Lokale Entwicklungsstrategie 2014-2020 Region -Strudengau

Miteinander gestalten. Zusammen wachsen.

Inhalte erstellt von LAG-Management Perg-Strudengau (Gesamtleitung) Dr. Markus Pöcksteiner (Moderationen) PROJECTS4 Müller-Murauer OG (Zusammenfassung, Verschriftlichung)

Geschäftsstelle der LAG Perg-Strudengau Schlossberg 1/12 A-4391 im Strudengau Tel. 07260/45255 Fax: 07260/45255-4 [email protected] www.pergstrudengau.at

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Inhaltsverzeichnis 1. Beschreibung der Lokalen Aktionsgruppe 5 1.1. Festlegung des Gebiets und Beschreibung der Gebietscharakteristik 5 1.2. Angaben zur Bevölkerungsstruktur 6 2. Analyse des Entwicklungsbedarfs 7 2.1. Beschreibung der Region und der sozioökonomischen Lage (Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik, März 2014) 7 2.1.1. Bevölkerung mit Hauptwohnsitz 7 2.1.2. Beschäftigungsstruktur 9 2.1.3. Wirtschaftsleistung und –entwicklung 10 2.2. Reflexion und Erkenntnisse aus der Umsetzung von LEADER in der Periode 2007-2013 12 2.3. SWOT-Analyse der Region 13 2.4. Darstellung der lokalen Entwicklungsnotwendigkeiten 19 3. Lokale Entwicklungsstrategie 21 3.1. Aktionsfeld 1: Wertschöpfung 21 3.1.1. Auswahl der Aktionsfelder und Beschreibung der Ausgangslage (Status quo) 21 3.1.1.1. Regionales Tourismus- und Freizeitangebot aufwerten 21 3.1.1.2. Land- und Forstwirtschaft stärken 21 3.1.1.3. Wirtschaft stärken 22 3.1.2. Grundstrategie bzw. strategische Stoßrichtung in den Aktionsfeldthemen 22 3.1.3. Angestrebte Resultate am Ende der Periode (2023) 24 3.1.4. Erfolgsindikatoren Aktionsfeld 1 24 3.1.5. Aktionsplan zum Aktionsfeld 1 25 3.1.6. Beschreibung von Kooperationsaktivitäten 28 3.1.7. Zusammenfassende Darstellung in der Wirkungsmatrix 29 3.2. Aktionsfeld 2: Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe 33 3.2.1. Auswahl der Aktionsfelder und Beschreibung der Ausgangslage (Status quo) 33 3.2.1.1. Regionale Kulturlandschaft schützen 33 3.2.1.2. Kulturerbe erhalten und vermitteln 33 3.2.2. Grundstrategie bzw. strategische Stoßrichtung in den Aktionsfeldthemen 33 3.2.3. Angestrebte Resultate am Ende der Periode (2023) 34

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3.2.4. Erfolgsindikatoren Aktionsfeld 2 35 3.2.5. Aktionsplan zum Aktionsfeld 2 35 3.2.6. Beschreibung von Kooperationsaktivitäten 38 3.2.7. Zusammenfassende Darstellung in der Wirkungsmatrix 39 3.3. Aktionsfeld 3: Strukturen und Funktionen des Gemeinwohls 42 3.3.1. Auswahl der Aktionsfelder und Beschreibung der Ausgangslage (Status quo) 42 3.3.1.1. Regionale Erzeugnisse vermarkten und Nahversorgung sichern 42 3.3.1.2. Öffentliche Struktur sichern 42 3.3.2. Grundstrategie bzw. strategische Stoßrichtung in den Aktionsfeldthemen 42 3.3.3. Angestrebte Resultate am Ende der Periode (2023) 43 3.3.4. Erfolgsindikatoren Aktionsfeld 3 44 3.3.5. Aktionsplan zum Aktionsfeld 3 44 3.3.6. Beschreibung von Kooperationsaktivitäten 46 3.3.7. Zusammenfassende Darstellung in der Wirkungsmatrix 47 3.4. Aktionsfeld IWB – Für diese Strategie nicht zutreffend! 3.5. Aktionsfeld ETZ – Für diese Strategie nicht zutreffend! 3.6. Berücksichtigung der Ziele der Partnerschaftsvereinbarung STRAT.AT und LE2020 50 3.7. Berücksichtigung der bundeslandrelevanten und regionsspezifischen Strategien 52 3.7.1. Berücksichtigung der „Thematischen Perspektiven 2020“ der Region Mühlviertel 52 3.7.2. Bundeslandrelevante Strategien 53 3.8. Erläuterung der integrierten, multisektoralen und innovativen Merkmale der Strategie 53 3.9. Beschreibung geplanter Zusammenarbeit und Vernetzung 55 4. Steuerung und Qualitätssicherung 57 4.1. Beschreibung der Vorkehrungen für Steuerung, Monitoring und Evaluierung der Strategie-und Projektumsetzung inkl. Reporting an die Verwaltungsbehörde und Zahlstelle 57 5. Organisationsstruktur der LAG 58 5.1. Rechtsform der LAG 58 5.2. Zusammensetzung der LAG 58 5.3. LAG-Management 59

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5.4. Projektauswahlgremium 60 5.5. Ausschluss von Unvereinbarkeiten und Interessenskonflikten 61 6. Umsetzungsstrukturen 63 6.1. Arbeitsablauf, Zuständigkeiten und Entscheidungskompetenzen 63 6.2. Auswahlverfahren von Projekten 64 6.2.1. Projektauswahlverfahren 64 6.2.2. Projektauswahlkriterien 67 6.2.3. Fördersätze 68 6.3. Darstellung der Entscheidungstransparenz 69 7. Finanzierungsplan 70 7.1. Eigenmittelaufbringung der LAG 70 7.2. Budget für Aktionsplan 70 7.3. Budget für Kooperationen 70 7.4. Budget für LAG-Management und Sensibilisierung 71 7.5. Herkunft des Budgets für Projekte der LAG 71 8. Erarbeitung der Entwicklungsstrategie 72 9. Abkürzungsverzeichnis 73 10. Beilagen 74

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1. Beschreibung der Lokalen Aktionsgruppe Die Lokale Aktionsgruppe Perg-Strudengau wurde im Jahr 2001 anlässlich der oberösterreichischen Landesausstellung in gegründet und hat ihren Sitz im dortigen Stift Waldhausen. Im Rahmen des LEADER-Programms 2000-2006 konzentrierte sich die Region auf die kulturtouristische Ausrichtung unter dem Leitthema „Kulturtouristische Angebotsnetzwerkbildung – ländlicher Raum – urbaner Raum – ländlicher Raum“. Im Zuge der Zusammenarbeit mit dem Museumsland Donauland Strudengau, dem Kulturforum Donauland Strudengau sowie dem Naturpark Mühlviertel wurden regionale Potentiale durch gemeinde- und regionsübergreifende Zusammenarbeit genutzt. Die jahrhundertelange Geschichte, ausgeprägte Kultur und landschaftliche Natürlichkeit zählen zu den Stärken des Strudengaus, welche herangezogen wurden um sich während der Periode LEADER+ als lebenswerte und touristisch attraktive Region zu präsentieren. Insgesamt 18 Gemeinden waren in der Förderperiode 2007- 2013 Teil der zu diesem Zeitpunkt noch als „LEADER-Region Strudengau“ bezeichneten LAG. Mit Fokus auf die Stärkung regionaler Landwirtschaft und Sicherung der Nahversorgung wurden zahlreiche Projekte entwickelt und umgesetzt. Im Zuge der LEADER-Periode 2014-2020 vergrößert sich die Region um weitere sechs Kommunen und zählt somit 24 Mitgliedsgemeinden (siehe folgende Abbildung, dunkel eingefärbte die sechs neuen Gemeinden).

1.1. Festlegung des Gebiets und Beschreibung der Gebietscharakteristik Die Region Perg-Strudengau verfügt über eine Gesamtfläche von 523 km², sie erstreckt sich rund 38 Kilometer in Ost-West-Richtung entlang der Donau, ihre Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 17 Kilometer. Jede der 24 Mitgliedsgemeinden der Region zählt weniger als 30.000 EinwohnerInnen, weshalb diese lt. EU-Grundverordnung Nr. 1305/2013 als „ländliche Gebiete“ kategorisiert werden und dem Geltungsbereich des „Programms für ländliche Entwicklung in Österreich 2014-2020“ entsprechen. Die Karte zeigt die Lage der Region in Oberösterreich sowie ihre 24 Mitgliedsgemeinden, welche alle dem österreichischen NUTS-III-Gebiet Mühlviertel angehören.

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1.2. Angaben zur Bevölkerungsstruktur Mit rund 60.000 EinwohnerInnen verfügt die Region Perg-Strudengau über rund 4,3% der Bevölkerung im Bundesland Oberösterreich. Betrachtet man das Verhältnis zwischen Fläche und EinwohnerInnenzahl auf Gemeindeebene, so variiert dieses in der Region stark. Die Bevölkerungsdichte ist im Westen der Region am höchsten (St. Georgen an der Gusen, Mauthausen, Langenstein, ), dagegen verzeichnen die nördlichen, höher gelegenen Gemeinden der Region (St. Thomas am Blasenstein, und Dimbach) eine deutlich geringere EinwohnerInnendichte (siehe folgende Tabelle; Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik, März 2014).

EinwohnerInnen Gemeinde Fläche in km² Bevölkerungsdichte per 01.01.2013

Allerheiligen im Mühlkreis 1.180 20,24 58 1.374 12,01 114 2.338 39,90 59 1.649 15,71 105 Dimbach 1.010 31,27 32 Grein an der Donau 3.005 18,42 163 2.869 14,61 196 898 8,35 108 Langenstein 2.460 12,32 200 Mauthausen 4.879 14,03 348 Mitterkirchen im Machland 1.688 28,85 59 Münzbach 1.717 24,86 69 Naarn im Machland 3.579 35,13 102 Pabneukirchen 1.712 40,92 42 Perg 8.020 26,46 303 Rechberg 937 13,75 68 4.100 32,63 126 Schwertberg 5.117 18,79 272 St. Georgen an der Gusen 3.719 7,09 525 St. Nikola an der Donau 778 13,12 59 St. Thomas am Blasenstein 930 28,98 32 1.733 19,00 91 Waldhausen im Strudengau 2.892 46,69 62 1.445 19,12 76

60.029 im Mittel 136 Region Perg-Strudengau 523,13 km² EinwohnerInnen EinwohnerInnen

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2. Analyse des Entwicklungsbedarfs 2.1. Beschreibung der Region und der sozioökonomischen Lage (Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik, März 2014) 2.1.1. Bevölkerung mit Hauptwohnsitz Im Jahr 1951 zählte die Region Perg-

Strudengau rund 41.300 EinwohnerInnen, 2013 lebten etwa 60.000 Personen in der Region. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von +45% und liegt deutlich über dem Mittel im Mühlviertel und OÖ von jeweils +28% im Vergleichszeitraum. Bis zum Jahr 2032 wird eine Zunahme der Regionalbevölkerung um weitere +4,9% prognostiziert.

Bevölkerungsveränderungen sind auf natürliche Bevölkerungsbewegungen Natürliche Veränd. Veränd. Anzahl Bevölkerungsbewegungen 1992-2004 2004-2012 2012 (Geburten- und Sterbefälle) sowie Zu- Lebendgeborene -21,0 -5,8 602 bzw. Abwanderung zurückzuführen. Sterbefälle +7,6 +1,5 486 Während die Anzahl der Lebend- Wanderungsbewegungen geborenen zwischen 2004 und 2012 Zuzüge +16,2 3.603 um -5,8% zurückging, nahm die Anzahl Wegzüge +21,7 3.487 der Sterbefälle im selben Zeitraum um +1,5% zu. Die regionalen Migrationsbewegungen als zweiter Parameter der Bevölkerungsentwicklung werden im Diagramm rechts dargestellt. Bei den Zuzügen ergibt sich im Zeitraum 2004 bis 2012 ein Plus von 16,2%, die Anzahl der Wegzüge stieg in diesem Zeitraum um 21,7%. Die Differenz aus Zuzügen und Wegzügen ergibt den Saldo der Wanderungsbilanz, welcher in fünf von insgesamt neun Untersuchungsjahren negativ war.

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Der Altersdurchschnitt in der Region Perg-Strudengau lag im Jahr 2013 bei 40 Jahren und ist im Zeitraum 2001 bis 2013 um vier Jahre angestiegen (Altersmittel 2001: 36 Jahre). Die Alterspyramide zeigt die regionale Altersstruktur im Jahr 2013 nach Geschlecht und 4-jährigen Altersklassen. Zwischen 2001 und 2013 nahm der Anteil unter 15-Jähriger um durchschnittlich -16,1% ab und betrug im Jahr 2013 16,3% der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der Personen zwischen 15 und 64 Jahren (erwerbsfähige Bevölkerung) betrug 2013 67,9%, ein Plus von 9,8% bezogen auf das Jahr 2001. Im selben Zeitraum stieg der Anteil der Altersklasse 65+ um im Mittel +37,5% und betrug 2013 15,8% der Gesamtbevölkerung. Die 45- bis 49-Jährigen bilden mit einem Anteil von 8,8% die größte Altersgruppe in der Region, die Altersklasse der 30- bis 39-Jährigen nahm im Zeitverlauf am stärksten ab (im Durchschnitt um - 25,5%). Folgendes Balkendiagramm zeigt das Bildungsniveau in der Region Perg- Strudengau, dem Mühlviertel und in Oberösterreich nach höchster abgeschlossener Ausbildung für das Jahr 2011. Dem allgemeinen Trend folgend steigt auch in der Region das Ausbildungsniveau der Bevölkerung - im Jahr 2011 wiesen 31,9% der Gesamtbevölkerung über 15 Jahren einen Pflichtschulabschluss auf, dies stellt einen Rückgang von -14,2% bezogen auf das Jahr 2001 dar.

Der FacharbeiterInnenanteil (Lehre und BMS) betrug 2011 50,6%, der Anteil an HochschulabgängerInnen betrug 2011 7,1%. Dies entspricht einer Zunahme von +67,3% verglichen mit dem AkademikerInnenanteil 2001. Das durchschnittliche Nettomonatseinkommen einer lohnsteuerpflichtigen Person (Arbeit- nehmerInnen und PensionistInnen) in der Region Perg-Strudengau lag im Jahr 2012 bei 1.588 Euro, dabei bezogen Frauen ein mittleres Nettoeinkommen von 1.151 Euro pro Monat während Männer ein mittleres, monatliches Einkommen von 1.983 Euro netto aufwiesen (geschlechterspezifische Differenz von durchschnittlich 832 Euro).

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2.1.2. Beschäftigungsstruktur Wohnhafte Erwerbspersonen können hinsichtlich ihrer Stellung im Beruf unterschieden werden. Das Kreisdiagramm links zeigt ihre prozentuale Verteilung in der Region für das Jahr 2001. 26,4% oder rund 7.200 Erwerbspersonen waren im Jahr 2001 den Angestellten oder BeamtInnen mit Fachausbildung zuzuordnen, 18,8% den FacharbeiterInnen.

Folgende Tabelle zeigt die Anzahl und prozentuale Verteilung der Beschäftigten an den Arbeitsstätten in der Region je Wirtschaftssektor im Jahr 2011 entsprechend der ÖNACE- Klassifikation. Außerdem wird die Veränderung dieser Anteilswerte zwischen 2001 und 2011 dargestellt. Der Großteil der in der Region Perg-Strudengau beschäftigten Personen war im Jahr 2011 in der Branche „Herstellung von Waren“ tätig, deren Anteil von 22,6% blieb seit 2001 verhältnismäßig stabil. Beschäftigte an den Arbeitsstätten je Anteil in Veränderung seit Beschäftigte Wirtschaftssektor 2011 (ÖNACE 2008) % 2001 in % Land- und Forstwirtschaft 2.404 10,1% keine Daten Bergbau 75 0,3% -29,9% Herstellung von Waren 5.361 22,6% -0,9% Energieversorgung 263 1,1% 132,7% Wasserversorgung und Abfallentsorgung 97 0,4% 26,0% Bau 3.542 14,9% 32,4% Handel 3.202 13,5% 7,4% Verkehr 1.169 4,9% -8,5% Beherbergung und Gastronomie 1.017 4,3% 21,4% Information und Kommunikation 183 0,8% 59,1% Finanz- und Versicherungsleistungen 588 2,5% 8,3% Grundstücks- und Wohnungswesen 250 1,1% 468,2% Freiberufliche/technische 852 3,6% 83,6% SonstigeDienstleistungen wirtschaftliche Dienstleistungen 337 1,4% 69,3% Öffentliche Verwaltung 689 2,9% 1,5% Erziehung und Unterricht

1.668 7,0% 21,8% Gesundheits- und Sozialwesen 1.368 5,8% 83,9% Kunst, Unterhaltung und Erholung 134 0,6% 25,2% Sonstige Dienstleistungen 568 2,4% 57,3% gesamt 23.767 100,0%

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Anteil Veränd. seit Die Tabelle rechts zeigt die PendlerInnen 2011 Erwerbstätige in % 2001 in % PendlerInnenstatistik der Region Wohnhafte Erwerbstätige 30.135 100,0 +14,8% Perg-Strudengau für das Jahr 2011 sowie ihre Veränderung bezogen AuspendlerInnen 21.686 72,0 +21,8% auf die Pendlersituation 2001. EinpendlerInnen 13.398 44,5 +17,5% Erwerbstätige am Arbeitsort 21.847 72,5 +10,1%

Die Entwicklung der Arbeitslosenrate in der Antei Region sowie den Vergleichsräumen wird für l in % den Zeitraum 2004 bis 2012 im Liniendiagramm links dargestellt.

2.1.3. Wirtschaftsleistung und –entwicklung Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen sowie der Arbeitslosenquote stellen bereits effektive Indikatoren zur Beurteilung der wirtschaftlichen Situation in der Region Perg-Strudengau dar. Weitere Kennzahlen wie die regionale Erwerbsquote der 15- bis 64-Jährigen oder die Anzahl neugegründeter Unternehmen in der Region können zusätzlich Auskünfte über die regionale Wirtschaftsleistung und -entwicklung geben. Da speziell Entwicklungen in der Landwirtschaft und das Wachstum der Tourismus- und Freizeitwirtschaft stark mit der Wirtschaftslage in einer Region korrelieren, werden diese beiden Sparten im Folgenden näher untersucht.

189 neugegründete Unternehmen im Jahr 2012 entsprechen einem Plus von 9,2% im Vergleich zum Vorjahr. Wie in den Vergleichsräumen entfiel der Großteil der Neugründungen auch in der Region Perg-Strudengau auf die Sparte „Gewerbe und Handwerk“.

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Regionale Flächennutzung Anteil OÖ-Mittel Fläche in ha 2012 in % 2012 in %

Katasterfläche gesamt 54.223,6 100,0 100,0 Die Tabelle links zeigt die Flächennutzung in der Region Perg-Strudengau im Jahr Bebaute Fläche 538,5 1,0 1,0 2012. Mehr als die Hälfte der gesamten Landwirtschaftl. Nutzung 29.909,2 55,2 46,6 Katasterfläche (55,2%, OÖ-Durchschnitt: Gärten 1.500,9 2,8 2,7 46,6%) wurden 2012 landwirtschaftlich genutzt, die Region verfügte über einen Wald 18.556,8 34,2 39,3 Waldanteil von 34,2%. Gewässer 1.233,3 2,3 2,2

Sonstige Fläche 2.485,0 4,6 8,1

Im Jahr 2013 verzeichnete die Region in Summe 72.840 Ankünfte, die mittlere Aufenthaltsdauer der Gäste lag bei 2,0 Tagen. In der Region wurden 2013 insgesamt 145.752 Nächtigungen aufgezeichnet, dies entspricht einer Steigerung von +3,9% im Vergleich zum Jahr 2003 sowie einem Rückgang der Nächtigungen von -1,0% im Vergleich zum Vorjahr 2012.

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2.2. Reflexion und Erkenntnisse aus der Umsetzung von Leader in der Periode 2007 – 2013 Im Zuge von Gemeinde- und Einzelgesprächen in der ersten Phase der Strategieentwicklung im Frühjahr 2013 (siehe Kapitel 8 „Erarbeitungsprozess der Entwicklungsstrategie“) wurden politische und zivile AkteurInnen der Region zur Wirkung umgesetzter Projekte in der LEADER- Periode 2007-2013 sowie zur allgemeinen Entwicklung der Region Perg-Strudengau befragt. Auch das LAG-Management reflektierte Erfahrungen in der Entwicklung und Umsetzung von Strategien und Projekten in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, ProjektträgerInnen und weiteren AkteurInnen. Diese Erkenntnisse sollen Lernprozesse anregen und zur qualitativen Aufwertung regionaler Entwicklungsprozesse führen. Befragungsergebnisse zu den Themen Information, Öffentlichkeitsarbeit und Medienpräsenz Die Information der regionalen Bevölkerung über Aktivitäten im Zuge des LEADER-Programmes ist multimedial organisiert. Mittels laufender Berichterstattung in regionalen Presseformaten, über die Homepage und Facebook-Seite der LAG Perg-Strudengau wird über Termine, Projekte und gegenwärtige Entwicklungen informiert. Aus den Gesprächen ging hervor, dass die Maßnahmen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Marketing Bevölkerung und Zielgruppen erreichen. Sowohl die LAG-Geschäftsstelle als auch die beteiligten Gemeinden werden als Anlaufstellen für Informationen wahrgenommen und kommen dieser Funktion nach. Die Intention von LEADER, dessen Grundgedanke des „Bottom-Up“-Prinzips und die Handlungspotentiale für die regionale Bevölkerung sollen zukünftig in einem überschaubaren Umfang etwa durch Vorträge verstärkt kommuniziert werden. Erkenntnisse zum Thema „Regionale Identität“ Die Vermarktung regionaler Produkte im Rahmen des Projekts „Gsund Leben natürlich in Bad Kreuzen“ oder die Vermittlung und Sicherung von Brauchtum, Tradition und geschichtlichen Besonderheiten durch den Wissensserver „Dahoam im Strudengau“ tragen zur Identitätsstiftung und Stärkung der regionalen Verbundenheit bei. Attraktivierte Wanderwege, welche zum Teil mit dem Österreichischen Wandergütesiegel ausgezeichnet wurden, laden sowohl Einheimische als auch BesucherInnen zum Kennenlernen der regionalen Kulturlandschaft ein, während sich 40 regionale PartnerInnen im Rahmen des Projekts „Schatz-Card – mehr Strudengau“ zusammenschlossen, um Gästen gemeinsame Aktivitäten anzubieten. Diese Schlüsselprojekte schärfen das Bewusstsein für Regionalität, dienen als Medien zur Vermittlung regionaler Lebensart und liefern einen Beitrag zur Repräsentation nach außen sowie zur Stärkung des Selbstverständnisses der „Perg-StrudengauerInnen“. Erfahrungen bei der Umsetzung regionaler Kooperationsprojekte Multisektoral organisierte Projekte und gemeinde- bzw. regionsübergreifende Zusammenschlüsse vereinen Interessen und Kompetenzen verschiedenster AkteurInnen und tragen so in besonderem Maße zur Generierung regionaler Mehrwerte bei. In der Region Perg- Strudengau wurden bereits zahlreiche Projekte gemeinschaftlich geplant und umgesetzt, wodurch Ressourcen gebündelt und neue Kapazitäten geschafft werden konnten. So beteiligen sich elf Gemeinden der Region am bayrisch-oberösterreichischen Projekt „Donausteig“ und nutzen dieses Gemeindenetzwerk zur touristischen Attraktivierung der Region sowie der transnationalen Netzwerkarbeit. Kräfte und Mittel konnten auch im Zuge des „regionalen Qualifizierungsprogramms Strudengau“ sowie durch die Beteiligung an überregionalen Projekten wie der „Bioregion Mühlviertel“ vereint werden, um regionale Wertschöpfung und somit nachhaltige Regionalentwicklung zu sichern.

