Abhandlungen Herausgegeben Vom Naturwissenschaftlichen Verein Zu
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ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen Jahr/Year: 1873-1874 Band/Volume: 4 Autor(en)/Author(s): Alpers Ferdinand Artikel/Article: Beiträge zur Flora der Herzogthümer Bremen und Verden unter besonderer Berücksichtigung der Umgegend von Stade 337-381 © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Beiträge zur Flora der Herzogthümer Bremen und Verden, unter besonderer Berücksichtigung der Umgegend von Stade von F. Alp er s, Seminarlehrer in Hannover. Die Herzogthümer Bremen und Verden gehören zu denjenigen deutschen Landestheilen , die bislang in botanischer Hinsicht nicht vollständig durchforscht sind. Einzelne ihrer Kreise frei- lich erfuhren eine erfreuliche Berücksichtigung. Die Aemter Achim , Lilienthal , Osterholz werden schwerlich noch Nennens- werthes an Pflanzen aufzuweisen haben , das von Bremer Natur- forschern nicht schon aufgefunden wurde *), Ueber die Flora der Umgegend von Verden veröffentlichte Dr. 0. F. Lang bereits 1846 in der Regensburger botanischen Zeitung (Nr. 29 und 30) Fragmente; es werden in dieser Arbeit 651 Gefässpflanzen als bei Verden wachsend aufgeführt, v. Pape lieferte für die Ab- handlungen des Bremer naturwissenschaftlichen Vereins, Band L, ein Verzeichniss der in der Umgegend von Stade von ihm be- obachteten Gefässpflanzen (die Aemter Jorkj Freiburg, Hirnmel- pforten, Harsefeld und Bremervörde umfassend), und G. F. W. Meyer berücksichtigt in seiner Chloris hanoverana und in der Flora hanoverana excursoria in hervorragender Weise das Mün- dungsgebiet der Elbe und Weser, soweit dasselbe hier in Be- tracht kommt. Endlich hat K. Hagena in seiner Phanerogamen- Flora des Herzogthums Oldenburg (abgedruckt in den Ab- handlungen des naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen, Band II.) einzelne interessante Angaben von Standorten aus dem *) Die Flora dieser Aemter ist enthalten (abgesehen von einigen älteren •' Arbeiten bremischer Naturforscher) in der Flora bremensis , 1855 (Verfasser die damaligen Studenten, jetzigen I)D. med. Job. Dreier, W. O. Focke und Job- Kottmeier) und in den Nachträgen und Berichtigungen zu dieser Flora, zu- sammengestellt von Prof. Dr. Buchenau (in den Abhandlungen des natunv« Vereins zu Bremen I. S. 1 ff.,). IV. März 1875. 22 © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 338 Lande Wührden gebracht, das wegen seiner geographischen Lage in einer Flora der Herzogtümer Bremen und Verden eben so wenig kann ausser Acht gelassen werden, als die bremischen Gebietstheile am rechten Weser- und die hamburgischen am linken Eibufer. Leider sind die meisten Untersuchungen un- vollständig ausgefallen, weil die Botaniker, welche sie anstellten, verhältnissmässig nur kurze Zeit im Gebiete sich aufhielten, so dass bis jetzt eigentlich nur die Flora der Bremen benachbarten Kreise der Herzogtümer so gut wie vollständig bekannt wurde. *) Ausser den botanisch entweder ganz oder doch so ziemlich erforschten Gebieten giebt es aber noch weite Strecken der Landdrostei Stade, in die meines Wissens niemals oder doch nur sehr selten ein Botaniker seinen Fuss setzte. Ich kann es mir nicht versagen, auf dieselben aufmerksam zu machen, da ich die Ueberzeugung habe, dass sie des Interessanten viel bergen; es sind hier vor allen zu nennen die Moore des Landes Hadeln, die Haide- und Moordistricte zwischen Land Hadeln und Land Wursten , die Börde Ringstedt (namentlich der südliche Theil), die Gegend um Kirchtimbke, Gnarrenburg, Sittensen **). Es war meine Absicht, eine Arbeit über die Flora der Her- zogthümer Bremen und Verden erst in späteren Jahren dem naturwissenschaftlichen Vereine in Bremen zur Verfügung zu stellen, da ich hoffte, in meiner günstigen Stellung als Lehrer der Botanik am Seminar zu Stade dann eine annähernd voll- ständige Enumeration liefern zu können. Meine inzwischen er- folgte Versetzung bestimmt mich , das von mir gesammelte Ma- terial schon jetzt einzusenden, da ich nur selten noch Gelegen- heit haben werde, neue Standorte interessanter Pflanzen der *) Hofrath Grisebacli in Göttingen, der einige Male das Bremische besucht hat , veröffentlichte , so viel ich erfahren konnte , über die Ergebnisse dieser Excursiouen nichts (ein paar Angaben hnden sich im Verzeichnisse v. Pape's); Dr. Sonder führt in seiner Flora hamburgensis nur beiläufig Senecio eruci- folius L. als bei Ritzebüttel wachsend auf. Von Botanikern , die längere Zeit im Bremischen botanisirten , und von denen ich schätzbare Beiträge an Pflanzen erhielt, nenne ich an dieser Stelle den Herrn Knöner , Hauptlehrer einer, in Lehe , und den verstorbenen Haupt- lehrer Lührs in Ottersberg, dessen Herbarium