I. Die Ghettoisierung Und Die Aktionen Bis Ende 1941

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I. Die Ghettoisierung Und Die Aktionen Bis Ende 1941 I. Die Ghettoisierung und die Aktionen bis Ende 1941 1. Die litauische Perspektive: Freude und Kollaboration In den Morgenstunden des 22. Juni 1941 überschritten deutsche Truppen die Grenze nach Litauen. Die Heeresgruppe Nord1, deren Ziel die Eroberung Lenin- grads war, bestand aus Einheiten der 18. und 16. Armee sowie der Panzergruppe 4. Vor allem der 16. Armee war die Eroberung Litauens zugedacht, während die 18. Armee an der Küste der Ostsee entlang rasch nach Lettland und auf Riga vor- stoßen sollte.2 Die 18 Divisionen der ersten Welle3 kamen schnell voran, so dass bereits am 24. Juni Kaunas eingenommen werden konnte. Vilnius wurde von der Panzergruppe 3, die zur Heeresgruppe Mitte gehörte, ebenfalls am 24. Juni 1941 besetzt.4 Trotz heftiger sowjetischer Gegenwehr5 befand sich Litauen somit in we- nigen Tagen in der Hand der Wehrmacht.6 Überblickt man Berichte aus den ersten Tagen des Feldzuges, so fällt vor allem auf, dass die deutschen Soldaten nicht den Eindruck hatten, sie seien in Feindes- land eingedrungen. Vielfach wird die Unterstützung und Freude der litauischen Bevölkerung in Divisionsdokumenten und Feldzeitungen geschildert, während von Beginn an eine deutliche antisemitische Ausrichtung erkennbar ist.7 Jeden- falls schürten die Feldzeitungen den Hass auf die Juden und deren Verachtung in deutlicher Weise, während andererseits die Litauer als Schutzbefohlene dargestellt wurden: „Je weiter wir aber nach Kowno vordrangen, umso aufgeschlossener wurden die Litauer uns gegenüber und ihre Freude steigerte sich teilweise sogar bis zu rührender Begeisterung. Frauen, Männer und Kinder standen an den Stra- ßen, winkten uns zu und hielten belegte Stullen und Selterwasser in den Händen. Zuerst konnten wir es kaum verstehen, dass diese Bevölkerung, die nicht den ers- ten Krieg mitmacht, winkend und teilweise mit Freudentränen in den Augen die 1 Zum Antisemitismus innerhalb der Heeresgruppe vor dem 22. Juni 1941 vgl. Dieckmann, Besatzungspolitik, 1, S. 234 ff. 2 Ein allgemeiner Überblick über die Operationsführung bei Klink, Krieg, S. 462ff; Dieckmann, Besatzungspolitik, 1, S. 267 ff. 3 Vgl. Haupt, Heeresgruppe, S. 25. 4 Vgl. Klink, Krieg, S. 452; BA-MA RH 21-3/43, Bl. 29. 5 Erwähnenswert ist vor allem ein Panzerangriff östlich von Raseiniai am 24. Juni 1941. 6 Eine klassische operationsgeschichtliche Darstellung etwa bei Haupt, Heeresgruppe, S. 25 ff. 7 Ich hoffe, an anderer Stelle eine ausführliche Analyse dieses Dokumentenbestandes vorlegen zu können. Vgl. einstweilen z. B. BA-MA RH 21-3/423, Bl. 30, Tätigkeitsbericht des Ic der Panzergruppe 3, 1. 1. 1941–21. 8. 1941; BA-MA RHD 69/15, Feldzeitung von der Maas bis an die Memel, hrsg. von einer Propagandakompanie, Nr. 155 vom 1. Juli 1941, Bl. 3, Kriegs- berichter Dr. Joachim Fischer: Straßenkämpfe in Litauens Hauptstadt. Deutsche Soldaten brechen Widerstand der bolschewistishen [sic!] und jüdischen Heckenschützen. 18 I. Die Ghettoisierung und die Aktionen bis Ende 1941 feldgrauen Soldaten begrüßte.