16279/2015 Stand: 01.03.2017

Erarbeitung des Regionalplans Düsseldorf (RPD) Synopse der Anregungen und Bedenken Beteiligte Nr. 1137 – 1140 (Kreis )

Inhaltsverzeichnis V-1137-2015-04-09 Stadt ...... 1 V-1137-2016-10-07 Stadt Monheim am Rhein ...... 4 V-1138-2015-03-26 Stadt ...... 7 V-1138-2016-01-12 Stadt Ratingen ...... 54 V-1138-2016-01-20 Stadt Ratingen ...... 55 V-1138-2016-04-07 Stadt Ratingen ...... 60 V-1138-2016-08-26 Stadt Ratingen ...... 77 V-1138-2016-10-07 Stadt Ratingen ...... 79 V-1139-2015-03-20 Stadt ...... 86 V-1139-2015-06-09 Stadt Velbert ...... 147 V-1139-2015-08-21 Stadt Velbert ...... 150 V-1139-2016-10-12 Stadt Velbert ...... 150 V-1140-2015-03-26 Stadt Wülfrath ...... 186 V-1140-2016-10-17 Stadt Wülfrath ...... 198

I

Regionalplanerische Bewertung (Kenntnis- Stellungnahme Abs. nahme/ Fundstelle der Bewertung) V-1137-2015-04-09 Hinweise:

Stadt Monheim am Rhein Dokument 93905/2015

01 Az. 2.01.01.01-08 Beteilig.124 Stellungnahme der Stadt Monheim am Rhein zum Entwurf des Regionalplans Düsseldorf 2014

Die Stadt Monheim am Rhein begrüßt im Grundsatz den Entwurf des Regionalplans Düsseldorf (RPD). Auf Grund der Vorberatungen 2012-2013 konnten viele Themen im Vorfeld erörtert und abgestimmt werden, so dass hier nur noch einige Punkte anzuregen sind.

Kap. 8.2.PZ1a- 02 1. Bedarfsberechnung Wohnen Bedarfsberechnung Auf der Seite 50 des Entwurfs wird für die Stadt Monheim am Rhein ein Bedarf von 850 zusätzlichen Wohneinheiten (WE) angegeben. Im Rahmen der Vorberatungen und der Bedarfsberechnungen des Instituts für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (ISB, Abschlussbericht Februar 2012) wird von einem Bedarf für die Stadt Monheim am Rhein von 1.400 bis 1.800 WE ausgegangen. Weiterhin wird für die Stadt Monheim am Rhein ein vorhandenes Potenzial von 1.300 WE angegeben. Sowohl die neue Bedarfsberechnung als auch das angebliche Potenzial lässt sich in keiner Weise nachvollziehen. Die Stadt Monheim am Rhein fordert daher die Bezirksregierung auf, die Berechnungen in transparenter Weise darzustellen. Kap. 8.2.PZ1a- 03 Des Weiteren setzt die Bezirksregierung bei den Baulücken pauschal 50 % als Entwicklungspotenziale an. Die Stadt Bedarfsberechnung Monheim am Rhein hat 83 Eigentümer mit Baulücken angeschrieben. Davon sind lediglich 13,5 % mittelfristig (innerhalb der nächsten 5 Jahre) bereit, ihre Baulücken tatsächlich zu bebauen. Insofern hält die Stadt Monheim am Rhein den Ansatz der Bezirksregierung für unrealistisch und fordert die Bezirksregierung auf, hier einen Wert von maximal 20 % anzusetzen.

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Monheim- PZ2de 04 2. Darstellung ASB

In den Grundzügen wurden die Darstellungen im RPD mit der Bezirksregierung abgestimmt. Die Stadt Monheim geht davon aus, dass die Grenze der ASB-Fläche im Westen des Ortsteils Baumberg (Herausnahme von ASB) sich letztendlich an der tatsächlichen Grenze des Überschwemmungsgebietes gemäß des Entwurfes der Bezirksregierung vom Februar 2014 orientiert. Monheim-PZ1a 05

Ebenso geht die Stadt Monheim am Rhein davon aus, das sich die Grenze des ASB im Süden des OT Monheim sowohl an der 41. Änderung des FNP, als auch an den tatsächlichen Gegebenheiten (Grenze zwischen der Kleingartenanlage und der landwirtschaftlichen Fläche und der Wegefläche) orientiert, und die gegeben Darstellung der maßstäblichen Ungenauigkeit entspricht. Monheim-PZ1a 06 Im Bereich des Knotens Baumberger Chaussee und Opladener Straße (Menk Gelände) ist immer noch eine Fläche

für Agrarbereiche dargestellt. Hier handelt es sich um eine bestehende Gewerbefläche die mit der 52. Änderung des FNP als Siedlungsbereich (Gewerbe und Wohnen) dargestellt ist. Es soll hier ASB im RPD dargestellt werden.

Kap. 8.2.PZ2dc- 07 3. Darstellung der Regionalen Grünzüge, Schutz der Natur Allgemein Die Darstellung der Regionalen Grünzüge erschließt sich nicht. Zum einen sind alle Flächen, die nicht als Siedlungsflächen dargestellt sind als regionaler Grünzug dargestellt, zum andern enden diese Grünzüge an der Stadtgrenze zur Stadt Langenfeld, obwohl sich dies im natürlichen Gelände nicht abzeichnet. Da die Stadt Monheim am Rhein die Erfahrung gemacht hat, dass die Darstellung der Regionalen Grünzüge den kommunalen Entwicklungsinteressen entgegensteht, schlägt die Stadt Monheim am Rhein vor, die Grünzüge dort darzustellen, wo eine tatsächliche und erforderliche regionale Grünvernetzung gegeben ist. Monheim-PZ2dc 08 So hat sicherlich der Rhein eine bedeutsame Verbindungsfunktion, jedoch sollte der RGZ zwischen Deich und Siedlungsraum entfallen. Gerade entlang des Rheines sind vielfältige konkurrierende Nutzungen vorhanden und auch notwendig, die nicht durch die überproportional hoch gewichteten Belange der Regionalen Grünzüge verdrängt werden dürfen. Monheim-PZ2dc 09 Auch im Bereich Krämersee beabsichtigt die Stadt Monheim am Rhein langfristig das Umfeld des Sees eher

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nutzungsintensiv (Wohnen, Badesee, Bürgerwiese) zu gestalten. Dies dokumentiert sich im Entwurf des BP 38M1.

Monheim-PZ2da 10 Warum der RGZ am Monbagsee (Naturschutz) endet, ist in diesem Zusammenhang nicht nachvollziehbar. Die Erweiterung des Schutzes der Natur am Westrand des Monbagsees wird seitens der Verwaltung abgelehnt. Hier grenzt der Siedlungsbereich an den See. Durch diese Festsetzung entsteht ein Nutzungskonflikt. Perspektivisch soll das Ost- und Südufer der Biotopvernetzung dienen, das Nord- und Westufer Erholungsfunktionen für den Menschen aufnehmen. Die Ausführungen wer- 11 Die Stadt Monheim am Rhein beabsichtigt ihre Lagegunst zwischen dem Rhein und den Kiesseen für ihre den zur Kenntnis ge- Bevölkerung erlebbar zu gestalten. nommen

Kap. 4.2.2-Z1 12 Insgesamt ist zu beachten, dass Vorhaben gem. § 35 BauGB durch die Freiraum-Darstellungen im RPD nicht behindert werden. Die Stadt Monheim am Rhein schlägt vor, in den Zielen zum Schutz von Natur und Landschaft unter Punkt 4 eine allgemeine Öffnungsklausel in Bezug auf Vorhaben gem. § 35 BauGB zu machen.

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V-1137-2016-10-07 Hinweise:

Stadt Monheim am Rhein Dokument 341024/2016

01 Betreff: Stellungnahme der Stadt Monheim am Rhein zum Entwurf des Regionalplans Düsseldorf 2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Stadt Monheim am Rhein begrüßt im Grundsatz den Entwurf des Regionalplans Düsseldorf (RPD). Auf Grund der Vorberatungen 2012-2013 und des Entwufs 2014 konnten viele Themen im Vorfeld erörtert und abgestimmt werden, so dass hier nur noch einige Punkte anzuregen sind.

Kap. 8.2.PZ1a- 02 1. Bedarfsberechnung Wohnen Bedarfsberechnung Dar- über hinaus werden die Auf Seite des Entwurfs wird für die Stadt Monheim am Rhein ein Bedarf von 850 zusätzlichen Wohneinheiten (WE) Ausführungen zur angegeben. Im Rahmen der Vorberatungen und der Bedarfsberechnungen des Instituts für Stadtbauwesen und Kenntnis genommen Stadtverkehr (ISB, Abschlussbericht Februar 2012) wird von einem Bedarf für die Stadt Monheim am Rhein von 1.400 bis 1.800 WE ausgegangen. Weiterhin wird für die Stadt Monheim am Rhein ein vorhandenes Potenzial von 1.300 WE angegeben. Sowohl die neue Bedarfsberechnung als auch das angebliche Potenzial lässt sich in keiner Weise nachvollziehen. Die Stadt Monheim am Rhein fordert daher die Bezirksregierung auf, die Berechnungen in transparenter Weise darzustellen. Die Stadt Monheim am Rhein weist darauf hin, dass sowohl durch die starke Zunahme der Arbeitsplätze in den letzten Jahren (rd. 2.000 neu Arbeitsplätze) als auch die KiTa Freibeträge der Wohnraumbedarf weiter gestiegen ist und daher die Stadt Monheim am Rhein weiterhin von einem Bedarf von rd. 1.500 WE besteht.

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Kap. 8.2.PZ1a- 03 Des Weitern setzt die Bezirksregierung bei den Baulücken pauschal 50 % als Entwicklungspotenziale an. Die Stadt Bedarfsberechnung Monheim am Rhein hat 83 Eigentümer mit Baulücken angeschrieben. Davon sind lediglich 13,5 % mittelfristig (innerhalb der nächsten 5 Jahre) bereit, ihre Baulücken tatsächlich zu bebauen. Insofern hält die Stadt Monheim am Rhein den Ansatz der Bezirksregierung für unrealistisch und fordert die Bezirksregierung auf, hier einen Wert von maximal 20 % anzusetzen. Monheim- PZ2de 04 2. Darstellung ASB

In den Grundzügen wurden die Darstellungen im RPD mit der Bezirksregierung abgestimmt. Die Stadt Monheim geht davon aus, dass die Grenze der ASB-Fläche im Westen des Ortsteils Baumberg (Herausnahme von ASB) sich letztendlich an der tatsächlichen Grenze des Überschwemmungsgebietes gemäß des Entwurfes der Bezirksregierung vom Februar 2014 orientiert.

Monheim-PZ1a 05 Ebenso geht die Stadt Monheim am Rhein davon aus, das sich die Grenze des ASB im Süden des OT Monheim

sowohl an der 41. Änderung des FNP, als auch an den tatsächlichen Gegebenheiten (Grenze zwischen der

Kleingartenanlage und der landwirtschaftlichen Fläche und der Wegefläche) orientiert, und die gegeben Darstellung der maßstäblichen Ungenauigkeit entspricht.

Monheim-PZ1a 06 Im Bereich des Knotens Baumberger Chaussee und Opladener Straße (Menk Gelände) ist immer noch eine Fläche

für Agrarbereiche dargestellt. Hier handelt es sich um eine bestehende Gewerbefläche die mit der 52. Änderung des FNP als Siedlungsbereich (Gewerbe und Wohnen) dargestellt ist. Es soll hier ASB im RPD dargestellt werden.

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Kap. 8.2.PZ2dc- 07 3. Darstellung der Regionalen Grünzüge, Schutz der Natur Allgemein

Die Darstellung der Regionalen Grünzüge erschließt sich nicht. Zum einen sind alle Flächen, die nicht als Siedlungsflächen dargestellt sind als regionaler Grünzug dargestellt, zum andern enden diese Grünzüge an der Stadtgrenze zur Stadt Langenfeld, obwohl sich dies im natürlichen Gelände nicht abzeichnet. Da die Stadt Monheim am Rhein die Erfahrung gemacht hat, dass die Darstellung der Regionalen Grünzüge den kommunalen Entwicklungsinteressen entgegensteht, schlägt die Stadt Monheim am Rhein vor, die Grünzüge dort darzustellen, wo eine tatsächliche und erforderliche regionale Grünvernetzung gegeben ist.

Monheim-PZ2dc 08 So hat sicherlich der Rhein eine bedeutsame Verbindungsfunktion, jedoch sollte der RGZ zwischen Deich und Siedlungsraum entfallen. Gerade entlang des Rheines sind vielfältige konkurrierende Nutzungen vorhanden und auch notwendig, die nicht durch die überproportional hoch gewichteten Belange der Regionalen Grünzüge verdrängt werden dürfen.

Monheim-PZ2dc 09 Auch im Bereich Krämersee beabsichtigt die Stadt Monheim am Rhein langfristig das Umfeld des Sees eher nutzungsintensiv (Wohnen, Badesee, Bürgerwiese) zu gestalten. Dies dokumentiert sich im Entwurf des BP 38M1 und der 41. Änderung des FNP.

Monheim-PZ2da 10 Die Erweiterung des Schutzes der Natur am Westrand des Monbagsees wird seitens der Verwaltung abgelehnt. Hier grenzt der Siedlungsbereich an den See. Durch diese Festsetzung entsteht ein Nutzungskonflikt. Perspektivisch soll das Ost- und Südufer der Biotopvernetzung dienen, das Nord- und Westufer Erholungsfunktionen für den Menschen aufnehmen.

Die Ausführungen wer- 11 Die Stadt Monheim am Rhein beabsichtigt ihre Lagegunst zwischen dem Rhein und den Kiesseen für ihre den zur Kenntnis ge- Bevölkerung erlebbar zu gestalten. nommen

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Kap. 4.2.2-Z1 12 Insgesamt ist zu beachten, dass Vorhaben gem. § 35 BauGB durch die Freiraum-Darstellungen im RPD nicht behindert werden. Die Stadt Monheim am Rhein begrüßt, dass in den Zielen zum Schutz von Natur und Landschaft unter Punkt 4 eine allgemeine Öffnungsklausel in Bezug auf Vorhaben gem. § 35 BauGB und auf die Erforderlichkeit der notwendigen Siedlungsentwicklung machen zu können.

Herzliche Grüße

V-1138-2015-03-26 Hinweise:

Stadt Ratingen Siehe auch Ergänzungen: Dokument 80184/2015 V-1138-2016-01-12 V-1138-2016-01-20 und V-1138-2016-04-07

01 Erarbeitungsverfahren für den Regionalplan Düsseldorf (RPD) Förmliche Beteiligung gem. §§ 13 Abs. 1 LPlG, 33 PLlG DVO, 10 ROG Stellungnahme der Stadt Ratingen

Der Rat der Stadt Ratingen hat in seiner Sitzung am 24.3.2015 die in der Anlage beigefügte Stellungnahme beschlossen. Der Aufbau der folgenden Stellungnahme orientiert sich an der Inhaltsangabe der Begründung zum Regionalplan-Entwurf.

Anlage: Stellungnahme der Stadt Ratingen

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Kap. 7-Beikarte 2C 02 Stellungnahme der Stadt Ratingen zum Regionalplan-Entwurf

zu Kapitel 2. Textliche Darstellungen: Siedlungsstruktur

1.2 Kulturlandschaft In der Beikarte 2C „Kulturbereiche, kulturhistorische Orte und linienhafte Strukturen“ werden einige spezielle kultur- historische Orte und kulturhistorische Bauwerke aufgeführt. Da in dieser Karte weder die Stadtgrenzen klar darge- stellt sind, noch der verwendete Maßstab eine eindeutige Zuordnung der in der Karte markierten Objekte für das Stadtgebiet von Ratingen zulässt, werden die entsprechenden Objekte hier nochmals zur Klarstellung aufgeführt:

1. Historische Stadt- und Ortskerne: - Historischer Stadtkern Ratingen - Historischer Ortskern Eggerscheidt - Historischer Ortskern Homberg 2. Kloster/Kirche/Kapelle - St. Peter u. Paul, Ratingen - Ev. Stadtkirche, Ratingen - St. Jacobus d. Ä., Homberg - Ev. Kirche, Homberg - St. Josef, Ratingen - Ehem. Minoritenkloster, Ratingen - Hauser Kapelle, Ratingen - Kapelle „Heiligenhäuschen“, Ratingen - Ev. Kirche Linnep, Breitscheid - Adolf-Clarenbach Kirche, Hösel 3. Burg/Schloss - Wasserburg Haus zum Haus; Ratingen - Schloss Landsberg, Breitscheid - Schloss Linnep, Breitscheid 4. Mühle - Helfensteinmühle, Lintorf

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- Oberste Mühle, Lintorf - Papiermühle, Eggerscheidt - Auermühle, Eggerscheidt - Papiermühle, Ratingen - Brücker Mühle, Ratingen - „Cromford“, Baumwollspinnerei, Ratingen - Angermühle, Hösel - Hausmannsmühle, Hasselbeck-Schwarzbach - Diepensieper Mühle, Hasselbeck-Schwarzbach - Scheffenmühle, Hasselbeck-Schwarzbach 5. Grabhügel ./. 6. Herrenhaus/Adelssitz - Herrenhaus „Cromford“, Ratingen - Herrenhaus Volkardey, Ratingen - Adelssitz Gräfgenstein, Ratingen - Adelssitz Haus Anger, Hösel - Adelssitz Rommeljan, Homberg - Haus Hülchrath, Breitscheid

7. Wasserturm ./.

8. Talsperre ./.

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Kap. 2.2-Allgemein 03 Die Thematik des Kapitels 2.2 „Kulturlandschaft“ wurde bereits von den LVR- Fachämtern für Bau- und

Bodendenkmalpflege in Form eines Fachbeitrags (Titel: Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung) ausgiebig behandelt und ist in der Begründung des Regionalplanentwurfes grundsätzlich berücksichtigt worden. Dies erfolgte allerdings nur regionsspezifisch. Auf das Stadtgebiet Ratingen bezogen sind die folgenden Aspekte von Bedeutung und sollten berücksichtigt werden. Neben den bereits aufgeführten kulturhistorischen Bauwerken sind als Kulturlandschaftsbereiche für Ratingen das Angerbachtal und das Schwarzbachtal mit der dazwischen liegenden Hochfläche um Homberg zu nennen. Dieser Bereich ist geprägt durch Hofanlagen in Streulage und Mühlen vom Mittelalter bis ins 19./20. Jahrhundert. Die Niederungen des Schwarzbach- und Angerbachtales weisen zudem konservierte geoarchäologische Relikte und Nutzungsrelikte, zahlreiche Relikte paläolithischer, mesolithischer und neolithischer Siedlungsstellen, besonders in Quelllagen, sowie wüst gefallene bzw. noch bestehende Höfe der hochmittelalterlichen Besiedlungsphase auf. Darüber hinaus befinden sich im Stadtgebiet diverse Hohlwege (erhaltender Abschnitt der mittelalterlichen Heidestraße und des Kölner Mauspfades) und Landschaftsbestandteile (Hecken, Ackergrenzen) aus dem Spätmittelalter sowie erhaltene Relikte neuzeitlicher Industrien (Kalkabbau, Pingen) und Kalköfen.

Als Entwicklungsziel für die historischen Orte und Bauwerke gilt es, die historischen Strukturen (z. B. Wegenetz, Freiflächen, Befestigungsanlagen, Einbindung in die umgebende Landschaft), Ansichten und Sichträume/Sichtachsen zu bewahren. Als charakteristisches Merkmal für die Kulturlandschaft ist die Erhaltung der Heckeneinfriedungen (Weißdornhecken) im Außenbereich zu sichern. Wesentlich für die Wahrnehmung von Mühlenanlagen ist auch die Erhaltung der im Umfeld der Mühle vorhandenen wasserbaulichen Anlagen (Mühlenteich, Wehranlagen, Mühlengraben).

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Ratingen-PZ1a 04 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen

7.1 Siedlungsraum

7.1.1 Planzeichen a) Allgemeine Siedlungsbereiche

7.1.1.2 Redaktionelle Änderungen

Die im Regionalplan-Entwurf vorgenommen redaktionellen Änderungen erzeugen keine neuen Siedlungspotentia- le, sondern passen die zeichnerische Darstellung nur an die real vorhandenen Gegebenheiten an. Stellungnahme der Verwaltung:

Aus Sicht der Stadt Ratingen ist demzufolge der westliche Siedlungsteil in Breitscheid (ca. 2.160 Einwoh- ner) als ASB-Fläche darzustellen.

Min

Br

Diese Vorgehensweise würde auch den Erläuterungen zu dem LEP-Entwurf Grundsatz 6.2-3 Eigenentwicklung untergeordneter Ortsteile [Fußnote hier: 6.2-3 Grundsatz Eigenentwicklung untergeordneter Ortsteile - Andere vorhandene Allgemeine Siedlungsbereiche und kleinere Ortsteile, die nicht über ein räumlich gebündeltes Angebot an öffentlichen und privaten Dienstleistungs-und Versorgungseinrichtungen verfügen, sollen auf eine Eigenentwicklung beschränkt bleiben.] entsprechen, dem zu entnehmen ist, dass andere vorhandene Allgemeine Siedlungsbereiche, die nicht über die o. a. zentralörtlich bedeutsame Infrastruktur verfügen, die aber aufgrund ihrer Größe und Einwohnerzahl (> 2.000 Einwohner) raumbedeutsam sind, ebenfalls im Regionalplan dargestellt werden. Ihre Entwicklung ist in der Regel auf Planungen und Maßnahmen zur Nutzung und Abrundung bereits baulich geprägter Flächen zu beschränken.

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Ratingen-PZ1a 05 Ebenso ist der Bereich „Duisburger Straße / Brandsheide“ gemäß FNP-Darstellung als ASB darzustellen. Im Regionalplan-Entwurf wird dieser Bereich als GIB dargestellt. Für einen Teilbereich liegt eine rechtskräftige Flächennutzungsplan- Änderung vor, die Wohnen darstellt. Dieser Bereich ist besiedelt.

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Ratingen-PZ1a 06 7.1 Siedlungsraum

7.1.1 Planzeichen a) Allgemeine Siedlungsbereiche

7.1.1.3 Im Vergleich zum geltenden Regionalplan (GEP99) gestrichene Allgemeine Siedlungsbereiche Mit dem Ziel 6.1-2 im LEP-Entwurf „Rücknahme von Siedlungsflächenreserven“ sollen bisher für Siedlungszwecke vorgehaltene Flächen, für die kein Bedarf mehr besteht, wieder dem Freiraum zugeführt werden, sofern sie noch nicht in verbindlichen Bauleitplänen umgesetzt worden sind. Stellungnahme der Verwaltung: Diesem Ziel möchte die Stadt Ratingen folgen und die ASB-Darstellung am westlichen Ortsrand von Lintorf südlich der Kalkumer Straße, westlich der Hochspannungsleitung zurücknehmen. Zukünftige Entwicklungen sollen nur nördlich des Thunesweges stattfinden.

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Die Ausführungen wer- 07 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen den zur Kenntnis ge- nommen. 7.1 Siedlungsraum

7.1.1 Planzeichen a) Allgemeine Siedlungsbereiche

7.1.1.4 Im Vergleich zum geltenden Regionalplan (GEP99) neudargestellte Allgemeine Siedlungsbereiche Die Darstellung der Allgemeinen Siedlungsbereiche ist in einer Form erfolgt, die es der kommunalen Bauleitplanung ermöglichen soll,

 Siedlungsentwicklung auf Schwerpunkte zu konzentrieren,  innerhalb der Siedlungsstruktur eine effiziente und kostengünstige Infrastrukturversorgung zu gewährleisten,  an geeigneten Standorten in einem ausreichenden Umfang die Ausweisung von Flächen für Wohngewerbe und Industrie vorzunehmen,  und dabei im Sinne eines nachhaltigen zukunftsweisenden Flächenmanagements Konversion und Brachflächen angemessen zu berücksichtigen. Hinzu sollen kompakte und flächensparende Siedlungsstrukturen und Bauformen gefördert und die Möglichkeiten des Umbaus und der Modernisierung von bestehender Siedlungsstruktur mitsamt ihren Wohnungen und Gebäuden stärker genutzt werden.

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Ratingen-PZ1a 08 Stellungnahme der Verwaltung: Für den Bereich Goldkuhle (östlich Bahnhofstraße, südlich S 6) in Ratingen-Hösel strebt die Stadt Ratingen weiterhin eine ASB-Darstellung an. Die oben skizzierte Zielvorstellung wird in großen Teilen durch die Planungen im Bereich der Goldkuhle erfüllt. Planungsziel ist es, eine Wohnnutzung oder eine wohnverträgliche, stadtteilbezogene gewerbliche Nutzung in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Hösel zur Aufbereitung einer Industriebrache zu realisieren.

Ratingen-PZ1a 09 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen

7.1 Siedlungsraum

7.1.1 Planzeichen a) Allgemeine Siedlungsbereiche

7.1.1.5.2 Eigenbedarfsortslagen (nicht als Siedlungsraum dargestellte Ortslage)

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In den Flächennutzungsplänen der Kommunen gibt es eine große Anzahl von Wohnbauflächen, die nicht als Siedlungsbereiche dargestellt sind. Dies gilt auch für den Siedlungsbereich „Mintarder Berg“ in Breitscheid mit ca. 1.400 Einwohner. Ausschlaggebend für die nicht erfolgte Darstellung ist die geringe infrastrukturelle Ausstattung dieser Ortslagen. Der LEP-Entwurf vom Juni 2013 gibt in seinen Erläuterungen zum Grundsatz 6.2-3 an, dass von einer raumbedeutsamen Größe in der Regel erst ab einer Größe von über 2.000 Einwohnern ausgegangen werden kann. Stellungnahme der Verwaltung:Der Siedlungsbereich „Mintarder Berg“ ist im Zusammenhang mit dem westlichen Siedlungsbereich „Breitscheid“ und den städtischen Entwicklungszielen für den Stadtteil Breitscheid [Fußnote hier: Stadt Ratingen (2014): Entwicklungskonzept Breitscheid] zu sehen. Eine strikte Einschränkung auf die Eigenentwicklung [Fußnote hier: Unabhängig von einer ASB-Darstellung im Regionalplan kann eine Eigenentwicklung von 2-3 % einer im FNP dargestellten Wohnbaufläche für die nächsten 10 Jahre erfolgen. Demnach wäre in Breitscheid eine ca. 1,4 ha bis 2 ha große Fläche realisierbar.] wäre für diesen Siedlungsbereich zu restriktiv. In beiden Siedlungsbereichen zusammen leben ca. 3.560 Einwohner. Im Entwicklungskonzept Breitscheid, das der Bezirksregierung vorliegt, werden ausführlich die Bestandssituation und die Entwicklungsziele („Familiengerechte Erweiterung der vorhandenen Wohnnutzung“, „Schaffung einer Nahversorgungsangebotes“ …) dargelegt. Es wird aufgezeigt, dass eine Wohngebietsentwicklung über die bloße Eigenentwicklung hinaus städtebaulich sinnvoll ist (möglicher Ausbau der Folgeinfrastruktur, Standortsicherung vorhandener Infrastruktur….). Dem Entwicklungskonzept Breitscheid wurde in der Ratssitzung am 6.5.2014 mehrheitlich zugestimmt. Daher strebt die Stadt Ratingen an, den Siedlungsteil „Mintarder Berg“ und eine adäquate Wohngebietserweiterung als ASB-Fläche darzustellen. Eine ASB- Darstellung des Siedlungsbereiches „Breitscheid“ ist aufgrund der Einwohnerzahl (>2.000 Einwohner) ebenfalls vorzusehen (s.o.). Die Darstellung eines Regionalen Grünzuges, die den städtischen Entwicklungszielen widerspricht, ist an dieser Stelle zurückzunehmen.

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Kap. 8.2.PZ1a- 10 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen Bedarfsberechnung 7.1 Siedlungsraum

7.1.1 Planzeichen a) Allgemeine Siedlungsbereiche

7.1.1.6 ASB-Bedarfe in der Region

Die Bezirksregierung errechnet für die Stadt Ratingen einen Bedarf von ca. 1.800 Wohneinheiten. Planerisch gesichert werden im neuen Regionalplan 1.850 Wohneinheiten. Als Berechnungsgrundlage für die Ermittlung der planerisch gesicherten Reserven werden verschiedene Parameter zugrunde gelegt. Stellungnahme der Verwaltung:

Die Datengrundlage zur Darstellung von ASB-Flächen des neuen Regionalplanes basiert auf den Daten des Siedlungsmonitorings von 2012. [Fußnote hier: Mit dem Siedlungsmonitoring werden die ungenutzten, planerisch gesicherten Siedlungsflächen erfasst, die dann in die Bedarfsberechnung einbezogen werden.] Im Stadtgebiet Ratingen wird in einigen Bereichen von einem Stand ausgegangen, der überholt ist. Die Ermittlung der Potentiale/Bedarfe sowie die herangezogenen Größen einzelner Flächen kann daher an einigen Stellen nicht schlüssig nachvollzogen werden. Die Stadt Ratingen konnte die Flächengrößen nur überschlägig abgreifen, da die Plandarstellungen zum Regionalplan zum jetzigen Zeitpunkt, trotz Nachfrage nur in einem pdf-Dokument zur Verfügung gestellt werden konnten. Damit bestand keine Möglichkeit die Flächendarstellung im Geoinformationssystem (shape-Dateien) abzugleichen. Insgesamt kann die bedarfsgerechte Ausweisung an Wohnflächen im Regionalplan-Entwurf nicht nachvollzogen werden. Die Stadt Ratingen regt daher an, die zugrunde gelegte Datenbasis zu aktualisieren, [Fußnote hier: Zurzeit wird von allen Kommunen des Regierungsbezirks Düsseldorf das Siedlungsmonitoring 2014 durchgeführt. Stichtag für die Erhebung ist der 1.1.2014.] auf Plausibilität zu prüfen sowie an die Darstellungen des Regionalplan-Entwurfes

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anzupassen, die angegebenen Flächengrößen zu überprüfen und daraufhin neue Berechnungen durchzuführen. Außerdem sollten den Kommunen zur genaueren Prüfung der Flächengrößen die jeweiligen shape-Dateien zur Verfügung gestellt werden.

Die Stadt Ratingen wird bis zum Inkrafttreten des Regionalplanes die planungsrechtlichen Verfahren zu den entsprechenden Flächen aufheben. Es folgt eine beispielhafte Darstellung einiger Unstimmigkeiten:

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In der Tabelle 7.1.1.6.6 Reserven des neuen Regionalplanes werden u.a. die Flächen herangezogen, Ratingen-PZ1a 11  die nach § 34 Landesplanungsgesetz landesplanerisch abgestimmt sind. Hierbei wird z.B. eine Fläche nördlich des Dickelsbachs in Lintorf aufgeführt, die über die ASB-Grenze des GEP99 hinausgeht (siehe folgenden Plan, Fläche mit Pfeil). Im Rahmen der Fortschreibung des Regionalplanes wurde jedoch ein Überschreiten der ASB- Grenze gestrichen. Es wird für die Potentialberechnung eine Fläche von ca. 3,4 ha zugrunde gelegt, die im Regionalplan-Entwurf nicht dargestellt wird.

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Ratingen-PZ1a 12 Außerdem werden bei den gestrichenen ASB Reserven aus GEP 99 7 ha aufgeführt. Hierbei handelt es sich um die

ASB Reduzierung in Homberg (siehe folgende Pläne). Nach einer überschlägigen Prüfung ermittelt die Stadt Ratingen

ca. 9 ha. Bei der ASB Reduzierung, der die Stadt Ratingen grundsätzlich zugestimmt hat, ist darauf zu achten, dass die Abgrenzung der 69. FNP-Änderung als ASB bestehen bleibt. Soweit aus der Begründung zu dem Regionalplan-Entwurf zu entnehmen ist, taucht die Reduzierung der ASB -Fläche nicht in der Potentialberechnung auf. Im Rahmen der hausinternen Abstimmung zu der Stellungnahme zum Regionalplan-Entwurf hat sich herausgestellt, dass der Kreis Mettmann bei einer potentiellen Wohnbauflächenentwicklung am westlichen Siedlungsrand von Homberg einen 70 m breiten Biotopkorridor fordert, der das Naturschutzgebiet „Sandgrube Homberg“ mit dem Freiraum verbindet. Um eine angemessene Siedlungsentwicklung realisieren zu können, sollte die ASB-Darstellung des Regionalplan-Entwurfes um einen ca. 70 m breiten Streifen bis zum Ahornweg erweitert werden (s. schraffierte Fläche). Mit Berücksichtigung dieser Erweiterung würde die ASB-Reduzierung nach Berechnungen der Stadt Ratingen 7 ha betragen.

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Kap. 8.2.PZ1a- 13 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen Bedarfsberechnung / In und Um 7.1 Siedlungsraum

7.1.1 Planzeichen a) Allgemeine Siedlungsbereiche

7.1.1.6.1 In und Um Düsseldorf – Umverteilungskonzept nicht realisierbarer Bedarfe in der Stadt Düsseldorf Bei einem prognostizierten Flächenbedarf von 32.000 Wohneinheiten und einer möglichen Reserve von knapp 20.000 Wohneinheiten besteht in der Stadt Düsseldorf ein Bedarfsüberhang von rd. 12.000 Wohneinheiten. Das entspricht einem Flächenbedarf je nach Dichteannahme von insgesamt 200 bis 400 ha, der auf die umliegenden Kommunen verteilt werden soll. Um die Fragestellung, wie diese Wohnbaulandentwicklung angesichts bereits stark ausgelasteter Verkehrsinfrastrukturen regional verträglich gesteuert werden könnte, ist ein Flächenranking entwickelt worden, bei dem auch die Stadt Ratingen mitbetrachtet und einbezogen wurde. Dieser Abgrenzungsvorschlag entsteht durch die Erreichbarkeit der Landeshauptstadt per PKW und ÖPNV. Das Untersuchungsgebiet umfasst alle Gemeinden, die von Düsseldorf aus in maximal 30 Fahrminuten zu erreichen sind. Insgesamt wurden 85 Flächen in 23 teilnehmenden Gemeinden geprüft. Die Anzahl der untersuchten Flächen je Gemeinde variierte deutlich – in einigen Fällen wurde lediglich eine Fläche einbezogen, wie z.B. in Ratingen (Breitscheid: Mintarder Berg). Die Fläche wurde im Rahmen eines Flächenrankings geprüft und hat von 85 geprüften Flächen den Rang 80 erreicht. In den Kommunen, in denen es Flächen gibt, die im Ranking gut abgeschnitten haben, sind zusätzliche Bereichsdarstellungen, die über den örtlichen Bedarf hinausgehen, vorgenommen worden. Im Ergebnis zeigt sich, dass insbesondere die Stadt Krefeld einen großen Anteil an Neudarstellung zugewiesen bekommt, gefolgt vom Rhein- Kreis Neuss sowie der Stadt Duisburg. Stellungnahme der Verwaltung: Grundsätzlich wird kritisiert, dass die im Flächenranking ermittelten Flächen mit hohen Gesamtpunktzahlen größtenteils auf Kommunen entfallen, die nicht im direkten Umland von Düsseldorf liegen. Durch die Verlagerung der Wohnstandorte in weiter entfernte Regionen wird u.a. unnötig zusätzlicher Verkehr induziert. Hinzukommt, dass

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hierbei Flächen (z.B. in Duisburg) herangezogen werden, die innerhalb des Planungszeitraumes des Regionalplanes aller Voraussicht nach gar nicht entwickelt werden (können). Das schlechte Abschneiden der Fläche „Mintarder Berg“ in Breitscheid liegt u.a. darin begründet, dass eine deutlich unterdurchschnittliche Punktzahl in der Kategorie "Verkehrsaufwand / - belastung minimieren" erreicht wurde, da nur vorhandene Verkehrsbeziehungen beim Flächenranking berücksichtigt werden. Seitens der Stadt Ratingen wird kritisiert, dass die angestrebte Verlängerung der Schnellbuslinie 55 (zurzeit Düsseldorfer Hbf bis Lintorf Siemensstraße) bis Mintarder Berg "Am Kessel“ [Fußnote hier: Kreis Mettmann (2014): 3. Nahverkehrsplan für den Kreis Mettmann 2014, Prüfauftrag: Verlängerung aller bzw. einzelner Fahrten des SB55 bis Breitscheid] nicht in die Bewertung einfließt. Denkbar wäre auch anstatt des Taxibusses 014 (Breitscheid "Am Kessel" / S-Bahnhof Hösel) eine Buslinie anzubieten. Um eine verlässliche und abgesicherte ÖPNV-Anbindung zu gewährleisten, ist die Stadt Ratingen grundsätzlich bereit, sich mittels eines landesplanerischen Vertrages zu verpflichten. Auch werden andere städtebauliche Entwicklungsziele (s. Entwicklungskonzept Breitscheid) beim Flächenranking nicht berücksichtigt.

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Ratingen PZ1a 14 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen

7.1 Siedlungsraum

7.1.1 Planzeichen a) Allgemeine Siedlungsbereiche

7.1.1.11 Abwägung – Bedarf und Standort muss stimmen

In dem Teil der Begründung, in dem die einzelnen Kommunen kurz erläutert und dargestellt werden, sind auf S. 213 folgende Änderungen vorzunehmen: …. Der bisher im GEP99 dargestellte GIB in Ratingen Lintorf-Bereich Rehhecke, wird zukünftig als ASB dargestellt. Die Stadt Ratingen hat dort mögliche Reserve in einer Größenordnung von ca. 18 ha/650 WE ermittelt. Der Bereich liegt im ZASB Ratingen-Lintorf. Der Bereich liegt im ZASB Ratingen. (streichen, da 2x aufgeführt!) Die Regionalplanreserve des GEP99 in Ratingen-Homberg wird zum Teil (einfügen!) gestrichen.

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Ratingen-PZ1c 15 7.1 Siedlungsraum

7.1.4 Planzeichen c) Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzung

7.1.4.4 Bedarfsgerechte Wirtschaftsflächen - Regionaler Handlungsspielraumansatz - Controlling statt Prognose

In dem Teil der Begründung, in dem die einzelnen Kommunen kurz erläutert und dargestellt werden, ist auf S. 296 folgende Änderung vorzunehmen: …Im Bereich Rehhecke, wird ein ca. 37ha (streichen) 34 ha (einfügen!) [Fußnote hier: Ermittlung der Stadt Ratingen] Bereich zukünftig statt als GIB als ASB dargestellt. …

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Ratingen-PZ1c 16 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen

7.1 Siedlungsraum

7.1.4 Planzeichen c) Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen

7.1.4.4 Bedarfsgerechte Wirtschaftsflächen – Regionaler Handlungsspielraumansatz Controlling statt Prognose

Die Bezirksregierung errechnet für die Stadt Ratingen einen Bedarf von 75 ha Gewerbeflächen. Planerisch gesichert werden im neuen Regionalplan werden 86 ha. Als Berechnungsgrundlage für die Ermittlung der planerisch gesicherten Reserven werden verschiedene Parameter zugrunde gelegt.

