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Musikstunde Mittwoch, den 17. August 2011 Mit Susanne Herzog

Auf den Leib geschrieben: Opern und Sinfonik für die

„Dieses Orchester ist eine anspruchsvolle Braut, die weiß, was sie will.“ – sagt , ab 2012 neuer Chef der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Und schwärmt weiter: „Sie haben Mendelsohnsche Leichtigkeit, Wagnerische Opulenz und Strausssche Brillanz.“ 0’17

1. Musik Franz Lehar Ausschnitt aus: Die lustige Witwe <8> aufblenden bei 2’45 rausgehen bei 4’20 [frei 1’35] Sächsische Staatskapelle Dresden Christian Thielemann, Ltg. Titel CD: New Year’s Eve Concert DG, 00289 477 9540, LC 0173 WDR 5183 032

Franz Léhar: ein Ausschnitt aus einem Tanzduett aus „Der Lustigen Witwe“. Gespielt von der Sächsischen Staatskapelle Dresden mit ihrem zukünftigen Chef Christian Thielemann beim letzten Sylvesterkonzert. „Wie Glanz von altem Gold“ so beschrieb den Klang der Kapelle. Und die blickt inzwischen auf eine lange Geschichte zurück: 1548 wurde sie durch Kurfürst Moritz von Sachsen gegründet. Zahlreiche berühmte Kapellmeister standen seitdem am Pult: viele von ihnen komponierten auch für ihr Orchester: man denke an Carl Maria von Weber, und . Wenngleich der letzte zwar ein hervorragender Dirigent war, seine Werke für die Dresdner aber dem Dirigenten überließ. Der war 42 Jahre lang Chef der Kapelle. Heute also hier in der SWR 2 Musikstunde die Sächsische Staatskapelle Dresden und ihre Komponisten im Fokus.

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Auch wenn der Kapelle immer noch der Ruf des Strauss-Orchesters vorauseilt – immerhin fanden neun Uraufführungen von Strauss Opern mit der Staatskapelle Dresden statt: ja dennoch: ihre glanzvolle Zeit begann wesentlich früher. Heinrich Schütz ist der erste klangvolle Name, der im Zusammenhang mit der Kapelle genannt werden muss. Es folgt dann unter August dem Starken im beginnenden 18. Jahrhundert und unter dessen Sohn eine wichtige Zeit für das Orchester. August der Starke war ja zum Katholizismus konvertiert, um die polnische Königskrone zu erhalten. Entsprechend brauchte der absolutistische Herrscher natürlich eine repräsentative Hofmusik. Mit Jean-Baptiste Volumier hatte er bereits einen hervorragenden Konzertmeister gewonnen, der französische Orchesterdisziplin mit nach Sachsen brachte. Der Kurprinz auf Bildungsreise in Italien holte italienische Musiker mit nach Hause: Orchestermusiker von erstem Rang und Opernsänger wurden ins Elbflorenz verpflichtet. In Venedig lernte der Kurprinz den deutschen Komponisten Johann David Heinichen kennen und engagierte ihn und den Italiener Antonio Lotti als Hofkapellmeister für Dresden. Das war 1717. In Dresden angekommen, fand Heinichen ein Orchester vor, das Solisten von hohem Rang versammelte: französische, italienische und deutsche Musiker spielten hier gemeinsam und sorgten dafür, dass die Dresdner Kapelle zu einem prominenten Aushängeschild für den „vermischten Geschmack“ wurde. Obwohl Heinichen in erster Linie für die katholische Hofkirchenmusik zuständig war, schrieb er für das Königliche Orchester natürlich auch einige Konzerte. Denn an Festen fehlte es am prunkvollen Hof Augusts des Starken wahrlich nicht. Durch Vivaldi in Venedig geschult, setzte Heinichen die hervorragenden Dresdner Solisten in seinen Konzerten ins beste Licht: da konzertieren Hörner mit Flöten, Oboen mit Violinen: der so spezielle farbige Mischklang von Streichern und Bläsern der Dresdner Kapelle. In Heinichens Konzerten ist er deutlich zu hören. 2’50

