<<

SWR2 MANUSKRIPT

ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

DER ROTE ORHEUS – , SÄNGER UND SCHAUSPIELER VON RENATE BECKMANN SENDUNG 06.06.2010/// 14.05 UHR

Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR.

Regie: Sendersuche auf einem alten Radio Musik, Wortfetzen, dann das Lied: Wart auf mich Musikalisches Vorspiel, darauf:

Zitatorin: Lieber, verehrter Ernst Busch, stellen Sie sich bitte vor: Eine Wohnung in Kiel, ein Mann (45), ein Mädchen (14). Das Mädchen dreht am Radio, da plötzlich klingt Ihre Stimme. (Regie: Ernst Busch setzt ein mit „Wart auf mich, ich komm zurück ...“) Der Mann ruft: Nicht weiterdrehen. Das ist Ernst Busch. Er lebt, er lebt...

Regie: Gesang Ernst Busch

Wart auf mich, ich komm zurück aber warte sehr. Warte, wenn der Regen fällt, gelb und trüb und schwer. Warte, wenn der Schneesturm tobt wenn der Sommer glüht, SWR2 MANUSKRIPT

warte, wenn die andern längst längst des Wartens müd.

Zitatorin: Lieber Ernst Busch, nach einer Reihe von falschen Gerüchten über verschollen, gehängt, ermordet, kommt die letzte Nachricht über Sie: Da sind Sie wieder oder besser noch immer...

Regie: Gesang Ernst Busch weiter:

Warte, wenn vom fernen Ort dich kein Brief erreicht, warte, bis auf Erden nichts Bitte beachten deinem Sie: Warten gleicht. Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere VervielfältigungAnsage: und Verbreitung Derbedarf rote der Orpheus ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR.

Ernst Busch, Sänger und Schauspieler Feature von Renate Beckmann

Regie: Gesang noch einmal hoch! Dann - unter Text - nimmt Cello die Melodie auf.

Erzählerin: Im Dezember 1942 flieht Ernst Busch aus dem französischen Internierungslager Camp de Gurs. Ein amerikanisches Hilfskomitee, zu dem auch Hemingway gehört, hatte sich erfolglos um seine Überfahrt nach Amerika bemüht. Nun will er die neutrale Schweiz erreichen. In Annecy, kurz vor der Schweizer Grenze, greifen ihn französische Soldaten auf und liefern ihn an die aus. Zuletzt sieht man Busch, wie er aus dem Pariser Militärgefängnis "Cherche de midi" abtransportiert wird. Dann reißen die Nachrichten über ihn ab.

Regie: Cello hoch und weg!

Erzählerin: SWR2 MANUSKRIPT

Als Gefangener der Gestapo kehrt Busch im Januar 1943 nach zurück, in die Stadt, die er vor zehn Jahren verlassen hat, um den Nazis nicht in die Hände zu fallen. Nun sitzt er im Untersuchungsgefängnis Moabit und wartet auf seinen Prozeß.

Zitator: Anklageschrift gegen den Schauspieler Friedrich Wilhelm Ernst Busch, geboren am 22. Januar 1900 zu Kiel; Besuch der Volksschule, gelernter Werkzeugmacher, evangelisch, geschieden, nicht bestraft... Ich klage ihn an, in den Jahren 1936/37 in Moskau durch Gesangsvorträge im dortigen Rundfunk und seine Teilnahme an der Herstellung von Schallplatten des Moskauer Grammophonplatten-Trust für den Kommunismus geworben zu haben. Der Generalstaatsanwalt. Erzählerin: Bitte beachten Busch sitztSie: drei Richtern gegenüber. Ihm droht die Todesstrafe. Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung Er gibt undzu, wasVerbreitung er nicht bedarf leugnen der kannausdrüc undklichen redet Genehmigung sich heraus, wodes es Urhebers möglich bzw. ist. desDas SWR. Lied

von den Moorsoldaten? Ja, das hat er gesungen. Er soll es vorsingen. Nein, singen kann er nicht, aber den Text aufsagen: „Wohin auch das Auge blicket, Moor und Heide nur ringsum...“

O-Ton Ernst Busch: Und ich wußte nur eines nicht, das war meine größte Angst, daß sie die Platten hatten. Die wollten wissen, ob ich vor fremden Leuten Lieder gesungen hatte, und ich hatte mich herausgeredet als Baritonsänger, der überall singt. Ich hatte meine ganzen Schubertlieder (singt zwei Takte) Alle diese Dinge hatte ich angegeben.

Erzählerin: Das Lied von den Moorsoldaten war Busch und 1935 in London zugespielt worden, von einem Mann, der aus dem KZ Börgermoor entkommen konnte. Ernst Busch sang das Lied über Radio Komintern, den Moskauer Sender, der mit seinen 500 Kilowatt fast um die ganze Erde reichte. Spät abends trat er vors Mikrofon und forderte seine deutschen Hörer auf, Papier und Bleistift zur Hand zu nehmen.

O-Ton Radio Moskau (Russisch): Achtung, Achtung! SWR2 MANUSKRIPT

Hier spricht Radio Moskau, Sender Komintern

O-Ton Ernst Busch: Mein Freund Mischa spielte die Melodie, dann kam ich und sagte den Text: „Wohin auch das Auge blicket“. Habt Ihr? Jetzt die Melodie ( Er singt): „Wohin auch das Auge blicket, Moor und Heide nur ringsum, / Vogelsang uns nicht erquicket, Eichen stehen kahl und krumm.“ Jetzt den Refrain: „Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten ins Moor...“

Erzählerin: Nach dem Verhör wird Busch in seine Zelle zurückgebracht: Moabit, Seitenflügel, 4. Stock. Die Verhandlung ist verschoben. Schallplatten, als Beweismaterial für die Anklage,

Bitte beachtensollen herbeigeschafft Sie: werden. Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Regie: Liedzeilen, ineinanderblenden und unter Erzählerin und O-Ton legen

Collage: (Verschiedene Liedzeilen: „Brüder, seid bereit. Brüder, es ist Zeit“ / „Drum links, zwei, drei, wo dein Platz, Genosse, ist“ / „Es geht durch die Welt ein Geflüster, Arbeiter hörst du es nicht“)

Erzählerin: Doch die Schallplatten, die Busch belasten können, sind längst vernichtet worden oder im Untergrund verschwunden. Man hört sie nur noch heimlich.

