Gesetzentwurf Der Bundesregierung
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Deutscher Bundestag Drucksache 8/178 8. Wahlperiode 15.03.77 Sachgebiet 923 Gesetzentwurf der Bundesregierung Entwurf eines Gesetzes zu den Übereinkommen vom 8. November 1968 über den Straßenverkehr und über Straßenverkehrszeichen, - zu den Europäischen Zusatzübereinkommen vom 1. Mai 1971 zu diesen Übereinkommen sowie zum Protokoll vom 1. März 1973 über Straßenmarkierungen A. Zielsetzung Ratifizierung der genannten Übereinkommen sowie des Proto- kolls über Straßenmarkierungen. Durch diese von der Bundes- republik Deutschland unterzeichneten. Vertragswerke wird eine internationale Vereinheitlichung des Straßenverkehrsrechts, insbesondere der Verhaltensvorschriften und der Verkehrs- zeichen und -einrichtungen erreicht. Angesichts des starken grenzüberschreitenden Verkehrs (1975 passierten rund 120 Mil- lionen Kraftfahrzeuge die Grenzen der Bundesrepublik Deutsch- land) bedeutet dies einen Gewinn für Verkehrssicherheit und Verkehrsflüssigkeit. B. Lösung Ratifizierungsgesetz. Eine Anpassung unseres nationalen Rechts ist bereits vollzogen, soweit es sich um die Verkehrsregeln, Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen handelt, und zwar durch die am 1. März 1971 in Kraft getretene Straßenverkehrs Ordnung vom 24. November 1970. C. Alternativen keine D. Kosten Da die Umstellung (vgl. B) bereits vollzogen ist, entstehen durch die jetzige Ratifizierung keine weiteren Kosten. Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode Drucksache 8/178 Bundesrepublik Deutschland Der Bundeskanzler 14 (34) — 920 01 — Üb 2/77 Bonn, den 15. März 1977 An den Präsidenten des Deutschen Bundestages Hiermit übersende ich den von der Bundesregierung beschlossenen Entwurf eines Gesetzes zu den Übereinkommen vom 8. November 1968 über den Straßenverkehr und über Straßenverkehrszeichen, zu den Europäischen Zusatzübereinkommen vom 1. Mai 1971 zu diesen Übereinkommen sowie zum Protokoll vom 1. März 1973 über Straßen- markierungen mit Begründung. Der Wortlaut der Übereinkommen sowie des Protokolls in englischer und französischer Sprache, die deutsche Übersetzung hierzu und die Denkschrift zu den Übereinkommen sind beigefügt. Ich bitte, die Beschlußfassung des Deutschen Bundestages herbeizu- führen. Federführend ist der Bundesminister für Verkehr. Der Bundesrat hat in seiner 443. Sitzung am 11. März 1977 gemäß Artikel 76 Abs. 2 des Grundgesetzes beschlossen, gegen den Gesetz- entwurf keine Einwendungen zu erheben. Schmidt Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode Drucksache 8/178 Entwurf eines Gesetzes zu den Übereinkommen vom 8. November 1968 über den Straßenverkehr und über Straßenverkehrszeichen, zu den Europäischen Zusatzübereinkommen vom 1. Mai 1971 zu diesen Übereinkommen sowie zum Protokoll vom 1. März 1973 über Straßenmarkierungen Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundes- des Übereinkommens über den Straßenverkehr vom rates das folgende Gesetz beschlossen: 8. November 1968 und den dort in -Bezug genomme- nen Bestimmungen dieses Übereinkommens — die Bestimmungen der Übereinkommen innerstaatlich Artikel 1 keine unmittelbare Anwendung finden. (1) Den folgenden von der Bundesrepublik Deutschland unterzeichneten völkerrechtlichen Ver- einbarungen wird zugestimmt: Artikel 2 1. Dem in Wien am 8. November 1968 unterzeich- Dieses Gesetz gilt auch im Land Berlin, sofern neten Übereinkommen über den Straßenverkehr, das Land Berlin die Anwendung dieses Gesetzes 2. dem in Wien am 8. November 1968 unterzeichne- feststellt. ten Übereinkommen über Straßenverkehrszei- Artikel 3 chen, 3. dem in Genf am 28. Mai 1971 unterzeichneten (1) Dieses Gesetz tritt am Tage nach seiner Ver- Europäischen Zusatzübereinkommen vom 1. Mai kündung in Kraft. 1971 zum Übereinkommen vom 8. November 1968 (2) Die Tage, an denen über den Straßenverkehr, 1. das Übereinkommen über den Straßenverkehr 4. dem in Genf am 28. Mai 1971 unterzeichneten nach seinem Artikel 47, Europäischen Zusatzübereinkommen vom 1. Mai 1971 zum Übereinkommen vom 8. November 1968 2. das Übereinkommen über Straßenverkehrszeichen über Straßenverkehrszeichen und nach seinem Artikel 39, 5. dem in Genf am 15. November 1973 unterzeich- 3. das Europäische Zusatzübereinkommen zum Über- neten Protokoll vom 1. März 1973 über Straßen- einkommen über den Straßenverkehr nach seinem markierungen zum Europäischen Zusatzüberein Artikel 4, kommen vom 1. Mai 1971 zum Übereinkommen 4. das Europäische Zusatzübereinkommen zum Über- vorn 8. November 1968 über Straßenverkehrszei- einkommen über Straßenverkehrszeichen nach chen. seinem Artikel 4, Die Übereinkommen sowie die Schlußakte vom 5. das Protokoll über Straßenmarkierungen zum 8. November 1968 der Konferenz der Vereinten Europäischen Zusatzübereinkommen zum Über- Nationen über den Straßenverkehr werden nach- einkommen über