UNESCO Welterbe Ferto-Neusiedler See Kriterien für das Bauen im Welterbe Impressum

2 Welterbe Kulturlandschaft Fertő - Neusiedler See Kriterien für das Bauen im Welterbe

Projektleitung – Auftraggeber: Mag. Richard GIEFING Geschäftsführer Verein Welterbe Neusiedler See Landhaus, Europaplatz 1, 7000 Eisenstadt Projektleitung – Auftragnehmer: Dipl.-Ing. Sibylla ZECH stadtland Dipl.-Ing. Sibylla Zech GmbH Technisches Büro für Raumplanung und Raumordnung, Landschaftsplanung und Landschaftspflege Kirchengasse 19/12, 1070 Wien

ExpertInnengruppe: ■ Fachabteilungen Land: Johann FERTL (Dorferneuerung), Hermann FRÜHSTÜCK (Umweltanwalt), Rupert SCHATOVICH (Raumordnung) ■ Ortsplaner: Wolfgang KAITNA, Luzian PAULA, Josef SCHMIDTBAUER, Stefan SCHÖNBECK, Hermann SCHWARZ, Werner M. THELL, KÖRMENDY János, (Chefarchitekt Komitat Győr-Moson-Sopron) ■ Weltkulturerbevereine: Richard GIEFING (Ö), KÖFARAGO Timea (H) ■ Weltkulturerbe Ö, H: Bruno MALDONER (BMUKK, Unesco Welterbe), SCHURK Viktoria (Sekretariat des ungarischen Nationalkomitees für das Welterbe) ■ Fachliche Beiträge: Ingo KORNER (AVL), Herbert HALBRITTER, Gitti DORFSTÄTTER (stadtland)

Herausgeber: Verein Welterbe Neusiedler See Eisenstadt, 2011 Presserechtlich für den Inhalt verantwortlich: Richard Giefing Gestaltung und Layout: Annemarie Fuchs Konzeption, Redaktion, Text: Stefan Klingler, Sibylla Zech Druck: Danek – Grafik Repro Druck GmbH, Hornstein Fotonachweise: stadtland, Richard Giefing, Ingo Korner, St.Martins Therme & Lodge, Nationalparkzentrum Vorwort

Liebe MitbürgerInnen! 3

Der Neusiedler See und seine umgebende Land- In unserem Managementplan haben wir bereits schaft wurden 2001 in die UNESCO Welterbeliste Ziele und Maßnahmen für eine regionale Baukul- aufgenommen, als grenzüberschreitende Kultur- tur definiert, in der Baugestaltung und Landschaft landschaft, die einen weltweit herausragenden zusammenwirken. Tradition und Moderne erfor- und einzigartigen Wert darstellt. dern besondere Kreativität und Sensibilität in der Bauarchitektur, einschließlich der Gestaltung des Sie liegt an der Schnittstelle mehrerer Kultur- und Freiraumes. Sprachräume, von drei Klimazonen mit mannig- faltiger Fauna und Flora und repräsentiert Kultur Das Bauen in einer Welterberegion ist eine beson- und Natur im umfassenden Sinne mit der Beson- dere Herausforderung und für uns eine Chance zu derheit klar abgegrenzter dörflicher Strukturen neuer Qualität für den Kultur- und Landschafts- mit ihrer ländlichen Bauarchitektur und einzelnen raum um den Neusiedler See. Ortsbilder, Dorf- barocken Gebäuden. zentren, Randlagen, Gebäudeformen und -größen, Farben, Bepflanzungen und vieles mehr sollen har- Die Verantwortlichen für das UNESCO Welterbe monisch zusammenwirken. Fertő -Neusiedler See haben es sich in einem Ma- nagementplan zum Ziel gesetzt, diese einmalige Planen und Bauen gestaltet die Umwelt, prägt Hei- Kulturlandschaft zu erhalten, zu pflegen und be- mat und Zukunft der Menschen, die in der Region hutsam weiter zu entwickeln und zwar unter dem zu Hause sind und derer, die uns als Gäste und Motto „Schützen durch Nützen“. Freunde besuchen.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit der über Von Experten aus dem Bau-, Planungs- und Behör- viele Jahrhunderte gewachsenen Kulturland- denbereich wurden Richtlinien entwickelt, um die schaft mit ihren unverwechselbaren Dorfstruk- Zukunft der Neusiedler See -Region welterbeorien- turen und Ortsbildern ist unverzichtbar. Sich der tiert zu gestalten. Mit diesen Kriterien soll ein wich- Tradition verpflichtet zu fühlen und gleichzeitig tiger Beitrag für das heutige Bauen im Welterbege- zukunftsorientiert zum Wohl der Bevölkerung biet Fertő -Neusiedler See geschaffen werden. zu handeln, darauf kommt es an.

HANS NIESSL Mag. FRANZ STEINDL ERWIN PREINER Ing. RUDOLF STROMMER Landeshauptmann Landeshauptmann-Stv. Obmann des Vereins Obmann-Stv. des Vereins des Burgenlandes des Burgenlandes Welterbe Neusiedler See Welterbe Neusiedler See

Inhalt

Bauen im Welterbe – Hintergrund und Motivation für einen Kriterienkatalog | 7 5

Anwendungshinweise zu den Kriterien für das Bauen im Welterbe | 9

Der Welterbe-Gestaltungsbeirat | 11

Kriterien der Maßgeblichkeit für die Prüfung durch den Welterbe-Gestaltungsbeirat | 12

Zonierung des Welterbegebietes | 15

Prüfkriterien für das Bauen im Welterbe | 17

Aussichtspunkte, Sichtbeziehungen | 21

Liste der erforderlichen Grundlagen zur Projektbeurteilung | 23

Auszug aus dem Managementplan für das Weltkulturerbe Fertő-Neusiedler See, 2003 | 24

Kontaktadressen | 27

Typischer Streckhof in Mörbisch am See. Kennzeichnend sind die Hofgassen, in denen mehrere Bauernfamilien wohnten. Stube, Küche, Kammern, Ställe und Scheunen folgten hintereinander. Heute bietet die In- nenorientierung der Streckhöfe Ruhe, nachbarschaftliche Begegnung und durch seine Anlage kleinklimatische und eniergiesparende Vorteile. 1 Seesiedlung , 2 Café-Restaurant Mole West , 3 Nationalpark-Informationszentrum , 4 Weinbau Umathum , 5 Seerestaurant Rust, 6 Wohnsiedlung Oggau am Neusiedler See, 7 Eiermuseum Bertoni , 8 Obstbau 1 Leeb St. Andrä am Zicksee, 9 Notarkanzlei Neusiedl am See, 10 Pfarrzentrum Podersdorf am See, 11 Zörkler-Werk Jois

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11 Bauen im Welterbe Hintergrund und Motivation für einen Kriterienkatalog

Mit dem Prädikat Welterbe wurde der Kulturlandschaft Ferto- 7 Neusiedler See ein weltweit herausragender Wert (Outstanding Universal Value) zugemessen. Die Region steht damit in einer Reihe mit weltbekannten Kulturgütern wie z.B. den Pyramiden von Gizeh, dem Taj Mahal, Venedig und Stonehenge sowie Weinregionen wie Saint-Émilion, Dourotal, Loiretal und Tokaj.