Collage: (Collage noch einmal hochziehen: „Die Heimat ist weit“ / „Dann steigt aus den Trümmern der alten Gesellschaft die sozialistische Weltrepublik“)

Erzählerin: Eva Kemlein, Theaterfotografin:

O-Ton Eva Kemlein: Wir waren ja illegal und haben hier in Berlin viele Menschen gehabt, die uns untergebracht, versteckt haben. SWR2 MANUSKRIPT

Und da gab es eine Familie, ich weiß nicht mehr, wer das war, ist vergessen, die hatten alte Buschplatten. Und die haben wir bei diesen Leuten gehört; natürlich mit Decke übern Kopf, abgeschirmt, daß nichts nach außen dringen konnte. Diese Stimme damals zu hören, ich kannte ihn damals noch nicht, das war für mich damals so ein, wie soll ich sagen, so ein Fanal, daß ich mir sagte: Solange noch so eine Stimme da ist, ist noch nicht alles verloren.

Erzählerin: Zur selben Zeit erfährt der Generalintendant des Staatsschauspiels in Berlin, Gustaf Gründgens, der Busch aus der gemeinsamen Zeit am Kieler Stadttheater kennt, daß der Sänger und Schauspieler in Moabit einsitzt und des Hochverrats angeklagt ist. Er bezahlt zwei Rechtsanwälte, die Busch verteidigen und darauf insistieren, daß der Sänger seit sechs Jahren ausgebürgert und demzufolge die Anklage gegen ihn unhaltbar sei.

Bitte beachten Sie: DasRegie: Manuskript ist Atmo: ausschließlich Fliegeralarm. zum persönlichen,Anfliegende privatenBomber. Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR.

Erzählerin: November 1943. Anglo-amerikanische Bomber fliegen Nacht für Nacht Angriffe auf Berlin. Während des Bombardements läßt man die Gefangenen in ihren verriegelten Zellen.

Busch-Sprecher: Ich schlief gerade, als ich eine kleine amerikanische Bombe auf den Kopf kriegte und lag schon unten im Keller bei den Toten. Einer von unseren Kumpels hat mich herausgefischt und ein Gefangenenarzt hat mich wieder zusammengenäht. Das heißt, mein linkes Ohr, warum wohl gerade das linke?

Regie: Ende der Atmo.

Erzählerin: Ernst Busch erleidet einen schweren Schädelbruch. Seine linke Gesichtshälfte ist gelähmt. "Monsieur Schiefmaul" nennt ihn der Gefangenenarzt, der ihn gerettet hat. SWR2 MANUSKRIPT

Erst im März 1944 wird die Verhandlung im Hochverratsprozeß fortgesetzt.

Zitator: Da der Angeklagte seinen Beruf als Sänger und Schauspieler nicht mehr ausüben kann, sehe ich mich veranlaßt, die beantragte Strafe von zehn Jahren Zuchthaus auf sieben herabzusetzen. Der Staatsanwalt.

Erzählerin: Ernst Busch wird schließlich zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt und nach Brandenburg gebracht.

BitteErzählerin: beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung Im Zuchthaus und Verbreitung Brandenburg bedarf hält der ihnausdrüc nur klichender Haß Genehmigung am Leben. Er des ist Urhebers überzeugt, bzw. daß des er SWR. nie

wieder singen kann, nie wieder auf einer Bühne oder vor einer Kamera stehen wird. Doch seine Stimme ist auch in dieser Zeit zu hören, Tausende Kilometer von Deutschland entfernt, in den Schützengräben an der russischen Front. Heinar Kipphardt, Arzt und Schriftsteller:

Zitator: 1943, nachts in einem Schlammloch, auf dem Rückzug ... durch die Ukraine. Ich war naß, ich fror, ich hatte Hunger.

Regie: Busch singt: „Deutsche Miserere oder Das Lied vom Graben“

Zitator: Der Lautsprecher eines Propagandatrupps der Roten Armee begann mit einem seiner Fünf-Minuten-Programme. ... Ein Lied von einer abgespielten Schallplatte über schrille Lautsprecher tönte aus etwa zwei Kilometer Entfernung. ... Ich kannte den Mann nicht, der es sang. Trotzdem hörte ich zu. Diese Stimme wußte etwas, was ich nicht wußte.

Regie: Lied hochziehen und in einen weiten Raum stellen! SWR2 MANUSKRIPT

Erzählerin: Am 27. April 1945 wird die Zellentür im Zuchthaus Brandenburg aufgerissen und ein russischer Soldat ruft: "Los raus!". Ernst Busch macht sich zusammen mit einem Freund auf den Weg nach Berlin, wird mehrmals von sowjetischen Streifen aufgegriffen, kann sich durch seine Lieder ausweisen. Man erinnert sich an sein Konzert im Moskauer Kolonnensaal 1936, wo er vor zweitausend Zuhörern aufgetreten ist. Die Soldaten schenken ihm Milch, Schokolade und eine Schapka, eine russische Uniformmütze. Endlich erreicht er Berlin, seine Wohnung am Laubenheimer Platz in Wilmersdorf.

O-Ton Ernst Busch: ... und ich ging dann auch ‘rauf in mein Haus, Bonner Straße 11 und was seh’ ich: An Bitte beachtenmeiner Sie:Tür steht mein Name: Busch. Die Tür steht halb offen. Und ich sehe gleich, das Das Manuskriptist doch ist meine ausschließlich Wohnung, zum hier persönlichen, ist doch der privaten blaue VelGebrauchours, sind bestimmt. doch Jededie Gardinen, weitere ist Vervielfältigungdoch alles und meins.Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Am andern Tag dann, wo kriegen wir was zum Hacheln her, und ich komm raus, und ich steh da so und guck mich so um. Und plötzlich kommen da so zwei verschleierte Damen mit so 'nem kleinen Handwagen. Da bleibt die eine plötzlich stehen und schreit plötzlich: Ernst Busch. Das war die .

Erzählerin: Die Sängerin vom berühmten Nelson-Theater, einer Unterhaltungsrevue am Kurfürstendamm, war seit 1932 mit Ernst Busch verheiratet.

Regie: Atmo. Applaus. Ernst Busch singt: „Anna-Luise“

Erzählerin: Damals trat Busch in der "Katakombe" auf, zusammen mit Kate Kühl. Sie sang den „Surabaja-Song“ von Erich Kästner (nach Kippling und Brecht), er Tucholskys "Anna- Luise", vertont von Hanns Eisler. Ein Lied, das bald zu den großen Erfolgen des Kabaretts gehörte.

Regie: Lied weiter.

SWR2 MANUSKRIPT

Erzählerin: Ernst Busch war schon als Schauspieler der Piscator-Bühne bekannt. Auch im linken Kabarett "Larifari" von Rosa Valetti wurde er bald zum Star des Abends. Sein erster Auftritt im "Kabarett der Komiker" war ein "Feuerwehreinsatz" für die erkrankte Trude Hesterberg.

