Frohnbügel Kulturweg Birkenhainer Straße 1 - Im Krombacher Landgericht

Die Waldabteilung „Birkenhain“ mit der Birken- Auf der gleichen Karte ist der Richtplatz vom Krom- hainer Straße auf der Spessartkarte des Elias bacher Landtgericht mit Galgen und zwei Rädern Hofmann von 1582. im Bereich des heutigen Schöneberg abgebildet. Birkenhainer Straße ist der Name eines seit vorgeschichtlicher Zeit benütz- ten überregionalen West-Ost Verkehrsweges über den zwischen Auf der Karte von 1728 ist der Hof Frohnbügel mit dem Text fronbüchler hoff dem h h: von Böneburg zugehörig. Davor ist die Birkenhainer Straße zu sehen. Am rechten Rand liegt der Geisselbacher Hanau und Gemünden am . Seinen Namen hat er von der Waldab- Schlag, eine Waldabteilung, die diesen Namen heute noch trägt. teilung „Birkenhain“ bei , in deren Nähe sich mehrere Wege- bündel zu einer Hauptroute in Richtung Osten vereinigen. Hügelgräber Vom Frohnbügel aus führt der europäische Kulturweg von der Birkenhai- und Ringwälle deuten auf ein hohes Alter ner Straße ins Krombacher Landgericht. Seit jeher war der Frohnbügel dieses Verkehrsweges hin. Im Mittelalter ein Hofgut der Abtei . Beim Namen wird er erstmals 1711 bei war die Birkenhainer Straße die wichtig- der Vergabe der Pacht an Barthel ste Ost-West-Querung für den Viehtrieb Stenger aus Geiselbach genannt. und für Handelstransporte, wie z.B. die Hier wurde Ackerbau und eine gro- der Frammersbacher Fuhrleute. Wie die ße Schäferei betrieben. Nach der meisten Altwege ist auch die Birkenhainer Säkularisation erlebte der Hof ein Straße eine Grenze: einst zwischen Mainz wechselvolles Schicksal, bis Georg Der Krombacher Kirchberg bildet mit der und Hanau – heute zwischen Bayern und Adam und Katharina Hessler von Pfarrkirche, dem Pfarrhaus und mit dem Geiselbach hierher zogen und 1905 Rathaus ein schönes Ensemble. Hessen. Die europäischen Kulturwege „An der Birkenhainer Straße“ erzählen die Gaststätte „Zur Waldesruh“ er- die Geschichte und Geschichten der Kul- öffneten. Ihre Nachfahren führen die Georg Adam und Katharina Heßler, die ersten Gaststätte noch heute. turlandschaft in und um die Dörfer an der Wirtsleute auf dem Frohnbügel Birkenhainer Straße. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts Der Kulturweg „Birkenhainer Straße 1“ setzte man einige Hoffnungen in widmet sich der Landschaft des Kromba- den Fremdenverkehr. Die Post- cher Landgerichts. Dieser Bezirk nahm karte von 1914 spricht vom „Kurort innerhalb des mainzischen Territoriums Frohnbügel“ und von „Kurgästen eine Sonderstellung ein. Während die Be- am Kaffeetisch“. Die Zielrichtung sitzrechte über die lokalen Höfe und die war dabei gut gewählt, denn tat- Das Blockhaus „Teufelsmühle“ im Tal des zugehörigen Bauern bei der Abtei Seligen- Omersbach, gemalt vom Geiselbacher sächlich war der Spessart bis Förster und Maler Eduard van de Weyer. stadt lagen, befand sich die Gerichtsbar- zum 1. Weltkrieg ein beliebtes keit in verschiedenen Händen, ab 1666 Ausflugsziel für „Kurgäste“, wie bei den Grafen von Schönborn. Lehnsherr des Bezirks - und damit der damals Touristen genannt wur- eigentliche Landesherr - war der Mainzer Kurfürst. Die komplizierte Struk- den, die sich mehr Luxus als nur tur brachte ständige Auseinandersetzungen mit sich, weswegen wir heute einen Wanderausflug leisteten. vergleichsweise viele historische Landkarten über diesen Bezirk verfügen, Als Spezialitäten werden der ei- so die folgende Karte des Krombacher Landgerichts von 1782, auf deren gene Apfelwein und die Milchkur westlichem Teil die zwei Schleifen des Kulturweges eingezeichnet sind. angeboten. Damals war frische Milch in den Rhein-Main-Städten Von Dörnsteinbach etwas besonderes, weswegen ausgehend erkunden man versuchte, Besucher mit Im Sie den Kulturweg diesem Hinweis auf den Frohn- Krombacher Landge- bügel zu locken. richt über zwei Schleifen. Die Nord- schleife (ca. 8 km) führt über die Teifelsmühle zum Frohnbügel und Birkenheimer Strasse is the name of a west-east traffic link across