Die Kulturlandschaft Fertő-Neusiedler See fand Welterbekomitees der UNESCO vom 26. Juni bis bei der 25. Sitzung des UNESCO-Welterbekomi- zum 7. Juli 2004 in Suzhou (China) wurde der tees vom 11.-16. Dezember 2001 in Helsinki Auf- Managementplan von Fachgutachtern eingehend nahme in die Welterbeliste. Die Entscheidung er- geprüft und äußerst positiv bewertet. folgte insbesondere aufgrund folgender Kriterien: Der Managementplan definiert Ziele und Maßnah- ■ Schnittpunkt verschiedener Kulturen seit men für eine regionale Baukultur, in der Bauge- 8000 Jahren staltung und Landschaft zusammenwirken. Dabei ■ Mannigfaltige Landschaft als Ergebnis eines geht es nicht allein um den Schutz und die Revita- evolutionären und symbiotischen Prozesses lisierung historischer Bausubstanz, sondern auch des Zusammenwirkens von menschlicher Tä- um neue Bauten. Die Region verfügt bereits über tigkeit und physischer Umwelt eine bemerkenswerte Dichte an zeitgenössischen ■ Einzelne Palastbauten sowie bemerkenswerte Gebäuden, die an die baukulturelle Tradition ländliche Architektur der Dörfer um den See anknüpfen, diese interpretieren und zeitgemäß ■ Scharf von der umgebenden Landschaft abge- weiterentwickeln. Beispiele sind die Nationalpark- grenzte dörfliche Strukturen zentren in Illmitz und Sarród, das Weinwerk in Neusiedl am See, das Wander Bertoni Ensemble Das grenzüberschreitende Welterbegebiet ist kar- in Winden am See, die Seesiedlung in Jois sowie tografisch genau festgelegt. Die Kulturlandschaft eine Reihe von modernen Weinkellereien. Fertő-Neusiedler See ist als Weltkulturerbe der Kategorie Kulturlandschaft zugeordnet, d.h. das Bauen im Welterbe ist zugleich eine besondere „gemeinsame Werk von Natur und Mensch“ be- Herausforderung und die Chance für eine ganz stimmt den weltweit herausragenden Wert (im besondere Qualität. Wir bauen heute das Weltkul- Unterschied zum Naturerbe, das auf besondere turerbe für morgen. Naturgebilde und Naturgebiete beschränkt ist). Mit den Kriterien für das Bauen im Welterbe Die für das Management des Welterbes in Öster- setzt die Welterberegion wesentliche Ziele des reich und in Ungarn zuständigen Stellen haben Managementplanes um. Die Kriterien wurden einen gemeinsamen Managementplan für das von einem ExpertInnen-Team vorbereitet, in dem grenzüberschreitende Welterbe Fertő-Neusied- Fachleute des Landes, des Bundesministeriums ler See vorbereitet und beschlossen. Im Welter- für Unterricht, Kunst und Kultur, die Ortsplaner be-Managementplan werden nach den Richtli- der Gemeinden sowie Fachleute aus dem unga- nien der UNESCO die Natur- und Kulturwerte, die rischen Welterbegebiet vertreten waren. Die Kri- Zukunftsaussichten und -strategien der Region terien basieren daher neben umfassender Fach- sowie kurz-, mittel- und langfristige Ziele und kenntnis auf besonderer Gebietskenntnis und Maßnahmen definiert. Bei der 28. Sitzung des praktischer Erfahrung im Welterbegebiet.

Welterbe ist kein Museum – Neues ist notwendig und kann sich gut einfügen, sollte aber die Kriterien für das Bauen im Welterbe beachten z.B. Höhe, Gliederung des Bauwerks, Einpassung ins Gelände und Freiraumgestaltung. Am Leithahang bei Purbach, Blick Richtung See

Blick Richtung Leithagebirge

Leithagebirge Anwendungshinweise zu den Kriterien für das Bauen im Welterbe

Die Kriterien für das Bauen im Welterbe bieten für Gemeinden 9 und Landesdienststellen, Projektwerber, Ortsplaner, Sachver- ständige und Gestaltungsbeiräte Motivation, Unterstützung und Richtlinie für qualitätsvolles Bauen in der Welterbekultur- landschaft Ferto-Neusiedler See.

Als Arbeitsmittel stehen zur Verfügung: ■ Kriterien der Maßgeblichkeit für die Prüfung durch den Welterbe-Gestaltungsbeirat ■ Prüfkriterien für den Welterbe-Gestaltungsbeirat ■ Liste von Grundlagen zur Projektbeurteilung

Vorhaben, die auf Grund ihrer Lage, Größe, Funktion oder Gestaltung erhebliche Auswirkungen auf die mit dem Prädikat Welterbe ausgezeich- nete Kulturlandschaft Fertő-Neusiedler See haben könnten, sind dem Welterbe-Gestaltungsbeirat für das Welterbe vorzulegen. Vom Welterbe- Gestaltungsbeirat werden somit nur jene Vorhaben geprüft, die hinsicht- lich ihrer Auswirkungen auf die räumliche, funktionelle und strukturelle Entwicklung des Welterbes und seines Erscheinungsbildes (Landschafts- und Ortsbild) als maßgeblich beurteilt werden.

Die Notwendigkeit einer Prüfung erfolgt anhand der Kriterien der Maß- geblichkeit. Die Maßgeblichkeit hat die Baubehörde (Gemeinde bzw. Bezirkshauptmannschaft) zu prüfen, gegebenenfalls unter Beiziehung der Ortsplaner bzw. der Bausachverständigen oder des örtlichen Gestal- tungsbeirats.

Die Anforderungen an die Projektunterlagen sind bei vorliegender Maß- geblichkeit der Liste der erforderlichen Grundlagen zur Projektbeurtei- lung zu entnehmen. Der Projektwerber/die Projektwerberin hat diese Unterlagen sowie die ausgefüllte Liste der Prüfkriterien vorzulegen.

Die vielfältige Kulturlandschaft westlich des Neusiedler Sees weist ein typisches Profil auf: bewaldete Kuppen des Leithagebirges – steile Weingartenlagen – flache Weingärten – durchsetzt mit Kirsch- und Mandelbäu- men – Wiesen, Äcker und Dörfer in der Ebene – See- wiesen – Schilfgürtel des Sees – offene Wasserfläche. 1 Weingut Braunstein, Purbach am Neusiedler See 2 Stadelzeile Purbach am Neusiedler See 3 Weinwerk Neusiedl am See 4 Weinkeller Winden am See 5 Kellerviertel Winden am See 6 Weinkeller Breitenbrunn am Neusiedler See 7 und 8 Kellergasse Breitenbrunn am Neusiedler See

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7 Der Welterbe-Gestaltungsbeirat

Vorhaben, die auf Grund ihrer Lage, Größe, Funktion 11 oder Gestaltung erhebliche Auswirkungen auf die mit dem Prädikat Welterbe ausgezeichnete Kulturlandschaft Ferto-Neusiedler See haben könnten, werden vom Welt- erbe-Gestaltungsbeirat geprüft.