vor einigen Jahren zum grössten Theile in meinen Besitz kam. Ersterer ist tüchtiger Kenner der Flora des Landes Wursten und der Gegend zwischen Lehe und Bederkesa ; letzterer sam- melte besonders um Neuhaus und Ottersberg. Sodann verdanke ich mehrere interessante Pflanzen aus der Umgegend von Stade Herrn Dr. med. Bohde, jetzt in Zeven, dessen Herbarium mir in freundschaftlichster Weise zur Ver- fügung gestellt wurde. **) Einzelne werthvolle Angaben sind allerdings auch aus den oben ge- nannten noch zu durchforschenden Gegenden schon bekannt. So fand Herr Prof. Dr. Buchenau in Bremen auf der Haide zwischen Neuenwalde und Holssel Gymnadenia albida Eich, (cf. Abhandlungen des Bremer naturwissensch. Vereins Bd. I. Seite 377 und 378, wo die Ergebnisse einer botanischen Excursion des Herrn B. im Jahre 1867 mitgetheilt werden), und Herr Dr. W. O. Focke führt in der Miscelle „Nordwestdeutsche Wanderpflanzen" in den Bremer Abhand- lungen Anthoxanthum Puelii Lee. et Lam. als massenhaft in der gleichfalls noch recht unbekannten Gegend von Visselhövede vorkommend an (Abhand- lungen Bd. IV. Seite 214). © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Landdrostei aufzufinden. Ich glaube annehmen zu dürfen, dass diese Beiträge doch in etwas einer vollständigen Flora des.. Bezirks vorarbeiten , deren Herausgabe hoffentlich in nicht zu ferner Zeit sich wird ermöglichen lassen. Als Nachträge zu dem v. Pape'schen Verzeichnisse vervollständigen sie das Bild der Flora, der Umgegend von Stade , so dass nach dieser Seite hin nicht viel Wesentliches mehr wird hinzuzufügen sein. Ich con- statire hier mit Vergnügen, dass ich die v. Pape'schen Angaben, soweit sich mir Gelegenheit bot, ihre Zuverlässigkeit zu prüfen, als durchaus zutreffend erkannt habe; sehr vereinzelte Ausnahmen finden sich bei den in Frage kommenden Arten erwähnt. In dem nachfolgenden Verzeichnisse sind die von mir selbst aufgefundenen Standorte ohne Hinzufügung meines Namens auf- geführt. B. bezeichnet die Beiträge des Herrn Dr. med. Bob de in Zeven, K. diejenigen des Herrn Knöner in Lehe, L. die des verstorbenen Lehrers Lührs in Ottersberg. Ein S. ist den Standorten beigefügt, die mir durch Seminaristen des Stader Se- minars bekannt geworden sind. In Bezug hierauf sei ausdrück- lich bemerkt, dass ich Angaben nur dann aufgenommen habe, wenn die betreffenden Pflanzen von mir selbst untersucht wer- den konnten. — Einige Angaben rühren von anderen mir be- kannten Botanikern her, deren Name jedesmal hinzugefügt ist. Hinsichtlich des Druckes ist noch zu erwähnen, dass im Gebiete neu aufgefundene und der Flora desselben wirklich an- gehörende Arten durch fette Schrift ausgezeichnet sind; neu aufgefundene Varietäten , Formen etc. einheimischer Arten sind durch gesperrte Schrift kenntlich gemacht, während alles, was nicht als im Gebiete eingebürgert betrachtet werden kann, in Petitschrift gesetzt ist. Die Namen dieser verwilderten oder nur als vorübergehende Erscheinungen anzusehenden Gewächse haben, so weit letztere hier zum ersten Male für die Herzogtümer nachgewiesen sind, ein f erhalten ; die Namen aller in der Um- gegend von Stade gefundenen, aber in der v. Pape'schen Enume- ration nicht aufgeführten Pflanzen , so wie aller von v. Pape nicht erwähnten Spielarten und Pflanzenformen sind mit einem * versehen. Ranunculaceae. Thalictrum flavum L. Bei Stade selten : Burweg S , auf Wiesen hinter dem Schwarzen Berge (Seminarlehrer Hüttmann in Hannover). — Belum, Quelkhorn, Roten- burg, Daverden, Langwedel, Ottersberg, Kirchlinteln S. — Weddewarden, Alt-Luneberg; in der Marsch bei Achim und Arbergen sehr häufig. Hepatica triloba Gil. Nordahner Holz bei Lamstedt (Schul- inspector v. Staden in Verden), Thörenwald bei Sitten- sen S. Pulsatilla vulgaris Mill. Bierden, Uphusen bei Achim. 22* © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/;340 www.zobodat.at Anemone nemorosa L. Im Hadclorfer Holz bei Stade * eine Form mit doppelt so grosser Blüthe, als ge- wöhnlich. Myosurus minimus L. Am Schneeweg und am Schwinge- deich bei Stade S. — Hollern. Batrachium hederaceum E. Mey. An der Oste bei Alpers- hausen S. — Westersode bei Lamstedt. Bei Stade: Haddorfer Bruch, Gräben vor Bockhorst, bei Stein- damm, Sumpf am Hohen Wedel. — divaricatum Wimm. Altkloster, Langwedel S. — Bei Stade : Am Schneeweg, bei der Sinfonie, Horneburg. — fluitans Wimm. Altkloster S. — aquatile E. Mey. a capillaceum: Arbergen, Embsen bei Achim; bei Stade: Bargte, Haddorf. ß terrestre: Harsefeld. Ranunculus Flammula L. * var. radicans Nolte. Perleberg, Sumpf am Hohen Wedel bei Stade. — Lingua L. häufig. Bei Stade z. B. bei Bockhorst, Villah, Thun, Dollern, Burweg, beim Schwabensee. — Im Alten Lande bei Francop S., im Kreise Neuhaus bei Niederhüll