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2.3. SWOT-Analyse der Region Die regionale SWOT-Analyse wurde im Laufe des Strategieprozesses gemeinsam mit AkteurInnen und Stakeholdern der Region ausgearbeitet und weist Stärken und Schwächen sowie Chancen und mögliche Risiken in allen Lebensbereichen aus. Die Methodik der SWOT Analyse wurde vorerst vom LAG-Management in diversen Workshop – angeboten vom BMLFUW und der ehemaligen schwerpunktverantwortlichen Landesstelle in Kooperation mit dem Netzwerk Land – vom LAG Management erlernt und mit Sekundärliteratur vertieft. In einem eigens dafür einberufenen Workshop mit ausgewählten VertreterInnen der Region im Jänner 2014 unter dem Vorsitz des Obmanns wurden alle Anwesenden in die Materie eingeschult. Der Prozess – Gesamtdauer 4 Stunden - war folgendermaßen gegliedert: 1. Einschulung der Anwesenden in die SWOT-Technik 2. Betrachtung und Analyse der SWOT zu LE 2007-2013 3. Analyse der abgelaufenen Förderperiode auf Basis von Daten und Fakten sowie der persönlichen Einschätzung der Anwesenden 4. Betrachtung der in vielen Workshops ausgearbeiteten Themen- bzw. Aktionsfeldern zu LE 14-20 5. Herstellung des Bezugs der neuen Themen- bzw. Aktionsfeldern zur alten SWOT Analyse 6. Erstellung der gesamten SWOT Analyse zur Einreichung in Programm LE 14-20 Besondere Beachtung erfuhren dabei die Themen Jugend, Daseinsvorsorge, Lebensbegleitendes Lernen sowie der gleichberechtigte Zugang für Frauen, Männer, ältere Personen und jene mit besonderen Bedürfnisse sowie MigrantInnen zu Angeboten und Leistungen in der Region (Diversitätsperspektive). Aus dieser Untersuchung konnten Themenbereiche definiert und Entwicklungsbedarfe abgeleitet werden, welche in einem weiteren Schritt in Kombination mit der sozioökonomischen Analyse der Region als Grundlage für die Erarbeitung regionaler Strategien dienten. Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf die gendergerechte Analyse gelegt und herausgearbeitet, wo es aus Sicht der Anwesenden zu einer Verzerrung der Chancengleichheit gekommen ist bzw. ob es auch in den künftigen Themenfeldern zu derartigen Verzerrungen kommen kann. Das Thema Gender wurde jedoch nicht als spezifisches Thema mit Alleinstellung aufgenommen sondern ist in sämtliche allgemeine Betrachtungen mit eingeflossen und somit ein wesentlicher Grundbestandteil aller Analysen, Themenstellungen und künftiger Projektplanungen. Anbei die grafische Darstellung der Erfahrungen aus der Vorperiode sowie der finalen SWOT-Analyse zur Einreichung:

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Erfahrungen aus der Vorperiode

und Freizeitangebot Freizeitangebot und

-

und Forstwirtschaft stärken Forstwirtschaft und

-

Regionales Tourismus Regionales aufwerten Land fortführen Energieregion der Maßnahmen stärken Wirtschaft kulturelles und Ressourcen Natürliche 2: AF Erbe schützen Kulturlandschaft Regionale vermitteln und erhalten Kulturerbe des Funktionen und Strukturen 3: AF Gemeinwohls und vermarkten Erzeugnisse Regionale sichern Nahversorgung fördern Mobilität Stärken Schwächen Chancen Risiken Wertschöpfung 1: AF Erfahrung als Klima- und KEM wurde wegen Thema in der Leader- X Energiemodellregion Doppelgleisigkeiten Region Perg Strudengau (Energieregion war Handlungsfeld 07-13) beendet abarbeiten Äußerst positive Erfolge in der Schwächen gibt es bei Wirte-Qualifizierung und Vorperiode im Qualifizierungsbereich den Gastronomen Qualifizierung von (Absolventen haben nach dem Unternehmern und Programm um insgesamt 100 Landwirten als Motor für Mitarbeiter mehr beschäftigt als vorher) Region X Ein Ziel 07-13 war … Im Bildungs- und Ausbildungsbereich soll durch ein regionalspezifisches begleitendes Bildungsangebot in den einzelnen Sektoren die Qualifizierung angehoben werden. Viele Einzelprojekte umgesetzt in der Wenig gemeinsame Gemeinsamer Vertrieb über Mitbewerb in letzen Periode (Direktvermarktung) Vertriebswege. verschiedene Schienen Handelsketten

Ein Ziel 07-13 war … (Internet, Naturkostläden, usw.) Quantitativ messbarer Ausbau der X Produktpalette im Bereich der Land- und Forstwirtschaft.

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Erfolgreiche Projekte zur Sicherung der In einigen Orten gehen Neue NV-Strukturen. Mitbewerb in Nahversorgung durchgeführt Nahversorger in Handelsketten X (Nahversorgungsregion war Pension und haben Handlungsfeld 07-13) keine Nachfolger. Kooperation Mühlviertelweit durch Wenig Kooperationen Zusammenarbeit als Bioregion Mühlviertel. Regionsintern. Chance für die Zukunft.

Ein Ziel 07-13 war … Projekt- und Angebotskooperationen mit den benachbarten Leaderregionen (z.B. X Mühlviertler Alm, Mühlviertler Kernland, Mostviertel) werden angestrebt und auch Zusammenarbeit mit Partnern außerhalb der Leaderregionen ist umsetzbar. Standortstärkung durch Schaffung von Nur teilweise Neue 22 Arbeitsplätzen und Sicherung von 167 Zusammenarbeit Angebotskombinationen Arbeitsplätzen in der vergangenen zwischen Tourismus/Landwirtschaft/ Periode. Landwirtschaft und Kultur Tourismus Ein Ziel 07-13 war … X X X Im wirtschaftlichen Bereich ist die Stärkung des Standorts Strudengau abzusichern und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region anzustreben. Erfolgreiche Positionierung des Nur teilweise Initiativen Bestrebung um Naturparks Mühlviertel. um das Thema Erweiterung des Naturparks Kulturlandschaft (Aisttal) und Initiativen des X erhalten. Naturschutzbundes Saxen (Naturwirtschaftshof Mühlberg)

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Stärken Schwächen Chancen Risiken durch AkteurInnen der LAG beeinflussbar nicht durch AkteurInnen der LAG beeinflussbar Stärkung der Wahrnehmung als eine Region Zweiteilung der Region durch zwei Bekanntheit der Tourismusmarke „Strudengau“, (häufig nicht gegeben u.a. durch starke Donau erschwert das Ansprechen von Zielgruppen Tourismusmarken, Fehlen eines regionalen erfolgreiche Positionierung als Wanderregion und topographische Unterschiede in der Region mit im Zentralraum (Barrierewirkung) und gefährdet Tourismusverbands sowie Mangel an Aktivitäten etablierte Tourismusleitbetriebe, vielfältiges hügeligem Norden und südlichem Donauland) ufernahe Gebiete durch Hochwasser im Tourismusmarketing und –incoming, aktuell Angebot an Ausflugszielen, Radsportaktivitäten durch stärkere Betonung der Zugehörigkeit zum keine Nutzung der Marke „Donau“ zur Steigerung und Donauschifffahrten Mühlviertel und gemeindeübergreifende des regionalen Bekanntheitsgrades Kooperationen Etablierte Kulturveranstaltungen (z. B. „Perg liest“- Konkurrenz durch attraktive MitwerberInnen im Bestrebungen zur Etablierung von Aktivitäten im Fixierung einiger Ortsverbände auf eigene Initiativen und Literaturevents im Rahmen der Tourismussektor (z. B. All-Inklusive-AnbieterInnen Bereich sanfter Tourismus sowie Gemeinde und somit geringe Innovations- und Bücherstadt Perg) und funktionierende in der Donauschifffahrt) und steigender Businesstourismus durch Entwicklung Kooperationsbereitschaft (z. B. im Kooperationen zwischen Kultureinrichtungen in Wettbewerbsdruck durch Attraktivierung des entsprechender Angebote Tourismussektor) der Region sowie breites Angebot an Museen und niederösterreichischen Donauufers kulturellen Sehenswürdigkeiten Defizite im Bereiche der Vernetzung von Hohe Projektbereitschaft land- und Bemühungen zur Steigerung der Bekanntheit als Touristische Konkurrenz der Teilregionen, geringe Linienschifffahrtsangeboten, Mangel an forstwirtschaftlicher Betriebe der Region (speziell Bewegungs- und Sportregion durch Wander- und Finanzausstattung einiger Gemeinden und Betriebe Qualitätsgastronomie und –betten sowie fehlende an regionalen Qualitätsprogrammen) und Radwege als Frequenzbringer sowie tlw. starkes kommunales Denken als Wintertourismusangebote bzw. Weiterentwicklung des Angebots an regionalen Hindernisse für Kooperationsprojekte saisonunabhängige Tourismuskonzepte und biologisch produzierten Erzeugnissen

Gefährdung der Nahversorgung in einigen Mangelnde Freizeitangebote für Jugendliche in der Schaffung von Arbeitsplätzen durch Förderung von Gemeinden durch Abwanderungstendenzen und Etablierte, regionale Nahversorgungsinitiativen in Region (insbesondere für Mädchen) sowie kein Betriebsansiedlungen, betrieblicher Kooperationen Verlust kaufkräftiger KonsumentInnen an den Gemeinden Dimbach und St. Thomas am flächendeckendes Angebot des regionalen und der Vermarktung von Perg-Strudengau als Zentralraum, problematische Nachfolgesituation in Blasenstein Jugendtaxis „experimentierfreudigen Wirtschaftsraum“ manchen Betrieben sowie häufig beschränkte Investitionsmöglichkeiten für Nahversorger

Praxisorientierte Grundqualifizierung für Betriebsabwanderungen und somit fehlende arbeitslos gemeldete Jugendliche Flächendeckende Glasfaseranbindung, günstige Unübersichtliche Gütesiegellandschaft und Arbeitsplatzangebote sowie niedriges Lohnniveau (Produktionsschule Perg), Unterstützung Grundstückspreise, Wirtschaftspark Perg- Produktqualitätsrichtlinien bei Lebensmitteln fördern die Abwanderung Jugendlicher und Jugendlicher bei Wahl ihrer Aus- und Machland und Ausbau sowie Vernetzung der sowie Konkurrenz regionaler Qualitätsprodukte hochqualifizierter Arbeitskräfte v.a. aus Weiterbildung (Initiative „arbeit:s:raum Verkehrsinfrastruktur als Anreiz für mit Billigangeboten der Handelsketten Randgemeinden in den Zentralraum (speziell von AusbildungsFit“) sowie Informations- und Betriebsansiedlungen in der Region JungakademikerInnen nach Studienabschluss) Beratungstätigkeit des Jugendservice Perg

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Unternehmervernetzung und -qualifikation im Mangel an Möglichkeiten zur existenzsichernden Etablierung der Marke „Mühlviertel“ und Gefahr der Entwicklung von Auspendlerortschaften Rahmen des TZ Perg und durch Beschäftigung , alternativen Weiterbildung und Angebotsabstimmung auf verschiedene mit ausschließlicher Wohnfunktion Unternehmernetzwerk „comPEtenz“ sowie Qualifizierung speziell für Frauen und Lebensstile und Zielgruppen (z. B. 50+) („Schlafgemeinden“) regionale Qualifizierungsprogramme für WiedereinsteigerInnen LandwirtInnen

Erfolgreiche Umsetzung regionaler Nahwärmeprojekte mit hoher Beteiligung der Durch Rückgang der Bereitschaft für ehrenamtliche Land- und Forstwirtschaft und Planung der Hohe Zahl leerstehender Firmengebäude und Wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit durch weiche Tätigkeiten speziell bei Jugendlichen und geringe Positionierung als energieautarke Region durch fehlende Nutzungskonzepte für zahlreiche Standortfaktoren (gute Lehrlingsausbildung , Finanzmittelausstattung (z. B. der Gemeinden) Umsetzung von Pilotprojekten im Bereich E- historische Kulturstätten niedrige Arbeitslosenquote in der Region etc.) können zahlreiche Sozial-, Kultur- und Mobilität sowie Biomethan-, Biomasse- und Naturschutzprojekte nicht realisiert werden Mikroturbinenanlagen Umfangreiche Maßnahmen im Bereich Arten- und Impulse für Projekte im Bereich Bildung und Lebensraumschutz im Rahmen des Naturparks Geringe Vernetzungsaktivitäten der Wirtschaft durch Perg und Baumgartenberg als Mühlviertel sowie gut organisierte, Kultureinrichtungen mit den Bereichen Tourismus Gefahr der Übertragung des negativen Images der etablierte Schulstandorte mit hoher Anzahl an kooperationsbereite Institutionen und engagierte und Naturschutz sowie fehlende Plattform für Gedenkstätten Mauthausen und Gusen auf die Großfirmen sowie durch zahlreiche weitere Einzelpersonen im Bereich Naturschutz regionale KünstlerInnen und junge Gesamtregion Bildungsanbieter in der Region (WIFI, BFI, LFI, VHS (Naturschutzbund Regionalgruppe Marchland, Kulturschaffende etc.) Stiftung für Natur etc.) Informationsdefizite (z. B. bzgl. rechtlicher Rahmenbedingungen) als Hemmnis für innovative Vielfältiges Angebot und qualifizierte Betreuung Bildungsinitiativen zur Erhöhung der Kenntnisse Mangelnde Kooperations- und Umweltschutz- und Energieprojekte sowie Mangel älterer Personen in zahlreichen über Ökosysteme sowie zum persönlichen Innovationsbereitschaft der AkteurInnen im an Bewusstseinsbildung im Bereich Naturschutz Sozialeinrichtungen (Wohnoase Perg,“ Individuell Mobilitätsverhalten und Möglichkeiten zum Energiebereich sowie Monopolstellung der und der Nutzung erneuerbarer Energieträger (u.a. Betreut Urlauben“ Waldhausen, Programme des Beitrag an Umweltschutzaktivitäten Energiegroßkonzerne in der Region durch Auflösung der Energieregion Strudengau Roten Kreuzes, Hilfswerk und der Volkshilfe etc.) GmbH im Jahr 2013) Funktionierende Kinderbetreuung in der Region (Kinderfreunde, Kinderdorf Rechberg etc.) und Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Straßenbau Funktionierende Präsentation der Region auf Natürlichen Besonderheiten in der Region wird Bestrebungen zur verstärkten Ausrichtung auf führen teilweise zu Interessenskonflikten mit Onlineplattform „strudengau.tv“ zur Stärkung von häufig zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt generationsübergreifenden Austausch (z. B. im Naturschutz bzw. dem Erhalt regionaler Regionsverbundenheit und regionaler Identität Rahmen eines „Generationenhauses“ oder durch Biodiversität. gemeinsame Aktivitäten am Bauernhof)

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Funktionierende Netzwerke zwischen land- und Großes gesellschaftliches Interesse an der Mangel vertikaler, gemeindeübergreifender Ölheizungen in regionalen Haushalten und forstwirtschaftlichen DirektvermarkterInnen, Energieerzeugung durch Photovoltaikanlagen und Kooperationen entlang der Nahrungsmittelkette Altbestand an wenig energieeffizienten Maschinen, Gastronomie- und Nahversorgungsbetrieben hohe Bereitschaft regionaler LandwirtInnen zur und fehlende Infrastruktur bzw. Logistik für Gebäuden und Anlagen vor allem in der regionalen sowie etablierte Bauernmärkte in den Gemeinden Beteiligung an Erzeugung alternativer Energie in regionale ProduzentInnen Land- und Forstwirtschaft Perg, Baumgartenberg und Aisthofen der Region

Verwaldungsprozesse in den Grenzertragsregionen Förderung des dörflichen Zusammentreffens Erweiterung von Schutzgebieten und des Angebots und Naherholungsgebieten sowie räumliche durch Belebung der Ortskerne mittels an Naturschauplätzen in Abstimmung mit Verkleinerung des natürlichen Lebensraums vieler Revitalisierungs- und Nutzungskonzepten sowie GrundbesitzerInnen Tier- und Pflanzenarten, wenig Datenmaterial über den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs die biologische Vielfalt und ihre Entwicklung

Förderung des ehrenamtliches Engagements und Sinkende Zahl an land- und forstwirtschaftlichen der aktiven Jugendarbeit in Vereinen und Zunehmende Nachfrage nach regional-, sozial- und Betrieben durch Abwanderung und Jugendorganisationen (Freiwillige Feuerwehr, umweltverträglichen Qualitätsprodukten und Strukturwandel, Überalterung der Erwerbstätigen

Musikverein, Rotes Kreuz, Chöre, gesteigertes Gesundheits-, Ernährungs- und in Land- und Forstwirtschaft und häufig gefährdete Theaterinitiativen, Landjugend, Katholische Regionalitätsbewusstsein bei KonsumentInnen Nachfolgesituation bei kleinstrukturierten, Jugend, politische Jugendorganisationen etc.) regionalen Land- und Forstwirtschaftsbetrieben Etablierte Einrichtungen und weitere Einkommenssicherung und Risikostreuung in der Bestrebungen zur Betreuung und Integration von Land- und Forstwirtschaft durch Gefährdung des Fortbestands einiger sozialer Menschen mit Beeinträchtigung sowie von Diversifizierungsmaßnahmen und der Ausweitung Einrichtungen und Dienste durch Abwanderung MigrantInnen durch regionale des wirtschaftlichen Tätigkeitsbereichs (Vertrieb, und zunehmend fehlendes Generationsverständnis Integrationsaktivitäten (z. B. Dolmetschangebote) Tourismus, Energie etc.)

Gute Eigenkapitalausstattung vieler Bestrebungen zur Mobilisierung Jugendlicher und landwirtschaftlicher Familienbetriebe als Basis für verstärkte Einbindung dieser in regionale Initiierung innovativer Projekte in der Land- und Aktivitäten durch spezielle Beteiligungsprojekte Forstwirtschaft

Spezielle Unterstützungs- und Beratungsangebote Bemühen um neue Impulse für bestehende für ZuwanderInnen, Familien und Frauen Kulturnetzwerke (z. B. zweiter Schwerpunkt im (Frauenberatungsstelle Perg, Caritas-Migranten- Rahmen der Donaufestwochen) Betreuung, Integrationsbüro Perg, Familien– und Sozialzentrum Perg etc.)

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2.4. Darstellung der lokalen Entwicklungsbedarfe Tourismus Aufbauend auf der bereits etablierten Tourismusmarke „Strudengau“ wird die Forcierung der touristischen Vermarktung als aktive Bewegungsregion mit zahlreichen Sport- und Freizeitmöglichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen als eines der größten Zukunftspotenziale angesehen. Im Hinblick auf die Landesausstellung im Jahr 2028 soll die touristische Infrastruktur insbesondere im Bereich der gehobenen Gastronomie und Beherbergung weiter ausgebaut und attraktiviert werden, wobei nachhaltige Angebote entsprechend regionaler Kapazitäten und Ressourcen entwickelt werden und so zur Identitätsstiftung und Stärkung des Regionsprofils beitragen sollen. Die Etablierung ganzjähriger Tourismusangebote soll die saisonale Abhängigkeit der regionalen Tourismusbranche reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber starken MitbewerberInnen speziell entlang des niederösterreichischen Donauufers erhöhen. Durch die Initiierung von Kooperationsprojekten soll die teilweise geringe Finanzkraft einzelner Tourismusbetriebe sowie das kommunale Denken in einigen Gemeinden überwunden werden. Spezielles Augenmerk soll dabei auf den Ausbau des regionalen Freizeitangebots für Jugendliche gelegt werden. Wirtschaft und Nahversorgung Der Abwanderung von Arbeitskräften und der Entwicklung von „Schlafgemeinden“ muss durch die Attraktivierung regionaler Beschäftigungsmöglichkeiten entgegengewirkt werden, Betriebe sollen durch die Verbesserung von Rahmenbedingungen und stärkerer Vernetzung speziell in den Randgemeinden gehalten werden. Die Stärkung multisektoraler Betriebskooperationen soll Kompetenzen regionaler UnternehmerInnen stärken, die Nutzung von Synergien ermöglichen und die Innovationstätigkeit in der gesamten Region erhöhen. Dadurch soll die Region als „experimentierfreudiger Wirtschaftsstandort“ aufgewertet und der Abwanderung bestehender Unternehmen sowie ArbeitnehmerInnen präventiv entgegengewirkt werden. Regionale Weiterbildungsangebote sollen zur Qualifizierung speziell von Frauen und WiedereinsteigerInnen beitragen, attraktive Positionen und Perspektiven sollen hochqualifizierte Arbeitskräfte in die Region ziehen und die Abwanderung von Jugendlichen aus der Region verhindern. Regionale Nahversorger müssen durch die Etablierung regionaler Qualitätsmarken und neuer Vermarktungsstrategien gestärkt werden, kaufkräftige KonsumentInnen durch Gesundheits- und Regionalitätsinitiativen verstärkt zum Kauf von Erzeugnissen aus der Region animiert werden. Durch die Entwicklung neuer Konzepte für verschiedene Zielgruppen und Lebensstile sowie innovativer Nahversorgungsstrukturen soll eine zeit- und ortsnahe Grundversorgung langfristig gesichert sein, Ortskerne frequentiert und belebt werden. Land- und Forstwirtschaft Die meist familiär geführten Land- und Forstwirtschaftsbetriebe sollen in der Umsetzung innovativer Projekte zur Erweiterung ihrer Leistungsfelder unterstützt werden, regionale ErzeugerInnen sollen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch verstärkte Zusammenarbeit entlang der Nahrungsmittelkette, neue kooperative Wege des Direktvertriebs und die explizite Vermarktung von Herkunft und Qualität steigern. Kooperationsprojekte mit Bildungs- und Sozialeinrichtungen sollen zur Erweiterung sozialer Dienstleistungen am Hof beitragen und auf diese Weise sowohl das regionale Betreuungsangebot verschiedenster Bevölkerungsgruppen und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung in der Region aufwerten als auch das Betriebseinkommen und den Fortbestand land- und forstwirtschaftlicher Betriebe sichern.

