dazu. Aber auch im Spiel oder bei sportlichen und feuerwehrtechnischen Wettbewerben ist das Gruppengefühl eine wichtige Grundlage. Die Gruppe bietet Halt und viele Aktivitäten machen in der Gruppe einfach mehr Spaß – sind erlebnisreicher. Wenn in der Samtgemeinde Ame- linghausen 67 Jugendliche tätig sind und entsprechend betreut werden, ist das im Feuerwehrbedarfsplan besonders hervorzuheben. Auch die Aussagen der Gemeindefeuerwehrführung, dass die Jugendwehren untereinander einen guten Kontakt pflegen und viele Dinge gemeinsam machen, zeugt von einer guten Kinder- und Jugendarbeit in der Samtgemeinde Amelinghausen. Sicherlich müssen in Zukunft vermehrt Anstrengungen unternommen werden, um auch im Bereich von Kinderfeuerwehren weiterzukommen. Es sollte im Zeitraum die-

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 64 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen ses Bedarfsplanes (2018 bis 2023) zu Gründungen von weiteren Kinderfeuerwehren kommen. Hierfür müssen entsprechende Haushaltsmittel bereit gestellt werden. Kinder- und Jugendarbeit kostet zwar Geld, dieses ist aber gut angelegt. Zur Ausführung der Kinder- und Jugendarbeit sind entsprechende Anschaffungen erforderlich, die durch die Samtgemeinde Amelinghausen bereitzustellen sind. Auch die Vorhaltung von Mannschaftstransportfahrzeugen für die Kinder- und Jugendarbeit wird der Samtgemeinde Amelinghausen vom Gutachter empfohlen. Diese Fahrzeuge entlasten die teuren Feuerwehrfahrzeuge und machen die Kinder- und Jugendarbeit für die Betreuer/innen durchführbar. In Bezug auf die Gewinnung von Betreuern für diese sehr wichtige Aufgabe müssen weitere Anreize geschaffen werden. Die wichtige Aufgabe der Kinder- und Jugendbetreuer garantiert die Leis- tungsfähigkeit der zukünftigen Feuerwehr. Insoweit sind Investitionen in die Kinder- und Jugendfeuerwehr Investitionen in die zukünftige Sicherung des Brandschutzes in der Samtgemeinde Amelinghausen.

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7. Gefährdungspotential Die Gemeinde muss eine auf das stets vorhandene oder im Einzelfall bereits erkennbare Gefahrenpotential zugeschnittene, flächendeckende und in angemes- sener Zeit verfügbare Feuerwehr unterhalten. Die Definition und Festlegung der Schutzziele obliegt dem Rat der Gemeinde. Soll und Ist kann variieren, über das „Soll“ hat der Rat der Gemeinde in eigener Zuständigkeit zu entscheiden. Schutzziele in der Gefahrenabwehr beschreiben, wie bestimmten Gefahrensituatio- nen begegnet werden soll. Dabei sind festzulegen: ▪ die Zeit, in der Einheiten zur Gefahrenabwehr an der Einsatzstelle eintreffen oder tätig werden (Hilfsfrist), ▪ in welcher Stärke diese Einheiten benötigt werden (Mindesteinsatzstärke) und ▪ in welchem Umfang das Schutzziel erfüllt werden soll (Erreichungsgrad).

Zusätzlich sind diese Kriterien um das Parameter Qualifikation (der Einsatzkräfte) und Einsatzbereich (in dem die Kriterien erfüllt werden sollen) zu ergänzen. Bei einer Schutzzielfestlegung sind grundsätzlich die Ziele des Brandschutzwesens zu berücksichtigen. Gemäß ihrer Priorität sind dies: ▪ Menschen retten, ▪ Tiere, Sachwerte und Umwelt schützen und ▪ die Ausbreitung des Schadens verhindern. Die zeitkritische Aufgabe ist dabei die Rettung von Menschen. Bei der Bemessung der Mindesteinsatzstärke ist deshalb zu beachten, dass mit den zuerst eintreffenden Kräften in jedem Fall die Menschenrettung ermöglicht werden muss. Zur Erreichung der weiteren Ziele bzw. zur Beherrschung des Schadensereignisses wird ggf. zusätzliches Personal benötigt. Alle zu formulierenden Schutzziele müssen daher die Erreichung der o.g. Ziele des Brandschutzwesens ermöglichen. Zeiten müssen sich an wissenschaftlich abgesicherten oder durch hinlängliche praktische Erfahrungen gesicherten Grenzen orientieren. In diesem Zusammenhang ist besonders auf Untersuchungen zum Brandverlauf und zu medizinischen Grenzwerten hinzuweisen, beispielsweise die sogenannte Orbit- Studie. Nach der Bundesstatistik ist die häufigste Todesursache bei Wohnungs- bränden die Rauchgasintoxikation (CO-Vergiftung). Der Orbit-Studie zufolge, liegt die

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Reanimationsgrenze für Rauchgasvergiftungen bei ca. 17 Minuten nach Brand- ausbruch (s. Abb.).

CO – Summen- kurve [min*%] CO [%]

15 1,5 CO – Gehalt im Brandraum Kohlenmonoxid- Summenkurve Reanimations- 10 1,0 grenze

Erträglichkeits- grenze

5 0,5 Eingriffszeit der Feuerwehr

0 0 0,1 0,5 1 5 10 17 50 100 13 Zeit [min] (Brandbeginn T=0)

Abbildung 30: Rauchgasentwicklung innerhalb einer Wohnung4 Weiterhin haben Einsatzanalysen ergeben, dass die Feuerwehr bei Brandflächen in Industriegebäuden mit über 400 m² nur noch bei günstigen Einsatzbedingungen zum Löscherfolg kommt. Je nach Brandlast liegen die Brandausbreitungsgeschwindigkeiten zwischen einem und drei Metern pro Minute, sodass die Flächengrenze bei mittlerer Brandlast bereits bei 10 Minuten liegt. Unter dem Aspekt des reinen Sachwertschutzes müssen die Hilfsfristen also ebenfalls in der Größenordnung liegen.

Standardisiertes Schadensereignis Im In- und Ausland gibt es mittlerweile eine Reihe von standardisierten Schadens- Ereignissen, die zur einheitlichen Risikoanalyse und -bewertung, aber auch zur Fest- legung von Schutzzielen, herangezogen werden. Diese standardisierten Schadensereignisse müssen sich zur Vergleichbarkeit, hinsichtlich der Qualität des Brandschutzes, auf gleiche Gefahrenpotenziale beziehen und diese als Szenarien zusammenfassen.

4 Orbit Studie, Kapitel 3.4.1, Bild 915

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So ist ein kritisches Brandereignis beispielsweise der Wohnungsbrand, der in Deutschland regelmäßig die größten Personenschäden fordert. In deutschen Kommunen ist dies der Wohnungsbrand in einem Obergeschoss eines mehrge- schossigen Hauses, bei dem der Treppenraum so verraucht ist, dass die üblichen Fluchtwege von Personen ohne Atemschutz nicht mehr benutzt werden können. Dieses Szenario kann sowohl in Einfamilien-, Mehrfamilienhäusern, so wie auch in Sonderbauten zu einer unmittelbaren Bedrohung von Personen führen.

Spezielle Risikoanalyse Außer den Überlegungen zum Standardereignis ist die Risikoanalyse des Gemeindegebietes unter Punkt 9 eine unabdingbare Voraussetzung für die richtige Bedarfsplanung der Feuerwehr, denn die Ausstattung einer Feuerwehr muss sich an dem Gefährdungspotential und den damit verbundenen Risiken einer Kommune orientieren. Entwickelt sich also eine Kommune in verschiedener Hinsicht im positiven Sinne, z. B. im Industrie- und Gewerbebereich, hat dies aufgrund der Risikoerhöhung auch unmittelbare Auswirkungen auf die Ausstattung der Feuerwehr.

Hilfsfrist Die zeitkritische Aufgabe der Feuerwehr bei einem Brand ist die Menschenrettung. Die Zeitdauer vom Entstehen des Ereignisses bis zum Wirksamwerden der Maß- nahmen der Feuerwehr, setzt sich generell wie folgt zusammen. Zur Definition der Hilfsfrist eignen sich nur solche Zeitabschnitte, die von der örtlichen Feuerwehr beeinflussbar und dokumentierbar sind. Hierunter fallen bei Feuerwehren ohne eigene Notrufabfragestelle: ▪ die Ausrückzeit sowie ▪ die Anfahrtszeit Für die Gesprächs- und Dispositionszeit sowie die Alarmierung durch die Kooperative Leitstelle Lüneburg (KLL) werden ca. 1,5 Minuten zugrunde gelegt. Die Hilfsfrist wird deshalb folgendermaßen definiert:

Die Hilfsfrist ist die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn der Notrufabfrage in der Notrufabfragestelle und dem Beginn der Erkundung des ersten Feuerwehrfahrzeuges an der Einsatzstelle

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Abbildung 31: Zeitentwicklung der Hilfsfrist

In Ermangelung genauer statistischer Daten wird angenommen, dass beim kritischen Wohnungsbrand die Entdeckungs-, die Melde- und die Aufschaltzeit in Städten und Kreisen ca. 3 Minuten beträgt. In Niedersachsen gibt es für Wohnungen mittlerweile eine Rauchmelderpflicht. Insoweit ist dann die Brandentdeckung mit 3 Minuten als realistisch anzusetzen. Als Erkundungs- und Entwicklungszeit für die Feuerwehr werden dann noch einmal ca. 4 Minuten angesetzt. Die Hilfsfrist für den Ersteinsatz der Feuerwehr setzt sich zusammen aus folgenden Zeitabschnitten: ▪ 1,5 Minuten für die Gesprächs-, Dispositions- und Alarmierungszeit sowie ▪ 8,5 Minuten für die Ausrück- und Anfahrtszeit (Erste Hilfsfrist) Vergleichbare Fristen werden auch international für den Brandschutz und für die technische Hilfeleistung angewendet. In der weiteren Betrachtung ist nur die Ausrück- und Anfahrtszeit (8,5 Minuten) zu bewerten, da die Feuerwehr der Samt- gemeinde Amelinghausen keinen Einfluss auf die Bearbeitungszeiten der Leitstelle hat. Für den Einsatz ergänzender Einheiten werden im Feuerwehrbedarfsplan weitere Hilfsfristen herangezogen, die im Einzelfall jeweils erläutert werden.

Funktionsstärke Der Feuerwehreinsatz ist nach wie vor personalintensiv, weil die Anforderungen meist nur in eingeschränktem Maße durch technische Mittel erfüllt werden können.

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So müssen zur Menschenrettung und zur Brandbekämpfung beim „kritischen Wohnungsbrand“ mindestens 16 Einsatzfunktionen zur Verfügung stehen. Diese 16 Einsatzfunktionen können als eine Einheit oder durch Addition mehrerer Einheiten dargestellt werden. Sofern die Einheiten nicht gleichzeitig eintreffen, kann mit mindestens 9 Funktionen i.d.R. die Menschenrettung und Brandbekämpfung unter vorübergehender Ver- nachlässigung der Eigensicherung eingeleitet werden. Um die Menschenrettung noch rechtzeitig durchführen zu können, sind beim „kriti- schen Wohnungsbrand“ die ersten 9 Funktionen innerhalb von 8,5 Minuten nach Alarmierung erforderlich. Nach weiteren 5 Minuten (also 13,5 Minuten nach Alarmierung) müssen vor einem möglichen „Flash Over“ (explosionsartige Brandaus- breitung) mindestens 16 Funktionen vor Ort sein. Diese weiteren 7 Funktionen sind zur Unterstützung bei der Menschenrettung, zur Brandbekämpfung, zur Entrauchung sowie zur Eigensicherung der Einsatzkräfte erforderlich. Je nach Schadenslage sind diese 16 Funktionen durch zusätzliche Funktionen, Sondergeräte und Löschmittel, Führung und Logistik zu ergänzen. Die Aufgaben der Funktionen richten sich nach spezifischen Festlegungen in Abhängigkeit des jeweiligen Schadensereignisses. Um nun die Situation im ländlichen Bereich für die Zukunft aus personeller Sicht sowohl organisatorisch als auch praxisorientiert umsetzen zu können, haben verschiedene Bundesländer für die Risikokategorien B 1 und B 2 die Staffel mit 6 Funktionen als Grundabdeckung festgelegt. Auch diese Personenzahl kann im Additionsverfahren sichergestellt werden. Sicherlich steht es außer Frage, dass die Gesamtfunktionenzahl bei der 2. Hilfsfrist wieder mind. 16 Funktionen betragen muss.

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Abbildung 32: Zeitschiene standardisiertes Schadensereignis5

Erreichungsgrad Kommunen handeln im Regelfall bedarfsgerecht, wenn sie im Rahmen der Feuerwehrbedarfsplanung entsprechend der Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) „Qualitätskriterien für die Bedarfsplanung von Feuerwehren“ sowie den „Erreichungsgrad“ erfüllen. Ein reales Sicherheitsniveau von 100 % an jeder Stelle des Territoriums des Aufgabenträgers ist unbestritten unrealistisch. Es wird daher immer Zeiten und Bereiche geben, in denen ein geringeres Sicherheitsniveau aufgrund von nicht planbaren Zufälligkeiten hingenommen werden muss. Unbeeinflussbare und zufällige Ereignisse (z. B. Schneefälle, Glatteis, Sturm, Verkehrsstaus, parallele Einsätze, Eigenunfall) verhindern real die Erreichung des planerischen Schutzziels – der Erreichungsgrad sinkt unter 100 %.

5 Quelle Fa. Forplan, Dr. Schmiedel

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Da diese Hinderungsgründe jedoch nicht planbar sind, liegt der reale Erreichungs- grad immer um diesen nicht planbaren Ausfallanteil unter dem geplanten 100 %- Erreichungsgrad.

Abbildung 33: Sicherheitsniveau

Hierzu muss gesagt werden, dass auf einer Gemeindefläche, wie der der Samtgemeinde Amelinghausen, gerade bei der Erreichung von entlegenen Gebäuden keine 100 %-Erreichbarkeit möglich ist. Aus den vorgenannten Qualitätskriterien der Hilfsfrist, der Funktionsstärke und des Erreichungsgrades lässt sich das Schutzziel der Samtgemeinde Amelinghausen definieren. Das Schutzziel nach AGBF muss im Einklang mit allen feuerwehrrelevanten gesetzlichen Grundlagen aufgebaut sein und feuerwehrtaktischen Grundsätzen genügen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die Unfallverhütungsvorschriften zu richten. Inwieweit die Feuerwehr das Sicherheitsrisiko in einer Gemeinde flächendeckend und gleichwertig abdecken kann, wird durch die konkurrierenden Faktoren „Bedürfnis an Sicherheit“ und „Kosten“ bestimmt. Eine 100 prozentige Sicherheit ist nicht erreichbar. Bei der Formulierung des Schutzziels ist ergänzend zu beachten, dass im Fall einer rechtlichen Prüfung der Organisation des Brandschutzes einer Gemeinde mangels gesetzlicher Vorgaben auf die Allgemein anerkannten Regeln der Technik zurückgegriffen werden kann. Das Rechtsamt der Stadt Düsseldorf hat in einem Gutachten festgestellt, dass die Schutzzieldefinition der AGBF als eine solche Regel

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 72 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen der Technik gesehen werden kann. Sie ist somit Orientierungsgröße für die kommunale Schutzzielfestlegung. Das AGBF-Schutzziel ist zeitlich und personell in zwei Komponenten gegliedert: ▪ Ein Erstangriff der Feuerwehr soll innerhalb der Hilfsfrist 1 von 8,0 Minuten (nach Beginn der Notrufabfrage) mit 10 Funktionen (qualifizierte Einsatzkräfte der Feuerwehr) erfolgen, um eine Menschenrettung noch rechtzeitig durchführen zu können. ▪ Eine Unterstützungseinheit soll innerhalb der Hilfsfrist 2 von 13,0 Minuten mit weiteren 6 Funktionen an der Einsatzstelle eintreffen. Diese weiteren 6 Funktionen sind zur Unterstützung bei der Menschenrettung, zur Brandbe- kämpfung, zur Entrauchung sowie zur Eigensicherung der Einsatzkräfte erforderlich.

Für die Sicherheit der eingesetzten Kräfte und zur Verhinderung der schlagartigen Brandausbreitung muss der Löscheinsatz vor dem „Flash Over“ liegen, welcher bei einem Wohnungsbrand etwa 18 bis 20 Minuten nach Brandausbruch auftreten kann. Die Qualitätskriterien wurden vom Grundsatzausschuss der AGBF erarbeitet und am 16. September 1998 durch die Vollversammlung verabschiedet.

Qualifikation Bei der Abwicklung eines kritischen Wohnungsbrandes sind – gerade bei Freiwilligen Feuerwehren – neben der rein zahlenmäßigen Betrachtung auch Anforderungen hinsichtlich der Qualifikation der Einsatzkräfte zu berücksichtigen. Im Wesentlichen sind folgende Funktionen für die unmittelbare Menschenrettung innerhalb von 8,5 Minuten nach Alarmierung erforderlich: ▪ eine Führungsfunktion (Gruppenführer) ▪ ein Maschinist, Löschfahrzeug ▪ erster Trupp ( 3 Atemschutzgeräteträger) ▪ eine Unterstützungsfunktion ▪ ein Führungsassistent, Einsatzleitwagen ▪ ein Trupp (Maschinist und Atemschutzgeräteträger), Drehleiter Ist eine Drehleiter nicht erforderlich, können durch die Kräfte auch tragbare Leitern eingesetzt werden. Die Einheit muss zur Einleitung wirksamer Brandbekämpfungs-

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 73 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen maßnahmen und zum Eigenschutz innerhalb von 5 Minuten um 6 Funktionen ergänzt werden. Diese Funktionen setzen sich zusammen aus: ▪ einer Führungsfunktion (Zugführer) ▪ einem Maschinisten/in, Löschfahrzeug ▪ einem Trupp als Sicherheitstrupp gem. Feuerwehrdienstvorschrift Nr. 7 (2 Atemschutzgeräteträger) ▪ einem weiteren Trupp zur Verhinderung der Brandausbreitung (2 Atemschutzgeräteträger) – abgeleitet aus der Statistik der vergangenen Jahre besteht im Regelfall auch dieser Trupp aus 2 Atemschutz- geräteträgern.

Einsatzbereich Bei der Betrachtung des Erreichungsgrades wird regelmäßig von einem Szenario ausgegangen, dass sich innerhalb von Gebäuden ereignet. Es wäre aber falsch daraus zu folgern, dass damit auch jedes einzeln stehende Gebäude außerhalb der geschlossenen Bebauung gemeint ist. Aufgrund der Privatisierung der Bundesbahn ist die Verantwortlichkeit des Brand- schutzes und der technischen Hilfeleistung an die Kommunen übertragen worden. Allerdings gibt es dort Bereiche, die verkehrstechnisch nicht angebunden sind, dadurch kann die Feuerwehr dort nur mit teilweise erheblicher Verzögerung tätig werden.

