-Magazin Praxis
Matthias Krisch, Helen Gibson,Alexander Haas, Martin Heusinger, Christian Beck
Juli – Die perfekte Welle
Aktives Musizieren in der Klasse
it dem Stück Die perfekte Welle Ziel sollte sein, ein gemeinsames Me- Sound. Auch hier kann mit Rhythmen M der deutschen Band Juli ist es gut trum der Gruppe zu erhalten. Hilfreich vom Keyboard oder live gespielt unter- möglich, die ganze Klasse zum aktiven kann hier ein Pattern vom Keyboard stützt werden. Musizieren zu bewegen. Der Refrain sein, bei dem man das Tempo entspre- des Lieds geht sofort ins Ohr, das für chend der Klassensituation einstellen Schüler reduzierte Arrangement ist ab und verändern kann. Der Gesang der fünften Jahrgangsstufe gut zu be- Der zweite Schritt ist das Klatschen auf wältigen. die zweite und vierte Zählzeit. Als Hilfe Die gesangliche Schwierigkeit der Stro- könnten die Kinder „Sommer Sonne“ phe liegt in den Rhythmen der einzel- sprechen. Dabei wird auf die zweite nen Phrasen. Alle Textzeilen ähneln Vorplanung Silbe jeden Wortes geklatscht. sich rhythmisch, sind aber nicht gleich Um die rhythmische Bewegung zu stei- und lassen sich deswegen schwer exakt I Stunden 1 und 2: Rhythmische Übun- gern, gehen die Schüler in einem Kreis einprägen. Durch eine kleine Verände- gen, Gesang Refrain, Strophe, Bridge. nur auf halben Noten, also nur auf das rung der Zeilen hinsichtlich einer ein- I Stunden 3 und 4: Erarbeitung der Klatschen. Klappt dies, wird wieder auf heitlichen und vereinfachten Rhythmik Instrumentalbegleitung, die Viertel Pulsation gewechselt. Das kann dieses Problem aufgefangen wer- I Stunden 5 und 6: Fortsetzung der Sprechen und Klatschen kommt dann den. Eine Möglichkeit besteht darin, Instrumentalbegleitung wieder hinzu. Interessant wird das viele der vorgezogenen Sechzehntel- I Stunde 7: Zusammenführung von Ganze, wenn man nun zwei Kreise in Noten und Synkopen zu streichen, die Gesang und Instrumenten. Ablauf, entgegengesetzter Richtung laufen läs- gesamte Strophe somit in einer „gera- Gestaltung. st. Die eine Gruppe mit halben Noten, den“ Art zu singen. Natürlich können hier die Lernvoraus- die anderen in der Viertel Pulsation. I Die Rhythmen der (vereinfachten) setzungen und die Vorarbeit in der Die Schüler können nun zwischen Vier- Strophe werden mit einem Übungs- Klasse zu kürzeren Zeiten führen. tel- und Halbe-Schritten wechseln, soll- text gesprochen oder geklatscht ten aber dafür jeweils die Richtung än- durch Vormachen bzw. Nachmachen dern. So erfühlen die Schüler den erarbeitet. Warm-up Wechsel zwischen den verschiedenen I Der Refrain bietet gesanglich kaum Rhythmen. Dies ist auf drei Kreise er- Schwierigkeiten. Einzige Ausnahme Es beginnt mit einem rhythmischen weiterbar. Wenn jeder Kreis dabei mit stellt der öfters wiederkehrende Warm-up zum Off-Beat: Die Schüler den Händen unterschiedliche Körper- Sextsprung, der gesondert geübt stellen sich im Kreis auf und laufen klänge (Klatschen, auf die Brust klop- werden sollte. hintereinander in der Viertel-Pulsation. fen etc.) erzeugt, entsteht ein grooviger I Die Bridge lässt beim Singen kaum 10 26/2008 -Magazin Praxis
Foto: Dan Shirley
Pausen zum Atmen. Sie kann ver- mente) verteilt. Die Gruppeneinteilung Verbesserungsvorschläge positiv for- einfacht werden, indem die Klasse kann z. B. über das Ziehen von Textaus- muliert und fixiert werden. Nun kann in zwei Gruppen aufgeteilt wird, die schnitten erfolgen, wobei sich die mit Hilfe dieser Vorschläge in die zwei- in einer Form von call & response Schüler dann nach Strophen, Refrain te Übungsphase gegangen werden. abwechselnd singen. oder zeilenweise zuordnen können. Dies Nach der zweiten Präsentation der hat zur Folge, dass nicht immer die glei- Gruppenergebnisse sollten die Instru- chen Schüler die „coolen“ Instrumente mente zu einem Ensemble zusammen- Das Arrangement besetzen. zugefügt werden. Zunächst zählt die Nun sollte geübt werden. Die Lehrkraft Lehrkraft, später ein Schüler die einzel- Das Arrangement ist so aufgebaut, dass tritt in den Hintergrund und hilft bei nen Instrumente nacheinander ein, be- die Schüler in Gruppenarbeit an Statio- Problemen. Nach einer angemessenen ginnend z. B. mit den Rhythmus-Instru- nen mithilfe der Aktionskarten ihre Übungszeit sollte eine Präsentation der menten, anschließend Bass und die Stimme selbst erarbeiten können. Auf einzelnen Instrumentengruppen erfolgen. Keyboards. Das hat den Vorteil, dass je- die rhythmischen und gesanglichen