JUTTA HIPP Bettet Deren Lebensgeschichte Nicht Nur Zwischen Jazz Und Kunst, DER Sondern Gesellschafts- Und Kulturpolitisch Ein

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

JUTTA HIPP Bettet Deren Lebensgeschichte Nicht Nur Zwischen Jazz Und Kunst, DER Sondern Gesellschafts- Und Kulturpolitisch Ein Eine neue Biografie zu JUTTA HIPP bettet deren Lebensgeschichte nicht nur zwischen Jazz und Kunst, DER sondern gesellschafts- und kulturpolitisch ein. Hier ein paar Gedanken ZICK- I want that, der Autorin – noch bevor I want this, die Biografie erscheint. I want everything IUMP there is on this earth VON ILONA HABERKAMP that has worth: like a rich man J Kein real professional … and a hearth, furs and pearls AHRZEHNTELANG WAR JUTTA HIPP in der internatio- sie begierig von Kollegen und amerikanischen Musikern, erwei- Ton live erklingt. Mit ihrem neuen Trio (Ed Thigpen am Schlagzeug round my neck. J nalen Jazzszene in Vergessenheit geraten, dabei war sie tert ihre pianistischen Fähigkeiten und ihr Repertoire. Mit dem und Peter Ind am Bass) wird sie für mehrere Monate im Hickory ein Shooting Star im Nachkriegsdeutschland. 1955 trägt Tenorsaxophonisten Hans Koller, den sie in München kennenlernt, House engagiert, ein wahres Sprungbrett für Jazzmusiker*innen. What I gave you, sie als Europe’s First Lady of Jazz den Frankfurt sound bis nach gründet sie das Hans Koller Quartett. Jazz als Kunstform und die Hier entstehen ihre »Jutta Hipp at Hickory House«-Blue Note- New York, tritt dort mit den Jazzgrößen ihrer Zeit auf. Sie ist eine Unbeirrbarkeit, den eigenen Weg zu gehen, verbindet die beiden Platten und plötzlich ist sie »hip(p)« in der gewachsenen und give it back. Ausnahmeerscheinung in der männerdominierten Welt des Jazz, zunächst. Jutta Hipp folgt Kollers melodischem Konzept, welches umkämpften Jazzszene New Yorks. Das sieht sie selbst bereits All is MINE, eine Frau, die ihrer Leidenschaft folgt und als erste weiße Jazz - sich an barocker Improvisationskunst nach dem Vorbild der Len- sehr kritisch, liebend gerne hätte sie sich zunächst in kleinen pianistin bei der renommierten Plattenfirma Blue Note Records nie Tristano-Schule orientiert. Dadurch führt Koller sein Quartett Klubs hochgearbeitet. Nachdem sie öffentlich von Art Blakey für don’t ask: why? gleich drei Platten einspielt. Bereits 1960, mit 35, beendet sie ihre in die Moderne, schafft mit Hipp eine eigene Kunstform mit eu- ihren Erfolg angefeindet wird, wachsen ihre Selbstzweifel. Den Karriere, tauscht das Klavier gegen eine Nähmaschine und ar- ropäischer Identität. Hipps Klavierspiel wird bereits in Amerika Mangel an Selbstvertrauen, ihr Lampenfieber und das Gefühl, If you don’t agree, beitet fortan in einer Nähfabrik. mit Erstaunen als eigenständiger Hipp style wahrgenommen. Die sich wie ein Kuckucksei in die großartige Jazzszene geschmuggelt Als junge Jazzmusikerin bin ich neugierig und treffe zusammen Hans Koller New Jazz Stars, nun mit dem Posaunisten Albert zu haben und damit den vielen fantastischen, vor allem afroa- I’ll CRY… mit der Trompeterin Iris Kramer Jutta Hipp im August 1986 in Mangelsdorff in der Jazzmetropole Frankfurt ansässig, sind su- merikanischen Musikern New Yorks die Jobs wegzunehmen, be- Gedicht von Jutta Hipp 1966 ihrer winzigen, aber gemütlichen Wohnung im New Yorker Stadt- percool und begeistern die Jazzszene. Aber Hipp fühlt sich in täubt sie mit Alkohol. Sie schwärmt für Horace Silver und den teil Queens. Ihr Zimmer ist vollgestopft mit Jazzplatten, eigenen ihrem Spiel nicht frei genug, kritisiert Kollers musikalische Do- Hardbop, das gibt ihr Auftrieb und sie verändert ihren Klavierstil, Bildern und Büchern und wir finden nur auf ihrem Bett Platz. minanz, stellt den Cool Jazz später verächtlich als »verkopft und was Feather prompt kritisiert. Hipp lässt ihn nämlich nach eini - Die Einundsechzigjährige wirkt mädchenhaft, ist zuvorkommend leblos« dar. Sie liebt, wie sie selbst sagt »den Jump und den ur- gen Annäherungsversuchen abblitzen, verweigert ihm die Ein- und humorvoll. Sofort sind wir auf gleicher Wellenlänge. sprünglichen, wahren