In der Generalversammlung des Vereins Welterbe-Neusiedler See vom 3. Dezember 2008 wurde beschlossen, dem im Burgenland bereits tä- tigen Dorferneuerungsbeirat, ergänzt um den Umweltanwalt, den Ge- schäftsführer des Welterbevereins und die beiden burgenländischen Gemeindevertreterverbände sowie einem Vertreter des Natur- und Landschaftsschutzes als Welterbe-Gestaltungsbeirat zuzustimmen.

Den Vorsitz im Gestaltungsbeirat führt ein Mitglied der Burgenlän- dischen Landesregierung, als Stellvertreter fungiert der Landesamts- direktor, die weiteren Mitglieder sind aus den Fachbereichen Raum- planung, Dorferneuerung, Gemeinden, Baudirektion, Gesundheit, Natur- und Landschaftsschutz, Bundesdenkmalamt, Architekten, Uni- versitätsprofessoren, Wirtschaftskammer, Umweltanwaltschaft, Land- schaftsarchitektur und -planung und dem Verein Welterbe -Neusied- ler See zusammengesetzt. Die Sitzungen werden fachlich-inhaltlich vorbereitet. Die Entscheidungen im Gestaltungsbeirat erfolgen durch einfache Stimmenmehrheit.

Die Vorlage der Unterlagen zur Projektbeurteilung und der Vorgang der Prüfung ist in den Anwendungshinweisen zu den Kriterien für das Bau- en im Welterbe festgehalten (siehe Seite 9).

Dem Vorsitzenden des Welterbe-Gestaltungsbeirates obliegt die Ent- scheidung, ob das vorgelegte Prüfergebnis zu Kenntnis genommen wird bzw. der gesamte Beirat für die Beurteilung des Projektes befasst werden soll oder eine vereinfachte Beurteilung durch einen Teil des Welterbe-Gestaltungsbeirates erfolgen kann. Der Projektwerber kann bei einer negativen Beurteilung durch die Gemeinde auch von sich aus den Welterbe-Gestaltungsbeirat befassen.

Der Welterbe-Gestaltungsbeirat prüft das Vorhaben innerhalb von drei Monaten ab der Vorlage prüffähiger Unterlagen sowie der ausge- arbeiteten Kriterienliste.

Hofhäuser, Weinkeller, Kellergassen, Kellerviertel und Stadelzeilen sind Kultur- und Wirtschaftsgüter der Welterberegion. Denkmalpflege, Bauen im Bestand und Revitalisierungen entwickeln traditionelle ortsbauliche Strukturen zeitgemäß weiter. Kriterien der Maßgeblichkeit für eine Prüfung durch den Welterbe-Gestaltungsbeirat

12 KRITERIEN Bauhöhe Gebäudelänge Bebaute Fläche Kubatur Umgenutzte Aufschüttungen / Weitere Vorhaben (sofern eines der Kriterien zutrifft, ist das Vorhaben Höchster Punkt des Sichtbare Bruttogrundriss- Volumen brutto Freifläche, Gebäu- Abgrabungen und Sonderbauwerke in den Welterbe-Gestaltungsbeirat zu bringen) Gebäudes über ge- Fassadenlänge fläche (inkl. Neben- deumfeld versiegelt Gelände- z.B. freistehende bzw. großflächige wachsenem Gelän- einrichtungen) oder vegetationsfrei veränderungen Werbeanlagen, Handymasten, de, im Schilfgürtel (z.B. Parkplätze, - Fläche Kleinwindenergieanlagen, sonstige 116,5m ü.A. (höch- Zufahrten, Lager- - Niveauänderungen Infrastrukturanlagen für Transport, stes Hochwasser) flächen), große Kommunikation, ZONEN (siehe Plan „Zonierung des Rasenflächen (z.B. Energie und Freizeit Welterbegebietes“, Seite 14) Sportrasen)

Vorrangflächen Landschaftsbild und Naturvorrangflächen lt. Land- Generelle Generelle schaftskonzept Neusiedler See Freihaltezone Freihaltezone West, Naturzone Nationalpark

Freiwasserzone, Seeufer, > 5m > 30m > 300m² > 1.200m³ > 2.000m² > 1.000m² Vorhaben, die sich nicht unauffällig Schilfgürtel, Seewiesenzone; > 1m in die Kulturlandschaft einfügen Bewahrungszonen Nationalpark, oder diese aufwerten. historische Lackenlandschaft

Sonstige Kulturlandschafts- > 7m > 50m > 600m² > 2.000m³ > 2.000m² > 2.000m² flächen in der freien Landschaft, > 1m außerhalb des Baulandes/ Siedlungsverbandes *

Siedlungsrand, Ortsrandlagen > 10m > 50m > 2.000m² > 6.000m³ > 2.000m² - Vorhaben, welche die Geschlossen- heit der Siedlungen beeinträchtigen.

Zentrale Ortslagen, geschlossene > 10m (ausgenom- > 50m > 2.000m² > 6.000m³ - - Vorhaben, welche die ortsüblichen Siedlungsflächen, Ortskerne men wo bereits Größenstrukturen überschreiten derzeit überwiegend und das Ortsbild beeinträchtigen. größere Höhe vorhanden und charakteristisch)

Sichtzone > 20m ------Umgebung Welterbegebiet

* Diese Zone umfasst alle sonstigen Flächen in der freien Landschaft. Sie sind in den Flächenwidmungsplänen der Gemeinden als Grünflächen (z.B. landwirtschaftlich genutzte Flächen) gewidmet und grundsätzlich nach den Raumplanungszielen nicht für die Bebauung vorgesehen. Nach dem Burgenländischen Raumplanungsgesetz sind nur in Übereinstimmung mit den Raumplanungszielen Ausnahmen für landschafts- und orts- gebundene Bauten möglich (z.B. Bauten für landwirtschaftliche Zwecke, Infrastrukturen wie z.B. Wasserversorgung). Generell besteht nach dem Burgenländischen Naturschutz- und Landschaftspflegegesetz das Verbot der Verunstaltung der freien Landschaft. KRITERIEN Bauhöhe Gebäudelänge Bebaute Fläche Kubatur Umgenutzte Aufschüttungen / Weitere Vorhaben 13 (sofern eines der Kriterien zutrifft, ist das Vorhaben Höchster Punkt des Sichtbare Bruttogrundriss- Volumen brutto Freifläche, Gebäu- Abgrabungen und Sonderbauwerke in den Welterbe-Gestaltungsbeirat zu bringen) Gebäudes über ge- Fassadenlänge fläche (inkl. Neben- deumfeld versiegelt Gelände- z.B. freistehende bzw. großflächige wachsenem Gelän- einrichtungen) oder vegetationsfrei veränderungen Werbeanlagen, Handymasten, de, im Schilfgürtel (z.B. Parkplätze, - Fläche Kleinwindenergieanlagen, sonstige 116,5m ü.A. (höch- Zufahrten, Lager- - Niveauänderungen Infrastrukturanlagen für Transport, stes Hochwasser) flächen), große Kommunikation, Rasenflächen (z.B. Energie und Freizeit Sportrasen)

Vorrangflächen Landschaftsbild und Naturvorrangflächen lt. Land- Generelle Generelle schaftskonzept Neusiedler See Freihaltezone Freihaltezone West, Naturzone Nationalpark

Freiwasserzone, Seeufer, > 5m > 30m > 300m² > 1.200m³ > 2.000m² > 1.000m² Vorhaben, die sich nicht unauffällig Schilfgürtel, Seewiesenzone; > 1m in die Kulturlandschaft einfügen Bewahrungszonen Nationalpark, oder diese aufwerten. historische Lackenlandschaft

Sonstige Kulturlandschafts- > 7m > 50m > 600m² > 2.000m³ > 2.000m² > 2.000m² flächen in der freien Landschaft, > 1m außerhalb des Baulandes/ Siedlungsverbandes *

Siedlungsrand, Ortsrandlagen > 10m > 50m > 2.000m² > 6.000m³ > 2.000m² - Vorhaben, welche die Geschlossen- heit der Siedlungen beeinträchtigen.