Stellungnahme der Verwaltung: Die Datengrundlage zur Darstellung von ASB-/ GIB-Flächen des neuen Regionalplanes basiert auf den Daten des Siedlungsmonitorings von 2012. Im Stadtgebiet Ratingen wird in einigen Bereichen von einem Stand ausgegangen, der überholt ist. Die Ermittlung der Potentiale/Bedarfe sowie die herangezogenen Größen einzelner Flächen kann daher an einigen Stellen nicht schlüssig nachvollzogen werden. Die Stadt Ratingen konnte die Flächengrößen nur überschlägig abgreifen, da die Plandarstellungen zum Regionalplan zum jetzigen Zeitpunkt, trotz Nachfrage nur in einem pdf-Dokument zur Verfügung gestellt werden konnten. Damit bestand keine Möglichkeit die Flächendarstellung im Geoinformationssystem (shape-Dateien) abzugleichen. Insgesamt kann die bedarfsgerechte Ausweisung an Gewerbeflächen im Regionalplan-Entwurf nicht nachvollzogen werden. Die Stadt Ratingen regt daher an, die zugrunde gelegte Datenbasis zu aktualisieren, auf Plausibilität zu prüfen sowie an die Darstellungen des Regionalplan-Entwurfes anzupassen, die angegebenen Flächengrößen zu überprüfen und daraufhin neue Berechnungen durchzuführen. Außerdem sollten den Kommunen zur genaueren Prüfung der

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Flächengrößen die jeweiligen shape-Dateien zur Verfügung gestellt werden. Die Stadt Ratingen wird bis zum Inkrafttreten des Regionalplanes die planungsrechtlichen Verfahren zu den entsprechenden Flächen aufheben.

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Ratingen-PZ1c 17 Es folgt eine beispielhafte Darstellung einiger Unstimmigkeiten:

 Für die Ermittlung der planerisch gesicherten Reserven werden in der Tabelle 7.1.4.4.4 Reserven aus dem Siedlungsmonitoring 2012 u.a. die Flächen herangezogen, die nach § 34 Landesplanungsgesetz landes- planerisch abgestimmt sind. Der Begründung ist zu entnehmen, dass die aus dem Siedlungsmonitoring zum Stand 1.1.2012 zugrunde gelegten Reserven wiedergegeben werden. Es werden hier 16 ha angegeben. Die Stadt Ratingen geht davon aus, dass dabei die Flächen im Bereich Daniel-Goldbach-Str. in Tiefenbroich einbezogen werden (siehe folgenden Plan). Die Flächen an der Daniel-Goldbach-Str. wurden jedoch im Rahmen der Fortschreibung des Regionalplanes aufgrund der Lage im jährlichen Hochwassergebiet der An- ger bereits gestrichen.

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Ratingen-PZ1c 18 Da die Fläche nördlich der Rehhecke in Lintorf im Siedlungsmonitoring 2012 als FNP-Reservefläche (siehe folgenden

Plan) aufgeführt wird, geht die Stadt Ratingen davon aus, dass diese Fläche als Potentialfläche herangezogen wird.

Die benannte Fläche steht jedoch aufgrund der hohen ökologischen Wertigkeit (ökologisch wertvolle Aue) nicht als

Reservefläche zur Verfügung. In der rechtskräftigen 7. Flächennutzungsplan-Änderung wird diese Fläche als Waldfläche dargestellt.

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Ratingen -PZ1c 19 Bei der Aufführung der Entwicklungspotenziale nach Fortschreibung des Regionalplanes (Tabelle 7.1.4.4.5) werden 7 ha als neue GIB-Fläche angegeben. Es handelt sich dabei um die beiden Flächen Am Rosenkothen (siehe folgenden Plan). Die Stadt Ratingen ermittelt für diese Flächen zusammen allerdings 6 ha.

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Ratingen-PZ1a 20 In der Kategorie Neue ASB und neue ASB-GE werden 9 ha aufgeführt. Hierbei handelt es sich um die neue ASB- Darstellung im Bereich „Formerstraße – Mettmanner Straße“ (siehe folgenden Plan). Bei dieser Flächendarstellung ermittelt die Stadt Ratingen ca. 7 ha. Da davon auszugehen ist, dass sich Gewerbeflächenbedarf nach Aktualisierung der Potentialflächen erhöhen wird, wäre eine Flächenerweiterung entlang des Voisweges Richtung Hausmannsgraben städtebaulich sinnvoll. Eine konkrete Abgrenzung der Fläche kann erst im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung erfolgen.

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Ratingen -PZ1c 21 Zum JVA-Ausgleich:

Die Flächeninanspruchnahme durch die Ansiedlung der JVA (13,6 ha) sollte nach Vereinbarungen zwischen der Bezirksregierung und der Stadt Ratingen in einem Ausgleich von 1:2 (27,2 ha) stattfinden. Mit der angewandten Bedarfsberechnungsmethode werden für 75 ha Gewerbeflächen ermittelt. Planerisch gesichert werden im neuen Regionalplan 86 ha. Zurzeit werden 11 ha mehr als der errechnete Bedarf dargestellt. Unter Berücksichtigung des JVA-Ausgleiches stehen dann jedoch immer noch 16,2 ha aus, die noch nicht verortet sind. Diese 16,2 ha sollten textlich als Option festgehalten werden. [Fußnote hier: Angeführte ha-Angaben sind vorbehaltlich der für notwendig erachteten Aktualisierung und Plausibilitätsprüfung der Potentialberechnungen zu sehen.] Diese Möglichkeit wird einigen Kommunen in vergleichbarer Form gegeben, in denen ein Bedarf für die Entwicklung neuer Bauflächen festgestellt wurde und für die noch keine geeigneten Flächen im Regionalplan dargestellt wurden („Flächenbedarfskonto“). Der Bedarf kann zu einem späteren Zeitpunkt durch eine Regionalplanänderung an einem geeigneten Standort umgesetzt werden. Diese Möglichkeit sollte auch der Stadt Ratingen eingeräumt werden.

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Kap. 5.3-Allgemein 22 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen

Ratingen-PZ2ea-1 7.2 Freiraum

7.2.10 Planzeichen ea-1) Abfalldeponien

Im Regionalplan-Entwurf wird weiterhin das Planzeichen für Abfalldeponien im Bereich Breitscheid dargestellt. Auf Seite 372 der Begründung wird hierzu u.a. ausgeführt, dass im Planungsraum ein Defizit bei Deponiekapazitäten zumindest im Bereich der Deponieklasse I anzunehmen ist.

Stellungnahme der Verwaltung: Die o.a. Aussage zum Bedarf ist nach Meinung der Stadt Ratingen zu unkonkret um eine Darstellung des Planzeichens für Abfalldeponien in Ratingen zu begründen. Außerdem wurde im Scoping-Verfahren zum Antrag einer Deponie in Breitscheid die Deponieklasse II zugrunde gelegt.

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Es besteht kein öffentliches Interesse an einer weiteren Deponie in Breitscheid, da im Umfeld der Stadt Ratingen Deponiekapazitäten mit ausreichendem Erweiterungspotenzial existieren. Diese sind auch im vorliegenden Entwurf des Regionalplanes als bestehende Deponien dargestellt (u.a. Deponien Plöger Steinbruch und Industriestraße in Velbert (Deponieklasse I), Deponie Hubbelrath in Düsseldorf (Deponieklasse II)). Somit besteht für eine entstehungsortnahe Abfallentsorgung [Fußnote hier: gemäß LEP-Entwurf Juni 2013] kein Bedarf für einen weiteren Deponiestandort. Auch im Interesse einer im Gesamtplangebiet gleichmäßigen Verteilung von Deponiestandorten ist der Standort Breitscheid nicht erforderlich. Vielmehr führte dieser eher zu einer Konzentration im hiesigen Raum. Weiterhin besteht eine teilweise Überlagerung der Flächennutzung: So wird u.a. für einen Teil der Deponiefläche „Fläche für den Schutz der Natur“ dargestellt. Dieser Konflikt wird im Anhang E des Umweltberichtes, „Prüfbögen der im Regionalplan Düsseldorf dargestellten Aufschüttungen und Ablagerungen / Abfalldeponien“ als erheblich eingeschätzt. Sowohl der Eingriff in eine Biotopverbundfläche als auch die Inanspruchnahme von geschützten Böden im Plangebiet, sowie die im Umfeld vorhandene Naturschutzfläche wird als erhebliche Umweltauswirkung einer Deponieerweiterung am Standort Breitscheid beurteilt. Hier ist die im Planentwurf zum Scopingverfahren dargestellte Inanspruchnahme eines geschützten Landschaftsbestandteils für eine Erschließungsstraße noch nicht berücksichtigt. Keine Bewertung des Standortes erfolgt hier für das Schutzgut Wasser, da keine Lage in einem Wasserschutzgebiet besteht! Die im Umfeld der für eine weitere Deponie (Fläche Tongrube) vorhandene Wasserschutzzone III B (Duisburg Bockum) nördlich der BAB A 52 wird nicht berücksichtigt. Auch die Vorbelastung des Grundwassers durch die im unmittelbar angrenzenden Bereich bestehende Deponie „Breitscheid II“ oder auch durch die Altlastfläche „ehemalige Sondermülldeponie Breitscheid I“ wird hier nicht dargestellt. Schon im Betriebszeitraum der Sondermülldeponien wurden durch diverse geologische /hydrogeologische Untersuchungen im Umfeld der Deponien Auswirkungen auf die Grundwasserqualität nachgewiesen. Im „Bericht über die Auswertung der Untersuchungen im Bereich der Sonderabfalldeponien Breitscheid“ vom 15.12.1987, erstattet von Prof. Dr. Heitfeld im Auftrag des Regierungspräsidenten (RP) Düsseldorf, wird zusammenfassend ausgeführt (S. 124 f): „Festzustellen ist eine deutliche Beeinträchtigung der Qualität des Grundwassers durch gelöste Salze, verschiedene Metalle und schwer abbaubare organische Verbindungen, die teilweise schon in geringer Menge toxisch wirken können und die in vielen der untersuchten Pegeln nachgewiesen wurden,... .„In unmittelbarer Umgebung der Deponien sowie in einigen Pegeln, die offenbar eine besser wirksame hydraulische Verbindung haben, ist eine kritisch zu beurteilende Häufung der Belastungsparameter festzustellen. In Anbetracht der hohen Schadstoffgehalte der Deponiesickerwässer muss ein Austrag auf Dauer unbedingt verhindert werden.“

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Die Ausweisung des Standortes Breitscheid als Deponiefläche widerspricht dem im Textteil zum Regionalplan-Entwurf formulierten Grundsatz G 2: „Bei der Entscheidung über den Standort neuer Abfalldeponien sowie über die Erweiterung bestehender Standorte, soll die Standortwahl so erfolgen, dass Nutzungskonflikte möglichst vermieden und unzumutbare Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden.“ Unter Erläuterungen ist formuliert: „ …Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass die fachlichen Anforderungen an geeignete Standorte eingehalten werden. Hierzu zählt insbesondere, dass die Beschaffenheit des Untergrundes geeignet ist…“ (s. Kap. 5.3 Entsorgungsinfrastruktur, S. 137). Wie auch bei der Erörterung der Situation der Tongrube für die Errichtung einer Deponie beim Scoping- Termin von den Vertretern des Geologischen Dienstes NRW und der Stadtwerke Duisburg deutlich dargestellt wurde, bestehen Zweifel an der Eignung des Standortes hinsichtlich der geologischen und geohydrologischen Bedingungen. Die Sickerwasseraustritte bzw. auch die Grundwasserverbindung zu den Deponien Breitscheid I und II haben ihre Ursache auch in der unzureichenden Basisabdichtung (zu geringe Restmächtigkeit, z.T. nur 0,2 -0,6 m bzw. auch der wasserwegsamen Feinsandeinlagerungen in dem wellig auftretenden Ton). Insofern kann bei dem Standort Breitscheid nicht von einer ausreichend Sicherheit gewährenden Eignung der Tongrube als Deponiestandort ausgegangen werden und ist eine entsprechende Ausweisung der Fläche im Regionalplan zurückzunehmen. Hier ist zunächst im Rahmen der Stilllegungsphase der Deponie Breitscheid II alles Erforderliche zu veranlassen, um weitere Umweltgefährdungen, insbesondere Grundwasserkontaminationen dauerhaft zu verhindern. Diese Rahmenbedingungen sind in der Bewertung des Standortes, auch in der Umweltprüfung nicht ausreichend berücksichtigt worden. Der Deponiestandort liegt knapp außerhalb einer Trinkwasserschutzzone und ist deswegen offenbar nicht in der Umweltprüfung bewertet worden. Das entspräche aber der in der Begründung zum Regionalplan- Entwurf formulierten Zielsetzung: „…Durch den expliziten Ausschluss aller raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen, die die Nutzung der Grundwasservorkommen für die öffentliche Trinkwasserversorgung beeinträchtigen oder gefährden können, wird dieser Vorrang konkretisiert. …Der Abbau oberflächennaher Bodenschätze, die Herstellung von Halden sowie die Errichtung von wassergefährdenden Anlagen sind in dieser Aufzählung genannt, da diese potentiell zu einer qualitativen Beeinträchtigung des Grundwassers führen können…“ (s.Kap. 4.4.3 Grundwasser- und Gewässerschutz, S.83, 84: (Z 1)). Die Belastung des Grundwassers im Umfeld der Breitscheider Deponien ist auch durch aktuelle (von der Bezirksregierung Düsseldorf vorgelegte) Analysenberichte des Landesumweltamtes belegt.

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Ratingen-PZ2da 23 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen

7.2 Freiraum

7.2.15 Planzeichen ed) Windenergiebereiche und ee) Windenergievorbehaltsbereiche

Im Regionalplan-Entwurf werden Windenergiebereiche und Windenergievorbehaltsbereiche ab 10 ha (Mindestgröße dargestellt. Den Windenergiebereichen (Vorranggbiete) kommt keine Konzentrationswirkung zu. [Fußnote hier: Es können daher raumbedeutsame Planungen (eine Einzelanlage mit einer Gesamthöhe > 100 m, Windfarm mit mindestens 3 WEA) auch außerhalb der Windenergiebereiche, solange keine fachrechtlichen Aspekte entgegenstehen, vorgesehen werden.] Im Ratinger Stadtgebiet werden keine Windenergiebereiche oder Windenergievorbehaltsbereiche dargestellt.

Stellungnahme der Verwaltung: Die Stadt Ratingen strebt an, die Windenergie auf dem Stadtgebiet zu fördern. Auch in Ratingen soll der Energiemix erkennbar sein und nachhaltige Energieformen sollen zu Gunsten des Klimaschutzes realisiert werden. Dieses Ziel wurde explizit vom Rat am 13.11.2012 im Rahmen einer Klimaschutzleitlinie beschlossen: „Die Stadt Ratingen setzt sich aktiv für den Klimaschutz ein. Alle Entscheidungen der Stadt Ratingen über Maßnahmen mit Klimarelevanz sind auf ihre Auswirkungen (wie die Emission von Klimagasen) zu überprüfen. Zu bevorzugen sind alle Maßnahmen mit positiven Auswirkungen, welche zu einer Verbesserung der CO2-Bilanz führen und auch das Stadtklima schützen. Maßnahmen mit negativen Auswirkungen auf das Stadtklima sollen vermieden werden, der Klimaschutz hat hohe Priorität. Die Stadt Ratingen will ihrer Vorbildfunktion durch konsequente Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen gerecht werden und strebt die Zielerfüllung der Klima- Bündnis-Marken an.“. Die Verwaltung der Stadt Ratingen befürwortet aus Klimaschutzgründen ausdrücklich die Nutzung von Windenergie auf dem Ratinger Stadtgebiet. Eine ökonomisch zu vertretende Nutzung von Windenergie (z.B. beantragte Windenergieanlage der Stadtwerke im Bereich des Altenbrachtweges) scheiterte bisher an der fehlenden Zustimmung

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der Luftfahrtbehörden. Damit wird die Nutzung von Windenergie auf dem Ratinger Stadtgebiet massiv eingeschränkt. Das ist sehr bedauerlich, da eine wichtige Voraussetzung für eine wirtschaftliche Nutzung der Windenergie gute Windverhältnisse am Standort sind. Diese sind gerade im Bereich Homberg zu finden. In einem im Jahr 2004 erarbeiteten Fachbeitrag zur Ermittlung geeigneter Bereiche zur Darstellung als Konzentrationszonen für Windenergieanlagen im FNP der Stadt Ratingen wird in den Suchräumen um den Siedlungsbereich Homberg ein hohes Windpotential ermittelt. Im Windenergieerlass vom 11.07.2011 des Landes NRW wird außerdem ausgeführt, dass Windenergieanlagen an Standorten zu forcieren sind, an denen sie nur zu geringfügig zusätzlichen Belastungen, insbesondere im Hinblick auf Lärm führen. Dieser Ansatz kann entlang von Bundesfernstraßen etc. zum Tragen kommen. Sowohl die Windhöffigkeit im Bereich des Altenbrachtweges, als auch der Standort neben einer Infrastrukturtrasse (A 3), zeigen deutlich, dass es sich um einen geeigneten Standort im Stadtgebiet handelt. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen wird im o.a. Windenergieerlass ausgeführt, dass eine Wirtschaftlichkeit bei Anlagenhöhen bis zu 100 m in der Regel nicht zu erreichen sind. Weiterhin wird dargestellt, dass sich dagegen neu zu errichtende Anlagen mit einer Gesamthöhe um 150 m und höher grundsätzlich wirtschaftlich betreiben lassen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Standort östlich der A3 nach ersten Untersuchungen immissionsschutzrechtlich, ökologisch und ökonomisch zu vertreten ist, beabsichtigt die Stadt Ratingen im Bereich Altenbrachtweg eine Windenergiefläche zu entwickeln. Anhand der folgenden Abbildung ist zu erkennen, dass die Windenergiefläche in Homberg den im Regionalplan-Entwurf dargestellten Bereich „Schutz der Natur“ (Naturschutzgebiet im Landschaftsplan Kreis Mettmann) aller Voraussicht nach tangiert. [Fußnote hier: Aufgrund der in verschiedenen Maßstäben vorliegenden Planunterlagen und nicht zur Verfügung stehender shape-Dateien ist eine exakte Verortung der Windenergiefläche nicht möglich.] Dem OVG Münster-Urteil vom 1.7.2013 (2 D 46/12.NE) ist zu entnehmen, dass Naturschutzgebiete regelmäßig zu den harten Tabuzonen eines Gemeindegebietes zählen können. Da eine harte Tabuzone für eine Windenergienutzung nicht in Betracht kommt, sollten im Vorfeld Darstellungen im Regionalplan-Entwurf, die dem Planungsziel der Stadt entgegenstehen, zurückgenommen werden.

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Ratingen-PZ2c 24 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen

7.2 Freiraum

7.2.3 Planzeichen c) Oberflächengewässer

Im Regionalplan-Entwurf werden die Oberflächengewässer ab 10 ha dargestellt.

Stellungnahme der Verwaltung: Der Grüne See wird dargestellt. Der Silbersee mit 27 ha dagegen nicht. [Fußnote hier: Die Darstellung des Silbersees fehlt in der Beikarte 4G Wasserwirtschaft ebenfalls.] Auch für den Bereich des Silbersees sollte eine Darstellung erfolgen.

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Ratingen-PZ2da 25 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen

7.2 Freiraum

7.2.4 Planzeichen da) Schutz der Natur

Der Regionalplan erfüllt gemäß § 18 (2) LPlG die Funktion eines Landschaftsrahmenplans. Inhaltlich sind die Bereiche für den Schutz der Natur in der Anlage 3 zur LPlG-DVO festgelegt. Die zeichnerische Darstellung der Bereiche für den Schutz der Natur erfolgt auf der Grundlage der Planzeichendefinition (Anlage 3 der LPlG-DVO). Zu dem Planzeichen da) Schutz der Natur (Vorranggebiete) zählen u.a. festgesetzte Naturschutzgebiete.

Stellungnahme der Verwaltung: Das Naturschutzgebiet B 2.2-6 in Homberg-Süd wird nicht komplett dargestellt (s. Pfeil). Hier ist ggf. eine Korrektur vorzunehmen.

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Ratingen-PZ1bb 26 zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen

7.2 Freiraum 7.2.5 Planzeichen db) Schutz der Landschaft und landschaftsorientierten Erholung Der Regionalplan erfüllt gemäß § 18 (2) LPlG die Funktion eines Landschaftsrahmenplans. Die Darstellung der Bereiche für den Schutz der Landschaft und landschaftsorientierten Erholung erfolgt auf der Grundlage der Planzeichendefinition (Anlage 3 zur LPlG-DVO). Zu dem Planzeichen db) Schutz der Landschaft und landschaftsorientierten Erholung zählen u.a. festgesetzte Landschaftsschutzgebiete. Stellungnahme der Verwaltung: Die Darstellung des Landschaftsschutzgebietes südwestlich des Autobahndreiecks Breitscheid wird nicht komplett übernommen. Der östliche Bereich westlich der A 52, der mit der südlich der A 524 dargestellten Fläche zusammenhängt, fehlt. Hier ist ggf. eine Korrektur vorzunehmen und die ASB-Darstellung zurückzunehmen.

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zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen Die Ausführungen wer- 27- den zur Kenntnis ge- A 7.2 Freiraum nommen.

7.2.6 Planzeichen dc) Regionale Grünzüge

In den Regionalen Grünzügen sollen freiraum- und siedlungsbezogene Funktionen des Freiraums gleichermaßen erhalten, entwickelt und gesichert werden. Dabei orientiert sich die graphische Darstellung an den Vorgaben der Anlage 3 (Planzeicheninhalte/-merkmale) zur LPlG-DVO, Planzeichen 2.dc), die Regionale Grünzüge (Vorranggebiete) inhaltlich wie folgt festlegt: „Freiraumbereiche – insbesondere in Verdichtungsgebieten –, die als Grünverbindung oder Grüngürtel wegen ihrer freiraum- und siedlungsbezogenen Funktionen (insb. räumliche Gliederung und klimaökologischer Ausgleich, Erholung, Biotopvernetzung) zu erhalten, zu entwickeln oder zu sanieren und vor anderweitiger Inanspruchnahme besonders zu schützen sind.“

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Ratingen-PZ2dc 27- Stellungnahme der Verwaltung:

B Aus naturschutzfachlicher Sicht, ist es nicht nachvollziehbar, warum der Bereich nordöstlich der A 524, nordwestlich der A 52, westlich der Kölner Straße und nördlich des Kahlenbergwegs im Regionalplan-Entwurf nicht mehr als Regionaler Grünzug (Planzeichen 2.dc) dargestellt wird. Dies widerspricht den Zielen des LEP NRW zur Freiraumsicherung, die bei der Regionalplanung zu beachten sind. Gerade in dicht besiedelten und stark beanspruchten Gebieten, ist Freiraum zu einem sehr knappen Gut geworden. Von daher legt der LEP NRW fest, dass insbesondere in Verdichtungsgebieten Grünzüge zu erhalten und vor konkurrierenden Raumansprüchen zu schützen sind, um die Funktion der siedlungsnaher Erholungsräume, die Vernetzung von Biotopen und lufthygienische bzw. klimatische Ausgleichswirkungen zu erhalten. Die ökologische Wertigkeit dieses Bereiches ergibt sich vor allem durch die ausgewiesenen Landschaftschutzgebiete LSG 2.3-9 „Mühlscheider Feld/Breitscheider Bach“ und LSG 2.3-7 „Lintorfer Mark“, die geprägt sind durch landwirtschaftliche Nutzflächen, Wäldchen, Gehölzstrukturen und den naturnahen Verlauf des Breitscheider Baches. Hierbei ist vor allem die Bedeutung als Biotopverbundelement zu beachten. In diesem Zusammenhang wird ebenfalls auf die ökologische Funktion über die Stadtgrenze hinaus hingewiesen. Auf Mülheimer Stadtgebiet schließen unmittelbar mehrere Naturschutzgebiete („Staatsforst Benrath“, Lintorfer Mark“) an, welche sich noch weiter in Richtung Westen auf Duisburger Stadtgebiet fortsetzen.

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Ratingen-PZ2dc 27- Die Darstellung eines Regionalen Grünzuges, die den städtischen Entwicklungszielen widerspricht, ist südlich der A

C 52 (Siedlungsbereiche Breitscheid und Mintarder Berg plus geplanter Wohnbaufläche) zurückzunehmen. Es ist nicht davon auszugehen, dass die besiedelten Bereiche innerhalb der Geltungsdauer des neuen Regionalplanes freiraum- und siedlungsbezogene Funktionen (insb. räumliche Gliederung und klimaökologischer Ausgleich, Erholung, Biotopvernetzung) übernehmen werden. [Fußnote hier: s. Kapitel 7. Graphische Darstellungen, 7.1 Siedlungsraum, 7.1.1 Planzeichen a) Allgemeine Siedlungsbereiche, 7.1.1.5.2 Eigenbedarfsortslagen (nicht als Siedlungsraum dargestellte Ortslage)] Ratingen-PZ1a 27- Ebenso ist die Darstellung eines Regionalen Grünzuges für den Bereich Goldkuhle (östlich Bahnhofstraße, südlich S

D 6) in Ratingen-Hösel, die den städtischen Entwicklungszielen (verdichtete Wohnform in unmittelbarer Nähe zum S- Bahnhof Hösel zur Aufbereitung einer Industriebrache) widerspricht, zurückzunehmen. [Fußnote hier: s. Kapitel 7. Graphische Darstellungen, 7.1 Siedlungsraum, 7.1.1 Planzeichen a) Allgemeine Siedlungsbereiche, 7.1.1.4 Im Vergleich zum geltenden Regionalplan (GEP99) neudargestellte Allgemeine Siedlungsbereiche]

zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen Die Ausführungen wer- 28 den zur Kenntnis ge- 7.3 Verkehrsinfrastruktur nommen.

7.3.1 Planzeichen aa-1) und ab-1) Straßen für den vorwiegend großräumigen Verkehr und den vorwiegend überre- gionalen und regionalen Verkehr, Bestand und Bedarfsplanmaßnahmen Der Regionalplan stellt u.a. vorhandene Straßen, die von mindestens regionaler Bedeutung und zur Gewährleistung des regionalen Netzzusammenhangs oder zur Anbindung raumbedeutsamer Verkehrsquellen oder –ziele erforderlich sind, sowie linienbestimmte und planfestgestellte Bedarfsplanmaßnahmen dar. Anschlussstellen werden nur zeichnerisch dargestellt an BAB im Bestand sowie geplante Anschlussstellen an BAB, die entweder im Zuge der Bundesverkehrswegeplanung oder denen im Einzelfall durch das Bundesministerium für Verkehr zugestimmt wurde.

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Ratingen-PZ3aa-1 28- Stellungnahme der Verwaltung: A Entgegen der o.a. Darstellungsweise hält es die Stadt Ratingen für erforderlich, dass eine neue Teilanschlussstelle „Lintorf-Nord“ (s. folgende Abbildung) an die A 524 in den Regionalplan-Entwurf aufgenommen wird (Basisstraße: K19 – Breitscheider Weg / Lintorfer Weg). Eine Teilanschlussstelle (Abfahrt für Verkehre vom Autobahndreieck Breitscheid A52/A524 kommend und Zufahrt für Verkehre in Richtung Autobahndreieck Breitscheid A52/A524 fahrend) wird in erheblichem Maße zur Entlastung des nachgeordneten Straßennetzes und zur Optimierung der Verkehrsabwicklung in Lintorf beitragen. Die Teilanschlussstelle soll insbesondere der besseren Anbindung von bestehenden und geplanten Gewerbevorhaben im Bereich des Breitscheider Weges mit hohem Verkehrsaufkommen an das Autobahnnetz dienen und damit die Straßen, die die derzeitige Wegeverbindung zur bestehenden Anschlussstelle Lintorf aufnehmen und die an Wohngebieten, schulischen und öffentlichen Einrichtungen verlaufen, vorwiegend vom Güter- und Wirtschaftsverkehr sowie vom Beschäftigtenverkehr entlasten. Somit trägt eine neue Teilanschlussstelle auch zur Reduzierung von Lärm- und Schadstoffbelastungen sowie zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Bereich von Wohngebieten bei. Die Variante einer Teilanschlussstelle wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie und eines Verkehrsgutachtens im Auftrag der Stadt Ratingen hinsichtlich der Realisierung und der verkehrlichen Wirkungen im Jahr 2011 untersucht. Sie ist im weiteren Untersuchungsbestandteil eines für 2015/2016 vorgesehenen Verkehrsentwicklungsplanes. Ein Antrag zur Genehmigung des Baus einer neuen Teilanschlussstelle an die bestehende Autobahn A 524 beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur soll eingeleitet werden.

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zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen Ratingen-PZ3bb-1 29-

A 7.3 Verkehrsinfrastruktur

7.3.4 Planzeichen ba-1) und bb-1) Schienenwege für den Hochgeschwindigkeitsverkehr und sonstigen großräumi- gen Verkehr sowie für den überregionalen und regionalen Verkehr, Bestand und Bedarfsplanmaßnahmen

Stellungnahme der Verwaltung: In der Begründung zu dem Regionalplan-Entwurf S. 726 / 727 wird bei den ehemals dargestellten Strecken die Strecke "Düsseldorf (Flughafen) - Ratingen (West)" aufgeführt. Da diese Strecke nicht im GEP99 dargestellt wurde, ist diese Strecke aus der Begründung zu streichen.

Ratingen-PZ3bb-1 29- Die Stadt Ratingen beabsichtigt, die seit Jahren nicht mehr in Anspruch genommene Industriegleisanlage "Duisburger A Straße - Johann-Peter-Melchior-Straße - Am Löken - Rehhecke" als eine Fuß- und Radwegeverbindung zu realisieren. Damit erfolgt der Lückenschluss mit dem bereits bestehenden westlich der "Duisburger Straße" vorhandenen Fuß- und Radweg entlang der Bahnstrecke Düsseldorf - Duisburg und der an der Straße "Rehhecke" vorhandenen Anlage. Mit der geplanten Rad- und Fußwegeverbindung wird der Radverkehr im Stadtteil Lintorf in erheblichem Maße gefördert. Ein Verfahren zur Freistellung von Bahnbetriebszwecken gemäß AEG (Allgemeines Eisenbahngesetz) soll eingeleitet werden. Der im Regionalplan-Entwurf dargestellte Schienenweg für den überregionalen und regionalen Verkehr ist daher zu streichen (s. folgenden Plan).

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An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Stadt Ratingen die Darstellung der Westbahn und die Darstellung der Stadtbahn durch Ratingen-West im Regionalplan-Entwurf ausdrücklich begrüßt.

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zu Kapitel 7. Graphische Darstellungen Kap. 8.2.PZ3g-Allgemein 30

7.3 Verkehrsinfrastruktur

7.3.11 Planzeichen f) (einschließlich fa), fb) und fc)) Lärmschutzbereiche gemäß Fluglärmschutzverordnungen

7.3.11.4 Raumordnerische Vorgaben des Bundes und des Landes

Im Ziel 8.1-7 Schutz vor Fluglärm sieht der LEP-Entwurf vor, dass in den Regionalplänen im Umfeld der landes- und regionalbedeutsamen Flughäfen eine Erweiterte Lärmschutzzone, die aus den Empfehlungen der Länderarbeitsgemeinschaft Immissionsschutz (LAI) resultiert, in den Regionalplänen festzulegen ist. Im Planungsraum liegt gemäß Ziel 8.1-6 Landes- bzw. regionalbedeutsame Flughäfen in Nordrhein-Westfalen des LEP-Entwurf vom Juni 2013 der landesbedeutsame Flughafen Düsseldorf (DUS). Der räumliche Zuschnitt der Erweiterten Lärmschutzzone wird von der Obersten Immissionsschutzbehörde nach den Empfehlungen der Länderarbeitsgemeinschaft Immissionsschutz ermittelt. Da der Regionalplanungsbehörde keine Daten zur entsprechend ermittelten Erweiterten Lärmschutzzone für den Flughafen in Düsseldorf vorliegen, erfolgt keine zeichnerische Darstellung.

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Stellungnahme der Verwaltung: Die Stadt Ratingen fordert die Darstellung einer Erweiterten Lärmschutzzone für den Verkehrsflughafen Düsseldorf, die sich nach Berechnung auf Grundlage der heute geltenden Berechnungsfaktoren der aktuellen AZB (Anleitung zur Berechnung der Fluglärms) ergibt, um einen ausreichenden und angemessenen Schutz für die Ratinger Bevölkerung zu gewährleisten und um eine planungsrechtlich verbindliche Zone zu sichern. Der Berechnung muss dabei die derzeitige Auslastung des Flughafens zugrunde gelegt werden. Die Bezirksregierung Düsseldorf wird aufgefordert, gegebenenfalls durch einen neutralen Gutachter die Ermittlung für die Erweiterte Lärmschutzzone für den Verkehrsflughafen Düsseldorf in Abstimmung mit der obersten Immissionsschutzbehörde durchführen zu lassen. Damit kann eine zeichnerische Darstellung im neuen Regionalplan sichergestellt werden. Die Stadt Ratingen hält es für nicht sachgerecht, wenn die Lärmschutzzonen B und C der Landesplanung weiterhin Bedeutung haben könnten. Die Berechnungen der Lärmschutzzonen B und C aus dem derzeit noch geltenden LEP IV („Gebiete mit Planungsbeschränkungen zum Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm“) sind veraltet und berücksichtigen damit nicht die heutige Ist-Situation. Um dem im LEP- Entwurf vom 25.06.2013 unter Kap. 8.1.8- Schutz vor Fluglärm und Siedlungsentwicklung formulierten Anspruch der frühzeitigen Einbeziehung des Schutzes der Bevölkerung vor Fluglärm gerecht werden zu können, ist eine Darstellung des aktuell erforderlichen Schutzbereiches im Regionalplan notwendig. Wenn keine Darstellung einer Erweiterten Lärmschutzzone auf Grundlage der oben angeführten Kriterien (aktuelle AZB, Anzahl der Start- und Landebewegungen) im Regionalplan erfolgen sollte, dann entsteht aus Sicht der Stadt Ratingen ein Abwägungsmangel / -ausfall.

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Die Ausführungen wer- 31- zu Kapitel 9. Umgang mit den Ergebnissen der strategischen Umweltprüfung den zur Kenntnis ge- A nommen Für die Fortschreibung des Regionalplans Düsseldorf erfolgt gemäß § 9 Abs. 1 ROG eine Umweltprüfung, in der die voraussichtlichen erheblichen Auswirkungen des Regionalplans auf die Schutzgüter:  Menschen, einschließlich der menschlichen Gesundheit, Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt,  Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft,  Kultur- und sonstige Sachgüter sowie  die Wechselwirkungen zwischen diesen Schutzgütern

zu erfassen und zu bewerten sind.

Die als strategische Umweltprüfung (SUP) durchgeführte Beurteilung der Regionalplanung wird im Umweltbericht zusammenfassend dargestellt. Die Prüfung erfolgte schutzgutbezogen im Plangebiet sowie im Umfeld des Plangebietes. Als Kriterium für die Relevanz der Planinhalte wird die „erhebliche Umweltauswirkung“ bestimmt.

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SUP-Allgemein 31- Stellungnahme der Verwaltung:

B Beim Schutzgut „Mensch und menschliche Gesundheit“ (Kap. 4.1) wird der Lärm als „eines der größten Umweltprobleme“ eingestuft (Kap. 4.1.3 Erholen (lärmarme naturbezogene Räume), S. 20). Im Rahmen von Lärmuntersuchungen werden Lärmquellen getrennt betrachtet. In Ratingen treten jedoch eine Vielzahl von Lärmquellen auf, die in ihrer Gesamtwirkung eine Betroffenheit bei der Bevölkerung auslösen. Die Fluglärmbelastung wird quantitativ, wegen fehlender Datengrundlage, gar nicht beurteilt. Hier ist auf die im Internet verfügbare veröffentliche Darstellung der Fluglärmwerte durch den Flughafen aber auch auf die der Lärmkartierung durch das Landesumweltamt hinzuweisen. Insofern wird die Belastungssituation in Ratingen nicht entsprechend der tatsächlichen Situation (vgl. Darstellung der Ratinger Lärmkartierung!) berücksichtigt. Die in Umsetzung der EU- Umgebungslärmrichtlinie im BIMSCVG § 47 d) geforderte Erstellung von Lärmaktionsplänen durch die Kommunen (bei in der Lärmkartierung festgestellten Überschreitung der Schwellenwerte) führt nicht zwingend zu einer Verbesserung der Lärmsituation. So soll durch verkehrsplanerische bzw. –lenkende Maßnahmen bei weiterhin steigender Verkehrsbelastung eine Erhöhung der Lärmbelastung für die betroffenen Menschen vermieden werden. Die vorgegebenen Schwellenwerte aus der EU-Umgebungslärmrichtlinie stellen gegenüber den deutschen Lärmschutzwerten keine verstärkende Anforderung dar. Mit der Lärmaktionsplanung sollen auch „Ruhige Gebiete“ geschützt werden.

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Ratingen-PZ1bb 32 zu den Prüfbögen:

Die Prüfbögen enthalten einige fehlerhafte Darstellungen und unverständliche Angaben (z. B. bei planungsrelevanten Arten, Vorkommen im Umfeld oder bei der Bewertung der klimatischen und lufthygienischen Wirkung des Standortes). Im Folgenden wird das korrekte Erhebungsmaterial dargestellt.

Standort Rat _003_B_ASB (2208-22), Lintorf: nördlich Rehhecke  Schutzgut „planungsrelevante Arten“: im Plangebiet vorhanden (s. B-Plan L 259 Faunistisches GA Büro Henf, 2009); 28 Arten (20 Vogel, 6 Fledermaus, 2 Amphibien), die meisten als Brutvögel und Nahrungsgast.  Schutzgut „§62 LG-NW-Biotope“ (gesetzlich geschützte Biotope): im Plangebiet vorhanden (GB 4607-660) und im Umfeld  Schutzgut „Wasser“: Fläche liegt in WSZ III B (Wasserwerk Duisburg – Bockum)

Ratingen-PZ1a 33 Standort Rat_016_ASB (2208-10), Ost: Pfannenberg, südlich Formerstraße

 Schutzgut „Mensch-Wohnen“: Entfernung zur A 44 und L 239 (Mettmanner Str.) maximal 400 m, da Fläche direkt angrenzend.  Schutzgut „gesetzlich geschützte Biotop“: im Umfeld des Plangebiets in Höhe Sandberge befinden sich GB 4707- 361; - 362; - 0109; - 0154; - 0155  Schutzgut „Überschwemmungsgebiet“: im Umfeld des Plangebiets im Bereich LB „Schwarzbach bei Voismühle“  Schutzgut“ geschützter Landschaftsbestandteil“: im Umfeld direkt angrenzend B 2.8-10 „Schwarzbach bei Voismühle“ (Bedeutung im Biotopverbund des Schwarzbachtals, welches eines der drei bedeutsamsten Biotopverbundachsen in der Raumeinheit B ist.)