Jazz mit Herz und Seele« und gründet ihr flussnahme in ihre Spielkunst und fordert mit Recht: »Ich will In Leipzig aufgewachsen, schwärmt sie in jungen Jahren für eigenes Jutta Hipp Quintett. Als Komponistin hat sie nur eine für das akzeptiert werden, was ich künstlerisch tue«. den Jazz, nachdem sie ihren ersten Freund zu den heimlichen Handvoll Stücke vorzuweisen. Das Komponieren ist auch nicht »Sie ist besser als Toshiko [Akiyoshi]« meint Charles Mingus, Treffen des Leipziger Hot Clubs und zu Jamsessions begleitet. Das ihr Ziel, das Spielen selbst hat Priorität, obwohl Lampenfieber mit dem sie 1957 sein »New York Scetchbook« aufführt. Begeistert will ich auch, denkt sie. Talent und eine große Portion Enthu- sie begleitet und sie Selbstinszenierung scheut. ist sie von Mingus’ Arbeitsweise als spontaneous composer mit siasmus befähigen sie, sich die Sprache des Jazz autodidaktisch Ihr Spiel wird akzentuierter, virtuoser und vielseitiger, bleibt seinen Kollektivimprovisationen, die Zusammenarbeit beflügelt »Ich war ja nur Amateur, wusste immer, dass ich kein real pro- anzueignen, meist im kriegsgebeutelten Nazideutschland von aber überwiegend cool. Dafür wird sie in der deutschen Jazzsze- sie, seine musikalische Richtung einzuschlagen. Doch es folgen fessional war«. Vielleicht diente ihr diese Haltung auch als Trost. Platten oder von »Feindsendern« abgehört. Ihre Vorbilder sind ne geschätzt. Später sagt sie trotzig: »Ist mir wurscht, was ande- keine weiteren Auftritte mehr mit Mingus. Ohne Management Ich überhöre diese Worte, denn ihre Blue Note-Platten, besonders Fats Waller, Teddy Wilson und Erroll Garner, derenstyle sie spä- re sagen – ich klinge zickig«, so empfindet sie ihre Spielweise in und ohne Unterstützung ist sie nicht in der Lage, für sich und ihre mit dem Tenorsaxophonisten Zoot Sims, sind unvergesslich. ter wunderbar am Klavier beherrscht. Der Jazz ist für sie eine ihrem eigenem Quintett. Musik zu kämpfen. Der Druck des kapitalistisch ausgerichteten Den Rang als Europe’s first Lady of Jazz, die als erste deutsche Art Religion, eine Insel der Unabhängigkeit inmitten der Unifor- Leonard Feather, Impresario und Manager aus New York, der Kulturbetriebs und die Verschlechterung der Situation in der Instrumentalistin in die von Männern dominierte Jazzszene in mität des Naziregimes. Kühn und trotzig ist sie, mit einem aus- Hipp im Januar 1954 in Gigi Campis Bohème in Duisburg spielen Jazzszene führen bei ihr zu einer Identitätskrise verbunden mit New York Einzug hält, kann ihr niemand mehr streitig machen. geprägten Gerechtigkeitssinn. Sie will auffallen. Mit langer rot- hört, sieht dies ganz anders. Fasziniert von Frau und Musik, macht hohem Alkoholkonsum. Erst die Arbeit in einer Nähfabrik bietet Die Liste hochkarätiger amerikanischer Musiker, mit denen sie haariger Mähne und grellgeschminkten Lippen sah sie aus wie er ihr noch am gleichen Abend ein verlockendes Angebot. Sie soll ihr endlich die ersehnte finanzielle Sicherheit. Am Wochenende zusammenspielte und die sie mir später schickte, ist lang. Darauf ein Hippie, erinnert sich der Klarinettist Rolf Kühn. Mit ihm und nach New York kommen. Bis sie ausreisen kann, nimmt ihre möchte sie spielen, so ihr Plan. Doch fast unmerklich schwindet war sie dann doch stolz. Ihr künstlerisches Werk, ihre Musik und anderen Leipziger Musikern spielt sie im Dezember 1945 ihre Karriere in Deutschland so richtig Fahrt auf: Plattenaufnahmen, der künstlerischen Drang aufzutreten. Nun stürzt sie sich in die ihr eigenständiger Hipp style lebt weiter. Ihre Musik ist zeitlos. | ersten Demoaufnahmen ein. die Feather vorfinanziert und in Amerika veröffentlicht, weitere Malerei, in der sie machen darf, was sie will. Sie beendet zwar ihr Kunststudium, entscheidet sich aber für Aufnahmen bei Mod Records in Köln, mit Lars Gullin in Stockholm, Bei unserer Begegnung 1986 war ich enttäuscht darüber, dass Ilona Haberkamp studierte klassisches und Jazz-Saxophon sowie Musik- die Musik und flieht nach dem Krieg aus ihrer von Russen be- Konzerte und Tourneen nach Paris und Jugoslawien. Als Hipp im sie