Zentrale Ortslagen, geschlossene > 10m (ausgenom- > 50m > 2.000m² > 6.000m³ - - Vorhaben, welche die ortsüblichen Siedlungsflächen, Ortskerne men wo bereits Größenstrukturen überschreiten derzeit überwiegend und das Ortsbild beeinträchtigen. größere Höhe vorhanden und charakteristisch)

Sichtzone > 20m ------Umgebung Welterbegebiet 14

Zonierung – Übersichtsplan Kernzone Welterbegebiet Pufferzone Welterbegebiet Sichtzone Bewahrungszone Nationalpark Quellen: Bewahrungszone Nationalpark, arrondiert ■ UNESCO Welterbeliste 2001 und Managementplan 2003 Naturzone Nationalpark ■ Burgenland-GIS, Stand 08/2008 Naturvorrangfläche ■ Landschaftskonzept Vorrangfläche Landschaftsbild Neusiedler See West 1994 Freiwasserzone, Seeufer, ■ Plandarstellung „Flächennutzung“ Schilfgürtel (Weber 2008) ■ Luftbilder Seewiesezone ■ Österreichkarte 1:50.000 (ÖK 50) Historische Lackenlandschaft Eine genaue Karte der Zonen kann ■ Geländerhebungen 08/2008 Gemeindegrenze im Internet unter www.welterbe.org ■ eigene unveröffentlichte Staatsgrenze heruntergeladen werden. Untersuchungen Zonierung des Welterbegebietes

Die Zonierung gliedert das Welterbegebiet in Zonen unterschied- 15 licher Sensibilität und weist darüber hinausgehend eine Sichtzone für den Umgebungsschutz des Welterbegebietes aus.

Als Freihaltezone gelten: Die Analyse des Landschaftsbildes und der Sicht- ■ Naturzone Nationalpark beziehungen zeigen erwartungsgemäß eine hohe ■ Naturvorrangflächen Korrelation mit den natürlichen Landschaftsas- ■ Vorrangflächen Landschaftsbild pekten (Nationalpark, Schwerpunktgebiete Natur- schutz und Landschaftspflege). Zonen mit besonders hoch sensiblem Land- schaftsbild sind: Seewiesen ■ Freiwasserzone, Seeufer, Schilfgürtel ■ Seewiesezone

Zonen mit hoch sensiblem Landschaftsbild sind: ■ Bewahrungszonen Nationalpark ■ Historische Lackenlandschaft

Je nach Lage und Größe eines Vorhabens im Welterbegebiet oder dessen Umgebung, soll dieses dem Welterbe-Gestaltungsbeirat zur Prüfung vorgelegt werden. Je nach Zone gelten unterschiedliche Kriterien der Maßgeblichkeit für die Prüfung durch den Welterbe-Gestaltungsbei- rat (siehe Tabelle Seite 12/13). Fleckvieh bei der Tränke Die Sichtzone für den Umgebungsschutz orien- tiert sich an den Sichtbeziehungen im Gelände und an eindeutig im Gelände wahrnehmbaren to- pografischen Grenzen (z.B. Geländekanten, Fließ- gewässer, Waldrand) sowie Infrastrukturlinien (z.B. Bahnlinie). Bereiche in der ausgewiesenen Sichtzone haben einen direkten landschaftlichen Bezug zum Welterbegebiet, größere Projekte sind daher hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf das Welterbegebiet zu prüfen.

Mit der freiwilligen Festlegung einer Sichtzone außerhalb der Welterbekulturlandschaft geht Stinkerseen nördlich von Illmitz die Baurichtlinie über das Welterbegebiet (Kern- und Pufferzone) hinaus. Durch die Festlegung eines Höhenkriteriums werden somit auch Vor- haben außerhalb des Welterbegebietes, die das Welterbegebiet visuell beeinflussen könnten, vom Welterbe-Gestaltungsbeirat behandelt.

Die Zonierung erfolgte auf Basis bestehender Landschaftsanalysen zum Naturraum und Land- schaftsbild, Begehungen und Befahrungen vor Ort (Erhebungen, Fotodokumentationen) sowie der Auswertung von topografischen Karten und Geländedaten (Sichtbarkeitsanalysen). Blick Richtung Jois Prüfkriterien für das Bauen im Welterbe Die gesamte Liste kann unter www.welterbe.org heruntergeladen werden.

Die Kriterien wurden anhand von konkreten Beispielen in der 17 Region erfasst. Drei Kriteriengruppen bilden den Rahmen für das Bauen im Welterbegebiet:

A. Die Zonalen Kriterien bilden die Sensibilität der Kultur- außerorts (außerhalb des Baulandes , ___ Meter vom landschaft und des Orts- und Landschaftsbildes ab, das sich bestehenden Siedlungsgebiet /Siedlungsrand entfernt) aus der Geländesituation, der Nutzung und Struktur der Kul- ■ in der weinbaudominierten Kulturlandschaft turlandschaft und dem rechtlichen Schutzstatus ergibt. ■ in der ackerbaudominierten Kulturlandschaft B. Das Kriterium Sichtbeziehungen fokussiert die poten- ■ in der Wiesen-, Weidenlandschaft zielle Sichtbarkeit eines Vorhabens insbesonders von mar- (Seewiesen, Feuchtgebiete, Trockenrasen) kanten Punkten aus (Aussichtspunkte und frequentierte ■ im Bereich eines (ehemaligen) Steinbruchs Orte) und Bewegungslinien (z.B. Straßen, Radwege, ...). ■ in der Schilf- und Lackenlandschaft ■ im Bereich versalzter Flächen C. Objektbezogene Kriterien stellen das Objekt (Bauwerk) ■ in der Seeuferzone und dessen Größe, Bau- und Außenraumgestaltung in Rela- ■ im Anschluss an Einzelgehöfte tion zur Kultur- und Siedlungslandschaft. Weitere Kriterien ■ am Waldrand können und sollen bei fachlicher Erfordernis ergänzt werden. ■ im Wald/im Bereich dichter Gehölzbestände ■ in einem sonstigen Bereich A. Zonale Sensibilitätskriterien A.3 Die Struktur der Kulturlandschaft Das Vorhaben befindet sich: A.1 Die Topografie der Kulturlandschaft ■ in einer strukturreichen Landschaft: Die Umgebung ist Das Vorhaben befindet sich: kleinräumig gegliedert. Waldränder, Hecken, Bäume, ■ in der Ebene Sträucher, Weingärten bzw. Kleinrelief und Kleingewäs- ■ am leicht geneigten Hang (Unterhang, Hangfuß) ser bieten ein vielfältiges Erscheinungsbild. ■ am Steilhang, auf einem Hügel/einer Kuppe ■ in einer strukturarmen Landschaft: Die Umgebung ist ■ am Seeufer/Gewässerrand weit und offen. Es gibt wenig Gehölze oder sonstige ■ Sonstige Besonderheiten des Geländes Gliederungselemente. ■ im Nahbereich einzigartiger Landschaftselemente und A.2 Die Nutzung der Kulturlandschaft Landschaftsstrukturen (Siedlung, Freiland) ■ im Nahbereich sonstiger Strukturen Das Vorhaben befindet sich: A.4 Rechtlicher Schutzstatus innerorts (im Bauland) ■ Naturschutz (Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzge- ■ in einem historisch wertvollen Ortsbild biete, Natura 2000, Naturpark) ■ am Siedlungsrand ■ Nationalpark (Naturzone, Bewahrungszone) ■ an einem kompakten, harmonischen Siedlungsrand ■ Sonstige Festlegungen ■ an einem zersplitterten bzw. (noch) nicht geschlossenen Siedlungsrand