Schutzzielbeschreibung Grundlage zur Ermittlung der Bedarfswerte für einen Feuerwehrbedarfsplan ist die Festlegung eines Schutzzieles, so wie es allgemein bereits beschrieben ist. Das Schutzziel legt einen politisch gewollten Qualitätsstandard für die von der Feuerwehr zu erbringenden Leistungen fest. Wesentliche Vorgaben für die Schutzziel- definitionen sind: ▪ die Rettung von Menschen aus Gefahren, ▪ die Bewahrung von Arbeitsstätten und Arbeitsplätzen, Kulturgütern und bedeutenden Sachwerten durch Begrenzung eingetretener Schäden und vorbeugende Maßnahmen sowie ▪ der Schutz elementarer Einrichtungen des täglichen Lebens.

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Höchste Priorität hat dabei der Schutz von Menschenleben. Da in der Regel die Gefahrenabwehrkräfte einer Gemeinde nicht jedes Risiko tatsächlich (und wirt- schaftlich) abdecken können, haben die betroffenen Bürger selbst den gewünschten Grad der zu gewährenden Sicherheit festzulegen. Die Willensbildung über und der Beschluss für dieses Sicherheitsniveau erfolgt durch die gewählten Mandatsträger und führt, durch verbindliche Vorgaben des Rates für die Gemeindeverwaltung, zu einer Selbstbindung der Gemeinde. Um einerseits ein vernünftiges Kostenniveau, andererseits ein bestmögliches Sicherheitsniveau zu erreichen, werden im vorliegenden Feuerwehrbedarfsplan 2018 für die Samtgemeinde Amelinghausen, unter Berücksichtigung der vorliegenden Randbedingungen, Vorschläge zur Definition eines angemessenen Sicherheits- niveaus erarbeitet. Darauf aufbauend wird ein Vorschlag für die personelle und technische Dimensionierung der Feuerwehr entwickelt. Durch den Vergleich dieser Soll-Ausstattung (festzulegenden Ausstattung) mit der Ist-Ausstattung (derzeit vorhandene Ausstattung) werden künftig erforderliche Maßnahmen abgeleitet.

Vorschlag Schutzziel Samtgemeinde Amelinghausen Unter Beachtung der dargelegten standardisierten Schutzziele und der Erforderlich- keit der nicht überschrittenen Gesprächs- und Dispositionszeit durch die Kooperative Leitstelle Lüneburg (i.d.R. von 1,5 Minuten), schlägt der Gutachter für die Samtge- meinde Amelinghausen das folgende Schutzziel vor:

Schutzziel Risikokategorie B 1 und B 2: Die Samtgemeinde Amelinghausen hat das Ziel, im bebauten Gemeindegebiet in- nerhalb von 10 Minuten nach Notrufannahme der Feuerwehr mit einer Mindest- einsatzstärke von 6 Funktionen (im Additionsverfahren)

Hilfsfrist H 1 in 10 Minuten mit 6 Funktionen

Abbildung 34: Schutzziel S 1 Samtgemeinde Amelinghausen

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 75 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen und innerhalb von 15 Minuten nach Notrufannahme der Feuerwehr mit einer Mindest- einsatzstärke von 18 Funktionen mit einer auf das kritische Brand- oder Hilfe- leistungsereignis ausgerichteten technischen Ausstattung vor Ort zu sein,

Hilfsfrist H 2 in 15 Minuten mit 12 weiteren Funktionen

Abbildung 35: Schutzziel S 2 Samtgemeinde Amelinghausen

und das für 80 % aller Einsätze in den Risikokategorien B 1 und B 2 sicher zu stellen.

Schutzziel Risikokategorie B 3 und B 4: Die Samtgemeinde Amelinghausen hat das Ziel, im bebauten Gemeindegebiet innerhalb von 10 Minuten nach Notrufannahme der Feuerwehr mit einer Mindest- einsatzstärke von 9 Funktionen (im Additionsverfahren)

Hilfsfrist H 1 in 10 Minuten mit 9 Funktionen

Abbildung 36 Schutzziel S 1 Samtgemeinde Amelinghausen

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 76 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen und innerhalb von 15 Minuten nach Notrufannahme der Feuerwehr mit einer Mindesteinsatzstärke von 18 Funktionen mit einer auf das kritische Brand- oder Hilfeleistungsereignis ausgerichteten technischen Ausstattung vor Ort zu sein,

Hilfsfrist H 2 in 15 Minuten mit 9 weiteren Funktionen

Abbildung 37: Schutzziel S 2 Samtgemeinde Amelinghausen

und das für 80 % aller Einsätze in den Risikokategorien B 3 und B 4 sicher zu stellen. Das Schutzziel gilt innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile in der Samt- gemeinde Amelinghausen. Die Definition der Bebauten Gebiete ergibt sich nach den B-Plangebieten und den § 34 BauGB „Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile“. Die gegenüber dem AGBF-Schutzziel abgesenkte Funktionenzahl F1 auf 9 Feuer- wehrangehörigen in der Risikokategorie B 3 und B 4 und der Funktionszahl F1 von 6 Feuerwehrangehörigen in der Risikokategorie B 1 und B 2 berücksichtigt, dass Freiwillige Feuerwehren nicht ständig auf den Wachen anwesend sind und somit die Fahrzeuge mit gewissen zeitlichen Verzögerungen ausrücken. Aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Rettung von Menschen muss die Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen auch mit der geringeren Personal- ausstattung in Schutzzielstufe 1 ggf. unverzüglich mit der Menschenrettung be- ginnen. Dies kann dann nur unter vorübergehender, weitgehender Vernachlässigung der Brandbekämpfung und der Eigensicherung (Rettungstrupp) erfolgen (das NBrandSchG setzt dies bei Feuerwehren mit Grundausstattung implizit als Normalfall voraus). Im Zuge der Sicherstellung der Personalsituation am Tage müssen bei gewissen Einsatzstichworten mehrere Feuerwehren gleichzeitig alarmiert werden. Im Zuge des

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Additionsverfahrens können dann die Kräfte die erforderliche Personalstärke errei- chen. An dieser Stelle möchte der Verfasser darauf verweisen, dass dieses Additions- verfahren bereits durch die vorhandene Alarm- und Ausrückordnung der Samtge- meinde Amelinghausen praktiziert wird. Erreichungsgrade unterhalb von 80 % können im Extremfall als Organisations- verschulden der Kommune gewertet werden, denn “angesichts der von der Feuerwehr zu bekämpfenden Gefahren (…) sollte (…) im Zweifel eher mehr als weniger an Personal und Hilfsmitteln zur Verfügung stehen“. Daher kann der im Schutzziel der Samtgemeinde Amelinghausen angestrebte Erreichungsgrad nicht geringer angesetzt werden. Dem vorgeschlagenen Schutzziel widerspricht es nicht, wenn die Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen bei entsprechenden Erkenntnissen mit einer geringeren Anzahl von Einsatzkräften ausrückt. Beispiele hierfür können sein: ▪ Brand einer Mülltonne ohne Gefahr der Brandausbreitung ▪ Entfernung eines umgestürzten Baumes von einer Straße.

Wie bereits geschrieben, liegt die Samtgemeinde Amelinghausen mit einem Erreichungsgrad von 80 % am unteren Grenzwert. Es ist daher zielführend, diesen Wert zu verbessern. Es wird deshalb vorgeschlagen, diesen Wert zunächst zu sichern und bei der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans im Jahre 2023 zu prüfen, ob eine Verbesserung des Wertes auf 85 bzw. 90 % möglich ist.

Für die technische Hilfeleistung hat der Vfdb mit der Richtlinie 06/01 aus 2011 erstmals eine Grundlage für die Rettung von Menschen aus eingeklemmten Situationen herausgegeben. Ziel der technisch-medizinischen Rettung nach Verkehrsunfällen ist die Anfahrt der Einsatzkräfte, die Rettung und die Versorgung mit anschließendem Patienten- transport in eine geeignete Behandlungseinrichtung innerhalb 60 Minuten („Goldene Stunde des Schocks“).

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Abbildung 38: Zeitschiene Verkehrsunfall6

Um dieses zu erreichen, sollen die Erkundung, die Maßnahmen Sicherung, Organisation der Einsatzstelle sowie Schaffung einer Zugangsöffnung und eine notfallmedizinische Patientenversorgung möglichst zeitgleich durchgeführt werden. Da schwere Verkehrsunfälle immer auch für Einsatzkräfte psychisch belastend sein können, müssen Strukturen und Hilfsangebote für die Einsatznachsorge bzw. Stressbewältigung zur Verfügung stehen. Aufgrund der kontinuierlichen Fahrzeug- weiterentwicklung und der damit verbundenen notwendigen Anpassung von Rettungstechniken (Rettungsgeräte der Feuerwehr), sind, neben einer aktuellen Rettungsgeräteausstattung, einheitliche Fahrzeuginformationen an der Einsatzstelle unerlässlich. Technische Informationen zu Kraftfahrzeugen werden von den Fahr- zeugherstellern in Form von Rettungsdatenblättern zur Verfügung gestellt. Diese können unter der Internetadresse http:// www.rescuesheet.info abgerufen werden. Die Modellzuordnung kann über Kennzeichenabfrage durch die Leitstellen bereits praktiziert werden. Langfristig wird durch e-Call (voraussichtlich im Jahre 2023) die Modellidentifikation sichergestellt. Von vielen Fahrzeughaltern werden bereits die jeweiligen Rettungsdatenblätter über der fahrerseitigen Sonnenblende mitgeführt, deshalb sind die Fahrzeuge ebenfalls auf vorhandene Fahrzeuginformationen (z.B. Rettungskarte) hin zu erkunden.

6 Merkblatt zur vfdb Richtlinie 06/01November 2011

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Den Erfahrungen nach stellen derartige Einsätze wiederum nur einen geringen Bruchteil aller Hilfeleistungseinsätze dar. Das oben zu den Brandeinsätzen ausgesagte hinsichtlich der Dimensionierungs- betrachtungen gilt dennoch analog. Natürlich sind darüber hinaus Schadensszenarien denkbar, bei denen die auf der Grundlage der vorgenannten Risiken bemessenen örtlichen Gefahrenabwehrkräfte überfordert sind. Dies können z. B. Großbrände oder auch Naturkatastrophen, wie Hochwasser oder Sturm, sein. Neben den naturbedingten Ereignissen sind auch technische Störfälle denkbar. Hierunter fallen z. B. Großunfälle im Bereich der Verkehrsinfrastruktur mit einer Vielzahl verletzter Personen oder, aufgrund der industriellen Ansiedlung, auch technische Störfälle in Betrieben und Anlagen. Moderne Gesellschaften sind auch auf eine zuverlässige Infrastruktur angewiesen. Störungen und Ausfälle, wie beispielsweise in der Energieversorgung oder in den Bereichen der Mobilität, Kommunikation und des Notfall- und Rettungswesens, können erhebliche volkswirtschaftliche Schäden nach sich ziehen und weite Teile der Bevölkerung unmittelbar betreffen. Der Schutz von Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden, ist daher eine wichtige Aufgabe vorsorgender Sicherheitspolitik.

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8. Gefährdungs-/ Risikoanalyse Im Rahmen der Risikoanalyse ist die Verbindung zwischen den Gefahren- und Einsatzkriterien abzustellen. Das Einsatzkriterium ergibt sich aus der Beurteilung der Einsätze der letzten 5 Jahre. Die Gefahrenkriterien spiegeln lediglich die mögliche Gefährdung anhand des vorhandenen Gefahrenpotentials wider. Zur Definition des Risikos ist in der Gefährdungsanalyse eine Unterteilung der Gefährdungen in Risikoklassen erforderlich.

Ermittlung der Gefahrenkriterien Zur Abschätzung der stationären Gefahren in der Gemeinde wurden verschiedene Gefahrkriterien beurteilt. Diese sind: ▪ Einwohner ▪ Flächennutzung ▪ besondere Erschwernisse ▪ Entfernung zum Feuerwehrhaus

Einwohnerdichte Die Zahl der Einwohner und die Zahl der Schadensereignisse verhalten sich in der Regel proportional zueinander. Ursächlich dafür ist, dass viele Schadensereignisse durch menschliches Fehlverhalten verursacht werden. Demnach kann eine hohe Bevölkerungsdichte einem großen Potenzial an Fehlhandlungen gleichgesetzt werden. Das Leben der Menschen ist bei Schadensereignissen das höchste zu schützende Gut. Die meisten Opfer von Schadensfeuern sind im Bereich von Wohnräumen zu beklagen. Daraus folgt, dass die Einwohnerdichte ein wichtiges Kriterium bei der Risikoanalyse sein muss.

Flächennutzung Das Gefahrkriterium der Flächennutzung hängt in der Regel mit der Bebauung zusammen. Das Gefahrenpotential steigt beginnend mit landwirtschaftlichen Flächen in den Außenbereichen, über Wohngebiete in offener und geschlossener Bebauung, bis hin zum geschlossenen Innenkern der Orte und den Industrie- und Gewerbe- gebieten. Berücksichtigt werden müssen aber natürlich auch die besonderen Gefah- ren der Flächennutzung, wie z. B. die Waldbrand- bzw. Moorbrandgefahr.

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Besondere Erschwernis Häufig weisen Teilflächen der Kommunen Begebenheiten auf, die das Gefahren- potenzial der Gebiete vergrößern. In der Samtgemeinde Amelinghausen handelt es sich hierbei um die teilweise unterdimensionierte Wasserversorgung im Außen- bereich. Wenn der Feuerwehr in einer entsprechenden Zeit nicht die erforderliche Wassermenge zur Verfügung steht, ist eine effektive Brandbekämpfung kaum möglich.

Entfernungen Mit zunehmender Entfernung vom Feuerwehrhaus verlängert sich die Fahrzeit vom Feuerwehrhaus bis zum Schadensort und damit auch die Zeit vom Beginn des Schadens bis zum Wirksamwerden der Maßnahmen der Feuerwehr. Als mittlere Fahrgeschwindigkeit werden 55 km/h angenommen, was insbesondere in ländlichen Gemeinden umsetzbar ist. Die entsprechenden Daten für die Ermittlung der Ausrückzeiten, Anfahrzeiten, etc. sind aus der Abbildung 28 dieses Bedarfs- planes zu ersehen. Die Entfernungen werden, aufgrund der Anwenderfreundlichkeit des Verfahrens, in Luftlinie bestimmt. Die genauen Daten der Entfernung sind in der Anlage 1 ersicht- lich.

Einsatzkriterium Die vorgenannten Gefahrkriterien spiegeln lediglich die mögliche Gefährdung anhand des vorhandenen Gefahrenpotenzials wieder. Zur Ermittlung des Risikos sind zusätzlich die realen Einsätze der Vergangenheit zu bewerten und in dem Para- meter Einsatzkriterium zusammengefasst. Die Statistik der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen zeigt ein ausgewogenes Risiko in den Einsatzkategorien Brand und technische Hilfe auf.

Besondere Risiken durch Verkehrswege Unfälle mit Kraftfahrzeugen sind an der Tagesordnung. In den Fällen, in denen Personen in ihren Fahrzeugen eingeklemmt werden oder Betriebsstoffe auslaufen, ist technische Hilfeleistung durch die Feuerwehr notwendig. Moderne Konstruktionen in Verbindung mit einer großen Palette verschiedener Antriebe (Verbrennungsmotor, Strom, Hybridantriebe, Erd- und Flüssiggas, demnächst auch Wasserstoff, etc.) fordern eine erhöhte Sicherheit der Einsatzkräfte.

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Der Schutz der Autofahrer wird durch moderne Sicherheitssysteme (Airbag, Gurtstraffer, Seitenaufprallschutz und Überrollschutzsysteme) erreicht. Heutige Fahr- gastzellen sind so gestaltet, dass sie ein Überleben auch bei großen Aufprall- energien gewährleisten. Die dafür verwendeten legierten Stähle bringen die hydrau- lischen Rettungsgeräte der Feuerwehr zunehmend an ihre Leistungsgrenzen. In der Konstruktion moderner PKW zeichnet sich in etwa die gleiche Entwicklung ab wie im IT-Bereich: Was heute konstruiert wird, ist in einem Jahr bereits überholt. Dieser Entwicklung läuft die Feuerwehr in der Ausstattung, aber auch in der Ausbil- dung, immer hinterher. Gleiches gilt auch für die Bauweise und Technik moderner Lastkraftwagen. Im Bereich Gefahrgut muss die Feuerwehr in der Lage sein, eine entsprechende Menschenrettung aus dem Gefahrenbereich durchzuführen. Der noch verbleibende Rest an besonders kritischen Gefahrstoffen ist mit den Mitteln der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen nicht zu beherrschen. Hier wird im Einsatzfall auf den Gefahrgutzug des Landkreises zurückgegriffen.

Ergebnis der Gefährdungs-/ Risikoanalyse Um jetzt die genaue Risikoanalyse für die Samtgemeinde Amelinghausen festzulegen, werden die Gefahrenarten der Feuerwehr in folgende Kategorien eingeteilt: ▪ Brand ▪ Technische Hilfeleistung ▪ Nukleare, Biologische, Chemische Stoffe (ABC) ▪ Wassernotfälle Diesen Gefahrenarten werden Risikokategorien zugeteilt. Für Brand sind das die Kategorien B1, B 2, B 3 und B 4, für technische Hilfeleistung die Kategorien T 1, T 2, T 3 und T 4, für ABC die Kategorien ABC 1, ABC 2 und ABC 3 und für Wassernot- fälle die Kategorie W 1, W 2 und W 3. Aufgrund von fehlenden gesetzlichen Vorgaben in Niedersachsen wird dieses System auf der Grundlage der in Deutschland allgemein anerkannten Verordnung über die Organisation, Mindeststärke und Ausrüstung der öffentlichen Feuerwehren (FwOV, GVBl. Nr. 30 vom 23. Dezember 2013, Seite 693) des Bundeslandes Hessen angewendet.