ihr musikalisches Talent einfach verschleuderte, denn sie wissenschaft, veröffentlichte 2013 die Aufnahme »Cool is Hipp is Cool« und setzten Heimatstadt in den Westen. Gute Arbeitsmöglichkeiten November 1955 in Big Apple ankommt, wird sie bereits in den konnte so viel mehr. Die Diskrepanz zwischen ihrer eigenen verfasste 2015 Texte für das CD-Box-Set »The Life and Art of Jutta Hipp«. für Musiker*innen bieten die amerikanischen Klubs. Dort lernt New Yorker Medien hochgelobt, noch bevor überhaupt der erste MONTIGLIA SABRINA © künstlerischen Einschätzung und fremder Wahrnehmung ist groß: Sie schreibt an einer Jutta Hipp-Biografie, Arbeitstitel: »Plötzlich Hip(p)«. 48 5 | 2021 JAZZ PODIUM JAZZ PODIUM 5 | 2021 49.
Recommended publications
  • Spilleliste: Åtti Deilige År Med Blue Note Foredrag Oslo Jazz Circle, 14
    Spilleliste: Åtti deilige år med Blue Note Foredrag Oslo Jazz Circle, 14. januar 2020 av Johan Hauknes Preludium BLP 1515/16 Jutta Hipp At The Hickory House /1956 Hickory House, NYC, April 5, 1956 Jutta Hipp, piano / Peter Ind, bass / Ed Thigpen, drums Volume 1: Take Me In Your Arms / Dear Old Stockholm / Billie's Bounce / I'll Remember April / Lady Bird / Mad About The Boy / Ain't Misbehavin' / These Foolish Things / Jeepers Creepers / The Moon Was Yellow Del I Forhistorien Meade Lux Lewis, Albert Ammons & Pete Johnson Jumpin' Blues From Spiritals to Swing, Carnegie Hall, NYC, December 23, 1938 BN 4 Albert Ammons - Chicago In Mind / Meade "Lux" Lewis, Albert Ammons - Two And Fews Albert Ammons Chicago in Mind probably WMGM Radio Station, NYC, January 6, 1939 BN 6 Port of Harlem Seven - Pounding Heart Blues / Sidney Bechet - Summertime 1939 Sidney Bechet, soprano sax; Meade "Lux" Lewis, piano; Teddy Bunn, guitar; Johnny Williams, bass; Sidney Catlett, drums Summertime probably WMGM Radio Station, NYC, June 8, 1939 Del II 1500-serien BLP 1517 Patterns in Jazz /1956 Gil Mellé, baritone sax; Eddie Bert [Edward Bertolatus], trombone; Joe Cinderella, guitar; Oscar Pettiford, bass; Ed Thigpen, drums The Set Break Van Gelder Studio, Hackensack, NJ, April 1, 1956 BLP 1521/22 Art Blakey Quintet: A Night at Birdland Clifford Brown, trumpet; Lou Donaldson, alto sax; Horace Silver, piano; Curly Russell, bass; Art Blakey, drums A Night in Tunisia (Dizzy Gillespie) Birdland, NYC, February 21, 1954 BLP 1523 Introducing Kenny Burrell /1956 Tommy Flanagan,
    [Show full text]
  • Instead Draws Upon a Much More Generic Sort of Free-Jazz Tenor
    1 Funding for the Smithsonian Jazz Oral History Program NEA Jazz Master interview was provided by the National Endowment for the Arts. MARIAN McPARTLAND NEA Jazz Master (2000) Interviewee: Marian McPartland (March 20, 1918 – August 20, 2013) Interviewer: James Williams (March 8, 1951- July 20, 2004) Date: January 3–4, 1997, and May 26, 1998 Repository: Archives Center, National Museum of American History Description: Transcript, 178 pp. WILLIAMS: Today is January 3rd, nineteen hundred and ninety-seven, and we’re in the home of Marian McPartland in Port Washington, New York. This is an interview for the Smithsonian Institute Jazz Oral History Program. My name is James Williams, and Matt Watson is our sound engineer. All right, Marian, thank you very much for participating in this project, and for the record . McPARTLAND: Delighted. WILLIAMS: Great. And, for the record, would you please state your given name, date of birth, and your place of birth. McPARTLAND: Oh, God!, you have to have that. That’s terrible. WILLIAMS: [laughs] McPARTLAND: Margaret Marian McPartland. March 20th, 1918. There. Just don’t spread it around. Oh, and place of birth. Slough, Buckinghamshire, England. For additional information contact the Archives Center at 202.633.3270 or [email protected] 2 WILLIAMS: OK, so I’d like to, as we get some of your information for early childhood and family history, I’d like to have for the record as well the name of your parents and siblings and name, the number of siblings for that matter, and your location within the family chronologically. Let’s start with the names of your parents.