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2. Musik Johann David Heinichen 1. Satz aus: Concerto F-Dur, Seibel 234 <1> 2’32 <2> 0’41 Musica Antiqua Köln Reinhard Goebel, Ltg. Titel CD: Heinichen: Dresden Concerti DG, 437 549-2, LC 0113 Privat CD

Ein Konzert mit vielen verschiedenen Solisten für die Dresdner Hofkapelle von ihrem Leiter Johann David Heinichen. Es spielte die Musica Antiqua Köln mit Reinhard Goebel, der die Heinichen Concerti in Dresden sozusagen wiederentdeckt hat. Aber Heinichen war – wie gesagt – in erster Linie für die katholische Hofkirchenmusik zuständig. Und kränkelte sowieso vor sich hin. Mit anderen Worten: richtig interessant wurde es für das Orchester als Johann Adolph Hasse 1733 nach Dresden kam. Hasse und die Sängerin Faustina Bordoni, dessen Ehefrau, waren gestern bereits im Blickpunkt bei uns in der SWR 2 Musikstunde. Deshalb heute der Fokus nicht auf Hasses wunderbare Opern, sondern wirklich auf das Orchester. Und da war zu Hasses Zeit – und schon früher – Johann Georg Pisendel von Bedeutung: der war nämlich Konzertmeister der Kapelle. Und damals war diese Position mit mehr Aufgaben versehen als heute: eigentlich war der Konzertmeister gleichzeitig der Dirigent: denn entweder wurde ein Orchester vom Cembalo aus oder von der ersten Geige, also dem Konzertmeister geleitet, zum Teil auch von beiden. Aber natürlich war Pisendel nicht nur Konzertmeister und damit auch Dirigent, sondern selbstverständlich wurde auch vom ihm erwartet, dass er für das Orchester komponierte. Eine Sinfonia, neun Violinsonaten und elf Solokonzerte sind von Pisendel heute noch erhalten. Natürlich: er war ein Geiger und deshalb schrieb er in erster Linie für sein Instrument. Als Solist konnte er sich dann mit seinem Instrument und seinem Orchester mit seiner Komposition präsentieren. Dass er dabei sich selbst und seiner

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Hofkapelle die Musik leibgeschneidert in die Finger schrieb, bedarf wohl kaum der Erwähnung...2’02

3. Musik Johann Georg Pisendel 1. Satz aus Concerto D-dur <2> 5’01 Gottfried von der Goltz, Violine Freiburger Barockorchester Titel CD: Zelenka Pisendel Concerti dhm, 05472 77339 2, LC 0761 WDR 5020 524

Gottfried von der Goltz und das Freiburger Barockorchester mit dem ersten Satz aus Johann Georg Pisendels Violinkonzert D-Dur. Zu einer Zeit geschrieben, in der die königliche Kapelle sicherlich in erster Linie von den prachtvollen und ausgedehnten Opern Johann Adolph Hasses in Anspruch genommen war. Italienische Oper war einfach das non plus ultra. Das sollte sich bald ändern. Spätestens als Carl Maria von Weber 1817 Leiter der deutschen Oper in Dresden wurde, für die italienische Oper war Francesco Morlacchi zuständig. Weber: ein Komponist, der gleichzeitig als Interpret, als Dirigent das Orchester formen sollte. Und der durch die speziellen Eigenheiten und besonderen Fähigkeiten einzelner Instrumentalgruppen zu neuen Klangvorstellungen für seine Werke angeregt wurde. Ein Geben und Nehmen also. Der Anfang allerdings, der verlief eher holprig: gleich in seiner Antrittsrede verkündete Weber nämlich, dass er unerbittlich streng sein werde. Und da hatte er bereits einen Teil des Orchesters gegen sich aufgebracht. Aber das hatte sich bald gelegt. Zunächst nahm Weber einige Neuerungen vor: die war noch nicht gebaut und man probte und spielte im Moretti Theater: ganze Instrumentengruppen verschwanden zum Teil unter irgendwelchen Logen. Einen Teil des Schlagzeugs etwa und der Blechbläser konnte Weber gar nicht sehen. Sein Vorschlag, die Instrumentengruppen anders zu verteilen, erntete viel Gegenwind. Aber Weber gab nicht auf: und - setzte