“8 Die völlig unterschiedliche Wahrnehmung der litauischen und der jüdischen Bevölkerung, die sich in den Berichten widerspie- gelt, blieb sicher nicht ohne Wirkung auf die Soldaten. Mit dem eben vorgestell- ten Freund-Feind-Bild9 wurde von deutscher Seite vom ersten Kriegstag an die jüdische Bevölkerung Litauens gebrandmarkt und als ideologischer Hauptgegner gekennzeichnet. Zweifellos blieb dieses Verhalten der einheimischen nichtjüdi- schen Bevölkerung nicht verborgen, auf die im Folgenden eingegangen werden soll. Jede Erörterung der litauisch-jüdischen Beziehungen ab dem 22. Juni 1941 wäre unvollständig, würde man nicht einen Blick auf die Vorgeschichte der Ereig- nisse werfen. Die litauische Staatswerdung 1918/1910 hatte zu einer deutlichen Annäherung der beiden ethnischen Gruppen geführt, was nicht zuletzt in der Gründung eines Ministeriums für jüdische Angelegenheit seinen Ausdruck fand. Mit dem Ende der demokratischen Staatsordnung im Dezember 1926 und dem Aufbau eines autoritär-nationalen Regimes unter Antanas Smetona verschlechter- ten sich zwar die Beziehungen, doch kann von einem offiziell propagierten Anti- semitismus in Litauen nicht die Rede sein. In den 30er Jahren kam es jedoch zu deutlich judenfeindlichen Äußerungen und Forderungen in der akademischen Elite (Numerus clausus für jüdische Studenten, keine Autopsie durch jüdische Medizinstudenten an christlichen Toten usw.), dem Offizierkorps (es gab prak- tisch keine jüdischen Offiziere) und der entstehenden litauischen Unternehmer- schicht, deren Hauptkontrahenten aus dem Judentum stammten.11 Die soziale und regionale Mobilität (Urbanisierung) der litauischen Bevölkerung entwickelte sich in den beiden Jahrzehnten der litauischen Republik weiter rasant und führte geradezu zwangsläufig zu einem Konkurrenzverhältnis mit der vor allem in den Städten und Städtchen lebenden jüdischen Bevölkerung. Zweifellos bleibt ein An- steigen der antisemitischen Stimmung in den 30er Jahren (nicht zuletzt durch die Ereignisse im Deutschen Reich!) zu konstatieren, doch wäre es verfehlt, von einer besonderen antisemitischen Disposition der litauischen Gesellschaft auszugehen. 8 BA-MA RHD 69/15, Feldzeitung von der Maas bis an die Memel, hrsg. von einer Propaganda- kompanie, Nr. 158 vom 4. Juli 1941, Bl. 4, Kriegsberichter Ulrich Maletzki: Rotarmisten mor- deten in Litauen. Keine Menschen, sondern Bestien. Die Bevölkerung atmet wieder auf. 9 Es ist darauf hinzuweisen, dass das rassistische Feindbild der deutschen Seite sich nicht auf die jüdische Bevölkerung beschränkte, sondern allgemein auf die slawische Rasse zielte. Dies kommt etwa in der Schilderung eines Kriegsgefangenenlagers der Heeresgruppe Nord be- sonders klar und in aller Radikalität zum Ausdruck. Vgl. BA-MA RHD 69/15, Feldzeitung von der Maas bis an die Memel, hrsg. von einer Propagandakompanie, Nr. 171 vom 17. Juli 1941, Bl. 3, Kriegsberichter Lorenz Bersch: Das sind die bolschewistischen Gefangenen! Sam- mellager organisierten Untermenschentums – Eindrücke von Aposteln der Weltrevolution. Auf litauischem Boden starben mindestens 145 000 gefangene Rotarmisten. Die wenigen In- formationen über dieses Verbrechen bei Dieckmann, Karo, S. 9 ff. 10 Zu den komplexen Beziehungen des litauischen Staatsrates (Taryba) zur jüdischen Minder- heit vgl. Tauber, No alliies, passim. 