    [Show full text]
  • DB Music Shop Must Arrive 2 Months Prior to DB Cover Date
    05 5 $4.99 DownBeat.com 09281 01493 0 MAY 2010MAY U.K. £3.50 001_COVER.qxd 3/16/10 2:08 PM Page 1 DOWNBEAT MIGUEL ZENÓN // RAMSEY LEWIS & KIRK WHALUM // EVAN PARKER // SUMMER FESTIVAL GUIDE MAY 2010 002-025_FRONT.qxd 3/17/10 10:28 AM Page 2 002-025_FRONT.qxd 3/17/10 10:29 AM Page 3 002-025_FRONT.qxd 3/17/10 10:29 AM Page 4 May 2010 VOLUME 77 – NUMBER 5 President Kevin Maher Publisher Frank Alkyer Editor Ed Enright Associate Editor Aaron Cohen Art Director Ara Tirado Production Associate Andy Williams Bookkeeper Margaret Stevens Circulation Manager Kelly Grosser ADVERTISING SALES Record Companies & Schools Jennifer Ruban-Gentile 630-941-2030 [email protected] Musical Instruments & East Coast Schools Ritche Deraney 201-445-6260 [email protected] Classified Advertising Sales Sue Mahal 630-941-2030 [email protected] OFFICES 102 N. Haven Road Elmhurst, IL 60126–2970 630-941-2030 Fax: 630-941-3210 www.downbeat.com [email protected] CUSTOMER SERVICE 877-904-5299 [email protected] CONTRIBUTORS Senior Contributors: Michael Bourne, John McDonough, Howard Mandel Austin: Michael Point; Boston: Fred Bouchard, Frank-John Hadley; Chicago: John Corbett, Alain Drouot, Michael Jackson, Peter Margasak, Bill Meyer, Mitch Myers, Paul Natkin, Howard Reich; Denver: Norman Provizer; Indiana: Mark Sheldon; Iowa: Will Smith; Los Angeles: Earl Gibson, Todd Jenkins, Kirk Silsbee, Chris Walker, Joe Woodard; Michigan: John Ephland; Minneapolis: Robin James; Nashville: Robert Doerschuk; New Orleans: Erika Goldring, David Kunian; New York: Alan Bergman, Herb Boyd, Bill Douthart, Ira Gitler, Eugene Gologursky, Norm Harris, D.D.
    [Show full text]
  • Dissertation Committee for Michael James Schmidt Certifies That This Is the Approved Version of the Following Dissertation
    Copyright by Michael James Schmidt 2014 The Dissertation Committee for Michael James Schmidt certifies that this is the approved version of the following dissertation: The Multi-Sensory Object: Jazz, the Modern Media, and the History of the Senses in Germany Committee: David F. Crew, Supervisor Judith Coffin Sabine Hake Tracie Matysik Karl H. Miller The Multi-Sensory Object: Jazz, the Modern Media, and the History of the Senses in Germany by Michael James Schmidt, B.A. Dissertation Presented to the Faculty of the Graduate School of The University of Texas at Austin In Partial Fulfillment Of the Requirements for the Degree of Doctor of Philosophy The University of Texas at Austin August 2014 To my family: Mom, Dad, Paul, and Lindsey Acknowledgements I would like to thank, above all, my advisor David Crew for his intellectual guidance, his encouragement, and his personal support throughout the long, rewarding process that culminated in this dissertation. It has been an immense privilege to study under David and his thoughtful, open, and rigorous approach has fundamentally shaped the way I think about history. I would also like to Judith Coffin, who has been patiently mentored me since I was a hapless undergraduate. Judy’s ideas and suggestions have constantly opened up new ways of thinking for me and her elegance as a writer will be something to which I will always aspire. I would like to express my appreciation to Karl Hagstrom Miller, who has poignantly altered the way I listen to and encounter music since the first time he shared the recordings of Ellington’s Blanton-Webster band with me when I was 20 years old.