O-Ton Ernst Busch: Und ich stand bei dem Inspizienten, und der sagte mir: „Hören Sie zu, Herr Busch, Sie müssen dann da vorn, wo der Strich ist, da vorn vor dem Vorhang. Das ist die günstigste Position und auch die beste Akustik.“ Ich werde durch den Vorhang geschoben, ich geh an den Strich. Da sagt er noch: „Denk an den Strich!“ Und ich singe, Hände in den Hosentaschen: „Keenen Sechser in der Tasche, bloß een Stempelschein. / Durch die Löcher der Kledage kiekt de Sonne ‘rein.“ Nu ja, das ist kein sehr freundliches Lied. Also, die Leute wurden still. Das sind alles paar Leute, die Geld haben da. Und der Wein wurde warm und so. Aber trotzdem war’s zum Schluß ganz großer Beifall. (Klatscht in die Hände) Hinter mir lauerte nervend und Bitte beachtenzitternd Sie: der Direktor des Hauses, der da glaubte: Mensch der Busch bricht mir das Haus Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigunghier zusammen und Verbreitung und sagte.: bedarf Gut der gut, ausdrüc weiter,klichen weiter, Genehmigung Tucholsky, des Tucholsky. Urhebers bzw. Na schön.des SWR. Ich komme mit dem zweiten Lied. Tucholsky nannte es auch das „Radieschen-Lied“ ..

Regie: Busch singt „Feldfrüchte“

Erzählerin: Eva saß im Parkett, wenn Busch sang. Sie akzeptierte die linke Gesinnung ihres roten Orpheus. Zu seinen Auftritten mit Hanns Eisler vor Berliner Arbeitern im Sportpalast begleitete sie ihn allerdings nicht. .

Regie: Busch singt weiter

Erzählerin: Eva liebte ihren blonden Helden und konnte nicht von ihm lassen. Ernst Busch und Eva Zimmermann kannten sich kaum vier Wochen, als sie im Februar 1932 heirateten.

SWR2 MANUSKRIPT

Regie: Eva Busch singt „Ich hab’ dir alles hingegeben ...“

Erzählerin: Eine schwierige Beziehung, von Anfang an. Eva war staatenlos und bekam durch die Ehe einen deutschen Paß. 1933 emigrierten beide nach Amsterdam. Ernst an seine Eltern in Kiel:

Busch-Sprecher: Eva spielt schon seit sechs Monaten in der Schweiz. Ostern bin ich auch dort und spiele den Marc Anton. Aber ich muß zwischendurch immer wieder weg, um meine Verträge in Belgien und Holland zu erfüllen. Jetzt bin ich gerade dabei, einige Seemannslieder auf Platte zu singen. Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere VervielfältigungErzählerin: und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR.

Sie sahen sich selten.

Regie: Eva Busch singt „Ein Kuß, der muß aus Spanien sein ...“

Erzählerin: Eva störte es, daß er nur seine Politik im Kopfe hatte. Ernst fühlte sich vernachlässigt, wenn sie mit der „Nelson-Revue“ durch die Lande tingelte. Eva beklagte sich, daß er nicht zärtlich sein könnte. Für sie war er in seiner norddeutschen Art zu spröde.

Regie: Gesang Ende.

Erzählerin:

1934 ging die Ehe nach nur zwei Jahren in die Brüche.

O-Ton Eva Busch: Ich war schon krank am Tage vor der ...., vor der Scheidung. Aber wir hatten ein Rendezvous früh morgens um 9 Uhr in einem Café in Amsterdam. Und da ging ich auch hin, sehr krank, mit furchtbarem Fieber. Wir gingen dann um 11 Uhr vor das SWR2 MANUSKRIPT

Justizgebäude, und dann wurden wir geschieden. Dann lagen wir uns in den Armen und weinten beide; sogar der Busch weinte... Und dann wurde ich so krank. Um 4 sagte er zu mir, du mußt jetzt ins Hotel, das geht nicht so weiter. Und um 4 war ich im Hotel und rief meinen Arzt und um 6 lag ich auf dem Operationstisch, und mein Blinddarm wurde herausgenommen. Und am nächsten Tag, am 10. Mai, bekam ich einen riesen Rosenstrauch und einen Brief von Busch. Romantisch, wie er war, schrieb er mir: Du hast deinen Mann und deinen Blinddarm am selben Tag verloren. ( Lachen )

Regie: Cello: „Wart auf mich ...“

Erzählerin: Im Mai 1945, nach fast zehn Jahren Trennung, treffen sich die beiden wieder, vor ihrer Haustür, im zerstörten Berlin. Der einstmals strahlende Held, abgemagert, mit schiefem Bitte beachten Sie: Das ManuskriptGesicht, ist gerade ausschließlich dem Zuchthaus zum persönlichen, Brandenburg privaten entronnen Gebrauch, im bestimmt. langen, schwarzenJede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Ledermantel. Eva, die Chansonette, blond und schön wie immer, mit einer Pelzstola über der Schulter. Busch hat ihr Gesicht in seine Hände genommen. Eva Kemlein, die auch am Laubenheimer Platz wohnt, hat den Augenblick im Bild festgehalten. O-Ton Eva Kemlein: Das Foto ist von mir, das da immer wieder erscheint. Busch trifft die Eva vor dem Haus ... Und da haben sie, da haben sie sich wiedergefunden, getroffen und haben eben auch die Sendung zusammen gemacht.

O-Ton Berliner Rundfunk (August 1945): Sie: Ernst Busch. Er: Eva. Eva singt: Wenn ich für dich nicht die Richtige bin..

Erzählerin: Eine Aufnahme vom August 1945, Haus des Rundfunks an der Berliner Masurenallee. Ernst und Eva Busch im Radio. Ein Liebespaar für die Frist einer kurzen Sendung und Freunde bis zum Tod.

O-Ton Berliner Rundfunk (August 1945): Sprecher: Sie hörten soeben Ernst und Eva Busch... SWR2 MANUSKRIPT

Die Geschichte dieser Künstlerehe ist eine kleine Odyssee, ... Die den Vorzug hat, auch wahr zu sein. Ernst Busch: „Dreigroschenoper“. Eva, wir sind in Berlin. Eva singt ein Lied aus der Dreigroschenoper. Ernst Busch spricht: Die Liebe dauert oder dauert nicht, an dem oder jenem Ort.

O-Ton Eva Kemlein: Und das ist übrigens ein Grundzug seines ganzen Charakters. Wenn er mal mit Menschen eine Beziehung, Freundschaft oder eine nähere Bekanntschaft hatte, blieb er denen treu über alle Schwierigkeiten hinweg, und das genau konnte man an Eva und ihm auch feststellen.

Erzählerin: Bitte beachten Sie: Das Manuskript Die Kunde ist ausschließlich von diesem Auftrittzum persönlichen, nach so vielen privaten Jahre Gebrauchn verbreitet bestimmt. sich Jedenicht weitere nur in Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Deutschland. Als die Alliierten die Postsperre aufheben, kommen Briefe von Freunden aus aller Welt nach Berlin. Zitator: Samuel Balatkin, Moskau Ernst! Du wirst jetzt wahrscheinlich viele Briefe von alten Freunden bekommen, aber vergiß nicht, was Du uns auf das Foto geschrieben hast, wir sind die Besten, und so soll es auch bleiben.