5 6 sich durch. Neu auch: Weber dirigierte mit einem Taktstock. „Den Erfolg hat die Präzision bewiesen“. schrieb er schließlich begeistert über seine Neuerungen. Die Präzision durch Taktstock und besseren Überblick: nur dadurch waren auch solch hochdifferenzierte Opern wie Webers Freischütz überhaupt möglich: mit dramaturgisch durchgeformten, großangelegten Szenen, wo Sänger und Orchester aufs engste miteinander verzahnt sind und der Dirigent wirklich das Ganze im Auge und Ohr haben muss.

Nun ist es ja im Freischütz so, dass Weber die Instrumente auf sehr neuartige Weise einsetzt: einerseits um quasi leitmotivisch Szenen oder Personen zu charakterisieren und andererseits um mit ihren jeweiligen Klangfarben Stimmungen zu schaffen. Und da war Weber in Dresden natürlich an der richtigen Adresse. In anderen Hofkapellen erwartete man noch, dass Musiker mehrere Instrumente beherrschten, in Dresden saßen spezialisierte Musiker im Orchester. Gut denkbar also, dass zum Beispiel die berühmte Szene der Wolfsschlucht mit ihren vier Flöten – welch ungewöhnliche Besetzung! - mit eben dieser außerordentlichen Qualität der Flötengruppe im Dresdner Orchester zu tun hatte. Anderes Beispiel: die Klarinette. Zwei Brüder – Johann Traugott und Gottlob Rothe – waren zu Webers Zeit im Orchester. Anfänglich waren sie wenig begeistert, wegen der eisernen Disziplin die Weber vorlegte, bald jedoch vom neuen Chef eingenommen. Und der umgekehrt von ihrem Instrument. In der Ouvertüre zu seinem Freischütz, da lässt Weber die Klarinette solistisch erklingen. 2’55

4. Musik Carl Maria von Weber Der Freischütz Ouvertüre <1> 9’21 Staatskapelle Dresden Guiseppe Sinopoli, Ltg. Titel CD: Strauss Weber Ouvertüren & Orchestermusik DG, 469 714-2, LC 0173 WDR 5054 622

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Giuseppe Sinopoli mit der Staatskapelle Dresden war das mit der Ouvertüre zum Freischütz von Weber. Ich habe bisher noch verschwiegen, dass Webers Freischütz gar nicht in Dresden uraufgeführt wurde. Tatsächlich gab man den Freischütz erst einmal in , möglicherweise als eine Art „Test“. Ein Jahr später 1822 kam der Freischütz dann in Dresden heraus und die Solisten der Dresdner Kapelle konnten beweisen, dass sie die Klangfarben, die Weber ihren Instrumenten mit seiner Musik entlocken wollte, auch wirklich zu Gehör bringen konnten. Und bis heute ja immer wieder bringen. Für seine Fähigkeit des Instrumentierens sollte auch Richard Wagner berühmt werden. Und ob da nicht auch das Dresdner Orchester und seine Spitzenmusiker das Ohr von Wagner geschult und auf den ein oder anderen Gedanken gebracht haben? Ich meine ja. 1843 war Wagner zum Königlich-Sächsischen Hofkapellmeister ernannt worden. Und seine „Wunderharfe“ - wie er das Orchester nannte – spielte drei Uraufführungen seiner Musik: „Rienzi“ noch vor Wagners Engagement im Oktober 1842 im Jahr zuvor eröffneten neuen Opernhaus, von Gottfried Semper erbaut, unter Wagners Leitung dann in den folgenden Jahren „Der fliegende Holländer“ und „Tannhäuser“. Aber: seine Werke waren doch sehr neuartig. Für die Dresdner Kapelle bedeuteten die hochkomplexen Musikdramen Wagners ganz neue Herausforderungen. Für Wagner umgekehrt haben die außerordentlichen spieltechnischen Möglichkeiten der Orchestermitglieder sicherlich mit dazu beigetragen, seine Ideen vom Orchester als wichtigem Teil des Musikalischen Dramas heran reifen zu lassen. Im Oktober 1845 hat Wagner seinen „Tannhäuser“ in Dresden uraufgeführt. Er selbst empfand die Aufführung als missglückt – die Kritik reichte von größtem Lob bis zu vernichtendem Verriss. Wagner und seine Musikdramen blieben im Repertoire der Dresdner Kapelle – auch nach Wagners Flucht 1849 wegen seiner Teilnahme am Maiaufstand. Bis heute sind sie im Repertoire – und auch eine der letzten Aufnahmen – vermutlich in ziemlichen Kriegswirren – vor dem Fliegerbombenangriff der