    [Show full text]
  • Manuskript HF
    ___________________________________________________________________ SÜDWESTRUNDFUNK Musikstunde aktualisierte Fassung vom: 18.01.2011 Autorin: Julia Neupert Redakteurin: Ulla Zierau In Neuer Vertrautheit Wie Jazz zitiert und zitiert wird Teil 3: Mittwoch Jazzstile Studiobelegung: 14.01.2011, 14.00-22.00 Uhr Sendung am: 19.01.2011 Länge: 54’19 Diese Kopie wird nur zur rein persönlichen Information überlassen. Jede Form der Vervielfältigung oder Verwertung bedarf der Kostenstelle: ausdrücklichen vorherigen Genehmigung des Urhebers. Produktionsnummer: © by the author 2 1 AT Nostalgie, Traditionsbewusstsein, Bequemlichkeit, Respekt, Prahlerei? Warum klingen die so gestrig? Ist die Vergangenheit nicht zu Recht Vergangenheit? Warum sie wieder herbei zitieren? Fragen, die man sich im Jazz stellen lassen muss, wenn man zum Beispiel anfängt, ein halbes Jahrhundert nach Charlie Parker wieder so zu spielen: {00:20} Musik 1 T: Be Bop K: Dizzy Gillespie I: Sebastian Gramss Underkarl CD: Jazzessence Tob 99102, LC 5370 {01:07} 2 AT Es sind wieder „Underkarl“, die diese Stunde eröffnen – mit einem Titel, den sie schlicht „Be Bop“ nennen. Obwohl es wahrscheinlich auch ohne Kennzeichnung gelungen wäre, diese Nummer als stilistisches Zitat zu enttarnen. Das sportliche Tempo, das virtuose Thema, die druckvolle Energie, die Besetzung: alles typische Elemente des Bebop aus den 1940er und 1950er Jahren. Nun war das keine historische Originalaufnahme, sondern ein Zitat. Und „Underkarl“ machen das deutlich, indem sie ihren Bebop zu einem Konzentrat eindampfen, das quasi nur noch aus Klischees besteht. Eher eine musikalische Parodie also und sicher nicht so ernst gemeint wie dieses Stück. Etwa zur selben Zeit entstanden. Es heißt auch „Bebop“: {00:47} 3 Musik 2 T: Bebop K: Wynton Marsalis I: Wynton Marsalis & Ensemble CD: Jump Start / Jazz – Two Ballads Sony BMG 62998, LC 12735 {03:14} 3 AT Zweimal Bebop, zweimal Zitat und doch ein Riesenunterschied: Die eben gehörte Wynton-Marsalis-Version meint es ernst: Ironische Facetten fehlen in seinem Spiel völlig.