Zitatorin: Helene Weigel, Hollywood Lieber Busch, da ich mich meiner alten Muttergefühle doch nicht erwehren kann, schreibe ich Dir, um Dir anzukündigen, daß in dieser Woche noch Zigaretten an Dich abgehen. Wie es Dir ergangen ist, habe ich aus einem Zeitungsausschnitt erfahren, den mir Paul Dessau gab. Es freut mich, daß Du unsere alten Klamotten alle wieder singst...

Zitator: Hanns Eisler, Malibu Beach, California Lieber Ernst, SWR2 MANUSKRIPT

Das ist ein Versuchsbrief, hoffentlich erreicht er Dich. Du kannst Dir kaum vorstellen, wie entzückt wir sind und begeistert, daß Du diese Zeit überlebt hast und in Berlin bist, Theater spielst und singst...

O-Ton Eva Kemlein: Aber er hat zunächst einmal alles abgelehnt. Man wollte ihn natürlich sofort in die Öffentlichkeit holen, der Karl-Heinz Martin. Die ganze Besatzung von hochgebildeten russischen Offizieren, die waren daran interessiert, den Mann wieder zu aktivieren, haben alles dafür getan. Er war auch in Moskau zur Behandlung. Aber er hat immer gesagt: Ich kann nicht, seht ihr nicht, meine Backe...

Regie: Busch singt: „Keiner plagt sich gerne“ (1. Strophe)

Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Erzählerin: Der Literaturwissenschaftler Alexander Dymschitz leitet die Kulturabteilung der sowjetischen Militäradministration.Er hört, daß in Wilmersdorf bereits ein Kulturamt arbeitet, spürt dort Ernst Busch auf und trifft sich mit ihm.

Busch-Sprecher: Unsere Freundschaft begann im Juni 1945. Er sprach sehr gut deutsch und kannte die deutsche Theatergeschichte. Er war einer der wenigen, dem es auffiel, wie schwer es mir fallen würde, mit einer lahmen Backe wieder auf der Bühne zu stehn.

Erzählerin: Alexander Dymschitz wird für Ernst Busch zur Vertrauensperson. Er berät ihn in verschiedenen Angelegenheiten, zum Beispiel auch im Fall von Gustav Gründgens. Der ist im Mai 1945 wegen seiner exponierten Stellung im Theaterleben der Nazizeit von sowjetischen Truppen verhaftet worden. Busch will ihm helfen. Er gibt eine Stellungnahme ab, die bewirkt, daß Gründgens aus der Haft entlassen wird und im Mai 1946 bereits wieder die Hauptrolle in Sternheims "Snob" am Deutschen Theater spielt.

Regie: Busch singt: „Fort mit den Trümmern“ SWR2 MANUSKRIPT

Erzählerin: Zwei Regisseure bemühen sich in dieser Zeit um den Schauspieler Ernst Busch: Karl- Heinz Martin, der ihn aus seiner Volksbühnenzeit kennt und der den Zusammenbruch des Naziregimes als Nachtportier überlebt hat.Und , der im Juni ‘45 mit der Gruppe Ulbricht aus dem sowjetischen Exil nach Berlin eingeflogen und mit der Intendanz des Lessingtheaters am Schiffbauer-Damm beauftragt worden ist. Er lädt ihn ein.

Zitator: Bitte beachten Mein lieber, Sie: guter Ernst Busch! Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung Wie haben und Verbreitungwir uns all diebedarf Jahre der inausdrüc Moskauklichen die KöpfGenehmigunge zerbrochen, des Urhebers wo Du steckenbzw. des magst. SWR.

Wie oft haben wir das Schlimmste befürchtet, und nun bist Du Gott sei Dank da... Also, komme her zur Besprechung schon ganz konkret für eine Rolle.

Erzählerin: Busch kannte Wangenheim von seinem Moskauer Aufenthalt. Er hatte unter seiner Regie 1936 in dem Film "Kämpfer" gespielt. Als Busch wieder in Holland war und der Einmarsch der deutschen Truppen unmittelbar bevorstand, bemühte er sich bei seinen deutschen Freunden immer wieder um ein Visum für die Sowjetunion.

Busch-Sprecher: Ich laufe noch frei herum, allerdings mit der Aussicht, langsam zu verhungern. Zu tun gibt es für mich nichts mehr, weder im Radio, noch in Veranstaltungen. Ich bin lästiger Ausländer und könnte die Neutrality in Gefahr bringen, und immer noch mal die Seemannslieder, daran stirbt auch ein stärkeres Talent. Was ist mit meiner Einreise?

Erzählerin: SWR2 MANUSKRIPT

Er wartete vergeblich auf das Visum aus Moskau. Die Leute um Ulbricht rührten sich nicht. Als die Deutschen dann tatsächlich in Holland einmarschierten, wurde Busch zusammen mit anderen Ausländern in ein französisches Internierungslager abgeschoben. Seitdem hegte er ein begründetes Mißtrauen gegenüber seinen Genossen.

Regie: Busch singt: „Fort mit den Trümmern...“

Erzählerin: Busch nimmt das Angebot von Karl-Heinz Martin an und spielt im Hebbel-Theater in dem amerikanischen Stück "Leuchtfeuer" die Hauptrolle. Die Premiere findet Anfang November statt. Bitte beachten Friedrich Sie: Luft ist dabei und berichtet am nächsten Tag für die "Allgemeine Zeitung" im Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigungamerikanischen und Verbreitung Sektor: bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR.

Zitator: Busch hielt die schwierige Rolle mit der gleichen männlichen Eindringlichkeit durch. Keine schönere Rückkehr auf die deutsche Bühne war ihm zu wünschen. ... Ein politischer Schauspieler, groß, blond, mit kleinen, leiderfahrenen Augen. Einer der wenigen Unverwechselbaren und Aufrechten und einer, der zu jeder Zeit Kompromißlosen, die der Schauspielerstand in Deutschland sich zugute rechnen kann.

Erzählerin: Busch ist jetzt überall dort, wohin man ihn ruft, ohne Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand, auf seine schmerzende Wange. Mitte Juli ‘46 singt er im Friedrichstadtpalast auf einer Kundgebung gegen die Franco-Diktatur in Spanien. Hans Kahle, ein ehemaliger Kommandeur der Internationalen Brigaden, spricht zu den Versammelten. (Regie: Beifall) Dann tritt Busch auf die Bühne, weißes Hemd, dunkle Jacke.

Regie: „Abschied von Spanien“ (Vorspiel)

Erzählerin: SWR2 MANUSKRIPT

Er zieht die Jacke aus, krempelt die Ärmel hoch und steht vor seinen Zuhörern wie damals im spanischen Bürgerkrieg.

