Abwassersatzung Der Samtgemeinde Rodenberg
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Abwassersatzung der Samtgemeinde Rodenberg Aufgrund der §§ 6,8 und 40 der Niedersächsischen Gemeindeordnung i.d.F. vom 22.06.82 (Nieders. GVBl. S. 229), zuletzt geändert durch Artikel I des Gesetzes vom 09.09.93(Nds.GVBl. S. 359) , in Verbindung mit den §§ 148,149 des Niedersächsischen Wassergesetzes i.d.F. vom 20.08.1990 (Nieders. GVBl. S. 371), zuletzt geändert durch das Gesetz vom 27.06.92 (Nds.GVBl. , S. 183), hat der Rat der Samtgemeinde Rodenberg in seiner Sitzung am 15.03.1995 und am 26.02.1997(1. Änderung) folgende Satzung beschlossen; I. Allgemeine Bestimmungen § 1 Allgemeines (1) Die Samtgemeinde Rodenberg betreibt nach Maßgabe dieser Satzung zur Beseitigung des in ihrem Entsorgungsgebiet anfallenden Abwassers a) eine rechtlich selbständige Einrichtung zur zentralen Abwasserbeseitigung, b) eine rechtlich selbständige Einrichtung zur dezentralen Abwasserbeseitigung als jeweils eine öffentliche Einrichtung (2) Die Abwasserbeseitigung erfolgt mittels zentraler Kanalisations- und Abwasserbehand- lungsanlagen im Trenn- und/oder Mischverfahren (zentrale Abwasseranlagen) oder mit- tels Einrichtungen und Vorkehrungen zur Abfuhr und Behandlung von Abwasser einschl. Fäkalschlamm (dezentrale Abwasseranlagen). (3) Art, Lage und Umfang der öffentlichen Abwasseranlagen sowie den Zeitpunkt ihrer Her- stellung, Erweiterung und Sanierung bestimmt die Samtgemeinde im Rahmen der ihr ob- liegenden Abwasserbeseitigungspflicht. § 2 Begriffsbestimmungen (1) Die Abwasserbeseitigung im Sinne dieser Satzung umfaßt das Sammeln, Fortleiten, Be- handeln, Einleiten, Versickern, Verregnen und Verrieseln von Abwasser sowie die Entwäs- serung von Klärschlamm im Zusammenhang mit der Abwasserbeseitigung und die Besei- tigung des in Hauskläranlagen anfallenden Schlamms und des in abflußlosen Gruben ge- sammelten Abwassers, soweit die Samtgemeinde abwasserbeseitigungspflichtig ist. (2) Abwasser im Sinne dieser Satzung ist Schmutzwasser und Niederschlagswasser. Schmutzwasser ist a) daß durch häuslichen Gebrauch verunreinigte Wasser (häusliches Abwasser), b) daß durch gewerblichen, industriellen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch ver- unreinigte oder sonst in seinen Eigenschaften veränderte Wasser (nichthäusliches Abwas- 2 ser). Ausgenommen ist das durch landwirtschaftlichen Gebrauch entstandene Abwasser, das dazu bestimmt ist, auf landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzte Böden aufgebracht zu werden. Niederschlagswasser ist das aufgrund von Niederschlägen aus dem Bereich von bebau- ten und befestigten Flächen abfließende Wasser. Als Abwasser gilt auch jedes sonstige in die Kanalisation eingeleitete Wasser. (3) Grundstück im Sinne dieser Satzung ist das Grundstück im Sinne des Grundbuchrechtes. (4) Grundstücksentwässerungsanlagen sind alle Einrichtungen zur Abwasserbeseitigung, so- weit sie nicht Bestandteil der öffentlichen Abwasseranlage sind. (5) Die öffentlich zentralen Abwasseranlagen enden an der Grenze des zu entwässernden Grundstücks. Sofern für die Schmutzwasserkanalisation ein Kleinpumpwerk auf dem Grundstück hergestellt wird, endet die Anlage am Pumpwerk. (6) Zur