Nach einem Feedback zum Vorgetra- de Gruppe sofort merkt, ob sie zu den Schwierigkeiten sind die Schüler durch genen, beginnt die zweite Übungspha- anderen passt. die Übungen vorbereitet, sodass dem se, in der Verbesserungen in Angriff ge- Nach dieser Übungsabfolge werden gemeinsamen Musizieren nichts mehr nommen werden. nacheinander alle Teile des Liedes (In- im Weg stehen sollte. Die Instrumenta- tro, Strophe, Bridge, Refrain) erarbeitet tionen auf den Aktionskarten sind nur und zusammengeführt. Zum Abschluss Vorschläge. Ablauf des Feedbacks der Unterrichtseinheit wird nun der Ge- Jede Stimme kann mit Hilfe von sang in die Instrumentalgruppen inte- Sprechtexten rhythmisch vorentlastet Die Beobachtungen werden über eine griert. Einer Aufführung steht nun werden. Anschließend werden die Kärtchenabfrage an der Tafel festgehal- nichts mehr im Weg. Schüler auf einzelne Stationen (Instru- ten. Dabei ist darauf zu achten, dass
Juli ist eine deutsche Rock- und Pop-Band, die pher für das Nutzen einer Chance, die sich nach 2001 von Eva Briegel, Jonas Pfetzing, Simon langem vergeblichen Hoffen ergibt. Nach der Triebel, Andreas Herde und Marcel Römer ge- Tsunami-Katastrophe in Südostasien im Dezem- gründet wurde. ber 2004 nahmen die meisten Radiosender den Die Single Die perfekte Welle erschien Ende Ju- Song aus dem Programm, da ihrer Meinung z
ni 2004 und hielt sich über ein halbes Jahr in nach der Text eine ungewollte Doppeldeutigkeit n a
den deutschen Single-Charts. Das Lied wurde erhalten hatte. b u h
zu einer Art Hymne der im Jahr 2004 aufkom- Die Songs der Band werden fast ausschließlich c S n
menden neuen Erfolgswelle deutschsprachiger von der Sängerin und den beiden Gitarristen a i t s
Liedtexte. verfasst. Die ersten drei Singles (Perfekte Welle, a b e
Der Text handelt von einem Surfer, der nach Geile Zeit und Regen und Meer) stiegen an die S : o
langem Warten auf eine zum Wellenreiten be- Spitze der deutschen Charts und hielten sich t o
sonders gut geeignete Welle trifft – eine Meta- dort teilweise mehrere Monate. Quelle: Wikipedia F
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Die perfekte Welle (Juli) Musik: Andreas Herde, Simon Triebel Text: Simon Triebel G K O C & H B M G Y N A M R E G L B U P C I S U M I M E : z i e w h c S , h c i e r r e t s Ö , d n a l h c s t u e D r ü f e t h c e R , I L U J N O I T I D E G K O C & H B M G Y N A M R E G L B U P C I S U M I M E y b 4 0 0 2 ©
12 26/2008 -Magazin Praxis G K O C & H B M G Y N A M R E G L B U P C I S U M I M E : z i e w h c S , h c i e r r e t s Ö , d n a l h c s t u e D r ü f e t h c e R , I L U J N O I T I D E G K O C & H B M G Y N A M R E G L B U P C I S U M I M E y b 4 0 0 2 ©
13 -Magazin Praxis
Warm-up zum Gesang
Die Rhythmen der Strophe können mit einem Übungstext vorbereitet werden:
Takte 4 – 8:
Takte 9 – 12:
Warm-up zu den Instrumenten
Gruppenteilung in der Bridge , I Y L N U J A N M O R I E T I G D L E B G U P K C O I C S U & M H I B M M E G : z i Y e N w A h c M S R , h E c i G e r L r e B t s U P Ö , C d I n S a l U h c G M s t I Gruppe 1 Gruppe2 K u e M O E D
Du stellst dich in den Sturm und schreist: Ich bin hier, ich bin frei! C r y ü b &
Alles was ich will ist Zeit! Ich bin hier, ich bin frei! f 4 e H t 0 B h Du stellst dich in den Sturm und schreist: Ich bin hier, ich bin frei. Ich bin hier, ich bin frei. 0 c 2 M e G R ©
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Bass/Gitarre
G D A E
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Ablauf: Intro Strophe Refrain Strophe Refrain Bridge Refrain (letzter Akkord bleibt liegen und klingt aus)
Drums
Crash-Becken Hihat Hänge-Toms Ride-Becken
Snare Hihat Bassdrum Stand-Tom Snare
I DerAchtelschlag auf die Zählzeit 2+ der Bassdrum kann auch weggelassen werden. Bassdrum I Alternative Instrumentierung: Hihat– Schellenkranz/Chicken-Shake Snare – Cajon Bassdrum – Conga/Djembe
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Keyboard/Stabspiele 1
Ablauf: Intro – Strophe – Refrain Strophe – Refrain Bridge – Refrain (letzter Akkord bleibt liegen und klingt aus)
fis
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Keyboard/Stabspiele 2
Ablauf: Intro – Strophe – Refrain Strophe – Refrain Bridge – Refrain (letzter Akkord bleibt liegen und klingt aus)
g a
Keyboard/Stabspiele 3
Ablauf: Intro – Strophe – Refrain Strophe – Refrain Bridge – Refrain (letzter Akkord bleibt liegen und klingt aus)
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