    [Show full text]
  • JFSG – Juni 2017
    Band 5, Ausgabe 1 Volume 18 | Juni 2017 Just For Swing Gazette Swing is the Thing! - Mitteilungsblatt aus Leipzig für Freunde swingender Musik in aller Welt Leipzigs Jazzkeller von Detlef A. Ott Die legendäre Jutta Hipp (2) von Siegfried Schmidt-Joos Reinhard Wenskat ein Jazzpionier aus Leipzig von Peter M. Colev Ella Fitzgerald zum 100. Eine Hommage an die „First Lady of Song“ von Scott Yanow 100 Jahre Jazz auf Schallplatte - die ODJB von Freddy Schauwecker und Detlef A. Ott (Un)vergessene Jazzmusiker: Omer Simeon? Nie gehört... von Detlef A. Ott Jazztitel und ihre Bedeutung von Gerhard Klußmeier Big Band Spectacular… und Clare Teal! von Gerhard Klußmeier We called it music Eddie Condon revisited von Gerhard Klußmeier Jazz in der Loge von Klaus Kirst Neuerscheinungen auf dem Label Sonorama und aus dem Niederländischen Jazz Archiv S e i t e 2 Just For Swing Gazette Liebe Jazzfreunde, der Zeit in Vergessenheit geraten sind die Zahl 100 kommt in dieser Ausgabe und denen durch ihren stillen Anteil maß- mehrfach vor. Zum einen halten wir geblich der Erfolg bei der Verbreitung Rückschau auf 100 Jahre Jazz auf des Jazz, einer durch die Verschmelzung Schallplatte. Freddy Schauwecker aus unterschiedlichster kultureller Einflüsse Düsseldorf schreibt über die Original entstandenen Musik, zu verdanken ist. Dixieland Jazz Band und ihre erste Jazz- Aus diesem Grund habe ich auf Anre- platte. Am 25. April wäre die FIRST gung unseres Jazzfreundes Klaus Kirst LADY OF SONG Ella Fitzgerald 100 über den Klarinettisten Omer Simeon re- Jahre alt geworden. Der renommierte cherchiert, um festzustellen, dass er als amerikanische Kritiker Scott Yanow ge- Sideman auf vielen Platten vertreten ist, stattete uns freundlicherweise, seinen aber kaum bekannt war, auch weil von Beitrag, den er für „The Rag“ in England ihm, der sich durch eine unglaubliche Be- geschrieben hatte und der auch in „The scheidenheit auszeichnete, nur sehr weni- Syncopated Times“ in New York er- ge Soloaufnahmen existieren.
    [Show full text]
  • Åtti Deilige År Med Blue Note
    Blå musikk med Blue Note – #1 Johan Hauknes salt peanuts* & Oslo Jazz Circle 14. januar 2020 salt-peanuts.eu Åtti deilige år med Blue Note You just have to play better for Blue Note! Blå musikk med Blue Note – #2 Preludium Jutta Hipp Die junge deutsche Pianistin aus Leipzig Jutta Hipps tragiske historie Leonard Feathers fikk henne til USA i 1955 våren 1956: seks måneder spillejobb på Hickory House, NYC Blue Note tok opp 5. april 1956 Hun ble møtt med New York-jazzverdenens sexistiske og nedvurderende holdning til henne som kvinnelig og europeisk jazzmusiker La dette også være en påminnelse om den følgende historiens skjeive kjønnsdimensjon. Jutta Hipp er den eneste kvinnen som blir omtalt! Blå musikk med Blue Note – #3 Det noen kaller blues, kaller jeg vakker musikk Blue Note Records, et navn som skaper rykninger i jazzfoten til enhver som vet noe som helst om jazzens moderne historie. Med LP-formatet lanserte Blue Note katalogserien «Modern jazz», med katalogummer 15XX. plateselskapet for «hard bop». 1500-serien ble videreført med samme navn i 4000-seriene, Et utvalg av de i alt ca. 450 Blue Note-utgivelsene i disse seriene danner fortsatt i dag basisen i de fleste jazzplatesamlinger over hele verden Jeg er sikker på at vi ville komme til et svært høyt tall om vi summerte antall Blue Note-plater i de tilstedeværendes samlinger! Ville det bli seks-sifret? Blå musikk med Blue Note – #4 Tre naturlige deler Jeg skal ikke fortelle den store historien om Blue Note Records, om Alfred Lion og Francis Wolff Er du interessert i dette kan jeg anbefale Richard Cook: Blue Note Records – The Biography (2001) DVD-ene «It must schwing – The Blue Note Story», (Wim Wenders/NDR 2018) / «Blue Note – Beyond the notes», (Sophie Huber/Universal 2019) / «Blue Note – A story of modern jazz» (Julian Benedikt/EuroArts Entertainment, 1997) Jeg skal ikke gå inn på diskografiske detaljer for den seriøse/gale Blue Note-samler som detaljstudier av labler, BN-adresser, deep groove vs.
    [Show full text]
  • Jazz on a Winter's Day… the Chicken Fat Ball!