Regie: Lied weiter.

Zitator: Man muß sich vorstellen: Die Stadt lag in Trümmern. Aber es war eine riesige Menschenmenge in dem Saal und eine große Begeisterung. Busch fiel es schwer zu singen, denn er hatte eine Gesichtslähmung. Aber er war wieder der alte: kämpferisch und unverwüstlich.

BitteErzählerin: beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung Im August und Verbreitung ‘46 erfüllt bedarf sich für der Ernst ausdrüc Buschklichen ein Genehmigung alter Traum. Oberstleutnantdes Urhebers bzw. Sergej des SWR. Tulpanow macht ihn zum Chef eines eigenen Musikverlages: "Lied der Zeit".

Zitator: Sowjetische Militärverwaltung in Deutschland. Propagandaleitung, Berlin-Karlshorst, Ehrenfelsstraße 12 Lizenz an die Herren Ernst Busch und Gerhard Schwarz verliehen, für das Recht, Grammophon- Platten herzustellen.

Erzählerin: Schon damals hat Busch die Idee für eine Chronik seines Jahrhunderts in Liedern Aber im Berlin der Nachkriegszeit sind die Bedingungen zur Herstellung von Schallplatten nicht gerade günstig. Busch entdeckt einige Maschinen in der zerstörten Plattenfirma "Tempo" in Potsdam-Babelsberg. Auf abenteuerliche Weise muß Material beschafft werden. Frieda Knoop, Buchhalterin:

Zitatorin: Man mußte sich über Vorschriften hinwegsetzen. Oft stand man mit einem Bein im Gefängnis, denn die Produktion mußte laufen. Die Materialien waren aber in der SWR2 MANUSKRIPT

sowjetischen Zone nicht zu bekommen. Kupfer, zum Beispiel. Wir holten es aus dem Westen, obwohl es streng verboten war.

Erzählerin: Busch wohnt noch immer im amerikanischen Sektor. Das Büro der Plattenfirma befindet sich unter den Linden, dann in der Taubenstraße im sowjetischen Sektor. Bald kommt noch ein zweiter Betrieb zur Plattenpressung in Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge dazu. Die Neuaufnahmen werden im Haus des Rundfunks an der Masurenallee produziert.

Regie: Busch singt: „Mark Brandenburg“

Erzählerin: Busch will sein Repertoire erweitern und sucht nach neuen Liedern. Bitte beachten Sie: Das Manuskript Er wendet ist ausschließlich sich an seine zumFreunde persönlichen, Paul Dessau privaten und Gebrauch Hanns Eisler bestimmt. in den Jede USA. weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR.

Zitator: Lieber Ernst, ich schicke Dir drei Lieder, die ich Dir in alter Freundschaft gewidmet habe. Ich kann nun unmöglich von hier aus feststellen, was paßt und was nicht paßt. Ich habe die einfachsten ausgesucht ... Hanns Eisler.

Regie: Busch singt weiter: „Mark Brandenburg“

Erzählerin: Schon im Mai 1947 richtet Busch auf Anraten des kaufmännischen Direktors zwei Produktionsstrecken ein: "Amiga" steht für Tanz- und Unterhaltungsmusik, unter dem Namen "Eterna" erscheint ernste Musik. In dieser Rubrik veröffentlicht er auch die eigenen Aufnahmen.

Zitator: Mir berichten Händler, daß, da zuerst die Mitnahme von Busch-Platten verlangt wurde, das Publikum diese Platten unmittelbar nach dem Kauf zerbrach und als Altmaterial für weitere Amiga Platten zurückgab. Der Absatzleiter. Erzählerin: SWR2 MANUSKRIPT

Es ist die Zeit der Capri-Fischer und des Jazz. Die Leute wollen nicht an die Vergangenheit erinnert werden, sondern vergessen und sich amüsieren. Ohne die Amiga-Platten wäre die neue Firma schnell bankrott gewesen. Manfred Wekwerth, Regieassistent bei Brecht:

O-Ton Manfred Wekwerth: Busch war der einzige Kapitalist in der DDR und war auch schonungslos und hart, ging nachts Buntmetall klauen für seine Schallplattenproduktion. Bevor ich zum BE kam, kaufte ich mir die Eterna-Jazz-Platten. ... Busch finanzierte mit diesen Platten seine politischen Platten.

Erzählerin: Busch singt Seemannslieder. Für das gehobene Publikum nimmt er Klassiker- Interpretationen in sein Repertoire auf.

Bitte beachten Der „Barrikaden-Tauber“ Sie: als Kunstlied-Sänger: spielerisch, leicht, unsentimental. Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Regie: Busch singt: „Bauern unter der Linde“

Erzählerin: Ernst Busch ist fünfzig geworden. Die Regierung der DDR hat ihm den Nationalpreis verliehen. Er ist jetzt ordentliches Mitglied der Akademie der Künste, und arbeitet wie ein Besessener.

O-Ton Manfred Wekwerth: Busch blieb eigentlich, was sein ungeheurer Vorteil war, trotz des kometenhaften Aufstiegs als Sänger, als Schauspieler, blieb er im Grunde genommen ein Arbeiter im wahrsten Sinne, denn er hatte in seinem Keller eine Drehbank und wenn er schlechte Laune hatte, ging er in den Keller arbeiten und lud sich wieder auf.

Erzählerin: 1951 übersiedelt Ernst Busch mit Margarete Körting, seiner Lebensgefährtin, von Wilmersdorf im Westen nach Treptow im Osten . Später wohnt er dann in Pankow. Es ist die Zeit des kalten Krieges. Jahre des Mißtrauens und der Verleumdung beginnen. Getreu der Stalinschen Devise sind die Genossen wachsam. Sie spüren Feinde auf, wenn es sein muß, in ihren eigenen Reihen. SWR2 MANUSKRIPT

Ernst Busch hängt in seinem Arbeitszimmer den Spruch auf: „Gott schütze mich vor meinen Freunden. Meine Feinde übernehme ich selbst.“

Regie: Lied „Der schlimmste Feind“

Erzählerin: In der Tschechoslowakei wird zu dieser Zeit ein Schauprozeß vorbereitet, der mit der Hinrichtung führender Kommunisten endet. Soweit geht Ulbricht nicht. Er veranlaßt 1951 die Gründung der Staatlichen Kommission für Kunstangelegen-heiten. Sie soll darüber wachen, daß "die Kultur nicht, in der irrigen Absicht oder unter dem Vorwand, etwas vollkommen Neues zu schaffen, den Bruch mit dem klassischen Erbe“

Bitte beachtenvollzieht. Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere VervielfältigungDie Normen und Verbreitung dafür sind bedarf eng und der absurd.ausdrüc klichenKünstler Genehmigung wie Brecht, des Busch, Urhebers Eisler bzw. und des viele SWR. andere müssen sich rechtfertigen. Die Formalismus-Debatte beginnt, ein Machtkampf, ausgetragen auf dem Feld der Kunst.