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Risiko Brand Gefährdungs- Kennzeichnende Merkmale stufe für Schutzbereich - Gebäude: höchstens 8 m Brüstungshöhe - weitgehend offene Bauweise B 1 - im Wesentlichen Wohngebäude - keine nennenswerten Gewerbebetriebe - keine baulichen Anlagen oder Räume besonderer Art und Nutzung - Gebäude: höchstens 8 m Brüstungshöhe - überwiegend offene Bauweise (teilw. Reihenbebauung) B 2 - überwiegend Wohngebäude (Wohngebiete) - einzelne kleinere Gewerbebetriebe. Handwerks- und Beherbergungsbetriebe - keine oder nur eingeschossige kleine baulichen Anlagen oder Räume besonderer Art und Nutzung - Gebäude der Landwirtschaftliche - Gebäude: über 8 m Brüstungshöhe - offene und geschlossene Bauweise B 3 - Mischnutzung - im Wesentlichen Wohngebäude - kleinere baulichen Anlagen oder Räume besonderer Art und Nutzung - Gewerbebetriebe ohne erhöhten Gefahrstoffumgang oder mit Werkfeuerwehr - Gebäude: über 8m Brüstungshöhe - zum überwiegenden Teil großflächig geschlossene Bauweise B 4 - Mischnutzung u. a. mit Gewerbegebieten - große bauliche Anlagen oder Räume besonderer Art und Nutzung - Industrie- oder Gewerbebetriebe mit erhöhtem Gefahrstoffumgang ohne Werkfeuerwehr

Technische Hilfe

Gefährdungs- Kennzeichnende Merkmale stufe für Schutzbereich - Gemeindestraßen TH 1 - kleine Handwerksbetriebe - kleine Gewerbebetriebe - Kreis- und Landesstraßen TH 2 - kleinere Gewerbebetriebe - größere Handwerksbetriebe TH 3 - Bundesstraßen - größere Gewerbebetriebe ohne Schwerindustrie - vierspurige Bundesstraßen TH 4 - zugewiesene Einsatzbereiche auf Verkehrswegen - Schwerindustrie

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Atomare, Biologische und chemische Stoffe Gefährdungs- Kennzeichnende Merkmale stufe für Schutzbereich A - kein genehmigungspflichtiger Umgang mit radioaktiven Stoffen B - keine Anlagen oder Betriebe vorhanden, die mit biologischen Stoffen ABC 1 umgehen C - kein bedeutender Umgang mit C-Gefahrstoffen

A - Anlagen oder Betriebe vorhanden, die mit radioaktiven Stoffen umgehen, die gemäß FwDV 500 in die Gefahrengruppe IA eingestuft sind B - Anlagen oder Betriebe vorhanden, die mit biologischen Stoffen ABC 2 umgehen, die gemäß FwDV 500 in die Gefahrengruppe IB eingestuft sind C - Anlagen oder Betriebe vorhanden, die in geringem Umfang mit C-Gefahrstoffen umgehen. Lagerung von Gefahrstoffen mit Geringem Gefahrenpotential (keine Chemikalienlager) A - Anlagen oder Betriebe vorhanden, die mit radioaktiven Stoffen umgehen, die gemäß FwDV 500 in die Gefahrengruppe IIA oder IIIA eingestuft sind B - Anlagen oder Betriebe vorhanden, die mit biologischen Stoffen ABC 3 umgehen, die gemäß FwDV 500 in die Gefahrengruppe IIB oder IIIB eingestuft sind C - Anlagen oder Betriebe vorhanden, die in mittlerem oder großem Umfang mit C-Gefahrstoffen umgehen. Chemiekalienhandlungen oder -lager

Wassernotfälle Gefährdungs- Kennzeichnende Merkmale stufe für Schutzbereich W 1 - keine nennenswerten Gewässer vorhanden - kleinere Bäche - größere Weiher W 2 - Flüsse und Seen ohne gewerbliche Schifffahrt - Flüsse und Seen mit gewerblicher Schifffahrt W 3 - zugewiesene Einsatzbereiche auf Bundeswasserstraßen - Flusshäfen oder Hafenanlagen

Für die Feuerwehren in der Samtgemeinde Amelinghausen wurden, nach den entsprechenden Bereisungen durch den Verfasser am 30.05.2017, die Risikokategorien für die entsprechenden Gefahrenarten zugeordnet. Durch die fest- gelegten Risikokategorien lässt sich jetzt die Abdeckungsgrundlage für die vorhan- denen Ortsfeuerwehren festlegen.

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Feuerwehr Gefahrenarten Brand Techn. Wasser- Umwelt Hilfe notfälle ABC-Gefahren Amelinghausen B 3 T 3 W 1/2 ABC 2* Betzendorf B 2++ T 1 W 1 ABC 1 Drögennindorf B 2+ TH 3 W 1 ABC 2* Oldendorf/Luhe B 2+ T 2 W 1 ABC 1 Raven/Rolfsen B 2 T 1 W 1 ABC 1 Rehlingen B 2 T 3 W 1 ABC 2* Soderstorf B 2++ T 1 W 1 ABC1 Tellmer B 2 T 1 W 1 ABC 1 Wetzen B 2+ T 2 W 1 ABC 1 Abbildung 39: Risikofestlegung der Feuerwehren nach Gefahrenart *Wegen der B 209;

Aus der Festlegung der Risikokategorien lassen sich nun die Mindestausrüstungen für die entsprechenden Feuerwehren festlegen. Hierbei muss natürlich berücksichtigt werden, dass die erforderliche Ausstattung der Feuerwehren differenziert betrachtet werden muss.

Ausstattungsmerkmale für die Feuerwehren

Brandschutz Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 B 1 TSF oder TSF-W1 LF 10 Zusätzlich ist innerhalb StLF 20/25 jedes Landkreises und je- B 2 TSF-W oder MLF LF 10 der kreisfreien Gemeinde StLF 20/25 der Einsatz nachfolgen- B 3 LF 10 ELW 1 der Fahrzeuge i.d.R. in- StLF 20/25 LF 20 nerhalb von 30 Minuten Hubrettungsfahrzeug2 TLF 4000 sicherzustellen: GW-L - ELW 2, Hubrettungsfahr- - GW-A/S, zeug - GW-L 1 / mit B 4 ELW 1 StLF 20/25 Zusatzbeladung LF 20 LF 20 Schlauchleitung. StLF 20/25 TLF 4000 Hubrettungsfahrzeug2 GW-L Hubrettungsfahr- zeug

Technische Hilfe Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 T H 1 TSF oder TSF-W HLF 10 Zusätzlich ist innerhalb T H 2 TSF-W oder MLF HLF 20 jedes Landkreises und je-

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T H 3 HLF 10 ELW 1 der kreisfreien Gemeinde HLF 20 mit MaZE der Einsatz nachfolgen- T H 4 ELW 1 HLF 20 mit MaZE der Fahrzeuge i.d.R. in- HLF20 GW-L1 nerhalb von 30 Minuten sicherzustellen: - ELW 2, - RW, - Hubrettungsfahrzeug zur Rettung aus Höhen und Tiefen.

Umwelt-ABC Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 ABC 1 TSF oder TSF-W ELW 1 Zusätzlich ist innerhalb GW-L1 mit Ausrüs- jedes Landkreises und tungsmodul Ge- jeder kreisfreien Gemein- fahrgut de der Einsatz nachfol- ABC 2 Wasserführendes ELW 1 gender Fahrzeuge i.d.R. Löschgruppenfahrzeug HLF 20 innerhalb von 30 Minuten Schutzkleidung und GW-G sicherzustellen: Messgeräte Gefahrgut Strahlenschutz- ELW 2, Sonderausrüstung GW-A/S, nach Pkt. 2.2.3 der Dekon P, FwDV 500 Messfahrzeug ABC 3 ELW 1 HLF 20 wasserführendes TLF 4000 Löschgruppenfahrzeug GW-G Strahlenschutz-Sonder- ausrüstung nach Pkt. 2.2.3 der FwDV 500

Wassernotfälle Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 W 1 TSF oder TSF-W LF 10 Zusätzlich ist innerhalb je- des Landkreises und jeder W 2 LF 10 HLF 20 kreisfreien Gemeinde der Einsatz nachfolgender RTB oder MZB Fahrzeuge i.d.R. innerhalb von 30 Minuten sicherzu- W 3 LF 10 HLF 20 mit MaZE stellen: MZB ELW 2, RW

Erläuterung Als Mindestausstattung für die Ersteinsatzmaßnahmen zur Menschenrettung sind vier umluftunabhängige Atemschutzgeräte, Rettungsmittel je nach Geschosshöhe (eine vierteilige Steckleiter – Rettungshöhe bis acht Meter, Drehleiter bei über 8,00 m

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Rettungshöhe), Geräte für die einfache technische Hilfe und auf einem Lösch- fahrzeug mitgeführtes Löschwasser erforderlich. An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass nach § 33 Rettungswege der NBauO für Gebäude der Gebäudeklasse 4 und 5 innerhalb einer Hilfsfrist von 15 Minuten der zweite Rettungsweg über ein Rettungsgerät der Feuerwehr sicherge- stellt werden muss. Auf die Drehleiter kann verzichtet werden, wenn alle Gebäude der Gebäudeklasse 4 und 5 über einen zweiten baulichen Rettungsweg verfügen.

Risikostufe 1 In 8,5 Minuten nach Alarmierung soll bei der Risikokategorien B 1und B 2 ein Staffel- löschfahrzeug mit 6 Funktionen, bei der Risikokategorie B 3 und B 4 ein Lösch- gruppenfahrzeug mit 9 Funktionen an der Einsatzstelle eintreffen. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl von Feuerwehrkamerad(inn)en werden bei einem kritischen Einsatzszenario (z. B. kritischer Wohnungsbrand) im Zuge eines Rendezvousverfahrens mehrere Ortsfeuerwehren alarmiert.

Risikostufe 2 Die Risikostufe 2 wird durch Alarmierung weiterer Feuerwehren nach AAO der Samtgemeinde Amelinghausen sichergestellt. Hierfür muss mindestens ein Lösch- gruppenfahrzeug mit einer Gruppe ausrücken. Auch hier ist das Rendezvous- verfahren möglich.

Risikostufe 3 Hierunter ist insbesondere die Zuführung entsprechender Sonderfahrzeuge zu verstehen. Sonderfahrzeuge können von der FTZ oder den benachbarten Feuerweh- ren zur Verfügung gestellt werden.

KFB – Kreisfeuerwehrbereitschaft Die Samtgemeinde Amelinghausen gehört zum Abschnitt 1 des Landkreises Lüne- burg. Kreisfeuerwehrbereitschaften gehören zum Bestandteil des Katastrophenschutzes nach dem Niedersächsisches Katastrophenschutzgesetz (NKatSG), in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. Februar 2002. Folgende Feuerwehren sind in der Kreisbereitschaft aus der Samtgemeinde Amelinghausen tätig:

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KFB LG 1 Feuerwehren Fahrzeuge Fach-Zug Oldendorf TLF 8 W Wassertransport Soderstorf ELW 1 Amelinghausen RW 1 Fachzug Soderstorf LF 16 TS Löchwasserförderung Soderstorf SW 2000

Abbildung 40: Übersicht Fahrzeuge KFB aus der Samtgemeinde Amelinghausen

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9. Erforderliche Sollausstattung der Ortsfeuerwehren Die Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen muss so mit Personal, Technik und sonstiger Infrastruktur ausgestattet sein, sodass sie in der Lage ist, die unter Punkt 7 beschriebenen Schutzziele zu erfüllen. Alle Ereignisse, die unterhalb der beschriebenen kritischen Ereignisse liegen, sind mit den Kräften und Mitteln, die für die kritischen Ereignisse ausreichen, beherrschbar. Sollten Ereignisse größere Dimensionen annehmen (z. B. Großbrän- de, etc.), so müssen mehrere der für die kritischen Ereignisse erforderlichen Gefahrenabwehrpotentiale zusammengeführt werden, um diese Ereignisse beherrschbar zu machen (Kräfteaddition). Dies wird über die vorhandene Alarm- und Ausrückordnung der Samtgemeinde Amelinghausen, die bei bestimmten Alarmierungsstichworten die Alarmierung mehrerer Ortswehren und ggf. auch von Nachbarwehren (vgl. Punkt 2.7 Nachbarschaftshilfe) vorsieht, sichergestellt. Die Soll-Struktur einer Feuerwehr ist grundsätzlich erst einmal ohne Bezug zu vorhandenen Organisationsstrukturen, sondern ausschließlich anhand der Ergebnisse der Risikoanalyse, festzulegen. Zunächst ist daher zu prüfen, wie viele und welche Standorte von Feuerwehrhäusern erforderlich sind. Dies geschieht aufgrund der festgelegten Zeiten zwischen der Alarmierung und dem Eintreffen an der Einsatzstelle sowie dem Einleiten erster Maßnahmen. Sodann ist risikobezogen festzulegen, welche taktischen Einheiten der betreffenden Ortsfeuerwehr zur Verfügung stehen müssen. Damit sind die erforderlichen Fahrzeugausstattungen und die notwendigen Einsatzfunktionen festgelegt. Auf der Grundlage der erforderlichen Funktionenzahl ist dann über einen sogenannten Personalfaktor die notwendige Mindeststärke der Ortsfeuerwehren zu ermitteln. Diese Feuerwehrangehörigen wiederum benötigen eine risikoadäquate Schutzausstattung sowie ein ihren Bedürfnissen angepasstes Feuerwehrhaus, welches die Menschen und die notwendige Technik angemessen unterbringt und eine Aus- und Weiterbildung erlaubt.

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9.1 Standorte, Ausrückbereiche und Feuerwehrhäuser – Soll 9.1.1 Standorte und Ausrückbereiche – Soll Die Organisation einer Feuerwehr in Teileinheiten (Ortsfeuerwehren) und deren räumliche Verteilung hat so zu erfolgen, dass die im Schutzziel definierten Zeiten (Punkt 7) eingehalten werden. Dazu muss – unter Berücksichtigung der Ausrückzeiten und der im Durchschnitt zu erzielenden Fahrgeschwindigkeit (50 - 60 km/h) der Einsatzfahrzeuge – das gesamte bebaute Gemeindegebiet innerhalb der vorgegebenen Zeit abgedeckt werden können. Es sollen also keine nicht innerhalb der Einsatzzeit erreichbaren, bebauten Flächen verbleiben. Um dies zu erreichen, sind die Ausrückbereiche um die Feuerwehrhäuser herum unter Berücksichtigung der Anfahrsituation so zuzuschneiden, dass jeweils die Ortsfeuerwehr mit der niedrigsten Eintreffzeit zuständig wird. Die Festlegung der Ausrückbereiche sollte durch einen entsprechenden Beschluss der zuständigen Gremien bestätigt werden. Diese rein theoretische Festlegung muss aber im Zuge historisch gewachsener Feuerwehrstandorte an die vorhandenen Standorte ange- passt werden. Somit kann gerade bei der Sollausstattung von Feuerwehrstandorten eine rein isolierte Betrachtung der Sollstrukturen nicht stattfinden. Grundsätzlich ist natürlich mit einer größeren Anzahl von Feuerwehren einen besseren Schutz der Bevölkerung verbunden.

9.1.2 Feuerwehrhäuser – Soll Die Feuerwehrhäuser Freiwilliger Feuerwehren müssen mit der Anzahl und Größe der Stellplätze ausgestattet sein, die mindestens der aktuellen Fahrzeugausstattung der Ortsfeuerwehr entspricht. Aus Arbeitsschutzgründen sind die Vorgaben der DIN 14092 und der Unfallverhütungsvorschriften, hinsichtlich der Freiflächen in- nerhalb der Fahrzeughallen und der Durchfahrtsbreiten der Tore, einzuhalten. Mit Überarbeitung der TRGS 554 „Abgase von Dieselmotoren“ ist die bisherige Re- gelung, dass erst bei mehr als einem Dieselgroßfahrzeug (Fahrzeuge mit Druckluft- bremsanlagen) eine Abgasabsauganlage im Feuerwehrhaus vorhanden sein muss, entfallen. Nunmehr muss bereits bei einem Fahrzeug mit Dieselmotor, sofern eine Gefährdung für die Gesundheit nicht sicher ausgeschlossen werden kann, eine Abgasabsaugan- lage vorhanden sein.

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Nach Anlage 4, Abschnitt 5, Absatz 3 TRGS 554 ist eine Gefährdung von Personen genau dann nicht anzunehmen, wenn Diesel-Fahrzeuge unmittelbar nach dem Star- ten ausfahren und sich im Abstellbereich keine weiteren Personen aufhalten. Zudem muss der Abstellbereich nach der Ausfahrt des Fahrzeugs ausreichend gelüftet wer- den können. Auf eine ausreichende Nachlaufzeit raumlufttechnischer Anlagen ist hierbei zu achten. Es sollten zudem Spinde für die persönliche Schutzausstattung der Feuerwehrangehörigen vorhanden sein, die in separaten Umkleideräumen untergebracht sind. Die Alarmwege innerhalb der Feuerwehrhäuser sind möglichst kreuzungsfrei zu gestalten. Es sind ausreichend Parkplätze vorzusehen und diese sind, sowie auch die Fläche vor dem Feuerwehrhaus, ausreichend auszuleuchten. Der Stauraum vor dem Feuerwehrhaus muss mindestens der Fahrzeuglänge entsprechen. Die Flächenvorgaben für Schulungs- und Umkleideräume nach DIN 14092-1 sind einzuhalten. Schulungsräume sind mit ausreichend Tischen und Stühlen einzurichten und sollten für die Unterrichtsgestaltung mit Tafel, Flipchart, PC (vorzugsweise Laptop-PC), Beamer und Leinwand ausgestattet sein. Weiterhin ist nach Möglichkeit eine Geschlechter- sowie eine Schwarz-/Weiß- trennung zu realisieren. Büroraum, Lagerraum(räume) und Kücheneinrichtung sind nach den Erfordernissen der jeweiligen Ortsfeuerwehr zu gestalten (Anzahl Feuer- wehrangehöriger, Jugendfeuerwehr etc.). Für die Einsatzberichterstellung, die Ver- waltung und externe Kommunikation sind neben dem PC bzw. Laptop ein Internetzugang (viele Unterrichtsmaterialien sind heute aktuell über das Internet verfügbar) sowie ein Telefonanschluss und Fax, Kopierer und/oder Drucker notwendig. Die DIN 14092 macht für den erforderlichen Flächenbedarf einer Jugend- und Kin- derfeuerwehr keine abschließenden Angaben. Insbesondere die erforderliche Lager- fläche wird sehr häufig unterschätzt. Insofern ist die Fläche für eine Jugend- und Kinderfeuerwehr über die DIN 14092 hinaus zu definieren. Auch wird empfohlen für Kinder- und Jugendfeuerwehren eigene Aufenthaltsräume vorzuhalten. Da sich Feuerwehrhäuser bei Großschadenslagen und Katastrophen (Hochwasser, Schnee, lang andauernden Stromausfällen, etc.), nach allgemeinen Erfahrungen der Feuerwehren, automatisch zum Anlaufpunkt für die Bevölkerung bei Hilfeer- suchen und für allgemeine Fragestellungen entwickeln, sollten die Feuerwehrhäuser

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 92 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen eine Ersatzstromversorgung besitzen oder für eine externe Stromeinspeisung vor- bereitet werden, um die Verfügbarkeit hier sicher zu stellen. Dies ist in der Samtge- meinde Amelinghausen für die Schwer- und Stützpunktfeuerwehr erforderlich.