Die Einordnung des Vorhabens in die jewei- ligen Kriterien erfolgt grob über die Katego- rien „ja, überwiegend, teilweise oder nein“ und ist durch eine stichwortartige Kurzbe- schreibung zu ergänzen. Mit der Einschät- zung der Prägnanz („ja/nein“) wird angege- ben, ob das Kriterium im gegenständlichen Fall einen besonderen Bedeutungsinhalt auf- weist, also treffend und auffällig (im Gegen- teil zu unklar, verschwommen, untergeord- net) ist. Die ausfüllbare Checkliste ist unter www.welterbe.org verfügbar. B. Sichtbeziehungen (Bewegungslinien, Aussichtspunkte)

Die potenzielle Sichtbarkeit des Vorha- B.2 Aussichtspunkte 28 Wagramabbruch bens wird von Aussichtspunkten und (siehe Plandarstellung Seite 20) Autobahnzubringer Richtung von Einheimischen bzw. Touristen fre- Weiden/ Neusiedler See West/Nord quentierten Orten sowie Bewegungs- Seewinkel linien bewertet. Dabei ist eine Klassi- 1 Fertőrákos fikation der Sichtbarkeit in drei Stufen (Kecske-hegy, Gloriette) 29 Aussichtsturm B10 für jeden der unten genannten Punkte 2 Fertőrákos (Steinbruch) Zitzmanndorfer Wiesen und Linien vorzunehmen (deutlich, 3 Seebühne/Seebad Mörbisch 30 Podersdorf Seebadeanlage kaum, keine) und durch die Entfer- 4 Radweg B31 am Waldrand Nordstrand nungsangabe und eine stichwortartige oberhalb von Mörbisch 31 Aussichtsturm Hölle Kurzbeschreibung zu ergänzen. Präg- 5 Seebad Rust 32 Aussichtsturm Zicklacke nante Sichtbarkeitslinien sollen in die 6 Ruster Berg (Straße vor 33 Rosalienkapelle Karte eingetragen werden. Die Liste Märchenpark Richtung Rust) 34 Am Zicksee der Sichtpunkte ist bei fachlicher Er- 7 Kogelkapelle 35 Aussichtsturm „Eselstall“, fordernis für ein spezifisches Vorhaben 8 Silberberg 36 Aussichtsturm „Graurinderstall“, gegebenenfalls zu ergänzen. 9 Hölzlstein Apetlon 10 Goldberg Ungarn B.1 Bewegungslinien 11 Erholungszentrum Oggau H1 Mythras-Heiligtum ■ B50 Breitenbrunn bis 12 Weinlaube Oggau (B31) H2 Fertőrákos (Steinbruch) Gewerbegebiet Donnerskirchen 13 Kirche Donnerskirchen H3 Fertőrákos, Kecske-hegy ■ Landesstraße B51 14 Kloster am Spitz, Purbach H4 Aussichtspunkt über Podersdorf bis Illmitz 15 Breitenbrunn Seebad „Halászrét/Grasner“ ■ Autobahnzubringer 16 Goldberg Breitenbrunn H5 Aussichtspunkt “Füzfa-kút/Hamler“ Richtung Weiden/Gols 17 Leithagebirge Waldrand H6 Balf, Kirche-Friedhof ■ Abfahrt vom Leithagebirge (Abfahrt Winden, Breitenbrunn) H7 Fertőboz, Gloriette Richtung Winden, Breitenbrunn 18 Junger Berg, Hackelsberg H8 Hidegség, Kirche ■ Zufahrt Neusiedl/S. (Wienerstr.) 19 Seehafen Jois H9 Aussichtsturm am Fertői dűlő ■ Radweg B12 Kirschblütenweg 20 Ochsenbrunn bei Jois (bei Hegykő) ■ Radweg B10 21 Geländekante Neusiedl/S. H10 Fertőszéplak, Kirche ■ Weitere Radwege Einfahrt Wienerstr. H11 Fertőd, Turm des z.B. B13, B20, 902A, ... 22 Tabor Neusiedl/S Esterházy-Schlosses ■ Güterwege z.B. Oslip-Rust, 23 Kalvarienberg Neusiedl/S H12 Sarród, Aussichtsturm 1 ■ Bahnlinien Eisenstadt–Neusiedl/S, 24 Seebad Neusiedl/S bei Lászlómajor (Vogelwarte) Neusiedl/S– 25 B21, Geländekante Richtung H13 Sarród, Aussichtsturm 2 ■ See, Schiffslinien Weiden bei Lászlómajor (an der Landstraße) ■ umgebende Ortsränder, 26 Seebad Weiden H14 Fertőújlak, Turm Ortsein-/-ausgänge 27 Wasserhochbehälter Weiden der Weiterbildungszentrale ■ Sonstige Wegverbindungen

Die ausfüllbare Checkliste sowie die Karte der Aussichtspunkte (siehe Seite 20) sind unter www.welterbe.org verfügbar. C. Objektbezogene Kriterien 19