Regie: Busch singt: „Denk daran, Marlene“

Erzählerin: Busch muß seine Platten der Kunstkommission zur Prüfung vorlegen. Das Lied, auf die Melodie von "Lili Marleen", wird angegriffen, weil er - so der Vorwurf - einen "Nazi-Schlager" benutzt hätte.

Regie: Lied weiter

Erzählerin: Ein anderes Stück wird "wegen extremer Betonung rhythmischer Elemente“ kritisiert. Das Singen klassischer Lieder solle er denen überlassen, die dafür ausgebildet sind und über ein Diplom verfügen.

Regie: Busch singt: „La Marmotte“

SWR2 MANUSKRIPT

Erzählerin: Im Rundfunk werden keine Titel von Busch mehr gespielt. Die Intendanten gehen sogar soweit, die Bänder mit seinen Liedern zu vernichten.

Regie: Cello: „Lied von der Jaramafront“ unter folgenden Text.

Erzählerin: Anfang April 1953 wird seine Plattenfirma "Lied der Zeit" enteignet und in Volkseigentum übernommen. Busch muß den Verlag verlassen. Man wirft ihm Sektierertum, sogennannten Proletkult und Rechtsopportunismus vor. Einige übereifrige Mitglieder der Kunstkommission beschuldigen ihn sogar, er habe Volkseigentum vernichtet. Sie leiten eine Untersuchung gegen ihn ein.

BitteZitator: beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere VervielfältigungLieber Busch,und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. wie ich höre, macht man Ihnen einen Vorwurf daraus, daß Sie schadhafte Platten vor Ihrem bedauerlichen Weggang aus dem ”Lied der Zeit” vernichtet haben. Ich jedenfalls danke Ihnen dafür, daß Sie Platten und Lieder von mir, die technische und künstlerische Fehler enthielten, entfernten... Mit nochmaligem Dank Ihr Brecht

Erzählerin: Der Volkskammerabgeordnete Karl Kleinschmidt wendet sich 1953, auf dem Höhepunkt der Kampagne gegen Ernst Busch, in einem Brief an Otto Grotewohl: Zitator: Hochverehrter Genosse Ministerpräsident! Es hat sich so gefügt, daß ich der letzte war, der mit unserem teuren Genossen Friedrich Wolf kurz vor seinem Ableben sprechen konnte... Es waren Worte ernster Sorge um die Entwicklung der Kunst in unserer Republik, Worte des Zornes über die Staatliche Kunstkommission, Worte des Zorns über die Behandlung, die ... Ernst Busch durch die Staatliche Kunstkommission widerfahren ist.

Erzählerin: SWR2 MANUSKRIPT

Doch Ernst Busch gibt nicht auf. Er wehrt sich auf seine Weise. Er lädt drei der eifrigsten Verfechter für eine "nationale Volkskunst und die Reinerhaltung des klassische Erbes", Alexander Abusch, Hans Rodenberg und Wilhelm Girnus, zu sich nach Hause ein, um mit ihnen gemeinsam etwas Besonderes zu hören. Die Volksrepublik China steht damals sehr hoch im Kurs und alles, was von dort kommt, gilt als richtungsweisend, auch in der Kunst.

O-Ton Manfred Wekwerth: Er lud die drei zu sich ein, spielte ihnen ein Lied vor und sagte, das wäre direkt aus China gekommen und das sei für ihn der Beweis einer großen Volkstümlichkeit und die hörten sich das an und waren hell begeistert... Nachdem sie ihm gratuliert hatten zu seiner Wandlung, sagte er ihnen, das sei die Nationalhymne rückwärts gespielt... Und das war für die drei eine der größten Blamagen, und wir haben Tränen gelacht Bitte beachtennatürlich Sie: darüber. Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Erzählerin: Die Staatliche Kunstkommission kann zwar den Sänger Ernst Busch mundtot machen. Sie kann jedoch nicht verhindern, daß Intendanten wie und den Schauspieler Ernst Busch an ihren Theatern beschäftigten.

Inge Keller:

O-Ton : Ernst Busch, mein Jago, ich seine Emilia, in Shakespeares "Othello" in der Regie von Wolfgang Heinz am Deutschen Theater, etwa 1952, 53. Ich war jung, schön und von des Gedankens Blässe wenig angekränkelt. Busch war für mich eine heldische Gestalt... Ich wagte kaum zu atmen in seiner Gegenwart, natürlich nicht. Zu den Proben erschien der Busch vorerst mit einem Stapel, einem Riesenstapel, hinter dem er fast verschwand, denn er war ja nicht sehr groß, er war nicht klein, aber er war nicht sehr groß. Und zwar schleppte er an Übersetzungen, die verschiedensten Übersetzungen von Shakespeares "Othello". Ich weiß nicht, wie lange gesessen, gestritten wurde, der Busch, um jeden Satz, um jedes Wort...... und ich dachte, mein Gott, wann geht‘s nun endlich los. Ich wollte ja meinen Text aufsagen.

Erzählerin: SWR2 MANUSKRIPT

Den Jago in "Othello" hatte Ernst Busch vor fünfundzwanzig Jahren schon einmal gespielt, am Anfang seiner Schauspielerlaufbahn an der Kieler Bühne. Damals war er eigentlich bloß neugierig darauf, wie Theater funktioniert, und wurde auf der Stelle engagiert.

O-Ton Ernst Busch: Und ich kam nach Hause und sagte zu meinem Vater: Ich bin jetzt am Stadttheater. Da sagte er: Deinen Namen brauchste jedenfalls nicht zu ändern. Und dann habe ich da alle Klassiker gespielt. Es ist nämlich ein Irrtum, ich habe nie Proleten gespielt. Ich habe den ‘Mark Anton’ gespielt, ich habe den ‘alten Fritz’ gespielt, ich habe ‘Sommernachtstraum’, alles, den ‘Don Manel’, ‘Don Cäsar’. Ich habe nur Klassiker gespielt in den ersten Jahren. Und vielleicht ist das ganz gut, wenn sich die Jugend ihren Brägen erstmal vollfüllft mit dreißig klassischen Rollen. Dann kann sie auch gute Proleten spielen.