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Ratingen-PZ2ea-1 34 Standort Rat_029_Halde (2208-12), Deponie Breitscheid

 Schutzgut „planungsrelevante Art“: Nach hiesigem Kenntnisstand ist die Erfassung des Arteninventars Ratingen-PZ1c unvollständig. Im Rahmen des Scopingverfahrens forderte die Kreisverwaltung im Juli 2013 einen konkreten Untersuchungsraum und Untersuchungszeitraum. Dies sollte auch die jahreszeitliche (Teil)Lebensräume und weitere Arten, wie Fledermäuse, Insekten und Blütenpflanzen beinhalten.  Schutzgut „gesetzlich geschützte Biotope“: im Umfeld von ca. 500 m sind nach § 62 LG geschützt: GB 4607-0049; -0052; - 0053; - 0054; - 652; - 0002  Schutzgut „ geschützter Landschaftsbestandteil“: direkt angrenzend LB B 2.8- 101 „Baumreihe Kopfweiden“ (große Bedeutung für Höhlenbrüter) als Relikt einer kulturhistorisch bedeutsamen Nutzung.

Zu den GIB-Darstellungen westlich und östlich Am Rosenkothen sind im Umweltbericht (Anhang D) keine Prüfbögen zu finden. Die o.a. Anmerkungen sollten aus Sicht der Stadt Ratingen übernommen werden, ggf. sind Ergänzungen vorzunehmen und daraufhin neue Beurteilungen durchzuführen.

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V-1138-2016-01-12 Hinweise:

Stadt Ratingen Anhang siehe V-1138-2016-01-20 Dokument 619/2017 Nach dem 31.03.2015 (Ende des ersten Beteiligungszeitrau- mes) eingegangen. Ratingen-PZ1c 01 Betreff: Erarbeitungsverfahren für den Regionalplan Düsseldorf (RPD) Förmliche Beteiligung gern. §§ 13 Abs. 1 LMG, 33 PLIG DVO, 10 ROG Anmeldung von Gewerbeflächen

Sehr geehrte Damen und Herren, wie in der Stellungnahme der Stadt Ratingen zu dem oben genannten Verfahren, zugesandt am 26.3.2015, bereits aufgeführt, können nicht alle Gewerbeflächen in Ratingen, die sich nach einer überschlägigen Bilanzierung ergeben würden, zurzeit verortet werden. Daher regt die Stadt Ratingen auf diesem Wege an, zwei weitere Gewerbeflächenstandorte mit in den Regionalplan-Entwurf aufzunehmen: • „Westlich und östlich Lintorfer Weg“ in Breitscheid sowie Ratingen-PZ1a 02 • „Östlich Schollersfeld" in Homberg. Darüber hinaus werden Potentielle geringfügige Erweiterungen -der im Regionalplan-Entwurf dargestellten ASB-Flachen in den Bereichen die Ausführungen zur „Volsweg/Former Straße (Pfannenberg) und „östlich Oststraße" in Ost werden hier nicht explizit aufgeführt, da dies der Kenntnis genommen. Maßstabsebene des Regionalplanes nicht gerecht werden würde. Die Bilanzierung der Gewerbeflächen sowie die zwei weiteren Gewerbeflächenstandorte entnehmen Sie bitte der beigefügten Anlage. Alle hier aufgeführten Aussagen werden vorbehaltlich der noch ausstehenden Beschlüsse der politischen Gremien der Stadt Ratingen sowie des Kreises Mettmann getroffen. Sobald mir die Beschlüsse vorliegen, teile ich Ihnen diese umgehend mit. Mit freundlichen Grüßen

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V-1138-2016-01-20 Hinweise:

Stadt Ratingen Ergänzende Stellungnahme (bzw. Anhang zu Dokument 33485/2016 V-1138-2016-01-12 Nach dem 31.03.2015 (Ende des ersten Beteiligungszeitrau- mes) eingegangen. Ratingen-PZ1c 01 Betreff: 2015_12_02_Berechnung Gewerbeflächen

Berechnung / Darstellung der Gewerbeflächen auf Grundlage des Regionalplan-Entwurfes ha-Angabe Erläuterungen Bedarfsberechnung für Ge- + 75 ha Mit der angewandten Bedarfsberechnungs- werbeflächen im RP-Entwurf methode für den RP-Entwurf werden für die Stadt Ratingen 75 ha Gewerbeflächen ermit- telt. Ausgleich JVA + 27,2 ha Die Flächeninanspruchnahme durch die An- siedlung der JVA (13,6 ha) sollte nach Ver- einbarungen zwischen der Bezirksregierung und der Stadt Ratingen in einem Ausgleich von 1:2 (27,2 ha) stattfinden. Planerisch gesichert im RP- - 86 ha Planerisch gesichert werden im RP-Entwurf Entwurf 86 ha. Zurzeit werden 11 ha mehr als der errechnete Bedarf dargestellt. Unter Berücksichtigung des JVA-Ausgleiches stehen dann jedoch immer noch 16,2 ha aus, die noch nicht ver- ortet sind. Notwendige Korrekturen + 17 ha Aus Sicht der Verwaltung sind im RP-Entwurf folgende Korrekturen vorzunehmen: . ermittelte planerisch gesicherte Reserve an der Daniel –Goldbach Straße raus- nehmen (Überschwemmungsbereich, FNP-Änderung wird nicht weiter verfolgt): ca. 10 ha

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. ermittelte planerisch gesicherte Reserve nördlich Rehhecke rausnehmen (ökolo- gisch wertvolle Aue, Darstellung als Waldfläche in der rechtskräftigen 7. Flä- chennutzungsplan-Änderung): ca. 4 ha . Darstellung neuer GIB-Flächen Am Ro- senkothen: statt berechneter 7 ha werden ggf. nur 6 ha dargestellt . Darstellung einer neuen ASB-Fläche im Bereich Voisweg/Former Straße (Pfan- nenberg): statt berechneter 9 ha werden ggf. nur 7 ha dargestellt im RP-Entwurf noch nicht = 33,2 ha Berechnung der oben angeführten ha- berücksichtigt Angaben

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Ratingen-PZ1c 02 ha- Erläuterungen Angabe Fläche A: westlich und östlich des Lintorfer We- ca. 11,4 RP-Entwurf: Allgemeiner Freiraum- ges, Breitscheid ha und Agrarbereich, Freiraum: Schutz der Landschaft und land- schaftsorientierte Erholung

FNP: Fläche für die Landwirtschaft

Landschaftsplan: Landschafts- schutzgebiet

Wasserschutzgebiet: IIIb

Lagegunst: ca. 2,5 km über die An- schlussstelle Breitscheid bis zum Breitscheider Kreuz

Eine Ortsbegehung (Bereich östlich Lintorfer Weg) hat im November 2009 mit der Bezirksregierung und dem Kreis Mettmann stattgefunden. Gegen eine Nutzung als Gewerbe- gebiet hat sich die Untere Land- schaftsbehörde aus naturschutz- fachlicher Sicht ausgesprochen. Das bestehende östliche Waldge- biet würde gänzlich isoliert (Auto- bahnen A3, A524, A52). Die ULB wies ebenfalls auf die Artenschutz- problematik hin.

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Zurzeit in Diskussion: Wertstoffhof (3.500 m²) östlich des Lintorfer We- ges

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Ratingen-PZ1a 03 ha- Erläuterungen Anga- be Fläche B: östlich Schöllersfeld, Homberg ca. 4,5 RP-Entwurf: : Allgemeiner Freiraum- ha und Agrarbereich

FNP: Fläche für die Landwirtschaft

Im Rahmen vergangener Diskussionen um den JVA-Ausgleich erfolgte keine landesplanerische Zustimmung (87. FNP-Änderung, Entwicklungsfläche Schöllersfeld).

Lagegunst: über die L 156 ca. 2 km zum Anschluss an die A 44

Gesamte Flächengröße der Flächen A und B ca. 16 Fazit: ha Auch mit den potentiellen zusätzlichen Flächenausweisungen (ca. 16 ha) kön- nen die bilanzierten 33,2 ha nicht ab- gegolten werden.

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V-1138-2016-04-07 Hinweise:

Stadt Ratingen Ergänzende Stellungnahme zu Dokument 93553/2016 V-1138-2015-03-26 Nach dem 31.03.2015 (Ende des ersten Beteiligungszeitrau- mes) eingegangen. 01 Betreff: Ergänzung der Stellungnahme der Stadt Ratingen vom 26.3.2015 Ratingen-PZ2ea-1 Erarbeitungsverfahren für den Regionalplan Düsseldorf Förmliche Beteiligung gem. §§ 13 Abs. 1 LPlG, 33 PLlG DVO, 10 ROG Bedarfsanalyse Deponiestandort Breitscheid

Mit Schreiben vom 26.03.2015 hatte die Stadt Ratingen zum Entwurf des Regionalplans Düsseldorf (RPD), Stand August 2014 Stellung genommen. Mit den folgenden Ausführungen soll dies ergänzt werden. Im Kapitel 7.2.10 Planzeichen ea-1) Abfalldeponien der Begründung zum Regionalplan-Entwurf wurde dargestellt, dass - wie auch der Landrat des Kreises Mettmann feststellt - kein öffentliches Interesse an einer Errichtung einer Deponie in Ratingen Breitscheid besteht. Diese Beurteilung basierte auf den Ergebnissen der im Auftrag des Landes (MKULNV) durchgeführten Bedarfsermittlung durch die Prognos AG und INFA GmbH („Bedarfsanalyse für DK I - Deponien in NRW“, Endbericht vom September 2014). Mit Beschluss vom 18.12.2015 hatte der Rat der Stadt Ratingen die Verwaltung beauftragt, nach vorheriger Abstimmung mit dem Kreis Mettmann als untere Abfallwirtschaftsbehörde eine gutachterliche Stellungnahme zur Bedarfsdarstellung für die Deponieklasse I einzuholen. Die Prognos AG sowie die INFA GmbH wurde mit Schreiben vom 29.02.2016 von mir beauftragt, aufbauend auf den Ergebnissen der bereits vorliegenden Erkenntnisse (s.o.) eine ergänzende regionale Deponiebedarfsermittlung für die Region um den Standort Breitscheid zu erarbeiten. Die Ergebnisse hierzu liegen nunmehr mit Gutachten der Prognos AG / INFA GmbH vom 06.04.2016 vor. Auf der Basis dieses aktuellen Gutachtens vom 06.04.2016 wird in Abstimmung mit dem Kreis Mettmann die folgende ergänzende Stellungnahme abgegeben: Für Deponien der Deponieklasse II besteht in NRW gemäß Abfallwirtschaftsplan, Teilplan Siedlungsabfälle (Stand

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12/2015) kein Bedarf für zusätzliche Standorte. Auch für die Deponieklasse III gibt es in NRW gemäß Teilplan Sonderabfälle (Stand 2007) keinen Bedarf für weitere Deponiestandorte. Die Autoren der Prognos AG und der INFA GmbH haben nun eine aktualisierte und auf den Untersuchungsraum mit Radius von 50 km um den Standort Breitscheid fokussierte Beschreibung der Versorgungssituation mit Deponieraum für mineralische Abfälle der Deponieklasse I vorgelegt. Mit diesem Gutachten sollte zum einen die Darstellung der bestehenden und rechtlich abgesicherten Deponiekapazitäten im Umfeld des Standortes Breitscheid mit Radius von 50 km aktualisiert werden. Hierbei wurden die sich zeitlich ergebenden Veränderungen seit der Bestandsaufnahme (Stand 2013) bei der Bedarfsanalyse im Auftrag des Landes NRW erfasst und berücksichtigt (z.B. die zwischenzeitlich genehmigte Erweiterung der bestehenden Deponien Langenfeld-Immigrath; Plöger Steinbruch, Velbert). Zum anderen wurde die Bedarfsanalyse räumlich auf die Region im Umkreis des Standortes Breitscheid zugeschnitten. Hierzu wurde ein Radius von 50 km angenommen, welcher der maximalen Transportstrecke im Sinne des vorgegebenen ökologischen Zieles der möglichst ortsnahen Entsorgung von Abfällen entspricht. Auch unter wirtschaftlichen Aspekten ist eine Minimierung der Transportstrecken für mineralische Abfälle der Klasse I anzustreben. Für die zu erwartenden mineralischen Abfallmengen wurden die in der NRW-Studie von 2014 ermittelten Daten für DK I-relevante Abfälle im realen „Status quo-Szenario“ für den Betrachtungsraum (Breitscheid + 50 km) anteilig übernommen. Bereits in der Studie im Auftrag des Landes ergab sich unter Berücksichtigung der geplanten DK I - Deponievolumina für das Status quo-Szenario im Bereich des Regierungsbezirks Düsseldorf eine Restlaufzeit bis zum Jahr 2029. In der nun vorliegenden aktualisierten Betrachtung des Raumes in einem Radius von 50 km um den Standort Breitscheid ergibt sich unter den entsprechenden Annahmen eine Verlängerung der Deponie-Rest-laufzeit um 3 Jahre bis zum Jahr 2032, d.h. ohne einen weiteren Deponiestandort in Breitscheid. Nach Aktualisierung der Primärdatenerhebung für die Region Breitscheid + 50km ergibt sich für den vorhandenen DK I - Deponiebestand in der betrachteten Region eine vorhandene Deponieverfüllreserve bis zum Jahr 2023, was die Entsorgungssicherheit gegenüber der Aussage aus der NRW-Studie für den Regierungsbezirk Düsseldorf um 7 Jahre erhöht. Unter Berücksichtigung der Planungskapazitäten im Untersuchungsraum verlängern sich die Restlaufzeiten um 3 Jahre von 2029 auf das Jahr 2032 bei Annahme des realen Status-Quo-Aufkommens. Die im Prognos/INFA-Gutachten vom 06.04.2016 ausgewiesenen Daten zur Entsorgungssituation des Betrachtungsraumes im Radius von 50 km um den Standort Breitscheid bestätigen eine hohe Deponiekapazität und somit eine sehr gute Entsorgungssicherheit in der Region für mineralische Abfälle. Durch die Aktualisierung der

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Primärdaten konnte mit der Prognos/INFA- Kurzexpertise ein Anstieg von 4,3 auf 13,1 Mio. m³ vorhandenes Volumen und mit den Deponieplanungen mit nun 13,9 Mio. m³ ein Anstieg insgesamt um 8,2 auf 27 Mio. m³ Deponievolumen belegt werden (s. folgende Tabelle).

Vor diesem Hintergrund ist der abfallrechtlich erforderliche Bedarfsnachweis für einen Deponiestandort Ratingen Breitscheid nicht zu führen. Das europarechtlich postulierte Prinzip der Nähe ist in NRW zu stärken, indem für die nicht ausreichend mit Deponiekapazitäten versorgten Regionen geeignete Deponiestandorte ausgewiesen werden. Dies betrifft, wie die Prognos/INFA-Studie 2014 im Auftrag des Landes NRW belegt, den Norden, Nordosten und den Südosten des Landes. Das Plangebiet des Regionalplans und hier insbesondere die Region im Radius von 50 km um den Standort Ratingen Breitscheid sind ausweislich der Ergebnisse der ergänzenden regionalen Deponiebedarfsermittlung durch Prognos/INFA (Gutachten vom 06.04.2016) überdurchschnittlich gut mit DK I- Deponieraum – insg. 27 Mio. m³ bei 8 vorhandenen und 4 in Planung befindlichen Deponien - versorgt. Weitere nicht erforderliche Standorte gefährden die Wirtschaftlichkeit der betriebenen Standorte und ziehen Abfallmengen aus anderen Regionen in das Untersuchungsgebiet. Auch dies widerspricht einer ökologischen Abfallwirtschaft. Standorte sollten dort ausgewiesen werden, wo der Bedarf besteht um Transportwege zu minimieren. Aus diesen Gründen ist ein Festhalten an der Darstellung des Deponiestandortes Breitscheid im Regionalplan nicht erforderlich und nicht zu vertreten und daher im weiteren Planungsprozess aufzugeben. Diese Auffassung wird auch vom Kreis Mettmann, der im Verfahren zur Erstellung des Gutachtens beteiligt war, geteilt. Bezüglich der fehlenden geologischen Eignung des Standortes Breitscheid wird auf die Ausführungen in der Stellungnahme vom 26.03.2015 verwiesen. Hier muss besonders berücksichtigt werden, dass durch die am Standort Breitscheid bereits vorhandenen, teil-weise ungesicherten Abfalldeponien mit sehr hohem Schadstoffpotential ein

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Konflikt hinsichtlich der Zuordnung der Verantwortlichkeiten zusätzlich geschaffen würde. Die Haftung für ausgetretenes Sickerwasser, egal aus welcher Deponie (alte Deponien Breitscheid I, II oder neu errichtete) wäre nicht eindeutig zuzuordnen und könnte nicht zu einer notwendigen Sanierungsanordnung kurzfristig gebracht werden. Dieser Konflikt entspricht nicht den Anforderungen eines geeigneten Standortes für die Errichtung einer sicher zu betreibenden Deponie. Als Anlage beigefügt übersende ich das Gutachten der Prognos AG / INFA GmbH „Ergänzende regionale Deponiebedarfsermittlung für die Region um den Standort Breitscheid“ vom 06.04.2016. Auf Grund der oben dargestellten, aktuellen und ergänzenden Erkenntnisse wird hiermit (erneut) beantragt und dringend darum gebeten, auf das im Entwurf des Regionalplans bisher enthaltene Planzeichen für eine weitere Deponie in Breitscheid zu verzichten. Ich bitte Sie daher höflich um Würdigung der Ergebnisse des beigefügten Prognos/INFA-Gutachtens vom 06.04.2016 einschließlich der obigen mit dem Kreis Mettmann abgestimmten, ergänzenden Stellungnahme der Stadt Ratingen und bitte Sie darum, dies bereits in der Klausurtagung des Regionalrates am 13. April 2016 in zu thematisieren. Ich bitte Sie, dieses Schreiben einschließlich Anlagen den Mitgliedern des Regionalrates ggfs. kurzfristig vorab per E-Mail zukommen zu lassen. Druckexemplare des aktuellen Gutachtens werden der Geschäftsstelle des Regionalrates umgehend zur Verfügung gestellt.

Anlage: Prognos AG/INFA GmbH (4/2016): Ergänzende regionale Deponiebedarfsermittlung für die Region um den Standort Breitscheid (Kurzexpertise)

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02 Ratingen-PZ2ea1

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1 Hintergrund und Abgrenzung 1.1 Hintergrund Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um den Entwurf des Regionalplans und des dort enthaltenen

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Planzeichens für Abfalldeponien im Bereich Breitscheid wurde die Prognos AG von der Stadt Ratingen gebeten, eine ergänzende regionale Deponiebedarfsermittlung für die Region um den Standort Breitscheid zu erstellen. Die Erarbeitung der vorliegenden Expertise erfolgte in Zusammenarbeit mit der INFA GmbH. Basis für die regionalisierte Betrachtung bildet die im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen in 2014 fertig gestellte „Bedarfsanalyse für DK I-Deponien in Nordrhein-Westfalen“. Diese Studie stellt eine belastbare Datengrundlage dar, die mit dem Ministerium und den Bezirksregierungen diskutiert und abgestimmt wurde. Im Rahmen dieser für das Land Nordrhein-Westfalen erstellten Bedarfsanalyse wurden das vorhandene Deponievolumen und das Aufkommen an mineralischen Abfällen landesweit sowie auf der Ebene der Regierungsbezirke ermittelt und gegenübergestellt. Im Zuge der vorliegenden Expertise erfolgt darauf aufbauend eine weitergehende Regionalisierung um den Standort Breitscheid. Darüber hinaus wurden die Entwicklungen hinsichtlich der Deponiekapazitäten um den Standort Breitscheid an Hand einer Primärdatenerhebung aktualisiert und vervollständigt.

1.2 Regionale Abgrenzung der Betrachtung Als regionale Abgrenzung wurde eine Region in einem Umkreis von 50 km um den Standort Breitscheid gewählt, da sich marktübliche Transportentfernungen i. d. R. auf diesen Radius beschränken.

1.3 Betrachtete Deponieklasse Im Entwurf des Regionalplans ist keine Spezifizierung für einen Deponietyp enthalten, so dass grundsätzlich zunächst alle Deponieklassen in Betracht zu ziehen wären. Eine Analyse des Siedlungsabfallaufkommens und der hierfür zur Verfügung stehenden Deponien der Deponieklasse II wurde erst kürzlich mit Unterstützung von Prognos und INFA im Rahmen der Erstellung des neuen Abfallwirtschaftsplans - Teilplan Siedlungs- abfälle (Stand Dezember 2015) durchgeführt. Dabei ist Entsorgungssicherheit und damit kein Bedarf für Deponien der Deponieklasse II für das Land Nordrhein- Westfalen festgestellt worden. Auch für Sonderabfälle und die hierfür zur Verfügung stehenden Deponien der Deponieklasse III wurde im

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Rahmen der Abfallwirt-schaftsplanung des Landes NRW (Teilplan Sonderabfälle - Stand 2007) festgestellt, dass in Nordrhein-Westfalen ein Deponievolumen für die Ablagerung von gefährlichen Abfällen zur Verfügung steht, durch das auch deutlich über den Planungszeitraum hinaus Entsorgungssicherheit gewährleistet ist. Für Deponien der Deponieklasse I wurde dagegen mit der oben genannten landesweiten Analyse der Bedarf an zusätzlichem Deponievolumen in regional unterschiedlicher Ausprägung ermittelt. Aus diesem Grund erfolgt in der vorliegenden Expertise ausschließlich eine Betrachtung für die zur Verfügung stehenden Deponiekapazitäten der Deponieklasse I und damit eine Eingrenzung beim Abfallaufkommen auf mineralische Abfälle.

2 Darstellung der Deponiesituation 2.1 Vorgehensweise zu Darstellung der Deponiesituation Wie in 1.2 beschrieben, wurde eine Region in einem Umkreis von 50 km um den Standort Breitscheid betrachtet. Die innerhalb dieser Region vorhandenen Deponiestandorte sind in der folgenden Karte visualisiert. Es wurden sowohl die öffentlich zugänglichen als auch die Werksdeponien in die Betrachtung einbezogen. Lediglich die Kraftwerksreststoffdeponien wurden sowohl in Bezug auf das Volumen als auch das Aufkommen (analog zur Vorgehensweise für die Bedarfsanalyse für das Land Nordrhein-Westfalen) nicht berücksichtigt.

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Für eine Analyse des Bedarfs war sowohl bei den Deponien in der Ablagerungsphase als auch den Deponieplanungen eine Aktualisierung erforderlich. Die notwendigen Informationen zu den DK I- Deponien wurden durch eine Primärdatenerhebung bei den Deponiebetreibern bzw. zuständigen Städten und Kreisen der ausgewählten Region abgefragt: Stand der aktuellen DK I-Deponien der Region - Restverfüllvolumen - Laufzeit

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Planungen zu Erweiterungen und neuen DK I-Deponien - Name - Standort - Verfüllvolumen - Laufzeit - Deponieklasse - Status der Planungen - Vorhabenträger - Typ der Deponie (Werksdeponie, öffentlich-rechtliche Deponie).

Datenlücken wurden in Abstimmung mit dem Auftraggeber sinnvoll durch Annahmen ergänzt. So wurde bei einigen Deponien in der Ablagerungsphase das aktuell verfügbare Deponievolumen an Hand der in den Landesdatenbanken öffentlich verfügbaren Ablagerungsmengen bzw. der im aktuellen Deponiebuch von InwesD veröffentlichten Informationen der letzten Jahre hochgerechnet.

2.1 Deponiesituation im Umfeld des Standortes Breitscheid Der Fokus der Bedarfsanalyse liegt auf den öffentlich zugänglichen Deponien sowie Werksdeponien im Umkreis von 50 km um den Standort Breitscheid. Es konnten im Rahmen der Untersuchung mit Stand 31.12.2015 acht relevante DK I-Deponien (5 öffentlich zugängliche Deponien, 3 Werksdeponien) in der Ablagerungsphase identifiziert werden, die insgesamt über ein Restvolumen von 3,1 Mio. m³ verfügen. Die Deponie Eichenallee mit einem Verfüllvolumen von 10 Mio. m³ wird ab dem Jahr 2016 vollständig berücksichtigt. Darüber hinaus sind Erweiterungsplanungen bei vier Deponien bekannt mit einem potenziellen Gesamtvolumen von 13,9 Mio. m³. Die Siedlungsabfalldeponie Haus Forst wird nach derzeitigen Stand im Jahr 2017 mit dem Deponiebetrieb star- ten. Zu den anderen drei Planungen sind keine Startzeitpunkte bekannt. Dort wird von einem frühestmöglichen Verfüllbeginn im Jahr 2018 ausgegangen.

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3. Aufkommen an mineralischen Abfällen in der Region 3.1 Vorgehensweise zum Aufkommen Im Rahmen der regionalisierten Betrachtung wurden analog zur Bedarfsanalyse für das Land Nordrhein- Westfalen die in Tabelle 1 dargestellten mineralischen Abfälle berücksichtigt und spezifisch für die zu betrachtende Region aufbereitet.

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Eine Aktualisierung des regionalisierten Aufkommens an Abfallmengen zur Deponierung wurde nicht vorgenommen, da die in der Bedarfsanalyse für das Land NRW hinterlegten Abfallmengen mit dem Land und den Bezirksregierungen diskutiert und abgestimmt wurden. Für die Ermittlung des Aufkommens an mineralischen Abfälle wurde analog zu der Auswahl der Deponien ein Radius von 50 km um den Standort Breitscheid gezogen und die in den jeweiligen Regierungsbezirken relevanten kreisfreien Städte und Kreise berücksichtigt (siehe Abbildung 3).

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Die Prognose der Mengen bis zum Jahr 2030 erfolgte auf Basis der für das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Bedarfsanalyse erstellten drei Szenarien (Status quo, Niedrig- und Hoch-Szenario) und legt die gleichen Annahmen zu Grunde:  Status quo-Szenario: Es unterstellt keine Veränderungen hinsichtlich der Anteile an mineralischen Materialien, die auf Deponien angenommen werden. Das Verhältnis von Deponierung und Verwertung außerhalb von Deponien und damit die relative Menge an zu deponierenden mineralischen Abfällen bleiben somit konstant.  Szenario „höherer Bedarf an DK I-Volumen“ (Hoch-Szenario): Es wird angenommen, dass die geplante

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Mantelverordnung bis 2020 restriktiv umgesetzt wird. Durch Regelungen in der Ersatzbaustoffverordnung wird ein Rückgang bezüglich des Einsatzes verschiedener Materialien außerhalb von Deponien erwartet.  Szenario „niedrigerer Bedarf an DK I-Volumen“ (Niedrig-Szenario): In diesem Szenario wird angenommen, dass durch die geplante Mantelverordnung keine wesentlichen Restriktionen für den Einsatz von mineralischen Materialien außerhalb von Deponien entstehen werden. Darüber hinaus wird von einer Förderung des Recyclings mineralischer Materialien und einer Steigerung der Akzeptanz für Recyclingmaterialien ausgegangen.

In den Prognosemengen enthalten sind (analog zur Bedarfsanalyse des Landes Nordrhein-Westfalen) Mengen, die in Deponieklassen 0 bis III in der Stilllegungsphase gehen, da diese zukünftig nach Auslaufen der Stilllegungsphase auf DK I-Deponien abgelagert werden.

3.2 Aufkommen und Prognose an mineralischen Abfällen im Umfeld des Standortes Breitscheid Aufbauend auf dem Vorgehen der für das Land Nordrhein-Westfalen erstellten Bedarfsanalyse und dem so ermittelten regionalen Aufkommen mineralischer Abfällen ist für die Region um Breitscheid mit einem Aufkommen relevanter mineralischer Abfälle von 2,4 bis 2,7 Mio. t pro Jahr bis zum Jahr 2030 zu rechnen (siehe Abbildung 4). Für die Region um Breitscheid ergibt sich somit im Status quo-Szenario im Zeitraum von 2016 bis 2030 ein kumuliertes Gesamtaufkommen an 37,5 Mio. t mineralischer Abfälle.

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Im Niedrig-Szenario verringert sich das kumulierte Gesamtaufkommen auf 30,5 Mio. t und im Hoch-Szenario steigt es auf 56,3 Mio. t im Zeitraum 2016 bis 2030 an.

4 Abgleich des vorhandenen sowie prognostizierten Aufkommens mineralischer Abfälle mit dem vorhandenen und geplanten DK I-Deponievolumen 4.1 Vorgehensweise zum Abgleich Die Ermittlung des Deponiebedarfs erfolgte auf Basis der zukünftig auf DK I-Deponien abzulagernden Menge in der Region Breitscheid und dem in der Region zur Verfügung stehenden DK I-Deponievolumen. Dabei wurden zum einen das vorhandene Deponievolumen sowie die in Planung befindlichen DK I-Deponien

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berücksichtigt.

4.2 Ergebnisse des Abgleichs Bei der Gegenüberstellung der aktuell in der Region Breitscheid zur Verfügung stehenden acht DK I-Deponien mit dem in der Status quo-Prognose ermittelten jährlich auf DK I-Deponien zu entsorgenden mineralischen Abfällen ergibt sich die in Abbildung 5 dargestellte Entwicklung. Abildung 5 Status quo-Prognose der Anliefermengen und Entwicklung der DK I-Deponievolumina in der Region Breitscheid [Fußnote 1: Mengen über das Jahr 2030 hinaus wurden aufbauend auf den Vorjahren fortgeschrieben.]

Für die Region Breitscheid ergibt sich im Status quo-Szenario unter Berücksichtigung des vorhandenen DK I- Deponievolumens eine Restlaufzeit bis zum Jahr 2023. Unter Berücksichtigung der geplanten vier DK I-

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Deponien verlängert sich die Laufzeit für das Status quo-Szenario in der Region Breitscheid bis zum Jahr 2032. Unter Einbeziehung der sich möglicherweise verändernden Rahmenbedingungen verlängert sich Laufzeit inklusive der geplanten Deponievolumina im Niedrig-Szenario bis zum Jahr 2035 bzw. verkürzt sich im Hoch- Szenario bis zum Jahr 2027.

5 Zusammenfassung der Ergebnisse Im Rahmen der Untersuchung sind für die betrachtete Region Breitscheid im Umkreis von 50 km acht vorhandene DK I-Deponien mit einem Restverfüllvolumen von 13,1 Mio. m³ [Fußnote 2: Inkl. Volumen der Deponie Eichenallee] und vier in Planung befindliche DK I-Deponien mit einem potenziellen Verfüllvolumen von 13,9 Mio. m³ identifiziert worden. Bei der Gegenüberstellung des vorhandenen und geplanten Verfüllvolumens der DK I-Deponien mit dem jährlichen Aufkommen an relevanten mineralischen Abfällen in der Region Breitscheid in Höhe von 2,5 bis 2,6 Mio. t pro Jahr ist im Status quo-Szenario mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2032 zu rechnen. Durch eine restriktive Umsetzung der geplanten Mantelverordnung (Hoch-Szenario) kann sich die Laufzeit unter Berücksichtigung der vorhandenen und geplanten DK I-Deponievolumina auf das Jahr 2027 verringern. Im Niedrig-Szenario verlängert sich die Laufzeit aufgrund des höheren Recyclings von mineralischen Abfällen gegenüber dem Status quo bis zum Jahr 2035.

V-1138-2016-08-26 Hinweise:

Stadt Ratingen Dokument 246793/2016 01 Betreff: Darstellung / Benennung der Westbahn und der Haltepunkte Ratingen-PZ3bb-1

Sehr geehrtes Team Regionalplan,

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bei der Prüfung der Unterlagen des 2. Entwurfes des Regionalplanes ist uns Folgendes aufgefallen:

Die Ratinger Weststrecke wird mit den Haltepunkten Lintorf und West dargestellt. Hier fehlt u.E. der Haltepunkt Tiefenbroich.

In der Begründung auf S. 913 wird bei den geplanten Haltepunkten nur der Haltepunkt Lintorf aufgeführt. Hier fehlen u.E. die Haltepunkte West und Tiefenbroich. Es werden die geplanten Haltepunkte aufgelistet, welche aufgrund ihrer Darstellung im aktuellen Bedarfsplan NRW und/oder Nahverkehrsplan (NVP) des Verkehrsverbundes Rhein- (VRR) eine regionalplanerische Bedeutung haben.

Dies ist vor dem Hintergrund unverständlich, dass nach unserer Kenntnis keiner der Haltepunkte im aktuellen Bedarfsplan NRW oder Nahverkehrsplan des VRR dargestellt wird. Gleichwohl hat die Stadt Ratingen, alle Haltepunkte der Ratinger Weststrecke im Rahmen der Neuaufstellung des neuen ÖPNV-Bedarfsplans NRW 2017 angemeldet. Ebenso wurde vom Kreis Mettmann sowie dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr die Reaktivierung der Ratinger Weststrecke angemeldet. Diesen Anmeldungen hat der Regionalrat in seiner Sitzung vom 10.12.2015 einstimmig zugestimmt.

Daher sind der Kreis Mettmann und die Stadt Ratingen der Meinung, dass der Haltepunkt Tiefenbroich ebenfalls darzustellen ist und die Begründung entsprechend geändert werden müsste.

Über eine kurzfristige Antwort würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

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V-1138-2016-10-07 Hinweise:

Stadt Ratingen Dokument 271493/2016 01 Betreff: Erarbeitungsverfahren für den Regionalplan Düsseldorf (RPD) Die Ausführungen werden zur Kenntnis Förmliche 2. Beteiligung gem. §§ 13 Abs. 1 LPIG, 33 PLIG DVO, 10 ROG genommen.

Sehr geehrte Damen und Herren, der Rat der Stadt Ratingen hat in seiner Sitzung am 04.10.2016 beschlossen, folgende Stellungnahme im Rahmen der 2. Förmlichen Beteiligung zum Erarbeitungsverfahren für den Regionalplan Düsseldorf (RPD) abzugeben. Die Stadt Ratingen begrüßt die von der Bezirksregierung vorgenommenen Änderungen auf Grundlage der Stellungnahme vom 26.03.2015. Die nicht übernommenen Anregungen der Stellungnahme vom 26.03.2015 haben weiterhin Bestand. Zu den Themen „Gewerbeflächen", „Deponiestandort Breitscheid" sowie „Westbahn" werden zusätzlich folgende Anregungen auf Grundlage des Regionalplan-Entwurfes 2016 vorgebracht;

02 Gewerbeflächen: Ratingen-PZ1c GIB-Ausweisunq westlich und östlich Lintorfer Weg, Breitscheid Die GIB-Ausweisung östlich des Lintorfer Weges in Breitscheid wird begrüßt. Die Ausführungen der Strategischen Umweltprüfung sollen auf der Ebene der Bauleitplanung berücksichtigt werden. In den Erläuterungen zum Regionalplan-Entwurf, Kapitel 9: Umgang mit den Ergebnissen der Strategischen Umweltprüfung, S. 962 ist „den bestehenden Wertstoffhof' durch „die bestehende Kompostierungsanlage" zu ersetzen. Die westlich des Lintorfer Weges liegende GIB-Ausweisung wird innerhalb des Planungszeitraumes des Regionalplanes nicht entwickelt werden. 03 ASB-Ausweisunq östlich Schöllersfeld, Homberg Die Ausführungen werden zur Kenntnis Die ASB-Ausweisung östlich Schöllersfeld in Homberg wird begrüßt. Auf der Ebene der Bauleitplanung sollen genommen. vorhandene Grünstrukturen gesichert und mit zusätzlich geplanten Grün strukturen vernetzt werden. Topographische und ökologische Begebenheiten werden dazu führen, dass die Fläche nicht komplett zu entwickeln ist. Ratingen-PZ1a

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04 Deponiestandort Breitscheid: Ratingen-PZ2ea-1 Mit der Stellungnahme vom 26.03.2015 zum ersten Entwurf des RPD hatte die Stadt Ratingen sich gegen die Beibehaltung des Deponiezeichens für den Standort Breitscheid (ehemalige Tongrube Nelskamp) ausgesprochen. Dies wurde in Übereinstimmung mit der Position des Kreises Mettmann begründet mit der nicht gegebenen Eignung des Standortes sowie dem fehlenden Bedarf für eine weitere Deponie in dieser Region. Die Bezirksregierung hatte in ihrer knappen Begründung für den Planungsraum des RPD ein Defizit bei Deponiekapazitäten „zumindest im Bereich der Deponieklasse I" angenommen. Die Stadt Ratingen hat zu dieser vagen Aussage zum Deponiebedarf eine aktuelle und standortbezogene Untersuchung der Deponiekapazitäten durch die auch schon im Auftrag des Landesministerium tätigen Unternehmen Prognos AG und INFA GmbH in Auftrag gegeben. Mit dem Ergebnisbericht der Prognos AG „Ergänzende regionale Deponiebedarfsermittlung für die Region um den Standort Breitscheid" vom 06.04.2016 legte die Stadt der Bezirksregierung eine auf die Region um den Standort Breitscheid (50 km Radius) fokussierte und aktualisierte (Daten vom 31.12.2015) Erfassung der vorhandenen und sicher geplanten Deponiekapazitäten vor. Die räumliche Eingrenzung entspricht den ökonomisch sinnvollen und klimaökologisch geforderten Zielvorgaben einer entstehungsortnahen Beseitigung von Abfällen, hier insbesondere mineralischer Abfälle (Deponieklasse- DK I). Von Prognos/ INFA erfasst wurden hier sowohl öffentlich zugängliche als auch Werksdeponien. Bei Annahme unterschiedlicher Entwicklungen des Abfallaufkommens ergeben sich unterschiedlich lange Restlaufzeiten für die erfassten Deponien. Bei Annahme des Status-Quo- Szenarios (keine gegenüber bisheriger Aufkommen veränderten Abfallmengen) ergibt sich bei Berücksichtigung aller im Betrachtungsraum vorhandenen und geplanten Deponiekapazitäten eine Restlaufzeit für DK I- Deponien bis zum Jahr 2032. Auch im ungünstigen Fall des Hoch-Szenario mit infolge Veränderung der rechtlichen Rahmenbedingungen erhöhtem Abfallaufkommen reicht das verfügbare Deponievolumen für DK I- Abfall bis zum Jahr 2027, im besten Fall (Niedrig- Szenario) bis zum Jahr 2035. Die Deponiekapazitäten im Umfeld des Standortes Breitscheid durch rechtlich gesicherte Deponien der DK I reichen somit für mindestens 11 Jahre und im besten Fall sogar 19 Jahre. Die nachgewiesene Kapazität geht somit weit über den Planungszeitraum des Regionalplanes hinaus. Zur notwendigen Entsorgungssicherheit für die Abfälle der Klassen II und III weist das Gutachten auf die für das Land NRW im Rahmen des Abfallwirtschaftsplanes (Teilplan Siedlungsabfälle -Stand Dezember 2015- bzw. TP Sonderabfälle- Stand 2007) festgestellte Entsorgungssicherheit bei auch längerfristig ausreichenden Deponiekapazitäten hin. Insofern war die von der Stadt beauftragte Expertise auf die Situation bei der Deponieklasse I zu beschränken.