the Spessart über Omersbach zurück zum Start. Mts. that has been in use since prehistoric times. The name is derived from a forest section named »Birkenhain« (birch grove) near Geiselbach, close to where several Die Südschleife (ca. 9 km) bringt feeder roads from the west join to form the main road to the east. Megalithic tombs and prehistoric Sie zum Gerichtsplatz, an den circular walls are evidence of its old age. Like most old roads the Birkenhain Road also follows Krombacher Kirchberg und zurück a political border, once between Mainz and Hanau, and today between and . The European cultural pathway »Along the Birkenhain Road 1« offers you insights into the history of über das Hofgut Hauenstein. Fol- and stories related to the cultural landscape and its villages along the road. The north loop of the gen Sie der Markierung des gelben cultural pathway is about 6 km long. The south loop is 8 km long. Please follow the markers with EU-Schiffchens auf blauem Grund. the yellow-on-blue EU-boat. The former manor of Frohnhügel, once owned by Seligenstadt Abbey, is situated directly on the Birkenhain Road. The oldest reference to it is on a map dating from 1728. In 1905 a restaurant was opened there, still existing under its romantic name »Zur Waldesruh« Sieben Stationen führen durch die Kul- (»Peace of the Forest Inn«). turgeschichte im Krombacher Landge- C’est depuis des temps préhistoriques qu’il existe une route qui traverse le Spessart, richt an der Birkenhainer Straße: direction ouest-est, route qui est appelée »La grand-route de Birkenhain«. Le terme s’explique de la manière suivante: c’est près de Geisel-bach, dans un secteur forestier appelé »Birkenhain«, que convergeaient plusieurs petites routes venant de l’ouest pour former une Station 1: Dörnsteinbach - Kulturweg Im Krombacher Landgericht route principale menant vers l’est: la grand-route de Birkenhain. Les tumulus et les enceintes de mu- Station 2: Teufelsmühle - Vom Werden und Vergehen der drei Mühlen railles qui la longent en prouvent une grande vieillesse. Etant une vieille grand-route la Birkenhainer im Omersbachtal Strasse formait aussi une sorte de frontière: autrefois, entre l’archevêché de Mayence et le comté de Hanau, aujourd’hui, entre la Bavière et la Hesse. Les chemins culturels européens liés à la Birken- Station 3: Ehemaliger Gutshof und Gaststätte Frohnbügel hainer Strasse 1 vous montrent l’histoire, et vous parlent des historiettes, des villages longeant cette Station 4: Omersbach - Bildstöcke und das „Rosenberger-Haus“ grand-route. Le chemin culturel dispose de deux boucles d’une longueur d’environ 8 (nord) et 9 km Station 5: Krombacher Landgericht - Der historische Richtplatz am Schöneberg (sud). Suivez toujours le marquage du bateau jaune de l’Union européenne sur fond bleu. Le manoir de Frohnbügel est situé tout près de la grand-route de Birkenhain. Il appartenait à l’abbaye de Seli- Station 6: Krombacher Kirchberg - Ursprung von Kirche und Gemeinde genstadt et c’est en 1728 qu’il apparaît pour la première fois sur une carte. En 1905, une auberge y Station 7: Hofgut und Burgstall Hauenstein a éte´installée sous le nom de »Zur Waldesruh« (»Au repos forestier«), auberge qui existe toujours.

© Archäologisches Spessart-Projekt e.V. Der europäische Kulturweg Birkenhainer Straße 1 - Im Krombacher Weitere Informationen bei: Landgericht wurde realisiert im Rahmen des Projekts »Pathways to Cul- Archäologisches tural Landscapes« mit Förderung der Europäischen Kommission, der Spessart-Projekt e.V. Gemeinden Geiselbach, Krombach und Mömbris, Direktion für ländli- Schlossplatz 4 che Entwicklung Würzburg, Sparkasse - sowie mit Unterstützung der Vogelkundlichen Beobachtungsstation Untermain 63739 Aschaffenburg e.V. , Gasversorgung Main-Spessart, Fa. Müller Feinmecha- www.spessartprojekt.de Direktion für nik Frammersbach. Spessartkarte aus dem Pfinzing-Atlas, Staatsarchiv [email protected] ländliche Nürnberg (Nürnberger Karten und Pläne, Rep. 58, 230). Entwicklung Würzburg