9.2 Ausstattung der Ortsfeuerwehren – Soll Die Zuständigkeitsgebiete der Ortsfeuerwehren wurden anhand der dort vorhan- denen Risiken, mit Hilfe eines in der Hessischen Feuerwehr- Organisationsver- ordnung – FwOVO – beschriebenen Verfahrens, hinsichtlich ▪ des Brandrisikos ▪ des Risikos Technischer Hilfeleistungen ▪ des Risikos von Gefahrgutunfällen (ABC- oder NBC-Gefahren) ▪ des Risikos von Wassernotfällen klassifiziert. Bei Erstellung der Abbildung 39 wurden die aufgeführten Risiken sowie besonderen Gefahrenschwerpunkte im Ausrückbereich zu Grunde gelegt. Die genannte hessische Regelung gibt weiter Hinweise zur Ausstattung einer Gemeindefeuerwehr mit taktischen Einheiten (Mannschaft und Feuerwehrfahrzeu- ge), in Abhängigkeit von der vorgenommenen Risikoeinstufung. Hier werden zu- nächst nur die erforderlichen Fahrzeuge bestimmt, die zur Besetzung mit den erforderlichen Feuerwehrangehörigen benötigt werden und nach Anzahl und Ausbildung unter Punkt 10 definiert. Die in der FwOrgVO aufgeführten Fahrzeug- typen wurden durch den Gutachter modernisiert und sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Aufgrund der Betrachtung des kritischen Schadensereignisses und der Gefährdungs- analyse sind in der Samtgemeinde Amelinghausen folgende Fahrzeugkonzeptionen erforderlich:

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Feuerwehr Fahrzeuge Bemerkung Schwerpunktfeuerwehr Amelinghausen ELW 1 HLF 20 StLF 20/25 DLK 12/9 (Interkommunal) GW-L 2 Stützpunktfeuerwehr Soderstorf LF 10 StLF 20/25 SW 2000 Landkreis + 3 Kommunen Ortsfeuerwehren mit erweiterter Grundausstattung Betzendorf TSF-W TLF 2000* Drögennindorf HLF 10** Oldendorf/Luhe TSF-W TLF 2000* Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung Raven/Rolfsen TSF-W Rehlingen TSF-W Tellmer TSF-W Wetzen TSF-W Abbildung 41: Sollausstattung an Fahrzeugen der Ortswehren ohne MTW-Fahrzeug *Erfordernis aufgrund der Waldgebiete ** B 209 Bundesstraße sowie Sicherstellung des zweiten Rettungssatzes

Die Tabelle berücksichtigt nicht die vorhandenen MTW-Fahrzeuge, die für die Arbeit der Jugendfeuerwehr erforderlich sind. Diese sind im allgemeinen aber für eine Ju- gendarbeit unerlässlich und sollten daher bei den Feuerwehren (siehe nachfolgende Tabelle) weiter verfügbar sein. Feuerwehr Fahrzeuge Bemerkung Drögennindorf MTF JF Oldendorf/Luhe MTF JF Sodersdorf MTF JF Abbildung 42: Sollausstattung an Fahrzeugen der Ortswehren mit MTW-Fahrzeug

Fahrzeugbeschreibungen Aufgrund der Gefahren- und Risikosituation in der Samtgemeinde Amelinghausen müssen, neben den Fahrzeugen für die erste Hilfsfrist, weitere Sonderfahrzeuge zur Verfügung gestellt werden. Hier nun die entsprechenden Fahrzeugbeschreibungen.

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ELW 1: (Einsatzleitwagen 1)

Einsatzleitwagen ELW 1 (DIN 14507-2) dienen vorwiegend der Einsatzleitung ▪ zur Anfahrt sowie Erkundung von Einsatzstellen ▪ als Hilfsmittel zur Führung von taktischen Einheiten ▪ als Hilfsmittel zum Führen von Verbänden mit Führungsgehilfen, jedoch oh- ne stabsmäßiger Führung.

Basis ist ein Kraftfahrzeug mit geschlossenem, serienmäßigem Aufbau, beispiels- weise ein Kleintransporter. Es dürfen nur Kraftfahrzeuge verwendet werden, die mindestens drei Einstiegtüren haben, eine Innenhöhe im begehbaren Teil von min- destens 1.350 mm aufweisen sowie zwei Kommunikationsarbeitsplätze mit einer gemeinsamen Arbeitsfläche von mind. 0,5 m² installiert haben. Hierdurch wird die Trennung von Leitstellenfunk und Einsatzstellenfunk an einem gemeinsamen Ar- beitstisch sicher gestellt. Der ELW 1 verfügt über diverse fernmeldetechnische Aus- rüstungsteile und ist das geeignete Fahrzeug für eine Abschnittsleitung.

HLF 10 (Hilfeleistungslöschfahrzeug)

Das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 10 ist ein Löschfahrzeug mit einer vom Fahrzeugmotor angetriebenen Feuerlösch-Kreiselpumpe mit einem Nennförder- strom von 2 000 l/min, einer Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe oder einer

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Schnellangriffseinrichtung, einem Löschwasserbehälter und einer feuerwehrtechni- schen Beladung für eine Gruppe, das zur Brandbekämpfung, zum Fördern von Was- ser und zum Durchführen technischer Hilfeleistungen dient, mit seiner Besatzung eine selbstständige taktische Einheit bildet, dessen Besatzung aus einer Gruppe (1/8) besteht. Das Fahrzeug hat eine zulässige Gesamtmasse von 12.000 kg (Klasse M nach DIN EN 1846-1).

HLF 20 (Hilfeleistungslöschfahrzeug)

Das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 20 ist ein Löschfahrzeug mit einer vom Fahrzeugmotor angetriebenen Feuerlösch-Kreiselpumpe mit einem Nennförder- strom von 1 000 l/min, einer Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe oder einer Schnellangriffseinrichtung, einem Löschwasserbehälter und einer feuerwehrtechni- schen Beladung für eine Gruppe, das zur Brandbekämpfung, zum Fördern von Was- ser und zum Durchführen technischer Hilfeleistungen dient, mit seiner Besatzung eine selbstständige taktische Einheit bildet, dessen Besatzung aus einer Gruppe (1/8) besteht. Die Gesamtmasse beträgt 15 000 kg und Massenreserve von mindestens 3 % der Gesamtmasse.

LF 10 (Löschgruppenfahrzeug) Das Löschgruppenfahrzeug LF 10 ist ein Löschfahrzeug mit einer vom Fahrzeugmo- tor angetriebenen Feuerlösch-Kreiselpumpe mit einem Nennförderstrom von 1.000 l/min, einer Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe oder einer Schnellangriffsein- richtung, einem Löschwasserbehälter und einer feuerwehrtechnischen Beladung für eine Gruppe, das überwiegend zur Brandbekämpfung, zum Fördern von Wasser und zum Durchführen einfacher technischer Hilfeleistungen dient, mit seiner Besatzung

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StLF 20/25 (Staffellöschfahrzeug 20/25)

Beim Staffellöschfahrzeug StLF 20/25 handelt es sich um ein Löschfahrzeug mit ei- ner vom Fahrzeugmotor angetriebenen Feuerlöschkreiselpumpe, einer Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe oder einer Schnellangriffseinrichtung, einem Lösch- wasserbehälter und einer feuerwehrtechnischen Beladung, dessen Besatzung aus einem Staffel (1/5) besteht und dessen Aufgabe vorrangig die Bereitstellung einer größeren Wassermenge wie auch der Nachschub von Löschwasser, insbesondere in wasserarmen Gebieten und außerhalb befestigter Straßen ist.

TLF 2000 Die DIN 14530-18 Löschfahrzeuge – Teil 18: Tanklöschfahrzeug TLF 2000 be- schreibt ein Tanklöschfahrzeug mit einer vom Fahrzeugmotor angetriebenen Feuer- löschkreiselpumpe, einer Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe oder einer Schnellangriffseinrichtung, einem Löschwasserbehälter und einer feuerwehrtechni- schen Beladung, dessen Aufgabe vorrangig die Bereitstellung von Löschwasser in

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 97 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen schwer zugänglichen Gebieten ist. Die Bezeichnung TLF 2000 steht für ein Tank- löschfahrzeug mit mindestens 2 000 Liter Löschwasservorrat (bei einem besonders kompakten Fahrgestell ist eine Reduzierung auf mindestens 1 800 Liter zulässig), einem optionalen, fest montierten Werfer und einer Gesamtmasse bis zu 10 000 kg (Klasse L oder M). Die Fahrzeugbesatzung besteht aus einem Trupp (1/2). Mit die- sem Tanklöschfahrzeug soll auch dem Bedarf nach einem TLF entsprochen werden, dass sich besonders zur Waldbrandbekämpfung eignet.

GW L 2 (Gerätewagen Logistik 1 )

Der Gerätewagen Logistik, GW-L2 (DIN 14555-21), ist ein Feuerwehrfahrzeug mit einer feuerwehrtechnischen Beladung und einer Ladefläche mit Ladebordwand. Es wird von der Feuerwehr, abhängig von der aufgenommenen Beladung, zur Beförde- rung von Ausrüstung, Löschmitteln und sonstigen Gütern kleineren Umfangs sowie zur Versorgung von eingesetzten Einheiten verwendet. Die Besatzung besteht aus einem Trupp (1/1) oder einer Staffel (1/5).

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DLK (Drehleiter) Die Drehleiter ist die mit Abstand am häufigsten vorkommende Hubrettungsfahrzeug der Feuerwehr. Heute verfügt sie meist über einen Korb, der am so genannten Leiterpark fest montiert ist oder (bei etwas älteren Fahrzeugen) in diesen eingehängt werden kann. Der Leiterpark besteht aus mehreren ineinander liegenden Leitersegmenten, die mo- torisch ausgefahren werden. Er ist mit einem Drehkranz auf dem Fahrzeugfahrgestell befestigt, der sich um 360° drehen lässt. Zur Bedienung des Leiterparks befindet sich auf dem Drehkranz neben der Leiter ein Steuerstand. Dieser wird meist vom Maschi- nisten bedient. Bei diesen Modellen gibt es zusätzlich die Möglichkeit, die Leiter vom Leiterkorb aus zu steuern. Um für den Betrieb der Leiter einen stabilen Stand zu schaffen und ein Umkippen zu verhindern, werden seitliche Abstützungen ausgefahren.

Menschenrettung: Die erste Aufgabe für die Drehleiter am Einsatzort ist die Menschenrettung. Bei Dreh- leitern mit Korb können die geretteten Personen im Korb sicher nach unten befördert werden.

Verletztenrettung: Am Leiterkorb kann eine Halterung für eine Krankentrage montiert werden. Dann ist es möglich, einen auf der Trage liegenden Verletzten schonend aus einer hochgele- genen Wohnung zur Erde zu transportieren. Aber man kann die Drehleiter auch zur Rettung von Verletzten aus Tiefen benutzen.

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Löschangriff von außen: Hierzu kann am Drehleiterkorb ein Wasserwerfer montiert werden. Hiermit kann ent- weder direkt von außen das Feuer bekämpft werden oder der Angriffstrupp kann vom Leiterkorb aus über einen Balkon oder durch ein Fenster ins Gebäude eindringen. Dann wird vom Wenderohr aus eine weitere Schlauchleitung ins Innere des Gebäu- des verlegt. Die feuerwehrtechnische Beladung von Drehleitern ist vergleichsweise gering. Ein wichtiger Bestandteil der Beladung ist ein Schlauch, der mindestens so lang ist, wie die voll ausgefahrene Leiter. Mit ihm wird der Wasserwerfer oder das Wenderohr im Leiterkorb mit Wasser versorgt. Zusammengekuppelte Schläuche können hierfür nicht verwendet werden, da der Schlauch auf den Leitersprossen liegt und eine Kupplung sich beim Ein- oder Ausfahren der Leiter sofort verhaken würde. Beleuchtung: Am Leiterkorb können Scheinwerfer oder Beleuchtungsballone zur Ausleuchtung einer Einsatzstelle befestigt werden. Belüftung: Über eine spezielle Halterung kann auch ein Lüfter angehängt werden. Rettung aus Höhen oder Tiefen: Zusätzlich ist auf der Drehleiter Ausrüstungsmaterial zur Absturzsicherung oder zur Rettung aus Höhen und Tiefen verlastet

TSF-W (Tragkraftspritzenfahrzeug) Löschfahrzeug mit einer Tragkraftspritze, einer Einrichtung zur schnellen Wasserab- gabe oder einer Schnellangriffseinrichtung, einem Löschwasserbehälter und einer feuerwehrtechnischen Beladung für eine Gruppe (1/8)2), dessen Besatzung aus ei- ner Staffel (1/5)2) besteht, überwiegend zur Brandbekämpfung dient und mit der zur Gruppe ergänzten Besatzung eine selbstständige taktische Einheit bildet. Die Maximallänge beträgt 6 300 mm, die Maximalbreite beträgt 2 300 mm und die Maximalhöhe beträgt 2 800 mm (gemessen bei Leermasse) jedoch mit aufgelegter Dachbeladung). Die max. zulässige Gesamtmasse des TSF-W beträgt 6 300 kg.

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MTF (Mannschaftstransportfahrzeug) Das Mannschaftstransportfahrzeug MTF (kein genormtes Feuerwehrfahrzeug) ist zur Beförderung von Feuerwehrpersonal und dessen persönlicher Ausrüstung, in der taktischen Stärke einer Gruppe (1/8), geeignet. Es sind nur serienmäßige Kombifahr- zeuge auf Kastenwagenbasis zu verwenden. In den Feuerwehren der Samtgemeinde Amelinghausen sind MTF Fahrzeuge zur Sicherstellung des Dienstbetriebes und insbesondere für die Jugend- und Kinderfeu- erwehr erforderlich. Ohne diese Fahrzeuge ist kein geordneter Dienstbetrieb möglich.

9.3 Erforderlichkeit einer Drehleiter Bei der Beurteilung der Notwendigkeit eines Hubrettungsgerätes sind zwei Einsatz- szenarien zu berücksichtigen. Einsatzszenario 1: Innerhalb der Kommune sind Gebäude vorhanden, deren Sicherstellung des zweiten Rettungsweges nur über die Drehleiter möglich ist. Bei diesem Einsatzszenario muss die Drehleiter nach 15 Minuten (Alarmierungszeit + Ausrückzeit + Anfahrtzeit + Rüst- zeit) den zweiten Rettungsweg bilden können. Einsatzszenario 2: Werden Hubrettungsfahrzeuge als Arbeitsgeräte bei der Brandbekämpfung oder bei der Technischen Hilfeleistung verwendet, ist es ausreichend, wenn diese als überört- liche Einsatzmittel nach dem Additionsprinzip in der Regel innerhalb von 30 Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle eintreffen.

Für das Einsatzszenario eins liegen dem Gutachter keine Hinweise und Erkenntnisse vor. Gebäude die evtl. das Einsatzszenario eins darstellen verfügen dann über zwei bauliche Rettungswege.

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Insofern ist zu bewerten wie Drehleitern aus anderen Gemeinden nach 30 Minuten präsent wären. Lt. Aufstellung des Gemeindebrandmeisters sind folgende Drehleitern in der Umgebung vorhanden.

Fahrzeugart Standort Entfernung [km] (Alarmierungszeit +

nach Ameling- Ausrückzeit + Anfahrt- kreis Land hausen Ortsmitte zeit + Rüstzeit) DLK 18-12 Lüneburg-Mitte LG 28,4 km 42,58 Minuten TM 40 Lüneburg-Mitte LG 28,4 km 42,58 Minuten DLK 23-12 Lüneburg-Süd LG 18,0 km 30,10 Minuten DLK 23-12 Winsen/Luhe WL 33,4 km 48,58 Minuten DLK 23-12 LG 45,1 km 62,62 Minuten DLK 23-12 Bad Bevensen UE 36,3 km 52,06 MInuten DLK 23-12 Uelzen UE 36,5 km 52,30 Minuten DLK 18-12 Uelzen UE 36,5 km 52,30 Minuten DLK 23-12 Munster HK 30,5 km 45,10 Minuten DLK L32A LG 33,3 km 48,46 Minuten

Bei der Berechnung wurde von einer Dispositionszeit von 1,5 Minuten, einer Aus- rückzeit von 4 Minuten und einer Rüstzeit von 3 Minuten ausgegangen. Die Durch- schnittgeschwindigkeit wurde mit 50 km/h angenommen. Es wird deutlich, dass nur die Drehleiter der Feuerwache Lüneburg Süd an die 30 Minuten herankommt. Grundsätzlich sind aber alle Drehleitern aus der Verpflichtung zur nachbarlichen Löschhilfe heraus, da sie alle über 15 km entfernt liegen. Grundsätzlich sollte hier mit dem Landkreis und den Nachbarkommunen über eine Interkommunale Lösung zur Anschaffung einer Dehleiter nachgedacht werden.

9.4 Schlauchausstattung Im Landkreis Uelzen ist ein Schlauchpool vorhanden. Der Schlauchpool befindet sich in der FTZ des Landkreises in . Gebrauchte Schläuche müssen dort gegen gereinigte Schläuche getauscht werden. Bei größeren Einsätzen tauscht die FTZ auf Anforderung durch die Einsatzleitung an der Einsatzstelle das verbrauchte Material aus.

9.5 Sonderlöschmittel – Soll Für die Abdeckung von größeren Bränden, insbesondere in den Industrie- und Gewerbebetrieben, sind größere Mengen Schaumbildner erforderlich. Es ist daher erforderlich, dass die Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen ausreichend Schaumbildner für die Brandbekämpfung vorhält.

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Insofern sind die zukünftigen Fahrzeuganschaffungen nach Norm mit den entspre- chenden Schaumbildnern anzuschaffen.

9.6 Umweltschutzausstattung – Soll Durch die vorhandenen Gewerbe- und Industriebetriebe, den Gefahrguttransport auf Bundesstraße, die künftige Entwicklung der Samtgemeinde Amelinghausen und die mögliche Zunahme von Gefahrstofftransporten auf der Straße, steigt auch die Gefahr von Umweltschäden durch Gefahrstoffe. Für die Menschenrettung wird in erster Linie eine Schutzausstattung für das Einsatzpersonal benötigt. Um den Gefahrenbereich näher bestimmen zu können, sind einfache Standard-Messgeräte (Ex-Ox-Meter, Multitest, etc.) für brennbare, gift- ige und ätzende Stoffe erforderlich. Beim Freiwerden von Gefahrstoffen an Land sind entsprechende Säcke mit Binde- mittel und Verschlüsse für Einlauföffnungen der Oberflächenentwässerung für eine Gefahreneingrenzung in der Regel ausreichend.