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Im zweiten Entwurf des Regionalplanes (2016) belässt die Bezirksregierung das Planzeichen Abfalldeponie für den Standort Breitscheid. In der nun erheblich erweiterten Begründung werden zunächst die aus dem Landesentwicklungsplan (LEP- Entwurf vom 22.09.2015) bestehenden Vorgaben (Prüfung der Eignung stillgelegter Standorte und damit Vermeidung der Darstellung neuer Deponiestandorte, räumliche Verteilung der Deponiestandorte zur Sicherung einer ent- stehungsortnahen Beseitigung der Abfälle) angeführt. Ebenso wird darauf hingewiesen, dass durch die zeichnerische Darstellung einer Fläche als Deponiestandort (Deponiezeichen) im Regionalplan keine Entscheidung über die Betreiberstruktur noch die Deponieklasse für diesen Standort getroffen wird. Der Bedarf für einen Deponiestandort (Breitscheid) wird jedoch nicht mehr explizit mit einem Defizit bei DK I- Deponien begründet. Stattdessen werden in nun zitierten Daten für das Jahr 2014 die Abfallvolumina aller Deponieklassen (I bis III) bzw. der Klassen l und II aufgeführt. Die hier von der Bezirksregierung dargestellte vorhandene Deponiekapazität wird mit 16,7 Jahren „als vergleichsweise gering anzusehen" beurteilt. Gleichzeitig wird nun behauptet, dass sich die Situation für den „Planungsraum Düsseldorf" (hier ist nicht der Regierungsbezirk als Plangebiet gemeint) „nochmals deutlich angespannter" darstelle. Es wird eine Entsorgungsautarkie für den Planungsraum unterstellt, wie sie vom Land nicht gefordert ist. So stellt die Bezirksregierung die Aussagen der Prognos- Expertise insgesamt durch Einbringen unkonkreter Anforderungen und Rahmenbedingungen in Frage, ohne die erarbeiteten Ergebnisse zu widerlegen bzw. konkrete Mängel der Ergebnisdarstellung anzuführen. Eine gleichmäßig verteilte, flächendeckende Versorgung mit Deponiekapazitäten ist gefordert, um eine Abfallentsorgung mit geringen Transportstrecken im gesamten Planbereich sicherzustellen. Wie bereits in der Stellungnahme vom 26.03.2015 ausgeführt, besteht im Raum um den Standort Breitscheid ein sehr gut ausgestattetes Netz an Deponien der Klassen I und Ii. Die Bezirksregierung begründet nun die Ausweisung des Deponiestandortes Breitscheid neu allerdings mit einem „Alleinstellungsmerkmal". Nur der Standort Breitscheid biete im Regierungsbezirk die Möglichkeit, dass „ein neuer gewerblicher Betreiber langfristig im Wege einer Deponieerrichtung für die Eigenentsorgung seine Entsorgungssicherheit gewährleisten könnte". Diese im Rahmen der hier erfolgenden Regionalplanung - als Rahmenplanung zur Sicherung aller öffentlichen Interessen- sich als Bedarfsplanung für privatwirtschaftliche Bedürfnisse resp. Erfordernisse darstellende Festlegung („Reservierung") eines Deponiestandortes muss als rechtlich problematisch beurteilt werden. Nach Prüfung durch das städtische Rechtsamt bestehen hiergegen erhebliche Bedenken, da ein gewerblicher Abfallerzeuger/ -besitzer zwar nicht zur Überlassung seiner Abfälle verpflichtet ist, wenn er diese gem. § 17 Abs. 1 S. 2 KrWG in eigenen Anlagen beseitigt, jedoch andererseits (bei Fehlen einer solchen Werksdeponie) gegenüber den

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öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern einen Anspruch auf Übernähme und Verwertung/ Beseitigung des Abfalles aus seinem Betrieb hat. Somit besteht hier im Umfeld des Standortes Breitscheid bei ausreichend großem Angebot an öffentlich zugänglichen Deponien keine Notwendigkeit zur Errichtung einer Werksdeponie bzw. einer vorab planerischen Absicherung des Standortes. Die nun im zweiten Entwurf des RPD vorgebrachte Begründung zur Beibehaltung des Deponiezeichens für den Standort Breitscheid lässt auch die Regelung des § 17 Abs. 1 S. 3 KrWG außer Acht, wonach die Befugnis der gewerblichen Abfallerzeuger/ -besitzer zur Abfallbeseitigung in „eigenen Anlagen" dann nicht besteht, wenn „die Überlassung der Abfälle an den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger aufgrund überwiegender öffentlicher Interessen erforderlich ist. Nach überwiegend vertretener Ansicht ist neben dem Schutz der in § 15 Abs. 2 S. 2 KrWG aufgeführten Gemeinwohlbelange (wie beispielsweise dem Schutz menschlicher Gesundheit, Tiere, Pflanzen, Böden, Gewässer und Luft) auch das Auslastungsinteresse öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger zu berücksichtigen (vgl. Jarass/ Petersen, KrWG, 1. Auflage 2014, § 17, Rn. 121 m.w.N.). Der Bedarf für einen Deponiebetrieb am Standort Breitscheid kann somit nicht als dringend erforderlich belegt werden, weder für eine öffentlich zugängliche noch gar für eine privatwirtschaftlich betriebene Werksdeponie. Eine weitere Bedingung für die Ausweisung eines Deponiestandortes im Regionalplan ist die grundsätzliche Standorteignung der mit dem Planzeichen „Abfalldeponie" zu belegenden Fläche. So benennt der Grundsatz G2 im Kapitel 7. Entsorgungsinfrastruktur des Regionalplans die Anforderung: „Bei der Entscheidung über den Standort neuer Abfalldeponien sowie über die Erweiterung bestehender Standorte soll die Standortwahl so erfolgen, dass Nutzungskonflikte möglichst vermieden und unzumutbare Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden". Die ehemalige Tongrube Nelskamp als potentielle Deponiefläche am Standort Breitscheid ist Teil der Abgrabungsfläche, die gem. Genehmigung des Regierungspräsidenten Düsseldorf vom 18.01.1978 ausgetont wurde und bis zum 31.12.1990 verfüllt und abschließend hergerichtet (rekultiviert) werden sollte. Ein Teil dieser Abgrabungsfläche ist mit Sonderabfällen gem. diverser Genehmigungs-/ Änderungsge-nehmigungsbescheide verfüllt worden (Deponie Breitscheid II, Muscheid). Hier war eine Frist zur abschließenden Rekultivierung bis zum 31.12.1993 festgesetzt worden. In der Folgezeit wurden weitere notwendige Sanierungsmaßnahmen von der zuständigen Überwachungsbehörde, Bezirksregierung Düsseldorf angeordnet. Da weder Rekultivierungs- bzw. Sanierungsmaßnahmen bei der Sonderabfalldeponie durchgeführt worden sind, besteht allein hier rechtlich noch ein Deponiestandort (in der Stilllegungsphase). Faktisch hat sich die ehemalige Tongrube infolge der seit über 25 Jahren ausgebliebenen menschlichen Eingriffe zu einem außergewöhnlich wertvollen Biotop mit spezifischen Lebensgemeinschaften bei Flora und Fauna entwickelt.

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Die entstandenen Wasserflächen mit geringer Wasserstandsschwankung bilden neben den Steilhängen besondere Habitatbestände, die sich über die letzten Jahrzehnte ungestört entwickeln konnten und nun den Status von nach § 30 BNatSchG geschützten Biotopen haben. Eine Verfüllung der ehemaligen Tongrube, heute das Biotop „Linneper Heide" (B 3.1-3 „Abgrabungsgewässer Linneper Heide" gem. Landschaftsplan Kreis Mettmann) würde eine verbotene, nicht vertretbare Vernichtung dieses geschütztenBio-tops bedeuten und ist somit unzulässig. Der Umweltbericht zum Regionalplan in der Fassung vom 30.06.2016 weist in Kapitel 7 -Darlegung der in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmöglichkeiten- für den weiterhin geplanten, wenn auch räumlich reduzierten Deponiestandort Breitscheid (Sicherung Waldbestand) die Beurteilung aus, dass „im Ergebnis der erneuten Prüfung von Alternativen ... für die Planfestlegung Rat_029_Halde - Alternative jedoch dennoch erhebliche Umweltauswirkungen bei den Kriterien Naturschutzgebiet, Biotopverbundfläche und schutzwürdige Böden verbleiben..." . Damit hat sich die fachliche Bewertung der Tongrube durch die Verfasser des Umweltberichtes nicht verändert gegenüber der Planvariante (mit Waldflächen) im 1. Entwurf des RPD. Die von der Bezirksregierung dargestellte Beschreibung des Flächencharakters als „industriell durch bisherige Deponienutzungen sowie eine ehemalige Ziegelei vorgeprägt" widerspricht dem tatsächlichen Zustand des Biotops „Linneper Heide"! Weder die östlich angrenzende Fläche des früheren Tonziegelwerkes, noch die südlich bzw. westlich befindlichen Waldflächen und besonders auch die nördlich angrenzende Deponiefläche Breitscheid II stehen für die Errichtung einer weiteren Deponie an diesem Standort zur Verfügung. Für den Erhalt der hochwertigen Biotopbestände in der Tongrube strebt die Stadt Ratingen eine weitere Entwicklung im Sinne des Naturschutzes an und wird mit der Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann entsprechende Maßnahmen vereinbaren. Die Bezirksregierung stellt die geophysikalische Eignung des Standortes in Breitscheid lapidar in einem Satz dar: „Darüber hinaus wird seitens der Bezirksregierung Düsseldorf der Deponiestandort in hydrogeologischer Hinsicht als günstig beurteilt". Dabei lässt sie vollständig die Erfahrungen bei den beiden Sonderabfalldeponien Breitscheid I und II in unmittelbarer Nachbarschaft außer Acht. Die heute als Altablagerung 6091/2 Ra., SMD Breitscheid I, An der Pönt in der Überwachung der unteren Bodenschutzbehörde, Kreis Mettmann liegende Altlast muss trotz der in den 1990er Jahren erfolgten qualifizierten Sanierungsmaßnahme (Kapselung durch seitliche Umschließung und mineralische Oberflächenabdichtung) erneut dringend saniert werden (Ertüchtigung der Oberflächenabdichtung). Grund ist ein weiterhin hoher Sickerwasseranfall durch eindringendes Niederschlagswasser.

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Die Sondermülldeponie Breitscheid II, angrenzend an das heutige Biotop „Linneper Heide", hat bisher noch keine entsprechend notwendige Sicherungsmaßnahme zur Verhinderung der Sickerwasserbildung erfahren. Das Sickerwasser in den beiden Sonderabfalldeponien ist, belegt durch Analysen, infolge der Elution aus den abgelagerten Abfällen hoch mit sowohl anorganischen als auch organischen Schadstoffen belastet. Dieses Sickerwasser muss aufwändig abgepumpt und als Sonderabfall entsorgt werden. Durch Untersuchungen in der langjährigen Überwachung dieser Deponien ist belegt, dass die geologisch vorhandene Basisabdichtung in Form des anstehenden Tons nicht ausreichend dicht ist. Es bestehen durch im Ton eingelagerte Sandlinsen Durchlässigkeiten bei beiden Deponien, die einen Grundwasserzutritt bzw. Sickerwasseraustritt ermöglichen. Eine Sanierung der Basisdichtung ist nach Einschätzung des Kreises Mettmann wirtschaftlich nicht realisierbar. Dies bedeutet, dass die Verhinderung eines Grundwasserschadens dauerhaft durch Minimierung des Wasserzutritts und regelmäßige Entsorgung des anfallenden Sickerwassers hier sichergestellt werden muss. Dies gilt für beide Deponiestandorte in Breitscheid. Durch die Errichtung und Betrieb einer weiteren Deponie im heutigen Biotop „Linne-per Heide" würden Konflikte hinsichtlich der notwendigen Überwachung der angrenzenden Deponie, der Zuordnung möglicher Grundwasserbelastungen und der daraus resultierenden Zuordnung der Verantwortung resultieren. Bereits heute gefährdet die nicht gesicherte Situation der Deponie Breitscheid II die angrenzenden Bereiche sowie die Grundwasserleiter in den tieferen Lagen durch austretendes Sickerwasser. So ist dieser Standort auch aus rechtlicher Sicht nicht vertretbar, da er eine dauerhafte Sicherung und Kontrolle der dringend sanierungsbedürftigen Deponie Breitscheid II in Frage stellen würde. Der Umstand, dass seit über 2 Jahrzehnten hier keine Maßnahmen zur Sanierung erfolgt sind und die Risiken für die Umwelt trotz bekannter Brisanz nicht vermieden wurden, belegt die Schwierigkeit der Problembewältigung. Hier ist dringend ein umfassendes Konzept zur Sicherung der Altdeponie zu entwickeln und die darin dargestellten Sanierungsmaßnahmen sind schnellstmöglich auszuführen. In dieser Situation ist ein weiterer Deponiestandort am Standort Breitscheid als kontraproduktiv und somit als unverantwortlich zu beurteilen. Mit der Begründung zum zweiten Entwurf des Regionalplanes wird weder nachvollziehbar der Bedarf für einen weiteren Deponiebetrieb am Standort Breitscheid belegt, noch kann die grundsätzliche Eignung des Standortes Breitscheid bei Beachtung der Naturschutz- rechtlichen und geohydrologischen Gegebenheiten erkannt werden. Da die im Grundsatz G 2 des Regionalplanes zum Thema Abfalldeponien gestellten Bedingungen der Vermeidung von Nutzungskonflikten und Ausschluss von unzumutbaren Beeinträchtigungen durch die Ausweisung eines

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Deponiestandortes für den Standort Breitscheid nicht erfüllt werden können, ist dieser Standort als Abfalldeponie zu streichen und das Deponiezeichen im Plan zu entfernen.

05 Westbahn: Ratingen-PZ3bb-1 Unter Bezugnahme auf die durch den Regionalrat am 10.12.2015 einstimmig beschlossene Anmeldung der Ratinger Weststrecke für den ÖPNV-Bedarfsplan 2017 bestehen folgende Änderungswünsche:

06 1. In der zeichnerischen Darstellung sollte entlang der Ratinger Weststrecke neben den Haltepunkten Ratingen-West Ratingen-PZ3bb-1 und Ratingen-Lintorf auch der Haltepunkt Ratingen-Tiefenbroich aufgeführt werden.

07 2. In der Begründung auf Seite 913 f. sollten, neben dem bereits aufgeführten Haltepunkt Ratingen-Lintorf, die beiden Ratingen-PZ3bb-1 Haltepunkte Ratingen-West und Ratingen-Tiefenbroich ergänzt werden.

08 In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass die alte Industriegleisanlage „Duisburger Straße - Johann-Peter- Ratingen-PZ3bb-1 Melchior-Straße - Am Löken - Rehhecke" zukünftig als Radweg umgestaltet werden soll, um u.a. das geplante Wohngebiet (nördlich Rehhecke) an die Westbahn anzubinden.

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09 Ich bitte darum, die hier vorgebrachten Anregungen in den zweiten RPD-Entwurf zu übernehmen. Mit freundlichen Grüßen

V-1139-2015-03-20 Hinweise:

Stadt Velbert Siehe auch Stellungnahmen Dokument 73084/2015 V1139-2015-06-09, V-1139-2015-08-21. 01 Betreff: Erarbeitungsverfahren für den Regionalplan Düsseldorf (RPD) Die Ausführungen werden zur Kenntnis Förmliche Beteiligung gem. §§ 13 Abs . 1 LPIG, 33 LPIG DVO, 10 ROG genommen.

Die Stadt Velbert ist mit Schreiben vom 20.10.2014 aufgefordert worden, bis zum 31.03.2015 eine Stellungnahme zum Entwurf des Regionalplanes abzugeben. Nach erfolgter Vorberatung in den zuständigen Gremien hat der Rat der Stadt Velbert in seiner Sitzung am 10.03.2015 die als Anlage beigefügte Stellungnahme zum Entwurf des Regionalplanes beschlossen. Die Stadt Velbert trägt in ihrer Stellungnahme vor allem Anregungen hinsichtlich der Darstellungen und Bedarfe bei den Siedlungsbereichen sowie der Freiraumdarstellungen vor. Hinsichtlich der aus Sicht der Stadt Velbert beantragten Einbuchung der im Plan nicht darstellbaren GIB-Bedarfe in das Flächenbedarfskonto, möchte ich darauf hinweisen, dass die Stadt Velbert es als dringend erforderlich ansieht, in Abstimmung mit der Bezirksregierung, kurz- bis mittelfristig weitere GIB-Standorte im Regionalplan darstellen zu können. Falls keine weiteren GIB-Standorte im Stadtgebiet entwickelt werden könnten, würde das für die Stadt Velbert eine erhebliche Einschränkung hinsichtlich der gewerblichen Entwicklungsfähigkeit bedeuten. Ich hoffe, Sie können die in der Stellungnahme aufgeführten Argumente der Stadt Velbert nachvollziehen und werden die Anregungen der Stadt Velbert bei der Erarbeitung des neuen Regionalplanes berücksichtigen. Der in dem Anschreiben geäußerten Bitte, Ihnen die Stellungnahme zur EDV Aufbereitung ebenfalls per E-Mail zuzusenden, komme ich gerne nach. Anlagen :

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1) Zusammenfassung der Stellungnahme 2) Stellungnahme mit Abbildungen ·und Erläuterungen

Stellungnahme der Stadt Velbert zum Entwurf des Regionalplanes 02 Die Ausführungen - ohne Erläuterungen und Abbildungen- werden zur Kenntnis

genommen.

Kapitel 2 - Gesamträumliche raumstrukturelle Aspekte 2.1 Zentrale Orte in der Region Stellungnahme zum Grundsatz 1 Der Grundsatz wird von Seiten der Stadt Velbert mitgetragen, denn das Zentrale Orte System stellt einen räumlichen Orientierungsrahmen dar, der eine an den Infrastrukturausstattungen orientierte Siedlungs- und Wirtschaftsentwick- lung gewährleistet.

03 2.2 Kulturlandschaft – Lebendiges Erbe weiterentwickeln Die Ausführungen werden zur Kenntnis Stellungnahme zu den Grundsätzen 1-4 genommen. Diese Festlegungen können mitgetragen werden, da es sich hier um Grundsätze handelt, die einer Abwägung zu- gänglich sind. Für die Ortskerne von Langenberg und Neviges bestehen Denkmalbereichs- bzw. Erhaltungssatzun- gen, die bei der Bauleitplanung in die Abwägung einzustellen sind, wodurch wesentlichen Grundsätzen des Regional- planes bereits entsprochen wird.

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04 2.3 Klima und Klimawandel Die Ausführungen werden zur Kenntnis Klimaschutz und Klimaanpassung genommen. Stellungnahme zu Grundsatz 1 Die Stadt Velbert trägt die in Grundsatz 1 formulierten Anforderungen mit und prüft im Rahmen der Erstellung eines kommunalen Energie- und Klimakonzeptes auch die Umsetzungsmöglichkeiten in der räumlichen Planung. Klimaökologische Ausgleichsräume Stellungnahme zu Grundsatz 1 Die Stadt Velbert trägt diesen Grundsatz mit und wird diese Thematik auch im Rahmen des in Aufstellung befindlichen Energie- und Klimakonzeptes für die Stadt Velbert berücksichtigen.

05 Kapitel 3 – Siedlungsstruktur 3.1 Festlegungen für den gesamten Siedlungsraum

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06 3.1.2 Verantwortungsvolle Flächeninanspruchnahme Velbert-PZ1c Stellungnahme zu Ziel 1 – Methodik, Bedarf und Darstellung von GIB Aktualisierung der Ergebnisse des Siedlungsflächenmonitorings Die in den Tabellen auf Seite 284/285 in der Begründung und auf Seite 48 des Textteiles aufgeführten Zahlen ent- sprechen nicht der mit der Bezirksregierung abgestimmten Überarbeitung aus dem Jahr 2013. Eine Anpassung dieser Zahlen wurde bereits zugesagt, wird hiermit aber auch noch einmal formal gefordert.

Die Korrektur müsste wie folgt lauten:

Betriebserweiterungen: nicht 4 ha sondern 6 ha FNP Reserven: nicht 49 ha sondern 33 ha Summe der Reserven: nicht 51 ha sondern 36 ha Summe der Entwicklungspotenziale: nicht 74 ha sondern 60 ha

07- Darstellung von GIB Reserven Velbert-PZ1c A Rücknahme der GIB Reserve Langenberger Straße / Rottberger Straße (8 ha brutto) Aufgrund der extrem schwierigen Topografie und der nicht unerheblich vorhandenen Wohnbebauung ist davon aus- gegangen werden, dass hier nur ca. 3 ha als nutzbare Gewerbefläche inklusive Erschließungsanlagen entwickelt wer- den könnten. Aufgrund der hohen Herrichtungskosten, der kaum zweckmäßigen Grundstückszuschnitte sowie der eingeschränkten Nutzbarkeit durch die Wohnbebauung soll auf die Darstellung dieser Fläche als GIB Reserve verzich- tet werden, da diese als nicht geeignet anzusehen ist.

07- Nutzbarkeit der GIB Reserve Langenberger Straße / Bleibergstraße (15 ha brutto) Velbert-PZ1c B Die nutzbaren Flächenreserven betragen für die dargestellte GIB Reserve lediglich 8,5 ha. Die Stadt Velbert fordert, dass auch nur diese Reserveflächengröße als gewerbliches Entwicklungspotenzial angerechnet wird.

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07- Einbuchung des Defizites in ein Flächenbedarfskonto Velbert-PZ1c C Durch die Rücknahme der GIB Reserve mit 8 ha Größe sowie der nicht nutzbaren Flächenanteile im Bereich der GIB Reserve Langenberger Straße / Bleibergstraße ergeben sich nutzbare gewerbliche Entwicklungsflächen in einer Grö- ßenordnung von 44,5ha. Bei einem berechneten Bedarf von 62ha ergibt sich ein Defizit von ca. 18ha. Die Stadt Vel- bert sieht es daher als erforderlich an, dass der im Plan derzeit nicht darstellbare Bedarf von ca. 18 ha durch die Auf- nahme in ein Flächenbedarfskonto gemäß Ziel 3 des Kapitels 3.1.2 des Regionalplanentwurfes, verbindlich gesichert wird.

07- Darstellung von Einzelstandorten Velbert-PZ1c D Zur Standortsicherung sieht die Stadt Velbert eine Darstellung von GIB für die folgenden Gewerbebetriebe als erfor- derlich an: 1) Zum Papenbruch 12 (Stadtbezirk V.-Neviges) 07- 2) Friedrichstraße 243 (Stadtbezirk V.-Mitte) Velbert-PZ1c E

08 Stellungnahme zu Ziel 1 – Methodik, Bedarf und Darstellung von ASB Kap. 8.2.PZ1a- Bedarfsberechnung Die Stadt Velbert fordert zur Sicherung von Planungsalternativen im Bereich Velbert-Langenberg den Erhalt der im Velbert-PZ1a GEP 99 dargestellten ASB Reserve im Bereich Wallmichrath. Neben der Sicherung von Planungsalternativen wird auch ein höherer Bedarf an Wohnbauflächenreserven gesehen, da die zur Berechnung angewandte Methodik an mehreren Stellen zu kritisieren ist. Die Kritikpunkte beziehen sich auf die Bevölkerungsprognose von IT.NRW, die Anrechnungsquote bei Baulücken sowie den Dichtewert für ASB- Reserven.

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09 Darstellung von Einzelstandorten im Bestand Kap. 3.1.1-Allgemein Der im Bereich Am Rosenhügel / Tegelfeld dargestellte GIB ist in ASB zu ändern, da der FNP hier eine Sonderbauflä- Velbert-PZ1c che Einzelhandel und Wohnbaufläche darstellt.

Kap. 3.1.2-Z2 Innen vor 10 Stellungnahme zu Ziel 2 – Teilziel „Innen- vor Außenentwicklung“ Außen Die konkrete Entwicklungsentscheidung für eine Fläche sollte wegen der bodenrechtlichen Relevanz und der den

Kommunen obliegenden Planungshoheit in der Letztentscheidungskompetenz der Kommunen liegen. Dieser Spiel-

raum muss auch durch die Regionalplanung sichergestellt werden. Aus Sicht der Stadt Velbert hat aufgrund der Be-

deutung der kommunalen Planungshoheit die Festlegung „Innen- vor Außenentwicklung“ sowohl im Landesentwick- lungsplan als auch im Regionalplan nicht als Ziel, sondern als Grundsatz zu erfolgen

Kap. 3.1.2-Z2 Flächen- 11 Stellungnahme zu Ziel 2 – Teilziel „Flächentausch“ tausch Damit die Kommunen in der Lage bleiben, von ihrer Planungshoheit effektiv Gebrauch zu machen, ist der Flächen-

tausch nicht als Ziel, sondern als Grundsatz festzulegen.

Kap. 3.1.2-Z2 Flächen- 12 Stellungnahme zu Ziel 2 – Teilziel „Flächenrücknahme“ rücknahme Auch wenn die Stadt Velbert derzeit von diesem Ziel nicht betroffen ist, werden hier erhebliche Bedenken erhoben. Es darf insbesondere nicht sein, dass die Rücknahmepflicht auf Darstellungen in Flächennutzungsplänen angewendet wird. Eine Rücknahme von Darstellungen im FNP verletzt die kommunale Planungshoheit. Diese Festlegung ist somit als Grundsatz zu formulieren.

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13 3.2 Allgemeine Siedlungsbereiche „Die Ausführungen werden zur Kenntnis 3.2.1 Nachhaltiges Wachsen in den Allgemeinen Siedlungsbereichen genommen (d.h., es Stellungnahme zu Grundsatz 1 ergibt sich daraus kein Die Stadt Velbert unterstützt die Zielsetzung der Stärkung der zentralen Siedlungsbereiche. Da es sich hierbei um Erfordernis der einen Grundsatz handelt, ist die kommunale Planungshoheit gewahrt, so dass bei entsprechender Begründung auch Änderungen von Flächen entwickelt werden können, die nicht in den in der Beikarte 3B dargestellten ZASB liegen. Darstellungen des RPD- Entwurfs, der Begründung oder der SUP-Unterlagen).“

14 3.2.2 Zweckgebundene Allgemeine Siedlungsbereiche „Die Ausführungen werden zur Kenntnis Stellungnahme zu Ziel 1 und Streichung des bisherigen Zieles 2.6 / Teilziel 6 genommen (d.h., es Die Stadt Velbert trägt die Darstellung des ASB-Z mit, denn die Bezirksregierung hat in einem Abstimmungsgespräch ergibt sich daraus kein bestätigt, dass die Anlage von Golfbahnen auch im regionalplanerischen Freiraum möglich ist. Die Darstellung des Erfordernis der ASB-Z ist der aktuellen Projektplanung hinsichtlich der vorgesehenen baulichen Anlagen angepasst. Änderungen von Die Streichung des Zieles 2.6 Teilziel 6 aus dem GEP 99 ist nachvollziehbar, da die damalige Planung des Projektes Darstellungen des RPD- „Sporttal“ nicht weiter verfolgt wird. Die Zulässigkeit einer nicht großflächigen Verkaufsfläche für das Sortiment „Golf- Entwurfs, der sport“ wird aus Sicht der Stadt Velbert, bei Nachweis der Verträglichkeit, damit nicht in Frage gestellt. Begründung oder der SUP-Unterlagen).“

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15 Kapitel 4 - Freiraum Kap. 8.2.PZ2dc- Allgemein 4.1 – Regionale Freiraumstruktur 4.1.2 Regionale Grünzüge Stellungnahme zu Ziel 1 und 2 und den in Velbert vorgesehenen Darstellungen Der methodische Ansatz der Bezirksregierung führt dazu, dass Regionale Grünzüge als Instrument für die Sicherung kleinteiliger kommunal bedeutsamer Freiraumverbindungen genutzt werden. Zur Sicherung dieser Freiraumverbin- dungen kann jedoch die Darstellung von Freiraum im Regionalplan sowie eine Überlagerung z.B. mit der Funktion Bereiche für den Schutz der Landschaft und landschaftsorientierten Erholung (BSLE) oder Waldfläche als ausreichend angesehen werden. 16 Die Stadt Velbert spricht sich insbesondere gegen die im Entwurf des Regionalplanes vorgenommenen kleinräumigen Kap. 8.2.PZ2dc- Darstellungen von Regionalen Grünzügen im Stadtbezirk Neviges aus. Allgemein Velbert-PZ2dc

17 Die Ausführungen werden zur Kenntnis 4.2 – Schutz von Natur und Landschaft genommen. 4.2.2 Schutz der Natur Stellungnahme zu Ziel 1 und 2 und den vorgesehenen Darstellungen Den Zielen für die Bereiche für den Schutz der Natur wird grundsätzlich zugestimmt. Die Stadt Velbert fordert aber, dass für die Darstellung weiterer Bereiche für den Schutz der Natur, die sich aus dem aktuellen Fachbeitrag des LA- NUV ergeben, eine erneute Beteiligung der Stadt Velbert erfolgen muss.

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18 Die Ausführungen werden zur Kenntnis 4.2.3 Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung genommen. Stellungnahme zu den Grundsätzen 1 und 2 und den vorgesehenen Darstellungen Durch die zu erwartenden erheblichen Änderungen, die sich durch den aktualisierten Fachbeitrag des LANUV bei der Darstellung der BSLE Flächen ergeben werden, sieht sich die Stadt Velbert nicht in der Lage zu der Darstellung der BSLE Flächen eine fundierte Stellungnahme abzugeben. Diese kann erst abgegeben werden, wenn bekannt ist, wel- che Flächen tatsächlich als BSLE Flächen dargestellt werden sollen. Aufgrund der Bedeutung dieser Darstellung wird es auch hier als erforderlich angesehen, bei wesentlichen Änderungen eine erneute Beteiligung der Kommunen durchzuführen. 19 Kap. 8.2.PZ2dd- Allgemein 4.4 – Wasser 4.4.3 Grundwasser- und Gewässerschutz Stellungnahme zum Grundwasser- und Gewässerschutz Die Stadt Velbert weist darauf hin, dass die Feststellung in der Begründung zum Regionalplan in Kapitel 7.2.7.3.1 (S. 368), dass keine Bereiche zum Grundwasser- und Gewässerschutz neu dargestellt werden nicht stimmt. Im GEP 99 besteht zwar bereits das Wassergewinnungsgebiet Heiligenhaus, es weist hier aber andere Abgrenzungen auf. Im Entwurf des Regionalplanes ist dieses Gebiet nach Osten auf Velberter Stadtgebiet wesentlich erweitert worden. Die- ser Sachverhalt sollte in dem entsprechenden Kapitel somit auch dargestellt werden. 20 4.4.4 Vorbeugender Hochwasserschutz Velbert-PZ2de Velbert- PZ2de Stellungnahme – Darstellung von Überschwemmungsgebieten Es wird darauf hingewiesen, dass für die Fläche im Bereich des nördlichen Ziegeleiweges aufgrund einer veränderten Geländesituation, die Berechnung der Überschwemmungsgebiete geprüft und ggf. angepasst wird. Falls diese Prü- fung ergibt, dass diese Fläche nicht als Überschwemmungsgebiet für ein 100jähriges Hochwasser anzusehen ist, ist die Darstellung auch im Regionalplan anzupassen.

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21 Kapitel 5 - Infrastruktur Velbert-PZ3aa-1 Kapitel 5.1 – Verkehrsinfrastruktur

5.1.4 Straßennetz Es wird darauf hingewiesen, dass die Darstellung der Trasse der A44 nördlich der Anschlussstelle Velbert- Langenberg in der Örtlichkeit einen anderen Trassenverlauf hat. Zudem sollte dieser Abschnitt der A44 auch der Ka- tegorie „Straßen für den vorwiegend großräumigen Verkehr“ zugeordnet werden.

22 Kapitel 5.4 - Rohstoffgewinnung Velbert-PZ2eb 5.4.1 Oberflächennahe Bodenschätze Sicherung und Abbau oberflächennaher Bodenschätze (Planzeichen eb) Die Stadt Velbert weist darauf hin, dass die in der Begründung mit der Nummer ME 05 dargestellte BSAB Fläche die ehemalige Tongrube / Ziegelei Buschmann ist, die bereits seit Ende der 1990er nicht mehr betrieben wird. Die Fläche ist zudem bereits wieder nahezu vollständig verfüllt. Die Endprofilierung der Verfüllung sowie die Renaturierung des Motschenbrucher Baches, der über das Gelände führt sollen in 2015 erfolgen. Das Symbol entspricht somit nicht mehr der aktuellen Nutzung und kann daher gestrichen werden.

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Stellungnahme der Stadt Velbert zum Entwurf des Regionalplanes 23 Die Ausführungen

Kapitel 2 - Gesamträumliche raumstrukturelle Aspekte werden zur Kenntnis genommen 2.1 Zentrale Orte in der Region

Grundsatz 1 Die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit infrastrukturellen Leistungen soll in der Region auf der Grund- lage der Regionalen Raumstruktur und der zentralen Orte gemäß Beikarte 2A – Regionale Raumstruktur und Zentrale Orte – nach dem Grundsatz der dezentralen Konzentration gesichert werden. Den räumlichen Erfordernissen der zentralörtlichen Gliederung soll bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen Rechnung getragen werden.

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Abb. 1: Ausschnitt Beikarte 2A – Regionale Raumstruktur und zentrale Orte

Erläuterung und Bewertung dieses Grundsatzes In der Beikarte 2A ist die Regionale Raumstruktur sowie das Zentrale Orte System für die Planungsregion dargestellt. Die Klassifizierung der einzelnen Kommunen als Oberzentrum, Mittelzentrum oder Grundzentrum wird gegenüber dem derzeitigen GEP 99 beibehalten. Die Stadt Velbert wird wie alle anderen kreisangehörigen Kommunen des Krei- ses Mettmann als Mittelzentrum eingestuft. Die Einstufungen sind aus dem geltenden Landesentwicklungsplan über- nommen worden.

Der Grundsatz formuliert eine allgemein anerkannte Systematik der Raumordnung und stellt keine Änderungen ge- genüber dem GEP 99 dar. Aufgrund der weiterhin geltenden Einstufung der Stadt Velbert als Mittelzentrum kann dem Grundsatz zugestimmt werden.

Stellungnahme zum Grundsatz 1 Der Grundsatz wird von Seiten der Stadt Velbert mitgetragen, denn das Zentrale Orte System stellt einen räumlichen Orientierungsrahmen dar, der eine an den Infrastrukturausstattungen orientierte Siedlungs- und Wirtschaftsentwick- lung gewährleistet.

2.2 Kulturlandschaft – Lebendiges Erbe weiterentwickeln 24 Die Ausführungen Grundsatz 1 werden zur Kenntnis Den räumlichen Erfordernissen der Kulturlandschaft soll bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen Rechung genommen getragen werden. Hierbei sind vor allem die Kulturlandschaftsbereiche nach Beikarte 2B – Regionale Kulturlandschaf- ten , Kulturlandschaftsbereiche – und die kulturlandschaftlichen Leitbilder in den Erläuterungen 3-6 zugrunde zu legen.

Grundsatz 2 Regionale Siedlungsmuster und –formen sollen in ihrer Eigenart und Typik sowie an ihren Rändern und Übergängen zum Freiraum erhalten und weiterentwickelt werden.

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Grundsatz 3 Die kulturlandschaftlichen strukturellen und funktionalen Raumbezüge und Erschließungsstrukturen, insbesondere der Denkmäler und Denkmalbereiche in ihrem Wirkungsraum, sowie die zugrunde liegenden Nutzungsmuster sollen we- gen ihres historischen Zeugniswertes gesichert werden. Neue bauliche Überprägungen sollen hinsichtlich Lage, Art und Gestaltung auf die besonderen landschaftlichen und kulturellen Werte eingehen.

Grundsatz 4 Die Kulturlandschaften der Region und ihre Denkmäler sind vielfältig und insbesondere per Fahrrad durch Freizeit- und Tourismusangebote erschlossen. Diese besondere Form der Aneignung und Vermittlung des Wertes von Kultur- landschaften soll ausgebaut werden.

Erläuterung und Bewertung dieser Grundsätze Die Stadt Velbert wird der Regionalen Kulturlandschaft „“ zugeteilt. Nach einer Beschreibung der Be- sonderheit der bergischen Kulturlandschaft (s. Textteil S. 31) wird das Leitbild 1 „Bergisches Land – Freiraumqualitä- ten ausbauen – Industriekultur nutzen“ formuliert. Dieses Leitbild hat folgende einzelne Bestandteile:

- Bergisches Grün entlang der Wupper ausbauen - Bergische Waldterrassen vernetzen die Rheinschiene mit dem Bergischen Land - Bergischer Trassenverbund kulturlandschaftlich gestalten - Bergisch Pepita: Regionale Siedlungs- und Baukultur weiterentwickeln - Schlüssel, Klingen, Werkzeuge – Frühindustrielle Erfindungen der Region weiterentwickeln und vermarkten

Diese in der Begründung noch erläuterten Leitbildelemente sollen entsprechend des Grundsatzes 2 in die nachgeord- neten Planungen einbezogen werden.

Kulturlandschaftliches Inventar verdichtet sich aber nicht nur in Kulturlandschaftsbereichen, sondern kommt häufig auch punkt- oder linienförmig in der Landschaft vor. Die Beikarte 2C zeigt entsprechende kulturhistorische Orte und linienhafte Strukturen auf.