O-Ton Inge Keller: Bitte beachten Sie: Das ManuskriptIrgendwann ist ausschließlich ging's dann zum endlich persönlichen, los, aber privatenes ging Gebrauchimmer noch bestimmt. nicht los, Jede weil weitere der Busch Vervielfältigungjeden Satz und kaute,Verbreitung wiederum bedarf verglich der ausdrüc mitklichen `ner andern Genehmigung Übersetzung, des Urhebers zehnmal bzw. kaute, des SWR.suchte, unwirsch, immer die Baskenmütze auf dem Kopf. Und wenn er verärgert war, schob er die Baskenmütze nach vorne ins Gesicht, sagte Mahlzeit und verließ die Probe. Dann lief alles hinter ihm her: Aber Ernst, aber Ernst, komm doch, komm doch. Kümmerte er sich nicht drum. Wenn er verärgert war, ging er weg, basta. So waren die Proben also recht zäh und er probierte absolut im Alleingang. Irgendwann faßte ich Mut und meinte ganz leise: Ich käme nicht zum Probieren. Worauf der Busch mich angrinste und sagte. Warum läßt du dir das gefallen?... Erzählerin: Heinar Kipphardt, Chefdramaturg am Deutschen Theater, entwickelt für die Figur des Jago eine Rollenkonzeption, die speziell auf Busch zugeschnitten ist.

Zitator: Othello liebt an ihm sein sympathisch, grobschlächtiges Wesen, seinen landsknechthaften Zynismus, seine plebejische Klugheit, seine gefühlskarge Verläßlichkeit.

O-Ton Inge Keller: Busch und Wolfgang Heinz waren zwei Berserker. In ein Ohr brüllte der Busch, in mein anderes Ohr brüllte der Heinz. Am Nachmittag hatte ich anzutanzen beim Busch und hatte mit ihm unsere Szenen durchzugehen, das heißt, er benutzte alles und jedes, seine Frau, den Hund, die Bäume, jedweden Gegenstand benutzte er für seine Arbeit. Er war nicht eine Sekunde außerhalb seiner Arbeit... Der Text kam dann wirklich aus seinem Kopf, aus seinem Mund und war dann von einer Genauigkeit, von einer Klarheit, wie ich es nie wieder von einem Partner erlebt habe... SWR2 MANUSKRIPT

Die Premiere war ein großer Erfolg. Ich war stockheiser. Und Busch klopfte mir auf die Schulter und sagte: Na, Kleene, wenn de heiser bist, biste ganz gut. Das war ein Riesenkompliment in Liebe. Auch erst später verstanden.

Erzählerin: Am trifft Busch bei der Probe auf den jungen Manfred Wekwerth. Brecht wird ans Telefon gerufen und sagt zu seinem Regieassistenten: „Machen Sie weiter!“

O-Ton Manfred Wekwerth: Ich kannte Busch von den Liedern, persönlich nicht. Als junger Mensch ist man voller Selbstbewußtsein und respektlos natürlich, so daß ich ihm während der Probe und Brecht telefonierte, Vorschläge machte, wie ich mir das besser vorstellte mit dem Erfolg, daß ein furchtbarer Krawall losging. Wir brüllten beide Bitte beachtenund er mitSie: seiner Stimme, gegen die war kein ankommen. Er rannte von der Probe und Das Manuskriptman sagte ist ausschließlich mir, die Kollegen: zum persönlichen, Das ist Dein privaten Ende. DasGebrauch war‘s bestimmt. aber nicht. Jede Am weitere nächsten Tag Vervielfältigungwar er wiederund Verbreitung da und erkundigte bedarf der ausdrücsich ... klichenund tat Genehmigungso, als sei gar des nichts Urhebers gewesen bzw. und des fragte SWR. mich dann nach seinen Vorschlägen. So überlebte ich, und es begann eigentlich die Freundschaft zwischen uns.

Erzählerin: 1956 probt Brecht „Leben des Galilei“. Er hat nach reiflicher Überlegung Ernst Busch mit der Hauptrolle betraut, einen völlig anderen Typ als Charles Laugthon 1948 am Broadway in New York.

O-Ton Ernst Busch: Ich habe doch bei dem ‘Galilei’ dem Brecht das Leben schwer gemacht. Ich habe verschiedene Sachen gefunden, die gar nicht stimmen, zum Beispiel die Jupiterplaneten. Der Jupiter ist ein Planet. Was um ihn rumjauchzt, das sind Monde oder Trabanten. Ich habe ja schon in den zwanziger Jahren in der Arbeiterjugend alle Gestirne kennengelernt. Wir sind nach den Gestirnen spazierengegangen...

Regie: Ausschnitt aus der „Galilei“- Probe: Busch, Busch, Busch, das ist eine prinzipielle Frage. Sollen wir den Leuten einen Urania-Vortrag ..? Natürlich nicht! Dann können wir alles streichen, alles fallen lassen. Dann hätte ich das so nicht geschrieben.

O-Ton Ernst Busch: SWR2 MANUSKRIPT

Und nun saßen doch unten bei dem Brecht immer so zwanzig dreißig Leute, die zuschauten, aus Leipzig und anderswo. Nun stand er da. Und da sag ich: Das stimmt nicht. Der Stuhl ist die Erde und der Auf- und Untergang der Sonne ist ein Tag. Wenn ich aber den Stuhl um die Sonne herumbringe, dann muß ich dreihundertfünfundsechzig Tage erst mal drehen. Das gibt‘s gar nicht. Man muß den Stuhl einmal nur so um sich selber drehen. Das ist Tag und Nacht. Muß sofort geändert werden, muß sofort geändert werden.

Regie: Atmo „Galilei“- Probe

Erzählerin: Während Busch Theater spielt, bereitet er sein Comeback als Sänger vor. Er bedrängt Eisler, ihm für Texte von Brecht und Tucholsky neue Kompositionen zu liefern.

O-Ton Inge Keller:

Bitte beachtenKate Kühl Sie: war gestorben und der Busch suchte eine Partnerin, zum Jröhlen, wie er sagte. Das ManuskriptKurzum, ist ich ausschließlich hatte wieder zum anzutanzen persönlichen, und privaten Busch gabGebrauch mir seinen bestimmt. Corepetitor. Jede weitere Der spielte Vervielfältigungmir Lieder und Verbreitungvor, Schallplatten bedarf dervon ausdrüc Kate Kühlklichen (Sie Genehmigung singt was vor des). Urhebers bzw. des SWR. So und nun sollte ich das der Kate Kühl nachsingen. Das konnte ich nicht...

Erzählerin: Im Januar 1957 findet im Deutschen Theater eine Matinee statt. Vormittags elf Uhr, ausverkauftes Haus. Auf dem Programmzettel stehen Lieder von . Ernst Busch ist in Hochform. Gisela May ist nun die Partnerin.

O-Ton Gisela May: Er hat sich meine Lieder angehört, die ich jetzt, ohne daß ich sie mit einem Regisseur gearbeitet hätte, einfach so wie ich es mir gedacht habe, hab ich sie gesungen. Und bei einem Lied ist er zu mir gekommen, bei der Tucholsky Matinee und hat mir noch Tips gegeben, das war das Lied der Graben, wie ich besser mit dem Text umgehe und wie ich die musikalische Form noch besser gestalten kann...