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Kultur

Geschichtliche Hintergründe wie jene der Gedenkstätten Mauthausen und Gusen dürfen nicht verdrängt, sondern müssen im Rahmen von Projekten bewusst genutzt werden, um sich als Ort des Erinnerns und der Glaubwürdigkeit zu präsentieren. In enger Zusammenarbeit mit Bildungs-, Tourismus- und Naturschutzeinrichtungen sollen verstärkt historische Bauwerke sowie Natur- und Kulturstätten als Bühne für kulturelle Veranstaltungen genutzt und so wieder in die Wertschöpfungskette integriert werden, für junge KünstlerInnen soll Raum zur Präsentation geschaffen werden. Unter aktiver Partizipation regionaler AkteurInnen soll ein authentisches Kulturprogramm die reiche Historie, das wertvolle Kulturerbe und die gelebten Traditionen vermitteln, verschiedene Bevölkerungsgruppen ansprechen, den Austausch unterschiedlicher Kulturkreise und Generationen ermöglichen und Identität sowie ehrenamtliches Engagement in der Region fördern. Erneuerbare Energie Das regionale Bewusstsein für die Bedeutung alternativer Energieerzeugung und -nutzung sowie die hohe Teilnahme an energiepolitischen Maßnahmen in der LEADER-Periode 2007-2013 begünstigen die Einführung weiterer Pilotprojekte im Bereich erneuerbarer Energiequellen. Die Beteiligung regionaler Land- und Forstwirtschaftsbetriebe an der Rohstofferzeugung für die weitere energetische Verwertung soll die langfristige Flächenbewirtschaftung in der Region sichern, das Problem der steigenden Flächenkonkurrenz in der Landwirtschaft durch abgestimmte, integrative Konzepte und verstärkte Kooperation gelöst werden. Der regionale Energieverbrauch muss durch Aufklärung der Bevölkerung gesenkt werden, Beratungsdienste sollen über neue Technologien, energieeffiziente Anlagen bzw. Maschinen sowie Möglichkeiten zur Umsetzung nachhaltiger Energieprojekte informieren. Die Stärkung des ökologischen Bewusstseins soll zur Reflexion des persönlichen Umgangs mit natürlichen Ressourcen anregen und die Nachfrage am erweiterten Angebot an regionaler E-Mobilitätsinfrastruktur erhöhen. Umwelt und Naturschutz Der Lebensraum für Tiere und Pflanzen verkleinert sich stetig – durch Erweiterung bestehender Schutzflächen in Abstimmung mit GrundbesitzerInnen soll diesem Trend entgegengewirkt und die biologische Vielfalt in der Region gesichert werden. Neben dem Schutz kommt auch der Pflege regionaler Kulturlandschaft große Bedeutung zu, um Naherholungsgebiete für EinwohnerInnen und Gäste sowie Grenzertragsregionen in der Landwirtschaft langfristig zu erhalten. Konträren Interessen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz muss durch verstärkte Kooperationsarbeit sowie durch Offensiven im Bereich Bewusstseinsbildung entgegengewirkt werden. Die Realisierung von Umweltschutzmaßnahmen einerseits und die Gestaltung und nachhaltige Nutzung besonderer Naturschauplätze andererseits bedarf der Zusammenarbeit in den Bereichen Raumplanung, Landwirtschaft, Naturschutz, Wirtschaft, Tourismus/Freizeit, Kultur und Verkehr sowie der nachhaltigen Sensibilisierung der Bevölkerung für umweltpolitische Themen.

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3. Lokale Entwicklungsstrategie 3.1. Aktionsfeld 1: Wertschöpfung 3.1.1. Auswahl der Aktionsfeldthemen und Beschreibung der Ausgangslage (Status quo) 3.1.1.1. Regionales Tourismus- und Freizeitangebot aufwerten Ausgangslage Die Region Perg-Strudengau verfügt über eine besonders reizvolle Natur- und Kulturlandschaft sowie über ein vielfältiges Angebot an touristischer Infrastruktur. Aufgrund der Unterschiede im Landschaftsbild der nördlichen und südlichen Gebiete, durch die Existenz von zwei Tourismusmarken (Donau und Mühlviertel) sowie dem Fehlen eines gesamtregionalen Tourismusverbandes wird die Region aber sowohl intern als auch von außen nicht als Einheit wahrgenommen. Die teilweise geringe Finanzkraft der Gemeinden verhindert das Ausschöpfen regionaler Potenziale, der Fortbestand einiger Tourismuseinrichtungen ist aufgrund hoher Investitionskosten sowie der steigenden Zahl an MitbewerberInnen in angrenzenden Regionen oftmals gefährdet. Ziel Das natur- und kulturräumliche Potential der Region Perg-Strudengau wurde bereits im Zuge des LEADER-Programms 2000-2006 genutzt, um im Rahmen integrativer Kooperationsprojekte entsprechende Infrastruktur einzurichten und die Region touristisch zu attraktiveren. Touristische Impulssetzung und die Implementierung einer Strategie zur Weiterentwicklung der entstandenen Tourismusangebote war auch in der LEADER-Periode 2007-2013 von besonderer, regionaler Bedeutung. Die Region will weiter an der Nutzung regionaler Ressourcen zur Förderung des Natur- und Kulturtourismus arbeiten. Sektoren- und gemeindeübergreifende Tourismusprojekte sollen regionale AkteurInnen dabei unterstützen, gemeinsam touristische Projekte im Zuge vertikaler und horizontaler Zusammenarbeit umzusetzen und Perg-Strudengau als vitale sowie kulturell vielfältige Region mit außergewöhnlicher Naturlandschaft zu positionieren.

3.1.1.2. Land- und Forstwirtschaft stärken Ausgangslage In der Region Perg-Strudengau ist die Landwirtschaft nach wie vor ein zentraler Wirtschaftsfaktor und sichert eine nahezu flächendeckende Bewirtschaftung der Region, verhindert Abwanderung und gewährleistet so die Aufrechterhaltung ländlicher Infrastruktur. Die unsichere Zukunft vieler Land- und Forstwirtschaftsbetriebe aufgrund fehlender Nachfolge stellt ein ebenso elementares Problem dar wie die meist sehr flächenarmen Betriebsstrukturen. Chancen bestehen in der Entwicklung von Direktvermarktungsstrukturen und sozialen Betreuungsangeboten am Hof sowie der verstärkten Zusammenarbeit entlang der regionalen Nahrungsmittelkette, wodurch ErzeugerInnen ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber großen Einzelhandelsbetrieben und attraktiven Einkaufsmöglichkeiten im Zentralraum steigern können. Ziel Ziel ist eine Steigerung der Ertragsfähigkeit regionaler Land- und Forstwirtschaftsbetriebe durch Förderung innovativer Diversifizierungsaktivitäten in außerlandwirtschaftlichen Bereichen. Die Sicherung des Fortbestands und der Wettbewerbsfähigkeit land- und forstwirtschaftlicher Betriebe trotz ihrer kleinstrukturierten Organisation steht dabei im Fokus. Horizontale und Aufruf zur Bewerbung als Lokale Aktionsgruppe im Rahmen von CLLD gem. Art. 32 – 35 der Verordnung (EU) 1303/2013 Seite 21 / 74

vertikale Kooperationen, die Ausweitung betrieblicher Wirtschaftsbereiche auf der Urproduktion nachgelagerte Tätigkeiten sowie neue Leistungsfelder wie soziale Arbeit am Bauernhof sollen regionale Land- und Forstwirtschaftsbetriebe nachhaltig stärken.

3.1.1.3. Wirtschaft stärken Ausgangslage Bestehende Gemeinde- und Betriebskooperationen sowie eine große Zahl an Großbetrieben zählen ebenso zu den Stärken der Region Perg-Strudengau wie ein attraktives Wohnumfeld mit hervorragender Umweltqualität unweit des Zentralraums. Durch diese Nähe zum Zentralraum ist jedoch nicht nur der Betriebsstandort in der Region gefährdet, auch ArbeitnehmerInnen und KonsumentInnen orientieren sich zunehmend in Richtung großer Städte.

Ziel Ziel ist die Stärkung der Region Perg-Strudengau als Wirtschafts- und Arbeitsraum auch für nichtlandwirtschaftliche Betriebe durch Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze mit besonderer Berücksichtigung niedrig qualifizierter Personen, der weiblichen Bevölkerung und Jugendlicher. Die Erweiterung regionaler Bildungsprogramme im Sinne des Lebensbegleitendes Lernen soll zur Qualifizierung (potentieller) ArbeitnehmerInnen, die Weiterentwicklung des Unternehmensnetzwerkes zur Professionalisierung regionaler UnternehmerInnen beitragen. Die Förderung von Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region soll Pendlerströme und Abwanderungsbewegungen reduzieren.

3.1.2. Grundstrategie bzw. strategische Stoßrichtung in den Aktionsfeldthemen 3.1.2.1. Regionales Tourismus- und Freizeitangebot aufwerten Strategie  Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur und Erweiterung des Freizeitangebots  Positionierung als Bewegungsregion

Zahlreiche Freizeit- und Sportmöglichkeiten sollen zu Bewegung und Gesundheit animieren, Plattformen zur Vermittlung regionaler Kultur und Tradition dienen und ungenutzte, historische Gebäude touristisch genutzt sowie erneut in die Wertschöpfungskette eingegliedert werden. Zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung sollen Kleinst- (<10 MitarbeiterInnen) sowie Klein- und Mittelbetriebe (<250 MitarbeiterInnen) der Bereiche Land- und Forstwirtschaft und Gastgewerbe mit regionalen Kultur- und Freizeiteinrichtungen vernetzt werden. Die regionale Tourismuswirtschaft soll durch den Ausbau bestehender und die Errichtung neuer Tourismus- und Freizeitinfrastruktur gestärkt werden. Da ein großer Teil der Beschäftigten im Gastronomie- und Beherbergungsbereich weiblich ist, müssen Frauen zur Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen wesentlich in die Planung und Umsetzung touristischer Projekte miteinbezogen werden. Die Schaffung von Arbeitsplätzen für Frauen und mehrsprachige MigrantInnen wird als besonders wichtig erachtet. Die Mobilisierung regionaler AkteurInnen unterschiedlichster Sektoren soll die Präsentation der Region Perg-Strudengau als attraktives Ziel für Natur- und Aktivtourismus ermöglichen. Dabei soll spezielles Augenmerk auf die Bedürfnisse Jugendlicher gelegt werden, um diese über adäquate Kanäle über Angebote in der Region zu

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informieren und ihnen die Nutzung attraktiver Freizeitmöglichkeiten in der Region zu ermöglichen.

3.1.2.2. Land- und Forstwirtschaft stärken Strategien  Förderung innovativer Diversifizierungsmaßnahmen  Forcierung landwirtschaftlicher Kooperationen

Die dauerhafte Sicherung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe in der Region sowie der damit verbundenen Arbeitsplätzen und Einkommen in einem ökologisch nachhaltigen Rahmen ist Ziel der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020. Die Existenz- und Wettbewerbsfähigkeit der durchwegs kleinstrukturierten Betriebe soll dabei durch LEADER mittels kreativer und origineller Diversifizierungsprojekte unterstützt werden. Die Schaffung und Optimierung strategischer Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Nahrungsmittelwirtschaft sollen kurze Versorgungsketten garantieren, die Entstehung lokaler Märkte soll Transparenz und Authentizität der landwirtschaftlichen Betriebe erhöhen. Zur langfristigen Sicherung der Daseinsvorsorge sollen verstärkt landwirtschaftliche Betriebe der Region in die lokale Lebensmittel- und Energiebranche sowie in den sozialen Dienstleistungsbereich miteinbezogen werden. Durch die Kooperation von Sozialträgern und landwirtschaftlichen Betrieben soll deren traditionelle Produktpalette erweitert und ein gesellschaftlicher Nutzen erzeugt werden (z. B. durch „Green-Care-Aktivitäten“ am Bauernhof). Durch diversifizierte Tätigkeitsfelder soll der land- und forstwirtschaftliche Beruf für Jugendliche und Frauen attraktiviert werden, um die teilweise prekäre Nachfolgesituation zu entschärfen.

3.1.2.3. Wirtschaft stärken Strategien  Förderung der Aus- und Weiterbildung  Ausbau des Unternehmensnetzwerks

Eine dynamische und wettbewerbsfähige Regionalwirtschaft ist ein zentraler Faktor für hohe Lebensqualität im ländlichen Raum. Durch die Bildung unternehmerischer Netzwerke kann die kleinbetriebliche Wirtschaftsstruktur in der Region Perg-Strudengau überwunden und Raum für Innovationen und das Nutzen von Synergien geschaffen werden. Die Stärkung des Know-Hows regionaler UnternehmerInnen durch Wissensaustausch und strategische Kooperationen trägt wesentlich zur Stärkung der Region als lebendigen Wirtschaftsstandort bei. Durch die Förderung betrieblicher Vernetzungsaktivitäten und den Ausbau regionaler Qualifizierungsprogramme im sekundären Bildungsbereich sowie durch die Professionalisierung von Beratungsdienstleistungen können nachhaltig positive Entwicklungsimpulse gesetzt werden. Eine funktionierende Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik soll qualifizierte Arbeitskräfte und Klein- wie Mittelbetriebe in der Region halten sowie speziell für Frauen und Jugendliche attraktive Beschäftigungsperspektiven in der Region sichern.

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3.1.3. Angestrebte Resultate am Ende der Periode (2023)  Die touristische Infrastruktur ist weiterentwickelt.  Die Region ist touristisch als „Bewegungsregion“ im Umkreis von 100 km positioniert (bekannt).  Es gibt mehr Kooperationen von landwirtschaftlichen Betrieben zur gemeinsamen Nutzung von Maschinen und Anlagen.  Es gibt mehr Green-Care-Aktivitäten (soziale Dienstleistungsangebote) auf den Bauernhöfen.  Es gibt sekundäre Aus- und Weiterbildungsprogramme zur Professionalisierung der ländlichen Wirtschaftstätigkeit und zur Förderung von Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region.  Es gibt ein ausgebautes Unternehmernetzwerk und multisektorale Betriebskooperationen.

3.1.4. Erfolgsindikatoren Aktionsfeld 1 Die Indikatoren wurden sorgfältig erhoben, können jedoch durch gewisse Unschärfen im Datenmaterial von der Realität etwas abweichen.  Auf Basis unserer Erhebungen (Auskunft d. Gemeinden) gibt es derzeit 95 touristische Freizeiteinrichtungen (Objekte). 5 umgesetzte Projekte sollen diesen Wert auf 100 erhöhen  Der Basiswert für Tagesgäste am Objekt kann nicht erhoben werden, jedenfalls wollen wir eine Steigerung um 5% erreichen (Evaluierung durch Projektpartner)  145.752 Nächtigungen zählt die offizielle Statistik derzeit. Durch neue – von LEADER geförderte Angebote – wollen wir die Zahl 160.000 erreichen  Wir starten hier ganz neu und streben mehr als 10 eingeführte Kooperationen in der regionalen Land- und Forstwirtschaft an  Etwa 3 neue Green-Care-Angebote erwarten wir in der Region  Etwa 200 Personen wollen wir gewinnen sekundäre Aus- und Weiterbildungsangebote in der Region zu nutzen  Als Effekt daraus sollen 20 neue Arbeitsplätze in den teilnehmenden Betrieben entstehen  Wir werden regelmäßig die Zufriedenheit der TeilnehmerInnen über ein Feedbackformular erheben und erwarten uns über 80% positive Zustimmung  Die Anzahl der Kooperationen im Wertschöpfungsbereich soll von (von uns betreuten) 3 auf 5 gesteigert werden  Derzeit konnten wir 200 Unternehmen in Kooperationen ansprechen, insgesamt 400 sollen bis 2023 sensibilisiert worden sein

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3.1.5. Aktionsplan zum Aktionsfeld 1 Es wird auf die umfangreiche Darstellung von geplanten Projekteinreichungen in der Beilage verwiesen. LAG Perg-Strudengau hat im Rahmen der Erstellung der lokalen Entwicklungsstrategie eine große Anzahl an potentiellen Projekten registrieren dürfen. Viele davon sind bereits sehr ausgereift und können ehestens nach dem Abschluss des Auswahlprozesses dem Projektauswahlgremium vorgelegt werden. Da zu diesem Aktionsfeld und den von uns definierten Zielen bzw. Erfolgsindikatoren bereits umfangreiche Projektvorschläge vorhanden sind werden wir nach Selektion A) Die eingereichten und vom PAG selektierten Leitprojekte (siehe unten) abarbeiten B) Weitere im Anhang gelistete Projekte überprüfen und dem PAG vorlegen C) Strategische Maßnahmen ergreifen um in regelmäßigen Abständen öffentlichkeitswirksam auf das Aktionsfeld aufmerksam machen und in Kooperation mit den zuständigen Projektpartnern, Institutionen und fallweise auch Sozialpartner (WK, BBK, KLIEN…) zur Einreichung von Projekten aufrufen

Identifizierte Leitprojekte zum Aktionsfeld 1: Leitprojekt Tourismus: „Medionemeton“– Keltendorf Mitterkirchen Aktivitäten Die Gemeinde Mitterkirchen im Machland war im Zeitraum 1980 bis 1990 Schauplatz archäologischer Ausgrabungen, im Zuge derer ein 2.700 Jahre altes Gräberfeld aus der Hallstattzeit entdeckt wurde. Die Einzigartigkeit dieser Fundstelle führte zur Errichtung eines Keltendorfs am Originalschauplatz der Hallstattzeit. 1991 wurde ein erster Teil des Keltendorfs sehr erfolgreich eröffnet, bis zum Jahr 2002 wurden laufend Erweiterungen vorgenommen. Das Ziel war und ist die zeitgemäße Vermittlung der hallstattzeitlichen Lebensweise in authentischer Umgebung. Hausrekonstruktionen ließen ein “Museum zum Anfassen“ entstehen, welches im Rahmen des Leitprojektes „Medionemeton“ weiter aufgewertet werden soll. Geplant ist einerseits die Umgestaltung des bestehenden Keltendorfes, wobei die Gebäude zu kleineren Hofeinheiten zusammengefasst und einzelnen Handwerksberufen zugeordnet werden sollen (Schmiedehof, Töpferhof etc.). Darüber hinaus soll die Errichtung eines Museumsgebäudes das Keltendorf erweitern und attraktivieren. Dessen Zentrum soll ein „Herrinnenhof“ mit mittiger „Herrinnenhalle“ sein. Umgesetzt werden soll diese Rekonstruktion eines repräsentativen Großgebäudes, der Herrinnenhalle, wie es für die Hallstattzeit belegt ist. Soweit es Sicherheitsvorschriften erlauben, sollen prähistorische Arbeitsmethoden angewendet werden, welche auf archäologischen Erkenntnissen beruhen. Für den Bau verantwortlich sein soll Mag. Wolfgang Lobisser (VIAS – Vienna Institute for Archaeological Sciene, Universität Wien). Neben Werkstätten, Büros, Kassa, Vermittlungs- und Seminarräumen soll das neue Museumsgebäude die Ausstellung der Originalfunde aus dem Gräberfeld beherbergen. Neben der Vermittlung wissenschaftlich-historischen Wissens und Erbes soll künftig die Thematik der „Rekonstruktion“ aufgegriffen und professionell weitervermittelt werden. BesucherInnen sollen in historische Rollen schlüpfen und so über den Alltag und die Lebens- sowie Wirtschaftsweise in der Hallstadtzeit lernen können. Welcher Entwicklungsbedarf wird bedient?  Ausbau des Tourismus- und Freizeitangebots in der Region

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 Attraktivierung regionaler Kulturvermittlung Welche Ziele verfolgt das Projekt?  Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit als Tourismusregion gegenüber starken MitbewerberInnen insbesondere entlang des niederösterreichischen Donauufers  Attraktivierung des Ausflugsziels Keltendorf Mitterkirchen  Erweiterung des Angebots an Räumlichkeiten für verschiedene Veranstaltungen in der Region („Herrinnenhalle“; touristische und wissenschaftliche Veranstaltungen, Seminare, Workshops, Feste, Hochzeiten etc.) Welchen Wirkungskreis hat das Projekt? Das Keltendorf Mitterkirchen ist ein äußerst populäres Ausflugsziel mit europaweitem Bekanntheitsgrad. Dieses Leitprojekt soll das Keltendorf als Aushängeschild für die gesamte Region Perg-Strudengau aufwerten und BesucherInnen im Umkreis von rund 200 Kilometern anziehen (siehe „angestrebte Resultate am Ende der Periode). Projektträger Verein Keltendorf Mitterkirchen, Lehen 12, 4343 Mitterkirchen im Machland Durch den Betrieb des bestehenden Freilichtmuseums hat der Verein bereits umfangreiche Erfahrung in diesem Bereich und will diese nutzen, um die Tourismus- und Freizeitdestination aufzuwerten. Projektlaufzeit 3 Jahre (2015-2018) Kostenschätzung Projektkosten € 379.400 Eigenmittel € 229.400 Fördermittel € 150.000

Leitprojekt Landwirtschaft: „BioRegion Mühlviertel – Mühlviertler Erlebnishofladen“ Aktivitäten Dem Biobauernhof Mascherbauer in Schwertberg ist schon heute ein Hofladen angegliedert, wo KonsumentInnen eigene Fleisch- und Wurstprodukte sowie Erzeugnisse aus regionalen Partnerbetrieben (Säfte, Kräuter, Öle, Brot etc.) erhalten. Im Rahmen dieses Leitprojektes soll das Konzept ausgeweitet und der Fokus auf das hautnahe „Erleben“ heimischer Landwirtschaft und Produktion gelegt werden. Die KonsumentInnen sollen neben der Möglichkeit des Einkaufs direkt beim Produzenten Einblicke in die Erzeugung regionaler Produkte erhalten. Das Bewusstsein für die Bedeutung regionaler Lebensmittelherstellung und das Wissen betreffend überregionale Küche soll forciert werden, beispielsweise durch Veranstaltung von „Schauproduktionen“ und Verkostungen heimischer Spezialitäten. Welcher Entwicklungsbedarf wird bedient?  Förderung regionaler Direktvermarktungsstrukturen  Forderung des KosumentInnenbewusstseins für Regionalität und heimische Produktion

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Welche Ziele verfolgt das Projekt?  Das Einkaufen regionaler Produkte soll zum Erlebnis werden.  Neben dem Einkauf soll der Bauernhof als Arbeits- und Lebenszentrum für BesucherInnen erlebbar sein (direkter Kontakt mit Tieren, Herstellungsprozess bestimmter Produkte, Verkostungen, Kommunikationstreff etc.)  Mühlviertler Schmankerln (Leberschädl, Verhackerts, Beuschl etc.) sollen in den Fokus gerückt und wieder an Bekanntheit und Beliebtheit gewinnen. Welcher Umstand soll verbessert werden? Durch verstärkte Zusammenarbeit entlang der regionalen Wertschöpfungskette (LandwirtInnen, Gastronomiebetriebe und Partnerbetriebe der BioRegion Mühlviertel) sollen Synergien genutzt werden (z. B. durch gemeinsame Nutzung der Verarbeitungsinfrastruktur). KonsumentInnen soll eine Anlaufstelle geboten werden, wo sie neben hoher Produktqualität aus regionaler Herkunft auch Einblicke in die heimische Produktion und Kulinarik erhalten. Welchen Wirkungskreis hat das Projekt? ZulieferpartnerInnen sollen aus der Region Perg-Strudengau sowie aus dem gesamten Mühlviertel stammen, der KundenInnenkreis soll sich vor allem auf die westlichen Gemeinden der Region erstrecken. Projektträger Biohof Mascherbauer, Gertrude & Hermann Holzweber, Winden 1, 4311 Schwertberg Projektlaufzeit 1 Jahr (2016-2017) Kostenschätzung Projektkosten € 294.463 Eigenmittel € 176.678 Fördermittel € 117.785

Leitprojekt Wirtschaft: „Unternehmens-Exzellenz-Programm / UEP 1+2“ Aktivitäten Multisektoraler Austausch und Wissenstransfer zwischen regionalen Unternehmen sowie land- bzw. forstwirtschaftlichen Betrieben soll AkteurInnen regional vernetzen und deren Kompetenzen stärken. Dadurch soll die Gesamtregion als Wirtschafts- und Wohnstandort aufgewertet werden, Betriebe (speziell aus Gewerbe und Land- und Forstwirtschaft) wie EinwohnerInnen sollen von einem professionellen Bildungsangebot in der Region profitieren, welches Qualifizierung in naher Umgebung ohne lange Wege möglich macht. Dadurch soll die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Zentralraum gesteigert werden. Welchen Wirkungskreis hat das Leitprojekt? Zum unmittelbaren Wirkungskreis zählen UnternehmerInnen und deren MitarbeiterInnen aus Gewerbe und Landwirtschaft in der Gesamtregion Perg-Strudengau.