    Volume 46 • Issue 2 february 2018 Journal of the New Jersey Jazz Society Dedicated to the performance, promotion and preservation of jazz. The Chicken Fat Ball presented another outstanding band on January 7. On stage at The Woodland in Maplewood were (l-r): Conal Fowkes, Nicki Parrott, Adrian Cunningham, Paul Wells, Randy Sandke, Randy Reinhart and John Allred. Photo by Lynn Redmile. Jazz On a Winter’s Day… The Chicken Fat Ball! Once again Chicken Fat Ball organizers Al Kuehn and Don Greenfield reeled in a full house of loyal jazz fans to The Woodland in Maplewood for a swinging three-hour musical feast that warmed a cold January day. Jersey Jazz was there and brings you the story and Lynn Redmile’s pictures beginning on page 26. THE 49th ANUAL PEE WEE RUSSELL MEMORIAL STOMP March 18 at The Birchwood Manor/Mitchell Seidel’s preview is on page 24 New JerseyJazzSociety in this issue: New Jersey Jazz socIety Prez Sez . 2 Bulletin Board . 2 NJJS Calendar . 3 Jazz Trivia . 4 Prez sez Editor’s Pick/Deadlines/NJJS Info . 6 Change of Address/Support NJJS/ By Cydney Halpin President, NJJS Volunteer/Join NJJs . 47 Crow’s Nest . 48 t is with great enthusiasm that I write my first Fuller. His time and attention to these special New/Renewed Members . 49 IPrez Sez column as the newly-elected president presentations really added depth and detail to storIes of the New Jersey Jazz Society. I am looking this historical event and we thank Stephen for a Chicken Fat Ball . cover forward to working with the rest of the new job well done.
    [Show full text]
  • Return of the Guitar Man
    October 2011 | No. 114 Your FREE Guide to the NYC Jazz Scene nycjazzrecord.com George Benson Return of the Guitar Man ARE U SPECIASL GUIIST Vic Juris • Mary Halvorson • Loose Torque • Event Calendar When one thinks of the instrument that most closely defines jazz, the saxophone is the obvious choice. But guitar has been making a strong case for decades now and some of the most compelling players in jazz history have been six-stringers. New York@Night What makes the guitarist most interesting is that they often have the most 4 expansive view of jazz and its possibilities, saddled with less history and fewer Interview: Vic Juris archetypes. We feature three of them in this, our special Guitar Issue. George Benson (On The Cover) has been a polarizing figure, heir to the throne of Wes 6 by Ryan Blotnick Montgomery but willing to disappoint purists because of his crossover activities; Artist Feature: Mary Halvorson Benson plays Town Hall this month in support of his new (return-to-jazz) album Guitar Man. Vic Juris (Interview) got his start, like many of his kind, working with by Martin Longley 7 organists, but also absorbed the nascent fusion movement, establishing his On The Cover: George Benson credentials with Dave Liebman and as a leader and educator; Juris plays around by Bill Milkowski town several times this month. And Mary Halvorson (Artist Feature) has rightly 9 been described as a unique voice on her instrument, to which her various projects Encore: Lest We Forget: and appearances as a sideman attest; this month she plays with mentor Anthony 10 Braxton as well as leading or co-leading several typically wide-ranging projects.
    [Show full text]
  • Jutta Hipp (4 February 1925 – 7 April 2003) Født I Leipzig Og Begyndte at Spille Klaver Som 9-Årig
    Jutta Hipp (4 February 1925 – 7 April 2003) Født i Leipzig og begyndte at spille klaver som 9-årig. Student hos Leipzig Academy of Graphic Arts, men flygtede til den vestlige zone i Tyskland foran Russerne. Fik arbejde hos saxofonist Hans Koller fra 1951 og var på turnee i Europa. Blev hørt af Leonard Feather som arrangerede en pladeindspilning som senere kom på Blue Note. Feather arrangerede også visa til Hipp, og fandt et job til hende hos Hickory House club i New York. Hipp emigrerede til US i 1955. Efter pladen sammen med Zoot Sims, holdt hun totalt op med at spil musik. Hipp's spillestil var meget inspireret af Lennie Tristano, men også af Horace Silver. Hun var en meget sky person, som også havde alvorlig sceneskræk og brugte alkohol og tobak til at dulme føleserne. Var også tit deprimeret. Fik arbejde i en beklædningsfabrik og gik tilbage til hendes maleri og grafiske arbejde. Døde mere eller mindre ukendt. Blue Note var nødt til at gemme hendes royalty penge indtil 2000, fordi de ikke vidste hvor hun boede. Playlist Jutta Hipp (piano); with Franz Roeder (bass); Harry Schell (bass); Karl Sanner (drums); Rudi Sehring (drums); Hans Koller (tenor sax); Joki Freund (tenor sax); Attila Zoller (guitar); Albert Mangelsdorf (trombone) 1, 2, 3: recorded 30 November 1952, Koblenz; 4: Baden Baden June 1953; 5: 21 June 1953; 11-14 Stuttgart 28 June 1955 1. Blues After Hours (Pee Wee Clayton) 4:41 2. You Go To My Head (Coots/Gillespie) 4:49 3. What Is This Thing Called Love? (Porter) 4.48 4.