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Alliierten im Februar 1945 ist Ausschnitten aus Opern Richard Wagners gewidmet. Die Staatskapelle Dresden wurde damals von geleitet, der war im Januar 1943 Nachfolger von Karl Böhm geworden. Hier diese historische Aufnahme: das Gebet der Elisabeth aus dem dritten Aufzug des Tannhäusers. Ausgewählt habe ich diesen Ausschnitt, weil das Orchester sich hier mit seinen Holzbläsern präsentiert. Vielleicht eine Instrumentierung, zu der Wagner durch den besonderen Klang seiner Wunderharfe inspiriert wurde. Es singt Marianne Schech. 2’35

5. Musik Richard Wagner Ausschnitt aus: Tannhäuser 2. <3> 7’01 Marianne Schech, Sopran Staatskapelle Dresden Karl Elmendorff, Ltg. Titel CD: Richard Wagner, Edition Staatskapelle Dresden Vol. 23 Profil, Hänssler, DCD PH 07048, LC 13287 WDR 5175 392

Ein Ausschnitt aus Wagners Tannhäuser in einer historischen Aufnahme mit der Staatskapelle Dresden unter Karl Elmendorff. Es sang Marianne Schech.

Richard Wagner: er war Komponist und Interpret in einer Person. Konnte also eins zu eins seine musikalischen Vorstellungen an sein Orchester weitergeben. Das sollte sich im Lauf des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts dann ändern. Richard Strauss war ebenfalls ein außerordentlicher Dirigent, hat aber seine zahlreichen Dresdner Uraufführungen dem dortigen Chefdirigenten Ernst von Schuch überlassen. Deshalb gab es natürlich einen regen Briefwechsel zwischen beiden und selbstverständlich war Strauss auch bei Proben anwesend, um seine Ideen zu erläutern. Strauss hat Schuch ungemein geschätzt und umgekehrt war die Bewunderung natürlich nicht geringer. Vielleicht muss man ein bisschen etwas zu Schuch als Dirigent erzählen, um zu verstehen, warum Strauss so große Stück auf ihn hielt.

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Schuch selbst war ausgebildeter Geiger – er hatte im Wiener Straußorchester gespielt – und war ab 1873 für 42 Jahre Chef der Dresdner Kapelle. Ein Musiker des Orchesters berichtete über Schuchs Probenstil folgendes: „Schuch war ... auf den Proben ein Tyrann. Wie oft habe ich Tränen fließen sehen, Zähne knirschen hören, aber alle Mühen und Qualen waren vergessen, sobald die Aufführung kam, und Schuch frisch und elastisch wie ein Jüngling am Pult saß.“ Und weiter lobt der Musiker Schuchs besonderes Talent den Sängern zu folgen, sie einzubinden, ihre stimmlichen Qualitäten zur Geltung zu bringen: „Mit wahrhaft großherziger, einzig dastehender Bescheidenheit schmiegte sich Schuch dem Vortrag des Sängers an und folgte ihm durch dick und dünn.“ Und dem Orchester selbst verstand Schuch die vielfältigsten Farben zu entlockten, von pianissimo bis fortissimo alle Abstufungen der Dynamik zu Gehör zu bringen. Dynamische Bandbreite, farbiges Orchester, hervorragendes Zusammengehen von Sängern und Orchester: was wollte Strauss mehr? Kein Wunder, dass Schuch der richtige Interpret für die Opern von Strauss war. Den Anfang machte 1901 die Oper „Feuersnot“, vier Jahre später folgte „Salome“, 1909 dann die „Elektra“. Im Januar desselben Jahres schrieb Strauss an Schuch: „Also Holzbläser Elektra sind wieder so schwer? Zum Teufel! Und ich bemühe mich so sehr, leichter und einfacher zu schreiben.“ Ja, da geriet selbst ein Orchester wie die Dresdner an seine Grenzen. Aber Strauss selbst wohl auch, wie folgende Anekdote zeigt: Bei den letzten Proben saß Strauss im Parkett. Spontan sagte er zu Schuch: „Gehn’s Schuch, lassen’s mich amal dirigieren!“. Also: Platzwechsel. Schon nach kurzer Zeit am Pult war Strauss völlig versunken in seine Elektra und vergaß richtig zu dirigieren. Alles geriet durcheinander... Darauf Strauss: „Schuch, gehen’s kommen’s wieder her, Componieren hab’ i’s können, aber dirigieren kann i’s no net!“ 2’45