Die objektbezogenen Kriterien formulieren in positiver Form, ■ Die Gebäudeproportion ist je nach Zone (siehe Plan „Zo- wie die Beziehung zwischen Vorhaben und Umgebung im nierung“) maßstäblich angepasst, das Volumen wirkt nicht Sinne des Schutzes und der Weiterentwicklung der Welt- dimensionssprengend. (Richtwert: Fassadenlängen über erbe-Kulturlandschaft gefördert werden kann. Die Kriterien 30m Länge sind gegliedert /Gebäudetiefe nicht über 20m, sind daher auch als Anregung für landschaftsbewusstes Bau- haben eine Vorpflanzung). en und eine qualitative Bau- und Freiraumgestaltung nutzbar. ■ Die Objekthöhe ist maßstabsgerecht (Richtwert: höchster Punkt max. 5–10m über gewachsenem Gelände, je nach C.1 Beziehung Bauwerk – Zone), es gibt keine Dimensionsmissverhältnisse zur Bebau- Landschaft/Siedlungskörper ung im Umfeld. ■ Die Kommunikation zwischen Vorhaben und Landschaft ist ■ Die Umfeldgestaltung passt zum Landschaftsbild (richtet hergestellt, es ermöglicht Orientierung und Identifikation in sich nach den Gestaltungsprinzipien und beinhaltet Gestal- der Kulturlandschaft. tungselemente der umgebenden Landschaft). ■ Vorhaben und Kulturlandschaft wirken zusammen ■ Sonstige Anmerkungen zu den Dimensionen und Größen­ (Siedlungslandschaft–Natur–Agrarlandschaft). Das Vorha- verhältnissen ben nimmt auf die Siedlungs- und Landschaftsstrukturen Rücksicht, es passt zur Weitläufigkeit bzw. zur Kleinteiligkeit C.3 Baugestaltung- und Freiraumgestaltung der Landschaft. ■ Baukörper, Fassade und Umfeld sind adäquat gegliedert ■ Das Vorhaben ist in die Landschaft integriert und einge- und entsprechen der lokalen charakteristischen Haus-, bettet, es nimmt Rücksicht auf den Charakter der Land- Dach- und Vegetationslandschaft. schaft und fügt sich in das Landschaftsbild ein: weicher, kon- ■ Das Erscheinungsbild knüpft an die baukulturelle Tradition tinuierlicher, unmerklicher Übergang, keine Solitärposition. an bzw. interpretiert diese zeitgemäß und entwickelt sie ■ Das Vorhaben ist klar und prägnant gegenüber der Umge- weiter. bung abgegrenzt und steht in harmonischem Kontrast zur ■ Das Umfeld des Baukörpers (Vorplätze, Grünflächen, Ver­ Siedlungs- und Kulturlandschaft (harter Übergang). kehrsflächen, Manipulations- und Lagerflächen) steht in ■ Die Relation des Vorhabens im Vordergrund zum Hinter- einem harmonischen Bezug zur Kulturlandschaft. grund ist passend. Das Vorhaben irritiert keine wichtigen ■ Zur Gestaltung des Umfelds werden regionstypisches Ma- Sichtbeziehungen. terial und Pflanzgut verwendet, die Versiegelung ist gering. ■ Eine gute Einbindung mit regionstypischen Elementen des ■ Beschilderung, Fassadenbeschriftung, Beleuchtung und Naturraums ist gegeben (Wind-/Sichtschutzgürtel, Hecke, Fassadengestaltung sind zurückhaltend. Baumreihe, Wiese, Vorpflanzungen). ■ Das Vorhaben trägt durch die Qualität seiner Erscheinung ■ Das Vorhaben beeinträchtigt den Erholungswert der Land­ zur Aufwertung des öffentlichen Raumes (Straßen, Plätze, schaft nicht. Grünflächen) bei. C.2 Dimensionen, Größenverhältnisse ■ Die traditionelle regionale Architektursprache wird berück- sichtigt bzw. zeitgemäß weiterentwickelt (keine Stereotypen). ■ Die Verhältnismäßigkeit zwischen Gebäudedimensionen ■ Sonstige Anmerkungen zur Baugestaltung und Freiräumen ist gewahrt, Geländeveränderungen sind ■ Sonstige Anmerkungen zur Freiraumgestaltung möglichst gering gehalten (Bauen und Modellierung mit dem Gelände).

Die Kriterien sind in fünf Stufen zu kategorisie- ren (ja, überwiegend, neutral, teilweise, nein) und durch eine kurze Beschreibung zu ergän- zen. Offene Fragen und Unklarheiten sind zu nennen. Mit der Rubrik „Prägnanz“ wird die Aussagekraft des Kriteriums für das Vorhaben eingeschätzt. (Die ausfüllbare Checkliste ist unter www.welterbe.org verfügbar.) 20

Aussichtspunkte, Sichtbeziehungen Übersichtsplan Kernzone Welterbegebiet Quellen: Pufferzone Welterbegebiet ■ Befahrung 03.04.2008 Gemeindegrenzen (H. Frühstück, H. Halbritter, 2 Aussichtspunkt, Sichtbereich, R. Schatovich. S. Schönbeck), Bezeichnungen siehe Liste Seite 18 Eine detaillierte Karte der Aussichts- ■ ExpertInnen-Workshop Staatsgrenze punkte und Sichtbeziehungen kann 21.4.2008 Neusiedler See im Internet unter www.welterbe.org ■ Unesco Welterbe Fertő-Neu- Schilfgürtel heruntergeladen werden. siedler See, M 1:60.000, 2007 Aussichtspunkte, Sichtbeziehungen

Die Karte enthält die von Einheimischen und Gästen frequentierte 21 Sichtpunkte und Bewegungslinien im Welterbegebiet, die für die Beurteilung der Sichtbeziehungen zu einem Vorhaben und etwaiger Auswirkungen auf das Welterbe besonders relevant sein können.

Die Erfassung und Beurteilung der Sichtbeziehungen zu potenziellen Bauvorhaben im Welterbegebiet wird durch die Liste und Kartendarstellung von Sichtpunkten und Sichtlinien unterstützt. Diese wurden von RegionsexpertInnen auf Basis von Erhe- bungen vor Ort und Kartenauswertungen ermittelt (Sichtbarkeitsanalysen). Sie um- fassen Aussichtspunkte und Bewegungslinien, von denen aus der außergewöhnliche universelle Wert der Kulturlandschaft visuell besonders deutlich wird. Hier erleben Einheimische und Gäste den besonderen Landschafts- und Siedlungscharakter der Welterbekulturlandschaft Fertő-Neusiedler See.

Blick vom Hölzlstein, 9 einem Hügel mit einer weithin sichtbaren Felsformation und ge- schützter Trockenrasen- vegetation, Blick Rich- tung Donnerskirchen und Leithagebirge

Blick über Donners- 13 kirchen Richtung See; Kompakte Siedlungs- struktur mit klarem Ortsrand

Blick vom Aussichts- 31 turm Hölle über den See zum Leithagebirge

Liste der erforderlichen Grundlagen zur Projektbeurteilung

Bei Vorhaben in isolierter Lage (außerhalb geschlossener 23 Siedlungsgebiete) oder in Siedlungsrandlage sind von der Projektwerberin/vom Projektwerber vorzulegen:

■ Projekt-/Baubeschreibung inkl. Projektabsicht

■ Lageplan inkl. Darstellung der Umgebung, M 1:1.000 oder 1:2.000 – Umkreis rd. 500m (weniger bei geringer Einsehbarkeit) – Höhenschichtenlinien – Nutzungen (gemäß Kriterien A) – Darstellung der Sichtbeziehungen M ca. 1:50.000 (z.B. auf Basis Welterbekarte: Bewegungslinien und Sichtpunkte gemäß Kriterien B)