11 Die Zeitschrift ‚Verslas’ (Geschäft), herausgegeben vom Verband der litauischen Geschäfts- leute, wurde zum bekanntesten antisemitischen Organ Litauens in den 30er Jahren. Hierzu ausführlich Truska, Verslininkų, passim. 1. Die litauische Perspektive: Freude und Kollaboration 19 Vor allem im Vergleich zu den polnisch-jüdischen Beziehungen während der Zwischen kriegszeit wird man nur wenige Hinweise finden, die erklären können, was nach dem 22. Juni 1941 geschah.12 Umso mehr rückt damit die sowjetische Besatzung in den Mittelpunkt des Interesses. Die bisherigen Vorbehalte gegen die jüdische Minderheit, die sich im römisch-katholischen Litauen wenig überraschend aus religiösen und den bereits erwähnten ökonomischen Motiven speisten, wurden überdeckt durch das ubiqui- täre Bild des jüdischen Kommunisten, der Litauen im Juni 1940 an die Sowjets verraten, sich selbst die lukrativsten Posten gesichert und als NKVD-Agent und Informant die litauische Bevölkerung terrorisiert hatte. Für den vermeintlichen jüdischen Verrat steht ein Bild, das noch heute in der litauischen Öffentlichkeit evoziert wird: Als die Rote Armee am 15. Juni 1940 in Kaunas einrückte, seien die Litauer weinend am Straßenrand gestanden, während sich allein die Juden gefreut und Jüdinnen die Rotarmisten mit roten Blumen begrüßt hätten.13 Viele Li- tauer14 teilten den Eindruck des litauischen Diplomaten Bronius Balutis, der im Sommer 1941 an den ins Exil geflohenen Präsidenten Antanas Smetona, der auf- grund seiner Ablehnung einer antisemitischen Gesetzgebung als ‚Judenfreund‘ galt, schrieb, man habe für die tolerante und liberale Politik gegenüber den Juden fürchterlichen Undank und unerwarteten Verrat erhalten, denn „jetzt ist klar ge- worden, dass die Besten von ihnen bestenfalls nur Parasiten für das Land seien, schlimmstenfalls geradezu die Sensenmänner eines ganzen Volkes.“15 Ähnlich der Kommentar des Erzbischofs von Kaunas, Juozopas Skvireckas, der am 27. Juni 1941 über Erschießungen von ‚verdächtigen‘ Juden bei Hausdurchsuchungen in seinem Tagebuch berichtete: „ […] alle Mitglieder einer Familie werden erschos- sen, kleine und große. Aber auch ihre Schuld ist unmenschlich: es wurden Listen derjenigen Litauer aufgestellt und vorbereitet, die erschossen oder auf andere Weise ermordet werden sollten. In den Juden steckt ziemlich viel Sadismus.“16 12 Vgl. meinen kurzen Essay zur Situation im Litauen der Zwischenkriegszeit (Tauber, Antise- mitismus, passim). Eine ausführlichere Stellungnahme stammt von Vareikis, Antisemitizmas, passim. 13 Diese Szene beschreibt u. a. der langjährige Chef der litauischen Armee Stasys Raštikis in seinen Memoiren (Raštikis, Kovose, Bd. II, S. 32): „ […] die Gesichter der Juden strahlten. […] von ferne sah ich, dass Jüdinnen die Panzer der Okkupanten mit Blumen schmückten und junge Juden ‚Urrä‘ riefen.“ (Übersetzung aus dem Litauischen) Vgl. auch Krėvė, Bolševikų, S. 36; weitere Beispiele bei Truska, Lietuviai, S. 210 f. 14 Im Übrigen handelte es sich nicht um ein ausschließlich litauisches Phänomen. Im Septem- ber 1939 kam es beim Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen zu ähnlichen Szenen. Vgl. Levin, Lesser, S. 33. 15 Zitiert nach Truska, Lietuvių, S. 71 (Übersetzung aus dem Litauischen). 16 Zitiert nach Brandišauskas,
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