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Welche Ziele verfolgt das Projekt?  Stärkung der Region Perg-Strudengau als Wirtschafts- und Arbeitsraum  Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze  Forcierung regionaler Bildungsprogramme  Professionalisierung regionaler Unternehmen  Weiterentwicklung integrierter und multisektoraler Unternehmensnetzwerke Projektträger Verein “comPEtenz für begeisterte Unternehmer”, Gewerbepark 1, 4351 Saxen Projektlaufzeit 6*9 Monate Kostenschätzung Projektkosten € 84.915 Eigenmittel € 16.983 Fördermittel € 67.932

3.1.6. Beschreibung von Kooperationsaktivitäten Ein besonderes Merkmal der von uns gewählten Aktionsfelder ist, dass es kaum ein Projekt geben wird, in dem nur ein einziges AF berührt wird. Sämtliche Themen sind kooperativ angelegt und Kooperation spielt auch Projektintern (Anzahl der Projektteilnehmer, Mulitsektorialität…) eine große Rolle bei der Identifizierung als LEADER Projekt. Konkret wird es besonders in den AF Tourismus und Wirtschaft einen intensiven Austausch mit Regionen und Projekten aus dem nahen Umfeld geben. Die Nachbarregionen Mühlviertler Kernland und Mühlviertler Alm spielen hier eine wesentliche Rolle und alle Drei arbeiten wir an der gemeinsamen Mühlviertel-Strategie bzw. in der Dachmarke Mühlviertel mit. Auch internationale/transnationale Kooperationen werden angestrebt um die Ziele zu erreichen. Konkrete Projektanbahnungen hat es aber bislang nur ansatzweise gegeben.

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3.1.7. Zusammenfassende Darstellung in der Wirkungsmatrix Aktionsfeld Aktionsfeldthema Strategien Leitprojekt Output Indikatoren Basiswert Sollwert 3.1. Aktionsfeld 1: 3.1.1.1. Regionales  Weiterentwicklung  „Medionemeton“ –  Die touristische  Anzahl touristischer 95 100 Wertschöpfung Tourismus- und der touristischen Keltendorf Infrastruktur ist Freizeiteinrichtungen Freizeitangebot aufwerten Infrastruktur und Mitterkirchen weiterentwickelt. (Objekte) Erweiterung des  Die Region ist  Anzahl der Tagesgäste am +5% Freizeitangebots touristisch als Objekt „Bewegungsregion“  Positionierung als im Umkreis von 100  Anzahl der Nächtigungen Bewegungsregion km positioniert insgesamt 145.752 160.000 (bekannt).

3.1.2.2. Land- und  Förderung  „BioRegion  Es gibt mehr  Anzahl neu eingeführter +5 Forstwirtschaft stärken innovativer Mühlviertel – Kooperationen von Kooperationen in der Diversifizierungsma Mühlviertler landwirtschaftlichen regionalen Land- und ßnahmen Erlebnishofladen“ Betrieben zur Forstwirtschaft gemeinsamen  Forcierung Nutzung von landwirtschaftlicher Maschinen und Kooperationen Anlagen  Es gibt mehr Green-  Anzahl der Green-Care- 1 Care-Aktivitäten Angebote in der Region (soziale Dienstleistungsange bote) auf Bauernhöfen.

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3.1.3.3. Wirtschaft stärken  Förderung der Aus-  „Unternehmens-  Es gibt sekundäre  Anzahl der Personen, 200 und Weiterbildung Exzellenz-Programm Aus- und welche sekundäre Aus- und / UEP“ Weiterbildungsprog Weiterbildungsangebote in  Ausbau des ramme zur der Region nutzen Unternehmensnetz Professionalisierung werk der ländlichen  Anzahl der geschaffenen Wirtschaftstätigkeit Arbeitsplätze in den und zur Förderung teilgenommenen Betrieben 20 von Beschäftigungsmögl ichkeiten in der Region.

 Es gibt ein  Anzahl der Kooperationen 3 5 ausgebautes Unternehmernetzw  Anzahl der Unternehmen in erk und Kooperationen 200 400 multisektorale Betriebskooperatio nen.

Quelle der Basisindikatoren: Erhebung des LAG-Managements Perg-Strudengau

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Wirkungsmodell zum Aktionsfeld 1 Interventionsebene Indikatoren Basiswerte/Sollwerte Externe Rahmenbedingungen Impact Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und der Index für Lebensqualität und wirtschaftliche wirtschaftlichen Bedingungen. Bedingungen Die Wertschöpfung in unserer Region ist 2020 Wertschöpfungsindex - Index aus: 48 84 Outcome gesteigert. Anzahl neuer Arbeitsplätze 25 Anzahl neuer Arbeitsplätze für Frauen 10 Anzahl der Beschäftigten 23.767 24.000 Anzahl neuer Unternehmen (Gründungen) 30 Kaufkraftkennzahlen je EinwohnerIn in Euro € 5.359,20 € 5.500,00

Quelle: www.wko.at Output 1 Die touristische Infrastruktur ist weiterentwickelt. Anzahl touristischer Freizeiteinrichtungen (Objekte) 95 100 Kursbuch Tourismus OÖ

Quelle: Datei Leader-Büro 2011-2016 Output 2 Die Region ist touristisch als „Bewegungsregion“ im Anzahl der Tagesgäste am Objekt (Eintrittskarten) +5% Umkreis von 100 km positioniert (bekannt). Quelle: Objektbetreiber Anzahl Nächtigungen insgesamt 145.752 160.000 Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik; Statistik Output 3 Es gibt mehr Kooperationen von landwirtschaftlichen Anzahl neu eingeführter Kooperationen in der +5 Betrieben zur gemeinsamen Nutzung von Maschinen regionalen Land- und Forstwirtschaft

und Anlagen. Quelle: Datei BBK Perg Output 4 Es gibt mehr Green-Care-Aktivitäten (soziale Anzahl der Green-Care-Angebote in der Region 1 Dienstleistungsangebote) auf den Bauernhöfen. Quelle: BBK Perg Output 5 Es gibt sekundäre Aus- und Weiterbildungsprogramme Anzahl der Personen, welche sekundäre Aus- und 200 zur Professionalisierung der ländlichen Weiterbildungsangebote in der Region nutzen Wirtschaftstätigkeit und zur Förderung von Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region. Anzahl der geschaffenen Arbeitsplätze in den 20 teilgenommenen Betrieben

Quelle: Datei-Leader Büro Output 6 Es gibt ein ausgebautes Unternehmernetzwerk und Anzahl der Kooperationen 3 5 (Junge Wirtschaft, Frau in multisektorale Betriebskooperationen. Anzahl der Unternehmen in Kooperationen 200 400 der Wirtschaft, comPEtenz)

Quelle: WK Perg

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Input  Management 41% 41%  Controlling  Marketing und Administration  Projekte lancieren und entwickeln Quelle der Basisindikatoren: Erhebung des LAG-Managements Perg-Strudengau

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3.2. Aktionsfeld 2: Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe 3.2.1. Auswahl der Aktionsfelder und Beschreibung der Ausgangslage (Status quo) 3.2.1.1. Regionale Kulturlandschaft schützen Ausgangslage Der Naturpark Mühlviertel steht für nachhaltigen Arten- und Lebensraumschutz und ist ein Vorzeigeprojekt für die Förderung regionaler Biodiversität. Demgegenüber führt der wirtschaftliche Druck in der Land- und Forstwirtschaft häufig zur Intensivierung der Flächenbewirtschaftung, in Grenzertragsregionen kommt es wiederrum vermehrt zu

Verwaldungsprozessen. Ziel Ziel ist der Schutz artenreicher Ökosysteme sowie die Pflege der charakteristischen Kulturlandschaft zur Sicherung wertvoller, gefährdeter Lebensräume. Dafür soll zusammen mit GrundbesitzerInnen ein nachhaltiges Flächenmanagement eingerichtet und die regionale Akzeptanz für die Wertigkeit entsprechender Schutzmaßnahmen erhöht werden. Dabei spielen bewusstseinsbildende Maßnahmen und die Sensibilisierung der Bevölkerung für Themen wie Natur und Landwirtschaft eine entscheidende Rolle.

3.2.1.2. Kulturerbe erhalten und vermitteln Ausgangslage Als Risiko wird im Rahmen der SWOT-Analyse (Kapitel 2.3.) das Negativimage der Gedenkstätten Mauthausen und Gusen ausgewiesen – befürchtet wird eine Übertragung dieses mit negativen Werten besetzten Bildes auf die Region Perg-Strudengau. Die Sanierung und erneute Eingliederung aktuell ungenutzter historischer Kulturstätten in den Wirtschaftskreislauf wird hingegen ebenso wie die Intensivierung der Zusammenarbeit regionaler Kultur-, Tourismus- und Naturschutzeinrichtungen als Chance zur Erweiterung und Attraktivierung des regionalen

Kulturangebots aufgefasst. Ziel Der Erhalt materieller und ideeller Kulturgüter der Region Perg-Strudengau ist zentrales Ziel der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020. Durch Sanierung und Inwertsetzung wertvoller Bausubstanz sollen Geschichte und Kultur ebenso erhalten werden wie durch aktive Vermittlung von Tradition, Brauchtum und altem Handwerk an EinwohnerInnen und Gäste. Im Sinne des Lebensbegleitendes Lernens soll der allgemeine und gleichwertige Zugang zu kultureller Infrastruktur der Region gesichert sowie das Kulturangebot durch Vernetzung von Kultureinrichtungen mit den Bereichen Wirtschaft, Freizeit und Tourismus, Raumplanung und Bildung aufgewertet werden.

3.2.2. Grundstrategie bzw. strategische Stoßrichtung in den Aktionsfeldern 3.2.2.1. Regionale Kulturlandschaft schützen Strategien  Erhalt der Biodiversität  Stärkung des Bewusstseins für Schutz und Pflege regionaler Kulturlandschaft

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Durch die Erweiterung von Schutzgebieten wie dem Naturpark Mühlviertel sollen ökologisch wertvolle Flächen zur Sicherung und Förderung regionaler Biodiversität langfristig bewahrt werden. Die Ausdehnung dieser Schutzgebiete soll Diversität weiterer Flächen durch nachhaltige Nutzungskonzepte sichern. Entsprechende Maßnahmen sollen zum Schutz heimischer Flora und Fauna dienen sowie regionale Kulturlandschaften im Sinne der Daseinsvorsorge als Erholungsraum sichern. Das Bewusstsein für ökologische Vielfalt und Zusammenhänge sowie die regionale Natur- und Kulturlandschaft soll durch verschiedenste Maßnahmen gestärkt werden, Bildung durch alternative und interaktive Modelle wie Themenwege oder Erlebnisseminare in den freien Raum verlagert und Natur erlebbar gemacht werden. Dabei sollen speziell Kinder und Jugendliche sowie Multiplikatoren wie Familien sensibilisiert und zum nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen animiert werden.

3.2.2.2. Kulturerbe erhalten und vermitteln Strategien  Nutzung und Inwertsetzung alter Bausubstanz  Etablierung als Erinnerungs- und Bewusstseinsregion  Stärkung des regionalen Bewusstseins für regionale Kultur und Geschichte

Die Region Perg-Strudengau will sich als Erinnerungs- und Bewusstseinsregion etablieren, in der man auf den Schutz des Natur- und Kulturguts bedacht ist und durch Vermittlung von Geschichte und Tradition regionales Kulturerbe erhält. Nachhaltige Nutzungskonzepte sollen den Erhalt historisch bedeutender Gebäude gewährleisten. Durch die Sanierung und Inwertsetzung geschichtsträchtiger Bauwerke in Kombination mit der Vermittlung regionaler Geschichte und Kultur an EinwohnerInnen und Gäste will man den Fortbestand des regionalen Kulturguts sicherstellen. Die Einbindung verschiedenster AkteurInnen, die Förderung regionaler Kulturschaffender sowie die Partizipation speziell von Kindern und Jugendlichen an Kulturprojekten soll ein Bewusstsein für die kulturelle Vielfalt der Region Perg-Strudengau schaffen und identitätsstiftend wirken.

3.2.3. Angestrebte Resultate am Ende der Periode (2023)  Die Vielfalt regionaler Pflanzen- und Tierarten ist durch die Pflege und Erweiterung von Schutzgebieten sichergestellt.  Es gibt mehr Möglichkeiten zur Naherholung in der Natur.  Das Wissen der Bevölkerung um die Bedeutung des Schutzes regionaler Kulturlandschaft ist gesteigert.  Der Fortbestand kultureller Güter und historischer Objekte ist durch die Entwicklung nachhaltiger Nutzungskonzepte langfristig gesichert.  Wahrnehmung und Wissen der Bevölkerung hinsichtlich des Erhalts regionalen Kulturerbes ist gesteigert.  Die Region ist als “Erinnerungs- und Bewusstseinsregion“ im Umkreis von 200 km positioniert (bekannt).

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3.2.4. Erfolgsindikatoren Aktionsfeld 2 Die Indikatoren wurden sorgfältig erhoben, können jedoch durch gewisse Unschärfen im Datenmaterial von der Realität etwas abweichen.  Zu 30 schützenswerten alten Tierrassen sollen noch 5 hinzukommen  Wir zählen 23 schützenswerte, seltene Pflanzensorten, 2 wollen wir noch identifizieren und schützen  Wir haben leider keinen verlässlichen Basiswert regionaler Naherholungsmöglichkeiten (fehlende Erhebungen von Gemeinden und Tourismusverbänden), jedenfalls wollen wir ein Plus von 5 erreichen.  Mehr als 12 Informationsveranstaltungen zum Thema „Regionale Kulturlandschaft“ sollen durchgeführt werden  Dafür erwarten wir mindestens 250 TeilnehmerInnen an Aktionen  Mindestens 5 kultureller Güter und historischer Objekte wollen wir durch LEADER- Maßnahmen sichern  Ebenfalls 5 kultureller Güter und historischer Objekte sollen bis Ende 2023 eine (u.U. neue) Nutzung erfahren haben  Zum Thema „Kulturerbe erhalten und vermitteln“ soll es mindestens 12 Informationsveranstaltungen geben  Dafür erwarten wir ebenfalls ca. 7.000 TeilnehmerInnen an Aktionen  95 touristischer Freizeiteinrichtungen gibt es schon. Diesen Wert wollen wir auf 100 steigern

3.2.5. Aktionsplan zum Aktionsfeld 2 Es wird auf die umfangreiche Darstellung von geplanten Projekteinreichungen in der Beilage verwiesen. Die LAG Perg-Strudengau hat im Rahmen der Erstellung der lokalen Entwicklungsstrategie eine große Anzahl an potentiellen Projekten registrieren dürfen. Viele davon sind bereits sehr ausgereift und können ehestens nach dem Abschluss des Auswahlprozesses dem Projektauswahlgremium vorgelegt werden. Da zu diesem Aktionsfeld und den von uns definierten Zielen bzw. Erfolgsindikatoren bereits umfangreiche Projektvorschläge vorhanden sind werden wir nach Selektion A) Die eingereichten und vom PAG selektierten Leitprojekte (siehe unten) abarbeiten B) Weitere im Anhang gelistete Projekte überprüfen und dem PAG vorlegen C) Strategische Maßnahmen ergreifen um in regelmäßigen Abständen öffentlichkeitswirksam auf das Aktionsfeld aufmerksam machen und in Kooperation mit den zuständigen Projektpartnern, Institutionen und fallweise auch Sozialpartner (WK, BBK, KLIEN…) zur Einreichung von Projekten aufrufen

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Identifizierte Leitprojekte zum Aktionsfeld 2: Leitprojekt Regionale Kulturlandschaft schützen: „100 % Regional 100% Umwelt 100 % Bewusstsein“ Aktivitäten  Planung, Konzeptionierung und Umsetzung einer Informationskampagne  Einbindung von relevanten Zielgruppen  Produktion von gedruckten und elektronischen Informationsmedien  Durchführung von mindestens 20 Veranstaltungen  Einbindung bestehender Plattformen Welcher Entwicklungsbedarf wird bedient? Welcher Umstand wird verbessert? Projektidee: Bewusstsein für das Thema „Humus als Klimachance“entwickeln und in der Leaderregion Perg-Strudengau nachhaltig verankern. Intensive Zusammenarbeit mit regionalen Kooperationspartnern aus Wirtschaft und Verwaltung soll die nachhaltige Bewusstseinsbildung in der Region Perg-Strudengau gewährleisten. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit des Vereins UmweltBewusstSein liegt in der Initiierung, Förderung und Verbreitung von Bewusstsein zum Thema „Natur“, darin wiederum schwerpunktmäßig im Bereich des Bodens. IST-Zustand:  Klimarelevanz durch sinkende Bodenqualität  Globale Erwärmung durch CO2-Anstieg  Bewusstsein zum Thema Bodenschutz nicht ausreichend vorhanden SOLL-Zustand:  Humus als Klimachance in der Region wahrgenommen Oberösterreich ist eine der wenigen Regionen in der der Humus gesteigert wurde  Bewusstes Handeln im Sinne unserer Umwelt etabliert  Förderung regionaler Nahversorgung gewährleistet Resultate:  Alle Gemeinden der Leaderregion sind nach Abschluss des Projekts Klimabündnis- Gemeinden (eingeladen Klimabündnis-Gemeinde zu werden), mindestens drei Gemeinden treten dem europäischen Bodenbündnis bei  Mindestens fünf Gemeinden der Leaderregion setzen die entwickelten Maßnahmen auf Gemeinde-Ebene um  Das Wissen der Bevölkerung um die Bedeutung des Schutzes regionaler Kulturlandschaft ist gesteigert  Den Wert regionaler Nahversorgung in der Region stärken und im Bewusstsein der Bevölkerung verankern Welche Ziele verfolgt das Projekt?  Regionsweite Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Angebote zu umweltrelevanter Bildung  Stärkung des Bewusstseins für Schutz und Pflege unseres Bodens

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 Positive Auswirkungen für die regionale Nahversorgung  Messbarer Einfluss auf die Boden- und damit Lebensqualität in der Region Welche Kooperationsaktivitäten werden angestrebt?  Leaderregion Perg-Strudengau  Bioregion Mühlviertel  Naturpark Mühlviertel  Österreichischer Siedlerverband – Landesorganisation OÖ  Amt der OÖ Landesregierung – Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft  Klimabündnis OÖ/Bodenbündnis OÖ  OÖ Naturschutzbund  Ökoregion Kaindorf  BOKU / Institut für Bodenforschung  TU Graz / Univ.Prof. Dr. Raggam  Umweltpionier GmbH (Naturdünger)  Biogärtner Karl Ploberger Welchen Wirkungskreis hat das Projekt?  Leaderregion Perg-Strudengau  Gemeinden  Schulen  Kinder Erwachsene Projektträger Verein UmweltBewusstSein, Aisthofen 25, 4320 Perg Projektlaufzeit Juli 2017 bis Dezember 2018 Kostenschätzung Projektkosten € 46.800,- Eigenmittel € 18.720,- Fördermittel € 28.080,-

Leitprojekt Kulturerbe erhalten und vermitteln: „F.X. Müller-Vereinshaus Dimbach“ Aktivitäten Aus dem F. X. Müller Haus im Ortszentrum von Dimbach wird ein Haus für alle Vereine von Dimbach! Das kulturelle Leben und das Vereinsleben von Dimbach spielt sich in Zukunft dort ab. Die Einrichtung des Vereinshauses inkl. Technik ist Projektinhalt. Welche Kooperationen werden angestrebt? Alle Dimbacher Vereine und Institutionen kooperieren in einer ARGE (Arbeitsgemeinschaft) um dieses Projekt umsetzen und um das Vereinshaus langfristig nützen zu können.

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Welcher Entwicklungsbedarf wird bedient? Welcher Umstand wird verbessert? Der Fortbestand kultureller Güter und historischer Objekte wird durch die Entwicklung dieses nachhaltigen Nutzungskonzeptes langfristig gesichert. Zudem wird das Vereinsleben gestärkt, was der Abwanderung entgegenwirkt! Welche Ziele verfolgt das Projekt?  Nutzungsmöglichkeit für Veranstaltungen aller Vereine (Sitzungen, Kochkurse, kulturelle Veranstaltungen, …)  Stärkung Vereinsleben Welchen Wirkungskreis hat das Projekt? Alle Einwohner des Ortes sind inkludiert, die ARGE besteht aus allen Vereinen und Institutionen und verbessert so das Zusammenleben im Ort maßgeblich. Projektträger ARGE F.X. Müller-Vereinshaus, Dimbach 3, 4371 Dimbach Projektlaufzeit 1 Jahr Kostenschätzung Projektkosten € 54.424,- Eigenmittel € 21.770,- Fördermittel € 32.654,-

3.2.6. Beschreibung von Kooperationsaktivitäten Für den „Schutz regionaler Kulturlandschaften“ ist die intensive Kooperation mit bereits laufenden oder auch schon umgesetzten Projektpartnern interterritorial, innerregional und transnational geplant. Es gibt hier bereits umfangreiche Erfahrungswerte anderer Regionen auf die zugegriffen werden kann. Das Thema Kulturlandschaft ist sehr umfassend und erfordert jedenfalls kooperative Ansätze in alle Richtungen.

Ähnlich gelagert sind die Bestrebungen, unser Kulturerbe zu erhalten und vermitteln. Gerade durch die Kooperation – ebenfalls von interterritorial bis transnational zu sehen – wird das eigene bedeutsame Erbe geschärft und präzisiert. Der Vergleich und Austausch mit ähnlichen oder konträren Projekten gibt Sinn und motiviert die lokalen Akteure in ihrem Tun.

Der Themenansatz „Erinnerungs- und Bewusstseinsregion“ wird als internationales Thema ausgebaut. Schon jetzt gibt es intensive Kontakte mit ähnlichen Regionen (gemeint sind jene, die wie die Region Perg-Strudengau das Erbe eines ehemaligen Konzentrationslagers zu tragen haben) in Polen und Deutschland.