■ Grundrisse (geschoßweise)

■ Schnitte inkl. Darstellung des benachbarten Bestandes: messbare Angaben und klare Definition der Bezugshöhe/n (gewachsenes Gelände)

■ Ansichten, realistische Visualisierungen (Schaubilder, Fotomontagen der Baukörper) mit Angabe der Betrach- tungsstandorte

■ Höhendarstellungen, -vermessungen (mind. 1m- Schichtenlinien, Umkreis rund 500m)

■ In Hanglagen: Modell 1:500

■ Bei schwierigen Hanglagen, Großvorhaben und in beson- ders exponierten Lagen: Ausstecken des Gebäudes (Aus- pflocken Eckpunkte, Höhenlatte(n), evtl. Schnurgerüst)

Bauten in der Landschaft können sich in diese einfügen, d.h. sich unterordnen, sie stören oder diese überhöhen, d.h. stärken und aufwerten. Die kleine Kogelkapelle am Ruster Höhenzug betont in ihrer schlichten Form den besonderen Ort. Managementplan für das Weltkulturerbe Ferto-Neusiedler See, 2003 Auszug: IV.1 Nachhaltige Siedlungsentwicklung, Ortsbildschutz und neue Baukultur

IV.1.1 IV.1.4 Inventare wertvoller Ortsbilder Aktive Rolle der örtlichen Raumplanung und baulich-architektonischer Kulturgüter Örtliche Entwicklungspläne und Nutzungspläne sollen stär- Erstellen bzw. Ergänzen von Inventaren der wertvollen ker als aktive Instrumente für eine gut geordnete räumliche Ortsbilder und baulich-architektonisch wertvollen Objekte Entwicklung eingesetzt werden. (z.B. Kellerzeilen, Dorfkerne, Einzelobjekte, Siedlungsstruk- turen) für jede Ortschaft. Dies ist notwendig, um Prioritä- IV.1.5 ten und weiterführende Maßnahmen zur Sicherung und Kompakte Siedlungen, keine Zersiedelungen Verbesserung des Erhaltungszustandes festzulegen. Nut- Die Siedlungsränder und gewidmeten Siedlungsgrenzen zungs- und Bebauungspläne haben diese besonderen Wer- sollen gehalten bzw. nur kleinräumig abgerundet werden. te zu berücksichtigen. Die Charakteristika der dörflichen Siedlungsränder sol- len beachtet werden. Dies bedeutet zu gleich klar defi- IV.1.2 nierte Siedlungsränder mit einem harmonischen Übergang Dorferneuerung, Ortsbildgestaltung zwischen bebautem Gebiet und freier Landschaft. Die Dorferneuerung ist als wichtige Aufgabe der örtlichen Pla- Kompaktheit der traditionellen Siedlungsstrukturen ist zu nung zu sehen. Um eine nachhaltige Erneuerung zu errei- wahren und bei Siedlungserweiterungen aufzunehmen, um chen, ist es wichtig, historische Bauten nicht nur zu reno- Zersiedelungstendenzen zu unterbinden. vieren, sondern diese auch mit (neuen) Nutzungen zu fül- len. Bestehende Ansätze und Initiativen wie die Anpach- IV.1.6 tung von leerstehenden Gebäuden, deren Renovierung Schutz traditioneller, und schließlich Vermietung, z.B. an Touristen, sollten weiter maßstabsgerechter Siedlungsstrukturen ausgedehnt werden (z.B. Einrichtung einer Althausbörse, Eingriffen mit negativen Auswirkungen auf die Kulturland- Förderung und finanzielle Anreize für Althaussanierungen, schaft ist vorzubeugen. Dem Druck unverträglicher Ent- Modellprojekte, Startwohnungen in den Ortskernen, Pro- wicklungen soll entschieden entgegengetreten werden: die jekt “Dorfhotel”). wertvolle und sensible Kulturlandschaft soll nicht durch Wohn-, Gewerbe- oder Industrieprojekte beeinträchtigt IV.1.3 werden. Besonders hervorzuheben ist, dass der Kern der Ortseingänge – Visitenkarten unserer Städte und Dörfer Kulturlandschaft Fertő -Neusiedler See von ungeordneter Den Ortseingängen/Ortseinfahrten ist besonderes Augen- Siedlungsentwicklung oder Bauten im Grünland kaum be- merk zu schenken – sie sind die Visitenkarten unserer einträchtigt ist. Gebiete mit Ansätzen zur Zersiedelung Städte und Gemeinden. Beispielsweise sollen unschöne sollen im Rahmen der Flächenwidmungsplanung und Be- Beschilderungen („Schilderwald“) reduziert bzw. beseitigt bauungsplanung besonders sorgfältig bearbeitet werden, werden. um eine (Wieder-)Einbindung in den Siedlungskörper zu gewährleisten.

Der Goldberg IV.1.7 IV.1.9 25 Bauland mobilisieren Bewusstseinsbildung für wertvolle Stadt- und Ortsbilder Die Mobilisierung gewidmeter aber ungenutzter Bauflächen Das Bewusstsein für die Werte des Stadt- und Ortsbildes soll verstärkt werden. Derzeit besteht ein relativ großer soll verstärkt werden. Dazu soll folgendes Maßnahmenbün- Baulandüberhang. Die Mobilisierung dieser Reserven wür- del dienen: Information und Weiterbildung (Kurse) für lokale de den Druck auf neue Gebiete außerhalb der bestehen- Entscheidungsträger, private und öffentlicher Bauträger, den Siedlungsgrenzen reduzieren. Broschüren für Bauherren, Präsentationen und Medienbe- richte. Der soziale Status von alten Bauten soll gehoben IV.1.8 werden. Gute Beispiele der „Neuen Burgenländischen Ar- Landschaftsangepasst bauen chitektur“ sollen benannt und bekannt gemacht werden. Die Gestaltung des Ortsbildes neuer Baugebiete ist be- sonders zu beachten. Der Grundstückszuschnitt soll Bau- IV.1.10 formen ermöglichen und unterstützen, die der wertvollen „Burgenländische Welterbe Bauschule” und sensiblen Kulturlandschaft nicht entgegenstehen, son- Eine für das Welterbe Fertő -Neusiedler See typische Archi- dern diese vielmehr betonen. Die traditionelle Architektur tektursprache soll entwickelt und eingesetzt werden. Das und ihre Elemente sollten als Modell für die Herausbildung Ziel ist eine “Burgenländische Welterbe Bauschule”, welche neuer Bauformen dienen. Die traditionellen Siedlungen traditionelle Bauweisen und -techniken nutzt und zeitge- sind hervorragende Beispiele für eine wirtschaftliche Nut- mäß interpretiert und weiterentwickelt. Die Zusammenar- zung des Baulandes, für kurze, komfortable Wege und für beit zwischen den Gemeindebehörden und Plattformen wie eine Architektur, welche sich den klimatischen und natür- “Architekturraum Burgenland“ sollen intensiviert werden. lichen Umgebungsbedingungen hervorragend anpasst. IV.1.11 Besondere Umsicht ist im Hinblick auf die Gebäudehöhen Gestaltungsbeiräte einrichten geboten. Neue Gebäude sind, wie die traditionellen, meist Gestaltungsbeiräte sollen auf lokaler und regionaler Ebene ein- bis zweigeschossigen Häuser, in die flache und sanft eingesetzt werden. Diese Gremien, in welchen die Gemein- gewellte Landschaft einzubetten. demandatare und Fachexperten vertreten sind, haben nicht 0nur die Aufgabe, die Qualität eingereichter Baupläne zu Die Architektur sollte auch besondere Anforderungen der bewerten sondern auch vorab mit Information zur Verfü- regionstypischen Tierwelt beachten. Beispielsweise be- gung zu stehen und Verbesserungsvorschläge einzubringen. nötigen der Störche hohe Kamine um ihr Nest zu bauen, Schwalben Dachvorsprünge und Traufen, Fledermäuse leere Dachböden.