Straßenverkehrszeichen nach stehend veröffentlicht. seinem Artikel 4 (2) Die Zustimmung erfolgt mit der Maßgabe, daß in Kraft treten, sind im Bundesgesetzblatt bekannt- — mit Ausnahme des Artikels 3 Abs. 3, 5 und ti zugeben. Drucksache 8/178 Deutscher Bundestag — 8. Wahlperiode Begründung zum Vertragsgesetz Allgemeines gen — mit den angeführten Ausnahmen — nicht zu unmittelbar anwendbarem Recht machen soll und, Bund, Länder und Gemeinden werden durch die daß das Vertragsgesetz in diesem Sinne keine Ratifizierung nicht mit Kosten belastet. Die völker- Transformation der Übereinkommen bewirkt. Die rechtlichen Vereinbarungen (einschließlich der neuen Verpflichtungen aus den Übereinkommen werden Verkehrszeichen) wurden bereits durch die Neu- vielmehr durch geltendes innerstaatliches Recht fassung der Straßenverkehrs-Ordnung vom 16. No- (insbesondere StVO und StVZO) bzw. durch dessen vember 1970 (BGBl. I S. 1565) in unser nationales Anpassung erfüllt. Recht übernommen. Die Umstellung der Verkehrs- zeichen ist abgeschlossen. - Zu Artikel 2 Zu Artikel 1 Die Übereinkommen und das Protokoll sollen auch auf das Land Berlin Anwendung finden; das Gesetz Zu Absatz 1: Auf die Übereinkommen findet enthält daher die übliche Berlin-Klausel. Artikel 59 Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes Anwen- dung, da sie sich auf Gegenstände der Bundes- gesetzgebung beziehen. Die Zustimmung des Bun- Zu Artikel 3 desrates ist nach Artikel 84 Abs. 1 des Grundgeset- zes erforderlich, da Bestimmungen der Übereinkom- Die Bestimmung des Absatzes 1 entspricht dem Er- men auch das von den Ländern durchzuführende fordernis des Artikels 82 Abs. 2 des Grundgesetzes. Verwaltungsverfahren regeln. Nach Absatz 2 sind die Zeitpunkte, in denen die Übereinkommen für die Bundesrepublik Deutsch- Zu Absatz 2: Absatz 2 stellt klar, daß die Zu land in Kraft treten, im Bundesgesetzblatt bekannt- stimmung zu den Übereinkommen ihre Bestimmun zugeben. Übereinkommen über den Straßenverkehr Convention on Road Traffic Convention sur la circulation routière THE CONTRACTING PARTIES, LES PARTIES CONTRACTANTES, DIE VERTRAGSPARTEIEN, DESIRING to facilitate international DÉSIREUSES de faciliter la circula- IN DEM WUNSCH,- den internatio- road traffic and to increase road safety tion routière internationale et d'ac- nalen Straßenverkehr zu erleichtern through the adoption of uniform croître la sécurité sur les routes grâce und die Sicherheit auf den Straßen traffic rules, à l'adoption de règles uniformes de durch die Annahme einheitlicher Ver- circulation, kehrsregeln zu erhöhen, HAVE AGREED upon the following SONT CONVENUES des disposi- HABEN die folgenden Bestimmun- provisions: tions suivantes: gen VEREINBART: Chapter I Chapitre premier Kapitel I General Provisions Généralités Allgemeines Article 1 Article premier Artikel 1 Definitions Définitions Begriffsbestimmungen For the purpose of this Convention Pour l'application des dispositions Im Sinne dieses Übereinkommens the following expressions shall have de la présente Convention, les termes haben die nachstehenden Begriffe die the meanings hereby assigned to ci-après auront le sens qui leur est ihnen in diesem Artikel zugeordneten them: donné dans le présent article: Bedeutungen: (a) The "domestic legislation" of a a) Le terme « législation nationale» a) „Innerstaatliche Rechtsvorschrif Contracting Party means the entire d'une Partie contractante désigne ten" einer Vertragspartei sind alle body of national or local laws and l'ensemble des lois et règlements im Hoheitsgebiet dieser Vertrags- regulations in force in the terri- nationaux ou locaux en vigueur partei in Kraft befindlichen natio- tory of that Contracting Party; sur le territoire de cette Partie nalen oder örtlichen Gesetze und contractante; Regelungen; (b) A vehicle is said to be "in inter- b) Un véhicule est dit en circula b) ein Fahrzeug gilt als „im inter- national traffic" in the territory tion internationale » sur le terri- nationalen Verkehr" im Hoheits- of a State if: toire d'un Etat lorsque: gebiet eines Staates, wenn (i) It is owned by a natural or i) Il appartient à une personne i) es einer natürlichen oder juri- legal person normally resi- physique ou morale qui a sa ré- stischen Person gehört, die dent outside that State; sidence normale hors de cet ihren ordentlichen Wohnsitz Etat; außerhalb dieses Staates hat; (ii) It is not registered in that ii) Il n'est pas immatriculé dans ii) es in diesem Staat nicht zuge- State; and cet Etat; lassen ist, und (iii) It is temporarily imported iii) Et il y est temporairement im- iii) es vorübergehend in diesen into that State; porté; Staat eingeführt wird; provided, however, that a Con- toute Partie contractante restant dabei steht es jedoch jeder Ver- tracting Party may refuse to re- libre, toutefois, de refuser de con- tragspartei frei, es abzulehnen, ein gard as being in international