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3.2.7. Zusammenfassende Darstellung in der Wirkungsmatrix

Aktionsfeld Aktionsfeldthema Strategien Leitprojekt Output Indikatoren Basiswert Sollwert 3.2. Aktionsfeld 2: 3.2.1.1. Regionale  Erhalt der  „100 % Regional  Die Vielfalt  Anzahl schützenswerter 30 32 Natürliche Ressourcen und Kulturlandschaft schützen Biodiversität 100% Umwelt regionaler Pflanzen- alter Tierrassen kulturelles Erbe 100% Bewusstsein“ und Tierarten ist  Stärkung des durch die Pflege  Anzahl schützenswerter, 23 25 Bewusstseins für und Erweiterung seltener Pflanzensorten Schutz und Pflege von Schutzgebieten regionaler sichergestellt. Kulturlandschaft  Es gibt mehr  Anzahl regionaler +5 Möglichkeiten zur Naherholungsmöglichkeiten Naherholung in der Natur.

 Das Wissen der  Anzahl an +10 Bevölkerung um die Informationsveranstaltunge Bedeutung des n Schutzes regionaler Kulturlandschaft ist  Anzahl der TeilnehmerInnen +250 gesteigert. an Aktionen 3.2.2.2. Kulturerbe  Nutzung und  „F.X. Müller  Der Fortbestand  Anzahl gesicherter +5 erhalten und vermitteln Inwertsetzung alter Vereinshaus“ kultureller Güter kultureller Güter und Bausubstanz und historischer historischer Objekte Objekte ist durch  Etablierung als die Entwicklung  Anzahl genützter kultureller +5 Erinnerungs- und nachhaltiger Güter und historischer Bewusstseinsregion Nutzungskonzepte Objekte langfristig gesichert.

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 Stärkung des  Wahrnehmung und  Anzahl an +12 regionalen Wissen der Informationsveranstaltunge Bewusstseins für Bevölkerung n regionale Kultur und hinsichtlich des Geschichte Erhalts regionalen  Anzahl der TeilnehmerInnen 7.000 Kulturerbes ist an Aktionen gesteigert.

 Die Region ist als  Anzahl touristischer 95 100 “Erinnerungs- und Freizeiteinrichtungen zum Bewusstseinsregion Thema Erinnerung und “ im Umkreis von Bewusstsein 200 km positioniert (bekannt). Quelle der Basisindikatoren: Erhebung des LAG-Managements Perg-Strudengau

Wirkungsmodell zum Aktionsfeld 2 Interventionsebene Indikatoren Basiswerte/Sollwerte Externe Rahmenbedingungen Impact Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und der Index für Lebensqualität ländlicher Gebiete wirtschaftlichen Bedingungen. Index für wirtschaftliche Bedingungen Outcome Die natürlichen Ressourcen und das kulturelle Erbe der Index für natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe 38 50 Region sind gefestigt oder nachhaltig weiterentwickelt. (Natur- und Ökosysteme, Kultur, Handwerk). Output 1 Die Vielfalt regionaler Pflanzen- und Tierarten ist durch die Anzahl schützenswerter, alter Tierrassen 30 35 Pflege und Erweiterung von Schutzgebieten sichergestellt. Quelle: BBK Perg, Amtssachverständigen für Natur- und Landschaftsschutz

Anzahl schützenswerter, seltener Pflanzensorten 23 25 Quelle: BBK Perg, Naturpark Mühlviertel Output 2 Es gibt mehr Möglichkeiten zur Naherholung in der Natur. Anzahl regionaler Naherholungsmöglichkeiten +5 Quelle: Datei Leader-Büro

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Output 3 Das Wissen der Bevölkerung um die Bedeutung des Anzahl an Informationsveranstaltungen +12 Schutzes regionaler Kulturlandschaft ist gesteigert. Anzahl der TeilnehmerInnen an Aktionen +250 Quelle: Datei Leader-Büro Output 4 Der Fortbestand kultureller Güter und historischer Objekte Anzahl gesicherter kultureller Güter und historischer +5 ist durch die Entwicklung nachhaltiger Nutzungskonzepte Objekte in der Region langfristig gesichert. Anzahl genützter kultureller Güter und historischer +5 Objekte in der Region Quelle: Datei Leader-Büro Output 5 Wahrnehmung und Wissen der Bevölkerung hinsichtlich Anzahl an Informationsveranstaltungen +12 des Erhalts regionalen Kulturerbes ist gesteigert. Anzahl der TeilnehmerInnen an Aktionen 7.000 Quelle: Datei Leader-Büro Output 6 Die Region ist als “Erinnerungs- und Bewusstseinsregion“ Anzahl touristischer Freizeiteinrichtungen zum Thema 95 100 BMI (Bundesministerium für im Umkreis von 200 km positioniert (bekannt). Erinnerung und Bewusstsein Inneres) Quelle: Datei Leader-Büro Input  Management 29% 29%  Controlling  Marketing und Administration  Projekte lancieren und entwickeln Quelle der Basisindikatoren: Erhebung des LAG-Managements Perg-Strudengau

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3.3. Aktionsfeld 3: Gemeinwohl Strukturen und Funktionen 3.3.1. Auswahl der Aktionsfelder und Beschreibung der Ausgangslage (Status quo) 3.3.1.1. Regionale Erzeugnisse vermarkten und Nahversorgung sichern Ausgangslage Erfolgreich umgesetzte Nahversorgungsinitiativen in den Gemeinden Dimbach und St.Thomas am Blasenstein lassen den Bedarf und die Nachfrage nach regionalen Qualitätsprodukten und der Implementierung alternativer Versorgungswege erkennen. Das Fehlen entsprechender Einrichtungen bedeutet neben dauerhaften Versorgungslücken auch den Verlust örtlicher Treffpunkte und das Aussterben von Ortskernen. Ziel Die lokale Nahversorgung ist von besonderer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung für eine Region, belebt Ortskerne und sichert auf lange Sicht Arbeitsplätze sowie Lebensqualität. Der Wandel der Daseinsvorsorge ist gekennzeichnet durch die Tendenz zur Konzentration auf wenige AnbieterInnen und große Verkaufsflächen mit weiten Einzugsgebieten auf der Angebotsseite. Auf der Nachfrageseite tendieren KonsumentInnen zur abnehmenden Bindung der lokalen Kaufkraft aufgrund eines veränderten Mobilitätsverhaltens und erhöhter Konsumentenansprüche an Preis- und Auswahlmöglichkeiten. Der Gefährdung der regionalen Versorgungsqualität ist mit der Etablierung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in lokale Lebensmittelsortimente und neuen, flexiblen Vertriebswegen zu begegnen. Die Einrichtung effizienter Strukturen in der Produktion und im Vertrieb regionaler Erzeugnisse soll regionale Nahversorgung sichern und die Wertschöpfung landwirtschaftlicher Produkte steigern. Dies macht einerseits die verstärkte Zusammenarbeit von Betrieben entlang der Nahrungsmittelkette notwendig und bedarf andererseits einer Veränderung des Konsumentenbewusstseins durch professionalisierte Verbraucherinformation über regionale Qualitätsprodukte.

3.3.1.2. Öffentliche Strukturen sichern Ausgangslage Ein funktionierendes Vereinsleben und intakte öffentliche Strukturen sind die Grundlage für die Funktion und den Weiterbestand des gesellschaftlichen Lebens und muss für alle Bevölkerungsgruppen gewährleistet sein.. Ziel Um der Abwanderung im ländlichen Raum entgegen zu wirken müssen Defizite in den Bereichen Nahversorgung, Mobilität, Vereinsleben usw. ausgeglichen werden!

3.3.2. Grundstrategie bzw. strategische Stoßrichtung in den Aktionsfeldern Regionale Erzeugnisse vermarkten und Nahversorgung sichern Strategien  Förderung regionaler Direktvermarktung  Etablierung flexibler Nahversorgungsstrukturen

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Grundlegende Versorgungseinrichtungen müssen für alle Bevölkerungsgruppen zeitlich und räumlich bequem erreichbar sein, Nahversorgung als Aspekt der Daseinsvorsorge in jeder Gemeinde gesichert werden. Auf den Rückgang des dezentralen Leistungsangebots in der Region muss mit einer Offensive in der Produktion und im Vertrieb regionaler Agrarerzeugnisse reagiert werden. Durch die Entwicklung intelligenter Absatzkonzepte sollen Nahversorgungslücken in der Region geschlossen werden, ergänzende Betriebsfelder sollen regionale LandwirtInnen stärken. Multisektorale Kooperationen und die Entwicklung neuer Lösungsansätze soll orts- und zeitnahe Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs langfristig sicherstellen. Dies bedarf einer Sensibilisierung der regionalen Bevölkerung für nachhaltiges Konsumverhalten und in enger Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen Initiativen, welche das Bewusstsein für Landwirtschaft, Ernährung und Regionalität stärken.

3.3.2.1. Öffentliche Strukturen sichern Strategien  Vereinsleben fördern  Sicherung barrierefreier Zugänge  Förderung nachhaltiger Mobilität (E-Mobilität)

Neben einem effizienten und flächendeckenden ÖV-Netz sollen flexible Mobilitätslösungen regionale Verkehrsangebote ergänzen. Nachhaltige Konzepte wie die Forcierung von E-Mobilität durch den Ausbau entsprechender Infrastruktur (E-Ladestationen und E-Fahrzeuge zur öffentlichen Nutzung) sollen zur Reduktion regionaler, verkehrsbedingter Lärm- und Emissionsbelastungen bis 2020 führen. Barrierefreiheit als Voraussetzung für den gleichwertigen Zugang zu Einrichtungen, die gleichberechtigte Nutzung regionaler Angebote und unabhängige Fortbewegung muss dabei oberste Priorität haben. In Zusammenarbeit mit Gemeinden, Betrieben, touristischen Destinationen, Freizeit-, Verkehrs- und Bildungseinrichtungen müssen kurze Wege und barrierefreie Zugänge geschaffen werden, welche die selbstständige Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, die freie Nutzung sämtlicher Angebote sowie die Pflege sozialer Kontakte für alle Bevölkerungsgruppen ermöglichten. Eine gesicherte Daseinsvorsorge soll in der Region Perg-Strudengau nicht an die Verfügbarkeit eines eigenen PKWs oder einer Betreuungspersonen gebunden sein – individuelle Mobilität als Voraussetzung für Wirtschaftswachstum ist elementarer Aspekt hoher Lebensqualität und soll zukünftig unter aktiver Beteiligung der BürgerInnen und mittels praktikabler und innovativer Lösungen flächendeckend sichergestellt sein. Auch ein funktionierendes Vereinsleben ist für die Bewohner des ländlichen Raums sehr wichtig und motiviert sie dazu in der Region zu bleiben. Darum ist es sehr wichtig den Vereinen nötige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. 3.3.3. Angestrebte Resultate am Ende der Periode (2023)  Die Anzahl an regionalen Landwirtschaftsbetrieben mit Direktvermarktungsstrategien ist gestiegen.  Es gibt ein größeres Angebot und eine vermehrte Nachfrage nach regionalen landwirtschaftlichen Erzeugnissen.  Die zukunftsorientierte Nahversorgung ist gesichert.  Barrierefreie Zugänge wurden geschaffen  Für das Vereinsleben notwendige Infrastruktur wurde geschaffen.

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 Die regionale E-Mobilitätsinfrastruktur wurde vernetzt und ausgebaut. 3.3.4. Erfolgsindikatoren Aktionsfeld 3 Die Indikatoren wurden sorgfältig erhoben, können jedoch durch gewisse Unschärfen im Datenmaterial von der Realität etwas abweichen.  Zu den 90 Direktvermarktungsbetriebe in der Region sollen noch 10 hinzukommen  Die regionalen Direktvermarktungskanäle werden um bis zu 5 erweitert  Derzeit zählen wir 73 uns bekannte regionale Produkte. Bis 2023 sollen es 80 sein.  Derzeit gibt es (NOCH) keine Gemeinden ohne Nahversorger. Die demografische und wirtschaftliche Entwicklung lässt aber schlimmes befürchten. Der Soll-Wert bleibt dennoch auf 0 da wir ja keine hoffnungsfrohe Erwartung haben, es soll z. B. -5 Nahversorger geben.  Daher soll es zum Thema Nahversorgung 15 Veranstaltungen geben an denen insgesamt 300 BesucherInnen teilnehmen werden. Themen sind zudem die Stärkung des Ernährungsbewusstseins und Konsums regionaler Produkte  Mehr als 5 Maßnahmen zur Stärkung des Vereinslebens wurden umgesetzt  Mehr als 10 Maßnahmen zur barrierefreier Gestaltung von Einrichtungen sollen über LEADER umgesetzt werden  Dazu kommen mindestens 5 neue, nachhaltige Mobilitätsangebote und…  10 an gemeinsamen Mobilitätsprojekten beteiligten Gemeinden  Mindestens 10 Elektrofahrzeuge sollen in der Region betrieben werden und…  Die Anzahl der E-Ladestationen in der Region soll sich von derzeit 20 auf mindestens 25 erhöhen

3.3.5. Aktionsplan zum Aktionsfeld 3 Es wird auf die umfangreiche Darstellung von geplanten Projekteinreichungen in der Beilage verwiesen. Die LAG Perg-Strudengau hat im Rahmen der Erstellung der lokalen Entwicklungsstrategie eine große Anzahl an potentiellen Projekten registrieren dürfen. Viele davon sind bereits sehr ausgereift und können ehestens nach dem Abschluss des Auswahlprozesses dem Projektauswahlgremium vorgelegt werden. Da zu diesem Aktionsfeld und den von uns definierten Zielen bzw. Erfolgsindikatoren bereits umfangreiche Projektvorschläge vorhanden sind werden wir nach Selektion A) Die eingereichten und vom PAG selektierten Leitprojekte (siehe unten) abarbeiten B) Weitere im Anhang gelistete Projekte überprüfen und dem PAG vorlegen C) Strategische Maßnahmen ergreifen um in regelmäßigen Abständen öffentlichkeitswirksam auf das Aktionsfeld aufmerksam machen und in Kooperation mit den zuständigen Projektpartnern, Institutionen und fallweise auch Sozialpartner (WK, BBK, KLIEN…) zur Einreichung von Projekten aufrufen

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Identifizierte Leitprojekte zum Aktionsfeld 3: Leitprojekt Regionale Erzeugnisse: „Schwertberger Regionalshop“ Aktivitäten  Im Zentrum von Schwertberg wurde ein Regionalshop eingerichtet und wird nachhaltig durch Synergien mit der öffentlichen Bücherei betrieben. Welcher Entwicklungsbedarf wird bedient? Trotz großem Zuspruch und starker Nachfrage nach regionalen Qualitätsprodukten in der Bevölkerung fehlten entsprechende Einrichtungen in der Region. Der Regionalshop bietet ein breites Sortiment an regionalen Erzeugnissen und fördert darüber hinaus als Treffpunkt die örtliche Kommunikation und das Zusammentreffen sowie die Belebung der Innenstadt. Welche Ziele verfolgt das Projekt?  Der Regionalshop soll die Bauern, Kleinbetreibe und Vereine beim Verkauf ihrer Produkte unterstützen und ihren Absatz fördern  Förderung der örtlichen Begegnung und der Kommunikation durch regionale Direktvermarktung  Forcierung der regionalen Verbundenheit und Identifikation mit der Region (und ihren Ressourcen) bei EinwohnerInnen und Angebot authentischer Produkte für Gäste Welcher Umstand soll verbessert werden? Die Versorgung der Bevölkerung mit regionalen Produkten wird erheblich verbessert. Welchen Wirkungskreis hat das Projekt? Während PartnerInnen ihre Produkte aus der gesamten Region Perg-Strudengau zuliefern, sollen KundInnen vorwiegend in den östlichen Gemeinden angesprochen werden. Projektträger Verein Doste Schwertberg “L(i)ebenswertes Schwertberg“, Schacherbergstraße 3, 4311 Schwertberg Projektlaufzeit 27. April 2016 bis 31. Oktober 2016 Kostenschätzung Projektkosten € 35.648,- Eigenmittel € 21.389,- Fördermittel € 14.259,-

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Leitprojekt Öffentliche Strukturen sichern: „Vereinsstadl St. Thomas am Blasenstein“ Aktivitäten  Möblierung  Sicherheitstechnische Adaptierung  Einbau einer flexiblen Wirtschaftsküche Welcher Entwicklungsbedarf wird bedient? Welcher Umstand soll verbessert werden? Das Vereins- und kulturelle Leben soll im Ort weiterhin für alle möglich sein. Ein gemeinsamer Platz mit Ausstattung soll das vereinfachen und auch für weitere Personen und Einwohner eine Mithilfe, Mitveranstaltung oder Teilnahme attraktiver machen. So soll die Mitgliederzahl der Vereine auch weiterhin gleich bleiben können oder erhöht werden. Regionale Kultur wieder aktiver weitergegeben und erhalten werden. Welche Ziele verfolgt das Projekt?  Stärkung der Vereine von St. Thomas durch gemeinsames Vereinshaus  Flexible Nutzungsmöglichkeit  Stärkung der Nahversorger der Region durch Einkauf der Vereine Projektträger ARGE Vereinsstadl St. Thomas am Blasenstein, Markt 7, 4364 St. Thomas/Bl. Projektlaufzeit Dezember 2017 bis Dezember 2018 Kostenschätzung Projektkosten € 60.000,- Eigenmittel € 24.000,- Fördermittel € 36.000,-

3.3.6. Beschreibung der Kooperationsaktivitäten Bei den regionalen Erzeugnissen und dem Thema Nahversorgung ist vorerst eine intensive interne Kooperation, vor allem mit dem AF1 aber über die Kulturlandschaft auch mit dem AF2 geplant. Das Gemeinwohl kann hier nur Hand in Hand mit der Wirtschaft und Landwirtschaft gestärkt werden. Zur schnelleren Erreichung der Ziele ist jedoch ein umfangreicher Austausch mit nationalen und internationalen Projektpartnern, vor allem aus erfolgreich umgesetzten Projekten, geplant. Die Mobilität spielt ebenfalls in viele Bereiche hinein, wobei es hier vor allem um einen sensiblen Umgang und die Vermeidung von Doppelgleisigkeiten mit anderen Förderprogrammen, wie die Klima- und Energiemodellregionen, geht. Über LEADER können nur herausragende innovative Konzepte, die nicht automatisch von anderen Programmen abgedeckt werden können, gefördert werden. Darüber hinaus ist aber eine intensive Kooperation mit allen an den Themen beteiligten AkteurInnen notwendig und anstrebenswert. Natürlich können auch hier nationale und internationale Projekte eingeleitet werden, vor allem um das Rad nicht neu zu erfinden.

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3.3.7. Zusammenfassende Darstellung in der Wirkungsmatrix Aktionsfeld Aktionsfeldthema Strategien Leitprojekt Output Indikatoren Basiswert Sollwert 3.3. Aktionsfeld 3: 3.3.1.1. Regionale  Förderung  „Schwertberger  Die Anzahl an  Anzahl der 90 95 Strukturen und Funktionen Erzeugnisse vermarkten regionaler Regionalshop“ regionalen Direktvermarktungsbetriebe des Gemeinwohls und Nahversorgung sichern Direktvermarktung Landwirtschaftsbetr in der Region ieben mit  Etablierung flexibler Direktvermarktungs  Anzahl regionaler +5 Nahversorgungsstru strategien ist Direktvermarktungskanäle kturen gestiegen.  Es gibt ein größeres  Anzahl regional vertriebener 73 80 Angebot und eine Produkte vermehrte Nachfrage nach regionalen landwirtschaftlichen Erzeugnissen.  Die  Anzahl der Gemeinden ohne 0 0 zukunftsorientierte Nahversorger Nahversorgung ist gesichert.  Anzahl der 10 Informationsveranstaltunge n zur Stärkung des Ernährungsbewusstseins und Konsums regionaler Produkte

 Anzahl der BesucherInnen 300 3.3.2.2. Öffentliche  Vereinsleben „Vereinsstadl St.  Für das  Anzahl der Maßnahmen zur +5 Struktur sichern fördern Thomas am Vereinsleben Stärkung des Vereinslebens Blasenstein“ notwendige Infrastruktur wurde geschaffen.

 Sicherung  Barrierefreie  Anzahl der Maßnahmen zur +5 barrierefreier Zugänge wurden barrierefreier Gestaltung Zugänge geschaffen von Einrichtungen

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 Förderung  Die regionale E-  Anzahl der Elektrofahrzeuge 0 +7 nachhaltiger Mobilitätsinfrastruk in der Region Mobilität (E- tur wurde vernetzt Mobilität) und ausgebaut.  Anzahl der E-Ladestationen 20 +5 in der Region Quelle der Basisindikatoren: Erhebung des LAG-Managements Perg-Strudengau

Wirkungsmodell zum Aktionsfeld 3

Interventionsebene Indikatoren Basiswerte/Sollwerte Externe Rahmenbedingungen Impact Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und der Index für Lebensqualität und wirtschaftliche Bedingungen wirtschaftlichen Bedingungen. Für das Gemeinwohl wichtige Strukturen und Funktionen Index für Gemeinwohl 39 50 Outcome sind gestärkt. (Nahversorgung, Dienstleistungen, regionales Lernen, Beteiligungsprozesse) Output 1 Die Anzahl an regionalen Landwirtschaftsbetrieben mit Anzahl der Direktvermarktungsbetriebe in der Region 90 100 Direktvermarktungsstrategien ist gestiegen. Anzahl der regionalen Direktvermarktungskanäle +5

Quelle: Datei Leader-Büro und Datei BBK Perg Output 2 Es gibt ein größeres Angebot und eine vermehrte Nachfrage Anzahl regional vertriebener Produkte 73 80

nach regionalen landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Quelle: Datei BBK Perg Output 3 Die zukunftsorientierte Nahversorgung ist gesichert. Anzahl der Gemeinden ohne Nahversorger 0 0 Anzahl der Informationsveranstaltungen zur Stärkung des 15 Ernährungsbewusstseins und Konsums regionaler Produkte Anzahl der BesucherInnen 300

Quelle: Datei-Leader Büro Output 4 Für das Vereinsleben notwendige Infrastruktur wurde Anzahl der Maßnahmen zur Stärkung des Vereinslebens +5 geschaffen. Quelle: Datei Leader-Büro

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Output 5 Barrierefreie Zugänge wurden geschaffen. Anzahl der Maßnahmen zur barrierefreier Gestaltung von +5 Einrichtungen

Quelle: Datei Leader-Büro Output 6 Die regionale E-Mobilitätinfrastruktur wurde vernetzt und Anzahl der Elektrofahrzeuge in der Region 0 +7 ausgebaut. Anzahl der E-Ladestationen in der Region 20 +5 Quelle: Datei Leader-Büro Input  Management  Controlling 30% 30%  Marketing und Administration  Projekte lancieren und entwickeln Quelle der Basisindikatoren: Erhebung des LAG-Managements Perg-Strudengau 3.4. Aktionsfeld IWB: (falls relevant) Nicht relevant

3.5. Aktionsfeld ETZ: (falls relevant) Nicht relevant

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3.6. Berücksichtigung der Ziele der Partnerschaftsvereinbarung STRAT.AT

Aktionsfeld 2: Aktionsfeld 3: Aktionsfeld 1: Natürliche Strukturen und Wertschöpfung Ressourcen und Funktionen des

Ziele STRAT.AT kulturelles Erbe Gemeinwohls

3.1.1.1. 3.1.2.2. 3.1.3.3. 3.3.2.2.