öffentlichen zentralen Abwasseranlage gehören insbesondere a) das gesamte öffentliche Entwässerungsnetz einschließlich aller technischen Einrichtun- gen wie (je nach den örtlichen Verhältnissen) das Leitungsnetz mit getrennten Leitun- gen für Schmutzwasser und Niederschlagswasser (Trennverfahren) oder/und die ge- meinsame Leitung für beide Abwasserarten (Mischverfahren), die Anschlußleitungen, Reinigungsschächte, Pumpstationen und Rückhaltebecken und Kleinpumpwerke auf dem Grundstück. b) alle Einrichtungen zur Behandlung des Abwassers, das sind Klärwerke und ähnliche An- lagen, die im Eigentum der Gemeinde stehen, sowie von Dritten hergestellte und unter- haltene Anlagen, deren sich die Gemeinde bedient und zu deren Unterhaltung sie bei- trägt. c) offene und verrohrte Gräben und Wasserläufe, die zur Aufnahme der Abwässer dienen. (7) Zur öffentlichen dezentralen Abwasseranlage gehören alle Vorkehrungen und Einrichtun- gen für Abfuhr und Behandlung von Abwasser aus abflußlosen Gruben und aus Kleinklär- anlagen einschließlich Fäkalschlamm außerhalb des zu entwässernden Grundstücks. (8) Zur privaten dezentralen Abwasseranlage gehören Kleinkläranlage und abflußlose Gru- ben auf den zu entwässernden Grundstücken. (9) Soweit sich die Vorschriften dieser Satzung auf den/die Grundstückseigentümer/in bezie- hen, gelten die Regelungen entsprechend auch für Erbbauberechtigte, Nießbraucher/innen und solche Personen, die die tatsächliche Gewalt über eine bauliche Anlage oder ein Grundstück ausüben. 3 § 3 Anschluß- und Benutzungszwang - Schmutzwasser (1) Jeder/Jede Grundstückseigentümer/in ist verpflichtet, sein/ihr Grundstück nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen an eine öffentliche Abwasseranlage anzuschließen, so- bald auf dem Grundstück Schmutzwasser auf Dauer anfällt. Wer Eigentümer/in eines Grundstücks, eines Gebäudes auf dem Grundstück oder eines Grundstücks- und Ge- bäudeteiles ist, ohne zum Anschluß verpflichtet zu sein, hat die zum Anschluß erforderli- chen Maßnahmen zu dulden. (2) Dauernder Anfall von Schmutzwasser ist anzunehmen, sobald das Grundstück mit Ge- bäuden für den dauernden oder vorübergehenden Aufenthalt von Menschen oder für gewerbliche oder industrielle Zwecke bebaut ist oder mit der Bebauung des Grundstücks begonnen wurde. (3) Die Verpflichtung nach Abs. 1 richtet sich auf den Anschluß an die zentrale Abwasseran- lage, sobald die öffentliche Abwasserbeseitigungseinrichtung vor dem Grundstück be- triebsbereit vorhanden ist, sonst auf den Anschluß an die dezentrale Abwasseranlage. (4) Die Samtgemeinde kann den Anschluß an die zentrale Abwasseranlage verlangen, so- bald die Voraussetzungen des Abs. 3 nachträglich eintreten. Der/Die Grundstückseigen- tümer/in erhält eine entsprechende Mitteilung durch die Samtgemeinde. Der Anschluß ist binnen 3 Monaten nach Zugang der Mitteilung vorzunehmen. (5) Werden an einer Erschließungsstraße, in die später Entwässerungskanäle eingebaut werde sollen, Neubauten errichtet, so sind auf Verlangen der Samtgemeinde alle Einrichtungen für den künftigen Anschluß an die zentrale Abwasseranlage vorzubereiten und die erfor- derlichen Maßnahmen zu dulden. (6) Wenn und soweit ein Grundstück an eine öffentliche Abwasseranlage angeschlossen