Blick Richtung Freistadt Rust

Kontaktadressen

■ Verein Welterbe Neusiedler See, ■ Verfasser des Managementplans: ■ Oggau am Neusiedler See, Haupt- 27 Richard GIEFING, 7000 Eisenstadt, Sibylla ZECH, (stadtland), Ingo KORNER strasse 52, 7063 Oggau am Neusiedler See, Landhaus, Europaplatz 1, (AVL), 1070 Wien, Kirchengasse 19/12 Tel +43 2685 7201 Tel +43 2682 600 2284 Tel +43 1 236 1912 Fax +43 2685 7201- 8 Fax +43 2682 600 2066 Fax +43 1 236 1912-90 E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] MÁTÉ Zsolt, FRANKÓ Ákos (Váti) ■ H-1016 Budapest, Gellèrthegy U. 30-32 Oslip, Hauptstr 7, 7064 Oslip, ■ Amt der Burgenländischen Landesregie- Tel +36 1 224 3100 Tel +43 2684 2208 - 0 rung: Landesamtsdirektion, Stabstellen Fax +36 1 224 3105 Fax +43 2684 2208 - 4 Raumordnung und Öffentlichkeitsarbeit; E-Mail [email protected] Abteilung 4, Agrarabteilung, Abteilung 5/III, Natur- und Umweltschutz, Abteilung 7, Welterbegemeinden ■ Pamhagen, Hauptstr 7, 7152 Pamhagen, Kultur, Wissenschaft und Archiv , Tel +43 2174 2166 - 0 Abteilung 9, Wasser- und Abfallwirtschaft, ■ Apetlon, Kirchengasse 1a, 7143 Apetlon, Fax +43 2174 2166 -22 GIS –Burgenland ,Umweltanwaltschaft, Tel +43 2175 2220 - 0 E-Mail [email protected] 7001 Eisenstadt, Europaplatz 1 Fax +43 2175 2220 -15 E-Mail [email protected] ■ Podersdorf am See, Hauptstr 2, ■ Bundesdenkmalamt, 7141 Podersdorf am See, Landeskonservatorat für das Burgenland, ■ Breitenbrunn am Neusiedler See, Tel +43 2177 2291- 0 1010 Wien, Hofburg, Säulenstiege Eisenstädterstraße 18, Fax +43 2177 2291-31 7091 Breitenbrunn am Neusiedler See, E-Mail [email protected] ■ Landesmuseum, Burgenland, Tel +43 2683 5213 -14 7000 Eisenstadt, Museumsgasse 1-5 E-Mail [email protected] ■ Purbach am Neusiedler See, Hauptg. 38, 7083 Purbach am Neusiedler See, ■ Biologische Station, 7142 Illmitz ■ Donnerskirchen, Hauptstraße 29, Tel +43 2683 5116 - 0 7082 Donnerskirchen Fax +43 2683 5116 -15 ■ Nationalpark-Informationszentrum, Tel +43 2683 8541 E-Mail [email protected] 7142, Illmitz, Hauswiese Fax +43 2683 8101 E-Mail [email protected] ■ Freistadt Rust, Conradplatz 1, 7071 Rust, ■ Burgenland Tourismus, Tel +43 2685 202 Johann Permayer-Straße 13, ■ Frauenkirchen, Amtshausgasse 5, Fax +43 2685 202-12 7000 Eisenstadt 7132 Frauenkirchen E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Tel +43 2172 2300 - 0 Fax +43 2172 2300 -2 ■ St. Andrä am Zicksee, Hauptstr 59, ■ Neusiedler See Tourismus GmbH, E-Mail [email protected] 7161 Sankt Andrä am Zicksee, 7100 Neusiedl am See, Tel. +43 2176 2300 - 0 Obere Hauptstraße 24, ■ Gols, Untere Hauptstrasse 10, 7122 Gols Fax +43 2176 2300 - 5 E-Mail [email protected] Tel +43 2173 2301- 0 E-Mail [email protected] Fax +43 2173 3360 -9 ■ Regionalmanagement Burgenland, E-Mail [email protected] ■ St. Margarethen, Hauptplatz 1, Technologiezentrum, 7062 St. Margarethen Marktstraße 3, 7000 Eisenstadt ■ Illmitz, Obere Hauptstr. 2-4, 7142 Illmitz, Tel +43 2680 2202 Tel +43 2175 2302- 0 Fax +43 2680 2202- 6 ■ Fertő-Hanság Nemzeti Park Igazgatóság Fax +43 2175 2302-22 E-Mail [email protected] (Fertő-Hanság Nationalpark Direktion) E-Mail [email protected] H-9435 Sarród, Rév-Kócsagvár ■ Schützen am Gebirge, Dorfplatz 1, ■ Jois, Untere Hauptstraße 23, 7093 Jois, 7081 Schützen am Gebirge ■ Sekretariat des ungarischen National- Tel +43 2160 8310 Tel +43 2684 2203 komitees für das Welterbe -Világörökség Fax +43 2160 8310 -75 Fax +43 2684 2203 - 4 Magyar Nemzeti Bizottság Titkársága, E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] H-1016 Budapest, Szentháromság tér 6., Tel +36 1 48709 33, ■ Mörbisch am See, Hauptstr. 22, ■ , Raiffeisenplatz 5, Fax +36 1 48709 36, 7072 Mörbisch am See 7121 Weiden am See E-Mail [email protected] Tel +43 2685 8201- 0 Tel +43 2167 7311- 0 Fax +43 2685 8201-20 Fax +43 2167 7311-22 ■ Sekretariat des ungarischen Welterbever- E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] eins, Fertő-táj Világörökség Magyar Tanácsa, TASCHNER Tamás, Geschäftsführer ■ Neusiedl am See, Hauptplatz 1, ■ Winden am See, Hauptstraße 8, H-9431 Fertőd, Haydn U. 2 7100 Neusiedl am See, 7092 Winden am See Tel +43 2167 2300 Tel +43 2160 8275 Fax +43 2167 2300 -322 Fax +43 2160 7464 E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Typische Salzlacke im Seewinkel UNESCO Welterbe Ferto-Neusiedler See Kriterien für das Bauen im Welterbe

Herausgeber: EUROPEAN UNION Verein Welterbe Neusiedler See European Regional 1. Ausgabe, 2011 Developmente Fund