    [Show full text]
  • JFSG – März 2017
    Band 5, Ausgabe 1 Volume 17 | März 2017 Just For Swing Gazette Swing is the Thing! - Mitteilungsblatt für Freunde swingender Musik in und um Leipzig Die legendäre Jutta Hipp (1) von Siegfried Schmidt-Joos (Un)vergessene Jazzmusiker: Ken Colyer in Berlin - Teil 2 von Winfried Maier „Das kleine Jazz-Mekka“ Amateurjazz in Halle in den sechziger Jahren - Teil 2 von Hans-Joachim Kertscher Nachruf: Der Dresdner Erzmusikant Dieter „Es-Alt“ Kluge Eine Lanze für Ghost- und Repertory Bands von Gerhard Klußmeier Jazztitel und ihre Bedeutung Teil 6 von Gerhard Klußmeier Let‘s play Jazz, Mr. Bach Sing! Inge, Sing! Das Buch von Marc Boettcher über die Sängerin Inge Brandenburg 20 Jahre LeipJAZZig Jazz in Chemnitz 2017 JUST FOR SWING - Interna Schallplatten, Bücher, DVDs .. Termine ... S e i t e 2 Just For Swing Gazette Liebe Jazzfreunde, weist. Der Film „Sing! Inge, Sing!“ über die charismatische Künstlerin sorgte vor einigen Jahren für große in Anbetracht einer verkorksten, auf Aufmerksamkeit. Marc Boettcher materielle Werte und oberflächlichen nahm sich Zeit, einige Fragen zum Genuss orientierten Welt, die schein- Buch per E-Mail zu beantworten. Dies bar nur noch von Demagogen und und die Vorstellung des Buches findet Oligarchen beherrscht wird, bietet Ihr auf Seite 19. Musik eine Quelle zur Orientierung und inneren Balance. Schon immer Mit dieser Ausgabe wollen wir auch litten Menschen, die ein kulturelles ein paar Restbestände an Erinnerungen Leben lebten an der Wahrnehmung aufarbeiten. durch ihre Umwelt. Der walisische Wir beschließen mit dem 2. Teil die beiden Beiträge über den britischen Philosoph John Cowper Powys EDITORIAL schrieb in seinem Buch „The Mean- Trompeter Ken Colyer und seine Zeit ing of Culture“ 1929: in Berlin von Winfried Maier sowie „Der heutige Mensch von Kultur ist den Rückblick auf Jazz in Halle von von der Natur dazu verdammt, ein be- Hans-Joachim Kertscher, runden das trächtliches Maß an sozialer Ächtung ganze mit Archivfunden ab, die uns ei- zu erleiden.
    [Show full text]
  • I at the Vanguard of Vinyl: a Cultural History of the Long-‐‑Playing
    At the Vanguard of Vinyl: A Cultural History of the Long-Playing Record in Jazz by Darren Mueller Department of Music Duke University Date:_______________________ Approved: ___________________________ Louise Meintjes, Supervisor ___________________________ Paul F. Berliner ___________________________ Mark Anthony Neal ___________________________ Philip Rupprecht ___________________________ Jacqueline Waeber Dissertation submitted in partial fulfillment of the requirements for the degree of Doctor of Philosophy in the Department of Music in The Graduate School of Duke University 2015 i v ABSTRACT At the Vanguard of Vinyl: A Cultural History of the Long-Playing Record in Jazz by Darren Mueller Department of Music Duke University Date:_______________________ Approved: ___________________________ Louise Meintjes, Supervisor ___________________________ Paul F. Berliner ___________________________ Mark Anthony Neal ___________________________ Philip Rupprecht ___________________________ Jacqueline Waeber An abstract of a dissertation submitted in partial fulfillment of the requirements for the degree of Doctor of Philosophy in the Department of Music in The Graduate School of Duke University 2015 Copyright by Darren Mueller 2015 Abstract At the Vanguard of Vinyl investigates the jazz industry’s adoption of the long-playing record (LP), 1948–1960. The technological advancements of the LP, along with the incipient use of magnetic tape recording, made it feasible to commercially issue recordings running beyond the three-minute restrictions of the 78-rpm record. LPs began to feature extended improvisations, musical mistakes, musicians’ voices, and other moments of informal music making, revolutionizing the standard recording and production methods of the previous recording era. As the visual and sonic modes of representation shifted, so too did jazz’s relationship to white mainstream culture, Western European musical aesthetics, US political structures, and streams of Afro-modernism.
    [Show full text]