9.7 Alarmierungseinrichtungen – Soll Da die Feuerwehrangehörigen sich im Normalfall nicht in ihrem Feuerwehrhaus auf- halten, müssen sie im Einsatzfall alarmiert werden. Während dieses früher allgemein durch Sirenen erfolgte, ist heute zu berücksichtigen, dass auf Grund der deutlich besseren Wärmedämmung der Häuser (u. a. Fenster mit Doppelverglasung) auch eine bessere Schalldämmung eingetreten ist. Eine Alarmierung über Sirenen wird daher u. U. vom Feuerwehrangehörigen nicht wahrgenommen, der Weckeffekt nachts ist durch das Alarmsignal nicht sichergestellt. Heute sind daher als allgemeine Alarmierungseinrichtungen Funkmeldeempfänger (FME) gebräuchlich. Es sind je Ortsfeuerwehr so viele FME erforderlich, dass stets ausreichend Feuerwehrangehörige zur Besetzung der Fahrzeuge alarmiert werden. Als weitere Alarmierungseinheit kann, als Ergänzung zu dem Meldeempfänger, auch die Handyalarmierung erfolgen.

9.8 Personal, Ausbildung und Schutzausrüstung – Soll 9.8.1 Personalsoll Die gesetzlich definierte Mindeststärke für Ortsfeuerwehren ist auf die Samtgemein- de Amelinghausen prinzipiell übertragbar. Für Freiwillige Feuerwehren muss jedoch

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 103 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen besonders berücksichtigt werden, dass die aktiven Mitglieder nicht jederzeit verfügbar sein können und deshalb jede Einsatzfunktion mehrfach zu besetzen ist, um eine notwendige Alarmierungssicherheit der Freiwilligen Feuerwehr mit hoher Wahrscheinlichkeit erreichen zu können. Der zugrunde zu legende Personalfaktor zur Berechnung des Personalsolls in der Freiwilligen Feuerwehr ist deshalb u. a. von der Leistungsbereitschaft und insbesondere von der zeitlich individuellen Verfüg- barkeit des Personals abhängig. Das Personalsoll der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen ergibt sich aus der Betrachtung der zu besetzenden Einsatz- funktionen (Funktionssoll) und der Anzahl erforderlicher aktiver Mitglieder zur sicheren Besetzung dieser Funktionen.

9.8.2 Funktionssoll Für jede Ortsfeuerwehr wird, entsprechend der Mindeststärkeverordnung und der Schutzzielstufe 1, zunächst das Funktionssoll für eine Löschgruppe (Stärke 1/8, also 9 Funktionsstellen) oder Löschstaffel (Stärke 1/5, also 6 Funktionsstellen) als Standard zu Grunde gelegt. Da für das Erreichen der Schutzzielstufe 2 in jedem Fall auf die anderen Wehren im Gemeindegebiet zurückgegriffen werden kann, reicht es, wenn die Feuerwehren dieses Funktionssoll erfüllen. In den Feuerwehren sind zusätzliche, nach Abbildung 41 des Feuerwehr- bedarfsplanes, den Ortsfeuerwehren zugeordnete Sonderfahrzeuge mit den vorge- sehenen Besatzungen auszustatten. Mannschafts-Transport-Fahrzeuge (MTF), die nicht zur Erfüllung der Schutzzielstufe 2 benötigt werden (i. d. R. Fahrzeuge für die Jugendfeuerwehr oder den Transport von Einsatzkräften zur Einsatzstelle), werden nach Auffassung des Gutachters im Funktionensoll nicht berücksichtigt.

Sollstärke und Erreichungsgrad Als Teil des Schutzzieles der Samtgemeinde Amelinghausen ist die Mindest- einsatzstärke der Feuerwehr mit 9 bzw. 6 Feuerwehrangehörigen definiert worden. Die Ortsfeuerwehren müssen zum Erreichen des Schutzzieles also so mit Personal ausgestattet sein, dass diese Personalstärke innerhalb der vorgegebenen Einsatzzeit von 10 Minuten am Einsatzort eintrifft. Dies muss nicht zwangsläufig mit dem ersten Fahrzeug erfolgen. Dieses kann auch im Additionsverfahren durch nachrückende Kräfte anderer Ortswehren innerhalb der Schutzzielzeit bewerkstelligt werden.

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Das Obige gilt sinngemäß für die Schutzzielstufe 2, für die auch Angehörige der jeweils anderen Ortsfeuerwehren als Verstärkung mit weiteren Fahrzeugen heran- gezogen werden können. Die Mindeststärke der Ortsfeuerwehren muss daher ausreichen, um alle nach dem Ausstattungskonzept vorgesehenen Fahrzeuge für den Ersteinsatz besetzen zu können. Hierzu sieht im Land Niedersachsen die Mindeststärkeverordnung derzeit einen Personalfaktor von 2,0 vor, d. h. jede Funktionsstelle ist rechnerisch mit 2,0 Feuerwehrangehörigen auszustatten. Somit gilt allgemein: Funktionensoll * Personalfaktor = Mindeststärke Aus gutachterlicher Sicht entspricht ein Personalfaktor von 2,0 nicht mehr den heutigen Anforderungen. Wegen der häufig vom Wohnort (gleich Ortsfeuerwehr) relativ weit entfernten Arbeitsstätte und des, aufgrund der heute weit höheren Mobilität, völlig veränderten Freizeitverhaltens der Menschen, stehen die Feuerwehr- angehörigen heute viel seltener als früher in ihrem Heimatort zur Verfügung. Um die taktisch erforderlichen Einsatzstärken auch in ungünstigen Zeiträumen (Arbeits- und Schichtwechselzeiten, Feiertage, Urlaubszeiten, etc.) mit hoher Wahrscheinlichkeit erhalten zu können, sollte für die Personalplanung der Freiwilligen Feuerwehr durchschnittlich von einem Faktor von 3,0 für Schwer- und Stützpunktfeuerwehren und 4,0 für Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung ausge- gangen werden. Die Empfehlungen des Gutachters für die Sollstärke der Feuerwehr der Samtge- meinde Amelinghausen, auf der Basis eines Personalfaktors von 3,0 bzw. 4,0, sind in Abbildung 49 aufgeführt. Die in der Tabelle ebenfalls enthaltenen, auf der Grundlage der Mindeststärkenverordnung des Landes Niedersachsen mit dem Personalfaktor 2,0 berechneten, Einsatzkräfte stellen das unabdingbar erforderliche Minimum dar, das keinesfalls unterschritten werden darf. Als wichtiges Ergebnis aus Abbildung 49 ist grundsätzlich festzuhalten, dass die Ortsfeuerwehren in der Samtgemeinde Amelinghausen mit der Ist-Stärke die Stärke nach Feuerwehrorganisationsverordnung und zum Teil auch den vorgeschlagenen Faktor des Verfassers erfüllen. Aufgrund der stagnierenden Einwohnerzahlen und des demographischen Wandels, der häufig vom Wohnort (gleich Ortsfeuerwehr) relativ weit entfernten Arbeitsstätten und des veränderten Freizeitverhaltens der Menschen, wird der Personalfaktor in den nächsten Jahren anzuheben sein.

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9.8.2.1 Jugend- und Kinderfeuerwehr Zur Gewinnung von Nachwuchs und der damit verbundenen Sicherung der Einsatz- bereitschaft in der Zukunft, kommt der Nachwuchsorganisation Jugend- und Kinderfeuerwehr eine überragende Bedeutung zu. Daher muss jede Feuerwehr in der Lage sein, Jugendliche aus dem Einzugsbereich zu motivieren, der Kinder- und Jugendfeuerwehr beizutreten. Hierzu gehört eine angemessene Ausstattung der Ortsfeuerwehr, die den besonderen Anforderungen der Nutzung durch Kinder und Jugendliche gerecht wird. Insbesondere sollten vorrangig für die Jugendfeuerwehr entsprechende MTF-Fahrzeuge (MTF) vorhanden sein, um auch Aktivitäten außer- halb des Ortsteiles durchführen zu können.

9.9 Sonderfunktionen – Soll Zur Erfüllung ihrer Einsatzaufgaben müssen die Feuerwehren der Samtgemeinde Amelinghausen eine Anzahl von Sonderfunktionen bereithalten. Hierzu gehören insbesondere Maschinisten mit der Befähigung, die jeweils vorhandenen Sonderfahrzeuge zu fahren und zu bedienen. Für das Fahren der Einsatzfahrzeuge sind entsprechende Führerscheinklassen bzgl. der zulässigen Gesamtmassen der Fahrzeuge erforderlich. Für die erforderlichen Fahrzeuge nach Abbildung 41 sind in den Ortfeuerwehren entsprechende Führer- scheine vorzuhalten. Es müssen daher heute deutlich mehr Feuerwehrangehörige den entsprechenden Führerschein der Klasse B und den Führerschein Klasse C1 (zGG. bis 7,5 t) erwerben. Hier können entsprechend der Verordnung zur Erteilung einer Fahrberechtigung an ehrenamtlich tätige Angehörige der Freiwilligen Feuer- wehren, der nach Landesrecht anerkannten Rettungsdienste, des technischen Hilfs- werks sowie sonstiger Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes (Fahr- berechtigungsverordnung – FahrBVO) Fahrberechtigungen erlangt werden (Feuer- wehrführerschein). Die Fahrberechtigung für Einsatzfahrzeuge können bis zu einer zulässigen Gesamt- masse von 4,75 t, auch mit Anhänger und bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von 7,5 t, ebenfalls mit Anhänger, entsprechend der FahrBVO erteilt werden. Für Feuerwehrfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t – dies sind insbesondere HLF 20/16, GW-L2, TLF 3000, etc. – ist der Führerschein Klasse C (zGG. > 7,5 t) erforderlich.

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Künftig ist also davon auszugehen, dass neu in die Einsatzabteilung eintre- tende Feuerwehrangehörige eine zusätzliche Fahrerlaubnis bzw. den Feuer- wehrführerschein erwerben müssen. Dies bedeutet erhöhten Zeitaufwand bei den Feuerwehrangehörigen und erhöhte Kosten für die Kommune. Hat eine Gemeinde die Kosten für den Erwerb eines LKW-Führerscheins für einen Feuer- wehrmann übernommen, muss dieser sie nicht zurückzahlen, auch wenn er sich vorher zu einer anteiligen Kostentragung verpflichtet hatte. Dieses wurde vom Bayrischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) in dem Urteil vom 24.04.2015 (Az.: 4 BV 13.2391) entschieden. Es ist nicht damit getan, für jedes vorhandene Fahrzeug ein oder zwei Maschinisten bereitzuhalten. Unter Bezug auf die Ausführungen zum erforderlichen Personalfaktor der Freiwilligen Feuerwehren (Abbildung 49) und wegen der zentralen Bedeutung geeigneter Maschinisten – ohne Fahrer kein Ausrücken – ist ein Maschinisten Faktor (analog zum Personalfaktor) von 5 heute angemessen. Des Weiteren müssen ausreichend Feuerwehrangehörige mit einer Ausbildung als Atemschutzgeräteträger (AGT) in jeder Feuerwehr vorhanden sein. Maßstab für die erforderliche Anzahl sind die vorhandenen Atemschutzgeräte multipliziert mit einem AGT-Faktor, der heute keinesfalls unter 4 liegen sollte.

Aus- und Fortbildung – Soll Der notwendige Ausbildungsstand in der Freiwilligen Feuerwehr ist in den Vor- schriften des NBrandSchG und den darauf aufbauenden Verordnungen, die vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres, Sport und Integration erlassen wurden, gesetzlich festgelegt. Darüber hinaus werden in Unfallverhütungsvorschriften und den, von der Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen (FUK) aufgestellten Richtlinien und Vorgaben zur Sicherstellung eines geringen Unfall- und Verletzungsrisikos im Feuerwehrdienst, weitere Aus- und Fortbildungen für die aktiven Mitglieder in der Freiwilligen Feuerwehr vorgeschrieben. Die erforderliche Primärausbildung der aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr umfasst die Bereiche Grund-, Funktions-, Führungskräfte- und Führerschein- ausbildung. Zur Sicherstellung der erforderlichen dauerhaften Leistungsfähigkeit und Einsetz- barkeit der Angehörigen der Einsatzabteilung, muss eine ständige Fort- und Weiterbildung der aktiven Mitglieder erfolgen.

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Daher wurde in der FwDV 2 festgelegt, dass „eine funktionsgerechte und regelmäßige Fortbildung neben der Teilnahme an Einsätzen zur Erhaltung und Aktualisierung des Leistungsstandes unbedingt erforderlich ist und jeder Feuerwehr- angehörige jährlich mindestens an 40 Stunden Fortbildung am Standort teil- nehmen soll.“ Hieraus ergibt sich folgender Ausbildungsbedarf für die Feuerwehr der Samtgemein- de Amelinghausen:

Grundausbildung Sämtliche Mitglieder der Feuerwehr, die aktiven Dienst leisten, müssen in einem 2- teiligen Truppmannlehrgang ausgebildet werden. Pro Jahr werden daher im Landkreis Lüneburg entsprechende Lehrgänge durchgeführt, um dem i. d. R. aus der Jugendfeuerwehr übertretenden Nachwuchs das mindestens erforderliche Fachwissen zu vermitteln. Hierfür sind qualifizierte Ausbilder, Einsatzfahrzeuge, Schulungsräume, bauliche Anlagen und Übungsflächen für praktische Übungen, Lehrmaterialien und Ausbildungsmedien erforderlich.

Funktionsausbildung Zur Durchführung der Aufgaben bei Brand- und Hilfeleistungseinsätzen sind für verschiedene Funktionen Spezialqualifikationen erforderlich. Dies sind insbesondere: ▪ Atemschutzgeräteträger (zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in- nerhalb baulicher Anlagen) ▪ Fahrer und Maschinisten für Feuerwehrfahrzeuge (zum Fahren der Einsatz- fahrzeuge sowie dem Bedienen der Pumpen und sonstigen Aggregate) ▪ Sprechfunker (als Nachrichtenübermittler in den Netzen der BOS).

Des Weiteren sind zur Bedienung einiger technischer Gerätschaften bestimmte Qualifikationen zwingend vorgeschrieben (z.B. Ausbildung an der Motorsäge, als Bootsführer, etc.).

Führungskräfteausbildung Eine effiziente Organisation und Führung der Feuerwehrkräfte ist nur möglich, wenn eine funktionelle Führungshierarchie vorgegeben und durch die Ausbildung geeigneter Einsatzkräfte zu Führungskräften auf den verschiedenen Ebenen um-

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 108 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen gesetzt wird. Entsprechende Vorgaben sind in den gesetzlichen Grundlagen verankert. Diese Ausbildungsinhalte werden an den Landesfeuerwehrschulen vermittelt. Die Angehörigen der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen werden für die Dauer des jeweiligen Lehrganges dorthin entsandt.

Führerscheinausbildung Die Notwendigkeit für zusätzliche Führerscheine der Klasse C 1 bzw. C ergibt sich aus der Tabelle 41 für die dort festgelegten Fahrzeuge. Die Führerscheinausbildung erfolgt an privaten oder öffentlichen Fahrschulen, diese erheben hierfür Entgelte.

Laufende Fortbildung aller aktiven Mitglieder Zur Aufrechterhaltung der Mindestqualifikation sind alle aktiven Mitglieder im Umfang von mindestens 40 Stunden pro Jahr fortzubilden. Die Fortbildung wird innerhalb der Ortsfeuerwehren durch die Ortsbrandmeister im Rahmen des regelmäßigen Dienstes eigenständig organisiert und umgesetzt. Sie umfasst theoretische und praktische Bestandteile. Hier wird empfohlen, die Ausbildung auch unter Einbe- ziehung der Nachbarfeuerwehren voranzutreiben.

Leistungsnachweis der Atemschutzgeräteträger (AGT) Nach erfolgreicher Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger (AGT) sind jährlich zwei Leistungsüberprüfungen (davon eine als kontrollierte Belastungsübung) durchzu- führen, um die Voraussetzungen zur Verwendbarkeit als Atemschutzgeräteträger weiterhin zu erfüllen (FwDV 7). Eine dieser Übungen sollte als sogenannte Heißübung an einer Brandübungsanlage oder als Übung unter Chemikalienschutzanzug durchgeführt werden.

Fortbildung der Führungskräfte Mindestens einmal jährlich ist es erforderlich, die Führungskräfte der Feuerwehr (Ortsbrandmeister, Stellvertretende Ortsbrandmeister, Führer der Zugverbände, Ge- meindebrandmeister) zur Erhaltung und Aktualisierung des Leistungsstandes fort- zubilden. Der Gutachter empfiehlt, diese Fortbildung möglichst in Seminarform (z. B. Freitagnachmittag bis Sonntagmittag) zusammenhängend durchzuführen. Die Vorbe- reitung und Organisation dieser Fortbildung sollte durch die Führungsspitzen der

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Feuerwehr erfolgen. Es wird weiter empfohlen, neben eigenen Führungskräften und besonders fachkundigen Angehörigen der FF der Samtgemeinde Amelinghausen auch externe Dozenten (Führungskräfte anderer Feuerwehren, Verwaltungsfach- leute, Juristen, Polizei, Lehrkräfte der Landesfeuerwehrschulen, Notärzte, etc.) ein- zuladen.

Sonstige Weiterbildungen Aus den Aufgabenstellungen und rechtlichen Vorgaben ergeben sich zusätzliche Qualifikationserfordernisse an die Feuerwehrangehörigen, die in bestimmten Inter- vallen zu wiederholen sind. Die in der nachfolgenden Abbildung aufgeführten Fort- bildungsnotwendigkeiten sind in der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen erforderlich. Die Abbildung erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Fortbildung Zu schulende Feuer- Empfohlener Intervall wehrangehörige Erste Hilfe alle Alle 3 Jahre Motorsägen Kettensägenführer jährlich AGT-Notfalltraining Atemschutzgeräteträger Alle 3 Jahre Maschinistenfortbildung Maschinisten Alle 3 Jahre Technische Hilfeleistung alle Alle 3 Jahre Nachschulung Sprechfunker Alle Sprechfunker Nach Ausbildung im digi- talen Funk alle 3 Jahre. Abbildung 43: Sonstige Fortbildung der Feuerwehrangehörigen (Beispielhaft)

Sonstige, insbesondere für Führungskräfte ggf. erforderliche Fortbildungen, könnten z. B. Seminare zur Konfliktbewältigung oder Präsentationstechnik sein.

Aus- und Fortbildungskosten Die o. g. Aus- und Fortbildungsmaßnahmen können zum Teil durch ehrenamtliche Ausbilder der Freiwilligen Feuerwehr durchgeführt werden. Deshalb entstehen nur verhältnismäßig geringe Kosten für Ausbilder- oder Dozententätigkeiten. Bei Lehr- gängen an einer der Landesfeuerwehrschulen übernimmt das Land die Kosten für die Unterbringung und die Ausbildungsmaßnahme. Durch die Samtgemeinde Ame- linghausen ist jedoch, auf Anforderung, der durch den Arbeitgeber weiterzuzahlende Verdienst zu erstatten. Zur Aufrechterhaltung der Atemschutztauglichkeit und der

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Fahrerlaubnis entstehen laufende Kosten für die regelmäßig durchzuführenden Untersuchungen und Verwaltungsarbeiten. Zur Deckung der im Zusammenhang mit der Aus- und Fortbildung durchschnittlich entstehenden Kosten muss die Samtgemeinde Amelinghausen entsprechende Mittel bereit stellen.