Für das Stadtgebiet Velbert sind in der Beikarte 2B keine flächenhaften Kulturlandschaftsbereiche dargestellt. In der Beikarte 2C sind als kulturhistorische Orte die historischen Ortskerne von Langenberg und Neviges sowie das Schloss

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Hardenberg und der Dom in Neviges dargestellt. Als kulturell bedeutsame linienhafte Struktur ist die Trasse der Prinz- Wilhelm-Eisenbahn von über Langenberg und Neviges nach dargestellt.

Abb. 1: Ausschnitt Beikarte 2C

Stellungnahme zu den Grundsätzen 1-4 Diese Festlegungen können mitgetragen werden, da es sich hier um Grundsätze handelt, die einer Abwägung zu- gänglich sind. Für die Ortskerne von Langenberg und Neviges bestehen Denkmalbereichs- bzw. Erhaltungssatzun- gen, die bei der Bauleitplanung in die Abwägung einzustellen sind, wodurch wesentlichen Grundsätzen des Regional- planes bereits entsprochen wird.

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25- 2.3 Klima und Klimawandel Die Ausführungen A werden zur Kenntnis Klimaschutz und Klimaanpassung genommen Grundsatz 1 Den räumlichen Erfordernissen des Klimawandels soll bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen Rechnung getragen werden, sowohl durch Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel dienen.

Erläuterung und Bewertung dieses Grundsatzes Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegen wirken sind Maßnahmen zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen (z.B. Ausbau regenerativer Energien) oder zur Bindung von Treibhausgasen (z.B. Aufforstungen). Diese sind auch als Klimaschutzmaßnahmen zu bezeichnen.

Klimaanpassungsmaßnahmen sind hingegen Maßnahmen, mit denen z.B. Siedlungsstrukturen oder Freiflächennut- zungen so angepasst werden, dass sie mit dem zu erwartenden künftigen Klima besser vereinbar sind (z.B. die Ver- meidung von Infrastruktureinrichtungen in überschwemmungsgefährdeten Bereichen oder die Optimierung von Belüf- tungsschneisen in zunehmend hitzegefährdeten Bereichen).

Im Rahmen der Erstellung des Energie- und Klimakonzeptes für die Stadt Velbert wird geprüft, welche der oben be- schriebenem Maßnahmen für Velbert sinnvoll und umsetzbar sind.

Stellungnahme zu Grundsatz 1 Die Stadt Velbert trägt die in Grundsatz 1 formulierten Anforderungen mit und prüft im Rahmen der Erstellung eines kommunalen Energie- und Klimakonzeptes auch die Umsetzungsmöglichkeiten in der räumlichen Planung.

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Klimaökologische Ausgleichsräume 25- Die Ausführungen B werden zur Kenntnis Grundsatz 1 genommen „Zur Erhaltung und Verbesserung luft- und klimahygienischer Verhältnisse soll die Funktionsfähigkeit raumbedeutsa- mer klimaökologischer Ausgleichsräume gesichert werden. Dabei sollen in Ventilationsschneisen weitere Einengun- gen bzw. Verriegelungen verhindert werden. In Luftaustauschgebieten sollen Bauleit- und Landschaftspläne so geän- dert oder beibehalten werden, dass sie im Ergebnis dazu beitragen, dass Bodenbedeckungen bzw. Bodennutzungen beibehalten oder so geändert werden, dass sich Verbesserungen für den Luftaustausch ergeben. Insbesondere sollen in den Luftaustauschgebieten keine Barrierewirkungen zu den Siedlungsbereichen entstehen, die den Wirkungsraum darstellen.

Erläuterung und Bewertung dieses Grundsatzes Klimaökologische Ausgleichsräume werden hinsichtlich ihrer Hauptfunktionen unterschieden in Ventilationsschneisen, Luftaustauschgebiete und bioklimatisch wertvolle Räume. Für den Erhalt klimaökologischer Ausgleichsräume spielt insbesondere die Landschafts- und Bauleitplanung eine entscheidende Rolle. An diese richtet sich daher auch der entsprechende Grundsatz in erster Linie und zielt dabei auf raumbedeutsame klimatische Auswirkungen.

Die genaue Lage und aktuelle Bedeutung der Räume lässt sich aber in der Regel nur auf einer sehr kleinteiligen Ebe- ne unterhalb der Region ermitteln und kann sich z.B. durch zwischenzeitliche Nutzungsänderungen auch laufend än- dern. Auf eine kartografische Abgrenzung klimaökologischer Ausgleichsräume wird daher von Seiten der Regionalpla- nung an dieser Stelle verzichtet. Die entsprechende Thematik soll einzelfallbezogen auf nachfolgenden Verfahrensstu- fen unter Berücksichtigung kleinräumiger Verhältnisse abgearbeitet werden.

Stellungnahme zu Grundsatz 1 Die Stadt Velbert trägt diesen Grundsatz mit und wird diese Thematik auch im Rahmen des in Aufstellung befindlichen Energie- und Klimakonzeptes für die Stadt Velbert berücksichtigen.

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26- Kapitel 3 – Siedlungsstruktur Die Ausführungen A werden zur Kenntnis 3.1 Festlegungen für den gesamten Siedlungsraum genommen

3.1.2 Verantwortungsvolle Flächeninanspruchnahme

Ziel 1 Die kommunale Baulandentwicklung muss bedarfsgerecht erfolgen.

Erläuterung und Bewertung dieses Zieles Das Ziel 1 formuliert die quantitativen Anforderungen an die Siedlungsflächenmenge. Die Siedlungsflächendarstellung muss gemäß dem Entwurf des Landesentwicklungsplanes NRW bedarfsgerecht erfolgen. Um zu einer bedarfsgerech- ten Darstellung zu gelangen werden die vorhandenen und geplanten Reserveflächen den ermittelten Bedarfen gegen- über gestellt. Bei dieser Gegenüberstellung sollte dann weder ein wesentlicher Überhang noch ein Defizit an Reserve- flächen bestehen.

Die Bedarfsprüfungen bei Gewerbe und Wohnen erfolgen für einen Planungszeitraum von 20 Jahren. Dieser Pla- nungszeitraum beginnt mit dem Erarbeitungsbeschluss, der im September 2014 gefasst worden ist.

Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen (GIB) - Bedarf, Reserven und Darstellungen

Bedarfsberechnung Gewerbeflächenreserven Methodik Die Berechnung des Bedarfes an Wirtschaftsflächen erfolgt über den sogenannten „regionalen Handlungsspiel- raumansatz“. Grundlage für die Ermittlung des quantitativen Orientierungsrahmens bilden die durch die Städte gemel- deten Inanspruchnahmen im Beobachtungszeitraum (2001 bis 2011). Bei den kreisangehörigen Städten wird die In- anspruchnahme für den gesamten Kreis betrachtet und daraus zunächst ein kreisweiter Bedarfswert für einen Pla- nungszeitraum von 20 Jahren errechnet (Zeitraum ist von 15 auf 20 Jahre verlängert worden). Es handelt sich hierbei somit um eine Trendfortschreibung des Verbrauches der Jahre 2001 bis 2011 für den Planungszeitraum des Regio- nalplanes von 20 Jahren.

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Auf diesen errechneten Kreisbedarf wird ein Planungszuschlag von 20% hinzu gerechnet. Von diesem Wert wird ein Brachflächenabschlag von 25% abgezogen. Dieser ermittelte Kreisbedarf (Handlungsspielraum 1) wird dann nach bestimmten Kriterien auf die kreisangehörigen Kommunen verteilt. Die Kriterien sind: Zentralität (Einstufung zentrale Orte), Anteil an der kreisweiten Inanspruchnahme, Arbeitsplatzdichte und Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäf- tigte. Das Ergebnis ist der Bedarf jeder kreisangehörigen Kommune nach der sogenannten „Handlungsspielraumme- thode 2“ (HSP2).

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Ergebnis 26- Velbert-PZ1c Die Bezirksregierung hat anhand der oben dargestellten Methodik für die Stadt Velbert einen Bedarf von 62ha ge- B werblicher Reserveflächen für die nächsten 20 Jahre errechnet. Die Stadt Velbert hat im Rahmen des bisherigen Ver- fahrens eigene Berechnungen vorgenommen und diese u.a. in den Vorlagen Nr. 331/2012 und 59/2013 ausführlich erläutert. Im Ergebnis kommt die Stadt Velbert zu einem Bedarf von 70-77 ha Bruttoflächenbedarf für die nächsten 20 Jahre.

Das Ergebnis der Bedarfsberechnung der Bezirksregierung kann grundsätzlich mitgetragen werden, wenn die Be- darfsgröße von 62ha als nutzbare gewerbliche Entwicklungsflächen angesehen werden (Nettofläche + Erschließungs- flächen). Der Regionalplanentwurf stellt aufgrund der topografischen Rahmenbedingungen für Velbert 74 ha Reserve- flächen dar, wodurch den damals aufgestellten Forderungen von 70-77 ha Flächenreserven entsprochen worden ist.

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Reserveflächendarstellungen im Regionalplan 27 Die Ausführungen Der derzeit gültige Regionalplan (GEP 99) enthält keine GIB Reserven für die Stadt Velbert, die über die noch im Flä- werden zur Kenntnis chennutzungsplan vorhandenen Reserveflächen hinausgehen. Der Entwurf des Regionalplanes sieht die Darstellung genommen von zwei neuen Reserveflächen vor:

1) GIB – Reserve im Bereich Langenberger Straße / Bleibergstraße (15 ha brutto), südlich der bereits im FNP dargestellten Fläche entlang der Langenberger Straße 2) GIB – Reserve im Bereich Langenberger Straße / Rottberger Straße (8 ha brutto)

Bewertung der Bedarfsdeckung Im Entwurf des Regionalplanes sind somit 23ha neue GIB Reserven dargestellt. Dadurch ergeben sich nach Berech- nung der Bezirksregierung insgesamt 74 ha Entwicklungspotenziale (23 ha GIB Reserven + 51 ha FNP Reserven). Der damaligen Forderung der Stadt Velbert von 70-77 ha Reserveflächen würde damit weitgehend entsprochen. Der in Velbert bestehende Überhang von 12ha (74 ha Reserven – 62 ha Bedarf) wird von Seiten der Bezirksregierung auch mit den hier bestehenden Differenzen zwischen Bruttodarstellungen und den tatsächlich nutzbaren Flächen be- gründet.

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Korrektur der verfügbaren Reserveflächen des Flächennutzungsplanes 28 Velbert-PZ1c Im Sommer 2013 hat in Abstimmung mit der Bezirksregierung eine Überarbeitung der nutzbaren gewerblichen Reser- veflächen stattgefunden. Dabei sind solche Bereiche abgezogen worden, die z.B. aufgrund der Topografie oder ande- Darüber hinaus werden ren Restriktionen nicht nutzbar sind. Die Bezirksregierung hat die gegenüber dem Monitoring von 2012 veränderten die Ausführungen zur Werte in der Bedarfsberechnung zum Entwurf aber leider nicht berücksichtigt. Nach Rücksprache mit der Bezirksre- Kenntnis genommen gierung sollen die entsprechenden Werte aber korrigiert werden.

Als wesentliche Änderung ist festzuhalten, dass die im Entwurf des Regionalplanes (s. Textteil S.48 / Begründung S. 284/285) genannten 51ha Reserveflächen im FNP aufgrund der Überarbeitung auf 36 ha FNP Reserven reduziert werden. Durch Aufrundungen bei den Flächengrößen kommt die Bezirksregierung zu dem Ergebnis, dass durch die Darstellungen im Entwurf des Regionalplanes ca. 60ha (36ha FNP + 23ha RP) planerisch gesicherte gewerbliche Re-

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serveflächen zur Verfügung stünden. Es besteht im Entwurf gegenüber dem errechneten Bedarf somit noch ein rech- nerisches Defizit von 2ha.

Durch die Überarbeitung sind die FNP Reserven um die nicht nutzbaren Flächenanteile bereinigt worden, so dass das Argument der Flächenabzüge wegen der Topografie für diese Reserveflächen nicht mehr angeführt werden kann.

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Eignung der dargestellten GIB Reserven 29 Die Ausführungen Die neuen Flächendarstellungen sind aufgrund der Stellungnahme der Stadt vom 03.07.2012 sowie der Flächendis- werden zur Kenntnis kussion bei dem Kommunalgespräch im November 2013 in den Entwurf des Regionalplanes aufgenommen worden. genommen

Der Forderung, eine GIB-Reserve im Bereich Asbrucher Straße in Velbert-Neviges darzustellen, ist von Seiten der Bezirksregierung nicht gefolgt worden. Die Flächen im Bereich der Anschlussstelle Wülfrath / Neviges würden sich aus Sicht der Bezirksregierung nicht eignen, da diese einen neuen Siedlungsansatz im Freiraum darstellen würden und zudem aus landschaftsplanerischer Sicht (v.a. Gewässerschutz) nicht geeignet seien. Zudem konnten im Laufe des Verfahrens auch keine weiteren Flächen ermittelt werden, die sich für die Darstellung einer GIB-Reserve eignen würden.

Zu den im Entwurf dargestellten Flächen kann folgende Bewertung abgegeben werden: 30 Velbert-PZ1c

. GIB-Reserve Langenberger Straße / Bleibergstraße (15ha brutto) In dieser Darstellung sind auch Waldbereiche, vereinzelte Wohngebäude und stark hängige Flächen enthalten. Eine aktuelle Untersuchung zur Herrichtung der Flächen im Bereich Langenberger Straße kommt zu dem Er- gebnis, dass im Bereich der dargestellten GIB Reserve nur etwa 8,5 ha nutzbare Fläche inklusive Erschließung entwickelt werden können. 6,5 ha der dargestellten Flächen wären somit nicht nutzbar.

Auch wenn die Fläche nur eingeschränkt nutzbar ist, stellt diese Fläche in Verbindung mit der bereits im FNP dargestellten gewerblichen Baufläche an der Langenberger Straße die mit Abstand wichtigste gewerbliche Er- weiterungsfläche in Velbert dar. Diese Eignung ergibt sich aufgrund der als noch geeignet anzusehenden To- pografie, der Größe der zusammenhängenden Entwicklungsflächen, die auch die Ansiedlung von stärker emit- tierenden Betrieben ermöglicht sowie dem gut erschlossenem innerstädtischen Standort in der Nähe zum vor- handenen GE-Gebiet Röbbeck in Velbert-Mitte. Diese Voraussetzungen sind an keinem anderem Standort im Stadtgebiet in dieser Qualität vorhanden.

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. GIB Reserve Langenberger Straße / Rottberger Straße (8ha brutto) 31 Velbert-PZ1c Aufgrund der extrem schwierigen Topografie und der nicht unerheblich vorhandenen Wohnbebauung kann da- von ausgegangen werden, dass hier nur ca. 3 ha als nutzbare Gewerbefläche inklusive Erschließungsanlagen entwickelt werden könnten. Aufgrund der hohen Herrichtungskosten, der kaum zweckmäßigen Grundstückszu- schnitte sowie der eingeschränkten Nutzbarkeit durch die Wohnbebauung ist die Entwicklung eines Gewerbe- gebietes an diesem Standort als nicht sinnvoll anzusehen. Auf die Darstellung dieser Fläche als GIB Reserve soll daher verzichtet werden.

Nutzbare gewerbliche Entwicklungsflächen im Verhältnis zum berechneten Bedarf 32 Velbert-PZ1c Bei Verzicht auf die Darstellung der GIB-Reserve im Bereich Langenberger Straße / Rottberger Straße würde die Stadt Velbert über 36 ha nutzbare FNP-Reserven und 8,5 ha nutzbare GIB Reserveflächen verfügen. In der Summe sind das 44,5 ha. Bei einem errechneten Bedarf von 62 ha ergibt sich somit ein rechnerisches Defizit von 17,5 ha.

Aufgrund der in der Vergangenheit vorgenommenen Standortsuche und –bewertungen sieht die Stadt Velbert derzeit keinen weiteren Standort, der die Eignung zur Entwicklung eines GIB aufweist. Aus diesem Grund sieht es die Stadt Velbert als erforderlich an, dass der im Plan nicht abgebildete Bedarf von ca. 18 ha durch die Aufnahme in ein Flä- chenbedarfskonto gemäß Ziel 3 des Kapitels 3.1.2 des Regionalplanentwurfes, gesichert wird. Die Stadt Velbert wür- de damit in die Lage versetzt, dass die in dem Konto ausgewiesenen Flächenbedarfe im Planungszeitraum ohne wei- tere Bedarfsprüfung durch eine Regionalplanänderung umgesetzt werden könnten, falls sich Flächen zukünftig als geeignet darstellen.

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Darstellung von Einzelstandorten 33 Die Ausführungen Die Darstellung des Regionalplanentwurfes zu den folgenden Einzelstandorten können den Stellungnahmen zu den werden zur Kenntnis jeweiligen Stadtbezirken entnommen werden. (s. Anlagen 3-5) genommen

Stadtbezirk Velbert-Langenberg Nr. L e2 / L n2 – Umwandlung von GIB in ASB in Bonsfeld / Nierenhof In diesem Bereich ist auf Vorschlag der Stadt Velbert eine größere GIB Darstellung in eine ASB Darstellung umge- wandelt worden, da sich in diesem Bereich Wohn-, Misch- und Grünflächen befinden. Die Regionalplanungsbehörde hat zudem vorgeschlagen, das Gewerbegebiet südlich der Fellerstraße ebenfalls in den neuen ASB zu integrieren. Die Erweiterung auf das Gewerbegebiet kann mitgetragen werden, da aufgrund der angrenzenden Entwicklung eines Wohngebietes hier eine Verträglichkeit der gewerblichen Nutzung mit dem Wohnen anzustreben ist.

Stadtbezirk Velbert-Neviges 34 Velbert-PZ1c Nr. Ne2 / N n2 – Umwandlung von GIB in ASB in Tönisheide Die Umwandlung von GIB in ASB für den Großteil dieses Bereiches wurde von Seiten der Stadt Velbert vorgeschla- gen, da dieser Bereich durch Wohnnutzung geprägt ist und auch im FNP Wohnbauflächen dargestellt sind. Der Standort des Gewerbebetriebes mit der Adresse „Zum Papenbruch 12“ ist jedoch entgegen des Vorschlages der Stadt Velbert von GIB in ASB umgewandelt worden. Die Stadt Velbert fordert, dass aus Gründen der Planungssicherheit für diesen Betrieb die Darstellung eines GIB beibehalten wird.

Stadtbezirk Velbert-Mitte 35 Velbert-PZ1c Stellungnahme Nr. M2 - Darstellung eines GIB für den bestehenden produzierenden Betrieb Die Stadt Velbert fordert, dass der an der Friedrichstraße 243 liegende Betrieb, der unter anderem ein Galvanikbetrieb ist, in die östlich angrenzende GIB Darstellung einbezogen wird.

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Stellungnahme zu Ziel 1 – Methodik, Bedarf und Darstellung von GIB 36 Velbert-PZ1c

Aktualisierung der Ergebnisse des Siedlungsflächenmonitorings Die in den Tabellen auf Seite 284/285 in der Begründung und auf Seite 48 des Textteiles aufgeführten Zahlen ent- sprechen nicht der mit der Bezirksregierung abgestimmten Überarbeitung aus dem Jahr 2013. Eine Anpassung dieser Zahlen wurde bereits zugesagt, wird hiermit aber auch noch einmal formal gefordert.

Die Korrektur müsste wie folgt lauten: Betriebserweiterungen: nicht 4 ha sondern 6 ha FNP Reserven: nicht 49 ha sondern 33 ha Summe der Reserven: nicht 51 ha sondern 36 ha Summe der Entwicklungspotenziale: nicht 74 ha sondern 60 ha

Darstellung von GIB Reserven Rücknahme der GIB Reserve Langenberger Straße / Rottberger Straße (8 ha brutto) Aufgrund der extrem schwierigen Topografie und der nicht unerheblich vorhandenen Wohnbebauung ist davon aus- gegangen werden, dass hier nur ca. 3 ha als nutzbare Gewerbefläche inklusive Erschließungsanlagen entwickelt wer- den könnten. Aufgrund der hohen Herrichtungskosten, der kaum zweckmäßigen Grundstückszuschnitte sowie der eingeschränkten Nutzbarkeit durch die Wohnbebauung soll auf die Darstellung dieser Fläche als GIB Reserve verzich- tet werden, da diese als nicht geeignet anzusehen ist.

Nutzbarkeit der GIB Reserve Langenberger Straße / Bleibergstraße (15 ha brutto) Die nutzbaren Flächenreserven betragen für die dargestellte GIB Reserve lediglich 8,5 ha. Die Stadt Velbert fordert, dass auch nur diese Reserveflächengröße als gewerbliches Entwicklungspotenzial angerechnet wird.

Einbuchung des Defizites in ein Flächenbedarfskonto Durch die Rücknahme der GIB Reserve mit 8 ha Größe sowie der nicht nutzbaren Flächenanteile im Bereich der GIB Reserve Langenberger Straße / Bleibergstraße ergeben sich nutzbare gewerbliche Entwicklungsflächen in einer Grö- ßenordnung von 44,5ha. Bei einem berechneten Bedarf von 62ha ergibt sich ein Defizit von ca. 18ha. Die Stadt Vel- bert sieht es daher als erforderlich an, dass der im Plan derzeit nicht darstellbare Bedarf von ca. 18 ha durch die Auf-

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nahme in ein Flächenbedarfskonto gemäß Ziel 3 des Kapitels 3.1.2 des Regionalplanentwurfes, verbindlich gesichert wird.

Darstellung von Einzelstandorten

Zur Standortsicherung sieht die Stadt Velbert eine Darstellung von GIB für die folgenden Gewerbebetriebe als erfor- derlich an:

1) Zum Papenbruch 12 (Stadtbezirk V.-Neviges) 2) Friedrichstraße 243 (Stadtbezirk V.-Mitte)

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Allgemeine Siedlungsbereiche (ASB) – Bedarfe, Reserven und Darstellungen 37 Kap.8.2.PZ1a-

Bedarfsberechnung Bedarfsberechnung Wohnbauflächenreserven Zur Ermittlung der Wohnbauflächenbedarfe wird das sogenannte Komponentenmodell angewendet. Die Bedarfe wer- den hier anhand der Komponenten Neubedarf, Ersatzbedarf und der Fluktuationsreserve errechnet. Die Basisgrößen des Komponentenmodells sind die Einwohner- und Haushaltsprognose von IT.NRW für die Jahre 2010-2030 und die statistischen Ergebnisse der Gebäude und Wohnungszählung des Zensus 2011 (s. Begründung zum Regionalplan S. 157). Die Bezirksregierung hat gegenüber dem Modell von 2012 den Planungszeitraum von 15 Jahre auf 20 Jahre erweitert.

Der durch das Komponentenmodell errechnete Bedarf für den Kreis wird anhand von vier Faktoren auf die einzelnen Gemeinden verteilt. - 25% des gesamten regionalen Bedarfes für Ober- und Mittelzentren gemäß Bevölkerungsanteil der Kommune - 25% des Kreisbedarfes nach Bevölkerungsanteil der Gemeinde im Kreis - 25% des Kreisbedarfes nach Anteil der Baufertigstellungen im Kreis im Zeitraum 2005-2012 - 25% des Kreisbedarfes nach Arbeitsplatzdichte

Ergebnis Die Bezirksregierung hat für die Stadt Velbert für die nächsten 20 Jahre einen Bedarf von 1.572 Wohneinheiten ermit- telt.

Im Rahmen des Handlungskonzeptes Wohnen der Stadt Velbert ist ebenfalls eine Bedarfsprognose erarbeitet worden. Ergebnis dieser Prognose ist, dass zwar kein quantitativer, wohl aber ein qualitativer Bedarf an Wohnungen gesehen wird, um die zielgruppenspezifischen Wohnwünsche in Velbert befriedigen zu können. Aufbauend auf einer Bevölke- rungsprognose, die von einem ausgeglichenen Wanderungssaldo ausgeht, werden Bedarfe von jährlich 112 Wohneinheiten für den Zeitraum von 2015 bis 2025 gesehen. Betrachtet man einen Zeitraum von 20 Jahren so ergibt sich ein Bedarf von 2.240 Wohneinheiten. Zwischen der Bedarfsprognose der Bezirksregierung und der Stadt Velbert ergibt sich somit ein nicht unerheblicher Unterschied.

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Reserveflächendarstellungen im Regionalplan 38 Die Ausführungen Die Stadt Velbert verfügte im GEP 99 über zwei wesentliche ASB Reserven. Es handelt sich um Flächen im Süden werden zur Kenntnis von Velbert-Langenberg im Bereich Wallmichrath / Hauptstraße in einer Größe von ca. 4ha und um Flächen in Vel- genommen bert-Neviges im Bereich Hohenbruchstraße (Esel) in einer Größe von ca. 13ha.

Die bisherige ASB Reserve Süden von Velbert Langenberg (Wallmichrath / Hauptstraße - 4ha) wird im Entwurf des Regionalplanes durch die Bezirksregierung gestrichen, obwohl sich die Stadt Velbert für den Erhalt dieser Flächenre- serve ausgesprochen hatte.

Dafür wurde dem Vorschlag der Stadt Velbert gefolgt, am südlichen Ende des Kernsiedlungsbereiches von Velbert- Mitte (Am Schlagbaum) die ASB Darstellung im Regionalplan zu erweitern. Hier ist im Entwurf des Regionalplanes eine Ergänzung um ca. 4ha / 140 WE vorgenommen worden. Formal gesehen befindet sich diese Fläche bereits im Stadtbezirk Velbert-Neviges.

Die ASB Reserve „Esel“ in Neviges wurde beibehalten. Diese ASB Darstellung ist beibehalten worden, da diese Flä- che im Ranking „In und Um Düsseldorf“ einen sehr guten Platz erreicht hat. Diese Reserve umfasst ca. 13 ha für 450

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WE. Über das Ranking „In und Um Düsseldorf“ werden ca. 12.000 WE in der Region verteilt, da die Stadt Düsseldorf nicht mehr in der Lage ist, für den berechneten Bedarf von 32.000 WE, ausreichend Flächen im Stadtgebiet darzustel- len. Wesentliche Kriterien bei der Bewertung geeigneter Flächen in der Region war z.B. die Nähe der Flächen zu Ver- sorgungsbereichen und die Nähe zu Haltepunkten des schienengebundenen öffentlichen Nahverkehrs. Die Fläche „Esel“ ist bei diesem Ranking sehr gut bewertet worden und somit über den eigentlichen Bedarf der Stadt Velbert als ASB-Reserve dargestellt worden. Ein Tausch dieser ASB-Reserve mit einer anderen Fläche im Stadtgebiet ist nicht möglich.

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Bewertung der Bedarfsdeckung 39- Zum Kap.8.2.PZ1a- A Die Stadt Velbert verfügt im Flächennutzungsplan über Reserven für ca. 1.700 Wohneinheiten. Der Entwurf des Regi- Bedarfsberechnung onalplanes bietet durch die Reserveflächen „Esel“ und „Am Schlagbaum“ weiteres Potenzial für ca. 590 WE. Das werden die ergibt in der Summe ein Potenzial von ca. 2.300 planerisch gesicherten Wohneinheiten. Betrachtet man den im Rah- Ausführungen zur men des Handlungskonzeptes Wohnen dargestellten Bedarf ist dieser durch die im FNP und Regionalplan dargestell- Kenntnis genommen. ten Entwicklungsflächen nahezu gedeckt. Kap. 8.2.PZ1a- Als Nachteil ist anzusehen, dass die ASB Reserve „Esel“ räumlich nicht flexibel ist, da diese Fläche über das Ranking Bedarfsberechnung / In „In und Um Düsseldorf“ dargestellt worden ist. Die Stadt Velbert verfügt somit nur über eine ASB Reserve in einer und Um Größenordnung von 4 ha, die über die Darstellungen des FNP hinausgeht und die ggf. an einem anderen geeigneten Standort dargestellt werden könnte.

Um bei der Darstellung von möglichen Wohnbauflächen im FNP weiterhin einen gewissen Planungsspielraum zu be- 39- Velbert-PZ1a halten wird von Seiten der Stadt Velbert gefordert, die im bisherigen Regionalplan dargestellte ASB Reserve im Be- B reich Wallmichrath weiterhin darzustellen. Dass diese Fläche über ein gewisse Eignung verfügt zeigt sich darin, dass die von der Bezirksregierung erarbeitete Karte zur siedlungsstrukturellen Ausstattung für diesen Bereich eine gute bis ausbaufähige Ausstattung ermittelt hat. Falls diese Reserve tatsächlich gestrichen wird, hätte man in Velbert- Langenberg keinerlei Planungsalternativen mehr, wenn es um die Entwicklung von Wohnbauflächen geht.

Kritik an Methodik zur Bedarfsberechnung 39- Kap.8.2.PZ1a- C Neben dem Erhalt eines erforderlichen Planungsspielraumes kann die Darstellung einer weiteren ASB Reserve auch Bedarfsberechnung dadurch begründet werden, dass die angewandte Methodik der Bezirksregierung tendenziell zu einem zu niedrigen Ergebnis bei der Berechnung des Flächenbedarfes für Wohnbauflächen kommt. Folgende Punkte sind zu kritisieren: Kap. 8.2.PZ1a- Bedarfsberechnung / - Bevölkerungsprognose IT.NRW Dichte Bei Prognose von IT.NRW wird anhand eines relativ kurzen Betrachtungszeitraums von fünf Jahren eine lang- fristige Trendfortschreibung vorgenommen. Bei der dem Regionalplan zugrunde gelegten Prognose 2010-2030 ist die Einwohnerentwicklung des Kreises Mettmann in den Jahren 2005-2009 betrachtet worden. Für den

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Kreis Mettmann und die kreisangehörigen Kommunen ist nachteilig, dass gerade in diesen Zeitraum, insbe- sondere in den Jahren 2008 (-1451) und 2009 (-1133) extrem negative Wanderungsbilanzen zu verzeichnen waren. Die positiven Wanderungsbilanzen der Jahre 2012 (+1334) und 2013 (+1293) sind in der Bevölke- rungsprognose dagegen nicht berücksichtigt worden. Es ist zu fordern, dass der Fortschreibung des Regional- planes eine möglichst aktuelle Einwohner- und Bevölkerungsprognose zugrunde gelegt wird. Da davon auszu- gehen ist, dass der Aufstellungsbeschluss des Regionalplanes wahrscheinlich erst im Jahr 2016 gefasst wird, sollten die Wanderungsbilanzen der Jahre 2012 und 2013 in die Betrachtung der ASB Bedarfe einfließen.

- Anrechnung von Baulücken auf planerische Reserven Durch das Siedlungsflächenmonitoring werden auch die Baulücken in den Kommunen erfasst. Baulücken stel- len grundsätzlich ein Potenzial zur Deckung von Wohnbauflächenbedarfen dar. Die Regionalplanungsbehörde geht davon aus, dass im Planungszeitraum 50% der vorhandenen Baulücken für Wohnbauflächenentwicklung genutzt werden. Dieser Wert wird als zu hoch angesehen, denn Baulücken sind oftmals mit erheblichen Rest- riktionen belegt. Diese sind in komplizierten Eigentümerstrukturen, fehlendem Entwicklungsinteresse oder Restriktionen wie z.B. Altlasten zu sehen. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre kann für den Planungs- zeitraum von einer Aktivierung von max. 20% der erfassten Baulücken ausgegangen werden.

- Dichtewert für neue ASB-Reserven Der kommunale Flächenbedarf wird dann anhand eines Dichtemodells ermittelt. Dabei wird für die Mittelzen- tren eine anzustrebende Dichte von 35 Wohneinheiten / ha zugrunde gelegt. Dieser Dichtewert soll für die neuen ASB-Reserven angesetzt werden. Die Reserveflächen, die bereits durch das Siedlungsflächenmonito- ring erfasst sind, werden mit den Wohneinheiten erfasst, die durch die Kommunen angegeben worden sind. Die Annahme eines Dichtewertes von 35 WE/ha ist ein für die Stadt Velbert nicht realistischer Wert. In Velbert ist im Rahmen des Siedlungsflächenmonitorings ein Dichtewert von ca. 26 WE/ha abgeschätzt worden. Eine Anhebung von ca. 10 WE / ha für neue ASB-Reserven wird als zu hoch angesehen.

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Darstellung von Einzelstandorten im Bestand 40 Velbert-PZ1c

In der Stellungnahme der Stadt Velbert vom 03.07.2012 wird eine Änderung des in der Abbildung gekennzeichneten GIB im Bereich Am Rosenhügel / Tegelfeld angeregt. Der FNP stellt für diesen Bereich eine Sonderbaufläche Einzel- handel sowie Wohnbaufläche dar. Das Einzelhandelskonzept stellt für den Einzelhandelsstandort ein Nahversor- gungszentrum dar. In dem Kommunalgespräch Ende 2013 wurden gegen diesen Vorschlag keine Bedenken erhoben. Eine Änderung der Darstellung ist im Entwurf des Regionalplanes trotzdem nicht erfolgt. Die Stadt Velbert regt daher nochmals an, die Darstellung eines GIB in diesem Bereich in ein ASB zu ändern.

Stellungnahme zu Ziel 1 – Methodik, Bedarf und Darstellung von ASB 41 Velbert-PZ1a

Die Stadt Velbert fordert zur Sicherung von Planungsalternativen im Bereich Velbert-Langenberg den Erhalt der im GEP 99 dargestellten ASB Reserve im Bereich Wallmichrath.

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Neben der Sicherung von Planungsalternativen wird auch ein höherer Bedarf an Wohnbauflächenreserven gesehen, 42 Kap.8.2.PZ1a- da die zur Berechnung angewandte Methodik an mehreren Stellen zu kritisieren ist. Die Kritikpunkte beziehen sich auf Bedarfsberechnung die Bevölkerungsprognose von IT.NRW, die Anrechnungsquote bei Baulücken sowie den Dichtewert für ASB- Reserven.

Darstellung von Einzelstandorten im Bestand 43 Velbert-PZ1c Der im Bereich Am Rosenhügel / Tegelfeld dargestellte GIB ist in ASB zu ändern, da der FNP hier eine Sonderbauflä- che Einzelhandel und Wohnbaufläche darstellt.

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Ziel 2 44 Die Ausführungen Verantwortungsvolle Flächeninanspruchnahme werden zur Kenntnis Um die landesplanerischen Ziele „Vorrang der Innenentwicklung“ und der „Flächensparsamen Siedlungsentwicklung“ genommen im Planungsgebiet zu verwirklichen, muss die kommunale Baulandentwicklung nach folgenden zeitlichen und räumli- chen Kriterien durchgeführt werden:

 Innen- vor Außenentwicklung Innenpotenziale befinden sich innerhalb der Siedlungsbereiche. Zu diesen Innenpotenzialen zählen geeignete Brachflächen, Baulücken und im Bebauungsplan gesicherte Flächenreserven, die bereits erschlossen sind. Au- ßenpotenziale sind alle bauleitplanerisch gesicherten Flächenreserven, die nicht Innenpotenziale sind. Innenpo- tenziale sind vor Außenpotenzialen zu entwickeln. Wenn die Innenpotenziale in den Kommunen nicht ausrei- chen, eine bedarfsgerechte lokale Siedlungsentwicklung zu gewährleisten, sind Außenpotenziale für die Sied- lungsentwicklung zu nutzen. Bietet diese Option ebenfalls nicht genügend Reserven, können Siedlungspotenziale (im Regionalplan darge- stellte, aber bisher nicht durch den Flächennutzungsplan in Anspruch genommene Siedlungsbereiche) durch Bauleitplanung entwickelt werden.

 Flächentausch Ein Flächentausch ist möglich, wenn ein Außenpotenzial nicht verfügbar oder nicht mehr umsetzbar ist. Ein Flä- chentausch ist der Verzicht auf die bauleitplanerische Sicherung von diesen nicht mehr benötigten Außenpoten- zialen im Gegenzug zu einer Neudarstellung einer Baufläche im FNP. (…)

 Flächenrücknahme Bestehen in den Bauleitplänen Reserven für eine Siedlungsentwicklung, die den Bedarf deutlich übersteigen, sind Reserven durch Bauleitplanänderung nicht mehr als Bauflächen oder –gebiete in den Bauleitplänen darzu- stellen und somit dem Freiraum zuzuführen. Hierzu sind solche Außenpotenziale, die am Rande der Siedlungs- bereiche im Übergang zum Freiraum liegen ebenso wie den Eigenbedarf übersteigende Flächenreserven in den nicht dargestellten Ortsteilen heranzuziehen. (…) Für alle Umplanungen gilt, dass eine Rücknahme nur durchzu- führen ist, wenn keine Entschädigungsansprüche nach BauGB ausgelöst werden.

Die unter Ziel 2 formulierten Ziele sind landesplanerische Ziele, die in dieser Form auch im Entwurf des Landesent-

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wicklungsplanes enthalten sind. Der Umwelt- und Planungsausschuss der Stadt Velbert hat mit Beschluss vom 04.02.2014 die Stellungnahme zum Entwurf des Landesentwicklungsplanes beschlossen. In dieser Stellungnahme sind auch die unter Ziel 2 formulierten Ziele bewertet worden. Die in der Stellungnahme vom 04.02.2014 dargelegten Positionen werden weiterhin vertreten und somit auch gegenüber den Zielen des Regionalplanes aufrecht erhalten.

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Erläuterung und Bewertung des Teilzieles Innen- vor Außenentwicklung 45 Kap. 3.1.2-Z2 Innen vor Dieses Ziel spiegelt den städtebaulichen Grundsatz des Vorrangs der Innenentwicklung wider und ist gemäß Bauge- Außen setzbuch von den Kommunen bereits in der bauleitplanerischen Abwägung mit besonderem Gewicht zu berücksichti- gen. Im Entwurf des Regionalplanes wird dieser Planungsgrundsatz als Ziel definiert. Dadurch würde den Kommunen kein Abwägungsspielraum mehr bleiben.

Stellungnahme zu Ziel 2 – Teilziel „Innen- vor Außenentwicklung“ Die konkrete Entwicklungsentscheidung für eine Fläche sollte wegen der bodenrechtlichen Relevanz und der den Kommunen obliegenden Planungshoheit in der Letztentscheidungskompetenz der Kommunen liegen. Dieser Spiel- raum muss auch durch die Regionalplanung sichergestellt werden. Aus Sicht der Stadt Velbert hat aufgrund der Be- deutung der kommunalen Planungshoheit die Festlegung „Innen- vor Außenentwicklung“ sowohl im Landesentwick- lungsplan als auch im Regionalplan nicht als Ziel, sondern als Grundsatz zu erfolgen.

Erläuterung und Bewertung des Teilzieles Flächentausch 46 Kap. 3.1.2-Z2 Flächen, die in den Bauleitplänen für eine bauliche Entwicklung vorgesehen sind, deren Umsetzung jedoch nicht er- Flächentausch folgen kann, (z.B. fehlendes Eigentümerinteresse oder schwierige Erschließung) sollen getauscht werden. Im Zuge der Flächennutzungsplanänderung zur Neudarstellung einer neuen Baufläche soll im gleichen Umfang eine andere Baufläche an anderer Stelle zurück genommen werden. Vorrangig sollen Außenpotenziale getauscht werden.