ist, ist der Grundstückseigentümer verpflichtet, alles anfallende Schmutzwasser - sofern nicht eine Einleitungsbeschränkung nach dieser Satzung besteht - der öffentlichen Abwasser- anlage zuzuführen. § 3 a Anschluß- und Benutzungszwang - Niederschlagswasser (1) Jeder/Jede Grundstückseigentümer/in ist verpflichtet, sein/ihr Grundstück nach Maßgabe der Bestimmungen in dieser Satzung an die öffentliche Abwasseranlage anzuschließen, soweit ein gesammeltes Fortleiten des auf dem Grundstück anfallenden Niederschlags- wassers erforderlich ist, um eine Beeinträchtigung des Wohles der Allgemeinheit zu verhü- ten. 4 (2) Wenn und soweit ein Grundstück bezüglich des Niederschlagswassers an eine öffentliche Abwasseranlage angeschlossen ist, ist der/die Grundstückseigentümer/in verpflichtet, sämtliches Niederschlagswasser, daß auf bebauten und befestigten Flächen anfällt, der öffentlichen Abwasseranlage nach Maßgabe dieser Satzung zuzuführen, soweit es nicht als Brauchwasser Verwendung findet. Sofern das Niederschlagswasser als Brauchwasser verwendet werden soll, bedarf es hierzu der Genehmigung der Samtgemeinde. § 4 Befreiung vom Anschluß- und Benutzungszwang-Schmutzwasser (1) Die Befreiung von Anschluß- und Benutzungszwang für Schmutzwasser kann auf Antrag ausgesprochen werden, wenn der Anschluß des Grundstücks an die öffentliche Abwas- seranlage für den/die Grundstückseigentümer/in unter Berücksichtigung der Erfordernisse des Gemeinwohls unzumutbar ist. Der Antrag ist schriftlich innerhalb von einem Monat nach der Aufforderung zum Anschluß bei der Samtgemeinde zu stellen. Für Befreiungsanträge gilt § 5 Abs. 2 entsprechend. Die Samtgemeinde kann bei Bedarf Unterlagen nachfordern. (2) Die Befreiung vom Anschluß- und Benutzungszwang kann unter dem Vorbehalt des jeder- zeitigen Widerrufs und auf eine bestimmte Zeit ausgesprochen werden. § 5 Entwässerungsgenehmigung (1) Die Gemeinde erteilt nach den Bestimmungen dieser Satzung eine Genehmigung zum Anschluß an eine öffentliche Abwasseranlage und zum Einleiten von Abwasser (Entwäs- serungsgenehmigung). Änderungen der Grundstücksentwässerungsanlage, der Entwäs- serungsgenehmigung zugrunde liegenden Abwasserverhältnisse oder des Anschlusses an die Abwasseranlage bedürfen ebenfalls einer Genehmigung. (2) Genehmigungen nach Abs. 1 sind von den Grundstückseigentümern/innen schriftlich zu beantragen (Entwässerungsantrag). (3) Die Samtgemeinde entscheidet, ob und in welcher Weise das Grundstück anzuschließen ist. Sie kann Untersuchungen der Abwasserbeschaffenheit sowie Begutachtungen der Grundstücksentwässerungsanlage durch Sachverständige verlangen, sofern dies zur Ent- scheidung über den Entwässerungsantrag erforderlich erscheint. Die Kosten hat der/die Grundstückseigentümer/in zu tragen. (4) Die Genehmigung wird ungeachtet privater Rechte erteilt und läßt diese unberührt. Sie gilt auch für und gegen die Rechtsnachfolger/innen der Grundstückseigentümer/innen. Sie ersetzt nicht Erlaubnisse und Genehmigungen, die für den Bau oder Betrieb der Grundstücksentwässerungsanlage nach anderen Rechtsvorschriften erforderlich sein soll- ten. (5) Die Samtgemeinde kann - abweichend von den Einleitungsbedingungen dieser Satzung - die Genehmigung unter Bedingungen