9.10 Schutzkleidung Persönliche Ausrüstung Nach § 14 Persönliche Ausrüstung und Dienstkleidung der FwVO tragen die aktiven Mitglieder im Einsatz- und Übungsdienst die persönliche Ausrüstung. Die persönliche Ausrüstung wird situationsabhängig getragen. Sie schützt vor den Gefahren des Feuerwehrdienstes bei Ausbildung, Übung und Einsatz. Sie umfasst den Rumpf- schutz, den Kopfschutz, den Handschutz und den Fußschutz.

Nr. Gegenstand Beschreibung

1. Rumpfschutz hochgeschlossene und ungefütterte Jacke mit verdeck- tem Reißverschluss und Haftbandverschluss, zwei Sei- tentaschen mit Patte, zwei Brusttaschen, die linke Brust- tasche als Funkgerätetasche gestaltet, Brusttaschen mit Patten, eingesetzte Ärmel ohne Bündchen, aufgesetzter Feuerwehr- 1.1 Umlegekragen mit Druckknopfverschluss, offen und ge- Einsatzjacke schlossen zu tragen, Kordelzug im unteren Saum; zwei horizontal umlaufende Reflexstreifen am unteren Ja- ckenrand, je ein umlaufender Reflexstreifen an den Är- meln, abnehmbarer Koller mit Reflexstreifen und Auf- druck „FEUERWEHR“. a) Rundbundhose mit angeschnittenem Bund, zwei eingesetzten Seitenta- schen, einer Gesäßtasche mit verschließbarer Patte und zwei aufgesteppten Blasebalgtaschen mit Patten, Bund- schlaufen für Gürtel, Bundschließknopf, Schlitzverschluss Feuerwehr- mit Knöpfen oder Reißverschluss, Knieverstärkungen, 1.2 Einsatzhose zwei horizontal umlaufende Reflexstreifen um die Hosen- beine oder b) Latzhose mit zwei eingesetzten Seitentaschen, einer Gesäßtasche mit verschließbarer Patte, zwei aufgesteppten Blasebalg-

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Nr. Gegenstand Beschreibung taschen mit Patten, eingearbeiteter Schlitz mit Knöpfen oder Reißverschluss, angeschnittener Bund und ange- setzter Latz mit aufgesetzter Reißverschlusstasche; Hin- terhose mit hochgezogenem Bund, zwei seitliche Schlitz- verschlüsse mit je zwei Knöpfen, zusätzlich an jeder Seite des Bundes ein Knopf zum Verstellen, angenähte Hosen- träger teils aus elastischem Material, verstellbare Einhak- schließen mit Einhängevorrichtung für die Hosenträger am Brustlatz, Knieverstärkungen, zwei horizontal umlau- fende Reflexstreifen um die Hosenbeine.

Feuerwehr- 1.3 Nach DIN EN 469 mit der Leistungsstufe 2. Einsatzüberjacke Feuerwehr- 1.4 Nach DIN EN 469 mit der Leistungsstufe 2. Einsatzüberhose 2. Kopfschutz 2.1 Feuerwehrhelm Nach DIN EN 443. Feuerschutz- 2.2 Nach DIN EN 13911. haube Dunkelblau, amerikanische Baseballcap-Form, mit lan- gem Schirm, verstellbarer Verschluss zur Größenregulie- rung. 2.3 Arbeitsmütze Die Arbeitsmütze soll zur Einsatzkleidung getragen wer- den, wenn nicht der Feuerwehrhelm zu tragen ist.

3. Handschutz Feuerwehr- Nach DIN EN 659. 3.1 schutz- Soweit thermische Einwirkungen sicher ausgeschlossen handschuhe werden können: nach DIN EN 388, 4. Fußschutz Feuerwehr- Nach DIN EN 15090 Typ 2, wahlweise Schnürstiefel oder 4.1 schutz- Schaftstiefel. schuhwerk

In diesem Zusammenhang möchte der Verfasser auf die sehr ausführlichen Informa- tionen der FUK hinweisen. Bei Einsätzen, insbesondere unter Atemschutz, werden die Einsatzkleidungen er- heblich kontaminiert. Beim Waschen der Schutzkleidung zu Hause besteht die

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Gefahr der Kontaminationsverteilung auf die restliche Kleidung der Familie (Ehefrau, Kinder, etc.). Daher muss die Einsatzkleidung entweder von einer Wäscherei gerei- nigt werden oder es müssen an einigen Standorten (z. B. bei den Schwer- und Stützpunktfeuerwehren) entsprechende Industriewaschmaschinen und Trockner aufgestellt werden, damit die Einsatzkleidung dann von der Feuerwehr selbst gereinigt werden kann. Des Weiteren ist für eine Feuerwehr der Größenordnung der Samtgemeinde Amelin- ghausen Reservekleidung vorzuhalten. Nach Einsätzen muss die kontaminierte Einsatzkleidung ersetzt werden.

Atemschutz Umluftunabhängige Atemschutzgeräte und Atemanschlüsse werden i. d. R. auf den Feuerwehrfahrzeugen vorgehalten. Die Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghau- sen muss zum unmittelbaren Einsatz die entsprechend der jeweiligen Fahrzeug- normen vorgesehene Anzahl Atemschutzgeräte vorhalten, sodass sich auf der Grundlage der Tabelle 41 (Fahrzeugübersicht) verlastete umluftunabhängige Atem- schutzgeräte und Atemschutzanschlüsse ergeben. Eine ausreichende Anzahl von Geräten zur Atemschutzdokumentation ist vor- zuhalten. Um bei Bedarf Atemschutzgeräte an einer Einsatzstelle wieder ein- satzbereit zu machen, um sie ggf. mehrfach nutzen zu können, sind i. d. R. Ersatz- Atemluftflaschen, Ersatz-Lungenautomaten und Ersatz-Atemanschlüsse erforderlich. Diese müssen so zeitgerecht zur Verfügung stehen, dass der Wechsel von Atemluftflaschen – und ggf. Atemschutzgeräteträger – nicht zu einer Unterbrechung laufender Einsatzmaßnahmen führt.

Schutzausrüstung gegen ABC-Gefahren Bei Schadensfällen, bei denen Gefahrstoffe frei werden, müssen die Einsatzkräfte der Feuerwehr gegen die Auswirkungen giftiger und ätzender Stoffe geschützt werden. In erster Linie dient hierzu der auch bei Brandeinsätzen verwendete um- luftunabhängige Atemschutz. Dieser allein ist jedoch bei bestimmten Stoffen, die in der Samtgemeinde Amelingha- usen z. B. im Bereich verschiedener Unternehmen oder auf den Straßen vorhanden sind, nicht ausreichend. Die Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen muss

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 113 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen daher mindestens mit so viel Chemikalienschutzanzüge ausgerüstet sein, dass eine Menschenrettung im Erstangriff durchgeführt werden kann. Während einer Brandbekämpfung, technischen Rettung oder anderer Hilfeleistungen können Feuerwehrleute vielen unterschiedlichen Gefährdungen ausgesetzt sein. Diese sind möglichst ganz auszuschalten oder zumindest auf ein vertretbares Risiko zu verringern. Hierzu müssen: die möglicherweise vorhandenen Gefahren, die Wahrscheinlichkeit, dass Feuerwehreinsatzkräfte ihnen ausgesetzt sind sowie die möglichen Folgen einer solchen Exposition ermittelt werden. Diese drei Schritte werden auch unter dem Begriff der Gefährdungsbeurteilung zusammengefasst.

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10. Ist-Struktur der Freiwilligen Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen Die Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen muss auf Dauer die dargestellte Sollausrüstung vorhalten und einsetzen. Es handelt sich hierbei um den erforderli- chen Bedarf aufgrund der Gefahrenanalyse und das vorgeschlagene Schutzziel. Si- cherlich sind bei allen Maßnahmen immer auch die finanziellen Verfügbarkeiten zu berücksichtigen, Feuerwehr ist aber nun einmal eine Pflichtaufgabe.

10.1 Ausrückbereiche, Erreichungsgrad, Feuerwehrhäuser – Ist 10.1.1 Ausrückbereiche und Erreichungsgrad – Ist Die vorhandene Struktur der Feuerwehr in Teileinheiten (Ortsfeuerwehren) und der räumlichen Verteilung ist in der Samtgemeinde Amelinghausen vorhanden. Hierbei hat die Feuerwehr sich in Zügen aufgeteilt. FF Amelinghausen RW/Rüstwagen/VW-MAN/1987 MTW/Mannschaftstransportwagen/2009 TLF16/25-//Tanklöschfahrzeug/2.900 L./MAN/2002 LF16/12-Löschgruppenfahrzeug/1.300 L./MAN/2001 Zug I ELW/Einsatzleitwagen/2001/Ford DLK12/9-Drehleiter/1993 GW-Mess/Gerätewagen- Mess/Landkreisfahrzeug/1979 Anhänger Jugendfeuerwehr/2013 Schaummittelanhänger/1959

FF Soderstorf LF 16TS/Löschgruppenfahrzeug/Ehemals LK Lbg./1986 SW 2000/Schlauchwagen/Mercedes /2011 TLF8/W-Tanklöschfahrzeug-Wald/1.800 L./Mercedes-Unim./1986 Anhänger Ölsperre/1987 Zug II ELW/Einsatzleitwagen/VW/2001 MTW als Jugendfeuerwehrbus/1999

FF Raven/Rolfsen LF 16/12-Löschgruppenfahrzeug/Iveco-Mag./1.200 L./1990 FF Drögennindorf Zug III LF10/6-Löschgruppenfahrzeug/1.200 L./2004

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MTW als Jugendfeuerwehrbus/Ford/1998

FF Oldendorf/L. TSF/Tragkraftspritzenfahrzeug/Daimler Benz/1998 TLF8/W-Tanklöschfahrzeug-Wald/1.800 L./Mercedes-Unim./1988 MTW als Jugendfeuerwehrbus/VW/2005

FF Wetzen TSF-W/Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser/800 L./MAN/2002 MTW als Jugendfeuerwehrbus Anhänger Jugendfeuerwehr/2013

FF Betzendorf TSF 8.8/Tragkraftspritzenfahrzeug/Ford/1997 TLF8/W-Tanklöschfahrzeug-Wald/1.800 L./Mercedes-Unim./1987 MTW als Jugendfeuerwehrbus/Mercedes/ 2010

FF Rehlingen Zug IV TSF/Tragkraftspritzenfahrzeug/VM/1992 MTW als Jugendfeuerwehrbus Light-Water-Anhänger/1992

FF Tellmer TSF/Tragkraftspritzenfahrzeug/VW/1987

10.1.2 Abdeckradien Um die Abdeckung des Gemeindegebietes beurteilen zu können, hat Frau Andrea Struve vom IT-Service des Landkreises Lüneburg, nach Vorgaben des Verfassers entsprechende Radien nach der Tabelle 28 erstellt.

10.1.3 Radienabdeckung Die im Anhang dargestellte Radien Abdeckung für die erste Hilfsfrist zeigt, dass die bebauten Gemeindegebiete nach der jetzigen Standortstruktur abgedeckt werden können. Da die allgemeine Tagesverfügbarkeit und die Tagesverfügbarkeit der Atemschutzgeräteträger in den Ortsfeuerwehren, bis auf wenige Ausnahmen, als ausreichend angesehen werden kann, bestehen auch hier keine Bedenken. Die vor- handenen Zugeinteilungen kompensieren natürlich die fehlenden Funktionsträger in den einzelnen Feuerwehren.

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In Bezug auf die Hilfsfrist 2, die sogenannte Unterstützungskomponente, kann das gesamte Gemeindegebiet mit den vorhanden Feuerwehren abgedeckt werden. Grundsätzlich könnte das Gemeindegebiet aber mit weniger Feuerwehrstandorten für die erste Hilfsfrist abgedeckt werden. Ein Mehr an Feuerwehren bedeutet für die Bürger auch ein Mehr an Sicherheit. Trotzdem sind in einigen Feuerwehren die Per- sonenzahlen bedenklich. Der Verfasser möchte hier auf die zukünftigen Strukturen unter Punkt 11 verweisen.

10.1.4 Tagesalarmsicherheit In vielen Kommunen in Deutschland ist das größte Problem der Freiwilligen Feuer- wehren die Tagesverfügbarkeit ihrer Einsatzkräfte. Nach der FwVO werden mindes- tens 100 % Reserve verlangt. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr aus verschiedenen Gründen nicht ständig vor Ort anwesend sind (Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde, Krankheit, Urlaub, etc.). Im Umkehrschluss lässt sich hieraus nun die Forderung ableiten, dass, wenn eine Feuerwehr die Tagesverfügbarkeit nicht gewährleisten kann, der Quotient der Re- serve erhöht werden muss. Aufgrund der Datenvorgaben der Feuerwehren und der Prüfung der grundsätzlichen Verfügbarkeit der Feuerwehren in den letzten 2 Jahren kann eine Aufstellung der Tagesverfügbarkeit der einzelnen Feuerwehren dargestellt werden. Hierbei ist es dem Verfasser sehr wichtig darauf zu verweisen, dass die nur teilweise verfügbaren Kräfte nicht ganzheitlich ausgeschlossen werden können. Die FwVO geht davon aus, dass bei einer 100 prozentigen Personalreserve die Ge- meinde über eine leistungsfähige Feuerwehr verfügt. Somit ist die rechnerische Verfügbarkeit des Personals aus den Mitgliedern der Feuerwehr vor Ort und den teilweise vorhandenen Mitgliedern vor Ort zu bestimmen. Hierbei werden die teil- weise vorhandenen Mitglieder zu 50 % angesetzt. Hieraus lässt sich für die

Ortsfeuerwehren folgendes verfügbares Personal berechnen:

Feuerwehr

-

e

g-

gesamt

bar

Differenz

Erforderliche

Tagesverfü

AktiveKam

raden Personenzahl

Amelinghausen 81 15 27 -12 Betzendorf 30 9 9 0

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Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen

Feuerwehr

-

e

g-

gesamt

bar

Differenz

Erforderliche

Tagesverfü

AktiveKam

raden Personenzahl

Drögennindorf 43 19 9 + 10 Oldendorf/Luhe 42 20 9 + 11 Raven/Rolfsen 34 8 6 + 2 Rehlingen 38 13 6 + 7 Soderstorf 39 11 18 - 7 Tellmer 28 15 6 + 9 Wetzen 44 18 6 + 12 128 96 Abbildung 44: Tagesverfügbarkeit der Feuerwehren

In der vorgenannten Abbildung wird die Verfügbarkeit der Kräfte am Tage, im Ver- gleich mit den erforderlichen Kräften der zukünftigen Fahrzeugkonzeption abgegli- chen. Die Feuerwehr Sodersdorf kann die erforderliche Personalverfügbarkeit entspre- chend dem Fahrzeugpark nicht sicherstellen. Die anderen Feuerwehren können die Personalverfügbarkeit entsprechend ihren Fahrzeugen sicherstellen. Für den Einsatz unter Atemschutz gelten die Regeln der FwDV 7, wonach nur Trupp- weise vorgegangen werden darf. Ein Trupp besteht aus dem Truppführer und dem Truppmann (somit 2 Feuerwehrmitglieder). Für Einsätze unter Atemschutz ist min- destens ein Sicherungstrupp einsatzbereit an der Einsatzstelle vorzuhalten. Nur im Zuge einer Menschenrettung aus einem brennenden oder verqualmten Ge- bäude/Raum kann der Trupp ohne Sicherungstrupp vorgehen. Hier ist aber durch nachrückende Kräfte der Sicherheitstrupp als erstes bereit zu stellen. Diese Einsatz-

form stellt ein großes Risiko für die Einsatzkräfte dar.

Feuerwehr

Gesamt

Differenz

Erforderlich

AGT vor AGT Ort

AGT Vor AGT Ort AGT AGT Amelinghausen 25 11 10 + 1 Betzendorf 8 3 4 - 1

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Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen

Feuerwehr

Gesamt

Differenz

Erforderlich

AGT vor AGT Ort

AGT Vor AGT Ort AGT AGT Drögennindorf 15 6 4 + 4 Oldendorf/Luhe 18 10 4 + 7 Raven/Rolfsen 7 0 4 - 4 Rehlingen 17 5 4 + 1 Soderstorf 16 2 8 - 6 Tellmer 2 1 4 - 3 Wetzen 7 1 4 - 3 115 39 46 - 4 Abbildung 45: Tagesverfügbarkeit AGT der Feuerwehren

Die Anzahl verfügbaren Atemschutzgeräteträger am Tage liegt mit 42 Personen un- terhalb der Anzahl der vorhandenen Geräte. Es sollten in jeder Feuerwehr mindeste- ne so viel AGT vor Ort sein damit die Geräte besetzt werden können. Die Feuerweh- ren Raven/Rolfsen, Tellmer und Wetzen können aufgrund der geringen AGT (unter 2) das erste Schutzziel nicht alleine sicherstellen. Die Anzahl der AGT vor Ort bei der Feuerwehr Soderstorf ist mit 2 ebenfalls zu gering. Es ist sehr wichtig, die Anzahl der AGT am Tage zu sichern und auf Dauer weiter auszubauen. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Verfügbarkeit sollte in der Samtgemeinde Amelinghausen eine separate Alarmierung der Atemschutzgeräteträger bei gewissen Einsatzstichworten in entsprechenden Einsatzgruppen, über AAO, erfolgen.

Erreichungsgrad Die Beurteilung des Erreichungsgrades ist aus den vorhandenen Unterlagen nicht abschließend zu beurteilen. Insbesondere ist die Definition der Brände nach dem kritischen Wohnungsbrandereignis und anderen Brandereignissen nicht erkennbar. Aufgrund der guten Tagesverfügbarkeit kann allerdings davon ausgegangen werden, dass der Erreichungsgrad von 80 % erreicht wird. Dies kann endgültig erst nach den zukünftigen jährlichen Statistiken beurteilt werden.

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10.1.5 Feuerwehrhäuser Die Vorhaltung von Feuerwehrhäusern ist eine verpflichtende Aufgabe der Kommu- nen in Niedersachsen. Bei der Besichtigungstour durch die Samtgemeinde Ameling- hausen wurden alle Feuerwehrhäuser besichtigt. Das Ergebnis ist aus der nachfol- genden Übersicht zu entnehmen. Sicherlich ist allen Beteiligten klar, dass nicht alle Feuerwehrhäuser die Anforderun- gen der Normvorgaben erfüllen können. Insofern sind gewisse Defizite zu akzeptie- ren. Es empfiehlt sich ein Sanierung- und Erweiterungskonzept für die Feuerweh- häuser zu erstellen, um somit die Mängel in Zukunft sukzessiv abzubauen. Bei zukünftigen Bauvorhaben ist die erforderliche Lagerfläche für Jugend- und Kin- derfeuerwehren zu berücksichtigen. Auch wird empfohlen, einen Reservestellplatz mit einzuplanen.

