Konstruktion Von Weiblichkeit Im Werk Von Betty Paoli Anhand Ausgewählter Gedichte, Novellen Und Artikel
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Konstruktion von Weiblichkeit im Werk von Betty Paoli anhand ausgewählter Gedichte, Novellen und Artikel Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Arts (MA) an der Karl Franzens Universität Graz vorgelegt von Katharina FEEST am Institut für Germanistik Begutachterin: Priv.-Doz. Dr. Alice Le Trionnaire-Bolterauer Graz, 2015 Ehrenwörtliche Erklärung Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version. Graz, Oktober 2015 ___________________________________ Katharina Feest 2 Es wird darauf hingewiesen, dass in der vorliegenden Arbeit nur die männliche Form verwendet wird. Die weibliche Form ist dabei selbstverständlich immer mitgemeint. Diese Variante wurde gewählt, um die Lesbarkeit zu garantieren. 3 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ......................................................................................................................6 2 Eine kurze Beschreibung des Zeitalters des Biedermeier ...........................................8 2.1 Frauen im Biedermeier ....................................................................................... 12 2.2 (Schul-)Bildung von Mädchen zur Zeit des Biedermeier .................................. 14 2.3 Schreibende Frauen im Biedermeier .................................................................. 18 2.4 Literatur zur Zeit des Biedermeier .................................................................... 24 2.4.1 Biedermeiernovellistik .................................................................................... 26 3 Betty Paolis Leben ...................................................................................................... 34 4 Untersuchung ausgewählter Werke ........................................................................... 38 4.1 Die Lyrik.............................................................................................................. 39 4.1.1 Politische Lyrik? – „Der Minotaurus“ .............................................................. 42 4.1.2 Weibliche Lyrik? ............................................................................................. 45 a) „Ich“............................................................................................................... 46 b) „Kein Gedicht“ ............................................................................................... 50 c) „Wandlung“ .................................................................................................... 53 d) „An ***“ ........................................................................................................ 56 e) „47.“ [Lied] .................................................................................................... 58 4.1.3 Ergebnisse Lyrik ............................................................................................. 61 4.2 Die Feuilletons ..................................................................................................... 62 4.2.1 Betty Paoli und die Presse ............................................................................... 62 4.2.2 Zuwendung zu politischen Themen ................................................................. 64 4.2.3 Betty Paoli und die „Neue Freie Presse“ .......................................................... 65 4.2.4 Untersuchung der Texte................................................................................... 66 a) „Eine Zeitfrage“ ............................................................................................. 68 b) „Über weibliche Erziehung“ ........................................................................... 71 4 c) „Wissen ist Macht“ ......................................................................................... 74 4.2.5 Ergebnisse Feuilletons ..................................................................................... 77 4.3 Die Novellen ......................................................................................................... 78 4.3.1 Vorbemerkungen ............................................................................................. 78 a) „Die Ehre des Hauses“ ................................................................................... 82 Die Schönheit, der Schmerz und der Stolz ........................................................................ 86 Die Liebe ......................................................................................................................... 88 b) „Honorine“ ..................................................................................................... 90 Die Schönheit und der Schmerz ........................................................................................ 92 Die Liebe und die Abhängigkeit ....................................................................................... 94 Die versteckte „Frauenfrage“............................................................................................ 95 c) „Leonore“ ....................................................................................................... 97 Die äußere und die innere Schönheit ................................................................................. 98 Die Leidenschaft und die Liebe ........................................................................................ 99 Die versteckte „Frauenfrage“.......................................................................................... 102 4.3.2 Ergebnisse Novelle ........................................................................................ 102 5 Zusammenfassung .................................................................................................... 106 6 Literaturverzeichnis ................................................................................................. 109 6.1 Primärliteratur .................................................................................................. 109 6.2 Sekundärliteratur.............................................................................................. 110 6.3 Internetquellen: ................................................................................................. 116 5 1 Einleitung Der Begriff des „Biedermeier“ weckt in der heutigen Vorstellung gemeinhin Bilder von Idylle, Friedfertigkeit und Beschaulichkeit. Dabei handelt es sich sicherlich um Ideen, die von den bildenden Künsten geprägt wurden. Kunstvoll-üppige Blumenbouquets oder rosige Mädchen-Wangen eines Portraits von einem Maler wie etwa Ferdinand Georg Waldmüller (1793 – 1865) tauchen vor dem inneren Auge auf. Es ist eine Idylle voller Lieblichkeit und Geborgenheit, die hier gezeigt wird und noch heute die Vorstellung von der Biedermeierzeit prägt. Diese heile Welt ist jedoch nur eine scheinbare. Parallel zum Begriff des Biedermeier existiert auch die Bezeichnung des „Vormärz“. Beide Begriffe umspannen zwar die Zeit von 1815 bis 1848, sind jedoch nicht deckungsgleich. Denn während man mit „Biedermeier“ eine kulturell geprägte Haltung meint, verweist „Vormärz“ auf eine konkrete politische Zeit, die durch Zensur und totale Staatsüberwachung durch Kanzler Metternich geprägt war. Die Repression durch den Staat drängte die Menschen in jenen Quietismus, der heute als Biedermeier gelobt wird.1 Nicht umsonst sieht Schneider die Salonkultur des Biedermeier mit ihrem Hang zur Musik und Theaterleidenschaft als „Symptom einer Fluchtbewegung in den unpolitischen Freiraum der Innerlichkeit“2. Träger des Biedermeier war das Bürgertum, dessen Kern die Familie darstellte. Im Bürgertum herrschten klare gesellschaftliche Vorstellungen, wie eine solche Familie auszusehen und zu funktionieren hatte: Der Mann als Familienoberhaupt verließ das Heim, um sich der Erwerbstätigkeit zu widmen, während die Frau zu Hause blieb, um für Haushalt und Kinder Sorge zu tragen. Während die Knaben von einem Hauslehrer unterrichtet wurden oder eine Schule besuchten, wurden Mädchen zu Hause von Gouvernanten darin unterwiesen, wie sie sich als zukünftige Damen des Hauses zu verhalten hatten. Öffentliche und private Sphäre waren also klar aufgeteilt. Diese Zeit des Biedermeier bzw. des Vormärz ist das Zeitalter der Betty Paoli (1814 – 1894). Paoli war nicht nur eine bei ihren Zeitgenossen beliebte Autorin von Liebeslyrik und Novellen, sondern auch eine bekannte Feuilletonistin. Das Besondere an ihrem Leben war jedoch, dass sie entgegen der damaligen Konventionen unverheiratet und kinderlos war und sich mit ihrem Beruf als Schriftstellerin selbst erhielt. Sicherlich auf ihrer Biografie basierend, 1 Ronald Schneider: Im Schatten der Restauration: Das literarische ‚Biedermeier‘. In: Geschichte der deutschen Literatur. Vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Bd. 1/2. Hrsg. von Viktor Žmegač. Weinheim: Beltz Athenäum Verlag 1996. (= Studienbücher Literaturwissenschaft. 1.), S. 258. 2 Vgl. ebda. 6 spielt Weiblichkeit in allen ihren Werken eine wesentliche Rolle. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll die These untersucht werden, in wie weit Weiblichkeit im Werk Betty Paolis zum Tragen kommt und ob Weiblichkeit in jeder der von ihr behandelten Gattung dieselbe Rolle spielt