3.2.1 .1. 3.2.1 .2. 3.2.2 .1. 3.3.1

Fonds: ELER/ EMFF Stärkung der Kooperationsbeziehungen zwischen Forschung, Innovation 1 FTEI und LuF-Betrieben sowie anderen Betrieben der Nahrungsmittelkette x x Steigerung des Anteils LuF-Betriebe die Restrukturierungsmaßnahmen auf Grundlage nachhaltiger Betriebsstrategien vornehmen und damit Steigerung des LuF-Einkommens 3 Steigerung des Anteils von Qualitätsprodukten, auch unter KMU Berücksichtigung des Tierwohls x x x x Steigerung der Beschäftigungschancen im ländlichen Raum Nachhaltige Steigerung des Anteils an nachwachsenden Rohstoffen Nachhaltige Strategie für Risikomanagement und -prävention 4 CO2 Verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien 5 Verringerung klimaschädlicher Gase KLIM Verbesserung des Risikobewusstseins und -managements A Steigerung der Ressourceneffizienz Steigerung des LuF-Flächenanteils, der unter Biodiversitätsmaßnahmen 6 fällt Forcierung der biologischen Produktion UMW Verringerung gewässerschädlicher Einträge durch die Land- und / x Fischereiwirtschaft RE Beitrag zu Erosionsschutz und Bodengesundheit 8 Steigerung der Erwerbs- und Beschäftigungschancen durch EMPL Diversifizierung und Gründung neuer Kleinbetriebe x Verbesserte Nutzung der endogenen Potentiale des ländlichen Raums und Erhöhung der Beschäftigungschancen im ländlichen Raum, 9 POV insbesondere durch Förderung integrierter, sektorübergreifender und x x x lokaler Entwicklungsinitiativen Steigerung des Anteils gut ausgebildeter Personen in der LuF, 10 LLL einschließlich Fischereiwirtschaft x

Fonds: IWB/ EFRE Steigerung der Anzahl von Neugründungen technologie- und innovationsorientierter Unternehmen 3 Erhöhung der Zahl an KMU, die innovativ agieren KMU Steigerung der Exportaktivitäten von Unternehmen in Zukunftsmärkten x Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in Produktion und Dienstleistung durch expansive KMU Stabilisierung des Endenergieverbrauchs und Steigerung der Energie- bzw. Ressourceneffizienz 4 CO2 Verringerung der CO2-Emmissionen in allen Branchen der Wirtschaft und x ergänzend im Verkehrsbereich und im städtischen Bereich 6 Sicherung des kulturellen Erbes und Verbesserung der städtischen UMW Umwelt, z. B. durch nachhaltige Mobilität x x x /RE 11 Stärkung der integrierten, regionalen Entwicklung sowie Stärkung der GOV Innovationskapazitäten x x x x x x x Fonds: ESF

8 Steigerung der Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen x x x x EMPL Steigerung der Arbeitsmarktbeteiligung älterer ArbeitnehmerInnen Verstärkte aktive Eingliederung gefährdeter Bevölkerungsgruppen, um 9 POV die Zahl der von Armut und sozialer Ausgrenzung bedrohten Personen x x x x x weiter und auch langfristig zu senken

Steigerung der Arbeitsmarktbeteiligung von Jugendlichen, von Personen 10 LLL x x x mit Migrationshintergrund und Niedrigqualifizierten

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Berücksichtigung der Ziele des Programmes LE 2020

Aktionsfeld 2: Aktionsfeld 3: Aktionsfeld 1: Natürliche Strukturen und Wertschöpfung Ressourcen und Funktionen des

Ziele LE 2020 kulturelles Erbe Gemeinwohls

3.1.1.1 3.1.2.2 3.1.3.3 3.2.1.1 3.2.2.2 3.3.1.1 3.3.2.2 Priorität 1 Förderung der Innovation, der Zusammenarbeit und des Aufbaus 1A der Wissensbasis in ländlichen Gebieten x x x x x x x Stärkung der Verbindungen zwischen Landwirtschaft, Nahrungsmittelerzeugung und Forstwirtschaft sowie Forschung 1B und Innovation, u.a. im Interesse eines besseren x x x Umweltmanagements und einer besseren Umweltleistung Förderung des lebenslangen Lernens und der beruflichen Bildung 1C in der Land- und Forstwirtschaft x Priorität 2 Verbesserung der Wirtschaftsleistung aller landwirtschaftlichen Betriebe, Unterstützung der Betriebsumstrukturierung und - 2A modernisierung insbesondere mit Blick auf die Erhöhung der x Marktbeteiligung und -orientierung sowie der landwirtschaftlichen Diversifizierung Erleichterung des Zugangs angemessen qualifizierter Landwirte 2B x zum Agrarsektor und insbesondere des Generationswechsels Priorität 3 Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Primärerzeuger durch ihre bessere Einbeziehung in die Nahrungsmittelkette durch Qualitätssicherungssysteme, die Wertsteigerung von 3A x x Agrarerzeugnissen, die Absatzförderung auf lokalen Märkten und kurze Versorgungswege, Erzeugergemeinschaften und - organisationen und Branchenverbände Unterstützung der Risikovorsorge und des Risikomanagements in 3B x den landwirtschaftlichen Betrieben Priorität 4 Wiederherstellung und Erhaltung sowie Verbesserung der biologischen Vielfalt, auch in Natura-2000-Gebieten, Gebieten, die aus naturbedingten oder anderen spezifischen Gründen 4A x benachteiligt sind, sowie Bewirtschaftungssystemen mit hohem Naturschutzwert, und des Zustands der europäischen Landschaften Verbesserung der Wasserwirtschaft, einschließlich des Umgangs 4B mit Düngemitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln Verhinderung der Bodenerosion und Verbesserung der 4C x Bodenbewirtschaftung Priorität 5 5A Effizienzsteigerung bei der Wassernutzung in der Landwirtschaft

Effizienzsteigerung bei der Energienutzung in der Landwirtschaft 5B und der Nahrungsmittelverarbeitung Erleichterung der Versorgung mit und stärkere Nutzung von erneuerbaren Energien, Nebenerzeugnissen, Abfällen, 5C Rückständen und anderen Non-Food-Ausgangserzeugnissen für die Biowirtschaft Verringerung der aus der Landwirtschaft stammenden 5D Treibhausgas- und Ammoniakemissionen Priorität 6 Erleichterung der Diversifizierung, Gründung und Entwicklung von 6A kleinen Unternehmen und Schaffung von Arbeitsplätzen x x x 6B Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten x x x x x x x Förderung des Zugangs zu Informations- und 6C Kommunikationstechnologien (IKT), ihres Einsatzes und ihrer Qualität in ländlichen Gebieten

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3.7. Berücksichtigung der bundeslandrelevanten und regionsspezifischen Strategien 3.7.1. Berücksichtigung der „Thematischen Perspektiven 2020“ der Region Mühlviertel Multisektorale Querschnitte Themenschwerpunkte der Region Mühlviertel Stärkung Regionale Aktionsfeld 2: Stärkung der regionaler Aktionsfeld 1: Aktionsfeld 3: Lebenswelt Tourismus- Natürliche Wirtschaft, Wert- Abgestimmte Wert- Strukturen und und entwicklung Energieregion Ressourcen Unternehmen schöpfung Raum- schöpfung Funktionen des sozialer im Mühlviertel und kulturelles und und entwicklung Gemeinwohls Zusammen- Mühlviertel Erbe Mitarbeiter Wirtschafts- halt kreisläufe Aktionsfeld 1: Wertschöpfung Regionales Tourismus- und x x x x x x Freizeitangebot aufwerten Land- und Forstwirtschaft x x x x x stärken x x x x Wirtschaft stärken Aktionsfeld 2: Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe Regionale Kulturlandschaft x x x x schützen Kulturerbe erhalten und x x x vermitteln Aktionsfeld 3: Strukturen und Funktionen des Gemeinwohls Regionale Erzeugnisse vermarkten und x x x x x

Nahversorgung sichern Öffentliche Strukturen x x x x sichern

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3.7.2. Bundeslandrelevante Strategien Die LAG Perg-Strudengau verpflichtet sich in ihrer Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020 zur Berücksichtigung und Respektierung sämtlicher bundeslandrelevanten Strategien in ihren Projektauswahl- und Entscheidungsprozessen. Auf Basis der identifizierten Aktionsfelder sei hier insbesondere hingewiesen auf folgende Programme:  Programm ländliche Entwicklung generell (National und fallweise OÖ-spezifisch)  Tourismus- und Wirtschaftsprogramme (Landestourismus-Kursbuch, Tourismus- Impulsprogramm, Wirtschafts-Impulsprogramm, sonstige nationale und OÖ- spezifischen Tourismus- und Wirtschaftsstrategien  Dorf- und Stadterneuerung  Landes-Kulturstrategien  Sonstige Strategien, die sich im Laufe der aktiven Projektarbeit ergeben

3.8. Erläuterung der integrierten, multisektoralen und innovativen Merkmale der Strategie Multisektorale Vernetzung Kooperation ist zentraler Bestandteil der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020 der Region Perg-Strudengau und wird als übergeordnete Leitlinie betrachtet, welche in allen Aktionsfeldthemen Anwendung finden soll. Kooperative Strukturen und Vorhaben werten jedes Projektvorhaben auf, in den Projektauswahlkriterien werden entsprechende Bestrebungen zum Zusammenschluss mit PartnerInnen derselben und weiterer Branchen

bewertet (siehe Kapitel 6.2 Auswahlverfahren von Projekten).  Zur Förderung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft will man die multisektorale Zusammenarbeit forcieren, durch enge Verknüpfung aller in touristische Aktivitäten involvierten AkteurInnen die Kommunikation und den Wissensaustausch verbessern sowie Abläufe durchgängig gestalten. Die Zusammenarbeit von Betrieben aus den Bereichen Landwirtschaft- und Forstwirtschaft, Natur- und Kulturvermittlung, Freizeit und Sport mit Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben soll gefördert werden, im Zuge gemeinsamer Marketingaktivitäten sollen sich diese künftig geschlossen vermarkten können.  In der Wirtschaft will man UnternehmerInnen stärker miteinander vernetzen, um Wissens- und Erfahrungsaustausch anzuregen und die Kompetenzen einzelner Betriebe zu stärken. Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt in der engeren Verknüpfung von Wirtschaft und Bildung. Dort wo regionale Bedarfe in der Weiterbildung bestehen, sollen regionale Bildungsanbieter in enger Zusammenarbeit mit Betrieben aus der Region maßgeschneiderte Bildungsprogramme anbieten. Speziell UnternehmerInnen und MitarbeiterInnen aus Industrie und Gewerbe sollen künftig von diesen bedarfs- und praxisorientierten Qualifizierungsangeboten in naher Umgebung profitieren können.  Die Zusammenarbeit zwischen Kultur- und Bildungseinrichtungen soll forciert werden, um das Wissen über regionale Kultur wie Geschichte zu stärken. Kinder und

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Jugendliche sollen auf interessante und vielseitige regionale Kultur (Traditionen, Bräuche etc.) und Geschichte der Region kennenlernen. Ein stärkerer Bezug soll das Bewusstsein für die Wertigkeit eines lebendigen Kulturgeschehens insbesondere bei jungen Menschen schärfen. Dazu sollen Projekte und Aktionen in der Natur Wissen über Biodiversität und Ökosysteme vermitteln. Praxisorientiertes Lernen in der Natur steht im Vordergrund.  Zum Schutz regionaler Natur- und Kulturlandschaft setzt man in der LEADER-Periode 2014-2020 verstärkt auf Vernetzung. Durch die Einbeziehung von Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft und Verkehr in die Planung und Umsetzung von Schutz- und Pflegemaßnahmen können ganzheitliche Lösungen gefunden werden, welche die Kommunikation stärken, Interessenskonflikte minimieren und alle AkteurInnen berücksichtigen. In enger Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen will man das Bewusstsein für natürliche Ressourcen und Biodiversität fördern und EinwohnerInnen zum nachhaltigen, selbstständigen Handeln anregen. Weiters will man im Sinne der Aufwertung des regionalen Natur- und Kulturtourismus EinwohnerInnen und Gästen mehr Möglichkeiten der naturnahen, kulturellen und erlebnisorientierten Freizeitgestaltung in der Region bieten (z. B. Themenwege mit Erlebnisstationen). Dies soll durch stärkere Vernetzung von Gemeinden, Naturschutz- und Kultureinrichtungen mit touristischen AnbieterInnen ermöglicht werden.  Durch Förderung der Vernetzung regionaler Lebensmittelerzeugung mit nachgelagerten Bereichen wie dem Vertrieb und der Vermarktung sollen horizontale Kooperationen mit regionalen Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben entstehen, weiters sollen LandwirtInnen bei der direkten Vermarktung eigener Produkte unterstützt werden. Dadurch soll ein engerer Kontakt zwischen ErzeugerInnen und KonsumentInnen hergestellt werden, Herkunft und Qualität regionaler Produkt soll transparenter und bekannter werden. Lücken in der regionalen Nahversorgung sollen durch neue Wege des direkten Vertriebs regionaler Qualitätsprodukte geschlossen und multisektorale Kooperationen mit Beteiligung regionaler Land- und Forstwirtschaftsbetriebe neue Absatzstrukturen eröffnen. Innovation  Innovation soll in der Region gefördert werden, daher werden Projektvorhaben hinsichtlich ihres Innovationsgehalts bewertet (siehe Kapitel 6.2.).  Innovation spielt bei geplanten Projekten im Bereich der regionalen Energiewirtschaft eine bedeutende Rolle – das große Interesse der Regionalbevölkerung am Ausbau erneuerbarer Energiegewinnung und –nutzung soll genutzt werden, um durch neuartige Projekte die Forcierung alternativer Energieträger und nachhaltiger Effizienzsteigerung voranzutreiben. Um Pilotprojekte in der Region initiieren zu können, braucht es Wissen um neue Technologien und Möglichkeiten. Entsprechendes Know-How soll in der kommenden Förderperiode verstärkt in die Region geholt werden. Durch professionelle Information und Beratung sollen zukunftsfähige Konzepte und Projekte initiiert werden.  Insbesondere in der Land- und Forstwirtschaft will man neuartige Betriebskonzepte und –zweige fördern, welche über das konventionelle Maß landwirtschaftlicher Diversifizierung Mehrwerte für die gesamte Region liefern und Impulse setzen.

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 Durch innovative Nutzungskonzepte soll historischen Gebäuden und Räumlichkeiten neuer Nutzen zugeführt werden, originelle Kulturprojekte und die Förderung regionaler Kulturschaffender soll zur Aufwertung des heimischen Kulturangebots beitragen. Integration  Bedarfsorientiert sollen in der Region Perg-Strudengau sekundäre Aus- und Weiterbildungsprogramme angeboten werden, um im Sinne der Chancengleichheit und des Lebensbegleitenden Lernens allen Bevölkerungsgruppen und jedem/jeder ArbeitnehmerIn die Stärkung individueller Kompetenzen zu ermöglichen.  Zur Gewährleistung individueller Mobilität für alle EinwohnerInnen und Gäste wird das öffentliche Verkehrsnetz attraktiviert und bauliche Strukturen sowie öffentliche Anlagen und regionale Einrichtungen durch barrierefreie Zugänge für alle erreich- und nutzbar gemacht.  Durch die bedarfsorientierte Ergänzung bestehender Nahversorgungsstrukturen um flexible, beispielsweise mobile Lösungen soll die flächendeckende Versorgung aller EinwohnerInnen mit Gütern des täglichen Gebrauchs gewährleistet werden. Dies soll einerseits kurze Versorgungswege sichern und weiters weniger mobile Personen und Haushalte unterstützen.  Bei der Gestaltung regionaler Freizeitangebote sollen insbesondere die Bedarfe und Interessen junger Menschen zu berücksichtigt werden, um diesen ein attraktives Lebensumfeld in der Region zu bieten.  Durch die Forcierung von Green-Care-Angeboten an landwirtschaftlichen Betrieben sollen in Kooperation mit Sozialträgern und anderen sozialen Institutionen Angebote im Bereich der Pädagogik, Therapie, Pflege und Betreuung sowie sozialer Arbeit entstehen. Angesprochen werden dabei speziell Kinder und Jugendliche, ältere Personen, Menschen mit Behinderung sowie psychischen Erkrankungen und arbeitsmarktferne Personen.

3.9. Beschreibung geplanter Zusammenarbeit und Vernetzung Die aktive Beteiligung an nationalen (Netzwerk Land, MV Jour Fixe, OÖ Jour Fixe) und europäischen Netzwerken ist Ziel der Region Perg-Strudengau. Durch die Teilnahme am Programm Ländliche Entwicklung wird ein breiter Zugang zu diesen Netzwerken ermöglicht. Um diese Vernetzung mit den LEADER-spezifischen Stellen (LVL, National Rural Network, European Network for Rural Development) zu forcieren ist die aktive Teilnahme an entsprechenden Veranstaltungen und Seminaren geplant, sowohl als Zuhörer bzw. passiver Teilnehmer als auch in der Präsentation eigener Best Practice Beispielen. Zudem werden unsere Leitprojekte in die jeweiligen Projektdatenbanken (LEADER TOP OÖ, Netzwerk Land, ENRD…) eingepflegt. Als wichtiger Part wird – siehe „Kooperationen“ unter den jeweiligen Aktionsfeldern – die Pflege der Kooperationsbörsen auf nationaler und internationaler Ebene gesehen. Dazu gehört auch das aktive Prüfen und Beantworten von Kooperationsanfragen aus dem In- und Ausland bzw. die Weiterleitung derartiger Anfragen an potentielle Kooperationspartner der Region.

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Die Region wird im Zuge des LAG-Managements auch aktive Hilfestellungen bieten, um Projektträgern und potentiellen Projektwerbern den Zugang zu Kooperationsprojekten überhaupt zu ermöglichen.

Nationale Themen und Projekte  Umweltbundesamt - Innovatives Leader-Kooperationsprojekt zur „ökologisch optimierten, multifunktionalen Nutzung von Landschaft und Umweltressourcen“  Friedensweg - Kooperation mit der angrenzenden, niederösterreichischen LEADER-Region „Südliches Waldviertel – Nibelungengau“ – Friedensweg  Im Tourismus - Kooperation mühlviertelweit (MV-Marken GmbH) bzw. WG Donau  BioRegion Mühlviertel - Kooperation mühlviertelweit und mit Region Vulkanland  Erinnerungs- und Bewusstseinsregion - Kooperation mit Braunau, Bundesministerium für Inneres und anderen Memorials (Polen)  Wirte Qualifizierung - Kooperation mit den beiden LEADER-Regionen Mühlviertler Alm und Mühlviertler Kernland  Biomasseverband OÖ - Dezentrale, regionale Energieversorgung durch Forcierung von Biomasse-Kraft- Wärme-Kopplungsanlagen  Jerusalemweg - Kooperation mit den Regionen von Arbing bis Jerusalem  Kultur - Kooperation mit der niederösterreichischen LEADER-Region „Moststraße“ - Kulturvernetzung (Bezirk Perg & Amstetten)  Natur - Kooperation Naturpark Mühlviertel mit Mühlviertler Alm, Oö. Naturparke, Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ)

Internationale Themen: - Erinnerungs- und Bewusstseinsregion Siehe „Kooperationen“ unter den Aktionsfeldern - Jerusalemweg

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4. Steuerung und Qualitätssicherung 4.1. Beschreibung der Vorkehrungen für Steuerung, Monitoring und Evaluierung der Strategie- und Projektumsetzung inkl. Reporting an die Verwaltungsbehörde und Zahlstelle Im folgenden Abschnitt wird das System dargestellt (beschrieben), wie die im Kapitel 3 beschriebene Strategie im Zuge ihrer Umsetzung gesteuert und evaluiert wird. Im Fokus stehen dabei die Outputs (Resultate) sowie Outcomes (Wirkungsziele) mit ihren Indikatoren. Das Evaluierungssystem für die Strategie- und Projektumsetzung sieht für Projekt- und Aktionsfeld-Ebene folgende transparente Strukturen und Prozesse vor, die für alle beteiligten Akteure Klarheit und Orientierung ermöglichen. Steuerung, Monitoring und Evaluierung auf Projektebene Für das Controlling auf Projektebene ist der Projektträger zuständig. Bei Bedarf kann Unterstützung durch das LAG-Management gewährt werden. WER WAS WANN WIE Projekt- Erstellen des Projekt-Controlling-Berichts. Dabei Diverse träger werden die in der Projektplanung ermittelten Sollwerte Projektcontrolling- mit den Zielwerten verglichen und Abweichungen formulare. dargestellt

 Projektwirkungscontrolling (Outcome Indikatoren)  Projekt Umsetzungscontrolling (Output Indikatoren) Projekt- Übermittlung des Projektendberichtes an LAG- 4 Wochen nach Projektendbericht träger Management Projektabschluss LAG- Unterstützt die Projektträger bei Controlling auf Beratung Management Projektebene und bei der Erstellung des Praktische Projektenberichtes wenn Bedarf dazu besteht. Unterstützung, Hilfestellung

Steuerung, Monitoring und Evaluierung auf LES-Ebene (Aktionsfelder) Für das Controlling auf LES Ebene ist das LAG Management und das QM-Team zuständig. WER WAS WANN WIE LAG  Auswertung und Zusammenführen der Projekt- 1x per anno Projektmonitoring Management Controlling-Berichte im jeweiligen Aktionsfeld der LES  Erfassung der relevanten Indikatoren je Aktionsfeld Controlling  Erfassen der Abweichungen zwischen Soll- und Rohbericht Istwerte der Indikatoren (sowohl bei den Outputs als auch den Outcomes)  Erstellen eines Controlling-Rohberichts - Darstellung der Indikatoren Istwerte in Relation zu den Sollwerten - Plausible Interpretation der Daten hinsichtlich Erreichungsgrad, Abweichung, Scheitern  Darstellung / Beschreibung von Handlungsoptionen  Erstellen eines LES-Fortschrittsberichtes (Entwurf dazu)

QM Team  Diskussion des Controlling-Rohberichts (Diskussion Controlling Sitzung Controlling über Ursachen und Auswirkungen von Formulare Abweichungen; Maßnahmen, etc….).  Erstellen des Controlling-Endberichts je Aktionsfeld Schriftlicher Aufruf zur Bewerbung als Lokale Aktionsgruppe im Rahmen von CLLD gem. Art. 32 – 35 der Verordnung (EU) 1303/2013 Seite 57 / 74

für ein Kalenderjahr Bericht mit  Darstellung der Empfehlung für Empfehlungen Steuerungsmaßnahmen (z.B. bei unzureichendem Zielerreichungsstand Aktivierungsmaßnahmen, Klärung von Umsetzungshindernissen, etc.)  Erstellung des LES-Fortschrittsberichtes per anno LAG  Entgegennahme und Erörterung der Controlling- Vorstands- Beschluss/Ent- Vorstand Endberichte je Aktionsfeld sitzungen; scheidung  Entgegennahme und Beschluss des LES- zumindest 1x per Fortschrittsberichtes per anno anno. Anweisung an  Entscheidung über steuerungsrelevante Maßnahmen In der Regel die LAG Management erste Sitzung im Jahresablauf.