Feuerwehr

Herren

Damen

-

-

Küche

WC

LagerPSA

WC

Büro/Bespr.

Stiefelwäsche

mkleideDamen

Fahrzeughalle

DuscheHerren

DuscheDamen

Schulungsraum

Lager/Werkstatt

UmkleideHerren

U Besprechungsraum

( 0 = Räume fehlen; X = Räume sind vorhanden; FH-Fahrzeughalle, ./. Räume nicht erforderlich) Amelinghausen 6 x x 0 x x x x x x x x x x Betzendorf 2+1 0 0 0 x* 0 x 0 FH FH x x 0 0 Drögennindorf 1+1 0 0 0 x 0 0 0 FH FH x 0 0 0 Oldendorf/Luhe 2 0 0 0 x 0 x 0 FH FH x x 0 0 Raven/Rolfsen 1 0 0 0 x 0 x 0 FH FH x x 0 0 Rehlingen 1+1 x 0 0 x 0 x 0 FH FH x x 0 0 Soderstorf 2 0 0 0 x x x x FH FH x x 0 0 Tellmer 1 x 0 0 x 0 x 0 FH FH x x 0 0 Wetzen 1+1 x 0 0 x 0 0 0 FH FH x 0 0 0 Abbildung 46: Übersicht Feuerwehrhäuser *Räumlichkeiten zu klein ** Duschen in Turnhalle nutzbar

Feuerwehrhaus Amelinghausen Das Feuerwehrhaus Amelinghausen verfügt über sechs Einstellplätze. Die Fahr- zeughalle ist soweit in Ordnung. Der Umkleidebereich ist als eigener Raum vorhan- den ist jedoch etwas beengt. Lagerfläche, insbesondere für die Jugendfeuerwehr zu klein.

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Feuerwehrhaus Betzendorf Der Standort Betzendorf weist einige Mängel auf. Fahrzeughalle zu klein, Fußboden nicht in Ordnung, Torbreite und -höhe zu klein und der Umkleidebereich befindet sich in der Fahrzeughalle. Da die Unfallgefahr dort sehr hoch ist muss das Fahrzeug grundsätzlich zunächst herausgefahren werden um sich dann umzukleiden. Damit vergeht natürlich wertvolle Zeit. Das MTF steht in der unbeheizten Holzhalle neben- an. Maßnahme: Sanierung/Umbau/Erweiterung/Neubau erforderlich.

Feuerwehrhaus Drögennindorf Die Fahrzeughalle ist zu klein. Durch die fehlenden Umkleideräumlichkeiten und der Nutzung der Fahrzeughalle als Umkleidebereich wird der Platz noch enger. Hier- durch ist eine entsprechende Unfallgefahr gegeben. 6 Mitglieder haben aufgrund der Platzsituation ihre Einsatzkleidung zu Hause. Der Schulungsraum ist zu klein. Ob- wohl 8 Frauen in der Feuerwehr sind gibt es kein Damen-WC und keinen Umkleide- bereich für die Frauen. Das MTF steht in einem Carport.

Maßnahme: Sanierung/Umbau/Erweiterung/Neubau erforderlich.

Feuerwehrhaus Oldendorf/Luhe Das Feuerwehrhaus der FF Oldendorf/Luhe verfügt über keine Umkleideräume. Die Frauen der Feuerwehr ziehen sich im notwendigen Treppenraum um. Durch die feh- lenden Umkleideräumlichkeiten und der Nutzung der Fahrzeughalle als Umkleidebe- reich wird der Platz noch enger. Hierdurch ist eine entsprechende Unfallgefahr gege- ben. 8 Mitglieder haben aufgrund der Platzsituation ihre Einsatzkleidung zu Hause.

Maßnahme: Sanierung/Umbau/Erweiterung erforderlich.

Feuerwehrhaus Raven/Rolfsen Grundsätzlich ist das Feuerwehrhaus Raven/Rolfsen soweit in Ordnung. Es müsste aber auf Dauer ein Anbau für den Umkleidebereich her.

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Feuerwehrhaus Rehlingen Die Fahrzeughalle ist zu kurz für das dort untergestellte Fahrzeug. Ein Umkleidebe- reich fehlt gänzlich, daher müssen die Mitglieder ihre Einsatzkleidung in der sowieso schon zu kleinen Fahrzeughalle unterbringen, wodurch entsprechende Unfallgefah- ren entstehen. Weiterhin ist in der Fahrzeughalle noch ein Anhänger untergebracht. Das MTF steht in einem Holzschuppen.

Maßnahme: Sanierung/Umbau/Erweiterung/Neubau erforderlich.

Feuerwehrhaus Soderstorf Die FF Soderstorf verfügt über 2 Feuerwehrhäuser. Die Häuser sind ca. 200 m aus- einander. Während das Haus 1 den Anforderungen im Grundsatz entspricht, ist das Haus 2 komplett in Frage zu stellen. Es ist erforderlich das Feuerwehrhaus in Soder- storf zusammenzulegen und das Haus 1 entsprechend zu sanieren und zu erweitern.

Maßnahme: Zusammenlegung, Sanierung und Erweiterung von Haus 1.

Feuerwehrhaus Tellmer Im Feuerwehrhaus Tellmer ist ein Stellplatz vorhanden. Ein separater Umkleidebe- reich für Frauen und Männer fehlt. Die Mitglieder müssen sich in der Fahrzeughalle umziehen, wodurch es entsprechende Unfallgefahren gibt. Ein Bürobereich wie auch die Duschen für Männer und Frauen fehlen.

Maßnahme: Sanierung/Umbau/Erweiterung/Neubau erforderlich.

Feuerwehrhaus Wetzen Das Feuerwehrhaus Wetzen verfügt über einen Stellplatz. Das MTF steht im be- nachbarten Carport, der Anhänger der Jugendfeuerwehr ist privat untergebracht. 12 Mitglieder haben ihre Einsatzkleidung zu Hause, da kein Platz im Feuerwehrhaus vorhanden ist. Die restliche Schutzkleidung ist in der Fahrzeughalle untergebracht.

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Maßnahme: Sanierung/Umbau/Erweiterung/ erforderlich.

Innerhalb des Geltungsbereiches des Feuerwehrbedarfsplans (5 Jahre) sind folgen- de Maßnahmen im Bereich der Feuerwehrhäuser erforderlich: 1. Aufstellen eines Sanierungskonzeptes mit Festlegung der Prioritätenliste für die Feuerwehrhäuser, die nicht neu gebaut werden müssen 2. Neubau Feuerwehrhaus Rehlingen 3. Neubau Feuerwehrhaus Betzendorf

10.2 Ist–Ausstattung der Ortsfeuerwehren mit Einsatzfahrzeugen Die derzeit vorhandene Fahrzeugausstattung der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen ist in der nachfolgenden Abbildung zu sehen. Einige der Fahrzeuge haben bereits ein so hohes Alter erreicht, dass die Einsatzfähigkeit aus technischer Sicht nur noch begrenzt gegeben ist. Eine zügige Neubeschaffung unter Berücksichtigung der Sollfahrzeuge ist daher erforderlich.

Feuerwehr Fahrzeuge Soll Fahrzeuge Ist Schwerpunktfeuerwehr Amelinghausen ELW 1 ELW 1 HLF 20 LF 16 mit TH StLF 20/25 TLF 16/25 DLK 18/12 DLK 12/9 ---- RW 1 GW-L 2 ----

Stützpunktfeuerwehr Soderstorf ---- ELW 1 LF 10 LF 16 TS StLF 20/25 TLF 8/18 SW 2000 SW 2000

Ortsfeuerwehren mit erweiterter Ausstattung Betzendorf TSF-W TSF TLF 2000 TLF 8/18 Drögennindorf HLF 10 LF 10/6 Oldendorf/Luhe TSF-W TSF-W TLF 2000 TLF 8 W

Ortsfeuerwehren Raven/Rolsen TSF-W/MLF LF 16

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Rehlingen TSF-W/MLF TSF Tellmer TSF-W/MLF TSF Wetzen TSF-W/MLF TSF-W Abbildung 47: Soll-Ist-Vergleich der Feuerwehrfahrzeuge

10.3 Sonstige feuerwehrtechnische Ausstattung – Ist 10.3.1 Schlauchausstattung Im Landkreis Uelzen ist ein Schlauchpool vorhanden. Der Schlauchpool befindet sich in der FTZ des Landkreises in Scharnebeck. Gebrauchte Schläuche müssen dort gegen gereinigte Schläuche getauscht werden. Bei größeren Einsätzen tauscht die FTZ auf Anforderung durch die Einsatzleitung an der Einsatzstelle das verbrauchte Material aus.

10.3.2 Sonderlöschmittel - Ist In der Samtgemeinde Amelinghausen sind momentan folgende Bestände an Schaummittel vorhanden:

Feuerwehr Schaummittel (l) Fahrzeuge Amelinghausen 180 l Betzendorf 60 l Drögennindorf 40 l Oldendorf/Luhe 60 l Raven/Rolfsen 40 l Rehlingen 0 l Soderstorf 240 l Tellmer 0 l Wetzen 60 l Reserveschaum 500 l Standort Soderstorf gesamt 1.180 l Abbildung 48: Übersicht Schaummittelmengen

Insgesamt sind für die Samtgemeinde Amelinghausen mindestens 1.500 l Schaummittel vorzuhalten. Aus der vorgenannten Tabelle ist erkennbar, dass insge- samt 1.180 l Schaummittel vorhanden sind. Bei zukünftigen Fahrzeuganschaffungen sind die Normmengen für Schaum mit anzuschaffen. Die fehlende Schaummittel- menge ist auf das zukünftige GW-L 2 auf Container zu lagern. Die Sicherstellung des Löschmittels Pulver für den Gefahrguteinsatz erfolgt über entsprechende Pulverlöscher auf den Fahrzeugen. Bei den entsprechenden

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Neuanschaffungen der Fahrzeuge sind die Normforderungen für die Sonderlöschmittel grundsätzlich einzuhalten.

10.3.3 Umweltausstattung - Ist Innerhalb der Samtgemeinde Amelinghausen ist eine ausreichende Ausstattung für Umwelteinsätze erforderlich. Folgende Ausstattung ist erforderlich: ▪ 6 CSA ▪ 4 Schutzanzüge Form 2 für Not-Dekon Zubehör für CSA (HFG mit Headset, Wechselkleidung, Handschuhe, PA, etc.) ▪ Mehrere leichte CSA und Einmalanzüge ▪ Gasspürgerät ▪ Etc. (Kleinmaterial) (Klären ob das mit Nachbarfeuerwehren zu bewältigen ist????)

10.3.4 Atemschutzgeräte In der Gemeinde Amelinghausen sind die Fahrzeuge mit der entsprechenden Nor- mausrüstung an Atemschutzgeräten ausgestattet bzw. müssen im Zuge der Ersatz- beschaffung in Zukunft mit der in der Norm festgelegten Atemschutzgeräteausstat- tung ausgestattet werden.

10.3.5 Alarmierungseinrichtungen – Ist In der Samtgemeinde Amelinghausen sind ca. ……… Funkmeldeempfänger bei den Feuerwehrmitgliedern als Alarmierungseinrichtung vorhanden. Diese FME werden – wie auch die vorhandenen Sirenen – von der kooperativen Leitstelle Lüneburg angesteuert. Es ist erforderlich, jedes Jahr entsprechende Ersatzgeräte für den Ausfall vorhandener Geräte zu beschaffen.

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10.4 Personal Freiwillige Feuerwehr – Ist 10.4.1 Personal allgemein Aufgrund der festgelegten Sollstärken (Pkt. 9.8.1) erfolgt jetzt der Abgleich mit der

Ist-Situation.

Feuerwehr Fahrzeuge Funk- Personalfaktor Personal

h-

tions- h-

soll

FwVO Ist FwVO Ist Empfe lung Empfe lung Schwerpunktfeuerwehr Amelinghausen ELW 1 3 2 3 3 6 9 MTF 0 0 0 0 0 0 HLF 20 9 2 3 3 18 27 StLF 20/25 6 2 3 3 12 18 DLK 18/12 3 2 3 3 6 9 GW-L 2 6 2 3 3 12 18 27 54 81 81 Stützpunktfeuerwehr Soderstorf MTF 0 0 0 0 0 0 LF 10 9 2 3 2,16 18 27 StLF 20/25 6 2 3 2,16 12 18 SW 2000 3 2 3 2,16 6 9 18 36 54 39 Feuerwehren mit erweiterter Ausstattung Betzendorf TSF-W 6 2 4 3,33 12 24 TLF 2000 3 2 4 3,33 6 12 9 18 36 30 Drögennindorf MTF 0 0 0 0 0 0 HLF 10 9 2 4 4,66 18 36 9 18 36 43 Oldendorf/Luhe MTF 0 0 0 0 0 0 TSF-W 6 2 4 4,66 12 24 TLF 2000 3 2 4 4,66 6 12 9 18 36 42 Ortsfeuerwehren mit Grundaustattung Raven/Rolfsen MTF 0 0 0 0 0 0 TSF-W 6 2 4 5,66 12 24 12 24 34 Rehlingen MTF 0 0 0 0 0 0 TSF-W 6 2 4 6,33 12 24 12 24 38 Tellmer TSF-W 6 2 4 4,66 12 24 28 Wetzen MTF 0 0 0 0 0 0 TSF-W 6 2 4 7,33 12 24 12 24 44 Abbildung 49: Abgleich Soll – Ist Personalsituation

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Aus der vorgenannten Abbildung wird deutlich, dass der vom Verfasser vorgeschlagenen Personalfaktor in den Feuerwehren der Samtgemeinde Ameling- hausen, bis auf die FF Soderstorf, eingehalten wird. Das ist grundsätzlich eine gute Voraussetzung zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr. Am Standort Soderstorf müssen verstärkt Anstrengungen unternommen werden um das Personaldefizit auszugleichen.

10.4.2 Tagesverfügbarkeit Die FF der Samtgemeinde Amelinghausen braucht für die Besetzung ihrer Fahr- zeuge insgesamt 96 Feuerwehrmitglieder. Hiervon sind 128 am Tage rechn. verfügbar. Somit ist der Personalbestand sehr gut. Bei der Überprüfung wurde deutlich, dass insbesondere das Potential der Frauen in den Feuerwehren besser ausgenutzt werden muss. Hierfür müssen aber natürlich auch die entsprechenden Räumlichkeiten in den Feuerwehrgerätehäusern zur Verfü- gung stehen. Hier sind insbesondere die Umkleidebereiche und sanitären Anlagen zu schaffen. Es muss jedes Jahr Geld im Haushalt zur Verfügung gestellt werden, um die Anwerbungsmaßnahmen professionell umzusetzen.

10.4.3 Jugendfeuerwehr In der Samtgemeinde Amelinghausen wird eine gute und nachhaltige Arbeit im Bereich der Jugend- und Kinderfeuerwehr geleistet. Dieses Engagement ist wichtig und muss an entsprechenden Stellen auch gewürdigt werden. Es ist wichtig, diese Arbeit fortzusetzen und für die Jugendlichen in der Gemeinde entsprechend anzubieten. Für die Jugendarbeit ist eine entsprechende Ausstattung erforderlich (MTF, Zelte, Klappbetten, etc.), die durch die Gemeinde bereitgehalten werden sollte. Wichtig ist auch, das Engagement der Jugendfeuerwehren in der Öffentlichkeit gut zu platzieren. Auch können zum Beispiel die Mitglieder der Altersabteilung eingesetzt werden, um z. B. im Ganztagschulbetrieb wöchentliche Veranstaltungen durchzufüh- ren und somit die Begeisterung der Kinder zu wecken. Es wird empfohlen, jedes Jahr eine Werbekampagne zur Anwerbung von Mitgliedern für die Jugend- und Kinderfeuerwehr durchzuführen. Für die Gewinnung von Betreuern sind Anreize zu schaffen.

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10.4.4 Sonderfunktionen - Ist Im Zuge der Atemschutzgeräteträger sind 42 Feuerwehrmitglieder am Tage verfüg- bar. Ausgebildet in der Samtgemeinde Amelinghausen sind 115. Somit ist hier eine ausreichende Abdeckung vorhanden. Es müssen aber weiter Ausbildungen innerhalb der Feuerwehren erfolgen, um an den Standorten ausrei- chend Atemschutzgeräteträger vorzuhalten. Eine Übersicht der vorhandenen Führerscheinverfügbarkeit ist in der Samtgemeinde Amelinghausen nicht vorhanden. Grundsätzlich bestehen lt. Aussage des GBM je- doch keine Probleme bei der Verfügbarkeit der Führerscheinqualifikationen bei den Feuerwehren. Aber auch hier müssen jährlich Gelder für die Ausbildung bereitgestellt werden.

10.4.5 Aus- und Fortbildung - Ist Die vorhandene Anzahl der Feuerwehrangehörigen mit Ausbildung als Atem- schutzgeräteträger (ATG) und mit Fahrerlaubnissen, die das Führen von Feuerwehrfahrzeugen über 4,25 t zGG. ermöglichen, sind weiter auszubauen. Die erforderliche Anzahl von Führungsfunktionen ist vorhanden, bei Bedarf erfolgt im Allgemeinen die zeitgerechte Zuweisung von Führungslehrgängen an den Landes- feuerwehrschulen. Eine systematische Fortbildung der Führungskräfte erfolgt nicht. Die laufende Ausbildung wird in den Ortswehren in Form von Unterrichten, Übungen und Wettkämpfen durchgeführt. Neben den örtlichen Übungen wird jährlich auf Gemeindeebene mindestens eine größere Übung veranstaltet. Weitere eigene Übungen werden auf der örtlichen und/ oder überörtlichen Ebene organisiert. Nach eigener Einschätzung sind die Ortsfeuerwehren in den jeweiligen Aufgabengebieten gut ausgebildet. Die Atemschutzgeräteträger absolvieren jährlich mindestens eine Belastungsübung in einer Atemschutz-Übungsanlage. Ein weiterer Übungsgang unter Atemschutz findet i. d. R. im Rahmen der oben geschilderten örtlichen und überörtlichen Einsatzübungen statt.

10.4.6 Schutzausrüstung - Ist Die unter Punkt 9.10 definierte Schutzkleidung für den Brand- und Hilfeleistungseinsatz ist funktionsbezogen bei allen Feuerwehrangehörigen der

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Samtgemeinde Amelinghausen vollständig vorhanden. Reserve-Schutzkleidung, auf die bei Bedarf zurückgegriffen werden kann, ist nicht vorhanden.