Kritisch sind die Fälle zu sehen, in denen keine Tauschflächen zur Verfügung stehen, bei denen erhebliche Entwick- lungshemmnisse bestehen. Denn in diesen Fällen müssten für eine Neudarstellung einer Fläche im Flächennutzungs- plan eine Reservefläche zurückgenommen werden, die zeitlich nachfolgend ebenfalls noch entwickelt werden könnte.

Stellungnahme zu Ziel 2 – Teilziel „Flächentausch“ Damit die Kommunen in der Lage bleiben, von ihrer Planungshoheit effektiv Gebrauch zu machen, ist der Flächen- tausch nicht als Ziel, sondern als Grundsatz festzulegen.

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Erläuterung und Bewertung des Teilzieles Flächenrücknahme 47 Kap. 3.1.2-Z2 Im Kreis Mettmann ist nur die Stadt von einem Flächenüberhang betroffen. Dem Bedarf von 1150 WE stehen Flächenrücknahme planerisch gesicherte Flächen für 2050 WE zur Verfügung. Darin sind keine Flächen aus dem Ranking „In und Um Düsseldorf“ enthalten.

Stellungnahme zu Ziel 2 – Teilziel „Flächenrücknahme“ Auch wenn die Stadt Velbert derzeit von diesem Ziel nicht betroffen ist, werden hier erhebliche Bedenken erhoben. Es darf insbesondere nicht sein, dass die Rücknahmepflicht auf Darstellungen in Flächennutzungsplänen angewendet wird. Eine Rücknahme von Darstellungen im FNP verletzt die kommunale Planungshoheit. Diese Festlegung ist somit als Grundsatz zu formulieren.

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48 3.2 Allgemeine Siedlungsbereiche Kap. 3.2.1-G1

3.2.1 Nachhaltiges Wachsen in den Allgemeinen Siedlungsbereichen Die Ausführungen

werden zur Kenntnis Grundsatz 1 genommen Bauland soll vorrangig in den „zentralörtlich bedeutsamen“ ASB (ZASB) (siehe Beikarte 3B – Zentralörtlich bedeutsa- me Allgemeine Siedlungsbereiche) entwickelt werden. Raumwirksame öffentliche Finanzmittel sollen in den „zentral- örtlich bedeutsamen“ ASB gebündelt werden. Insgesamt sollen dort die Schwerpunkte der städtebaulichen Entwick- lung sein.

Erläuterung und Bewertung dieses Grundsatzes Die „zentralörtlich bedeutsamen“ Allgemeinen Siedlungsbereiche sind die Bereiche, die über ein vielfältiges und leis- tungsfähiges Angebot an öffentlichen und privaten Dienstleistungs- und Versorgungseinrichtungen verfügen und de- nen im Rahmen der zeichnerischen Darstellung vorrangig Siedlungspotenziale zugewiesen worden sind. Hierdurch

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soll die Siedlungsentwicklung auf die Bereiche gelenkt, die über zentralörtliche Funktionen der Kommunen verfügen, was sich mit den Zielen einer nachhaltigen Raumentwicklung deckt.

Stellungnahme zu Grundsatz 1 Die Stadt Velbert unterstützt die Zielsetzung der Stärkung der zentralen Siedlungsbereiche. Da es sich hierbei um einen Grundsatz handelt, ist die kommunale Planungshoheit gewahrt, so dass bei entsprechender Begründung auch Flächen entwickelt werden können, die nicht in den in der Beikarte 3B dargestellten ZASB liegen.

49 3.2.2 Zweckgebundene Allgemeine Siedlungsbereiche Kap. 3.2.2-Z1

Ziel 1 In den Allgemeinen Siedlungsbereichen für zweckgebundene Nutzungen (ASB-Z) sind Planungen für Nutzungen, die Die Ausführungen nicht unter die Zweckbindung fallen, ausgeschlossen. werden zur Kenntnis

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genommen (…) 7. Velbert Freizeitpark Röbbeck (…).

Erläuterung und Bewertung dieses Zieles Die Allgemeinen Siedlungsbereiche mit Zweckbestimmung sind für spezifische Nutzungen dargestellte Siedlungsbe- reiche. Aufgrund ihrer räumlichen Lage, der besonderen Standortfaktoren oder rechtlicher Vorgaben bleiben sie einer bestimmten baulichen Nutzung vorbehalten. Es sind Standorte isoliert im Freiraum, die nicht für eine Siedlungsent- wicklung eines ASB geeignet sind.

Der GEP 99 enthält im Bereich Röbbeck für das damals geplante Sport- und Freizeitprojekt eine großflächige Darstellung eines ASB mit Zweckbindung für Erholung (ASB-E). Aufgrund der für diesen Bereich aktuellen Planungen eines Freizeitprojektes mit dem Schwerpunkt Golf werden die Darstellungen eines ASB mit Zweckbestimmung (ASB- Z) im Entwurf des Regionalplanes auf die für die baulichen Anlagen vorgesehenen Bereiche des Projektes verkleinert. Die ASB Darstellung in diesem Bereich hat die Zweckbestimmung „Freizeitpark Röbbeck“.

Zudem soll das textliche Ziel 2.6 Teilziel 6 des GEP 99 gestrichen werden. Dieses lautet: „Im Allgemeinen Siedlungsbereich für Ferieneinrichtungen und Freizeitanlagen (ASB-E) in Velbert Röbbeck (Sport- und Freizeitpark) ist eine Ausweisung von Kerngebieten und Sondergebieten für Einkaufszentren, großflächige Ein-

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zelhandelsbetriebe und sonstige Handelsbetriebe i.S.v. §11 Abs.3 BauNVO nicht zulässig. Ausnahmsweise können einzelne Einzelhandelsbetriebe mit bis zu 800qm Verkaufsfläche ausgewiesen werden, wenn sie in der Addition ins- gesamt 2.500qm Verkaufsfläche nicht überschreiten und sowohl vom Standort wie auch hinsichtlich ihres Sortimentes auf die jeweilige Sport- und Freizeitanlage bezogen sind.“

Die Änderung der zeichnerischen Darstellung ist in Abstimmung mit der Stadt Velbert erfolgt. Diese Änderung berück- sichtigt die zum derzeitigen Zeitpunkt vorliegenden Planungen des Projektträgers. In Abstimmung mit der Bezirksre- gierung ist die Darstellung der ASB-Z Fläche für die Errichtung der baulichen Anlagen des Projektes erforderlich. Die Flächen für die Golfnutzung können auch im regionalplanerischen Freiraum liegen. Das Streichen des Zieles hinsichtlich der Zulässigkeit von Einzelhandelsnutzungen ist nachvollziehbar, denn dieses Ziel wurde vor dem Hintergrund der damals verfolgten Planung formuliert. Die Stadt Velbert sieht auch durch Wegfall dieses Zieles es aber weiterhin als möglich an, in diesem Bereich Einzelhandel unterhalb der Schwelle der Großflä- chigkeit anzusiedeln, soweit es sich hierbei um das Sortiment „Golfartikel“ handelt und die Verkaufsfläche nicht groß- flächig ist. Stellungnahme zu Ziel 1 und Streichung des bisherigen Zieles 2.6 / Teilziel 6 Die Stadt Velbert trägt die Darstellung des ASB-Z mit, denn die Bezirksregierung hat in einem Abstimmungsgespräch bestätigt, dass die Anlage von Golfbahnen auch im regionalplanerischen Freiraum möglich ist. Die Darstellung des ASB-Z ist der aktuellen Projektplanung hinsichtlich der vorgesehenen baulichen Anlagen angepasst.

Die Streichung des Zieles 2.6 Teilziel 6 aus dem GEP 99 ist nachvollziehbar, da die damalige Planung des Projektes „Sporttal“ nicht weiter verfolgt wird. Die Zulässigkeit einer nicht großflächigen Verkaufsfläche für das Sortiment „Golf- sport“ wird aus Sicht der Stadt Velbert, bei Nachweis der Verträglichkeit, damit nicht in Frage gestellt.

50- Kapitel 4 – Freiraum Kap. 8.2.PZ2dc- A 4.1 – Regionale Freiraumstruktur Allgemein

4.1.2 Regionale Grünzüge

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Ziel 1 Die Regionalen Grünzüge sind als wesentliche Teile des Regionalen Freiraumsystems zu sichern. Planungen und Maßnahmen, die die Aufgaben und Funktionen der Regionalen Grünzüge beeinträchtigen können, sind unzulässig. Zulässig sind Infrastruktureinrichtungen und Nutzungen, die von der Sache her ihren Standort im Freiraum haben, soweit sie nicht außerhalb der Regionalen Grünzüge verwirklicht werden können. Andere Vorgaben des Regionalpla- nes bleiben hiervon unberührt. Auch in diesen Fällen ist die Funktionsfähigkeit der Regionalen Grünzüge hinsichtlich der siedlungs- und freiraumbe- zogenen Aufgaben und Funktionen sicherzustellen.

Ziel 2 Die Regionalen Grünzüge sind durch Planungen (z. B. Landschaftsplanung und Bauleitplanung) und Maßnahmen in ihren freiraum- und siedlungsbezogenen Aufgaben und Funktionen für die Siedlungsgliederung, als klimaökologisch wirksame Bereiche, für die Erholungsfunktionen und die Vernetzung vereinzelt ökologischer Potenziale zu sichern, zu entwickeln und zu verbessern.

Erläuterung und Bewertung dieser Ziele Als Regionale Grünzüge sind in den Verdichtungsgebieten diejenigen Freiraumbereiche dargestellt, die wegen ihrer freiraum- und siedlungsbezogenen Aufgaben und Funktionen zu erhalten, zu entwickeln oder zu sanieren und vor anderweitiger Inanspruchnahme besonders zu schützen sind. Die Vorgaben des Zieles 1 beziehen sich auf neue Darstellungen oder Änderungen in Bauleitplänen für Baugebiete und Bauflächen, Erweiterungen bestehender Baugebiete oder Vorhaben, die mit einer zusätzlichen Versiegelung von Flächen über den bisherigen Umfang hinaus verbunden sind. Beeinträchtigungen der siedlungs- und freiraumbezoge- nen Funktionen der Regionalen Grünzüge stellen u.a. dar: - die Errichtung baulicher Anlagen in Bereichen, die besonders der Siedlungsgliederung dienen (Engstellen im Freiraum mit einer Breite unter 1.000m; Beikarte 4C – Regionale Grünzüge), - die Unterbrechung oder Einengung von bekannten (d.h. nachgewiesenen oder aufgrund von Topografie und Nutzungen plausibel vermuteten) Ventilationsschneisen, z.B. durch bauliche Anlagen oder durch Aufforstun- gen,

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- die Beeinträchtigung der landschaftlichen Einbindung kulturlandschaftlich bedeutsamer Bereiche, - die Zerschneidung oder Einschränkung der Erreichbarkeit von Bereichen mit Erholungsfunktion. Durch den Landschaftsplan sollen die im Regionalplan dargestellten Flächen entsprechend gesichert werden. Welche Funktionen bei den jeweiligen Regionalen Grünzügen überwiegen, lässt sich aus der Beikarte 4C entnehmen. Für den Bereich der Stadt Velbert sind dies vor allem die Funktion der Siedlungsgliederung und der Biotopvernetzung.

Änderungen der Darstellung der Regionalen Grünzüge in Velbert Bei der Darstellung der Regionalen Grünzüge ist eine grundlegende Änderung in der Systematik vollzogen worden. Die Regionalen Grünzüge als Instrument für das Freihalten von großräumigen Freiraumachsen wird für die Ballungs- randzone, der die Stadt Velbert zugeordnet wird, als nicht mehr erforderlich angesehen. Als Konsequenz daraus wird der großflächige Grünzug zwischen Velbert und Essen als nicht mehr erforderlich angesehen. Dieser Grünzug ist im Entwurf des Regionalplanes daher nicht mehr dargestellt (s. Abb.9).

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Für die Kommunen der Ballungsrandzonen wird die wesentliche Funktion der Regionalen Grünzüge darin gesehen, dass durch die Darstellung der Grünzüge das unerwünschte Zusammenwachsen von Siedlungsbereichen verhindert soll. Durch diese geänderten Schwerpunkte stellt der Regionalplanentwurf für den Stadtbezirk Langenberg keine Re- gionalen Grünzüge mehr dar. Es werden aber vor allem im Stadtbezirk Neviges neue, sehr kleinteilige Regionale Grünzüge dargestellt, die den Zweck haben die Freiraumverbindung zwischen nahe beieinander liegenden Siedlungs- bereichen zu sichern (s. Abb. 10). Diese Darstellungen sollen vor allem der siedlungsräumlichen Gliederung also dem Verhindern eines Zusammenwachsens von Siedlungsbereichen dienen.

Abb.11: Ausschnitt aus der Übersicht der neuen Darstellungen gegenüber dem GEP 99

Zur besseren Einordnung der Lage der Regionalen Grünzüge sind die entsprechenden Bereiche unten nochmals auf der Grundlage des Flächennutzungsplanes markiert. Es handelt sich im Einzelnen um folgende Flächen: Nr.1 – Nördlich der Trasse der A44 an der Stadtgrenze zu Heiligenhaus Nr. 2 – Eigenerbach Klärteich – östlicher Teil

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Nr. 3 – Flächen für Wald zwischen Tönisheide und Neviges Nr. 4 – östlich Elsbeeker Straße / Elberfelder Straße Nr. 5 – südlich des Siedlungsbereiches Wimmersberg bis zur Stadtgrenze Wülfrath Nr. 6 - Nr. 5 – Elsbeeker Straße / Auf den Pöthen

Die Regionalen Grünzüge werden im Entwurf des Regionalplanes im Bereich der Stadt Velbert benutzt, um kleinteilige kommunale Freiräume zwischen Siedlungsbereichen zu sichern. Es handelt sich hiermit aus Sicht der Stadt Velbert somit nicht mehr um ein raumordnerisches Instrument zur Freihaltung großräumiger Freiraumachsen, sondern um die Sicherung von Freiflächen, damit hier kein Zusammenwachsen von Siedlungsbereichen auf kommunaler Ebene er- folgt. Kap. 4.1.2-Allgemein

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Aus Sicht der Stadt Velbert wird diese Änderung der Systematik zur Darstellung von Regionalen Grünzügen kritisch gesehen, denn die Regionalplanung übernimmt hier eine sehr kleinteilige Steuerung, die der Flächennutzungs- und Landschaftsplanung vorbehalten bleiben sollte. Die Steuerung auf regionaler Ebene kann bei diesen Flächen durch die Darstellung von Allgemeinen Freiraum- und Agrarbereichen bzw. der Überlagerung mit dem Planzeichen „Bereich zum Schutz der Landschaft und landschaftsorientierten Erholung“ (BSLE) erfolgen.

Besonders deutlich wird die Problematik an dem vorgeschlagenen Regionalen Grünzug zwischen dem Schanzenweg 50- Velbert-PZ2dc und der Elberfelder Straße (Nr. 4). Es handelt sich hierbei um eine ca. 15ha große Fläche, die im FNP als Wald dar- B gestellt ist und im Landschaftsplan größtenteils als Landschaftsschutzgebiet festgesetzt ist. Der gültige Regionalplan stellt hier „Bereiche zum Schutz der Landschaft und der landschaftsorientierten Erhoung“ (BSLE) dar. Durch diese planungsrechtliche Situation ist eine Inanspruchnahme dieser Fläche für eine Wohnnutzung nicht möglich, ohne das der FNP geändert würde und dieser Änderung müsste die Bezirksregierung zustimmen. Abgesehen von der ausrei- chenden planerischen Sicherung der Fläche stellt sich die Frage, warum diese Fläche ein Regionaler Grünzug sein soll. Die Fläche soll wahrscheinlich gesichert werden, um eine Anbindung an den Freiraum in westlicher Richtung (Be- reich zwischen Wiesenbach und Hombach) zu sichern. Durch die Bebauung an der Elberfelder Straße ist eine durch- gängige Freiraumverbindung hier aber nicht gegeben. Zudem ist der Bereich zwischen Wiesenbach und Hombach nicht als Regionaler Grünzug dargestellt.

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Stellungnahme zu Ziel 1 und 2 und den in Velbert vorgesehenen Darstellungen 50- Kap. 8.2.PZ2dc- C Der methodische Ansatz der Bezirksregierung führt dazu, dass Regionale Grünzüge als Instrument für die Sicherung Allgemein kleinteiliger kommunal bedeutsamer Freiraumverbindungen genutzt werden. Zur Sicherung dieser Freiraumverbin- dungen kann jedoch die Darstellung von Freiraum im Regionalplan sowie eine Überlagerung z.B. mit der Funktion Bereiche für den Schutz der Landschaft und landschaftsorientierten Erholung (BSLE) oder Waldfläche als ausreichend angesehen werden.

Die Stadt Velbert spricht sich insbesondere gegen die im Entwurf des Regionalplanes vorgenommenen kleinräumigen Darstellungen von Regionalen Grünzügen im Stadtbezirk Neviges aus.

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51 4.2 – Schutz von Natur und Landschaft Die Ausführungen werden zur Kenntnis 4.2.2 Schutz der Natur genommen

Ziel 1 Die Bereiche für den Schutz der Natur (BSN) sind für den Schutz, die Pflege und die Entwicklung wertvoller Biotope und den Aufbau eines landesweiten Biotopverbundes im Rahmen der Landschaftsplanung zu sichern. Ferner sind ihre besonderen Funktionen für Natur und Landschaft zu entwickeln. Raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen, wel- che durch raumbedeutsame Emissionen, Versiegelungen und Zerschneidungen die besonderen Funktionen dieser Bereiche beeinträchtigen oder das naturräumliche Potenzial oder die angestrebte Entwicklung gefährden, sind unzu- lässig.

Ziel 2 Innerhalb der Bereiche für den Schutz der Natur sind die Kernflächen für das landesweite und regionale Biotopver- bundsystem zu entwickeln, zu erhalten und zu optimieren. (…). Zur funktionalen Verknüpfung vorhandener Schutzgebiete sind ökologisch wertvolle Achsen und Korridore auch durch andere Fachplanungen sowie im Rahmen raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen zu erhalten und durch ge- eignete Maßnahmen weiter zu entwickeln, oder unter Berücksichtigung der vorhandenen Ansätze ökologisch wirksa- mer Strukturen und der vorhandenen Flächennutzungen zu schaffen.

Erläuterung und Bewertung dieser Ziele Der Schutzzweck und die besonderen Funktionen der einzelnen BSN ergeben sich aus der Beikarte 4E – Regionaler Biotopverbund. Dabei sind solche Biotope von besonderer Bedeutung, die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Le- bensraum bieten oder im Rahmen der Anpassung an den Klimawandel zukünftig bieten können.

Die Abb.12 ist ein Ausschnitt dieser Beikarte 4E für den Bereich der Stadt Velbert. Die Bereiche, die mit einer grünen Linie eingefasst sind, sind die im Entwurf dargestellten Bereiche für den Schutz der Natur (BSN). Diese Bereiche sol- len eine herausragende Bedeutung für den Biotopverbund haben (Stufe 1) und unterliegen daher einem besonderem Schutz. Die Flächen, die mit grünen Längsstreifen gekennzeichnet sind, sollen eine besondere Bedeutung für den

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Biotopverbund haben (Stufe 2) und sind im Entwurf des Regionalplanes als Bereiche für den Schutz der Landschaft und landschaftsorientierten Erholung (BSLN) dargestellt. Die Grundlage für diese Darstellung ist der Fachbeitrag des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz aus 2013.

In der Begründung des Regionalplanes wird darauf hingewiesen, dass die Endfassung des LANUV Fachbeitrages bei Beschluss des Entwurfes noch nicht vorlag. Der Entwurf konnte somit nur einen Zwischenstand des Fachbeitrages berücksichtigen. In der Zwischenzeit liegt die Endfassung des Fachbeitrages mit Stand vom August 2014 vor. Für das Gebiet der Stadt Velbert ergeben sich gegenüber dem damaligen Stand erhebliche Abweichungen. In der Abbildung

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13 ist die aktuelle Bewertung des LANUV für das Stadtgebiet Velbert dargestellt. Die Biotopflächen mit herausragen- der Bedeutung sind in dieser Karte blau schraffiert und zur besseren Kenntlichkeit eingekreist worden. Demnach be- finden sich auf dem Stadtgebiet deutlich mehr Biotopflächen mit herausragender Bedeutung, als im Entwurf des Regi- onalplanes dargestellt.

Gemäß Aussage der Regionalplanungsbehörde würden die Flächen des aktuellen Fachbeitrages nun einer Bewer- tung unterzogen und geprüft, ob hier eine Darstellung als BSN Fläche erfolgen soll. Aufgrund der Vielzahl und Größe dieser Flächen im Stadtgebiet Velbert würde sich durch die Darstellung dieser Flächen als BSN die Darstellung des Regionalplanes für das Gebiet der Stadt Velbert wesentlich ändern.

Da derzeit nicht abzusehen ist, welche Flächen des LANUV Fachbeitrages als BSN-Flächen in den Regionalplan übernommen werden sollen, sieht sich die Stadt Velbert nicht in der Lage eine Stellungnahme dazu abzugeben. Die Abgabe einer Stellungnahme zu diesen Flächen kann daher nur im Rahmen einer erneuten Beteiligung zu diesem Thema erfolgen.

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Stellungnahme zu Ziel 1 und 2 und den vorgesehenen Darstellungen Den Zielen für die Bereiche für den Schutz der Natur wird grundsätzlich zugestimmt. Die Stadt Velbert fordert aber, dass für die Darstellung weiterer Bereiche für den Schutz der Natur, die sich aus dem aktuellen Fachbeitrag des LA- NUV ergeben, eine erneute Beteiligung der Stadt Velbert erfolgen muss.

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4.2.3 Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung 52 Die Ausführungen werden zur Kenntnis Grundsatz 1 genommen. In den Bereichen für den Schutz der Landschaft und die landschaftsorientierte Erholung sollen die mit natürlichen Landschaftsbestandteilen landschaftstypisch ausgestattete Räume erhalten werden. Die für die Biotopvernetzung we- sentlichen Landschaftsstrukturen, Verbindungselemente und Trittsteine sollen erhalten, untereinander verbunden so- wie durch geeignete Maßnahmen auch im Rahmen der vorhandenen Nutzungen entwickelt und gesichert oder wie- derhergestellt werden. Im Rahmen raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen sollen Beeinträchtigungen der na- türlichen Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, der erhaltenswerten Kulturlandschaft oder der Erholungseignung der Landschaft vermieden werden.

Grundsatz 2 In den Bereichen für den Schutz der Landschaft und die landschaftsorientierte Erholung sollen bezogen auf die Erho- lungsfunktion insbesondere die Voraussetzungen für die landschaftsorientierte und naturverträgliche Erholungs-, Sport- und Freizeitnutzung erhalten und entwickelt werden. Ihre Erschließung und Ausstattung mit Einrichtungen der Erholungsinfrastruktur sollen landschafts- und naturverträglich erfolgen. Die Entwicklung soll sich vorrangig an den vorhandenen Wegenetzen orientieren und insbesondere die Zugänglichkeit der Landschaft für die landschaftsorien- tierte Erholung und die Lenkung der Erholungsnutzung zum Schutz empfindlicher Bereiche gewährleisten.

Erläuterungen und Bewertung der Grundsätze Die Darstellung der Bereiche für den Schutz der Landschaft und landschaftsorientierten Erholung wurden insbesonde- re die Ergebnisse des Fachbeitrages der LANUV aus dem Jahr 2013 zugrunde gelegt. Die Flächen, die in dem Fach- beitrag der Stufe II zugeordnet werden, sind grundsätzlich als BSLE Flächen dargestellt worden. Flächen, die diese Einstufung nicht mehr hatten, sind als BSLE Flächen herausgenommen worden.

Aufgrund der oben unter 4.2.2 beschriebenen Problematik, dass zum Zeitpunkt der Erarbeitung des Entwurfes noch nicht die Endfassung des LANUV Fachbeitrages vorlag, die aber erheblich von der dem Entwurf zugrunde gelegten Fassung abweicht, kann nicht abschließend eingeschätzt werden, welche Flächen zukünftig als BSLE Flächen im Re- gionalplan dargestellt werden sollen.

Aufgrund des diesen Darstellungen zugrunde liegenden nicht mehr aktuellen Fachbeitrages der LANUV, sieht sich die

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Stadt Velbert nicht in der Lage, ohne eine Überarbeitung dieser Darstellungen durch die Regionalplanungsbehörde, hierzu eine fundierte Stellungnahme abzugeben

Stellungnahme zu den Grundsätzen 1 und 2 und den vorgesehenen Darstellungen Durch die zu erwartenden erheblichen Änderungen, die sich durch den aktualisierten Fachbeitrag des LANUV bei der Darstellung der BSLE Flächen ergeben werden, sieht sich die Stadt Velbert nicht in der Lage zu der Darstellung der BSLE Flächen eine fundierte Stellungnahme abzugeben. Diese kann erst abgegeben werden, wenn bekannt ist, wel- che Flächen tatsächlich als BSLE Flächen dargestellt werden sollen. Aufgrund der Bedeutung dieser Darstellung wird es auch hier als erforderlich angesehen, bei wesentlichen Änderungen eine erneute Beteiligung der Kommunen durchzuführen.

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53 4.4 – Wasser Kap. 8.2.PZ2dd- Allgemein 4.4.3 Grundwasser- und Gewässerschutz

Ziel 1 In den Bereichen für den Grundwasser- und Gewässerschutz sind alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnah- men ausgeschlossen, die eine Nutzung der Grundwasservorkommen für die öffentliche Trinkwasserversorgung nach Menge und Güte beeinträchtigen oder gefährden können. Nutzungen, die standörtlich den sonstigen zeichnerischen Darstellungen des Regionalplanes entsprechen sowie bestehende verbindliche Bauleitpläne und Baurechte bleiben unberührt.

Grundsatz 1 In den dargestellten Bereichen für den Grundwasser- und Gewässerschutz soll die Ausweisung von Bauflächen im Rahmen der Bauleitplanung so erfolgen, dass die Grundwasserneubildung soweit wie möglich gewährleistet bleibt und die Beeinträchtigungen und Gefährdungen der Grundwasservorkommen durch die Umsetzung des wasserwirtschaftli- chen Vorsorgegrundsatzes in der verbindlichen Bauleitplanung weitgehend ausgeschlossen werden.

Erläuterungen und Bewertung des Zieles und Grundsatzes Die Darstellung der Bereiche für den Grundwasser- und Gewässerschutz orientiert sich an den Schutzgebietsverord- nungen für die Wasserschutzgebiete. Die im Regionalplan dargestellten Bereiche sind somit Hinweise auf die in die- sen Gebieten bestehenden bzw. vorgesehenen Wasserschutzgebieten.

Im Regionalplan wird darauf hingewiesen, dass sich bei Überlagerungen von Bereichen für den Grundwasserschutz mit Siedlungsbereichen sich im Rahmen der bauleitplanerischen Konkretisierung bauliche Nutzungsbeschränkungen ergeben können. Diese Konflikte aber erst im verbindlichen Bauleitplanverfahren hinsichtlich des Grundwasserschut- zes im Einzugsbereich der Wassergewinnungsanlagen umfassend untersucht und bewertet werden. Letztlich ist den Verpflichtungen der jeweiligen Schutzgebietsverordnung zu folgen und daraus entstehende Auflagen sind umzuset- zen.

In der Beikarte 4G – Wasserwirtschaft ist erkennbar, dass die Schutzzone für die geplante Wassergewinnung in Heili- genhaus das Velberter Stadtgebiet im Westen betrifft. Es handelt sich hierbei um die Bereiche Birth und Losenburg,

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die von der Darstellung der Zone und somit auch durch das Ziel 1 und den Grundsatz 1 betroffen sind.

Die Abgrenzung des Wassergewinnungsgebietes Heiligenhaus wird gegenüber der Darstellung im GEP 99 in Rich- tung Osten auf Velberter Stadtgebiet erweitert. Der Unterschied zwischen der Darstellung Wasserschutzgebiete (WSG) und Wassergewinnung besteht darin, dass bei der ersten Kategorie die Einzugsbereiche bereits durch eine Wasserschutzgebietsverordnung ordnungsrechtlich gesichert wurde, während bei der zweiten Kategorie eine solche Wasserschutzgebietsverordnung noch nicht erlassen wurde.

In dem noch folgenden Festsetzungsverfahren werden die für dieses Wasserschutzgebiet verbindlichen Auflagen for- muliert und sind dann auch gegenüber Dritten verbindlich. Die Darstellungen im Regionalplan können somit als Hin- weis und vorläufige Sicherung der beabsichtigten Wasserschutzgebietsverordnung für die Wassergewinnung in Heili- genhaus interpretiert werden. Konkrete Anregungen zur Abgrenzung oder Verbotstatbeständen müssten im konkreten Festsetzungsverfahren vorgebracht werden.

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Stellungnahme zum Grundwasser- und Gewässerschutz Die Stadt Velbert weist darauf hin, dass die Feststellung in der Begründung zum Regionalplan in Kapitel 7.2.7.3.1 (S. 368), dass keine Bereiche zum Grundwasser- und Gewässerschutz neu dargestellt werden nicht stimmt. Im GEP 99 besteht zwar bereits das Wassergewinnungsgebiet Heiligenhaus, es weist hier aber andere Abgrenzungen auf. Im Entwurf des Regionalplanes ist dieses Gebiet nach Osten auf Velberter Stadtgebiet wesentlich erweitert worden. Die- ser Sachverhalt sollte in dem entsprechenden Kapitel somit auch dargestellt werden.

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4.4.4 Vorbeugender Hochwasserschutz 54 Velbert-PZ2de

Die im Regionalplan dargestellten Überschwemmungsbereiche umfassen in generalisierter Form die vorhandenen Überschwemmungsbereiche im Sinne von fachplanerisch festgesetzten oder zur Festsetzung vorgesehene Über- schwemmungsgebiete für das 100jährige Hochwasserereignis.

Für die Stadt Velbert sind in generalisierter Form die Bereiche gekennzeichnet, die im derzeit laufenden Festset- zungsverfahren für den Deilbach und Hardenberger Bach als Überschwemmungsgebiete vorgesehen sind. Dargestellt wird ein Überschwemmungsgebiet auch für eine Fläche am nördlichen Ziegeleiweg. Der dort ansässige Betrieb und die Stadt Velbert haben im Rahmen des Festsetzungsverfahrens der Darstellung eines Überschwemmungsgebietes auf dieser Fläche widersprochen, da die tatsächlichen Geländeverhältnisse sich anders darstellen als die, die dem Berechnungsmodell für die Überschwemmungsgebiete zugrunde gelegt worden sind. Die Bezirksregierung als zu- ständige Behörde für die Festsetzung der Überschwemmungsgebiete hat eine Überarbeitung der Flächen zugesagt. Nach derzeitigem Stand wird diese Fläche zukünftig daher nicht als ÜSG festgesetzt.

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Stellungnahme – Darstellung von Überschwemmungsgebieten Es wird darauf hingewiesen, dass für die Fläche im Bereich des nördlichen Ziegeleiweges aufgrund einer veränderten Geländesituation, die Berechnung der Überschwemmungsgebiete geprüft und ggf. angepasst wird. Falls diese Prü- fung ergibt, dass diese Fläche nicht als Überschwemmungsgebiet für ein 100jähriges Hochwasser anzusehen ist, ist die Darstellung auch im Regionalplan anzupassen.

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55 Kapitel 5 – Infrastruktur Velbert-PZ3aa-1 Kapitel 5.1 – Verkehrsinfrastruktur

5.1.4 Straßennetz

Es wird darauf hingewiesen, dass die Darstellung der Trasse der A44 nördlich der Anschlussstelle Velbert- Langenberg in der Örtlichkeit einen anderen Trassenverlauf hat. Zudem sollte dieser Abschnitt der A44 auch der Ka- tegorie „Straßen für den vorwiegend großräumigen Verkehr“ zugeordnet werden.

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56 Kapitel 5.4 – Rohstoffgewinnung Velbert-PZ2eb

5.4.1 Oberflächennahe Bodenschätze

Sicherung und Abbau oberflächennaher Bodenschätze (Planzeichen eb) Die Stadt Velbert weist darauf hin, dass die in der Begründung mit der Nummer ME 05 dargestellte BSAB Fläche die ehemalige Tongrube / Ziegelei Buschmann ist, die bereits seit Ende der 1990er nicht mehr betrieben wird. Die Fläche ist zudem bereits wieder nahezu vollständig verfüllt. Die Endprofilierung der Verfüllung sowie die Renaturierung des Motschenbrucher Baches, der über das Gelände führt sollen in 2015 erfolgen. Das Symbol entspricht somit nicht mehr der aktuellen Nutzung und kann daher gestrichen werden.

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V-1139-2015-06-09 Hinweise:

Stadt Velbert Siehe auch Stellungnahmen Dokument 145392/2015 V-1139-2015-03-20, V-1139-2015-08-21. Nach dem 31.03.2015 (Ende des ersten Beteiligungszeitrau- mes) eingegangen. 01 Velbert-PZ2ea-1

Gemäß unserer Absprache beim Treffen des AWRW in Lindlar am 03.06.2015 teile ich Ihnen nach Rücksprache im Verwaltungsvorstand der Stadt Velbert am 09.06.2015 mit, dass wir bei der erneuten Offenlage des GEP es ausdrücklich begrüßen, wenn Sie die abgesprochene Darstellung des Deponiestandortes Plögersteinbruch in den Entwurf einbringen.

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V-1139-2015-08-21 Hinweise:

Stadt Velbert Siehe auch Stellungnahmen Dokument 218169/2015 V-1139-2015-03-20, V1139-2015-06-09. Nach dem 31.03.2015 (Ende des ersten Beteiligungszeitrau- mes) eingegangen. 01 Betreff: Regionalplan Düsseldorf - Erweiterung der Deponie Plöger Steinbruch in Velbert Velbert-PZ2ea-1 Wie in Ihrer E-Mail vom 21.04.2015 dargelegt, stellt die Bezirksregierung Düsseldorf Überlegungen an, die Darstellung des Symboles für die Deponie Plöger Steinbruch im neuen Regionalplan zu vergrößern, um eine Erweiterung der Deponie zu ermöglichen. Hierzu möchte ich Ihnen mitteilen, dass seitens der Verwaltung die Überlegungen zur Erweiterung der Deponie begrüßt werden. Eine endgültige Stellungnahme durch die Stadt Velbert kann aber erst abgegeben werden, wenn die Stadt Velbert zu dem geänderten Entwurf des Regionalplanes beteiligt wird und die zuständigen politischen Gremien darüber beraten haben.

V-1139-2016-10-12 Hinweise:

Stadt Velbert . Dokument 276083/2016 01 Erarbeitungsverfahren für den Regionalplan Düsseldorf (RPD) Die Ausführungen werden zur Kenntnis Förmliche 2. Beteiligung gem. §§ 13 LPlG, 33 LPlG DVO, 10 ROG genommen. Ihr Zeichen: 32.01.01.01-08 Beteilig.-124 Sehr geehrter Herr Olbrich, die Stadt Velbert ist mit Schreiben vom 05.08.2016 aufgefordert worden, bis zum 17.10.2016 eine Stellungnahme zum 2. Entwurf des Regionalplanes abzugeben. Nach erfolgter Vorberatung in den zuständigen Gremien hat der Rat der Stadt Velbert in seiner Sitzung am 04.10.2016 die als Anlage beigefügte Stellungnahme zum 2. Entwurf des Regionalplanes beschlossen.

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Die Stadt Velbert trägt in ihrer Stellungnahme vor allem Anregungen hinsichtlich der Darstellungen und Bedarfe bei den Siedlungsbereichen sowie der Freiraumdarstellungen vor. Hinsichtlich der aus Sicht der Stadt Velbert beantragten Einbuchung der im Plan nicht darstellbaren GIB-Bedarfe in das Flächenbedarfskonto, möchte ich darauf hinweisen, dass die Stadt Velbert es als dringend erforderlich ansieht, in Abstimmung mit der Bezirksregierung, kurz- bis mittelfristig weitere GIB-Standorte im Regionalplan darstellen zu können. Falls keine weiteren GIB-Standorte im Stadtgebiet entwickelt werden könnten, würde das für die Stadt Velbert eine erhebliche Einschränkung hinsichtlich der gewerblichen Entwicklungsfähigkeit bedeuten. Ich hoffe, Sie können die in der Stellungnahme aufgeführten Argumente der Stadt Velbert nachvollziehen und werden die Anregungen der Stadt Velbert im weiteren Verfahren berücksichtigen. Der in dem Anschreiben geäußerten Bitte, Ihnen die Stellungnahme zur EDV Aufbereitung ebenfalls per E-Mail zuzusenden, komme ich gerne nach.

02 Stellungnahme der Stadt Velbert zum 2. Entwurf des Regionalplanes Kapitel 3 – Siedlungsstruktur 3.1 Festlegungen für den gesamten Siedlungsraum

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03 3.1.2 Verantwortungsvolle Flächeninanspruchnahme Velbert-PZ1c

Ziel 1 Die kommunale Baulandentwicklung muss bedarfsgerecht erfolgen.

Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen (GIB) - Bedarfe, Reserven und Darstellungen

Aktualisierung der Ergebnisse des Siedlungsflächenmonitorings Die Stadt Velbert hat in der Stellungnahme zum 1. Entwurf eine Korrektur der Werte des Siedlungsflächenmonitorings gefordert. Der damals geforderten Korrektur ist nicht vollständig gefolgt worden. Bei den FNP-Reserven geht die Bezirksregierung von 34 ha aus, die Stadt Velbert geht gemäß den Werten im Siedlungsflächenmonitoring von 33 ha aus. Dadurch ergibt sich 1 ha Differenz bei den verfügbaren FNP-Reserveflächen.

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04 Einbuchung von derzeit nicht darstellbaren Flächenbedarfen in das Flächenkonto Velbert-PZ1c In das Flächenkonto können Flächenbedarfe eingebucht werden, die sich derzeit im Regionalplan nicht darstellen lassen. Die Städte können die in dem Konto ausgewiesenen Flächenbedarfe im Planungszeitraum ohne weitere Bedarfsprüfung durch eine Regionalplanänderung umsetzen, falls sich Flächen zukünftig als geeignet darstellen. Aufgrund der damals geforderten Korrekturen der verfügbaren Flächenpotenziale sowie Größe der nutzbaren Flächen hatte die Stadt Velbert gefordert, dass das rechnerische Defizit von 17,5 ha (gerundet 18ha) in das Flächenkonto eingebucht wird.