Erzählerin: Februar 1957. Eine zweite Matinee. Busch ehrt Brecht. Wieder ist Gisela May dabei, auch auf den Gastspielreisen nach Italien und England.

O-Ton Gisela May: SWR2 MANUSKRIPT

Und das war ja zu einer Zeit, als das in der DDR eine Sensation war, in ein westliches Ausland zu fahren... Und so war das sehr schwierig. Aber wenn wir dann auf Reisen waren, stand natürlich Ernst, Ernstl, wie wir ihn nannten, Ernstl stand im Mittelpunkt der Matineen, er hatte den Hauptpart auch unseres Programms, ich umrankte es mit einigen Liedern...

Regie: Busch singt: „Erinnerung an die Marie A“. – Beifall

O-Ton Gisela May: Und er war aber immer wahnsinnig nervös vor Auftritten. Und das war natürlich in ihm drin, diese Angst, daß sich vielleicht in seiner Wange, die nicht so beweglich war wie ein unverletztes Stück Fleisch, daß sich da was ereignet. Er ist oftmals vor der Vorstellung mit dem Finger in den Mund gefahren und hat das wieder gelockert. Das waren sehr tragische Momente. Aber wenn er auf der Bühne war, war das alles vergessen. Dann hatte er einen direkten Draht zum Zuschauer, den ich erst Bitte beachtenwieder Sie:von ihm gelernt habe. Ich habe viel gelernt, indem ich ihm zugehört habe. Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Regie: Lied weiter, Ausschnitt aus der Brecht-Matinee

Erzählerin: Der Erfolg dieser Matineen im Ausland bleibt auch in der DDR nicht unbemerkt. Nun heißt es: Warum singt der Busch nicht mehr bei uns im Rundfunk? Und warum kann man keine Schallplatten von ihm kaufen?

Erzählerin: VEB Deutsche Schallplatte, hervorgegangen aus dem Verlag "Lied der Zeit" und die Akademie der Künste greifen nun einen Vorschlag Brechts von 1953 auf. Busch erhält den Auftrag, seine Lieder in einer eigenen Reihe innerhalb der Staatlichen Schallplattenfirma herauszugeben.

Regie: Atmo: Musikalische Probe

Erzählerin: Noch einmal sieht er die Verwirklichung seines Traumes greifbar nah: Sein Jahrhundert in und mit seinen Liedern zu dokumentieren. SWR2 MANUSKRIPT

Regie: Atmo: Musikalische Probe

Erzählerin: Er ist schon über sechzig, als er sich an die Arbeit macht. Nur durch Krankheit unterbrochen, entstehen bis zu seinem Tod dreizehn Platten-Alben: Lieder von Wedekind, Tucholsky, Mühsam, Klabund, Majakowski, Brecht, Becher und Kästner.

Regie: Cello: „Jaramafront“

Erzählerin: 1973 erfährt Ernst Busch eine Rehabilitierung. Franz Dahlem, seit dem spanischen Bitte beachtenBürgerkrieg Sie: ein treuer Gefährte, macht sich zum Fürsprecher. Honecker, seit kurzem Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere VervielfältigungGeneralsekretär und Verbreitung der SED, bedarf empfängt der ausdrüc den klichenSänger Genehmigung zu einem Gespräch des Urhebers unter vierbzw. Augen.des SWR.

Wenig später wird dem unbequemen Genossen - er ist jetzt dreiundsiebzig - das Parteibuch zurückgegeben.

O-Ton Manfred Wekwerth: Busch konnte schimpfen wie kein anderer, Busch konnte beleidigen wie kein anderer. Von ihm stammt der berühmte Satz: Alle Politbüromitglieder sind Arschlöcher. ... Zu Ulbricht hatte er keinen Draht, und der hatte auch Angst vor Busch. ... Busch hatte einen Preis bekommen und die Weigel und wir alle auch, und wir gingen zum Roten Rathaus. Und da ist ja der große Aufgang, und Ulbricht stand oben und begrüßte die Gäste und sah Busch unten kommen und konnte nicht mehr entweichen, was er gern getan hätte. Er mußte also Busch empfangen und sagte: Nu, Genosse Busch, wie geht's denn? Und Busch gab ihm nicht die Hand, sondern ging vorbei und sagte: Schlecht, schlecht!, und zog weiter...

Regie: Busch singt „Jaramafront“

O-Ton Eva Kemlein: Das letzte Mal war ich draußen bei ihm in Niederschönhausen, da war Irene in Kiel, da wurde eine Ausstellung eröffnet und er fuhr schon nicht mehr mit, weil er nicht mehr gesund war. Und da gingen wir in den Garten bei ihm, hatte er an der Mauer, das Grundstück geht ja direkt an den Friedhof ran, eine kleine Leiter und da stieg er rauf und sagte: Guck mal, da werde ich bald liegen...

Regie: Busch singt das Lied der Jaramafront (leise einspielen) Cello übernimmt die Melodie. SWR2 MANUSKRIPT

Erzählerin: Den Platz hat er sich selbst gesucht, eine Stelle an der Friedhofsmauer. Seiner dritten Frau Irene - er ist mit ihr seit 1964 verheiratet - erteilt Busch genaue Anweisungen für die Trauerfeier. Reden dürfen an seinem Grab nicht gehalten werden. Er bestimmt auch das Lied, das gespielt werden soll.

Regie: Cello weiter mit „Jaramafront“

Erzählerin: Zur Beerdigung im Juni 1980 sind einige hundert Leute gekommen. Der Friedhof ist weitläufig abgesperrt. Die von ihm Abschied nehmen wollen, müssen

Bitte beachtensich ausweisen. Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere VervielfältigungDann fährt und Verbreitungeine schwarze bedarf Limousine der ausdrüc vor.klichen Erich Genehmigung Honecker steigt des ausUrhebers und verneigt bzw. des sich SWR. am Grab. So wird die Totenfeier doch noch ein Staatsbegräbnis. Über den stillen Pankower Friedhof hallt, von einer Militärkapelle intoniert, das Lied von der Jarama-Front.

Regie: Absage (auf Lied, gespielt vom Cello)

ABSAGE: Der rote Orpheus SWR2 MANUSKRIPT

Ernst Busch, Sänger und Schauspieler

Feature von Renate Beckmann

Es sprachen: Dieter Mann, Uta Prelle, Werner Rehm, Katja Teichmann

Im Original-Ton hörten Sie: Ernst und Eva Busch, Inge Keller, Eva Kemlein, Bitte beachten Sie: Gisela May und Manfred Wekwerth Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR.

Ton: Venke Decker, Peter Kainz Regie-Assistenz: Katrin Martin Regie: Angelika Perl

Redaktion: Dieter Jost

Eine Produktion der Feature-Abteilung des SFB-ORB mit dem Nordeutschen Rundfunk 1999.