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11. Zukünftige Strukturen Grundsätzlich ist es für eine Kommune, und damit für die Sicherheit der Bürger, gut, wenn mehr Feuerwehrstandorte vorhanden sind als erforderlich. Das ist in der Samt- gemeinde Amelinghausen der Fall. Somit kann die Abdeckung der Hilfsfristen flä- chendeckend sichergestellt werden. Wenn man aber die zukünftige Fahrzeugstruktur und die damit verbundenen Perso- nalsituation betrachtet, wird es auf Dauer schwerfallen, alle Standorte zu sichern. Aufgrund der Problematik der heutigen und zukünftigen Personalgewinnung, des demographischen Wandels und der Steigerung der Attraktivität der Mitgliedschaft in der FF Amelinghausen, empfiehlt der Gutachter über gewisse Kooperationen und Zusammenarbeiten einiger Feuerwehren in der Gemeinde nachzudenken. Dies könnte auf der Basis der Zugeinteilungen erfolgen. So sollte zukünftig mindes- tens ein Dienst im Zug gemeinschaftlich erfolgen. Im Zuge zukünftiger Baumaßnahmen muss man prüfen, ob mehrere Feuerwehren an einem Standort kooperieren. Hier sind insbesondere die Feuerwehren und die Führungskräfte gefragt, die Zukunft zu gestalten. Der erste Schritt der gemeinsamen Zukunft ist die kooperative Zusam- menarbeit im Dienst- und Ausbildungsbetrieb. Hier sollten alle Feuerwehren über mögliche Kooperationen nachdenken. Damit ist grundsätzlich nicht die Auflösung oder Fusion von Ortsfeuerwehren ge- meint, sondern die Zusammenlegung mehrerer Ortsfeuerwehren an einem Standort. Bei Aufrechterhaltung der Eigenständigkeit der Ortsfeuerwehren kann insbesondere im baulichen und ausbildungsmäßigen Bereich die Verbesserung der Einsatzeffekti- vität und damit verbunden entsprechende Synergieeffekte auslösen. Auch sind dort entsprechende finanzielle Einsparungen auf Dauer zu erzielen. Dies ist ein langwieriger Prozess, der in Gesprächen mit den Verantwortlichen immer wieder gefördert werden muss. Man darf nicht nur die momentane Situation betrach- ten, sondern muss auch zukunftsorientiert arbeiten und bereit sein, Veränderungen anzupacken und umzusetzen. Grundsätzlich wären nach Ansicht des Gutachters folgende Kooperationen möglich: 1. Wetzen und Oldendorf (Luhe) 2. Betzendorf und Drögennindorf 3. Soderstorf und Raven

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Somit könnte auf Dauer die Anzahl der Standorte der Feuerwehren um drei, also von neun auf sechs erreicht werden. Bei Umsetzung entsprechende Kooperationen verbunden mit den Neubeu von Feu- erwehrhäusern sollte für diese eine entsprechende Standortanalyse erstellt werden.

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12. Maßnahmenkatalog Der Maßnahmenkatalog bezieht sich auf die erforderlichen Anschaffungen innerhalb des Geltungsbereiches (5 Jahre) des Feuerwehrbedarfsplanes. Es wird für erforderlich gehalten, die Planungen anzuschieben und ab 2018 mögliche Maßnahmen umzusetzen.

Grundsätzliche Maßnahmen: Es sind jährlich Haushaltsmittel für Ersatzbeschaffungen von Atemschutzgeräten, Schutzkleidungen, etc. bereitzustellen. Jedes Feuerwehrmitglied ist mit entsprechen- der Schutzkleidung auszustatten. Auch sind ausreichend Haushaltsmittel für die Ausbildungen und Führerscheine be- reitzustellen. Zudem muss die Anwerbung von Mitgliedern in den Freiwilligen Feuer- wehren finanzielle Unterstützung durch Bereitstellung im Haushalt finden. Im Zuge der Sicherstellung der Löschwasserversorgung als Grundversorgung in der Samtgemeinde Amelinghausen wird empfohlen, jedes Jahr Geld im Haushalt bereit- zustellen, um neue Löschwasserentnahmestellen herstellen, bzw. defekte reparieren zu können.

Maßnahmen 2018 1. Anschaffung von 20 Reserveschutzkleidungen 2. Anschaffung LF 10 FF Soderstorf für LF 16 3. Anschaffung TSF-W FF Tellmer für TSF 4. Aufstellung Sanierungspaket Feuerwehrhäuser mit Prioritätenliste 5. Neubauplanungen FWH Rehlingen

Maßnahmen 2019 1. Anschaffung GW-L 2 Amelinghausen für RW 1 2. TSF-W Raven/Rolsen 3. Neubau FWH Rehlingen 4. Umsetzung Sanierungspaket 1

Maßnahmen 2020 1. Anschaffung StLF FF Soderstorf 2. Anschaffung TSF-W FF Rehlingen für TSF 3. Planungen Neubau FWH Betzendorf

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4. Umsetzung Sanierungspaket 2

Maßnahmen 2021 1. Anschaffung TLF 2000 FF Oldendorf/Luhe 2. Neubau FWH Betzendorf 3. Umsetzung Sanierungspaket 3

Maßnahme 2022 1. Anschaffung TLF 2000 FF Betzendorf 2. Ausschreibung DLK 18/12 3. Umsetzung Sanierungspaket 4

Weitere Maßnahmen: Maßnahmen zur Personalgewinnung Grundsätzlich sind die Ortsfeuerwehren heute noch in der Lage, die Einsatzfahrzeu- ge zeitgerecht zu besetzen und zum Einsatz zu bringen. Gemeinde und Feuerwehr müssen für die Zukunft alles tun, um engagierte Feuerwehrangehörige an sich zu binden und neue zu gewinnen. Der Gutachter empfiehlt die folgenden Maßnahmen zügig zu beginnen und nachhaltig umzusetzen: ▪ Definition der Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Amelinghausen als gemeindliche Aufgabe, Entwicklung und Umsetzung eines attraktiven Programms zur Personal- (Zielgruppen sollten auch Frauen, Migranten und ältere Mitbürger sein) und Nachwuchsgewinnung (z. B. durch Werbung an den Schulen und/oder der Einrichtung einer Kinderfeuerwehr). ▪ Initiierung und Umsetzung eines Programms zur besonderen Anerkennung und öffentlichen Würdigung der gesellschaftlichen Leistung der in der Feuerwehr tätigen Ehrenamtlichen. Dies könnte z. B. durch die mittelfristige Einführung einer „Feuerwehrrente“ erfolgen. Diese kann allerdings nicht auf Gemeindeebene eingeführt werden, sondern müsste mindestens auf Lan- desebene erfolgen.

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▪ Auch die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Ertüchtigung der Feuer- wehrhäuser und zur Optimierung der Ausstattung können ein Anreiz sein, um künftig ehrenamtlich in der Feuerwehr (weiterhin) mitzuarbeiten.

Maßnahmen zur Optimierung der Ausbildung Wenngleich der derzeitige Ausbildungsstand der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen recht gut ist, sind aus gutachterlicher Sicht noch Optimierungen möglich. Der Gutachter empfiehlt die folgenden Maßnahmen umzusetzen und nachhaltig aufrecht zu erhalten: ▪ Bereitstellung auskömmlicher Haushaltsmittel zur Gestaltung der erfor- derlichen Ausbildungsmaßnahmen und Ausbildungseinrichtungen. ▪ Ausbildung zusätzlicher Atemschutzgeräteträger. Die Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr hängt wesentlich von der Motivation und dem Engagement der Führungskräfte ab. Daher sollte auch die nachfolgende Maßnahme umgesetzt werden: ▪ Institutionalisierung und Umsetzung einer regelmäßigen Führungskräfte- fortbildung.

Maßnahmen zur Verbesserung der Schutzausrüstung Der FF der Samtgemeinde Amelinghausen steht die erforderliche Schutzaus- stattung für die Feuerwehrangehörigen zur Verfügung. Um den Verschleiß regel- mäßig zu ersetzen und die Einsatzbereitschaft der Wehren auch nach Einsätzen und Übungen, die die Reinigung der Schutzkleidung und/oder Wartung der Atemschutzgeräte und/oder Chemieschutzkleidung erfordern, sicherzustellen, empfiehlt der Gutachter die folgenden Maßnahmen umzusetzen: ▪ Jährliche Beschaffung von Austausch-Schutzkleidung für die FF der Samtge- meinde Amelinghausen, besonders für die Atemschutzgeräteträger – als Ersatz für auszusonderndes verschlissenes Material. ▪ Austausch der Aluminium Helme. Für die Brandbekämpfung in Gebäuden und in Brandübungsanlagen sind Feuerwehrhelme aus Aluminium nach DIN 14940 nicht geeignet. Feuerwehrhelme aus Aluminium nach DIN 14940 dürfen bis zur Ablegereife für sonstige Arbeiten genutzt werden, sofern die Innenausstattungen nicht aus Kunststoff, sondern aus Textilbänderung bestehen.

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Verbesserung der Datenerfassung Die Aussagekraft der Tabellen und Abbildungen dieses Feuerwehrbedarfsplanes hängt wesentlich von der Validität der zu Grunde liegenden Daten ab. Leider sind die derzeit verfügbaren Einsatzdaten für den kritischen Wohnungsbrand nicht ver- wendbar. Dies kann zu Aussagen führen, die – im Positiven wie im Negativen – nicht vollständig mit den Tatsachen übereinstimmen. Es bedarf daher dringend einer Ver- besserung der Einsatzdokumentation. Für eine aussagekräftige Einsatzdokumentation sind mindestens die in der nach- folgenden Abbildung aufgeführten Daten zu erfassen. Diese Daten müssen – ggf. im Nachhinein – von den Berichterstellern, d. h. i. d. R. von den Einsatzleitern, bei der Feuerwehr-Einsatzleitstelle ermittelt werden. Wo notwendig, ist ggf. auch eine Über- prüfung der Tonaufzeichnung erforderlich. ▪ Information aller Feuerwehrangehörigen und der Mitarbeiter der Feuer- wehr-Einsatzleitstelle über die Bedeutung der Einsatzdaten. Beschaffung /Entwicklung elektronischer und/oder physikalischer Berichtsformulare. Unterricht/Übung in der Erstellung von aussagekräftigen Einsatzberichten. ▪ Um die Feuerwehrführungskräfte auf Orts-, Gemeinde- und Landkreisebene und der Werkfeuerwehren von administrativen Aufgaben zu entlasten, ist das Feuerwehrverwaltungsprogramm "FeuerON" - "Feuerwehr Online Nie- dersachsen" aufgelegt worden. Mit einem landesweiten Feuerwehr- verwaltungsprogramm sollen administrative Tätigkeiten minimiert werden. Die Organisation der Feuerwehren und die Bearbeitung innerhalb der Gemeindeverwaltungen wird durch das Verwaltungsprogramm erleichtert.

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Beispiel einer zukünftigen Einsatzdokumentation:

Anforderungsprofil Dokumentation von Feuerwehreinsätzen EB- Nr. / Feiertag Ja Nein Datum Schulferien Ja Nein Wochentag

Einsatzstelle

Einsatzart Einsatzstichwort Anfahrt mit Sonderrecht Ja B TH-VU Alarmstufe Sonstiges: TH - Allg. ABC W sonstige

Erstalamierte Ein- Nachalarmierte Ei n- heiten Dispositionsbeginn heiten

Alarmzeit

1. FZG (z.B. HLF, Ausrückezeit 1. FZG etc)

Ankunft 1. FZG Sonstiges Anzahl AGT 1. FZG

Lagestichwort

P ge- Menschenrettung rettet P in Sicherheit gebracht P geborgen

Personalbedarf entsprechend realer Technikbedarf entsprechend re aler Lage Lage

Trupp 3 Staffeln Gesamtpersonal: Staffel 4 Staffeln Gruppe 5 Staffeln 2 Staffeln > 5 Staffeln

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13. Zusammenfassung Auf Grundlage des Auftrages der Samtgemeinde Amelinghausen wurde ein Feuerwehrbedarfsplan erarbeitet, der die erforderliche personelle und sächliche Aus- stattung der Gemeindefeuerwehr für die nächsten 5 bis 10 Jahre beschreibt. Die Rechtsgrundlagen für die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in Niedersachsen geben nur generalisierte Hinweise darauf, inwieweit die Feuerwehr einer Gemeinde ausgestaltet sein muss, um ein angemessenes Sicherheitsniveau für ihre Einwohner und Wirtschaftsbetriebe garantieren zu können. Es obliegt der einzelnen Kommune, diese Hinweise in konkrete Leistungsmerkmale ihrer Feuerwehr zu übersetzen. Zur Klärung der Anforderungen an die Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghau- sen wurden zunächst die in der Gemeinde vorhandenen Risiken, ihre für die Zukunft erwartete Entwicklung sowie ihre örtliche Verteilung über das Gemeinde-gebiet analysiert. Hierzu wurden die Gemeindebeschreibung, die Flächennutzungsplanung, die Einsatzdaten, Einsatzpläne und Einsatzkonzepte der Feuerwehr und eine Reihe weiterer Unterlagen ausgewertet. Die ermittelten Gefahren wurden je Ortsfeuerwehr nach einem im Bundesland Hessen vorgegebenen Bewertungsverfahren kategorisiert. Des Weiteren wurde die vorhandene brandschutztechnische Infrastruktur, insbesondere der Ausbauzustand der Löschwasserversorgung und die derzeitige Leistungsfähigkeit der Gemeindefeuerwehr nach Standorten, Personalstärke, ein- satztaktischer Planung und technischer Ausstattung bewertet. Ausgehend von allgemein anerkannten Definitionen wurde daraufhin, unter Berück- sichtigung der gegebenen besonderen Verhältnisse, ein Vorschlag für eine Schutz- zielfestlegung für die Samtgemeinde Amelinghausen erarbeitet. Dieses Schutzziel wird durch einen zu erwirkenden Beschluss der zuständigen Gremien zu einer für die Verwaltung bindenden Vorgabe für das Sicherheitsniveau, das die Samtgemein- de Amelinghausen ihren Einwohnern und den Wirtschaftsunternehmen bieten will. Damit die Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen das vorgegebene Sicherheitsniveau umsetzen kann, muss sie angemessen mit Personal, Schutz- ausstattung, Fahrzeugen und sonstigen feuerwehrtechnischen Geräten und Einrichtungen ausgestattet sein. Ausgehend von einem im Bundesland Hessen vorgegebenen Schema, wurden aus den ermittelten Gefahrensituationen die in den Ortsteilen zur Gefahrenabwehr erfor- derlichen taktischen Einheiten – bestehend aus Mannschaft und Gerät – abge-

Urheberrechtlich geschützt. Weitergabe in elektronischer wie in Papierform nur mit Zustimmung des Verfassers. Seite: 137 Feuerwehrbedarfsplan Samtgemeinde Amelinghausen leitet. Diese Basisausstattung wurde dann, unter Berücksichtigung der besonderen Gefahrenpotentiale und der Gesamtsituation in der Samtgemeinde Amelinghausen, in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Verwaltung modifiziert. Im Ergebnis wird eine Ausstattung mit taktischen Einheiten empfohlen, die einen den örtlichen Verhältnissen angemessenen Brandschutz- und Hilfeleistungsdienst in der Gemein- de ermöglicht. Aus der Ausstattung mit taktischen Einheiten, die alle eine bestimmte Mannschafts- stärke voraussetzen, ergibt sich unmittelbar die erforderliche Einsatz- oder Funk- tionsstärke der Ortsfeuerwehren, d. h. diejenige Anzahl Feuerwehrangehöriger, die bei Alarm ausrücken muss, um das vorgegebene Sicherheitsniveau erreichen zu können. Da die Feuerwehrangehörigen nicht immer zur Verfügung stehen, muss eine Feuerwehr so viele aktive Mitglieder haben, dass auch zu ungünstigen Zeiten die Besetzung der Einsatzfahrzeuge mit der erforderlichen Mannschaft stets sicher- gestellt ist. Hieraus wurde die Mindestpersonalstärke der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen bestimmt. Mit der erforderlichen technischen Ausstattung und der ermittelten Mindeststärke werden dann gleichzeitig die übrigen Anforderungen der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen, wie Schutzkleidung, Feuerwehrhäuser und Ausbildung festgelegt. Damit ist die fachtechnisch erforderliche Soll-Ausstattung der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen beschrieben. Anschließend wurde die derzeitige Leistungsfähigkeit der Ortsfeuerwehren hinsicht- lich der, bei der Analyse der Soll-Leistungsfähigkeit ermittelten, wichtigen Merkmale untersucht und dargestellt. Eine Reihe von Kennzahlen, darunter die durch- schnittliche Ausrückzeit und Ausrückstärke, wurden entwickelt. Der bisherige Erreichungsgrad des neu definierten Schutzzieles wurde in einigen Karten dargestellt und vorhandene Defizite identifiziert. Durch Vergleiche der Soll-Ausstattung der Feuerwehr der Samtgemeinde Amelinghausen mit Personal, Einsatzfahrzeugen und sonstiger Infrastruktur mit der vorhandenen Ist-Ausstattung, wurden Abweichungen festgestellt. Neben der aufgrund des Alters einiger Fahrzeuge nicht mehr ausreichenden Leistungsfähigkeit der technischen Ausstattung wurde insbesondere die Personalausstattung als nicht ausreichend erkannt. Dies führt zur mangelnden Verfügbarkeit von ausreichend Feuerwehrangehöriger bei Einsätzen.

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Die in der näheren Zukunft erwarteten allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen und die Notwendigkeit der Gewinnung bisher nicht in der Feuerwehr engagierter Einwohner und Einwohnerinnen wurden durch Vorschläge für die Gewinnung bisher nicht in der Feuerwehr engagierter Bevölkerungsteile und das Angebot einer attrak- tiven und gesellschaftlich anerkannten ehrenamtlichen Tätigkeit in der Samtgemeinde Amelinghausen berücksichtigt. Daneben müssen für die Gemeindefeuerwehr zukünftig vorhandene überalterte Fahrzeuge durch neue ersetzt, die Ausstattung mit Schutzausrüstung optimiert, die Ausbildungsmöglichkeiten verbessert und zusätzliche Atemschutzgeräteträger aus- gebildet werden. Die Löschwasserversorgung in der Samtgemeinde Amelinghausen entspricht nicht überall den Anforderungen. Hier ist jeweils punktuell, soweit möglich, eine Verbes- serung durch das Installieren von Feuerlöschbrunnen bzw. ähnlichen Löschein- richtungen herbeizuführen. Wichtig ist, die Grundlagen der Löschwasserbedarfspla- nung explizit festzulegen. Wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen dieses als Feuerwehrbedarfsplan erstell- ten Gutachtens umgesetzt werden, ist für die nächsten 5 bis 10 Jahre eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende leistungsfähige Feuerwehr aufgestellt und ausgerüstet. Die Samtgemeinde Amelinghausen kommt dann ihrer Verpflichtung aus § 2 Absatz 1 des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes in vollem Umfange nach. Im Zuge der künftigen Beurteilung der Leistungsfähigkeit ist im Jahre 2022 der Feuerwehrbedarfsplan zu überprüfen und die erforderlichen Maßnahmen von 2022 bis 2027 sind festzulegen.

Saterland, im Juni 2018 Manfred Fennen, Master of Engineering Fire Protection Engineer

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