Aufgrund der durch die Bezirksregierung im 2. Entwurf zugrunde gelegten Werte (34ha FNP Reserven und 10ha nutzbare GIB-Reserve) sieht das Flächenkonto für Velbert eine Größe von nur 15ha vor. Die 15 ha sind die Differenz zwischen dem errechneten Bedarf von 62ha und den von der Regionalplanung angerechneten Flächenpotenzialen von 47 ha [Fußnote hier: Die Flächenpotenziale setzen sich zusammen aus 34ha FNP Reserven, 3ha Betriebserweiterungsflächen (es werden 50% der erfassten Flächen angerechnet) und 10 ha GIB Reserve im Bereich Langenberger Straße.].

 Die Stadt Velbert hatte aufgrund der oben beschriebenen Wertungen (33ha FNP Reserven und 8,5 ha nutzbare GIB-Reserve) jedoch einen um 2,5 – 3,0 ha höheren Wert gefordert.

06 Darstellung von Einzelstandorten Velbert-PZ1c Stadtbezirk Velbert-Neviges - GIB Darstellung für den Betrieb „Zum Papenbruch 12“ In Tönisheide wurde von Seiten der Stadt Velbert für einen größeren Teilbereich aufgrund der heutigen Nutzung die Umwandlung von GIB in ASB vorgeschlagen. Diesem Vorschlag ist die Bezirksregierung im 1. Entwurf gefolgt. Entgegen des Vorschlages der Stadt Velbert ist jedoch der Standort des Gewerbebetriebes mit der Adresse „Zum Papenbruch 12“ ebenfalls von GIB in ASB umgewandelt worden. Die Stadt Velbert forderte daher zum 1. Entwurf, dass aus Gründen der Planungssicherheit für diesen Betrieb die Darstellung eines GIB beibehalten wird.  Die Bezirksregierung ist der Stellungnahme der Stadt Velbert nicht gefolgt. Der Stand-ort des Betriebes befindet sich weiterhin in einem ASB.

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07 Stadtbezirk Velbert-Mitte – GIB Darstellung für den Betrieb „Friedrichstraße 243“ Velbert-PZ1c Die Stadt Velbert hat im 1. Entwurf gefordert, dass der an der Friedrichstraße 243 liegende Betrieb, der unter anderem ein Galvanikbetrieb ist, in die östlich angrenzende GIB Darstellung einbezogen wird.  Die Bezirksregierung ist der Stellungnahme der Stadt Velbert nicht gefolgt. Der Stand-ort des Betriebes befindet sich weiterhin in einem ASB.

08 Ehemalige GIB Reserve Fellerstraße in das Flächenkonto einbuchen Velbert-PZ1c Durch die 6. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Velbert wird eine kleinere gewerbliche Reservefläche im Bereich Fellerstraße in Wohnbaufläche umgewandelt. Die Bezirksregierung hat die landesplanerische Zustimmung zu dieser Änderung erteilt. Der Fest-stellungsbeschluss soll voraussichtlich noch in 2016 erfolgen. Diese Fläche wird mit einer Größe von 0,78 ha im Siedlungsflächenmonitoring als gewerbliche Reservefläche geführt. Durch diese nicht mehr im FNP dargestellte gewerbliche Reservefläche erhöht sich das Flächenkonto somit um ca. 0,8 ha.

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09 Stellungnahme zum 2. Entwurf - GIB-Darstellungen Velbert-PZ1c

Einbuchung Flächenkonto Da auch derzeit kein Bereich für die Entwicklung einer zweiten GIB Reserve geeignet erscheint, wird an der Einbuchung der derzeit nicht darstellbaren GIB-Bedarfe auf das Flächenkonto festgehalten. Die Stadt Velbert fordert, dass nicht 15ha, sondern 18,5 ha im Flächenkonto der Stadt Velbert geführt werden. Diese Forderung ergibt sich aus folgenden Gründen:

10 Verfügbare Reserveflächen: Velbert-PZ1c Die Stadt Velbert verfügt gemäß Siedlungsflächenmonitoring 2014 nicht über 34ha, sondern 33 ha Reserveflächen im FNP. Bei Anrechnung von 50% der betriebsgebundenen Reserven ergeben sich 36 ha anrechenbare Reserveflächen im FNP.

11 Nutzbarkeit GIB Reserve Langenberger Straße: Velbert-PZ1c Die Stadt Velbert hat in der Stellungnahme zum 1. Entwurf dargelegt, dass die dargestellte GIB-Reserve südlich der Langenberger Straße aufgrund der Topografie nur zu etwa 8,5 ha genutzt werden kann. Die von der Bezirksregierung angesetzte nutzbare Fläche von 10 ha ist als zu hoch anzusehen.

12 Einbuchung durch FNP-Änderung: Velbert-PZ1c Durch die landesplanerisch abgestimmte 6. Änderung des FNP im Bereich Fellerstraße entfallen die bisher im Siedlungsflächenmonitoring geführten ca. 0,8 ha Reserveflächen. Diese Größe ist ebenfalls in das Flächenbedarfskonto einzubuchen.

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13 Bei einem Bedarf von 62ha ergibt sich nach Abzug der anrechenbaren verfügbaren Reserven im FNP inkl. Velbert-PZ1c betriebsgebundener Reserven (36 ha) und der nutzbaren Fläche im GIB Langenberger Straße (8,5 ha) ein Defizit von 17,5 ha. Dieses Defizit erhöht sich durch die nicht mehr verfügbare Reservefläche im Bereich Fellerstraße (6. Änderung FNP) um ca. 0,8 ha auf 18,3 ha. Die Stadt Velbert fordert daher die Eintragung von gerundet 18,5 ha in das GIB-Flächenkonto.

14 Darstellung von Einzelstandorten Velbert-PZ1c Für die Standorte „Zum Papenbruch 12“

15 und „Friedrichstraße 243“ Velbert-PZ1c

16 wird die Einbeziehung in die angrenzenden GIB gefordert. Es handelt sich hierbei um Standorte, die zwar durch eine Velbert-PZ1c angrenzende Wohnbebauung beeinträchtigt sind, die aber im FNP als gewerbliche Bauflächen dargestellt sind und die langfristig als gewerbliche Standorte gesichert werden sollen.

Um den Betrieben eine möglichst langfristige Standortsicherung zu signalisieren, wird die Einbeziehung dieser Standorte in die im Entwurf angrenzenden GIB als dringend erforderlich angesehen.

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17 Allgemeine Siedlungsbereiche (ASB) – Bedarfe, Reserven und Darstellungen Kap. 8.2.PZ1a- Bedarfsberechnung

Kap. 8.2.PZ1a- Bewertung Bedarfsberechnung Bedarfsberechnung / Die Bezirksregierung hatte für die Stadt Velbert für die nächsten 20 Jahre einen Bedarf von 1.572 Wohneinheiten (in Dichte der Begründung zum Regionalplan auf 1550 WE gerundet) ermittelt. Im Rahmen des Handlungskonzeptes Wohnen Kap. 8.2.PZ1a- der Stadt Velbert ist ebenfalls eine Bedarfsprognose erarbeitet worden. Ergebnis dieser Prognose ist, dass zwar kein Bedarfsberechnung / In quantitativer, wohl aber ein qualitativer Bedarf an Wohnungen gesehen wird, um die zielgruppenspezifischen und Um Wohnwünsche in Velbert befriedigen zu können. Aufbauend auf einer Bevölkerungsprognose, die von einem ausgeglichenen Wanderungssaldo ausgeht, werden Bedarfe von jährlich 112 Wohneinheiten für den Zeitraum von 2015 bis 2025 gesehen. Betrachtet man einen Zeitraum von 20 Jahren so ergibt sich ein Bedarf von 2.240 Wohneinheiten. Zwischen der Bedarfsprognose der Bezirksregierung und der Stadt Velbert ergibt sich somit ein nicht unerheblicher Unterschied. Planerisch gesichert im neuen Regionalplan sind nach Angaben der Bezirksregierung 2.300 Wohneinheiten. Davon sind für „In und Um Düsseldorf“ 450 WE im Bereich ASB-Esel gesichert. Rechnerisch ist der Bedarf damit zwar gedeckt, es sind je-doch vor allem die im Regionalplan angenommenen Dichtewerte und die fehlende Flexibilität durch die Standortgebundenheit der Fläche „Esel“ zu kritisieren. Bereits in der Stellungnahme von März 2015 ist darauf hingewiesen worden, dass ein höherer Bedarf an ASB Reserven für Velbert gesehen wird. Neben der Sicherung von Flächen für Planungsalternativen ist die Methodik der Bedarfsermittlung weiterhin zu kritisieren. Die Kritikpunkte beziehen sich auf die Bevölkerungsprognose von IT.NRW, die Anrechnungsquote bei Baulücken sowie den Dichtewert für ASB-Reserven. Bei der Prognose von IT.NRW ist insbesondere die zugrunde gelegten Bevölkerungszahl zu kritisieren, denn diese beruht auf den Ergebnissen des Zensus 2011. Diese Werte werden von der Stadt Velbert erheblich angezweifelt und auf dem Klageweg angefochten. Zudem ist darauf hinzuweisen, dass auch die von der Bezirksregierung zugrunde gelegten Prognosewerte, aufgrund der in den letzten Jahren deutlich veränderten Wanderungsbewegungen nicht mehr tragfähig sind.

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Stellungnahme zum 2. Entwurf – ASB-Darstellungen Bedarfsermittlung Die in der Stellungnahme zum 1. Entwurf erhobenen Bedenken hinsichtlich der Bedarfsermittlung werden aufrechterhalten. Die Kritik an der Methodik wird dahingehend erweitert, dass aufgrund der in den letzten Jahren sich deutlich veränderten Wanderungsbewegungen die verwendeten Prognoserechnungen von IT.NRW nicht mehr tragfähig sind. Der im Regionalrat beschlossene Antrag, dass bei zukünftigen Änderungsverfahren die zu-grunde gelegte Dichte sich an den örtlichen Gegebenheiten zu orientieren hat und die noch nicht berücksichtigten Mehrbedarfe (z.B. durch Zuwanderung) anerkannt werden sollen, wird daher unterstützt.

18 Darstellung ASB Reserven Die Ausführungen werden zur Kenntnis Die Bevölkerungsprognosen, die dem Regionalplan zugrunde liegen, sind deutlich niedriger, als die tatsächlich zu genommen. erwartende Bevölkerungszahl. Zudem zeichnet sich in der Stadt Velbert eine zügige Inanspruchnahme von Wohnbauflächenreserven ab. Die Stadt Velbert benötigt daher dringend weitere ASB-Reserven im Regionalplan, um am Wohnungsmarkt ein ausreichendes und ausgewogenes Angebot bereithalten zu können. Die Stadt Velbert fordert daher die Darstellung von ASB-Reserven in folgenden Bereichen: 19 - Velbert-Langenberg - Fläche Wallmichrath/Hauptstraße (ca. 12ha) Velbert-PZ1a

20 - Fläche Bökenbuschstraße (ca. 5 ha) Velbert-PZ1a

21 - Fläche Heeger Straße (ca. 6 ha) Velbert-PZ1a

22 - Velbert-Neviges - Fläche Donnenberger Straße (ca. 30 ha) Velbert-PZ1a

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23 - Velbert-Mitte - Fläche Kettwiger Straße (ca. 8 ha) Velbert-PZ1a

24 (s. beigefügte Kartenausschnitte) Velbert-PZ1c

Darstellung Einzelstandorte Der im Bereich Am Rosenhügel / Tegelfeld dargestellte GIB ist in ASB zu ändern, da der FNP hier eine Sonderbaufläche Einzelhandel und Wohnbaufläche darstellt.

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25 Velbert-PZ1a

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30 Ziel 2 Die Ausführungen werden zur Kenntnis Um die landesplanerischen Vorgaben „Vorrang der Innenentwicklung“ und „Flächensparsame Siedlungsentwicklung“ genommen. im Planungsgebiet zu verwirklichen, muss die kommunale Baulandentwicklung nach folgenden zeitlichen und räumlichen Kriterien durchgeführt werden: - Innen- vor Außenentwicklung (…), - Flächentausch (…), - Flächenrücknahme (…).

Die Stadt Velbert hat in der Stellungnahme zum 1. Entwurf Kritik daran geäußert, dass es sich hier um Ziele handelt, die keiner Abwägung zugänglich sind. Es ist dafür plädiert worden, dass diese Ziele in Grundsätze umgewandelt werden und damit einer Abwägung zugänglich sind. Die Bezirksregierung ist dieser Anregung nicht gefolgt. Das Ziel „Innen- vor Außenentwicklung“ hat aber eine deutliche Aufweitung dadurch erfahren, dass eine Entwicklung von Außenpotenzialen der Entwicklung von Innenpotenzialen vorgezogen werden kann, wenn dies zur Ergänzung eines qualitativen Flächenangebotes notwendig ist. Diese Aufweitung wird begrüßt, denn dadurch wird den Kommunen deutlich mehr Spielraum bei der Entwicklung von Außenpotenzialflächen gegeben. 31 Stellungnahme zum 2. Entwurf – Flächensparsame Siedlungsentwicklung Die Aufweitung der Kap. 3.1.2-Z2 Innen vor Entwicklungsmöglichkeiten von Außenpotenzialflächen wird begrüßt. Die damals geäußerte Kritik und die Forderung, Außen diese Festlegungen als Grundsätze zu formulieren wird jedoch aufrechterhalten.

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32 Kapitel 4 – Freiraum Kap. 8.2.PZ2dc- Allgemein 4.1 Regionale Freiraumstruktur Im Übrigen werden die 4.1.2 Regionale Grünzüge Ausführungen zur Für die Inanspruchnahme der Regionalen Grünzüge werden einzelne Ausnahmetatbestände eingeführt, dies ist Kenntnis genommen. grundsätzlich zu begrüßen. Zudem wurde der im 1. Entwurf dargestellte Regionale Grünzug im Bereich Elsbeeker Straße im 2. Entwurf nicht mehr dargestellt.

Stellungnahme zum 2. Entwurf – Regionale Grünzüge Den Anregungen der Stadt Velbert ist durch die Rücknahme eines Regionalen Grünzuges zwar teilweise gefolgt worden. Zudem sind im textlichen Ziel einzelne Ausnahmetatbestände formuliert worden. Die grundsätzlichen Bedenken an der Systematik der Regionalen Grünzüge, die zum 1. Entwurf vorgebracht worden sind, bestehen aber weiterhin.

33 4.2 Schutz von Natur und Landschaft Velbert-PZ2d 4.2.2 Schutz der Natur (Bereiche für den Schutz der Natur – BSN) Änderungen im 2. Entwurf Im 1. Entwurf des Regionalplanes ist bei der Darstellung der BSN-Flächen noch nicht die Endfassung des LANUV Fachbeitrages berücksichtigt gewesen. Im 2. Entwurf hat die Bezirksregierung auf der Grundlage dieses Fachgutachtens die Darstellung der Bereiche für den Schutz der Natur (BSN) vorgenommen. Die Stadt Velbert erhebt sowohl Bedenken gegen die Vielzahl und die Flächenausdehnung der im Stadtgebiet dargestellten Bereiche für den Schutz der Natur, als auch zu zwei konkreten Bereichen.

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34 Bedenken zur Neudarstellung zahlreicher flächenhafter BSN im Velberter Stadtgebiet Velbert-PZ2d Im Vorentwurf der 6. Änderung des Landschaftsplanes für den Kreis Mettmann lässt sich erkennen, dass die Untere Landschaftsbehörde eine Vielzahl von Neufestsetzungen bzw. Erweiterungen von Naturschutzgebieten (NSG) und geschützten Landschaftsbestandteilen (LB) vorsieht. Diese Neufestsetzungen werden auch mit den im Regionalplan vorgesehenen Bereichen für den Schutz der Natur (BSN) begründet.

Aufgrund der erheblichen Einschränkungen für die Eigentümer der Flächen (z.B. Waldbesitzer), die mit der Festsetzung eines NSG bzw. LB verbunden sind, wird die Vielzahl von Er-weiterungen und Neufestsetzungen sehr kritisch gesehen. Durch die Ausweisung eines NSG bzw. eines LB erhält der Grundstückseigentümer seitens der Allgemeinheit und Behörden keine nennenswerten Ausgleichsleistungen bzw. keine Anrechnung seiner Ökosystemleistungen. Zudem wird durch die eingeschränkte Wirtschaftsweise (bodenständige statt stand-ortgerechte Baumarten) den Anforderungen für die Klimaanpassung nicht Rechnung getragen.

Insbesondere wird darauf verwiesen, dass sich die hohe naturschutzfachliche Qualität der Flächen in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, ohne dass diese Flächen als BSN-Flächen (bzw. NSG oder LB) ausgewiesen waren (s. Ergebnisse der Bundes-, Landeswaldinventur und den entsprechenden Forsteinrichtungswerken).

Der aus dem Bundesnaturschutzgesetz und dem Entwurf des Landesnaturschutzgesetzes geforderte Anteil von Flächen für den Biotopverbund von 10 bzw. 15% auf Landesebene ist durch die bereits bestehenden Festsetzungen des Landschaftsplanes in Relation zur Fläche der Stadt Velbert deutlich überfüllt. Für das Stadtgebiet Velbert ist von einem Anteil von mehr als 50% an festgesetzten Schutzgebieten auszugehen.

Da der Regionalplan die Funktion eines Landschaftsrahmenplanes hat und sich die Untere Landschaftsbehörde in ihrer Begründung zur Festsetzung der Naturschutzgebiete auf die durch den Regionalplanentwurf vorgegeben Bereiche bezieht, werden Bedenken gegen die hohe Zahl und die Flächenausdehnung der im 2. Entwurf dargestellten Bereiche für den Schutz der Natur erhoben werden. Durch die Massivität der BSN-Darstellungen wird die Untere Landschaftsbehörde zur Darstellung einer Vielzahl von Naturschutzgebieten angehalten, die aus Sicht der Stadt Velbert kritisch zu sehen sind.

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Es wird daher angeregt, die dargestellten Bereiche für den Schutz der Natur auf einen not-wendigen Kernbereich zu beschränken. Diese Flächen sind in der Regel die Bereiche des Gewässerauenverbundes. Die Ausweisung großer bewaldeter Hangflächen ist zu reduzieren. Es sind vor allem die Flächen herauszunehmen, die mit Waldbeständen bestockt sind, die nicht der natürlichen potentiellen Vegetation entsprechen.

35 BSN - Flächen „nördliche Kettwiger Straße“ Velbert-PZ2da Das in Abb. 6 mit der Nummer 1 gekennzeichnete BSN hat die Kennung VB-D-4607-025 und trägt die Objektbezeichnung „NSG Oefter Tal“. Das Schutzziel ist hier der Erhalt des naturnahen Bachtales des Oefter Baches und seiner Nebenbachtäler sowie Erhaltung der Quellen. Das im Entwurf des Regionalplanes dargestellte BSN umfasst auch die Nebenbäche, wie den Pusterbach nördlich der Kettwiger Straße. Das BSN umfasst hier aber nicht nur das Bachtal, sondern auch angrenzende Flächen, die nach Ansicht der Stadt Velbert keinen besonderen Schutzstatus erfordern (s. Abb. 8). Es wird daher gefordert, die Darstellung der BSN im Regionalplan auf die tatsächlich schutzwürdigen Bereiche zu beschränken. Die Einbeziehung von angrenzenden Grünlandflächen wird für das Schutzziel als nicht erforderlich angesehen und ist daher zurück zu nehmen. Die Bereiche, die nach Ansicht der Stadt Velbert nicht als BSN anzusehen sind, sind in den Abbildungen 7 und 8 rot markiert.

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36 BSN - Flächen „Asbrucher Straße“ Velbert-PZ2da Im Bereich der Asbrucher Straße befinden sich das mit der Nr. 2 gekennzeichnete BSN mit der Kennung VB-D-4608- 008_BSN-n (nördlich der Asbrucher Straße) und das mit der Nr. 3 gekennzeichnete BSN mit der Kennung VB-D-4708- 015_BSN (südlich der Asbrucher Straße). Im Vorverfahren zur Aufstellung des Regionalplanes hat die Stadt Velbert angeregt, im Bereich Asbrucher Straße einen GIB Standort darzustellen. Die Vorteile dieses Standortes sind die Nähe zur Autobahnauffahrt und dadurch die Vermeidung von Schwerlastverkehren in Wohngebieten sowie die für Velbert noch als geeignet anzusehende Topografie. Zudem sind die Bereiche nördlich und südlich der Asbrucher Straße intensiv landwirtschaftlich geprägt und nicht Bestandteil von Landschaftsschutzgebieten. Die Stadt Velbert erhebt daher Bedenken gegen eine zu starke Ausweitung der BSN in Richtung Asbrucher Straße (s. rote Markierung in Abb. 9), wodurch die Bereiche für ein mögliches zukünftiges GIB unnötig ein-geschränkt würden. Da sich in den gekennzeichneten Randbereichen intensiv landwirtschaftlich geprägte Flächen befinden, sieht die Stadt Velbert es als notwendig an, die BSN-Darstellung in diesem Randbereich zurück zu nehmen.

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37 Stellungnahme zum 2. Entwurf – Bereiche für den Schutz der Natur Velbert-PZ2d Es werden Bedenken gegen die Vielzahl und die Flächenausdehnung der im Stadtgebiet dargestellten Bereiche für den Schutz der Natur erhoben. Durch die Funktion des Regionalplanes als Landschaftsrahmenplan ist die Untere

Landschaftsbehörde angehalten, diese Bereiche auf Ebene der Landschaftsplanung grundsätzlich als Naturschutzgebiete (NSG) oder geschützte Landschaftsbestandteile (LB) festzusetzen. Durch den vorliegenden Vorentwurf der 6. Änderung des Landschaftsplanes wird deutlich, dass im Stadtgebiet eine erhebliche Erweiterung und Neufestsetzung von NSG und LB vorgesehen ist.

Die Festsetzung von NSG bzw. LB ist für die Eigentümer mit zahlreichen Nutzungseinschränkungen verbunden, wodurch vor allem Waldbesitzer in der Bewirtschaftung ihres Wal-des erheblich beeinträchtigt werden. Es wird daher angeregt, die dargestellten Bereiche für den Schutz der Natur auf einen notwendigen Kernbereich zu beschränken. Diese Flächen sind in der Regel die Bereiche des Gewässerauenverbundes. Die Ausweisung großer bewaldeter Hangflächen ist zu reduzieren. Es sind vor allem die Flächen herauszunehmen, die mit Waldbeständen bestockt sind, die nicht der natürlichen potentiellen Vegetation entsprechen.

Es werden zudem Bedenken gegen die Abgrenzungen der in Abbildung 6 mit den Nummern 1,2 und 3 gekennzeichneten BSN Flächen erhoben.

Die Stadt Velbert weist nachdrücklich darauf hin, dass neben den im 2. Entwurf dargestellten ASB- und GIB-Reserven kurz- bis mittelfristig weitere Siedlungsflächenentwicklungen als erforderlich angesehen werden. Aufgrund der in Velbert sehr geringen Potenziale weitere Siedlungsflächen darzustellen, wird gefordert, die im 2.Entwurf dargestellten BSN-Flächen in den Bereichen „nördlich Kettwiger Straße“ und „Asbrucher Straße“ auf die notwendigen Kernbereiche zu beschränken, um hier die Möglichkeit zu erhalten in einem Regionalplanänderungsverfahren dringend benötigte ASB- bzw. GIB-Reserven darstellen zu können.

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4.2.3 Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung 38 Kap. 8.2-PZ2db- Stellungnahme zum 2. Entwurf – Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung Allgemein Die Grundsätze zum Schutz der Landschaft und landschaftsorientierten Erholung können mitgetragen werden. Die Darstellungen der BSLE Flächen im Stadtgebiet können ebenfalls grundsätzlich mitgetragen werden.

Velbert-PZ2db Die Stadt Velbert weist aber darauf hin, dass im Stadtgebiet dringend eine weitere GIB Reserve erforderlich ist. Der Bedarf für diese weitere GIB Reserve ist durch die Darstellung im Flächenbedarfskonto gesichert. Die Stadt Velbert sieht es als erforderlich an, diesen Bedarf mittelfristig auch räumlich zu verorten.

Neben dem Bereich „Asbrucher Straße“ (s. Stellungnahme zu BSN) ist der Bereich Rottberger Straße derzeit ein weiterer Suchraum. Es wird daher angeregt, die in diesem Bereich dargestellten BSLE-Flächen und ggf. BSN-Flächen auf die wesentlichen Kernbereiche zu beschränken, damit diese einer möglichen Siedlungsflächenentwicklung nicht entgegen stehen.

39 In den Suchraum soll auch die im 1. Entwurf dargestellte GIB-Reserve Langenberger Straße / Rottberger Straße Velbert-PZ1c einbezogen werden, um zu überprüfen, ob sich dieser Standort ggf. unter Einbeziehung weiterer Flächen für eine GIB- Entwicklung eignet. Der gesamte Bereich eignet sich vor allem aufgrund der Nähe zur A44 (AS Velbert-Langenberg). Eine Entwicklung ist somit bei den Flächen vorstellbar, bei denen von einer für eine gewerbliche Entwicklung noch geeigneten Topografie auszugehen ist. (s. beigefügten Kartenausschnitt)

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40 4.4 – Wasser Kap. 8.2.PZ2dd- Allgemein 4.4.3 Grundwasser- und Gewässerschutz

In der Begründung zum 2. Entwurf ist die Anregung der Stadt Velbert zum 1. Entwurf nicht aufgenommen worden. Der Begründung des 2. Entwurfes ist jedoch keine Synopse beigefügt. Es kann den Unterlagen somit nicht entnommen werden, warum dieser Anregung nicht gefolgt worden ist.

Stellungnahme zum 2. Entwurf – Grundwasser und Gewässerschutz Der Anregung der Stadt Velbert hinsichtlich der textlichen Darstellung der Erweiterung des Wassergewinnungsgebietes Heiligenhaus ist nicht gefolgt worden. Da aus der Begründung nicht ersichtlich wird, warum diese Anregung nicht aufgenommen worden ist, wird diese Anregung erneut vorgetragen.

41 4.4.4 Vorbeugender Hochwasserschutz Velbert-PZ2de In der Stellungnahme zum 1. Entwurf ist eine Rücknahme der ÜSG-Darstellung im Bereich Ziegeleiweg gefordert worden. Im 2. Entwurf ist keine Streichung der ÜSG Darstellung im Bereich Ziegeleiweg vorgenommen worden. Das ist wahrscheinlich damit zu begründen, dass durch die Überarbeitung zwar wesentliche Teile des damals vorgesehenen ÜSG entfallen sind, aber ein kleiner Teilbereich durch Verordnung am 02.04.2015 als ÜSG festgesetzt worden ist (s.u.).

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Stellungnahme zum 2. Entwurf – Vorbeugender Hochwasserschutz Die Anregung zur Streichung der ÜSG-Darstellung im Bereich Ziegeleiweg wird erneut vor-getragen. Auch wenn das ÜSG im Bereich Ziegeleiweg nicht vollständig entfallen ist, weist es derart geringe Ausmaße auf, dass eine Darstellung im Regionalplan nicht erforderlich ist. Diese ÜSG-Fläche ist durch Verordnung gesichert und im Flächennutzungsplan der Stadt Velbert dargestellt, so dass diese Festsetzung bei weiteren Planung berücksichtigt wird.

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42 Kapitel 5 – Infrastruktur Velbert-PZ3aa-1 Kapitel 5.1 – Verkehrsinfrastruktur 5.1.4 Straßennetz In der Stellungnahme zum 1. Entwurf ist darauf hingewiesen worden, dass die Darstellung der Trasse der A44 nördlich der Anschlussstelle Velbert-Langenberg in der Örtlichkeit einen anderen Trassenverlauf hat. Zudem sollte dieser Abschnitt der A44 auch der Kategorie „Straßen für den vorwiegend großräumigen Verkehr“ zugeordnet werden.

Der Anregung hinsichtlich der Trassenführung ist gefolgt worden, der Anregung hinsichtlich der Einstufung als „Straße für den vorwiegend großräumigen Verkehr“ nicht. Dieser Abschnitt wird somit weiterhin als „Straße für den vorwiegend

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überregionalen und regionalen Verkehr“ eingestuft. Diese Einstufung kann nicht nachvollzogen werden, da der Verlauf der Trasse der A44 in Richtung Westen vollständig in die Kategorie „großräumiger Verkehr“ fällt. Zudem stellt der Regionale Flächennutzungsplan der Städteregion Ruhr den weiteren Verlauf der Trasse in Richtung Norden ebenfalls als „Straße für den vorwiegend großräumigen Verkehr“ dar.

Stellungnahme zum 2. Entwurf – Straßennetz Aufgrund der Kategorisierung der A44 in Richtung Westen als auch auf Essener Stadtgebiet als „Straße für den vorwiegend großräumigen Verkehr“ wird gefordert, dass auch der Trassenabschnitt zwischen der AS Velbert- Langenberg und dem Essener Stadtgebiet der Kategorie „Straßen für den vorwiegend großräumigen Verkehr“ zugeordnet wird.

43 Kapitel 5.4 – Rohstoffgewinnung Velbert-PZ2eb 5.4.1 Oberflächennahe Bodenschätze Sicherung und Abbau oberflächennaher Bodenschätze (Planzeichen eb) Die Stadt Velbert hat in der Stellungnahme zum 1. Entwurf darauf hingewiesen, dass die in der Begründung mit der Nummer ME 05 dargestellte BSAB Fläche die ehemalige Tongrube / Ziegelei Buschmann ist, die bereits seit Ende der 1990er nicht mehr betrieben wird. Die Fläche ist zudem bereits wieder nahezu vollständig verfüllt. Die Endprofilierung der Verfüllung sowie die Renaturierung des Motschenbrucher Baches, der über das Gelände führt sollte in 2015 erfolgen. Das Symbol würde somit nicht mehr der aktuellen Nutzung entsprechen und können daher gestrichen werden.

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Änderungen im 2. Entwurf Im 2. Entwurf ist keine Rücknahme der Darstellung erfolgt. Der Grund liegt in der immer noch nicht erfolgten Endabnahme, die aber für das Jahr 2016 vorgesehen ist.

Stellungnahme zum 2. Entwurf – Oberflächennahe Bodenschätze Die Endabnahme der Deponie soll bis Ende 2016 erfolgen. Das Planzeichen eb kann somit entfallen, denn diese Darstellung entspricht nicht mehr der tatsächlichen Nutzung.

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44 Wesentliche Änderungen gegenüber dem 1. Entwurf, zu denen damals keine Stellungnahme abgegeben worden ist Velbert-PZ2ea-1 5. 3 Entsorgungsinfrastruktur Im Vergleich zum geltenden Regionalplan und abweichend vom 1. Entwurf wird im 2. Entwurf für die Deponie Plöger Steinbruch eine Erweiterungsfläche im Nordwesten der vorhandenen Deponie dargestellt. Diese westliche Erweiterung geht einher mit einer Verkleinerung im Osten, die sich durch eine Korrektur zur Abgrenzung des GIB sowie des Abstandes zu dem im Regionalplan dargestellten Wald ergibt. Vor dem Hintergrund des geringen Restvolumens sei laut Bezirksregierung davon auszugehen, dass der Bedarfsnachweis im fachplanerischen Verfahren erbracht werden könne. Eine Erhöhung der Deponie scheide aufgrund der steilen Böschungen aus, so dass nur eine flächenmäßige Erweiterung in Betracht komme. Die Darstellung umfasse ca. 11ha Erweiterungsreserve.

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Stellungnahme zum 2. Entwurf – Entsorgungsinfrastruktur Aufgrund der nicht ausreichenden Deponiekapazitäten im Planungsraum wird die Erweiterung der Deponie Plöger Steinbruch als grundsätzlich notwendig anerkannt. Die bisherige Diskussion hat gezeigt, dass eine Erweiterung der Deponie nicht unumstritten ist. Die Stadt Velbert behält es sich vor, einer Erweiterung der Deponie nur mitzutragen, wenn erkennbar ist, dass diese mit den Zielen der Stadtentwicklung vereinbar und verträglich ist.

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45 Bedenken zu Darstellungen auf dem Gebiet der Stadt Wuppertal Wuppertal-PZ1c

Stellungnahme zum 2. Entwurf – GIB und ASB-Z im Bereich „Kleine Höhe“ Die Stadt Velbert äußert Bedenken zu den Darstellungen eines GIB sowie eines ASB-Z „Klinik Wuppertal“ im Bereich „Kleine Höhe“ auf dem Gebiet der Stadt Wuppertal. Die Bedenken ergeben sich durch folgende Aspekte:

Freiraum, Naherholung, Landschaftsbild Es handelt sich hier um einen isolierten Standort im Freiraum. Die gestaltende und gliedernde Funktion der Fläche als Freiraumbereich zwischen Neviges und Wuppertal wird erheblich gestört. Der Landschaftsraum wird von Velbertern als Naherholungsgebiet genutzt. Durch die Ansiedlung von Gewerbe und einer Klinik wird dieser Raum für erholungsuchende Menschen nicht mehr zur Verfügung stehen und auch die angrenzenden Flächen in ihrer Qualität beeinträchtigt. Die Qualität dieses Freiraumes wird durch die Darstellung eines Regionalen Grünzuges, der die betreffende Fläche vollständig umgibt, verdeutlicht.

Entwässerung Eine Entwicklung dieser Fläche als gewerbliche Fläche ist in der Vergangenheit u.a. daran gescheitert, dass erhebliche Probleme bei der Entwässerung der Fläche bestehen. Aufgrund der Topografie wird diese Fläche über das Velberter Stadtgebiet entwässert (Schmutzwasser und Niederschlagswasser). Die Entwässerung des Niederschlagswassers über das Velberter Stadtgebiet, kann zu einer Erhöhung der Hochwassergefahren beitragen. Ein in der Vergangenheit durchgeführtes Bauleitplanverfahren zur Umsetzung einer gewerblichen Entwicklung konnte u.a. deswegen nicht zu Ende geführt werden, da die Entwässerungsproblematik nicht gelöst werden konnte.

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V-1140-2015-03-26 Hinweise:

Stadt Wülfrath Abschnitt: LWE Rheinkalk GmbH, Werk Flandersbach auch in Dokument 84735/2015 der Stellungnahme Bundesverband der Deutschen Kalkindust- rie e.V. – ab Seite 7 inhaltliche Unterschiede. (V-4009-2015-03-23 Dokument 16285/2015) 01 Betreff: Regionalplans Düsseldorf (RPD) Die Ausführungen werden zur Kenntnis hier: Stellungnahme zum Entwurf des RPD vom August 2014 genommen. Sehr geehrte Damen und Herren, mit Erarbeitungsbeschluss vom 18.09.2014 hat der Regionalrat die Bezirksplanungsbehörde beauftragt, den Regionalplan Düsseldorf fortzuschreiben. Der Stadt Wülfrath werden im Entwurf des neuen Regionalplans Flächenkontingente nur marginal gegenüber dem derzeitig gültigen GEP99 verändert zugewiesen. Mit diesem Kontingent kann die Stadt Wülfrath ihre zukünftige Entwicklung (Planungshorizont des Regionalplans ist das Jahr 2025) unter Berücksichtigung der nachfolgenden Änderungsvorschläge abbilden. Gegenüber den im derzeitigen GEP99 dargestellten Flächen hat sich jedoch ein gewisser Änderungsbedarf hinsichtlich der Lage einzelner Teilflächen ergeben. 02 In der Stellungnahme am 15.07.2012 zum Regionalplan hat die Stadt Wülfrath bereits angeregt, den OT Düssel als Wülfrath-PZ1a ASB darzustellen. In den Leitlinien für die Regionalplanfortschreibung ist angegeben, dass die Siedlungsentwicklung an den Verbindungen des Schienenverkehrs gestärkt wird. Aus diesem Grund und im Zusammenhang mit dem direkt angrenzenden ASB Dornap wird die Darstellung bzw. die Einbeziehung des Ortsteils Düssel in den ASB gefordert. Der Ortsteil entwickelt sich in den letzten Jahren positiv. Es sind private Investitionen in den privaten Wohnungsbau geflossen. Potentialflächen für eine den Ortsteil angemessene Weiterentwicklung stehen der Stadt zur Verfügung. Der Anschluss an das Schienennahverkehrsnetz Wuppertal-Düsseldorf ist planfestgestellt und soll in Kürze umgesetzt werden. Die Infrastruktureinrichtungen (Bank, mobile Nahversorgung, Gastronomie, Kindergarten, Sportplatz) sind vor Ort vorhanden und können weiter ausgebaut werden. Bei der räumlichen Steuerung der kleineren Ortsteile wie Düssel und Dornap sollte eine Bündelung dieser Siedlungsräume angestrebt werden. Die Ortsteile sind räumlich verbunden und ergänzen sich durch die vorhandenen Infrastruktureinrichtungen. In diesem Zusammenhang ist auch die Zusammenarbeit von Sportvereinen und der

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Freiwillige Feuerwehr zu erwähnen. Aufgrund topographischer aber auch eigentümerspezifischer Hemmnisse der GIB Bereiche findet sich hier der praktisch einzige zukünftig für eine gewerbliche Nutzung entwickelbare Bereich.

03 Auf Grundlage des Gewerbe- und Industrieflächen Konzeptes des Kreises Mettmann (vom Oktober 2012) wurde für Die Ausführungen die Stadt Wülfrath ein Gewerbe- und Industrieflächenbedarf von ca. 15 bis 18 ha (je nach getroffener Annahme) in den werden zur Kenntnis kommenden 20 Jahren ermittelt, so dass die planerisch gesicherten Flächenpotenziale im neuen Regionalplan von 27 genommen ha ausreichend erscheinen. Es ist aber unbedingt darauf hinzuweisen, dass in weiten Teilen die ausgewiesenen Gewerbepotenzialflächen aufgrund eingeschränkter Verkaufsbereitschaft der Eigentümer, eventueller Altlasten und Erschließungsschwierigkeiten nur bedingt marktfähig sind. Die Flächennutzung auf dem Stadtgebiet Wülfraths ist zudem erheblich vom flächenintensiven Kalkabbau geprägt. Dieser beansprucht einerseits beim derzeitigen Abbau große Flächen für Abgrabungen und Aufschüttungen (Flandersbacher Straße, Rohdenhaus, Silberberg), andererseits sind auch ehemalige Steinbrüche als Schutzgebiete ausgewiesen und stehen somit nicht für eine gewerbliche Nutzung zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund stehen in Wülfrath zukünftig keine weiteren gewerblichen Potentialflächen zur Verfügung.