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6. Musik Richard Strauss Ausschnitt aus Elektra 2. <8> bei 8’20 ausblenden Inge Borkh, Elektra Staatskapelle Dresden Karl Böhm, Ltg. Titel CD: Richard Strauss Elektra DG, 445 329-2, LC 0173 WDR 5016 705

Elektra erkennt Orest, ein Erkennen, das Strauss im Orchester vorbereitet: „Der innige, blühende Klang bei der Erkennung Orestes – da zeigt sich die eigentliche Kraft, der einzigartige Klang des Orchesters.“ das hat Guiseppe Sinopoli gesagt. In unserer Aufnahme sang Inge Borkh Elektra. Die Staatskapelle Dresden spielte unter Karl Böhm. Nach der Uraufführung übrigens schrieb Strauss an Schuch einen Dankesbrief und lobte das „herrliche Orchester“. Noch eine Geschichte zur Elektra und Sinopoli, in den 90er Jahren Chef in Dresden: 1995 hatte der Dirigent in Tokio die Elektra mit der Staatskapelle Dresden gespielt. Nach der Aufführung kamen die dienstältesten Musiker des Orchesters zu ihm und sagten ‚Wissen Sie, jetzt haben wie die Elektra von Böhm vergessen.’ Sinopoli erzählt: da seien ihm fast die Tränen gekommen, denn für eben diese Aufnahme mit den Dresdnern und Böhm – die wir eben gehört haben – für diese Aufnahme hatte Sinopoli als Student in Wien nur einmal pro Woche richtig gegessen, um sie sich kaufen zu können... Für heute sind wir schon fast am Ende der SWR 2 Musikstunde: noch der Hinweis darauf wie’s morgen weiter geht. Der zeitgenössische Komponist Siegfried Matthus berichtet, dass die Harfenistin der Staatskapelle Dresden ihm einmal ihre Stimme vor die Nase gehalten habe mit den Worten: „Junger Mann, das ist für die Harfe unspielbar!“ Daraufhin habe sie ihn in die Spielmöglichkeiten ihres Instruments eingewiesen. Nicht alle Komponisten sind da so lernwillig. Beethoven etwa soll gesagt haben: „Wenn mich der Geist überkommt, dann denke ich nicht an seine elende Geige!“ Ja und um Beethoven und die „elende Geige“ geht es morgen: um

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Beethoven und das Schuppanzigh Quartett, das seine späten Streichquartette uraufgeführt hat. Heute zum Abschluss ein letzter Gruß aus dem Venedig des Nordens: der erste Satz aus einem Konzert von Antonio Vivaldi, das dieser extra für das „l’Orchestra di Dresda“ geschrieben hat. 1’50

7. Musik Antonio Vivaldi 1. Satz aus Concerto g-moll per l’Orchestra di Dresda in g-moll, RV 577 1720/21 1. <11> 3’47 Cappella Coloniensis Hans-Martin Linde, Ltg. WDR Kompilation WDR 5109 433

Musik ca. 38’15 Text ca. 15’15

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