Reporting an Verwaltungsbehörde WER WAS WANN WIE LAG- Übermittlung Controlling-Berichte(Wirkungs- sowie bis 28. Februar Elektronisch auf Management Umsetzungscontrolling) und LES-Fortschrittsbericht an des auf das Basis einer BMLFUW (Verwaltungsbehörde) und LVL Berichtsjahr Vorlage der folgenden Jahres Verwaltungs- (erstmals 2017) behörde

5. Organisationsstruktur der LAG 5.1. Rechtsform der LAG Die LAG Perg-Strudengau ist als Verein organisiert und dient mit Sitz im Stift Waldhausen im Strudengau der Unterstützung einer nachhaltigen, regionsadäquaten und integrativen Entwicklung in den Bereichen Erneuerbare Energie, Land- und Forstwirtschaft, Wirtschaft und Nahversorgung, Tourismus, Natur und Kultur. Zu unterscheiden sind ordentliche, außerordentliche und ehrenamtliche Vereinsmitglieder, wobei alle Gemeinden der LEADER- Region Perg-Strudengau sowie regionale Vereine und Verbände, deren Tätigkeitsfeld eng mit dem Vereinszwecks der LAG verknüpft ist, als ordentliche Mitglieder gelten (Mitgliederliste siehe Beilagen).

5.2. Zusammensetzung der LAG Generalversammlung Die Mitgliederversammlung im Sinne des Vereinsgesetzes 2002 wird als ordentliche Generalversammlung abgehalten und findet zumindest einmal jährlich in einer der Mitgliedsgemeinden statt. Die Generalversammlung besteht aus zumindest 50% VertreterInnen der regionalen Zivilgesellschaft und setzt sich zusammen aus  den genannten Vertretern aus den betreffenden Mitgliedsgemeinden (die Gemeindevertretungen haben die Bevölkerung aufzurufen in den Leader-Gremien mitzuarbeiten und interessierte Personen in den Bereichen Jugend, Soziales, Inklusion, Gemeinwohl, Landwirtschaft, Natur, Kultur, Tourismus und Wirtschaft zu nennen)  den genannten Vertretern eines anderen Mitglieds (z. B. Kammern) Bei Anwesenheit eines Drittels aller stimmberechtigten Mitglieder (ordentliche sowie Ehrenmitglieder mit jeweils einer Stimme) ist die Generalversammlung beschlussfähig, die

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Übertragung dieses Stimmrechts auf ein anderes Mitglied ist nicht zulässig. Die Wahl und Beschlussfassung erfolgt in der Generalversammlung mit einfacher Stimmenmehrheit, der Vorsitz obliegt dem Vereinsobmann bzw. der Vereinsobfrau. Die Aufgaben der Generalversammlung können den Vereinsstatuten 2014-2020 in den Beilagen entnommen werden. Vorstand Der Vorstand setzt sich zusammen aus  den ThemenkreisleiterInnen  jeweils einem Vertreter bzw. einer Vertreterin der Mitgliedsgemeinden, Kommunen mit mehr als 4.000 EinwohnerInnen sind mit zwei Personen im Vorstand vertreten. Bei Verhinderung eines Gemeindevertreters/ einer Gemeindevertreterin ist das genannte, namhaft benannte Ersatzmitglied stimmberechtigt. Der Vorstand repräsentiert die unterschiedlichen, sozioökonomischen Bereiche der Region Perg-Strudengau und besteht zumindest zur Hälfte aus Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie EinzelunternehmerInnen und Verbänden (Zivilpersonen). Maximal 49% des Vorstandes sind mit VertreterInnen öffentlich rechtlicher Körperschaften besetzt. Der Vorstand wird von der Generalversammlung gewählt, dessen Funktionsperiode beträgt sechs Jahre. Die Beschlussfähigkeit (einfache Stimmenmehrheit) ist gegeben, wenn alle Mitglieder zur Sitzung eingeladen wurden und zumindest die Hälfte anwesend ist. Die Aufgaben des Vorstandes können den Vereinsstatuten 2014-2020 in den Beilagen entnommen werden. RechnungsprüferIn Für den Zeitraum von sechs Jahren werden zwei RechnungsprüferInnen gewählt, wobei diese dem Vorstand nicht angehören dürfen. Die KandidatInnen werden vom Vorstand vorgeschlagen und von der Generalversammlung gewählt. Die Aufgaben der RechnungsprüferInnen können den Vereinsstatuten 2014-2020 in den Beilagen entnommen werden. Schiedsgericht Das Schiedsgericht setzt sich aus fünf ordentlichen Mitgliedern der Generalversammlung zusammen, welche keinem weiteren Organ angehören dürfen, das Gegenstand der Streitigkeit ist. Mit einfacher Stimmenmehrheit wird nach Anhörung beider Parteien eine vereinsintern endgültige Entscheidung gefällt. Weitere Informationen zum Schiedsgericht können den Vereinsstatuten 2014-2020 in den Beilagen entnommen werden.

5.3. LAG-Management Die Lokale Aktionsgruppe Perg-Strudengau wird von einem hauptamtlichen Geschäftsführer bzw. einer GeschäftsführerIn geleitet sowie durch eine Assistenzkraft unterstützt – diese Managementinstanz bildet die Geschäftsstelle der LAG mit Sitz in Waldhausen im Strudengau und ist mit der Verwaltung und ordentlichen Geschäftstätigkeit des Vereins im Rahmen von 80 Wochenarbeitsstunden betraut (formelle Mindestbesetzung: 60 Wochenarbeitsstunden). Aufgaben Organisations- und Verwaltungsaufgaben zählen ebenso zum Tätigkeitsbereich des LAG- Managements wie die Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie durch Betreuung der

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Lokalen Aktionsgruppe und Begleitung von LEADER-Projekten. Die Geschäftsstelle dient in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Themenkreisen als Informations- und Serviceeinrichtung für regionale ProjektträgerInnen, wobei das LAG-Management auch für die Beratung hinsichtlich Projektfinanzierung, die Suche nach ProjektpartnerInnen und die inhaltliche sowie organisatorische Unterstützung der ProjektträgerInnen zuständig ist. Potentiale im Bereich Sensibilisierung Das LAG-Management vernetzt AkteurInnen und Stakeholder in der Region und betreibt aktive Öffentlichkeitsarbeit, externe BeraterInnen werden themen- und projektbezogen herangezogen. Für weitere Senisibilisierungsmaßnahmen die über das normale Arbeitspotential des aktiven LAG-Managements hinausgehen stellt die LAG einen eigenen Budgetposten von maximal ca. 17.000,- Euro jährlich zur Verfügung. Dieser Posten wird nicht nur im Bereich Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt sondern dient auch der Unterstützung von Sensibilisierungen in Bereichen, die dem LAG-Management zeitlich oder fachlich nicht zugänglich sind. Dazu gehört etwa der Bereich Gender, unterrepräsentierte Gruppierungen und MigrantInnen (Streetworker, Beauftragte diverser Sozialorganisationen…), der sprachliche, organisatorische und gesellschaftliche Aufbau neuer Kapazitäten im Bereich Integration und Inklusion oder die Sensibilisierung von quervernetzten, multisektoralen Bereichen zur Aufwertung der Beschäftigungssituation (z. B. Eingliederung ehemaliger Asylanten in den Arbeitsmarkt und Integration in die ländliche Gesellschaft) Ein weiteres Thema ist der intensive Sensibilisierungsbedarf im Bereich Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Hier müssen mit externen Experten und Expertisen Konzepte erarbeitet und in der Region umgesetzt werden um die entsprechende Aufmerksamkeit zu bekommen bzw. die potentiellen Projekte auf deren Klima-Relevanz zu optimieren. Qualifizierung Der bzw. die LAG-ManagerIn soll einschlägige Ausbildung und Berufserfahrung in den vielfältigen Aufgabenbereichen der Regionalentwicklung aufweisen. Praktische Erfahrungen in der Konzeption und Betreuung von Projekten ist für ein effizientes LAG-Management ebenso wesentlich wie Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Förderstellen und Fachabteilungen. Know-How in der Organisation und Durchführung von Marketingaktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit wird benötigt, darüber hinaus sind Mehrsprachigkeit, umfangreiche EDV-Kenntnisse sowie Wissen über die Region für produktives Arbeiten im LAG-Management und die wirkungsvolle Servicierung der LAG wie der Region notwendig. Eigeninitiative und Flexibilität stellen Anforderungen an die Persönlichkeit des Managers bzw. der Managerin dar, selbiges gilt für das Interesse an Regionalpolitik im europäischen Kontext und das Netzwerken in und über die Region hinaus.

5.4. Projektauswahlgremium Das Projektauswahlgremium besteht aus je zwei Personen jeder Mitgliedsgemeinde, Kommunen mit mehr als 4.000 EinwohnerInnen nennen drei VertreterInnen. Das Gremium wird für die Dauer von sechs Jahren von der Generalversammlung gewählt und setzt sich aus politisch-administrativen VertreterInnen sowie RepräsentantInnen der regionalen Zivilgesellschaft (Wirtschafts- und Sozialpartner, Tourismusorganisationen, UnternehmerInnen, LandwirtInnen, Jugendliche, Verbände sowie VertreterInnen der Bereiche Soziales, Inklusion, Gemeinwohl, Energie, Natur und Kultur) zusammen. Es ist mit Aufruf zur Bewerbung als Lokale Aktionsgruppe im Rahmen von CLLD gem. Art. 32 – 35 der Verordnung (EU) 1303/2013 Seite 60 / 74

einem Anteil von zumindest 50% zivilen Mitgliedern und mindestens einem Drittel Frauen beschlussfähig. Entspricht die Zusammensetzung des Projektauswahlgremiums im Rahmen einer Sitzung nicht den geforderten Kriterien, so können nicht anwesende Mitglieder ihre Stimme innerhalb einer Woche per digitaler E-Mail-Abstimmung per E-Mail abgeben. Jede Funktion im Projektauswahlgremium ist persönlich auszuüben ist (Mitgliederliste siehe Anhang B in den Beilagen), die Abstimmungen erfolgen öffentlich per Handzeichen und mit einfacher Mehrheit.

5.5. Ausschluss von Unvereinbarkeiten und Interessenskonflikten Im Zuge einer stärkeren Fokussierung auf das Bottom-Up-Prinzip in der LEADER-Periode 2014-2020 wird durch das Projektauswahlgremium (PAG) nun in der Region bestimmt, welche Projekte den strategischen Zielen der Region Perg-Strudengau am stärksten entsprechen und den größten Mehrwert mit sich bringen. Dementsprechend obliegt dem regionalen PAG die inhaltliche Auswahl der zu realisierenden LEADER-Projekt, deren Empfehlung zur Förderung und die Verwaltung des Regionsbudgets. Aufgrund dieser Stärkung der regionalen Kompetenzen bedarf es einer transparenten und nachzuvollziehenden Entscheidungsfindung sowie der unmissverständlichen Regelung, wie man in der LAG mit Unvereinbarkeiten bzw. Interessenskonflikten umgehen will. Sicherzustellen ist, dass AkteurInnen der LAG unabhängig und unvoreingenommen handeln sowie frei von Interessenkonflikten arbeiten und entscheiden. Unvereinbarkeiten als Mitglied des Projektauswahlgremiums (PAG) Unvereinbarkeiten können vorwiegend dort auftreten, wo Mitglieder des Projektauswahlgremiums eine Beziehung zu Beteiligten regionaler Projektvorhaben aufweisen. Ein Interessenskonflikt wird daher vermutet, wenn - ein Mitglied des Projektauswahlgremiums gleichzeitig als FörderwerberIn eines Projektvorhabens auftritt und somit über die Auswahl selbst mitentscheiden würde. - zwischen einem Mitglied des Projektauswahlgremiums und FörderwerberInnen enge, verwandtschaftliche Beziehungen (Eltern, Kinder, Geschwister, LebenspartnerInnen) bestehen. - ein Mitglied des Projektauswahlgremiums die politische Vertretung jener Gemeinde innehat, welche im jeweiligen Projektvorhaben als Förderwerberin auftritt. BürgermeisterInnen können demnach nicht über Projekte der eigenen Gemeinde mitbestimmen. Diese können sich aber sehr wohl an Entscheidungen beteiligen, wenn Projektvorhaben in deren Gemeinde umgesetzt werden sollen, diese jedoch über andere FörderwerberInnen eingereicht werden. Eine objektive Projektselektion ist in der Region Perg-Strudengau einerseits durch klare Definition von Unvereinbarkeiten sowie durch einheitliche Bewertung von Projektvorhaben nach dem vorab festgelegten Auswahlprozesses inkl. Projektauswahlkriterien sichergestellt (siehe Kapitel 6.2 Auswahlverfahren für Projekte und Darstellung der Entscheidungstransparenz). Werden projektbezogene Unvereinbarkeiten eines Mitglieds des Projektauswahlgremiums festgestellt, verliert diese Person ihre Stimmberechtigung, Entscheidungen werden in diesem Fall in Abwesenheit des jeweiligen Mitglieds getroffen. So soll gewährleistet sein, dass das öffentliche Wohl und nicht persönliche Verbindungen die Grundlage jeder Entscheidung ist.

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Unvereinbarkeiten im LAG-Management Personen, welche dem LAG-Management zuzuordnen sind, können weder als FörderwerberInnen in der eigenen Region auftreten noch bezahlte Aufträge annehmen, welche lt. Vereinsstatuten (siehe Beilagen) den Aufgaben der LAG Perg-Strudengau entsprechen. Nebenberufliche Aktivitäten der Angestellten im LAG-Management bedürfen der Zustimmung des Vereins als deren Arbeitgeber. Bei der Beurteilung, ob Interessenskonflikte im LAG-Management vorliegen, wird das Prinzip der Unvereinbarkeit wie oben angeführt angewendet. Dadurch sollen Unvereinbarkeiten im LAG-Management, wie etwa das Ausüben miteinander unvereinbarer (Ehren)Ämter, erst gar nicht entstehen. Auf diese Weise ist gesichert, dass persönliche Interessen oder Beziehungen im LEADER- Management keine Rolle spielen und dass viele Verantwortungsbereiche nicht auf eine bzw. wenige Personen in der Region konzentriert sind.

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6. Umsetzungsstrukturen 6.1. Arbeitsabläufe , Zuständigkeiten, Entscheidungskompetenzen Die unten angeführte Darstellung zeigt alle fünf Vereinsorgane sowie weitere Gremien und AkteurInnen rund um das LEADER-Programm in der Region Perg-Strudengau, deren Zuständigkeit und jeweils zu erfüllenden Formalkriterien hinsichtlich ihrer Besetzung. In der Generalversammlung als wichtigste Vereinsinstanz werden in der Regel alle Beschlüsse gefasst, der Vorstand ist für strategische Entscheidungen im Sinne einer ordentlichen Vereinsleitung nach dem Vereinsgesetz 2002 zuständig. Der Obmann bzw. die Obfrau repräsentiert den Verein nach außen, unterzeichnet alle schriftlichen Ausfertigungen des Vereins und sorgt für die Vollziehung der Vereinsbeschlüsse. Verein LAG Perg-Strudengau Zuständigkeit und Gremien/Organe Besetzung und Anforderungen Entscheidungskompetenz - VertreterInnen der LAG-Management Mitgliedsgemeinden

Verwaltung und Animation Generalversammlung Vereinsbeschlüsse - VertreterInnen weiterer zur Umsetzung der LES 2014- Partnervereine und –verbände 2020 zumindest 50% Zivilpersonen Projektauswahlgremium

Projektauswahl - je zwei VertreterInnen jeder Repräsentation des Vereins, Gemeinde (drei laufende Geschäftsführung Wahl durch Obmann VertreterInnen für und Vollziehung der Generalversammlung Gemeinden ab 4.000 EW) Beschlüsse zumindest 50% Zivilpersonen und ein Drittel Frauenanteil

Themenkreise - jeweils ein(e) VertreterIn der Mitgliedsgemeinden (zwei

Thematische Runden, Vorstand Strategische Entscheidungen VertreterInnen für Gemeinden Animation und Vorschläge an ab 3.000 EinwohnerInnen) Vorstand - ThemenkreisleiterInnen

ProjektträgerInnen - zwei Personen welche nicht

Projektbeantragung und - RechnungsprüferInnen Rechnungsprüfung Mitglieder des umsetzung Vereinsvorstandes sind

Externe BeraterInnen Schiedsgericht - fünf ordentlichen Mitgliedern Schlichtung Projektbezogene, fachliche der Generalversammlung Beratung

Gemeinden Den beiden RechnungsprüferInnen obliegt die Prüfung der Wirtschaftlichkeit und rechtmäßigen Mittelverwendung während das Schiedsgericht für die Schlichtung von Streitigkeiten zuständig ist. Das Projektauswahlgremium gilt nicht als Vereinsorgan und ist mit der inhaltlichen Auswahl von Projekten nach festgelegten Kriterien sowie mit der Zuteilung des regionalen Förderbudgets betraut. Das LAG-Management ist im Umfang von 80 Wochenarbeitsstunden für die Vereinsverwaltung sowie für Aktivitäten zur Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014- 2020 verantwortlich, wobei Experten projektbezogen und beratend hinzugezogen werden können. Regionale Themenkreise erarbeiten thematische Konzepte und sind mit Animationsaufgaben betraut. Weitere Informationen zu den einzelnen Organen und Gremien werden im Kapitel 5 „Organisationsstruktur der LAG“ angeführt.

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6.2. Auswahlverfahren von Projekten und Darstellung der Entscheidungstransparenz Projekte (inkl. Projektauswahlkriterien) 6.2.1. Projektauswahlverfahren

1 Projektidee/Förderanfrage/Förderantrag

LAG Management Erstberatung 2 LVL Information bzw. Vorprüfung

Konkretisierung des Projektes, 3 Ausarbeitung Förderantrag Projektauswahlgremium Beratung und 4 Beschluss

5 Antragsbearbeitung durch die LVL

6 Projektumsetzung

Beantragungsmodus für Projekte Phase 1: Nach erfolgter Bekanntmachung, der Anerkennung wieder LEADER-Region zu sein bzw. der Richtlinien und Förderhöhen im Internet, Newsletter, Medienberichte und Social-Media, besteht für die Projektträger wieder die Möglichkeit Projekte durchzuführen. Phase2: Zu Beginn wird im Rahmen von Beratungsgesprächen die Projektidee des Projektwerbers bzw. der Projektwerberin besprochen. Das Vorhaben wird auf Förderfähigkeit durch das LEADER-Programm sowie auf Übereinstimmung mit den Aktionsfeldthemen der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020 geprüft. Außerdem wird der Bezug zur Region und die angestrebten Wirkungen des Projektes diskutiert und Kooperationspotenziale im Rahmen des Projektes definiert (Gibt es mögliche PartnerInnen?). Das Auswahlverfahren sowie die Projektauswahlkriterien werden diskutiert, sodass FörderwerberInnen bereits zu Beginn über die Anforderungen an das Projektvorhaben aufgeklärt werden. Die im Fall eine Genehmigung der Projektidee weitere Vorgehensweise (beispielsweise die Notwendigkeit des regelmäßigen Reporting des Projektfortschritts an das LAG-Management für die Evaluierung) werden erläutert und FörderwerberInnen bei der Erarbeitung des Projektkonzept und des Projektantrags unterstützt. Parallel dazu wird Kontakt mit dem Land OÖ aufgenommen, um der LVL (LEADER-verantwortliche Landesstellen) Details über das geplante Vorhaben mitzuteilen. Die LAG ist nicht verpflichtet bei der bewilligenden Stelle bzw. LVL eine inhaltliche Vorbegutachtung einzuholen. Ausgenommen sind Projekte bei denen die LAG als Projektträger auftritt. Um Unvereinbarkeiten zu vermeiden ist bei solchen Projekten auch eine fachliche Überkontrolle des Auswahlverfahrens durch die Bewilligende Stelle durchzuführen. Die in der LES angeführten Leitprojekte durchlaufen dasselbe Auswahlverfahren und werden nicht bevorzugt behandelt.

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Phase 3: Die entwickelten Projektunterlagen (Konzept und Antrag) werden in einem weiteren Schritt vom LAG-Management und dem Obmann bzw. der Obfrau geprüft. Es wird auf die Vollständigkeit der Unterlagen geachtet, das Projekt konkretisiert und der Förderantrag ausgearbeitet. Weiters wird geprüft, ob alle Projektauswahlkriterien des regionalen Kriteriensystems zur Bewertung des jeweiligen Vorhabens zutreffen. Formelle Kriterien Aspekte wie die Kostenkalkulation und Wirtschaftlichkeit eines Projektes müssen gegeben und bei jedem Projektvorhaben positiv bewertet sein.

Inhaltliche Kriterien Da Projekte hinsichtlich Inhalt und Zielsetzung unterschiedlich strukturiert und ausgerichtet sind, können nicht alle Kriterien pauschal angewendet werden (z. B. wertschöpfende und nicht-wertschöpfende Projekte). Im Zuge dieser Vorselektion werden jene Kriterien bewertet, welche eine Dimension des Projektvorhabens darstellen. Phase 4 Dann wird das Projektvorhaben ins regionale Projektauswahlgremium (PAG) eingebracht. Dort wird anhand der vorselektierten Kriterien über die inhaltliche Auswahl des Projektes und Zuteilung entsprechender Mittel aus dem LEADER-Budget der Region entschieden. Bei umfangreichen Projekten (Projektkosten > 100.000 Euro) präsentieren die FörderwerberInnen ihr Vorhaben selbst und stehen anschließend für Fragen zur Verfügung. Kleinere Projekte und Kleinprojekte können auch vom LAG-Management vorgestellt werden. Anschließend werden die Qualitätskriterien gemeinsam bewertet. Erreicht das Projektvorhaben zumindest 60% der möglichen Punkte, so kann die Abstimmung über die inhaltliche Auswahl oder Ablehnung erfolgen. Beschlüsse werden dabei mit einfacher Mehrheit gefasst. Falls aufgrund der Abwesenheit von PAG-Mitgliedern die vorgeschriebene Konstellation von zumindest 51% Zivilpersonen und einem Drittel Frauenanteil nicht erfüllt wird, können Entscheidungen abwesender Mitglieder mittels Rundlaufbeschlüssen eingeholt werden. Damit sowohl in der Sitzung des PAG als auch in den Abstimmungen via Rundlaufbeschluss dieselbe Bewertungsgrundlage (Projektauswahlkriterien) zugrunde liegen, ist die in Phase 2 durchzuführende Prüfung der Kriterien notwendig. Über diese Entscheidung wird der/die FörderwerberIn informiert, diese Meldung stellt jedoch keine Förderzusage dar. Eine anonymisierte Stellungnahme soll eine ausführliche Begründung (Stärken, Schwächen des Projektes) der Entscheidung sowie etwaige Verbesserungsvorschläge enthalten.