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04- Auch im Hinblick auf die äußerst schwierige Lage der GIB Bereiche und der überhaupt noch in Frage kommenden Kap. 8.2.PZ2dc- A Planungsräume und der Tatsache, dass nunmehr zusätzlich die neu dargestellten Regionalen Grünzüge in Wülfrath Allgemein nahezu ein Drittel des Stadtgebietes einnehmen, wird gegen die zurzeit beabsichtigte Darstellung der Regionalen Grünzüge Einspruch erhoben.

Die Stadt Wülfrath ist bereits aufgrund der Kalkindustrie in ihrer Entwicklung erheblich eingeschränkt und trägt durch die Rekultivierung der ehemaligen Kalkabbaugebiete einen großen Teil zum Freiraumschutz bei. Eine weitere Einschränkung durch die Inanspruchnahme der regionalen Grünzüge lässt den nachfolgenden Generationen im Bedarfsfall keine Entwicklungsmöglichkeiten. 04- Es wird vorgeschlagen die Abgrenzung des Regionalen Grünzuges im Süden von Wülfrath um 300 m von den Kap.8.2.PZ2dc- B bestehenden Siedlungsrändern in südliche Richtung zu verschieben. Der nördlich zwischen dem Gewerbegebiet Allgemein Kocherscheidt (Dieselstrasse) und der Stadtgrenze dargestellte Regionale Grünzug sollte gänzlich aufgegeben Wülfrath-PZ2dc werden. Durch diese Darstellungen wird eine langfristige Restriktion in Verbindung mit den Nutzungen oder eventuellen Veränderungen der Siedlungsränder befürchtet. Aufgrund der Raumbedeutung eines Regionalen Grünzuges sind diese Veränderungen bzw. Rücknahmen in ihrer Auswirkung unerheblich.

04- Die Stadt Wülfrath ist bereits aufgrund der Kalkindustrie in ihrer Entwicklung erheblich eingeschränkt und trägt durch Kap. 8.2.PZ2dc- C die Rekultivierung der ehemaligen Kalkabbaugebiete einen großen Teil zum Freiraumschutz bei. Allgemein Eine weitere Einschränkung durch die Inanspruchnahme der regionalen Grünzüge lässt den nachfolgenden Generationen im Bedarfsfall keine Entwicklungsmöglichkeiten.

05 Der Rat hat in seiner Sitzung am 03.03.2015 der Stellungnahme zugestimmt und beschlossen die Anregungen zum Die Ausführungen Regionalplan 2025 der Firma Lhoist Western Europe Rheinkalk GmbH Wülfrath, die als Anlage beigefügt sind, zu werden zur Kenntnis unterstützen. genommen.

Mit freundlichen Grüßen

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06 Regionalplan Änderung 2014 Die Stellungnahme ist in identischer Form in der xxx Stellungnahme des 1. Status und Ausgangslage Bundesverbands der Die xxx GmbH betreibt auf dem Standort Wülfrath das Kalkwerk Flandersbach mit Kalksteinbrüchen, Wasch- und Deutschen Kalkindustrie Klassieranlagen und Kalkbrennanlagen. Derzeit werden im Kalkwerk Flandersbach bis 10, 5 Mio. t Kalkstein jährlich e.V. enthalten. abgebaut und zu verschiedenen hochwertigen Produkten verarbeitet wie ca. 2,0 Mio. t Branntkalk, ca. 3,4 Mio. t Beteiligtennummer: Gesteinsmehle und ca. 0,6 Mio. t ungebrannte Produkte. Am Standort Flandersbach sind derzeit rd. 400 Mitarbeiter V-4009-2015-03-23 /03 - beschäftigt. Hauptabsatz der Produkte sind die Stahlindustrie in Duisburg, die Kraftwerke im rheinischen 12 Braunkohlenrevier sowie verschiedene Chemieuntemehmen in Nordrhein-Westfalen. Das Kalkwerk Flandersbach ist der größte Standort der xxx in Europa. Die Brennkapazität des Kalkwerkes Flandersbach ist nicht ersetzbar und von hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung für davon abhängige Industriezweige.

Im Regionalplan der Bezirksregierung Düsseldorf von 1999, Ergänzung 2008 für die Rohstoffkarte, sind für das Werk

Flandersbach Bereiche für die Sicherung und die Abgrabung nichtenergetischer Bodenschätze (nur noch BSAB) sowie GIB-Bereiche für zweckgebundene Nutzungen im Stadtgebiet Wülfrath ausgewiesen worden. Für diese BSAB sind dann im Laufe der Nutzung verschiedene Fachverfahren durchgeführt worden, mit denen die unterschiedlichen Nutzungen - Kalksteinabgrabung und Sedimentationsbecken - rechtlich zugelassen worden sind.

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Im Regionalplan Düsseldorf 1999 ist ein Abgrabungsbereich genehmigt worden, der nach damaligem Kenntnisstand eine fachrechtliche Zulassung nach Wasserrecht und Immissionsschutzrecht bis in das Jahr 2048 gesichert hat. Maßgeblich für die Dauer und die Abgrenzung dieser Ausweisung waren: - Lage der Betriebs- und Werksanlagen (hier GIB-Bereich) - Erkenntnisstand der lokalen Geologie und Hydrogeologie (BSAB-Bereiche) - lokale öffentliche Verkehrsinfrastruktur Ausweisungen der Stadt Wülfrath - Nutzungen des Werkes Flandersbach Nachstehend ist die bestehende Ausweisung des Bereiches Kalkwerk Flandersbach im Regionalplan 1999 der Bezirksregierung Düsseldorf dargestellt.

Abb.1 Regionalplan 1999

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2. Entwurf Regionalplan 2014 Im Jahre 2014 hat die Bezirksregierung Düsseldorf einen Entwurf des Regionalplans vorgestellt. Dieser sieht dabei die folgenden Änderungen in der Ausweisung vor: - Entfall der Halde Dachskuhle mit Freiraumbereich für zweckgebundene Nutzungen Aufschüttungen und Ablagerungen, zukünftig Freiraumfunktion Wald und Allgemeine Freiraum- und Agrarbereiche - Sedimentationsbecken Prangenhaus mit Freiraumbereich für zweckgebundene Nutzungen Aufschüttungen und Ablagerungen, zukünftig Freiraumfunktion Regionale Grünzüge - Pfeiler Prangenhaus mit GIB-Bereich mit zweckgebundener Nutzung und Freiraumfunktion Allgemeine Freiraum- und Agrarbereiche, zukünftig Freiraumfunktion Regionale Grünzüge. Außerdem ist der Pfeiler Prangenhaus in der Reservekarte als Sondierungsbereich ausgewiesen.

Der Entwurf 2014 des Regionalplans für den Standort Kalkwerk Flandersbach sieht dann zeichnerisch wie folgt aus:

Abb. 2 Regionalplanentwurf 2014

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Diese Ausweisungen kollidieren teils erheblich mit den Rohstoffinteressen der xxx GmbH für den Standort Flandersbach und geben für den Standort Kalkwerk Flandersbach keine ausreichende Rohstoffsicherheit. Der Lagerstättenbereich Pfeiler Prangenhaus zwischen dem Abgrabungsbereich nördlich der K 34 und dem Sedimentationsbecken Prangenhaus ist bereits als Sondierungsbereich bei der 51. Änderung des Regionalplans ausgewiesen worden.

3. Aktualisierung des Erkenntnisstandes In der Zwischenzeit ist es zu einer fortlaufenden Verbesserung der geologischen Kenntnisse über die Wülfrather Lagerstätte gekommen. Teils durch den weiteren Kalksteinabbau in den betriebenen Steinbrüchen Rohdenhaus und Silberberg, teils durch hydrogeologische Untersuchungen im Zuge des Ausbaus der bestehenden Wasserhaltung und des damit verbundenen Monitoring sowie teils durch gezielte Erkundung zur besseren Lagerstättenkenntnis. Weiterhin ist es zu Anpassungen der Abbauplanung, insbesondere in der Gestaltung der Endstandsgeometrie beider Steinbrüche, im Zuge der fortschreitenden Kalksteingewinnung gekommen. Hier sind Änderungen der Böschungsgeometrie zum Erhalt der langfristigen Standsicherheit der Endböschungen notwendig geworden. Dieses hat zu einer Veränderung der Vorratssituation geführt, was sich in einer deutlichen Verringerung des Gesamtkalkstein Vorrats ausdrückt und damit auch zu einer erheblichen Laufzeitverringerung für den Standort Flandersbach. Zusammengefasst lassen sich aus diesen neuen Erkenntnissen über Lagerstätte, lokaler Hydrogeologie sowie

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Abbauplanung und Endstandsgeometrie für die Rohstoffsicherung die folgenden Erkenntnisse ableiten: - die geplanten Endstandsgeometrien der tiefen Steinbrüche mussten lokal zur Gewährleistung der Standsicherheit sowie aus behördlichen Gründen angepasst werden. Diese Änderungen führten zu Abbauverlusten bezogen auf die geplanten Endstände - Aufgrund aktualisierter Erkenntnisse zur Kalksteinverbreitung sowohl durch die Abbautätigkeit als auch durch die geologische Detailerkundung insbesondere im Neuaufschluss Steinbruch Silberberg wurden die Endstände angepasst, welches zu weiteren Abbauverlusten führte - In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass insbesondere bei tiefen Tagebauen regelmäßige Anpassungen notwendig sind und damit Vorratsangaben korrigiert werden müssen - Die im Abgrabungsmonitoring 2013 gemachten Angaben zum Lagerstättenvorrat sind überholt und zu optimistisch - die Restlebensdauer des Standortes (sowohl genehmigt als auch landespla-nerisch gesichert) verkürzt sich dadurch deutlich und liegt unterhalb der lan-desplanerisch vorgesehenen Reichweite Der Abbau weiterer Flächen bedarf eines erheblichen zeitlichen Vorlaufes zur Planung, zur Durchführung der erforderlichen Fachverfahren - und der dafür dann notwendigen Vorleistungen - Am Standort Flandersbach wird es zukünftig keine Zementherstellung geben, die dafür bislang eingeplanten Flächen entfallen ersatzlos - Eine zukünftige Gewerbeentwicklung kann nun in Teilbereichen des ursprünglich ausschließlich für die Kalkproduktion vorgesehenen Gewerbebereiches integriert werden, um gfs. eine die Kalkproduktion unterstützende Industrie ansiedeln zu können

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4. Anpassung der zeichnerischen Darstellungen im Planentwurf 2014 Es ist daher unbedingt erforderlich, die zeichnerischen Darstellungen im Stadtgebiet Wülfrath für den Standort Kalkwerk Flandersbach sowohl zeitlich-physisch als auch räumlich dem heutigen Erkenntnisstand anzupassen. Der vorliegende Entwurf einer Neugestaltung des Standortes Kalkwerk Flandersbach gemäß dem Entwurf Regionalplan 2014 kann diesen Ansprüchen nicht gerecht werden, da hier von dem Erkenntnis- und Datenstand des Abgrabungsmonitorings 2007/2013 ausgegangen worden ist. Danach ist in den ausgewiesenen und genehmigten Flächen noch ein Restvorrat von rd. 248 Mio. t (rd. 93 Mio. m3) an wirtschaftlich verwertbarem Kalkstein vorhanden, was einer Lebensdauer von rd. 24 a bei einer Beanspruchung von rd. 10,5 Mio. t/a (rd. 4 Mio. m3/a) entspricht. Wir haben daher auf der Basis der genehmigten Restvorräte in den Steinbrüchen Rohdenhaus und Silberberg sowie unter Zugrundelegung unseres Vorschlages einer flächigen Neuausweisung für die Fortschreibung des Regionalplans Düsseldorf eine Neuberechnung vorgenommen. Gemäß unserem Vorschlag ergibt sich in den neuen ausgewiesenen und genehmigten Flächen ein Vorrat von rd. 457 Mio. t (rd. 174 Mio. m3) an wirtschaftlich verwertbarem Kalkstein, was nun einer Lebensdauer von rd. 44 a bei einer Beanspruchung von rd. 10,5 Mio. t/a (rd. 4 Mio. m3/a) entspricht. Das ist eine optimistische Annahme, denn bei der Gewinnung kann es durchaus zu weiteren Abbauverlusten kommen. Nachstehend haben wir unter Berücksichtigung der o.g. Gründe einen angepassten Vorschlag für eine zeichnerische

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Ausweisung des Standortes Kalkwerk Flandersbach im Stadtgebiet Wülfrath gemacht:

Abb. 3 Vorschlag xxx - Änderung Entwurf Regionalplan Entwurf 2014

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Der dargestellte zeichnerische Vorschlag sichert die Rohstoffversorgung des Kalkwerkes Flandersbach für die nächsten 50 a. Dieser Zeitraum ist auch unbedingt erforderlich, um die hohen Vorleistungen für die Schaffung der Voraussetzungen zum Abbau des Pfeilers Prangenhaus wirtschaftlich darstellen zu können. Im Einzelnen schlagen wir die folgenden zeichnerischen Ausweisungen vor: - Ausweisung eines zusätzlichen BSAB-Bereiches zur Kalksteingewinnung im Steinbruch Pfeiler Prangenhaus - Verlegung der Kreisstraße K 34 gemäß vorliegendem Entwurf nördlich des neuen BSAB-Bereiches Pfeiler Prangenhaus - Trennung des BSAB-Bereiches östlich der Kreisstraße K 32 zur Neutrassierung einer verlegten Kreisstraße K 34 - Aufhebung von Eisenbahntrasse und - Trasse Kreisstraße K 34 im BSAB-Bereich Pfeiler Prangenhaus - Angepasster Erhalt der Halde Dachskuhle - Umwidmung des nördlich der Kreisstraße K 34 gelegenen Teiles des ausgewiesenen GIB-Bereiches mit Zweckbindung in einen GIB-Bereich ohne Zweckbindung - Entfall des BSAB-Bereiches - eh. Schieferbruch Neuarmenhaus" für die Zementproduktion (westlich vom SB Prangenhaus) - und Einbindung in den hier ansonsten ausgewiesenen GIB-Bereiches mit Zweckbindung - Teilung des westlichen - zwischen L 426, L 422, SB Prangenhaus und der Bahnlinie - ausgewiesenen GIB- Bereiches mit Zweckbindung und Umwidmung des dabei südlich entstehenden Teilbereiches in einen GIB- Bereich ohne Zweckbindung

- Erhalt der Durchgängigkeit des Gewässers Anger durch ein neugestaltetes Gewässerbett am östlichen Rande des Abgrabungsbereiches Pfeiler Prangenhaus analog der Gewässerverlegung Eignerbach

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Wülfrath, den 02.03.2015 USG / Stg.

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V-1140-2016-10-17 Hinweise:

Stadt Wülfrath Dokument 300650/2016 01 Betreff: Regionalplans Düsseldorf (RPD) Die Ausführungen werden zur Kenntnis hier: Stellungnahme zum Entwurf des RPD 2. Offenlage genommen. Sehr geehrte Damen und Herren, Mit Erarbeitungsbeschluss vom 18.09.2014 hat der Regionalrat die Bezirksplanungsbehörde beauftragt, den Regionalplan Düsseldorf fortzuschreiben. Der Stadt Wülfrath werden im zweiten Entwurf des neuen Regionalplans Flächenkontingente gegenüber dem derzeit gültigen GEP99 verändert zugewiesen. Mit diesem Kontingent kann die Stadt Wülfrath ihre zukünftige Entwicklung (Planungshorizont des Regionalplans ist das Jahr 2025) unter Berücksichtigung der nachfolgenden Änderungsvorschläge abbilden.

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02 Allgemeiner Siedlungsbereich (ASB) Düssel Wülfrath-PZ1a In den Stellungnahmen vom 15.07.2012 und vom 19.03.2015 zum Regionalplan hat die Stadt Wülfrath bereits gefordert, den OT Düssel als ASB darzustellen. Diese Forderung wird aufrechterhalten. In den Leitlinien für die Regionalplanfortschreibung ist angegeben, dass die Siedlungs-entwicklung an den Verbindungen des Schienenverkehrs gestärkt wird. Aus diesem Grund und im Zusammenhang mit dem direkt angrenzenden ASB Dornap wird die Darstellung bzw. die Einbeziehung des Ortsteils Düssel in den ASB gefordert. Der Ortsteil entwickelt sich in den letzten Jahren positiv. Es sind private Investitionen in den privaten Wohnungsbau geflossen. Potentialflächen für eine den Ortsteil angemessene Weiterentwicklung stehen der Stadt zur Verfügung. Der Anschluss an das Schienennahverkehrs-netz Wuppertal-Düsseldorf ist planfestgestellt und soll in Kürze umgesetzt werden. Die Infrastruktureinrichtungen (Bank, mobile Nahversorgung, Gastronomie, Kindergarten) sind vor Ort vorhanden und können weiter ausgebaut werden. Bei der räumlichen Steuerung der kleineren Ortsteile wie Wülfrath-Düssel und Wuppertal-Dornap sollte eine Bündelung dieser Siedlungsräume über administrative Grenzen hinweg angestrebt werden. Die Ortsteile sind räumlich verbunden und ergänzen sich durch die vorhandenen Infrastruktureinrichtungen. In diesem Zusammenhang ist auch die Zusammenarbeit von Sportvereinen und der Freiwilligen Feuerwehr sowie demnächst der Bahnhof Hahnenfurt- Düssel zu erwähnen.

03 ASB Metzgeshauser Weg Kap. 8.2.PZ1a- Bedarfsberechnung Gegenüber dem GEP 99 wurde im Regionalplan-Entwurf 2016 von der Bezirksregierung der Allgemeine Siedlungsbereich (Bezeichnung „Wül_003_D_ASB" gemäß Begründung Anhang 3 Blatt 20) in einem Teilbereich in Wülfrath Süd nahe Metzgeshauser Weg zurückgenommen. Ein Ersatz an anderer Stelle ist im Regionalplan-Entwurf 2016 nicht vorgesehen. Die Bezirksregierung behauptet, dass der allgemeine Bedarf für 550 WE sowie der spezifische Bedarf für 300 WE („In und um Düsseldorf") gemäß Tabelle 3.1.2.2 durch die Flächenreserven im Regionalplan-Entwurf 2016 gedeckt werden kann. Diese Bedarfsberechnung berücksichtigt jedoch nicht, dass Wülfrath mittlerweile eine stabile Bevölkerungsentwicklung aufweist und dass die Stadt aufgrund des aktuellen Flüchtlingsstroms zusätzlichen Wohnraumbedarf decken muss. Die Stadt Wülfrath fordert daher, den bestehenden ASB am Metzgeshauser Weg mit höherer Priorität zu bewerten und wieder darzustellen.

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04 Regionale Grünzüge Wülfrath-PZ2dc Im Hinblick auf die Tatsache, dass nunmehr die neu dargestellten Regionalen Grünzüge in Wülfrath nahezu ein Drittel Kap. 8.2.PZ2dc- des Stadtgebietes einnehmen, wird gegen die zurzeit beabsichtigte Darstellung der Regionalen Grünzüge Einspruch Allgemein erhoben. Die Stadt Wülfrath fordert, die Abgrenzung des Regionalen Grünzuges im Süden von Wülfrath um 300 m von den bestehenden Siedlungsrändern in südliche Richtung zu verschieben. Der seit dem Regionalplan-Entwurf 2014 nördlich zwischen dem Gewerbegebiet Kocherscheidt (Dieselstrasse) und der Stadtgrenze dargestellte Regionale Grünzug sollte gänzlich aufgegeben werden. Durch diese Darstellungen wird eine langfristige Restriktion in Verbindung mit den Nutzungen oder eventuellen Veränderungen der Siedlungsränder befürchtet.

05 Die Stadt Wülfrath ist bereits aufgrund des Kalkabbaus und der Kalkverarbeitung im Rahmen der Kalkindustrie in ihrer Kap. 8.2.PZ2dc- Entwicklung erheblich eingeschränkt und trägt durch die Rekultivierung der ehemaligen Kalkabbaugebiete einen Allgemein großen Teil zum Freiraumschutz bei. Eine weitere Einschränkung durch die Inanspruchnahme der regionalen Grünzüge lässt den nachfolgenden Generationen im Bedarfsfall keine Entwicklungsmöglichkeiten.

06 Bereiche für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher Bodenschätze (BSAB) Die Ausführungen werden zur Kenntnis Die Stadt Wülfrath unterstützt grundsätzlich die Belange des Unternehmens Lhoist Western Europe, Rheinkalk GmbH genommen. Wülfrath, unter der Maßgabe der städtebaulichen Verträglichkeit sowie der wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt Wülfrath und des Unternehmens. Die Stadt Wülfrath bittet im weiteren Verfahren um einen Erörterungstermin gemäß § 19 Abs. 3 LPIG NRW. Der Rat hat in seiner Sitzung am 27.09.2016 der Stellungnahme zugestimmt.

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07 Regionalplan Änderung 2014 Die Stellungnahme ist in identischer Form in der xxx. Status und Ausgangslage Stellungnahme des Die xxx betreibt auf dem Standort Wülfrath das Kalkwerk xxx mit Kalksteinbrüchen, Wasch- und Klassieranlagen und Bundesverbands der Kalkbrennanlagen. Derzeit werden jährlich im Kalkwerk xxx bis zu 10,65 Mio. t Gesamtmassen bewegt, um daraus ca. Deutschen Kalkindustrie 7.5Mio t brennfähigen Kalkstein zu gewinnen. Dieser wird zu verschiedenen hochwertigen Produkten verarbeitet wie e.V. enthalten. ca. 1, 75 Mio. t Branntkalk, ca. 3,4 Mio. t Gesteinsmehle und ca. 0,6 Mio. t ungebrannte Produkte. Beteiligtennummer: Am Standort xxx sind derzeit rd. 650 Mitarbeiter beschäftigt. Hauptabsatz der Produkte sind die Stahlindustrie in V-4009-2016-09-22/01- Duisburg, die Kraftwerke im rheinischen Braunkohlenrevier sowie verschiedene Chemieunternehmen in Nordrhein- 14 Westfalen. Das Kalkwerk xxx ist der größte Standort der xxx. Die Produktions- und Lieferkapazität mit entsprechend leistungsfähiger Logistik des Kalkwerkes xxx ist nicht ersetzbar und von hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung für davon abhängige Industriezweige. Im Regionalplan der Bezirksregierung Düsseldorf von 1999, Ergänzung 2008 für die Rohstoffkarte, sind für das Werk xxx Bereiche für die Sicherung und die Abgrabung nichtenergetischer Bodenschätze (nur noch BSAB) sowie GIB- Bereiche für zweckgebundene Nutzungen im Stadtgebiet Wülfrath ausgewiesen worden. Für diese BSAB sind dann im Laufe der Nutzung verschiedene Fachverfahren durchgeführt worden, mit denen die unterschiedlichen Nutzungen — Kalksteinabgrabung und Sedimentationsbecken — rechtlich zugelassen worden sind. Im Regionalplan Düsseldorf 1999 ist ein Abgrabungsbereich genehmigt worden, der nach damaligem Kenntnisstand eine fachrechtliche Zulassung nach Wasserrecht und Immissionsschutzrecht bis in das Jahr 2035 und 2048 gesichert hat.

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Maßgeblich für die Dauer und die Abgrenzung dieser Ausweisung waren: - Lage der Betriebs- und Werksanlagen (hier GIB-Bereich) - Erkenntnisstand der lokalen Geologie und Hydrageologie (BSAB-Bereiche) - lokale öffentliche Verkehrsinfrastruktur - Ausweisungen der Stadt Wülfrath - Nutzungen des Werkes xxx Nachstehend ist die bestehende Ausweisung des Bereiches Kalkwerk Flandersbach auf dem Stadtgebiet Wülfrath im Regionalplan 1999 der Bezirksregierung Düsseldorf dargestellt.

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2. Entwurf Regionalplan 2014 Im Jahre 2014 hat die Bezirksregierung Düsseldorf einen Entwurf des Regionalplans vorgestellt. Dieser sieht dabei die folgenden Änderungen in der Ausweisung vor: - Entfall der genehmigten Halde Dachskuhle mit Freiraumbereich für zweckgebundene Nutzungen Aufschüttungen und Ablagerungen -zukünftig Freiraumfunktion Wald und Allgemeine Freiraum- und Agrarbereiche. - Sedimentationsbecken Prangenhaus mit Freiraumbereich für zweckgebundene Nutzungen Aufschüttungen und Ablagerungen - zukünftig Freiraumfunktion Regionale Grünzüge. - Pfeiler Prangenhaus mit GIB-Bereich mit zweckgebundener Nutzung und Freiraumfunktion Allgemeine Freiraum- und Agrarbereiche - zukünftig Freiraumfunktion Regionale Grünzüge.

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- Ausweisung Pfeiler Prangenhaus in der Reservekarte als Sondierungsbereich, hier Erläuterungskarte 9a Rohstoffe und Reservegebiete der 51. Änderung des Regionalplans - keine Änderung. Der Entwurf 2014 des Regionalplans für den Standort Kalkwerk xxx auf dem Stadtgebiet Wülfrath sieht dann zeichnerisch wie folgt aus:

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Diese Ausweisungen kollidieren erheblich mit den Rohstoffinteressen der xxxfür den Standort Flandersbach und geben für den Standort Kalkwerk xxx keine ausreichende Rohstoffsicherheit. 3. Aktualisierung des Erkenntnisstandes In der Zwischenzeit ist es zu einer fortlaufenden Verbesserung der geologischen Kenntnisse über die Wülfrather Lagerstätte gekommen. Dieses ist durch den weiteren Kalksteinabbau in den betriebenen Steinbrüchen Rohdenhaus und Silberberg, teils durch hydrogeologische Untersuchungen im Zuge des Ausbaus der bestehenden Wasserhaltung und des damit verbundenen Monitoring sowie teils durch gezielte Erkundung zur besseren Lagerstättenkenntnis erfolgt. Weiter ist es in den letzten Jahren zu Anpassungen der Abbauplanung, insbesondere in der Gestaltung der Endstandsgeometrie beider Steinbrüche, im Zuge der fortschreitenden Kalksteingewinnung gekommen. Hier sind Änderungen der Böschungsgeometrie zum Erhalt der langfristigen Standsicherheit der Endböschungen notwendig

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geworden. Dieses hat zu einer Veränderung der Vorratssituation geführt, was sich in einer deutlichen Verringerung des Gesamtkalksteinvorrats ausdrückt und damit auch zu einer erheblichen Laufzeitverringerung für den Standort Flandersbach. Zusammengefasst lassen sich aus diesen neuen Erkenntnissen über Lagerstätte, lokaler Hydrogeologie sowie Abbauplanung und Endstandsgeometrie für die Rohstoffsicherung die folgenden Erkenntnisse ableiten: - geplante Endstandsgeometrien der sehr tiefen Steinbrüche mussten lokal zur Gewährleistung der Standsicherheit sowie aus behördlichen Anforderungen angepasst werden. Diese Änderungen führten zu Abbauverlusten bezogen auf die ursprünglich geplanten Endstände. - aufgrund aktualisierter Erkenntnisse zur Kalksteinverbreitung sowohl durch die Abbautätigkeit als auch durch die geologische Detailerkundung insbesondere im Neuaufschluss Steinbruch Silberberg wurden die Endstände an die aufgeschlossene Lagerstätte angepasst, welches zu weiteren Abbauverlusten führte. - in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass insbesondere bei sehr tiefen Tagebauen regelmäßige Anpassungen aus Standsicherheitsgründe notwendig sind und damit Vorratsangaben weiter korrigiert werden müssen. - die im Abgrabungsmonitoring 2013 gemachten Angaben zum Lagerstättenvorrat sind wegen der notwendigen Anpassung der Endstandsgeometrie überholt und waren zu optimistisch. - die Restlebensdauer des Standortes (sowohl genehmigt als auch landesplanerisch gesichert) verkürzt sich dadurch deutlich und liegt mit jetzt rd. 23 Jahren unterhalb der landesplanerisch vorgesehenen Reichweite von mind. 35 Jahren. - der Aufschluss und der Abbau weiterer Flächenbedarf eines erheblichen zeitlichen Vorlaufes zur Planung, zur Durchführung der erforderlichen Fachverfahren und der dafür dann notwendigen Vorleistungen. - zukünftige Gewerbeentwicklung kann nun in Teilbereichen des ursprünglich ausschließlich für die Kalkproduktion vorgesehenen Gewerbebereiches integriert werden, um gfs. eine die Kalkproduktion unterstützende Industrie ansiedeln zu können.

4. Anpassung der zeichnerischen Darstellungen im Planentwurf 2014 Der vorliegende Entwurf einer Neugestaltung des Standortes Kalkwerk xxx gemäß dem Entwurf Regionalplan 2014

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kann diesen Ansprüchen nicht gerecht werden, da hier von dem Erkenntnis- und Datenstand des Abgrabungsmonitorings 2007 und 2013 ausgegangen worden ist. Es ist daher unbedingt erforderlich, die zeichnerischen Darstellungen im Stadtgebiet Wülfrath für den Standort Kalkwerk xxx dem heutigen Erkenntnisstand an-zupassen. Es wurde daher auf der Basis der genehmigten Restvorräte in den Steinbrüchen Rohdenhaus und Silberberg sowie unter Zugrundelegung unseres Vorschlages einer flächigen Neuausweisung für die Fortschreibung des Regionalplans Düsseldorf eine Neuberechnung vorgenommen. Danach ist in den ausgewiesenen und genehmigten Flächen zum 01.01.2016 noch ein Restvorrat von rd. 175 Mio. t an brennfähigem Kalksteinvorrat vorhanden, welches einer Lebensdauer von rd. 23 a bei einer Beanspruchung von rd. 7,5 Mio. t/a entspricht. Nachstehend haben wir unter Berücksichtigung der o.g. Gründe einen angepassten Vorschlag für eine zeichnerische Ausweisung des Standortes Kalkwerk xxx im Stadtgebiet Wülfrath erstellt:

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Der dargestellte zeichnerische Vorschlag sichert die Rohstoffversorgung des Kalkwerkes xxx für maximal 35 Jahre. Eine Unterschreitung ist wirtschaftlich für diesen bedeutenden Kalkstandort nicht akzeptabel und mittelfristig existenzbedrohend, da notwendige Investitionen nicht mehr refinanzierbar werden und somit unterbleiben müssten. Die hier am Standort xxx vorhandene Brennkapazität kann ebenfalls nicht verlagert oder ersetzt werden, da die dafür erforderlichen Investitionen in Anlagen und Lagerstätte nicht in so kurzer Zeit realisierbar sind. Die Versorgung nachgeschalteter Industriezweige in Nordrhein-Westfalen wäre auf Grund der Unterbrechung der Lieferkette damit ebenso gefährdet.

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Im Einzelnen schlagen wir die folgenden zeichnerischen Ausweisungen vor: - Umwidmung des in als Reservegebiet ausgewiesenen Bereiches Pfeiler Prangenhaus in einen BSAB-Bereiches zur Kalksteingewinnung. - Verlegung der Kreisstraße K 34 und damit Erhaltung der Straßenverbindung Wülfrath Kernstadt — Ortsteil Rohdenhaus gemäß vorliegendem Entwurf nördlich des neuen BSAB-Bereiches Pfeiler Prangenhaus. - Trennung des ausgewiesenen BSAB-Bereiches östlich der Kreisstraße K 32 zur Neutrassierung einer verlegten Kreisstraße K 34 zur Erhaltung der Straßenverbindung zwischen Wülfrath Kernstadt und dem Stadtteil Rohdenhaus und als potentielle Trasse einer zukünftigen Eisenbahntrasse. - Aufhebung von Eisenbahntrasse und Trasse Kreisstraße K 34 als Voraussetzung für einen BSAB-Bereich Steinbruch Pfeiler Prangenhaus und die zukünftige Abgrabung. - Erhalt der Durchgängigkeit des Gewässers Anger durch ein neugestaltetes Gewässerbett am östlichen Rande des Abgrabungsbereiches Pfeiler Prangenhaus analog der Gewässerverlegung Eignerbach. - Darstellung eines Anschüttungsbereiches im Bereich eh. Steinbruch Prangenhaus. Der eh. Steinbruch Prangenhaus wird derzeit und zukünftig als Sedimentationsbecken zur Unterbringung von Sediment aus der Gesteinswäsche dienen. Auf Grund der Größe kann der eh. Steinbruch Prangenhaus aber auch gleichzeitig zur Ablagerung von nicht nutzbaren, geogenen Massen aus Aufschluss und Gewinnung verwendet werden. Dadurch wird ein zusätzlicher Flächenbedarf für Außenhalden vermieden. - Teilung des westlichen - zwischen L 426, L 422, SB Prangenhaus und der Bahnlinie - ausgewiesenen GIB- Bereiches mit Zweckbindung und Umwidmung des dabei südlich entstehenden Teilbereiches in einen GIB-Bereich ohne Zweckbindung zwecks Ermöglichung einer Gewerbeentwicklung für die Stadt Wülfrath

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5. Erneute Offenlage und Beteiligungsverfahren 2016´ In der ersten Anpassung des Regionalplanes sind die Planungen der xxxfür den Standort Flandersbach überwiegend nicht berücksichtigt worden. Wir weisen darauf hin, dass diese Planungen für den Kalkstandort xxx von existentieller Bedeutung sind und bestehen weiterhin auf dieser Planung. Weiterhin konnten die Begründungen zu planerisch getroffenen und dargestellten Entscheidungen nicht nachvollzogen werden. Daher sind die nachstehenden Punkte besonders zu beachten: - Für Steinbruch und Anschüttung Dachskuhle liegen rechtskräftige Abgrabungsgenehmigungen gemäß BImSchG und AbgrabG NRW vor, die nicht erloschen sind. Abbauvorrat und Haldenvolumen sind noch nicht ausgeschöpft. Hier wird durch Streichung der Anschüttung in bestehendes Recht eingegriffen und die weitere Nutzung eingeschränkt. - Die im Regionalplan gemäß den Vorgaben des LEP NRW vorgenommene Betrachtung des Raumes Kalkstein mit den Lagerstätten in Wuppertal ist für den Standort Wülfrath nicht zielführend. Diese Betrachtungsweise berücksichtigt nicht annähernd die bundes- und landesweit einmalig große Produktivität und Lieferfähigkeit des Standortes Wülfrath für Großabnehmer wie Stahlerzeugung, Kraftwerke oder Großchemie gerade ortsnah in NRW. Konsequenterweise ist die Raumbetrachtung auf den Standort Wülfrath losgelöst von den übrigen Lagerstätten und Kalkstandorten im Regierungsbezirk Düsseldorf vorzunehmen, um so dem Alleinstellungsmerkmal dieses für NRW so bedeutenden Kalkstandortes gerecht zu werden. - Eine auch nur annährend quantitativ gleichwertige Verlagerung der Produktivität im betrachteten Raum ist nicht darstellbar. Eine Produktionsverlagerung bedeutet eine Gewinnung in einer Größenordnung von mehreren Millionen Tonnen für eine hochwertige Branntkalkerzeugung von verwendbarem Kalkstein aus den anderen Lagerstätten des betrachteten Raumes. Weiterhin bedeutet diese Produktionsverlagerung den Transport von den Gewinnungsstätten zum Brennbetrieb im Werk xxx. Weder Gewinnungs- und Verarbeitungskapazität sind in dieser Größenordnung an diesen Standorten vorhanden, noch die erforderliche Transportkapazität mit der dafür notwendigen verkehrlichen Infrastruktur.

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- Die Laufzeitermittlung der Planungsbehörde mit einer Darstellung von Reserveflächen von 16,5 Jahren ohne Zulassung ist nicht nachvollziehbar. Nach unserem Erkenntnisstand sind Flächen und Kalksteinvorräte in dieser Größenordnung und Qualität für eine hochwertige Branntkalkerzeugung am Standort Flandersbach nicht vorhanden. Hier muss zwischen Rohstoffen für die Kalk-und Zementerzeugung streng unterschieden werden. Die Erschließung des zusätzlichen Abbaufeldes Restpfeiler Prangenhaus bedarf einer umfangreichen, vorlaufenden Planung und ebenfalls vorlaufender Fachverfahren zur Zulassung. Da das Abbaufeld Restpfeiler Prangenhaus heute als Teil der betrieblichen Infrastruktur umfangreiche Anlagenteile enthält, ist ein zeitlicher Vorlauf von mindestens 10 Jahren erforderlich. Hier sind betrieblich unverzichtbare Betriebsanlagen vorhanden wie Ofensteinlager, Förderverbindungen und Anlagen zur Wasser- und Energieversorgung, die zum weiteren Betrieb des Werkes notwendig sind und zeitgleich zum laufenden Betrieb verlegt werden müssen. Das erfordert einen erheblichen planerischen, investiven und genehmigungsrechtlichen Vorlauf und Aufwand. Somit verbleibt lediglich ein Zeitfenster von etwa 10 Jahren, in welchem die Rohstoffversorgung am Standort Wülfrath noch gesichert ist. Das Abbaufeld Restpfeiler enthält zudem öffentliche Infrastruktur wie Bahntrasse und Kreisstraße sowie Fließgewässer Anger. Diese Strukturen müssen vor einer Abgrabung verlegt werden. Die Verlegung von Kreisstraße und Fließgewässer sind in Form einer Machbarkeitsstudie geprüft und grundsätzliche Lösungen gefunden worden. Die Erhaltung dieser verkehrlichen Infrastruktur und somit die Bewahrung der kommunalen Struktur der Stadt Wülfrath werden bei den Planungen der xxx berücksichtigt. Auch der Erhalt des Fließgewässers Anger ist eine Zielvorgabe für die Planungen im Rahmen des angepassten Regionalplans unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben. Die Umsetzung aller dieser Planungen erfordert ein umfangreiches Investitionspro-gramm. Der Zeitraum von 35 Jahren ist daher erforderlich, um den zukünftig notwendigen Investitionen am Standort auch eine entsprechend ausreichende Refinanzierungszeit gegenüberstellen zu können.

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Mit dieser langfristigen Standortsicherung will die xxx in Wülfrath die Beschäftigung von rd. 650 Menschen in Verwaltung und Produktion sowie noch mal weitere Arbeitsplätze bei Zulieferern in Wülfrath und der Region sichern. Die Rhein-kalk GmbH ist sich ihrer Bedeutung für die Stadt Wülfrath sehr bewusst und sieht sich als integralen Bestandteil der Kommune. Die langfristige Sicherung der Beschäftigung ist daher auch für die Stadt Wülfrath und die hier lebenden Menschen von existentieller Bedeutung. Der Lagerstättenteil Restpfeiler Prangenhaus ist im Regionalplan der Bezirksregierung Düsseldorf im jetzt laufenden Erarbeitungsverfahren als Abgrabungsbereich auszuweisen. Die Ausweisung ist die entscheidende und existentielle Voraussetzung für die langfristige Sicherung des Standortes Wülfrath der xxx.

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