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Phase 5: Nach der Vorprüfung bzw. Beschluss durch das PAG werden Projektkonzept und -antrag an das Land OÖ Antragsbearbeitung weitergeleitet. Diese prüft die bereits erläuterten formellen Kriterien sowie die fachliche Qualität des Projektvorhabens. Sowohl die fachliche Begutachtung durch das Land OÖ als auch die inhaltliche Auswahl durch das regionale Projektauswahlgremium können negativ ausfallen. In jedem Fall wird das entsprechende Projektvorhaben zur finalen Förderbegutachtung an das Land OÖ weitergeleitet. Über die endgültige Genehmigung bzw. die Ablehnung des Projektvorhabens werden sowohl FörderwerberInnen als auch das LAG-Management informiert. Im Fall der Ablehnung des Projektes soll ein Gespräch zwischen FörderwerberIn und LAG-ManagerIn über die Gründe aufklären und Möglichkeiten der Nachbesserung erörtert werden. Wird das Projektkonzept überarbeitet, so ist dieses sowohl beim Land OÖ zur Begutachtung als auch im Projektauswahlgremium neu einzureichen. Wurde das Projektvorhaben genehmigt, kann das LAG-Management dessen Startphase im Bedarfsfall unterstützend begleiten. Phase 6: Die LAG bzw. das LAG-Management Perg-Strudengau steht den ProjektträgerInnen während der Umsetzungsphase mit Rat und Tat zur Seite und bietet Unterstützung bis hin zur Endabrechnung an. Auswahlverfahren für Kleinprojekte (vereinfachtes Auswahlverfahren für Kleinprojekte) ProjektwerberInnen, welche um Förderung von Kleinprojekten ansuchen, durchlaufen grundsätzlich denselben Auswahlprozess wie andere LEADER-Projekte (siehe Graphik). Im Rahmen der Sitzung des Projektauswahlgremiums wird das jeweilige Kleinprojekt vom LAG- Manager bzw. der LAG-Managerin oder vom Projektträger kurz erläutert. Für die Abstimmung wird das regionale Kriteriensystem mit den in Phase 2 vorgeprüften Projektauswahlkriterien herangezogen. Beschlüsse werden auch in diesem Fall mit einfacher Mehrheit gefasst. Die LAG oder Gemeinden als Trägerinnen von Kleinprojekten sind dabei nicht vorgesehen.

6.2.2. Projektauswahlkriterien Nach Entwicklung des Projektkonzeptes und des Projektantrags (Phase 1) sowie nach Vorauswahl der anwendbaren Kriterien durch LAG-ManagerIn und Obmann bzw. Obfrau wird das Projektvorhaben zur fachlichen bzw. fördertechnischen Begutachtung an das Land OÖ sowie zur inhaltlichen Auswahl ins PAG weitergeleitet. Formelle Kriterien zur Wirtschaftlichkeit oder Kostenplausibilität werden vom Land OÖ beurteilt. Unabhängig davon, ob das Ergebnis dieser fachlichen Begutachtung bereits vorliegt, kann im Projektauswahlgremium bereits über dessen inhaltliche Empfehlung zur Förderung entschieden werden. Projektvorhaben werden durch 15 Qualitätskriterien in fünf Kategorien bewertet, wobei die auf das jeweilige Projektvorhaben anwendbaren Kriterien vorab ausgewählt werden. Werden im Mittel über alle Projektbewertungen der PAG-Mitglieder mindestens 60% der Punkte erreicht, kann über die Auswahl abgestimmt werden (näheres zum Auswahlprozess siehe voriges Kapitel). In begründeten Fällen können die Auswahlkriterien im Laufe der Periode abgeändert werden. Sie werden der Verwaltungsbehörde zur Kenntnis gebracht. Jede Änderung wird im Sinne der Transparenz auf der Website www.pergstrudengau.at veröffentlicht.

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Nein Neutral Ja Qualitätskriterien im Projektauswahlgremium (0 Punkte) (1 Punkt) (2 Punkte) NACHHALTIGKEIT Ökologie

Das Projekt unterstützt eine Lebensweise, die die natürlichen Lebensgrundlagen nur in dem Maße beansprucht, wie diese sich regenerieren. Ökonomie Das Projekt ist so angelegt, dass es nachhaltig weiterbetrieben werden kann. Das Projekt schafft bzw. erhält Arbeitsplätze in der Region. Soziales Das Projekt unterstützt die intergenerationelle Verteilungsgerechtigkeit. Das Projekt unterstützt die Inklusion aller in der Region lebenden Menschen. VERBINDUNG MEHRERER SEKTOREN Das Projekt hat Auswirkungen auf mehrere Sektoren. Das Projekt wird als Kooperation mehrerer Sektoren durchgeführt. INNOVATION Dieses Projekt wird zum ersten Mal umgesetzt in: im eigenen Umfeld

der Gemeinde bzw. Region

in OÖ

KOOPERATION Das Projekt baut auf Vernetzung mehrere Akteure auf. Im Projektteam arbeiten Personen aus unterschiedlichen Vereinen und

Institutionen zusammen. Das Projekt ist überregional bzw. transnational. GLEICHSTELLUNGSORIENTIERUNG Das Projekt trägt zur Förderung der Frauen in der Region bei. Das Projekt entspricht den Prinzipien des Gender Mainstreamings. KLIMASCHUTZ und ANPASSUNG AN DEN KLIMAWANDEL Das Projekt fördert die Ziele von Klimaschutz und Klimawandel Die positiven und nachhaltigen Auswirkungen sind klar und nachhaltig mess-

bzw. evaluierbar BARRIEREFREIHEIT Das Projekt begünstigt den barrierefreien Zugang zu öffentlichen oder

privaten Gegebenheiten Die Situation für an barrierefreien Zugang angewiesene

Bevölkerungsgruppen ändert sich maßgeblich zum Guten Businessplan (nur bei Projekten mit Marktorientierung und Wettbewerbsrelevanz) Eine dem Projektumfang entsprechend ausführliche, schlüssige und (optional: für Experten) nachvollziehbare Darstellung der Wirtschaftlichkeit liegt dem Projektkonzept zugrunde Die Wettbewerbsrelevanz (z. B. De Minimis) ist berücksichtigt WEITERE EMPFEHLUNGEN Summe

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6.2.3. Fördersätze Feststellung: Prinzipiell wird festgestellt, dass sich die LAG Perg-Strudengau im Rahmen der vorgegebenen Rahmenrichtlinien des nationalen Programms zur Ländlichen Entwicklung 2014- 2020 und der EU Wettbewerbsrichtlinien völlig frei für die Vorgabe der unten angeführten Fördersätze entschieden hat. Jedoch wurde darauf Bedacht genommen, diese Vorgabe mit den anderen LAG’s in Oberösterreich dahingehend abzustimmen, dass die Fördersätze möglichst einheitlich sind um etwaige Befindlichkeiten hinsichtlich Benachteiligung und/oder Bevorzugung von ProjektwerberInnen im Vergleich auszuschließen. Die gemeinsam entwickelten Fördersätze finden die vollinhaltliche Zustimmung der LAG Perg-Strudengau. Die unter Punkt 6.2.2. angeführte Bepunktung im Rahmen der Projektauswahl führt zu keinerlei variablen Anpassung eines Fördersatzes. Zugängigkeit: Die Förderhöhen bzw. Fördersätze werden für alle FörderwerberInnen durch Veröffentlichung auf der Regionshomepage www.pergstrudengau.at öffentlich zugänglich gemacht.

Darstellung der Fördersätze:

A) Direkt einkommensschaffende Maßnahmen (Direkt wertschöpfende Maßnahmen):

40 % für Studien, Konzepte wie auch die Umsetzung eines Projektes (Investitions-, Sach- und Personalkosten), die Einhaltung der ‚de minimis‘-Regel lt. Richtlinie ist verpflichtend

B) Nicht direkt einkommensschaffende Maßnahmen (Indirekt wertschöpfende Maßnahmen):

60 % für Studien, Konzepte wie auch die Umsetzung eines Projektes (Investitions-, Sach- und Personalkosten)

C) Bildung (Konzeptionierung und Durchführung, Lernende Regionen und Lebenslanges Lernen) sowie Projekte zu folgenden Querschnittszielen: Jugendliche, Gender/Frauen, Migrantinnen und Migranten, Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Klima und Umwelt, Demographie, regionale Kultur und Identität:

80 % Förderung für Konzeption, Prozessbegleitung, Bewusstseinsbildung; nicht für investive Maßnahmen (Konzepte für wertschöpfende Projekte 40%)

D) Kleinprojekte lt. Richtlinie:

80 % Förderung bei einer Projektkosten-Untergrenze von 1.000,- Euro (Euro Eintausend) Fördervolumen: Maximal 5% der zur Verfügung stehenden Fördermittel können über Kleinprojekte ausgeschöpft werden Projektträger: Ausschließlich gemeinnützige Vereine, Personengruppen und Organisationen. Die LAG Perg-Strudengau und die Gemeinden können beispielsweise NICHT Projektträger eines Kleinprojektes sein.

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E) Kooperationen (National, Transnational) Projektanbahnung: 80% Umsetzung: Der jeweiligen Maßnahme entsprechend, siehe Punkt A bis D

F) Maximale Förderhöhe pro Projekt Die maximale Förderhöhe pro LEADER-Förderprojekt beträgt 100.000,- Euro 6.3. Darstellung der Transparenz der Entscheidungen Die Verwendung personenbezogener Daten ist im Datenschutzgesetz (DSG 2000) geregelt. Dort ist festgehalten, dass jede Person Anspruch auf Geheimhaltung jener Daten hat, welche die Bestimmung ihrer Identität ermöglichen, sofern schutzwürdiges Interesse daran besteht (§1). Insbesondere in der kommenden Förderperiode 2014-2020, wo die Selbstbestimmung und Autonomie der Regionen gestärkt wird, braucht es transparente Abläufe und nachvollziehbare Entscheidungen. Gleichzeitig muss der vertrauliche Umgang mit sensiblen, persönlichen Daten sichergestellt sein. Transparenz gegenüber FörderwerberInnen Bereits zu Beginn werden FörderwerberInnen im Rahmen von Beratungsgesprächen über die einzelnen Etappen des Projektauswahlprozesses aufgeklärt und formelle wie inhaltliche Auswahlkriterien erläutert (siehe Phase 1 im Auswahlprozess, Kapitel 6.2.1.). Unvereinbarkeiten bzw. Interessenskonflikte sind im Kapitel 5.5. näher angeführt. Durch die klare Definition von Unvereinbarkeiten und festgelegten Abläufen im Falle des Eintretens eines Interessenkonfliktes soll die Nachvollziehbarkeit in den Entscheidungen gewährleistet werden. Über die Entscheidung zur inhaltlichen Auswahl bzw. Ablehnung sind FörderwerberInnen ebenso zu informieren wie über die endgültige Förderentscheidung seitens des Landes OÖ. Unabhängig davon, ob diese Entscheidungen positiv oder negativ ausfallen, müssen diese ausführlich begründet und argumentiert werden. Die Ausführung der Projektentscheidung erfolgt anonymisiert, da namentliche Nennungen für den/die FörderwerberIn keine Informationsmehrwerte liefern. Sowohl die inhaltlichen Stärken und Schwächen (beurteilt durch das PAG) als auch fachliche Mängel (bewertet durch Fachabteilungen) sind zu besprechen. FörderwerberInnen sollen so umfassend über die inhaltliche und fachliche Qualität ihres Vorhabens informiert werden. Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit Die regionale Bevölkerung hat maßgeblich an der Entwicklung der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020 mitgearbeitet und hat daher das Recht zu erfahren, welche Projekt in der kommenden Periode zur Umsetzung dieser beitragen werden. Die vom regionalen Projektauswahlgremium zur Förderung empfohlenen Projekte werden nach einheitlichem Schema aufbereitet und veröffentlicht, durch Beschreibung der Inhalte und Ziele des Projekt sowie die daraus entstehenden Mehrwerte und Impulse für die Region sollen Entscheidungen für BürgerInnen nachvollziehbar sein. Dabei muss der Datenschutz für ProjektträgerInnen jederzeit gesichert sein. Daher werden weder Investitions- noch Projektkosten, Fördersummen oder Förderquoten öffentlich zugänglich gemacht, welche Rückschlüsse auf Einzelpersonen (ProjektträgerInnen, ProjektpartnerInnen etc.) ermöglichen.

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7. Finanzierungsplan 7.1. Eigenmittelaufbringung der LAG Die Eigenmittel ergeben sich aus den jährlichen Mitgliedsbeiträgen der Gemeinden. Für den Zeitraum 2015 bis einschließlich 2023 wird von den Mitgliedsgemeinden je EinwohnerIn mit Hauptwohnsitz (HWS) € 1,60 eingehoben. Entsprechende Gemeinderatsbeschlüsse sind den Beilagen zu entnehmen. Reduziert sich Aufwand und Aufgabenbereich im Projektmanagement aufgrund einer nahen Ausschöpfung des Regionsbudgets am Ende der Förderperiode, können ab dem Jahr 2020 Personal und Mitgliedsbeiträge der Gemeinden reduziert werden. EinwohnerInnen mit HWS in der Region 60.029 Personen Beitrag je EinwohnerIn mit HWS € 1,60 Gesamtperiode jährlich (Laufzeit 8 Jahre) Eigenmittel der LAG 96.046,40 768.371,20 (Summe der Mitgliedsbeiträge) 7.2. Budget für Aktionsplan Folgende Tabelle zeigt die geplanten Eigenmittel der LAG, jene der ProjektträgerInnen sowie die öffentlichen Fördermittel aus dem LEADER-Programm zugeordnet zu den drei Aktionsfeldern. Dargestellt werden sowohl die relativen Anteile der Aktionsfelder am gesamten Aktionsplan als auch Absolutzahlen. Aufsummiert ergibt sich daraus das Gesamtbudget für die Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020.

Umsetzung der Aktionsfeld 1 Aktionsfeld 2 Aktionsfeld 3 Strategie Öffentliche Mittel 680.999,00 47% 478.601,99 52% 497.507,03 42% 1.657.108,02 100% (aus dem LEADER-Programm)

Eigenmittel der LAG (Beiträge der 0,00 0% 0,00 0% 0,00 0% 0,00 100% Mitgliedsgemeinden)

Eigenmittel der 779.047,22 53% 449.932,64 48% 694.779,41 58% 1.923.759,27 100% ProjektträgerInnen Budget für Aktionsplan 1.460.046,22 928.534,63 1.192.286,44 3.580.867,29 7.3. Budget für Kooperationen Folgende Tabelle weist die geplanten LAG-Eigenmittel sowie öffentlichen LEADER-Fördermittel für nationale, sog. interterritoriale, und transnationale Kooperationen (mit EU-Mitgliedsstaaten und Drittstaaten) aus. Mit diesem Budget soll sowohl die Anbahnung als auch Vorbereitung von Kooperationsprojekten finanziert werden, welche auf die gemeinsame Umsetzung eines konkreten Konzepts im ländlichen Raum abzielen (z. B. Austauschaktivitäten, Starttreffen, Beratungen oder Öffentlichkeitsarbeit zur Durchführung gemeinsamer Aktionen). Öffentliche Mittel 149.400,00 (aus dem LEADER-Programm) Eigenmittel der LAG 28.600,00 (Beiträge der Mitgliedsgemeinden) Budget für Kooperationen 178.000,00

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7.4. Budget für LAG-Management und Sensibilisierung Das folgend angeführte Budget ermöglicht die Umsetzung und Überwachung der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020 durch ein professionelles und effizientes LAG-Management. Es ist vorgesehen für die Finanzierung laufender Betriebs-, Personal- und Schulungskosten sowie Maßnahmen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit sowie Monitoring und Evaluierung. Außerdem umfasst das Budget anfallende Kosten für Aktivitäten zur Sensibilisierung lokaler AkteurInnen und Stakeholder (Austausch und Bereitstellung von Informationen, Unterstützung potentieller FörderwerberInnen in der Entwicklung von Projektvorhaben etc.). Nach folgender Kalkulation ergibt sich ein Anteil der Kosten für das LAG-Management inkl. Sensibilisierung an den öffentlichen Gesamtausgaben von 22,63 %.

Gesamtperiode (Laufzeit 8

Jahre/7 Monate)

Öffentliche Mittel 528.492,00 (aus dem LEADER-Programm) Eigenmittel der LAG 768.371,00 (Beiträge der Mitgliedsgemeinden)

Budget für LAG-Management 1.296.863,00

7.5. Herkunft der Budgets für LAG eigene Projekte Aus der Differenz zwischen den Einnahmen für das LAG-Management und den maximal dafür abrechenbaren Kosten ergibt sich das Budget für LAG-eigene Projekte. Dieses geplante Budget wird für ein Jahr und die Gesamtperiode (kalkuliert mit 8 Jahren) ausgewiesen.

jährlich Mitgliedsbeiträge jährlich 96.046,40 LAG-Förderung bei Ausschöpfung 22,63% 66.061,50 Summe Einnahmen 162.107,90 abrechenbare Kosten bei 70% Förderung des LAG- 94.373,60 Managements Jährliche Gesamtausgaben für das LAG- 140.000,00 Management

Jährliche Ausgaben für den Bereich Sensibilisierung 2.000,00

Jährliches Budget für eigene Projekte 20.107,90

Budget für LAG-eigene Projekte auf 8 Jahre 160.863,20

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8. Erarbeitungsprozess der Entwicklungsstrategie

50 qualitative Interviews Vorstandssitzung Februar - April 2013 Phase 1 Zusammenführung der Ergebnisse und Abstimmung mit externem Berater Fünf Zukunftsworkshops zu den Themen Natur und Kultur, Mai - Oktober 2013 Tourismus, Wirtschaft und Nahversorgung, Landwirtschaft Phase 2 sowie Jugend und Soziales Zukunftswerkstatt November 2013 Vorstandssitzung und Generalversammlung Phase 3 Festlegung der Schwerpunktthemen Dezember 2013 - März Arbeitskreis SWOT-Analyse, Jugendarbeitskreis Phase 4 2014 Erster Entwurf der Lokalen Entwicklungsstrategie Vorstandssitzung und Generalversammlung April - September Ausarbeitung der Bewerbungsunterlagen Phase 5 2014 Endabnahme der LES durch Generalversammlung Einholung der Gemeinderatsbeschlüsse zur Bewerbung Oktober 2014 Einreichung der LEADER-Bewerbung Phase 6

Die Lokale Entwicklungsstrategie zur Bewerbung der Region Perg-Strudengau für die LEADER- Periode 2014-2020 wurde in sechs Phasen über einen Zeitraum von 20 Monaten erarbeitet (siehe folgende Tabelle). Der Startschuss fiel im Februar 2013 mit der Durchführung von Gemeindeinterviews und Einzelgesprächen. Regionale PolitikerInnen und AmtsleiterInnen sowie VertreterInnen verschiedenster Kammern und Zivilpersonen aus der Region beteiligten sich an der Beurteilung der regionalen Entwicklung in der LEADER-Periode 2007-2013 (siehe Kapitel 2.2), erörterten Potenziale und lieferten erste Inputs über Entwicklungsbedarfe und mögliche Handlungsfelder bis 2020. Insgesamt wurden 86 Personen befragt, wobei der Anteil der Zivilbevölkerung bei 55% lag. Nach Zusammenführung der Ergebnisse wurde im Rahmen einer Vorstandssitzung über die weitere Vorgehensweise entschieden und ein externer Berater zur Planung der öffentlichen Themenworkshops herangezogen (Phase 1). Zwischen Mai und Oktober 2013 wurden im Zuge von fünf thematisch abgegrenzten Workshops unter Beteiligung der lokalen und regionalen Bevölkerung Handlungsfelder definiert und erste Projektideen zu den Themen Wirtschaft, Kultur, Energie, Landwirtschaft, Tourismus sowie Soziales, Frauen und Jugend gesammelt (Phase 2). Im Rahmen einer Zukunftswerkstatt im November 2013 konnten Prioritäten gesetzt werden, sodass nach einer Vorstandssitzung im November 2013 die zentralen Themenschwerpunkte für die Lokale Entwicklungsstrategie 2014-2020 entsprechend den Ergebnissen der Themenkreise festgelegt wurden (Phase 3). Im Jänner 2014 wurden die Ergebnisse aus den Themenworkshops in einem Arbeitskreis „Jugend“ erneut evaluiert und aus der Perspektive der Jugendlichen aus der Region geprüft. Parallel dazu wurde ein erster Entwurf der Lokale Entwicklungsstrategie in einer vierten Phase erarbeitet und im Zuge zahlreicher Korrekturläufe laufend weiterentwickelt. Die strategischen Inhalte dieses ersten Papiers wurden am 2. April 2014 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt, Ende April 2014 wurde diesbezüglich eine Generalversammlung einberufen. Im Juni 2014 wurde die Lokale Entwicklungsstrategie vom Vorstand der LAG Perg-Strudengau übernommen. Alle 24 Gemeinden stimmten anschließend per Gemeinderatsbeschluss für eine weitere Mitgliedschaft, die Unterstützung der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020 sowie die Finanzierung der Mitgliedsbeiträge bis 2023 (Phase 5). Nach Fertigstellung aller Bewerbungsunterlagen wurde die Lokale Entwicklungsstrategie für die LEADER-Periode 2014-2020 im Oktober 2014 eingereicht.

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9. Abkürzungsverzeichnis AF Aktionsfeld ARGE Arbeitsgemeinschaft BBK Bezirksbauernkammer BFI Berufsförderungsinstitut BMS Berufsbildende mittlere Schule BOKU Universität für Bodenkultur Wien EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung ELER Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums EMFF Europäischer Meeres- und Fischereifonds ENRD Europäisches Netzwerk für ländliche Entwicklung ESF Europäischer Sozialfonds IKT Informations- und Kommunikationstechnik IWB Investitionen in Wachstum und Beschäftigung KEM Klima- und Energiemodellregion KLIEN Klima- und Energiefonds KMU Klein- und Mittelbetrieb LAG Lokale Aktionsgruppe LES Lokale Entwicklungsstrategie LFI Ländliche Fortbildungsinstitut LVL LEADER-verantwortliche Landesstellen M&E System des Monitorings und der Evaluierung NGO Nichtregierungsorganisation NUTS 3 Ebene der regionalen Einteilung nach Eurostat ÖIPK Österreichische Interessensgemeinschaft ÖNACE österreichische Klassifikation der wirtschaftlichen Tätigkeiten PAG Projektauswahlgremium SWOT Stärken-Schwächen-Chancen-Risken-Analyse TZ Technologizentrum VHS Volkshochschule VIAS Vienna Institute for Archaeological Science VNÖ Verband der Naturparke Österreichs WGD Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich

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10. Beilagen A Vereinsstatuten Vereinsstatuten der Periode 2007-2013 Vereinsstatuten der Periode 2014-2020 B Mitgliederliste Vorstand, Projektauswahlgremium, Generalversammlung C Kriteriensystem zur inhaltlichen Projektentscheidung im Projektauswahlgremium (Geschäftsordnung) D Indikativer Gesamtfinanzplan E Liste aller Projektideen für die Förderperiode 2014-2020 F Gemeinderatsbeschlüsse Allerheiligen im Mühlkreis Arbing Bad Kreuzen Baumgartenberg Dimbach Grein an der Donau Katsdorf Klam Langenstein Mauthausen Mitterkirchen im Machland Münzbach Naarn im Machland Pabneukirchen Perg Rechberg Ried in der Riedmark Schwertberg St. Georgen an der Gusen St. Nikola an der Donau St. Thomas am Blasenstein Saxen Waldhausen im Strudengau Windhaag bei Perg G Bevölkerungsbeteiligung H Broschüre (Gastronomie, Unterkünfte, Jausenstationen, Direktvermarkter, Ausflugsziele, Tourismusverbände, Kulturvereine, Erneuerbare Energie)

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